Boswil Aktuell Juni - September 2016

Page 1

BOSWIL AKTUELL Juni  – Septemb er 2016 Meisterkonzer te Boswiler Sommer «Träume» Jugendorchester


Inhalt

Juni  – Septemb er 2016

Programm

4

Jugendorchester Freiamt

16

Jugend-Sinfonieorchester Aargau Boswiler Herbstakademie

18

20

Im Fokus: junge Komponisten

21

Vor und hinter den Kulissen des Boswiler Sommers Wir bauen für die Zukunft Buch- und CD-Tipps

24

26

Förderverein Künstlerhaus Boswil Programmübersicht

2

28

27

22


Grüezi

Sich neu erfinden Das Künstlerhaus Boswil baut ein Foyer für die Alte Kirche – nicht auf der grünen Wiese, sondern als ­A nbau an ein bestehendes Gebäude, über einer historischen Ruine und während des vollen Jahresprogrammes als Kulturleuchtturm.

tungen sind zum Teil bereits ausverkauft und seine «Träume» (so das diesjährige Motto des Festivals) ­e ntfalten sich dieses Jahr parallel zu den architektonischen Visionen. Mit herzlichen Grüssen aus Boswil

Dieses Einfügen in Bestehendes – dafür gibt es in der Architektur und im IT-Bereich den Begriff «Brownfield»: Neue Software und neue Bauten müssen sich mit Bestehendem auseinandersetzen und sich in diesem Prozess behaupten und bewähren. Dieses Ineinandergreifen von Neu und Alt hat Baukommission, ­A rchitekt, Bauleiterin, Bauingenieur und Fachplaner und die beteiligten Firmen in den letzten Monaten oft Kopfzerbrechen bereitet. «Nur ein Foyer» – aber in einem sehr ungewöhnlichen Umfeld, in welchem die eigenen Wünsche und Erfordernisse mit Denkmal­ pflege, Kantonsarchäologie, Brandschutz und den ­A nforderungen an behindertengerechtes Bauen in Einklang gebracht werden müssen. (Lesen Sie auf Seite 25, mit was für Herausforderungen sich unsere Bauleiterin Marta Rothfuss auseinandersetzen muss!) Das Künstlerhaus freut sich, mit diesem Projekt nicht nur für ­s eine Konzertbesucherinnen und –besucher einen Mehrwert zu eröffnen, sondern auch eine respektable Wertschöpfung in der Region zu entfalten: So konnte ein Grossteil der Arbeiten an qualifizierte Firmen in Region und Gemeinde vergeben werden. Auch im Musikalischen gibt es Projekte, die quasi «auf der grünen Wiese» entstehen – «Musik für die Bünz» im vergangenen Jahr beispielsweise – und andere, die seit längerem bestehen, sich aber ständig neu erfinden müssen und symbolisch wohl auch als «Brownfield» verstanden werden können. Zu ihnen gehört das ­Jugendorchester Freiamt, welches soeben aus Altersgründen einige erfahrene Mitglieder «verloren» hat und nun verjüngt probt und konzertiert. Oder das ­E nsemble Boswil, welches 2016 eine Pause einlegt, um ab 2017 erneuert in die Zukunft zu starten. Oder der «Boswiler Sommer 2016», dessen Grundkonzept sich jedes Jahr aufs Neue bewähren muss. Seine Veranstal-

Peter Wipf Präsident Stiftungsrat

Michael Schneider Geschäftsführer

P.S. Da vom 12. September an bis Mitte Dezember ­aufgrund der Bauarbeiten keine Veranstaltungen im Künstlerhaus stattfinden, erscheint das nächste «Boswil aktuell» erst Ende Oktober / Anfang November.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Young ­C omposers Project erfinden ihre eigenen musikalischen Welten. 3


Boswiler Meisterkonzert

Akademie für Alte Musik Berlin Georg Philipp Telemann (1681–1767) Ouverture à 7 in g-Moll, für 3 Oboen, Streicher und Basso continuo TWV 55:g4 Sonata in f-Moll, für 2 Violinen, 2 Violen und Basso continuo in f-Moll TWV 44:32 Concerto für 2 Flöten, Calchedon, Streicher und Basso continuo TWV 53:D4 Concerto in B-Dur für 3 Oboen, 3 Violinen, Streicher und Basso continuo TWV 44:B43 Concerto für 4 Violinen ohne Bass in A-Dur TWV 40:204 Concerto für 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo TWV 53:d1 Nach dem italienischen Vivaldi-Programm im Februar ein zweiter Barock-Schwerpunkt bei den Boswiler Meisterkonzerten – ein norddeutsches Telemann-­ Programm im Sommer. Georg Philipp Telemann zählte zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit: Was wir heute im Rückblick die Ära des Johann Sebastian Bach nennen, hätten Zeitgenossen vielleicht als Epoche des Georg Philipp Telemann bezeichnet. Die experimentierfreudigen, klanglich zupackenden Alte Musik-Ensembles der letzten Jahre haben mit dem Image des «langweiligen» Telemann gründlich aufgeräumt. Im Konzert mit der renommierten Akademie für Alte Musik Berlin erwartet uns ein vitales Panorama mit Konzertstücken des Hamburger Komponisten.

4

19.30 Uhr, Boswil im Gespräch: Konzerteinführung mit dem Musikjournalisten David Schwarb Samstag 4. Juni 2016, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 70.-/55.-/45.vorverkauf@kuenstlerhausboswil.ch 056 666 12 85 Abendkasse ab 19.45 Uhr Konzertmenü, 18.00 Uhr 3-Gang-Menü CHF 48.–, serviert vom Gasthaus Sternen Boswil im Restaurant des Künstlerhauses Die Plätze sind limitiert, eine Reservation ist unerlässlich

Seite 26: CD-Tipp «Orchestral Suites»


Jugendorchester Freiamt

Italienische Reise Jugendorchester Freiamt Leonardo Bizzotto, Fagott Anne-Cécile Gross, Leitung Ottorino Respighi (1879–1936) Antiche Danze ed Arie Antonio Vivaldi (1678–1741) Konzert für Fagott und Orchester a-Moll RV 498 Gioachino Rossini (1792–1868) „Una voce poco fa» aus il barbiere di Siviglia bearbeitet für Fagott und Streichorchester von Robert Walker Arien-Potpourri aus Opern von Verdi, Puccini, Ponchielli

Freitag 17. Juni 2016 19.30 Uhr weitere Konzerte: Samstag 18. Juni 2016 16.00 Uhr Stiefelchnächt, Bremgarten Sonntag 19. Juni 2016 17.00 Uhr Klosterkirche, Gnadenthal Eintritt frei, Kollekte

Seite 16: JOFuture-Solist Leonardo Bizzotto

Im 18. und 19. Jahrhundert war es Tradition, die Söhne des europäischen Adels auf Bildungsreise nach Italien zu schicken. So ergänzten sie die Erziehung, die sie zu Hause durch Privatlehrer erhielten. Zahlreiche namhafte Musiker, Schriftsteller und Künstler suchten Inspiration im «Land, wo die Zitronen blühn». Das ­Jugendorchester Freiamt folgt in diesem Programm seinen berühmten Vorgängern auf italienischer Reise und begleitet den Fagottisten italienischer Herkunft, Leonardo Bizzotto. Der junge Solist spielt im Rahmen von JOFuture, dem Podium für talentierte InstrumentalistInnen und KomponistInnen.

