UM!SCHAU Mai 2022

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Mai 2022

Vorwort

Der Lyriker und Dramatiker Brecht schreibt in seinem berühmten Ge­ dicht An die Nachgeborenen: «Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über so viele Un­ taten einschliesst!» Die «finsteren Zeiten», von denen Brecht sprach, sind dieses Jahr wieder in Europa eingezo­ gen. Gespräche über Bäume wirken zynisch angesichts der Bilder aus der Ukraine. Und Gespräche über Kunst? Gibt es gerade nicht Wichtigeres als Kunst? Und was kann Theater in diesen Zeiten ausrichten? Nichts, sagen die einen, weil es keine Waffen

herstellt und den Krieg nicht beenden hilft. Einiges, sagen die anderen, die immer schon mehr auf die Kraft des Dialogs gesetzt haben als auf Konfron­ tation. Schliesslich ist das Theater einer der letzten öffentlichen Orte, wo eine künstlerische Auseinanderset­ zung mit der Gegen­wart live erlebt werden kann. Tschaikowskis Die Jungfrau von Orléans als Open-Air zu zeigen, birgt jedoch wegen der Kombi­ nation von Ort, Werk und auch propa­ gandistischer Aufführungsgeschichte das Risiko, unmittelbar Betroffene zu verletzen. Verdis Giovanna d’Arco bietet auch Raum für eine künstleri­ sche Auseinandersetzung mit der Sinnlosigkeit von Kriegen – ohne dabei von der Tagespolitik überschat­ tet zu werden. Der Krieg gegen die Ukraine ist der zweite weltweite Magenschlag nach der Pandemie, die uns jetzt schon zwei Jahre begleitet. Und im Hinter­ grund dröhnt unleugbar weiterhin der Klimawandel. Mit diesem befassen sich gleich zwei Produktionen im Mai: Wir vom Schauspiel zeigen mit Die nicht geregnet werden eine Urauffüh­ rung unserer letztjährigen Hausau­

torin Maria Ursprung, in der die Katastrophe von jetzt auf gleich eintritt. In ihrem Stück gibt es schlag­ artig kein Wasser mehr, die Grundlage allen Lebens fehlt. Ein weiterer wich­ tiger Rohstoff, Sand, steht im Zentrum von SANDKoRN, der Produktion der Theatertanzschule, die am Auffahrts­ wochenende im UM!BAU gezeigt wird. Das wird eine Grossproduktion mit über 120 grossen und kleinen Beteilig­ ten für Gross und Klein. Und wer für ein paar Stunden in eine ganz andere Welt, die des Tangos nämlich, eintauchen will, kann das mit der argentinischen Oper María de Buenos Aires von Ástor Piazzolla, deren Hauptfigur Regisseur Marcos Darbyshire in drei Personen aufteilt: eine Sängerin, eine Performerin und eine Kinderstatistin. Das verspricht eine besondere Lesart zu werden. Möge unser Spielplan ein wenig Licht werfen in diese finsteren Zeiten. Kommen Sie vorbei!

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Ástor Piazzollas TangoOper María de Buenos Aires

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Klima in der Krise: Wenn das blaue Gold versiegt

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Der Nachwuchs schauspielert und tanzt

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Tabea Buser mit einem Monolog von Sibylle Berg

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Porgy and Bess konzertant in der Tonhalle

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Solidaritätsanlass für die Ukraine

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Lieder von Alma Mahler, Pauline Viardot und anderen

9 Armin Breidenbach Schauspieldramaturg

Eine italienische Jeanne d'Arc auf dem Klosterhof

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Kurz und knackig notiert

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Dank an unsere Sponsoren

WAS JETZT: TANGO ODER OPER?

KEIN ODER! DAS IST EINE TANGO-OPER.

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Veranstaltungskalender


M U S I K TH E ATER

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MARÍA DE Die dreifache María BUENOS AIRES Die Musik des Tango ist die Seele von Ástor Piazzollas María de Buenos Aires. Doch die Herausforderung bei jeder Inszenierung ist eine theatrale Umsetzung des mys­ tischen Texts von Ferrer. Marcos Darbyshire hat über die zyklische Erzählstruktur und die Figur der María einen packenden Zugang zu diesem Werk gefunden. Die Ins­zenierung dieses argentinischen Tango-Klassikers hat am 7. Mai Premiere im UM!BAU.

Mit María de Buenos Aires schufen Ástor Piazzolla (Musik) und Horacio Ferrer (Text) ein Stück, das stellvertre­ tend für den Tango Argentino steht. Pi­ azzolla, der in seinen Werken den Tango neu definiert hat, gilt als Meister dieser Kunst und wird dafür in Argentinien und darüber hinaus verehrt. Für María de Buenos Aires führte er verschiedene Formen des Tangos zusammen und kombinierte seine Musik mit Texten von Ferrer. Ferrer, ein Lyriker aus Uru­ guay, war als Journalist tätig. Piazzolla sah in dessen fantasievollen, traumähn­ lichen, teils surrealistischen Gedichten das Gleiche, was er mit seiner Musik ausdrücken wollte. Das Werk, das von seinen Schöpfern als «operita» bezeichnet wird, blickt auf eine lange konzertante Tradition in Argentinien zurück. Kaum jemand, der sich in Argentinien mit Musik beschäf­ tigt, kommt an diesem Stück vorbei. Allerdings wird es überwiegend von der rein musikalischen Seite beleuchtet. Szenisch entsteht zur Musik häufig eine Tanzshow mit mehreren Paaren auf der Bühne, die Tango tanzen, doch eine

Regisseur Marcos Darbyshire

María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla Premiere Samstag, 7. Mai 2022 19 Uhr, UM!BAU Leitung Musikalische Leitung: Natalia Salinas Inszenierung: Marcos Darbyshire Bühne: Martin Hickmann Kostüm: Annemarie Bulla Licht: Anselm Fischer Video: Martin Hickmann, Anselm Fischer Choreinstudierung: Franz Obermair Dramaturgie: Caroline Damaschke Regieassistenz: Guta Rau

Kostümzeichnungen von Annemarie Bulla

theatrale Auseinandersetzung mit dem Stoff ist eher die Ausnahme. Der Text des Werks erzählt von der Figur der María, die aus der Vorstadt nach Buenos Aires geht, um ihr Glück zu suchen, scheitert, in einer schwarzen Messe getötet wird und deren Schatten daraufhin weiter durch die Stadt wan­ dert. Diese Handlung wird nicht linear abgebildet, sondern folgt eher einer zyklischen Struktur, bei der alle Hand­ lungsschritte immer wieder zugleich geschehen. Der Text ist durchwoben von katholischer Symbolik und perpe­ tuiert Bilder, die mit dem Ursprung des Tangos verbunden werden: das Milieu in den Hafenstädten Argentiniens mit Gaunern, Prostituierten und der allge­ genwärtigen Gewalt. María, die in eine solche Stadt kommt und zur Prostituier­ ten wird, steht dabei in der Struktur der katholischen Symbolik stellvertretend für die Figur Jesus. Diesen Stoff auf die Bühne zu bringen, ist eine Herausforderung, denn der Text und die Handlung müssen interpretiert werden und konkrete Situationen, die dem Rahmen des mystischen Textes und den Themen gerecht werden, entwickelt werden. Dieser Heraus­ forderung stellt sich Marcos Darby­ shire mit seinem Konzept zu María de Buenos Aires. Für ihn war es wichtig,

einen universellen Zugang zum Stück zu finden: «Tango, der nicht zur Kultur der Schweiz gehört, schafft als Folklore sofort eine Distanz. Daher müssen wir mit dem Publikum eine Verbindung schaffen, die nicht nur eine anthropo­ logische Sicht auf das Stück erzeugt, sondern eine Situation kreiert, die uns alle betrifft und berührt, sodass wir diese Geschichte einer Frau, die von der Gesellschaft in eine bestimmte Rolle, die der Prostituierten, gezwungen wird, nicht nur von aussen betrachten.» Eine weitere Herausforderung – die zyklische Struktur, in der alle Zustände der Handlung gleichzeitig zu existieren scheinen – wird in der Inszenierung über die wichtigste Figur des Stücks gelöst. Die Rolle der María ist mit drei Personen besetzt: einer Performer*in, einer Sängerin und einer Kinderstatis­ tin aus der Theatertanzschule. Über sie verfolgt Darbyshire das Schicksal der María, das sich ständig zu wieder­ holen scheint. Zudem erlaubt diese Besetzung, dem Charakter der María mehr Raum zu verschaffen: «María de Buenos Aires ist in den 1960er-Jahren entstanden und spiegelt das Patriar­ chat unreflektiert wider. Aus heutiger Sicht ist das nicht zu übersehen. Mit María haben Piazzolla und Ferrer eine Figur geschaffen, die ganz klar eine

