KLIPP Juli/August 2019

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Da s ab Be er st e o f ft ü an r h ge ell fe e in Kö d pf et e ,

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Eine Amerikanerin in Graz:

Kathryn List Unterirdischer Kulturtempel für Landeshauptstadt Die dem Weltkonzern AVL ein Kulturgen eingepflanzt hat

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Inhalt SPOTS 04 Abseits des Siegerpodests

Erst hunderte Mitarbeiter und Helfer machen Vollgasektakel m glich

06 Feriensitz beim Zirbitzkogel

-Kommissions r sidentin rsula on der e en

06 Ein magischer Abend

Das war der Schlossbergball

07 Will es immer wissen

Abschle er-K nig ranz uthe s ezieller Anzug

POLITIK 08 NR-Wahl: 29. September 2019 ie t rkis blau rot gr n ink wird die teiermark

TITELSTORY 10 Eine Amerikanerin in Graz

Kathryn List – Die dem Weltkonzern A ein Kulturgen einge flanzt hat

WIRTSCHAFT 14 Innovation Belt Graz

Bulme hofft auf mehr Frauen

20 Mehr Risikokapital für Startups G-Che Christo h udwig im K -Ges r ch

22 Die Dinge kommen ins Laufen unge

irtscha t tartu Run

24 „Viel Energie in der Region ... ... zwischen Weiz und Gleisdorf“

CHRONIK 16 Mildes Urteil für Arzt

ieder hei e iskussionen wegen u lereien

17 Der Abgang überrascht

Grazer Merkur ersicherung sucht neuen Chef

18 Echte Kreislaufwirtschaft

Saubermacher testet Rec cling- ertsto beh lter

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HINTERGRUND 29 Jeder Mensch hat Reiseträume

Für den Steirer Bernhard heissel ist es eine edition zur uelle des rinoko

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30 Briefe aus der Todeszelle

NS-Justiz: wegen Brot- und igarettens ende hingerichtet

MOBILITÄT 32 Oh la la!

ranz sischer weiradahnsinn anno

GESUNDHEIT 33 Was tut einem gut?

Heiltherme Bad Waltersdorf gibt neue Antworten

FREIZEIT 34 „Die Natur explodiert“

Mit Weltweitwandern den Duft der Provence einatmen

37 Logenplatz in der Natur ... beim

flehner im nnstal

38 Jedem Gast sein Lieblingsplatz ... im Dorfhotel Fasching

39 Jedes Haus hat seine Seele Almfrische beim Pierer

40 Nach Sardinien mit der Vespa

STANDARDS 28 Lilly 41 Freizeittipps 42 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz Tel. 0316/426080-0 o fice kli magazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Edgar Kienzl, Helmut Dietl, Reinhard Schuch, Edgar Kienzl, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Coverfoto (Ursula Von der Leyen): uro ische nion Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Lektorat: L.R. Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlags ostamt Graz .b.b. Nächster Erscheinungstermin: e tember www.klippmagazin.at

Zuhören war eine echte Herau IV-Sommerempfang in der Grazer Seifenfabrik

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as brauchen (junge) Menschen, um in einer Region innovativ und erfolgreich sein zu k nnen ragte Gastre erentin ohanna irker von der Graz ihr ublikum im randvollen aal der ei en abrik. ine Klimaanlage w re die unh fliche Antwort gewesen. Denn die Sommerhitze machte den zum Teil schon in die mittleren

ahre gekommenen esuchern ohne labenden Getr nkenachschub – zu schaffen. Mehr als 100 Minuten konzentriert zuzuh ren war eine echte Herausforderung. nter den hunderten G sten war alles vertreten, was in der Wirtscha t in der olitik in der hohen erwaltung im ort in der Kultur beim Milit r in der teiermark

Geburtstagskerzen am Dachstein

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er Bau der Dachstein-Gletscherbahn vor 50 Jahren stellte eine für damalige Verhältnisse technische Meisterleistung dar. Mit der Eröffnung der Gletscherbahn am . ni fiel de t tsch ss die Erfolgsgeschichte am Dach der teie . n de engen nd langjährigen Zusammenarbeit hat

sich der Dachsteingletscher samt seinen tt tionen eine st en e e ste eich nd die teie et lie t , e t sich e schäftsführer Dir. Georg Bliem bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Dachstein letsche hn. ie E n ng de eil hn ein ede tende

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UNSER EIGENSTROM Solarstrom für Ihr Mehrparteienhaus – direkt von Ihrem Dach

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an: „Wir brauchen ein Bildungssystem, das Menschen nicht als Ersatzteile für die Wirtschaft liefert.“ Und er bekam dafür viel Applaus. Auch für sein stolzes Bekenntnis zur Heimat: „Die Steiermark ist eine der wunderbarsten Regionen auf dieser Erde. Wie wir wissen ist die Steiermark auch ein Land, das für Innovation steht.“

Herausforderung

Meilenstein für die touristische Erschließung des Dachsteins und hat damit zur Stärkung der Region beigetragen“, blickt Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl zurück. „Der Dachstein ist ein steirisches Wahrzeichen, das zur internationalen Bekanntheit unseres Landes beiträgt. Vor allem ist er aber ein belie tes s gs iel, d s it seine Angebot für Menschen jeden Alters attraktiv ist.“

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Gewinnspiel:

Wer uns alle abgebildeten Persönlichkeiten benennen kann, gewinnt drei Flaschen exklusiven Wein oder zwei Thermeneintritte.

Foto: Harald Steiner

Rang und Namen hat – und jene, die glauben dazuzugehören und jene, die darauf hoffen. Auffallend, wie schon bei den letzten Empfängen der Industriellenvereinigung Steiermark: Aufgrund der politischen Großwetterlage fehlten trotz Einladung die Sozialpartner aus dem roten Lager. Dabei sprach Präsident Georg Knill ganz im Sinne der Sozialpartner einen zentralen Gedanken in seinem Statement

ativ Innov ig alt Nachh g i Günst

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Bgm. (Ramsau/Dachstein) Ernst Fischbacher, Planai- und Dachstein-GF Direktor Georg Bliem, LR Barbara Eibinger-Miedl, Dachstein-Königin Patricia Schrempf, LR Markus Achleitner und Bgm. (Obertraun) Egon Höll (v.l.)

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Abseits des Siegerpodests

Erst hunderte Helfer und Mitarbeiter ermöglichen Vollgas-Spektakel

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Von Isabella Hasewend - Fotos: Heimo Ruschitz

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s sind die Formel-1-Stars und die zahlreiche Prominenz, deretwegen hunderttausende Fans am Wochenende bei der Formel 1, aber auch bei der MotoGP im August auf den Red Bull Ring ins Murtal kommen. Erst sie schaffen diese einmalige Atmosphäre, über die dann das Fernsehen und die Medien ausführlichst berichten und damit die Botschaft in die internationale Sportwelt hinaustragen. Doch dahinter steht ein gewaltiges organisatorisches Kraftwerk. Nur mit hunderten Helfern und Mitarbeitern gelingt es, ein solches Mega-Event professionell abzuwickeln. Zu den wichtigsten zählen die Streckenposten.

Streckenposten: Ohne sie wird kein Rennen gestartet

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Sie stehen am Streckenrand, schwenken ihre Flaggen, sammeln nach Unfällen Blechteile ein oder bringen Fahrer aus ihren Autos in Sicherheit, riskieren dafür mitunter sogar ihr Leben. Streckenposten sind mittendrin, statt nur dabei, stehen aber selber nie im Rampenlicht. Sie arbeiten draußen bei Wind und Wetter – durchnässt oder auch in großer Hitze –, sie ernten selten Dank, dafür aber umso öfter Kritik. Streckenposten sind aber gerade in der Formel 1 ein wichtiger Sicher-

heitsfaktor. Ohne sie wird kein Rennen gestartet.

teilen sich in zwei Bereiche auf: Flaggenposten und Arbeitsposten. Gitti ist bei der Formel 1 als Flaggenposten mit zwei Kollegen in Kurve 9 stationiert. „Einer schaut mit der Fahrbahn, der andere schaut in die andere Richtung der StreGitti macht ihre Sache gut cke und ein dritter funkt an die Race Control, wo wir jedes kleine Detail durchgeben“, erklärt sie mir. „Du musst immer 17 aufmerksam sein und dich voll konzentrieren, Wir treffen Brigitte Rieser beim geht es doch um die Sicherheit der Großen Preis von Österreich in Fahrer.“ Zu ihrer Ausrüstung zählen Spielberg, wo sie auch heuer wieder Funkgerät, Handfeuerlöscher, Reals Streckenposten im Einsatz ist. In genbekleidung, Safety-Car-Tafel und ihrer ause kommt sie mir im flameben der Flaggensatz, bestehend menhemmenden Overall entgegen. aus 7 Flaggen. Es ist brütend heiß und wir stellen uns in den Schatten eines Baumes. Laut FIA-Reglement müssen die „Mir taugt einfach der Geruch vom Streckenposten eine Stunde bevor Gummiabrieb auf der Strecke, ich das erste Auto auf die Strecke fährt find das Motorenger usch asziihre Posten bezogen haben. „Um 7 nierend und klarerweise auch die Uhr in der Früh werden wir mit dem Stimmung bei solchen GroßveranBus auf die jeweiligen Posten an staltungen“, kommt Gitti gleich auf der Strecke verteilt“, erläutert Gitti. das Faszinierende an diesem Job zu „Dann musst du halt schauen, dass sprechen. Im Brotberuf ist die Steire- du dein Zeug herrichtest und um ca. rin Standortleiterin der Lebenshilfe 8:15 Uhr gibt es den so genannten Judenburg, aber drei bis vier Mal Sammelruf, wo du rückmeldest, dass pro Jahr „zieht“ es die 48-Jährige du an deinem Posten bereit bist.“ aus Zeltweg für ein Wochenende an Sobald die Motoren angelassen die Rennstrecke des Red Bull Ring. werden, steigt auch bei den StreDie Aufgaben der Streckenposten ckenposten der Adrenalinspiegel. 7

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15 Hoffentlich passiert nichts Schlimmes, keine bösen Unfälle oder Zwischenfälle ...

Strenge Ausbildung Und wer kann Streckenposten werden? Der Leiter der Streckensicherung am Ring Kevin Kaltenegger: „Im Prinzip jeder, der motorsportbegeistert ist und ein Mindestalter von 18 Jahren hat. Für den ,einfachen trecken osten reicht dann eine theoretische Ausbildung, sprich ein Zweitageskurs, wo Funken, Flaggenkunde, das Sportgesetz usw. vermittelt werden.“ Arbeitsposten, also jene, die auch bei der Bergung von Fahrzeugen aktiv werden, durchlaufen dann weitere praktische Schulungen. „Das passiert an der Landesfeuerwehrschule Lebring, aber auch wir organisieren Bergeübungen und dergleichen“, so Kaltenegger, der an der MontanUni Bergbau studiert hat und dort auch Teilzeit beschäftigt ist. „In der Motorsportsaison von April bis Oktober bin ich den größten Teil hier am Red Bull Ring tätig“, so der 27-Jährige. Früher war er selbst auch als Funkposten bei Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen und als Streckenposten auf Rundstreckenrennen im Einsatz. Seit 2011 ist er Leiter der Streckensicherung am Red Bull Ring und 2016 gründete er die RS-S Racing Safety-Services GmbH, wo er Geschäftsführer ist und die eine ochterfirma des Vereins Ö-Ring Staffel-Rennstre8

ckensicherung ist. „Als Verein war das Ganze nicht mehr abzuwickeln, durch die große Anzahl an Einsätzen ist alles zu komplex geworden“, blickt der gebürtige Judenburger zurück. Mehrheitlich kommt die Streckenposten-Mannschaft natürlich aus der Region, zumal man vor allem bei Großveranstaltungen Schwierigkeiten mit der Unterbringung hat. „Bei der Formel 1 kommt etwa ein Viertel nicht aus der Region, haben wir auch von den Rennstrecken in Ungarn und Tschechien Kollegen hier, die uns unterstützen“, so Kevin Kaltenegger.

Frauen passen gut auf „Wir haben fast jeden Tag irgendein Event hier am Ring – auch unter der Woche. Und um alles abdecken zu können, haben wir in der irma auch fi angestellte Streckenposten. Die anderen sind fallweise für die jeweilige Veranstaltung angestellt – geringfügig angemeldet, verdienen beispielsweise bei der Formel 1 für die drei Tage etwa 300 Euro. Bei Formel 1 und MotoGP ist unsere gesamte Mannschaft 220 Mann bzw. Frau stark, bei DTM oder GT Masters ist es in etwa die Hälfte.“ Wobei der Frauenanteil schon bei 20 Prozent liegt. „Das sind natürlich zum Großteil Flaggenposten, aber wir haben auch einige weibliche Arbeitsposten. Die Frauen machen ihre Sache sehr gut, passen gut auf.“

Man spürt, dass Gitti mit Leib und Seele bei der Sache ist. „Schon als Kind haben mich die Autos fasziniert, bin ich mit meinem Vater mit dem Fahrrad hierher zum Ring gefahren, um die Rennen zu sehen. Ich bin halt von klein auf immer schon motorsportbegeistert“, lächelt sie und verabschiedet sich auch schon wieder, denn: „Jetzt geht es nachher gleich wieder weiter und ich möchte noch schnell eine Kleinigkeit essen. Sie winkt und stapft zurück über die Wiese zu ihrem Posten an der Strecke.

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1 Formel-1-Chef Chase Carey 2 Mercedes-Fahrer Vallteri Bottas 3 Ferrari-Teamchef Mattia Binotto 4 Ferrari-Fahrer Charles Leclerc 5 Johann Lafer 6 Kevin Kaltenegger, Leiter der Streckensicherung am Red Bull Ring 7 Opus-Musiker spielten die Nationalhymne vor dem Rennen 8 Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone 9 LH-Stv. Michael Schickhofer 10 Victoria Swarovski mit Begleitung 11 Alfred „Pinky“ Wall 12 Walter Schiefer (Bad Gleichenberg) mit Frau 13 Selfie -Alarm am „Green Carpet“ um Renault-Fahrer Daniel Ricciardo 14 Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton 15 LR Barbara Eibinger-Miedl und SFG-Chef Christoph Ludwig (Mitte) 16 LH Hermann Schützenhöfer, Hubert Freidl (myWorld), Gerhard Berger, ÖAMTC-Oberösterreich-Präsident Karl Pramendorfer 17 Brigitte Rieser 18 Holländer feiern ihren „Max“ (Verstappen) 19 McLaren-Rennwagen, mit dem Niki Lauda 1984 in Österreich gewonnen hat MotoGP Spielberg: 9. bis 11. August

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Ein magischer A

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Feriensitz im Zirbitzkogel-Gebiet

Das war der Schlossbergball

Foto: EYFON

Foto: Europäische Union / EP

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Seit Jugend enge Verbindung mit der Steiermark, kennt daher das Europahaus auf Schloss Neumarkt.

s ist einer dieser Zufälle der Geschichte. Nirgendwo ist die Steiermark europäischer als in Neumarkt. Dort gibt es auf Schloss Neumarkt seit Jahrzehnten das Europahaus – für Veranstaltungen, Seminare, ein Treffpunkt auch für Mitglieder der EU-Europajugend. Nun wird die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gleichsam zur „Nachbarin“. Ursula von der Leyen verbrachte als Jugendliche den Sommer auf dem Feriensitz ihrer Eltern mit mehreren hundert Hektar Land auf der Oberberger Alm bei Neumarkt. Ihr Vater – er verstarb 2014 – war 14 Jahre lang Ministerpräsident von Niedersachsen, dem zweitgrößten Bundesland von Deutschland. Fünf Kinder gibt es in der Familie. Eva-Benita, eine Schwester von Ursula von der Leyen, starb mit elf Jahren an Leukämie. Sie ist auf einem Friedhof wenige Kilometer vom Anwesen in Neumarkt entfernt begraben. Jürgen Lehner stöberte im KLIPP-Archiv und stieß dabei auf erstaunliche Parallelen, was das politische Leben in der Familie Albrecht betrifft. Ursula von der Leyen, die Noch-Verteidigungsministerin von Deutschland, galt ja jahrelang

als mögliche Kanzler-Nachfolgerin von Angela Merkel. Zwischen ihr und der Noch-Kanzlerin funkte es zwischenzeitlich gewaltig. Ernst Albrecht, Von der Leyens Vater, war als Kanzler vorgesehen für die Zeit nach Helmut Schmid. Dieser regierte damals noch in Bonn mit einer rot-blauen Koalition. Zwischen Ernst Albrecht und dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef trauss gab es h ufig olitischen Zoff, die beiden mochten einander nicht. Ein zentrales Thema damals, die Endlagerung des Atommülls in den aufgelassenen Salzstöcken in Niedersachsen, sorgte für gewaltige Demonstrationen. Strauss bezeichnete Albrecht sogar als „Verräter“. Dennoch machte die CDU/CSU Strauss zum Kanzler-Kandidaten, doch dieser verlor die damalige Bundestagswahl. Ernst Albrecht blieb aber wohl der mächtigste Bundesländer-Präsident Deutschlands. Auch der spätere Bundeskanzler Helmut Kohl besuchte ihn ohne Journalisten-Tross und Medien auf seinem Feriensitz am Zirbitzkogel – Albrecht war begeisterter Jäger. Es gab zu dieser eit ein gefl geltes ort in den politischen Kommentaren: „Wer in Bonn Politik machen will, muss in Niedersachsen bei Albrecht zurückrufen.“

Schwere Trinkarbeit geleistet

Jungwinzer der Steiermärkischen Sparkasse 2019 Es war wirklich eine schwere Trinkarbeit, die die Weinpaten-Jury im Winzerhaus am Kogelberg im Vorfeld leisten musste. Das Who ist Who der Winzer war vertreten – von Helmut Mahorko bis zu Stefan Potzinger. Erweitert durch eine illustre Runde mit Landesrat Johann Seitinger, den Weinliebhabern Georg Knill, Präsident Industriellenvereinigung Steiermark und Geschäftsführer Knill Group, Jochen Pildner-Steinburg, Geschäftsführer GAW Group, Stefan Stolitzka, Vorstandsvorsitzender LEGERO, Chris-

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tian Purrer, Vorstandssprecher Energie Steiermark sowie Franz Mathi, COO Knapp Logistik. Sie verkosteten die gelungenen Sorten 2018 der Winzerinnen und Winzer U 30 und kürten nach einer Vorauswahl durch die Fachjury die Siegerinnen und Sieger 2019. Die Verleihung der Trophäen erfolgte dann traditionellerweise – seit 18 Jahren – in Graz im SparkassenCenter ganz oben im 6. Stock im stimmungsvollen Ambiente. Obwohl ordentlich gebechert und auch gegessen wurde, blieb ein Großteil der 3.500 Flaschen an

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ereits im Entrée bei der Talstation der Schlossbergbahn wurden die Besucher von DJ Mario Knox und köstlichen Drinks - serviert vom Schlossberghotel - begrüßt, um dann bei der Fahrt auf den Schloßberg von einem Meer aus Seifenblasen und tanzenden Pärchen empfangen zu werden.

