Publikation seefeldstrasse

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Umbauten Seefeldstrasse Umbauten Seefeldstrasse

ISBN 978-3-9523754-3-3


Urs Ledermann gewidmet

3


Vorwort

Nach den beiden Büchern über die Neubauten „Wild-

Als „Zeitzeuge des gut situierten Bürgertums des Zürcher

bachgut“ und „Münchhaldeneck“ halten Sie nun das

Seefelds“ gilt das Wohn- und Geschäftshaus an der

Buch „Umbauten“ in Ihren Händen. Es dokumentiert die

Seefeldstrasse 129 aus dem Jahr 1909. Die denkmalge-

grosse Sorgfalt, die wir auch bei umfangreichen Sanie-

schützte Liegenschaft schliesst eine Blockrandbebau-

rungen walten lassen, um so im Zürcher Seefeld eine

ung mit einmaligen Stadtwohnungen ab; wo früher die

eigene Atmosphäre beim Wohnen zu ermöglichen.

Mädchenzimmer waren, entstand eine zweigeschossige Dachwohnung.

Jede Liegenschaft muss nach einer gewissen Zeit saniert, umgebaut oder abgerissen werden. Die Heraus-

Die Liegenschaft an der Seefeldstrasse 204 aus dem

forderung, bestehende Wohn- und Geschäftsliegenschaf-

Jahr 1924 besticht durch den Charme des Altbaus.

ten, die in die Jahre gekommen sind, in die heutige Zeit

Bei der umfassenden Renovation nahmen die Architek-

zu transformieren, war für alle Beteiligten eine an-

tinnen stets Rücksicht auf bestehende Merkmale und

spruchsvolle Aufgabe. Es galt, Schönes und Sinnvolles

die Struktur des Hauses. Man trifft auf neu interpre-

zu erhalten, Neues zuzulassen und umzusetzen.

tierte Blumenornamente, wiederverwendete, restaurierte Wandbilder, aber auch auf eine moderne Liftverkleidung

Die Planung und die Bauführung erfolgten bei der See-

und Balkongeländer aus gewobenem Maschendraht.

feldstrasse 75 und 204 durch zwei herausragende Architektinnen und bei der Seefeldstrasse 129 durch

Als Wertschätzung an unsere Mieterinnen und Mieter

einen ausgewiesenen Architekten. Die Vorgehensweise

sowie als grosses Dankeschön an alle Beteiligten ist

und die Ergebnisse waren beeindruckend. Bei regel-

dieses Buch entstanden. Zur Freude und Bereicherung

mässigen Besprechungen kristallisierten sich die be-

für unsere Freunde, Bekannten und uns nahestehende

sonderen Details heraus und die Dynamik war während

Personen reichen wir es gerne weiter.

der ganzen Zeit unglaublich gross. Jede Liegenschaft hat ihre eigene Geschichte und einen speziellen Charak-

Begeben Sie sich nun mit uns in die Seefeldstrasse und

ter vorzuweisen, die es zu berücksichtigen galt.

verweilen Sie bei diesen drei Liegenschaften, deren Umbaugeschichten wir Ihnen auf den nächsten Seiten

Das Wohn- und Geschäftshaus an der Seefeldstrasse

näherbringen werden. Bei der Lektüre wünschen wir

75 ist ein typischer Zeitzeuge aus den 80er-Jahren.

Ihnen viel Vergnügen.

Mit viel Sorgfalt und Umsicht wurde die Liegenschaft renoviert. Markante Elemente wie Bogenfenster oder Terrazzotritte sollten bestehen bleiben. Als besonderer Blickfang gelten die champagnerfarbenen Balkone und anstelle des früheren Estrichs das neu gebaute Attikageschoss. Den Eingangsbereich ziert die Kampferholz-Skulptur „Ironic and Eccentric“ des japanischen

Michael Müller

Künstlers Hideki Iinuma.

CEO Ledermann Immobilien AG

5


Inhaltsverzeichnis

Urs Ledermann Eine Liebesgeschichte

Haus Seefeldstrasse 75 8

Die gelungene Verschönerung eines Wohn- und Geschäftshauses der

Die Seefeldstrasse Zwischen Opernhaus und Höschgasse

10

Zwischen Höschgasse und Hornbach

12

Zwischen Hornbach, Bahnhof Tiefenbrunnen und Stadtgrenze

16

14

80er-Jahre

18

Frauen bauen anders

19

Haus Seefeldstrasse 129

62

Haus Seefeldstrasse 204

112

Ein Haus mit Vergangenheit

64

Ein 20er-Jahre-Reihenhaus wird chic

114

Innenarchitektur

Aussenansichten

Urbaner Luxus mit Respekt für

Mehr als nur Fassade

die Geschichte

Aussenansichten

Architektur

Schmückende Balkone und das

Hochwertige Grundrisse

Attikageschoss als Krone prägen die neue Erscheinung

22

Die öffentlichen Bereiche Substanz erhalten und sanft erneuern

28

Kunst im Bau 32

34

Grosszügige Räume und integrierte Küchen

40

Bad Mut zur Farbe

44

5. Etage Rückbau für den Neubau

46

Dachgiebel Abtragen für das Attikageschoss

Eingang und Treppenhaus Zurück zur alten Pracht

Stützen, verstärken, erneuern

Küche und Bad integriert

82

Wohnungen Grossbürgerlich geprägt

134

Modern, komfortabel und harmonisch

Papeterie und Kleider, typische Quartierläden

132

Wohnungen Einfache Räume, hochwertig umgebaut

80

128

Erdgeschoss Grosszügige Ladenlokale mit Blickfang

74

124

Entdeckung Alte Reklame wird zur Kunst

68

Erdgeschoss

Wohnungen Alles muss raus für den Neuanfang

66

Aussenansichten Mit Sorgfalt und Gespür renoviert

Treppenhaus und Lift Der Kern eines Hauses

Untergeschoss

Ausdrucksstarke Skulptur im Eingangsbereich

65

118

142

Dachstock Vom Charme des Wohnens unter

84

dem Dach

144

Die Ledermann Immobilien AG

155

Danksagung

157

Impressum

158

Küche und Bad Eleganz mit moderner Raffinesse

96

Dachgeschoss Exklusiv wohnen auf zwei Etagen

98

49

Attikageschoss Aufbau des krönenden Abschlusses

6

50

7


Urs Ledermann Eine Liebesgeschichte

Vor mehr als 30 Jahren hat Urs Ledermann, knapp

so trägt er heute die Projekte immer häufiger mit nach

26 Jahre alt, seine erste Immobilie erworben. Und vor

Hause. Seine Arbeit hat ihn als ehemaligen Kaufmann

genau 30 Jahren hat er Anna, seine Liebe, geheiratet

immer mehr in die Baubranche hineinwachsen lassen.

und mit ihr eine Familie mit inzwischen drei erwachse-

Er interessiert sich stark für Details, ist entsprechend

nen Töchtern gegründet. Anna Ledermann, in einer

auch zum Kontrollfreak geworden, stellt immer höhere

dieser typischen Kleingewerbe-Familien des Zürcher

Ansprüche an Qualität sowie Innenarchitektur und lebt

Seefelds aufgewachsen, hat ihr damaliges Umfeld

seine Passion.

noch zu einer Zeit erlebt, als es eigentlich nicht wirklich schön war – einfach nur schön gelegen,

Ja und die teile ich gerne. Auch wenn ich natürlich

geprägt vom Seeanschluss und der Nähe zum Stadt-

nicht immer gleicher Meinung war respektive bin.

zentrum. Von ihr stammt auch die Frage am Familien-

Manchmal waren mir seine Projekte zu gross, zu risiko-

tisch, warum denn niemand etwas tue, um dieses

reich, ich hätte statt Mietwohnungen lieber Wohnungen

Quartier attraktiver zu machen ... Eine Frage mit vielen

im Stockwerkeigentum gehabt. Aber bisher sind seine

Folgen und bekannten Erfolgen.

Entscheidungen immer richtig gewesen. Gleichwohl gibt es heute Situationen, in denen er sich von Häusern

„Als wir uns kennenlernten, hatte Urs, damals als

trennt, um ein anderes Objekt vorzuziehen. So entsteht

Personal- und Unternehmensberater tätig, bereits zwei

eine gewisse Selektion innerhalb des gesamten Port-

Liegenschaften gekauft und dabei seine Leidenschaft

folios. Spannend sind auch unsere Diskussionen über

für das Immobiliengeschäft entdeckt. Entsprechend

die Wahl der Architekten: Bei grösseren Projekten werden

häufig drehten sich unsere Gespräche um Zürcher

ja inzwischen Architekturwettbewerbe gemacht. Die

Stadtquartiere, vor allem ums Seefeld. Mit den vielen

Leidenschaft für die Aufgabe ist bei allen Vergaben aber

kleinen Betrieben und Läden – dem Schreiner, dem

generell Voraussetzung.

Schuhmacher, der Wäscherei, dem Bäcker, dem Gemüseladen – war es in meiner Kindheit der Ort, an dem ‚man‘

Urs, selbst stark an Kunst interessiert, hat in den letzten

(oder die Bediensteten) als Bewohner der angrenzenden

Jahren auch ‚die Kunst am Bau‘ thematisiert. Entspre-

Goldküste Kommissionen machte und alles eher ‚von

chend werden Künstler von Anfang an in den Baupro-

oben herab‘ betrachtete. Für mich ein unterbewertetes

zess eingebunden und können so ihre gestalterische

Quartier. Und für Urs, gleich angrenzend in Zollikon auf-

Freiheit ausleben. Die ersten Begegnungen mit den

gewachsen, ein interessantes Aufgabengebiet. Nicht

Künstlern kommen meist spontan und aus einem

nur wegen mir, sondern auch weil sein Bruder damals

Bauchgefühl heraus zustande.

das Restaurant ‚Höschgasse‘ übernommen hatte, ein bekanntes Quartierrestaurant, das nachts zur Disko-

Die vor 30 Jahren von mir geäusserte Frage, warum

thek wurde. Urs war der DJ, das Plattenlegen war seine

denn niemand etwas tue, um das Seefeld attraktiver

Leidenschaft, und ich habe zu seiner Musik getanzt.

und wohnlicher zu gestalten, kann ich heute mit grossem Stolz auf meinen Mann beantworten: Er hat und wird

Im Geschäftsalltag galt seine Passion zunehmend alten

auch weiterhin viel für dieses Quartier tun. Die Begeiste-

Liegenschaften sowie der Überlegung, wie sich darin

rung ist unverändert da. Die Häuser sind sein Hobby,

neues Leben schaffen liesse und wie die Attraktivität

seine Leidenschaft und sein Beruf. Ich werde Urs – ein

des Quartiers zu steigern wäre. In seiner Art, sich offen

ausgesprochener Familienmensch und voll in der tradi-

mit den Quartierbewohnern auseinanderzusetzen, Kon-

tionellen Rolle verankert – auch weiterhin in seiner

takte zu knüpfen, sanierungsbedürftige Liegenschaften

Passion liebend gerne unterstützen.“

ausfindig zu machen, reihten sich dann schnell einmal Käufe, Umbauten, Neubauten aneinander. Während ich anfangs nur am Rande in seine Tätigkeit involviert war,

8

Deine Anna

9


Die Seefeldstrasse – zwischen Opernhaus und Höschgasse

1:2500

Alle drei im Buch vorgestellten Umbauten liegen direkt

den Grünflächen und vielen frei stehenden, zum Teil

an der Seefeldstrasse – der Strasse, die quasi den Kern

öffentlichen Gebäuden. Ab dem Hornbach wird die

des Riesbach-Quartiers bildet. Von den hier vor dem

Seefeldstrasse zu einer „Vorortstrasse“ und ist gleich-

17. Jahrhundert entstandenen einfachen Siedlungen ist

wohl immer noch spannend, was Treffpunkte, Kultur-

nur noch wenig zu spüren. Teilweise geblieben sind die

institute und umgenutzte Fabrikareale anbelangt.

„Landsitze“, die sich reiche Stadtzürcher abseits vom Stadtlärm leisteten. Heute ist die Seefeldstrasse ge-

Schwarz angezeigte Hausnummern entlang des Strassen-

prägt von der Entwicklung verschiedener Epochen. Die

plans sind Gebäude, die der Ledermann Immobilien AG

Bebauung und die Raumdefinition gliedern sich klar in

gehören. Rot gekennzeichnet sind die hier vorgestellten

drei Teile mit charakteristischer Stimmung: Zwischen

Umbauten.

Opernhaus und Höschgasse präsentiert sich die Seefeldstrasse als „städtischer Boulevard“ mit hohen Gebäuden, einer klaren Strassenflucht, multikulturellen Läden und Restaurants und vielen Kulturangeboten. Darauf folgt ein offener Strassenraum mit angrenzen-

Haus Seefeldstrasse 75 Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein typischer Bau aus den 1980er-Jahren, der mit viel Sorgfalt umsichtig renoviert wurde. Dabei durften einzelne markante Elemente wie Bogenfenster und Terrazzotritte, die den Charme des Gebäudes ausmachen, bestehen bleiben. Neu präsentiert sich das Gebäude in dezenter Farbgebung mit champagnersilbernen Balkonen als Blickfang. Das neu gebaute Attikageschoss – anstelle des früheren Estrichs – führt den Gedanken des Schmucks weiter und setzt dem Haus eine goldene Krone auf. Architekten: Hemmi Fayet, Zürich.

Seefeldstrasse

Seefeldstrasse 60

Seefeldstrasse 82

60

75

Seefeldstrasse 110

Seefeldstrasse

82 110

10

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Die Seefeldstrasse – zwischen Höschgasse und Hornbach

Münchhaldenstrasse 15

Haus Seefeldstrasse 129 Das geschichtsträchtige Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1909 ist ein „Zeitzeuge des gut situierten Bürgertums des Zürcher Seefelds“. Jetzt wurde das denkmalgeschützte Eckhaus stilgerecht und sorgfältig umgebaut, den heutigen Komfortansprüchen auf höchstem Niveau mit edelsten Materialien angepasst und um eine grosszügige, zweigeschossige Wohnung unter dem Dach erweitert – da, wo früher die Mädchenzimmer waren. Architekt: Wolfgang Rührl, Zürich. Höschgasse 50

Seefeldstrasse 139/141

50

129

Haus Seefeldstrasse 204 Die Liegenschaft aus dem Jahr 1924 besticht durch den Charme des Altbaus und den Kontrast zu moderner Baukunst. Bei der aufwendigen Renovation nahm die Architektur stets Rücksicht auf bestehende Merkmale und die Struktur des Hauses: Ursprüngliche Blumenornamente wurden neu interpretiert, hundertjährige Eisengitter wiederverwendet, Wandbilder erhalten, Balkone und Lift mit gewobenem Maschendraht verkleidet. Konkurrenzlos wohnen – auch was Materialien und Komfort anbelangt. Architekten: Hemmi Fayet, Zürich.

