ZBB 2 | 2022
Zahnärzte im Land
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Das Interview führte Volker Heitkamp, KZVLB
Foto: Heitkamp
„Zahn und Zähnchen“ wie Punkt und Pünktchen
Zu Jahresbeginn übernahm Dr. Ansgar Hergt die Praxis seiner Mutter in Templin. Unterstützt wird er dabei von seiner Partnerin Dr. Lea Marey Hergt. Im Gespräch berichten die beiden über den Gründungsprozess und ihre Schwerpunkte. Frau Dr. und Herr Dr. Hergt, Sie haben zusammen eine Praxis in Templin übernommen. Wie kam es dazu? Dr. Ansgar Hergt: Zunächst bin ich in Berlin noch angestellt, es ist jetzt der Übergang. Es gibt viele Herausforderungen, wir haben hier aber gute Voraussetzungen. Und nein, das war nicht von Anfang an klar. Wir haben hier die Kinderzahnheilkunde neu aufgebaut. Das wurde gut angenommen. Es gibt positive Rückmeldungen der Patienten. Wir haben eine hohe Patientenbindung. Dr. Lea Marey Hergt: Wir kennen uns aus Göttingen und haben drei Jahre dort gearbeitet. Er hat eine Ausbildung mit Spezialisierung zum Endodontologen (DGET) abgeschlossen. Wir wollten in der Stadt wohnen und waren in einer großen Praxis. Der Vorteil sind die Kollegen und der stetige Austausch. Dennoch wird man mit den eigenen Ideen oft ausgebremst.
A. Hergt: Meine Mutter sagte: Was ist denn jetzt? Sonst hätte sie die Tür zugemacht. 2018 war der Wendepunkt. In Berlin hatte ich eine vier Tage-Woche. 2021 bin ich in die Praxis in Templin eingestiegen, als meine Frau schwanger war. Es ist ein eigenes Projekt, wo man sich verwirklichen kann, neben dem Bohren. LM. Hergt: Wir bieten eine Zahnarztpraxis für große und kleine Zähne. Ich bin seit 2018 in der Praxis in Templin tätig, daraufhin habe ich in Berlin meine Stunden reduziert und bin langsam hierher gewechselt. A. Hergt: Ich bin seit Januar hier Teilzeit niedergelassen. Perspektivisch gehe ich in die Vollzeit-Niederlassung. Die Geburt unseres Kindes war das Projekt des letzten Jahres. LM. Hergt: Wir arbeiten am Aufbau eines Überweiserstammes für Ansgar. In der Kleinstadt ist das nicht ganz so einfach. Man macht erst mal alles selbst und braucht
Generalisten. Das habe ich nicht so geglaubt. Auch in der Region braucht man Spezialisten. Wie passen Ihre beruflichen Profile zueinander? LM. Hergt: Wenn wir nur in unseren Spezialgebieten arbeiten könnten, wäre das schön. Wir sind keine Konkurrenz für die ortsansässigen Zahnärzte, sondern eine Ergänzung. Wenn wir nachmittags Kindersprechstunde machen, sind hier auch keine erwachsenen Patienten. Das haben wir getrennt und das hat sich so bewährt. Was verbindet Sie mit der Region um Templin? A. Hergt: Ich bin in Templin geboren und mir war es wichtig, mit der Familie und den Geschwistern was zu unternehmen. Es ist eine schöne Region und man ist schnell draußen. Es ist der Gegensatz zu Berlin. Und es ist für den Nachwuchs ganz schön. Es gibt so viele Möglichkeiten, rauszugehen.