Die Red Carpet Piazza präsentierte sich – umrahmt von Luftakrobatinnen und einer einzigartigen Szenerie der Ausstatterin Mignon Ritter – so prominent wie nie. Daneben bot der Genussgarten eine von irisierenden chirmen berdeckte anzfl che - die DJs Mama Feelgood und Mr. Farmer sowie die Kulinarik-Experten von El Gaucho und El Pescador servierten sommerliches Vergnügen für alle Sinne. Das Cocktail Green war ein weiteres Highlight im luftig-leichten Reigen: im einzigartig schönen Eventzelt begeisterten Horst Michael Schaffer und Raphael Wressnig mit „Special

Siegerweinen für weitere Anlässe im wein durfte sich noch einmal David „Weinkeller“ der Sparkasse. In der Ulrich mit seinem Zweigelt Eruption Kategorie Welschriesling gewann 2015 über den Sieg freuen. David Ulrich, beim Weißburgunder Roland Sternat, bei Sauvignon Blanc David Josef Marko. Florian Lieleg war der Beste beim Gelben Muskateller Florian Lieleg (Weingut Adam-Lieleg), Walburga Seidl (Vorstandsmitglied und in der offenen Ka- Steierm r ische Spar asse) a id Josef Mar o ( eingut Mar o) li er Kröp tegorie Rot- (Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse), Roland Sternat (Weingut Sternat),

Foto: Margit Kundigraber

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David Ulrich (Weinhof Ulrich), Landesrat Johann Seitinger und Franz Kerber

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er Abend

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Will es immer wissen

Soul & Groove Summit“, in diesem Jahr mit hochkarätiger und stimmgewaltiger Unterstützung von der bezaubernden Gisele Jackson. Kulinarisch begeisterten die Teams von Stainzerbauer und Eckstein, die verführerischen Cocktails servierten die Teams vom Landhauskeller und Promenade, und die Kulisse wurde von chilligen, kunstvoll gestalteten und beleuchteten Inseln komplettiert. Das absolute Highlight war jedoch der Ballsaal Kasematten mit einem einzigartigen Lichtkonzept, in den die Society Rookies in Begleitung von Buena Banda einzogen und, unterstützt von Akrobaten, zur unvergleichlichen Musik von QUEEN den Schlossbergball eröffneten. Die Musik kam von den beiden Orchestern – Sigi Feigl Orchester und Orchesta Fuego Latino. Zu Mitternacht begeisterten die Phoenix Fire Dancers mit einer beeindruckenden LED-Show und akrobatischen Einlagen.

bewusst, dass man mit der Brennnessel nicht nur Schnaps brennen kann, sondern sie als Heilmittel in Asien schon über Jahrtausende verwendet wird. Die Überraschung schlechthin war für Franz Wuthe, dass findige auern selbst Stoffe daraus fertigten. Im Ersten Weltkrieg steckte man die Soldaten auch in Uniformen aus Brennnessel- to . uthes fi e dee Er hätte gern einen Anzug Mit dem aus Brennnessel-Stoff. Die Komponisten Antwort auf die Frage „Wo Patrick Hahn (Bildmitte kriege ich einen solchen unten) Stoff her?“ fand er in London. In Österreich gibt es offensichtlich niemanden. Als Schneider dazu wurde ihm ein Hamburger empfohlen. Und wie das Leben so spielt: In der Konditorei Zaunschirm in Eggersdorf machte man ihn mit Patrick Hahn bekannt. Er ist bekanntlich ein angehender, internationaler Dirigent. Er kommt aus Eggersdorf und ist in Hamburg engagiert. „Ich habe mich dann beim Anmessen für meinen Anzug mit Patrick getroffen und da hat er meiner Idee zugestimmt, für die Musikkapelle in Eggersdorf s begann in Eggersdorf bei Graz. einen von mir in Auftrag gegebenen „Wo ich hingeschaut hab‘, habe Brennnessel-Marsch zu dirigieren.“ ich nur Brennnessel gesehen.“ Aus Und die Uraufführung vor wenigen der Not eine Tugend machen – heißt Wochen war ein Erfolg. Wo’s noch es. Der Grazer Unternehmer (ATSW Nachholbedarf gibt: Beim Ausbau 24 h Abschleppdienst), ganz in der der Brennnessel-Plantage. Und bis Denke eines Landwirtes: „Da mache in Österreich irgendwo ein eigener ich eben eine Brennnessel-PlanStoff damit produziert werden kann – tage.“ Beim Nachlesen wurde ihm auch das wird noch dauern.

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Scheut offenes Wort nicht Foto: Frankl

Fotos: Schlossbergball / Marija Kanizaj

„Abschlepper-König“ Franz Wuthe: Freude mit speziellem Anzug und Marschmusik

Bei der Verleihung des Ehrenringes in der Grazer Burg: LH Hermann Schützenhöfer mit Barbara Frischmuth.

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m Weißen Saal der Grazer Burg überreichte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer der steirischen Schriftstellerin Barbara Frischmuth den Ehrenring des Landes Steiermark. Sie ist bekannt dafür, dass sie keine Scheu hat, bei wichtigen Anliegen auch die influssreichen und M chtigen im Land zu kritisieren. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte die Literatin in Altaussee - wohin sie auch vor etwa zwanzig Jahren wieder zurückgekehrt ist. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, die einen Hotelbetrieb führte. Frischmuth studierte Türkisch und Ungarisch in Graz und später Orientalistik. Schon als Studentin veröffentlichte sie Anfang der Sechzigerjahre in der renommierten Literaturzeitschrift „Manuskripte“ und gehört zum Fundament des Forums Stadtpark. Neben Romanen und Erzählungen schrieb sie Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher und übersetzte aus dem Türkischen und dem Ungarischen und verfasste auch Kinder und Jugendbücher.

„Wollten die Welt kennenlernen“

Pioniergeist bewahrt

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egonnen haben Ingrid Gerencser und Franz Pammer als Berichterstatter in der Oststeiermark. Doch schon bald war ihnen klar, dass otografieren und das KennenIn den lernen der Welt das große Ziel für sie waren. 80er-Jahren 1987 gründeten sie die Agentur GEPA pictures. Seit vielen Jahren ist sie die größte Sportbildagentur Österreichs. Das erste Büro hatten Gerencser und Pammer in der Schönaugasse in Graz, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kleinen Zeitung. Diese zählte zu ihren ersten großen Kunden. „Wir haben alles fotografiert, so wie wir gedacht haben, dass es für uns wichtig wäre“, sagt Franz Pammer. „1992

spezialisierten wir uns auf die Sportbildfotografie, kurz darauf folgte die erste Bilddatenbank Österreichs.“ Seit der Jahrtausendwende kooperiert GEPA verstärkt mit internationalen Agenturen, um das Bildangebot zu erweitern. Mittlerweile gibt es mehr als fünf Millionen Bilder in der Datenbank. Jahrelang gab es 18-Stunden-Tage am laufenden Band – die beiden: „heute schon unvorstellbar.“ Die Agentur, die von Martin Ritzer, Ingrid Gerencser und Franz Pammer geführt wird, hat zahlreiche Mitarbeiter und freie Fotografen. Das GEPA-Trio: „Wo es wichtige Events

Management-Trio (v.l.): Martin Ritzer, Ingrid Gerencser und Franz Pammer mit ihren vier Bildbänden „Ramsau 1999“, „St. Anton 2001“, „Schladming 2013“ und dem jüngsten „Seefeld 2019 – Hand in Hand“.

und Entscheidungen im Sport gibt, sind wir dabei.“ So auch bei der Nordischen WM in Seefeld 2019, die der jüngste GEPA-Bildband zum Inhalt hat. Juli/August 2019 7

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POLITIK

Alle dürfen hoffen

Nationalratswahl am 29. September … doch wer hat welche Chancen?

Grünes Urgestein Werner Kogler

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anz egal, wie vielfärbig nach der Nationalratswahl am 29. September die nächste Regierungskoalition aussehen wird – einer wird als Regierungsmitglied ihr sicher nicht mehr angehören: der blaue Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek. Er geht als Spitzenkandidat mit dem Slogan „jetzt erst recht“ für die Landtagswahl 2020 ins Rennen. Offen spricht er an, dass er eine Koalition mit Hermann Schützenhöfer im Lande anpeilt. Schützenhöfer tritt zum dritten Mal bei einer LT-Wahl als Spitzenkandidat an. Noch nie hat er in seiner politischen Karriere den ersten Platz geschafft. Diesmal deutet alles darauf hin, dass die steirische ÖVP nach einer Durststrecke von 20 Jahren mit ihm wieder zur stimmenstärksten Partei im Lande wird. Waltraud Klasnic hat das im Jahr 2000 das letzte Mal geschafft. Ab 2005 war es dann Franz Voves. Dieser blieb auch bei der Wahl 2015 mit seiner SPÖ stimmenstärkste Partei. Weil er sein Wahlziel, 30 Prozent der Stimmen zu erzielen, knapp verfehlte, überließ er den Landeshauptmann-Sessel Hermann Schützenhöfer in einer Nacht- und Nebelaktion. Viele Parteifreunde sahen darin einen „Verrat“. Voves schlug Michael Schickhofer als seinen Nachfolger in der steirischen SPÖ und damit auch als Landeshauptmann-Stellvertreter vor. Mit etlichen Gegenstimmen folgte der Parteivorstand dem Vorschlag von Voves. Sein Argument: Die Schützenhöfer-ÖVP würde sonst mit der FPÖ eine Koalition eingehen und

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VP-Spitzenkandidatin Juliane Bogner-Strauß

SPÖ-Spitzenkandidat Jörg Leichtfried

Mario Kunasek: sicher nicht mehr auf der Minister-Liste

Hartwig Löger: möglicherweise wieder auf der Minister-Liste

müssen. Jetzt, als Spitzenkandidat der Grünen für die Nationalratswahl am 29. September – übrigens auch im Wahlkreis Graz und Graz-Umgebung – bietet sich Werner Kogler die Chance seines Lebens. Die Grünen haben erstmals realistische Aussichten, als Juniorpartner in einer Bundesregierung vertreten zu sein. Werner Kogler könnte damit zum ersten grünen Vizekanzler der Republik aufsteigen. Praktisch aus dem Stand heraus, wie es im Sport heißt. Schon irre – oder? Aber so funktioniert Demokratie.

und wer mit ihm in eine Koalition will, ist diesmal allerdings offener denn je. Damit hängt aber auch die Frage zusammen, ob die ehemalige steirische Ministerin Juliane Bogner-Strauß wieder in die Regierung berufen wird. Sie ist die steirische Spitzenkandidatin für den 29. September. Der zweite Steirer auf der möglichen neuen Minister-Liste von Sebastian Kurz ist Hartwig Löger. Er führte bekanntlich das Finanzministerium. Für wenige Tage war er nach dem Misstrauensantrag sogar Kanzler. Es ist völlig offen, ob er auch diesmal ein Minister-Ticket lösen kann. Schneidet die steirische ÖVP insgesamt besser ab als andere Bundesländer, so sind das zusätzliche Bonuspunkte, wenn es parteiintern um die Postenvergaben gehen wird.

die SPÖ müsste so in die Opposition. Eine bis heute historisch nicht belegte Schutzbehauptung des ehemaligen Landeshauptmannes. Seit damals scheut Voves Auftritte bei Parteiveranstaltungen. Auch jüngst am Flughafen Graz-Thalerhof, als Jörg Leichtfried mit 99,6 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten der steirischen SPÖ für die kommende Nationalratswahl gewählt wurde.

Vom „Arbeitslosen“ zum Vizekanzler? Gestern noch völlig dabei, heute völlig out und morgen schon wieder gefragt. Wenn es einen Beweis dafür gibt, was die Politik alles vermag, dann zeigt sie das an Werner Kogler. Unbeirrbares Durchhaltevermögen, phasenweise belächelt, wird auch belohnt. Nach dem selbst verschuldeten Wahldebakel bei der Nationalratswahl 2017 waren die letzten eineinhalb Jahre nicht leicht für den gebürtigen Hartberger Grünen Werner Kogler. Er stand ohne ro da ohne fi es inkommen, hätte sich eigentlich beim AMS vormerken lassen müssen, ließ jedoch die Politik nicht los. In dieser schwierigen Zeit hielten ihn die Landesorganisationen durch ihre Unterstützung über Wasser, war das grüne Urgestein Werner Kogler die einsame grüne Stimme auf Bundesebene in Wien. Seit der EU-Wahl ist nun alles anders. Ohne „Ibiza“ hätte es Werner Kogler „nur“ ins EU-Parlament geschafft, hätte er zwischen Wien, Brüssel, Straßburg, Graz pendeln

Vieles deutet nach Aussage der Meinungsforscher darauf hin, dass Sebastian Kurz mit seiner türkisen ÖVP der erste Platz bei der Nationalratswahl weder von der SPÖ, auch nicht der FPÖ und schon gar nicht von den Grünen streitig gemacht werden kann. Mit wem er

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Waldbaden ist neuer (Sommer-) Trend

… das sind unsere „Vorfahren“ Flüchtlinge, Asylanten, Migranten aus Afrika, Syrien, Tschetschenien, … sind nicht Fremde

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er sich mit der Suche nach unwiderlegbaren Argumenten, Fakten für oder gegen Flüchtlinge, Asylanten, Migration abquält, dem kann jetzt geholfen werden. Und zwar mit dem Buch „Die Reise unserer Gene“. Es ist die Geschichte über uns und unsere Vorfahren. Autor ist der Archäogenetiker Johannes Krause, Direktor des Max Plank Institutes für Menschheitsgeschichte in Jena. Es ist dies ein neuer Forschungszweig, den die neuen Techniken und Technologien in der Medizin ermöglichen. Damit kann man auch die DNA aus Knochenfunden entschlüsseln und so neue Erkenntnisse daraus gewinnen. Wie zum Beispiel, ob und wie die prähistorischen Völker untereinander verwandt waren. Krause rekonstruiert in seinem Buch auch die großen Wanderbewegungen der Urgeschichte, die über Europa hinweg gezogen sind. Er bestätigt die „Out-of-Africa“-Theorie. Derzufolge ist der moderne Mensch in Afrika entstanden und hat von dort aus die Welt erobert. Wir Menschen tragen zu 98 Prozent Gene des Afrikaners in uns. Nur zu zwei Prozent stammen wir vom Neandertaler ab.