Seefeldstrasse 184

139/141 Seefeldstrasse

Seefeldstrasse 184

12

15

204

13


Die Seefeldstrasse – zwischen Hornbach, Bahnhof Tiefenbrunnen und Stadtgrenze

Die Stadt Zürich empfängt stilvoll: Die Mühle Tiefen-

Die Seefeldstrasse führt weiter am umgenutzten SEV-

brunnen ist ein denkmalgeschützter, vom bekannten

Areal entlang, heute von Künstlern, Designern, Galerien

Architekt Pierre Zoelly sorgfältig renovierter Gebäude-

und dem Zürcher Kammerorchester genutzt, an spekta-

komplex. Die ehemalige Bierbrauerei steht direkt hinter

kulären Architekturmonumenten, Vinotheken, Restau-

dem Bahnhof Tiefenbrunnen. Die im Rechteck ange-

rants, am Völkermuseum NONAM, dem Nordamerika

ordneten Gebäude mit schönem Innenhof bieten neues

Native Museum für Indianer und Inuit-Kulturen, vorbei

Leben für Theater, Tanz, Restaurants, Mühle-Museum,

und verläuft dann als reines Wohnquartier bis an die

Galerien, Mode, Konferenzräume und Shops.

Stadtgrenze. Hier endet der sogenannte Kern des Quartiers Riesbach. Mit vielen Eindrücken, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Seefeldstrasse

Seefeld strass e

14

15


Urs Ledermann war sicher, dass sich hinter der Fassade dieses typischen 1980er-Jahre-Baus – „… eigentlich ein hässliches Entlein“ – noch unentdeckte Qualitäten verbargen. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde mit viel Sorgfalt und Umsicht renoviert. Dabei durften im Innern einzelne markante Elemente wie Bogenfenster oder Terrazzotritte, die den Charme des Gebäudes ausmachen, bestehen bleiben. Andere architektonische Merkmale der 80er-Jahre wurden diskret reduziert. Wie zum Beispiel die hier schon eingehüllten alten Betonbalkone.

Seefeldstrasse

16

75 17


Seefeldstrasse 75 Die gelungene Verschönerung eines Wohn- und Geschäftshauses der 80er-Jahre Die 30-jährige Liegenschaft kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken – mit glücklichem Ausgang: 2006 Handänderung, Beauftragung eines Architekten, Baueingabe, Rekurs eines Nachbarn und dessen Ablehnung, bewilligtes Bauvorhaben 2009.

Frauen bauen anders

in jedes Bauprojekt einbringen – den Gege-

In Planung und Architektur gelten Ge-

benheiten des Standortes angepasst“, so

schlechtsunterschiede als unwesentlich.

Michael Müller.

Debatten darüber sind selten. Aber gibt es wirklich keine Unterschiede zwischen

Die Grundüberlegung des Architektenteams

Frauen und Männern beim Planen, Entwer-

war, das Haus der 80er-Jahre mit seiner ge-

fen und Bauen? Oder sind sie nur gut ver-

gebenen Betonstruktur und seiner relativ

borgen? Das sicher auffälligste Merkmal ist

klaren Ausdrucksweise im Kern zu belas-

die Präsenz in der Berufswelt. Während z. B.

sen, jedoch den Komfort und die Ausstrah-

an der ETH Zürich im Architekturstudium

lung der heutigen Zeit anzupassen. Sie

der Frauenanteil bei 43 Prozent liegt, be-

reduzierten deshalb zwar die 80er-Jahre-

trägt er in der Berufswelt dagegen nur noch

Elemente, unterstrichen aber den Charak-

12 bis 15 Prozent.

ter des Gebäudes. Darüber hinaus ist es schwierig, ein geneKonkret bedeutete das, als Erstes die ge-

relles Andersdenken von Frauen und Män-

samte Materialisierung neu zu überdenken.

nern auszumachen – anders als noch zu Zei-

In stundenlangen Diskussionen wurden aus

ten der Architektin Lux Guyer (1894–1955),

den unterschiedlichsten Materialmustern

die als eine der ersten selbstständigen

Farben und Materialien für Fassaden, Bal-

Architektinnen die Rolle der Frau im Wohn-

kone, Böden, Küchen und Bäder präsentiert

alltag thematisiert hat. Vielleicht liegt also

Es war ein typischer Bauchentscheid, die-

und ausgewählt. Petra Hemmi, zusammen

der Fokus von Architektinnen stärker auf

ses Team zu beauftragen. Unzufrieden mit

mit Serge Fayet die Köpfe des inzwischen

einem funktionierenden Alltag, vielleicht

ersten Entwürfen anderer Architekten,

auf über 30 Mitarbeitende angewachsenen

prägt ihre Arbeit ein situativ umfassende-

stiess Urs Ledermann auf Arbeiten von

Architekturbüros, kommentiert das so: „Wir

res Denken. Sicher gibt es viele Arten und

Hemmi Fayet – Hemmi die Frau und Fayet

In dieser Zeit kam es in der Firma Leder-

sehen ein grosses Potenzial darin, ein Haus

Stile, Architektur zu betreiben, und mindes-

der Mann – und traute ihnen auf Anhieb zu,

mann zu einem Wechsel in der Geschäfts-

in seiner Gesamtheit zu erfassen, das

tens so entscheidend wie das Geschlecht

aus diesem an sich hässlichen Haus an der

leitung. Durch den neuen CEO Michael

heisst einerseits, dass wir uns neben räum-

sind dafür die Ausbildung, die Erziehung,

Seefeldstrasse 75 eine leuchtende Liegen-

Müller, selber begeisterter Architekt, fand

lichen Aspekten intensiv mit der Materiali-

die Interessen, der Charakter und die Per-

schaft zu realisieren. Den letzten Ausschlag

ein Umdenken im architektonischen Aus-

sierung eines Gebäudes befassen, und an-

sönlichkeit. Und gleichwohl – eine oft ge-

dürfte dann noch gegeben haben, dass eine

druck statt. Das zuvor eingereichte Projekt,

dererseits, dass wir uns bewusst mit dem

machte Beobachtung gilt auch hier: Frauen

Frau die Projektleitung übernehmen würde.

stark angelehnt an den Neubau des Wild-

Zusammenspiel von Fassadengestaltung

neigen häufiger dazu, zu fragen, zu zwei-

Denn: „Auf einer Baustelle wird weniger ge-

bachgutes, entsprach nicht mehr dem ge-

und Innenausbau auseinandersetzen.“

feln, zu prüfen, während Männer etwas be-

schlampt, wenn Frauen die Bauführung

herzt vorantreiben und schneller davon

übernehmen. Vor einer Frau lässt man sich

wünschten Umgang mit der vorhandenen

Kay Forster, dipl. Architektin ETH, ist die verantwortliche Projektleiterin des Umbaus.

Bausubstanz und wurde gestoppt. Das bei-

Der erste Schritt für einen gelungenen Um-

ausgehen, Antworten zu wissen. Lebens-

seltener gehen. Der Tonfall ist weniger rau,

gezogene Architektenteam Hemmi Fayet,

und Ausbau war gemacht. Mit dem aufge-

qualität schaffen, gesellschaftliche Bedürf-

der Anstand grösser.“

anfangs eigentlich nur als Bauleitung ge-

setzten Penthouse verfügt das Gebäude

nisse räumlich umsetzen – diese Aufgaben

dacht, bekam den Auftrag, alles noch ein-

heute – neben dem Geschäftsteil im Erd-

können nur beide Geschlechter miteinan-

Urs Ledermann hatte recht: Beide von

mal zu überarbeiten innerhalb der Gültig-

und 1. Obergeschoss – über 17 äusserst

der lösen. Wichtig sind Wille und Mut, sich

Hemmi Fayet ausgeführten Renovationen

keit des bewilligten Bauvorhabens – also

komfortable Wohnungen. Die gesamte Pla-

darauf einzulassen und sich auf den obers-

an der Seefeldstrasse – die Häuser Nr. 75

bis 2011.

nungsphase mit Abänderungsplänen, Neu-

ten Entscheidungsebenen durchzusetzen.

und 204 – sind klar von Frauenhand ge-

einreichung etc. betrug fünf Monate. Im

18

prägt. Sie sind nicht nur sensibel schön,

„Ich will gute Architektur, will die Architek-

April 2011 wurde mit dem Bau respektive

Urs Ledermann hat sich als Bauherr auch

sondern auch besonders alltagstauglich

ten in ihrer Kreativität unterstützen und

zuerst mit dem Rückbau im Inneren und

eingelassen – und zwar auf das überwie-

umgesetzt.

so noch stärker die Philosophie des Unter-

dem Abbruch der Balkone begonnen.

gend aus Frauen bestehende Architekten-

nehmens vom ‚Konkurrenzlosen Wohnen‘

Frauenpower – sie diskutieren, planen, setzen um – mit viel Erfolg Von links nach rechts Isabelle Glenz, Master Arch. USI, seit 2008 bei Hemmi Fayet. Petra Hemmi, dipl. Architektin ETH/ SIA, seit 1995 gemeinsames Architekturbüro mit Serge Fayet. Kay Forster, dipl. Architektin ETH, seit 2008 bei Hemmi Fayet.

team Hemmi Fayet.

19


Foodcenter

Backofen

Backofen

Tischlüftung

Besteckeinsatz

Spots bündig eingelassen Spots bündig eingelassen

Besteckeinsatz

Abfallauszug

Abfallauszug Geschirrspüler

Steamer

Wärmeschublade

Besteckeinsatz

Besteckeinsatz

Kombi-Dampfgarer

Kombi-Dampfgarer

Wärmeschublade

Lüftungsschlitze gefräst gespritzt gemäss Farbcode Fronten Lüftungsschlitze gefräst gespritzt gemäss Farbcode Fronten

TK

TK Besteckeinsatz

8

8

KS Abdeckung Hi-Macs Besteckeinsatz Induktionsherd

Combair-Steam

Abdeckung Hi-Macs Induktionsherd

Combair-Steam

Push

KS

Push Push

Mikrowelle

Mikrowelle

Stirnseiten frontbündig Stirnseiten frontbündig Push

Spots bündig eingelassen Spots bündig eingelassen Dunstabzugshaube

erckner WascW htarsocchktnro kofen BackBoafecn

Blende frontbündig

Dunstabzugshaube

Steigschacht

Steigschacht

AusspAaursusnpgarfür V UV ungUfür

REGELGESCHOSS

Lüftungsschlitze gefräst gespritzt gemäss Farbcode Fronten Lüftungsschlitze gefräst gespritzt gemäss Farbcode Fronten

ATTIKAGESCHOSS KÜCHE

Unterverteilung Unterverteilung

Der mit seinen Rundungen ungewöhnliche Mantel des Attikageschosses wurde 1:1 aus dem Vorprojekt übernommen. Das Innenleben aber neu gestaltet.

Geschirrspüler

Backofen

Garderobe

Foodcenter

Foodcenter

DFF

umlaufendes Lichtband

Grundriss Attikawohnung

REGELGESCHOSS KÜCHEN Gipsernische

Gipsernische

Blende frontbündig

Gipsernische

Gipsernische

Spots bündig eingelassen

Gipsernische

Blende frontbündig

Blende frontbündig

Blende frontbündig

Gipsernische

Push

Push

Unterverteilung

Unterverteilung Tablare mit RLB

Spots bündig eingelassen

Waschmaschine/Tumbler ACHTUNG: Bodenkostruktion muss stabil sein, damit WM/TB geräuscharm betrieben werden können! Kühlschrank

Dunstabzugshaube

Besteckeinlage Flaschenauszug Pfannenauszug

Schublade

Push

Dunstabzugshaube Kühlschrank

Backofen

Spots bündig eingelassen

Schublade Wärmeschublade Waschtrockner

Flaschenauszug Push

Backofen

Abfallauszug

Besteckeinlage

Schublade

Geschirrspüler

Schublade

Pfannenauszug

Dunstabzugshaube Kühlschrank

Besteckeinlage

Gipsernische

Schublade

Besteckeinlage

Gipsernische

Schublade

Gipsernische

Abfallauszug

Gipsernische

Spots bündig eingelassen Waschmaschine/Tumbler

Geschirrspüler Flaschenauszug

Gipsernische

Backofen

Gipsernische

Gipsernische

Gipsernische

Blende vor Schacht

Gipsernische

Kühlschrank

Backofen

Gipsernische

Geschirrspüler

Backofen

Kühlschrank

Wärmeschublade Abfallauszug

Waschtrockner

Kombi Scikhruobwlaedllee Backofen/M

Besteckeinlage

Dunstabzugshaube

Kühlschrank

Push

Wärmeschublade

Aussparung für UV

Blende vor Schacht

Spots bündig eingelassen

Dunstabzugshaube

Waschmaschine/Tumbler Spots bündig eingelassen

Dunstabzugshaube

Besteckeinsatz Waschtrockner

Push

Kühlschrank

Spots bündig eingelassen

Kühlschrank

Steigschacht

Unterverteilung

Unterverteilung

Schublade

Wärmeschublade Geschirrspüler

Wärmeschublade

Backofen

Waschtrockner

Gipsernische

Gipsernische

Waschtrockner

Sockel frontbündig

Geschirrspüler

Abfallauszug

Eckschrank Abfallauszug

Eckschrank

Geschirrspüler

Pfannenauszug

Flaschenauszug

Gipsernische

Gipsernische Wärmeschublade

Kühlschrank

Aussparung für UV in Rückwand

Gipsernische

Unterverteilung

Kühlschrank

Gipsernische

Sockel frontbündig

Abfallauszug

Flaschenauszug

Backofen

Kombi Backofen/Mikrowelle

Backofen

Backofen

Gipsernische

Gipsernische

Kühlschrank

Pfannenauszug

Push

Waschtrockner

Abfallauszug

Flaschenauszug

Wärmeschublade

Kühlschrank

Backofen

Kühlschrank

Flaschenauszug

Geschirrspüler

Abfallauszug

Gipsernische Auskragung beachten!

