Holzbulletin 82/2007

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Holzbulletin 82/2007 Bauen für die Landwirtschaft Landwirtschaftsgebäude, Duillier Neubau Milchviehstall der Arbeitserziehungsanstalt Kalchrain, Herdern Viehscheune Schönenberg, Pratteln Neubau Mutterkuhstall, Baldegg Stallung, Campo Blenio Sanierung Ziegenalp Puzzetta, Medel/Lucmagn Laufstall, Lignières

Der Ersatzneubau des Landwirtschaftsgebäudes in Duillier bietet Raum für 20 Milchkühe und die Futterlagerung. Bauherr und Architekt: Georges-A. Glauser, Nyon


Stallungen für Nutztiere: Qualität ist gefragt Quelle: LID

Labelboom seit den Neunzigern Die ersten Label entstanden in den siebziger und achtziger Jahren. In den Neunzigern kam es zu einem regelrechten Boom von Gütezeichen. Einige davon – etwa M-Sano oder Bell Natura – sind inzwischen schon wieder verschwunden. Das neueste Label ist Suisse Garantie. Es wird im Früchte- und Gemüsebereich den rot-grünen IP-Apfel ersetzen.

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1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004

In den Landwirtschaftsbetrieben der Schweiz leben eine Vielzahl verschiedenster Nutztiere – von Rindvieh über Schweine, Ziegen, Hühner, Truthennen und Gänse bis hin zu Lamas, Bisons und vielen mehr. Alle diese Tiere dienen zum grossen Teil der Produktion von Nahrungsmitteln wie Milch, Fleisch und Eiern: mit zwei Dritteln ein gewichtiger Umsatzträger der Schweizer Landwirtschaft. Seit Jahren lastet jedoch der Druck zu höherer Wertschöpfung auf dem einheimischen Primärsektor. Im europäischen Vergleich befinden sich die Schweizer Hersteller von Landwirtschaftsprodukten bezüglich Betriebsgrösse in einer schlechten Position: knapp 20 ha pro Betrieb gegenüber rund 36 ha in Deutschland, 42 ha in Frankreich oder sogar 67 ha in Grossbritannien. Auch die Verteilung der Betriebsgrössen (über 70 % liegen unter der Marke von 20 ha, nur gerade 2 % erreichen mehr als 50 ha) oder die Anzahl Tiere pro Betrieb (knapp 75% der Betriebe halten weniger als 20 Tiere) zeigt kein rosiges Bild. Kommt dazu, dass mit der Fleischproduktion nicht mehr soviel zu holen ist wie früher: Der Fleischkonsum pro Kopf nahm zwischen 1987 und 2000 um rund 19% ab. Die Landwirtschaft steht jedoch trotz bekannter Strukturschwächen in der Anpassung an veränderte Verbraucherwünsche nicht auf verlorenem Posten. Aus den Statistiken des Bauernverbandes und des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes wird ersichtlich, dass die Milchleistung pro Kuh im selben Zeitraum 1987–2000 um rund 10% und die Legeleistung pro Huhn um zirka 12 % gestiegen sind. Auf der Konsumentenseite zeichnet sich eine grosse Chance aufgrund des stetig zunehmenden Bedürfnisses nach Bioprodukten ab. Die Umsatzverdopplung dieses Segmentes seit 1997 unterstreicht dies eindrücklich. Sollte der Trend anhalten, so kann mit einem grossen Wachstum für Label-Nahrungsmittel gerechnet werden, denn 2003 machte der Bio-Umsatz erst gerade 3 % des gesamten Lebensmittelmarktes aus. Neben diesem Sog gibt es aber auch einen Druck zur Veränderung in genau diese Richtung: Der Gesetzgeber fordert im Laufe der nächsten Zeit unmissverständlich die Umsetzung tiergerechter Haltung. Kein Wunder deshalb, dass Schweizer Landwirte, welche diese Zeichen erkannt haben, auf Bio setzen, Freilaufhaltung für das Vieh einführen und wieder gern Milch – besondere Milch eben – produzieren. Das ist der Hintergrund der im folgenden vorgestellten Projekte. Die neue Stallung für 20 Milchkühe in Duillier, der Bau für die Haltung von 30 Milchkühen nach biologischen Richtlinien in Lignières, der Bewirtschaftungstrakt für 60 Milchkühe im Kalchrain, der Freilaufstall für 70 Kühe im Schönenberg und der auf 80 Muttertiere ausgelegte Freilaufstall des Klosters Baldegg, die Vergrösserung des Betriebes in Campo Blenio zur Haltung von 76 Schafen, 35 Kühen, 16 Rindern und 28 Kälbern in einem Laufstall ebenso wie der Neubau auf der Alp Puzzetta zur gemeinsamen Bewirtschaftung von rund 300 Ziegen durch elf Bauern folgen alle derselben Grundüberlegung: dem Verbund tiergerechter Haltung mit wirtschaftlich optimierten Abläufen zugunsten höherer Wertschöpfung. Die gezeigten Projekte bilden aber nicht nur eine Spur aktueller Entwicklungen in der Schweizer Landwirtschaft. Sie zeigen auch, dass Bauen in einem stark regulierten Umfeld Kreativität nicht zwangsläufig auf den zweiten Platz verweist. Einigen Teams aus Bauherrschaft und Architekten gelang es, nebst der primär geforderten Implementierung reiner Funktion unter Einhaltung der geltenden Vorschriften für die Tierhaltung auch einen besonderen Akzent in der Gestaltung zu setzen. Diese Projekte zeigen die Innovationskraft, das marktorientierte Denken, die Bemühung um rücksichtsvolle Gestaltung der Landschaft oder um nachhaltigen Umgang mit Energie von Bauherren und Planern eindrücklich auf. Sie erklären aber auch gleichsam ohne Worte, weshalb das Bauen für die Landwirtschaft in der aktuellen Architektur wieder vermehrt auf Interesse stösst. Roland Brunner Technische Kommunikation Lignum