Ein weiteres sensationelles Forschungsergebnis: In Anatolien, also im Nahen Osten, entwickelten die Menschen den Ackerbau. Das war vor 10.000 Jahren. In der Folge kam es zu einer großen Wanderbewegung. Anatolische Bauern wanderten aus und sind Donau-aufwärts gezogen. Sie haben von dort aus Europa kolonisiert. Genetischen Funde zeigen, dass die Menschen, die vor 7.500 Jahren in Europa lebten, ihre genetischen Wurzeln in Anatolien hatten. Womit bewiesen ist, dass die heutigen Migranten, Flüchtlinge, Asylanten unsere Vorfahren sind. Dennoch wollen wir nicht, dass unsere Verwandten sich in unserer Nachbarschaft breit machen. J.L.

Meer, Se en und B erge sin Denn aus d für di Japan, d e Erholu em Land höchsten ng passé des Läch Selbstmo . elns und rdrate s Jugendli der chon bei chen, er Kindern reicht u heißt Sh und ns ein n inrin-yo euer Tre ku, auf geht es nd: er Deutsch darum, m Waldbade it allen des Wald n. Dabei Sinnen i es einzu n die At tauchen ken. Dre mosphäre und neue ißig Min Käfte zu uten auf die Voge taneinem Ba rl zwits umstumpf chern hö Morcheln sitzen, ren und und Rehd die Gerü ung eina ness. In che von tmen ist zwischen die neue gibt es te Waldb Wellauch bei ademeist uns ausg er, die gepumpte ebildemit Stre Stadtmen sshormon schen in nicht we en vollden Wald iß, wie es dort führen. bei dies grünt un Wer en Kurse d rasche n richti Nun könn lt, ist g. te man n atürlich gehen un auch all d sich s ein in d elbst um sellscha en Wald schauen. ft, wo n Aber in ur anerk muss, tu einer Ge annt ist n sich v , was ma iele mit ell noch n kaufen einem Gu mit eine i d e m und even ist in J Ratgeber tuapan nic -Büchlei ht ander n leicht baden lä s er. Das . ngst als Dort gil t das Wa Medizin. wirtscha ldDas japa ftsminis nische L terium f Anfang d andührte Sh er achtz inrin-yo iger Jah millione ku schon re ein u nschwere nd förde s Forsch zinische r te ein u n g sprogram Wirkung m, um di nachzuwe lustwand e mediisen. Mi eln jede llionen s Jahr a lungswal Japaner uf den W des von egen des Akasawa. In Japan Erhohat auch ein ande erlangt: r e der Aoki r Wald B gahara-W erühmthe Fuji. Di ald zu F it e Bäume üßen des s o llen dor kaum ein Berges t so dic Sonnenst ht stehe rahl das Man hat n, dass Blätterw – zwei A erk durc utostund das Gefü hdringt. en von T hl, völl okio ent ig allei Ein Umst fernt – n in der and, den Natur zu s eit läng Selbstmö sein. erer Zei rder sch t vor al ätzen, w auch „Su l e em s h icide Fo alb der rest“ ge Aokigaha der Frei nannt wi ra Wald tod kult rd. In J urell ve hara gil apan ist rankert, t als sp und der i r i cher und tueller AokigaHotspot. Anleitun gen im I Es gibt Selbstmö nternet, Bürder emp die den fehlen. rituelle Wald für Vor alle n Selbst m Männer tötung S den Wald , die de eppuku n , um nic r achhänge ht mehr Ich gehe n , gehen z u rückzuko auch ger in mmen. n in den es wird Wald, ab sonst sc e hnell fa r nicht die Leut d. Viell zu lang, e ja des eicht br halb um, ist. Ich ingen si weil ihn ziehe de ch en im Wa m Waldba Stadtbad ld fad d lieber vor, z.B ein somm . in ein len Mens erliches em Cafe chen, di im Freie e die So nießen, n mit vi nne oder plaudern eden Scha und sons ungemein tten get nichts . Ein ab tun. Das endliche empfehle s Kneipe beruhigt n, am be nbad kan sten in zimperli n ich au einer Kn ch getru ch eipe, wo nken und lebt und nicht zu geraucht zumindes wird. So t das Ra möglich was beuchen wi sein. Ma rd bald n sollte nicht mi nicht me freilich t dem Kn hr das Knei eippbad wechseln penbad des berü . Zur No h m t t e , n Pfarre man auch aber wir rs verklich nu im Kneip r zu Not pbad die ziehe eh , kann Lebensge rlich ge ister we sagt das Waldbade cken. Ic Kneipenb n warte h ad vor. ich noch Mit dem .

Reinhard

Schuch

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KATHRYN LIST

• e elt n ern ein Kulturgen einge an t • nterir is er Kulturte el für an es au tsta t

Die AVL-Foundation-Co-Gründerin und -Geschäftsführerin

Helmut List Halle mit Science Tower

V

om KLIPP-Büro im Science Tower in der Waagner-Biro-Straße in Graz geht’s zum Gespräch mit Kathryn List. Sie ist die Frau von AVLChef Helmut List. Wir treffen uns sozusagen nextdoor in der Nachbarschaft in der AVL Lounge der familieneigenen Helmut List Halle. Mit jährlich 130.000 Besuchern ist diese der meist frequentierte Kulturtempel der Landeshauptstadt.

Kathryn List wurde am 1. Juni 1954 in Dearborn, der Heimatstadt Henry Fords, unweit der US-Autometropole Detroit, geboren. Sie hat es geschafft, mit einer kleinen, aber hoch kompetenten Mitarbeiter-Crew, der AVL

(Anstalt für Verbrennungsmotoren List) – heute ein Weltkonzern mit dem Hauptquartier in Graz mit mehr als 10.000 Beschäftigten und 45 Tochtergesellschaften – ein „Kulturgen“ einzu flanzen. ie heute - hrige ist Geschäftsführerin und Mitbegründerin der AVL Cultural Foundation (Kulturstiftung). Deren Ziel ist eine spannende Symbiose – nämlich die Verbindung von Kunst mit Technik. Die Kulturstiftung ermutigt Künstler, sich mit Themen, Konzepten, Methoden und Materialien auseinanderzusetzen, die eben Kunst und Wissenschaft verbinden und so damit beide Bereiche bereichern. „Wir haben uns der Förderung kreativer und

künstlerischer Talente verschrieben“, erklärt die KLIPP-Gesprächspartnerin eloquent und mit viel Begeisterung. Sie spielte in ihrer Jugend Geige und tanzte Ballett und ist heute auch „Member of the Council“ des Europäischen Forums Alpbach. Den Beweis dafür, dass Kathryn List und ihr Team offensichtlich vieles

richtig machen: Im November 2018, also vor rund einem halben Jahr, wurde die AVL Cultural Foundation in Berlin vor 500 Gästen aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien als „Europäischer Kulturinvestor des Jahres 2018“ ausgezeichnet. Es ist dies der innovativste Kulturpreis in Europa, der in einem mehrstufigen Auswahlver ahren von einer -k figen ertenjury vergeben wird. Neben der AVL Cultural Foundation waren renommierte Unternehmen wie die BMW Group und Erste Group Bank AG nominiert. „Es ist Kathryn List, die federführend das kulturelle Engagement von AVL vorantreibt“,

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The Irvine 7

Foto: Katerina Kepka/AVCLF

Foto: Katerina Kepka/AVCLF

... Andy Cavatorta bei der Premiere in New York

Foto: Katerina Kepka/AVCLF

Foto: AVL Cultural Foundation

so Michael Ksela, Co-Geschäftsführer der AVL Cultural Foundation bei seinem Statement zur Preisverleihung in Berlin.

„Irvine 7“: trägt den Familiennamen der Muse des Künstlers Andy Cavatorta, die 7 steht für den siebenten Prototyp.

Jam-Session in New York

Erwin Hauser, Manager der Helmut List Halle.

Ein Auslöser für die Siegerpalme in Berlin und die Entscheidung der Jury dürfte das Projekt „The Irvine 7“ sein. Ein musikalisches Raumschiff, das in der AVL Cultural Foundation entwickelt und gesteuert wird. Weltweit einmalig. Initiator ist der US-Künstler Andy Cavatorta. Für ihn ist es wichtig, die menschliche Interaktion als Hauptaspekt für die Entstehung der Musik zu betrachten, nicht den computergenerierten Sound. Die Technologie soll den Musiker in den Mittelpunkt stellen. Das „Irvine 7“ gibt der Persönlichkeit des einzelnen Spielers deshalb viel Freiraum – in gewisser Weise setzt es sie sogar voraus. Das Instrument macht zwar den Sound, aber der Musiker macht die Musik. Über 100 Sensoren und Kabel, 30 Leiterplatten und 15 Computer bringen die insgesamt sechs Piezocryst-Kristalle zum Erklingen. Diese werden durch elektrische Impulse in Schwingung versetzt.

Andy Cavatorta (li.) mit Musiker-Kollegen Tom Huber beim Prototyping in New York

Die Überlagerung dieser Schwingungen generiert Signale über dem menschlichen Hörvermögen. Mit computergenerierten Impulsen verknüpft, werden diese Überlagerungen – entstanden durch die Bewegungen und Interaktionen des Spielers mit der Technologie – schließlich hörbar und über Visual-Arts-Elemente sogar sichtbar gemacht. Dabei sind die Ausdrucksmöglichkeiten so vielfältig, dass ein Vergleich zu einem Streichinstrument oder der menschlichen Stimme durchaus naheliegend ist; ja, sogar bewusst nahegelegt wird.

Kristalle wertvoll wie Gold Damit Künstler und Musiker in diesem Neuland überhaupt experimentieren können, sind die Piezocryst-Kristalle „lebenswichtig“. Sie werden in der Forschungsabteilung der AVL „gezüchtet“, haben wie natürliche Kristalle eine lange Wachstumszeit und sind – salopp gesagt – „wertvoll wie Gold“. Der „Irvine 7“ dienen sie als Soundquelle. Entwickelt hat die Galliumphosphat-Kristalle im Lauf der letzten 30 Jahre der AVL-Physiker P. W. Krempl und dessen Team. Das AVL-Tochterunternehmen Piezocryst ist heute das einzige Unternehmen weltweit, das diesen quarzähnlichen Kristall

Michael Ksela, Co-Geschäftsführer der AVL Cultural Foundation

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COVERSTORY produzieren und hochpräzise bearbeiten kann. Der Kristall wird für Hochleistungssensoren genutzt, die einen extrem hohen Innenwiderstand haben müssen. Ihr nahezu perfektes Sensorverhalten macht die Kristalle weltweit einzigartig und zu essenziellen Komponenten in der Messtechnik, unter anderem für Sensoren in Flugzeugturbinen. Weil die Helmut List Halle den Platz dafür nicht hat, wird in den nächsten Wochen in einem Gebäude in der Nachbarschaft ein Studio entstehen, wo Künstler die Möglichkeit bekommen, mit „The Irvine 7“ zu arbeiten.

„Ich liebe die Farbe violett.“

„... vitale Produkte zu machen.“

Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List AVL ist ein Unternehmen für die Entwicklung von Antriebssystemen sowie dazugehörende Simulation und Prüftechnik. Die AVL gliedert sich in drei Geschäftsbereiche: • Powertrain Engineering (PTE): Entwicklung von Antriebssträngen inklusive Verbrennungsmotoren, Hybridsystemen, Getriebe, Batterie, Elektrik und Elektronik • Instrumentation and Test Systems (ITS): Entwicklung von Prüfständen und Messtechnik für Motoren, Fahrzeugen und Komponenten

Künstler haben sehr ähnliche Weltbilder und Arbeitsweisen. Es geht um Neues, Kreatives, Unbekanntes.“ Und woher kommt und stammt Ihr Interesse daran? „Ich komme aus einer Ingenieurfamilie“, schildert sie in ihrem tadellosen Deutsch mit amerikanischem Akzent, „und habe an der Universität von Michigan in Environmental Economics promoviert.“ Nach der Promotion wollte

sie eigentlich nur für kurze Zeit Freunden in einer Theatergruppe – „die Administration war nicht so gut“ – aushelfen. Kathryn List, sich gerne daran erinnernd: „Daraus wurden elf Jahre. Wir waren eine kleine Gruppe. Im Stadtteil Greektown von Detroit bauten sie mit vielen neuen Ideen ein professionelles, regionales Theater auf. „Wir haben dafür ein leerstehendes Gebäude gefunden, wo früher die

Pelzhändler aus Kanada ihre Waren lagerten und verkauften. Kathryn Lists Vater war Präsident der Society of Automotive Engineers und das Schicksal wollte es, dass sie anlässlich eines Kongresses in den USA ihren späteren Ehemann, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut List kennenlernte. Ohne auch nur ein Wort Deutsch zu sprechen, folgte sie ihrem Mann 1987 nach Graz. „Als

DIE „HLH“ – EINE ALLESKÖNNERIN Die Helmut List Halle wird an 220 Tagen im Jahr bespielt. Mehr Kunst, Kultur und Events an einem Standort gibt es sonst nirgendwo in der Steiermark. Ob im Club-Modus mit Disco, Rave, Concert oder Gig, als ballroom, Theater, als Business-Location hat sie Platz für bis zu 2.400 Personen. Die ehemalige Fabrikhalle wurde im Jahre 2002 vor dem Abbruch bewahrt. Früher wurden in der Werkshalle 9 gewagte Kuppeln, aufsehenerregende Dachkonstruktionen, verbindende Brückenelemente,

Foto: Harry Schiffer

Mit dem bevorstehenden Erweiterungsbau der Helmut List Halle wird „Irvine 7“ danach dort sein Zuhause haben. Erwin Hauser, Geschäftsführer der Hallenbetriebsgesellschaft: „Helmut und Kathryn List haben keine Halle gebaut, um den Namen darauf zu schreiben, sondern die Halle ist Teil des Unternehmen-Brandings und der Philosophie in der AVL, wie sie arbeitet. Uns geht es immer darum aus nichts, aus technischen Ideen vitale Produkte zu machen. Die Halle ist kein Vermarktungsinstrument.“ Und Kathryn List ergänzt: „Es ist ein Zeichen an unsere Mitarbeiter: ,Hallo, wir schätzen Ihre Kreativität und wir schätzen Ihre Risikobereitschaft.‘ Ingenieure und

Das Ehepaar Helmut und Kathryn List mit SFL-Eigentümer Hans Höllwart. Science Tower und Halle gingen auch als „Kathedrale durch“

• Advanced Simulation Technology (AST): Entwicklung von Simulationssoftware für Motor und Fahrzeugentwicklung CEO: Helmut List Gegründet: 1948 Mitarbeiter: über 10.400 weltweit, 4.150 in Graz Tochtergesellschaften: 45 Exportquote: 96 Prozent Umsatz 2018: 1,75 Milliarden Euro 12 Juli/August 2019 10-13_List.indd 12

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Unterirdischer Kulturtempel kommt Baulärm dringt von draußen in die Helmut List Halle, denn seit mehreren Wochen sind Bagger im Einsatz, die Baugruben ausheben, Kräne, die Betonteile transportieren, Gebäudemauern werden hoch gezogen – der Bau des neuen Stadtteils Smart City für 3.500 Menschen ist voll im Gange. Für die AVL eine große Chance, auch dort die Zukunft mitzugestalten. Die Helmut List Halle steht ja auf historischem Industriegrund. Es war die Werkshalle 9 der ehemaligen Waagner Biro AG, einem traditionellen Maschinenbauer, den es heute nicht mehr gibt. Sie sollte abgerissen werden. Doch der beratende Architekt Markus Pernthaler meinte, solche Hallen hätten prinzipiell eine gute Akustik und so wurde daraus ein Kulturtempel. Ursprünglich von Helmut List für das Land Steiermark gebaut und an das Land weiter vermietet, das im Jahre 2003 eine eigene Spielstätte für den steirischen herbst und styriarte wollte. Doch die Kosten bekam das Land nicht in den Griff. 2012 übernahm dann die AVL Cultural Foundation die Betriebsgesellschaft und das Hallenmanagement.

Die List Halle mit dem geplanten Zubau im Hintergrund (Rendering)

hochwertige Stahlkonstruktionen für die Welt produziert. Heute ist sie Veranstaltungsort für hochwertige Produktionen. Vergangenheit verpflichtet – ist man hier fast versucht, zu sagen.

