KLIPP September/Oktober 2021

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Euro Verl agsp P.b. ostam Sept b. GZ 02 t 8020 G emb Z r er/O 033225 az, ktob e r 2 M, 021

Da s ab Be er st e o f ft ü an r h ge ell fe e in Kö d pf et e ,

Der Rekordhalter

Siegfried Nagl seit 6.818 Tagen Bürgermeister

26.1.2003 ÖVP 36,12%

Luchse sind ganz, ganz neugierig

20.1.2008 ÖVP 38,37%

Neues Gehege am Wilden Berg Mautern 01_Titel.indd 1

25.11.2012 ÖVP 33,74%

Corona-Impfung spaltet unsere Gesellschaft

5.2.2017 ÖVP 37,79%

26.9.2021

Das große Zittern: Bleibt diesmal jeder Zweite zuhause?

Nachhaltig denken und arbeiten Klimawandel wird unterschätzt

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Inhalt SPOTS 03 rotahorn-Preisträger 2021 Kür ist erfolgt

04 Die Sache mit der Schublade

Opus-Abschied in der Oper

05 Schreiben das Jahr 5782

Neujahrsempfang der Jüdischen Gemeinde Graz

06 Traum Wirklichkeit geworden ... in den US-Charts ganz vorne da ei Duo aier

07 Unsere jungen Österreicher

POLITIK 08 Der Rekordhalter

Siegfried Nagl seit 6818 Tagen Grazer Bürgermeister

10 Fußfessel bei Betretungsverbot

... damit Frauenmorde verhindern

11 Heißes Thema Zweitwohnsitze ... und Chaletdörfer

CHRONIK 12 Stronachs „Rückkehr“ 13 Ehrenamt ist Ehrensache 14 Steirische Gebirgsgarnelen 15 AK-Kinderbetreuungsatlas

CORONA und IMPFUNG 18 Klipp & Klar zu Corona

treiten geh rt zur Demokratie

HINTERGRUND 23 Green Tech Cluster: Grüne Mark ... und grüner Wasserstoff

24 „Jedes Zehntel rettet Tausende“

m elt konom ranz Prettenthaler zur Erderwärmung

Ihre Kundenberatung: Andreas-Hofer-Platz 15, 8010 Graz Tel +43 316 8057-1857 www.energie-graz.at

25 „Will die Welt sauberer machen“ Saubermacher-Gründer H. Roth

26 „Hanggrundstück wieder sehen“ Wunsch erfüllt von Samaritern

27 Tokio: „Silber glänzt wie Gold“

Pepo Puch bewies seine Klasse

KULTUR 28 Berühmteste Oma macht Pause Gasthaus Bodenbauer

29 Heinz Karners Liebe fürs Detail eine A uarellkunst kommt vom nnen

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KULINARIK 30 „Ich liebe Mandelkekserl“

... und . ase ends r hst ck im Atelier Martin Auer

31 Ein Kaffee, der keiner sein darf

Johann Krois macht seinen teirerkaffee . ir schmeckt er.

GESUNDHEIT 32 Forever Young

Grazer Forscher machen Hoffnung darauf

33 A g‘sundes Tröpferl

Große steirische Riedenweine

MOBILITÄT 34 Eine Idylle, die man nie vergisst m ohnmo il und mit ikes unterwegs in Österreich

35 Der Hyundai Bayon im Test in Punktesammler mit nützlichen Details

FREIZEIT 36 Neugierig: Nora und Norbert Neues Luchsgehege am Wilden Berg Mautern

37 Höhen und Tiefen

Prinz Heinrich XII. Reuss erinnert sich zur ck

38 Corona und Digitalisierung

... als echte e egungskiller. tarke m olik ntersport Report in St. Corona am Wechsel präsentiert

STANDARDS 05 Klipper 16 Lilly 39 Buchtipps Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz Tel. 0316/426080-0 office klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Helmut Dietl, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Elisabeth Hewson Coverfotos: Heimo Ruschitz (Nagl), Andreas Kaufmann (Luchs), Joanneum Research / Manuela Schwarzl (Garten) Produktionsleitung: Isabella Hasewend Produktion: Christian Wallner Lektorat: L.R. Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: November 2021 www.klippmagazin.at

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Die Kür der rotahorn-Preisträger 2021 Foto: Scheriau

Mutig auf zwei Rädern

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as ist für mich einfach ein Ausgleich“, steht Josef Hajdinjak zu seiner Leidenschaft. Früher war es Kickboxen. Da war er zwei Mal Vizewelt- und Europameister – mit 363 Kämpfen. Mit 50 ist dort mit dem Kampfsport Schluss. Daher: Heute sind Motorräder seine Leidenschaft. Mit seinem 1.000 cm3 Superbike, einer BMW mit 205 PS, raste er kürzlich auf dem schnellen Slovakia Ring als Zweiter auf das Sieger-Podium. „Raste“ deshalb, weil die Racer dort auf der Geraden mit Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h unterwegs sind. Nicht die Profis, sondern ambitionierte Amateure. „Das ist dann schon ganz schnell“, beschreibt der stets leicht untertreibende Grazer. „Wer da um einige Meter den Bremspunkt versäumt, für den geht’s meist schmerzhaft ab in die Auslaufzone.“ Das erfuhr Josef Hajdinjak – immerhin schon

Präsentierten die Gewinner: Die Jury-Mitglieder Andreas Unterweger, Barbara Frischmuth mit Saubermacher Hans Roth, Valerie Fritsch, Julian Kolleritsch und Christoph Hartner (v.l.).

Josef Hajdinjak: Ausgleich zum Alltag. jenseits der 50, durchs Kickbocken aber ein harter Knochen – bei seinem Ausflug auf den Rennkurs in Wöllersdorf bei Wiener Neustadt. Dort „warf“ ihn sein 30 PS starkes Bit-Bike ab und damit war auch das Rennen für ihn vorbei. „Beim Aufholen in den letzten Runden bin ich zu schnell in der Kurve gewesen und war auch schon weg.“ Nur die Hüfte schmerzt. Dass die Sache aber auch anders ablaufen kann: „Zwei Mal war am Renntag schon die Rettung zum Abtransport da.“

Foto: Clara Wildberger

„Sturm-Lauf“

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er Blick von Sturm-Präsident Christian Jauk spiegelt sogar nicht wider, wie gut es derzeit für Sturm in der Bundesliga läuft. Mit 5:0 hat man den WSG Wattens ins Tiroler Land zurückfahren lassen – eine ordentliche Packung. In der Bundesliga liegen daher die Blackies auf dem zweiten Platz. So gut wie schon lange nicht. Auch wenn die Bullen aus Salzburg uneinholbar sich am ersten Platz einzementiert haben. In der Europa League beim AS Monaco bekam Sturm zu spüren, was internationaler Fußball heißt. Mit der Niederlage von 0:1 im Fürstentum kamen die Grazer noch glimpflich davon. Erwischen sie beim Rückspiel einen guten Tag, könnte es doch noch eine Überraschung geben.

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ie in Graz lebende Schriftstellerin Nava Ebrahimi ist in einem „Flow“. Ihr jüngster Auftritt war bei der Wiedereröffnung nach Corona der im Burgtheater. Ihre Rolle: Sie hielt die Eröffnungsrede und nahm sich dabei kein Blatt vor den Mund zu den Themen Flüchtlinge, Moria, Afghanistan: „Bitte schminken wir uns jede Form von Überheblichkeit ab.“ Bevor Ebrahimi den Bachmann-Preis erhielt, wurde sie von der Jury (mit anerkannten Kollegen wie Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger) mit dem rotahorn-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet. Bis dahin

Die FalstaffSchnitzel Intendantin u. Chefkuratorin Ekaterina Degot

The Way Out N

och bis 10.10. sucht der steirische herbst mit The Way Out nicht nur den Weg hinaus an die frische Luft. Das Festival thematisiert auch metaphorisch den Ausweg – sowohl im Kontext von Krise und Pandemie als auch für die Kunst, die nun einmal mehr nach ihrem Platz in der Gesellschaft sucht. Aus der institutionellen Blase auszubrechen und die Kunst mit dem Leben zu vereinen war ein zentrales Bestreben der historischen europäischen Avantgarde. Als ein Festival, das von diesem Erbe zehrt, wagt sich der steirische herbst nun oft in den Außenraum, in das Reale, das Alltägliche und das Populäre.

Die Falstaff-Community war auf der Suche nach den Top-Schnitzelpanierern in der Steiermark. Rund 25.000 gaben für die besten Schnitzellokale ihre Stimme ab. Gewonnen hat das Steirereck am Pogusch, dahinter dann: Breitenfelderhof in Riegersburg, Haberl & Fink in Walkersdorf, Laufke in Graz, Geschwister Rauch in Trautmannsdorf, Landhauskeller in Graz, Berggasthof König in Pöllauberg, Alte Post in Leibnitz, Wirtshaus Steirerkeller in Großklein, Welscher Stube in Graz.

war sie einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt. Es wäre zu wünschen, dass die rotahorn-Preisträger 2021, die nunmehr feststehen, weiter erfolgreich sind. Volha Hapeyevas Bücher verströmen eine faszinierende Leichtigkeit. Ihr jüngster Roman: Camel Travel (Droschl 2021) – Beschränkungen des belarussischen Alltags. Freda Fiala, die zweite Preisträgerin, schreibt Texte, die zwischen Lyrik, Erzählung und Reportage anzusiedeln sind. Der rotahorn-Literaturpreis ist insgesamt mit 5.000 Euro dotiert und die Preisträger kommen meist aus dem Pool der „manuskripte“-Autoren.

ECHO

Kurz-Hochzeit

Wir haben in den letzten Monaten gelesen, dass Kanzler Sebastian Kurz vorhat, demnächst seine Freundin Susanne Thier zu heiraten. Darauf angesprochen, ob das stimme und wann es soweit sei, reagiert der Kanzler immer mit dem Hinweis, heiraten sei eine Privatsache. Er lehnt also jede konkrete Antwort darauf ab. Für uns wirkt das fast „schizophren“, denn wie passt das zusammen? Auf der Titelseite der „Kronenzeitung“, an einem Sonntag noch dazu, gab es ein Foto mit Kurz und seiner Susanne. Dort greift der werdende Vater Sebastian Kurz seiner bekanntlich schwangeren Partnerin mit Blick in die Kamera gezielt auf den Kindsbauch. Er posiert dafür sogar, hat also seinen Fotografen dabei gehabt. Das Foto entstand im Urlaub in Kroatien und man sieht auch einen Unbeteiligten, der mit einem Handy diese Situation mit fotografiert oder filmt. Das ist nicht privat – seiner Liebsten in aller Öffentlichkeit, sodass es dann später Hunderttausende sehen können, auf den Bauch zu greifen? Wer tut so etwas? Einer, dem sein Hochzeitstermin „privat und heilig“ ist? Das soll einer verstehen. Wir tun das nicht. Monika und Ingrid K.

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Schreiben bereits da

Foto: Opus / Christian Jungwirth

Opus-Abschied: Der „letzte Vorhang fällt“ in der Grazer Oper

Neujahrsempfang der Jüdisch S

chon der sichtbare Polizeischutz vor dem Eingang mit Schutzesten, elm und affe signalisier te, dass die A endveranstaltung in der Synagoge unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen ablief auch am Gel nde der Synagoge. Präsident lie Rosen und die dische Gemeinde hatten zum Neu ahrsemp fang in die Synagoge am Grieskai in Graz geladen.

führen. Das jüdische Jahr beginnt heutzutage im Herbst mit dem Tischri, der nach jüdischer Auffassung der Monat ist, in dem die Mensch-

Fotos: Fischer

Die Sache mit der Schublade

Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz

ür den letzten Live-Auftritt von Opus am 20. Dezember in der Grazer Oper mit „Opus & Friends & Orchester“ waren die Tickets sofort ausverkauft. Daher gibt’s einen allerletzten Auftritt von Ewald Pfleger, urt Ren Plisnier, G nter Grasmuck und er ig R disser einen Tag später am 21. Dezember 2021. Dafür soll es noch einige arten ge en. Danach ird die erfolgreichste steirische Band Opus Popgeschichte sein. George Orwells legendärer bereits 1949 erschienener Science-FictionRoman eschrei t das ahr . Für Opus jedenfalls war es ein entscheidendes ahr. Denn damals entstand „Live is Life“. Der Erzählung nach ist der Song von Ewald Pfleger na o schon in iza am Strand geschrieben worden. Wer den e t verfasst hat, erschlie t sich daraus nicht. s ist ein ong, den pus in er art ei einem Live-Auftritt anlässlich des 11-jährigen Bestehens erstmals vor Publikum spielte. Der Refrain ging sofort ins hr When we all give the power We all give the best Every minute of an hour Don’t think about a rest When you all get the power You all get the best When everyone gives everything And every song everybody sings Then it’s life Live is life Die holprigen deutschen Übersetzungen ersparen wir uns. Vom Opus-Welthit gibt es mehr als 30 in verschiedenen Sprachen

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und Danceversionen erschienene Covers. Er wurde zum Marken- und Erkennungszeichen auf allen Bühnen elt eit o in Russland, d amerika. erall dort, o pus halt auftrat. Wie auch jüngst am Dach des Uniqa Towers in Wien in einem spektakulären Auftritt. Für ihr Lebenswerk wurden sie dort mit dem Amadeus Award ausgezeichnet. Doch der Welthit ist gleichzeitig Segen und luch, ie auch urt Ren Plisnier in einem PP Gespr ch festh lt Das ied hat unser e en sehr gepr gt, ir ha en ihm viel zu verdanken. eine rage. ch ei nicht, o es uns ohne die Nummer jetzt noch geben würde. Wahrscheinlich eher nicht. Wir machen auch noch andere Musik. Aber wir sind da in einer chu lade, aus der wir international so gut wie nie mehr herauskommen. Nat rlich habe man auch von einem weiteren it getr umt. urt Ren Plisnier lar. A er es l sst sich e en nichts erzwingen in diesem Geschäft. Und es ist so, ie es ist. ir ha en viel gear eitet daf r, dass ir etzt dort stehen, o ir sind, a er auch ent sprechendes Gl ck geha t, sodass wir jetzt wirklich leben können davon und dass es uns so lange gibt.“ Als Grund für den nunmehrigen Abschied gibt die Band die lange arriere und erz peration von ead nger er ig R disser mit seiner einprägsamen Stimme an. inen R cktritt vom R cktritt ird s also nicht ge en so hei t es. A er irgendwann muss halt auch Schluss sein. Um es mit Opus auszudrücken ive is ife . A er nat rlich geht’s abseits der Bühne weiter.

heit erschaffen wurde. In biblischer Zeit begann das Jahr mit dem Nisan im Frühjahr. Der Nisan ist der Monat der Erlösung, in dem die jüdischen Vorfahren aus Ägypten auszogen. Die Tatsache der Erlösung wird auch heute noch höher bewertet als die der Schöpfung, indem beim religiösen Gebrauch des jüdischen Kalenders der Nisan weiter als erster, der Tischri aber erst als siebter Monat des Jahres betrachtet wird. (Quelle: Wikipedia)

Pr sident lie Rosen ging in seiner Rede auch auf den Anschlag auf die Synagoge (und ihn) im August des vergangenen ahres ein

Der Lannacher Kulturherbst D

er dies hrige ulturher st 2021 präsentiert wieder insgesamt op ulturveranstaltun gen. Der offizielle tart erfolgte am Donnerstag, den . eptem er mit einer Lesung aus „Du bist dran“ von Mieze Medusa in der Bibliothek im Rathaus. Die darauffolgenden Veranstaltungen spannen einen weiten Bogen von usik, Gesang, otografie, heater, usical, iteratur is hin zu a arett. Das ultur eam rund um ulturausschusso mann artin Niggas stellte ieder ein a echs lungsreiches und für die gesamte Region attraktives ulturange ot zusammen. Sowohl österreichweit bekannte als auch aufstrebende annacher nstler erden ins kulturelle Rampenlicht ger ckt. ir sind zuversichtlich, dass die eh rdlichen orona a nah men den geplanten ultur etrie

Foto: Rimovetz

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arum Neu ahrs empfang erst am . eptem er egen orona Nein. Denn der dische alender hat nichts mit der christlichen Zeitrechnung zu tun. Dieser ist ein Lunisolarkalender, der im Jahr 3761 v. Chr. mit der Zählung beginnt. Die Monate sind wie bei einfachen Mondkalendern an den Mondphasen ausgerichtet. Neben einem Normaljahr mit 12 Mondmonaten (ordentlich 354 Tage lang) gibt es Schaltjahre mit 13 Mondmonaten (ordentlich 384 Tage lang) zur Angleichung an das Sonnenjahr. Die kalendarischen Ausnahmeregeln können zu einer Verlängerung oder Verkürzung der ordentlichen Jahreslängen um jeweils einen Tag

v.r.: Jolande Schiffmann (Sekretariat Bürgermeister, Kulturangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit), Bürgermeister Josef Niggas, Sylvia Niggas (Steinhallenmanagement), Martin Niggas (Kulturausschuss Obmann) und Harriet Kahr (Bibliothek Lannach) zulassen erden , so rgermeister osef Niggas. Dennoch solle man sich bitte jeweils kurz vor der Veranstaltung im nternet unter . steinhalle.at oder www.lannach. gv.at informieren. Tickets gibt’s bei Lotto Toto Müller in Lannach und auf www.oeticket.com

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its das Jahr 5782

üdischen Gemeinde Graz

Schöne Gr

üße vom M

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etzt in ic h schon und bedankte sich beim Land natürlich die sinkende Mitgliederzahl seiner Gedie ege l oote, sit er einen onat a teiermark, der tadt Graz und der meinde. Es brauche mittelfristig Migration von m eer, ze in mein Roth und eo achte em tam ha e es mcafe, le Exekutive für die Unterstützung und uden. an sei da ei, neue ege und Anreize uche. s den Gesc se osep ist gar nic hehnisse h ht so leic nz das Verständnis. Für die Anliegen für die Partizipation am jüdischen kirchlichen gerückt. ht, onta Es gibt ein uhause zu halten, kt zu alles ist in e neue Flu Leben zu schaffen. Eine dieser tuttgart, le die erne gverbind se ich, vie ung von lleicht so ische e Neuheiten ist auch die usam Graz nac llte ich ein tropole, ic h m h mag de neipe u menar eit mit der dischen n Dialekt, al in die sch rstsp tzle ic o h e d s k s e en und d r ein u nnte in e Gemeinde im slowenischen en inhe iner allspiel a das imischen nschauen re as. c Ljubljana. zuh ren, , tuttgart g h k nnte chen, der egen a den sch die ern, ischen re eimatstad meiste eit in Gra und esu Programmhöhepunkt des z t le t, ein re anders reffen in . a, so seiner Abends war dann der umjuisch, sagt Dummerw er. eise gehö belte Auftritt der Sopranistin re ich zum Nicht h ler, eil ic ersten M hira armon, die seit h zu sp t al zur Gru man ird an die zerstreut ahlkarte g ppe der ahren in sterreich le t. a m sen. Wird e e eda r, ich muss es vielleic mich zusa cht ha e, Und da gibt es auch einen ht bei de rchen ge mmenreis r W ahl in Gra en Der Graz ezug hre Gesangs sein, die z ein dun rg e rm kelrotes m e is fragen ter soll an Vinzenz Praxmarer und Sopranistin Shira Karmon aren nich ekanntlic lehrerin fl chtete zu e ge lich u t so toll u h alles. nrund nd m gli ir gef llt f r die m ginn der Nazi errschaft ch ist in G die P , it der me raz isten olk eil ich die ngageme und Projekte seiner Gemeinde gibt nach srael und le t heute noch dort. Gast sn he un se Partei nt halte. d d e m gr te einen Gro ich eein es viel ohl ollen esonders ge er Pr sident lie Rosen und sein eam n sozialen druckt, d teil ihres ass ihre Gehalts in che ge e durch die Stadt Graz selbst. So luden zum A schluss zu einem uffet ponenten n, das eri e in e n onds f r nnert mic den l. sozial ch h mehr a artin als a laufen Gespr che er ein ethaus, nat rlich koscher , das alles zeigte, as n ranz v a n arl a ten vor a on Assisi r . Die an llem ihre das k nftig auch f r ulturveranstal die dische che ietet. erant ortlich und deren Pa Pfr nde, st tzen. D rteien ve die mu ie tungen genützt werden wird. daf r das Restaurant alef alef in ien r al und fahre Gr nen ausgenom ss man nicht noc h unter n m R e a n d , , (Tipp für Feinschmecker und Wien-Besud ie e id essen veg klar, das es liegt m e ir nicht lima, die Die Coronapandemie habe eine cher eden itt och gi t s dort in den esonders tarisch m elt, oka , der , o ohl ir m ssen rg e rm starke sur im direkten ontakt mit frühen Abendstunden ein Buffet). eister pla alle as tu ich ill a nt Gro e n. nd er s ie z. . der ffentlichkeit, a er auch inner soll ers gar nichts Gro es eine chau ar in m ah einem kle und gem gespr ch halb der Mitglieder der Gemeinde inen Graz n, tlich lei vor der , es en. m R ahl hat er oom in G bewirkt. Mit digitalen Hilfsmitteln gesagt, d onntags raz nicht a s gef llt. D seine Part (Apps) habe man allerdings auch as finde ic s ihm der au ei, elch h lustig, e die au mit der neue glichkeiten der ommuni l eil es ist P koalie en unters a ren, eil t tzt. r illionen d kation entwickelt. ie ill nicht eine deo odesopfe lustig, eh lo g ie r geforde hochh lt er e , die l. artin g scheuert. enn e rt hat . Das finde ic s eine ie h nicht orgen macht Pr sident lie Rosen i t, dann ist es lke derge u ielleicht h rt des a e ich k ahr, nicht ein die christl iegfried N ich soziale e Ahnung von Po agl. litik, a er an der P nicht s eigerung o z ia ir l ist k li ch, man s , ein paar aufzuneh ieht das a afghanisc men, auc uch h e amilie h enn u aus dem n ei uns nklar ist, Land brin ie man d gt. ie erha upt Die chu len ha e n egonn hei t Gu en, und d rge as neue Dieser o ln , in der teierm arf ich Sie in zehn Minuten auptfach ark tun d rona iru as s is re t ssant find ir . k zur ckrufen, i in n mlich li c h so n tig in e ich, das s ie ein ro der. inder aus gerade am aufen , erreiche ich ltern ents pf. nte der chu c h le zu neh ieden ha Das tun v men, sie ermutlich Michael Moisenbichler am Telefon. en, ihre unterrich die am guten o ten sie se a s , hrend Moisi läuft für den guten Zweck genug G chon ein raining f r hr Pro ekt l st. eld nach der Papa f r die in mit einem ause rin der fad v Auch. ch laufe regelm ig , erkl rt g o t. ch stell r, a er sic Lernen w e ird her m ge der hrige. Der teirer hat ein erg, um sein iel vom . . um n es einig mir das lisiert sich wohl auf der Strec e, soziale ke bleibe alles ied ambitioniertes Unterfangen gehr is zum . . um hr s n. Vielleic er, orona ein ht norma igerma e in zehn oder f nfz plant tunden veresting auf in 24 Stunden zu erreichen. Und ehn ahre Leugner n unter das Zeitli ontrolle is n, enn che g t, die lte den Haneggkogel“ nennt sich die das alles für den guten Zweck. lerin lke ren irus ahr hei t. esegnet haben un dd Aktion, f r die der portler schon Denn die Gemeinde Frohnleiisschen g ch, etzt h e a e ich in ie BundeskanzPlaton ha tr umt. A er am d flei ig trainiert. eim veresting ten spendet einen bestimmten t seinen id eer egin er onne ein ealen ta n e erde noc n die to versucht man, einen estimmten etrag pro henmeter, die at a h eine Ru nde eite uch hier angesied pien, tät komm Hügel mehrmals auf- und abzuichael oisen ichler, alias elt. ch rtr umen e ich früh , in die G genug w razer Rea steigen, um e en insgesamt auf ieder. oisi , nach o en zur cklegt. li die . eter des ount verest Und auch die Frohnleitner zu kommen , erkl rt er mir. o ei sel st sind aufgerufen, den Reinhard chuch das Hinuntergehen jeweils nicht „Moisi“ ein Stück des Weges mitgez hlt ird. Rund hen zu begleiten. Und wer nicht meter sind es, enn er ein al den andern ill, kann auch nur Haneggkogel vom Dorfplatz Adrivorbeikommen und eine ach hinaufgeht. Das Hinuntergehen kleine Spende abgeben. selbst zählt nicht mit. Also muss er Für leibliches Wohl und gut 14 Mal hinauf auf den HausMusik ist gesorgt.

Everesting auf den Haneggkogel

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US-Star Skip Martin (li.) in Martins Studio in Bärnbach

Bruder Stefan (re.) als Violin-Solist

Traum ist Wirklichkeit geworden etzt k nnte man sagen s eh klar, dass lipp immer ieder über die bekannte weststeirische in Bärnbach beheimatete Musiker-Familie aier schrei t, da es eine ah relange Zusammenarbeit gibt.“ Der Grund daf r ist ganz einfach eil im ause aier angefangen eim enior, dem tar rompeter Pro fessor oni aier, er seine rau raude, eine ehemalige odler nigin bis hin zu den Söhnen Stefan und artin gute usik gespielt und produziert wird. Mit dem jüngsten internationalen Erfolg ist ein Traum von Stefan und artin irklichkeit ge orden People get read , eine D, die kip artin, der ehemalige nger von ool he Gang , initiiert hat. Mit dabei nicht nur 27 Weltstars

Martin und Dominik: „Yoga“ als Entspannung

ie zum eispiel tevie onder, sondern auch die beiden Maieruniors. nd People get read hat es bis auf Platz 3 der US Top 20 geschafft. Martin komponierte und arrangierte die Orchesterparts und schrieb die Solovioline seines Bruders Stefan für den Song. Und Anfang September hat Martin auch ein „Herzensprojekt“ mit seinem langjährigen Musikerfreund Dominik Ofner fertiggestellt. Zusammen verwirklichten sie den ong ir sind dane en , ei dem sich die beiden auf ironische Art und Weise selbst nicht immer allzu ernst nehmen. „Dabei haben wir viel Ar eit, a er auch viel pa ei den Drehs für das dazugehörige Video gehabt. Die Geschichte der Region ist gepr gt von erg au und daher haben wir das in unserem abwechslungsreichen Video auch besonders thematisiert. Die unfi lh hle ar auch ein Drehort. Sie ist ein leider wenig bekannter u el in der Region, a er voll guat , so Martin.

