KunstEINSICHTBern Nr. 6

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1 Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee

No 6, März 2015

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DER MEISTER VOM MONTMARTRE UND DIE PHOTOGRAPHIE Henri de Toulouse-Lautrec

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DIE GRÜNDERVÄTER DER ABSTRAKTEN KUNST Paul Klee und Wassily Kandinsky

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MUSEUMCARD IN BERNER HOTELS Seite 40

EIN FREUND, EIN GUTER FREUND Samuel Spreng

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10 JAHRE ZENTRUM PAUL KLEE

WIR GRATULIEREN ZUM JUBILÄUM! Carlos Carlos Amorales Amorales –– Künstler Künstler || Karoline Karoline Arn Arn –– Autorin Autorin || Lukas Lukas Bärfuss Bärfuss –– Autor Autor || Bern Bern ist ist überall überall Manuel Manuel Borja-Villel Borja-Villel –– Direktor Direktor Museo Museo Nacional Nacional Centro Centro de de Arte Arte Reina Reina Sofía, Sofía, Madrid Madrid || Klaus Klaus Maria Maria Brandauer Brandauer –– Schauspieler Schauspieler || Olaf Olaf Breuning Breuning –– Künstler Künstler || Dr. Dr. Bernhard Bernhard Mendes Mendes Bürgi Bürgi –– DirekDirektor tor Kunstmuseum Kunstmuseum Basel Basel || Khatia Khatia Buniatishvili Buniatishvili –– Musikerin Musikerin || Christoph Christoph Bürgi Bürgi –– Sammler Sammler || Martin Martin Bütikofer Bütikofer –– Direktor Direktor Verkehrshaus Verkehrshaus der der Schweiz Schweiz || Arno Arno Camenisch Camenisch –– Autor Autor || Alex Alex Capus Capus –– Autor Autor || Bice Bice Curiger Curiger –– Parkett Parkett || Dr. Dr. phil. phil. Roger Roger Fayet Fayet –– Direktor Direktor Schweizerisches Schweizerisches Institut Institut für für Kunstwissenschaft Kunstwissenschaft SIK-ISEA || Rolf Rolf Fehlbaum Fehlbaum –– Chairman Chairman Emeritus Emeritus Vitra Vitra || Dr. Dr. Matthias Matthias Frehner Frehner –– Direktor Direktor KunstKunstSIK-ISEA museum Bern Bern || Prof. Prof. Dr. Dr. Thomas Thomas W. W. Gaethgens Gaethgens –– Direktor Direktor Getty Getty Research Research Institute, Institute, Los Los Angeles Angeles museum Bruno Bruno Ganz Ganz –– Schauspieler Schauspieler und und Träger Träger des des Iffland-Ringes Iffland-Ringes || Catherine Catherine Gfeller Gfeller –– Künstlerin Künstlerin Antony Antony Gormley Gormley –– Künstler Künstler || Hélène Hélène Grimaud Grimaud –– Musikerin Musikerin || Benjamin Benjamin Grosvenor Grosvenor –– Musiker Musiker || Michael Michael Häfliger Häfliger –– Intendant Intendant Lucerne Lucerne Festival Festival || Jürg Jürg Halter Halter –– Dichter Dichter || Lukas Lukas Hartmann Hartmann –– Autor Autor || Dr. Dr. Josef Josef Helfenstein Helfenstein –– Director Director Menil Menil Collection, Collection, Houston Houston || Stein Stein Olaf Olaf Henrichsen Henrichsen –– Direktor Direktor Munch Munch Museum, Oslo Dr.Hans Hans Rudolf Rudolf Herren Herren ––– Direktor PräsidentBiovision/Träger Biovision/Träger alternativer alternativer Nobelpreis Museum, Oslo |Dr. Dr. Hans Rudolf Herren Direktor Biovision/Träger alternativer Nobelpreis «Right «Right Livelihood Livelihood Award» Award» || Thomas Thomas Hirschhorn Hirschhorn –– Künstler Künstler || Hannelore Hannelore Hoger Hoger –– SchauspieSchauspielerin lerin || Franz Franz Hohler Hohler –– Autor Autor || Daniel Daniel Hope Hope –– Musiker Musiker || Anna Anna Huber Huber –– Tänzerin/Choreografin Tänzerin/Choreografin John John Isaacs Isaacs –– Künstler Künstler || Dr. Dr. Annemarie Annemarie Jaeggi Jaeggi –– Direktorin Direktorin Bauhaus-Archiv/Museum Bauhaus-Archiv/Museum für für Gestaltung, Gestaltung, Berlin Berlin || Sam Sam Keller Keller –– Direktor Direktor Fondation Fondation Beyeler, Beyeler, Riehen Riehen || San San Keller Keller –– Künstler Künstler || Udo Udo Kittelmann Kittelmann –– Direktor Direktor Nationalgalerie Nationalgalerie Berlin Berlin || Alexander Alexander Klee Klee –– Sammler Sammler || Dr. Dr. Eberhard Eberhard W. W. KornKornfeld feld –– Galerist Galerist || Guy Guy Krneta Krneta –– Autor Autor || Kunsthaus Kunsthaus Zürich Zürich || Ronald Ronald S. S. Lauder Lauder –– Präsident Präsident Neue Neue Galerie Galerie New New York York || Kummerbuben Kummerbuben –– Musiker Musiker || Pedro Pedro Lenz Lenz –– Autor Autor || Dr. Dr. Albert Albert Lutz Lutz –– Direktor Direktor Museum Museum Rietberg, Rietberg, Zürich Zürich || Lutz Lutz & & Guggisberg Guggisberg –– Künstler Künstler || Jaël Jaël –– Musikerin Musikerin || Jean-Yves Jean-Yves Marin Marin –– Direktor Direktorder derMusées Muséesd‘art d‘artet etd‘histoire d‘histoirede dela laVille Villede deGenève Genève||Jakob JakobMesserli Messerli––Präsident PräsidentMuseen MuseenBern Bern AlbrechtMayer Mayer––Musiker Musiker||Thomas ThomasMeyer Meyer––Autor Autor||Paul PaulMorrison Morrison––Künstler Künstler||Milena MilenaMoser Moser––Autorin Autorin Albrecht Dr. Matthias Matthias Mühling Mühling –– Direktor Direktor Städtische Städtische Galerie Galerie im im Lenbachhaus Lenbachhaus und und Kunstbau, Kunstbau, München München Dr. Adolf Muschg Muschg –– Autor Autor || Dr. Dr. Lars Lars Nittve Nittve –– Director Director M+ M+ Hongkong Hongkong || Hans Hans Ulrich Ulrich Obrist Obrist –– Co-DirekCo-DirekAdolf tor Serpentine Serpentine Gallery, Gallery, London London || Renzo Renzo Piano Piano –– Architekt Architekt || Claude Claude Picasso Picasso –– Fotograf/FilmemaFotograf/Filmemator cher || Markus Markus Raetz Raetz –– Künstler Künstler || Michael Michael Ringier Ringier –– Sammler Sammler || Pipilotti Pipilotti Rist Rist –– Künstlerin Künstlerin || Ugo Ugo cher Rondine –– Künstler Künstler || Angela Angela Rosengart Rosengart –– Sammlerin Sammlerin || Fazil Fazil Say Say –– Musiker Musiker || Prof. Prof. Dr. Dr. Christoph Christoph Rondine Schäublin –– Präsident Präsident des des Stiftungsrates Stiftungsrates Kunstmuseum Kunstmuseum Bern Bern || Jürg Jürg Schmidt Schmidt –– Direktor Direktor Schweiz Schweiz Schäublin Tourismus || Susanna Susanna Schwager Schwager –– Autorin Autorin || Sir Sir Nicolas Nicolas Serota Serota –– Direktor Direktor Tate, Tate, London London || Uli Uli Sigg Sigg Tourismus Sammler || Dr. Dr. Reto Reto Sorg Sorg –– Leiter Leiter Robert Robert Walser Walser Zentrum, Zentrum, Bern Bern || Dr. Dr. Andreas Andreas Spillmann Spillmann –– –– Sammler Direktor Schweizerisches Schweizerisches Nationalmuseum Nationalmuseum || Peter Peter Stamm Stamm –– Autor Autor || Emil Emil Steinberger Steinberger –– Kabarettist Kabarettist Direktor Dr. h.c. h.c. George George Steinmann Steinmann –– Künstler Künstler || Benno Benno Tempel Tempel –– Direktor Direktor Gemeentemuseum Gemeentemuseum Den Den Haag Haag Dr. Francesco Tristano Tristano –– Musiker Musiker || Michael Michael von von der der Heide Heide –– Musiker Musiker || Matthias Matthias Zschokke Zschokke –– Autor Autor Francesco


Inhalt

EDITORIAL

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MAX GUBLER: DIE WIRKLICHKEIT INS BILD BEKOMMEN

Liebe Leserin, lieber Leser 2015 stehen wir vor spannenden Herausforderungen. Erstens wird das Kunstmuseum weitere Weichen stellen, um mit der Gurlitt-Schenkung möglichst gewinnbringend verfahren zu können. Zweitens wird das Zentrum Paul Klee sich für eine Subvention ab 2016 einsetzen, die sich mindestens in der gleichen Höhe wie die bisherigen Mittel bewegt, und wird dafür in seinem zehnten Jahr mit einem Programm aufwarten, das zeigt, was möglich wäre und was handkehrum auf dem Spiel steht. Schliesslich steht die neue gemeinsame Dachstiftung vor der Tür. Sie eröffnet einen Spielraum zur Nutzung von Synergien. Es gibt ein Sparpotenzial, bedeutsamer ist aber die Chance, Bern als Kunststadt neu zu positionieren. Dazu bedarf es des Willens der strategischen Organe, Visionen zu entwerfen und Innovationen zu wagen.

Wiederentdeckung eines fulminanten malerischen Œuvres der Moderne 23

KLEE IN BERN Zum 10-jährigen Jubiläum des Zentrum Paul Klee steht in der Sammlungsausstellung von 2015 die vielfältige Beziehung von Paul Klee zu Bern im Fokus 26

Wir Direktoren haben mit unseren kuratorischen Teams auf der programmlichen Ebene bereits Ideen entwickelt. Wir planen gemeinsame Ausstellungen zu komplexen Themen, die grosse Ausstellungsflächen erfordern. Nur so viel sei schon verraten: 2016 zeigen wir in beiden Häusern einen umfassenden Überblick über die aktuelle chinesische Gegenwartskunst. Nach «Mahjong», der ersten solchen Ausstellung zur chinesischen Gegenwartskunst überhaupt, die 2005 im KMB stattgefunden hat und Geschichte schrieb, soll nun die zweite Generation der chinesischen Kunst der letzten 40 Jahre zum Zuge kommen. Wie schon «Mahjong» schöpft auch diese Ausstellung wieder aus der Sammlung von Uli und Rita Sigg und zeigt deren Bestände zum letzten Mal im Westen, bevor sie als Grundstein der Sammlung des neuen Hongkonger Museums für visuelle Kultur M+ definitiv nach China abwandern. Dass wir aber jetzt schon vollwertige Partner und für Bern attraktive Leuchttürme sind, zeigen die Einblicke in unsere aktuelle Tätigkeit in dieser Ausgabe von KunstEINSICHTBern. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Peter Fischer, Direktor Zentrum Paul Klee Matthias Frehner, Direktor Kunstmuseum Bern

MIT VIEL KÖNNEN UND HERZBLUT Die beiden IT-Experten Sebastian Davie und Franz Kölliker erzählen von ihrer Arbeit im Kunstmuseum Bern und im Zentrum Paul Klee

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Fokus KMB

Interview mit dem Kurator Daniel Spanke zur Ausstellung «Max Gubler. Ein Lebenswerk», 13.03. – 02.08.2015

DIE WIRKLICHKEIT INS BILD BEKOMMEN

Max Gubler (1898 – 1973) galt bis in die 1960er Jahre als «einziges Genie der Schweizer Malerei», geriet nach seiner Einweisung in eine psychiatrische Klinik jedoch eher in Vergessenheit. Im Interview erzählt der Kurator Daniel Spanke, warum es sich lohnt, das fulminante Werk von Max Gubler wieder zu entdecken. Ich hab gelesen, dass die Rezeption von Max Gubler sehr von seiner Krankheitsgeschichte geprägt war. Das ist richtig und hängt auch damit zusammen, dass Max Gubler von seinem Hauptrezensenten, dem einflussreichen Kunsthistoriker und Autor Gotthard Jedlicka, unglaublich geschätzt wurde und zu DEM Schweizer Maler des 20. Jahrhunderts erklärt worden war. Offensichtlich hat dies einen gewissen Druck bei Gubler ausgelöst und Erwartungshaltungen an den Künstler geschürt. Man hat ihn als den Schweizer Van Gogh und den

«Malen in der Moderne ist aber immer Malen in der Krise der Malerei.» Schweizer Edvard Munch apostrophiert, Gubler hat die Schweiz an der Biennale vertreten und genoss grosse Wertschätzung. Dieser Geniekult hat Gublers Ansehen letztlich geschadet, nach dem Motto: Wer so hoch fl iegt, der muss abstürzen – Gubler hat sich selbst einmal als Ikarus bezeichnet im Zusammenhang mit einem eigenen Werk, das einen herabstürzenden Fasan zeigt. Wie kam es denn zum Absturz des Genies Gubler? Als Gubler Ende der 1950er-Jahre aufgrund seiner schweren Depression wiederholt hospitalisiert werden musste, beschloss sein Umfeld, die spätesten Werke, die von 1958 bis 1961 entstanden sind, unter Verschluss zu halten. Dadurch wurde die Einschätzung des Werkes durch Gublers psychische Erkrankung geprägt. Malen in der Moderne ist aber immer Malen in der Krise der Malerei. Das heisst, wie man Wirklichkeit ins Bild bekommt, ist in der Malerei im 20. Jahrhundert einfach nicht mehr selbstverständlich. Gubler ringt um Ausdruckform, und dieses Ringen um Ausdruck hat man hinterher zu seiner persönlichen Krise konstruiert. Alles das, was an Gubler besonders, aussergewöhnlich, rätselhaft ,

geheimnisvoll ist, hat man durch die Brille dieser Krankheit gesehen, was diesem Werk nicht unbedingt gerecht wird. Wie kommt es, dass diese Werke nun in der «ersten wirklichen Retrospektive Gublers», wie es in der Ausstellungsankündigung steht, gezeigt werden können? Der emeritierte Professor für Kunstgeschichte Peter Cornelius Claussen und seine Frau Bettina Brand-Claussen wurden von Gublers Nachlassverwaltern gebeten, das bis dato unbekannte Konvolut an Werken aufzuarbeiten. Bettina Brand-Claussen war an der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg tätig, einer der wichtigsten Sammlungen für Kunst von psychiatrisch hospitalisierten Künstlern. Die Publikation der beiden zu Gubler ist äusserst lesenswert, sie zementiert aber letztendlich die biografi sche Sichtweise auf Gublers Werk. Kurz nachdem das Buch erschienen war, hat das Museum zu Allerheiligen in Schaff hausen von Oktober 2014 bis Februar 2015 eine Ausstellung zu Max Gubler präsentiert, in der eine Auswahl aus dem Spätwerk panoramaartig ausgebreitet wurde. Das kann man aber nicht Retrospektive nennen, den Anspruch hatte diese Ausstellung gar nicht. Es ist auch kein Katalog dazu erschienen. Und deswegen kann man sagen, unsere Ausstellung ist die erste Retrospektive, weil wir diese Werke der letzten vier Schaffensjahre in Gublers Gesamtwerk einordnen. Du sagtest, Gubler habe sehr um Ausdruck gerungen. Merkt man dies auch seinem Stil an, der sich sehr verändert hat, vom Impressionismus zur Abstraktion und dann hin zum expressiven Realismus? Es werden so viele verschiedene Begriffe benutzt, um seinen Stil zu beschreiben. Es gibt mehrere Phasen in seinem Werk, die man unterscheiden kann. Das Frühwerk ist expressionistisch-neusachlich mit relativ zurückgenommener Farbpalette. Dann beginnt eine Phase, in der sich Gubler intensiv mit Paul Cézanne auseinandersetzt, aber auch überhaupt mit kunsthistorischen Vorbildern. Die Farboberflächen dieser Werke sind nicht geschlossen. Es sind eine Art Farbfetzen, die er zusammenstellt. Die spätere Phase ist viel expressiver in der Farbe, löst sich auch mehr vom