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Landwirtschaftsgebäude, Duillier In Duillier, im Herzen der Region La Côte über dem Genfersee, galt es ein neues Gebäude für 20 Milchkühe und die Futterlagerung zu errichten. Es sollte eine Scheune ersetzen, die den Flammen zum Opfer gefallen war. Das Raumplanungsamt forderte, dass die Abmessungen des Neubaus identisch sein sollten mit denjenigen des ehemaligen Gebäudes. Die Aufgabe des Architekten beschränkte sich deshalb auf die Materialwahl für den Bau und dessen Verkleidung. Nach Variantenstudien fiel die Entscheidung zugunsten einer Materialisierung fast ausschliesslich in Kantholz. Der Bauherr, der zugleich auch Architekt ist, war im Neuenburger Jura aufgewachsen und deshalb vertraut mit dem Baustoff Holz. So war es für ihn selbstverständlich, das neue Gebäude in Holz zu errichten. Es gliedert sich in einen Hauptteil und zwei kleinere Anbauten, welche die Silos beherbergen. Seeseitig, im unteren Teil, befindet sich der Stall, bergseitig sind die Fahrzeuge untergebracht. Diese Bereiche sind durch brandabschnittsbildende Holzrahmenbauwände von der Heulagerung getrennt. Um die Investitionskosten tief zu halten, verzichtete der Bauherr darauf, die gemauerten Teile des abgebrannten Gebäudes zu verändern. Die Lasten des Neubaus mussten also

von den bestehenden Fundamenten übernommen werden. Das Haupttragsystem besteht aus zweigelenkigen, als Fachwerk ausgebildeten Bindern mit einem Achsabstand von 3,4 m. Dieses Primärsystem ist in Querrichtung stabil und benötigt keine Zugbänder. Zusammen mit der hohen Tragfähigkeit war dies eine ideale Voraussetzung, um alle für das Handling der Futterballen notwendigen Anlagen an das Dachtragwerk zu hängen, was die Möglichkeit einschloss, die Maschine in der Längsrichtung zu verschieben. Die Gurten und Diagonalen der Fachwerke bestehen aus Vollholz mit einem Querschnitt von 2 x 80 x 180 mm. Diese Gliedrigkeit des Querschnittes erlaubte einfache Knotenausbildungen: An den Knoten sind 27 mm starke Furnierschichtholzplatten zwischen die Vollholzquerschnitte eingebracht und verschraubt. Dadurch waren keine grösseren Metallteile notwendig, und die Schraubenverbindungen ermöglichten die Aufnahme von Dimensionstoleranzen. Lediglich zwei Metallformteile am Fuss jedes Binders stellen die Verbindung der Elemente zum Fundament sicher. Über den Bindern verlaufen die Dachsparren über zwei Felder mit einem Querschnitt von 100 x 140 mm. Darüber sind eine Unterdeckbahn aus Holzfaserplatten, die Lattung und eine Wellplatte als Eindeckung befestigt. Die Stabilisierung in Längsrichtung

übernehmen in der Dachebene Windverbände und einfache Fachwerke zwischen den primären Dachbindern. Der Fassadenabschluss besteht aus einer im Querschnitt W-förmig angeordneten Schalung von 32 x 200 mm, welche elementweise zwischen die Binder eingehängt ist. Diese Ausführung ist in sich so stabil, dass auf ein unterteilendes Tragsystem verzichtet werden konnte.