Beim Videodreh vor der Sunfixlhöhle in Kainach. Ein wenig bekannter Juwel.

„Mit (Aus-)Bildung harte Nüsse knacken“

Steiermarkhof in Graz feiert doppeltes Jubil

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ine gute Aus- und Weiterbildung ist das erkzeug, um harte N sse sel st zu knacken. ie ist ein wichtiger Begleiter für ein erf lltes e en , etonte ammer präsident Franz Titschenbacher anl sslich des doppelten u il ums des Steiermarkhofs in Graz.

Stier „Philo“ als neues Wahrzeichen des Bildungs- und Kulturzentrums Steiermarkhof

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Der Steiermarkhof ist das aktivste ildungshaus sterreichs, ichti ger Treffpunkt von Stadt und Land sowie bedeutsames Sprungbrett für unge steirische nstler. Anl ss lich des u il ums urde der tier Philo aus ronze enth llt ein eindrucksvolles Symbol für die irksame raft st ndiger eiter il

dung, f r die ffenheit des auses und die and irtschaft, die t g lich unseren Tisch mit wertvollen Lebensmitteln deckt. Der teiermarkhof ist seit ahre das ildungs , agungs und ulturzentrum der and irtschafts kammer teiermark. hrlich kommen mit steigender Tendenz mehr als 70.000 Bildungsfreudige zum ilden, agen und N chtigen im Gr nen. inzigartig ist, dass seit ahre durch Aus stellungen alle Besucher Zugang zur zeitgen ssischen unst von anerkannten und aufstrebenden nstlern ha en.

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Unsere jungen Österreicher D

as sind Auszüge der neunteiligen Porträtreihe „Meine ukunft in sterreich von itmensch. unge rauen und nner erz hlen, ie sie nach ihrer Flucht ihre Lehrstelle gefunden haben und wie sie ihre Ausbildung erle en. hre Geschichten zeigen die rden und Pro leme, mit denen Gefl chtete nach ihrer An kunft konfrontiert werden. Es sind aber auch Erfolgsgeschichten von genutzten hancen, reundschaft und Menschlichkeit.

chen und Kärnten bekam er nach drei Monaten subsidiären Schutz zugesprochen und nach seinem Einspruch einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Heute macht er eine Lehre als Einzelhandelskaufmann in Wien und im September die Lehrabschlussprüfung.

Foto: Karin Wasner

Foto: Michael Langerwisch

„Ich genieße es jeden Tag, in die Arbeit zu gehen“

Anis Mirzai ist 14 Jahre alt, als sie im Jahr 2015 mit ihrer Familie nach Österreich flüchtet. Nach ihrem Pflichtschulabschluss geht sie zwei Jahre ins Gymnasium, entscheidet sich dann aber für eine Lehre. Heute weiß sie, dass das für sie der richtige Schritt ins Berufsleben war.

„Man darf seine Vergangenheit nicht vergessen“

Foto: Karin Wasner

Foto: Nicolas Hafele

„Ich bin den richtigen Weg gegangen“

Vor sieben Jahren kam Karwan Abass nach viermonatiger Flucht aus Qamishli in Syrien nach Österreich. Nach Aufenthalten in Traiskir-

„Man muss an sich arbeiten und an sich glauben“ Sayed Jamshed Sadat ist, auf sich allein gestellt, als Minderjähriger vor dem Krieg aus Afghanistan geflohen. Innerhalb weniger Jahre hat er zwei Sprachen gelernt, seinen Pflichtschulabschluss gemacht und die Lehre als Koch abgeschlossen. Jetzt, mit 21, arbeitet er in seinem Lehrbetrieb und leitet stellvertretend die Küche. Sein Weg ist aber noch lang nicht zu Ende.

Hussein Mirzai, 29, war schon seit seiner frühen Kindheit auf der Flucht, die ihn letztendlich nach Österreich brachte. Dreizehn Jahre nach seiner Ankunft hat er eine absolvierte Maschinenbau-Lehre, die österreichische Staatsbürgerschaft und er legt seine Meisterprüfung ab. Er hat viel erreicht und ist dennoch selbstkritisch.

Treffen sich eine dänische Schönheit und ein persischer Student in Malmö … … um dann ein gemeinsames Leben in Graz aufzubauen. Was wie der Anfang eines schlechten Witzes klingt, ist in Wirklichkeit die Geschichte einer wunderbaren Ehe. Nach nur z ei Treffen hat uschang Ro hani ge usst, dass er einen Verlobungsring braucht. Bis heute sind seine Frau Bodil und er glücklich verheiratet, ha en drei Söhne und acht Enkelkinder.

eine Erzlagerstätte gefunden hatte und damit reich geworden ar. Das ollte Rohani auch. Dass dieses tudium ahrzehnte dauern und brotlos lei en rde, damit hatte er wohl nicht gerechnet. In jungen Jahren bereits ein Paar: Bodil und Huschang Rohani. Mit 80 Rückblick auf sein Leben in einem Buch.

Der . Ge urtstag ist für viele Menschen der eitpunkt, auf ihr Leben zurückzublicken. Die vorherigen Zeilen entstammen dem Buch des bekannten Grazer eppichh ndlers uschang Rohani. Also ein ganz, ganz ichtiger A schnitt in seinem Leben. Erzählt hat er das laudia llrich, die das zu Papier brachte. Als er am Grazer aupt ahnhof ankam, esa er nichts als einen kindersarggro en offer. ein Geld, keine reunde, keine Sprachkenntnisse. Er inskribierte an der ni ineralogie, eil ein persischer ekannter ahre zuvor

ein tudium finan zierte er sich mit dem Verkauf von Teppichen, o ohl dies von ihm nie geplant war. Die exklusive Qualität seiner Teppiche sprach sich herum, aus einzel nen unden urde ein richtiges Geschäft. Mit erkaufsraum, Ge er e und Neidern

nd uschang Rohani bringt auch seine Erklärung für seinen rfolg ufig h re ich, ich h tte einfach Gl ck geha t, ie viele andere Unternehmer. Es wäre doch ufall, dass gerade ich die gr te Teppichausstellung Europas auf chloss orn erg veranstalte. ei ne Ant ort darauf lautet Das Gl ck klopft an jede Tür. Aber man muss es auch erkennen, reinlassen und dann hegen und pflegen. Das ist der chl ssel zum rfolg Wen dieser Text neugierig gemacht hat Rohanis uch s gi t keine Zufälle“ ist im Handel und online erhältlich.

Bis heute

Fotos: Pachernegg

peltes Jubiläum

wird dem legendären Sohn der Stadt mit stolz und Betroffenheit gedacht. Die Ausstellung folgt ochen Rindts indheit und ugend in Graz und rückt die Orte und Menschen in den Mittelpunkt, die darin eine Rolle spielen. Grazer Wegbegleiter erinnern sich an ihre Zeit mit ochen Rindt und ans erzählen von der ungebrochenen Faszination des ahrhundertrennfahrers.

Präsident Franz Titschenbacher, LR Seitinger, Vize-Präs. Maria Pein, LH Hermann Schützenhöfer, Bgm. Siegfried Nagl, Kammerdir. Werner Brugner, LR Christopher Drexler, Künstler Gerhard Almbauer, Freunde des Künstlers sowie Dieter Frei, Johann Baumgartner (Steiermarkhof)

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POLITIK

Bisher:

Elke Kahr: 20,34 % 2 Sitze in der Stadtregierung

Siegfried Nagl: 37,79 % 3 Sitze in der Stadtregierung

Mario Eustacchi 1 Sitz in der Sta

Foto: Silvana Weidinger

Werter Herr Bürgermeister! Werte Mitglieder des Stadtsenats! Was mich als Bürger verwundert – nein, enttäuscht: Sie alle haben mit Ihren Fraktionen und Unterstützern über die Medien den Auftakt für die Wahl am 26. September verkündet. Nun weiß man, dass das trotz des großen Tamtams nur von einer Minderheit der Bürger in der Öffentlichkeit wirklich registriert wird. Das ist leider ein Faktum. 223.512 Grazer sind für die kommende Gemeinderatswahl wahlberechtigt. Bei der letzten Wahl im Jahr 2017 betrug die Wahlbeteiligung 57 Prozent. Und es scheint sich der Trend fortzusetzen, dass diese weiterhin sinkt – am kommenden Wahlsonntag möglicherweise schon unter die „magische Grenze“ von 50 Prozent. Das wäre kein zukunftweisendes Signal für das Interesse der Grazer an der Stadtpolitik. Und daher meine Frage: Warum hat man sich in der Stadtregierung nicht einen gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen, für alle Bürger hör- und sichtbaren, Auftritt anlässlich der wichtigen Wahl überlegt? Sinngemäß nach dem Motto: „Liebe GrazerInnen, gehen Sie am 26. September zur Wahl und drücken Sie damit aus, dass Sie am Geschehen und der Entwicklung Ihrer und unserer Stadt aktiv Anteil nehmen (wollen).“ Es wäre kein gutes Zeugnis, wenn die Nichtwähler zur stimmenstärksten „Fraktion“ in unserer Stadt würden. Ein kurzer Wahlkampf ist das Eine, das Andere aber eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Wohl das noch wichtigere Element für eine lebendige Stadtpolitik. „Alles geben. Damit für sie alles möglich ist. Alles für Graz.“ – plakatiert Bürgermeister Siegfried Nagl. Mindestens so wichtig wäre aber: „Alles zu tun, damit möglichst viele Grazer von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.“ Und dazu gehörte ein erfrischender, sympathischer gemeinsamer Apell und Aufruf an die Grazerinnen und Grazer über die Medien. 26.1.2003 Wie heißt es doch: Wo ein ÖVP 36,12% Wille, da auch ein Weg. Noch ist genügend Zeit dafür bis zum Wahlsonntag am 26. September. Mit freundlichem Gruß Jürgen Lehner

Foto: Stadt Graz / Fischer

KLIPP-Brief vom 30. August

Jeder Zweite sagt: „O

223.512 Grazer sind am 26. September zur Bürgermeister -

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Der Rekordhalter

Siegfried Nagl seit 6.818 Tagen Bürgermeister

20.1.2008 ÖVP 38,37%

25.11.2012 ÖVP 33,74%

5.2.2017 ÖVP 37,79%

26.9.2021

Das große Zittern: Bleibt diesmal jeder Zweite zuhause?

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POLITIK

Judith Schwentner: 10,51 % 1 Sitz in der Stadtregierung

Foto: Stadt Graz / Fischer

Foto: Stadt Graz / Fischer

Foto: Michael Schnabl

ario Eustacchio: 15,86 % Sitz in der Stadtregierung

„Ohne mich!“

meister -Wahl aufgerufen

So bunt war es in Graz noch nie am Wahltag: 14 Listen Wählen heißt Verantwortung mittragen!

Daniela Schlüsselberger (re.), Quereinsteigerin als kommende Klubobfrau, mit Spitzenkandidat Michael Ehmann.

2017 fehlten 155 Stimmen auf Regierungssitz „D

ie Stimmung ist spürbar besser für uns als beim letzten Mal. Das erleben wir bei den vielen Gesprächen und Kontakten draußen“, hofft Spitzenkandidat Michael Ehmann auf den Wiedereinzug der Grazer SPÖ in die Stadtregierung. Nur 155 Stimmen fehlten 2017 für einen itz in der sie enk pfigen Stadtregierung. Mit einem Stimmenanteil von 10,05 Prozent (-5,26 %) und 12.668 Stimmen erlebten die Sozialdemokraten und die frühere erfolgsverwöhnte Bürgermeister-Partei (Gustav Scherbaum, Alfred Stingl) ein Wahldesaster. Erstmals war die Grazer SPÖ damit in der Nachkriegszeit nicht mehr in der Stadtregierung (Stadtsenat) vertreten.

Quelle: BIG

SP-Geschäftsführer und Wahlkampfleiter Patrick ra i scheint es in den letzten Jahren aber zu gelingen, mit seinem jungen Team und einer Vielzahl von Bürgerkontakten auf Plätzen, in Lokalen, bei Diskussionen die Grazer SPÖ wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Spitzenkandidat Michael Ehmann hat mit der Listenzweiten Daniela Schlüsselberger eine Zukunftshoffnung zur eite. chon ihre erufli che Laufbahn ist ungewöhnlich und vorzeigbar: Elektroinstallateurin gelernt, viel auf Montage gewesen, dann berufsbegleitend der BULMEAbschluss (Ingenieur), darauf folgten ein FH-Studium und anschließend noch ein Master-Studium. Die 37-Jährige ist Mutter einer Tochter, 7, und lebt in einer Partnerschaft mit dem ater. eruflich ist sie mittlerweile Projektleiterin bei der Verbund AG (Hydro Power). Als Nummer 2 auf der Liste ist Daniela Schlüsselberger damit auch die kommende Klubobfrau der SPÖ im Grazer Gemeinderat.

Im Zentrum der SPÖ-Plakatwellen stehen das Verkehrskonzept der SPÖ Graz mit dem Motto „Jedem Bezirk seine eigene BIM“ und die Forderung nach beitragsfreien Kinderkrippen und Kindergärten. „Wir haben die richtigen Antworten auf die Probleme in dieser Stadt. Unser Verkehrskonzept mit einer BIM in jedem Bezirk, der City S-Bahn, besserer Taktung und höheren Kapazitäten sorgt für eine Stadt ohne Stau und mit besserer Luft. Mit beitragsfreien Kinderkrippen und Kindergärten wollen wir die Grazerinnen und Grazer massiv finanziell entlasten. ir sagen dem Flächenfraß den Kampf an und wollen mehr Gr nfl chen und leist a res Wohnen statt Luxus-Leerstand. nd ir fordern, dass pflegende Angehörige durch eine Anstellung bei der Stadt Graz sozial und finanziell a gesichert sind. Diese Forderungen und Visionen werden wir in den nächsten Wochen auch in Form von Plakaten öffentlich sichtbar machen“, so Ehmann. „Das Thema der beitragsfreien Kinderkrippen und Kindergärten liegt mir besonders am Herzen. Als Mutter kenne ich die Kosten der Kinderbetreuung nur zu gut. Ich bin vor allem der Meinung, dass wir Kinderkrippen und Kindergärten viel mehr als Bildungseinrichtungen verstehen müssen. Damit alle Kinder in Graz die besten Bildungschancen bekommen, sind beitragsfreie Kinderkrippen und Kindergärten der richtige Weg. Die Kosten für die Stadt Graz sind mit 4 Millionen Euro pro Jahr sehr überschaubar. Das muss uns die Zukunft unserer Kinder wert sein“, so Daniela Schlüsselberger.

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POLITIK

Fußfessel bei Betretungsverbot

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Foto: Commons Wikimedia / Ctruongnoc

… damit weitere Frauenmorde verhindern. Neues Gesetz seit 1. September sieht das nicht vor.

n Frankreich ist dies bereits möglich. Familiäre Gewalttäter erhalten durch Gerichtsbeschluss nicht nur ein Betretungsverbot, sondern auch eine elektronische Fußfessel. Diese schlägt sofort bei der nächsten Polizeistelle Alarm, nähert sich der Betroffene der Wohnadresse seiner Familie. Polizisten können damit sofort entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen und die Frau

(Familie) des Gewalttätigen vor diesem warnen.

zu einer Gesetzesänderung durch das Parlament kommen.

In Österreich hat es innerhalb des letzten Jahres bereits mehr als ein knappes Dutzend Gewalttaten (Morde) im Zusammenhang mit Betretungsverboten gegeben. Vom Gesetz her ist es bisher nicht möglich, bei Betretungsverbot gerichtlich auch eine Fußfessel zu verordnen. Diese kann nur bei einer entsprechenden Straftat verfügt werden, sprich wenn der Täter zu einem Gefängnisaufenthalt verurteilt worden ist und die Fußfessel dann ihm erlaubt, seine Strafe quasi in eingeschränkter Freiheit „abzudienen“. Bei erlassenem Betretungsverbot ist es natürlich bereits zu familiärer Gewalt gekommen, aber es liegt noch keine gerichtliche Verurteilung vor. Es wäre aber naheliegend, dass eine Fußfessel hier schlimmste Gewalttaten verhindern könnte. Dazu müsste es aber

Seit 1. September gilt ja in Österreich ein neues von der Regierung beschlossenes Sicherheitspolizeigesetz. Darin ist allerdings keine Änderung für eine neue FußfesselRegelung vorgesehen. „Mit dem Gewaltschutz-Maßnahmenpaket geht Österreich eben einen anderen Weg“, so die Leiterin des Grazer Vereins NEUSTART Susanne Pekler. Ob und wie wirkungsvoll dieser ist, wird sich zeigen. Die verpflichtende eratung ist nur ein Punkt aus dem Paket gegen Gewalt an Frauen. Gefährder müssen sich nach einem Betretungs- und Annäherungsverbot innerhalb von fünf Tagen mit einer Beratungsstelle für Gewaltprävention in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren. Die Beratung muss innerhalb von 14 Tagen nach der

ontaktaufnahme stattfinden. n der sechsstündigen Beratung sollen die Gefährder nicht nur über die möglichen rechtlichen Konsequenzen aufgeklärt werden. Sie soll auch Wege aufzeigen, wie Gefährder die Kontrolle über das eigene Verhalten behalten. Dazu werden auch weiterführende Therapien sowie Anti-Gewalt-Trainings angeboten. Auf das Problem angesprochen, wenn sogenannte Gefährder bewusst untertauchen, um den Maßnahmen zu entgehen, heißt es aus dem Justizministerium, dass das neue Gesetz keine wirkliche Handhabe in solchen Fällen vorsieht. Inwieweit dieses neue Gesetz Besserungen bringt, darüber ist die Meinung geteilt. Spanien und Frankreich vertrauen bei der Verhinderung von Frauenmorden und Gewalttaten an Frauen lieber auf die Fußfessel und nicht allein auf die Beratung.

Am 26. September

FPÖ

Mario Eustacchio Bürgermeister-Stv.

NACHTEILE für UNGEIMPFTE? NEIN DANKE

www.fpoe-graz.at 10-11_Politik.indd 10

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POLITIK

Zweitwohnsitze und Chalets: Ausverkauf der Heimat?

Heißes Thema

... am Beispiel von Haus im Ennstal (Foto)

„W

ir können unsere Enkelkinder nicht mehr unbeaufsichtigt vor dem Haus spielen lassen. Es ist wegen der Autos viel zu gefährlich“, bedauert eine Anrainerin des Chaletdorfes in Haus im Ennstal mit seinen 44 Häusern und 500 Betten. Obwohl es eine eigene Zufahrtsstraße gibt, nützen viele der Gäste die schmale, kleine Gemeindestraße. Und auch die 30er-Tafel bedeutet keine Bremse für die Urlauber. „Lärm und Verkehr sind ein Problem am Abend und in der Nacht, weil junge Gruppen im Urlaub natürlich feiern und auch die Polizei da und dort gerufen werden muss.“ Beim KLIPP-Lokalaugenschein am Tag war alles friedlich und ruhig.

Das Chaletdorf, initiiert vom mittlerweile abgewählten ÖVP-Bürgermeister Gerhard Schütter, ist noch immer einer der Aufreger in Haus und befeuert die heiße Diskussion. Timesharing in Chaletdörfern und Zweitwohnsitze sind nur möglich geworden durch eine großzügige, löchrige Raumordnung. Beide sind mittlerweile „Gift“ für die Tourismusgemeinden. In Tirol, Salzburg und auch in der Steiermark. Weil zu wenig Bürger davon auch einen Nutzen haben. Im Fall des Chaletdorfes in Haus sind es noch dazu ausländische Investoren. Die in die Landschaft gut hinein gesetzten, eingepflanzten Holz-Fertighäuser haben jedoch kaum regionale Wertschöpfung für regionale Firmen bewirkt. Die Investoren verkauften die einzelnen Häuser an Interessenten, meist wiederum Ausländer. Diese nützen sie kaum oder nur wenig für den Eigenbedarf. Die Vermietung liegt in Händen der Alps Residence in Kitzbühel. Die Gemeinde lukriert damit auch keine Kommunalsteuern daraus. Es gibt kaum Beschäftigte im Chaletdorf. Nur der Tourismusverband erhält die Abgabe von 1,50 Euro pro Gast. „Haus hat 500 Betten mehr“, jubelte ÖVP-Bürgermeister Gerhard Schütter, der mittlerweile abgewählt ist. Freude gab es nur bei den Planai Bahnen wegen der zusätzlichen G ste. Nur von einigen profitiert auch die örtliche Gastronomie. Bereits zu spüren bekommen die

at

Bgm. Knapp

Alexandra Gföller

neue Konkurrenz aber die Privatzimmervermieter und „Urlaub-amBauernhof“-Betreiber. Die Nachfrage ist eingebrochen. Bürgermeister Stefan Knapp von der „Liste Haus“ war immer ein Gegner des Chaletdorfes, aber nach der Gemeinderatswahl wurde er mit seiner „Liste Haus“ zur stärksten Fraktion und muss nun „mit dem Dorf leben“. Die Groteske dabei: Erst die Gegnerschaft des Chaletdorfes hat ihn auf den Sessel des Bürgermeisters gehoben. Mit vier Mandaten war die „Liste Haus“ ursprünglich im alten Gemeinderat vertreten. Die „Liste Haus“ verfügt mit acht andaten im k pfigen Gemeinderat nun über die absolute Mehrheit. Eine akzeptable Lösung für die 620 Zweitwohnsitze bereitet ihm Kopfzerbrechen. Ein neues Bau- und Raumordnungsgesetz soll her. Ein „Geheimpapier“ wird im Landtag bereits verhandelt. Das Land plant darin hohe Hürden für Zweitwohnsitze und Ferienprojekte. Es wird die Devise gelten: Nicht alles verhindern, sondern mit intelligenten Werkzeugen die Raumordnung steuern.

viel besser in den Griff bekommen werde: „Damit kann man alle Nachteile, die ein Zweitwohnsitz für eine Gemeinde auslöst, ausgleichen.“ Dazu brauche es aber eine landesgesetzliche Grundlage. Dort sei man bis jetzt säumig. Hohe Abgaben würden die Nachfrage nach Zweitwohnsitzen stark reduzieren und wären eine gute Lösung für die Tourismusgemeinden. Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzungsuntersagung. Der Eigentümer

müsste nachweisen, dass keine widerrechtliche Zweitwohnsitznutzung stattfindet. ine nderung des Verwendungszwecks sei nicht zulässig. „Wenn ich in der Landwirtschaft von einem Schweinestall auf einen Kuhstall umsteige, brauche ich eine neue Genehmigung. Da braucht es auch einen neuen Bescheid.“ „Es regieren nur Geld und Gier“, beschreibt Alexandra Gföller vom Bürgerforum die unerfreuliche Entwicklung im KLIPP-Gespräch.

KlimaTicket Steiermark

„Um 1,60 EUR

pro Tag durch die ganze Steiermark! “ LH-Stv. Anton Lang

Wenn Chalets hochpreisig sind, bedeuten sie keine Konkurrenz für Privatvermieter und „Urlaub am Bauernhof“. Derzeit sei die Zweitwohnsitz-Debatte überhitzt, so ein Insider. Aber die ZweitwohnsitzAbgabe sei viel zu niedrig. Würde der Grundsatz gelten, je höher, desto besser, trenne sich die Spreu vom Weizen. Der Grazer Rechtsanwalt und Raumordnungsexperte Prof. Georg Eisenberger ist auch überzeugt, dass man über die Abgabenhöhe für Zweitwohnsitze dieses Problem September/Oktober2021 11

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Foto: Neuroth

LR Barbara Eibinger-Miedl mit NeurothCEO Lukas Schinko

Foto: Ulrike Rauch

Foto: TU Graz / Lunghammer

Überraschende Rückkehr

Jedes Ohr so einzigartig wie Fingerabdruck

Neuroth HörErlebniswelt in Lebring eröffnet

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LH Hermann Schützenhöfer, Frank Stronach, TU Graz-Vizerektor Horst Bischof, LR Barbara Eibinger-Miedl und LH-Stv. Anton Lang (v.l.).

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or vier Jahren „verabschiedete“ sich Frank Stronach aus Österreich. Er wirkte eher verärgert nach seinem Rückzug von seinem Polit-Lieblingsprojekt „Team Stronach“ und dem Bruch mit seiner langjährigen engsten Vertrauten Kathrin Nachbaur. Er trennte sich vom Gro teil seiner mmo ilien in Österreich und wollte künftig nur noch in Kanada und den USA leben und investieren. Doch auf Frank Stronach ist in dieser Hinsicht „kein erlass . ffensichtlich ei er, was er an seiner alten Heimat hat. Und weil er Überraschungen liebt, wurden alle Beteiligten zu strikter Geheimhaltung angehalten. „SARIT“ ist die neueste Stronach-Idee. Safe Affordable Reliable Innovative Transport ist ein elektrisches KleinFahrzeug, das vor allem für den Einsatz in Städten entwickelt wurde.