Besetzung María: Ieva Prudnikovaite Sprecher: David Luque Sänger: Mariano Gladić Der Schatten Marías (Performer*in): iSaAc Espinoza Hidrobo Das Kind María: Eva Leippold, Josette Schindler Bandoneon: Marcelo Nisinman Gitarre: Juan Sebastian Lima Klavier: Mischa Cheung Sinfonieorchester St.Gallen Chor des Theaters St.Gallen Vorstellungen 11./15./19./24. Mai 2022 7./10./12. Juni 2022

Projektion männlicher heterosexueller Fantasien ist. In unserer Inszenierung wollen wir diese Figur auffächern und sie über den Dialog zwischen drei Frauen zeigen, einem Dialog der María mit sich selbst, der sonst in dem Stück höchstens in und mit der Männerwelt stattfindet.» (cd)


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S C HAU S P I E L

DIE NICHT GEREGNET WERDEN

Wenn das blaue Gold versiegt

Der vor kurzem veröffentlichte Bericht des «Weltklimarates» macht aufs Neue deutlich: Die Menschheit befindet sich am Scheidepunkt. Gletscher schmelzen, Seen trocknen aus, der Meeresspiegel steigt. Zudem nimmt die Biodiversität ab, das Artensterben ist nicht aufzuhalten – kurz: Es ist eine schleichende Katastrophe im Gang. Maria Ursprung hat mit Die nicht geregnet werden ein Stück geschrieben, in dem sich eine unvorstellbare Katastrophe schlagartig ereignet: Es gibt kein Wasser mehr.

Die Schwimmbadbetreiberin Berit ist als Erste mit dem Problem konfrontiert. Ihr Freibad hat scheinbar ein Leck, das konnte noch repariert werden, doch jetzt muss sie dreitausend Hektoliter Wasser auftreiben. Die Stadtverwaltung kann ihr da erst einmal nicht weiter­ helfen. Und es kommt noch schlimmer. Berits persönlicher Fall ist nur ein kleiner Teil des viel grösseren Wasser­ problems. Eine Hitzewelle ungeahn­ ten Ausmasses hat nämlich das Land erfasst. Und schon bald kommt aus den Wasserhähnen kein Tropfen mehr, es muss eine Notversorgung aufgebaut werden, die Menschen hamstern im Supermarkt. Berit, ihre neue zärtliche Bekanntschaft Era und deren Schwester Ines versuchen sich durchzuschlagen dahin, wo es noch Wasser gibt. Doch es ist schon zu spät. «Kein Wasser, auch nicht für uns» Mit der Geschichte von Berit, Era und Ines sind die Erfahrungen einer Klima­ forscherin verbunden. Die Wissen­ schaftlerin warnt seit Jahren vor der bevorstehenden Katastrophe, aller­ dings finden ihre Warnungen, egal wie dringlich sie sie formuliert, kein Gehör. So plädiert sie dafür, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: «Wir machen sie, die Katastrophe, bis sie wirkt.» Von der scientific community wird sie dafür geächtet. Die von ihr geforderte Katastrophe, dass das Wasser ausbleibt, tritt allerdings tatsächlich ein. Begleitet wird die Entwicklung zudem von einem Nachrichtenteam, das sich unversehens mitten in der Wirklichkeit befindet, über die es eigentlich nur berichten wollte. Sie schaffen es, einen für die kommunale Wasserverteilung Verantwortlichen vor die Kamera zu bekommen, der seltsa­ merweise für eine Privatisierung des

Wassers plädiert – und dabei vor allem seinen eigenen Gewinn im Auge hat. Die gebürtige Solothurnerin Maria Ursprung inszeniert neben Schauspielproduktionen szenische Konzerte mit Orchester oder Musikensembles und schreibt neben Stücken auch Hörspiele. Ihr Stück Schleifpunkt, entstanden im Rahmen von DRAMENPROZESSOR, war 2020 zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen und wurde 2021 am Theater St. Gallen als Online-Inszenierung gezeigt. Ab der Spielzeit 2022/2023 übernimmt sie als Teil eines fünfköpfigen Teams das Aargauer Theater Marie. Das Stück Die nicht geregnet werden hat sie während ihrer Hausautorinnenschaft am Theater St.Gallen in der vergangenen Spielzeit geschrieben. Es ist in der Februar-Aus­ gabe der Zeitschrift Theater der Zeit abgedruckt worden. Regisseur Jonas Knecht sieht eine gros­ se Qualität in Maria Ursprungs Stück: «Es dockt an unserer Lebensrealität an. Es bringt mich wirklich zum Nachden­ ken, weil es mich eben nicht aussen vor

lässt.» Knecht inszeniert gemeinsam mit der Regisseurin Marie Bues, die Ursprungs Ansatz, sich mit einem Teil­ aspekt des Klimawandels auseinander­ zusetzen, nachvollziehen kann, «weil man das Thema gar nicht im Ganzen gefasst bekommt». Sie weist darauf hin, dass «es in anderen Gesellschaften schon lange offensichtlich ist, dass es nicht mehr weitergeht. Jetzt kommt es auch bei uns an».

Die nicht geregnet werden

Über ihre Motivation, sich mit dem Thema Wasser zu beschäftigen, sagt Maria Ursprung: «Mich interessiert Was­ ser als Menschenrecht und Handels­ ware. Als blaues Gold. Als etwas, was Schweizer*innen für selbstverständlich halten.» Eben diese Selbstverständlich­ keit, dass morgens immer Wasser aus dem Wasserhahn kommt, die Dusche läuft, wenn wir duschen wollen, ist ver­ schwunden. Verschwunden sind in der Welt, die Ursprung erfunden hat, auch schon die Bergseen und Gletscher, die Dystopie ist also schon Realität. (ab)

Leitung Inszenierung: Marie Bues, Jonas Knecht Ausstattung: Indra Nauck Musik und Sounddesign: Albrecht Ziepert Dramaturgie: Armin Breidenbach Regieassistenz: Maren Watermann

Schauspiel von Maria Ursprung Stückauftrag Uraufführung Mittwoch, 25. Mai 2022 20 Uhr, Lokremise Einführungsmatinee Sonntag, 22. Mai 2022 11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei

Besetzung Wolke: Birgit Bücker Freibad (Berit): Anna Blumer Mikrofon / Gartenzaun / Motorrad: Grazia Pergoletti Kiebitz (Ines): Pascale Pfeuti Goldregenpfeifer (Era): Anja Tobler Verwaltung / Motorrad: Tobias Graupner Kamera / Motorrad / Brückenwagen: Julius Schröder Vorstellungen 1./7./9./12./14./17./21. Juni 2022


S C HAU S P I E L / TA N Z

«10»