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Ort ‹Le Bochet›, 1266 Duillier Bauherrschaft Georges-A. Glauser, Nyon Architekt Georges-A. Glauser, Nyon Holzbauingenieur Concept Bois Technologie, Saint-Sulpice Holzbau Schaller & fils Menuiserie Charpente, Gingins Materialien Vollholz 70 m3; Sperrholz 190 m2; Fassadenschalung 300 m2 Kubatur SIA 116 4535 m3 Baukosten (BKP 2) CHF 805 000.– Baujahr 2005 Fotografin Corinne Cuendet, Clarens Tragwerksisometrie

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Neubau Milchviehstall der Arbeitserziehungsanstalt Kalchrain, Herdern Der in die Anstalt Kalchrain integrierte Landwirtschaftsbetrieb Bohl bietet den Eingewiesenen hervorragende Beschäftigungsmöglichkeiten und erfüllt eine wichtige Funktion unter dem Aspekt der Resozialisierung. Der neue Milchviehstall sollte den Betrieb von diversen Mängeln befreien und den Anschluss an veränderte Rahmenbedingungen sicherstellen, um längerfristig mit der landwirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten zu können. Das neue Gebäude ergänzt die bestehende landwirtschaftliche Siedlung auf dem Bohl, fasst den Innenbereich der Hofanlage und bildet eine prägnante Silhouette gegen den von Wäldern eingefassten Landschaftsraum. Die Form der Anlage ergab sich aus den vorgefundenen Terrainverhältnissen und den spezifischen Funktionsabläufen eines Laufstalls für Milchkühe. Der Bau, nach Südwesten eine offene U-Form, stellt sich mit seiner geschlossenen Seite gegen die nach Nordosten exponierte Hochebene auf dem Seerücken. Alle Nutzungen sind unter dem doppelten Satteldach vereint, wobei dieses über dem Laufhof ausgeschnitten ist. Der windgeschützte und besonnte Laufhof bildet als Zentrum eine Drehscheibe, welche die Kühe auf ihren Gängen zwischen Liegehalle, Aussen- und Warteraum, Melkstand und Fressgang immer wieder durchlaufen. Peripher dazu sind die Arbeitsräume und die Zufahrten angeordnet. Der Milchtransporter fährt ebenerdig direkt vor das Milchzimmer. Die Zufahrt zur Tenne

erfolgt ebenfalls von der Strasse. Ausser Jauchegrube und Technikraum liegen sämtliche Nutzungen im Erdgeschoss. Die Jauchegrube befindet sich direkt unter dem Laufhof, der Technikraum unter dem Melkstand, welcher vom unteren Niveau her zugänglich ist. Der Holzskelettbau wurde über der in die Böschung eingelassenen Jauchegrube und der Bodenplatte aufgebaut. Das Tragwerk wird in der Querrichtung durch ein Pfosten- und Riegelwerk mit Druckstreben in Holz und in der Längsrichtung durch V-förmige Streben ausgesteift. Bis auf eine Höhe von 2 m sind die Wände durch eine Bretterschalung geschlossen. Der Bereich darüber ist mit einem sogenannten Space-Board – einer mit Schlitzen versehenen Lattung – luftdurchlässig ausgebildet. Dies dient dem Austausch der grossen Luftmengen, die nötig sind, um die von siebzig Kühen erzeugte Feuchtigkeit abzuführen. Das gefaltete Dach ist einfach und zweckmässig konstruiert. Die Pfetten sind mit einer variablen Spannweite von 8–10 m auf den Wänden und dem Stützensystem aufgelagert. Die Sparren mit Achsabstand 2 m tragen die sägerohe Schalung von 27 mm Stärke, welche gleichzeitig als Stabilisierung der Dachfläche dient. Darüber ist auf einer Lattung eine Wellplatte aufgebracht. Durch die doppelte Schräglage des Daches erhält es die notwendige Höhe für alle Gebäudeteile, und gleichzeitig wird eine Luftdurchströmung von West nach Ost gewährleistet. Die Dachflächen

sind aus exakt rechteckigen Teilflächen zusammengesetzt, was zu konstanten Längen der Dacheindeckung mit der Wellplatte führt. An der Traufe wird dieses geometrische Prinzip an den konisch verlaufenden Dachvorsprüngen sichtbar. Die Lichtführung im Innern erfolgt mehrheitlich über das Dach. Über den Arbeitsbereichen in der Tenne und im Melkstand sind Oberlichter in die Dachflächen eingelassen, während im Liegebereich der Kühe eine offene Schalung den Raum leicht erhellt und dennoch vor übermässiger Sonneneinstrahlung schützt.

Situation


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Ort Kalchrain, Bohl, 8535 Herdern Bauherrschaft Hochbauamt des Kantons Thurgau; Gesamtleitung: Markus Friedli; Projektleitung: Michael Hofmann Architekten Staufer & Hasler Architekten, Frauenfeld; Mitarbeiter: M. Woerz, E. Basartangil Bauingenieur Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur, und SJB.Kempter.Fitze AG, Frauenfeld Holzbauingenieur Kämpf Holzbau AG, Raperswilen Holzbau Kämpf Holzbau AG, Raperswilen Materialien Konstruktion: Vollholz 84 m3, Brettschichtholz 15 m3; Platten: Space-Board druckimprägniert 140 m2, OSB 85 m2; Schalung druckimprägniert 680 m2 Baukosten (BKP 2) CHF 1,3 Mio. Geschossfläche total 1988 m2 Gebäudevolumen SIA 416 9389 m3 Bauzeit Februar–Oktober 2005 Fotografen Heinrich Helfenstein, Zürich, und Thomas Hasler, Frauenfeld