Auskragung beachten!

WM/TB

Geschirrspüler

Kühlschrank

Pfannenauszug

Kühlschrank

Kühlschrank

Backofen

Gipsernische

WM/TB

Gipsernische

Gipsernische

Sockel frontbündig

Gipsernische

Wärmeschublade Schublade

Besteckeinlage

Schublade

Gipsernische

Backofen

geräuscharm betrieben werden können!

ACHTUNG: GescBhoid scu hsras nk rresn pküolesrtruktiEocnkm stabil sein, damit WM/TB

Kühlschrank Spots bündig eingelassen

Dunstabzugshaube

Wärmeschublade Besteckeinlage

Schublade

Gipsernische

Schublade

Gipsernische

Waschtrockner Push

Eckschrank Abfallauszug

Backofen

Abfallauszug

Spots bündig eingelassen

Spots bündig eingelassen

Backofen

Flaschenauszug Wärmeschublade

Dunstabzugshaube

Push Tablare mit RLB

Kombi Backofen/Mikrowelle

Unterverteilung

Wärmeschublade Push

Blende vor Schacht

Dunstabzugshaube

Geschirrspüler

Kühlschrank

Waschmaschine/Tumbler Besteckeinsatz

Schublade

Besteckeinlage

Gipsernische

Backofen

Kühlschrank

Waschmaschine/Tumbler

Kühlschrank

Gipsernische

Gipsernische

Spots bündig eingelassen

Dunstabzugshaube

Spots bündig eingelassen Unterverteilung

Backofen

Gipsernische

Gipsernische

Gipsernische

Gipsernische

Push

Blende frontbündig

Blende frontbündig

Blende frontbündig

Gipsernische

Die Grundrisse zeigen, dass die Wohnungen durch die neuen, direkt in den Wohn-Essbereichen angesiedelten Küchen offener wirken. Die vier Wohnungen pro Etage sind unterschiedlich gross, auf allen Etagen aber total identisch.

REGELGESCHOSS KÜCHEN

Grundrisse Wohnungen pro Etage

Ansicht von der Strassenfront her Mit den neuen angehängten Balkonen und dem aufgesetzten Penthouse ist die Hausfassade noch als dunkler Kontrast vorgesehen. Ausgeführt wurde die Fassade in einem hellen, abgetönten Farbton – dezent und edel wirkend –, der sich vollständig in die Umgebung integriert.

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21


Aussenansichten Schmückende Balkone und das Attikageschoss als Krone prägen die neue Erscheinung Die Architekten entschieden sich, die 80er-Jahre-Elemente zu reduzieren und dem Haus einen zeitgerechteren Ausdruck zu verleihen, den Charakter des Gebäudes aber trotzdem beizubehalten. Die Farbigkeit und die Kleinteiligkeit der Fassade wurden zurückgenommen, abgekantete Fenstersimse, Pfosten, Sturzelemente und Vordächer entfernt. Angestrebt wurde eine Flächigkeit der Fassade, welche die Möglichkeit zur Anbringung von Schmuck bietet. „Als wir dieses Projekt übernommen haben, mit der Aufgabe, vom Stil der 80er-Jahre wegzukommen, ihn neu zu interpretieren, ohne das Alte zu verleugnen, sind wir als Erstes über die ehemals vorgesehenen Balkone gestolpert. Der Entwurf war wie allgemein üblich: rechteckig, mit Stützen, die vorne bis zum Boden hinunterreichen. Wir aber wollten Balkone ohne Stützen, als Schmuck, ähnlich wie Ohrringe. Der beim zuvor eingereichten Projekt involvierte Statiker meinte dazu: ‚Geht nicht.‘ Daraufhin haben wir unseren Hausstatiker beigezogen. Wir wussten, dass er innovativ ist, sich auch mal auf Ungewöhnliches einlässt und mitdenkt. Zusammen haben wir dann diese Lösung gefunden: Entstanden ist eine Büchse ohne Deckel, die Brüstungshöhe ergibt sich aus der Statik; die Stützen, die aus dem Haus herausragen und alles tragen, sind im Büchsenboden versteckt. Alles in allem dürfte so ein Balkon rund eine Tonne wiegen. Dass diese massiven Balkone gleichwohl elegant wirken, liegt an der Ummantelung aus champagnersilbernem, eloxiertem Aluminium“, erläutert Kay Forster, Projektleiterin des Umbaus, die spannende Der Bauzaun steht, der Kran auch, die Umbauarbeiten können beginnen. Start: April 2011.

Entwicklung dieser schmückenden Balkone mit ihrer neuen Leichtigkeit und Eleganz. Das Ergebnis überzeugt: Die klar struktu-

Trotz unterschiedlicher Bauepochen bilden sie eine Symbiose: zwei sich gegenüberliegende, liebevoll renovierte Zeitzeugen.

rierte Fassade, welche die eigentlich harte Betonstruktur des Hauses unterstützt, ist zwar massiv, wirkt dabei trotzdem elegant. Sie gliedert sich damit gekonnt in den vorderen Teil der Seefeldstrasse ein, der auch als „Boulevard des Seefelds“ betitelt wird. 22

23


Bilder, die für sich sprechen: Balkone absägen, das Material am Kran auf den Boden runterlassen, sammeln und zum Abtransport bereitstellen.

All die – unschönen – Zeugen der 80er-Jahre sind zu entfernen: die abgekanteten Fenstersimse, Pfosten, Sturzelemente und Vordächer.

Abbruch: Die Betonsägen sind ohrenbetäubend laut, die Bedienung mit handwerklichem Geschick und Kraft verbunden und mit Vorsicht anzugehen. Es ist staubig. Das Abbruchmaterial – überwiegend Beton und Stahl – wird streng getrennt und anschliessend materialgerecht recycelt. Das Eingiessen der Balkonstützen in die Fassade und das Montieren der noch kahlen „Balkonbüchsen“ läuten dann bereits die nächste Phase ein: den Start in den Aufbau – dem Neuen. Stück für Stück, Etage für Etage werden die neuen Balkone angebracht und gewissenhaft verschraubt. Erst die Körbe, als nacktes Gittergestänge, dann werden die Böden eingelegt und geplättelt – darunter verstecken sich die Stützen – und ganz zum Schluss mit dem bereits vorgefertigten eloxierten Aluminiumblech verkleidet. Gefragt ist Präzision und viel Handarbeit.

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Hohe Standortqualität: hier der Blick auf das Gebäude Seefeldstrasse 75 von der höher gelegenen Seite gegenüber. Auf das alles krönende Attikageschoss, die frei schwebenden Balkone und die klar strukturierte Fassade, abgetönt und der champagnersilbernen Farbe des Aluminiums angepasst. Der gewünschte, schmückende Effekt wurde erreicht.

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Die öffentlichen Bereiche Substanz erhalten und sanft erneuern Der Abbruch des alten Attikageschosses und des Dachbodens ermöglichte es – neben dem Penthouse als Krone des Gebäudes –, eine zusätzliche Etage mit vier Wohnungen aufzubauen. Bilder vom Aufgang und Rohbau.

Es wurde bereits gesagt: Ziel war es, die einzelnen markanten Elemente, die den Charme des Gebäudes aus den 1980er-Jahren ausmachten, zu erhalten und weniger schöne, störende architektonische Merkmale zu reduzieren. Erhaltenswert im Gebäudeinneren waren die Bogenfenster, die Terrazzotritte und das Treppengeländer. Alles andere wurde zeitgemäss saniert. Ältere Tiefgaragen haben die Eigenschaft,

Die Sanierung des Treppenhauses gestaltete

dunkel, unheimlich und manchmal an den

sich aufwendiger: Podeste und Zwischen-

Aussenwänden und anderen neuralgischen

podeste waren von minderwertiger Qualität,

Punkten undicht zu sein. Die Tiefgarage an

viele Ecken fehlten, die Fugen waren nicht

der Seefeldstrasse 75 wurde entsprechend

mehr schön. Da hiess es, alles auszuwech-

saniert, zum Erdgeschoss hin isoliert und

seln und klar erkennbar der neuen Archi-

mit neuem Licht und neuer Farbe freundli-

tektursprache des Hauses anzupassen.

cher gestaltet. Die Treppentritte aus hochwertigem Terrazzo­ gestein und das Treppengeländer aus Edelstahl hatten die Zeit gut überstanden und mussten lediglich wieder auf Hochglanz gebracht werden. Auch die Bogenfenster mit ihrer kräftig roten Fassung beliess man als Zeitzeugen der 80er-Jahre.

Der alte Eingangsbereich, obwohl gross, hoch und offen, hatte dringend eine Erfrischungskur nötig ... hier erste Vorbereitungsarbeiten. Auch die Tiefgarage wird optisch aufgefrischt und modernisiert.

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Erhaltenswertes wird sorgfältig behandelt: Die Terrazzotritte werden während der Sanierungsphase gut abgedeckt, Neues, u. a. die dunkle Bodenleiste, wird angebracht und die Wände werden neu verputzt und gestrichen.

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Die Fassade ist fertig – das Gerüst abmontiert, die Baumaterialien sind verarbeitet und jetzt heisst es aufräumen. Anschliessend wird der grosszügige Platz vor dem Haus mit einem mit Glimmerpartikeln abgestreuten Asphalt belegt und vereinzelt mit Bäumen bepflanzt; der schmale Weg zum Hauseingang auf der Seite verschönert und auch der Innenhof begrünt.

Ein Metallband wird später den Pflanzenstreifen vom schmalen Weg zum Hauseingang abgrenzen. Die Metallwände im hinteren Teil des Gartens verdecken die Abfallcontainer.

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Kunst im Bau Ausdrucksstarke Skulptur im Eingangsbereich Urs Ledermann, selber ein grosser Kunstliebhaber, enthüllte am 3. Juli 2012 vor geladenen Gästen feierlich die in Kampferholz gearbeitete Figur des japanischen Künstlers Hideki linuma. Sie steht direkt im Eingangsbereich des Wohnhauses; sie will gefallen, darf auch provozieren und soll zum Denken anregen.

Mit seinen in Holz gearbeiteten Figuren bewegt sich der Künstler in einem sowohl von Gegensätzen als auch von Gemeinsamkeiten geprägten Grenzgebiet zwischen der westlichen und östlichen Kultur. In Europa wie auch in Japan besteht eine lange Tradition der figürlichen Holzbildhauerei, die bereits im 7. Jahrhundert eine erste Blütezeit erlebte. Gearbeitet wurde in Japan mehrheitlich mit

der Technik des „ichiboku-zukuri“, bei der

Hideki linuma, der zur jungen Künstler-

das Werk aus einem Holzblock herausgear-

generation Japans gehört (geboren 1975),

beitet wird.

setzt sich anhand seiner Skulpturen kritisch mit den Veränderungen unserer Zeit

Der Künstler hat diese uralte Arbeitsme-

auseinander.

thode bewusst aufgegriffen und mit einer neuen Art der Oberflächenbehandlung kombiniert, die die Maserung des Holzes auch unter der Bemalung sichtbar belässt.

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Die Skulptur „Ironic and Eccentric“ mit ihrem aus dem Neo-Pop entstandenen Mädchen-Image thematisiert den Wandel des Frauenbilds in der westlichen und japanischen Gesellschaft. 33


Wohnungen Alles muss raus für den Neuanfang Es galt, die Qualitäten eines „häss­lichen Entleins“ aus den 80er-Jahren herauszufinden und ins Heute zu transformieren. Sicher ist: Die Grundvoraussetzungen waren gegeben. Die leeren Räume sprechen für sich.

Das Wohn- und Geschäftshaus aus den 80er-Jahren ist – für die heutige Zeit eher unüblich – fast gänzlich aus Beton gebaut. Allein aus statischen Gründen konnten deshalb keine Zwischenwände entfernt werden. Die Wohnungsgrundrisse blieben daher unverändert.

Verändert hat sich lediglich die Grossräu-

Parkett- und Teppichbelägen. Das bedeu-

migkeit der Wohn-Esszimmer. Durch den

tete Rückbau bis auf den Unterlagsboden,

Abbruch der ehemals u-förmig abgetrenn-

da der, was den Schallschutz anbelangte,

ten Küchen entstanden freie, offene Räume.

den heutigen höheren Anforderungen ge-

Entfernt wurden zudem sämtliche Einbau-

nügte, um darauf einen wunderschönen

ten in den Nasszellen und alle Bodenbeläge.

Plattenboden zu verlegen.

Diese bestanden vorwiegend aus Linoleum und teilweise aus durch Mieter ergänzte

Die Heizkörper wurden abmontiert, abgeschliffen und neu lackiert. Sie standen während der gesamten Umbauphase überall im Weg, da sie allein ihres Gewichts wegen nicht so einfach abtransportiert werden konnten. Auch die Fenster befanden sich in einem guten Zustand. Lediglich da, wo sich heute die Balkone befinden, wurden Fenster durch Balkontüren ersetzt.

Auf dem Boden zeichnen sich noch gut erkennbar die Umrisse der ehemaligen Küche ab. Später wird der Raum durch wunderschöne keramische Steingutplatten mit Textil­­struktur optisch an Grösse gewinnen.

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Nach der aktiven Abbruchphase, die mit viel Lärm und Schmutz verbunden war, passierte vordergründig eigentlich nichts. Man sah nichts, hörte wenig und hatte das Gefühl, dass immer noch alles unverändert aussähe. Nur: Im Hintergrund lief einiges. In dieser Zeit wurde die Steigleitung – die die Wohnungen mit allen nötigen Medien versorgt (Wasser, Strom) – erneuert und isoliert sowie parallel dazu die restliche Haustechnik ersetzt. Auf der neuen fünften Etage – jetzt spiegelbildgleich wie die unteren Etagen – wurden die Wände verputzt, gestrichen, die Fussbodenheizung verlegt und einbetoniert.