Jugendtheaterclub startet wieder durch Nach langer Corona-Pause kann in dieser Spielzeit endlich wieder eine Produktion des Jugendtheaterclubs entstehen. Theaterbegeisterte junge Menschen zwischen 16 und 20 Jahren beschäftigen sich über mehrere Monate mit Theatertexten und Spielweisen. Sie kreieren, experimentieren, impro­ visieren und erarbeiten gemeinsam ein Stück. «10» ist der Titel des neuen Stücks, das der Jugendtheaterclub des Theaters St.Gallen unter der Leitung von Boglárka Horváth entwickelt und im Theater parfin de siècle uraufführen wird. Zehn junge Menschen, die in einer emotionsarmen, funktionalen Zukunft leben, finden einen längst vergessenen Ort, der ihnen ungeahnte Erfahrungen ermöglicht. Berauscht von diesen Ein­ drücken, gerät ihr bisheriges Leben ins Wanken. Die neue Situation bietet aber auch die Möglichkeit, einen Weg zu sich selbst zu finden. Doch möglicherweise bringen sich die Jugendlichen damit in Gefahr und müssen abwägen, wie viel jede*r Einzelne zu riskieren bereit ist. (ah)

«10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion Uraufführung Mittwoch, 11. Mai 2022 20 Uhr, Theater parfin de siècle Leitung Projektleitung: Boglárka Horváth Bühne und Kostüm: Viviane Stüssi Licht: Flavia Friedli Dramaturgie: Anja Horst Besetzung Alessia Renzetti David Treichel Eva Mäder Hanna Schuster Hanna-Mo Krejci Kathrin Spickers Nina Falk Nuria Brülisauer Taro Stolz Ursin Künzi Vorstellungen 13./14./17./19. Mai 2022

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SAND­ Ein gigantisches GesamtkunstKORN werk SANDKoRN heisst das neue Tanzprojekt der Theatertanzschule, das am 26. und 31. Mai im UM!BAU zu sehen sein wird. Im Interview berichtet die Künstlerische Leiterin Robina Steyer darüber, was die Zuschauer*innen erwartet.

Von was erzählt SANDKoRN? Es geht um die Ressource Sand. Sand scheint ein allgegenwärtiger Rohstoff zu sein, aber er wird knapp. Unsere Weltbevölkerung wächst rasant, und wir verbrauchen mehr Sand als neuer entstehen kann. Warum ein Stück über die Sandkrise? Sand ist nach Wasser die zweitwichtigste Ressource unserer Gesellschaft. Der Kampf um Ressourcen zählt zu einer der grössten Konfliktursachen. Hinsichtlich unseres Krieges in Europa ist das Thema hoch aktuell. Vielen ist die Knappheit der Ressource nicht bewusst und ich dachte, wieso nicht ein Stück direkt mit Aufklärung und Bildung verbinden? Ausserdem betrifft dieses Problem vor allem die zukünftige Generation, die Altersgruppe, die gerade in der Theatertanzschule ausgebildet wird. Diese Kids gehen für Fridays for Future auf die Strasse und brauchen Gehör. Wie viele Beteiligte sind auf der Bühne zu erleben? Es tanzen 120 Schüler*innen der Theatertanzschule. Das Sandkorn tanzt Mira Paudler Boss, sie ist Ballettlehrerin der Theatertanzschule. Luise Scheiber und Yara Antenen tanzen die Rolle der Nachtigall. Grosser Dank auch an Gina Besio und Felix Huber, die im Hintergrund alles organisieren und uns unterstützen!

Auf was darf sich das Publikum freuen? Auf eine wundervolle Geschichte, die bildet und tief berührt. Die Musik wurde eigens für das Stück von Maximilian Näscher geschrieben, und Reto Müller hat einen Film erstellt, der auf der grossen Leinwand im Hintergrund die Choreografien unterstützt. Es wird also ein gigantisches Gesamtkunstwerk. Das Gespräch führte Christina Schmidl

SANDKoRN Eine Produktion der Theatertanzschule St.Gallen [5+] Uraufführung Donnerstag, 26. Mai 2022 17 Uhr, UM!BAU Künstlerische Leitung: Robina Steyer Choreografien der Dozent*innen der Theatertanzschule: Oriana Bräu-Berger, Ricardo Martins Dias, Stefanie Fischer, Jenna Geiger, Krisztina Grein, Lucas Güntensperger, Sara Marin, Janis Moser, Mara Natterer, Elenita Queiroz, Robina Steyer Musik: Maximilian Näscher Kostüm: Marisa Mayer, Laura Oertle Video: Reto Müller Licht: Andreas Enzler Ton: Marko Siegmeier Dramaturgie: Caroline Damaschke, Christina Schmidl Organisation: Gina Besio Assistenz künstlerische Leitung: Felix Huber Sandkorn: Mira Paudler Boss Nachtigall: Luise Scheiber / Yara Antenen Schüler*innen der Theatertanzschule St.Gallen Weitere Vorstellung 31. Mai 2022

Zehn junge Menschen – und so heisst auch ihr Stück: «10».


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S C HAU S P I E L

UND JETZT: Die Suche UM!STUTZ DIE WELT! Monolog von Sibylle Berg

Auszug aus dem Stücktext Die Entfremdeten.

Und irgendwo ein Kuckuck: Eine junge Frau sitzt an einem Samstag­ abend in ihrer Wohnung. Draussen, so hofft sie, wartet ein Mensch auf sie – nur auf sie. Trotzdem sagt es ihr momentan nichts, «dieses tolle Draussen, denn da ist die Welt, und man muss sich zu ihr ver­ halten, muss Meinungen haben, und die müssen korrekt sein.» Ausserdem regnet es schon ein dreiviertel Jahr lang. Und so verschanzt sich die Frau in ihren vier Wänden und zieht Bilanz über ihr bis­ heriges Leben, reflektiert über Freund­ schaften und das Erwachsenwerden, über Beziehungen, das Verhältnis zur Mutter und über veränderte Ideale. Mal kämpferisch, mal selbstironisch, mal ver­ zweifelt – um letztlich zum hoffnungs­ vollen Schluss zu kommen, dass die Welt da draussen auf sie wartet und es morgen bereits losgeht… Sibylle Bergs Sprache ist subversiv, treff­ sicher und heutig. Im Nachdenken über aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und der Herausforderung, den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, trifft sie den Nerv der Zeit. Wie finden wir die Balance zwischen Individualität und Gemeinschaft, zwischen Selbstbe­ stimmung und Assimilation? Und wer erfüllt uns die Sehnsucht nach Liebe und Wahrhaftigkeit in einer flüchtigen, sich ständig neu erfindenden Welt? Mit UND JETZT: DIE WELT! Oder Es sagt mir nichts, das sogenannte Draussen folgt ein weiterer Beitrag aus der Monolog­ reihe Radikal allein, in der jeweils ein Ensemblemitglied an unterschiedlichen Spielorten einen Abend solo bestreitet. Tabea Buser verkörpert die junge Frau, Jonas Bernetta inszeniert, und der Musi­ ker Candid Rütter steuert den Sound bei. Diesmal dient eine ehemalige Wohn- und Geschäftsräumlichkeit an der Spisergas­ se 14 als Raumbühne. Über den Haus­ eingang an der Turmgasse 7 gelangt das Publikum ins zweite Obergeschoss und ist bereits mitten drin in dieser konfusen Welt, diesem Mikrokosmos aus Drama, Persiflage und Wahrhaftigkeit. (sts)

UND JETZT: DIE WELT! Von Sibylle Berg aus der Monologreihe Radikal allein Premiere Dienstag, 31. Mai 2022 20 Uhr, Spisergasse 14, 2. OG (Eingang über Turmgasse) Inszenierung: Jonas Bernetta Ausstattung: Viviane Stüssi Musik: Candid Rütter Dramaturgie: Stefan Späti Spiel: Tabea Buser Vorstellungen 9./11./15./17./19./23./25. Juni 2022