Viehscheune Schönenberg, Pratteln Bei der Neuausrichtung des Betriebes im Schönenberg, südlich des Ortkerns von Pratteln, wollte man sich auf Milchwirtschaft konzentrieren. Darauf begann die Planung für einen Freilaufstall für 70 Kühe. Die Viehscheune wurde nordöstlich der bestehenden Gebäude an einem zuvor wenig definierten Ort plaziert. Zusammen mit dem Bauernhaus und dem alten Stall bildet die Scheune ein zusammenhängendes Ensemble. So konnte auch der freie Blick von der Tallage auf das 1769 erstellte Bauernhaus unverbaut erhalten werden. Mit den abgeknickten, sich verjüngenden Enden passt sich der Baukörper zur Strasse hin dem Hügel an. Auf der gegenüberliegenden Seite wird so dem zunehmend steileren Hang Rechnung getragen. Das Gründach soll mit seiner Bepflanzung das Gebäude in die von Wiesen geprägte Umgebung integrieren. Die Organisation der Arbeitsabläufe beruht auf einem bewährten Modell. Im Mittelteil befinden sich die Kuhläger und die Futterachse, im nordwestlichen Teil die Silos. Südöstlich liegen der Melkstand und die Abkalbeboxen. Diese drei Bereiche werden durch eine interne Verbindung entlang der talseitigen Längsfassade bedient. Das primäre Tragwerk bilden zweigelenkige Rahmen mit einem Achsabstand von knapp 4 m: Brettschichtholzträger mit einer biege-

steifen Ausbildung des Knotenpunktes, abgestützt auf verzinkten Stahlstützen. Die Stabilisierung des Gebäudes erfolgt über Dachverbände. Über den Bindern sind Koppelpfetten mit einem Vollholzquerschnitt von 120 x 180 mm und einem Achsabstand von 0,90 m angebracht. Das begrünte Dach ist zweischichtig mit Wellplatten gedeckt. Die untere Lage, deren Wellen parallel zur Dachneigung verlaufen, begünstigt die Luftzirkulation im Inneren. Die obere, quer dazu verlaufende, wurzelfeste Eindeckung gibt dem Substrat den nötigen Halt. Den lichtdurchlässigen Raumabschluss bilden Haselstöcke. In den Brüstungsmauern sind sie einbetoniert, beim Shed davor angeschraubt. Sie lassen im Inneren eine friedliche Lichtstimmung ähnlich der eines Waldes entstehen. Der Melkstand ist als transluzenter Kubus ausgebildet und wirkt im Innenraum des Stalls als Lampe. Der periodische Arbeitsablauf des Melkens ist so auch nach aussen durch die Haselfassade ablesbar. Durch die Formgebung und Materialisierung nimmt der neue Baukörper starken Bezug auf die Umgebung. Als Kontrapunkt dazu wirken die das Dach durchstossenden Silos, welche mit ihrer glänzenden Chromstahlhaut den industriellen Charakter der Landwirtschaft verdeutlichen. Situation

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Ort 4133 Pratteln Bauherrschaft Burgrain AG Generalunternehmen Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach Architekten Georg Schmid und Jonas Wuest, Basel, und Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach Bauingenieur Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach Holzbauingenieur Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach Holzbau Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 95 m3, Vollholz 63 m3; Haseläste aus dem Emmental 6000 Stück; Wellplatten 5020 m2; Stahlbauteile 20 Tonnen Baukosten (BKP 2) CHF 3,028 Mio. Geschossfläche SIA 416 1789 m2 Gebäudevolumen SIA 416 15 940 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 190.– Bauzeit Juli 2004–September 2005 Fotograf Serge Hasenböhler, Basel

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Neubau Mutterkuhstall, Baldegg 2003 beschloss das Kloster Baldegg, die Bewirtschaftung seines 56 ha grossen Landwirtschaftsbetriebes inklusive Alp mit der Auflage zu verpachten, fortan Biolandbau mit Mutterkuhhaltung zu betreiben. Die Schwesterngemeinschaft, welche die Zustimmung zu dieser Neuausrichtung erteilen musste, hielt es für richtig, dass sich ihre Lebensweise auch in der Bewirtschaftung des Gutsbetriebes widerspiegelt. Dazu gehört auch eine nachhaltige Energieversorgung. Auf dem Biobetrieb Klosterhof in Baldegg ist eine Viehscheune entstanden, welche dem Wohlbefinden der Tiere erste Priorität einräumt. Entsprechend prägt der Ablauf des Tieralltags im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung die Gestaltung. In der zentralen Achse der Stallungen findet sich die gedeckte und mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahrbare Tenne. Beidseitig angegliedert sind die Laufhöfe, die Fressplätze und die gedeckten Tiefstrohlaufställe mit grosszügigen Liegeflächen für die Tiere. Diese können sich frei bewegen und sich einen Sonnen- oder Schattenplatz aussuchen. Die seitlichen Bauvolumen sind zweigeschossig, zum Laufhof hin offen ausgeführt und nach aussen – zur Landschaft hin – transparent bekleidet. Auf der Zwischendecke wird Stroh gelagert. Das primäre Tragwerk der seitlichen Bauvolumen besteht aus einem alle 5,30 m angeordneten und in Vollholz ausgeführten Binder.