5


MUSIKFESTIVAL BOSWILER SOMMER 2016

TRÄUME 2 5 . Ju n i bi s 3 . Ju l i 2 0 16 8 0 Mu s i ker, 1 4 Kon zer te b os w i l er s ommer. ch 6


Traumhaft

Tagträume

Traumfabrik

Claire Huangci, Klavier Andrei Ionita , ˇ, Violoncello CHAARTS

Claire Huangci, Klavier Andrei Ionita , ˇ, Violoncello Felix Froschhammer, Violine Yuki Kasai, Violine Robin Müller, Violine Sylvia Zucker, Viola Radu Nagy, Violoncello

Claire Huangci, Klavier Rastrelli Cello, Quartett casalQuartett

Frédéric Chopin Largo aus op. 65 für Violoncello und Klavier Antonín Dvořák Nocturne op. 40 für Streicher Dobrinka Tabakova Konzert für Violoncello und ­Streichorchester Frédéric Chopin 2. Klavierkonzert f-Moll op. 21 Im Rahmen von «Weltklasse» auf SRF 2 wird das Konzert ­aufgezeichnet. Samstag, 25. Juni, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 75.–/60.–/45.–

Robert Schumann Kinderszenen op. 15 Fantasiestücke a-Moll op. 73 Luigi Boccherini Streichquintett «Der Traum» F-Dur op. 41 Johannes Brahms Klaviertrio H-Dur op. 8 Sonntag, 26. Juni, 11.00 Uhr Eintritt: CHF 55.–/45.–/35.–

Filmmusik aus der «Traumfabrik» Richard Addinsell «Warsaw Concerto» aus ‹Dangerous Moonlight› Mariano Mores «El Tango de Roxanne» aus ‹Moulin Rouge› Charlie Chaplin «Smile» aus ‹Modern Times› Sergio Drabkin «007»-Potpourri John Williams Thema aus ‹Schindlers Liste› Ennio Morricone «Gabriels Oboe» Jerry Bock «Fiddler on the Roof» Sonntag, 26. Juni, 17.00 Uhr Eintritt: CHF 60.–/50.–/35.–

7


Träumer Ian Bostridge, Tenor Julius Drake, Klavier CHAARTS Peteris Vasks Viatore – Der Wanderer Franz Schubert Winterreise D 911 Der britische Star-Tenor gibt eines seiner äusserst seltenen Konzerte in der Schweiz. Montag, 27. Juni, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 80.–/65.–/50.–

Seite 26: Lese-Tipp, Ian Bostridge «Schuberts Winterreise»

Nacht & Träume

Dornröschen

Ian Bostridge, Tenor Saskia Giorgini, Klavier Yuki Kasai, Violine Rachel Späth, Violine Markus Fleck, Viola Andreas Fleck, Cello

Sebastian Schindler, Horn Christian Schweizer, Horn Peter Schmid, Trompete Marc Jaussi, Trompete Willi Röthenmund, Trompete Lukas Scherrer, Trompete Vincent Métrailler, Posaune Christoph Bolliger, Posaune Peter Hottinger, Erzähler

Franz Schubert Lieder mit Streichquartett: Robert Schumann Klavierquintett Es-Dur op. 44 Lieder mit Klavier Ralph Vaughan Williams On Wenlock Edge, für Tenor, ­K lavier und Streichquartett Dienstag, 28. Juni, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 70.–/55.–/45.–

8

Familienkonzert

Peter I. Tschaikowsky Musik zum Ballett «Dornröschen» op. 66 (Auszüge) Die Gebrüder Grimm Dornröschen Mittwoch 29. Juni, 15.00 Uhr Eintritt: Erwachsene CHF 30.– / Kinder 15.– / Schulklassen 10.–


Trans­ silvanien

Rêve Royal

Arabische Nacht

Karel Boeschoten, Violine Aurel Budisteanu, Akkordeon Zsolt Boni, Kontrabass Giani Lincan, Cimbal Andrei Ionita , ˇ, Violoncello CHAARTS

Regula Mühlemann, Sopran Steven Player, Gitarre, Tanz und Schauspiel Michael Metzler, Schlagzeug Katerina Ghannudi, Harfe Maria Alba Carmona Tobella, Oboe Tamar Inbar, Oboe Robin Müller, Leitung CHAARTS

Ausverkauft

Rumänische Volksmusik Alte Lieder und Tänze in ­t raditioneller Spielart Sándor Veress Transsilvanische Tänze Belá Bartók Rumänische Tänze Mittwoch, 29. Juni, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 55.–/45.–/35.–

Arien und Instrumentalmusik aus: Jean Baptiste Lully Musique pour le coucher du roy Henry Purcell The Fairy Queen Georg Friedrich Händel Giulio Cesare e Cleopatra

Daniel Schnyder, Saxophon Firas Hassan Riq, Tarabouka Bassam Saba, Oud und Nay Adam Taubitz, Violine Ronny Spiegel, Violine Razvan Popovici, Viola Kirill Kraftzoff, Violoncello Peter Herbert, Kontrabass Traditionell arabische Musik in ­e iner Klangreise durch Sanddünen und Klangoasen, verquickt mit ­j azzigen Kompositionen von Daniel Schnyder. Freitag, 1. Juli, 20.15 Uhr

Donnerstag, 30. Juni, 20.15 Uhr Eintritt: CHF 70.–/55.–/45.–

9


Walk & Wonder Henrik Wiese, Flöte Daniel Schnyder, Saxophon Firas Hassan Riq, Tarabouka Bassam Saba Oud, Nay Andrei Ionita , ˇ, Violoncello Naoki Kitaya, Orgel Abfahrt mit Bus Boswil: 9.00 Uhr Zollhaus und Alte ­Brücke Sins Cello-Konzert, Kaffee-Pause Busfahrt Richtung Maschwanden Spaziergang über das Naturschutzgebiet nach Schoren Mühlau Mittagessen Museumsrundgang: Zeugen aus ­A lter Zeit Konzert Busfahrt nach Merenschwand Orgel und F ­ löten-Konzert, Apéro Rückfahrt im Bus nach Boswil, Ankunft ca. 16.30 Uhr In Kooperation mit Erlebnis Freiamt Samstag, 2. Juli, 9.00–16.30 Uhr Eintritt: Erwachsene CHF 125.– / Kinder bis 12 Jahre CHF 60.– (inkl. Transfer, Essen, Getränke)