Tabea Buser

Ich habe mich schon immer gefragt, wer meine Mutter ist. Ich kenne sie nicht. Nicht, dass dies ein aussergewöhnlicher Zustand wäre. Im Gegenteil, er ist sehr gewöhnlich. Sie gab mich schon früh weg. Nicht weit weg, aber weg. Ich weiss, wie sie aussieht. Die Hülle meiner Mutter meine ich. Manchmal. Manchmal weiss ich es, und manchmal sieht sie komplett anders aus. Dann versuche ich mir vorzu­ stellen, wie sie eigentlich wäre. Wie sie sich bewegen würde in der realen Welt. Doch die Erinnerungen daran verblassen. Die Begegnungen werden immer selte­ ner. Letztens, da hab ich sie gesehen. Vermutlich. Das Äussere existierte nicht mehr. Das, was ich Mama nennen würde, war weg. Grau. Eingefallen. Irgendwie hat sich das Innere über das Äussere ge­ stülpt. Ich suche nach ihr. Sie ist zu voll mit Vielen. In diesen Vielen suche ich nach ihr. Ich will sie finden. Mama, wenn du mich hören kannst: Ich denke … ich spüre, dass ich dich liebe! Aber ich liebe nicht dieses Vergammelte, das du jetzt bist, deine Zähne faul, deine Haut gespannt – voll von diesem Fett, dein Geruch beissend. Das ist zu viel. Das ist mir zu viel. Zu viel vergessen, zu viel getrunken. Deine Einsamkeit. Dieser Zustand, der mich rasend macht. Ich kann ihn dir nicht nehmen, wenn du dich darin kleiden möchtest. Deine Psyche erholt sich schon lange nicht mehr, und

seit deine Mutter tot ist, willst du selbst eine Krankheit besitzen. Dieses nervige fünfjährige Kind, das dich und mich seit Jahren nicht loslassen will, obwohl ich selbst dein Kind bin, das geht nicht! Das geht zu weit. Genau jetzt fordere ich eine Mutter ein. Nein, ich fordere dich ein. Ich will nicht einfach irgendeine Hülle, die eine Mutter spielt. Ich will dich. Als Mensch. Ich will dich zurück haben. Bitte, geh dahin. Die meinen es nur gut mit dir. Die versuchen zu helfen. Die Ta­ bletten helfen schon lange nichts mehr. Versuch es wenigstens. Für mich. Einmal etwas für mich tun. Es ist nur ein Ver­ such. Wenn es nicht klappt, dann können wir weiter schauen. Und wenn es dann noch immer nicht klappt, dann weiss ich irgendwann auch nicht mehr weiter. Nein, ich kann mit dem, was jetzt ist, nicht umgehen. Nein, das will ich nicht. Stell dir dein Inneres vor. Was siehst du? Du siehst einen Parkplatz, der hat Risse. Das Dröhnen, die Menschen darauf, sie sind verloren. Sie brauchen Halt, sie brauchen Hoffnung. Wir versuchen, dir genau das zu geben. Zu erneuern. Du kennst das doch, von den Baustellen. Die machen Dinge heil. Die bauen was Schönes hin. Zum Beispiel … weiss nicht. Du gehst doch gerne shoppen … ein Ein­ kaufszentrum … Wir bauen ein Einkaufs­ zentrum darauf und reissen das Alte ein­ fach ein. Die Menschen bekommen neue Jobs, neue Hoffnung. Und ich bekomme meine Mutter.

Alexander Stutz ist in dieser Spielzeit Hausautor am Theater St.Gallen. In der UM!SCHAU schreibt er seine monatliche Kolumne UM!STUTZ.


KONZER T

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WAYNE MARSHALL

Porgy and Bess

«Summertime, and the livin' is easy …» Wer kennt es nicht, Claras Schlaflied, das zigfach neuinterpretiert und zu einem der beliebtesten Jazz-, Blues- und Popstan­ dards des 20. Jahrhunderts wurde? Längst haben sich Summertime und viele wei­ tere Gesangsnummern aus George Gershwins Porgy and Bess zu Klassikern der amerikanischen Musik entwickelt. In Gershwins 1935 am Broadway uraufgeführ­ tem Werk trafen in völlig neuartiger Weise Musik aus der afroamerikanischen Kul­ tur der Südstaaten und Jazz auf die europäisch geprägte Oper. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester St.Gallen, dem Chor des Vorarlberger Landeskonservatoriums und einem hochkarätigen Solist*innenensemble bringt der britische Pianist, Orga­ nist, Dirigent und Gershwin-Spezialist Wayne Marshall Porgy and Bess in einer ei­ genen, konzertanten Fassung zur Aufführung.

Wenige Musiker*innen besitzen die Erfahrung, das Wissen, die Leiden­ schaft und nicht zuletzt den «groove» von Wayne Marshall, wenn es darum geht, Klassik, Jazz und Improvisation miteinander zu verbinden. Der charis­ matische Brite, von dessen Ausstrah­ lung man sich hier in der Vergangenheit schon mehrmals überzeugen konnte, ist ein Experte für jenen Komponisten, der diese Verschmelzung der Genres wie kein anderer vor ihm beherrschte: George Gershwin. Seit er als Achtjäh­ riger Gershwins Klavierkonzert F-Dur im Radio hörte, ist Wayne Marshall fasziniert von diesem aussergewöhn­ lichen amerikanischen Komponisten, der als Kind jüdischer Einwanderer aus Odessa in Brooklyn aufwuchs und sich als Pianist und Komponist selbstver­ ständlich zwischen klassischen und populären Genres bewegte. Als junger

Musiker erhielt Wayne Marshall 1986 die Gelegenheit, in der Produktion von Porgy and Bess der Glyndebourne Festi­ val Opera den Part zu Beginn der ersten Szene am verstimmten Barklavier zu übernehmen. Es war eine Art Erwe­ ckungserlebnis: Wayne Marshall schlug daraufhin eine Dirigentenkarriere ein, in der die Werke Gershwins, vor allem aber die Oper Porgy and Bess, einen besonderen Platz einnahmen und noch immer einnehmen. Mit einer eigenen, konzertanten Fassung bringt er Porgy and Bess nun in die Tonhalle St.Gallen. Erfahrene Gershwin-Stimmen Für die Soloparts konnten starke Stim­ men mit grosser Erfahrung mit Gersh­ wins Ausnahmewerk nach St.Gallen engagiert werden. Die gebürtige New Yorker Sopranistin Indira Mahajan hat die Partie der Bess in den USA, Südame­

Gordon Hawkins Alison Buchanan

Indira Mahajan

Ronald Samm

Wayne Marshall

rika, Europa und Japan gesungen, die Britin Alison Buchanan ist als Serena in weiten Teilen Europas sowie beim Sydney Opera House aufgetreten. Der aus Trinidad stammende Tenor Ronald Samm hat in der Vergangenheit mehr­ mals in Wayne Marshalls Gershwin-Pro­ duktionen mitgewirkt. Den Part von Porgy wird in St.Gallen der amerikani­ sche Bariton Gordon Hawkins interpre­ tieren, der die Rolle auf verschiedenen Bühnen in den USA und in Europa bereits verkörpern konnte. Das Libretto von Porgy and Bess aus der Feder des amerikanischen Schriftstel­ lers DuBose Heyward und dessen Frau Dorothy basiert auf DuBose Heywards Roman Porgy, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stadt Charleston im Bundesstaat South Carolina spielt, einem der wichtigsten Häfen des atlan­

Porgy and Bess Gershwin and Marshall Tonhallekonzert Mittwoch, 18. Mai 2022, 19.30 Uhr Freitag, 20. Mai 2022, 19.30 Uhr Sonntag, 22. Mai 2022, 19 Uhr Tonhalle Wayne Marshall, Leitung Benjamin Lack, Choreinstudierung Indira Mahajan, Sopran Alison Buchanan, Sopran Ronald Samm, Tenor Gordon Hawkins, Bariton Chor des Vorarlberger Landeskonservatoriums George Gershwin, Porgy and Bess (konzertante Version von W. Marshall)

tischen Sklavenhandels des 18. Jahr­ hunderts. Die Gemeinschaft der Gullah, Nachkommen befreiter Sklaven aus der Region in und um Charleston, bewahrte die Kultur und den Dialekt ihrer Vorfah­ ren. Gershwin studierte sie intensiv und verarbeitete sie in seiner Oper, hörbar zum Beispiel in Spirituals oder Arbei­ terliedern, erkennbar aber auch in den idiomatischen Rhythmen der sinfoni­ schen Nummern oder in der gestalteri­ schen Freiheit, die die Gesangspartien erfordern. Die der realen Cabbage Row in Charleston nachempfundene Catfish Row dient als Kulisse der Geschichte um den verkrüppelten Bettler Porgy und die junge Bess, eine Frau, die vielen Verführungen ausgesetzt ist: Verfüh­ rungen von Männern, die ihr nicht gut gesinnt sind, von Drogen, schliesslich von der übermächtigen Verführung des Wunsches nach einem besseren Leben. Es ist die Geschichte von Dis­ kriminierung, von Armut, Hass und Trauer; Porgy and Bess ist aber auch die Geschichte von Liebe, von der Kraft der Gemeinschaft und der Hoffnung – von Gershwin ungemein dynamisch und empathisch in Musik gefasst. (ff)