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Max Gubler Künstler und lesende Ehefrau, 1959, Unterengstringen Öl auf Leinwand, 46 x 46 cm Eduard, Ernst und Max Gubler-Stiftung, Zürich © Eduard, Ernst und Max Gubler-Stiftung, Zürich

Naturvorbild und vermittelt intensiv ganz eigenständig genau diese Problematik «Wie kriege ich die Wirklichkeit ins Bild». Dazu gehören auch die Werke der letzten vier Schaffensjahre. Es sind Auflösungserscheinungen der Figur zu erkennen. Dabei wird Gubler aber nie ungegenständlich, die Figuren ringen jedoch mühsam um körperliche Integrität vor dem Hintergrund eines eher klassischen Figurenverständnisses. Gubler setzt sich damit auseinander, wie die Errungenschaften des europäischen Figurenbildes überhaupt ins 20. Jahrhundert hineingerettet werden können. Damit ist er neben Picasso einer der modernen Künstler, die diese Aufgabe anpacken. Hier ringt ein Künstler mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts um einen zeitgemässen Ausdruck in der Malerei und das bis ganz zuletzt. Seine psychische Erkrankung hat aber nichts mit den Grundlagen seiner Kunst zu tun, welche sich nicht verändert haben. Obschon eine enorme Vielfalt erkennbar ist, gibt es eben auch diese ungeheure Stringenz: Gubler ringt darum, wie

die Wirklichkeit im 20. Jahrhundert überhaupt angemessen ins Bild gebracht werden kann. Interview: Brigit Bucher

Eröffnung: Donnerstag, 12.03.2015, 18h30 Dauer: 13.03. – 02.08.2015 Kuratoren: Daniel Spanke, Beat Stutzer Eintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00 Herzlichen Dank für die Unterstützung:


Fokus KMB

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Matthias Frehner zum Legat Kull im Rahmen der Ausstellung «Max Gubler. Ein Lebenswerk», 13.03. – 02.08.2015

RUTH KULL UND HANS-RUDOLF KULL

Die Geschwister Hans-Rudolf und Ruth Kull haben ihr Leben der Kunst gewidmet. Sie sind das leuchtende Beispiel dafür, dass eine bedeutende Kunstsammlung auch ohne ein ererbtes Vermögen oder ein aussergewöhnliches Einkommen aufgebaut werden kann.

Ruth Kull (1919 – 1991), Juli 1958 Hans-Rudolf Kull (1921 – 2010), Juli 1958 © Winterthur, Foto-Kino Grämiger

Ruth Kull wurde am 19. April 1919 in Winterthur geboren, ihr Bruder Hans-Rudolf kam am 6. Dezember 1921 zur Welt. Die beiden wuchsen in einem einfachen Reiheneinfamilienhaus an der Weberstrasse in Winterthur auf, die an den Park der Villa Flora der Sammlerfamilie Arthur und Hedy Hahnloser grenzte. Ruth und Hans-Rudolf Kull waren für Hedy Hahnloser Kinder aus der Nachbarschaft, die sie in ihrem Park spielen liess und denen sie auch hin und wieder ihre Bilder zeigte. Ruth Kull erlernte den Beruf einer Zahnarztassistentin und heiratete einen polnischen Arzt, von dem sie sich aber rasch wieder scheiden liess. Hans-Rudolf war Angestellter bei der Winterthurer Versicherung, verkehrte jedoch hauptsächlich in Künstlerkreisen. Das kleine gemeinsame Erbe wie auch das Verdiente setzte das Geschwisterpaar voll und ganz zum Erwerb von Kunstwerken ein. Dafür verzichteten beide mehr und mehr auf allen Luxus und führten ein bescheidenes Leben. Während die Schwester relativ zurückgezogen lebte, war ihr extrovertiert-lebensfroher Bruder bald der Mittelpunkt eines sich ständig vergrös-

sernden Kreises von Max Gubler-Begeisterten. Der Sammler empfing regelmässig Gäste, darunter, wie er seinen Freunden mit Stolz berichtete, Museumsdirektoren aus dem Ausland, Bundesräte, berühmte Schauspieler, aber immer auch die Kinder aus dem Quartier, denen er ebenso einen Zugang zur Kunst ermöglichte, wie er ihm in seiner Jugend möglich gemacht worden war. Nach dem Tod der Schwester im Jahr 1991 war er weiter intensiv mit seiner Sammlung beschäftigt, die er zwar nicht weiter vergrösserte, aber qualitativ ständig verbesserte. Er hatte eine klare Vision. Er wollte von jedem Motiv von Gubler, der oft bis zu 20 und mehr Varianten desselben Bildes geschaffen hatte, das ultimative Hauptwerk. Sein Lebenswerk wollte Hans-Rudolf Kull erhalten wissen. Schmerzlich war die Erfahrung, dass das Kunstmuseum Winterthur und auch die Stadt Winterthur die Sammlung als Ganze aus Platzgründen nicht entgegennehmen wollten. Für Hans-Rudolf Kull brach eine Welt zusammen. Er freundete sich jedoch rasch mit dem Angebot aus Bern an, die Sammlung als ganze entgegenzunehmen, jedoch ohne jede Bedingung auf Dauerpräsentation. Denn auch das Berner Kunstmuseum leidet unter Platznot. Wir freuen uns sehr über den markanten Zugewinn. Max Gubler ist nun,

«Er wollte von jedem Motiv von Gubler, der oft bis zu 20 und mehr Varianten desselben Bildes geschaffen hatte, das ultimative Hauptwerk.» nachdem Hans-Rudolf Kull 2010 gestorben ist und seine Sammlung seinem Wunsch gemäss zu uns gekommen ist, auch in Bern ein Sammlungsschwerpunktkünstler, dem wir in regelmässigen Abständen Raum für Einzelpräsentationen einräumen werden. Matthias Frehner


Fokus KMB

Interview mit dem Ausstellungsgestalter Ulrich Zickler anlässlich der Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst», 24.04. – 06.09.2015

«INSPIRATION WÄCHST NICHT AUS HARMONIE»

Ausstellungsgestalter Ulrich Zickler © Foto: Brigit Bucher

Oft entscheiden nicht nur inhaltliche Kriterien wie eine gute Themenwahl oder die Qualität der Werke über den Erfolg einer Ausstellung. Ebenso zentral ist eine Präsentation, welche die Exponate optimal zur Geltung bringt und die These für das Publikum nachvollziehbar macht, die der Kurator oder die Kuratorin zur Diskussion stellt. Damit dies gelingt, braucht es eine räumlich und ästhetisch überzeugende Besucherführung. Zu diesem Zweck hat das Kunstmuseum Bern bereits mehrfach den Innenarchitekten Ulrich Zickler beigezogen. Für die Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst» entwickelte er gemeinsam mit dem Kurator Daniel Spanke eine Inszenierung, welche die Besucher auch atmosphärisch in die Welt des Kristalls eintauchen lässt. Das Projekt ist Anlass für eine Begegnung mit dem Ausstellungsgestalter. Für die Ausstellung «Stein aus Licht. Der Kristall in der Kunst» haben Sie zusammen mit Daniel Spanke die architektonische Inszenierung des Themas entworfen. Wodurch zeichnet sich diese aus?

Wir versuchen in der Ausstellung, das Thema der kristallinen Formensprache in der bildenden Kunst mit einer neuen polygonen Ausstellungsarchitektur zu beantworten, ohne dabei den visuellen Kontext überzubewerten. Es geht um eine zum Thema passende Raumstimmung. Der Rundgang führt durch Räume mit streng geschnittenen Richtungswechseln, mit zum Teil dreidimensional geformten Wandelementen. Wie bei vielen molekularen Strukturen gibt es auch hier kaum rechte Winkel. Dies verspricht einen ungewöhnlichen Rundgang. Wie muss man sich den Entwurfsprozess vorstellen? Am Anfang steht in der Regel eine Idee oder ein Ausstellungstitel und eine Vielzahl von Bildern und Objekten, deren Beschaff ung und für welche die Zusage der jeweiligen Leihgeber noch ungewiss sein kann. Durch das gemeinsame Herausarbeiten verschiedener Themengruppen und inhaltlicher Zusammenhänge ergibt sich in einem fortlaufenden Prozess die endgültige Ausstel-

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Interview mit dem Ausstellungsgestalter Ulrich Zickler anlässlich der Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst», 24.04. – 06.09.2015

lung. Diesem Entwicklungsprozess unterliegt natürlich auch die Ausstellungsarchitektur, das räumliche Gefüge, das die Themen aufnehmen soll und das zu dieser sich im Wandel befi ndlichen Exponatgruppierung passt. Es ist ein wenig wie bei einem Umzug: Eine Vielzahl von Kisten, die noch verschlossen sind, muss an einem neuen Standort sinnvoll verteilt werden. Haben Sie bei den ersten Skizzen zu einer Ausstellung bereits die Umsetzung im Kopf? Das Spielen am Anfang ist ganz wichtig und entscheidend. Die Zwänge und Unwägbarkeiten kann man nicht einfach ignorieren, aber relativieren. Manchmal kann es hilfreich sein, in unwirtlichen Räumen oder mit kleinem Etat arbeiten zu müssen, es bedingt eine Konzentration auf das Wesentliche und eine Umsetzung mit einfa-

«Es gibt nicht immer richtig oder falsch. Ein Mondrian auf Rot wäre albern.» chen Mitteln. Spielerisch beginnen und Dinge wagen, auch wenn es dann anders wird oder am Ende nicht viel von der ersten Sahne übrig bleibt. Zum Kuchenbacken muss man eben auch Eier zerschlagen. Was inspiriert Sie? Inspiration wächst nicht aus Harmonie, viel eher reizen mich Gegensätze und Reibung. Wünschenswert ist dann jeweils ein wenig Zeit, damit sich die Lösung entwickeln kann. So geschieht es, dass ich plötzlich im Tram oder im Kino etwas sehe und weiss, das ist es! Oft sieht man ja nur, was man unbewusst schon kennt. Die eigentliche Inspiration aber kommt aus den Inhalten oder – wie im Fall von Günter Uecker, dessen aktuelle Ausstellung in der Kunstsammlung NRW Düsseldorf ich mitgestaltet habe – aus der Begegnung mit dem Künstler und dessen Lebenswelt. Für die Ausstellungen zu Albert Anker (2010) oder dem Schweizer Symbolismus (2013) im Kunstmuseum Bern wählten sie jeweils farbige Wände. Was waren die Beweggründe? Farbige Wände sind bei den meisten historischen Gemälden eine wunderbare Möglichkeit, Farbhar-

monien in den Bildern aufzuzeigen und die Wirkung zu steigern. Aber Vorsicht – ein Stillleben in gedeckten Farben sieht auf einer Wand in kräftigem Rot vielleicht noch müder aus, da hilft eher eine graue Wand und die wenigen Rottöne im Bild treten dann hervor. Wandfarben für Kunst zu bestimmen, ist eine Balance zwischen einfachen optisch-physikalischen Regeln und einer Bauchentscheidung, weil vor Ort sowieso alles ganz anders sein kann. Es gibt nicht immer richtig oder falsch. Ein Mondrian auf Rot wäre albern. Wann ist aus Ihrer Sicht eine Ausstellung gelungen? Wenn der Besucher sagt, es habe ihm gefallen, er habe sich wohlgefühlt, aber nicht genau weiss warum. Dann hat der dienende Aspekt der Ausstellungsarchitektur wunderbar funktioniert und meine Rolle als Vermittler ist erfüllt. Denn die Exponate sind die Stars. Wie sind Sie Ausstellungsmacher geworden? Nach einem Studium der Innenarchitektur arbeitete ich zunächst als Bühnenbildassistent, dann in verschiedenen Gestaltungsbüros und schliesslich bei HG Merz Architekten in Stuttgart. Dort eröffnete sich mir der Zugang zum nicht kommerziellen Ausstellungswesen. Seither beschäftigt mich die Frage, wie sich Dinge, die selber nicht sprechen können, inszenieren und Werte oder geschichtliche Sinnzusammenhänge visualisieren lassen. Mittlerweile bin ich seit langem als selbständiger Gestalter vorwiegend in der Schweiz und in Deutschland für Kunstmuseen und private Auftraggeber tätig. Interview: Magdalena Schindler

Zur Ausstellung Die Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst» zeigt die Faszination, welche der Kristall mit seinen spezifi schen Eigenschaften auf Kunstschaffende der letzten 200 Jahre ausübte. Kristalline Strukturen fi nden sich in Landschaften der Romantik und beflügelten neugotische Architekturutopien bis ins 20. Jahr-


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Robert Zandvliet Tanga (aus der Serie STONES), 2012 Tempera auf Leinwand, 172 x 144 cm Courtesy Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt © Der Künstler

hundert. Als transparentes, geometrisch aufgebautes Naturprodukt ist der Kristall Sinnbild des Geistigen in der Materie und ebnete der Malerei als formales Prinzip den Weg in die Moderne. Die Ausstellung fächert in 5 Kapiteln die Vielfalt des Themas auf und umfasst rund 100 Werke. Die Auswahl reicht von Gemälden und Zeichnungen von Caspar Wolf, Wenzel Hablik, Bruno Taut, Lyonel Feininger, Meret Oppenheim oder Robert Zandvliet über Fotografien von Alfred Ehrhardt bis zu installativen Arbeiten von Josef Beuys oder Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger.

Eröffnung: Donnerstag, 23. April 2015, 18h30 Dauer: 24.04. – 06.09.2015 Kurator: Daniel Spanke Eintritt: CHF 18.00 / red. CHF 14.00 Herzlichen Dank für die Unterstützung:

PIERRE KOTTELAT


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Der Kurator Rudolf Koella zum Thema der Ausstellung «Toulouse-Lautrec und die Photographie», 28.08. – 13.12.2015

DER MEISTER VOM MONTMARTRE UND DIE PHOTOGRAPHIE Henri de Toulouse-Lautrec Divan Japonais, 1892 Plakat, Farblithographie Kunstmuseum Bern


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Im vergangenen Jahr gedachte man weltweit des 150. Geburtstags des französischen Malers und Graphikers Henri de Toulouse-Lautrec, der 1901 im Alter von nur 36 Jahren starb. In Budapest, Wien, New York, Albi und andernorts fanden Ausstellungen statt, die das Schaffen dieses genialen Künstlers würdigten. Ihnen fügt sich in diesem Jahr im Kunstmuseum Bern die einzige Gedenkausstellung in der Schweiz an – es ist die erste Ausstellung in diesem Land seit der Retrospektive 1987 in der Fondation Gianadda in Martigny. Es handelt sich nicht um eine gewöhnliche Retrospektive, sondern um eine Ausstellung, die sich eines ganz besonderen, noch nie behandelten Themas annimmt. Sie untersucht das Verhältnis von Toulouse-Lautrecs Schaffen zur zeitgenössischen Photographie. Bilder, Zeichnungen, Lithographien und Plakate des Künstlers werden mit Photographien konfrontiert, auf denen das gleiche oder ein sehr ähnliches Motiv wiedergegeben ist. Zwar stammt keine dieser Aufnahmen vom Künstler selber – Toulouse-Lautrec hat nie photographiert –, aber viele davon wurden von ihm im Hinblick auf eine künstlerische Umsetzung oder um sich selber festzuhalten, bei photographierenden Freunden in Auftrag gegeben. Von den drei Freunden, die häufig für ToulouseLautrec photographierten, war nur einer, Paul Sescau, Berufsphotograph. Der zweite, François Gauzi, war eigentlich Maler und studierte mit Toulouse-Lautrec an der Académie Cormon in Paris. Der dritte, Maurice Guibert, war ganz einfach ein junger Lebemann, den der Künstler auf dem Montmartre kennengelernt hatte und mit dem er häufig die Ferien verbrachte oder Reisen unternahm. Letzterer muss eine hochinteressante Persönlichkeit gewesen sein. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler schuf er eine Reihe höchst ausgefallener Photos, von denen einige wie Aufnahmen moderner Performances anmuten. Ein noch wichtigerer Aspekt des Ausstellungsprojektes ist jedoch die bislang viel zu wenig gewürdigte Tatsache, dass Toulouse-Lautrec, wie kaum ein anderer Künstler jener Zeit, ein photographisches Auge besass. Was immer er darstellte und