Standort altes Attikageschoss. Neu entsteht hier eine Volletage mit vier Wohnungen. Die Treppe nach oben führt aufs Dach. Das wird abgebrochen und macht dem aufgesetzten Penthouse Platz.

Baustellenimpressionen: die offenen, verlegten Rohre einer Fussbodenheizung; ein Bodenleger, der Mass nimmt; der Maler auf der Leiter; Materialchaos; Bauarbeiter mit Gehörschutz und Säge und daneben wie ein Stillleben – die elektrischen Leitungen.

Die neuen Einbauküchen hängen wie Bilder an der Wand und berühren nicht den Boden. Was ihnen, trotz komfortabler Ausstattung – sogar inklusive Waschturm –, eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Beim Einbau war höchste Perfektion gefragt.

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Längst hat sich das Badezimmer von der reinen Nass- zur Erholungszone weiterentwickelt, möglich geworden durch gut regulierbare, temperaturgetreue Armaturen und Brausen, Technik, die unter Putz angebracht wird, Duschböden, die ohne Stolperschwellen dem Niveau des Badezimmerbodens angepasst sind. Heute ist hoher Komfort selbst in kleinen Räumen möglich.

Spachteln, abdichten, kleben, Platten schneiden, Fugen ausfüllen … Die Badezimmer werden dem Gesamtmaterial- und Farbkonzept der Architekten angepasst und neu in Grün geplättelt. Frische am Morgen eingeplant.

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Wohnungen Grosszügige Räume und integrierte Küchen Einige Stichworte des Architekturkonzepts für die Sanierung der Liegenschaft hiessen – dem Urzustand des Gebäudes entsprechend – klare, harte Betonstruktur, metallene Balkone, harter Boden, metallene Küchenfronten.

Der Boden mit seinen grossen Platten (Stein-

Die metallenen Küchenfronten, gleich wie

gut mit Textilcharakter) – eher unüblich für

die Balkone und die Fassadenfronten des

Mietwohnungen – ist einheitlich durch die

Penthouses, versinnbildlichen das, was sich

ganzen Wohnungen gezogen, ist in seiner

das Architektenteam Hemmi Fayet aufs

Schlichtheit wunderschön und verleiht den

Banner geschrieben hat: „Wir betrachten die

Räumen eine gewisse Weitläufigkeit – ohne

Häuser immer als Ganzes. Aussen und innen.“

wirklich besonders gross zu sein. Die Küchen, teilweise wie Bilder an die Wand gehängt oder begehbar, logisch und funktional ausgestattet, tragen durch ihre geschickte Integration dazu bei, dass die Grosszügigkeit der Räume nicht unterbrochen wird.

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Bad Mut zur Farbe In das breit gefächerte und lange diskutierte Farb- und Materialkonzept der Hemmi Fayet Architekten passte die Farbe Grün hervorragend: zu Champagnersilber, Gravel Grey, Lea Mako und zu Weiss; weisse Lavabos, Badewannen, WCs und anderem im Bad.

Grün verbindet man mit dem Frühling, dem entstehenden Leben. Grün symbolisiert Hoffnung und Unsterblichkeit und soll – angeblich – harmonisierend wirken. Was braucht es mehr, um den Tag erfolgreich zu starten? Die Masse waren vorgegeben, die Nutzung ohnehin. Es brauchte Badewannen und/oder Duschen, WCs, Lavabos, Spiegel, Stau­ räume – und Atmosphäre. All das ist entstanden.

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5. Etage Rückbau für den Neubau Das ehemalige Attikageschoss wurde zur „normalen“ fünften Etage, das heisst gleich angeordnet mit vier Wohnungen. Dafür musste das Geschoss als Erstes abgestützt und ausgehöhlt werden, um den neuen Aussenmauern und Zwischenwänden Platz zu machen.

Da es sich dabei nicht mehr um eine Sanierung, sondern um einen Neubau handelte, galten hier auch andere Vorschriften. Einzuhalten waren die strengeren Vorschriften für den Schallschutz, die Wärmedämmung und die Werte der Verglasung der Fenster.

Alles muss weichen – zugunsten einer Volletage mit vier Wohnungen und dem Aufbau der Attikawohnung.

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Dachgiebel Abtragen für das Attikageschoss

Die neue 5. Etage ist ein Neubau. Die Wände werden mit Backstein gemauert, was auch das Verlegen von Leitungen etc. vereinfacht (in den anderen Etagen mussten aufgrund der Betonwände viele Leitungen auf Putz verlegt werden). Von den Grundrissen her entstehen vier identische Wohnungen wie in den unteren Etagen. Allerdings mit Fussbodenheizung, höherer Wärmedämmung und Schallisolation.

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Da, wo sich früher die Abstellkammern der Mieter befanden, wird künftig die „Krone des Hauses“ stehen. Zuerst muss aber der Dachgiebel abgebaut werden. Dabei wird das Baumaterial fürs Recycling klar getrennt: nach Blech, Holz, Backstein und Schutt. Entsprechend aufwendig sind die Arbeit und der Abtransport aus luftiger Höhe mit dem Kran.

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Attikageschoss Aufbau des krönenden Abschlusses Der Aufbau des zusätzlichen Attikageschosses hatte seinerzeit bei der ersten Baueingabe zum Rekurs eines Nachbarn geführt. Dieser Rekurs wurde bis vor Bundesgericht gezogen; jedoch in letzter Instanz abgewiesen. Bewusst beliessen die Architekten die damals eingegebenen Masse und Formen, sie passten lediglich den Ausbau und Ausdruck ihrem architektonischen Konzept an.

Bevor sie in genau berechneten Tranchen – unter grösster Vorsicht und Spannung – auf das Haus gehievt werden konnte, mussten die Zwischenwände gemauert werden. Das kleine Gerüst mit Regenschutz und Folie

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Die äussere Linie des Volumens war somit

zeugt von den Rohbauarbeiten. Ebenfalls

vorgegeben, verändert wurden einzig die Ein-

aus Holz vorgefertigt und in transportier-

schnitte. Die Aussenhülle aus Holz wurde

bare Stücke zerlegt wurde das Flachdach.

gesamthaft vorgefertigt, inklusive der gross-

Nach dessen Montage konnte mit dem

flächigen Verglasung. Deren Rundung hat

Innenausbau und dem Ausbau des gross-

das grösstmögliche Format, dass in der

zügigen rundum laufenden Balkons begon-

Schweiz hergestellt werden kann.

nen werden.

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Die Wohnung im Attikageschoss hebt sich nicht nur von der Grösse, sondern auch von der Materialisierung her von den anderen Wohnungen ab. Die 120 mal 120 Zentimeter grossen Bodenplatten sind im gesamten Geschoss verlegt und verbinden den Innen- mit dem Aussenraum. Das gläserne Geländer lässt das Treppenhaus hell und grosszügig erscheinen. Der Flurbereich der Attikawohnung wird zudem durch ein Tageslicht spendendes Oberlicht ergänzt. Für die Herstellung gibt es in der Schweiz lediglich eine Firma. Dass das Glas bei der ersten Lieferung zudem noch versehentlich auf der Strasse landete und zerschlug, gehört zu den Pannen, die auf jeder Baustelle passieren können.

Hell und grosszügig ist das überwiegende Thema dieser Attikawohnung. Die Rundung gibt den Räumen einen ganz eigenen Charakter, vor allem der Wohnbereich wird dadurch zum wahren Raumerlebnis – bei grandioser Aussicht auf Stadt und Berge.

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Die Küche der Attikawohnung nimmt die Eleganz der Farben, das Material der Balkone respektive der Fassade des Attikageschosses auf.

Die komfortable Küchenausstattung lässt das Herz jeder Köchin, jedes Kochs höher schlagen – und ist weit entfernt von dem, was 1926 die sogenannte Frankfurter Küche ausmachte, nämlich auf kleinstem Raum alle wichtigen Handgriffe erreichbar zu machen und mit einer Vielzahl an Gerätschaften die Arbeitsabläufe zu verkürzen. Die Zielsetzung von damals ist geblieben, der Genuss jedoch ins schier Unendliche gesteigert.

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Die Fassade des Attikageschosses besteht wie die Balkone aus champagnersilberfarbenem, eloxiertem Aluminium. Der Gang um das in seiner Form und in seinem Ausdruck ungewöhnliche Attikageschoss legt einem die Stadt Zürich „zu Füssen.“

Die architektonische Linie – reduziert und edel gestaltet – wird in allen Bereichen durchgezogen. Nicht nur wie hier in der Attikawohnung mit dem grosszügigen Bad, sondern auch in den 16 anderen, kleineren, aber ebenso geschickt ausgestatteten Wohnungen des Hauses.

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Die abgerundeten Balkone wurden in kĂźrzester Zeit nicht nur zum Blickfang, sondern zum Wiedererkennungswert des Hauses. Das Attikageschoss fĂźhrt den Gedanken des Schmucks weiter und setzt dem Haus die Krone auf.

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Das geschichtsträchtige Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1909 ist ein „Zeitzeuge des gut situierten Bürgertums des Zürcher Seefelds“. Das Haus steht unter Denkmalschutz. Von April 2011 bis Januar 2013 wurde es stilgerecht und sorgfältig umgebaut sowie um eine grosszügige, zweigeschossige Wohnung unter dem Dach erweitert. Der Umbau erforderte vom Architekten Wolfgang Rührl grosses Fachwissen und ein ausgeprägtes Gespür für die alte Bausubstanz.

Seefeldstrasse

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129 63


Seefeldstrasse 129 Ein Haus mit Vergangenheit

Innenarchitektur Urbaner Luxus mit Respekt für die Geschichte

Das Wohn- und Geschäftshaus wurde 1909 von den Architekten Jakob Haller und Carl Schindler als eines der 13 Mehrfamilienhäuser der Überbauung an der Seefeldstrasse/Höschgasse/ Tuggenerstrasse errichtet. Bauherr war der Baumeister August Wachter-Gaffner. Das stilistisch in Form des Jugend- und Heimatstils erbaute Häuserensemble prägt bis heute das Quartierbild massgeblich. Es ist zudem Zeuge des Baubooms der Jahrhundertwende, der durch die Eingemeindung von Riesbach in die Stadt Zürich und durch eine Änderung im Baugesetz ausgelöst wurde.

Tasso Kalfopoulos hat mit den Ideen und Lösungen seines Architektur- und Interior-DesignBüros den Finger am Puls der Zeit. Im Gebäude an der Seefeldstrasse 129 war er mit der Umsetzung der Innenarchitektur beauftragt.

Wofgang Rührl, Architekt, Spezialist für Altbausanierungen, baut seit 20 Jahren Liegenschaften für Ledermann Immobilien AG um.

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Wie die ganze Stadt Zürich wurde Riesbach,

Eines davon – das Wohn- und Geschäftshaus

eine Strukturtapete ersetzt. Für die Erschlies-

insbesondere das Seefeld, in den Jahrzehn-

an der Seefeldstrasse 129 – steht unter

sung vom Untergeschoss bis zum 4. Ober-

ten nach der Eingemeindung 1892 von einem

Denkmalschutz. Sein Umbau war schon

geschoss wird ein Lift mit direktem Zugang

wahren Bauboom erfasst, der dem Quartier

seit längerer Zeit geplant. Erste Projekte

innerhalb der Wohnungen eingebaut.

ein neues urbanes Gesicht verlieh. Die ex-

wurden verworfen oder wegen des Ausbaus

1. bis 3. Obergeschoss: In jedem Geschoss

Die Materialisierung und das Farbkonzept prägen den Stil und vermitteln

plodierende Bevölkerungszahl verlangte

einer Dachterrasse nicht bewilligt. Der Um-

befindet sich eine Wohnung. Die Raumauf-

ein schönes Wohngefühl. Es entsteht ein Rückzugsort inmitten des städ-

nach raschen Lösungen und das „Kantonale

bau gestaltete sich schwieriger als erwartet,

teilungen bleiben bestehen. In den Zimmern,

tischen Trubels zum Ausruhen und Wohlfühlen. Der Charakter des Gebäu-

Baugesetz für Ortschaften mit städtischen

weil dem Baumeister offenbar beim Bau die-

die zur Seefeldstrasse hin liegen, werden

des wird durch helle und elegante Farben gesteigert. Als Pendant zu den

ses Eckhauses – das letzte in der Hof­rand­

die kassettenförmigen denkmalgeschützten

gedeckten Farben im Eingangsbereich und im Treppenhaus wurde ein

überbauung – das Geld ausgegangen war und

Parkettböden wieder eingebaut. In den übri-

kräftiges Bordeaux gewählt. Es findet sich in der vorhandenen Pendeltüre,

deshalb an Material gespart worden war.

gen Wohnräumen wird jeweils ein Fisch-

der Zierleiste und im Abschlusssockel wieder, es betont das warme Holz

„Unsere Aufgabe um­fasste neben den vier Wohnungen auch den Eingangsbereich mit Treppenhaus, den Vorbereich im Untergeschoss sowie die Liftgestaltung.

grad-­­Eichenparkett mit Randprofil verlegt.

der Treppe und bringt das Weiss auf der Unterseite des Treppenhauses

Dem Architekten und Umbauspezialisten

Die Decken werden mit Stuckprofilen wie-

zum Leuchten.

Wolfgang Rührl – er ist seit über 20 Jahren

derhergestellt und ergänzt. Im Entrée der

für die Ledermann Immobilien AG tätig – ist

Wohnungen sowie in den Küchen und den

es gelungen, aus der Liegenschaft ein wah-

Nassräumen wird der Boden mit Marmor

res Prunkstück zu machen. Vor allem die

ausgelegt. Die Türen werden originalgetreu

prägenden Elemente der damaligen Zeit

nachgebaut. Die Brusttäferverkleidungen

wurden sorgfältig renoviert und dort er-

bleiben bestehen und werden wo nötig

gänzt, wo früher gespart worden war. Sein

ergänzt.