10

Nocturnes I

Nocturnes II

Sophie Dartigalongue, Fagott Alexander Sitkovetsky, Violine Maria Alba Carmona Tobella, Oboe Henrik Wiese, Flöte Sebastian Bohren, Violine CHAARTS

Claire Huangci, Klavier Walter Küng, Erzähler

Antonio Vivaldi Konzert für Fagott «La Notte» Johann Sebastian Bach Concerto für Violine und Oboe c-Moll BWV1060 Carl Philipp Emanuel Bach Concerto für Flöte d-Moll Wq 22 Giuseppe Tartini Teufelstrillersonate g-Moll Giya Kancheli «Chiaroscuro» für Violine und ­O rchester Samstag, 2. Juli, 17.00 Uhr Eintritt: CHF 75.–/60.–/45.–

Frédéric Chopin Nocturne op. 27 Nr. 1 + 2 Nocturne op. posth. Nocturne op 48 Nr. 1 Polonaise Fantasie op. 61 Alexander Nikolajewitsch Skrjabin Sonata Fantasie op. 19 Dobrinka Tabakova Nocturne Texte von Marlene Dietrich und anderen Samstag, 2. Juli, 21.30 Uhr Eintritt: CHF 50.–/45.–/35.–


Traumpfade

Fernweh

Henrik Wiese, Flöte Alexander Sitkovetsky, Violine Markus Fleck, Viola Andreas Fleck, Violoncello

Claire Huangci, Klavier Sophie Dartigalongue, Fagott Andrei Ionita , ˇ, Violoncello CHAARTS

Jürg Dähler, Violine Andrei Ionita , ˇ, Violoncello Razvan Popovici, Viola Tomoko Asakara, Viola

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Franz Berwald Konzertstück für Fagott und ­O rchester Antonín Dvořák Konzert für Cello und Orchester h-Moll op. 104

Wolfgang Amadé Mozart Flötenquartett Nr. 3 C-Dur KV 285b Dobrinka Tabakova Streichtrio «Insight» Ernst von Dohnányi Serenade op. 10 Peter I.Tschaikowsky Streichsextett «Souvenir de ­F lorence» d-Moll op. 70

Sonntag, 3. Juli, 18.00 Uhr Eintritt: CHF 85.–/70.–/50.–

Sonntag, 3. Juli, 11.00 Uhr Eintritt: CHF 55.–/45.–/35.–

11


Jugend-Sinfonieorchester Aargau

Femmes Fatales? Jugend-Sinfonieorchester Aargau Christina Daletska, Mezzosopran Hugo Bollschweiler, Leitung Joan Tower (*1938) Fanfare no. 1 for the Uncommon Woman (1986)* Grażyna Bacewicz (1909-1969) Overture for Orchestra (1943) Hector Berlioz (1813-1883) Les nuits d’été, op.7 (1856) Joan Tower Fanfare no. 2 for the Uncommon Woman (1989) Georges Bizet (1838-1875) Carmen Suites Nr. 1 und 2 (1882/87) «Wenn wir ein Frauenzimmer die Violin, oder das Horn, oder den Baß spielen sehen, so empfinden wir ein gewisses Gefühl des Unschicklichen» findet Carl Ludwig Juncker noch in 1783 ganz ungeniert. In der Geschichte der klassischen Musik erscheint die Frau als Zuträgerin, Staffage, Vamp oder Muse, selten bis gar nicht als schöpferisches Ich, frei von Männerwille und -wahn. FEMMES FATALES? stellt starke Frauen in die musikalische Mitte: schaffende, inspirierende und symbolische Figuren ohne Wenn und Aber.

12

Sonntag, 7. August 2016, 11.00 Uhr Eintritt: CHF 40.–/15.– (Stud./Lehrl.) / Kinder bis 12 Jahre freier Eintritt Weitere Konzerte: Donnerstag, 11. August 2016, 19:30 Uhr Hotel Schweizerhof Luzern Freitag, 12. August 2016, 19:30 Uhr Klosterkirche Königsfelden Sonntag, 14. August 2016, 17:00 Uhr KUK Aarau Sonntag, 21. August 2016, 17:00 Uhr Kurpark/Kirche Zurzach* *  Ö ffentliches Konzert zum Festjubiläum 100 Jahre Raiffeisenbank Aare-Rhein & Böttstein

Seite 17: Femmes Fatales? Schaffende, Interpretierende, Musen


Boswil Surprise

Voice Storming TeilnehmerInnen des Meisterkurses Gesang, mit Hans Peter Blochwitz In diesem Konzert treten die rund zehn TeilnehmerInnen des Meisterkurses mit einem abwechslungsreichen Programm auf, in welchem sowohl das Opern- als auch Konzertrepertoire zur Geltung kommen.

Boswil Surprise

Saxophon Konzert TeilnehmerInnen und Dozenten (Sascha Armbruster, Rico Gubler und Masataka Hirano) des Meisterkurses Saxophon Die TeilnehmerInnen und Dozenten des Meisterkurses präsentieren ein abwechslungsreiches Programm, das die vielen Möglichkeiten des Instrumentes in verschiedenen Musikstilen zeigt.

Sonntag, 21. August 2016, 17.00 Uhr Freitag, 2. September 2016, 19.30 Uhr Abendkasse ab 16.30 Uhr Eintritt: CHF 25.–/15.– (Studenten, Lehrlinge) / Kinder bis 12 Jahre, freier Eintritt

Abendkasse ab 19.00 Uhr Eintritt: CHF 25.–/15.– (Studenten, Lehrlinge)

13


Zu Gast am Künstlerhaus

Opera! Arien, Chöre, Duette Nuria Rial, Sopran David Alegret, Tenor Cappella Dei Grilli - Chor und Orchester Leitung: Enrico Fischer Ouvertüren, Chöre, Arien und Duette von Mozart, Verdi, Rossini, Donizetti Seit 40 Jahren besteht das kleine Schweizer Ensemble um den umtriebigen Gründer und künstlerischen ­L eiter Enrico Fischer. Chor und Orchester bilden eine feste Einheit, die über viele Jahre gewachsen ist. Im ersten Teil erklingen Arien und Chornummern von Mozart, aus der «Entführung aus dem Serail», der «Hochzeit des Figaro», «Don Giovanni» und «Idomeneo». Der zweite Teil ist den Italienern gewidmet: Rossini aus «Semiramide» und dem «Barbier von Sevilla», ­D onizetti aus «Don Pasquale» und «Elisir d’Amore» ­s owie Verdi aus «Nabucco».