Es soll eine platzsparende und umweltschonende Alternative für den individuellen Transport bieten. „Der Hauptzweck des Fahrzeuges ist es, von zu Hause zur Arbeit zu kommen und zurück“, so Frank Stronach. Für den eigenen Gebrauch dürfte er es ob der Beengtheit – lässt sich nur ohne Chauffeur fahren – nicht benützen. Es erinnert stark an einen Kabinenroller, hat ja auch kein Lenkrad und nur drei Räder. Anfang kommenden Jahres wird in Kanada mit der Serienproduktion gestartet. Danach sollen in a nitzthal das Europa-Headquarter seiner Firma Stronach International, ein Forschungszentrum sowie eine Produktionsstätte für Teile von SARIT entstehen. Das 13 Hektar gro e Grundst ck hat tronach mit Voraussicht schon vor zehn Jahren erworben.

Altes Wissen nicht vergessen … sondern bewahren

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ieser Aufgabe hat sich eine Gruppe von Menschen im Norden von Graz verschrieben. Herausgekommen ist der „Verein zur Erhaltung von Handwerk, Kultur und landwirtschaftlicher Technik im Jahreskreis“ – in Kurzform „Reiner Handwerk“ – mit dem Sitz im Stift Rein. „Mit dem Verein ,Reiner Handwerk‘ wollen wir in Kursen und anderen Veranstaltungen alte Kulturtechniken und Handwerkskunst vermitteln“, so Bernhard Klusemann und Peter Meder. „Unser gleichnamiges Kompetenzzentrum im

Stift Rein soll darüber hinaus dazu beitragen, die wertvolle Substanz der historischen Architektur und der Kulturlandschaft zu erhalten. In unserer Werkstatt im Wirtschaftstrakt des Zisterzienserstifts in Rein erlernen unsere Kursteilnehmer Schritt für Schritt Handwerk in Theorie und Praxis. Das Interesse daf r ist gro . es um au handwerk geht und dort um den Kalk-, Lehmputz, um Natursteinmauern, Gartenbau oder auch um Kleinhandwerk wie Schneiderei, Schusterei, Hutmacherei. Auch das uerliche and erk pflegen ir mähen, Pechgewinnung, Garten-

as kann ein Hörgerät und wie viel Know-how braucht es, um diese kleinen High-tech-Winzlinge zu produzieren? Ein modernes Hörgerät leistet pro Sekunde – fast nicht zu glauben – 1,2 Milliarden (!) Rechenoperationen pro Sekunde. Darüber gab Neuroth gestern bei der Eröffnung der HörErlebniswelt in Lebring einen tiefen Einblick. Dort sind auch das europaweite Supply Center (Versorgungzentrum) und die Neuroth-Akademie angesiedelt. „In Lebring arbeiten knapp 200 Mitarbeiter in der Fertigung, im Lager und in der Logistik“, führt Neuroth-Vorstandschef Lukas Schinko aus. Darunter auch Menschen mit Hörbeeinträchtigung, deren Erfahrung auch in die Produktion der rger te einflie t. „Der Hörsinn und dessen Wichtigkeit werden oft unterschätzt“, so Lukas Schinko. Er leitet das Familienunternehmen bereits in vierter Generation. „Dabei ist jedes Ohr so einzigartig wie ein Fingerabdruck.“ Mit über 110-jähriger Tradition ist

das Unternehmen Neuroth ein echter Leuchtturm in der Steiermark. Die Gründung geht auf Paula Neuroth zurück, die selbst schwerhörig war und 1907 ein „Spezialhaus für Schwerhörigenapparate“ eröffnete. Neuroth zählt auch in Europa zu den erfolgreichsten Anbietern von Hörgeräten. Die Firmengruppe beschäftigt insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter an über 250 Standorten in sieben Ländern. Neben ma gefertigten rger ten und Gehörschutzlösungen zählen auch Kinderakustik, Hörtraining, Medizintechnik und Optik zum Produktportfolio. Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl zeigte sich ebenso beeindruckt von der Entwicklung der Neuroth-Gruppe. Der ursprüngliche Standort der Produktion war ja „tief im ländlichen Raum“ gelegen – im oststeirischen Schwarzau. „Ich freue mich sehr, dass die Erlebniswelt Wirtschaft um eine faszinierende Erlebnistour reicher ist.“

gestaltung, Obst- und Gemüseanbau, das Konservieren von Lebensmitteln, klöppeln, stricken, schnitzen. Bis hin zum Kunsthandwerk: vergolden, Figuren schnitzen, Krippen bauen, Hinterglasmalerei.“ Peter Meder, Initiator und selbst Restaurator: „Die Fertigkeiten sollen auch für künftige Generationen erhalten bleiben.“ Ein weiteres ehrgeiziges Unterfangen ist die Erhaltung von Brauchtum – kirchlicher und regionaler Feste. Damit verbunden die Weitergabe von Wissen und traditionellen Bräuchen der Region: Adventkranzbinden, Palmbuschenbinden, Maibaumaufstellen, usw. Wer mittun will: www.reinerhandwerk.at

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Ehrenamt ist Ehrensache

Klimawandel hilft dem Rohstoff Holz

Button auf einem weien antel unterst t zen sie die wartenden icole Prutsch Patienten und geben kommt aus einem Orientierung. sozial engagierten „Wir sind AnsprechElternhaus, einer partner, Begleiter, Unternehmerfamilie. Zuhörer, AuskunftsSchuhe bestimmen geber, Beistand und bis heute das BerufsGesprächsvermittler“, leben ihres Vaters beschreiben Nicole Alois. Nicole Prutsch Prutsch und Monika begleitete als MedienManninger vom Verein sprecherin über Jahre www.vereinlichtblick.at „Lichtblick“ in einem Ex-Landeshauptfrau Bericht in der „Steirerin“ Waltraud Klasnic, die als Politikerin ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Mittehrenamtliche Organisationen lerweile zählt der 2011 gegrünstark stützte und förderte. Mögdete Verein 40 Mitglieder. Diese licherweise hat das Nicole Prutsch sind in mehreren Abteilungen des zusätzlich motiviert: „Ehrenamt LKH Univ.-Klinikum Graz sowie muss man selbst erleben, sonst am LKH Südsteiermark und LKH ist das wie gemaltes Feuer – zwar Weststeiermark im Einsatz. Derzeit schön anzuschauen, aber wärmen laufen die Vorbereitungen für tut es einen nicht.“ Sie ist Mitbeeine Kooperation mit den Barmgründerin des gemeinnützigen herzigen Brüdern in der MarschVereins „Lichtblick“. Die ehrenamtallgasse in Graz. Ein Gedanke, der lichen Mitarbeiter begleiten ältere die Arbeit der Ehrenamtlichen im Patienten, zum Teil sehr krank, Verein „Lichtblick“ bestimmt: Es verletzt oder auch verwirrt, in den muss vom Herzen kommen, was Ambulanzen. Erkennbar an einem auf Herzen wirken soll.

Foto: Christoph Hütter

Am Beispiel von SFG-Mediensprecherin Nicole Prutsch

Foto: Land

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Zahl der steirischen Lehranfänger und Lehrbetriebe nimmt wieder zu

v.l.: Horst Bischof (Vizerektor TU Graz), Paul Lang (Obmann Proholz Steiermark), LR Johann Seitinger, LR Barbara Eibinger-Miedl, Richard Stralz (Aufsichtsratsvorsitzender Holzcluster Steiermark) und Christian Tippelreither (Geschäftsführer Holzcluster Steiermark)

„H

olz ist der Baustoff der Zukunft und der aktuelle UNOKlimabericht 2021 bestärkt uns darin, dass wir uns als Holzcluster Steiermark mit dem Werkstoff des 21. Jahrhunderts beschäftigen“, wie Geschäftsführer Christian Tippelreither hervorhebt. „Seit 20 Jahren arbeiten wir innerhalb unseres starken Netzwerks daran, die Holzbranche untereinander zu vernetzen, branchenfremde Experten, wie Designer und Architekten von dem Werkstoff zu begeistern und somit neue Produkte zu entwickeln. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist in den Köpfen der Allgemeinheit angekommen und die Nachfrage nach innovativen und ressourcenschonenden Lösungen steigt.“

Der Holzcluster spiele bei der Vernetzung zwischen unseren innovativen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und bei der Entwicklung neuer Produkte so ie der rschlie ung neuer Anwendungsgebiete eine zentrale Rolle, so LR Barbara Eibinger-Miedl. Weiters ermögliche er auch, dass mit heimischen Technologien es im Hinblick auf Innovationen auch in Zukunft Leuchtturmprojekte umgesetzt werden können. Richard Stralz, Aufsichtsratsvorsitzender des Holzcluster Steiermark: „Ein entscheidender Faktor für Holz als Baustoff war die Entwicklung von Brettsperrholz (BSP) als das Material der Zukunft im Holzbau.“

Schaufenster für Mutige Gründermesse in Graz

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Foto: Fischer

m Jahr 2020 haben sich 4.487 Steirer für die Selbstständigkeit entschieden und ein Unternehmen gegründet. Wer diesem Vorbild folgen will, sollte unbedingt am 9. Oktober 2021 in den Messecongress Graz zur Gründermesse kommen.

WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk (r.) und Gottfried Krainer, Leiter der Lehrlings- und Meisterprüfungsstelle in der WKO.

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n diesen Tagen läuft die BerufsEM EuroSkills, wo sich Österreichs Jungfachkräfte-Elite mit den Besten der Besten Young Professionals Europas messen. Basis für viele rot ei rote rfolge ist die ehre, die auch in Zeiten von Corona am Arbeitsmarkt höchst gefragt, a er als ualifikation oft sch er zu finden ist tich ort achkr f temangel. Doch die intensiven

Bemühungen vieler Betriebe und nicht zuletzt die Initiativen der WKO Steiermark zeigen Früchte: „Die Zahl der Lehranfänger (von 4.412 auf 4.671), wie auch die Zahl der Lehrbetriebe (von 4.866 auf 4.904) ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen“, freut sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Initiator der EuroSkills in Graz.

Sie haben eine grandiose Idee, strotzen vor Mut und Ausdauer und Ihr Kopf geht über vor Kreativität? Dann haben Sie schon einen sehr guten Ausgangspunkt. Doch damit der Traum der Selbstständigkeit nicht zum Alptraum wird, braucht es noch einiges mehr. Auf der Gründermesse können Sie sich alle wichtigen Tipps und Tricks zum Thema Gründen, Markteinführung und Unternehmensaufbau holen. Auch dieses Jahr haben wir es mit unseren Hauptpartnern, der WKO Steiermark, der SFG, dem Land Steiermark und der Steiermärkischen Sparkasse wieder geschafft,

eine Vielzahl von Experten und genialen Köpfen an einem Ort zu versammeln. Und Sie können dabei sein. Die besten Tipps und Tricks rund um das Thema Firmengründung gibt es bei der Gründermesse nach einer Vorab-Registrierung kostenlos. Wie man „es“ nicht machen sollte, das erfahren Sie bei den „Lessons Learned Sessions“ powered by FuckUp Nights Graz & FEMINDS. ines der gr ten ighlights in diesem Jahr ist mit Sicherheit Michael Altrichter mit seiner Keynote „Start-ups als Treiber der Digitalen Revolution“. Der ehemalige Juror der PULS4 Start-up Show „2 Minuten 2 Millionen“ kennt die Start-up Welt wie kein anderer und als Investor von derzeit 25 Start-ups kennt er mit Sicherheit die besten Tipps und Tricks.

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Hilfreicher AK-Kinder Foto: AK Stmk/Jürgen Radspieler

Foto: Klaus Morgenstern

Steirische Gebirgsgarnelen für Weltmarkt

AK-Präsident Josef Pesserl, AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim (r.) und Cordula Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe, präsentierten den neuen AK-Kinderbetreuungsatlas.

WKO-Kärnten-Präsident Jürgen Mandl, LH Herman Schützenhöfer, Ideengeberin Ingrid Flick und WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk (v.l.).

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as Start-up White Panther züchtet besonders seltene Gebirgsgarnelen in der Steiermark und setzt nun zur Expansion an: Bis zu 50 Millionen Stück der mikroskopisch kleinen Postlarven soll in Zukunft pro Jahr in internationale Zielmärkte exportiert werden. Aufgrund des Engagements der FlickPrivatstiftung wird in Edlach bei Rottenmann – auf 700 Höhenmetern – eine in Europa einzigartige Gebirgsgarnelenzucht betrieben. Mit einem jährlichen Produktionsvolumen von bis zu 60 Tonnen ist die Aufzucht die größte IndoorAquakultur für Garnelen in Europa. Die Paltentaler Salzwassergarnelen, die ohne Einsatz von Antibiotika,

Hormonen oder Chemie auskommen, werden dabei frisch – und nicht tiefgekühlt – ausgeliefert. „Das Produkt ist so einzigartig, dass wir bereits in den ersten Monaten eine sehr hohe Nachfrage insbesondere aus der Spitzengastronomie, aber auch von vielen Privatkunden verzeichnet haben. Wir setzen mit der hochinnovativen und aufwendigen Brutzuchtanlage, die es in dieser Form in Europa nur einmal gibt, einen neuen Standard. Es freut uns sehr, dass wir diese Innovation aus Rottenmann in der Steiermark nun auch dem Weltmarkt anbieten können“, so Gründerin und Ideengeberin Ingrid Flick.

Speziell Feiern war ja in den strengen Corona-Phasen sowas von gar nicht erlau t. m ause ilfinger war allerdings die Erkrankung seines Sohnes Roman (er verstarb leider im Frühsommer) der Grund dafür, dass der 90. Geburtstag nicht gefeiert wurde. Bereits im Mai dieses ahres hat Roman ilfinger Senior laut Geburtsschein den 90er erreicht. Dass er da ei so fit ge lie ben ist, verdankt er nicht nur seinen guten Genen, sicherlich hat auch sein gesunder Lebensstil da seinen Anteil. r ar mit den ilfinger Ge sundheitshotels in Hartberg und Bad Waltersdorf der Erste, der auf io umgestiegen ist. Die ilfingers eeinflussen is heute mit ihrer Glückskur und Vollwertküche stark die Ernährungsgewohnheiten ihrer Hotelgäste. Die Bio-Hotels führt

Preis für GUSTmobil, Sammeltaxi Oststeiermark, GrazLog und emissionsfreie Post-Güterlogistik

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Foto: Land Steiermark/Frankl

Aufbruch in der Mobilität er Verkehr steht am Beginn der größten Veränderungen seit der Massenmotorisierung. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis stand daher unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“. Das Anrufsammeltaxi GUSTmobil, das nach dreijähriger Probephase jetzt im Dauerbetrieb ist, wurde heute von Landesverkehrsreferent Anton Lang, dem VCÖ und den ÖBB mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark 2021 ausgezeichnet. Als vorbildliche Projekte wurden auch das Sammeltaxi Oststeiermark, GrazLog Auszeichnung für das GUST-mobil: LH-Stv. Anton Lang, Anna und die emissionsfreie Güterlogistik der Österreichi- Reichenberger, ÖBB-Regionalmanager Peter Wallis und VCÖschen Post AG prämiert. Sprecher Christian Gratzer (v.l.).

Foto: Heimo Ruschitz

Späte Ehre für Bio-Pionier

nun bereits sein Enkel Roman „der Dritte“. Der „ROMAN WILFINGER WEG“ ist das verspätete Geburtstagsgeschenk der Gemeinde Hartberg-Umgebung an den Bio-Pionier Roman ilfinger. r l uft direkt beim RING Bio Hotel vorbei.

Auskunft und Service fürs Klimaticket

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eil die Steirer logischerweise viele Fragen im Zusammenhang mit dem ab 1. Jänner 2022 gültigen Klimaticket haben: Der Verkehrsverbund Steiermark betreibt unter dem Namen „ServiceCenter der Verbund Linie“ in der Jakoministraße 1 seine eigene Servicestelle als Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema umweltfreundliche Mobilität. Mit einem Anruf oder Besuch im Stadtbüro in der Jakoministraße 1 erhält man Auskunft über die gesamte Fahrt, egal ob mit Bus, Bahn oder Bim. Steiermarkweit, aber auch für ganz Österreich und Europa erhält man damit Informationen zum öffentlichen Verkehr.

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m Vergleich zu den Vorjahren zeigt der „8. Kinderbetreuungsatlas“ der AK Steiermark einmal mehr Verbesserungen auf. Erstmals liegt der Kinderbetreuungsatlas in digitaler und interaktiver Form vor. Unter kinderbetreuungsatlas. akstmk.at können alle Details zu den einzelnen Gemeinden abgerufen werden. AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim sind stolz auf dieses neue Online-Service. Gleichzeitig gelte es jedoch „den

Foto: ÖBB / Franz Georg Pikl

nderbetreuungsatlas

Koralmbahn: Erste Schienen verlegt

weiteren Ausbau der sozialen Infrastruktur“ voranzutreiben. „Aber es braucht mehr Betreuungspersonal.“ Von 286 steirischen Gemeinden erfüllen 144 (2020: 132) die Kriterien für die „Kategorie A“: „Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein“, erklärt Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferats.

Wander- und Kulinarikfans Lust machen

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eim 33 Kilometer langen Koralmtunnel stehen nun die Arbeiten für die aufwändige technische Ausstattung bevor. Bereits demnächst werden von steirischer Seite aus die ersten Schienen verlegt. Dies erfolgt mit sogenannten Gleistragplatten. Jede einzelne wiegt mehr als fünf Tonnen – mit einer Länge von etwa fünf Metern und einer Breite von knapp 2,5 Metern. Insgesamt sollen nach einem „Baukastensystem“ 13.000 dieser Gleisplatten montiert werden. Beim Bahnhof Weststeiermark wird dazu ein eigenes, rund 100 Meter langes

„Versuchsgleis“ installiert. Durch den Tunnel werden die Züge mit bis zu 250 km/h unterwegs sein. Nur 45 Minuten dauert daher die Fahrt von Graz nach Klagenfurt. Die technische Ausstattung für den Tunnel ist enorm. Ob das nun elektronische Stellwerke und Technikgebäude sind, Leitungen, Beleuchtungen, Kabelkanäle, Trafos, Belüftungsanlagen für den Erschütterungsschutz, Signalanlagen, und, und. Die Fertigstellung der gesamten Koralmstrecke ist für das Jahr 2028 vorgesehen.

Foto: Fischer

Foto: Steiermark Tourismus / Eva Mark

FH Campus 02 „machte sich“

WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, LR Barbara Eibinger-Miedl, FH-Campus-02-Rektorin Kristina Edlinger-Ploder und FH-Campus-02-GF Erich Brugger (v.l.).

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er touristische Sommer lief in der Steiermark zufriedenstellend. Man erhofft sich auch einen starken Herbst, da das gute Image als Herbstdestination im letzten Jahr schon für über zwei Millionen Nächtigungen von September bis November sorgen konnte. „Deshalb wollen wir auch heuer ganz gezielt Lust auf Herbst-Urlaub in der Steiermark machen“, so Tourismus-

landesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Steiermark-Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold ergänzt: „Die Onlinekampagne wird Gäste anhand ihres digitalen Profils direkt auf unsere Herbst- Landingpage führen, sprich sie sollte so zielgruppengenau wie möglich sein.“ Wander- und Kulinarikinteressierte, heimische und deutsche stehen dabei im Fokus.

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001 wurde für die FH-Studiengänge für Berufstätige der Markenname CAMPUS 02 kreiert. Begonnen hatte alles 1996 mit dem Diplomstudium in Marketing und Automatisierungstechnik. Im Jahr 2000 konnten dann die ersten 74 Absolventen gefeiert werden. Und nun im Jahr 2021 gibt es aktuell rund 1.500 Studierende in 14 Studiengängen. Für rund 140 Mitarbeiter und 300 nebenberuf-

lich Lehrende ist die FH CAMPUS 02 als Vorreiter für akademische Aus- und Weiterbildung in Wirtschaft und Technik eine attraktive Arbeitgeberin. Mehr als 5.500 Studienabschlüsse zeugen vom zeitgemäßen Studienfächerzugang. „Die Absolventen sind praxisnah und top ausgebildet“, freut sich FHCampus-02-Geschäftsführer Erich Brugger über das Lob von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl. September/Oktober 2021 15

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WIRTSCHAFT

Hallo, meine Lieben!