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Zwei Streben stützen von den Pfosten ausgehend die Obergurte ab, von welchen aus Hängepfosten die Spannweite der Untergurte verkürzen. Da die zum Laufstall hin stehenden Pfosten komplett der Witterung ausgesetzt sind, wurden sie massiv in Eiche ausgeführt. Alle wesentlichen Anschlüsse sind mit eingelassenen Stahlteilen und Passbolzen ausgeführt, bis auf die Balkenlage zwischen den Untergurten, welche über SchwalbenschwanzVerbinder eingehängt wurde. Die Sparren sind oben mit einer Holzwerkstoffplatte beplankt, welche gleichzeitig die Funktion der Unterdeckbahn und der Aussteifung in der Dachfläche übernimmt. In Längsrichtung erfolgt die Stabilisierung mit Streben in der aussenliegenden Wand. Die transparente Bekleidung dieser Längswand erfolgte mit 8 mm starkem Plexiglas. Die Überdachung der Tenne baut auf unten eingespannten, dünnwandigen Stahlrohren mit einem Durchmesser von 115 mm auf. Darüber sind Pfetten und eine Balkenlage montiert. Die Beplankung mit einer Holzwerkstoffplatte übernimmt die Stabilisierung in der Dachfläche. Eine Dichtungsfolie und ein Substrat schliessen den Dachaufbau ab. Auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche des einen Baukörpers ist eine rund 370 m2 grosse Photovoltaik-Anlage von 42,3 kW Leistung integriert. Die Anlage erzeugt pro Jahr rund 38 000 kWh Energie und deckt den gesamten landwirtschaftlichen

Energiebedarf. Der ganze Neubau inklusive Solaranlage passt hervorragend in die Landschaft und ist ein Beispiel für die gute Integration von Solaranlagen in Dachflächen von Gebäuden. Dafür erhielt das Kloster Baldegg den Schweizer Solarpreis 2006.

Tragwerksisometrie


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Ort Sonnhaldenstrasse 2, 6283 Baldegg Bauherrschaft Institut Baldegg Architekten Planteams AG, Sarnen Bauleitung Joe Kündig, Baldegg Energieingenieur BE Netz AG, Luzern Holzbau Tschopp Holzbau AG, Hochdorf Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 10 m3, Vollholz 120 m3, Stützen in Eiche 5 m3; Holzwerkstoffplatten 2140 m2; Fassadenschalung 335 m2 Nutzfläche SIA 416 2415 m2 Gebäudevolumen SIA 416 8664 m3 Bauzeit August–Oktober 2005 (Holzbau) Fotografen Planteams AG, Sarnen, und BE Netz AG, Luzern

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Stallung, Campo Blenio Campo Blenio, 1230 Meter über Meer gelegen, lebt hauptsächlich von der Urproduktion und vom Agritourismus. Zu den Landwirtschaftsbetrieben gehörte seit je der Hof der Familie Martinelli, die im Dorfkern von Campo Blenio Vieh hielt. Dem Betrieb fehlte es an Entwicklungsspielraum: Die Platzverhältnisse waren beengt und nicht erweiterbar. So fiel der Entscheid für einen Neubau mit optimiertem Arbeitsfluss und grundlegend verbesserter Viehhaltung einfach und schnell. Auf dem ebenen Gelände am Fusse der Greina zwischen Campo Blenio und Ghirone, nördlich der Ortschaft, entstand eine neue Stallung, welche die Wünsche der Bauherrschaft, die Forderungen des Landschaftsschutzes sowie die kantonalen und eidgenössischen Vorschriften zur Viehhaltung auf einen Nenner brachte. Das Bauvolumen von über 11 000 m3 besteht aus zwei parallel angelegten, von Ost nach West ausgerichteten Baukörpern mit einem mittigen, offenen Laufgehege für das Vieh. Der höhere, teilweise offene Baukörper auf der Nordseite umfasst eine Werkstatt, ein grosses Heulager, Platz für 76 Schafe und Lagerraum für Stroh auf dem Zwischenboden. Der südliche Baukörper bietet 35 Kühen, 16 Rindern und 28 Kälbern einen Laufstall und enthält des weiteren einen Futterplatz, den Melkstand mit Milchlokal, eine Käserei