Maurice Guibert «Lautrec als Samurai, schielend», um 1892 Photographie © Collection Georges Beaute

wie er es darstellte, erinnert unweigerlich an die Photographie. Dies zeigen nicht nur seine kühnen Bildausschnitte mit den brutal angeschnittenen Figuren und die rasant ansteigenden Raumperspektiven, sondern auch sein ungestümer Skizzenstil, der wie die moderne Photographie auf ein möglichst spontanes Erfassen eines Augeneindrucks ausging. Und wer hätte damals die künstliche Welt des Pariser Unterhaltungsviertels Montmartre, seine verführerischen Reize und die Abgründe, die sich dahinter auftun, nüchterner und ungeschönter – also photographischer – darzustellen gewagt als Toulouse-Lautrec? Rudolf Koella

Eröffnung: Donnerstag 27.08.2015 Dauer: 28.08. – 13.12.2015 Kuratoren: Dr. Rudolf Koella (Gastkurator), Isabelle Fehlmann (Assistenz) Eintritt: CHF 20.00 / red. CHF 16.00 Herzlichen Dank für die Unterstützung:


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Matthias Frehner, Direktor des Kunstmuseum Bern zum 10-jährigen Jubiläum des Zentrum Paul Klee

UMSETZUNG EINER GLÄNZENDEN MUSEUMSUTOPIE

Ein Dezennium Zentrum Paul Klee. Dazu gratuliere ich persönlich und im Namen aller meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz herzlich! Gerne erinnere ich mich an die Anfänge. Ich kam 2002 nach Bern. Der Entscheid für den Bau des Zentrums Paul Klee und den damit verbundenen Abzug der Klee-Stiftung aus dem Kunstmuseum war gefallen. Euphorie herrschte, alle freuten sich

auf die Realisierung der drei Museumshügel, ausser wir uns im Kunstmuseum Bern, wo man sich die Wunden leckte. Doch wer einmal dem Mäzen Maurice E. Müller begegnete, wurde rasch bekehrt. Als erstes war mir die Ehre einer Einladung zum Aperitif in die Villa Müller zuteilgeworden, wo es allerdings sogleich eine strenge Prüfung zu bestehen galt. Martha Müller führte mich durch die schönen Räume und fragte mich bei jedem Werk ihrer Sammlung: «Von wem ist das?» Es war einer der härtesten Tests meines Lebens, den ich Gott sei Dank bestanden habe. Professor Müller wartete derweil im Wohnzimmer mit Campari. Voller Leidenschaft erläuterte er mir seine Visionen eines lebendigen Kunst- und Kulturzentrums. Tage später sass ich mit ihm, Res Marti und Peter Schmid im Privatflugzeug zu einer Renzo-Piano-Exkursion nach Turin, wo uns Maurice E. Müller vor

allem den damals letzten Konzertsaal des Meisters präsentierte. Die Akustik war phänomenal. Das wollte der Mäzen auch für sein Zentrum in Bern. Unvergesslich sind mir auch die Baustellenbesuche mit ihm, da sprang der Funke und man wurde wie er Feuer und Flamme. So habe ich ihn und seine Frau auch an der Eröffnung des Zentrums erlebt. Nach dem unvergesslichen Spiel ihres Freundes Maurizio Pollini war ein Traum Wirklichkeit geworden. Diesen Traum hatten in den 1990er Jahren viele geträumt, dass nämlich die Zeit der Elfenbeinturmmuseen vorbei sei. Alle sprachen damals vom neuen Guggenheim-Zentrum von Frank Gehry, das im Hafen von Manhattan auf Stelzen erbaut werden sollte und alle Sparten der Kultur mit Sportplätzen, Vergnügungsmeilen und Einkaufszentren vereinigen sollte. Maurice E. Müller strich die «unseriösen» Teile aus dem ausufernden Guggenheim-Konzept und fügte an deren Stelle das Kindermuseum und einen Skulpturenpark hinzu. Das Zentrum Paul Klee ist die einzige Umsetzung einer der glänzendsten Museumsutopien des 20. Jahrhunderts. Wen wundert es, dass in der Realität nach der Anfangseuphorie ein paar Kinderkrankheiten zu überstehen waren. Dies war vor allem möglich dank der drei Direktoren, mit denen allen wir vom Kunstmuseum Bern sehr kollegial zusammenarbeiten durften. Mein Dank geht an den grossartigen Mäzen Maurice E. Müller und seine ebenso engagierte Gattin Martha Müller, an die Mäzenin Lily Klee, die mit ihrem Geschenk den Grundimpuls gegeben hatte, sowie an meine Kollegen Res Marti, Ursina Barandun, Juri Steiner und Peter Fischer. Ich wünsche dem Zentrum alles Gute und freue mich auf die gemeinsame Zukunft unserer strategisch vereinigten Institutionen. Matthias Frehner


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Vorschau auf die Ausstellung «Chinese Whispers: Neue Kunst aus der M+ Sigg Collection», 19.02. – 19.06.2016 im Kunstmuseum Bern und im Zentrum Paul Klee

LETZTER HALT VOR HONG KONG

Li Tianbing Ensemble # 1+2, 2008 Öl auf Leinwand, 200 x 400 cm M+ Sigg Collection Courtesy the artist

Zehn Jahre nach der aufsehenerregenden Ausstellung «Mahjong» (2005) gibt die Sammlung von Uli und Rita Sigg ein letztes grosses Gastspiel in der Schweiz, bevor sie definitiv als M+ Sigg Collection nach Hong Kong übersiedelt und dort das Herzstück des neu gegründeten M+ Museums wird. Die Ausstellung «Chinese Whispers» wird sich gleichzeitig über das Kunstmuseum Bern und das Zentrum Paul Klee erstrecken, im Wissen, dass dies der zunehmenden Bedeutung von chinesischer Gegenwartskunst gerecht wird. Die Neuerwerbungen der M+ Sigg Collection der letzten fünfzehn Jahre dokumentieren das Lebensgefühl

«Die Neuerwerbungen der M+ Sigg Collection der letzten fünfzehn Jahre dokumentieren das Lebensgefühl eines neuen Chinas» eines neuen Chinas, das zur globalen Grossmacht erstarkt und in dem gigantische Umwälzungen geschehen, dessen Auswirkungen bis zu uns reichen. Wie schon bei «Mahjong» (2005) gibt ein Spiel das Motto für die Ausstellung vor. «Chinese Whispers» (Chinesisches Geflüster) oder «Stille Post» heisst nämlich das Kinderspiel, bei dem sich im Kreis aufgereihte Spieler durch Flüstern eine Nachricht weitergeben. Das Vergnügen entsteht durch die zunehmende Verfälschung der Ausgangsnachricht und demonstriert auf unernste Weise die Entstehung von Gerüchten und Missverständnissen – also eine geeignete Metapher für unsere Beschäftigung mit zeitgenössischer chinesischer Kunst, welche uns einerseits durch kulturelle, historische und politische Differenzen

fremd ist und andererseits zunehmend vertraut wird, indem sie eine extreme zeitgenössische Variante des Lebens in einer globalisierten Welt zur Darstellung bringt. Während das Chinesische – wie der Titel «Chinese Whispers» nahelegt – im (westlichen) Volksmund für das schlechthin Unverständliche steht, fi ndet die heutige Kunstproduktion vor dem Hintergrund einer immer näher zusammenrückenden Welt, einer immer stärker werdenden (wirtschaftlichen und politischen) Dominanz des asiatischen Raums statt. Damit verbunden wird die Diskussion geführt, was globale Kunst heute sein soll, inwiefern chinesische Kunst zur neuen Leitkultur werden könne und wie sich heutiges Kunstschaffen im Bannkreis der drohenden kulturellen Homogenisierung artikuliert. Die Auswahl der Werke stammt mehrheitlich von einer jüngeren Generation von Kunstschaffenden. Damit entwirft die Ausstellung «Chinese Whispers» ein neues Panorama und unterzieht gleichzeitig die Rezeption der chinesischen Gegenwartskunst seit «Mahjong» einer Überprüfung. Kathleen Bühler

Dauer: 19.02. – 19.06.2016 Kuratorin: Kathleen Bühler Eine gemeinsame Ausstellung des Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee Herzlichen Dank für die Unterstützung:


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Interview mit Christine Hopfengart und Michael Baumgartner zur Ausstellung «Klee & Kandinsky», 19.06. – 27.09.2015

DIE GRÜNDERVÄTER DER ABSTRAKTEN KUNST: NACHBARN, FREUNDE UND RIVALEN Denkt man an Paul Klee und Wassily Kandinsky, denkt man automatisch auch an die Avantgardebewegung, an den Blauen Reiter und natürlich an das Bauhaus. Dort waren sie Nachbarn, Freunde, aber auch Rivalen. Nun werden beide Künstler endlich in einer gemeinsamen Ausstellung gezeigt. Die Kuratoren, Katalogautoren und KleeSpezialisten Christine Hopfengart und Michael Baumgartner geben Auskunft über eines der grossen Freundespaare der Kunst. Es lag doch eigentlich längst auf der Hand, die beiden Bauhausmeister in einer Ausstellung gegenüberzustellen. Wieso mussten wir so lange auf diese Ausstellung warten? Und was ist das Besondere an ihr? C.H. Um genau zu sein, muss man sagen, dass es bereits zweimal eine Ausstellung mit diesem Thema gab. Warum es noch nie in grossem Stil gemacht wurde, ist schwer zu sagen. Das Besondere unserer Ausstellung ist, dass sie nicht einfach die beiden Künstler nebeneinander stellt, sondern auch ihren künstlerischen Dialog herauszuarbeiten versucht. Einfluss und Abgrenzung, Ähnlichkeiten und Unterschiede, Freundschaft und Konkurrenz, das ist unser Thema.

«klee verbreitete am bauhaus eine gesunde, befruchtende athmosphäre – als großer künstler und als klarer, reiner mensch.» Wassily Kandinsky, bauhaus. zeitschrift für gestaltung, Nr. 3, 1931 M.B. Diese Ausstellung war seit Jahren eines der Projekte, die wir unbedingt realisieren wollten. Die Künstlerfreundschaft zwischen Klee und Kandinsky ist die wohl wichtigste und sowohl kunsthistorisch als auch künstlerisch ergiebigste der Moderne. Das ehrgeizige Ziel einer solchen Ausstellung, das war uns von Anfang an klar, würde nur mit einem Partner möglich sein, der wie wir für Klee, über eine überragende Kandinsky-Sammlung verfügt. Erst 2011 gelang der Durchbruch, indem wir das Lenbachhaus München als Partner für dieses ehrgeizige Projekt gewinnen konnten. Ein sehr starkes Zweierticket also, das zusammen mit einem starken Konzept die Leihgeber weltweit überzeugt hat. Wenn wir die Namen der Museen anschauen, die uns Schätze aus ihren Sammlungen für diese

Ausstellung zur Verfügung stellen, wird die Dimension dieses Projektes deutlich sichtbar. Klee und Kandinsky waren Meister am Bauhaus. Waren sie eigentlich gute Lehrer? C.H. Man sagt, dass jeder von beiden ein guter Lehrer war. Allerdings jeder auf seine Weise. Kandinsky wollte Grundregeln vermitteln, Klee zum individuellen Denken und Gestalten anregen. Kandinsky war Pädagoge, Klee Philosoph. Von Kandinsky konnten die Schüler etwas mit nach Hause tragen, bei Klee wurden sie gelegentlich auch verwirrt. «Das Verhältnis der Schüler zu Kandinsky war sehr respektvoll», berichtet die damalige Schülerin Gunta Stölzl, «Wir bewunderten seine Klarheit und Logik. [...] Was er sagte, war immer einsichtig und faktisch belegt. Bei Klee war dagegen immer alles in der Schwebe. Da konnte man draus machen, was man wollte.» Spass gemacht hat die Arbeit beiden – zumindest am Anfang. Später fühlten sie sich durch ihr Lehrdeputat so überlastet, dass sie nicht mehr zu ihrer eigenen künstlerischen Arbeit kamen und deshalb unzufrieden wurden. Beide litten jahrelang unter dieser Zerreissprobe. M.B. Sie fühlten beide als Künstler eine Verpflichtung, ihr bildnerisches Denken, das sie selbstbewusst für bahnbrechend und einzigartig hielten, der jüngeren Generation weiterzugeben. Natürlich spielte für ihre hohe Motivation die besondere Konstellation am Bauhaus eine wichtige Rolle, wo es um nichts Geringeres als um eine neue Vision der Gestaltung in der Verbindung von Kunst und Handwerk ging. Die beiden nahmen ihren Unterricht sehr ernst und bereiteten sich sehr gut vor. Dieses Engagement sowie die Faszination, die von den beiden Persönlichkeiten ausging, führten dazu, dass ihre Schüler sie als Lehrer sehr schätzten, ja zum Teil verehrten. Beide inspirierten und trieben die Bewegungen der Avantgarde voran. Wie kann man da befreundet sein? Auch im Hinblick auf den Kunstmarkt. C.H. Klee versuchte bis zu einem gewissen Grad seine Aussenwirkung zu steuern, aber verglichen mit Kandinsky, war er hier ein Waisenknabe. Klee hatte vielmehr das Glück, dass er in der 2. Hälfte der 1920er-Jahre mit dem genialsten Vermarkter unter den Galeristen der 1920er-Jahre zusammenarbei-


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Paul Klee und Wassily Kandinsky, Burgkühnauerallee 6 – 7, Dessau, 1929 Fotografin: Lily Klee, Centre Pompidou, MnamCci, Paris, Bibliothèque Kandinsky

tete, nämlich Alfred Flechtheim, der ihn – wie ein loses Maul dieser Jahre bemerkte – als deutschen Exportartikel im Ausland so bekannt machte, wie Münchner Bier oder Kölnisch Wasser. Was ihr gegenseitiges Verhältnis anging, so haben sie, glaube ich, die zwangsläufige Konkurrenzsituation, in der sie sich während der Bauhauszeit befanden, mit grosser menschlicher Souveränität gemeistert. Denn natürlich achtete jeder von beiden darauf, welche Ausstellungen, Kontakte, Presseberichte der andere hatte. Und vor allem Kandinsky muss darunter gelitten haben, dass Klee in dieser Zeit die Nase vorne hatte. Dennoch unterstützten sie einander, vermittelten sich Kontakte und führten gemeinsame Verhandlungen. In der Zeit des Blauen Reiters herrschte ein extremes Gefälle zwischen dem Grossen Kandinsky und dem kleinen Klee. Denn diese Jahre waren Kandinskys so genannte Geniezeit und er war am ersten und vielleicht grössten Höhepunkt seiner Laufbahn angelangt. Klee dagegen war noch in der Experimentierphase, auf der Suche nach seiner eigenen Bildsprache und voller Zweifel. Kandinsky wurde in diesen Jahren ein wesentlicher Faktor seiner Selbstfindung – nicht unbedingt als Vorbild, aber als Sparringspartner, mit dem er sich auseinandersetzte. M.B. Ich glaube nicht, dass man hier von Konkurrenz im Hinblick auf den Kunstmarkt oder Geschäftsinteressen sprechen kann. Dieses Kalkül sehe ich in dieser Freundschaft nicht. Aber natürlich vertraten sie unterschiedliche künstlerische Standpunkte: Bei Klee gibt es – auch wenn er ganz abstrakt wird – immer den Spieltrieb und das erzählerische Moment, Kandinsky ist als Künstler ernster, programmatischer, weniger verspielt. Ich denke, dass diese Differenz in den künstlerischen Positionen, die aber beide in ihrer Art Bauhausgeist repräsentierten, in der Aussenwahrnehmung für beide förderlich war. Waren die beiden denn wirkliche Freunde oder einfach nur Nachbarn, die sich gegenseitig inspirierten? C.H. Klee und Kandinsky waren mit Sicherheit nicht nur Freunde, sondern ihr Verhältnis war eine

sehr komplexe Mischung aus Freundschaft, Respekt, Bewunderung und Konkurrenz. Der Begriff «Nachbarschaft» wird von beiden gerne verwendet, aber nicht nur bezogen auf ihre Hausgemeinschaft, sondern auch als geistige Nachbarschaft. Mir scheint er ein sehr passender Begriff zu sein, um den komplexen Modus vivendi, in dem sie sich befanden, zu beschreiben. Was ihrem Verhältnis meiner Meinung nach fehlte, um es als grosse Freundschaft zu bezeichnen, war intensive Herzlichkeit und Emotionalität. Endet der Austausch oder die Freundschaft mit der Emigration Kandinskys nach Paris und derjenigen der Klees nach Bern? C.H. Nach der Emigration gibt es einen regen Briefwechsel, der aber vor allem über die Frauen lief. Man spürt in diesen Briefen, wie sich nun durch die Trennung tatsächlich ein emotionales Bedürfnis nach gegenseitigem Austausch aufbaut. Das letzte Zusammentreffen der beiden war übrigens in Bern 1937. Interview: Maria Horst