Foto: Stefan Leitner

Und Kathryn List verrät im Gespräch eine absolute Neuigkeit: „Die Helmut List Halle wird nicht nur einen Zubau mit Parkdecks, Werkstätten

So wie Kathryn List das sagt, tut sie das ohne Koketterie und auch nicht h flichkeitshalber. Am ag des KLIPP-Gesprächs hat sie am Abend noch einen gro en o fiziellen Termin wahrzunehmen. Sie ist auch Präsidentin von AIMS (American Institute of Musical Studies), das seit 1971 in Graz arbeitet. Der Empfang im Schloss Eggenberg – mit Abendkleidung, Kerzen und allem Drum und Dran – beeindruckt die Teilnehmer immer wieder. Auch ihr selbst sind derartige Traditionen sympathisch. Wenig kann sie jedoch mit Privilegien anfangen. Ihr Auto parkte sie nicht am AVL-Gelände, sondern davor in der Waagner-Biro-Straße. „Weil da mehr Platz war“ – so ihre nüchterne Begründung.

Foto: Nikola Milatovic Foto: Nikola Milatovic

Foto: Werner Kmetitsch

Helmut mir die Büros in Graz zeigte, sagte er voll Stolz, dass dort 600 Mitarbeiter arbeiteten.“ Heute beschäftigt die AVL allein in Graz 4.150 Menschen. Darunter sind hunderte, die aus aller Herren Länder kommen. Kathryn List: „Wir achten darauf, dass wir diesen Leuten auch ein entsprechendes kulturelles Umfeld und auch ein Bildungsumfeld bieten. Damit sich unsere Mitarbeiter auch gut aufgehoben fühlen. Graz ist in vielerlei Hinsicht dafür eine wunderbare Stadt und mit unserer Foundation können wir auch zur kulturellen Vielfalt beitragen. Heute sagen die Leute schon: ,that is our hall and the face of AVL in the public‘ („das ist unsere Halle und das Gesicht der AVL in der Öffentlichkeit“).“

usw. bekommen, sondern auch eine unterirdische Veranstaltungshalle für 500 bis 600 Besucher, die architektonisch und akustisch was Besonderes wird.“ Weil es ja dann in der Smart City oberirdisch viel Nachbarschaft geben wird, soll kein Laut nach draußen dringen – unabhängig davon, was unter der Erde abläuft. Um die Helmut List Halle wird es den AVL Campus geben. „Das allerletzte, was wir aber wollen: Dass wir ein abgehobener Ort sind“, so die AVL-„Kulturdesignerin“ klar und unmissverständlich. „Es soll ein unbeschwerter Mix sein, den wir hier entwickeln. Wenn wir unsere Augen offenhalten, dann lernen wir von jedem etwas.“

Foto: Peter G. Palme

Foto: Lotus Photography

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Und das schrieb KLIPP im Jahr 1996

Der Jahrhundertmann

Vater Hans (wenige Monate nach seinem 100. Geburtstag verstorben) mit Sohn Helmut

… AVL-Gründer Prof. Hans List, der Dieselmotoren-Papst aus Graz, feiert im April seinen 100. Geburtstag. Er revolutionierte von Graz aus den Motorenbau und machte seine Firma zur Nummer 1 in der Welt … So wie seine Motoren aufgrund exakter Forschungsarbeit und sorgsamer Planung hohe Leistungen und ein hohes Alter erreichen, so streng geht Prof. Hans List auch mit seinem körpereigenen „Motor“ um Unglaublich fit lässt sich der 100-Jährige noch täglich in der Früh in seine irma chauffieren und geht dort seiner Büroarbeit nach. Wo andere bereits an die Pension denken, gründete List mit Geldern aus dem Marschall-Plan als 52-Jähriger im Jahre 1948 sein eigenes Forschungszentrum … „Ich bin natürlich nicht austauschbar mit jemandem, der hier etwa am Computer sitzt.“ … Vor Jahren reiste List bis nach China; auf die Frage, ob dies nicht beschwerlich für ihn war, offenbart er seinen trockenen Humor: „Nein, warum? Man setzt sich einfach ins Flugzeug, und wenn man angekommen ist, steigt man wieder aus. Was soll daran beschwerlich sein?“ Seine Gesundheit lässt er von seinem Schwiegersohn Dr. Harnoncourt überwachen, der ihm auch einen Ernährungsplan zusammenstellt … Dass er studieren konnte, verdankt List nicht zuletzt seiner bürgerlichen Herkunft, schon sein Großvater war ein wohlhabender Mann, der das Hotel Elefant (das heutige ÖGB-Haus am Südtiroler Platz) erwarb und weiterführte. Der Vater von Professor List war ein Eisenbahn-Bauunternehmer und ermöglichte es seinem Sohn, zu Anfang des Ersten Weltkrieges an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Hochschule in Graz zu inskribieren. Nach dem Krieg erhielt er 1920 das Ingenieur-Diplom mit Auszeichnung. List dissertierte mit der Arbeit „Regulierung von Dieselmotoren.“

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WIRTSCHAFT

Alle hoffen auf mehr Weiblichkeit Nachwuchsschmiede Bulme mit 2.400 Schülern: „Spatenstich für die Zukunft“

Direktor Günther Greier: „Mädchen-Anteil steigt, beträgt aber nur 12 Prozent.“

eim Spatenstich für das neue Werkstättengebäude der HTL Bulme in Graz-Gösting gaben mit Bildungsministerin Iris Eliisa Rauskala und Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner zwei Frauen den Ton an. Also keine Rede mehr von einer Männerdomäne. In der HTL Bulme selbst sieht es allerdings noch anders aus. Von knapp 2.400 Schülern sind nicht mehr als 12 Prozent weiblich. Weit höher sei der Anteil im Lehrkörper, der zur Hälfte aus Frauen bestehe, wie Schuldirektor Günther Greier ausführt. Alle Beteiligten hoffen künftig auf noch mehr Weiblichkeit. Der gebürtige Kärntner Günther Greier leitet seit fünf Jahren die Bulme in Graz. Mit 2.400 Schülern, mehr als 100 Klassen und 250 Lehrern ist sie die drittgrößte Bildungsorganisation Österreichs. „Mich hat das Handwerkliche immer fasziniert“, „garantiert“ der Direktor mit seiner Leidenschaft dafür, dass die Bulme ihren Ruf als eine der besten Ausbildungsstätten nicht verlieren wird und auch als Schule mit der Digitalisierungswelle zurande

Volksschulkinder haben nicht mehr Deutsch als Muttersprache. Der Vorteil der Ausbildung in der Bulme für die jungen Menschen: Mit 19 ist man technisch ausgebildet und kann eine ingenieursmäßige Arbeit

Heisses Rennen um Wirtschaftspreis 30

steirische Unternehmen und Forschungseinrichtungen (siehe auch Seite 16) sind für den Fast Forward Award 2019 nominiert – je fünf Projekte in sechs Kategorien. Sie alle haben die Chance auf den Wirtschaftspreis des Landes Steiermark am 11. September 2019. 14 davon haben ihren Sitz in Graz. Bereits mit der Nominierung erhalten die Projekte öffentliche Aufmerksamkeit. Bannerfahnen zu jedem Unternehmen wehen auf Grazer Plätzen, Unternehmensportraits auf der Website informieren über Daten und Fakten. Inhalt und Details der Einrichtungen sind auf der Website ffa.at einzusehen. E-Autos laden selbstständig auf – Matrix Charging Die vollautomatisierte Ladetechnologie verbindet den Fahrzeugunterboden mit der Stromquelle

Foto: SFG/Erwin Scheriau

B

kommt. Denn Günther Greier war selbst über viele Jahre lang Gruppenleiter in der Bauelemente-Entwicklung bei Siemens Matsushita in Deutschlandsberg. Die von ihm und seinem Team entwickelten Vielschicht-Varistoren – „die sind ein Überspannungsschutz“ – wurden vom seinerzeitigen Weltmarktführer Nokia in deren Handys eingebaut und sind auch jetzt noch ein wichtiger Bestandteil von Mobiltelefonen. „Die Vorläufer waren zehn Mal so groß, unsere Entwicklung etwa ein Millimeter mal einen halben Millimeter. Und das macht schon stolz“, so der Direktor. Die Bulme liege mit ihrem Ausbildungssystem gut im Rennen. „Aber natürlich müssen wir Anpassungen vornehmen“, so Günther Greier. Eine davon ist die sprachliche Herausforderung. 50 Prozent der

Illustration: mmproject

Bulme in Graz-Gösting

– einfach und schnell in privaten Garagen und auf öffentlichen Parkplätzen nachzurüsten (Easelink GmbH). Balkonkraftwerk zum selber Installieren – SolMate Es produziert erneuerbare Energie – Strom aus der Sonne – auf dem eigenen Balkon, speist diese in die Steckdose und erkennt, wann in der

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www.klippmagazin.at

Foto: SFG/Erwin Scheriau

Bulme-Direktor Günther Greier beim „Spatenstich für die Zukunft“

Wohnung Strom verbraucht wird. Nicht sofort genutzter Sonnenstrom wird im Akku gespeichert und für die Abendstunden aufgehoben (EET – ficient nerg echnolog Gmb . Wie viele, wann und wohin? – Schnelle und übersichtliche Bewegungsdatenanalyse Anonymisierte Bewegungsdaten aus dem Mobilfunknetz können für aussagekräftige Bewegungsstromanalysen verwendet werden. Die technische Lösung ist direkt im Netz des Betreibers integriert (Invenium Data Insights GmbH). Bausatz für die Öko-Villa Villavoon Die Verwendung reiner Naturmaterialien mit ausgeklügelter Technik schafft ein Bausystem aus Holz, mit dem sich Gebäude ohne Kleber, Bindemittel oder Schrauben errichten lassen – besonders tragfähig und stabil. Mit unterschiedlichen Modulen lässt sich individueller Wohnraum zusammenstellen (DI Strohecker ZT GmbH). Schlaue Abfalltonnen kommunizieren – Smart Waste Bin Der Füllstandsensor für Mülltonnen in der Größe eines Handys liefert Informationen, die den Entsor-

ausüben. Mindestens die Hälfte der ehemaligen Schüler studiert weiter. Und viele von denen, die die Schule abbrechen mussten – aus welchen Gründen auch immer – kommen Jahre später wieder. „Sie machen die Abendmatura.“ Das große Plus der Bulme gegenüber anderen Mittelschulen sei der praktische Zugang, den die HTL-Matura anbietet. So ist auch das Interesse für Elektronik enorm und die Lehrpläne müssten, so Günther Greier, adaptiert werden. In den Werkstätten werde man entsprechende Maßnahmen treffen, um digitale Produktentwicklungen, etwa Virtual Reality bei der Konstruktion im Maschi-

gungsprozess optimieren. So übermittelt er etwa Temperatur, Anzahl der Deckelöffnungen, Bewegungsmuster und vieles weitere automatisch an das gewünschte Portal (Sloc GmbH). Automatisch zum billigsten Anbieter SmartC ist eine app-basierte Software, die (voll-)automatisiert mit tagesaktuellen Preisen den idealen Stromanbieter bucht. Sie vergleicht Verträge, wählt den passenden aus, füllt ihn aus und schließt den günstigen Tarif ab. Die App dient dabei rein den Kundeninteressen (SmartC – Smartcontract Solutions GmbH).

nenbau, einzusetzen. Das wiederum bedeutet, dass die Mathematik und Elemente der Informatik einen noch höheren Stellenwert bekommen. Und in diesem Zusammenhang ist auch der begonnene Neubau der Werkstätten ein großes Plus für die Schule. Das neue Werkstättengebäude umfasst rund 7.400 Quadratmeter. Im Erdgeschoß des Neubaus befinden sich eine Aula mkleiden die Maschinenbauwerkstätten, die Motorenprüfstände sowie die Haustechnikwerkstätte. Im ersten Obergeschoß liegen die Elektrotechnik- und Elektronik-Werkstätten sowie ein großzügiger Pausenraum, ein Lehrerkonferenzraum und die synthetisch durch Werkstättenleitung. Parallel dazu einen Stoffwechwird ab 2020 das Haupthaus selweg in der Hefe Pimit einem Zwischentrakt im chia pastoris herstellen. Erdgeschoß vergrößert und Ab sofort reicht billiger aufgestockt. Es entstehen Industriezucker, um das unter anderem Sonderbegehrte Produkt in größeren unterrichtsräume Mengen und in bisher ungeahnund EDV-Säle. ter Qualität umweltfreundlich und ressourcenschonend zu produzieren (ACIB GmbH).

Bilder aus Fahrzeugkameras und leitet daraus Bildanalyse und 3D-Modellierung ab (Mapillary GmbH). Lückenlose Nachverfolgung auf Schiene – WaggonTracker Der WaggonTracker bringt die Digitalisierung jetzt auf Schiene und liefert damit Kostenreduktion und erhöhten Frachtschutz. Um die Herausforderung der Stromversorgung zu lösen, ist das Herzstück ein neuentwickelter Radnabengenerator. Er versorgt Güterwagons bei allen Wetterbedingungen und Jahreszeiten autonom mit Strom und ist robust und langlebig. Die Echtzeit-Datenübermittlung via „In-Train-Kommunikation“ macht das System unabhängig von einer Internet-Verbindung (PJ Monitoring GmbH).

Digitales Elternheft SchoolUpdate liefert einfache und sichere digitale Kommunikation zwischen Schulen, Lehrern und Eltern – Verschiebungen und Termine sowie Notfall-Infos. Schulschwänzen wird sofort erkannt und mitgeteilt (BIT Media E-Solutions GmbH).

Algorithmus erfüllt Kinderwünsche – femSense femSense misst über einen im Patch integrierten Temperatursensor die weibliche Körpertemperatur hochpräzise und kontinuierlich. So zeigt die benutzerfreundliche App den fruchtbarsten Zeitpunkt im Zyklus einer Frau. Der derart genau berechnete Eisprung macht den Weg zum Wunschbaby so einfach wie noch nie (Steadysense GmbH).

Gemeinschaftsprojekt digitale Weltkarte – Digitale Map Features durch Künstliche Intelligenz Mapillary ist eine offene Plattform zur gemeinschaftlichen Kartographierung und Visualisierung der Welt. Künstliche Intelligenz nutzt

Seltenster Duftstoff künstlich hergestellt Bis zu 30.000 Euro kostet ein Kilo des in der Parfumindustrie heiß begehrten tierischen Duftstoffs Ambrox. Im neuen Verfahren lässt sich Ambrox bzw. Ambrein erstmals bio-

Kalium Home Monitoring Bei der Behandlung chronischer Wunden oder Verbrennungen kommt es oftmals zu einem gestörten Verlauf. Der neue Wundverband aus bakterieller Nanocellulose mit hohem Wasseranteil ist durchsichtig, damit man die unde bei aufliegendem erband beurteilen kann. Zusätzlich ist der Verband mit einem Indikatorfarbstoff versehen, der den pH-Bereich darstellt, und bei Bedarf schnelles Handeln erlaubt (Joanneum Research – Health). Kombinierter ph-Indikatorverband Patienten mit Herz- oder Niereninsu fizienz k nnen in ukun t ihre Gesundheit viel einfacher überwachen und ihren Blut-Kaliumwert selbst bestimmen. Ein Tropfen Kapillarblut reicht für die Kalium-Messung. Der Besuch beim Arzt oder in der Ambulanz für die routinemäßige Kontrolle des Kaliumspiegels entfällt ebenso wie die Wartezeit auf das Ergebnis (Joanneum Research – Coremed). Motorenüberwachung unter Extrembedingungen Das Large Engines Competence Center (LEC) ist Österreichs führende Forschungseinrichtung für Großmotoren. Mit ihren Entwicklungen schafft es die Grundlagen für den Technologiesprung zur nächsten Generation von Gas- und Dual-Fuel-Motoren. Das entwickelte echtzeitfähige Telemetriesystem LEC Smart Telemetry ist eine hochfle ible robuste und leistungsstarke Sensor-Lösung, das in extremen Motorsituationen den großen Beanspruchungen standhält (LEC GmbH). Juli/August 2019 15

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Mutige Entscheidung des Richters Mildes Urteil für oststeirischen Arzt Das jüngste Gerichtsurteil gegen jenen oststeirischen Arzt,d er seine Kinder jahrelang gequält haben soll, beschäftigt die Öffentlichkeit. Der Prozess war für viele Beteiligten eine Qual. Die Kinder wurden in einem anderen Raum befragt und ihre Aussage in den Gerichtssaal übertragen. Die Exfrau bekannte vor Gericht wiederholt, welche Angst sie vor ihrem Exmann gehabt hat. Und die Ex-Geliebte beschimpfte den Staatsanwalt – auch noch, als das Mikrofon längst abgedreht war. Die Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner stellte in ihrem Gutachten fest, dass der Arzt ein Egozentriker sei, der drastische

und uälerische Mittel zur Konfliktbewältigung und zur Erringung von Aufmerksamkeit wählte. Sein Handeln sei aber „nicht primär auf das Quälen ausgerichtet“ gewesen. Eine Formulierung, die vor allem von Verteidiger-Seite und den Opfern in dieser Form zu heftigen Reaktionen führte. Die Kinder des Arztes haben vor Gericht schockierende Details ihres Martyriums erzählt. Der Vater habe sie im Kleinkindalter zum Rauchen ermuntert, sie von Medikamenten abhängig gemacht und gezwungen, Verdorbenes zu essen. Eine Tochter soll er genötigt haben, einen Schraubenzieher,

Einfach unverweixelbar

Die Stessels setzen in ihrer Likörbar „Bsoffene Weixl“ auf Edles vom Gölles

Klein und Fein – so könnte man das Lokal von Marina und Benedikt Stessel am Grazer Südtiroler Platz beschreiben. Aufzupassen gilt es, dass man nicht vorbei läuft, denn es lohnt sich auf jeden Fall, rein zu schauen. Gibt es doch dort die edle „Bsoffene Weixl“ – so auch der Name der Bar. „Ein Ort, an dem nur ein Produkt verkauft wird, steht im krassen Gegensatz zur schier endlosen Auswahl in fast allen Bereichen unseres Lebens. Aber manche Dinge sind eben einzigartig“, so das Besitzer-Ehepaar Marina und Benedikt Stessel. Die Idee dazu kommt aus der Ukraine. Stessel nahm Kontakt mit dem

bekannten Edelbrand- und Essig-Experten Alois Gölles in Riegersburg auf. Auch dieser kannte Likörbars von einem Urlaub in der Ukraine. „Und so haben wir probiert und produziert, bis schließlich die Bsoffene Weixl entstanden ist“, so Gölles. „Es ist einfach ein naturbelassener sogenannter Angsetzter nach alter Tradition.“ Die Bsoffene Weixl trinkt man übrigens nicht wie gewohnt als Shot oder Stamperl, sondern – ähnlich wie guten Wein – aus Gläsern mit 100 ml Inhalt. „An heißen Tagen wie jetzt bieten wir unseren Gästen auch die Bsoffene Weixl g’spritzt“, so Benedikt Stessel.