Kommentar dazu: „Prächtiger, als das Haus

4. Obergeschoss: Die Maisonettewohnung

Ein weiteres, für uns wichtiges Augenmerk galt dem Lift. Dieser ist mit

im Entstehungsjahr war.“

ist im Grundriss ähnlich strukturiert wie die

einem Natursteinbodenbelag und einer Wandverkleidung aus Leder mit

unteren Wohnungen. Die Dachschrägen

Rautennähten, kombiniert mit Rauchglasspiegeln, ausgestattet. Der Lift

Hier ein kurzer Blick auf seinen Arbeitsplan –

und Lukarnen werden weiss verputzt. In

wirkt durch das Farbkonzept freundlich und offen, was den Aufenthalt in

die anschliessenden Fotoseiten dokumen-

den Zimmern wird Riemenparkett verlegt,

diesem engen Raum fast schon angenehm erscheinen lässt.

Verhältnissen vom 23. April 1893“ erlaubte

tieren eindrücklich den grossen Aufwand.

für den Eingangsbereich, die Küche und die

und förderte eine drei- bis fünfgeschossige

Erdgeschoss: Es besteht aus zwei Laden-

Nassräume wurde Marmor gewählt. Über

Hofrandbebauung, die im Seefeld die bis-

lokalen. Die tragende Struktur bleibt zum

zwei Stockwerke verteilt harmonieren alte

her dominierenden frei stehenden Bürger-

Grossteil erhalten.

Strukturen des Jugend- und Heimatstils

häuser ablöste. Bestes Beispiel dafür ist

Treppenhaus: Das Treppenhaus wird mit

mit Elementen der Moderne. Der Grundriss

die Überbauung an der Kreuzung Seefeld-

seinem markanten Treppengeländer sowie

ist ideal für ein Paar oder eine kleine Fami-

strasse/Höschgasse/Tuggenerstrasse, deren

den Treppentritten aus Eiche belassen. Die

lie mit überdurchschnittlichen Ansprüchen

13 Mehrfamilienhäuser alle noch ziemlich

Fenster werden neu wieder mit Blei ver-

an Lebens­qualität und dem Bedürfnis nach

unverändert stehen.

glast. Die Wandverkleidungen werden durch

Wohnen auf höchstem Niveau.

Die Verwendung von Holz, Naturstein und Mineralguss als wiederkehrende Designelemente erzeugt eine natürliche, empfindungsvolle und zugleich moderne Atmosphäre in den Nasszellen. Die Küchen präsentieren sich als wahre Schmuckstücke und bilden eine gelungene Symbiose zwischen den Oberflächenmaterialien Edelstahl, Rauchglasspiegel, warmem Holz und Naturstein. Das Designkonzept findet sich im gesamten Haus.

Der hohe Tageslichtanteil in jeder Wohnung sorgt für natürliche Helligkeit und harmonisches Wohlbefinden. Im Entrée überspannt ein grosses Lichtdeckenfeld den Raum. Hier unterstützen eine dimmbare LED-Lichtvoute sowie einzelne Downlights in warmweissem Licht die grosszügige und einladende Atmosphäre. Die schönen Wandleuchten in den Bädern setzen besondere Akzente in der eher stringenten Linienführung. Im eleganten Treppenhaus hingegen halten sich die neu interpretierten klassischen Wandleuchten mit einem Gürtel aus Messing-Druckguss dezent zurück.“ 65


Architektur Hochwertige Grundrisse

Balkon

Schlafzimmer

Gästezimmer

Wohnzimmer

Bad Entrée Garderobe

Esszimmer

Lift Fumè grau Spiegelglas

DU/WC

W/T

Küche

Eine Visualisierung des Innenarchitekten, wie er sich die Einrichtung der Etagenwohnung vorstellen könnte.

Balkon

1. bis 3. Obergeschoss

Balkon

Gästezimmer

Wohnzimmer

DU/WC

Garderobe

Entrée Esszimmer

Eiche

Loggia

Eiche

Fumè grau Spiegelglas

Gästezimmer

WC

Küche WS

Schlafzimmer

Wohnzimmer

4. Obergeschoss

Bad Esszimmer

Entrée

Garderobe Lift 0.78 m2

Studio

Schlafen

Fumè grau Spiegelglas

Küche

DU/WC

W/T

205

Dachfenster

Balkon

Bad/Du/ WC Dachfenster

Dachgeschoss 66

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Aussenansichten Mit Sorgfalt und Gespür renoviert Die aufgefrischte Fassade des Wohn- und Geschäftshauses erstrahlt in neuem Glanz und präsentiert sich perfekt gerüstet für die nächsten 100 Jahre – und das ganz im Stil der Bauepoche vor 100 Jahren.

Es dauerte fast zwei Jahre, bis der Umbau

die Balkone waren undicht und durchgerostet.

dieses geschichtsträchtigen Gebäudes im

Bevor ein Gerüst aufgestellt werden konnte,

Zürcher Seefeld die Qualität, die nötige Bau­

musste die Baustelle gesichert werden. Die

substanz und neue Schönheit erlangt hatte.

Fassadensanierung gestaltete sich unpro-

Denn anders als erwartet, musste schluss-

blematisch. Der graue, schön gestaltete

endlich total renoviert werden.

Kunststein am Sockelgeschoss, an den Fenstersimsen und an den Vorsprüngen

Fassaden sind bekanntlich die Visitenkarte

wurde ausgebessert, sandgestrahlt und der

eines Hauses. Sie laden zum Betreten ein,

vorhandene grobkörnige Fassadenputz neu

lassen sich einfach nur bewundern und prä-

cremeweiss gestrichen. Die Rahmen der

gen die Ausstrahlung eines ganzen Quartiers.

neuen Fenster waren bereits im Werk dem Grau der Fensterstürze und der Simse an-

Das Erste, was beim Start des Umbaus im

gepasst worden. Im gleichen Stil und typisch

Jahr 2011 gemacht werden musste, war die

für das Zürcher Seefeld sind die gusseiser-

Fassade – bevor mit dem Abbruch und Rück­

nen Balkonbrüstungen, die abgelaugt und

bau begonnen werden konnte. Um Abbrüche

neu gestrichen wurden.

zu verhindern, mussten die Erker abge-

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spriesst und die Balkone gesichert werden.

Die renovierte Fassade kann sich sehen

Die alten Baumeister hatten damals zwar die

lassen, sie bringt neuen Glanz und ist ein

Untersichten vorfabriziert, aber nicht armiert;

Gewinn für das gesamte Quartier.

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Die fürs Zürcher Seefeld typischen gusseisernen Balkongeländer mit den wunderschönen Jugendstilornamenten werden abgelaugt, entrostet und neu gestrichen.

Der sehr schöne, graue Kunststein – am Sockelgeschoss, an Fensterstürzen, -umrandungen und an Vorsprüngen – wird lediglich sandgestrahlt. Abgebrochene oder ausgewaschene Verzierungen werden sorgfältig (und unsichtbar) ausgebessert. An der Fassade werden lediglich die Gurte ergänzt. Die Balkone sind problematischer: Unten sind sie durchgerostet. Der gesamte Aufbau muss neu gemacht werden, unter anderem mit einem Innenleben aus Chromstahl, um in Zukunft Feuchtigkeit und Rost fernzuhalten, mit Bodenplatten, die mit Spezialschrauben angebracht werden (und für die Ewigkeit halten sollen), und mit Steinböden aus Granit.

Alles muss millimetergenau berechnet werden, um ebene Übergänge zum Wohnraum zu schaffen. „Stolperstufen“ werden von der Bauherrschaft niemals akzeptiert. Auch beim Verputz gibt es Trends: Zurzeit ist Grobkörnigkeit out und Glattstrich in. Damals war es umgekehrt – deshalb belässt man den Putz grobkörnig und verändert lediglich die Farbe. Das veraltet wirkende Beige wird mit der Farbe „Cremeweiss“ überstrichen. Ein wunderschöner Kontrast zu den grauen Einfassungen von Fenstern, Simsen und Vorsprüngen.

Die Arbeiten an der Fassade verursachen Lärm, Staub und belasten – logischerweise – das Umfeld, auch wenn alles hinter Folien passiert und die Baustelle nach aussen abgegrenzt wird. Der Anblick danach entschädigt jedoch für alles.

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Eingang und Treppenhaus Zurück zur alten Pracht

Die Aufgabenstellung war klar: Das beste-

chenen Jutegewebe an den Wänden wurden

hende Treppenhaus sollte mit dem markan-

entfernt und durch eine Strukturtapete er-

ten Treppengeländer aus Gusseisen (das im

setzt.

Obergeschoss zum einfachen, aber kunstvollen Holzgeländer wird) sowie den Trep-

Alle diese Arbeiten gehören zum „täglichen

pentritten aus Eichenholz belassen und

Bauhandwerk“, setzen aber – gerade bei so

sorgfältig restauriert werden.

einem repräsentativen Altbau – höchste Qualitätsarbeit voraus.

Die Fenster wurden neu dreifachverglast und wieder kunstvoll mit Blei eingefasst. Die Keramikplatten und das dunkel gestriArbeitsabläufe: Das dunkle, alte Jutegewebe wird entfernt. Die Treppenuntersicht zur Dachwohnung isoliert. Der Treppenaufgang ins zweite Dachgeschoss restauriert und aufgeschichtet. Und die wunderschönen alten Steinplatten im Hauseingang mussten ganz einfach nur sorgfältig gereinigt werden. Da zeigt sich, was „gute Qualität“ ist.

Im Hauseingang mit den wunderschönen alten Steinplatten (hier noch mit Folie abgedeckt) wurden selbst die alten Briefkästen sorgfältig restauriert. Einfach und schlicht: Holzgeländer mit ausgesägtem Holzschmuck in der oberen Etage.

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Hier wird abgedichtet, isoliert, gespachtelt, geschliffen, gestrichen, neu tapeziert – diese Arbeiten werden auch heutzutage vorwiegend von Hand gemacht. Allerdings stehen mehr Hilfsmittel als früher zur Verfügung, wie unter Hochdruck arbeitende Spritz-, Schleif- und Poliermaschinen sowie Spritzpistolen, und dank millimetergenau arbeitenden Laser-Messlatten müssen auch Zierleisten nicht mehr nach „Augenmass“ angebracht werden. Aber: Im Vordergrund steht immer der Hand­ werker und sein Qualitätsanspruch. Denn es braucht neben seinem Fachwissen – wie überall – die Begeisterung für das, was er fertigt.

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Edle Schönheit und stimmungsvolle Atmosphäre: Die helle Decke mit einer abgrenzenden Lisene, die angenehme Beleuchtung, die abgestuften Farben an Wänden und Wandbekleidung tragen zu diesem Gesamteindruck bei. Der Eingangsbereich präsentiert sich in gedeckten Farben. Als Pendant dazu wurde im Treppenhaus ein kräftiges Bordeaux gewählt. Es findet sich in der Pendeltüre, der Zierleiste und im Fusssockel wieder, es betont das warme Holz der Treppe und bringt das Weiss auf der Unterseite der Treppe zum Leuchten. Die Fenster im Treppenhaus sind neu dreifach isolierverglast. Die schmückende Bleiverglasung wurde dem Original nachempfunden. Nicht sichtbar ist der neu eingebaute Lift auf der linken Seite des Treppenhauses, der stilgerecht mit einem Natursteinboden und einer Wandverkleidung aus Leder mit Rautennähten und Rauchglasspiegeln ausgestattet wurde.

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Untergeschoss Stützen, verstärken, erneuern

Arbeiten unter schwierigen Bedin­ gungen: ohne Tageslicht, in schlechter Kellerluft und mit einem Kleinbagger, der unzählige Handgriffe und präzises Rangieren voraussetzt. Der Bauschutt wird mit dem Förderband nach oben transportiert und von da entsorgt.

Der Umbau von denkmalgeschützten Häusern verlangt nach Speziallösungen im Arbeitsablauf, besonders im Zusammenhang mit der Statik. So konnte bei Baubeginn nicht wie üblich mit dem Untergeschoss begonnen werden. Zuerst mussten aussen die Erker gesichert und innen die Böden und Wände verstärkt werden. Danach konnten die Arbeiten im Untergrund gemacht werden. portieren zu können. Stahlträger mussten eingebaut werden – zusätzlich zum Ladenteil hin, obwohl hier die tragende Struktur Auch hier gab es Überraschungen: Denn für

belassen werden konnte –, die Brandmauer

die Arbeiten im Untergrund mussten zuerst

zum Nachbarhaus wurde bis zur 2. Etage

die richtigen Bedingungen geschaffen wer-

gegengemauert, Wände entfernt, Kellerbö-

den. In den bestehenden Parterreboden

den isoliert und betoniert, neue Zwischen-

wurde ein Loch geschlagen, ein kleiner Bag-

wände verschalt und ebenfalls betoniert.

ger wurde hinuntergelassen und ein För-

Heute steht das Haus wieder auf „sicherem“

derband installiert, um den Schutt abtrans-

Boden.

Feuchte Mauern schaden der Gesundheit, zerstören auf Dauer die Bausubstanz und steigern die Energiekosten. In diesem 100-jährigen Haus wurden darum ganz präzise und sorgfältig durch Injektionen die Mauern fachgerecht entfeuchtet.

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Bilder einer Baustelle im Untergrund. Der Verlauf der Kanalisation des Hauses, das Betonieren des Bodens, das Abstützen der Decken, Verlegen des neuen elektrischen Hausanschlusses. Alle Arbeiten müssen im Vorfeld genaustens berechnet werden und sind bei einem Altbau oft mit ungewöhnlichen Lösungen verbunden, wenn die Statik heutigen Bestimmungen entsprechen muss.

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Erdgeschoss Papeterie und Kleider, typische Quartierläden Die beiden Quartierläden, an schönster Lage und mit ungewöhnlichem Charme, wurden stilgetreu renoviert – gut isoliert, wärmegedämmt und mit neuer Dreifach-Isolierverglasung versehen – und sind nun für die Zukunft gewappnet.

Die Papeterie, die heute den Grossteil

Der Umbau war relativ problemlos. Ledig-

der Ladenfläche einnimmt, gab es früher

lich der hintere Teil, der früher als Küche

schon. Schliesslich ist der Standort neben

und Lager diente, musste von Grund auf ge-

dem Schulhaus Seefeld hervorragend ge-

ändert werden. Die tragende Struktur konn-

legen. Jetzt ist sie schöner, grösser, über-

te beibehalten und musste nur teilweise

sichtlicher und bietet ein umfangreicheres

ergänzt werden.