Eröffnung: Donnerstag, 18. Juni 2015, 18h Dauer: 19.06. – 27.09.2015 Kuratoren: Michael Baumgartner und Christine Hopfengart In Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, wo die Ausstellung vom 21.10.2015 – 24.01.2016 gezeigt wird. Unterstützt von:

Artephila Stiftung


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Neuer Schwerpunkt Natur / Kultur / Agrikultur

ZPK GOES RURAL

Dass sich das Zentrum Paul Klee ausgerechnet im Jahre 2015 wieder verstärkt und mit einem neuen Bewusstsein um die Bewirtschaft ung seines Umlandes kümmert, triff t sich als schöner Zufall mit dem «Internationalen Jahr des Bodens», welches die Uno-Generalversammlung für 2015 ausgerufen hat. Und ist ja auch ein sinniger Jubiläumsakt im Lichte von 10 Jahre ZPK … Die 2,5 Hektare fruchtbaren Bodens hinter den drei Hügeln des ZPK entsprechen ungefähr der weltweiten durchschnittlichen Ackerfläche je Betrieb. Für Europa wird diese Fläche beansprucht, um zwei Personen zu ernähren, weltweit steht aber für zwei Erdbewohner nur knapp 1/6 dieser Ackerfläche zur Verfügung. Hinter solchen ZahKulturwandel im globalen Norden «Gesunde Nahrung für alle – natürlich!» Gemäss diesem Motto ist die Stiftung Biovision an vielen Projekten im Bereich ökologische Landwirtschaft in Ostafrika tätig. Aber der Stiftungszweck beinhaltet auch die Aufgabe, die Konsumenten im globalen Norden über die Folgen ihres Verhaltens aufzuklären. Wenn wir die verheerenden Folgen des Klimawandels für Entwicklungsländer minimieren wollen und die Menschen in diesen Ländern vor Hunger, Armut und sozialer Ausbeutung schützen wollen, dann braucht es auch im globalen Norden einen Kulturwandel. Auch dafür setzt sich Biovision mit verschiedenen Projekten ein: In der Schweiz mit der interaktiven Ausstellung CLEVER, die den Konsumenten aufzeigt, welche Auswirkungen ihr Verhalten hat, und auf internationaler Ebene, wo wir uns im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele nach 2015 für einen Kurswechsel in der globalen Landwirtschaft und der Nahrungssysteme einsetzen. Deshalb sehen wir in der Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee eine grosse Chance, diese Botschaft in einem sehr positiven Rahmen zu platzieren. Hans R. Herren, Gründer und Präsident von Biovision

lenspielereien stehen existenzielle Fragen, denen sich nicht nur Agronomen, Biologen und Ernährungswissenschaft ler, sondern auch Künstlerinnen und Künstler widmen. «Sichtbar machen» – diese Eigenschaft schrieb Paul Klee der Kunst zu. Wir können es noch allgemeiner formulieren: Die Kunst vermag mit ihren Mitteln, Erkenntnisse zu generieren, die wir sonst nicht machen würden. Dabei wollen wir die Kunst aber nicht im Sinne von «Öko-Kunst» instrumentalisieren, sondern nutzen ihre grossen Qualitäten: Die Kunst schöpft aus der Natur, sie leitet aus ihr Werte ab und sie lehrt uns, in Zusammenhängen zu denken. Das Verhältnis von Natur und Kultur ist ein altes und ein unerschöpfl iches Thema. Wenn wir es jetzt hier im Zentrum Paul Klee vor dem konkreten Hintergrund der Landbewirtschaft ung neu ausloten, entheben wir es dem rein theoretischen Diskurs und verleihen ihm – wie auch unserem Handeln – Verbindlichkeit. Was will Kultur denn mehr, als verbindlich zu sein? Ab April, wenn auf unseren Feldern so langsam etwas sichtbar zu wachsen beginnt, warten wir mit spannenden Aktivitäten und Programmen auf. Kunst, Naturwissenschaft und Ökologie setzen ihre Brillen auf, wir entdecken Analogien und Widersprüche und ziehen Rückschlüsse in unser Hier und Jetzt. Wir hinterfragen im CLEVER-

Hans R. Herren


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Fritz Häni

Spiel, das Biovision in Zusammenarbeit mit dem Kindermuseum Creaviva aufbaut, unser Konsumverhalten, wir blicken mit unserem kunstgewohnten Auge auf die perfekte Komposition der Sonnenblumenblüte, wir geniessen in unseren Restaurantbetrieben das reine Wasser aus dem Schosshaldenbrunnen oder den feinen Honig unserer zwölf Bienenvölker, und wir beobachten live auf unseren Kulturen neueste Agrartechnologien mit faszinierenden Namen wie «push & pull» (vereinfacht gesagt geht es u.a. um die wundersame Verwandlung von Schädlingen in Nützlinge) oder «pull & push», eine Begrifflichkeit, die übrigens auch Hans Hofmann, der Pionier des amerikanischen abstrakten Expressionismus 1967 zur Bezeichnung der Tiefe des Abstraktionsgrades von Gemälden verwendet hat. Ab Ende April widmen wir die Samstage im ZPK solch spannenden Themen: mit öffentlichen Führungen und einmal pro Monat mit Vertiefungen durch Spezialisten und Spezialistinnen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Wir starten in das Projekt Natur / Kultur / Agrikultur mit zwei starken Partnern, nämlich der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) der Berner Fachhochschule und dem vor allem in Afrika tätigen Hilfswerk Biovision, gegründet von Hans Rudolf Herren, dem vielfach ausgezeichneten (u.a. anderem 1995 mit dem «World Food Prize» und 2013 mit dem als alternativen Nobelpreis bezeichneten «Right Livelihood Award») Forscher und unermüdlichen Kämpfer für nachhaltige Entwicklung. ZPK, HAFL und Biovision bilden eine ungewöhnliche Allianz: Damit wollen wir im Zentrum Paul Klee ganz neue Wege der Kulturarbeit und Kulturvermittlung erschliessen. Peter Fischer

Schwerpunkt Natur / Kultur /Agrikultur am Zentrum Paul Klee Am Beginn stand die Idee Renzo Pianos, auf 2,5 ha der Landschaftsskulptur des ZPK statt eines Parks praktische Landwirtschaft zu betreiben. Er suchte deshalb agronomische Unterstützung. So begann im Jahre 2000 die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL, BFH). Zunächst waren die Schulleitung und auch ich selbst eher skeptisch – Kultur und Kunst gehörten für mich als Pflanzenschutz-Professor nicht gerade zum Kerngeschäft. Aber bald entpuppte sich Pianos Idee als hervorragende Gelegenheit, im öffentlichen Blickfeld innovative und naturnahe Anbau-Konzepte exemplarisch umzusetzen. Auch wurde uns immer deutlicher bewusst, wie verwandt Kunst, Kultur und Agrikultur sind: Kunst bietet geistige, Landwirtschaft physische, aber auch ästhetische Nahrung (oder eben nicht …). Sehr anregend war die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Team der Architekten und des Zentrums. Es gab auch schöne Nebenprodukte wie 2006 die Gründung eines internationalen Forums für nachhaltige Landwirtschaft an diesem Ort, wo ausgewählte Kunstwerke oder ein Konzert mit neu komponierter Musik zu Pflanzenbildern von Paul Klee sehr inspirierend wirkten. Vor diesem Hintergrund entstand 2013 die Idee, mit dem neuen Schwerpunkt Natur / Kultur / Agrikultur die Landwirtschaft im ZPK noch stärker und vor allem konsequenter in den Fokus zu rücken und auch neue Elemente wie Honig- und Wildbienen einzubeziehen. Die bewirtschaftete Fläche wird zum konkreten Bezugspunkt für aktuelle Fragen wie Energieund Nahrungsmittelbedarf, Konsumverhalten und Umweltprobleme. Neu werden Vertreter von Kunst und Agrikultur solche Zeitfragen gemeinsam – aber natürlich mit je ihren eigenen Mitteln – thematisieren. Fritz Häni, ehem. Dozent an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und Berater des ZPK in Landwirtschaftsfragen von 2005 bis heute


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«Henry Moore», 30.01. – 25.05.2015

EIN GESPRÄCH MIT SEBASTIANO BARASSI ÜBER DIE HENRY MOORE FOUNDATION

Um diese Ausstellung vorzubereiten, besuchte ich letzten Sommer die in der Nähe von London gelegene Henry Moore Foundation. Sebastiano Barassi, Acting Head of Collections and Exhibitions, führte mich durch den Landsitz, auf dem Henry Moore beinahe 50 Jahre gelebt und gearbeitet hat. Bei dieser Gelegenheit stellte ich ihm einige Fragen über die Tätigkeiten der HMF, die wie das ZPK einem einzigen Künstler gewidmet ist. You are curating exhibitions in a very similar institution as I am doing. The HMF is dedicated to the research and exhibition of one artist. It is in the same time an archive, a museum and a research institution. What makes the HMF to such a special place? The HMF is much more than an average artist foundation. In addition to housing and showing the collections which Moore himself left for future generations to enjoy, over its two sites at Perry Green and in Leeds the Foundation preserves Moore’s artistic legacy, promotes the study of historical and contemporary sculpture and awards grants to organisations in the UK and abroad. At Perry Green, 40 kilometres north of London, Moore’s house, Hoglands, and his studios are preserved as they were in his lifetime. They are surrounded by 70 acres of landscape in which many of Moore’s monumental pieces can be enjoyed in the environment in which they were created. The collections and archive provide a unique resource for worldwide exhibitions and projects on the sculptor. The Henry Moore Institute in Leeds hosts a yearround programme of exhibitions, conferences and lectures, and develops research and publications to expand the understanding and scholarship of sculpture.

Sebastiano Barassi im Park der Henry Moore Foundation, Perry Green Foto: Fabienne Eggelhöfer, Reproduced by permission of The Henry Moore Foundation

Henry Moore became during his lifetime a very famous artist who became with his public works part of the establishment. How was the reaction towards his work in the next generations of British artists? This is a very interesting question, which often affects artists who became very successful in their lifetime. Initially Moore’s success and the fact that his works became so common in the British urban landscape meant that he was perceived as part of the art establishment, and therefore a figure against which younger generations should rebel. Sculptors like Anthony Caro and Philip King, who had been Moore’s assistants in their youth, developed formal and theoretical languages that were in clear opposition to Moore’s. However, over time this ‘stigma’ of being part of the establishment progressively faded, and later generations of sculptors began to see and appreciate Moore’s work for what it is, not for what it might represent ideologically. This year we have at Perry Green an exhibition, «Body & Void: Echoes of Moore in Contemporary Art», which explores the changing reception and responses to Moore’s work over the last fifty years. The exhibition includes works by artists such as Bruce Nauman, Damien Hirst, Richard Deacon, Anish Kapoor and Tony Cragg, with responses that range from satire and open criticism to homage and direct influence. Gespräch: Fabienne Eggelhöfer

How would you describe the challenge to work in a monographic museum? Personally I don’t find it a challenge, but a great opportunity to research in depth all aspects of an artist’s work and life. Perhaps, this is because of my academic background, but I find art historical research very rewarding and with Moore there is certainly plenty of material to work with. His career and success were so far-reaching, and the scholarship on his work is so extensive, that I don’t think I am going to run out of new projects any time soon.

Dauer: 30.01. – 25.05.2015 Kuratorin: Fabienne Eggelhöfer Sonntag, 19. April 2015, 11h Henry Moore Talks Mit Mary Moore, die über Leben und Werk ihres Vaters sprechen wird, und dem Direktor der HMF Richard Calvocoressi. In englischer Sprache


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Interview mit Catherine Gfeller zur künstlerischen Zusammenarbeit

ZIG ZAG ZPK

Catherine Gfeller, Videostill 2015 © 2015, ProLitteris, Zurich

Im Rahmen einer 2012 bis 2014 erstmals entwickelten neuen Form der «Partnerschaft» zwischen Kulturinstitution und Kunstschaffenden lädt das ZPK die in Neuchâtel geborene Multimediakünstlerin Catherine Gfeller ein, die ZPK-Programme und Aktivitäten während eines Jahres zu begleiten. Im Interview spricht sie über ihren eigenen Bezug zu Klee und ihre künstlerische Arbeit im ZPK. Welche Bedeutung hat Paul Klee in Bezug auf dein Werk ? Er ist eine der Wurzeln meines Schaffens. Paul Klee hat mich schon immer sehr inspiriert, schon während meines Studiums der Kunstgeschichte an der Universität haben mich seine Werke und seine Schriften zutiefst beeindruckt. Sein Text «Schöpferische Konfession» ist grundlegend, und seine Überlegungen zum künstlerischen Schaffen sind Fragestellungen, die mich immer begleiten werden. Auch seine Interdisziplinarität ist faszinierend und so modern! Malerei, Zeichnung, Musik, Schreiben: Alles wirkt aufeinander und beeinflusst sich gegenseitig. Seine Intelligenz, sein Geist, seine Vision im tieferen Sinne machen Klee zu einem zeitlosen Künstler und in fröhlicher Art und Weise ausserhalb vergänglicher Moden und neuer pompöser Akademismen erfahrbar. Die Interdisziplinarität ist ein Aspekt, der auch für dein künstlerisches Schaffen gilt – Fotografie, Video, Ton, Text, Performance, Installation. Welche Bedeutung hat sie für dein Projekt im ZPK? Die Einladung, dieses Projekt zu verwirklichen, ist ein wunderbares Geschenk! Es erlaubt mir, zwischen den verschiedenen Disziplinen und Registern zu navigieren. Ich lasse mich von der Welt Klees, seinen Werken, seinen Schriften, seinen Gedanken, seinen Lehren durchdringen, indem ich mir vorzustellen versuche, wie er sein Werk mit den neuen Technologien fortgesetzt hätte, die für die Vorstellungskraft gleichzeitig entfremdend und befreiend sein können. Ich würde gerne zur «Schmugglerin» werden, die Klee an die Ufer unserer Zeit einlädt.