KONZER T

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BRUNCH­ Gran passione contrabbasso KONZERT Gran passione: Gross ist die Leiden­ schaft der beiden Musiker in unserem dritten Brunch-Konzert der Saison für ihren Beruf. Und gross sind ihre Instrumente! Simon Hartmann und Grigori Katz, beide Kontrabassisten in unserem Orchester, haben für diesen kulinarischen Konzert-Morgen, an dem auch Mizuka Kano am Klavier mitwirkt, ein nicht ganz alltägliches Programm zusammengestellt. Die drei Gran Duetti des italienischen Kontrabassisten, Komponisten und Dirigenten Giovanni Bottesini gehören zu den Klassikern dieser seltenen Besetzung. Bottesini, dessen Geburtstag sich im vergangenen Dezember zum 200. Mal jährte, war ein Zeitgenosse und Freund Giuseppe Verdis und dirigierte die Uraufführung von dessen Oper Aida 1871 in Kairo. Dass auch der Kontrabass in schönstem Belcanto singen kann, das hat B ­ ottesini mit seinen Kompositionen für das Instrument bewiesen. Als Intermezzi zwischen den Werken des «Paganini des Kontrabass» spielen die beiden Musi­ ker im UM!BAU-Foyer kleinere Stücke für zwei Kontrabässe aus dem Barock. Das vom Restaurant Concerto kreierte Frühstücksbuffet öffnet um 10 Uhr, das Konzert beginnt um 11 Uhr. (ff)

Solidarität für die Ukraine

BENEFIZ­ ANLASS

Gran passione contrabbasso Brunch-Konzert Sonntag, 15. Mai 2022 Konzertbeginn um 11 Uhr, UM!BAU-Foyer Simon Hartmann, Kontrabass Grigori Katz, Kontrabass Mizuka Kano, Klavier Giovanni Bottesini, Gran Duetto Nr. 1 Giovanni Bottesini, Elegie, Reverie, Passione amorosa Dazwischen barocke Intermezzi für zwei Kontrabässe

Grigori Katz

Seit Februar dieses Jahres heisst der Alltag für die Menschen in der Ukraine «Krieg». Als Zeichen der Solidarität leuchten der UM!BAU und die Tonhalle seither abends jeweils in Gelb und Blau, den Nationalfarben der Ukraine; bei Vorstellungen und Konzerten steht eine Spendenbox zugunsten der notleiden­ den Bevölkerung in unseren Foyers. Am Mittwoch, 1. Juni, bekräftigen wir die Solidarität mit einer Benefizveranstal­ tung in der Tonhalle, die wir gerne mit Ihnen verbringen würden. Den Erlös aus den Eintrittstickets von je 50 Fran­ ken überweisen wir vollumfänglich Organisationen, welche ukrainische Künstler*innen unterstützen. Die Gesamtleitung der Benefizveran­ staltung mit Musik- und Textbeiträgen aller Sparten von Konzert und Theater St.Gallen hat die ukrainische Dirigentin Margaryta Grynyvetska. Unter anderem lesen Mitglieder des Schauspielensem­ bles Texte von ukrainischen Schrift­ steller*innen wie Serhij Zhadan, Katja Petrowskaja und Natalia Vorozhbyt. Mitglieder unseres Musiktheaterensem­ bles singen gemeinsam mit Chorso­ list*innen des Kyiv National Academic Operetta Theatre Werke der ukraini­ schen Komponisten Myroslaw Skoryk und Walentyn Sylwestrow, von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und anderen. (bh)

Benefizveranstaltung Solidarität für die Ukraine Mittwoch, 1. Juni 2022 19.30 Uhr, Tonhalle Musikalische Leitung: Margaryta Grynyvetska Mit Ensemblemitgliedern aus allen Sparten und Gästen Tickets: CHF 50.– Die Erträge aus den Eintrittstickets gehen vollumfänglich an Organisationen, die ukrainische Künstler*innen unterstützen.

Die ukrainische Dirigentin Margaryta Grynyvetska

Simon Hartmann

2021 hätte der italienische KontrabassVirtuose Giovanni Bottesini seinen 200. Geburtstag gefeiert.

Die Chorsolist*innen des Kyiv National Academic Operetta Theatre


KONZER T / S CH AU S P IE L

LIED­ Herstory – MATINEE her songs 1919 reichte die Britin Rebecca Clarke ihre Sonate für Viola und Klavier bei einem Kompositionswettbewerb in den USA ein und belegte damit den zweiten Platz hinter Ernst Bloch. Doch Fachpub­ likum und Öffentlichkeit zweifelten an Clarkes Autorenschaft und spekulier­ ten, dass Bloch auch dieses Werk komponiert und unter weiblichem Pseudonym eingereicht haben müsse. Dass eine Frau eine derartige Komposi­ tion hervorbringen könnte, wurde als unmöglich betrachtet. Sieben Jahre zuvor hatte die französische Komponis­ tin Lili Boulanger bereits ähnliche misogyne Erfahrungen gemacht. Ihr verdienter Gewinn des renommierten Rom-Preises und des damit verbunde­ nen dreijährigen Stipendiums in der Villa Medici versetzte dessen Leiter in höchste Aufregung: «Der Eintritt einer Eva in das irdische Paradies der Villa Medici wurde von gewissen Patriarchen als totale Katastrophe gefürchtet», schrieb die Zeitschrift Musica über Lili Boulangers Triumph. Anderen ambitio­ nierten Komponistinnen blieb eine erfolgreiche Laufbahn schon aufgrund der Erwartungen des engsten Familien­ kreises verwehrt. Alma Mahler erhielt von ihrem Mann Gustav ein «Komposi­ tionsverbot». Auch wenn Gustav Mahler später seinen Fehler erkannte und fünf Lieder seiner Frau veröffentlichen liess, hatte die erzwungene Kompositions­ pause Alma Mahlers weitere künstleri­ sche Entwicklung unterbunden. Diese drei geschilderten Anekdoten liessen sich problemlos um zahlreiche weitere und zumeist vergebliche Versuche von Komponistinnen, Anerkennung für ihre Werke zu erwirken, erweitern. Und so mag es kaum verwundern, dass ein

oberflächlicher Blick auf die Musikge­ schichte vorgaukelt, dass das komposito­ rische Schaffen rein in Männerhand lag. Dass es sich dabei um ein Trugbild handelt, stellt dabei die Liedmatinee Herstory – her songs am 22. Mai im Foyer des UM!BAU unter Beweis. Gemäss unserem diesjährigen Spielzeitmotto «Herstory» zeigen Mezzosopranistin Jennifer Panara und Pianistin Roxana Ionescu-Beck auf, wie vielfältig die Brandbreite von Frauen geschaffener Werke allein im Genre Kunstlied ist. Zu hören sind dabei Werke vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart: von Alma Mahler, Lili und Nadia Boulanger, Pauline Viardot, Ruth Crawford-Seeger sowie Lori Laitman. (cs)