Sortiment an. Neu ist die kleine Boutique mit trendiger Kleidung und witzigen Acces-

Das denkmalgeschützte Haus ist für die

soires. Absolut passend für das Seefeld-

kommenden 100 Jahre gewappnet.

quartier.

Die alten, über 100-jährigen Räumlichkeiten sind zwar grosszügig, wirken aber trostlos. Hier wurde – bis auf die Tragwände – alles rausgebrochen.

Aus schalltechnischen Gründen werden die neuen Schaufensterscheiben mit dreifacher Isolierverglasung ausgeführt (dies ist Vorschrift wegen der stark befahrenen Seefeldstrasse und ist gleichzeitig auch Wärme- und Sonnenschutz). Es wurde über einen stufenlosen Eingang in die Läden diskutiert. Um die Schönheit des Sockelgeschosses zu erhalten und stilgetreu zu renovieren, wurde der Gedanke jedoch verworfen.

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Wohnungen Grossbürgerlich geprägt Als „Zeitzeuge des gut situierten Bürgertums des Zürcher Seefelds“ ist das Haus in die Geschichte eingegangen. Beim Betreten der Wohnungen ist – trotz des verlotterten Zustands – der damalige Wohlstand noch spürbar, die Grosszügigkeit der Räume ist atemberaubend.

Der Umbau war ambitiös, er musste sorgfältig geplant werden und benötigte aussergewöhnliche Lösungen – und viel Zeit. Im Mittelpunkt stand trotzdem die nötige Sorgfalt im Umgang mit der alten Bausubstanz und die tadellose Ausführung. Schon damals, im Jahr 1909, war die gesamte Überbauung ambitiös. Die Nummer 129 war das letzte der 13 Häuser umfassenden Hofrandüberbauung und war leider das schlechteste, was die Bausubstanz betrifft. Dem Bauherrn war das Geld ausgegangen, er musste sparen, wo er nur konnte – auch an Zement. In dementsprechend schlechter Verfassung waren die Fundamente. Sie mussten beim Umbau verstärkt werden. Eine komplizierte Operation: Die Böden waren schwach, der Zement porös, die Balken an manchen Stellen morsch. Das denkmalgeschützte Haus durfte jedoch nicht ausgehöhlt werden. Der alte Beton musste herausgespitzt, die Holzbalken verstärkt werden. Ein Aufwand, der im Vorfeld schwierig einzuschätzen war.

Es braucht viel Fantasie, um sich in diesem Schutthaufen, diesem Dreck, der Schlacke, den Stücken der ehemaligen Gipsdecke, dem gespaltenen Holz den Charakter alter Zeiten vorzustellen. 84

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Beim Abbruch musste mit Mundschutz gearbeitet werden, es brauchte den Wasserschlauch, um dem Staub Herr zu werden, und starke Muskelkräfte, um das Abbruchmaterial zu sammeln und über den Balkon abzuführen.

Damit die Balken erhalten bleiben konnten, mussten sie sorgfältig geschiftet und genagelt werden.

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Während einer gewissen Zeit dürfen die Arbeiter nur über Balken und nur mit nagelfesten Schuhen die Zwischendecken betreten. Die Gefahr, einzubrechen, ist zu gross. Erhaltens­ wert sind die damals typischen Brusttäferverkleidungen an den Wänden und unter dem Dreck kam teilweise ein wunderschöner Plattenboden zutage.

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Das denkmalgeschützte Haus durfte nicht ausgehöhlt werden. Die tragenden Zwischenwände blieben bestehen, die Raumaufteilungen ebenso, aber es brauchte eine neue Steigleitung, die die Wohnungen mit allen nötigen Energien versorgt, neue Anschlüsse für Küchen und Bäder und einen Schacht für den Lift. Die Böden mussten neu betoniert und schallgedämmt werden. Die Decken waren ebenfalls zu isolieren und zu verputzen, dazu mussten Dämmstärken, Aufbau sowie Anschlüsse exakt durchgerechnet und ausgeführt werden. Und jedes Problem erforderte eine eigene Lösung. Eine teilweise komplexe Bauauf­ gabe, die mit Rücksicht auf die Statik nur in Etappen und nach genaustem Zeitplan bewältigt werden konnte. Jetzt ist das Haus innen praktisch neu, alle Installationen wie Lift, Bodenheizung und Schallisolation sind technisch auf dem aktuellsten Stand.

Im ganzen Erker wurde der alte Beton entfernt und neu mit Armierung und Isolation wieder betoniert.

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Bilder vom Einbau des Liftes, Installieren der Steigleitung, Überbleibsel eines alten – noch zu entfernenden – Kachelofens, von den Vorarbeiten zum Betonieren, Schiften der Holzbalken, Anbringen von Gipsplatten unter den Decken – alles ist mit immens viel Handarbeit verbunden.

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Die Fussbodenheizung wird auf dem Blindboden verlegt. Im nächsten Arbeitsgang wird der Parkett verlegt.

Langsam nehmen die Räume Gestalt an. Die neuen Fenster sind eingebaut. Die Vorarbeiten für den Innenausbau sind im Endspurt. Die Wände werden cremeweiss gestrichen. Die Brusttäferverkleidung erstrahlt in neuem Glanz. Auch die Küchenelemente stehen schon. Das Finish kann beginnen.

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Vor dem Rückbau hatte man den alten kassettenförmigen Parkettboden sorgfältig herausgenommen, genau gekennzeichnet und in der Zwischenzeit beidseitig abgehobelt, neu gefräst und wieder auf Hochglanz gebracht. In den restlichen Zimmern wird ein FischgratEichenparkett mit Randprofil verlegt.

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„Stilvoll zurückhaltend“ und „Der gehobene Charakter wird durch helle und elegante Farben gesteigert mit dem Ziel, einen Rückzugsort inmitten des städtischen Trubels zum Ausruhen und Wohlfühlen zu schaffen“. Soweit die Aussagen des Innenarchitekten. Mit seinem Konzept bekamen die bereits stilvollen Räume eine neue Ausstrahlung.

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Für die Böden im Entrée, in der Küche und im Bad fiel die Materialwahl auf italienische und spanische Natursteine. Daraus entstand ein dezentes Muster aus weissen und dunklen Platten. Eine Millimeterarbeit über alle Ecken und Kanten hinweg, die fast drei Monate dauerte. Eine grosse, dimmbare LED-Lichtvoute im Eingangsbereich setzt Akzente und erzeugt eine wohltuende Atmosphäre.

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Küche und Bad Eleganz mit moderner Raffinesse Die Küche präsentiert sich als wahres Schmuckstück und bildet eine gelungene Symbiose zwischen den Oberflächenmaterialien Edelstahl und Rauchglasspiegel sowie warmem Holz und Naturstein. Das Farbkonzept setzt sich auch in den Bädern fort.

Die zwei Badezimmer, einmal mit WC/Dusche, einmal mit Badewanne, sind eher klein. Grosse Spiegelflächen und gutes Licht machen dies jedoch wieder wett. Raffiniert sind die vorgesetzten Wände aus Naturstein, die mit Kalkstein-Wandplatten gefliest sind.

Eine Traumküche: Gross und mit jeglichem Komfort und modernster Gerätetechnik ausgestattet, verfügt sie nebst Wasch- und Trockenturm über einen kleinen Eckbalkon. Und dank grosser Schiebetür, die sich zum Eingangsbereich öffnet, wird sie nach Belieben zum geschlossenen Raum.

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Dachgeschoss Exklusiv wohnen auf zwei Etagen

Ausgeräumt wurde bereits. Der Dachgiebel wird verstärkt, wärmegedämmt und verkleidet, die tragenden Balken sollen sichtbar bleiben und der Charme der Lukarnen bleibt erhalten – neu mit Isolierverglasung.

Im 4. Obergeschoss befanden sich früher drei Mädchenzimmer. Sie waren zwar klein, aber dank Lukarnen und einer Loggia mit einem grossem Privileg ausgestattet: einem freien Rundblick auf Stadt, See und Berge. Der darüber liegende Dachstock war Estrich und Waschküche in einem. Heute wird die repräsentative Etage bewohnt und im Dachstock wird geschlafen und entspannt. „Weite Räume prägen die riesige 4-Zimmer-

ziegel in Naturrot werden sicher die nächs-

böden und -decken mit der alten Balken-

Dachwohnung. Auf 215 Quadratmetern wer-

ten 100 Jahre überdauern. Die Lukarnen

lage neu verschraubt und teilweise be-

den die hohen Ansprüche einer repräsen­

wurden saniert, neue, isolierverglaste Fens-

toniert werden. Es galt auch, eine gute

tativen Stadtwohnung kombiniert mit dem

ter stilgerecht nachgebaut und zusätzlich

Lösung für die Verstärkung für den Lift-

Charme von Dachschrägen à la Pariser

Dachflächenfenster eingebaut.

schacht – bei ohnehin knappem Platz –

Künstlerviertel. Über zwei Stockwerke ver-

Damit war das „Dach über dem Kopf“ wie-

und eine Lüftung für die Studio-/Schlaf­

teilt harmonieren alte Strukturen des

der sicher. Bevor als nächster Schritt die

ebene zu finden. Heute steht die Klima-

Jugend- und Heimatstils mit Elementen der

Auf- und Unterbauten gemacht werden

­anlage im Parterre und führt über einen

Moderne.“ So stand es im Inserat für die

konnten, mussten die neuen Zwischen-

Strang ins Dachgeschoss.

inzwischen vermietete Wohnung. Der Weg bis dahin war lang: angefangen beim Rückbau aller Wände und Einbauten, dem Verstärken der Dachschrägen innen aus energetischen Gründen – neu mit Isolation, Dampfsperre und Verkleidung. Das Dach musste abgedeckt (die über 100-jährigen Ziegel mussten entsorgt werden) und mit Unterdach (hinterlüftet), Konterlattung und Ziegeln neu aufgebaut werden, die wunderschönen gewellten Biberschwanz-

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Zwei Etagen und parallel laufende Arbeiten: Während im 4. Geschoss alle Rohbauarbeiten für den Ausbau der Wohnebene gemacht werden (Böden und Zwischenwände), werden im ehemaligen Dachgeschoss – neu dann der Schlafbereich – fast sämtliche Balken, bis auf wenige tragende, die sichtbar bleiben, gedämmt, verkleidet und weiss gestrichen sowie die Seitenwände neu aufgebaut.

Der Ausbau des Daches war aufwendig. Die heutigen Energievorschriften schreiben hohe Wärmedämmzahlen vor. Die alte Holztreppe wurde restauriert und zum innen liegenden Aufgang der Wohnung.

Während das 4. Obergeschoss – die Wohnebene – dem hohen Stil- und Ausbaustandard der anderen Wohnungen angepasst wurde, konnte durch geschickte Planung der Charme des Dachstockes in der darüber liegenden Schlaf­etage wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.

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Schon der Eingang mit seiner offenen Sicht bis in den Himmel lässt Spannendes erahnen. Die Wohnung ist, zumindest was das Entrée, die rechts liegende Küche, den Übergang in die Räume betrifft, den Grundrissplänen der unteren Etagen angepasst.

Der Charme des ehemaligen Obergeschosses liegt unter anderem in den leicht abgeschrägten Wänden, den Lukarnen mit ihren tiefen Nischen, der einmalig schönen Loggia (deren Sanierung mit neuen Bodenplatten und einem stolperfreien Übergang zum Wohn-Esszimmer nur dank Vakuumdämmung möglich war und einiges Kopfzerbrechen bereitete) und in diesem wunderschönen Ausblick auf Stadt und Berge.

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Zwischenzonen: Die Attikawohnung wird über die ehemals offene – heute wohnungsinterne – Haustreppe betreten. Vorbei an den mit Blei verglasten Fenstern.

Das gläserne Geländer lässt die Wirkung der unterschiedlichen Höhen voll zur Geltung kommen. Rechts führt der Weg in die Wohnebene, die Treppe links nach oben ins Schlafgeschoss. Wirkungsvoll unterstützt durch das Tageslicht der neuen Dachflächenfenster. Die Räume, direkt unter der Schräge des Daches, profitieren von den sichtbar belassenen, aber weiss gestrichenen Trägerbalken, dem Licht, das durch die Dachflächenfenster in unterschiedlichen Höhen fällt, und den schönen Materialien des Innenausbaus. 106

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Die Küche befindet sich neben dem Lift. Für diesen benötigte es aus statischen Gründen eine Betonscheibe und einen zusätzlichen Stahlträger. Und dieser, entsprechend in den Raum weitergezogen, ermöglichte für die Küche, genügend Raum zu schaffen für einen hoch wertigen Ausbau (sie wäre wegen der Dachschräge um einiges kleiner ausgefallen). Im Gegensatz dazu profitiert das Badezimmer in der Schlafetage von der Dachschräge, den Dachflächenfenstern auf zwei unterschiedlichen Höhen und dem hohe Ausbaustandard. 108

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So sieht er also heute aus, der „Zeitzeuge des gut situierten Bürgertums des Zürcher Seefelds“ von 1909. Gewappnet für eine prosperierende Stadt Zürich mit multikultureller Ausrichtung. Souverän, fundiert, nachhaltig umgebaut für die nächsten hundert Jahre.

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Das Mittelhaus Seefeldstrasse 204 ist ein altehrwürdiges Gebäude aus dem Jahr 1924. Es bildet einen Teil einer Blockrandbebauung und hat städtebaulich sowie denkmalpflegerisch eine gewisse Bedeutung. Damals waren es Genossenschaftswohnungen, praktisch und einfach. Und, typisch für diese Zeit, ausgestattet mit einer „herausgeputzten Strassenseite“ und einer einfacheren Hofseite. Bei der Sanierung wurde die Schönheit der Fassade zur Strassenseite neu hervorgehoben und die Rückseite, die eigentliche Sonnenseite, bekam mit einem gläsernen Liftanbau mit daran seitlich angebauten Balkonen und mit schmückenden Maschendrahtornamenten eine ganz andere Wertigkeit.