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und darüber im Obergeschoss eine kleine Wohnung. Die Jauchegrube liegt unter dem Laufgehege zwischen den beiden Gebäudeteilen, während sich der Miststock auf der Ostseite des Gebäudes befindet. Gute Erfahrungswerte aufgrund anderswo realisierter Landwirtschaftsbauten führten zu einer schnellen Lösung bei der Materialisierung: Beton für die Fundamente, die Jauchegrube und die Arbeitsgruben im Melkstand, Holz für die Hochbauten. Das statische System besteht primär aus einem dreigelenkigen Rahmenbinder mit aufgelösten Rahmenecken und Zuggliedern. Die kleineren Binder sind komplett in Holz realisiert. Beim grösseren Baukörper kamen neben Brettschichtholz noch Zugstangen und Auflagerverstärkungen aus Stahl zum Einsatz, denn hier wurde auch der schwere Heukran an den Dachbindern aufgehängt. Der Binderabstand von 4 m wurde für beide Baukörper aufgrund der grossen Schneelast von 700 kg/m2 gewählt. Über dem Primärsystem liegen Gerberpfetten aus Vollholz als sekundäres Tragelement. Die Dacheindeckung besteht aus einem Profilblech mit Kondensationsschutz. Zur Stabilisierung in der Dachfläche sind Windverbände aus Holz zwischen die Binder montiert. Die Fassadenelemente, aufgebaut als PfostenRiegel-System mit Streben zur Stabilisierung in der Wandebene, wurden teilweise vorgefertigt, was zu einer markanten Verkürzung

der Montagezeit führte. Die Aussenbekleidung besteht aus einer unbehandelten Lärchenschalung von 20 mm Dicke mit Nut und Kamm. Sie ist, um die Linearität zu durchbrechen, primär vertikal, aber auch horizontal angeordnet. Im Bereich des Heulagers sind die Wände innen zusätzlich mit OSB beplankt, um im Zusammenhang mit der Heubelüftung eine luftdichte Schicht zu gewährleisten.

Situation


Tragwerksisometrie

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Ort 6720 Campo Blenio Bauherrschaft Gianni und Giuliano Martinelli Architekten Imperatori und Giamboni SA, Acquarossa; Mitarbeiter: Doriano Vitali Bauingenieur Lucchini – David – Mariotta SA, Dongio Holzbauingenieur Laube SA, Biasca; Projektleiter: Martin Hügli Holzbau Laube SA, Biasca Materialien Konstruktionsholz: Brettschichtholz 64 m3, Vollholz 115 m3; Stahlteile und Verbindungsmittel 5200 kg, Fassadenschalung in Lärche 20 mm 500 m2 Baukosten (BKP 2) CHF 1,74 Mio. Kubatur SIA 116 11 600 m3 Kubikmeterpreis SIA 116 (BKP 2) CHF 150.– Bauzeit Oktober 2003–November 2004 Fotografen Laube SA, Biasca, und Doriano Vitali, Acquarossa

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Sanierung Ziegenalp Puzzetta, Medel/Lucmagn Die Alp Puzzetta liegt östlich oberhalb von Fuorns im Bündner Oberländer Val Medel/ Lucmagn und ist im Besitz der gleichnamigen Gemeinde. Sie wird seit Generationen als deren einzige Ziegenalp von einer Korporation aus elf Bauern aus dem Tal betrieben. Vor der Sanierung war die Alp an ihre Grenzen gelangt: Die bestehende Infrastruktur war auf 220 Ziegen ausgelegt, die Bewirtschaftungspläne sahen jedoch über 300 Tiere vor. Das Alpgebäude war baufällig, und das Milchinspektorat drohte mit der Schliessung der Alp, wenn nicht umgehend Massnahmen zur Erfüllung der europäischen Hygienevorschriften getroffen würden. Die bestehenden Bauten wurden in der Folge abgerissen und durch einen Neubau für alle Nutzungen ersetzt. Dieser entstand an der gleichen Stelle wie das alte Alpgebäude, auf der Hangkuppe zwischen Gletschermoräne und Sumpfgebiet. Er ist innen und aussen abgetreppt und passt sich so dem Verlauf des Hanges an. Das Gebäude ist auf einem regelmässigen Fünf-Meter-Raster aufgebaut, der sich aus statischen Gründen nochmals unterteilt. So blieben die Herstellungskosten so niedrig wie möglich. Dem Tagesablauf auf der Alp entsprechend sind die einzelnen Nutzungen im Gebäude untergebracht. Von oben nach unten auf der Alp ist ein gedeckter Unterstand für die Ziegen als Vorbereitungs- und Trocknungsplatz vor dem Melken eingebaut. Von da kommen die Tiere direkt in den Melkstall, von dessen Ende sie auf beiden Seiten wieder ins Freie gelangen. Die gewonnene Milch wird