Drexlers verspätetes „Festerl“ mit 450 Gästen zum 50er

Die letzte Zeit war schon recht nerläuft –, hat er es jetzt mit den ResTeichalm. Das junge Ehepaar lebt vig, wegen der vielen Corona-Maßsorts Kultur, Sport und Europa zu im nahen Passail. Der wirkliche Genahmen, wirnicht, in unserer Familie tun. Und gibt’shat. fastDie jede Woche 15. MärzDem liegtklarerweise ja schon gute da Freunde Frieda hat im- burtstag so deramHubert. Ichdie weiß ich weiß nicht, was natürlich befolgen. was Erfreuliches vorzustellen halbes Jahrleid zurück. Aberdie man mer wieder gehört, und sieoder geht ja in einnoch immer tut, dass „Cheichversuchen machen sollzuund mein AllerliebWie esster ja so „Schütz’ zu berichten. In den esdamals Drexlerso noch nicht dass der ÖVP aus undMedien ein, dasskommt Grillitsch sieht fin“ sangundan,klanglos istschön mir daheißt: überhaupt keine Hilfe ich mich, schütz’ ich dich.“ Drexler gut rüber undhätte, das dem er bereits sechsten Bühne Lebensjahrgutedamit Chancen gehabt von derim politischen abtreten dabei. Er sagt nur: Mein „Du wirst das Allerliebster kommt immer mit diesind ja wichtige Voraussetzungen, zehnt steht. Absehbar ist, schon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer zu folgen, musste. Bei ihrem 60er,so zuhöre dem ihr sem Spruch, er schwer etwas partout um, wie Schützenhöfer vom Wochen Herwig, dass Jüngstewenn war so verliebt und hätteeserHermann das im Auge gehabt. Nun ist ichzwei nach sich der beim Wahl loginicht tun er zu bequem vorhat, Amt desvorbei Landeshauptbis zu seiner jetztwill, istweil es auf einmal überist.Nacht es das klarerweise damit. Schon Christopher scherweiseDrexler viele Mitarbeiter gratuCorona hat auch dazu geführt, dass mannes von ihm zu übernehmen. Feier des 55. Geburtstages aber aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich einmal war Fritz Grillitsch knapp lierten, kam aber keine Stimmung unser Nachwuchs an den Abenden Und dieser Zeitpunkt ist absehbar. Wichtiges in seiner politischen Lauffast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichtiviel früher zu Hause war als sonst. bahn abspielen wird. Denn er ist lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von ger. Und das hat unserem Familien* der noch nicht offizielle, a er doch aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals leben ganz gut getan. Wir haben logische Nachfolger von Hermann nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die zum Glück ja auch ausreichend Auch der Herwig, der in der ÖVPSchützenhöfer. Da und dort bereinur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen Platz, dass jeder sich in seine Ecke Parteizentrale am Karmeliterplatz ten sich Drexlers Weggefährten im der Nachbarschaft VP-Chefin gehabt, die Hintergrund In der Steiermark durfte Gerhard zurückziehen kann – odergibt’s auch auch einivielesteirischen Freunde und Arbeitskollegen schon auf diese neue Draxler ge türkische Zuwandererfamilien . dann allerdings im Parteivorstand seinerzeit nicht ORF-Lanhinaus in unseren Garten. Trotzdem hat, bestätigt das, was die Ute mir Lebensphase ihres Christophers Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Grildesdirektor werden, weil er für war es für unsere Zweisamkeit ganz erzählt hat. Der „Schützi“ freut sich vor. Je früher ihm sein Schirmherr mit ihrer Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. VerÖVP-Landeshauptfrau Waltraud angenehm, dass unsere Jugend darüber, so der Herwig, dass es Hermann Schützenhöfer, natürTürkei gereist zum sind,Urlaub weil siean dort den sollte das nun so auch stimmen, lichKlasnic viel und zu viel mit ihren Freunden demständlich, Christopher Drexler freiwilligzu und vonrot niemandem Bräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde er die Adria gefahren ist. Da haben privat wieder gut geht. In seiner Fagezwungen, Platz macht, desto deren Tochter findet nichts dabei, Verdiensten kaum noch äußerte. ORF-Landesdirektor unter Jörg sie dann das bei uns verbotene milie hat es ja in den letzten Jahren größere Chancen hat Christopher Haider von der FPÖ. In Wien wurde siedie ja in dieser Welt aufgewachFeiern weil bis in Morgenstunden in durch den Unfalltod des Bruders Drexler, dass die Steiermark weiterInformationsdirektor unter zur Wolfsenund ist. Die warausreichend ganz freudig aufge Silvesden Bars Discos beim Skifahren an einem hiner ein ÖVP-Land bleibt. Denn derweder ÖVP. Und regt, obwohl ihren Bräutigam nachgeholt. Es warsie Tuchfühlung an- gar tertag und danach dem Tod des Zeitgang siehtSchüssel es so aus,von dass wurdeSPÖ, er wieder steirischer nicht vorherweit gesehen hat. Wenn Weil die Frieda gerade von Klasnic dienun gesagt, von je Masken und breit Vaters schwere Schicksalsschläge steirische aber auch nicht Herwig Höselewiewar ei- dieLandesdirektor unter Herausdem roten ich dann daranwo denke, niedergegeredet hat.erlebt keine Spur. „Mama, lebstwie du?“, gegeben. Nun er privat steirische FPÖ einen sagte unser Jüngster. habenjetzt ist, der einen harmonischen Lebens- und forderer ins Rennen schicken ner ihrer engsten Mitarbeiter Landeshauptmann Franz kann, Voves. schlagen unsere„Wir Jüngste jetzt jadann nichtdenke Fasching.“ Na ja, zum Sorgen abschnitt. Wochen hat derWas nachdamit einem fliegenden ist, soVor der wenigen Hubert, sicher ein belesezum Ausdruck echkommt, ich mir: Solche Glück sind alle ohneder Wehweher zum Und vonmir Schützenhöfer Drexler nerdritten Mann. Mal Keingeheiratet. Wunder, dass er viel sel hat kürzlich derzuJosef erzählt. habensiedie Eltern jungen Türkin chen nach was nicht unwichtig – das erzählt der diesen Landeshauptmann über die Vorzügeistund Nachteile Dassals Gerhard Draxler von zum seinem nicht.Hause gekommen, wie die Tests im Nachhinein zeigen. der Herwig –, seine Frau Iris weiß,Wahl- Stolpern wird bringen können. Demokratie, das passende Job als Journalist was verstehen Also ich kenne mich nicht in der Politik zugeht und recht philosophiert. Doch mitwie einem muss und alle jene eines Besseren mehr aus, wie es wo es doch jeden Tag heißt, die diesescheint das hele eeinflusst. er einen Problem zu haben, mit belehrt hat, die *ihn in der jeweiligen nächste Welle droht. Denndem sie ist eine der engstendemokratiMitinnerparteilichen Phase jener politischen GruppieDas letzte Mal hat mir ja Frieda erarbeiterinnen von Finanzminister Gemeindefusionen wären ein zugeordnet haben, die gerade zählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da Dierung * Gernot Blümel, arbeitete schon für großer Wurf und werden bedeuSteinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dort an der Macht war oder ist. ihn, als noch in der türkisblauen schen Industrie, nach Wien gehen generder Energie Steiermark gewaltig tende insparungen und finanzielAber reden wir von was ErfreuRegierung Kanzleramtsminister war. len Nutzen für die Gemeinden und soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und licherem. Es scheint so, so habe ich Sie ist also eine echte Vertraute von das Land bringen, lobten Hermann dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spielvon der Ute beim letzten KaffeeBlümel. Und damit ist ihr ChristoSchützenhöfer und sein Gegenüber vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Christoph Biro, Chefredakteur der tratscherl im Café Promenade pher immer bestens und aus erster Franz Voves im Jahr 2015 ihr gemeinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Steirerkrone, zeigt immer wieder, so erfahren – die Ute geht ja in der Hand informiert, was sich in Wien meinsames Projekt. Den Beweis dadem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, habe ich der Ute bei der letzten TaBurg, dem Regierungssitz, aus und abspielt. für ist die Landesregierung bis heurock-Runde beim Diskutieren am dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- te schuldig ein, hat dort viele Bekannte –, dass geblieben, so meint der tikverdrossenheit in Österreich, und Nebentisch zugehört, dass er von ranghöchste steirische Vertreter auf unser Landeshauptmann Her* Herwig. Mit fast 90 Prozent haben schließt sich dem Kreis jener an, die der Steiermark noch immer wirklich dem Wiener Parkett. In der steirimann Schützenhöfer trotz Corona sich die Bürger in Rohrmoos seinerdagegen sogar ein Volksbegehren wenig weiß. Er kommt aus Wien und schen ÖVP, so erzählt die Frieda, entspannter wirkt. Weil …?, habe Die Hochzeit ist noch nicht lang zeit gegen die Fusion gewehrt. Verüberlegen. Schon pikant. Oder perist ein Bürgerlicher im alten Sinn waren die Funktionäre arg geich die Ute gefragt. Ja, weil die vorbei, da haben die Drexlers als vers.bereits Oder auch zum weiteSchmunzeln. des Wortes, tut sich schwer mit neualsUmfeld sie nungut lesen mussten, Dinge schockt, in seinem laufen, Ehepaar zu einem Hösele äußerte sich in Medien en Entwicklungen. Daher gefallen dass der Grillitsch sich von einer antwortete die Ute. Ein Grund dafür ren großen, privaten Festerlden – man im Sinne wie: „Irgendwann werden ihm auch Typen, die ihm schmeiStunde auf die andere total aus der ist der Christopher, wie Hermann durfte nur mit 2G-Nachweis dabei die Regierungsparteien von Politik zurückzieht. Es waren auch Schützenhöfer seinen „politischen sein – die Prominenz des Landes uns cheln und ihn als einen der Großen hören.“ selbst hat nicht gut und Wichtigen im Lande darstellen. für ihnund die „Ziehsohn“ Aufregungen so arg, Schützling“ auch in dass und auch dieAber von er Wien eingeladen. zugehört Dinge richtig er in Graz bekanntlich wegen der Öffentlichkeit nennt. Nach demHerzVerspätet – ja,und wasdie wird schon der ana- Mit Oswin Kois verlasse der viellysiert, als ersein? im Regierungsbüro in leicht kompetenteste Manager die problemen ins Krankenhaus musWechsel vom Gesundheitsressort, Grund gewesen Corona – derChristopher Grazer BurgDrexler die Fäden gezogen große Bühne, streut Biro dem NochAlle, aufreibend mit denen die das ja ste. ziemlich ist Frieda – man über feierte seinen denkeGrillitsch nur an dasgesprochen Projekt Leitspital 50erhat. in großer Runde. Mitdie 450LandtagsGäsDenn sonst wäre Energie-Steiermark-Chef Rosen. hat, waren in Stainach, das ja nicht gut ten inwahl der Latschenhütte auf derKlasnic Das zeugt schon von wirklicher 2005 für Waltraud fast traurig, weil wirklich der Obersteirer

auch in den anderen Parteien viele

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nicht zu einem Desaster geworden,

Foto: Karl Schrotter

LILLY LOTTERBLUME

geblich, denn alles bereits politisch paktiert – ganz oben im Lande. Wer von der in Rohrmoos Kois inHochwurzen der einst skandalgebeutelhinunter schaut auf Schladming, ten Estag gelungen sei, so der Herr dem schlagartig klar, warum. Biro,wird suche seinesgleichen. Wer Rohrmoos war eine eigenständige, denke angesichts des Grünen E heuwohlhabende mitSchlaggrote noch an dieGemeinde schmutzigen er Grundfl che. lein im ergleich zeilen von früher? Und die Estag sei dazu benachbarte Schladming auchdas profitabel. Zweistellige Millio– ohne Chance auf Ausdehnung. nenbeträge dürfe das Land Jahr für Ein Großteil der Planai-Bahnen-LifJahr kassieren, und dass der steirite liegt noch dazu auf Rohrmooser sche Stromriese keinen Atomstrom Gemeindegebiet. Dazu kommt, ins Netz einspeist, stehe ebenfalls was Hermann Schützenhöfer sicher auf der Kois’schen Erfolgsliste, auch „berücksichtigte“, dass Rohrschreibt Biro in der Steirerkrone. moos von einer Bürgerliste regiert Letzteres stimme in keinem Fall, wird und die ÖVP dort keine Rolle hört die Ute aus der Energie-Steierspielt. In Schladming gab es hinmark-Zentrale von jemandem, gegen einen Bürgermeister. Die der mit Stromhandel zu tun hat. ÖVP ist aber mittlerweile als stärkste Partei abgewählt und an der steht – das ist Spitze in Schladming der Treppenwitz dazu – ein Vertreter perEine 31. Warum gehe Kois der Bürgerliste vonüberhaupt Rohrmoos. März, Groteske: trauert Biro. Franz Voves weitere Schon die Ostkönnte von ihm Schladming da sicher dieliegt passende einfahrt auf Antwort geben, rät die Ute Steidem Gemeindegebiet vondem Haus. rerkrone-Chefredakteur. Im die ÜbriAuch dort regiert mittlerweile Bürgerliste Haus Oswin mit Stefan gen habe dieser KoisKnapp. HandDie ÖVP hat durch ihreCharakterzug, Klientelschlagqualität – ein Politik ihre Glaubwürdigkeit und zu der heutzutage immer seltener Macht Hermann findenverspielt. ist, will Warum das Biro-Lob kein Schützenhöfer selbstständig Ende nehmen.Haus Er meint damit aber bleiben ließ, nicht erschließt hoffentlich den sich Sacknicht. voller Außer, dass die ÖVP dort den und Energie-Steiermark-Inserate Bürgermeister stellte. die zigtausenden EuroAlso dafür,eine welche Erfolgsstory ist das für Hermann die Krone im Laufe der letzten zweiSchützenhöfer seine Gemeineinhalb Jahreund einsackeln konnte, depolitik nicht. Denn auch der so ätzt die Ute weiter. Aber werinweiß, Ramsau regiert mit der Liste Fischdie Ute, vielleicht hat der Nachfolbacher eine Bürgerliste.

ger von Kois eine ähnlich lockere Hand beim Geldausgeben, wenn’s Also tschüss, bis zum nächsten Mal, darum geht, vor allem für sich als Eure Lilly Person guten Wind zu machen. Denn viel will der Tarock-Runde nicht einfallen, als die Ute danach fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Murkraftwerk und Photovoltaik-Anlage auf der Firmenzentrale. Doch diese Projekte sollen schon die Vorgänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

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WIRTSCHAFT

Regionalentwicklung:

Die Oststeiermark als attraktive Radregion

Region Oststeiermark

Foto: Oststeiermark Tourismus, Bernhard Bergmann

vom Umstieg auf das Rad überzeugen soll. Umfangreiche Investitionen fließen in den Ausbau sowie in die Schließung von bestehenden Lücken zwischen Radwegen. Mit diesem umfassenden Radwegenetz soll die Qualität und Attraktivität des Alltagsradverkehrs nachhaltig erhöht und ein noch größerer Beitrag zum Klima- und Umweltschutz geleistet werden. Im Bereich der touristischen Maßnahmen können durch die Mountainbike-Strecke „Der große Jogl“ rund 187 Kilometer und 5200 Höhenmeter in der Region zurückgelegt werden.

Mit dem Rad durch die Region Oststeiermark.

Mit einem umfassenden Rad-Investitionsund Aktionspaket sollen noch mehr Menschen vom Umstieg auf das Rad überzeugt werden.

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ie Verbesserung der Lebensqualität der Menschen vor Ort ist das erklärte Ziel der steirischen Landes- und Regionalentwicklung. Seit 2018 hat jede der sieben steirischen Regionen fixe finanzielle Mittel für die Umsetzung eigener Schwerpunkte. Insgesamt gibt es bereits mehr als 1000 Vorhaben für regionale Weiterentwicklung, die den Steirerinnen und Steirern zugutekommen.

Und der nächste Schritt ist bereits gesetzt: Fünf Radtouren durch den Garten der Oststeiermark – die sogenannte „Gartentouren“ – wurden bereits entwickelt und umgesetzt. Die erste Tour mit einer Strecke von rund 70 Kilometern, die an vielen Rastplätzen in der Natur der Oststeiermark, mit SAM-Sammeltaxi-Anschlussstellen sowie OststeierMARKT- und KulinarikLabepunkten vorbeiführt, wurde Anfang September eröffnet. Die Initiativen rund um die „Radregion Oststeiermark“ sind in der Region entstanden, auch mit EU-Mittel finanziert und machen nachhaltiges Wachstum möglich. Die Regionalentwicklung in der Steiermark setzt auf viele weitere regional gewachsene Projekte und Zusammenarbeit vor Ort. Dadurch entstehen starke Regionen für die Herausforderungen der Zukunft.

Logo der Radregion Oststeiermark Die Region Oststeiermark hat es sich zum Ziel gesetzt, umweltorientierte Mobilität zu fördern und sich als attraktive Radregion zu etablieren. Ein umfassender Radmasterplan mit einer Vielzahl an Bemühungen und Aktivitäten stellt das Fahrrad als umweltfreundliches und nachhaltiges Fortbewegungsmittel in den Mittelpunkt – sowohl für die berufliche Nutzung, als auch für Freizeitzwecke.

Bezahlte Anzeige

Über die gesamte Region hinweg wurde daher ein Rad-Investitions- und Aktionspaket entwickelt, das noch mehr Menschen

Nähere Infos unter www.landesentwicklung.steiermark.at

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KLIPP & KLAR Mittun aus Angst

Die Gruppe der Corona- und Impfbefürworter ist vielschichtig. Die Überzeugten fürchten keine negativen Folgen. Daneben gibt es auch viele, die anders denken und ticken, aber doch mit tun. Sie lassen sich impfen, weil die Medien es empfehlen – zu ihrem Schutz und Schutz von anderen. Und dann jene, die alles aus Angst tun: angesteckt zu werden und damit zu erkranken, auf der Intensivstation zu landen, sozial ausgegrenzt zu werden, private Kontakte zu verlieren, keine Restaurants, Kinos, Theater, Museen mehr besuchen zu können, diskriminiert zu werden, letzten Endes vollkommen isoliert zu sein, als asozial zu gelten, beschimpft zu werden, als Angsthase zu gelten, als verbohrt, stur und unbelehrbar abgestempelt zu werden, und, und.

t i e r t S der nicht okratie, in emokratie.“ m e D e n Ei „ t keine D Helmut Schmid n wird, is gestritte

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Ein Satz, der Angst und Panik auslöste:

„Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“

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ieser wohl überlegt formulierte Satz von Kanzler Sebastian Kurz vor einem Millionen großen TV-Publikum am 30. März 2020 brannte sich förmlich in die Köpfe der Österreicher ein. Er löste Angst und Panik aus, war aber – zum Glück oder Gott sei gedankt – eine unverzeihliche Falschaussage. Diese ist die Legitimation dafür, dass eine wachsende Minderheit von Österreichern die Covid19-Folgen und jene Pandemie anders beurteilt als es Sebastian Kurz tut. Die keine Leugner des Virus sind, aber dessen Gefährlichkeit differenzierter bewerten. Die das Hickhack um die Maskenpflicht, das An-den-Pranger-Stellen von Impfkritikern und Skeptikern, aber auch Gegnern („deren Verhalten ist schäbig“, LH Schützenhöfer) und die Einschränkung der Grundrechte nicht kritiklos hinnehmen wollen. Deren Einwände vom Tisch gekehrt werden, die als „Schädlinge“ bereits beschimpft werden, die beruflich unter Druck gesetzt werden, die schon „Bürger zweiter Klasse“ sind, weil sie keinen Impfpass haben, sondern nur getestet sind. Diese Liste von Fakten ließe sich noch verlängern. Auch wenn ich in Vielem nicht übereinstimme, sehe ich als Bürger und als Journalist meine Aufgaben darin, dazu beizutragen, dass die Meinungen, Argumente und Standpunkte jener gehört, gelesen und nicht verschwiegen werden. Alles andere wäre bei einem so entscheidenden, die Gesellschaft spaltenden Thema mit meinem Verständnis auf das Grundrecht für Meinungsfreiheit nicht zu vereinbaren. Denn wo der kritische Diskurs fehlt, ist die Zensur nicht mehr weit – und gleichzeitig regiert die Angst, welche, kräftig geschürt durch anhaltende Panikmache, viele Zeitgenossen kopflos macht und absonderliche Blüten treibt.

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KLIPP & KLAR

t i e r St icht , in der n ie t a r k o tie.“ m e DemokScrhmaid *„Eine D e in e k t is Helmut n wird, gestritte

Nur relevante und genaue Daten sind nützlich „Das meiste, was ich von der Welt begriffen habe, habe ich nicht durch das Studium von Daten gelernt oder indem ich vor einem Computer saß und mich in Forschungsberichte vertiefte – obwohl ich das auch sehr viel gemacht habe –, sondern indem ich Zeit mit anderen Menschen verbracht und mit ihnen über die Welt gesprochen habe. Ich hatte das Privileg, auf Reisen und überall auf der Welt studieren und mit Menschen aller Kontinente, aller bedeutenden Weltreligionen und – am wichtigsten – aller Einkommensstufen arbeiten zu können.“ Instinkt als einzige Perspektive Am 7. Februar 2017 verstarb Hans Rosling. Ein Jahr zuvor wurde ihm mitgeteilt, dass er unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei. In dieser Zeit entstand das Buch mithilfe seiner Familie. Rosling war Gründungsmitglied von „Ärzte ohne Grenzen“ in Schweden, war Professor am Karolinska-Institut und Direktor der von ihm gegründeten Gapminder-Stiftung in Stockholm. Bill Gates über das Buch: „Eines der wichtigsten Bücher, die ich je gelesen habe.“ Ähnlich äußerte sich auch Ex-US-Präsident Barack Obama. In einem Kapitel beschäftigt sich Rosling mit dem Instinkt als einzige Perspektive. Dort heißt es: „Wenn Sie Ihre Sicht auf die Welt von den Medien formen lassen, wäre dies gleichbedeutend, als würden Sie Ihr Bild von mir dadurch formen, dass Sie nur ein Bild meiner Füße betrachten. Es ist nicht so, dass ein Bild meiner Füße ein völlig falsches Bild von mir vermitteln würde. Es zeigt mich Ihnen nur nicht gänzlich. Woher sollen wir dann aber unsere Informationen beziehen, wenn nicht aus den Medien? Wem können wir vertrauen? Wie steht es mit den Fakten? Wir verstehen die Welt damit völlig falsch. Eine solche Denkweise spart einem viel Zeit. Aber sie ist nicht besonders hilfreich, wenn man die Welt verstehen möchte. Wenn man stets entweder für oder gegen eine bestimmte Idee Stellung bezieht, blendet man Informationen aus, die die eigene Sichtweise nicht stützen. Das ist gewöhnlich eine schlechte Herangehensweise, wenn Sie die Wirklichkeit begreifen möchten. Anstatt nur mit Menschen zu sprechen, die mit

Ihnen übereinstimmen oder nach Beispielen zu suchen, die Ihre Ideen bestätigen, setzen Sie sich mit Menschen auseinander, die andere Ansichten haben, und betrachten Sie abweichende Ideen als eine wichtige Ressource, um die Welt zu verstehen.“ Gib’ einem Kind einen Hammer … „Ich habe mich viele Male geirrt im Hinblick auf die Welt“, so Rosling: „Sie kennen vielleicht die Redensart: Gib’ einem Kind einen Hammer, dann sieht alles wie ein Nagel aus. Mediziner können eine sehr einseitige und eingeschränkte Denkweise entwickeln, im Hinblick auf die Medizin oder sogar auf eine bestimmte Art von Medizin. Die Welt lässt sich also nicht ohne Zahlen verstehen. Sie lässt sich aber auch nicht durch Zahlen allein verstehen. Der Instinkt der Schuldzuweisung strebt danach, einen klaren und einfachen Grund dafür zu finden, warum etwas Schlimmes passiert ist. Wer die Welt wirklich verändern will, muss sie verstehen. Sich nur auf den Instinkt der Schuldzuweisung verlassen, wird nicht weiterhelfen.“

Rosling warnte bereits 2017 vor einer Pandemie Die fünf globalen Risiken, die uns beunruhigen sollten, waren für Hans Rosling – er schrieb das Buch 2017, also weit vor Corona – die Risiken einer globalen Pandemie, eines Finanzkollapses, eines Weltkriegs, des Klimawandels und extremer Armut. Und jedes dieser fünf Ereignisse hat das Potential, entweder direkt oder indirekt, Massenelend dadurch zu verursachen, dass der zivilisatorische Fortschritt für viele Jahre oder Jahrzehnte unterbrochen wird. Rosling: „Wenn wir hier versagen, wird nichts mehr funktionieren. Es handelt sich hier um Mega-Killer, die wir unbedingt verhindern müssen.“

Der Instinkt der Dringlichkeit verleitet uns zu augenblicklichem Handeln, angesichts einer erkannten unmittelbaren Gefahr. In ferner Urzeit war das sicher äußerst zweckmäßig. Wenn wir dachten, dass da im hohen Gras ein Löwe lauert, wäre es sicher nicht besonders klug gewesen, dem Verdacht zu analytisch auf den Grund zu gehen. Heute benötigen wir den Instinkt der Dringlichkeit beispielsweise noch, wenn aus dem Nichts ein Auto auf uns zufährt und wir ausweichen müssen. Aber ansonsten spielen unmittelbare Gefahren in unserem Leben kaum noch eine Rolle.

Ganz oben steht aber für Rosling die globale Pandemie. Die Spanische Grippe, die sich gegen Ende des Ersten Weltkrieges über die ganze Welt ausbreitete, tötete 50 Millionen Menschen und damit mehr als dem Krieg zum Opfer fielen. Und: „Seriöse Experten“, so Rosling, „für Infektionskrankheiten stimmen darin überein, dass ein neuer aggressiver Grippe-Typ die größte Bedrohung für die globale Gesundheit darstellt. Der Grund dafür ist der Übertragungsweg der Grippe. Denn sie fliegt in kleinen Tröpfchen durch die Luft. Eine infizierte Person in der U-Bahn kann alle Mitreisenden im Waggon anstecken, ohne dass man sich gegenseitig berührt oder dasselbe angefasst hatte. Eine durch die Luft übertragene Krankheit wie die Grippe, die sich sehr schnell ausbreiten kann, stellt für die Menschheit eine größere Bedrohung dar als Ebola oder Aids. Uns auf jede erdenkliche Weise vor einem Virus zu schützen, der hochgradig übertragbar ist und gegen den alle Abwehrkräfte machtlos sind, ist, gelinde gesagt, jede Mühe wert.“

Wir haben es jetzt mit komplexeren und häufig abstrakteren Problemen zu tun, zu deren Verständnis der Instinkt der Dringlichkeit wenig beiträgt. Ganz im Gegenteil, er sorgt dafür, dass wir uns gestresst fühlen, hindert uns daran, analytisch zu denken und verleitet uns dazu, uns zu schnell festzulegen und auf drastische Aktionen zurückzugreifen, deren Folgen wir nicht ausreichend durchdacht haben.

Die oben genannten Risiken sollten wir mit kühlem Kopf und robusten und unabhängigen Daten angehen. Ihnen zu begegnen wird nicht ohne globale Zusammenarbeit und globalem Ressourceneinsatz möglich sein. Man sollte sich ihnen nur in kleinen Schritten nähern, sie dabei ständig bewerten und auf drastische Aktionen verzichten. Um eine Factfulness für diese Problemlagen zu erreichen, schlägt Rosling Folgendes vor:

1.

Wenn Ihr Instinkt der Dringlichkeit ausgelöst wird, klinken Sie auch Ihre anderen Instinkte ein und Ihr analytischer Verstand verabschiedet sich. Bitten Sie um mehr Zeit und weitere Informationen. ,Jetzt oder nie’ kommt nur ganz selten vor, ‚entweder oder’ auch.

2.

Bestehen Sie auf Daten. Wenn etwas dringlich und wichtig ist, sollte es gemessen werden. Hüten Sie sich vor Daten, die relevant, aber ungenau sind. Nur relevante und genaue Daten sind nützlich.

3.

Hüten Sie sich vor Wahrsagern. Jede Prognose ist unsicher. Lassen Sie Vorsicht walten bei Prognosen, die das nicht eingestehen. Bestehen Sie auf einer vollständigen Reihe von Szenarien. Begnügen Sie sich nie nur mit dem Best oder Worst Case. Erkundigen Sie sich, wie oft solche Prognosen schon einmal richtig lagen.

4.

Seien Sie vorsichtig mit drastischen Aktionen. Erkundigen Sie sich nach den Begleiterscheinungen. Fragen Sie, wie die Idee getestet wurde. Praktische und schrittweise Verbesserungen und die Bewertung ihrer Wirkung sind weniger dramatisch, dafür in der Regel effektiver.

* In Anlehnung an die „Streit“-Plattform in der „Die Zeit“

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KLIPP & KLAR

Akteure sind blind für mögliche Kollateralschäden einer falschen Strategie Fallzahlen allein erlauben kein korrektes Urteil Die Corona-Krise spiegelt die Umgewichtungen in der Medizin durch Globalisierung und Digitalisierung wider. Viele Hausärzte vor Ort saßen zu Beginn der Corona-Pandemie in leeren Praxen und meldeten Kurzarbeit an. Dabei wären sie dem Patienten am nächsten. Sie könnten das individuelle Risiko ihrer Patienten am besten abschätzen. Die WHO-Pandemie-Strategie hat sie „erfolgreich“ an den Rand gedrängt. In der TopDown-Medizin der WHO spielen die primären Akteure bei Viruserkrankungen, Patienten und Grundversorger (Hausärzte), keine Rolle mehr. Die individuelle Arzt-Patienten-Beziehung wird umgangen. Soziale, politische, medikamentöse, apparative, digitale Technologien und wirtschaftliche Sonderinteressen stehen im Vordergrund. Big data dominiert. Medikamentenhersteller, Labordiagnostiker, Medizintechniker, big-dataSpezialisten, Algorithmus-Apps-Produzenten agieren immer unverschämter an der Arzt-Patienten-Beziehung vorbei. Diese gebärden sich als einzige Experten und werden darin von den führenden Politikern bestärkt. Das von der Weltmedizin zum Monster empor stilisierte Virus erzeugt Panik. Kriegsrethorik beherrscht das Feld. Wenn man das Immunsystem der Infizierten ausklammert, wird Covid 19 zum alles bedrohenden Feind, den man mit allen Mitteln bekämpfen muss. Kriegspropaganda übertreibt, verzerrt, schaltet gleich, erstickt die Demokratie. Die Vernunft, welche Verluste und Kollateralschäden in Rechnung stellen sollte, setzt aus. Die Fallzahlen erlauben kein korrektes Urteil über Ausmaß, Verlauf und Gefährlichkeit der Pandemie. 90 Prozent der positiv getesteten „CoronaFälle“ sind Gesunde oder leicht Erkältete. Die

Fallzahl hängt in erster Linie von der Testaktivität ab. Zudem ist unklar, was ein positiver PCR-Test bedeutet: manifeste Erkrankung, stumme, das heißt kompetent abgewehrte Infektion oder Infektiosität? Fallzahlen werden zur Panikmache und zur Rechtfertigung drastischer Maßnahmen missbraucht. Bei Viruserkrankungen stößt das einfache naturwissenschaftliche Kausalitätsmodell – „eine Ursache erzeugt eine Wirkung“ – an seine Grenzen. Das Modell hat sich als brauchbar erwiesen, solange es lediglich die physikalischen und chemischen Abläufe in der anorganischen Natur abzubilden hatte. Viele technische Innovationen sind ihm zu verdanken. In lebenden Organismen gibt es aber keine einfachen Ursache-Wirkungsbeziehungen. Hier gilt: Aktion erzeugt Reaktion. Die Kausalität Virus erzeugt Grippe, trifft auch beim Corona-Virus nicht zu. Die meisten Infizierten bekommen keine Grippe. Sie bleiben symptomlos. Im Grippe-Geschehen ist das Virus eine wenig bedeutsame Nebensächlichkeit. Fast alles hängt vom infizierten Organismus ab – von seiner Gegenaktion, seiner Abwehr, seinem Immunsystem. Die Leute sterben an der Immunschwäche, nicht am Virus. Rolle des Immunsystems ausgeblendet Die Virologen blenden das Wichtigste, den individuellen Organismus mit seinem Immunsystem, weitgehend aus. Sie haben vor allem das Virus im Blick, die Epidemiologen-Statistiken und mathematischen Modelle. Ihr Augenmerk gilt den Gen-Sequenzen des Erregers, den Mutationen, den Testverfahren und biomathematischen Modellrechnungen. Dadurch verkennen sie auf groteske Art, was konkret abläuft.