Seefeldstrasse

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204 113


Seefeldstrasse 204 Ein 20er-Jahre-Haus wird chic Das Mehrfamilienhaus an der Seefeldstrasse 204 befindet sich im äusseren Seefeld, unweit des Bahnhofs Tiefenbrunnen auf der Höhe der gleichnamigen Badeanstalt. In den Jahren 2011/12 wurde das Wohnhaus umfassend saniert und dem hohen Komfort unserer Zeit angepasst. Heute besticht die Liegenschaft durch den Charme der Altbauwohnungen und den Kontrast des modernen Lift- und Balkonanbaus auf der Rückseite.

Die Häuser der Blockrandüberbauung im

Die Verzögerung der Planung durch die Ein­

den Anbau nicht unfreundlich erscheinen

äusseren Seefeld sind erst im Laufe der

sprache liess Zeit, das ganze Bauprojekt

lässt, so wie er im ehemaligen Projekt vor­

Zeit zusammengewachsen. Das Nachbar­

noch einmal zu überdenken und neu in die

gesehen war?

haus zur einen Seite ist baugleich und auch

Hände der Hemmi Fayet Architekten zu

Um gleichzeitig natürliches Licht ins Trep­

aus dem Jahr 1924. Das Haus 202 hingegen

übergeben.

penhaus zu bringen, fiel die Wahl auf Glas.

ist bereits 1890 erbaut worden. Und irgend­

Isabelle Glenz, Master Arch. USI, ist die verantwortliche Projektleiterin des Umbaus Seefeldstrasse 204.

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Blieb die Suche nach der Dekoration, um

wann entstand dazwischen eine Lücke,

Für sie hatte das Projekt von Anfang an zwei

dem alten Gebäude nicht einfach einen

deren Brandmauer, wie sich beim Umbau

Seiten, eine Dualität, die sich vor allem in

modernen Glasanbau entgegenzusetzen.

herausstellte, mit Werbegrafik bemalt war –

der Fassade, aber auch in der Ausstattung

wahrscheinlich entstanden aus den Händen

der Wohnungen ausdrückte und die es zu

Das Haus hatte so gut wie kein Dekor.

eines Malermeisters, der im 19. Jahrhun­

erhalten galt.

Jugendstilelemente hätten zwar dem Stil

dert dort mit seinem Betrieb ansässig war.

Entsprechend wurde die Strassenfassade

der Entstehungszeit entsprochen, nicht aber

Diese Bemalung schmückt heute die Woh­

kaum verändert. Einzig das Sockelgeschoss

einer einfachen Genossenschaftsliegen­

nungen auf der angrenzenden Seite.

wurde zurückgebaut. Die zwei Erdgeschoss-

schaft. Schmückendes gab es einzig an der

Der komfortable Innenausbau der Wohnun­

Wohnungen wurden wieder zu Läden umge­

Strassenfront über den Eingängen. Diese

gen mit seinen wohlproportionierten Räu­

Der ganze Gebäudekomplex ist zwar der

baut, mit Fenstern, die wieder bis auf den

Rosetten inspirierten Isabelle Glenz, Archi­

men präsentiert sich mit Stilelementen des

Quartiererhaltungszone zugewiesen, aber

Boden reichen, Störendes wurde entfernt.

tektin bei Hemmi Fayet und Projektleiterin

Altbaus. An den unterschiedlichen Parkett­

nicht inventarisiert. Gleichwohl gab es gegen

Die Eingangstüre wurde neu im Stil der alten

des Umbaus Haus 204, zur Suche nach

böden – von edel bis einfach, originalgetreu

ein erstes, 2009 bewilligtes Umbauprojekt

Tür hergestellt, das alte Eisengitter wieder­

floralen Mustern. Fündig wurde sie schluss­

nachgebaut – und den modernen Küchen

für das Haus 204 eine Beschwerde des

verwendet. Und die alten Storen vor der

endlich via Internet bei der Firma „Lace

und Bädern zeigt sich die Zweiseitigkeit.

Zürcher Heimatschutzes, die sowohl von

Schaufensterfront wieder auf traditionelle

Fence – architectural fabric“, in Holland,

An den Grundrissen der Wohnungen wurde

den zuständigen kantonalen Behörden als

Art in Betrieb genommen, das heisst, sie kön­

welche aussergewöhnliche Muster auf

nichts verändert, obwohl die Liegenschaft

auch vom Bundesgericht abgewiesen wurde.

nen wieder von Hand gekurbelt werden. Der

normalen Maschendraht zaubern kann –

komplett saniert wurde und alle Installatio­

Mit der Begründung, dass die Quartier­er­

Rest war sanieren, restaurieren, streichen.

St. Galler Spitzen gleich und handgemacht.

nen, Böden- und Wandaufbauten neu ge­

Die Idee war von Studenten einer Kunst­

macht wurden. Mit dem Liftanbau erhielten

haltungszone nicht der Bewahrung schutz­ würdiger Ortsbilder im Sinne des Heimat­

Auf der Rückseite des Hauses, der Sonnen­

schule entwickelt worden und hatte sich

alle Wohnungen wieder einen Küchenbalkon,

schutzes dient, sondern der Erhaltung und

seite, ist genau das Gegenteil passiert. Den

auch schon in der Praxis bewährt. In der

gross genug, um einen Tisch aufzustellen.

Erweiterung von Gebieten mit hoher Sied­

Anforderungen der Bauherrschaft entspre­

Schweiz ist deren Anwendung bisher aber

Das Dachgeschoss wurde zu zwei 2,5-Zim­

lungsqualität.

chend, war klar, dass es sowohl einen Lift

noch einmalig. Maschendraht ist ja ein

mer-Wohnungen ausgebaut.

Unter dem Aspekt der heute viel diskutier­

als auch seitlich davon Balkone brauchte.

„gewöhnliches“ Material. Erst diese Muste­

ten Verdichtung von urbanen Räumen ein

Nur, wie war diesem Anbau ein Charakter zu

rung verleiht ihm seinen besonderen Zauber.

sicher weiser Entscheid.

verleihen, den das Haus verträgt und der

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Ansicht der Strassenfront. Mit den neuen Lukarnen und Dachflächenfenstern.

Unter dem Dach entstanden neu zwei 2,5­Zimmer­Wohnungen. Der Dachstock wurde statisch neu auf­ gebaut, damit keine Stützen in den Wohnungen nötig wurden.

Die Grundrisse eines Regel­ geschosses mit zwei 3­Zimmer­ Wohnungen.

Im Sockelgeschoss entstanden wieder zwei schmucke Ladenlokale mit Nasszellen und Balkonen. 116

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Aussenansichten Mehr als nur Fassade Die Strassenfront blieb unver채ndert. Balkone und Balkongitter wurden restauriert, Fenster und Fensterl채den im alten Stil erneuert, die Putzfassade bekam einen neuen Anstrich, der sich in seiner dunkleren Farbe gekonnt von den weissen Fensterrahmen und Lisenen abhebt.

Einladend ist auch der Eingangsbereich mit den neuen (alten) T체ren und den frisch sandgestrahlten S채ulen.

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Für Lift und Balkone muss zuerst Platz geschaffen werden, die Eingriffe sind gross, das Abbrechen der Balkone und das Herausbrechen der Mauern zum Vergrössern der Fenster ist mühsam – auch da, wo künftig die französischen Fenster, die wie Balkontüren aussehen, sein werden.

Spektakulär war der Umbau der Rückfassade. Angefangen beim Abbruch der alten Balkone und den Einschnitten für die Dachbalkone. An dieser Fassade liessen sich das Alter und der schlechte Zustand des Hauses gut ablesen.

Für den Ausbau des Dachgeschosses wird das Dach total saniert und den heutigen Vorschriften entsprechend wärmegedämmt. Wirklich spannend ist die Aktion, als der vorfabrizierte Liftanbau mit dem Kran – sorgfältig zwischen den Häuserreihen hindurchmanövriert – an Ort und Stelle angebracht wird. Für die Verkleidung mit dem Maschendraht ist das „Zaunteam“ auf der Baustelle, sie wissen genau, wie und wo der Draht befestigt werden muss. Der Zeitplan ist knapp. Ganze drei Monate hat die Herstellung des Maschendrahts gedauert.

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Der Anbau in schönster Pracht. Das grossflächige florale Muster ist wunderschön gelungen. Zwar konnte der Maschendraht in der vollen Länge am Lift – ganze 14 Meter – an einem Stück angebracht werden, für die seitlichen Balkone musste der Draht quasi nahtlos „angeknüpft“ werden. Ein Kunststück für sich. Schön sind auch die ganz unterschiedli­ chen floralen Muster des Drahtes an den Balkonen, die bei genauerem Hinsehen geschickt das Muster der Liftverkleidung fortsetzen.

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Treppenhaus und Lift Der Kern eines Hauses

Die Künstlerinnen haben ihre vier Motive gezeichnet, eingescannt und projizieren sie via Computer vor Ort auf die Wand, um sie so in der richtigen Grösse sorgfältig nach­ malen zu können.

Das Treppenhaus konnte bestehen bleiben, während alles andere – die Böden und die Decken – bis auf die tragende Struktur ersetzt werden musste. Selbstverständlich gab es auch hier einiges zu tun.

Die Stufen im Eingangsbereich wurden neu

pretieren. Zwei junge Künstlerinnen Rahel

betoniert, für die Lifttüren auf den einzel­

Müller und Melanie Tauscher, selber im See­

nen Etagen mussten Mauerdurchbrüche

feld ansässig, überzeugten mit ihren Moti­

gemacht werden, das Treppengeländer und

ven – abgeleitet vom See, dem Wasser –,

die Stufen galt es, zu restaurieren, die

die sich im, auf, am und über dem Wasser

Treppe zum Dachgeschoss musste ange­

abspielen.

passt werden. Anschliessend ging es ums neu Aufmauern, Verputzen und Streichen. Und speziell – die Kunst im Bau anzubrin­ gen. Dafür lagen verschiedene Vorschläge von Künstlern vor. Wirklich überzeugt war die Bauherrschaft aber erst von der Idee, die Rosetten über der Eingangstür im Trep­ penhaus aufzunehmen und neu zu inter­

Die Nischen mit dem Rundbogen waren immer schon da. Sie bilden den passenden Rahmen für die Rosetten.

Der Mauerdurchbruch für den gläsernen Lift lässt schon jetzt erahnen, dass das Treppenhaus durch den einstrahlenden Sonnenschein viel an Attraktivität gewinnen wird. 124

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Das Treppenhaus erstrahlt in voller Schönheit – auf der Basis des Althergebrachten – und doch weit vom vorherigen Zustand entfernt. Der gläserne Lift mit dem aussen liegenden Maschendraht ist wirklich einmalig. Sehr feinfühlig ist auch der Umgang mit den Farben, der Zierleiste an der Wand, der halbhohen Strukturtapete, den Leisten am Boden. Und, um auf die Überlegungen zurückzukommen, ob Frauen anders bauen: Hier hat die weibliche Hand sicher eine grosse Rolle gespielt. Vier Etagen, vier Rosetten, deren Motive sich dem Thema Wasser sehr spielerisch annehmen.

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Entdeckung Alte Reklame wird zur Kunst Auf den alten Grundrissen hatte es bei den Räumen, die an das Haus 202 angrenzten, eine Wand, die damals dazu diente, schiefe Räume gerade zu machen. Die Architekten fanden, lieber einen schiefen Raum, dafür mehr Bodenfläche, und liessen die Wand abbrechen. Mit erstaunlichem Ergebnis: Auf der Brandmauer des Nachbarhauses lief über alle fünf Etagen eine für die Zeit typische Fassadenreklame. Intensive Recherchen ergaben, dass es sich dabei um eine alte Hero-Werbung handelt, die vermutlich von dem ehemaligen Besitzer, einem Malermeister, angebracht wurde. Die Bauherrschaft entschied, sie zu belassen, wie sie war, sie zu befestigen und die Farben zu stabilisieren.

Sollte man die Kunst hinter Glas stellen? Aufwendig restaurieren? Man entschied sich für einfaches, sorgfältiges Nachbessern.

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Insgesamt fünf Ausschnitte auf fünf Etagen verteilt, werden perfekt in die Räume integriert. Vorgegebene Kunst im Raum gefällt – oder gefällt eben nicht.

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Erdgeschoss Grosszügige Ladenlokale mit Blickfang Irgendwann in den „Zwischenjahren“ seit Bestehen des Hauses waren aus den ehemaligen Läden zwei kleine Wohnungen geworden, die grossflächigen Fenster waren verkleinert und an einer Ecke scheussliche Briefkästen angebracht worden. All das musste weg, um Platz zu schaffen für die neuen offenen Ladenlokale mit dem direkten Blickkontakt zu den vorbeigehenden Passanten.

Das, was für die Wohnetagen auch mal an­

und die Wände mit Belägen aus fein struk­

gedacht worden war – Grundrisse verän­

turierten Glasfasertapeten – und auf der

dern, Wohnungen zusammenlegen –, doch

einen Seite zu der Nachbarliegenschaft

dann verworfen wurde, war im Sockelge­

Nr. 202 hin mit einem Stück der erhaltens­

schoss von vorneherein klar: Entstanden

werten Kunst im Bau.

sind zwei Ladenlokale mit einer Fläche von je ca. 70 Quadratmetern plus Nasszellen

In der Zeit des Umbaus dienen die Ladenlokale als Baubüro und Aufbe­ wahrungsort für alles, was im Weg stehen, aber später noch gebraucht würde.

und zur Rückseite hin zwei Balkone mit direktem Ausgang zu einem Sitzplatz. Unkompliziert gestaltete sich der Abbruch. Die Erneuerung der Räume liess alle Mög­ lichkeiten offen: Heute präsentieren sich die Böden der Ladenlokale mit Landhaus­ dielen aus geräucherter, weiss geölter Eiche

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Wohnungen Einfache Räume, hochwertig umgebaut Mit Ausnahme der Balkone und des Liftes konnte die Grundrissordnung belassen werden. Deshalb war es nicht nötig, die Liegenschaft vollständig zu entkernen. Entstanden sind Wohnungen mit traditionellem Grundriss, die den Charme ihrer Entstehungszeit vermitteln und dem heutigen Standard an Wärmedämmung, Schallschutz und Komfort gerecht werden.