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vom Melkstall direkt durch einen Filter in das Gefäss zur Milchkühlung geleitet. Anschliessend folgt der eigentliche Verarbeitungs- und Produktionsteil der Alp mit dem Raum für die Milchlagerung, das Melkgeschirr und die Käserei sowie den Nassräumen für den Unterkunftsteil. Die Verarbeitung ist so ausgebaut, dass alles den europäischen Vorschriften zur Hygiene entspricht. Talseitig liegt der Unterkunftsteil mit Aufenthaltsraum und Küche, zwei Schlafräumen und der Treppe in die anderen Geschosse. Über dem Produktionsund dem Unterkunftsteil besteht zusätzlicher Platz für Massenlager oder Stauraum. Das Kellergeschoss ist so angelegt, dass sich der Aushub auf ein Minimum reduzierte und sich der Käsekeller trotzdem im Erdreich einbauen liess. Die Front ist von unten direkt zugänglich und ist Ankunftsort für Wandertouristen, Unterstand, Trocknungsraum und gut durchlüftete Holzscheune in einem. Die Fundamente, Bodenplatten, Kellerwände und Decken im unterkellerten Teil sind, mit Ausnahme des Bodens im Unterstand und im Melkstall, in Ortbeton erstellt. Das Tragwerk des Hauptgeschosses ist eine einfache Riegelkonstruktion aus massivem Fichtenholz, zugeschnitten von der Sägerei der Gemeinde Medel/Lucmagn. Die gesamte Holzkonstruktion wurde auf die maximal von der Sägerei verarbeitbare Länge von 7 m hin entworfen. Die Riegelkonstruktion bleibt weitestgehend sichtbar, nur im Produktions- und im Unterkunftsbereich sind die Wände und Decken gedämmt und innen mit einer Schalung bekleidet. Die Stabilisierung des Gebäudes erfolgt durch die beplankten, äusseren Längs-

wände und die querstehenden Innenwände. Je nach Anforderung wurden für die Beplankung Schalungen, Dreischichtplatten oder Furnierschichtholz eingesetzt. Dach und Fassade erhielten eine einfache, unterhaltsarme und wirtschaftliche Hülle aus rotem Aluminiumblech, in die sich die Fenster aus Aluminium mit Isoliergläsern gut einfügen. Mit dieser Massnahme teilt sich das im Innern herrschende Bild einer technisch hochstehenden und vom Produktionsablauf her dem neuesten Stand angepassten Ausstattung auch aussen mit. Die Puzzetta zeigt sich damit als Alp, welche nun innen und aussen der heutigen Zeit entspricht.

Situation


L채ngsschnitt

Grundriss

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Dachaufbau von aussen: Dach- und Wandsystembekleidung in oberflächenveredeltem, profiliertem, rotem Aluminium Befestigung mit Klippsystem auf Lattung/Lüftung Unterdachbahn Lattung 80 x 80 mm/Mineralwolledämmung Dampfbremse Schalung 27 mm, sägeroh Sparren 140 x 180 mm Deckenaufbau von oben: Schalung 24 mm, gehobelt Balkenlage 200 mm Lattung 24 x 50 mm Schalung 18 mm, gehobelt Aufbau Aussenwand von innen: Schalung 18 mm, gehobelt Lattung 24 x 50 mm Riegelkonstruktion 140 mm/Mineralwolledämmung Windpapier Lattung 24 x 80 mm, horizontal Lattung 30 x 80 mm, vertikal Schalung 18 mm, sägeroh Befestigung mit Klippsystem auf Schalung Dach- und Wandsystembekleidung in oberflächenveredeltem, profiliertem, rotem Aluminium

Fassadenschnitt

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Ort Val Medel/Lucmagn, 7184 Curaglia Bauherrschaft Gemeinde Medel/Lucmagn, Alpkorporation Puzzetta, Curaglia Architekten M. Gujan + C. Pally, Architektin HTL/Techniker TS, Curaglia Bauingenieur Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur Holzbauingenieur Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur; Projektleiter: Rolf Bachofner Holzbau Meinrad Cadruvi, Ruschein Materialien Vollholz 53 m3, Schalungen und Lattungen 27 m3, Furnierschichtholz und Dreischichtplatten 40 m2 Baukosten (BKP 1–9) CHF 1,084 Mio. Bruttogeschossfläche 213 m2 (Erdgeschoss), 97 m2 (Untergeschoss) Kubatur SIA 116 1356 m3 Kubikmeterpreis SIA 116 (BKP 2) CHF 610.– Bauzeit September 2003–Mai 2005 Fotograf Ralph Feiner, Malans