Kann man bei deinen Interventionen im ZPK von einem Kreieren in situ sprechen, von Werken, die spezifisch mit Klee und dem Ort deines Eingriffs verbunden sind? Ja, es sind neue Werke und sicher ein Schaffen in situ, das nur hier möglich ist. Alles nährt mich. Ich lasse mich vom Ort, von Klee, vom Alltag des ZPK und seinen Mitarbeitern, von der Landschaft und auch von der Stadt Bern durchdringen … Jedes Detail zählt, vor allem diejenigen, die niemand beachtet. Die grossen Fotokompositionen, das VideoDiptychon, der klangliche Parcours, die Post-it, die Performances – sie sind wie die Wellen ein- und desselben Werks, das sich in mehreren Medien und verschiedenen Klängen abwandelt. Lass uns von der Stadt reden, einem zentralen Thema in deinem Werk. Auf welche Art ist sie in deinen Werken im ZPK präsent? In «Ville de rêves» werden meine Fotografien von Bern in Klees Werke integriert sein. Sie vermischen sich mit den abstrakten Kompositionen wie ein Erinnerungsteppich. Die Anordnung erinnert an die Gitterkompositionen, die Klee so gerne mochte, wo der Betrachter wie bei einem Puzzle den Sinn wiederherstellen muss. Wir erleben die heutige Stadt durch seine Werke. Im Video «Villes en fugues» wird Bern durch einen dynamischen Rhythmus wahrgenommen, welcher die Stadt in Bewegung versetzt. Passanten, Verkehr, Bus, Auto, Velo, Architektur: Alle haben eine Stimme. Die Gegenüberstellung von Bildern gleicht Gedanken, die in der Gegenwart, in der Vergangenheit, in der Zukunft sind – in übereinander gelagerten Schichten. Die Künstlerin und ihre Kamera: ein Spinnennetz, in dem die Passanten und die Stadt sich verfangen. Interview: Simone Küng

Catherine Gfeller ZIG ZAG ZPK Künstlerische Zusammenarbeit 2015 LE FIL DU ZPK www.zpk.org/catherinegfellerzigzagzpk Grosszügig unterstützt durch:

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10 Jahre Zentrum Paul Klee – Jubiläumswochenende 29. und 30. Mai 2015

DAS ZPK FEIERT!

Vor nunmehr zehn Jahren hat das Zentrum Paul Klee die Pforten für seine Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Institution hat sich prächtig entwickelt und lässt sich nicht nur innerhalb der Schweiz, sondern auch auf internationalem Parkett nicht mehr aus der Kunst- und Kulturlandschaft wegdenken. Als Kind des 21. Jahrhunderts gründet das Zentrum Paul Klee auf einer visionären Idee – und das mit einer überaus visionären Architektur. Die drei sich sanft in die Landschaft einfügenden Hügel des Stararchitekten Renzo Piano bieten dem Kunstund Kulturzentrum Raum, sich zu entfalten, und dienen seinen Besucherinnen und Besuchern seither als Ort der Begegnung. Mit einer breiten und farbenfrohen Palette an Angeboten – von Ausstellungen und Ateliers über Konzerte bis hin zu Lesungen – ist das Haus zu einem lebendigen und ganzheitlichen Ort des Austausches und der Reflexion herangewachsen. Kurzum: Die Vision trägt Früchte! Und dazu hat, neben den Gründern, den Verantwortlichen und dem Team des ZPK massgeblich auch sein Publikum beigetragen. Denn was wäre das Zentrum Paul Klee ohne seine Besucherinnen und Besucher? Erst sie haben es zu dem gemacht, was es heute ist. Deshalb lädt das ZPK ein, das Jubeljahr gemeinsam zu feiern.

Nach einem Festakt für geladene Gäste am Freitag, den 29. Mai 2015, öffnet das Zentrum Paul Klee am Samstag, den 30. Mai 2015, Tür und Tor für seine Gäste. An diesem Wochenende werden

« Pareilles à des vagues, trois collines énigmatiques et sensuelles nous attirent à l‘intérieur d‘un monde où rien n‘est comme ailleurs. On y croise des visiteurs venus de partout, des enfants, des musiciens, des écrivains, des artistes, des architectes, des agriculteurs, des passants, des habitants des quartiers voisins, des chercheurs, des historiens de l‘art et autres spécialistes. Ils vaquent à leurs activités comme des abeilles zigzagant au milieu d‘une ruche enchantée. Chacun s‘approprie à sa façon de l‘esprit créatif de Klee et en ressortira transformé, avec l‘envie de créer et d‘inventer le monde autrement. » Catherine Gfeller, Februar 2015 die drei Hügel grosse Wellen schlagen und das natürlich ganz im positiven Wortsinn. Wir warten mit einem fulminanten Festprogramm auf. Neben Führungen durch die Ausstellung «Klee in Bern», einem Best-Of-Programm des Offenen Atelier im Kindermuseum Creaviva und der interaktiven


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Ausstellung «Ganz schön clever!» präsentiert das ZPK musikalische Liveacts der Extraklasse wie die Singer Songwriterin Jaël, den Chansonnier Michael von der Heide oder eine der beliebtesten Big Bands der Schweiz, das Swiss Jazz Orchestra.

«Meine Besuche im ZKP erwecken in mir das Gefühl eines Ortes, an dem man Menschen begegnet. Jung trifft auf alt, bildnerische Kunst auf Musik, Tanz, Literatur und Theater. Dass ich in dem Haus, in dem heute das Restaurant Schöngrün stationiert ist, vor vielen Jahren nicht nur oft auf Besuch war, sondern im einen Raum, der damals ein Aufnahmestudio war, gar erstmals zu Mich Gerbers wunderschöner Musik gesungen habe, vergrössert meine innerliche Bindung zu diesem Ort zusätzlich.» Jaël, Februar 2015 Darüber hinaus wird der Choreograf und Tänzer Yu-Min Yang mit der Tanzcompagnie von Konzert Theater Bern eine Performance zum Besten geben. Natürlich soll auch die Literatur nicht zu kurz kommen. Eine Reihe grosser Namen der Spoken-Word-Szene wird über den gesamten Tag verteilt innovative Performances darbieten. Gekrönt wird das Jubiläums-Programm mit künstlerischen Interventionen. Die Schweizer Foto- und Videokünstlerin Catherine Gfeller gewährt dem Publikum in ihrem «Künstler-Kabinett» exklusive Einblicke in ihre Arbeit und gibt im Rahmen ihres «Festival de post-it» die Möglichkeit zu partizipie-

ren. Zudem wird der Schweizer Konzept- und Aktionskünstler San Keller erwartet. Ein regionaler

«Ich habe erlebt, dass das Zentrum Paul Klee ein Haus von grosser Kreativität ist. Da wird gesungen, Kinder basteln, malen, bauen Burgen und Häuser und werden mit Bildern konfrontiert, da wird musiziert und natürlich auch die Ausstellungen werden besucht. Wer so ein Haus besitzt, darf stolz sein und muss wissen, hier wird gefördert, was Menschen in der heutigen Zeit so nötig brauchen: Beschäftigungen, die sie glücklich machen und Freude bereiten.» Emil Steinberger, Januar 2015 Märit mit exquisiten Köstlichkeiten im Rahmen des Schwerpunktes Natur / Kultur / Agrikultur rundet das Jubiläumsprogramm ab. Ausserdem zeigt Ihnen Biovision ab diesem Wochenende bis zum 4. Juli 2015, wie man CLEVER und nachhaltig einkauft. Lassen Sie sich überraschen und feiern Sie mit – 10 Jahre Zentrum Paul Klee! Christine Grüner / Maria-Teresa Cano

Jubiläumsfest: Samstag, 30. Mai 2015, ab 14h Eintritt frei Weitere Informationen folgen unter www.zpk.org

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Interview mit Janine Aebi-Müller anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Kindermuseum Creaviva

AUF DIE NÄCHSTEN 10 JAHRE

Frau Aebi-Müller, am 20. Juni 2015 wird das Creaviva zusammen mit dem ZPK genau 10 Jahre alt. Als Gründerin, Stifterin und als leidenschaftliche Begleiterin des Kindermuseums hat dieser Tag eine besondere Bedeutung für Sie. Wie geht es einer Mutter, wenn das Kind langsam älter wird? Es geht mir gut dabei. Mein Kind, wenn Sie so wollen, gedeiht und es geht ihm gut. Das Kind hat Freunde, ist tüchtig, lernt viel und gut und macht seiner Umgebung grosse Freude.

Sommer eine Geburtstagstorte anschneiden und auf die nächsten zehn Jahre anstossen. Bon app - und herzlichen Glückwunsch! Interview: Urs Rietmann

Hat es auch manchmal Flausen im Kopf? Wäre es sonst ein richtiges Kind (lacht)? Jedes Kind, auch wenn es zu den lieben und klugen gehört wie das Creaviva, ist nicht nur brav, sondern auch übermütig, neugierig, manchmal verwegen und forsch. Das ist normal. Grundsätzlich aber bin ich mit ihm mehr als zufrieden und auch stolz, dass das Creaviva geworden ist, was es ist. Was ist in den vergangenen zehn Jahren geschehen? Das Creaviva ist gewachsen. Die Angebotspalette für Menschen von 4 bis 88 Jahren hat sich weiterentwickelt, ohne dass aber die von meinem Vater und mir als zentral defi nierten Aufgaben vernachlässigt wurden. Nach wie vor ist das Kindermuseum ein Kompetenzzentrum für praktische Kunstvermittlung vor dem Hintergrund von Leben und Werk eines grossen Künstlers. Die bedeutendste Gästegruppe sind junge Menschen im Klassenverband. Und doch hat sich einiges verändert. Das ist richtig. Und wichtig! Es ist immer wieder eine Gratwanderung, an den ursprünglichen Ideen festzuhalten, ohne aber einer Idee den nötigen Spielraum zu verbauen. Das Creaviva muss dynamisch bleiben, Entwicklungen wagen und Kurskorrekturen vornehmen dürfen. Was wünschen Sie sich zum Geburtstag? Zum einen möchte ich zusammen mit der Fondation du Musée des Enfants den 20. Juni nutzen, um all jenen zu danken, ohne die das Creaviva nicht hätte zu jener Perle werden können, die es heute unbestritten ist. Zum Kapitän Urs Rietmann gehört ein hervorragendes Team. Mit diesem, und das ist mein zweiter Vorsatz, werden wir Anfang

Janine Aebi-Müller und ihr Vater Maurice E. Müller, Stifter und Gründer des Zentrum Paul Klee

Janine Aebi-Müller ist die Gründerin des Kindermuseum Creaviva und Präsidentin der Fondation du Musée des Enfants auprès du Centre Paul Klee (FME).


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«Klee in Bern», 14.02.2015 – 17.01.2016

BERN: HEIMATSTADT UND ZUFLUCHTSORT VON PAUL KLEE

Paul Klee Paukenspieler, 1940, 270, Kleisterfarbe auf Papier auf Karton, 34,6 x 21,2 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

Zum 10-jährigen Jubiläum des Zentrum Paul Klee wird in der Sammlungsausstellung von 2015 die vielfältige Beziehung von Paul Klee zu Bern im Fokus stehen. Wie hat der Künstler die Stadt gesehen und dargestellt? Wer sammelte hier seine Werke? Wie wurde er in der Kunsthalle präsentiert? Wo entstand sein prägnantes Spätwerk? Diesen und weiteren Fragen geht die neue Präsentation von Klees Schaffen nach. Paul Klee wurde zwar in Münchenbuchsee geboren, verbrachte aber seine Kindheit und Schulzeit in Bern. Obwohl er in einem musikalischen Umfeld aufwuchs – sein Vater war Musiklehrer am Kantonal-Bernischen Lehrerseminar Hofwil, seine Mutter ausgebildete Sängerin – zeichnete er bereits als Schüler Schweizer Ansichten in seine Skizzenbücher oder hielt seine Eindrücke von ausgiebigen Spaziergängen in der Elfenau entlang der Aare zeichnerisch fest. Die Vogeldarstellungen in den Biologieheften lassen bereits sein Talent erkennen und die Schulbücher kritzelte der Gymnasiast voll mit karikaturhaften Zeich-

«Bücherwurm und Schulmeister kann ich in Bern ganz gut werden, Künstler aber in Gottesnamen nicht.»

im September 1906 die Münchnerin Lily Stumpf heiratete, zog er in die Kunstmetropole in Bayern, verbrachte aber regelmässig die Sommerferien mit seiner Frau und Sohn Felix in Bern. So lernte er über seinen Vater seine zukünft ige Sammlerin Hanni Bürgi kennen, die bei Hans Klee private Gesangsstunden nahm. Sie war es, die später immer wieder Klee-Ausstellungen in Bern initiierte und ihre eigenen Werke als Leihgaben zur Verfügung stellte. Auch das Sammlerehepaar Hermann und Margrit Rupf kauften direkt von Klee Werke und pflegten einen freundschaft lichen Kontakt zu dem Künstler. Klee machte seine Karriere am Bauhaus in Deutschland, fernab von Bern, kehrte aber gegen Ende 1933 nach der Machtübernahme

der Nationalsozialisten, als «entarteter» Künstler diffamiert, in seine Heimatstadt zurück. Hier schuf er dann trotz langjähriger Krankheit sein grandioses Spätwerk, welches zusammen mit einer Rekonstruktion seines Ateliers am Kistlerweg in der Ausstellung gezeigt wird. Eva Wiederkehr Sladeczek

Brief von Paul Klee an seinen Vater, 1. März 1899 nungen. In seiner Schulzeit schloss er Freundschaft mit Hans Bloesch, dem späteren Stadt- und Universitätsbibliothekar; mit ihm plante er später zwei Buchprojekte mit satirischem Inhalt. Nach Klees künstlerischer Ausbildung in München zog er sich von 1902-1906 in sein Elternhaus am Obstbergweg zum Selbststudium zurück. Hier entstanden unter anderem die ersten Radierungen, ein Zyklus, den er mit «Inventionen» betitelte. Als Klee

Dauer: 14.02.2015 – 17.01.2016 Kuratorin: Eva Wiederkehr Sladeczek Herzlichen Dank für die Unterstützung

Paul Klee Bern, 1897/98 Skizzenbuch IX Bleistift auf Papier, 16,4 x 23,3 cm Zentrum Paul Klee


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Zusammenspiel

IT im Museum

MIT VIEL KÖNNEN UND HERZBLUT

Seit rund anderthalb Jahren pflegen Sebastian Davie und Franz Kölliker von der Firma Netlevel die ganze IT des Kunstmuseum Bern und des Zentrum Paul Klee. Neben dem gesamten Netzwerk der beiden Institutionen betreuen sie rund 160 Computer und ebenso viele Anwenderinnen und Anwender mit all ihren kleineren und grösseren Problemen im Umgang mit Hard- und Soft ware. Davie und Kölliker sind mit Netlevel für die IT von rund 20 Institutionen und Firmen vom Notariatsbüro über das Altersheim bis zum Museum zuständig. Für einige Projekte ziehen sie weitere IT-Spezialisten bei. 1997 wurde die Firma gegründet, in einer Zeit, in der man den Kunden die Kommunikation mit E-Mails noch aufdrängen musste, wie Sebastian Davie bemerkt. Es hat sich in den über fünfzehn Jahren einiges verändert. Heute schreit jeder und jede sofort auf, wenn nur für kurze Zeit E-Mails nicht bearbeitet werden können. E-Mails im Besonderen und der Gebrauch von Computern im Allgemeinen sind in unserem Alltag unverzichtbar geworden. Dementsprechend sind auch die Anforderungen an die IT gewachsen, es gilt als selbstverständlich, dass der Computer funktioniert. In einer Grossaktion rüsteten die beiden vor anderthalb Jahren innerhalb von drei Tagen über 160 Computer mit Hard- und Software in KMB und ZPK um und richteten eine neue Serverumgebung und ein neues Netzwerk ein. Keine alltägliche Arbeit, auch wenn Davie und Kölliker mit ähnlichen Projekten schon Erfahrung sammeln konnten. Die Leidenschaft für Computer und IT fing bei beiden mit dem «Herumschrauben» am eigenen oder am Computer des Vaters an. So entstand ein Interesse für das Innenleben des Computers, mit dem sie sich heute vor allem in ihrer Freizeit beschäftigen. Zuhause wird nicht «gegamed» bis zum Abwinken, vielmehr werden neue IT-Produkte ausprobiert, auf Herz und Nieren getestet oder ein Server im Keller eingerichtet. Damit halten sie sich auf dem Laufenden, was schlussendlich den Projekten von Netlevel in Form von aktuellsten und fundierten Kenntnissen zu Gute kommt. Das «Herumschrauben» weist Franz Kölliker denn auch weit von sich, wenn es

um die Netzwerke und Computer der Kunden geht. Hier wird nach gesicherten Erfahrungen und klaren Richtlinien ein solides Fundament für alle Anforderungen des jeweiligen Betriebes eingerichtet. Ausprobieren liegt hier nicht drin, alles muss reibungslos funktionieren, wenn etwa die Medikamentenabgabe im Altersheim oder die Kasse des Museums von diesem Netzwerk abhängt.