Boswil Surprise

Violinen Konzert Melinda Csenki, Norwegen Ellen Samdal, Norwegen Lone Meinich, Norwegen Lea Kristina Brückner, Norwegen Rahel Castelberg, Sumiswald Mattea Anderes, Starrkirch-Wil Anna Stäuble, Winterthur Aischa Gündisch, Winterthur Patrizia Lichtscheidl, Österreich Renée Wirth, Luxemburg Das beliebte Konzert des Meisterkurses Violine bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Werken für die Violine solo und für Violine/Klavier Die rund zehn TeilnehmerInnen kommen aus der Schweiz, Deutschland und Norwegen. Als renommierter Violinpädagoge hat Detlef Hahn eine Professur an der Guildhall Schoof of Music and Drama in London inne und unterrichtet als Dozent ebenfalls an der State Academy Oslo. Freitag 9. September 2016, 19.30 Uhr

Samstag, 3. September, 19.30 Uhr Abendkasse ab 19.00 Eintritt: CHF 65.–/ 55.–/ 45.–/ 25.– (Studenten, Lehrlinge) Vorverkauf www.ticketville.ch weiteres Konzert: Sonntag, 4. September, KuK, Aarau, 17.00 Uhr 14

Abendkasse ab 19.00 Uhr Eintritt: CHF 25.–/15.– (Studenten, Lehrlinge)


Boswil Surprise

Young Composers Concert

Boswiler Meisterkonzert

Mariam Batsashvili Ausverkauft Mariam Batsashvili, Klavier

Abschlusskonzert des Young Composers Project

Schweizer Premiere der Pianistin Lena Bolliger, Untersiggenthal; Joélle Nager, ­Binningen; Philip Meile, Auw; Janis Birrer, Oberrüti; Joseba Zbinden, Egliswil; Eva Sulai Koch, Dietwil; Amin Bundhoo, Untersiggenthal; Magdalena Popp, Nussbaumen b.Baden; Marin Kloter, Oberehrendingen; Melanie Bieri, Hausen b. Brugg; Marc Salis, ­Baden; Ensemble YCP: Annina Rusch, Flöte; Hirotaka Haga Saxophon; Dominik Meyer, Violine; Alexandra ­Schweighofer, Violoncello; Yael Anais Dengler, ­Klavier In diesem Konzert werden die während des Jahres entstandenen Kompositionen der TeilnehmerInnen des Young Composers Project uraufgeführt. In Kooperation mit dem Lions Club Baden und der Kantonsschule Wettingen. Samstag 10. September 2016, 17.00 Uhr Türöffnung ab 16.30 Uhr, Eintritt: frei, Kollekte

1993 in Georgien geboren, gewann Mariam Batsashvili 2014 den renommierten Franz Liszt-Klavierwettbewerb in Utrecht. Die Boswiler Meisterkonzerte sind stolz, dass Mariam Batsashvili in diesem Rahmen nun im September 2016 ihr Schweizer Konzertdebut gibt. In der Alten Kirche präsentiert sie ein virtuoses und klangprächtiges, romantisches und verspieltes Programm, das virtuose Bearbeitungen enthält und zwischen Bach, Chopin, Mendelssohn und Liszt pendelt. Benefizkonzert Soroptimist International Club ­B remgarten-Freiamt. Von jedem Konzertticket gehen CHF 20.– an den ­Verein Entlastungsdienst AG / SO. 16.00 Uhr, Boswil im Gespräch: Konzerteinführung mit dem Musikdramaturgen Walter Labhart Sonntag, 11. September, 17.00 Uhr

Weiteres Konzert: Dienstag, 13. September, 18.30 Uhr Aula der Kantonsschule Wettingen

15


Italie— nische Reise


Jugendorchester Freiamt

Leonardo Bizzotto, Fagott: JOFuture-­Solist Juni 2016 Leonardo Bizzotto wurde 1999 in Aarau geboren. Mit seinem Vater, dem Musiker Renato Bizzotto, begann er mit 5 Jahren Klavier zu spielen. Seine Schulzeit absolvierte er in Muri AG. Seine fagottistische Ausbildung startete er in seinem 11. Lebensjahr bei Prof. Matthias Racz und bereits als 12-Jähriger konzertierte er das erste Mal öffentlich. 2014 wechselte er die Schule und bewarb sich für das Kunst & Sport Gymnasium Rämibühl. Zurzeit durchläuft er dort die musikalische Ausbildung, die mit der Ausbildung der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK verknüpft ist. 2014 war Leonardo auf Italien-Tournee mit dem Jugend Symphonie Orchester Zürich (JSOZ). Seit Ende desselben Jahres spielt er zudem mit dem Jugend-­ Sinfonieorchester Aargau (JSAG) und seit Anfang 2015 ist er Mitglied des Pre-College Orchestras Zürich (PCOZ). Ausserdem tritt er bei zahlreichen Auftritten mit seinem Vater auf und durfte schon mit Albrecht Mayer, Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, ­z usammen auf der Bühne stehen. Zudem hatte er ­w eitere Solo-Auftritte mit dem Izmir State Symphonie Orches­t ra und dem Kammerorchester K65.

JOFuture – das Talentförderungsprogramm Das Künstlerhaus Boswil bietet im Rahmen des ­Jugendorchesters Freiamt (JOF)Musiktalenten aus dem Freiamt und dem ganzen Kanton eine Förder-­ Plattform, die jungen InstrumentalistInnen oder ­KomponistInnen Konzertauftritte bei den Tourneen des JOF ermöglicht.

Seite 5: Konzerttournee «Italienische Reise», 17. –19. Juni

17


Femmes Fatales?


Jugend-Sinfonieorchester Aargau

Femmes Fatales? Schaffende, Interpretierende, Musen Die Frauen bestimmen: als Schaffende, als Interpretierende und als Musen. Grazia Bacewicz ist eines der wichtigsten Stimmen des polnischen Musikschaffens des 20. Jahrhunderts und eine der wenigen Frauen, die sich international nachhaltig im männerdominierten KomponistInnen-Kanon etablieren konnte. Als Carl Flesch-Schülerin war sie zudem eine stilbestimmende Geigerin und erfolgreiche Schriftstellerin. Ähnliches gilt für die eminente amerikanische Komponistin Joan Tower, die mit ihren an Coplands «Fanfare for the Common Man» angelehnte Fanfaren ein unüberhörbares Ausrufezeichen setzt für die ­öffentlichen Wahrnehmung der Frau in den Künsten. Berlioz’ Les Nuits d’été - in Anlehnung an Shakespeare’s Midsummer Night’s Dream -stehen im Fadenkreuz von zwei Frauen: Im Beziehungsraum von Berlioz, seiner Frau Harriet Smithson und der Geliebten Marie Recio spielten sich zur Entstehungszeit des Liederzyklus entscheidende Szenen ab, die schliesslich zu Trennung und neuer Liebe führten. Georges Bizets Opus Maximum hat wegen seiner ungezähmten Hauptdarstellerin zu seiner Zeit zum Skandal geführt. Unstet und aggressiv, nimmt sich Carmen, was sie will und gibt mit ihrem sittenwidrigen Lebenshunger Bizets genialer Musik das perfekte Figurengefäss. Powerfrau, Vamp, Psychopathin: Carmen verkörpert wie keine zweite Opernfrau das Faszinosum Femme fatale. Mit Christina Daletska wird eine stimmliche Überfliegerin zu Gast sein, die mit ihrer Bühnenpräsenz und agilen Ausdrucksfähigkeit längst schon international ein Begriff ist und der JSAG-Tournee echten Star-Glanz aufsetzen wird.