Der Aufbau der neuen Böden war nicht frei planbar, es mussten die bestehenden Balkonausgänge berücksichtigt werden, ebenso die Übergänge zum Treppenhaus – da ging es manchmal um Millimeter. Eine Bodenheizung war von der Höhe her nicht möglich, zumindest konnte aber – der Boden war ja offen – ein Haustechniksystem einbaut werden, bei dem alle Zu- und Ab­ leitungen im Boden liegen. Heute sind die Radiatoren wieder am ursprünglichen Ort. Die Grundrissstruktur blieb erhalten.

Alles auf Anfang: typische Fotos einer Abbruchsituation.

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Etwas wehmütig wird man schon, wenn man die Grosszügigkeit des offenen Raumes zweier Wohnungen sieht. Die Entscheidung, auf den ursprünglichen Grundriss von zwei 3-Zimmer-Wohnungen auf einer Etage zurückzukommen, ist aber sicher richtig.

Besonders, wenn es sich um Wohnungen in einem urbanen Gebiet handelt. Bekanntlich ist das Thema „Verdichten“ im Stadtraum ein Anliegen unserer Zeit. Vor dem Hinter­ grund des knapper werdenden Wohnraums und des zugleich steigenden persönlichen Flächenbedarfs machen heute Entwickler

von sich reden, die auf geringem Raum mehr Wohnqualität schaffen. Deshalb ist auch das Suffizienz-Konzept, das mit Mässigung und Verzicht eine nachhaltige Gesellschaft

Während in der einen Wohnetage noch ausgeräumt wird, stehen in einer anderen Etage bereits die montierten Sanitärelemente bereit.

erreichen will, interessant, nach dem u. a. der Wohnraum für die Zukunft geplant wird nach dem Motto: „Etwas weniger reicht auch“.

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Dieses Konzept der Dualität, also den Häusern, die zur damaligen Zeit zur Strassenseite hin edler und zur Rückseite hin einfacher waren, zieht sich auch durch die Neuausstattung der Räume.

Verschiedenste Arbeiten an Wänden, Decken und Böden.

Am augenfälligsten ist das an den Boden­ belägen erkennbar: Den Korridor schmückt traditionellesTafelparkett. Die Zimmer zur Seefeldstrasse hin verfügen über einen Parkettboden aus Eiche natur, verlegt im Fischgratmuster. Die Zimmer zum Hof sind zwar auch mit einem edlen Eichenparkett bedeckt, sind aber nach dem einfacheren Schiffsboden­ muster verlegt. In Anbetracht der kurzen Umbauzeit wird im ganzen Haus nach einem exakten Zeit­ plan gearbeitet. Bodenleger, Gipser und Maler sind zwar gleichzeitig im Haus, aber an verschiedenen Orten. Das bedeutet, dass immer alle an die Folge-Abläufe gebunden sind – Pannen und Zeitüberschreitungen können zwar passieren, müssen aber auf­ gefangen werden.

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Stilvolle Räume mit hochwertigen Materialien. Der ehemalige Genossenschaftsbau ist nicht mehr wiederzuerkennen und gleichwohl profitieren die Räume vom Charme des Altbaus. Einfach durch das gekonnte Einfühlen in die damalige Zeit und durch die Transformation in die Gegenwart. Der Blick quer durchs Haus: von der Strassen­ seite zum Hof.

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Küche und Bad Modern, komfortabel und harmonisch integriert „Die Küchen und Bäder dürfen einen modernen Ausdruck haben, sie müssen funktionell und komfortabel sein, aber sie sollen mit dem Gesamtbild eine Harmonie bilden und stimmungsvoll wirken.“ So stand es im Konzept der verantwortlichen Architektin/Projektleiterin Isabelle Glenz – die Umsetzung ist zweifellos gelungen.

Die Badezimmer mit WC und/oder Badewanne oder Dusche sind klein. Entsprechend wurde auf füllende Einbauten verzichtet. Gleichwohl verfügen die Nasszellen über alles, was dem Wohlbefinden dient. Auch hier wurde auf hohe Qualität von Armaturen, Lavabos, Boden- und Wandplatten Wert gelegt.

Mit der schlichten, höchst komfortablen Einbauküche liessen sich die Architekten etwas Besonderes einfallen: Sie nutzt den knappen Raum geschickt. Gefällig schön ist der dunkelgraue Spachtelbelag des Bodens. Er wurde von Hand aufgetragen und wirkt entsprechend „lebendig“.

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Dachstock Vom Charme des Wohnens unter dem Dach In der ursprünglichen Baueingabe war vorgesehen, das fünfgeschossige Haus aufzustocken. Ein Rekurs blockte das Vorhaben ab und später verzichtete man zugunsten von zwei Dachgeschosswohnungen (trotz Abweisung des Rekurses) auf das Vorhaben. Heute finden sich unter dem Dach zwei kleine, aber höchst charmante, komfortable Dachwohnungen.

Vor Jahren wurde von der Stadt Zürich der

die Aufstockung mit einem Attikageschoss –

Ausbau von Dachstöcken gefördert, um un­

quasi zum Baualltag. Mit dem Wissen, dem

genutzten Raum sinnvoll zu Wohnungen

Können und der Erfahrung solcher Aus-

umzufunktionieren. Inzwischen gehört der

bauten, unter Berücksichtigung der viel

Ausbau von Dachstöcken – oder wo möglich

strengeren Wärmevorschriften hat sich aber zudem der Ausdruck dieser Wohnungen verändert. Liess man früher die Balkenkon­ struktion bewusst dunkel, um das Gefühl von Nostalgie und Geborgenheit zu vermit­ teln, sind die meisten ausgebauten Dach­ stöcke heute strahlend weiss gehalten – bei unverändert sichtbar gelassener Balken­ konstruktion wird mit Lukarnen, Dachflä­ chenfenstern, Dachterrassen möglichst viel Tageslicht in die Räume geholt. Das Wohnen unter dem Dach, meist mit unverbautem Blick auf Himmel, Stadt und Berge, ist zu einem begehrten Wohngenuss geworden. Das gilt auch für die zwei zwar kleinen, aber perfekt ausgebauten Dachwohnungen in der Liegenschaft.

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Zur Strassenseite hin wurden zwei grosse Dachlukarnen eingesetzt. Sie bringen den Wohnräumen das begehrte Tageslicht.

Der gesamte Dachstock wurde freigelegt, das Dach abgedeckt, neue Balken eingezogen und isoliert, die Statik verstärkt und zwar so, dass es in den Dachwohnungen keine störenden Stützen brauchte.

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Zur Hofseite hin gab es Dachein­ schnitte, um Platz für die Dachbalkone zu schaffen. Mit ihrer vollen Verglasung zum Raum hin lassen sie Tageslicht in die Räume – so wie auch die neu eingebauten Dachflächenfenster.

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Licht- und Schattenspiele, unge­ wöhnliche Raumerlebnisse, offene Übergänge und schöne Materialien: Küche, Wohn- und Schlafzimmer verfügen über einen hellen Eichen­ parkett, im Bad/WC liegen hochwertige Bodenplatten 60 x 60 cm, die Wände sind mit weissen Wand­platten bestückt, an den Zimmer­ wänden ist eine feine Glasfasertapete angebracht. Auf dem Dachbalkon liegt ein dunkler Holzboden. Eine hochwertige Schreinerküche mit lackierten Oberflächen und Chromstahlabdeckung rundet die charmante Inneneinrichtung der Wohnungen ab.

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Entstanden ist ein wahres Bijou, das auch in vielen Jahren nichts von seinem Charme und Wert einbĂźssen wird.

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Die Ledermann Immobilien AG

„Was uns antreibt“ Die Leidenschaft unserer Unternehmung und das Ziel sind schöne Häuser, deren Qualität zur Geltung kommt, sowie Wohnungen, in denen sich unsere Mieterinnen und Mieter wohlfühlen. Wir investieren langfristig in die Substanz unserer Häuser. Entscheiden wir uns für die Erneuerung eines Hauses, so machen wir das gründlich und wenden hohe Qualitätsmassstäbe an. Für jedes Objekt suchen wir die beste Lösung. Unser Ziel ist dabei stets auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere geschätzte Mieterschaft. Das Zusammenspiel der Erneuerungs- und Bewirtschaftungskompetenz, die wir uns in über 30 Jahren erworben haben, macht unser Unternehmen einmalig. Ein professionelles Team ermöglicht schnelle Entscheidungen. Wir sind fair und verlässlich und behandeln alle unsere Partner mit Respekt. Unsere Immobilien sind mehrheitlich Mehrfamilienhäuser mit überdurchschnittlicher Qualität. Alle Objekte weisen eine gute Lage auf und befinden sich in attraktiven Quartieren. Zudem ist es unser Ziel, neue Massstäbe in punkto Servicequalität und Kundennähe zu setzen und unseren Mieterinnen und Mietern damit „konkurrenzloses Wohnen“ zu ermöglichen. Ledermann Immobilien AG

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Ein herzliches Dankeschön

Bauen ist spannend. Umbauen ist noch spannender. Denn: Während man beim Neubauen ganz konkret und frei kreativ planen kann – klar im Rahmen der vorgegebenen Bauvorschriften –, so gelten beim Umbauen ganz andere Voraussetzungen. Das Gebäude ist gegeben. Der Stil, der Zeit der Entstehung entsprechend, auch. Steht das Gebäude vielleicht sogar unter Denkmalschutz? Die Frage stellt sich, was transformiert man beim Umbauen in die Zukunft, was ist erhaltenswert, was eine Anerkennung der Baugeschichte, was lohnt sich, um an der Geschichte des Gebäudes weiterzuschreiben, was entspricht nicht mehr unserer Zeit, unserer Vorstellung vom „konkurrenzlosen Wohnen“. Und was genügt nicht mehr den Vorschriften und Anforderungen an Wärmedämmung und Nachhaltigkeit. Viele Fragen, auf die es auch viele Antworten gibt. Die Planung eines Umbaus ist herausfordernd, stellt sehr hohe Anforderungen an das Planerteam und auch an die Ausführenden. Denn manche Probleme entstehen erst auf der Baustelle und erfordern sofortige Lösungen. Für den Moment kann sogar ein ganzer Terminplan kopfstehen, der, mit der Hilfe des ganzen Teams, wieder zu korrigieren ist. Unsere drei Umbauten an der Seefeldstrasse 75, 129, 204 – alle ganz unterschiedlich in Entstehungszeit und Ausdruck – haben an alle Beteiligten grosse Herausforderungen gestellt, die mit Bravour gemeistert wurden. Dafür danken wir allen! Ohne Namen nennen zu können, denn es haben viele Beteiligte mitgewirkt. Planer, Unternehmer, Handwerker, Behörden u. a. m. Sicher ist: Sie alle haben persönlich dazu beitragen, dass die drei Umbauten so gelungen und zu Glanzpunkten im Immobilien-Portfolio der Ledermann Immobilien geworden sind. Ein herzliches Dankeschön Ihnen allen! Michael Müller CEO Ledermann Immobilien AG

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BAU H E R R

Ledermann Immobilien AG Seefeldstrasse 60 8008 Zürich Fon +41 (0)44 396 15 85 Fax +41 (0)44 396 15 86 www.ledermann.com

VERMIETUNG Ledermann Immobilien AG Seefeldstrasse 60 8008 Zürich Fon +41 (0)44 396 15 85 Fax +41 (0)44 396 15 86 www.ledermann.com

PR O J E K T- B E T E I L I GT E

I MP RESSUM

ARCHITEKTUR S E E F E L D ST R AS S E 7 5 Hemmi Fayet Architekten AG ETH SIA Badenerstrasse 434 8004 Zürich Fon +41 (0)44 344 55 11 Fax +41 (0)44 344 55 12 www.hemmifayet.ch

Herausgeber Urs Ledermann, Zürich Projektleitung, Konzept, Text Sigrid Hanke Sigrid Hanke Medienarbeit, Zürich www.sigridhanke.ch

Projektleitung Kay Forster, dipl. Architektin ETH

Lektorat, Korrektorat Nadia Steinmann Korrektorat Steinmann, Opfikon www.steinmann-korrektorat.ch

K U N ST I M BAU Hideki Iinuma, Tokyo www.hidekiiinuma.com

Emil Brunold Ledermann Immoblien AG

ARCHITEKTUR S E E F E L D ST R AS S E 1 2 9 Wolfgang Rührl Drahtzugstrasse 17 8008 Zürich Fon +41 (0)44 381 22 20 Mobile +41 (0)79 431 77 32 Fax +41 (0)44 381 51 76 INNENARCHITEKTUR Tasso Kalfopoulos Kalfopoulos Architekten AG Seegartenstrasse 10 8008 Zürich Fon +41 (0)43 388 87 88 Fax +41 (0)43 388 87 89 www.kalfopoulos.ch

ARCHITEKTUR S E E F E L D ST R AS S E 2 0 4 Hemmi Fayet Architekten AG ETH SIA Badenerstrasse 434 8004 Zürich Fon +41 (0)44 344 55 11 Fax +41 (0)44 344 55 12 www.hemmifayet.ch Projektleitung Isabelle Glenz, Master Arch. USI

Gestaltung, Realisation Mark Frederick Chapman Nextforce GmbH, Zürich www.nextforce.ch Fotos Francesca Giovanelli, Birr (Umschlag/Einstieg/Bestandesaufnahmen) Alexander Peter Weiss, opus LLC, Zug www.opus.ch (Bauabläufe) Hannes Henz, Zürich www.hanneshenz.ch (fertige Bauprojekte) Christian Gerber, Zürich www.christiangerber.com (Porträtfoto von Urs Ledermann) Druck Print Solutions AG Albisriederstrasse 252a 8047 Zürich Fon +41 (0)44 387 70 50 Fax +41 (0)44 387 70 55 www.print-solutions.ch ISBN 978-3-9523754-3-3 © 2013 Bella Verlag Herausgeber Urs Ledermann Ledermann Immobilien AG, Zürich Bild- und Quellennachweis Kartenausschnitte Seefeldquartier © Stadt Zürich, Geomatik + Vermessung Fotos der Gebäude vor dem Umbau © Stadt Zürich, Amt für Städtebau Baugeschichtliches Archiv Zürich Pläne Seefeldstrasse 75 und 204 Hemmi Fayet Architekten AG ETH SIA Pläne Seefeldstrasse 129 Kalfopoulos Architekten AG

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