Kinder und Erwachsene mit gutem Immunsystem erkranken kaum Der Hausarzt muss viel mehr den Patienten – als das Virus genau kennen. Aus hausärztlicher Sicht ist die Unbeholfenheit der involvierten Wissenschaftler unbegreiflich. Kinder und Erwachsene mit einem guten Immunsystem erkranken kaum an Covid-19. Die Fallzahl allein ist noch keine Erkrankung. Die Corona-Erkrankung ist nur für Personen mit Vorerkrankungen und ausgeprägter Abwehrschwäche gefährlicher als die Influenza-Grippe. Da bei einer Pandemie drei bis vier Mal so viel Leute erkranken, wie bei der gewöhnlichen Grippe, muss die Risikogruppe von Anfang an wirksam geschützt werden. Das ist leider nicht ausreichend erfolgt. Kein spezieller Schutz für Risikogruppe Das Corona-Desaster mit dem drei- oder vierfachen an Todesfällen und Hospitalisierungen im Vergleich zur Grippe geht auf einen doppelten Fehler im WHO-Pandemie-Programm zurück: Es vernachlässigt die Rolle des Immunsystems bei einer Viruserkrankung und setzt in erster Linie auf einen Impfstoff. Das Programm enthält, was kaum thematisiert wird, keinen speziellen Schutz für die Risikogruppe! Explizites Hauptziel ist die Entwicklung einer Impfung. Die Eindämmungsmaßnahmen verlängern die Dauer der Pandemie und dienen nur dem Zeitgewinn, bis eine Impfung entwickelt ist. Der sofortige und vorrangige Schutz der Risikopatienten durch ein hochsicheres Maßnahmensystem (z.B. bei Tropenkrankheiten) wäre das wichtigste Ziel einer

vernünftigen Pandemie-Strategie gewesen. Dies nicht professionell und konsequent umzusetzen und auf den Impfstoff zu setzen, war irrational und falsch. Auch wenn man die Gensequenzen, Eigenschaften und Nachweismethoden des Virus noch nicht kannte: Mit dem Schutz der Risikogruppen hätten sich die Maßnahmen bei Gesunden und allgemeine Lockdowns erübrigt. Ein weiteres zentrales Element einer wirksamen Pandemie-Strategie wäre die Prävention der Immunschwäche. Das heißt Zurückhaltung bei der Verschreibung von Immunsuppressiva – also von Medikamenten, welche die Immunabwehr praktisch schwächen. Vorrang müsste die Stärkung des Immunsystems durch regulative Medizin und komplementärmedizinische Methoden haben. Individuelle Arzt-PatientenBeziehung wird umgangen Die Akteure der WHO-Pandemie-Strategie verfolgen ein einseitig auf den Erreger fixiertes Krankheitskonzept und sind blind für mögliche Kollateralschäden und die negativen Folgen einer falschen Strategie. Impfstoffe, die keine lebenden Erreger enthalten, sind wenig wirksam. Erst recht bei Immungeschwächten. Langfristig dürfte die Wirksamkeit der Impfstoffe unterhalb von 50 Prozent liegen. Die in diese Impfstoffe gesetzten Hoffnungen erinnern an die religiöse Heilserwartung einer Sekte. Die Profiteure werden zu Wohltätern emporstilisiert. Vieles wird noch lange unklar bleiben: Wirken die Impfungen bei Immungeschwächten? Wie lange hält die Wirkung an? Welche sind die langfristigen Risiken?

Aus dem Corona-Chaos entstanden Die neue Partei MFG: Menschen, Freiheit, Grundrechte

Steffen Eiböck, Landessprecher Steiermark: „eigenverantwortlich denken.“

„MFG heißt Menschen, Freiheit, Grundrechte“, erklärt der Landessprecher für Steiermark Steffen Eiböck das Kürzel für seine Partei. In Oberösterreich bei der Landtagswahl am 26. September (wenige Tage vor KLIPP-Redaktionsschluss) gibt man der neuen politischen Partei mit dem sperrigen Namen Chancen, die Vierprozenthürde in den Landtag zu schaffen. An ihrer Spitze in Österreich stehen mit Michael Brunner ein Rechtsanwalt und

mit Christian Fiala ein Mediziner. „In Graz war es für die Kandidatur zur Gemeinderatswahl bereits zu spät, aber bei der nächsten Landtagswahl treten wir sicher an“, so Sprecher Steffen Eiböck, 51, voll Elan. Er war 20 Jahre im Consulting bei Raiffeisen – „bin im besten Einvernehmen dort weg“ – und ist jetzt selbstständiger Coach und Berater. Der Auslöser für sein politisches Engagement ist nicht überraschend die Corona-Krise. „Ich bin kein Co-

rona-Leugner.“ In seiner Familie sei seine Schwester doppelt geimpft, ein Freund kämpfe mit den Folgen von Long-Covid. Praktisch erreichen ihn Mails, es sei wirklich schauderhaft, was er da erfährt, welchem Druck die Menschen ausgesetzt seien. Sie erzählen oder schreiben ihm von Mini-Thrombosen, wie sie gemobbt werden, gekündigt, über ihre Not, erz eiflung, eil sie die Situation kaum bewältigen. Er und seine Partei wollen die Missstän-

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KLIPP & KLAR

t i e r St Schöne, neue Welt Verhindern sie Übertragungen? So zeichnet sich eine Never-Ending-Story ab. Gefahr von bedrohlichen Immunreaktionen An der RNA-Technologie wird im Hinblick auf eine Krebs-Impfung seit 25 Jahren geforscht. Bis zur Corona-Krise ist kein einziger RNA-Impfstoff zugelassen worden. Die größten Risiken der RNATechnologie sind übermäßige Immunreaktionen, Ödeme, Thrombosen, Autoimmunerkrankungen. Die lächerlich anmutende, jedoch todernste, hilflose Irrationalität der Corona-Pandemie-Strategie ist eine Folge moderner Lebensvergessenheit. Die wichtigste Waffe gegen Virus-Infektionen ist uns mit dem Leben mitgegeben worden. Gratis und franko. Im Laufe der Evolution haben sich im menschlichen Organismus wirksame Abwehrsysteme gegen schädliche Erreger herausgebildet. Sie funktionieren mit erstaunlicher Sicherheit, wenn sie nicht gestört und geschwächt werden. Es ist lächerlich, zu meinen, wir könnten instinktgebundene und physiologische Lebensprozesse durch technische Intelligenz imitieren oder sogar überbieten. Zu glauben, Distanzregeln, Medikamente, Masken, Testungen, Statistiken, Big Data, digitale Apps und Impfungen seien ein ebenbürtiger Ersatz für das innere Abwehrsystem unseres Organismus, zeugt von unglaublicher Einfalt. Das Bild des einsamen Papstes im leeren Petersdom, welches an Ostern 2020 durch die Weltmedien geisterte, ist symbolischer Ausdruck für das Versagen eines solchen Weltbildes. Quelle: Buch „Deglobalisierung“ von Peter Mattmann-Allamand (ProMedia)

de um die Corona-Maßnahmen der Regierung aufzeigen und den Menschen helfen, aber man werde sich auch um die Umweltpolitik und den Klimawandel kümmern. „Die Leute sind gierig nach juristischen Informationen, weil ja gestraft und gestraft wird. 30 Corona-Verordnungen sind durch den Verfassungsgerichtsfhof aufgehoben worden. Und wir wollen die Menschen darüber informieren und ihnen so helfen, eigenverantwortlich zu denken.“

der nicht in , ie t a r k o tie.“ „Eine Dem ist keine DemokScrhmaid Helmut n wird, gestritte

Trotz aller drastischen Maßnahmen: fast ungehindert breitete sich Virus weltweit aus Noch nie hat ein planvoll herbeigeführter Ausnahmezustand die Welt derart verändert wie die aktuelle Corona-Krise. Zwischen dem Aufwand und Ergebnis einer Krankheitsbekämpfung bestand noch nie ein solch krasses Missverhältnis wie im Fall Covid-19. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit haben Maßnahmen, die dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung dienen sollen, derart verheerende soziale Nebenwirkungen gehabt. Nach Angaben der International Labor Organisation haben die Maßnahmen allein im Jahr 2020 den Lebensstandard von 1,6 Milliarden Menschen gesenkt und 130 Millionen Menschen zum Hungern verurteilt. Noch nie wurden durch die Bekämpfung einer Pandemie derart umfassende wirtschaftliche Schäden angerichtet, Lieferketten weltweit unterbrochen, Produktionsstätten lahmgelegt, klein- und mittelständische Betriebe zu hunderttausenden in den Ruin getrieben und ganze Wirtschaftszweige wie Logistik, Kulturbetrieb, Gastgewerbe und Touristik weitgehend zerstört. Nie zuvor vergaben Regierungen „Rettungs- und Fördergelder“ in solcher Höhe und solchem Umfang wie 2020. Das Wundersame dabei: Noch nie gab es während einer Rezession eine derartige Aufwärtsentwicklung an den Finanzmärkten wie 2020. Während das globale Bruttoinlandsprodukt um bis zu sieben Prozent schrumpfte – je nach Land –, haben die Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkte immer neue Höchststände erreicht. Das Vermögen der Ultrareichen ist niemals zuvor innerhalb eines Jahres so schnell gewachsen wie 2020. Die Milliardäre der Welt haben 3,9 Billionen Dollar, das sind 3.900 Milliarden, dazu gewonnen. Mit Elon Musk, Mitbegründer unter anderem von Paypal, Space X und Tesla, ist zum ersten Mal ein einzelner Mensch innerhalb eines Jahres um mehr als 100 Milliarden Dollar reicher geworden. Und in keinem Jahr legte der Börsenwert der Top-Digitalkonzerne derart zu. Die Google-Mutter Alphabet wuchs um 31 Prozent, Microsoft um 43, Netflix um 67, Amazon um 76, Apple um 82 und Tesla um 743 Prozent. Noch nie wurden die Grundrechte der Bürger in so umfassender Weise außer Kraft gesetzt wie im letzten Jahr. Die aufwändige globale Kampagne zur Verbreitung von Angst, Schrecken und Panik im Jahr 2020 übersteigt alles vorher Gekannte. Noch nie in der Menschheitsgeschichte wurde die Mehrheit der Weltbevölkerung in eine derartige Schockstarre versetzt.

Zieht man zudem die durch die Maßnahmen angerichteten gesundheitlichen Schäden in Betracht – die Schwächung des Immunsystems von Millionen Menschen –, die Zunahme von Depressionen und Selbstmorden, die Vermeidung von medizinischen Untersuchungen aus Angst vor Ansteckung, die Traumatisierung von Kindern oder die Zunahme häuslicher Gewalt, so kann man unter dem Strich zu keinem positiven Ergebnis kommen.

Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass mehr als 50 Prozent der Bevölkerung den Maßnahmen zustimmen, weil sie glauben, das alles geschehe zu ihrem Besten.

Der wichtigste Aspekt zum Verständnis der derzeitigen Situation ist sicherlich, dass die Medien heftig und permanent die Angst, die Todesangst, geschürt haben. Als Mediziner, insbesondere als Krebstherapeut, habe ich mich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt: Ein Krebskranker ist durch die Diagnose plötzlich und massiv mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert. Vergleichbares geschieht heute mit der ganzen Bevölkerung. Nach Einschätzung des Psychologie-Professors Franz Ruppert erleben wir aktuell eine massive Traumatisierung der Bevölkerung. Als dessen Folge setzt der Verstand weitgehend aus und die Traumatisierten sehen einfachste Zusammenhänge nicht mehr.

Zu den wesentlichen Gründen für die Tatsache, dass so viele in der aktuellen Corona-Situation als Mitläufer mitmachen, gehören das Informationsdefizit bzw. der ungeübte Umgang mit Propaganda, die verschiedenen Formen der Angst, Obrigkeitshörigkeit und Gehorsam, der Konformitätsdruck und die Möglichkeiten, aus der Situation Profit zu schlagen.

Bereits vor einem Jahr fiel mir gemeinsam mit Ärztekollegen die völlige Diskrepanz zwischen der medialen Panikmache und den Kranken- und Todeszahlen auf. Als Arzt und Wissenschaftler fühle ich mich veralbert und betrogen. Die Verbreitung von Angst ist das oberste Interesse offensichtlich. Angst vor den angeblich tödlichen Gefahren eines Virus, Angst vor den drohenden Strafen bei Nicht-Befolgung, Angst, ausgegrenzt zu werden, Angst vor Existenzverlust, Angst, Angst, Angst. Diese Angst wird permanent aufrecht erhalten mit immer neuen verwirrenden Maßnahmen, immer neuen Botschaften und einer grotesken Willkür.

In regelmäßigen Abständen wird ein neues, verwirrendes und angstmachendes Signal gesetzt: Maskenzwang, Lockdown, Virus-Mutationen, zweite und dritte, möglicherweise auch vierte Welle.

Wie kommen wir nun aus dieser Situation heraus? Bilden wir uns unser eigenes Urteil und informieren wir uns aus verschiedenen Quellen. Quelle: „Schöne Neue Welt 2030“, Auszüge aus den Beiträgen der Autoren Walter Weber: Jahrgang 1944, ist seit 1976 Facharzt für Innere Medizin. Er veröffentlichte vier Bücher zu Krebs und Psychosomatik, im November 2020 wurde der Film „Hoffnung bei Krebs“ fertiggestellt. Und Ernst Wolff, Jahrgang 1950, wuchs in Südostasien auf, studierte in den USA, arbeitet als Journalist, Publizist und Vortragsreisender. Seine neueste Publikation trägt den Titel „Wolff of Wall Street – Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem“ (Wien 2020)

Die Ärzte, die ihrem Gewissen folgen und Menschen Masken-Atteste ausstellen, die durch die Gesichtsmasken Symptome bekommen, werden eingeschüchtert, mit Strafen und Berufsverboten bedroht. Und viele, viel zu viele, lassen sich einschüchtern. Wer möchte schon gern eine Hausdurchsuchung erleben, in der Presse negativ erwähnt werden oder Morddrohungen erhalten? Und alles nur, weil angeblich ein unrichtiges Gesundheitszeugnis ausgestellt wurde. Diese Behandlung erinnert an die Verfolgung von Terroristen, Massenmördern und Kinderschändern!

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KLIMAWANDEL

NACHHALTIGKEIT I

n näherer Zukunft soll kein Herd, keine Heizung, keine Ladung Zement, keine Tonne Stahl, kein Sack Dünger, kein Bauernhof, keine Fabrik, kein Auto, kein Flugzeug, kein Containerschiff eine schädliche Treibhausgasbilanz produzieren dürfen. Wir sind – jetzt – von der Natur bedroht. Wirbelstürme

nicht zu spät. Die Erderwärmung liegt derzeit bei 1,2 Grad. Was braucht die Welt? Verzicht und/ oder Innovation. Ob das gelingen wird, ist eine Frage der Psychologie. Die meisten Menschen lassen sich nicht durch Tortendiagramme und Formeln zum Umdenken bewegen, sondern durch persönliche Erfah-

fordern jährlich tausende Opfer. In Griechenland, Italien und anderso erden riesige aldfl chen ein Raub der Flammen. In Deutschland verschlingen reißende Fluten ganze Landstriche. In Kanada werden erstmals Lufttemperaturen von 49,5 Grad gemessen. Der Weltklimarat appelliert, rasch und entschieden zu handeln. Es ist noch

rungen und Gefühle. Deshalb kann man den grausamen Bildern der vergangenen Wochen auch etwas Gutes abgewinnen: Sie könnten dabei helfen, die Gegenwart neu zu denken – und damit die Zukunft. Das Problem bei den Auswirkungen des Klimawandels: Es geht immer um Wahrscheinlichkeiten – nie um Gewissheit. Aber Wahrscheinlich-

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Wie kann sie gelingen?

keiten sind schwer begreifbar zu machen. Nach dem Motto: „Mich trifft es nicht.“ So wie der Onkel, der 90 Jahre alt geworden ist, obwohl er ständig geraucht hat. Das Klima lässt sich nicht mit ein paar technischen Neuerungen retten. Unsere Gesellschaft redet sich gerade ein, das Klima lasse sich mit regenerativer Energie und ein paar technischen Neuerungen retten. Leider stimmt das nicht. Noch weniger lässt sich die viel umfassendere Krise im Mensch-NaturVerhältnis allein durch Wasserstoff beheben. Auch können die Folgen kaum durch alte Sirenen oder neue Warn-Apps gebändigt werden. Nein, wir müssen unser Leben ändern: das Autofahren, den Flächenfraß, das Artensterben, den

Weinbau, die Landwirtschaft, die Ernährung, den Häuserbau und vieles mehr. Oder wir nehmen die Opfer hin und glauben unbeirrt an die nersch pflichkeit der ilfsfonds für Epidemien, Fluten, sterbende Wälder, und, und, und. Hochwasser und Pandemie veranschaulichen, wie verletzlich wir Menschen sind – und dass der Mensch sein Leben ändern muss. Wenn Politiker in der Klimadiskussion nicht weiter wissen, rufen sie gern ein Zauberwort: Wasserstoff! Kann er die Wirtschaft grün machen? Die Energieversorgung auf Wasserstoff auszurichten, ist tatsächlich eine verheißungsvolle Idee. Schließlich lassen sich mit dem Energieträger nicht nur Motoren antreiben und Hochöfen erhitzen. Er ist zudem eine Art fl ssiger nergiespeicher und er macht große Energiemengen leicht mobil. Das ermöglicht es nicht nur, aus Sonnen- und Windenergie gewonnenen Strom für Zeiten zu speichern, in denen keinen Sonne scheint und kein Wind weht.

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Das liegt daran, dass der Strom sich per Elektrolyse aus einfachem Wasser gewinnen lässt. Das ist ja auch in Österreich zur Genüge vorhanden. Die Erzeugung verursacht aber keine Treibhausgase, wenn der verwendete Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind oder Sonne stammt. Die Frage ist nur, ob der grüne Wasserstoff überhaupt noch rechtzeitig vorhanden sein wird. Und wie entsteht grüner Wasserstoff? Grüner Wasserstoff wird mit Ökostrom erzeugt und verursacht deshalb kaum CO2-Emissionen. Für seine Herstellung braucht man jedoch große Mengen Strom aus Wind-, Sonne- oder Wasserkraft. Er wird über die Elektrolyse produziert. Mit dem grünen Strom wird dann in einem Elektrolyseur Wasser aufgespalten: in reinen Wasserstoff, den man auffängt und in reinen Sauerstoff, den man in die Atmosphäre entlassen kann. Es kommt dann zum Transport. Der so gewonnene Wasserstoff kann gespeichert und in Tanks oder Pipelines transportiert werden. Er muss dazu allerdings auf minus 250 Grad gekühlt oder bis auf 700 Par zusammengepresst werden. Und seine Verwendung: Mit grünem Wasserstoff kann man Brennstoffzellen betreiben, die ihn wieder in Strom umwandeln – für Lastwagen oder Flugzeuge. Man kann ihn auch in Fabriken einsetzen – etwa um Stahl zu erzeugen. Unterm Strich alternativlos ist Wasserstoff, wenn es darum geht, die große Industrie grüner zu machen. Derzeit ist es aber viel billiger, weiter fossile Brennstoffe zu verheizen. Die Regierung steht daher vor der Entscheidung: Soll sie den Einsatz von grünem Wasserstoff direkt subventionieren und woher kommt der Ökostrom für den grünen Wasserstoff?

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Grüne Mark ein H2-Forschungs-Hotspot L

ogisch, dass eine solche Entwicklung Green-Tech-ClusterGeschäftsführer Bernhard Puttinger freut: „Die Forschung an grünen Wasserstofftechnologien als Baustein am Weg zur Klimaneutralität ist im Aufschwung. Die Steiermark umfasst 60 % der Forschenden, der Campus der TU Graz ist in der europäischen Spitzengruppe.“

Mit dem EU Green Deal ist eine hohe Dynamik und Konzentration

Foto: BMDW Hartberger

Der Wasserstoff könnte zudem Wirtschaftsbereiche klimaneutral machen, die bisher noch auf große Mengen fossiler Brennstoffe angewiesen sind: Flugzeuge und Frachtschiffe, genauso wie Stahlund Chemiewerke. Arbeitsplätze in diesen Industrien können so auch mit scharfen Klimazielen erhalten bleiben.

Ministerin Schramböck überreicht den Österreichischen Clusterpreis an GreenTech-Cluster-GF Bernhard Puttinger.

Dynamik weiter top zu bleiben, wurde kürzlich ein neues Gasanalyselabor eröffnet. Weitere nationale Zentren bilden die TU Wien und die Montanuniversität Leoben. Mit der H2 Research Map Austria sollen noch mehr Unternehmen hin zu Lösungsanbietern in diesem Forschungs- und Wirtschaftsbereich bewegt werden, so Christa Zengerer (ACstyria) und Bernhard Puttinger (Green Tech Cluster): „Was heute in der Forschung ist, ist morgen in der Industrie. Jetzt ist die Zeit, in diesen sich exponentiell entwickelnden Markt einzusteigen. Wir können hier clusterübergreifend viel bewegen.“ Die Technologietrends und Marktpotentiale bis 2030 zeigt auch das „Green Tech Radar – Grüner Wasserstoff“ kompakt auf. Mitglied des Green Tech Cluster ist auch die steirische Andritz AG. Gemeinsam mit dem deutschen Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions will Andritz Hydro

künftig grünen Wasserstoff aus Wasserkraft erzeugen und das international. Ein erstes Pilotprojekt soll noch dieses Jahr in Europa starten. „Wasserkraftwerke eignen sich ideal, um Wasserstoff vollständig klimaneutral, zuverlässig und zu günstigen Kosten zu erzeugen“, so Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender und Technologievorstand von MAN Energy Solutions. Er streut dem Partner Rosen: „Mit ANDRITZ haben wir einen weltweit führenden Partner auf dem Gebiet der Wasserkraft gewinnen können, um diese Perspektive mit uns zu entwickeln. Das Unternehmen liefert über den zugehörigen Elektrolyse-Spezialisten H-TEC SYSTEMS die nötige Elektrolysetechnologie.“ Für eine Versorgung mit grünem Wasserstoff für Deutschland und die EU wollen die beiden Unternehmen auch Energiepartnerschaften mit anderen Ländern etablieren. Ziel sei es, gemeinsam Wachstumsmärkte in Europa und weltweit zu erschließen.

für industrielle, netzdienliche und mobile Anwendungen von Wasserstoff am Weg zur Klimaneutralität zu erwarten. Die H2 Research Map wurde bei den universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Österreichs im Juni 2021 vom Green Tech Cluster, einem Zweig der SFG, erhoben. Diese zeigt die thematischen Schwerpunkte, Größe und Ausstattung der Labore sowie die Ansprechpartner für Kooperationen mit Unternehmen. Insgesamt 18 Institute mit 310 Wasserstoff-Forschenden (Vollzeitäquivalente) wurden österreichweit erfasst. Mehr als 60 % der Wasserstoff-Forschenden Österreichs sind in der grünen Mark konzentriert, gefolgt von Wien. Der TU Graz Campus ist dabei mit HyCentA, LEC und BEST mit 160 Köpfen nicht nur bei weitem Österreichs größtes Zentrum der Wasserstoff-Forschung, sondern ist auch in der europäischen Spitzengruppe mit Jülich & Co. Jenseits der Forschungseinrichtungen arbeiten auch private Unternehmen mit Hochdruck wie die Andritz AG und die AVL, wo sich bereits mehr als 300 Mitarbeiter mit der WasserstoffThematik auseinandersetzen. Um bei der starken internationalen

Am 26. September

Siegfried Nagl wählen.