Seite 12: Konzerttournee «Femmes Fatales?» 7. – 21. August

Christina Daletska, Mezzosopran Christina Daletska, geboren in Lemberg (Ukraine), studierte Geige bei ihrer Mutter Oksana Trunko und spielte noch vor ihrem 18. Geburtstag die Violinkonzerte von Mendelssohn, Tschaikowski und Beethoven; 2006 begann sie ihr Gesangsstudium mit Ruth Rohner in Zürich und gewann bereits ein Jahr später drei ­P reise in drei internationalen Gesangswettbewerben. Christina Daletska ist eine der faszinierendsten und vielseitigsten jungen Sängerinnen ihrer Generation. Bereits mit 24 Jahren in Missa Solemnis als «eine ­E ntdeckung» hervorgehoben (NZZ), wird sie regelmässig als «die fabelhafte Christina Daletska» (Stuttgarter Zeitung), «fraglos eine Sängerin mit grosser Zukunft» (Forum Festspiele) oder «äusserst nobel singende Christina Daletska» (Online Musik Magazine) gelobt, und ihr szenisches Engagement als «maximal und ­u nwiderstehlich» oder «hinreissend» (Forumopera) ­b ezeichnet.

19


Boswiler Herbstakademie

Masterclass Gesang

15. – 21. August 2016 Dozenten: Hans Peter Blochwitz, Gesang und Annette Saunders, Klavier Hans-Peter Blochwitz sang als lyrischer Tenor an allen grossen Opernhäusern der Welt. Seit 2000 bekleidet er eine Professur an der Hochschule der Künste Bern. Sein Interpretationskurs richtet sich an SängerInnen und GesangsstudentInnen oder Duos, wobei der ­L iedgesang im Mittelpunkt steht, Opern- und Konzertrepertoire aber ebenso willkommen sind. Die interpretatorische und technische Erarbeitung der Stücke hat in den letzten Jahren zunehmend auch szenische Arbeit mit eingeschlossen, da die Alte Kirche am Künstlerhaus Boswil, ideale Voraussetzungen dafür bietet. Kursdauer: Montagnachmittag, 15. August, 14.00 Uhr, bis Sonntag. 21. August 2016

Masterclass Saxophon

Mit Sascha Armbruster und Rico Gubler Gastdozent: Masataka Hirano 29. August – 2. September 2016

20

Der Meisterkurs für Saxophon von Sascha Armbruster, Dozent an der Musikhochschule Luzern und Rico ­Gubler, Rektor der Musikhochschule Lübeck, richtet sich an MusikstudentInnen, MusiklehrerInnen und ambitionierte Amateure. Es sind drei Werke vorzubereiten, eines davon, in Absprache mit den Dozenten, umfassender. Neben den Unterrichtslektionen werden die Dozenten in kurzen Vorträgen und Präsentationen auch zeitgenössische Kompositionen vorstellen. 2016 wird der Kurs mit dem bekannten Hasataka Hirano als Gastdozenten erweitert, welcher zusätzliche Akzente einbringen wird. Den TeilnehmerInnen steht ein Korrepetitor zur Verfügung. Kursdauer: Montag, 29.8. Beginn mit dem Nachtessen bis Freitag, 2. September 2016 .

Masterclass Violine

Mit Detlef Hahn 4. – 10. September 2016 Als renommierter Violinpädagoge hat Detlef Hahn eine Professur an der Guildhall Schoof of Music and Drama in London inne und unterrichtet als Dozent ebenfalls an der State Academy Oslo. Sein Interpreta­ tionskurs mit Einzel- und Gruppenstunden umfasst das Konzert- und Sonatenrepertoire für Violine solo resp. Violine/Klavier. Eine Korrepetition steht während des Kurses und für das Schlusskonzert zur Verfügung. Kursdauer: Sonntag 4. September, 17.00 Uhr, bis ­Freitag, 9. September 2016

Weitere Informationen und Anmeldung Künstlerhaus Boswil, Ort der Musik Tel. 056 666 12 85


Young Composers Project Das Young Composers Project (YCP) wurde 2008 von Beat Fehlmann und Benjamin Lang begründet und wird 2017 bereits zum 10. Mal stattfinden. Von den Teilnehmern der Anfangsjahre sind mittlerweile schon einige als Komponisten, Instrumentalisten oder Sänger in ein Musikstudium gegangen oder haben es sogar schon abgeschlossen. Unabhängig davon, ob die Teilnehmer eine ­professionelle Musikerlaufbahn anstreben oder nicht, bietet das YCP die Chance, Erfahrungen im künstlerisch kreativen Bereich zu machen und Schaffensprozessen bewusst und aktiv nachzuspüren. Dabei soll versucht werden, die Teilnehmer für Neues zu öffnen und ihre Freude am Unbekannten und kreativ Experimentellen zu wecken.

«Wi r freu en u n s i mmer w i e der, die s e Prozes s e i n Ga ng zu se tzen u n d b e g l ei ten z u k önnen.» Stilistisch und ästhetisch sind den Teilnehmenden bei dem, was sie machen wollen, keinerlei Grenzen gesetzt: so entstanden schon die unterschiedlichste Musikstücke vom Nacheifern der barocken Fuge oder des klassischen Sonatenhauptsatzes (als begehrte Themen) über die Komposition eines tonalen Konzertsatzes bis hin zu Popmusik oder kommerzieller Musik, elektronischer Musik, Filmmusik, oder auch zur zeitgenössischen experimentierfreudigen Musik. Obwohl der Schwerpunkt des YCP auf der Komposition liegt, gibt es auch immer wieder Teilnehmer, die sich primär musiktheoretisch (z.B. für Harmonielehre, historische Formen oder ältere Kompositionslehren) interessieren - was dann auch wieder zu kreativen kompositorischen Ergebnissen führen kann. Es werden keine Rezepte oder (historische oder systematische) Regelwerke vermittelt. Stattdessen wird versucht, Denkweisen anzuregen und eigenständige schöpferische Denkprozesse anzustoßen. Da die Vorbildung häufig in Bezug auf Komposition sehr gering ist - manche Teilnehmer kommen mit dem Wunsch,