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sich Zeit, um jedes «Ticket», jedes Problem, nicht nur speditiv, sondern vor allem zufriedenstellend zu lösen. Es ist nicht ihr Ziel, die User bei irgendeinem Problem zu belehren, vielmehr wollen sie eine Zufriedenheit im Umgang mit dem Computer erreichen und somit Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Franz Kölliker kann dabei auf eine Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule zum Sekundarlehrer und mehrjährige Erfahrung im Unterricht wie auch im Support etwa an der Universität Bern zurückgreifen. An der Universität Bern haben sich Davie – der schon länger dort tätig war – und Kölliker kennen gelernt und arbeiten nun seit zwei Jahren im Netlevel-Team.

Man spürt im Gespräch mit den beiden, dass Informatik und gerade die Zusammenarbeit mit den Museen KMB und ZPK und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr sind als nur ein Job. Beide sind mit Herzblut dabei und verstehen sich nicht nur auf IT, sondern auch auf den Support direkt mit den Mitarbeitenden. So etwas wie «blöde Fragen» gibt es bei ihnen nicht und sie nehmen

Die Probleme tauchen natürlich auf, wann immer sie wollen. Ohne ein grosses Mass an Flexibilität wäre der Job nicht machbar. Aber Davie und Kölliker sehen darin gerade einen Vorteil, kein 08/15-Job mit fi xen Bürozeiten, sondern Dynamik und Abwechslung regieren ihren Alltag. Dafür hat man, wie im Falle von Franz Kölliker, auch einmal nachmittags Zeit für die Familie. Und beide haben den Ehrgeiz, Probleme innerhalb von Stunden und nicht von Tagen zu lösen. Ob ein Problem am Dienstag um 14:00 Uhr oder Freitag um 20:00 Uhr eintriff t, spielt keine Rolle, es soll so oder so rasch gelöst werden. Was die Arbeit in den beiden Museen darüber hinaus besonders spannend macht, ist die Problemlösung gemeinsam mit Kunstschaffenden, wo «etwas Einzigartiges entsteht», wie es Davie ausdrückt. Und auch Franz Kölliker, der etwa Olaf Breuning bei seiner Ausstellung 2013 im ZPK zur Seite stand, schätzt derartige «spezielle» Herausforderungen besonders. Daneben ist es für beide interessant, einen Einblick hinter die Kulissen der Museen zu erhalten. Wie auch im IT-Business, so geschieht auch im Museumsbetrieb ein Grossteil der Arbeit im Hintergrund und ist für die Besucher, wie eben auch für die User, unsichtbar. Dominik Imhof

Sebastian Davie und Franz Kölliker Foto: Maria Horst


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Partner ZPK / KMB

Kunst- und Kulturgenuss für Übernachtungsgäste

MUSEUM CARD IN BERNER HOTELS: MEHRWERT FÜR UNS ALLE

Endlich geht ein lang gehegter Wunsch, Bern’s Kultur- und Museenlandschaft bekannter zu machen in Erfüllung. Mit der neuen museum card öff nen sich den Hotelgästen der Stadt Bern und Umgebung die Türen zu den vielfältigen und faszinierenden Sammlungen und Sonderausstellungen aller dem Verein museen bern angeschlossenen Museen zu äusserst vorteilhaften Konditionen. Die Museen andererseits erreichen dadurch ein zusätzliches Kundensegment mit vorwiegend internationalen, auswärtigen Besuchern.

Ticket (freie Fahrt in den Zonen 100/101 des Libero-Tarifverbundes) nun mit der museum card einen weiteren touristischen Mehrwert anbieten und damit die Türen zu unseren Museen öff nen zu können. In unserem touristischen Umfeld, dem Hochpreisland Schweiz, sind wir nicht erst nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses gefordert, unsere Gäste mit attraktiven, qualitativ hochstehenden Angeboten willkommen zu heissen. Mit der museum card, welche den Zutritt zu unseren Museen – einige davon gehören zu den bedeutendsten der Schweiz – zu äusserst vorteilhaften Konditionen ermöglicht, kommen wir diesem Ziel einen weiteren Schritt näher. «Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile» (Aristoteles) – die museum card wird den Stellenwert der Stadt Bern sowohl als Hochburg der Kultur wie auch als touristisches Juwel im UNESCO Weltkulturgut zweifellos nachhaltig stärken. Beatrice Imboden Präsidentin Hotellerie Bern + Mittelland

Bern – nicht nur Bundesstadt. Bern bedeutet auch 30 Beherbergungsbetriebe vom 5* superior Hotel bis zur Jugendherberge mit rund 2000 Betten und über 700‘000 Logiernächte pro Jahr oder 40 Museen und Kulturinstitutionen mit unzähligen Schatztruhen mit unerschöpfl ichem Inhalt, international angesehener Kunst im Zusammenhang mit einzigartiger Architektur und einer faszinierenden Museumsnacht, die jährlich Tausende von Besucherinnen und Besuchern anlockt. Was liegt also näher, als Tourismus und Museen zu verbinden. Das innovative Denken der Museumsverantwortlichen, das grosse Interesse der Berner Hotellerie und die unbürokratische Zusammenarbeit beider machen es möglich, dass die museum card ab sofort bereits mit der Online Reservation der Hotelzimmer buchbar ist. Wir freuen uns sehr, unseren Gästen nach dem Bern

museum card Dauer 24 h / CHF 28.00 Dauer 48 h / CHF 35.00 Pro erwachsene Person ab 16 Jahren erhältlich in 16 Hotels der Stadt Bern www.museen-bern.ch Museen Bern und BERN Hotels arbeiten bereits Hand in Hand. www.museumsnacht-bern.ch


Partner ZPK / KMB

Stadtführungen von Bern Tourismus

DR FRANZOS: MIT NAPOLEONS SOLDATEN BERN KENNENLERNEN

So galant führt der Soldat auf der Stadtführung vom Kornhauskeller zum Berner Münster in die Junkerngasse und weiter die Gerechtigkeitsgasse hinunter bis zum Bärengraben, und unterhält unterwegs mit allerlei Anekdoten. Viele dieser Geschichten zeugen von einem ausgeprägten Alkoholkonsum der Soldaten. «In Bern fühlten wir uns, was den Alkohol betraf, wie im Paradies. Diese vielen köstlichen Weinkeller!», so schwärmt Jean Roche Coignet noch heute von den damaligen Zuständen.

Stadtführer Raphael Racine

Ab Mai 2015 nimmt «Dr Franzos» erneut Interessierte mit ins Jahr 1798, als nach der Berner Niederlage in der Schlacht am Grauholz die Stadt von französischen Truppen Napoleons besetzt war. «Bonjour à tous. Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin ein ‚grognard‘: ein kampferprobter und vor allem schimpfender französischer Soldat.» Diese Begrüssungsworte richtet der Stadtführer Raphael Racine mit französischem Akzent an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neusten Stadtführung von Bern Tourismus. Für die nächsten 90 Minuten schlüpft er in die Rolle eines Soldaten, gekleidet in eine historische Uniform mit Hut und Tornister, Muskete und Säbel. Jean Roche Coignet, der als Fusssoldat unter Napoleon Bonaparte nach Bern einmarschiert ist, weiss viel Wissenswertes über Bern zur damaligen Zeit zu berichten. Durch die Kapitulation Berns in der Schlacht am Grauholz am 5. März 1798 wurde die Stadt in den folgenden Monaten von rund 30‘000 französischen Soldaten eingenommen – eine riesige logistische Herausforderung, da zu dieser Zeit gerademal 12‘000 Personen in Bern wohnten. Die Berner Bevölkerung war gezwungen, jeweils mehrere französische Soldaten bei sich in der Wohnung einzuquartieren. Dass dies eine nicht ganz einfache Aufgabe war, gesteht Jean Roche Coignet ein: «Wissen Sie, ich muss um Nachsicht für uns arme Soldaten bitten. Wenn wir uns hier in Bern nicht immer ordentlich benommen haben, je suis désolé.»

Jean Roche Coignet plaudert charmant weitere Details aus. So erzählt er beispielsweise, wie die Quartiere in der Altstadt entstanden, wieso die Franzosen dem Gerechtigkeitsbrunnen das Schwert und die Waage stahlen sowie die drei Bären nach Paris entführten, bevor er einen mit einem «merci und au revoir» wieder zurück ins 21. Jahrhundert entlässt. Livia Schönenberger Public Relations Bern Tourismus

Durchführung und Beginn: Sonntag, 17. Mai 2015 Samstag, 27. Juni 2015 Sonntag, 16. August 2015 Sonntag, 13. September 2015 Die Führungen beginnen jeweils um 14.00 Uhr Treffpunkt: Kornhaus Dauer: 90 Minuten Preis: Erwachsene CHF 20.00 Kinder (6 – 16 Jahre) CHF 10.00 Sprache: Deutsch Bemerkungen: Max. 20 Personen pro Gruppe Die vorgängige Reservation wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl empfohlen: +41 (0)31 328 12 12 oder citytours@bern.com. Private Führung: Die Führung ist jederzeit für private Gruppen (max. 20 Personen) buchbar. Verkauf und Beratung unter +41 (0)31 328 12 12 oder citytours@bern.com. www.bern.com

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Forum

Dampfzentrale Bern

TREFFPUNKT DAMPFZENTRALE

Herr Weinand, wie nehmen Sie Bern als Kunst- und Kultur(haupt)stadt wahr? Man spürt in Bern deutlich den Anspruch als Hauptstadt, auch weil auf Kultur grossen Wert gelegt wird. Die Kultur gehört zum Status dieser Stadt und wird deshalb von öffentlicher Seite als solche gefördert. Darüber bin ich zunächst einmal sehr dankbar. Gleichzeitig geht das mit einer Verantwortung einher. Ich finde, offizieller Status einerseits und demografische Realität andererseits decken sich nicht immer. Und genau da müssen Subventionsgeber und die Kulturträger schauen, wie sie damit umgehen. Wie würden Sie jemandem die Dampfzentrale erklären, der sie nicht kennt und wie möchten Sie sich künftig positionieren, gerade auch im Hinblick auf die Kultur(haupt)stadt Bern? Die Dampfzentrale versteht sich zunächst einmal als Kunst- und Kulturhaus. Sie ist Treffpunkt anlässlich von Kunst, was in diesem Falle Bühnenkunst bzw. Tanz und Performance sowie Musik und Clubkultur meint. Wir sind ein sehr facettenreiches Haus. Auf der einen Seite operieren wir als internationaler Gastspielbetrieb, das heisst, wir holen Künstler fast aus der gesamten Welt hierher, um dem lokalen Publikum neue, innovative Kunstformen vorzustellen. Zum anderen sind wir Partner der lokalen und regionalen Künstlerszene: Wir produzieren und sind Ansprechpartner in künstlerischen und allgemeinen Fragen. Können Sie das näher erläutern? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der lokalen Szene konkret? Die Dampfzentrale ist ein aktiver Player zur Entwicklung der freien Szene. Unsere Aufgabe als Veranstalter besteht darin, neue Formate und Wege der Kooperation zu entwickeln. Deshalb haben wir die sogenannten Associated Artists ins Leben gerufen. Momentan sind das vier Künstler. Sie erhalten einen privilegierten Zugang zur Infrastruktur und zeigen pro Spielzeit eine Premiere. Darüber hinaus gestalten sie das Programm der Dampfzentrale mit, sie identifizieren sich intensiver mit uns: Konkret bedeutet das, dass sie ihrer künstlerischen Vision in anderer Form Ausdruck verleihen, als ein eigenes Stück zu machen. Das ist ein sehr interessantes und auch für das Publikum

Georg Weinand

vielversprechendes Verfahren. Zum anderen nehmen wir aber auch unsere Rolle als Global Player wahr, indem wir auch internationalen Künstlern unabhängig von der Frage, ob sie hier auftreten oder nicht, Probemöglichkeiten bieten. Zeit und Infrastruktur sind eine wertvolle Währung in der Kunst. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Schlachthaus Theater derzeit? Wir haben eine erste Phase jetzt abgeschlossen und beschäftigen uns konkret mit der Frage: Was haben wir zu gewinnen? («1+1=3» heisst das Szenario: Wir generieren über das Bestehende etwas Zusätzliches dank der Kooperation.) Mit WIR meine ich das Publikum, die Künstler und die Häuser. Ich bin der festen Überzeugung, dass es viel zu gewinnen gibt, aber natürlich brauchen solche Prozesse Zeit und Vertrauen, weil es viel komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Unlängst war in der BZ zu lesen, Sie seien ein «zugänglicher Feingeist». Wie kommt das bei Ihnen an? Das fand ich sehr nett! Es stand sogar darin, ich sei ein «Schnelldenker». Nein, im Ernst: Für mich ist die Dampfzentrale ein fantastischer Ort. Mein Ziel ist es, ein freches und lebendiges, innovatives Programm zu machen, das so sinnlich, ästhetisch und intellektuell ansprechend ist, dass es für ein breites Publikum erfahrbar ist. Es muss nicht immer der repräsentative Ausgang in die Kulturszene sein. Einfach mal vorbeischauen und sich überraschen lassen. Die Schwelle sollte nicht höher sein, als ins Kino zu gehen. Und dass das eine Selbstverständlichkeit bekommt, finde ich wichtig.

Interview: Brigit Bucher, Maria-Teresa Cano


Forum

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Schlachthaus Theater Bern

«SIE SIND ALSO METZGERIN?»

3,2,1 ... meins? Drei Länder, drei Theatersysteme: mit dem Schlachthaus bin ich in der Schweiz und in der freien Szene angekommen. Angekommen? Das ist man ja nie im Theaterleben, vielmehr ist es ein Weg, eine Reise, und das Schlachthaus eine Station. «Eigentlich gehst du den Weg ja falsch rum – oder …?!» hörte ich des Öfteren im letzten Jahr und muss dies immer noch entschieden verneinen. Das Anspruchsdenken des «Kulturtankers» RuhrTriennale steckt noch immer in mir – das war am Stadttheater so und ändert sich auch für die freie Szene nicht. So ist es nicht verwunderlich, wenn ich dem einen oder anderen (Journalisten-)Kollegen etwas zu sehr auf die Füsse trete und nur schwer verstehen kann, warum nicht jede Woche ein riesengrosser Artikel übers Schlachthaus erscheint und nicht mindestens einmal die Woche Fernsehen und Radio eine Sondersendung bringen wollen: Ja, warum denn eigentlich nicht? Spannende, relevante, provokative, unterhaltsame Themen haben wir genügend. Die Strahlkraft des Schlachthauses als Leuchtturm der freien Szene weit über die Schweizer Grenzen hinaus ist gross. Schon im Studium in Bochum sagte man uns: «Bern hat ein Schlachthaus, da solltest du mal hin!» Das Bewusstsein und die Kenntnis in der eigenen Stadt scheinen bei den Bernerinnen und Bernern und «ihrem Schlachthaus» noch ausbaufähig. Nur so kann ich mir erklären, dass der Arzt im Notfallzentrum mich irritiert ansah und fragte: «Schlachthaus? Sie sind also Metzgerin?» Verwöhnt und motiviert durch meine Erfahrungen mit bisherigen Publikümern fällt es mir immer noch schwer zu verstehen, wie Bern und «seine Publikümer» funktionieren. Wie könnte man die interessierten, aber eben dann doch noch nicht erreichten Zuschauerinnen und Zuschauer finden? Wo versteckt sich dieses Publikum? Eine spannende Aufgabe und eine grosse Herausforderung. «Wir zeigen‘s euch» steht als Motto auf unserem ersten und zweiten Spielzeitheft der Saison 14/15 und genau das wollen wir. Wir benötigen dafür natürlich Vertrauen und Unterstützung – seitens

unseres bestehenden, aber auch seitens unseres zukünftigen Publikums, der Politik, der freien Gruppen, der Presse, der Kolleginnen und Kollegen. «Wir zeigen´s euch» ist keine Drohung, es ist vielmehr ein Versprechen, eine Einladung. Ich bin gespannt, wie viele ihr in der Zukunft neu folgen werden. Anna Röckl, Öffentlichkeitsarbeit Schlachthaus Theater Bern