Foto: Gebrüder Pixel / www.gebruederpixel.at

Foto: Gölles

Marina und Benedikt Stessel mit Alois Gölles (li.).

den er sich selbst in den Bauch gestoßen hatte, herauszuziehen. Den Sohn soll er gezwungen haben, ihm Spritzen zu verabreichen. Der Mediziner hat vor Gericht viele Vorwürfe seiner Kinder bestätigt. Dennoch sprach ihn der damalige Richter Rom im ersten Verfahren im September 2017 überraschenderweise frei. Er wertete das von den Kindern geschilderte Martyrium als Folge eines Rosenkriegs nach der Scheidung der Eltern. Das Urteil wurde in der Öffentlichkeit heftigst diskutiert. Rom hatte unter anderem daran festgehalten, dass der Arzt als Kirchgänger vertrauenswürdiger sei als seine Kinder. Das Oberlandesgericht hob das Urteil auf. Kürzlich hat Richter Oliver Graf den Angeklagten Dr. Lopatka zu vier

Monaten bedingt verurteilt. Eine mutige Entscheidung. Der Vater habe die Kinder nie körperlich misshandelt, nur sich selbst Schaden zugefügt. Was bleibt, ist der Vorwurf des Quälens. Das Strafrecht gibt da leider keine wirkliche Antwort darauf, so der bekannte Strafverteidiger Franz Unterasinger. Unverständlich bleibt, warum die Exfrau, die über Jahre hinweg von den Quälereien wusste, nicht die Fürsorge einschaltete. Erst vor Gericht sagte sie aus, als die Familie schon total zerbrochen war.

Rauers Vitaminreich setzt auf Genussscheine Mit Rauers Vitaminreich in Bierbaum bei Blumau hat Österreich ihre erste EU-weit zugelassene Grünsprossen- und Keimlingsmanufaktur, die den heimischen Lebensmittelhandel und die Spitzengastronomie mit weißgrünen Vitaminbomben versorgt und somit Importe dieser Art erheblich verringert. „Seit der Eröffnung hat sich viel getan und auch unser Convenience-Gemüse für Großküchen erfreut sich größter Beliebtheit“, so Fritz Rauer kürzlich im Science Tower in Graz bei der Präsentation seiner neuesten Kreation. Einzigartig ist nach eigenen Angaben Fritz Rauers Brokkolisprossen-Powerriegel mit antikarzinogener Wirkung. „Durch das Sprossen der Brokkoli-Samen werden Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe vervielfacht. Brokkoli wird großes antikarzinogenes Potenzial attestiert“, erläutert Jane Bergthaler, Diätologin an der Uniklinik Graz und Mitarbeiterin bei der Krebshilfe Steiermark. Man habe bereits Ärzte als Partner, die Brokkolisprossen neben der Medikation

Bei der Präsentation von Rauers neuesten Kreationen (v.l.): Jane Bergthaler, Fritz Rauer und Gernot Deutsch, Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf, dem ersten Genussschein-Partner.

zur Verbesserung des Heilprozesses empfehlen. „Aber natürlich ist unser Riegel auch für jedermann eine Lebenskraftnahrung, ein Lebenskraftelexier.“ Seit Beginn 2019 versucht Rauer, Partner für den Kauf von Genussscheinen zu überzeugen, mit denen er die Finanzierung des Wachstums des Familienunternehmens absichern möchte. Es gibt Genussscheine im Wert von 1.000 bis 3.000 Euro kaufen, die in Form von Naturalien innerhalb der folgenden fünf Jahre einlösbar sind. „Das investierte Geld verwenden wir für Weiterentwicklung der Lebensmittelprozesse sowie für die Produktentwicklung“, so Fritz Rauer.

Foto: SFG/Erwin Scheriau

Wirtschaftspreis für regionale Helden

30 steirische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind für den Fast Forward Award 2019 nominiert – je fünf Projekte in sechs Kategorien. Sie alle haben die Chance auf den Wirtschaftspreis des Landes Steiermark am 11. September 2019. Bereits mit der Nominierung erhalten die Projekte öffentliche Aufmerksamkeit. Bannerfahnen zu jedem Unternehmen wehen auf Grazer Plätzen, Unternehmensportraits auf der Website informieren über Daten und Fakten. Inhalt und Details der Einrichtungen sind auf der Website ffa.at einzusehen. Dort findet bis 14. August 2019 das Public Voting statt, das den regionalen Sonderpreis vergibt.

Kategorie „Kleinstunternehmen“ • Easelink GmbH: E-Autos laden selbstständig auf – Matrix Charging EET – Efficient Energy Technology GmbH Balkonkraftwerk zum selber Installieren – SolMate • Institut Dr. Wagner Lebensmittel Analytik GmbH: Köstlichkeiten und ihr Fingerabdruck – Foodprinting • Invenium Data Insights GmbH: Wie viele, wann und wohin? – Schnelle und übersichtliche Bewegungsdatenanalyse • DI Strohecker ZT GmbH: Bausatz für die Öko-Villa – Villavoon Kleinunternehmen • Autforce Automation: Prüfstation mit unbegrenzten Möglichkeiten – Autforce Cubes • Scotty Group Austria: Echtzeit-Daten aus dem Cockpit • Sloc GmbH: Schlaue Abfalltonnen kommunizieren – Smart Waste Bin • SmartC – Smartcontract Solutions: Automatisch zum billigsten Anbieter • Terra-Mix Bodenstabilisierung Mittlere Unternehmen • BIT Media E-Solutions: Digitales Elternheft Intact Big Data verstehen und nutzen – AI-Driven Business Intelligence for Audits, ertifications, and Standards • Mapillary: Gemeinschaftsprojekt digitale Weltkarte – Digitale Map Features durch Künstliche Intelligenz • PJ Monitoring: Lückenlose Nachverfolgung auf Schiene – WaggonTracker • Steadysense GmbH: Algorithmus erfüllt Kinderwünsche – femSense

Großunternehmen • AMS AG: Chip-Monitoring für Feinstaub & Co • AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG: 600.000 Löcher auf 30 cm2 • Logicdata Electronic & Software Entwicklung: Möbel kommen intelligent in Bewegung Magirus Lohr euerwehrfloh unter Strom • Zeman Bauelemente Produktionsgesellschaft mbH: Stahl-Roboter mit intuitiver Arbeitsweise Institutionen der Angewandten Forschung & Entwicklung • ACIB: Seltenster Duftstoff künstlich hergestellt • Joanneum Research– Health: Kalium Home Monitoring • Joanneum Research – Coremed: Kombinierter ph-Indikatorverband • LEC: Motorenüberwachung unter Extrembedingungen • Materials Center Leoben Forschung Sonderpreis „Regionale Helden“ • Boom Software AG: Tablet ersetzt Ordnerarchive • Evon: Smart Home System • Gaulhofer Industrie-Holding: Wunschfenster drucken – INSTYLE Innovation • Holzbau & Abbundzentrum Reinhard Hansmann: Ökologisches Holzbausystem aus ReinHolz • Octogon: Schneller und präziser messen

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Das KNAPP-Vorstandsteam mit Franz Mathi, Gerald Hofer und Christian Grabner (v.l.).

Begonnen hat alles 1952 mit der Kreativität des Gründers und Technikers Günter Knapp in der kleinen Werkstatt seines Privathauses in der Riesstraße in Graz. Es war sozusagen ein Ein-Mann-Unternehmen. Heute beschäftigt die Knapp AG weltweit über 4.500 Mitarbeiter und wächst. Erstmals übersteigt das Auftragsvolumen die Milliarden-Euro-Grenze. Besonders profitiert von dieser Entwicklung in den nächsten Jahren der Standort Leoben. Dort wurden Flächen angekauft, weil in Hart bei Graz der Platz für einen so großen Ausbau fehlt. Rund 500 Mitarbeiter arbeiten bereits für Knapp am Standort in Leoben. „Bis zu 2.000 sollen es werden“, so ein darüber erfreuter Bürgermeister Kurt Wallner.

Knapp ist weltweit eines der führenden Technologieunternehmen für intelligente Lösungen für Distribution und Produktion. Beim Umsatz wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr der Turbo gezündet. Der Nettoumsatz stieg um 34,5 % auf 954 Millionen Euro und erstmals in der Unternehmensgeschichte überstieg das Auftragsvolumen die Milliardengrenze. Im Vergleich zum Vorjahr erzielte die Knapp AG einen Gewinnzuwachs von 44,2% – mit einem EBIT von 65,2 Millionen Euro. Das Vorstandsteam mit Gerald Hofer, Franz Mathi und Christian Grabner freut sich über den nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg und verweist gleichzeitig auf laufende Investitionstätigkeiten. Im letzten Jahr investierte das Unternehmen über 43 Millionen in Gebäude und Infrastruktur und weitere 48 Millionen in Forschung und Entwicklung – eine Steigerung um 25%. „Innovation und Entwicklung ist für die Knapp AG nach wie vor ein starker Schwerpunkt“, bekräftigt Franz Mathi. „Im letzten Jahr haben wir unsere Standorte in Leoben und Dobl ausgebaut und unsere Kapazitäten unter anderem in Polen, Slowenien und Kroatien erweitert. Künftige Investitionen gehen in den Ausbau unserer Niederlassungen sowohl in Österreich als auch weltweit.“ Aktiver Teil der Gesellschaft „Wir sind stolz auf unseren Erfolg als Konzern. Unser Headquarter ist in der Steiermark, wir zahlen hier Steuern und leisten somit gemeinsam mit unseren Mitarbeitern einen beachtlichen Beitrag für die Allgemeinheit“, so Gerald Hofer. Rund 136 Millionen Euro an Lohnsteuer, Sozialabgaben und Ertragssteuern werden jährlich in Österreich bezahlt.

Es gibt Sehnsucht nach Harmonie AK-Präsident Josef Pesserls Resümee der letzten Wochen

Aus den Gesprächen in Betrieben und bei Veranstaltungen der letzten Wochen hat Arbeiterkammer-Präsident Josef Pesserl eine Erkenntnis gewonnen: „Die Menschen haben nicht mehr das Gefühl, dass sie ausgeschlossen werden und über sie drüber gefahren wird.“ Das sei auch auf den guten Auftritt der jetzigen Bundesregierung zurückzuführen und auf die Parlamentsarbeit der politischen Parteien mit ihren wechselnden Mehrheiten in der letzten Zeit. Wenn man sich in der Politik wertschätzend gegenübertrete, so Pesserl, dann seien, wie man sieht, Entscheidungen möglich, mit denen es den Menschen besser gehen werde und nicht die Mehrheit die Rechnung zahle. Eine wichtige Entscheidung sei das Rauchverbot für die Gastronomie, das unter türkisblau keine Chance hatte, wiewohl es knapp 900.000 Unterstützer beim Volksbegehren gab. Ein weiterer Schritt sei zum Beispiel die Erhöhung des Pflegegeldes – auch jahrelang auf die lange Bank geschoben gewesen. Für die große Lösung brauche es ein Gesamtkonzept, das noch fehle. AK-Präsident Josef Pesserl: „Das wird eine gewaltige Herausforderung für die kommende Zeit.“ Josef Pesserls persönliche Herausforderung ist eine bevorstehende Meniskus-Operation samt Kreuzbandeinriss. Zugezogen habe er sich diese schon im März – im Finale des Arbeiterkammerwahlkampfes – bei einem AK-Skitag. Dort habe er beim Essenausgeben geholfen und sei ausgerutscht. Aufgrund des Wahlkampfes und der damit zusammenhängenden Termine, gefolgt von den turbulenten Wochen der Politik auf Bundesebene, habe er sich mit Spritzen und Tabletten beholfen. „Jetzt muss die Operation aber sein“, so Josef Pesserl.

Merkur sucht neuen Chef

Vorstandsdirektor Christian Kladiva, Generaldirektor Gerald Kogler und Vorstandsdirektor Andreas Stettner (v.l.)

Nach zehn Jahren im Vorstand, davon die letzten fünf als Generaldirektor, wird Gerald Kogler, 51, die Merkur Versicherung mit Jahresende verlassen. Der Abgang überrascht. Natürlich betont Gerald Kogler, wie auch Aufsichtsratschef Alexander Lechner, dass der Abschied „im besten Einvernehmen“ erfolge. Und dennoch gibt’s zwei Seiten dieser Medaille. Entweder hat der Noch-Generaldirektor Kogler bereits eine neue und für ihn offensichtlich attraktivere berufliche Herausforderung „in der Tasche“. Oder der Aufsichtsrat – großen Einfluss hat dort die Gewerkschaft der Privatangestellten, Lechner kommt auch von dort – steht der eingeschlagenen Strategie und den Ergebnissen der Geschäftstätigkeit kritisch gegenüber. Gegenwärtig entsteht ja das neue Headquarter der Merkur Versicherung AG in Nachbarschaft zur Stadthalle in Graz, wo sich auch das Hauptquartier der Styria Medien AG befindet. Das Jahresergebnis, das Kogler und sein Team präsentieren, ist immerhin das fünftbeste in der 220-jährigen Unternehmensgeschichte. Das anhaltend niedrige Zinsniveau sowie die Belastungen für die Kapitalmärkte durch Brexit und Handelsstreit wirken sich belastend auf das Ergebnis aus. So fiel das Ergebnis vor Steuern mit 9,8 Millionen Überschuss niedriger aus als 2017 (15 Millionen). „Das Unternehmen steht sehr ordentlich da“, so Kogler, der Zeitpunkt für einen Wechsel sei gut. Das Kerngeschäft macht die Merkur in der Sparte Krankenversicherung und diese gilt es weiter auszubauen. Im Jahr 2018 konnte die Merkur die abgegrenzten Prämien über alle Sparten um 5,1 auf 493,7 Millionen Euro steigern. Die Anzahl der versicherten Risiken liegt bei 990.000.

Guter Jahresauftakt Wiener Städtische Versicherung

Christian Kreuzer (Leiter Unternehmenskommunikation), Robert Lasshofer (Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender), Sonja Stessl (Landesdirektorin Steiermark) und Vorstandsdirektorin Doris Wendler (v.l.).