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„Jedes Zehntel rettet tausende Menschenleben“ Der Grazer Umwelt-Ökonom Franz Prettenthaler vom Joanneum Research zur Erderwärmung

Foto: Joanneum Reserach / Manuela Schwarzl

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„Letztlich gibt‘s nur eine Welt, auf der wir leben.“

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eit 40 Jahren setzt sich der aus dem oststeirischen Gnas gebürtige Hans Roth für eine lebenswerte Umwelt ein. Gemeinsam mit seiner Frau ist es ihm gelungen, eines der erfolgreichsten, oft ausgezeichneten Entsorgungsunternehmen in Österreich aufzubauen. Im von der EU beschlossenen „Green Deal“ sieht er einen Durchbruch. „Dass alle nun den Klimawandel ernst nehmen.“

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eder Besucher im 13. Stock des Science Tower (Turm des Wissens) in der Smart City in Graz staunt – oft auch ungläubig – über die ielfalt der Pflanzen, die da in Hochbeeten wächst und gedeiht. Das Projekt „Rooftop Farming“ wird vom Team des LIFE-Instituts (Joanneum Research) wissenschaftlich begleitet und mit Hilfe von Sponsoren betreut. Die ersten Erkenntnisse des intensiv genutzten Dachgartens: Wenn es außerhalb des Towers Temperaturen bis zu 35 Grad gibt, sind es im Dachgarten des Science Towers bis zu sechs Grad weniger. Und damit ist alles erträglicher. Nebenbei: für Naturliebhaber und Fotografen ein lohnender Ort. In Graz entstehen mit Reininghaus und der Smart City zwei neue Stadtteile für rund 20.000 Bewohner. Aber außer hier im Science Tower gibt es noch keine weiteren intensiv genutzten Dachgärten. Prettenthaler: Ja, leider. Nachdem die Begrünung nicht vorgeschrieben ist. Bis jetzt gibt es von der Politik, wenn Sie so wollen, sozusagen Lippenbekenntnisse. Da und dort mit Förderungen. Aber die Bauträger haben diese Idee nicht aufgenommen. Noch nicht. Obwohl wir mit vielen sprechen, gibt es noch keinen, der mit Freude auf den Zug aufspringt. Viele Projekte starten sehr hochtrabend, dann werden sie weiter verkauft und noch einmal weiter verkauft. Und bei jedem Weiterverkauf werden die vermeintlichen Luxusartikel gestrichen, damit der Gewinn für den jeweiligen Investor noch stimmt.

Preis des Landes für die „Grüne Oase“. Mitarbeiter im Turm können sich dort ihre gesunde Jause holen.

Aber gerade in Graz wird die Nachhaltigkeit von der Politik immer plakatiert. Prettenthaler: Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, die Klimaentwicklung in der Stadt durch ein Monitoring zu begleiten, wo die Hotspots sind. Als Forscher begrüße ich das natürlich, aber im Sinne der notwendigen Veränderung bin ich ungeduldig. Es gibt kein ausreichendes Bewusstsein dafür, dass Bauherren ohne Zwang zukunftsweisende Projekte realisieren. Die Raumordnung ist Ländersache, auch von dieser Ebene sollte Neues kommen. Zum Beispiel, dass die Versiegelung des Bodens durch intensive Dachbegrünungen kompensiert wird. Dafür ist das vorhandene Regelwerk zu zahnlos.

Da verwundert es dann nicht, wenn die Menschen persönlich wenig bis nichts gegen den Klimawandel unternehmen. Prettenthaler: Wir müssen mit aller Kraft gegen eine solche Haltung ankämpfen. Das sage ich als Bürger und als Klimafolgenforscher. Denn es zählt jedes Zehntel Grad weniger Erderwärmung. Es ist nicht egal, ob diese 1,5, 1,6 oder 1,7 beträgt. Denn jedes Zehntel weniger, das wir mit dem Kampf gegen den Klimawandel schaffen, rettet zehntausende Menschenleben. Wir müssen beim CO2-Ausstoß auf Null kommen. Ich will mir gar nicht vorstellen, wenn sich unsere Erde um 2 oder 3 Grad oder mehr erwärmt.

Woran liegt das? Prettenthaler: Dieser Mangel hat seine Ursachen in der Raumordnung, die zu löchrig ist. Manche Investoren sind schon stolz darauf, wenn sie ein bisserl Photovoltaik aufs Dach geben. Doch das ist keine gestalterische Nachhaltigkeit für die nächsten 30, 40 Jahre, womit man eine gute Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte entwickeln kann.

Franz Prettenthaler: „Leider ist unser Regelwerk zu zahnlos.“

Das Headquarter der Saubermacher Dienstleistungs AG hat ihren Sitz in Feldkirchen bei Graz in der Hans-Roth-Straße 1. Das Headquarter ist klimazertifiziert, eil es mit einer Erdwärme-Heizung, Regenwasser für die WC-Spülung, einer Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung versehen ist. In der Nähe gibt es einen Energiewald, Bienenund Insektenhotels zur Sicherung der Artenvielfalt und anderes mehr. KLIPP erreichte Hans Roth, nachdem er gerade von einer Umweltkonferenz im Vatikan zurück gekommen war. Saubermacher arbeitet selbst klimaneutral. Welche Lösungen haben Sie da implementiert? Roth: Wir setzen auf drei Säulen – auf Recycling, also die Verwertung von Abfall, den Umweltschutz im Betrieb und Umweltberatung. Im Recycling sparen wir mit unseren Verwertungstätigkeiten pro Jahr

1. Platz für Umwelt-Pionier Die Saubermacher AG ist ein internationales Entsorgungs- und Recyclingunternehmen mit Sitz in Feldkirchen bei Graz. Das Familienunternehmen wurde 1979 von Hans und Margret Roth gegründet und ist kompetenter Partner für ca. 1.600 Kommunen und rund 42.000 Unternehmen. Der Betrieb beschäftigt rund 3.200 MitarbeiterInnen in Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Kroatien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Saubermacher ist das nachhaltigste Entsorgungsunternehmen der Welt: Bei der Nachhaltigkeitsbewertung von GRESB erreichte der Umweltpionier 2020 erneut den sensationellen 1. Platz.

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KLIMAWANDEL

„Will unsere Welt sauberer machen“

Saubermacher-Gründer Hans Roth bleibt trotz aller Hürden und Probleme ein Optimist

rund 612.000 Tonnen CO2 ein. Nur um das zu veranschaulichen: Das ents richt einer ischwal fl che von der eineinhalbfachen Größe des Neusiedlersees. Diesen Wert konnten wir in den letzten zehn Jahren durch intensive Forschung und Entwicklung sowie Investitionen in unsere Anlagen verdoppeln. Und was geschieht für den Umweltschutz aktiv in Ihrem eigenen Unternehmen? Roth: Fast 100 Prozent der CO2Emissionen von Saubermacher in Österreich kommen von den Transporten. Das sind in etwa pro Jahr 15.300 Tonnen. Wir setzen Hybrid-LKW sowie alternative Antriebssysteme ein, haben seit 2017 eine automatisierte Routen-Optimierung für die Abfalllogistik – die sorgt auch für weniger Verkehr –, nutzen zum Beispiel aber auch die Abwärme der Voest zum Heizen des Standortes Trofaiach. Wir führen gemeinsame Aktionen mit dem Naturschutzbund durch. Etwa mit dem Projekt „blühende Steiermark“, „blühendes Niederösterreich“, „blühendes Wien“. Und was passiert in der Umweltberatung? Roth: Da geht es um die Nachhaltigkeit bei unseren Kunden. Wo ein Nahrungsmittelproduzent, ein Chemieunternehmen, ein Automobilhersteller, Mode- oder Sporthändler durch unsere Beratung tausende Tonnen an CO2 einsparen. Alle großen Player versichern, dass sie in Zukunft noch „grüner“ im Sinne des Klimawandels produzieren und arbeiten werden. Aber die

Wirklichkeit sieht noch anders aus. Roth: Klar ist, dass ein Umdenken absolut erforderlich ist. Dass der Einsatz von erneuerbaren Energien bei gleichzeitig leistbaren Preisen und Versorgungssicherheit erfolgen muss. Ich sehe trotz der vielen Herausforderungen zahlreiche Chancen. Es müssen neue Beschaffungsund Produktionsstrategien überlegt werden. Österreich könnte hier ein Sportweltmeister von nachhaltigen ökologischen Produkten werden. Durch den steigenden Einsatz von Sekundärrohstoffen, also recycelten Rohstoffen, könnten wir die Abhängigkeit vom Ausland reduzieren. Durch entsprechende Anreizsysteme für Konsumenten und Produzenten ist das absolut möglich. Aber Österreich allein …? Roth: Generell gilt es natürlich, grenzüberschreitend zu arbeiten, EU-weit globale Ziele festzulegen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Letztlich gibt es ja nur eine Welt, auf der wir leben. Und das soll gelingen? Da Jahr für Jahr die CO2-Belastung so sogar zunimmt und nicht zurückgeht weltweit. Roth: Unsere Vision ist „Zero Waste“. Wir haben den Anspruch, keinen Abfall zu hinterlassen und sämtliche Stoffe kreislauffähig zu machen. Die Menschheit hat es geschafft, auf dem Mond zu landen. Wir schaffen es, dass jetzt sogar schon Privatersonen ins eltall fliegen. a ist es auch sicherlich schaffbar, dass wir nachhaltig produzieren und wirtschaften – ganz im Sinne unserer Enkerl und Urenkerl.

Science Tower: nachhaltigstes Gebäude in Graz KLIPP im Erdgeschoß Waagner-Biro-Strasse 100, nördlich der Helmut List

Halle – Errichter und Initiator Hans Höllwart – Eröffnung am 21.09.2017 – Forschungsgebäude für Urbane und Green Technologies – 60 m Gesamthöhe – Smart Lift – LED-Beleuchtung – Notstromaggregat – Sprinklerbecken – Batteriespeicher – Erdwärmepuffer – Energieglas für Biosphäre – Urban Farming – Windernte – 24/7 PV-Beschattung – Lüftung – Energieglas-Fassade. In Vorbereitung: Vorplatz-Beheizung und ELI-Induktions-Port Foto: Joanneum Research / Manuela Schwarzl

Foto: Königshofer Michael

Der Ecoport: Headquarter in Feldkirchen/Graz

„Urban Farming“ im 13. Stock

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HINTERGRUND

„Mein geliebtes Hanggrundstück wieder sehen“

„Samariter-Wunschfahrt“ erfüllt Herzenswünsche dieser Art In der eigenen Wohnung Kaffee trinken, einen Film im Kino sehen, das Lieblings-Eishockeyteam anfeuern: diese Wünsche mögen einem klein und alltäglich erscheinen. Wenn man gesund ist. Für schwer erkrankte Menschen sind sie jedoch riesengroß und bleiben meist unrealisierbar. Das Projekt „Samariter-Wunschfahrt“ erfüllt Herzenswünsche dieser Art. So wie jenen von Konrad, der noch einmal zu seinem Hanggrundstück wollte, das er seit Jahren nicht mehr betreten hatte. Eine bewegend-berührende Begegnung und Begleitung.

„M

ein geliebtes Hanggrundstück wieder sehen“: So lautete der Wunsch von Fahrgast Konrad*. Seine Frau Regina, die jetzt als Begleitperson mit ihm im außen von Künstler Josef Bramer gestalteten Wagen sitzt, reichte diesen bei der Initiative des Bundesverbands des Arbeiter-Samariter-Bundes vor mehr als zwölf Monaten ein. Neun Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Konrad die Diagnose Glioblastom, bösartiger hirneigener Tumor, erhielt. Ähnlich lange ist es auch her, dass der 81-Jährige zuletzt diesen für ihn so wichtigen Platz besuchte.

Nach rund 45 Minuten Fahrzeit mit dem Spezialfahrzeug bei der schlichten Holzhütte und der sie umge enden flachen iese an gekommen, gewinnt man den Eindruck, als hätten sich der tiefblaue Mai-Himmel und die sattgrünen Frühlingswiesen zusammengetan, um nach der extralangen Wartezeit das Wiedersehen mit dem Ort heute umso schöner auszugestalten. Die drei Ehrenamtlichen versuchen zudem, die Trage an einem Platz abzustellen, der Konrad die schönstmögliche Aussicht darauf gewährt. 26 September/Oktober 2021

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Seit dem Projektauftakt in Österreich im Jahr 2017 wurden mit einem einzigen Fahrzeug, das in Wien stationiert ist, österreichweit 70 Wunschorte besucht, 593 Menschen verbunden, 46.274 Kilometer zurückgelegt – und das alles ausschließlich mit der Hilfe von 147 Ehrenamtlichen. Finanziert sich die Initiative doch gänzlich aus Spendenmitteln sowie über ehrenamtliche Mitarbeit. Denn das oberste Ziel lautet: Eine Wunschfahrt muss für Fahrgast und Begleitperson kostenfrei sein. onrad geistig sehr fit, a er aufgrund der Erkrankung halbseitig gelähmt – fällt das Sprechen schwer. Wobei es im Grunde genommen gar keiner Worte bedarf, um wahrzunehmen, wie sehr er die Rückkehr genießt. Und dennoch ist es seiner Frau Regina wichtig, seine Stimme zu sein: „Es gefällt ihm so gut, er hat schon gesagt, er bleibt einfach da.“ Konrad erwarb das Grundstück 1979 – als Kraftort zum Ausgleich von seinem Bürojob im Rechnungswesen eines großen Unternehmens. Sein Sohn, der mit seiner Lebensgefährtin zur

Wunscherfüllung dazugekommen ist, erzählt: „Es hat ihn nie gestört, dass man hier nicht bauen kann. Ihm ist es einfach darum gegangen, in der Natur zu sein. Er war sehr sportlich und hat für sich immer etwas gefunden, was hier zu tun oder zu erledigen war.“ Kaum ist dieser Satz gesagt, scheint dem Sohn klar zu sein, dass für ihn jetzt sofort auch etwas zu tun ist. Er greift nach einem herumliegenden Holzbeil, geht damit zu seinem Vater und legt ihm dieses in die Hand. Konrads Regung verrät, wie vertraut ihm das Gefühl des Stiels in der Hand auch nach all den Jahren, ohne damit Holz gehackt zu haben, noch ist – und wie sehr er es vermisst haben muss. Man sieht Konrad an, wie sehr er, der seit ahren das Pflegeheim in der Nähe von Graz nicht mehr verlassen konnte, in diesen Stunden unter freiem Himmel aufblüht. Während er gemeinsam mit Regina am schattigen Waldrand die Zeit und die Aussicht auf das angrenzende Wildgatter genießt, sitzen die drei Ehrenamtlichen in Rufweite auf einer Decke und picknicken – immer bereit, falls ihr Fahrgast etwas benötigen sollte. Auch sie scheinen ganz im Moment zu sein und diesen zu genießen.

„So sehr mein Mann am liebsten noch länger bleiben würde … es war doch ein langer und aufregender Tag, vielleicht sollten wir dann doch schön langsam alles zusammenpacken“, wendet sich Regina etwas schüchtern an die Ehrenamtlichen. Wenn man Konrad und Regina hier so entspannt, glücklich und befreit sieht, fällt es einem nicht so leicht, die Gedanken wegzuschieben, dass es für das Ehepaar wohl die letzten gemeinsamen Momente an diesem so besonderen Ort sein werden. Einer der drei Samariterbund-Helfer findet e egend er hrende Worte: „So traurig eine Krankengeschichte auch sein mag, kann ich dennoch sagen, dass ich noch nie, wirklich nie, traurig aus einer Wunschfahrt rausgegangen bin. Für mich überwiegt immer das Schöne, dass ich als Außenstehender bei einem so einmaligen Erlebnis für eine Familie dabei sein darf.“

Doch selbst wenn es mehr Zeit sein mag als im Rettungsdienst-Alltag, irgendwann neigt sich auch eine Wunschfahrt dem Ende zu. Namen des Fahrgastes und seiner Angehörigen zu deren Schutz geändert, geografische Lage des Grundstücks nicht genannt. Gekürzte ersion aus der Reportage im Megaphon 0 2021, Autorin Martina Stix, Fotos: alerie Maltseva.

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HINTERGRUND Foto: GEPA pictures PC

In Tokio: Silber glänzt wie Gold Medaillengewinner Pepo Puch bewies in Tokio einmal mehr seine Klasse. 200 erlitt er bei einen Reitunfall eine inkomplette uerschnittslähmung.

Fotos: GEPA pictures

Mit „Fine Feeling“ in London 2012 zu Gold geritten.

„Silber in Tokio glänzt für mich wie Gold.“

gelautet. „Es war entsetzlich“, blickt dieser zurück. „Wie der Pepo da im Bett gelegen ist – er heißt ja eigentlich Josef –, nur eine Masse Fleisch, die sich nicht bewegen, nicht sprechen, überhaupt nichts konnte. Man kann sich das nicht vorstellen.“

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ach Gold und Bronze in London, Gold und Silber in Rio war Pepo Puch bekanntlich auch in Tokio ein Medaillen-Garant. Mit zwei Mal Silber im Dressurreiten kehrte der 55-jährige Steirer nach Europa zurück. „Es glänzt für mich wie Gold, weil ich bei den Teilnoten vom letzten Platz aus gestartet bin. Sailor‘s Blue (Anm: sein Pferd) hat sich durch irgendetwas erschrecken lassen, hat aber dann eine fantastische Leistung erbracht.“ Nach einem Reitunfall im Jahre 2008 bei einem Turnier in Hamburg hat es so ausgesehen, als könnte er nie mehr in den Sattel steigen. Ein Genickbruch mit „inkompletter

Querschnittslähmung“ als Folge beendete vorerst seine sportliche Karriere. Pepo Puch ist nach dem Unfall völlig gelähmt, kann nicht einmal einen Finger bewegen, auch nicht sprechen. Puch verständigt sich nur über seine Augen. Mit dem Vorsatz „Meine Tochter soll mich nicht im Rollstuhl vor dem Christbaum erleben“ lernte er wieder gehen und schaffte es auch zurück in den Sattel. „Es besteht eine kleine Chance, dass er sich wieder bewegen kann“, hatte damals die Schock-Nachricht der Ärzte in der Schulthess-Klinik in Zürich nach der zwölfstündigen Operation für die Familie und seinen Freund Alexander Sprinz

Erst die Operation gab Pepo Puch die Chance zum Weiterleben. Seine Frau Michelle und sein Freund Alexander waren rund um die Uhr abwechselnd an seinem Bett. „Wenn die Schwestern und wir ihm den Schleim nicht abgesaugt hätten, re er erstickt. r ar total hilflos , so Alexander Sprinz.

Unglückstag: Airbag wurde zum Verhängnis Es war an einem Samstag im August 2008 beim Weltcup-Turnier in Hamburg passiert. An einem an und für sich ungefährlichen Hindernis, draußen im Gelände, wo es keine Fernsehkamera gab, ist das Pferd gestolpert, kam Pepo Puch, der Reiter, leicht in Rückenlage. Er trug neben der Schutzweste bei Turnieren seit wenigen Wochen eine völlige Neuentwick-

lung, einen Rücken-Airbag. Dieser öffnete sich dann zur falschen Zeit. Die Wucht des Aufblasens brach ihm das Genick – genau zwischen 3. und 4. Halswirbel. „Der Unfall passierte nicht durch das Pferd, sondern durch ein technisches Gebrechen. Ich habe mich immer bemüht, unseren Sport sicherer zu machen, war sogar Sicherheitsbeauftragter des Weltverbandes. Also habe ich bei einem Turnier in Scheneberg, Hamburg, eine Airbag-Weste getragen. Die ist durch einen Materialfehler explodiert, das Pferd hat gescheut, ich bin runtergefallen, konnte wegen der Weste nicht abrollen. Heute wird die Weste, ein verbessertes Modell, viel verwendet. Ich war halt der Dummy“, so Pepo Puch. Im März, also sieben Monate nach dem Unfall, konnte Pepo Puch endlich nach Hause. Er war aber schon im Spital ständig am Trainieren. Weil er sagte: „Einmal im Rollstuhl, immer im Rollstuhl.“ In Tokio zeigte er einmal mehr, was der menschliche Wille zu leisten imstande ist.

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Schade! Die berühmteste Oma der Welt muss Pause machen

Der Bodenbauer im Herzen des Hochschwabs

Fotos: Emanuel Droneberger / Holding Graz

KULTUR

Paul Kassecker

von Paul Kassecker, der „Büchsenmacher-Rosl“– mit ihrer Köhlerhütte wohl die berühmteste Oma der Welt.

Mehr Postkarten-Idylle gibt es nicht.

„B

odenbauer – 3,5 km“, steht auf dem Abzweigungsschild in St. Ilgen auf der Fahrtstrecke zwischen Kapfenberg und Mariazell. Auf dem letzten Stück begegnen wir Wanderern und Radfahrern. Rechts und links gibt’s Wald, bis sich vor uns ein Hochtal öffnet und mächtige Felswände in den blauen Himmel ragen. Beeindruckend. Da stehen wir nun am eindrucksvollsten Talschluss, den die Steiermark zu bieten hat, dem Ausgangspunkt für Wanderer, Kletterer, im Winter auch für Skitourengeher. Ganz früh im vorigen Jahrhundert erreichten die Gäste, die Ruhe suchten, das Hochtal auf 880 Metern Seehöhe nur mit der Postkutsche. Bei schönem (Wander-)Wetter wie in den letzten Wochen zieht es Naturliebhaber zum Bodenbauer.

Die Parkplätze sind voll und auch im Alpengasthof Bodenbauer selbst herrscht Hochbetrieb. Aber am Nationalfeiertag am 26. Oktober 2021 gibt’s den letzten „Gästetag“, dann sperrt der Bodenbauer zu. Die Pächter geben auf, weil es durch Corona ganz schwierig ist, das passende Personal zu finden. Wiewohl der seit 1888 bestehende Gasthof von der Graz Holding als Eigentümer mit viel Gespür erneuert und modernisiert wurde. Alles, was Kunststoff war, wurde aus dem Haus entfernt. Für die neuen Gästezimmer wurde Altholz von abgetragenen alten Bauernhäusern wiederverwendet. Und das Hochschwab-Massiv mit seinem Talschluss birgt einen riesigen Wasserschatz. „Schon seit Jahrzehnten liefern wir unser kristallklares Hochschwab-Trinkwasser in die kommunalen Versorgungsanlagen von Kapfenberg bis Graz – für rund 400.000 Menschen“, erzählt uns Fritz Holzer, Betriebslei-

Das ist die Büchsenmacher-Rosl.

ter der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd GmbH (ZWHS). Diese ist Eigentümer des Landschaftsschutzgebiets. Damit leistet die ZWHS einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung im steirischen Zentralraum mit hochqualitativem Trinkwasser. Das Wasser wird in Brunnen aus einer Tiefe von 90 Metern hochgepumpt und flie t dann in freiem Gefälle bis nach Graz. Die Wiener hingegen kriegen auf der anderen Seite des Hochschwabs ihr Wasser aus Quellen. Ein besonderes Gustostückerl ist die Bodenbauer-Keusche aus dem 17. Jahrhundert, die heute das Hochschwabmuseum beherbergt – von einem Verein geführt. Auf dem nahegelegenen Rundweg gibt es einen Ameisenlehrpfad, Bankerl zum Rasten und als Besonderheit einen Entspannungsplatz, der ausgependelt und vermessen ist. Am Rundweg steht auch die Büste der weltbekannten Ansichtskarten-Oma

Paul Kassecker ist als Künstler heute eher unbekannt, war aber ein Meister in dem, was er tat – Schnitzer, Maler, ein sogenanntes „Urviech“, ein Naturbursch. Graz und auch Wien, wo er die Malerei lernte, waren ihm ein Grauen. Seine Begründung: „Alle sind gierig auf Anerkennung, Ruhm und Geld.“ Da er aber vom Malen und einzelner Auftragsarbeit nicht leben konnte, machte er in den 1930er-Jahren den staatlichen Skilehrer, baute sich auf der Aflenzer rgeralm mit einem Freund eine Holzhütte und brachte bei der Alten Post in Seewiesen gegen Unterkunft und ein bisschen Geld den Gästen das Skifahren bei, half er den „gackernden Trutscherln“ aus der Stadt, die Winterwiesen hinunterzurutschen. Durch sein Leben jonglierte er sich mit Auftragsarbeiten quer durch die Obersteiermark, mit Steinreliefs, Schnitzereien und Sonnenuhren. Auch für den Rosegger-Buben schuf er ein Denkmal.

Kasseckers Waldbauernbub.

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KULTUR

Seine Aquarellkunst kommt vom Können

Die Liebe Heinz Karners fürs Detail

Foto: Schleich

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ein Image als Künstler war ihm immer schon weit weniger wichtig als die Freude des Betrachters seiner Arbeiten. Heinz Karner, bei Ilz in der Oststeiermark zu Hause, hat sich für seine Arbeiten in den letzten Monaten in die weltberühmten Kunstdenkmäler Wiens vertieft. Selbst mit den kleinsten Details von Schloss Schönbrunn, dem Belvedere, der Gloriette, hat er sich auseinandergesetzt. Baudenkmäler, die von Touristenkameras unzählige Male Tag für Tag, Jahr für Jahr, für Familienalben verewigt werden. Nebenstehend bringt KLIPP einen eindrucksvollen Ausschnitt aus dieser jüngsten Schaffensperiode des einzigen und weit über Österreich hinaus anerkannten Aquarellkünstlers. Karners Aquarelle verraten ein um-

fassendes Gespür für Farbnuancen. Er ist keiner, der Acrylpaste aus der Tube auf das Papier oder die Leinwand drückt. Das verbietet ihm sein ausgeprägter Sinn für das malerische Spiel mit Licht und Schatten. Etliche Künstler, die sich so nennen, malen, ohne malen zu können. Heinz Karner würde sich aber nie in diesem Sinn über einen anderen ollegen u ern, er dessen Di lettantismus oder fehlende Authentizität. Sein Narrativ ist schlicht und einfach die Ästhetik, die in ihrer DNA seit den Hermes-Skulpturen aus dem alten Griechenland schon zum Ausdruck kommt. Das ist auch seine DNA, die er gleichsam geerbt hat. Heinz Karner fühlt sich mit seinem Talent, in dem, was er seit Jahrzehnten tut, auch nicht als Ausnahmekönner, obwohl er zweifelsfrei einer ist.