Liedmatinee Sonntag, 22. Mai 2022 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei Kompositionen von Alma Mahler, Lili und Nadia Boulanger, Pauline Viardot, Ruth Crawford-Seeger und Lori Laitman Jennifer Panara, Mezzosopran Roxana Ionescu-Beck, Klavier Christina Schmidl, Moderation

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ECHO

Bejubelter ­Biedermann 100 Prozent Swiss Quality. 100 Prozent Bünzlitum. 100 Prozent Feuer im Dach. Wohin führt das denn heutzutage? Christina Rast inszeniert Max Frischs Biedermann und die Brandstifter. Das «Lehrstück» öffnet die Augen und ist an Brisanz, Absurdität und amüsanter Wirkung kaum zu übertreffen. […] Für eine Balance sorgt auch die FrauenPower-Besetzung einiger männlicher Rollen. Eine feine Demaskierung der überzeichneten Charaktere, die dem Stück neue Inszenierungsimpulse liefert. Aufgeweckt und urkomisch. Beklemmend, wie die Verwandlung noch immer mehr gescheut wird als das Unheil. Zum Löschen ist es zu spät. Doch reicht es noch für ein kurzes Tänzchen. Eine weitere Absurdität: Der Tango lebt von seiner Spontanität und Improvisation. Zwei Skills, die dem biederen Pärchen definitiv nicht im Blut liegen. Das knis­ ternde Zusammenspiel fasziniert und macht das Stück erlebbar. Besonders die Leistung von Diana Dengler in der Hosenrolle löste an der Premiere lebendige Publikums­ reaktionen aus. Die Rolle ist ihr wie auf den Leib geschnitten. Den Bieder­ mann verkörpert sie von Kopf bis Fuss mit einer solch lieblichen Finesse und erstaunlichen Präzision, sodass sie für die kleinkarierte Figur mehr als einen Funken Verständnis und Menschlich­ keit zu erregen vermag. Exzellent! Saiten

Regisseurin Christina Rast spielt bei den Rollenbesetzungen gekonnt mit Geschlechtertausch. Was bei Gottlieb Biedermann und Ganove Eisenring besonders gut gelingt und zudem recht gut zur Max Frischs Gesinnung passt, Dinge zur besseren Veranschaulichung auf den Kopf zu stellen. Oper und Kultur Direkt neben der Stube befindet sich die Sprengkammer, dort wird es im Laufe der gut zwei Stunden Spieldauer ziemlich eng. Mittendrin immer Bieder­ mann, Weltmeister im Zu- und Weg­ schauen, die Hände mal hilflos in der Luft, dann wieder lässig in den Hosen­ taschen, zum Dinner mit den Schlingeln sogar «casual», im pastellfarbenen Hirsch-Shirt. Diana Dengler verleiht ihm etwas Putziges, mag er auch noch so vernagelt sein und stets darauf be­ dacht, irgendwie unbeteiligt und mit heiler Haut davonzukommen. St.Galler Tagblatt

Roxana Ionescu-Beck

Jennifer Panara

Diana Dengler brilliert als Gottlieb Biedermann (mit Tobias Graupner und Anna Blumer)


S T.GA L L ER F E S T S P I E L E

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GIOVANNA D'ARCO

Eine italienische Jeanne d’Arc

Nach der kurzfristigen Programmänderung steht nun Verdis Giovanna d’Arco auf dem Spielplan der St.Galler Festspiele.

Ein 17-jähriges Mädchen mit göttlichen Visionen, das ohne Kampfausbildung die französische Armee zum Sieg führt und am Ende einen tragischen Märty­ rerinnentod auf dem Scheiterhaufen stirbt: Die Legende von Jeanne d’Arc erscheint so abenteuerlich und rätsel­ haft, dass es nicht verwunderlich ist, dass seit Jahrhunderten immer wieder Künstler*innen zu neuen Werken über Frankreichs Nationalheilige angeregt wurden. Eine der berühmtesten literari­ schen Adaptionen ist Friedrich Schillers Drama Die Jungfrau von Orleans aus dem Jahr 1801, das im Verlauf des 19. Jahrhunderts mindestens 82 ver­ schiedenen Bühnenwerken als Inspi­ ration zugrunde lag. Auch die beiden

Opernversionen des Jeanne d’Arc-Stof­ fes Orleanskya deva (1897) von Piotr Iljitsch Tschaikowski und Giovanna d’Arco (1845) von Giuseppe Verdi basie­ ren auf Schillers Vorlage. Programmänderung Anders als ursprünglich geplant, kommt bei den diesjährigen St.Galler Festspie­ len nun nicht Tschaikowskis Version auf die Bühne im Klosterhof, sondern Verdis italienische Lesart. Aufgrund des russischen Einmarsches in der Ukraine und des anhaltenden Kriegsgesche­ hens sahen wir uns gezwungen, das Programm zu überdenken. Trotz der französischen Thematik ist es derzeit nicht zu verantworten, mitten in der

Jeanne d'Arc-Illustration für das Magazin Le Figaro illustré von Albert Lynch (1903)

Stadt im Freien eine Oper zu spielen, die 1945 in Russland zu Propaganda­ zwecken als Siegesoper rezipiert wurde. Die Programmierung eines Festivals im öffentlichen Raum stellt im Vergleich zu einer Aufführung im geschützten und geschlossenen Rahmen eines Theaterhauses zusätzliche Ansprüche und verlangt nach einer speziellen Art von Rücksichtnahme gegenüber der Öffentlichkeit. Der Entscheid, nun Ver­ dis Oper zu zeigen, ist kein genereller Boykott russischer Kultur; im Konzert Marche funèbre werden die russischen Werke wie geplant aufgeführt werden. Aufgrund der besonderen Rezeptions­ geschichte von Tschaikowskis Oper so­ wie der empfindlichen Umstände einer Openair-Produktion auf dem Klosterhof halten wir es nicht für angebracht, zum jetzigen Zeitpunkt ein russisches Werk, in dem Krieg eine zentrale Rolle ein­ nimmt, auf die Bühne zu bringen. Dreiecksbeziehung und kein Tod auf dem Scheiterhaufen Giovanna d’Arco ist Verdis siebte Oper und das erste von insgesamt vier Stücken, dem ein Drama von Friedrich Schiller zugrunde liegt (später folgten I Masnadieri nach Die Räuber, Luisa Miller nach Kabale und Liebe sowie Don Carlo). Verdis Librettist Temistocle Solera bestritt jedoch später nachdrück­ lich, dass sein Text auf Schillers oder ir­ gendeiner anderen literarischen Jeanne d’Arc-Version basiere: «Ich versichere Dir, dass meine Giovanna d’Arco ein durch und durch italienisches Drama ist. Das Einzige, was ich mit Schiller ge­ mein habe, ist, dass Johanna von ihrem Vater denunziert wird. Ansonsten habe ich mir nichts von solchen Autoritäten wie einem Schiller oder Shakespeare aufdrängen lassen, die ja beide Johan­ na in Liebe zu dem Engländer Lionel entbrennen lassen», schrieb Solera an Verdis Verleger Riccordi. Auch wenn sich Giovanna bei Verdi nicht in den feindlichen Soldaten Lionel, sondern stattdessen in den französischen Thron­ folger und späteren König Carlo verliebt und sich der Hauptkonflikt in der für Verdi typischen dramaturgischen Drei­ eckskonstellation von Vater – Toch­ ter – Liebhaber abspielt, diente doch Schillers Drama Solera ohne Zweifel als Vorlage. Denn neben der historisch