Anna Röckl, 1980 in Göttingen / Deutschland geboren, studierte Theaterwissenschaft , Geschichte und Pädagogik in Bochum. Sie war 2003 bis 2006 unter Gerard Mortier und Jürgen Flimm in der Pressestelle der Ruhr Triennale tätig und wechselte 2007 als Leiterin PR & Öffentlichkeitsarbeit ans Schauspielhaus Graz. Seit Beginn der Spielzeit 2014/15 ist sie am Schlachthaus Theater Bern für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Anna Röckl Foto: Rob Lewis


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www.bka.ch

Jeden Mittwoch im Anzeiger Region Bern


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Kunstlink Agenda

KUNSTMUSEUM BERN

ZENTRUM PAUL KLEE Henry Moore 30.01. – 25.05.2015

ihres Onkels und Paten Alfonso Bernardi zu einer themenübergreifenden visuellen Reise durch ganz unterschiedliche künstlerische Gebiete inspirie-

Klee in Bern 14.02.2015 – 17.01.2016 Catherine Gfeller ZIG ZAG ZPK Künstlerische Zusammenarbeit 2015 Beginn 14.02.2015

Im Hier und Jetzt! Schweizer Kunst der letzten 30 Jahre aus der Sammlung Kunst Heute 24.10.2014 – 26.04.2015 Nakis Panayotidis. Das Unsichtbare sehen 21.11.2014 – 15.03.2015 Max Gubler. Ein Lebenswerk 13.03. – 02.08.2015 Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst 24.04. – 06.09.2015 Toulouse-Lautrec und die Photographie 28.08. – 13.12.2015 Kunstmuseum Bern Hodlerstrasse 8 – 12 3000 Bern 7 info@kunstmuseumbern.ch www.kunstmuseumbern.ch

Miriam Cahn Frau oder mann, 4.7.95, 1995 Öl auf Leinwand, 48,6 x 29,7 cm Kunstmuseum Bern, Schenkung Stiftung Kunst Heute © Die Künstlerin

Klee & Kandinsky 19.06. – 27.09.2015 Zentrum Paul Klee Monument im Fruchtland 3 3006 Bern info@zpk.org www.zpk.org

ren lassen. Ausgehend von den spektakulären Aufnahmen, die Alfonso Bernardi in den 1970er Jahren auf seinen Expeditionen in den Himalaya und den Nahen Osten machte, schafft die Ausstellung – ganz im Sinne eines zeitgenössischen Kunstund Kuriositätenkabinetts – Bezüge zur Schweizer Kunstgeschichte und zur Kunst der Moderne und der Gegenwart im Libanon. Kunsthalle Bern Helvetiaplatz 1 CH-3005 Bern info@kunsthalle-bern.ch www.kunsthalle-bern.ch

Unsere Gastkuratorin, die Genfer Künstlerin und Kunsthistorikerin Donatella Bernardi, hat sich vom privaten Fotoarchiv Wassily Kandinsky Drei Klänge, 1926 Öl auf Leinwand, 59,9 x 59,6 cm Solomon R. Guggenheim Museum, New York

In einer Zeit des allgegenwärtigen Digitalen lässt die interdisziplinäre Gruppenausstellung Short Cuts einen Dialog zwischen der jungen, aufstrebenden Generation von nationalen und internationalen MedienkünstlerInnen und ihren WegbereiterInnen der Jahre 1955 bis 1975 entstehen. Aktuelle zeitgenössische Werke werden zusammen mit historisch relevanten Kunstprojekten gezeigt.

Die Verbindung von Kunst und Informatik wird anhand von Installationen, digitalen Bildern und Performances zugänglich und erfahrbar gemacht. Die Werke beziehen sich auf Referenzen aus Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Martin Ziegelmüller 05.07. – 13.09.2015 Viviane Sassen 05.07. – 13.09.2015

KUNSTHALLE BERN Morgenröte, aurora borealis and Levantin: into your solar plexus 30.01. – 07.06.2015

Short Cuts 19.04. – 14.06.2015

KUNSTHAUS CENTRE PASQUART BIEL BIENNE Roger Hiorns 01.02. – 05.04.2015 Rannva Kunoy 01.02. – 05.04.2015

Baaltempel in Palmyra Foto von Alfonso Bernardi, 1975 – 1976

Michael Sailstorfer 05.07. – 13.09.2015 Kunsthaus CentrePasquArt Biel Bienne Seevorstadt 71 –73 Faubourg du Lac 2502 Biel Bienne info@pasquart.ch www.pasquart.ch Jürg Lehni, Viktor, 2008; Jürg Lehni / Wilm Thoben, Two Legacies, 2008 – 2014


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KUNSTHAUS LANGENTHAL Charlotte Herzig. Andreas Hochuli Il frutto dentro di me Die Basis 05.02. – 29.03.2015 Das primäre Medium von Charlotte Herzig (*1983) und Andreas Hochuli (*1982) ist die Malerei. Für die beiden Westschweizer ist es die erste institutionelle Einzelausstellung und die erste grössere Präsentation in der Deutschschweiz. Herzig arbeitet in Acryl, Aquarell, Lithografie und Wandmalerei an Abstraktionen, in denen florale, architektonische und ornamentale Formen anklingen. Hochulis Bilder entstehen zunächst am Computer

Kunsthaus Langenthal Marktgasse 13 4900 Langenthal info@kunsthauslangenthal.ch www.kunsthauslangenthal.ch

MUSÉE JURASSIEN DES ARTS – MOUTIER Lumières et ténèbres… à la lueur des collections 08.03 – 15.11.2015 La dualité entre « lumières » et « ténèbres » se révèle être un enjeu fascinant dans les arts

tous les cas la polarité – fondamentale en Occident – entre le bien et le mal, ou entre la vie et la mort, qui a des origines bibliques et mythologiques ? Nouvelle salle jeune public : «Lumières et ténèbres… » 08.03 – 15.11.2015 Oscar Wiggli, Philippe Deléglise (distinction Jacqueline Oyex) – figures du son 08.03 – 24.05.2015 Yves Juillerat 20.06 – 27.09.2015 Musée jurassien des Arts 4, rue Centrale 2740 Moutier info@musee-moutier.ch www.musee-moutier.ch

MUSEUM FRANZ GERTSCH Franz Gertsch. Gewachsen 07.03. – 30.08.2015

mit gefundenem, manipuliertem Bild- und Textmaterial und werden dann in einem handwerklichen, standardisierten Schabloneverfahren auf die Leinwand gebracht. One and one make eleven Zeitgenössische Kunst aus Indien 23.04. – 28.06.2015

Andreas Hochuli Cogamie, 2014 Acryl auf Leinwand,100 x 140 cm Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern

visuels. A l’occasion de l’Année internationale de la lumière, le Musée invite à explorer les multiples facettes de la clarté et de l’obscurité, en présentant des œuvres de ses collections et une nouvelle salle jeune public. Univers symboliques, teintes et distribution du clair-obscur ou origine lumineuse des couleurs sont au rendez-vous. Une question complexe surgit parmi d’autres : « lumières » et « ténèbres » orchestrent-elles dans

Zum 85. Geburtstag des Künstlers präsentiert das Museum

Coghuf (pseud. d’Ernst Stocker) Amour au clair de lune, 1926 huile sur toile, 90 x 79 cm Collection Musée jurassien des Arts, Moutier © Musée jurassien des Arts

Franz Gertsch Frühling, 2009 – 11 Eitempera auf ungrundierter Baumwolle 325 x 480 cm © Franz Gertsch

gezeigt. Aus gegebenem Anlass wird die bedeutende Werkgruppe der Vier Jahreszeiten auch wieder ausgestellt. Die Eröffnung findet in festlichem Rahmen am 8. März statt. Brigitta Weber & Johannes Hüppi. Nachtschatten 07.03. – 30.08.2015 Gabi Hamm. Zwei Kabinettausstellung 07.03. – 28.06.2015 Andrea Heller. Paradoxie des Haufens Kabinettausstellung 04.07. – 08.11.2015 Museum Franz Gertsch Platanenstrasse 3 3401 Burgdorf info@museum-franzgertsch.ch www.museum-franzgertsch.ch

KUNSTMUSEUM THUN BERN BABY BERN. Bern zu Gast in der Sammlung 14.02. – 12.04.2015 Aeschlimann Corti-Stipendium 01.05. – 25.05.2015 Christian Andersson 13.06. – 16.08.2015

Franz Gertsch sein neuestes Gemälde. «Pestwurz» (2014/15) wird zusammen mit Holzschnitten desselben Sujets

In seinen Arbeiten schafft der schwedische Künstler Christian Andersson alternative Interpretationsmöglichkeiten für die Wahrheit: Er stellt Fragen über das Denken und Sehen. Damit sollen wir unsere Wahrnehmungsmuster hinterfragen.


Kunstlink Agenda

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Ausgehend von der Kulturgeschichte und dem Kanon der westlichen Zivilisation erinnert Andersson den Betrachter daran, dass es immer Alternativen und andere Sichtweisen auf

die Welt gibt. Er präsentiert vergessene oder unterdrückte Geschichten in neuer Art und Weise und stellt so Denkmuster in Frage, die zu oft starr geworden sind. Das Kunstmuseum Thun konzipiert mit dem Künstler seine erste institutionelle Einzelausstellung in der Schweiz. Kunstmuseum Thun Thunerhof Hofstettenstrasse 14 CH-3602 Thun kunstmuseum@thun.ch www.kunstmuseumthun.ch

THUN-PANORAMA 360° Dauerausstellung zu Marquard Wochers Panorama Ab 28.03.2015 Die neue Dauerausstellung taucht in die 200-jährige Geschichte des Thuner Panoramas ein: Aufgeteilt in vier

Christian Andersson From Lucy with Love, 2011 Collection Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean

interaktive Kapitel gibt sie einen interessanten Blick hinter die Kulissen. Sie zeigt das Leben des Basler Kleinmeisters Wocher, der sich alleine an das Unternehmen heranwagte, das erste Rundbild der Schweiz zu malen. Sie präsentiert die Arbeit am Panorama und zeigt auf, wie das Bild von Basel über Umwege schliesslich 1961 in den Thuner Scha-

Ausstellungszone West – Eingang Speichergasse Ausstellungszone Ost – Eingang Waisenhausplatz

KUNSTMUSEUM BERN @ PROGR Credit Suisse Förderpreis Videokunst 2015 05.03. – 04.04.2014

nun der Künstler als Patient, unter dem Vorzeichen, dass die kapitalisierte Kunstwelt die Relevanz der Kunst untergräbt, weil diese markthemmende Attribute besitzt. Systematisch werden dafür Kulturetats von den Handlangern in den Institutionen und Lehrstätten zweckentfremdet. Die Inkonsequenz der Rezeption und der kuratorischen Praxis, spricht R. Smithson in einer Kritik an der D5 (1972) von Szeemann

Werke aus der Sammlung: Stefan Burger 21.5. – 20.6.2015 Werke aus der Sammlung: Denis Savary 25.06. – 11.07.2015 daupark gelangte. Ausserdem gibt es zahlreiche spannende Einblicke in die Geschichte des Mediums Panorama sowie der Stadt und ihrer Umgebung. Souvenirs – Eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe 28.03. – 06.09.2015 Thun-Panorama Schadaupark 3602 Thun thun-panorama@thun.ch www.thun-panorama.com

@ PROGR PROGR Zentrum für Kulturproduktion 3011 Bern www.progr.ch

Marquard Wocher Wochers Panorama von Thun, 1811 Kunstmuseum Thun

STADTGALERIE BERN KunstArchivKunst OVRAArchives, «organisiert von OVRA Archives, kuratiert von Gabriel Flückiger» 05.03. – 04.04.2015 Der englische Patient: Davix, Markus Furrer, Roger Keller, Marion Linke, kuratiert von Boris Billaud 21.05. – 20.06.2015 Mit selbstsüchtiger Hingabe wechselt der englische Patient nach Bedarf die Kriegsfronten, um die Frau seines besten Freundes zu gewinnen. Er endet entstellt bei der vom Schicksal entmutigten Krankenpflegerin Hana, die ihm Sterbehilfe leisten wird. Im Ausstellungsentwurf figuriert

an: Eine Situation, in der Künstler zum Äquivalent von B.F. Skinners Ratten werden, die schwierige kleine Tricks auff ühren, ist zu vermeiden... Es wäre besser, die Begrenzung öffentlich zu machen, als die Illusion von Freiheit aufrecht zu erhalten (Jay Chung, Wink, No 12/10). Kulturaustausch Linz Bern 25.06. – 11.07.2015 Stadtgalerie im PROGR Waisenhausplatz 30 Postfach 8318, 3001 Bern info@stadtgalerie.ch www.stadtgalerie.ch

Der englische Patient Bild: Roger Keller 2014


Impressum

«KunstEINSICHTBern» Das gemeinsame Magazin von Kunstmuseum Bern & Zentrum Paul Klee info@kunsteinsichtbern.ch HERAUSGEBER Kunstmuseum Bern Hodlerstrasse 8–12 3000 Bern 7 www.kunstmuseumbern.ch

Zentrum Paul Klee Moument im Fruchtland 3 3006 Bern www.zpk.org

KONZEPT / REDAKTION Ruth Gilgen Hamisultane, Maria-Teresa Cano, Brigit Bucher, Maria Horst, Magdalena Schindler MIT BEITRÄGEN VON Brigit Bucher, Kathleen Bühler, Aya Christen, MariaTeresa Cano, Fabienne Eggelhöfer, Christine Grüner, Peter Fischer, Matthias Frehner, Maria Horst, Beatrice Imboden, Dominik Imhof, Rudolf Koella, Simone Küng, Urs Rietmann, Anna Röckl, Magdalena Schindler, Livia Schönenberger, Eva Wiederkehr Sladeczek AUFLAGE 18 000 Ex., Erscheint 2-mal jährlich Nächste Ausgabe September 2015 BEZUG Mitglieder der Gönnervereine erhalten das Magazin nach Hause geschickt. Aufgelegt im Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee GESTALTUNG Marie Louise Suter DRUCK www.jordibelp.ch INSERATE Für die nächste Ausgabe können Inserate gebucht werden. Inserateschluss: 7. August 2015 Infos: info@kunsteinsichtbern.ch UNTERSTÜTZUNG Wir bedanken uns für die grosszügige Unterstützung beim Verein der Freunde Kunstmuseum Bern und der Bernischen Kunstgesellschaft BKG

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Museum für bernische Wohnkultur vom 17. bis zum 19. Jahrhundert 9. Mai bis 18. Oktober 2015 www.schloss-jegenstorf.ch

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Schloss Jegenstorf

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16. MÄRZ – 24. MAI 2015

JAZZFESTIVAL BERN

JAZZ, BLuES & SOuL

DAS ÄLTESTE RUNDBILD DER WELT

Marquard Wocher, Panorama von Thun und dessen Umgegend, 1809–1814, Depositum Gottfried Keller-Stiftung, Kunstmuseum Thun © Gottfried Keller-Stiftung, Foto: Christian Helmle / Aussenansicht ThunPanorama, Foto: Christian Helmle

7. März bis 25. Mai 2015

Turo Pedretti (1896-1964) Eine Retrospektive 7. März bis 14. Juni 2015 7. März bis 25. Mai 2015

Peter Stoffel Turo Pedretti Nordwestpassage (1896-1964) Eine Retrospektive

7. März bis 14. Juni 2015

Peter Stoffel Nordwestpassage


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Paul Klee. Bäume in einer städtischen Strasse. Aquarell und Feder und Pinsel in Tusche. 1913. 11,7:13,9 cm Catalogue raisonné 966. Unten links in der Darstellung signiert

AUKTIONEN 18. UND 19. JUNI 2015 Auktionsausstellungen Zürich, Titlisstrasse 48, 3. bis 5. Juni, 13–19 Uhr (Auswahl) Bern, Laupenstrasse 41, 11. bis 17. Juni, 10 –18 Uhr Ihre Einlieferung nehmen wir gerne bis Mitte März entgegen

GALERIE KORNFELD

BERN

KENNERSCHAFT UND TRADITION SEIT 1864

Laupenstrasse 41 . CH-3008 Bern . Tel. +41 31 381 4673. Fax. +41 31 381 1891. galerie@kornfeld.ch . www.kornfeld.ch


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Member

Interview mit Samuel Spreng, Verwaltungsratsmitglied, Patron und Miteigentümer des grössten Schweizer Sicherheits- und Dienstleistungsunternehmens, der Securitas Gruppe mit Sitz in Zollikofen/Bern.