Ab heute ist die Malerei tot. Das sagt der französische Historienmaler Paul Delaroche, als er um 1840 das erste al eine otografie sah. Was sollte die Malerei jetzt noch? hie es damals. Rund ahre später prangerte Charles Baudelaire die olgen der otografie f r die französische Kunst an. Sie habe schwer zur Verarmung des Gemäldes beigetragen. Und so ging es weiter mit den Prognosen und Erklärungen – bis heute.

Und warum hat die Malerei trotzdem noch alle Todeserklärungen überlebt? Eine Antwort gibt auch die sehenswerte Ausstellung „Stop Painting“ in der Fondazione Prada in Venedig. Sie versucht Antworten oder eine Erklärung für dieses Paradoxon. Die Ausstellung dort ist voll künstlerischer Gesten der Verweigerung, die zugleich aber auch

eine komplizierte, heftige Leidenschaft für die Malerei erkennen lässt. Sie zeigt die Krisen und die Neuerfindung, die m r che der Malerei und ist bis zum 21. November 2021 zu sehen. Und damit zurück zu Heinz Karner und seiner Arbeit. Auch er ist ein Beweis und Vertreter dafür, dass die Malerei weiterlebt in ihrer ganz klassischen Form. Das, was Heinz Karner in seiner Bescheidenheit malt und zeichnet, an dem werden sich auch nachfolgende Generationen erfreuen. Wie wir das heute bei einem Spitzweg, Albrecht Dürer und anderen tun. Heinz Karner hat als Brotberuf Geometer gelernt: „Will man naturgetreu malen, muss man zeichnen können.“

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KULINARIK

„Ich liebe Mandelkekserl“

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Leider sieht man das freundliche Lächeln des Kellners nicht .... Das habe ich daheim eh immer. Ich bin beim „Martin Auer French Toast“ gelandet – würfelige Stücke Dinkelciabatta mit Ei verquirlt und in der Pfanne knusprig gebraten. Sehr schmackhaft! Aber weil ich auch zum Frühstück nicht auf was Süßes verzichten will, gehe ich noch einmal rüber zur Vitrine zum Gustieren. Honigreingerl, Nusskronen, Briochestangerl, Schokoschnecken, Sacherschnitten, Croissants und Cookies lachen mich an und wieder einmal habe ich die Qual der Wahl. „Was darf’s denn sein?“, fragt mich die freundliche Bedienung hinter dem Tresen. Hmm … ich nehm’ einen ur avorite uffin choko als Abschluss meines kulinarischen Ausflugs hierher. Nach gut einein halb Stunden Genuss-Frühstück verlasse ich das Atelier in Richtung Parkplatz. Und, ich geb’s ja zu: im Gepäck hab’ ich auch noch eine

Schokoschnecke für den Nachmittagskaffee daheim – leider ohne Mandelkekserl. Und ach ja: eine Reaktion, ein Lächeln, des Hausherrn auf unser „Hallo, Grüß Gott“ hätte – nicht nur – uns gefreut ....

Stammhaus Ade!

675 Jahre lang wurde im Stammhaus der Familie Auer am Dietrichsteinplatz Brot gebacken. „Wir waren gerne dort, sind in der betagten verwinkelten Backstube aber an unsere Grenzen gestoßen. Darum haben wir an der Ecke Maggstraße, St. Peter Gürtel ein neues Headquarter gebaut.“ Man hört ja sehr oft, dass in Wien an einem Tag so viel Brot weggeworfen wird, wie Graz in derselben Zeit verbraucht wird. Auer will nicht Teil der Wegwerfgesellschaft sein. Es soll den Menschen, die es dringend brauchen, etwas gegeben werden. Im PANE verkauft Auer Brot um den halben Preis. Der gesamte Erlös kommt hilfsbedürftigen Menschen zugute.

Foto: Atelier Martin Auer

Fotos (3): Moodley Brand Identity / Martin Auer

Foto: Atelier Martin Auer

lso ohne einen Kaffee geht in der Früh gar nichts. Wie bei vielen Menschen ist das bei mir nicht anders. Dazu gibt’s zumeist noch ein Marmeladenbrot und dann kann der Tag beginnen. Heute aber begebe ich mich zuerst auf mein Moped und fahre nach Graz-St. Peter. Genauer gesagt in die Maggstraße zum neuen Atelier Martin Auer. Und ich gehe davon aus, dass ich dort im Café das kriege, was ich für meinen Start in den Tag brauche. Das Plätschern des Wassers einer Art von Springbrunnen in einem kleinen angelegten Teich „empfängt“ mich vor dem Gebäude. Schon die Terrasse, auch mit Liegestühlen, wirkt einladend. Aber weil es jetzt um neun Uhr früh noch etwas kühl ist und sie im Schatten liegt, entscheide ich mich, nach drinnen zu gehen. „Atelier Martin Auer“ steht in großen Lettern auf einer Holzwand beim Eingang – weiters: Backstube, Patisserie, Rösterei, Getreidemühle, Café, Akademie, Shop. Es duftet verführerisch nach frischem Brot und Backwaren. Vorbei an einer Vitrine mit dutzenden von Körben voller unterschiedlichster Brotsorten, Semmeln, Kipferln, Kornspitz, und, und gelange ich in einen gro-

ßen, hellen Raum, in dessen Mitte die Mitarbeiter frischen Kaffee zubereiten, der auch herrlich duftet. Das Café ist gut besucht und ich suche mir ein Platzerl unmittelbar neben der großen Glasfront. Ich widme mich der Frühstückskarte und fühle mich – ob der Vielfalt – fast ein bisserl überfordert. Was nehme ich jetzt bloß? „Martin Auer Frühstück“ mit Schinken, Käse, Ei, „Verona“ mit Prosciutto, Salami, Mozzarella, „Cheese’s the One“ mit Käse, „Easy Morning“, ein klassisches „Bäckerfrühstück“ bis hin zum „Happy Crunchy Joghurt“ mit frischen Früchten…. kein Platz, um alle hier anzuführen. Ich lasse meinen Blick schweifen. 6.500 Quadratmeter groß ist das gesamte Atelier hier, habe ich der Website entnommen. Ausreichend Platz für die gesamte Backstube, einen neuen Flagshipstore mit Café, die eigene Getreidemühle, eine Kaffeerösterei, Büroräumlichkeiten und eine Mitarbeiterakademie. Ich blicke hinüber in die Backstube, die nämlich voll einsehbar für die Gäste des Cafés ist. Apropos Kaffee. Ich gönne mir einen großen Cappuccino. Und auf der Untertasse liegt, wie ich finde, as ganz esonders ecke res, quasi die „Vorspeise“ für mein Frühstück: ein Mandelkekserl. „Ja, für die kriegen wir viel positives Feedback“, sagt mir die Kellnerin. Ach, ja. Ich habe mich übrigens letztendlich doch nicht für ein einfaches Marmeladenbrot entschieden.

Foto: Heimo Ruschitz

Foto: Paul Ott

... Isabella Hasewend beim Frühstück im Atelier Martin Auer

Das „Atelier Martin Auer“ will für jeden etwas bieten: es duftet nach Backstube. Neugierige können zuschauen beim (Brot-)Backen. Es gibt Frühstück, Snacks, Lunch, Kaffee, Mehlspeisen.

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KULINARIK

Ein Kaffee, der kein Kaffee sein darf Johann Krois macht seinen „Steirerkaffee“ aus Lupinen – und mir schmeckt er chon beim Betreten des Hofes in Feldkirchen bei Graz duftet es verführerisch nach Kaffee. Und als ich später dann den ersten Schluck koste – hmm, schmeckt nussig, leicht nach Karamell. Der Kaffee hat sogar eine richtige Crema. Aber Johann Krois korrigiert mich gleich und klärt auf: „Es ist kein Kaffee, sondern eben ein Kaffee-Ersatzmittel zu 100 Prozent aus Lupinen. Laut Lebensmittelgesetz muss das auch auf dem Packerl deklariert sein. Denn nur was echter Bohnenkaffee ist, darf sich auch Kaffee nennen.“

kommt er auf den Grundgedanken zu sprechen, Kaffee anzubauen. Rasch musste er jedoch erkennen, dass es keine frostbeständigen Sorten gibt, die bei uns wachsen und ist dann durch Zufall auf LupinenKaffee gekommen. „Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war die Süßlupine für die Herstellung eines kaffeeähnlichen Getränks vor allem in Deutschland weit verbreitet. Erst als Importkaffee später zunehmend erschwinglich wurde, ist die Lupine verschwunden, zu einem Nischenprodukt geworden“, erzählt Krois.

Seit jeher betreibt Krois einen landwirtschaftlichen Betrieb. „Wir haben auch eine Milchwirtschaft gehabt mit Direktvermarktung von Milchprodukten, die wir aber vor einigen Jahren beendet haben“, erzählt er. Damals hat seine Frau ein Jobangebot bekommen, wieder in ihren Beruf als Juristin einzusteigen und er hat sich auf die Suche nach Alternativen gemacht. „Im Jahr 2015 habe ich mich intensiv mit dem Thema Kaffee zu beschäftigen begonnen“,

Vom Grazer Feld ins Häferl „Die Lupine sollte so früh wie möglich angebaut werden – heuer war das am 8. März. Geerntet habe ich in diesem Jahr am 26. Juli“, kommt Krois auf den Anbau zu sprechen. Wobei man in der Produktion ein wenig eingeschränkt sei, weil man die Lupine am selben Feld nur alle vier bis fünf Jahre anbauen kann. „Sie ist sehr pilzanfällig und Die Lupine wird zeitig im Frühjahr angebaut. 2 Monate nach dem Anbau beginnt die Blüte. Auf der Pflanze reifen 4 bis 7 cm lange Schoten. Wenn diese getrocknet sind, wird die Lupine mit dem Mähdrescher geerntet, nachgetrocknet und gereinigt. Die Bohnen der Süßlupine werden geröstet und gemahlen.

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wenn sie zu oft am gleichen Feld ist, nimmt das überhand und die Pflanze ird sie krank. Dagegen gibt es auch kein Mittel“, erklärt er. Nach der Ernte werden die Bohnen gereinigt, getrocknet, geputzt und in der Folge sortiert, bevor es in die Röstung geht. „Es bleiben so ca. 1.000 Kilogramm pro Hektar übrig. Mein Ziel war und ist es immer, dass ich das, was ich produziere – und das sind jetzt fünf Tonnen pro Jahr – auch selbst vermarkten kann“, was dem 52-Jährigen auch gelingt.Seit knapp drei Jahren gibt es seinen teirerkaffee in ofl den und online zu kaufen. Während unseres Gesprächs läuft gerade die Röstung einer Partie Bohnen. „Der Röstvorgang ist für den Geschmack entscheidend. Die Lupinen-Bohnen werden mittels Heißluft bei rund 200 Grad schonend geröstet“, erklärt er. In der Folge werden die Bohnen dann gemahlen, wobei es nicht leicht war, den richtigen Mahlgrad für die affeezu ereitung zu finden.

Foto: Andrea Knura

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Johann Krois: „Das Hauptargument für Lupinen-Kaffee ist, dass er weder Koffein noch Kaffeesäuren enthält.“

„Da die Lupine Wasser speichert, werden die Bohnen sehr grob gemahlen. Das ist zwar perfekt für die klassischen Zubereitungsarten in der Espressomaschine, mittels Siebträger, French-Press oder der guten alten Filterkaffeemaschine, aber eben nicht für den Vollautomaten.“ Dafür ist sein „Steirerkaffee“ nicht geeignet, da bei diesen Geräten der Mahlgrad zu fein ist. Abgesehen von der Regionalität des Produktes – „vom Anbau bis zur Verpackung hat der Kaffee rund 15 Kilometer hinter sich“ – spricht auch ein weiteres Faktum für den Lupinen-Kaffee: Anders als Getreide-Kaffeeersatz ist er auch glutenfrei und enthält keine Kaffeesäure. Dadurch ist er auch deutlich freundlicher für den Magen“, betont Krois und weiter: „Ich sage immer: „Er macht nicht munter, aber glücklich.“ Ich schmunzle … wohl wahr! IH

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GESUNDHEIT

Tobias Madl (ganz li.) mit seinem internationalen Team von Mitarbeitern an der Uni Graz.

Grazer Forscher macht Hoffnung

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as vor Jahrhunderten noch die „Quelle der ewigen Jugend“ war ist heute als „Anti-Aging“ bekannt und Wissenschafter*innen arbeiten weltweit an der Entschlüsselung des Alterungsprozesses. An der Medizinischen Universität Graz haben Forscher*innen nun gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen untersucht, wie sich Stoffwechselvorgänge mit dem Alterungsprozess verändern. Dabei spielen nicht nur Stoffwechselprodukte eine zentrale Rolle, sondern auch Proteinmodifikationen, die durch den Stoffwechsel reguliert

werden. Ein Patent für eine daraus abgeleitete neue medikamentöse Therapie wurde eingereicht. Die Forschungsergebnisse wurden aktuell in den international renommierten Zeitschriften „Biomolecules“ und „Cell Reports Methods“ veröffentlicht.

Neue Strategien gesucht Die Alterung ist als physiologischer Vorgang ein elementarer Bestandteil des Lebens und doch eines der am wenigsten erforschten Phänomene. Am Gottfried Schatz

Foto: Med Uni Graz

Altern in Gesundheit

Forschungszentrum der Medizinischen Universität Graz bildet die Erforschung des Alterungsprozesses und der zugrundeliegenden molekularen Vorgänge einen Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Arbeit. „Die Fehlregulation des Zellstoffwechsels ist ein Kennzeichen des Alterns, dabei kann die ordnungsgemäße Funktion des Stoffwechsels in Geweben nicht mehr aufrechterhalten werden“, erklärt Tobias Madl vom Gottfried Schatz Forschungszentrum. Diese Fehlregulation kann innerhalb der Zelle an sehr unterschiedlichen Orten auftreten. Daraus leiten die Wissenschafter*innen ab, dass die Alterung auf das Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren ba-

siert und nicht aus einer einzigen Ursache erfolgt. „Daher werden neue Strategien zur Untersuchung und Behandlung der komplexen Alterungsmechanismen dringend benötigt“, beschreibt Tobias Madl.

Stoffwechselveränderungen: der Schlüssel dazu Unter der Leitung von Tobias Madl haben Forscher*innen an der Med Uni Graz gemeinsam mit internationalen Kolleg*innen die altersabhängigen Veränderungen im Stoffwechsel und die damit verundenen Proteinmodifikationen aufgeklärt, die für die Entstehung von altersbedingten Erkrankungen zentral sein könnten. „Unser gemeinsames Ziel war es herauszufinden, ie sich der toff echsel im Alter verändert und ob wir gezielt gealterte und irreparabel geschädigte Zellen therapeutisch entfernen können“, beschreibt Tobias Madl das gemeinsame Forschungsziel. Dabei entwickelten die Wissenschafter*innen eine neue Methode zur Bestimmung von Proteinmodifikationen und untersuchten die Gewebe von Mäusen unterschiedlichen Alters.

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GESUNDHEIT

A g’sundes Tröpferl Große Weine aus den besten Rieden der Steiermark

in den letzten Jahren im Rahmen der Plattform für integrative Metabolismus Forschung etabliert“, ergänzt Tobias Madl. Der Ansatz ist dabei österreichweit einzigartig und erleichtert es, die biomedizinische GrundlagenforAltersforscher Tobias schung und die klinische Madl: zuversichtlich Forschung in einem translationalen Ansatz zu „Diese Entdeckung war für uns fasverknüpfen. zinierend und unerwartet zugleich Mit ihren prominent in den interund hilft uns dabei, neue theranational renommierten Journalen peutische Ziele für die Behandlung „Biomolecules“ und „Cell Reports des Alterns und altersbedingter Methods“ publizierten Forschungsrankheiten zu identifizieren. arbeiten konnten die WissenschafVor allem seneszente Zellen mit ter*innen zeigen, dass der Stoffeinem hohem Grad an DNA-Schäwechsel neue pharmakologische digungen scheinen hervorragende Strategien für die Behandlung von therapeutische Ziele zu sein“, so altersbedingten Erkrankungen liefert. Tobias Madl.

Forever young Durch die Methode der auf die magnetische Kernresonanz (NMR) basierenden Metabolomik, konnten die Veränderungen im Stoffwechsel und die damit verbundenen Proteinmodifikationen in Ge e en entdeckt werden. „Die Metabolomik wurde an der Med Uni Graz

„Die therapeutische Entfernung seneszenter Zellen birgt ein hohes Potential und soll mit unserer neuen irkstoffklasse fit f r klinische Studien gemacht werden. Damit könnte das Altern in Gesundheit und damit die Lebensqualität der älteren Bevölkerung nachhaltig verbessert werden“, blickt Tobias Madl in die Zukunft.

er Anfang September als Weinliebhaber in der Aula der Alten Universität Graz nicht dabei sein durfte oder konnte, kann dies in diesen Wochen in den steirischen Weingebieten „persönlich nachholen“. 50 Weingüter aus den DAC-Gebieten Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland kredenzten ihre Riedenweine, rund 270 feine Tropfen, wahre Schätze aus den Weinkellern. Die Trauben der Weine sind handverlesen und stammen meist aus Lagen mit extrem hoher Neigung. Jede Riede besitzt einen eigenständigen Charakter, der sich aus der Ausrichtung, der Sonneneinstrahlung und dem Boden zusammensetzt. Die Kunst, unverwechselbare Weine mit ganz individuellem Charakter zu keltern, liegt in den Händen des Winzers. Die 9 DAC-Rebsorten sind Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Grauburgunder, Morillon, Welschriesling, Riesling, Muskateller, Traminer und Schilcher. Die Weine werden trocken ausgebaut. Zur Anmerkung „persönlich“: Das sind die Weingüter: Weingut Altenbacher, Dreisiebner Stammhaus, Erzherzog Johann Weine, Weingut Felberjörgl, Fischer Weingut, Weingut Frühwirth, Goedwinemakers, Weingut Gollenz,

Weingut Gross, Weingut Harkamp, Weingut Hirschmugl – Domäne am Seggauberg, Weingut Hutter, Weingut Schilcherei® Hannes & Luise Jöbstl, Weingut Kodolitsch, Weingut Kollerhof am Eichberg, Weingut Krispel, Weingut Langmann, Weingut Masser, Weinbau Menhart, Gut Moser, Weingut Müller Klöch, Weingut Bernhard Muster Trautenhof, Weingut MUSTER.gamlitz, Weingut Pfeifer, Weingut Haring vlg. Pichlippi, Weingut Polz GmbH, Weingut Pongratz, Weingut Potzinger, Weingut Primus, Weingut und Buschenschank Repolusk, Weingut Riegelnegg Karl, Weingut Riegelnegg Olwitschhof, Weingut Erwin Sabathi, Familienweingut Sattlerhof, Charakterweine Scharl Josef, Weingut Schauer, Weingut und Steirische Kellerei Johann Schneeberger, Landesweingut Silberberg, SKOFF ORIGINAL – Walter Skoff, Peter Skoff – Domäne Kranachberg, Weingut J.& A. Skringer, Weingut Bernd Stelzl, Weingut Tement, Familienweingut Trabos, Weingut Trummer, Weingut Tschermonegg, Tropper Bio Weine, Weinhof Ulrich, Weingut Winkler-Hermaden, Weingut Wohlmuth, Weinbau Wurzinger PS: Wer alle schafft, erhält von KLIPP einen Sonderpreis – allerdings ohne Gesundheitsetikett

Fotos: Johanna Lamprecht

Die Forscher*innen konnten bei ihren Untersuchungen beobachten, dass sich in allen wichtigen Geweben, wie Herz, Gehirn, Leber und Milz, mit dem Alter der Stoffwechsel verändert, wobei es sowohl universelle als auch ge e espezifische Veränderungen gab.

Foto: Med Uni Graz

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v.l: Oliver Kröpfl (Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse), Werner Luttenberger (GF Wein Steiermark), Christian Purrer (Energie Steiermark), Katrin Dokter (Weinkönigin), Landesrat Johann Seitinger und Stefan Potzinger (Obmann Wein Steiermark). September/Oktober 2021 33

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MOBILITÄT

Eine Idylle, die man nicht vergisst

hlschraunk in der enn , erkl rt uns der auer den aus rauch. Gesch tzt durch das ordach vor der onne und mit den hnern rundherum, die auf ihre Gelegenheit warten, lassen wir es uns bei Kakao, stsaft und piegelei gut gehen.

Bio-Bauernhof Stegerbauer bei Maria Alm: Paradies für Naturliebhaber.

... für Naturliebhaber, die weg vom Lärm sein wollen.

Im Wohnmobil und mit Bikes durch Österreich

Das Bett fährt immer mit: bequem, komfortabel unterwegs, mit Dusche, WC, kleiner Küche.

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eder von uns kennt dieses Phänomen. Man entdeckt im rlau , ei Ausfl gen durch ufall rte und Pl tze, die man nicht auf dem Reiseplan hat Die sich im opf vere igen, die einem immer in angenehmer rinnerung lei en. Auf unserer sterreichtour mit einem ohnmo il gemietet von Ge etsroither , hinten drauf unsere Fahrräder, war ein solcher Platz der io auernhof teger auer ei aria Alm, nahe aalfelden in alz urg. Nicht als ehens rdigkeit, sondern vom rle nis her. Dort gi t s im nnenhof der tall und die enne sorgen f r die t pische auernluft eine and voll ohnmobilstellplätze, also ein echtes Paradies f r Naturlie ha er. Ne en uns machte es sich eine Familie mit ihren indern im elt gem tlich.

Das Bett fährt immer mit in ohnmo il edeutet reiheit. infach losfahren heute hierhin, morgen dahin. Die sch nen eiten sterreichs genie en. hne ernachtungen planen zu m ssen, eil das ett a immer mitf hrt. ine Reise im ohnmo il verspricht eine besondere Form von Freiheit. an darf sein uhause auf vier R dern a er nicht einfach irgend o a stellen und in orona eiten sind die ampingpl tze erf llt. A er wer ein bisschen Geduld hat und

sucht, der findet das Passende. ir in aria Alm in alz urg.

ie

er ortreich erzeugt erden muss, wie unser Familiennachwuchs, stundenlang ergauf zu trotten, sei entspannend, noch dazu esch ert mit einem Rucksack, wird dem andern nie et as a ge innen. Die Alternative dazu ist das Fahrrad oder ike, ie man heute sagt. „Jo, kemmts nur, ihr wird´s schon noch a Platzerl finden , fand die nnerstimme am elefon nichts daran, dass ir erst sp t eintreffen rden. s ist o offen und nat rlich gi t s an tromaunschluss f r euch , aren ir erleichtert. Das Navi f hrte uns treffsicher ins Almd rfl, so hei t es dort eim iohof teger auer. m aus ar ereits alles finster, nur hinten im of mit den ohnmo ilen und den ampern ging es noch gesellig zu. „Mir kommt das Ganze vor wie eine agen urg zur ndianerzeit, so ie es arl a in seinen chern eschrei t , zeigen sich unsere Nacharn aus Deutschland kommend, angetan von der d lle. Noch dazu war es sternenklar und damit war auch die herrliche erg elt noch erkenn ar. Nachdem der amiliennach uchs, zust ndig f r trom und asser, alles gecheckt hat, ar dann auch f r uns ald Nachtruhe.

In Innsbruck: natürlich zum „Goldenen Dachl“

Geräusche aus dem Stall und das uhen der he eckten uns. Als ir die re unseres komforta len Ge etsroither Gef hrts ffnen versteht sich mit Dusche, WC, kleiner che staunen ir er das fast kitschig irkende ergpanorama, im ordergrund an der egga elung eine apelle, f r eine Gruppe von Bikern, die davor Rast machen, das Passende. nd ie gfollts uch do ei uns , egr t uns der auer, umringt von gackernden hnern, die darauf hoffen, dass vom r hst ck as rig lei t. „Frische Milch, an Kas und noch a por aundre Soachn hobn wir im Der „Küchenchef“: Zufrieden mit Spiegelei?

Beim Rundgang im Almd rfl ... treffen ir auch auf die uerin. „Viele kommen bei uns immer wieder, weil sie da wandern oder auch radfahren k nnen. Der rt aria Alm is nur zehn inuten eg. nd die uerin zeigt uns den kleinen hop gleich gegen er vom auernhaus, enseits der tra e. Dort hat sie gerade esuch von reundinnen aus der aalfeldner Gegend. eder kann sich sein itringsel sel st aussuchen al en, fte. Alles nat rlich von uns sel st gemacht , so die uerin. m or ahr hat uns unsere our auch mit Ge etsroither er den rthersee is an den odensee gef hrt. Diesmal ist Ranken, o erhal von nns ruck, unser westlichster Punkt. Dort, ziemlich alleinstehend, haben wir uns den auernhof von o ias oretti angeschaut. a mour, ein nkelsohn, ist schon als indergartenkind eit in der elt herumgekommen von os Angeles, er dafrika, is in den Vorderen Orient. Aber jetzt sollte er einmal sterreich kennenlernen, so seine Mutter. Das wird ihm auch in der chule in Geografie n tzen. ohl er gerne mit der ahn unter egs ist anschaulicher und direkter als mit einem Wohnmobil und Fahrrad kann man unser sch nes and nicht kennenlernen. Wir verabschieden uns von den Bauersleuten und brechen zu den alzkammergut een auf unseren n chsten tappen , evor es ieder nach ause geht. on aria Alm er den ochk nig mit einer Rast ei der ergossenen Alm mit herrlicher Aussicht , geht s eiter nach ischofshofen. nter egs egegnen uns sportliche iker. ei einem nächsten Mal wollen auch ir diese ergetappe versuchen. m alzkammergut angekommen da kamma gut lustig sein ha en es uns k stliche igkeiten angetan. Die er hmtesten in ad schl. Die er hmte schler chnitte und andere s e erf hrungen eim ehemaligen ieferanten auner lei en einem auch im opf. A er davon mehr ein anderes Mal.