Benjamin Lang

hier ihr erstes Stück zu komponieren - , kann das YCP immer nur einen kleinen Einblick in die Fülle der ­v orhandenen Möglichkeiten bieten. Die Fähigkeit ­originelle Ideen zu entwickeln und künstlerisch auszuarbeiten, die Bewältigung einer geeigneten Notation und die Ausbildung einer inneren Klangvorstellung ­b edürfen zu ihrer Entwicklung natürlich langfristigen Trainings. Wir (das aktuelle Dozierenden-Team besteht aus Bettina Skrzypczak, Roman Digion und Benjamin Lang) freuen uns immer wieder, diese Prozesse in Gang zu setzen und begleiten zu können. Gelegentlich ist uns dies sogar über einen längeren Zeitraum möglich, denn einige Teilnehmer waren auch schon mehrfach beim YCP dabei. Deshalb sind wir gespannt auch auf die nächsten Jahre und wie sich die Interessen der zukünftigen Teilnehmer entwickeln werden …! Benjamin Lang, Dozent des YCP

Seite 15: Young Composers Concert, Samstag, 10. September, 17.00 Uhr

21


Boswiler Sommer 2016

Herausforderung für Team und Helfer Der Boswiler Sommer ist für das Künstlerhaus Boswil der grösste und aufwändigste Anlass des Jahres. Während zweier Wochen laufen die gesamte, aufgestockte Infrastruktur und das Team auf Hochtouren. Bis zu 80 Musikerinnen und Musiker gehen im Haus ein und aus. Alle 21 Zimmer sind durchgängig belegt, viele Künstler müssen auswärts einquartiert werden. Natürlich werden alle MusikerInnen und Mitarbeiter im Künstlerhaus verpflegt. Das Restaurant im Haus verfügt über sechzig Plätze, die manchmal nicht ausreichen.

Da s Kü ns t l er hau s-T e a m i st sto l z, sein e Ar b ei t f ü r ei n so tol l es

Um Mitternacht: Festival-Leiter Andreas Fleck nutzt die ruhige Stunde.

Fest iv a l z u l ei s ten. Eine grosse Herausforderung für das Haus-Team mit Monika Füglistaller, Vreni Seiler und Claudia ­Melliger. Ohne zusätzliches Personal wäre es nicht möglich, alle zu bekochen, Tische aufzudecken, alles abzuwaschen, Zimmer und Räume in Ordnung zu ­h alten. Sie leisten einen unermüdlichen und unschätzbaren Einsatz während der Festivalzeit. Und die ­Hausgäste sind des Lobes voll, vor allem auch über das leckere Essen samt Desserts. Am Ende des Festivals kommt das grosse Aufräumen auf dem altehrwürdigen Kirchenhügel. Dank der freiwilligen HelferInnen, die auch am Tag nach dem letzten Konzert zur Verfügung stehen, geht es doppelt schnell. Vor dem Festival wird in der Alten Kirche die Festival-Bühne aufgebaut. Sie ist etwas höher und ­breiter als die übliche. Ebenso wird eine Beleuchtungsschiene montiert, sodass alle Künstler gutes Licht ­b ekommen. Neu wird dieses Jahr ein Chapiteau-Zelt auf dem Kiesplatz vor dem Seiteneingang stehen, denn da das Foyer auf der Südseite gebaut wird, fehlt dieser Aufenthaltsraum. Das Zelt bietet Schatten oder Schutz vor Regen. Die Odilo-Kapelle übernimmt während des ­Festivals die Funktion als Blumen-Atelier. Dort werden täglich die Arrangements neu kreiert und zusammen22

gestellt. Die Dekorationen stehen auch im Restaurant-Chapiteau-Zelt im Garten des Künstlerhauses. Auch dort kommen neben dem Festival-Servicepersonal die freiwilligen HelferInnen zum Einsatz, indem sie die ­Tische festlich decken und das Besteck polieren. Anschliessend verteilen sie Abendprogramme und ­s orgen für Ordnung in der Alten Kirche zwischen ­P robe und Konzert. Seit 16 Jahren besteht nun der Boswiler Sommer. Geleitet wird er von seinem Gründer, dem Musiker Andreas Fleck. Jedes Jahr stellt er unter einem Motto ein neues spannendes Programm zusammen, für das er spiel- und entdeckungsfreudige MusikerInnen einlädt, miteinander Grossartiges zu erarbeiten. Dieses Jahr ist auch das Programmheft des ­B oswiler Sommers noch persönlicher geworden als je zuvor. Andreas Fleck hat dafür die meisten Musiker selbst fotografiert: Träumend, entsprechend dem ­Motto des Festivals. Und die Zwischenergebnisse des ­Vorverkaufsstandes loben sein Werk: Noch nie zuvor waren die Konzerte so früh so gut gebucht. (bts)


Gesucht, gerungen, riskiert und gefunden Sommer in Boswil: Kuhglocken. Fliegengesumm. Flirrende Luft über der ursprünglichen Bünzebene. Traktoren auf den Feldern. Erhöhte Betriebsamkeit auf dem historischen Kirchenhügel. Täglich erklingt Musik aus den Fenstern des Künstlerhauses, der Höhepunkt ist nah. Die Musiker proben; das festlich weisse Chapiteau-Zelt erwartet seine Besucher zum Gaumenschmaus; Blumen-Arrangements schmücken das Gelände; spritziger Champagner steht gekühlt zum Apero bereit. Und auch mit der Alten Kirche passiert erneut das Wundersame. Sie hat ihre ganz eigene Aura. Die in ihren jahrhundertealten Mauern gespeicherte Stille ist grosszügig, besonders Kreativen gegenüber. Der Raum inspiriert. Unzählig sind die Künstler, die darin gesucht, gerungen, riskiert und gefunden haben. Boswiler Sommer: Das Musikfestival beginnt. In der Alten Kirche wird über Stunden geprobt. In der Morgenkühle steht das Hauptportal offen, Vögel zwitschern. Proben auch am Nachmittag. In der kurzen Zeitspanne vor dem Konzert vollzieht sich die Wandlung vom Arbeits- zum Konzertraum. Jede Spur von Anstrengung und Mühe verduftet. Neue Luft ist da, die Mauern haben gehört und aufgenommen, stellen wieder Stille her. Das Publikum erfüllt den Raum mit freudiger Erwartung. Die KünstlerInnen betreten die Bühne, die Musik erklingt, wird neu geboren.