EIN FREUND, EIN GUTER FREUND …

Herr Spreng, als Freund des Zentrum Paul Klee engagieren Sie sich bereits seit den Anfängen für unser Haus. Wie kam es dazu? Von guten Freunden wurde ich angefragt, ob ich mich im Fundraising-Komitee für das damals geplante Klee-Museum in Bern engagieren möchte. Dadurch erhielt ich Einblick in dieses grossartige Projekt und ich durfte mithelfen, Leute und Institutionen zu fi nden, die zur Finanzierung des Vorhabens beitrugen. In diesem Kontext ist meine Unternehmung auch Gründungspartner des Zentrum Paul Klee geworden. Das grosse

der Eröff nung vor dem Museum weit sichtbar im Wind flatterte.

Engagement der Initianten Prof. Dr. Maurice E. Müller und seiner Gemahlin Martha konnte dadurch ergänzt werden.

Dienstleistungsgesellschaft zu ergänzen, die sich für alle angeschlossenen Institute um die Bereiche wie Werbung, Finanzen, technische Dienste und ähnliches kümmert. Dadurch hätten die Museumsdirektoren mehr Kapazität für die kuratorischen Ziele erhalten. Diese Idee ist jedoch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen, aber mit dem Engagement im Zentrum Paul Klee habe ich dennoch einen Beitrag dazu leisten können, dass einige Hürden einfacher übersprungen werden konnten.

Selbstverständlich waren und sind mir die Werke von Paul Klee bekannt, aber durch das Engagement konnte ich weitere und neue Seiten dieses hervorragenden Künstlers entdecken – eine wertvolle Bereicherung! Und es erfüllt mich mit Stolz, dass die Securitas-Fahne noch lange nach

Das ZPK ist langsam aus den Kinderschuhen herausgewachsen und feiert in diesem Jahr bereits seinen zehnten Geburtstag. Welche Anekdote fällt Ihnen ein, wenn Sie auf die letzten zehn Jahre ZPK zurückblicken? Oh, das ist eine schwierige Frage! Nur eine Anekdote? Ich habe viele zu erzählen. Ich habe mich schon lange vor der Gründung des Zentrum Paul Klee mit Fragen um die Kunst beschäft igt. Ich habe versucht, die etablierten Berner Museen mit einer


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Als bleibendes Erlebnis bleibt mir sicherlich auch die Auff ührung des Swiss Jazz Orchestra zusammen mit der Camerata Bern in Erinnerung. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Securitas AG im Jahre 2007 erfüllte ich mir einen lang gehegten Traum: Bildende Kunst, Jazz, Klassik und unsere Firmengeschichte für einmal verschmelzen zu lassen. Das Konzert mit der Urauff ührung des eigens für diesen Anlass komponierten Stücks «Tanzendes Licht» von und mit Solotrompeter Markus Stockhausen bleibt unvergessen. Am 29. und 30. Mai 2015 zelebriert das Zentrum Paul Klee sein Jubiläum und lädt zu einem bunten Festwochenende ein. Zu diesem besonderen Anlass haben Sie sich ein ganz besonderes Geschenk für uns ausgedacht. Auf was dürfen sich das ZPK und Besucherinnen und Besucher freuen? Es hat mit meinem vorher beschriebenen musikalischen ZPK-Highlight zu tun: Die Verschmelzung von bildender Kunst und Musik. Das Swiss Jazz Orchestra, welches mir sehr am Herzen liegt, hat neben der Komposition von Stockhausen auch noch Musik des amerikanischen BigBand-Genies Jim McNeely gespielt und es gefiel damals den Musikern so sehr, dass sie mich fragten, ob sie es wieder einmal spielen dürften. Als Hauptsponsor des Swiss Jazz Orchestra kann ich mir natürlich auch erlauben, ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Und was wäre da besser als der gleiche Ort und die gleiche Musik. Schliesslich hat Jim McNeely eigens für das Swiss Jazz Orchestra acht Werke von Paul Klee vertont. Diese Songs sollen nochmals aufgeführt werden und ich kann Ihnen versprechen, es freuen sich alle Musiker der Band darauf – ein wirklich einmaliges Hörerlebnis. Die Jazz-Musik ist eine Ihrer grössten Leidenschaften. Weshalb passt gerade Jazz in das Zentrum Paul Klee? Sehen Sie Parallelen? Der Jazz ist etwas sehr Gestalterisches. Ein Stück klingt jedes Mal etwas anders. Wir wissen, dass Paul Klee neben der Kunst auch die Musik sehr mochte. Warum dies nicht zu einem Ganzen verbinden? Der Jazz hat übrigens eine Parallele zu einer idealen Unternehmensführung: Wir brauchen alle ein Thema, ein Ziel, das wir erreichen

wollen. Um dieses Thema am besten umsetzen zu können, ist ein fundiertes Können nötig. Damit man sich von Anderen unterscheidet, fügen wir noch Improvisation und künstlerische Freiheit hinzu, vermischen dies mit den Rahmenbedingungen wie Harmonie und Melodie und am Schluss haben wir ein unverkennbares Ganzes kreiert, unser gemeinsames Resultat, das ohne Teamwork nicht zustande gekommen wäre. Diese Zutaten benötigen sowohl ein erfolgreich geführtes Kunstunternehmen wie das ZPK als auch eine Jazz-Band wie das Swiss Jazz Orchestra. Herr Spreng, was möchten Sie dem Zentrum Paul Klee mit auf den Weg geben? Was wünschen Sie dem ZPK für seine nächsten zehn Jahre? Viel Leben, Kreativität, nationale und internationale Ausstrahlung, erfolgreiche Ausstellungen und dass es eine grosse Attraktion für Bern und für Besucher von auswärts ist. Fazit daraus: Weitermachen wie gehabt. Interview: Maria-Teresa Cano


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MITGLIED WERDEN: PROFITIEREN UND UNTERSTÜTZEN FREUNDE ZPK Werden Sie Freundin/Freund des Zentrum Paul Klee! Freuen Sie sich auf freien Eintritt in alle Ausstellungen, umfassende Informationen über die vielfältigen Aktivitäten des Zentrum Paul Klee und exklusive Einblicke. Als Freundin/Freund ZPK unterstützen Sie ein in der Schweiz einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum.

Die Mitglieder des Vereins der Freunde Kunstmuseum Bern leisten einen wertvollen Beitrag an das Museum und an das Berner Kunstleben. Der Verein erwirbt mit den Beiträgen seiner Mitglieder hauptsächlich Kunstwerke für das Museum und rundet damit die Sammlung in ihren Schwerpunkten ab. Vorteile einer Mitgliedschaft

Vorteile einer Mitgliedschaft – Kostenloser Eintritt in alle Ausstellungen – Exklusive Führungen und Veranstaltungen mit unserem Direktor und Expertinnen und Experten – Einladungen zu den Ausstellungseröffnungen – Informationen zu Programm und Aktivitäten des ZPK – Abonnement des gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern herausgegeben Magazins «KunstEINSICHTBern» – 20% Rabatt auf unsere Ausstellungskataloge – Freier Eintritt in die «Fünfliberwerkstatt» des Kindermuseums Creaviva – Freier Eintritt zu den Familienmorgen-Programmen Mitgliederbeiträge Einzelmitgliedschaft CHF 90.00 / Partnermitgliedschaft (1 Adresse, 2 persönliche Ausweise) CHF 140.00 / Familienmitgliedschaft (2 Erwachsene und Kinder bis 16 Jahre) CHF 170.00 / SchülerInnen, Studierende bis 26 Jahre CHF 30.00 / Firmen Gönnermitgliedschaft (2 übertragbare Freundeskreiskarten) CHF 500 Kontakt Freunde Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3, Postfach, 3000 Bern 31 / T + 41 (0)31 359 01 01 / freunde@zpk.org

Als Mitglied bieten wir Ihnen verschiedene Gelegenheiten, im Kreis der Freunde Kunst zu entdecken: – Gratis in die Sammlung und die Sonderausstellungen des Kunstmuseums Bern – 20% Rabatt auf Ausstellungskatalogen des Kunstmuseums Bern – Geschlossene Führungen durch die Ausstellungen des Kunstmuseums Bern – Einladungen zu Vernissagen und Veranstaltungen des Kunstmuseums Bern – Teilnahme an exklusiven Kunstreisen – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» – Jährliche Mitgliederversammlung mit aussergewöhnlichem Kunstanlass – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft Mitgliederbeiträge Einzelmitglieder CHF 65.00 / Ehepaare CHF 100.00 / Studierende CHF 10.00 / Kollektivmitglieder CHF 300.00 / Private Gönner CHF 750.00 / Firmen und Institutionen als Gönner CHF 1500.00 / Einmaliger Beitrag CHF 2000.00 Kontakt Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / member@kunstmuseumbern.ch


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bernerkunstfonds Die BKG fördert das Verständnis für die zeitgenössische Kunst und unterstützt insbesondere begabte junge Kunstschaffende, das Kunstmuseum Bern sowie die Kunsthalle Bern. Die BKG veranstaltet Führungen in Ausstellungen und organisiert Kunstreisen, Atelierbesuche und Vorträge. Jährlich vergibt sie mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Corti Stipendium den höchstdotierten privaten Kunstpreis der Schweiz. Im Jahr 1813 gegründet, gehört die BKG zu den ältesten Institutionen, die sich in der Schweiz der Kunstförderung widmen. Vorteile einer Mitgliedschaft – Einladung zur Vernissage des AC-Stipendiums und Zustellung der Publikation zur Ausstellung – Gratiseintritt in alle Ausstellungen des Kunstmuseums Bern und der Kunsthalle Bern – Abonnement des gemeinsam mit dem Zentrum Paul Klee herausgegebenen Magazins «KunstEINSICHTBern» – Gratisteilnahme an den von der BKG organisierten Atelierbesuchen und Führungen mit Apéro – Exklusive Kunstreisen im In- und ins Ausland – Einladung zu allen Anlässen des Kunstmuseums Bern – Begrüssungsgeschenk zu Beginn der Mitgliedschaft – Jahresgabe

1993 wurde der Berner Kunstfonds durch den Verein der Freunde Kunstmuseum Bern, die Bernische Kunstgesellschaft BKG und die Kunsthalle Bern gegründet, um die Beziehungen zu Mäzenen und Sponsoren auf privatwirtschaftlicher Basis zu pflegen und zu koordinieren. Die Mitglieder leisten jährlich mit rund CHF 90 000.00 einen wichtigen Beitrag zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kunstmuseum Bern und Kunsthalle Bern sowie zur Kunstvermittlung und zum Kunstleben. Der Berner Kunstfonds zählt an die 60 Mitglieder (Private, Firmen und Institutionen). Sie fördern das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle Bern mit einem jährlichen Beitrag Gönnermitgliedschaft 1: CHF 1000.00 – Wir laden Sie ein zu Vernissagen und allen anderen Anlässen in beiden Häusern. – Sie erhalten zwei unpersönliche Jahres-Freipässe für das Kunstmuseum Bern und die Kunsthalle. – 1–2 Sonderanlässe zu den Ausstellungen werden speziell für Sie organisiert. Gönnermitgliedschaft 2: CHF 2000.00

Mitgliederbeiträge Einzelmitglieder CHF 80.00 / (Ehe-)Paare CHF 120.00 / Künstlerinnen und Künstler sowie Auszubildende und StudentInnen unter 25 Jahren CHF 30.00 / Gönnerinnen und Gönner CHF 150.00 (oder mehr)

– Zusätzlicher Vorteil: Wir bieten Ihnen auf Wunsch eine Führung mit den Direktoren durch unsere wichtigsten Ausstellungen.

Kontakt Bernische Kunstgesellschaft BKG, Hodlerstrasse 8 – 12, 3000 Bern 7 / T +41 (0)31 328 09 44 / info@kunstgesellschaft.ch / www.kunstgesellschaft.ch

– Zusätzlicher Vorteil: Wir organisieren für Sie einmal jährlich einen exklusiven Kunstüberraschungsanlass

Gönnermitgliedschaft 3: CHF 3000.00

Kontakt Berner Kunstfonds, Hodlerstr. 8 – 12 , 3000 Bern 7 T +41 (0)31 328 09 44 / member@kunstmuseumbern.ch


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AUKTION IN BASEL 20. JUNI 2015 Schwarzwaldallee 171 4058 Basel Tel. 061 312 32 00 info@beurret-bailly.com www.beurret-bailly.com

JE T Z T

E FE E I N LI

RN

HANS PURRMANN (1880–1966) Blick auf die Boboli-Gärten, 1943

JEWELLERY BY CONTEMPORARY ARTISTS

K C I L L I G M A I L N R O H H C S R I THOMAS H G R E B S I G G U G LUTZ & M I E H N E P P O MERET R E N I E W E C N LAWRE I T T E O B E O ALIGHIER WWW.GEMSANDLADDERS.COM


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Bildergalerie

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Kunstmuseum Bern 1 Besuch der Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf in der Ausstellung von Augusto Giacometti 2 Workshop mit Ulrich Loock in der Ausstellung von Bethan Huws 3 Weltweites Medieninteresse an der Konferenz zur Annahme der Erbschaft von Cornelius Gurlitt durch das Kunstmuseum Bern am 24. November 2014 in Berlin 4 Vortrag des Kurators Beat Stutzer im Rahmen der Ausstellung von Augusto Giacometti 5 Bethan Huws im Gespräch mit Hans Rudolf Reust und Kathleen Bühler anlässlich der exklusiven Veranstaltung für BKG-Mitglieder 6 Der Direktor Matthias Frehner mit dem Künstler Nakis Panayotidis und der Kuratorin Regula Berger an der Medienkonferenz zur Ausstellung im Kunstmuseum Bern

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Zentrum Paul Klee 7 Fröhliche Eröffnung der Japan Week: Seine Exellenz Herr Botschafter Ryuhei Maeda, Kazuo Aichi, Vorsitzender der IFF, Stadtpräsident Alexander Tschäppät und Direktor Peter Fischer durchtrennen zusammen das Band 8 Bruno Ganz liest Robert Walser 9 Emil begeistert 2014 mit seinem Programm «Emil schnädered» 10 Eröffnung der Ausstellung «Paul Klee. Kein Tag ohne Linie» im Staatlichen Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau: Präsidentin des Puschkin-Museums Irina Alexandrowna Antonowa, Seine Exellenz Herr Botschafter Pierre Helg, Direktor ZPK Peter Fischer, Direktor der Fondation Beyeler Sam Keller und Matthias Frehner, Direktor KMB 11 Gruppenbild mit Dame anlässlich des Artist Talk zur Ausstellung EXPANSION FIELD: Peter Fischer, Simone Küng, Antony Gormley, Hans Ulrich Obrist 12 Kuratorin Fabienne Eggelhöfer mit Mary Moore, Tochter des Künstlers Henry Moore, während der Eröffnung der Ausstellung

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Otto Meyer-Amden 24. Januar – 26. April 2015

Kunstmuseum Winterthur Museumstrasse 52 CH-8400 Winterthur Di 10–20, Mi bis So 10–17 www.kmw.ch

Das Frühwerk 1903–1914


Welche Farbe hat Engagement?

Staunend im Museum stehen – diese Momente weiten den Blick. Deshalb pflegen wir seit Jahren enge Partnerschaften mit Kunstinstitutionen in der ganzen Schweiz und unterstßtzen das Kunstmuseum Bern seit 1996 als Hauptsponsor.

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