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Eigenes Auto wird immer unwichtiger

MOBILITÄT

TEST

F

r her ar das eigene Auto f r viele ein tatuss m ol. s ar das Gr te, mit dem eigenen kom forta len und repr sentativen fahr aren ntersatz seinen Ar eits eg zur ckzulegen und am ochen ende auch die ch iegereltern zu besuchen oder in den Urlaub zu fahren. ine aktuelle ntersuchung der oston onsulting Group G zeigt nun a er, dass es f r immer mehr Menschen darum geht, ie sie am esten und am schnellsten von A nach B kommen und nicht mehr omit. n vielen Gebieten, vor allem in städtischen, sinken die otorisierungsraten. Und nicht zuletzt die hohen Kosten f r ahrzeugkauf, etrie und tell pl tze lassen vor allem unge eute immer fter nach Alternativen zum eigenen Auto Ausschau halten. Der tudie nach k nnten sich mittler eile vier von zehn sterrei chern vorstellen, h ufiger ar oder ikesharing Ange ote zu nutzen und Prozent rden ihr eigenes Auto vielleicht sogar ganz aufge en, enn der ffentliche Perso nennahverkehr und ar haring esser ausge aut erden. Nachhaltigkeit sei den enschen bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel z ar ichtig, noch ichtiger seien aber Faktoren wie Preis, Unabhängigkeit und omfort, so die tu dienautoren. efragt urden . Personen in ndern. nsgesamt lässt sich draus auch ableiten, dass die sterreicher in ukunft generell eniger reisen ollen. omit k nn te die Anzahl der zur ckgelegten Passagierkilometer in sterreich um neun Prozent zur ckgehen. Nur die Nutzung von ahrr dern und Scootern soll zunehmen.

Der Hyundai Bayon Trend Line 1.0 T-GDI 48V

Punktesammler mit „angenehmen“ Details

„A

uto vorne f hrt los. itte R cksitze kontrollieren. enkrad nicht loslassen. er scheint auf dem Armaturen rett. Das sind nur einige der Annehm lichkeiten mit denen der undai a on ei seinem enutzer Punkte sammelt und sich s mpathisch macht. Unser 120 PS starkes estfahrzeug ill kein t pisches, klassisches amilienauto f r Paare mit hal chsigen indern und viel Gep ck sein. nserer rfahrung nach so ie er in der estphase eingesetzt ar reiht er sich in die Klasse der sportlichen SUV-Flitzer ein. Das PP estauto ar ein . GD mit manuellem Gang chaltgetrie e und das sp rt man als ahrer sofort, enn es kurvig ergauf oder erga geht. ie ei unserem Ausflug nach t. orona in die ucklige elt am echsel. Das intelligente Gang chaltgetrie e ar eitet mit elektronisch geregelter upplung. s entkoppelt den otor in bestimmten Fahrsituationen und a h ngig von der otordrehzahl vom Getrie e und geht in einen kraftstoffsparenden egelmodus er, so ald der ahrer den u

SUV – Herbstaktion!

www.automobilcenter.at Hyundai Tucson/Allrad, CRDT, 2006, € 4.200 Opel Mokka 1.7 CDTI – Cosmo, 12/2013, 131 PS, € 10.500 Opel Mokka Cosmo Turbo, 1.4, 2014, 65000 km , € 12.900 Opel Mokka 1.6 CdTI – ALLRAD, EZ.2016, 136 PS, € 13.490 Opel Crossland X/1.2, EZ.5/2020, 7200 km,110 PS, € 16.700.Opel Grandland 1.6 CDTI, EZ. 3/2018, 51700 km, 120 PS, € 17.990 Opel Grandland X – 15.Diesel / AUTOMATIC, 12/2020, € 23.900 R.Rover Sport 3.0TD/V6, 11/2010, 133000 km,Vollausstattung, € 22.900

vom Gaspedal nimmt. Als erster von undai verf gt der A N er die ischen gas unktion Rev atching, die normaler eise nur den ochleis tungsmodellen von undai vor e halten ist. Rev atching passt eim erunterschalten mit ischengas automatisch das Drehzahlniveau des otors an die Gesch indigkeit der Getrie eeingangs elle an und erm glicht so schnellere Gang echsel. Angenehm sind die drei hl aren ahrmodi des a on. e nach ahr edingung optimieren die odi co, Normal und port das Ansprechverhalten des Motors und der enkung. Auch der ound ver ndert sich damit. teigt man richtig ins Gas, so r selt und rodelt es richtig dahin. eruhigend f r den enker sind die icherheitss steme, ver unden mit der erh hten itzposition im a on. Nicht von ungef hr nehmen die ahrassistenzs steme in der edienungsanleitung knapp eiten ein o sorgt der purfolge assistent A daf r, dass das ahrzeug in der Spur bleibt. Der Not remsassistent inkl. u g nger und Rad fahrererkennung A erkennt querende Fahrzeuge, Radfahrer so ie u g nger, l st zu

nächst einen Alarm aus und bremst, falls der ahrer nicht oder zu zaghaft reagiert, um eine ollision zu verhindern. FCA leitet auch eine Not remsung ein, um eim inks a iegen eine ollision mit einem entgegenkommenden Auto zu verhindern. Der optionale adaptive empomat mit A standsregelung passt die Gesch indigkeit sel stst ndig an. Die undai mart ense icher heitsfunktionen des A N im er lick purhalteassistent A , purfolgeassistent A, Gesch indigkeitslimitassistent A , ernlichtassistent A, Not remsassistent inkl. u g nger und Radfahrererkennung A, digkeitserkennung DA , eg fahrhin eis DA , nsassenalarm (ROA), Toter-Winkel-Warner (BCW), Toter-Winkel-Assistent (BCA), Querverkehrsassistent (PCA-R), Querverkehr-Warner hinten (RCCW), Querverkehr-Assistent hinten (RCCA) Den a on gi t s a . uro, unser odell kostet . uro.

Fokus liegt auf Elektroantrieb

E-Bike-Boom hält weiter an

MAN-Chef Andreas Tostmann erteilt Lastwagen mit einem Wasserstoffantrieb eine Absage. „Die Kostenparität zum Diesel ist mit einem Elektroantrieb schneller zu erreichen als mit einer Brennstoffzelle“, sagte er dem „Handelsblatt“. Die VW-Tochter nehme ab 2024 im Stammwerk München die Serienproduktion von schweren LKW mit E-Antrieb auf. In einem ersten Schritt plane MAN mit einer Reichweite von 500 km, später sollten die Elektrolaster 700 bis 1.000 km fahren können.

Insgesamt 41 Prozent der 2020 in Österreich gekauften Fahrräder verfügen über einen elektrischen Antrieb. Der Anteil der E-Bikes macht somit laut einer aktuellen Deloitte-Untersuchung insgesamt schon fast ein Fünftel (18 %) aus. Gründe für den Kauf von E-Radln sind laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens die Motivation zum Sporteln und ein wachsendes Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbewusstsein. Die Coronapandemie habe diesen Trend noch verstärkt. September/Oktober2021 35

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FREIZEIT

Die neugierige Nora und ihr Norbert Neues Gehege am Wilden Berg Mautern

„W

as macht ihr da?“, scheint sich der neugierige Luchs, nur einen Meter entfernt hinter dem Plexiglasschutz im neuen Luchsgehege am Wilden Berg in Mautern zu fragen. Zumindest ist das unsere Interpretation als Besucher und Wildtier-Beobachter. „Luchse sind sehr neugierig und mögen die Abwechslung“, lautet eine Erklärung von GoWild-Geschäftsführer Andreas Kaufmann. Seine Fotos belegen das auch. Er, in den 90er-Jahren bis knapp nach der Jahrtausendwende Leiter des Tierparks Herberstein, zeichnet verantwortlich für das „Layout“ und Konzept des neuen Luchsgeheges am Wilden Berg. Es gab bereits eines, aber dieses erfüllte nicht mehr die Vorstellungen der Wildparkbetreiber. Im Nahbereich der Bergstation

wurde auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern die neue Luchsanlage geschaffen, die nicht nur mehr Platz bietet, sondern durch die unterschiedlichsten Landschaftsformen - vom Windwurf über Steinplateaus bis hin zum kleinen Teich - ein richtiger Wohlfühlplatz für die Luchse ist. Die Besucher haben die Möglichkeit, über Gucklöcher oder den inszenierten Aussichtspunkt „Luchskopf“ sowie über die kleine Holzknechthütte ins Gehege zu schauen. „Ein großer Dank gebührt unserem Technischen Leiter Uwe Raith und seinem Team für die perfekte Umsetzung und kreative Gestaltung des Geheges. Er hat in vielen Arbeitsstunden dieses wunderbare Areal mit viel Liebe zum Detail gebaut und es

ist für mich persönlich zu Europas schönstem Luchsgehege geworden“, freut sich Wilder Berg-Geschäftsführer Georg Bliem.

Unter fachkundiger Betreuung der Firma GoWild – Zoo & Wildlife Consulting Services Intl. wurde am Wilden Berg ein Gehege geschaffen, in dem sich die Luchse richtig wohlfühlen. „Bei der Planung geht es vor allem darum, den Tieren ein abwechslungsreiches Zuhause zu schaffen, das so nah an die Natur herankommt wie möglich. Der neue Lebensraum hier am Wilden Berg Mautern verfügt über alles, was ein Luchsleben lebenswert macht und lässt gleichzeitig die Besucher daran teilhaben, ohne die Bewohner zu stören,“ so GoWild-Geschäftsführer Andreas Kaufmann.

Die beiden Bewohner Timo & Theo Vorerst sind die beiden einjährigen Luchszwillinge Timo und Theo in das neue Gehege eingezogen. Sie werden damit auf das Auswilderungsprogramm des polnischen Wildgeheges „Jablonowo“ vorbereitet. Sobald die Luchse im November nach Polen übersiedeln, wird das bestehende Gehege im hinteren Bereich noch durch Separationsund Tiermanagementeinrichtungen ergänzt. Dort besteht künftig dann auch die Möglichkeit, die Luchse medizinisch zu behandeln. Nach der Fertigstellung wird schließlich die gesamte Luchsfamilie (Norbert und Nora mit den beiden Luchskindern, die im Mai geboren wurden) das neue Zuhause beziehen.

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Fotos: Andreas Kaufmann

Foto: Wilder Berg / Harald Steiner

FREIZEIT

Höhen und Tiefen

Prinz Heinrich XII. Reuss beim TV-Opening des Bärengeheges Anfang der 1990erJahre und mit Enkelsohn Oskar bei der Eröffnung des neuen Luchsgeheges.

Unser Video zur Greifvogelschau:

Foto: Wilder Berg / Harald Steiner

GoWild-GF Andreas Kaufmann, Mauterns Bgm. Andreas Kühberger, Wilder Berg- GF Georg Bliem und Grund-Eigentümer Prinz Heinrich XII. Reuss bei der Eröffnung des neuen Luchsgeheges (v.l.).

Foto: Wilder Berg / Harald Steiner

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Weil die Pächter des Skiberges mit dem Schlepplift ins Trudeln kamen, entstand das Projekt Wildtierpark. „Wir haben immer wieder Aktivitäten gesetzt, aber da und dort recht spät“, so Prinz Heinrich XII. Reuss zu den Höhen und Tiefen. Einen richtigen Hype gab es und international bekannt wurde der Wildtierpark Mautern durch die deutsche TV-Sendung „Jetzt oder nie“. Die Samstag-Abend-Show startete 1992 im Ersten Deutschen Fernsehprogramm. Moderator Ingo Dubinski stand in jeder Folge vor einer „Mission Impossible“, wurde also vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt. Ohne Geld musste er z.B. innerhalb von vier, fünf Tagen einen Kindergarten oder eben auch Bärengehege errichten. Er war also auf Hilfe und Sponsoren angewiesen. Das Glück für Mautern: In einem deutschen Zoo waren Bären plötzlich ohne Gehege, weil dieses geschlossen wurde. Man wollte diese einschläfern. Daraufhin setzte in Deutschland eine

unglaubliche Unterstützungswelle ein und dabei war dann der Wildtierpark Mautern die rettende Adresse. Bärengehege gab es keines, aber einige Voraussetzungen dafür. Eine Zeltstadt entstand und Hunderte halfen damals mit, das Bärengehege zu errichten. „Es war ein unglaublicher Hype“, erinnert sich Prinz Reuss heute noch daran. Auf dieser Erfolgswelle schwimmend wollte das Land Steiermark in den Jahren darauf einen Großwildtierpark in Mautern hochziehen. Dazu gab es sogar eine „Expedition“ des Landes in die USA, um sich dort Ideen zu holen. Doch es kam alles anders. Der Skandal um den Tierpark Herberstein ließ das Projekt in den Schubladen verschwinden. Die spätere Kooperation mit Herberstein – sie war aufgedrängt – bedeutete fast den Todesstoß. „Denn Herberstein und Mautern waren ja Konkurrenten.“ Rund 40.000 Besucher in Mautern waren zu wenig, um den Tierpark am Leben zu erhalten. „Erst durch die Übernahme der Planai Bahnen, die weitere Unterstützung des Landes Steiermark und die Kreativität der Mannschaft um Direktor Georg Bliem kam der Erfolg wieder“, so Prinz Heinrich XII. Reuss anlässlich der Eröffnung des Luchsgeheges.

Foto: Katharina Wassler

Der Andrang und das Interesse waren enorm, als der Wildtierpark Mautern 1967 eröffnet wurde. „Es gingen die Eintrittskarten aus“, erinnert sich Grund-Eigentümer des „Wilden Bergs“ Prinz Heinrich XII. Reuss, damals noch ein junger Mann. Sein Vater war Jurist, hatte aber in Zagreb auch Wildbiologie studiert. „Damals gab es irsche, Mufflons, Wildschweine. Ich habe dann 1972 übernommen.“

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FREIZEIT

Corona und Digitalisierung als echte Bewegungskiller Foto: Intersport / Gregor Hartl

Starke Symbolik: „Intersport“-Report in der Erlebnisarena in St. Corona am Wechsel präsentiert

v.l.: Marketingleiter Johannes Kastenhuber, GF Thorsten Schmitz und Paul Eiselsberg (IMAS).

D

ie Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von 1.100 Österreichern zeigen klar: Nur die echten Bewegungsfreaks haben die Corona-Zeit genützt. Konkret sind 38 Prozent unzufriedener mit ihrem eigenen Körpergewicht, 26 Prozent meinen, der Gesundheitszustand habe sich verschlechtert und ein Drittel habe weniger Sport betrieben als vor der Pandemie.

Alarmierend: „Gefangen im Homeschooling waren auch die Kinder und Jugendlichen die Leidtragenden der Krise. Die Ergebnisse des Sportreports zeigen, dass die Krise ein zusätzliches Hindernis ist, das unsere Kids vom Sport abhält. Es bedarf daher vielseitiger Ansätze, damit wir die Jungen wieder mehr bewegen“, berichtet Thorsten Schmitz, Geschäftsführer von Intersport Austria. Der Sportreport zeigt deutlich: 68 % machen Handy, Social Media, Spielekonsolen und

Kreativ: Schlepplift im Sommer für Fahrräder

den Fernseher dafür verantwortlich. 28 % attestieren außerdem den Eltern Zeitmangel und fehlende Vorbildwirkung. Corona und die Lockdowns sehen die wenigsten (6 %) als Hindernisgrund für den Bewegungsmangel der Kids. „Die Eltern sind als Hauptbezugspersonen ihrer Kinder mit gutem Beispiel voranzugehen“, betont Thorsten Schmitz. Dieser Aspekt werde auch in der Kampagne „Intersport bewegt Generationen“ aufgegriffen. „Wir wollen zeigen, wie viele unvergessliche Momente und Erlebnisse man beim Yoga mit der Mama oder dem Wandern mit der ganzen Familie oder dem Radfahren mit dem Opa sammelt“, ergänzt Marketingleiter Johannes Kastenhuber. Und Thorsten Schmitz zum kommenden Winter: ir sind fle i len uchungs und Stornierungssystemen bestens vorbereitet. Neben Alpinskifahren haben Sportarten wie Schneeschuhwandern, Langlaufen und Tourenskigehen großes Potential.“ Nicht zufällig wurde der Sportreport Medienleuten in St. Corona am Wechsel präsentiert. Denn Outdoor-Running und Biken boomen. Und St. Corona im Wechselgebiet überrascht mit einer Erlebnisarena, die – was Biken betrifft – eine echte

Attraktion ist. Von den Kleinsten an is zu den Profis ird dort alles geboten. Schon die Dreijährigen werden, wie im Winter, mit dem überdachten Babylift nach oben gebracht, Jugendliche und Erwachsene auf ihrem Bike sitzend mit einem umgebauten Schlepplift. Damit sind die Liftanlagen praktisch das ganze Jahr in Betrieb. Im Winter dient die FAKTEN/Intersport Austria 104 Intersport-Händler an 280 Standorten in Österreich. In den Regionen stark verankert. Mit Flagshipstores und Trendstores in Tourismusorten. Österreichweit rund 3.700 Mitarbeiter. Gesamtumsatz: 560 Mio. Euro. im Geschäftsjahr 2019/20. Intersport Österreich lizenziert auch Märkte in Ungarn, Tschechien und Slowakei.

Erlebnisarena als Familienskiberg. Bis es Schnee gibt, haben die Biker das Sagen. Pisten und Trails – ähnlich wie beim Skifahren – gibt es für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis und nat rlich auch urse. nd dazu gibt es auch den entsprechenden Ausrüstungsverleih. Die Kosten dafür liegen in etwa auf dem Niveau eines ki agesausflugs.

Fotos: Erlebnisarena St. Corona am Wechsel

Wohl halten die Österreicher Bewegung und damit Gesundheit natürlich für wichtig, doch nur jeder Zweite bewegt sich aus seiner Sicht persönlich ausreichend. Mit dem Alter steigt die Sportaskese deutlich. Sport steht eher zu Wochenbeginn auf der Agenda, Sonntag ist Ruhetag, laut Umfrage-Experten Paul Eiselsberg.

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BUCHTIPPS Lars Kepler Hasenjagd Lübbe Stockholm. In einem wohlhabenden Viertel geschieht ein bestialischer Mord. Die Polizei ist gleich vor Ort, hält den Fall jedoch geheim. Sie kontaktiert Joona Linna, der momentan seine Gefängnisstrafe absitzt. Bei einem Treffen bittet man ihn, die Mörderjagd aus dem Gefängnis heraus zu leiten. Weitere Morde mit dem gleichen Muster geschehen. Als Joona merkt, dass ihm Fakten vorenthalten werden, ist es bereits zu spät. Er ist schon zu sehr in den Fall verwickelt, um auszusteigen. Eine für ihn lebensgefährliche Jagd beginnt.

Peter Pilz Kurz – ein Regime K&S Ibiza-Affäre. BVT-Skandal. Postenschacher. Mitglieder der Parteispitze, die als Beschuldigte geführt werden. Die türkise „Familie“ ist in eine lange Liste an Skandalen involviert. Peter Pilz blickt hinter die Kulissen von Sebastian Kurz’ Zirkel der Macht und zeichnet ein besorgniserregendes Bild einer politischen Elite, die es sich zum Ziel gemacht hat, von den Medien bis zur Justiz alle „auf Linie“ zu bringen – und dabei Grundpfeiler von Rechtsstaat und Demokratie beschädigt.

Gerhard Weiland Bestimme selbst – und vertraue deinem Körper Lebensgeschenke Verlag Kennst du die verborgenen Talente und Fähigkeiten deines Körpers? Kannst du mit seinen Eigenheiten und mpfindlichkeiten richtig umgehen erstehst du seine Sprache? Entdecke sie und werde dein eigener Körperfl sterer. hr erdet eide davon profitieren. Der Autor ist Arzt, rainer und oach. ein otto ir macht es pa , Menschen in ihre Kraft zu bringen.

Taylor Adams No Mercey – Diese Fahrt überlebst du nicht Heyne Mit einem vollgepackten Auto sind James und Elle auf dem Weg in ein neues Leben. Doch ihre geplante Route durch einen Abschnitt der Mojave-Wüste ist von einem Steinschlag blockiert. Das Paar muss auf eine schlecht ausge aute tra e aus eichen. urz darauf bleibt ihr Wagen liegen. Sie sitzen fest – mitten im Nirgendwo, mit nur einer Flasche Wasser und ohne Handyempfang. Was die beiden noch nicht wissen: Sie sind nicht allein in der Wüste. Eine Meile entfernt hat ein Scharfschütze Position bezogen. Bis auf das Auto gibt es weit und breit nichts, was ihm die Sicht verstellt. Der Himmel ist klar. Es ist der perfekte ag f r ein paar iel ungen

Sophie Schoenwald, Nadine Reitz arna as der okenschaufler Boje Statt unter der Erde Tunnel zu graben, sitzt Barnabas uddel am lie sten drau en auf seiner chaukel schlie lich m chte der aul urf et as von der elt sehen. Da kommt das gro e i, das pl tzlich auf dem isthaufen landet, ie gerufen. in trau enei, erkennt Barnabas. Das wurde bestimmt falsch abgeliefert und muss eigentlich nach Afrika. Barnabas will das Ei dort hinbringen, aber alleine schafft er das nie! Vielleicht kann er den griesgrämigen Storch Atticus dazu erreden, ihn in den den zu fliegen. nd so eginnt f r einen klei nen aul urf eine gro e Reise Tina Frennstedt Cold Case: Das gezeichnete Opfer Lübbe Nebel liegt über Südschweden, als bei einem Leuchtturm eine der provokantesten Künstlerinnen des andes tot aufgefunden ird. An ihrer eiche finden sich Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm, der einen COLD CASE wieder in den Fokus rückt: Vor ahren urde der unge Pianist a und auf brutale Weise ermordet. Am Opfer fand man damals das gleiche Material. Tess Hjalmarsson ermittelt unter Hochdruck. Sie muss die er indung z ischen den pfern finden, um einen n chsten Mord zu verhindern ... Martina Parker Zuagroast Gmeiner Verlag Alle suchen am and ihr Gl ck, a er eder findet et as anderes. Paul findet illiges auland, Aff ren und ein paar seltsame Ge chse. era findet ihren , einen Job als schlecht bezahlte Lokaljournalistin und jede enge Nacktschnecken. ohanna findet, die uagro asten haben mehr Geld als Verstand. Die würden sogar Brennnesseln kaufen, wenn ein Preispickerl dran re. nd arald findet, dass es ein gro er ehler ar, diesen uagroas ten unter die Arme zu greifen. Denn jeder Gefallen rächt sich.

Michael Steiner Wirtschaft.Steiermark – Zwischen Utopie und Realität Leykam Verlag Das Buch zeichnet die wirtschaftliche Entwicklung der Steiermark in den letzten 75 Jahren nach. Eine Region, die sich sehr dynamisch von einem „alten Industriegebiet“ zu einer hochindustrialisierten Technologieregion in einem offenen Wirtschaftsraum wandelte. Ethan Cross Die Stimme der Rache Lübbe Ein abgelegenes Farmhaus in Virginia. Hier versteckt die Polizei die junge November McAllister. Sie ist das letzte Opfer des berühmt-berüchtigten Black Rose Killers und die einzige, die ihm bis jetzt entkommen konnte. Francis Ackerman jr. und Nadia Shirazi persönlich sind auf dem Weg dorthin, um die junge Frau zu beschützen. Aber der Black Rose Killer ist schneller als sie. Er tötet die anwesenden Polizisten und entführt Novemer ein z eites al. Damit ist die agd offiziell er ffnet, a er es scheint, als k nne der iller sel st Ackermans genialste chachz ge vorhersagen Stefan Gremmel, Stefanie Reich Die Yetis sind los! Baumhaus Verlag Gut versteckt am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis. In ihrem Tal gibt es nichts als Eis und Schnee. Und gerade deshalb könnten sich die Yetis kein schöneres Zuhause vorstellen! So weit das Auge reicht, ist alles ei is auf das ell von Yeti-Mädchen Rose. Aber warum sieht sie als inzige anders aus eine a enteuerliche orlesegeschichte er Mut und Neugier, mit Illustrationen von Stefanie Reich. September/Oktober 2021 39

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Articles inside

Buchtipps

4min
pages 39-40

Höhen und Tiefen

2min
page 37

Corona und Digitalisierung

2min
page 38

Neugierig: Nora und Norbert

2min
page 36

Der Hyundai Bayon im Test

4min
page 35

A g‘sundes Tröpferl

2min
page 33

Eine Idylle, die man nie vergisst

4min
page 34

Forever Young

1min
page 32

Ein Kaffee, der keiner sein darf

3min
page 31

Tokio: „Silber glänzt wie Gold“

2min
page 27

Heinz Karners Liebe fürs Detail

2min
page 29

Hanggrundstück wieder sehen“

3min
page 26

Stronachs „Rückkehr“

8min
pages 12-13

Will die Welt sauberer machen“

2min
page 25

Steirische Gebirgsgarnelen 15AK-Kinderbetreuungsatlas

6min
pages 14-15

Unsere jungen Österreicher

3min
page 7

Jedes Zehntel rettet Tausende“

3min
page 24

Der Rekordhalter

4min
pages 8-9

rotahorn-Preisträger 2021

4min
page 3

Traum Wirklichkeit geworden

2min
page 6
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