Giovanna d’Arco Oper von Giuseppe Verdi Premiere Freitag, 24. Juni 2022 20.30 Uhr, Klosterhof Leitung Musikalische Leitung: Modestas Pitrenas Inszenierung: Barbora Horáková Bühne: Susanne Gschwender Kostüm: Annemarie Bulla Licht: Michael Bauer Choreinstudierung: Franz Obermair Dramaturgie: Christina Schmidl Regieassistenz: Edith Ronacher Vorstellungen 25./28. Juni 2022 1./2./6./8. Juli 2022

nicht belegten, öffentlichen Anklage des Vaters, Giovanna habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, hat Solera auch Schillers Dramenschluss für sein Libretto übernommen. So wird die Protagonistin auf dem Schlachtfeld tödlich verwundet und stirbt nicht als verurteilte Ketzerin auf dem Scheiter­ haufen. Musikalischer Zeitgeschmack Uraufgeführt wurde Giovanna d’Arco am 15. Februar 1845 an der Scala in Mai­ land. Es ist die letzte einer Reihe von fünf Opern, die Verdi im Auftrag für das Haus zwischen 1839 und 1845 kompo­ nierte. In der Konzeption orientierte er sich beim Geschmack und der Erwar­ tungshaltung des Mailänder Publikums, das sich monumentale, historische Mas­ sentableaus mit grossen Chorszenen wünschte. Verdis angestrebter Kontrast von zarten, intimen, hochemotionalen Arien und oratorienhaften, effektvollen Massenszenen im Stil der französischen Grand opéra überzeugten das zeitge­ nössische Publikum. Und Verdi konnte nach der erfolgreichen Uraufführung stolz feststellen, dass Giovanna d’Arco «ohne Ausnahme und Zweifel die Bes­ te» seiner bisherigen Opern sei. (cs)


AU S S ER D EM

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Kurz und knackig

NOTIERT Auf fremden Bühnen Wenn die Sänger*innen unseres Musiktheaterensembles zwischen Vorstellungen und Produktionen frei haben, sind sie in ganz Europa unterwegs, um Gastengagements wahrzunehmen. So kann man Justin Hopkins im Mai am renommierten Opernhaus La Monnaie / De Munt in Brüssel, Belgien, in Wagners Parsifal hören. Kristján Jóhannesson wird während der Sommermonate beim Festival d’Aix en Provence auftreten und ist in Andrea Breths Inszenierung von Strauss’ Salome neben Stars wie Elsa Dreisig zu erleben. Ein Besuch des GlyndebourneFestivals lohnt sich in diesem Sommer besonders: Dort singt Vuvu Mpofu die Musetta in La bohème in einer Inszenierung von Floris Visser. Kommende Saison wird sie an der Seattle Opera die Rolle der Violetta Valéry singen, für die sie aktuell auch hier in St.Gallen umjubelt wird: Bis an die Westküste der USA muss man aber nicht reisen, denn in La traviata ist Mpofu diesen Monat noch im UM!BAU des Theaters St.Gallen zu erleben. (cd)

Achte Schultheatertage ­Ostschweiz Vom 12. bis 24. Mai finden bereits die achten Schultheatertage Ostschweiz statt. 28 Schulklassen, von Appenzell bis Arbon, Urnäsch bis Uznach, Widnau bis Wilen bei Wil, entwickeln mit ihren Lehrpersonen seit mehreren Wochen Theaterstücke zum Thema «Plan C». Bei diesem Prozess werden sie punktuell von einer Fachperson in Theaterpädagogik unterstützt. An den Schultheatertagen zeigen sich die Klassen ihre Stücke – an jeweils zwei bzw. drei Tagen im Theaterhaus Thurgau Weinfelden, in der Stuhlfabrik Herisau und im Fabriggli Buchs. Im Zentrum

Schultheatertage Juni 2021

Justin Hopkins

Kristján Jóhannesson

stehen die Begegnung und der Austausch mit und über Theater. Die Schultheatertage Ostschweiz, ein Kooperationsprojekt von Theater St.Gallen, Theater Bilitz und der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, bieten die Chance, auf einer Theaterbühne aufzutreten, und fördern die Freude am kreativen Ausprobieren und Austoben. Interessierte Lehrpersonen sind eingeladen zu je zwei Vorstellungen mit Feedbackrunden und erhalten so einen direkten Einblick ins Projekt, Details siehe kklick.ch. (mf)

Gallus Rufs letzter Vorhang

Ein Prosit auf die Festspiele

Spezialeffekte sind für Theaterleute Arbeitsalltag. Wenn aber im Malsaal aus einer Torte der Technische Leiter und sein Stellvertreter kriechen, dann ist das nicht ganz alltäglich. Das war in der Tat auch der Anlass nicht. Am letzten März-Tag versammelten sich Theaterleute aus dem ganzen Haus, um einen besonderen Kollegen in den Rentnerstand zu verabschieden. Unser Innendekorateur Gallus Ruf hatte seinen letzten Arbeitstag – nach mehr als 43 Jahren beim Theater. Er hatte sich nach der Lehre 1978 beim damaligen Stadttheater beworben, daraus wurde eine Lebensstelle. Saison für Saison nähte er Bühnenvorhänge und Bodentücher, bezog er Sitzmöbel, baute er komplizierte Zugvorrichtungen für Bühnenteile, war er für Sonderaufgaben zuständig. Am liebsten nähte er Vorhänge; aber er mochte die Abwechslung und schätzte auch die enge Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen in den Werkstätten und der Kostümabteilung. «Gallus ist ein technisches Multitalent und für das Theater eigentlich unersetzbar», sagt Frank Stoffel, der stellvertretende technische Leiter. Kein Wunder also, setzte die Technische Leitung alles daran, Gallus Ruf zum Bleiben zu überreden, als 2020 die reguläre Pensionierung anstand. Und Gallus liess das Theater nicht im Stich. Er machte weiter, reduzierte auf Anfang dieses Jahres sein Pensum und nahm sich bis im Frühling Zeit, seine Nachfolgerin Pia Hohlwegler einzuarbeiten. Nun aber ist es doch so weit, für das Theater hat die Zeit ohne Gallus begonnen. Er wiederum hat mehr Zeit für anderes, und er wird sie auch geniessen. Draussen in der Natur, beim Wandern, Ski- oder Velofahren, mit seiner Familie. Gallus, danke und alles Gute! (bh)

Zwischen Orléans und Reims – dem seit Jahrhunderten untrennbar mit dem Namen einer 17-Jährigen verbundenen Ort und der Stadt, in der das Mädchen seinem Mentor bei der Salbung als König Karl VII. beistand – liegt das Dörfchen Allemant. Es dürfte in der Geschichte von der Jungfrau von Orléans und Karl VII. keine Rolle gespielt haben. Aber jetzt, fast 600 Jahre später, ergibt sich eine schöne, sinnliche Verbindung. Denn in Allemant (Département Marne, 175 Einwohner*innen, 15 Quadratkilometer Fläche), befindet sich die kleine Champagnerkellerei Bernard Remy. Und von dort kommt der Schaumwein, der dieses Jahr an den St.Galler Festpielen ausgeschenkt wird – als Einstimmung auf Giuseppe Verdis Giovanna d'Arco. Seit der ersten Auflage der Festspiele steht uns Philipp Schwander mit seiner Weinhandlung Selection Schwander als Partner zur Seite. Für unsere Cateringstände hat er dieses Jahr als önologisches Pendant zur Geschichte der französischen Nationalheiligen drei passende Weine aus deren Heimatland ausgewählt. Den verführerisch geschmeidigen Champagner begleiten ein Weisswein und ein Rotwein aus dem Bordelais. Der Sauvignon blanc mit einem kleinen Anteil Sémillon stammt vom Château Bauduc unweit von St. Emilion und ist von elegantem Geschmack und feiner Frucht – belebend wie Quellwasser, wie Philipp Schwander verspricht. Als Rotwein hat er den 2016er von Château de La Rivière aus dem Fronsac ausgewählt, einen Wein von noblem Bouquet, voll und kräftig am Gaumen. Diese drei Weine warten als anregende Festspielbegleiter auf Sie. Und wenn Sie nicht so lange warten mögen: Sie erhalten sie auch in der Selection Schwander am Burggraben 24 in St.Gallen oder online. (bh)

Champagner Bernard Remy «Selection Schwander» brut CHF 29.80 (statt 34.50)

Unterstützung Kulturförderung Kanton St.Gallen Thurgauer Lotteriefonds Kulturförderung Appenzell ­A usserrhoden Kanton Appenzell Innerrhoden Kulturfonds Kanton Glarus Migros Kulturprozent und andere

Château Bauduc (weiss) 2021 CHF 13.60 (statt 15.20) Château de La Rivière (rot) 2016 CHF 18.90 (statt 21.-) selection-schwander.ch

Vuvu Mpofu

Gallus Ruf (rechts) mit Georges Hanimann und Frank Stoffel.