Die Wiener Städtische mit ihren neun Landesdirektionen und 130 Geschäftsstellen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter sowie 150 Lehrlinge österreichweit. Die Wiener Städtische festigte im Geschäftsjahr 2018 ihren zweiten Marktrang in der Steiermark nachhaltig und setzt ihren erfolgreichen Weg auch im Jahr 2019 fort. So konnte im ersten Quartal 2019 mit einem Prämienvolumen von 115,5 Millionen Euro, trotz eines schwierigen Marktumfeldes in der Lebensversicherung, das Vorjahresniveau annähernd gehalten werden. An Versicherungsleistungen wurden in den ersten drei Monaten 2019 insgesamt 76,7 Millionen Euro ausbezahlt. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Die Zahlen zum ersten Quartal zeigen, dass der Versicherungsmarkt in der Steiermark noch erhebliches Potenzial aufweist“, gibt sich Sonja Steßl, Landesdirektorin der Steiermark, zufrieden. „Die Versicherungsbranche ist eine Wachstumsbranche mit immer neuen Herausforderungen. Die Digitalisierung hat inzwischen auch die Versicherungsbranche erfasst und wird auch bei uns zukünftig Prozesse verändern. Wir werden immer mehr Hybrid-Kunden servicieren, die sich flexibel zwischen der offline- und online-Welt bewegen, so Robert Lasshofer, Generaldirektor u. Vorstandsvorsitzender. Übrigens, dank der guten Entwicklungen bietet die Wiener Städtische 20 neuen Versicherungsberatern die Chance, das Team der Landesdirektion Steiermark zu verstärken.

LT-Präsidentin setzt auf Natur- und Klimaschutz Gabriele Kolar (li. im Foto) ist am 2. Juli in der letzten Landtagssitzung vor der Sommerpause in der Steiermark zur neuen Ersten Landtagspräsidentin gewählt worden. Sie folgt Bettina Vollath nach, die in das EU-Parlament gewechselt ist. Kolar setzte bei ihrer ersten Ansprache an die steirischen Landtagsabgeordneten auf Verbindendes: „Auch wenn wir oft verschiedene Standpunkte einnehmen, haben

wir doch alle dieselben Ziele. Wir wollen das Beste für die Steirerinnen und Steirer erreichen.“ Und weiter: „Wir leben in einer wirklich privilegierten Welt – in Freiheit, Sicherheit und Demokratie. Es ist unsere Aufgabe, dass wir diese Werte sichern. Ich kann euch allen versprechen, dass die Anliegen aller demokratisch gewählten Parteien bei mir immer ein offenes Ohr finden werden!“ Darüber hinaus Foto: LT-Stmk./Eigletsberger

Foto: KNAPP/Kanizaj

Besonders Leoben profitiert davon

Der Abgang überrascht Foto: Joel Kernasenko

Knapp AG wächst weltweit

erklärte Kolar, sie wolle sich insbesondere den brennenden Themen Naturschutz und Klimawandel widmen und erste „Klima-Präsidentin Österreichs“ sein sowie für ein „gutes Klima“ im Landtag sorgen. „Ich werde bei vielen Terminen in der Steiermark einen Baum pflanzen, um ein Zeichen für Klimaschutz und saubere Luft zu setzen. Das war bisher mein Hauptthema und wird auch in meiner Funktion als Landtagspräsidentin mein Schwerpunkt sein“, so Kolar. Quelle: Steiermark Report

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Aus alt wird neu Fotos: Saubermacher/Scheriau

Mülltonnen bzw. Wertstoffsammelbehälter sind ein wesentlicher Bestandteil für einen nachhaltigen Entsorgungsprozess. Doch nach durchschnittlich zehn Jahren müssen auch sie entsorgt werden. Bis dato lieferte Saubermacher die ausgedienten Kunststoffbehälter an ein österreichisches Verwertungsunternehmen, das sie zu Mahlgütern verarbeitete. Gemeinsam mit Europlast startete Saubermacher nun ein in Österreich einmaliges Projekt, bei dem aus alten Saubermacher Tonnen wieder neue Saubermacher Behälter für Restmüll hergestellt werden. „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ist mir immer ein großes Anliegen. Das Projekt ist ein praktisches Beispiel dafür, wie aus alten Mülltonnen neue werden, anschaulich und nachvollziehbar“, freut sich Hans Roth, Saubermacher Gründer

Foto: Land Steiermark / Erwin Scheriau

Saubermacher und die Kreislaufwirtschaft

Finale bei 2030+

v.l.: Wolfgang Neubauer (Dachverband Steirische Abfallwirtschaftsverbände), Hans Roth (Saubermacher), Arthur Primus (Europlast) und Ralf Mittermayr (Saubermacher).

und Vorsitzender des Aufsichtsrats. Dank eines ausgeklügelten Recyclingverfahrens und spezieller Fertigungsmaschinen für die Verwendung von nahezu 100% Rezyklaten, kooperiert Saubermacher mit dem Europlast-Werk in Dellach im Drautal. Dort erzeugte man 1500 Stück Restmülltonnen. Die Kärntner verwendeten ausschließlich Ökostrom. In den nächsten zwölf Monaten testet Saubermacher die Formstabilität und Witterungsbeständigkeit der Behälter in der Marktgemeinde Gnas. In jener Gemeinde, in der Saubermacher vor genau 40 Jahren gegründet worden ist.

WIR KÖNNEN WirSTEIRER Steirer können

JEDEM jedemDAS daS WASSER WaSSer REICHEN reichen

D

ie Steirische Wasserwirtschaft sichert die Versorgung mit gutem Trinkwasser. Eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz des Wassers sowie der Errichtung und Instandhaltung von Anlagen sowie Adaptierungsmaßnahmen garantieren eine optimale Wasserversorgung unseres Landes auch für künftige Generationen. Wasser – unser KOST-barstes Gut.

Nahed Hatahet, LR Barbara Eibinger-Miedl, LH-Stv. Michael Schickhofer, Wilfried Eichlseder, Ingrid Brodnig und Florian Hampel (v.l.) am Red Bull Ring.

Der Zukunftsprozess „Auf lange Sicht – Steiermark 2030+“ ist der Prozess für die Erstellung der steirischen Landesentwicklungsstrategie für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Nach einer Analyse aller bestehenden Maßnahmen und Strategien fanden seit März 2019 Veranstaltungen in allen Teilen der Steiermark statt. Damit sollten möglichst viele Steirer bei der Entwicklung der Zukunftsstrategie eingebunden werden. Mit dem siebenten und letzten Diskussionsabend endete am Red Bull Ring die Phase der Bürgerbeteiligung beim Zukunftsprozess „Steiermark 2030+“.

„Friede, Sicherheit und sozialer Wohlstand“ Verleihung der Rudi-RothStipendien an der Uni Graz

Rektorin Christa Neuper, die Stipendiaten Sara o i e i Petra amer ardh o ha und an o Simi in der Mitte Konsul Rudi Roth, Stadtrat Günter Riegler.

Ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeiten zum Themenkreis Ost- und Südosteuropa unterstützt Senator Konsul Rudi Roth bereits seit 2001 mit über 200.000 Euro für bisher über 200 Stipendiaten. Heuer stellt er vier Jungforschern insgesamt 9.000 Euro zur Verfügung. Stadtrat Günter Riegler überreichte gemeinsam mit Rektorin Christa Neuper und Konsul Rudi Roth die Stipendien an Sara Božičević, Petra Hamer, Bardh Hoxha und Danko Simić. „Wir wollen, dass die Menschen in Europa in Frieden, Sicherheit und sozialem Wohlstand leben. Mir ist es ein großes Anliegen, junge Leute meiner Alma mater dabei zu unterstützen,“ begründet der Uni-Graz-Absolvent und erfolgreiche Unternehmer Rudi Roth sein Engagement.

Regional maßgeschneidertes ÖV-Ticket Der jüngsten Forderung nach Verkehrsverbund arbeitet unser Einführung eines KlimaLandesverkehrsressort bereits seit tickets, welches es ermögWochen intensiv an einem `regiolicht, in ganz Österreich um nal maßgeschneiderten ÖV-Ticket´ 3 Euro am Tag öffentlich zu für die gesamte Steiermark. Vor fahren, kann der steirische allem PendlerInnen sowie andere LR Anton Lang Verkehrslandesrat Anton VielfahrerInnen (z. B. die GroßLang einiges abgewinnen. mutter aus Feldbach, die dreimal „Dieses Ticket wäre sicher ein Meilenin der Woche auf ihre Enkelkinder in stein in der Verkehrs- und Umweltpolitik. Graz aufpasst) sollen davon profitieren“, Die Finanzierung müsste natürlich vom so Lang, der betont: „Step by Step verBund sichergestellt werden“, stellt Lang bessern wir die Tarifpolitik bei uns in der klar. In der Steiermark sei man bezüglich Steiermark. So kann etwa bereits ab Mitte günstiger Tickets bereits einen Schritt August erstmals das günstige Top-Ticket weiter: „Gemeinsam mit dem steirischen für Studierende erworben werden.“

Ein Feiertag für das Trinkwasser

Grazerinnen und Grazer genießen absolut naturbelassenes Trinkwasser – ohne jegliche Aufbereitung. Das ist nicht selbstverständlich. Trinkwasser ist ein sehr wertvolles Gut. Österreich ist ein an Trinkwasservorkommen reiches Land – die Qualität des Trinkwassers ist im internationalen Vergleich hervorragend. Auch in Zukunft gilt es, ausreichend Trinkwasser in bester Qualität bereitzustellen. Die tolle Qualität des Hochschwabwassers ist der Grund dafür, warum die Holding Graz auch heuer wieder den „Österreichischen Trinkwassertag“ am Fuße des Hochschwabs feierte. Und zwar mit der Eröffnung des neuen „Wasser. Wander.Wunder-Weges“, der sich hinter dem Hochschwab-

ZWHS-Führung freut sich ...

museum und dem Gasthof „Bodenbauer“ befindet. Graz deckt seinen Wasserbedarf übrigens ausschließlich aus Grundwasser, wohlbehütet in Schutz- und Schongebieten. Der Großteil des Trinkwassers kommt aus den Wasserwerken Friesach, Andritz und Feldkirchen, ein Drittel kommt vom Hochschwab. Die Trinkwassertransportleitung der ZWHS ist 78 Kilometer lang.

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Th em a d er A nzeige nred akt ion

Nachhaltiger Eindruck gelungen 66. Österreichischer Gemeindetag in Graz

Gemeindebund-Steiermark-Präsident Erwin Dirnberger, Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, LH Hermann Schützenhöfer und Bgm. Siegfried Nagl (v.l.).

G

raz und die Stadthalle belebten Ende Juni rund 2.000 Teilnehmer beim 66. Österreichischen Gemeindetag. Das politische Highlight, über das sich die Gastgeber Präsident Alfred Riedl und Erwin Dirnberger, Präsident des Gemeindebundes Steiermark freuten: Der Besuch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, sowie Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. „Es ist uns mit der Grazer Messe als Veranstaltungsort und der gebotenen Kulinarik gelungen, den Delegierten einen nachhaltigen, positiven Eindruck von Graz und der Steiermark zu vermitteln“, so Erwin Dirnberger. Das gelang auch den rund 200 Ausstellern auf der gleichzeitig stattfindenden

Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Kommunalmesse, die dort ihre Innovationen für die Gemeinden zeigen konnten. „Klar kam beim Gemeindetag auch ein Hauptanliegen zum Ausdruck“, so Dirnberger. „Dass diese Regierung keine langfristigen Entscheidungen trifft, die dann die Gemeinden finanziell belasten. ie Erhöhung des Pflegegeldes bezeichnet irnberger als „Gebot der Stunde“. Insgesamt gelte es, f r die Thematik der Pflege ein nachhaltiges Finanzierungsmodell zu finden.

Digitalisierung bis hin zum Weg für eine nachhaltige Gesellschaft: „Nur mit starken Gemeinden als Rückgrat können in Österreich Veränderungen und Reformen gelingen. Ohne Gemeinden geht nichts.“

Gemeindebund-Österreich-Präsident Alfred Riedl griff die wichtigen Themen für die Gemeinden in seiner Rede auf. Von der Kinderbetreuung und Bildung, über die Infrastruktur und die

Ein heißes Eisen neben dem Thema Pflege ist die rage der anstehenden Digitalisierung und was sich die Gemeinden davon erwarten können. Präsident Dirnberger: „Wenn unsere Regionen Zukunft haben wollen, dann brauchen wir den Ausbau der Breitbandstruktur, ansonsten schreitet die Abwanderung weiter voran. „Die Glasfaser-Technologie ist ein wichtiger Baustein für den Erhalt und die Ansiedlung neuer Betriebe in jeder Region, aber auch für die privaten Haushalte.“ In der Steiermark startet

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl

der Glasfaserausbau durch die neue Landesgesellschaft „SBIDI“ in der Gemeinde St. Nikolai im Sausal, weil es dort überhaupt noch keine Breitbandverbindung gibt. Die entsprechenden Pläne für alle Gemeinden sollen bis zum Herbst erstellt sein und danach werde man auf die einzelnen Kommunen zugehen. Dirnberger: „Es sind dafür auch entsprechende Förderprogramme vorgesehen.“ Am Gemeindetag wurde auch eine Studie von Gemeindebund und Donauuniversität Krems zum status quo der Digitalisierung in Gemeinden präsentiert. Das Fazit: „Unsere Gemeinden sind sehr interessiert an der Digitalisierung und verbinden ganz konkrete Erwartungen damit, die von Effizienzsteigerungen bis hin zu ualitätsverbesserungen im Bereich der Gemeindeverwaltung reichen“, zitiert Dirnberger daraus. Die Ziele sind eine starke, effiziente und effekti e erwaltung sowie ein höheres Leistungsangebot. Und was erwartet sich der Bürger von der Digitalisierung: 77 Prozent eine schnellere Bearbeitung ihrer Anliegen, 74 Prozent eine bessere Kommunikation und 71 Prozent damit ein besseres Image für die Gemeinde. „E-Government ist heute eine Selbstverständlichkeit und das Thema der IT- und Datensicherheit ist für uns als Gemeindefunktionäre und Politiker von enormer Wichtigkeit“, betont Dirnberger. Juli/August 2019 19

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WIRTSCHAFT

„Wir wollen mehr Risikokapital für Startups in die Steiermark bringen“ Neuer SFG-Chef Christoph Ludwig plant Offensive

Beim Gespräch mit Christoph Ludwig in dessen Büro im 2. Stock am Nikolaiplatz in Graz gibt‘s für Klipp zur Begrüßung ein Sackerl „Brainfood“ - geröstete und gesalzene Kürbiskerne, in der familieneigenen Ölmühle verarbeitet. Die Unternehmensgruppe heißt Kiendler und ist seit Generationen der wichtigste private Energieversorger in der Südsteiermark. Bereits der Ururgroßvater sorgte dafür, dass es in Leibnitz schon Strom gab, als es in Graz noch die Gasbeleuchtung gab. Und trotzdem haben Sie keine Lust verspürt, gleich nach dem Betriebswirtschaftsstudium dort einzusteigen?

dort bei Ausgrabungen mitgeholfen. Und so hat auch meine Leidenschaft für‘s Sammeln solcher Dinge damals begonnen.

Ludwig: Ich wollte einfach nicht mit dem Beruf „Sohn“ bei uns zuhause direkt nach dem Studium anfangen. Ich wollte hinaus, die Welt kennenlernen und bekam meinen ersten Job bei Siemens in Wien, wo ich viel reisen konnte.

Mit 1. April haben Sie als SFG-Geschäftsführer begonnen. Sie waren bereits öfter mit steirischen Wirtschaftsdelegationen im Silicon Valley. Was konnten Sie von dort an Ideen und Anreizen für Ihre Aufgabe hier mitnehmen?

In einer Vitrine seines noch nicht völlig eingerichteten Büros fallen dem Besucher sofort archäologische Sammelstücke auf. Darunter auch ein rund 3.200 Jahre altes „Bronze-Schwert“.

Ludwig: Was mich beeindruckt hat: Dort gibt es viele junge Menschen, die erfolgreich Startups hochgebracht haben und dann damit Kassa machten. Indem sie ihre Unternehmen an große Konzerne verkauften oder diese an die Börse bringen konnten. Viele haben sehr klein angefangen. Heute haben sie viel Geld, hunderte Millionen Dollar auf dem Konto. Und was das Wichtigste ist: Sie sind bereit, wiederum viel Geld als Business Angel in neue Startups zu investieren. Sie fühlen sich zu jung, um nur noch zu privatisieren und ein luxuriöses Leben zu führen.

Ludwig: Schon als Kind bin ich mit dem Fahrrad nach der Schule zum Wildoner Berg gefahren und hab‘ 3.200 Jahre altes „Bronze-Schwert“: Auf dieses archäologische Sammlerstück ist Christoph Ludwig besonders stolz.