« Die Mu sik er klin gt , w ird neu ge b oren .» Bekannte und neue Gesichter Welche Eindrücke wird der Boswiler Sommer dieses Jahr in der Alten Kirche hinterlassen? Pianistin Claire Huangci begeisterte bereits im Boswiler Meisterkonzert 2014 und ist nun, gemeinsam mit dem jungen Cellisten Andrei Ioniţă Festival Artist. Der Tschaikowski Wettbewerb-Gewinner spielt ein Instrument von Giovanni Battista Rogeri, Brescia 1671. Die Festival Artists 2015, Regula Mühlemann mit ihrem glockenreinen leuchtenden Sopran und Violinist Sebastian Bohren, den nicht nur das Boswiler Publikum liebt und schätz,t treten ebenso wieder auf, wie Sophie Dartigalongue, die Solo-Fagottistin der Wiener Staatsoper (Wiener Philharmoniker). Einen seiner äusserst seltenen Auftritte in der Schweiz gibt der britische Star-Tenor Ian Bostridge. «Bostridges Leben, sein Kopf, seine extreme Emotionalität befähigen ihn zu einem ganz eigenen, ganz anderen und radikal neuen Umgang mit Schuberts Gesängen vom Ende des Lebens und der Zeiten.» (Elmar Krekeler in «die Welt»). 14 Konzert mit 80 MusikerInnen – der Boswiler Sommer ist mehr als ein Sommernachtstraum. (bts) 23


Bauprojekt Künstlerhaus

Wir bauen für die Zukunft Mit seinen denkmalgeschützten historischen Liegenschaften verfügt das Künstlerhaus Boswil über ein ­i dyllisches Ambiente auf dem Land, welches ideale ­Voraussetzungen für die musikalische Arbeit bietet. In den letzten Jahren ist das Profil des kantonalen «Ort der Musik» stark gewachsen, Anzahl Konzerte und Engagement in der Nachwuchsförderung haben zugenommen. Die seit 1970 unverändert genutzten Liegenschaften genügen zeitgemässen Anforderungen nicht mehr. • Der Bau eines Foyers an die Alte Kirche ist notwendig, welches die jetzige extrem beengte und exponierte Situation im Winterhalbjahr und bei schlechter Witterung löst. • Die Sanierung des Sigristenhauses mit neuen Raumstrukturen schafft ein multifunktionales Haus der Musik, welches einen Musiksaal, Musikstudios, Gästezimmer, Büroräume, sowie Lagerräume und Werkstatt unter einem Dach zusammenfasst. • Das Umgebungskonzept sieht zwischen ehemaligem Pfarr- und Sigristenhaus eine neue Zugangsachse vor, die die Besucher direkt ins Herz der Anlage führt.

Un ter ­s t ü t zen Si e den Ba u-T r a um de s Küns t l er hau ses

Wir haben einen Traum Das Künstlerhaus träumt nicht nur von der Musik, sondern auch von der Zukunft. Mit dem Bau des ­Foyers erfolgt der Haupteingang zum Konzertraum in die Alten Kirche von dort; gleichzeitig werden Anpassungen im Innern der Kirche gemacht: Rückbau des gläsernen Windfangs, Bau eines zweiten Aufgangs zur Empore, Rückbau der Öffnung ins Untergeschoss. Ein Grossteil der Orchesterprojekte und Musikkurse für 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwach­ sene sollen neu Platz im sanierten Sigristenhaus mit zeitgemässen Räumlichkeiten finden.

Der erste Teil unseres Traums nimmt bereits Formen an: Seit diesem Frühling entsteht zwischen Alter Kirche und Kapelle unser neues Foyer, das im Dezember 2016 eröffnet wird. Ein Meilenstein für das Künstlerhaus Boswil als Aargauer Kulturleuchtturm. Und der Traum geht weiter: Die Detailplanung für die Sanierung und die Umnutzung des ehemaligen Boswiler Sigristenhauses beginnt im Sommer 2016. Wir brauchen Ihre Hilfe Kanton, Private und Stiftungen haben die Bauprojekte bereits nachhaltig unterstützt. Bis April 2016 konnten von insgesamt benötigten CHF 8,9 Mio. bereits 70%, also CHF 6,2 Mio. akquiriert werden. Wir bitten nun auch Sie um Ihre Mithilfe: Unterstützen Sie den Bau-Traum des Künstlerhauses für ­u nsere nachhaltige Musikarbeit mit einer Spende an das Liegenschaftsprojekt. Erzählen Sie unseren Traum ­w eiter, teilen Sie unsere Begeisterung und verfolgen Sie die Baufortschritte vor Ort oder unter www.kuenstlerhausboswil.ch/zukunft Wir danken Ihnen herzlich für Ihre finanzielle und ideelle Unterstützung. Spenden zugunsten des Künstlerhauses sind bei den Steuern abzugsberechtigt. Stiftung Künstlerhaus Boswil Liegenschaftsprojekt 5623 Boswil IBAN: CH25 0900 0000 6138 7486 6


Interview

Die Realisatorin Marta Rothfuss, ist für die Firma die realisatorin gmbH als Bauleiterin für das Foyer der Alten Kirche zuständig. Sie ist Architektin, dipl. Ing. FH SIA und Fachlehrperson an der Beruflichen Gewerbeschule Wetzikon für Baugeschichte sowie Skizzieren und ­Visualisieren.

schwierigen Bedingungen. Die speziellen Anforderungen an mich als Frau sind, mir in meiner Eigenart treu zu bleiben, authentisch zu sein, klar und deutlich aufzutreten und mich nicht der Welt, die mehrheitlich durch Männer geprägt ist anzupassen. So entsteht erst eine sinnige Symbiose.

Inwiefern ist dies für dich ein spezielles Bauwerk? Das Bauwerk ist für mich speziell, da die Historie des Gebäudes und des gesamten Ensembles so deutlich greif- und spürbar ist. Ich schätze die friedvolle Ruhe des Ortes, und begreife meine Arbeit unter anderem auch als Verantwortung im Sinne einer grösseren, ­z eitlichen Einbindung .

Was bereitet dir schlaflose Nächte? Unklare Kommunikationen und nicht realistische ­Forderungen.

Was sind deine grössten Herausforderungen als Bauleiterin? Bauleitung heisst jeden Tag mit wachen Augen aufmerksam den Ort des Geschehens zu betreten und mit wachen Sinnen die Dinge zu betrachten und den jeweiligen Menschen zu begegnen. Hohe Konzentration und Aufmerksamkeit, Ruhe und Freundlichkeit auch unter

Was bereitet dir besondere Freude? Neuerdings mein neues Büro am roten Tisch unterhalb der Kirche. Die Freundlichkeit des gesamten Teams der Stiftung. Die Ruhe und der Frieden des Ortes. Die Begegnungen und die Zusammenarbeit mit Menschen sowie das Entstehen eines Werkes. Der Einblick in die Welt dieses durch Musik geprägten Ortes. Das Bauen an einem historischen Ort und den damit verbundenen Kontext. (Interview: Michael Schneider)

25


Buch- und CD-Tipps

CD-Tipps

Lesetipp

Lieder von Liebe und Schmerz C.H.Beck Verlag, gebunden, 405 Seiten, CHF 39.90 Meisterkonzert Akademie für Alte Musik Berlin Einerseits widmet sich die Akademie für Alte Musik dem barocken Standardrepertoire wie Bach (zuletzt der Johannes-Passion mit René Jacobs), Händel (neu der Wassermusik) und Vivaldi (3er Box «Vivaldi Grand Tour»); andererseits macht sie sich wie in Boswil auch um zu Unrecht vernachlässigte Komponisten wie ­ Georg Philipp Telemann verdient. Auf dieser günstigen ­Harmonia Mundi Doppel-CD werden mit reichlich Spielwitz diverse seiner Suiten und Konzerte dargeboten, die der Entdeckung lohnen.

