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147 hilft rund um die Uhr

Über 450 Jugendliche wenden sich täglich an die Notrufzentrale von Pro Juventute. Was bedrückt sie? Warum sind sie in Not? Das Migros-Magazin hat mitgehört.

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n der Notrufzentrale 147 von Pro Juventute in Bern brennt rund um die Uhr Licht. Täglich erhalten über 450 Jugendliche aus der ganzen Schweiz per Telefon, SMS, Chat und via Webseite Hilfe und berichten von ihren Nöten, Problemen und Sorgen. 20 Beraterinnen und ein Berater sind für sie da. Eine davon ist die Psychologin Moana Crescionini (31). Sie arbeitet seit vier Jahren hier. Eine intensive und fordernde Aufgabe. «Die Belastung ist hoch – wegen der vielen Anrufe und weil die Probleme manchmal sehr heftig sind. Manchmal klingelt das Telefon gleich wieder, sobald man aufgelegt hat», sagt die Beraterin. Regelmässig ist sie auch die ganze Nacht am Telefon im Einsatz. Nicht zuletzt wegen der grossen Belastung arbeitet niemand mehr als 60 Prozent in der 147-Beratung. «Man muss zwischendurch genug Zeit haben, die Batterien aufzuladen», sagt Moana Crescionioni.

gewalt, sexueller missbrauch oder sucht gehören zum alltag Immer häufiger kommen die Jugendlichen mit Problemen wie Cybermobbing (Mobbing via Facebook, WhatsApp und Chats), Sexting (Versenden und Publizieren von intimen Fotos) oder CyberGrooming (sexueller Belästigung via Internet). Ein Grossteil der Jugendlichen ist zwischen 12 und 16 Jahren alt. «Es ist wichtig, dass man als Beraterin gerne und gut zuhört, viel Einfühlungsvermögen mitbringt, Geduld hat und sich schnell auf neue Situationen einstellen

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Nr. 47, 18. November 2013 | migros-magazin |


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