Und was lässt sich daraus konkret für Sie oder für uns in der Steiermark ablesen? Ludwig: Wir wollen und können da nicht versuchen, was zu kopieren. Aber es ist für uns eine Art Vorbild-Beispiel, das uns tagtäglich inspiriert. Vor allem was die Risikobereitschaft betrifft und mit welcher Offenheit die Amerikaner die Dinge angehen. Eine meiner Aufgaben sehe ich also darin, dass wir mehr Business Angels für die Steiermark gewinnen - sie also als Investoren an Land ziehen, die bereit sind, Risikokapital für Projekte bereit -zu -stellen. Daran fehlt es offensichtlich in der Steiermark? Ludwig: Wir arbeiten natürlich auch in der Steiermark schon Jahre daran und haben durchaus beachtliche Erfolge aufzuweisen. Ich nenne da nur zwei Namen: Einer ist Herbert Ritter, früher Miteigentümer des Unternehmens M&R Holding AG. Auch er hat einen erfolgreichen Exit, sprich Verkauf, gemacht und ist bereit, wieder zu investieren. Ein anderer Name ist zum Beispiel Herbert Gartner mit eQuenture. Er investiert auch in etliche Startups und ist damit bereit, Risikokapital zu geben.

Er hat mittlerweile ein Netzwerk von rund 60 Business Angels um sich geschart, mit denen er gemeinsam hauptsächlich in DeepTech-Firmen investiert. Ist die Steiermark groß genug, um international in der Startup-Szene überhaupt Beachtung zu finden? Ludwig: Ja, auf jeden Fall. Wir rangieren, was die Startups betrifft, in Österreich erstmals hinter Wien an zweiter Stelle. Noch vor Linz und Oberösterreich, das ja bekanntlich von der Lage her und Nähe zu großen Konzernen auch im süddeutschen Raum begünstigt ist und mit 1,6 Millionen Einwohnern auch bevölkerungsmäßig deutlich vor der Steiermark liegt. Wenn ich Sie richtig verstehe, dann heißt das nicht, dass mehr Landesgeld als Risikokapital ausgegeben werden soll, sondern private Investoren für steirische Startups begeistert werden sollen. Ludwig: So ist es. Es soll eine Risikokapitaloffensive für die Steiermark geben. Um noch einmal auf das Beispiel Silicon Valley zu kommen: Wir wollen einen steirischen

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WIRTSCHAFT dann, wenn‘s um die Wertschöpfung geht, die Produktion - dass die bei uns geschieht. Und nicht, dass es heißt: Danke für das Steuergeld, das Baby ist hochgebracht und jetzt gehen wir nach Frankfurt oder sonstwo hin. Denn die Investoren mit Risikokapital, die Business Angels, bringen ja nicht nur Geld mit, sondern auch ihre Marktzugänge, ihre Netzwerke. Im vergangen Jahr hat die SFG 2.500 Förderungen abgewickelt, die zu Investitionen in der Höhe von 300 Millionen Euro geführt haben. Dennoch werden nicht alle Förderprogramme ausgeschöpft. Ludwig: Eine künftige Stoßrichtung von uns besteht darin, dass wir die Eintrittsbarrieren und Hemmschwellen für Förderungsanträge senken wollen. Es wird die Möglichkeit geben, dass die Anträge auch online und einfacher abgewickelt werden. Damit werden wir unseren Service erweitern. Zwei Investitionen sorgten in der jüngeren Vergangenheit für viel Publizität: der Ausbau des Grazer Infineon-Standortes und die Investition von SGS. Der Konzern aus der Schweiz errichtete in Graz sein weltweites Hauptquartier für Cyber-Sicherheit.

PERSÖNLICHES

rer Wertschöpfung erfolgt durch den Mobilitätscluster ACstyria, der aus dem Automobilcluster hervorgegangen ist. Apropos Cluster. Der jüngste Cluster ist der Mikroelektronikcluster (Silicon Alps), der gemeinsam mit Kärnten betrieben wird. Ludwig: Er entwickelt sich so gut, dass alle unsere Erwartungen bisher übertroffen wurden. Nicht zuletzt dadurch, dass nun auch das Forschungszentrum Silicon Austria Labs (SAL) seinen Betrieb aufgenommen hat. In den kommenden vier Jahren werden dort 280 Millionen Euro an Kapital investiert und rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Alle diese Bereiche benötigen schnelle Datenleitungen und viel Kapazität - also zeitgemäße Breitbandstruktur. Bei der Forschung ist die Steiermark vorne, beim Ausbau der Breitbandstruktur allerdings arg im Rückstand. Wie passt das zusammen?

Christoph Ludwig ist seit 1. April 2019 Geschäftsführer der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) und als solcher Nachfolger von Burghard Kaltenbeck, der in Pension ging.

Der studierte Betriebswirt, 45, kommt aus der traditionsreichen Unternehmerfamilie Kiendler in Leibnitz, die der größte private Energieversorger Steiermarks ist. Die Familie betreibt auch eine Getreideund Ölmühle. Nach Abschluss seines Betriebswirtschaftsstudiums heuerte Christoph Ludwig bei Siemens in Wien an, war dort als Acquisitions Manager tätig. Entscheidend für Unternehmen sind Forschung und Entwicklung, Standortkosten und die Verfügbarkeit von Fachkräften. „Im Familienbetrieb mit dem Beruf ,Sohn‘ zu arbeiten, war für mich nicht spannend genug, ich wollte hinaus.“

Ludwig: In der Tat ist das eine zentrale Notwendigkeit und wir können über unser Netzwerk die Anschluss2002 holte ihn der damalige Landesrat notwendigkeiten fördern und Herbert Paierl als Wirtschaftssekretär beschleunigen. Unsere Aufgabe in sein politisches Büro. 17 Jahre war besteht nicht darin, die Anschlüsse er - unter anderem auch als langjähriger Weg finden. Es sollte nicht sein, von Privatpersonen irgendwo in der Büroleiter - für verschiedene Wirtschaftsdass unsere jungen Leute mit ihren Steiermark zu fördern, sondern es landesräte tätig. In dieser Zeit war Ludguten Ideen sich bei uns in den Ludwig: Danke, dass Sie diese gegeht um Datenknotenpunkte von wig für Wirtschafts- und Industriepolitik, Flieger setzen müssen, um dann lungenen Beispiele anführen. Diese Unternehmen, wo wir auch als SFG sowie auch für die SFG zuständig. irgendwo in der Welt Finanziers für zeigen, über welches Potenzial die oft entscheidende Hilfestellung ihre Projekte aufzutreiben - ob das unsere Universitäten verfügen. Nicht für die Umsetzung von Projekten Christoph Ludwig ist verheiratet, hat in London, Frankfurt, Berlin oder zufällig ist die Steiermark ja auch anbieten können. Wir wollen mit Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft drei Kinder, fährt leidenschaftlich gern sonstwo ist. Wir in der SFG werden eine der führenden Forschungsunserer Arbeitm.b.H. mit dazu beitragen, per 30. Juni 2019 Motorrad und ist seit jungen Jahren alles dafür tun, dass Ideen hier umregionen in Europa. Wir verfügen den einen oder anderen Anker zu FH JOANNEUM ForschungsICS Internationalisierungsregionale Grazer Messe und 28 Impulszentren Stille Beteiligung Venture Capital Cluster/Netzwerke treuer Sturm-Anhänger. gesetzt werden, hier auch die Erwei- Netzwerke über 50 Kompetenzzentren Gesellschaftsetzen. mbH zentrum center Steiermark GmbH 10,00 % 40,00 % terungsschritte erfolgen und auch Impulszentren. Fast ein Drittel unseGründerzentrum Liezen Wirtschaftspark Ges.m.b.H. 40,00 %

Impulszentren

Gründer- und Dienstleistungszentrum Gründerzentrum Liezen WPWirtschaftspark Bruck Ges.m.b.H. Ges.m.b.H. 40,00 % 40,00 % Impulszentrum Gründer-GmbH und Auersbach Dienstleistungszentrum 100,00 % WP Bruck Ges.m.b.H. 40,00 % Wirtschaftspark Kleinregion Fehring Impulszentrum Errichtungs- und Auersbach GmbH Betriebs GmbH 100,00 % 37,327%

Wirtschaftspark Zentrum für WissensKleinregion und Fehring Errichtungs- und in Technologietransfer Betriebs der MedizinGmbH GmbH 49,00 % 37,327%

Zentrum für Wissensund Technologietransfer in der Medizin GmbH 49,00 %

Holzinnovationszentrum GmbH 15,00 %

AC styria Mobilitätscluster GmbH 26,00 %

Cluster/Netzwerke Creative Industries Styria GmbH 80,00 % AC styria Mobilitäts-

regionale Netzwerke

Holzinnovationszentrum GmbH 15,00 %

cluster GmbH 26,00 % Green Tech Cluster Styria GmbH 38,00 % Creative Industries Styria GmbH 80,00 % Holzcluster

Grazer Messe Stille Beteiligung an MCG Graz e.gen. Genossenschaftsanteil an MCG Graz e.gen.

Stille Beteiligung an MCG Graz e.gen.

Steiermark GmbH 26,00 % Green Tech Cluster Styria GmbH Holz.Bau Forschungs 38,00 % GmbH

FH JOANNEUM Gesellschaft mbH

10,00 %

ICS Internationalisierungscenter Steiermark GmbH

Forschungszentrum

SSteirische Exportservice GmbH 100,00 %

Silicon Austria Labs GmbH 10,00 %

40,00 %

1. Aichfelder Druck Gesellschaft m.b.H..

Happyhoursystems GmbH

Andy Wolf Fashion GmbH

Holler Tore GmbH (2 Projekte)

Martin Auer GmbH (2 Projekte)

Horn GmbH (2 Projekte)

Berger Medizintechnik GmbH 1. Aichfelder Druck Gesellschaft m.b.H..

9,80 %

CNC Technik Stritzl GmbH Andy Wolf Fashion GmbH

Holzcluster Steiermark GmbH Human.technology Styria 26,00 GmbH% 45,00 % Holz.Bau Forschungs GmbH Silicon Alps Cluster 9,80 % GmbH 26,00 % Human.technology Styria GmbH 45,00 % Silicon Alps Cluster GmbH 26,00 %

eee group GmbH Martin Auer GmbH (2 Projekte) Elektro- u. Schaltanlagenbau Winter GmbH Berger Medizintechnik GmbH Famulus Maschinen u. CNC TechnikGeräte StritzlGmbH GmbH technische eee group GmbH Farmsolutions GmbH Elektro- u. Schaltanlagenbau Flecks Brauhaus Technik GmbH Winter GmbH Famulusfroschelectronics Maschinen u. freaquent technische GmbH GmbH (2Geräte Projekte)

IPUS Mineral- & Umwelttechnologie GmbH

GPH Produktions GmbH Farmsolutions GmbH Gruber Mechatronic GmbH

Flecks Brauhaus Technik GmbH freaquent froschelectronics GmbH (2 Projekte)

IPUS Mineral- & Umwelttechnologie GmbH

20-21_Ludwig.indd 21

Silicon Austria Labs GmbH 10,00 %

SSteirische Genossenschaftsanteil an Wirtschaftsförderungsgesellschaft Steirische m.b.H. Exportservice GmbH MCG Graz e.gen. per 30. Juni 2019 100,00 %

GPH Produktions GmbH Gruber Mechatronic GmbH

Stille Beteiligung

Mörth & Mörth GmbH MTC-Gaich GmbH niceshops Gmbh (2 Projekte)

Venture Capital

IM Polymer GmbH 20,00 % sonible GmbH 31,00 % KML Vision GmbH

Horvat Maschinenbau Happyhoursystems GmbH GmbH (2 Projekte)

Pail & Czuser GmbH Mörth & Mörth GmbH

IM Polymer GmbH 17,00 %

Holler Tore GmbH Hypernova GmbH

PM CNC Technik u. MTC-Gaich GmbH Schulungs GmbH

20,00 % VET.SMART GmbH

(2 Projekte) Inandout Distribution GmbH Horn GmbH (2 Projekte) (3 Projekte)

Horvat Maschinenbau Josef Poscharnegg GmbH GmbH (2 Projekte)

niceshops Gmbh (2 Projekte) PTH Products Maschinenbau GmbH

Pail & & Czuser GmbH Raunigg Partner Gmbh

Kielsteg GmbH Hypernova GmbH

PM CNC Technik u. Securo Zaunbau GmbH Schulungs GmbH

LOGICDATA Electronic & Software Inandout Distribution GmbH Entwicklungs GmbH (3 Projekte)

Autohaus Seidnitzer & PTH Products Maschinenbau Partner GmbH GmbH

AAlfred Moser GmbH Josef Poscharnegg GmbH

Kielsteg GmbH Merkan Gesellschaft m.b.H. Nfg GmbH & Co KG LOGICDATA Electronic & Software Entwicklungs GmbH Microinnova Engineering GmbH AAlfred Moser GmbH

sonible GmbH 31,00 % KML Vision GmbH 17,00 % VET.SMART GmbH

Taucher GmbH Raunigg & Partner Gmbh TeleConsult Austria GmbH Securo Zaunbau GmbH

tyromotion GmbH

Autohaus Seidnitzer & Partner GmbH

VA Laserautomation GmbH Taucher GmbH TeleConsult Austria GmbH

Merkan Gesellschaft m.b.H. Nfg GmbH & Co KG Microinnova Engineering GmbH

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tyromotion GmbH

VA Laserautomation GmbH

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STARTUPLAND STEIERMARK

Die Dinge kommen ins Laufen

Beim bereits zweiten Junge Wirtschaft Startup Run 2019 hatten junge Gründerinnen und Gründer die Chance, ihre Idee oder ihr Produkt „laufend“ vor Investoren zu pitchen. Startup

Junge Wirtschaft Steiermark

RUN

STARTUP RUN 2019 as best performende Startup von Alexey Katukhov ist in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Ingenieurwesen tätig und beschäftigt sich mit Photonik, Mikroelektronik und Mechatronik. Es konnte den Junge Wirtschaft Startup Run Pitch für sich entscheiden. Katukhov hat so einen Inkubationsvertrag für die Garnet MV Space Tag-Lösung mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA / Science Park Graz unterzeichnet. Aber auch der Robin Hood Club mit Platz 2, eine Initiative die ihr Rabatt-Gutschein-Tool für Onlineshopping in jedes deutschsprachige Wohnzimmer bringen will sowie Clean Connect, vertreten durch Simon Werba mit latz und seinem flaster- ensor-

Science Park Graz

Universitäre Gründerschmiede mit Höchstdynamik

A

utomatisiertes Laden von Elektrofahrzeugen, auf Weltraum-Know-how-basierte Fallschirme für Drohnen sowie Solarkraftwerke für den Balkon: Die Bandbreite an Geschäftsideen im Science Park Graz ist enorm. Über 200 Gründungsteams haben das Entwicklungsprogramm des universitären Brutkastens der Grazer Universitäten – als Gesellschafter

system, das erkennt, wenn Windeln gewechselt werden müssen, können sich nun über Förderung und Coaching freuen. Geehrt wurden neben den Pitch-Gewinnern die drei besten Teams der Kategorien: Männer – 3er Team, Frauen – 3er Team, Mixed – 3er Team und Single Fighter. ie Gr ndung eines tartu s ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Viele Länder haben deshalb Förderprogramme erstellt, um Menschen zur Gründung eines Startups zu motivieren. Gründerschmieden, Inkubatoren und Netzwerke wie die Junge Wirtschaft Steiermark, unterstützen Startup-Unternehmen bei der Zündung ihrer innovativen Geschäfts-

fungieren die Technische Universität Graz, die Universität Graz und die Medizinische Universität – seit der Gründung 2002 bereits durchlaufen. Aus knapp 150 davon entstanden auch Betriebe. „Unsere Aufgabenstellung ist es, hochskalierbare Geschäftsideen mit internationalem Fokus zu entwickeln. Es wäre dementsprechend fatal, wenn jede Idee überleben würde, wenngleich wir stets unser Bestes geben“, erklärt Science Park-Geschäftsführer Martin Mössler.