DANK

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Produktionsunterstützungen

HERZLICHEN DANK La traviata

Unterwegs mit Antonín

Jesus Christ Superstar Hauptsponsoren

Biedermann und die Brandstifter

SANDKoRN

Wonderful World

City Parking St.Gallen AG María de Buenos Aires

Bach More Ballads and More Gran passione contrabbasso

Freundeskreis Sinfonieorchester St.Gallen

Porgy und Bess

Jesus Christ Superstar Co-Sponsoren

Offizieller Fitnesspartner

Mit grosszügiger Unterstützung von

I M P RE S S U M Herausgeber Theater St.Gallen Sinfonie­orchester St.Gallen

Produktion Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach

Redaktion Beda Hanimann (bh)

Auflage 5000 Stück / 29. Jahrgang ISSN 2673-5989 (Print) ISSN 2673-5997 (online)

Fotos Seite 1: Jos Schmid Seite 2: PD Seite 4: Liliana Renzetti-Paron Seite 5: Stefan Späti Seite 6: Devon Cass Ronald Samm Seite 7: Jos Schmid Seite 8: Jos Schmid Iko Freese Seite 10: Jos Schmid Marlies Pfeifer Illustration Seite 1: Jasmin Kast Seite 2: Annemarie Bulla Seite 3: Jasmin Kast Konzept Chantal Maag

Bitte richten Sie Ihre Adress­ änderungen an info@theatersg.ch oder 071 242 05 05

© UBS 2020. Alle Rechte vorbehalten.

Texte Armin Breidenbach (ab) Caroline Damaschke (cd) Mario Franchi (mf) Franziska Frey (ff) Anja Horst (ah) Christina Schmidl (cs) Stefan Späti (sts) Alexander Stutz

Tickets theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch kasse@theatersg.ch / 071 242 06 06 Billettkasse Montag–Freitag 10–19 Uhr Samstag 10–14 Uhr Abendkasse jeweils eine Stunde vor der Veranstaltung Vorverkauf am VBSG-Schalter im Rathaus St. Gallen, Montag–Freitag 8–18.30 Uhr

Meisterklasse Wir sind dabei, wenn die Kultur unser Leben bereichert. Auch bei Konzert und Theater St. Gallen. Geniessen Sie mit uns unvergessliche Momente.

Hotline Ticketportal 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz) Ihr Billett ist auch Ihr Busticket Konzert- und Theatertickets gelten als öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210.

UBS Switzerland AG St. Leonhardstrasse 33 9000 St. Gallen ubs.com/schweiz

37981-Inserat Konzert-D-131x181-2020-10-01.indd 1

01/10/2020 16:57


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VE RA N S TA LTU N G S K A L E N D E R

SPIELPLAN Mai

So 01 KONZERT Bach 1 & 2 Sonaten und Partiten Meisterzyklus-Konzert 11 und 17 Uhr, Tonhalle

Juni

So 15

María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla 19 Uhr, UM!BAU

La traviata Oper von Giuseppe Verdi 17 – 19.30 Uhr, UM!BAU Wonderful World Tanzstück von Martin Zimmermann und Kinsun Chan | im Rahmen des STEPS-Festivals 20 – 21.10 Uhr, LOK Mi 04 Steps: Cie. La Ronde 8 20 – 21.10 Uhr, LOK Do 05 Dienstags bei Migros von Emmanuel Darley aus der Monolog­ reihe Radikal allein 20 – 21 Uhr, Kunstmuseum – Kirchhoferhaus Fr 06 Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 19.30 – 21.40 Uhr, UM!BAU KONZERT More Ballads and More Nachtzug – Late Night Music 21 Uhr, Tonhalle Sa 07 PREMIERE María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla 19 Uhr, UM!BAU So 08 La traviata Oper von Giuseppe Verdi 19 – 21.30 Uhr, UM!BAU Di 10

Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 19.30 – 21.40 Uhr, UM!BAU

Mi 11

María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla 19.30 Uhr, UM!BAU URAUFFÜHRUNG «10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion [14+] 20 Uhr, Theater parfin de siècle

Do 12 Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 19.30 – 21.40 Uhr, UM!BAU Fr 13

Sa 14

KONZERT Gran passione contrabbasso Brunch-Konzert 10 Uhr, UM!BAU-Foyer Konzertbeginn 11 Uhr

Mo 16 Steps: Steps: Annie Hanauer / LAC / Teatro Danzabile A Space For All Our Tomorrows 20 – 21 Uhr, LOK Di 17

Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19.30 – 21.20 Uhr, UM!BAU «10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion [14+] 20 Uhr, Theater parfin de siècle

Mi 18 Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19.30 – 21.20 Uhr, UM!BAU

Do 19 María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla 19.30 Uhr, UM!BAU «10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion [14+] 20 Uhr, Theater parfin de siècle Fr 20 KONZERT Porgy and Bess Gershwin and Marshall | Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle Sa 21

La traviata Oper von Giuseppe Verdi 19 – 21.30 Uhr, UM!BAU

So 22 KONZERT Herstory - her songs Liedmatinee 11 Uhr, UM!BAU-Foyer, Eintritt frei Matinee: Die nicht geregnet werden Einführung in das Schauspiel von Maria Ursprung 11 Uhr, LOK, Eintritt frei Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 17 – 19.10 Uhr, UM!BAU

«10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion [14+] 20 Uhr, Theater parfin de siècle

KONZERT Porgy and Bess Gershwin and Marshall | Tonhallekonzert 19 Uhr, Tonhalle

«10» Eine Jugendtheaterclub-Produktion [14+] 20 Uhr, Theater parfin de siècle

Steps: CocoonDance RUNthrough 20 – 21 Uhr, LOK

María de Buenos Aires Tango-Oper von Ástor Piazzolla 19.30 Uhr, UM!BAU

Mi 25 La traviata Oper von Giuseppe Verdi 19.30 – 22 Uhr, UM!BAU URAUFFÜHRUNG Die nicht geregnet werden Schauspiel von Maria Ursprung Stückauftrag 20 Uhr, LOK Do 26 URAUFFÜHRUNG SANDKoRN Eine Produktion der Theatertanzschule St.Gallen [5+] 17 Uhr, UM!BAU Fr 27

Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19.30 – 21.20 Uhr, UM!BAU

Sa 28 Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19 – 20.50 Uhr, UM!BAU

KONZERT | PREMIERE Porgy and Bess Gershwin and Marshall | Tonhallekonzert 19.30 Uhr, Tonhalle

Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 19.30 – 21.40 Uhr, UM!BAU

Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19 – 20.50 Uhr, UM!BAU

Di 24

Wonderful World Tanzstück von Martin Zimmermann und Kinsun Chan 20 – 21.10 Uhr, LOK So 29 Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch 16 – 18.10 Uhr, UM!BAU Mo 30 La traviata Oper von Giuseppe Verdi 19.30 – 22 Uhr, UM!BAU Di 31

SANDKoRN Eine Produktion der Theatertanzschule St.Gallen [5+] 19 Uhr, UM!BAU Wonderful World Tanzstück von Martin Zimmermann und Kinsun Chan 20 –21.10 Uhr, LOK PREMIERE UND JETZT: DIE WELT! von Sibylle Berg aus der Monologreihe Radikal allein 20 Uhr, Turmgasse

Mi 01 Jesus Christ Superstar Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice 19.30 – 21.20 Uhr, UM!BAU BENEFIZVERANSTALTUNG Solidarität mit der Ukraine 19.30 Uhr, Tonhalle Die nicht geregnet werden Schauspiel von Maria Ursprung Stückauftrag 20 Uhr, LOK


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