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Laufstall, Lignières Man könnte vermuten, dass die Regulierungsdichte in der Landwirtschaft architektonischer Kreativität nicht eben förderlich ist. Die jungen Architekten des hier vorgestellten Stalles in den Ausläufern des Jura haben jedoch ein Projekt realisiert, welches zeigt, dass man auch unter vielen Vorgaben sehr wohl zu Eigenständigem gelangen kann. Der Bau fügt sich perfekt in die Landschaft ein und nutzt auf beispielhafte Art und Weise die Holzreserven des Bauherrn. Der neue Laufstall für zwei Milchkuhherden, welche nach den Richtlinien des biologischen Landbaus gehalten werden, ist das Resultat der Zusammenarbeit zwischen zwei Grundbesitzern. Mit dem Bau des Stalls wurde ein Team junger Architekten beauftragt. Erklärte Ziele waren unter anderem, die eigenen Holzressourcen zu verwerten und die typische Erscheinung einer landwirtschaftlichen Scheune hinter sich zu lassen. Der Stall musste rund 30 Kühen Platz bieten. Nebst den Boxen, in welchen sich die Kühe ausruhen können, umfasst er einen Lagerraum für das Heu, Abkalbeboxen und Strohflächen für die Kälber. Der neue Stall liegt in der Verlängerung des bestehenden Guts. Der so entstandene Hof stellt einen Aussenraum dar, den das Vieh nach Belieben aufsuchen kann; er erlaubte es, die Terrassierungsarbeiten auf ein Minimum zu beschränken. Um eine optimale Integration in die Landschaft und die bestehende Bebauung zu erreichen, haben die Architekten die charakteristischen Merkmale der Bauernhöfe der Region aufmerksam studiert, welche sich traditionellerweise in zwei Grundtypen

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unterteilen lassen. Die sogenannten ‹fermes bien-tournées› (‹gut orientierten Bauernhöfe›) liegen in der Fallinie der Hänge, und ihre Giebelfassaden öffnen sich weit über das Tal hinweg. Diese Anwesen wurden im Zuge der Mechanisierung immer mehr durch sogenannte ‹fermes mal-tournées› (‹schlecht orientierte Höfe›) ersetzt. Diese liegen parallel zu den Höhenlinien, und ihre Dachfirste folgen der Richtung des Tales. Sie verfügen über mehr Flexibilität und ein grösseres Ausbaupotential. Der neue Laufstall versucht, konsequent die Vorteile beider Grundtypen auszunützen. Das Stalldach mit seinen vier unregelmässigen Flächen passt sich hervorragend an die unterschiedlichen Massstäbe des Standortes an, während sich die Tragstruktur mit Stützen und doppelt geführten Unterzügen an die lokale Tradition der grossen Holzquerschnitte anlehnt. Das Tragwerk baut auf einem Betonsockel auf und ist primär als Pfettendach ausgebildet. Im Bereich des Zwischengeschosses

Situation

für das Heu umfassen die mächtigen Unterzüge die Stützen der Pfetten, was den zentralen Raum in die verschiedenen Nutzungsbereiche unterteilt. Über die Pfetten, den Querschnitt des Gebäudes abbildend, sind in einer regelmässigen Abfolge 39 Holzrahmen mit einem Querschnitt von 80 x 240 mm in einem Abstand von 0,60 m angeordnet. In den Fassaden ist ein bronzefarbener TextilWindschutz direkt auf die Holzrahmen aufgenagelt. Die Dachflächen werden durch eine vollflächig montierte Schalung stabilisiert und sind darüber mit einem anthrazitfarbenen Blech eingedeckt. Es passt sich mit der Zeit der Farbe des Holzes an und verstärkt dadurch die optische Einheit des Neubaus. Oberstes Ziel war der sparsame Umgang mit Ressourcen und die Verwendung von eigenem Holz. Deshalb besteht der Bau vollständig aus Brettern, welche aus den Bäumen des umliegenden Waldes produziert wurden. Natürlich trägt auch die Dimensionierung der Konstruktion diesem Umstand Rechnung.


Grundriss

Querschnitt

20 m

Längsschnitt

Ort ‹Le Cerisier›, 2523 Lignières Bauherrschaft Daniel Juan & Fernand Cuche Architekten Localarchitecture, Lausanne Holzbauingenieure Chabloz et partenaires SA, Lausanne, und GVH, St-Blaise Holzbau Carnal et fils SA, Lamboing Materialien Vollholz 60 m3 Kubatur SIA 116 2470 m3 Baukosten (BKP 1–9) CHF 337 000.– Baujahr 2005 Fotograf Milo Keller, Lausanne

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Lignum Holzwirtschaft Schweiz Economie suisse du bois Economia svizzera del legno

Falkenstrasse 26 CH-8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 Fax 044 267 47 87 E-Mail info@lignum.ch Internet www.lignum.ch

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Verantwortlich Roland Brunner Redaktion Roland Brunner, Lignum, Mélanie Baschung und Denis Pflug, Lignum-Cedotec Gestaltung BN Graphics, Zürich Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug

Holzbulletin, März 2007

Administration, Abonnemente, Versand Andreas Hartmann, Lignum

Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor

ISSN 1420-0260 Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache.

Jahresabonnement CHF 48.– Einzelexemplar CHF 20.– Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 100.– Sammelordner leer CHF 10.– Preisänderungen vorbehalten. Lignum-Mitglieder erhalten das Holzbulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis. Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern.

Lignum-Hotline: 044 267 47 83 Benutzen Sie unsere Fachberatung am Telefon von 8–12 Uhr, die täglich von Montag bis Freitag Interessierten gratis zur Verfügung steht.


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