Ian Bostridge: Schuberts Winterreise Schuberts Winterreise, vollendet in den letzten Monaten seines kurzen Lebens, ist eines der eindrucksvollsten und rätselhaftesten Meisterwerke der europäischen Kultur. Ian Bostridge, ein Interpret von Weltrang, ­e rschließt in seinem faszinierenden Buch nicht nur Kontext und Wirkung der 24 Lieder. Es gelingt ihm auch, uns jene zeitlos magische Energie nahezubringen, die Schuberts Wanderer in einen Spiegel unserer eigenen Seele verwandelt. Ein wahrer Schatz für alle Musikfreunde und spannend zu lesen. Das Buch kann ab 19.30 Uhr am Büchertisch der ­B uchhandlung Scheidegger erworben werden. www.scheidegger-buecher.ch

Am Montag, 27.Juni und Dienstag, 28.Juni 2016 tritt Ian Bostridge in Konzerten des Bowiler ­S ommers auf – am Montag mit der «Winterreise».

Boswiler Sommer «Träumer» Ian Bostridge ist – zu Recht – so von Schuberts «Winterreise» besessen, dass er dem auch in Boswil vorgetragenen Liederzyklus sogar ein ganzes Buch gewidmet hat (auf Englisch und Deutsch erhältlich). Diese Warner-Box vereinigt mit der «Schönen Müllerin» und dem «Schwanengesang» alle drei grossen Schubert-Zyklen in erlesener Begleitung durch die Pianisten Leif Ove Andsnes, Mitsuko Uchida und Antonio Pappano – ergänzt mit einer szenischen Umsetzung der «Winterreise» durch David Alden auf DVD, wodurch die gespenstische ­Atmosphäre dieser Lieder noch unterstrichen wird.

26


­Förderverein Künstlerhaus Boswil

Künstlerhaus ­Förderverein Der Förderverein des Künstlerhauses unterstützt die vielfältigen kulturellen Aktivitäten der Stiftung. Als Mitglied sind Sie dem Künstlerhaus besonders verbunden. Sie erhalten vergünstigte Eintrittskarten und die Programme für die Meisterkonzerte und das Festival Boswiler Sommer werden Ihnen ­e xklusiv frühzeitig ­zugestellt. Zudem bekommen Sie persönliche Einladungen für das Sommernachtsfest und für das Weihnachtskonzert sowie für die Generalversammlung. Der ­Jahresbericht hält Sie zusätzlich auf dem Laufenden. Der Jahresbeitrag CHF 80.– für Einzelmitglieder CHF 120.– für Paare CHF 200.– für juristische Mitglieder CHF 500.– für Gönner (gilt gleichzeitig als ­Paarmitgliedschaft) Mit Ihrer Unterstützung leisten Sie einen wichtigen Beitrag für das Wirken der Stiftung Künstlerhaus Boswil. Herzlichen Dank!

Vorstand Förderverein Künstlerhaus Peter Müller, Präsident, Merenschwand Gabriela Arnet, Waltenschwil Colette Meyer, Mühlau Claudia Penta, Bremgarten Peter Wipf, Hermetschwil-Staffeln

Impressum Nr. 162, Juni – September 2016 Redaktion: Bianca Theus (bts) Gestaltung: Heusser Comunicates AG, Zürich Druck: Kasimir Meyer AG, Wohlen Auflage: 6200, erscheint 5 x jährlich

Vorverkauf +41 ( 0  ) 56 666 12 85 office@kuenstlerhausboswil.ch www.kuenstlerhausboswil.ch www.kulturticket.ch

Geschenkgutscheine Für die Konzerte des Künstlerhauses sind ­G eschenkgutscheine ab CHF 50.- erhältlich. Sie können beim Sekretariat bestellt werden.

Wir danken: Kanton Aargau Swisslos Kanton Aargau Koch Berner Stiftung Josef Müller Stiftung Muri Theodor und Bernhard Dreifuss-Stiftung Josef und Margrit Killer-Schmidli Stiftung Rotary Stiftung Freiamt Neue Aargauer Bank (Hautsponsor JSAG) Feldmann Immobilien Muri (Hauptsponsor JOF) Robert Huber AG Kasimir Meyer AG Hypothekarbank Lenzburg Allianz Wohlen

Hauptsponsor JSAG

Hauptsponsor JOF

27


P r o g r a m m J u n i  –  S e p t e m b e r 2 0 1 6

4.6. Samstag, 20.15 Uhr Boswiler Meisterkonzert Akademie für Alte Musik Berlin

17.6. Freitag, 19.30 Uhr, Alte Kirche, Boswil 18. 6. Samstag, 16.00 Uhr, Stiefelchnächt, Bremgarten 19.6. Sonntag, 17.00 Uhr, Klosterkirche, Gnadenthal Jugendorchester Freiamt Tournee «Italienische Reise» 2 5.6. – Musikfestival Boswiler Sommer 3.7. „Träume" 7.8. 11. 8. 12. 8. 14.8. 21.8.

Sonntag, 11.00 Uhr, Alte Kirche, Boswil Donnerstag, 19.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern Freitag, 19.30 Uhr, Klosterkirche Königsfelden Sonntag, 17.00 Uhr, KUK Aarau Sonntag, 17.00 Uhr, Kurpark/Kirche Zurzach Jugend-Sinfonieorchester Aargau Tournee «Femmes Fatales?"

21.8. Sonntag, 17.00 Uhr Boswil Surprise Voice Storming

2.9. Freitag. 19.30 Uhr Boswil Surprise Saxophon Konzert

3.9. Samstag, 19.30 Uhr Zu Gast am Künstlerhaus Opera! Arien, Chöre, Duette

9.9. Freitag, 19.30 Uhr Boswil Surprise Violinen Konzert

10.9. Samstag, 17.00 Uhr Boswil Surprise Young Composers Concert 11.9. Sonntag 17.00 Uhr Boswiler Meisterkonzert (ausverkauft) Mariam Batsashvili

Künstlerhaus Boswil Flurstrasse 21 CH–5623 Boswil +41 (0)56 666 12 85 office@kuenstlerhausboswil.ch www.kuenstlerhausboswil.ch


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.