Höchststand an Jungunternehmen Aktuell werden über 30 Gründungsteams pro Jahr in der Akademie des

ideen. Zudem gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Veranstaltungen, wo Startup-Gründer in spe für ihre deen Geh r finden. er Junge Wirtschaft – Startup Run ist eine wunderbare Möglichkeit für junge Startup-Gründer, ihre innovativen Ideen „laufend“ mit viel Spaß zum Besten zu geben (zu „pitchen“) und dabei gleich etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun und zudem auch noch Junge Läuferinnen mit viel Spaß und Freude dabei alle wichtigen Vertreter - die führer der Jungen Wirtschaft Steierman für die Gründung eines Startup mark. Grund genug für Rene Gradbenötigt, an einem Ort zu treffen“, so wohl und seine ARGE-Partner Peter Bernd Liebminger Landesgeschäfts-

Science Park Graz auf den Markt vorbereitet, im Programm selbst befinden sich momentan 32 Startups – so viele wie noch nie zuvor, was auch mit der vor zwei Jahren erfolgten Ansiedelung des „Business Incubation Center“ (BIC) der Europäischen Weltraumagentur ESA zu tun hat. Denn zehn der 32 Startups entwickeln im Rahmen der ESA-Kooperation „terrestrische Anwendungen auf Basis von Weltraum-Technologien“, erklärt Mössler. Der überwiegende Anteil an Startups wird durch das „AplusB“-Förderprogramm des Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. Mit der Teilnahme am Startup-Run der „Jungen Wirtschaft“ wolle man im Science Park Graz auch wieder potenzielle Neu-Gründerinnen und -Gründer

ansprechen. Mössler: „Neue Geschäftsmodelle und Möglichkeiten zu sondieren, ist für uns entscheidend, und wer am Markt reüssieren will, muss ohnehin stets laufen.“

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Thema der Anzeigenredaktion. Verantwortlich Edgar David Kienzl

Startup-Pitch-Gewinner Alexey Katukhov, beim Vortragen seiner Idee und Harmonie unter Arbeitskollegen und das Gesundheitsbewusstsein in Unternehmen wird gefördert. In Bewegung denkt und entscheidet es sich leichter“, so Rene Gradwohl, der Mastermind hinter der Veranstaltung. ie bewusst kurz gehaltene trecke konnte auch von „nur“ durchschnittlich trainierten Sportlern bewältigt werden. Rund 4,5 Kilometer Laufstrecke galt es zu absolvieren. 189 Teilnehmer, 16 Kooperationspartner und 47 Startups waren auch heuer wieder, beim zweiten Junge Wirtschaft Startup Run mit dabei. Es erfolgte ein Massenstart aller u er. ie eams starteten zur selben Zeit und hatten die volle istanz zu bew ltigen. ach halb absolvierter Laufstrecke gab es eine Boxengasse bzw. Pitching Lane, wo 8 vorausgewählte Startups eine Wartezone erreichten. Hier hatten die Startups die Möglichkeit, Ihre Ideen oder Ihre Produkte innerhalb von 60 Sekunden zu präsentieren. An dieser Stelle wurde auch die Zeit gestoppt, damit die Teams keinen Nachteil bei der Zeitnehmung für

Die Vertreter der Sponsoren Renate Resch (Wiener Städtische), Christoph Kovacic (Junge Wirtschaft) und Dagmar Eigner Stengg (Steiermärkische Sparkasse), die zum Teil auch selbst mitliefen. den Laufwettbewerb erlitten. Pitching-Lane-Mitarbeiter vor Ort teilten die Startup-Anwärter einer von drei Boxen zu. Hierbei waren eine Kamera und ein Mikrofon aufgebaut. In 60 Sekunden konnten die Unternehmensideen so innovativ wie auch so lustig wie möglich zum Besten gegeben werden, um die ausgewählte Jury, bestehend aus Christoph Kovacic von der ungen irtscha t teiermark agmar igner- tengg von der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG - GründerCenter Graz, Jörg Peter Kahlbacher von der AULA x space, Renate Resch von der Wiener Städtischen Versicherung AG sowie Craig Matthews vom Science Park Graz zu überzeugen. Läufer, Anfeuerer, Antiläufer und Partypeople konnten anschließend bei einer Afterrunparty noch ausgelassen feiern. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Über eines waren sich jedoch am Ende alle einig, nächstes Jahr wird es eine Fortsetzung des Junge Wirtschaft Startup Run geben. igitalisierung ist bekanntlich die gro e eraus orderung r irtscha t und ndustrie. ie rderung neuer deen sind das A und O, um neue Arbeitsweisen und Technologien zu entwickeln. ie tartu - zene hat sich in letzter eit zu einem wichtigen und nicht übersehbaren Wirtschaftsfaktor entwickelt. Schon im Jahr 2016 standen die Zeichen für eine positive Entwicklung der österreichischen Startup-Szene sehr gut – man beachte die politischen Ambitionen der Bundesregierung mit einem Millionen uro schweren tartu - aket. ie Steiermark ist jedoch schon seit Jahren Vorreiter in Sachen Hightech-Gründungen und die erfolgreichste Forschungsund Entwicklungsregion der Europäischen Union, begründet unter anderem durch das universitäre Umfeld (TU, Med. Uni und Uni Graz) sowie die hier ansässigen Technologie-Unternehmen. Viele erfolgreiche Startup-Unternehmen haben sich unter anderem durch innovative Ansätze zur Problemlösung, durch Skalierbarkeit (Steigerungsfähigkeit) ihrer Technik, ihrer Geschäftsmodelle und dank funktionierender Gründungsförderung ihre aseinsberechtigung erarbeitet.

links: Platz 2 für den Robin Hood Club; rechts: Platz 3 für Simon Werba mit Clean Connect

Landesvorsitzender Christoph Kovacic (4.v.r.), Geschäftsführer Bernd Liebminger (ganz r.) und Bundesvorsitzende Christiane Holzinger (2.v.l.) mit der Laufmannschaft der Jungen Wirtschaft Steiermark.

EXPERTEN-TIPP

Ein-Personen-Unternehmen

Finanzielle Sicherheit ist planbar

Weit über die Hälfte aller Unternehmen in Österreich sind mittlerweile Ein-Personen-Unternehmen, sogenannte EPU. Damit ist diese Unternehmensform ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor unseres Landes. Neben der Verantwortung gegenüber seinen Kunden Mag. Sonja Steßl und der wirtschaftlichen Landesdirektorin Wiener Verantwortung trägt ein Städtische Versicherung EPU – ohne entsprechenden Versicherungsschutz – sämtliche Risiken alleine. Nur eine individuelle Risikoabsicherung gewährleistet eine gesunde, langfristige Unternehmensentwicklung. Bei Ein-Personen- oder Kleinstunternehmen kommt die Gefahr von gesundheitsbedingten Ausfällen hinzu. Daher ist neben der Grundabsicherung von Sach- und Vermögenswerten auch der Abschluss einer Betriebsunterbrechungsdeckung besonders ratsam. Als wichtigste Absicherung ist allerdings die Betriebshaftpflicht zu nennen, die Unternehmer gegen Ansprüche Dritter aus ihrer beruflichen Tätigkeit absichert.

Foto: Wiener Städtische/Arman Rastegar

Pöschl und Christian Stolz ein Event maßgeschneidert für die junge und innovative Startup-Szene zu entwickeln. ie dee hinter dieser o enen sportlich-gesellschaftlichen Veranstaltung war der Spaß und Freude an der ewegung. ie eilnahme soll dabei den Team-Spirit steigern. „Laufen sorgt für Ausgeglichenheit

Damit ergeben sich vordergründig zwei Risiko-Bereiche, die jeder Einzelunternehmer jedenfalls abdecken sollte: Zum einen müssen sämtliche existenzbedrohende und gewinnschädigende Risiken, Sachwerte, Personenschutz und Haftungen abgedeckt sein. Der speziell entwickelte EPU-Schutz der Wiener Städtischen nimmt dem Einzelunternehmer hier die Sorgen ab. Auf der anderen Seite muss aber auch darauf geachtet werden, die persönliche Existenz und die der Familie abzusichern. Denn: Ein plötzlicher Unfall oder eine schwerwiegende Krankheit kann jeden treffen und das Leben nachhaltig verändern, mitunter sogar die Existenz oder das eigene Unternehmen bedrohen. Aber auch hier gibt es eine passende Lösung: „Multi Protect“ bietet – als kostengünstige Alternative zur umfassenden Berufsunfähigkeitsversicherung – einen österreichweit einzigartigen Existenzschutz der hilft, kritische Lebenssituationen zu meistern und die finanzielle Existenz abzusichern, wenn Körper und Gesundheit nicht mehr mitspielen. So können nicht nur ein Einkommensverlust ausgeglichen und Fixkosten abgedeckt werden, sondern auch notwendige Behandlungen und bestmögliche Therapien bezahlt werden. Vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin für Ihre individuellen Vorsorgelösungen! Sie erreichen uns telefonisch unter 050350-43000 oder per E-Mail unter ld-stmk@wienerstaedtische.at Juli/August 2019 23

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ENERGIEREGION WEIZ-GLEISDORF

„… sonst ziehen die Menschen weg“

Christoph Stark, Bürgermeister von Gleisdorf: Forderungen für die Erhaltung des ländlichen Raums

steiermark erfolge ab dem Jänner 2020, so Christoph Stark. „Denn da gibt’s den Start eines völlig neuen Mobilitätsangebotes – ein so genanntes Mikro-ÖV-System, für das gerade die Ausschreibung läuft.“ In jeder Gemeinde wird es von Montag bis Samstag, von 6 bis 22 Uhr, ein Mobilitätsangebot geben – mit Bussen und Taxis. Jeder Bürger kann zu einem lukrativen Tarif – dieser wird bei ca. 1,50 Euro liegen – das Mikro-ÖV-System nutzen. In seinem ohnort gibt es definierte altepunkte, wo er zu- und aussteigen kann. Diese Stationen sind so gewählt, dass die Entfernung dazwischen maximal 500 Meter betragen darf. Ist ein Bürger in seiner Mobilit t eingeschr nkt und hat flegestu e dann liegt der alte unkt sogar bei seinem Wohnhaus. Damit kann jeder zum Beispiel zum Arzt, zum Buschenschank, zum Friedhof oder zum Einkaufen, die innerört24 Juli/August 2019 24-27_Energieregion.indd 24

könne man einen wichtigen Beitrag dafür leisten, dass die Menschen möglichst lange in ihrer angestammten Wohnung oder in ihrem aus wohnen bleiben k nnen. Ein weiteres richtungsweisendes Projekt, das derzeit entwickelt wird, ist der so genannte „Energiekataster“. „Dabei wird erhoben“, so Stark, „wo wir in der Region was haben. Zum Beispiel wo Kohle als Energie eingesetzt wird, Öl oder Photovoltaik und Fernwärme.“ Dann gelte es, sich entsprechende Ziele zu setzen, wo die Region hin will. „Das geht aber nur, wenn wir wissen, wo der Schuh drückt.“ Dieser Energiekataster erfasst alle Daten in jeder Gemeinde in der Energieregion. „Es ist ein weiterer Schritt zur Erkenntnis, dass wir Regionalentwicklung nur gemeinsam machen können.“ Es dürfe bei einer Betriebsansiedlung keine

„Viel Energie zwischen G Rolle spielen, wo die Gemeindegrenze verläuft.“ Christoph Stark: „Das Wichtigste ist, dass sich der Betrieb in der Region ansiedelt, damit Arbeitsplätze schafft und

so die „Kaufkraft bei uns bleibt. Unsere Region ist ein Organismus mit einem eigenen Kreislauf. Er funktioniert umso besser, je weitreichender wir denken.“

Foto: Tina Szabo

Zur Drehscheibe ausgebaut: Prominenz bei der Eröffnung des Gleisdorfer Busbahnhofes

lichen Wege erledigen. Die Tarife sind in den einzelnen Kleinregionen gleich hoch. Außerdem gibt es eine Versorgungsgarantie innerhalb einer Stunde. Das heißt, dass nach der Bestellung für eine Fahrt ein Taxi oder us den ange ragten altepunkt in dieser Zeit anfährt. Christoph Stark: „Ich bin zutiefst überzeugt, dass es das braucht. Denn Mobilität heißt für mich: Teilhaben am sozialen Leben. Vor allem dann, wenn es um ältere und behinderte Mitbürger geht. Dieses neue Mikro-ÖV-System ist eine Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Verkehrsangebot. Die Kosten dafür tragen die Gemeinden, aber auch das Land Steiermark zahlt dazu.“ So

Foto: EnergieRegion Weiz-Gleisdorf/Christian Reithofer

s gibt ganz klare unumstößliche Voraussetzungen für die Stärkung und Erhaltung des ländlichen Raums“, sagt Christoph Stark. Das tut er als Bürgermeister der 11.000-Einwohner-Gemeinde Gleisdorf, Nationalratsabgeordneter und Obmann der Energieregion Weiz-Gleisdorf. „Es müssen qualifizierte Arbeits l tze gegeben sein eine ausreichende Kinderbetreuung, entsprechende Mobilitätsangebote und es braucht den Ausbau der Breitbandstruktur. Wenn diese Dinge nicht stimmen, geht es mit dem ländlichen Raum bergab, ziehen die Menschen weg.“ Ein großer Schritt für die Region Gleisdorf und für die gesamte Ost-

Foto: Stadt Gleisdorf/ Mag. Ulrike Anderwald

„E

Bürgermeister Christoph Stark, auch Regionalpolitiker 18.07.19 12:56


Thema der Anzeigenredaktion. Verantwortlich Edgar David Kienzl

Der Weizer Bürgermeister Erwin Eggenreich:

„W

eiz und Gleisdorf sind die beiden Pole und sorgen für den Magnetismus in der Region“, vergleicht Bürgermeister Erwin Eggenreich mit der Physik. Wobei Gleisdorf anders aufgestellt sei als Weiz. Die Bezirkshauptstadt zeichne die iel alt aus andel, Industrie, auch den Bereich Landwirtschaft gibt es. Stolz ist Eggenreich auf die ansässigen, örtlichen Leit-Betriebe wie Andritz dro iemens rans ormers ieb Bau, Knill Gruppe, Weitzer-Parkett, Magna, Elin, Mosdorfer, Joanneum Research oder Strobl Bau, um nur einige zu nennen. Als Siedlungs- und Erholungsraum sei Weiz ebenfalls gefragt. „Die Zusammenlegung von Weiz und Krottendorf im Jahr 2015 war anfangs nicht ganz einfach, hat sich aber zu einer Liebesheirat entwickelt, von der letztendlich alle rofitiert haben.

Foto: Stadtgemeinde Weiz

„Wir haben viel Geld in die Hand genommen“ ie ev lkerung findet in eiz ein modernes städtisches Leben vor, auch Arbeitsplätze hat Weiz beinahe so viele wie Bewohner selbst. ir haben viel Geld in die and genommen, um die Stadtgemeinde attraktiv zu halten, nur der Fachkräftemangel macht uns zu schaffen“, so Erwin Eggenreich. s gelte das interland als ebensraum zu erhalten. Und es sei falsch, die Regionen leer zu saugen. Man müsse überlegen, was man ins interland bringt. ur wenn man dem Umland eine Chance gibt, ist auch das Zentrum sicher. Zwischen Weiz und Gleisdorf gibt es eine gesunde Konkurrenz. „Ich mag ihn (Stark) und er mag mich (Eggenreich). Ja, jeder will die Nase vorn haben, aber wir schätzen einander.“ Leicht bedauernd: „Im Fußball sind momentan die Gleisdorfer besser.“

Gemeinsam in die Zukunft

hen Gleisdorf und Weiz“

Unbenannt-2 1

Seit 22 Jahren arbeiten die 12 Gemeinden (46.000 Einwohner) zusammen: Albersdorf-Prebuch, Gleisdorf, Gutenberg-Stenzengreith o st tten an der Raab udersdorf-Wilfersdorf, Mitterdorf an der Raab, Mortantsch, Naas, Puch bei Weiz, St. Ruprecht an der Raab, Thannhausen, Weiz • 60 Projekte mit 13,6 Millionen Euro Förderung und Gesamtinvestitionen von

63,4 Millionen Euro • nachhaltige, regionsgerechte und integrative Entwicklung der Region • wichtige Förderprogramme: Teilnahme am EU-Förderprogramm „Leader 2014 bis 2020“, Teilnahme an den nationalen Förderprogrammen „Smart City“, „Klima- und Modellregionen“, „Modellregionen Elektromobilität“ und „Klar! - Klimawandel-Anpassungsmodellregionen“

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ENERGIEREGION WEIZ-GLEISDORF

Eine starke Vision und klare Ziele

Fotos: EnerieRegion Weiz-Gleisdorf/K. Schrotter

I

n der Energieregion Weiz-Gleisdorf und ihren zwölf Gemeinden stellt das Thema Energie einen zentralen Aspekt der regionalen Entwicklung dar. In einem Meinungsbildungsprozess, unter dem Titel „Die Region blüht“, an dem sich im Jahr 2011 alle Bewohner beteiligen konnten, wurde das Leitbild „Vision 2050“ für die Energieregion Weiz-Gleisdorf erarbeitet und ein vollständiger Ausstieg aus fossiler Energie in den Mittelpunkt gestellt. Dazu gehört ebenso die Umstellung des Gebäudebestandes auf einen Niedrig- bzw. Plusenergiestandard, der Austausch der vielfach vorhandenen fossilen Gebäudeheizungen sowie der Fokus auf E- und alternative Mobilität. Neben Energie, Woh-

Iris Absenger-Helmli und Christian Hütter, Energieregion & Almenland Weiz-Gleisdorf

Viel Interesse für „Kunst.Hot.Spots“ in Weiz-Gleisdorf D

ie nächsten beiden Hufeisen-Skulpturen des Kunst. Hot.Spot-LEADER Projekts in der Energieregion Weiz-Gleisdorf wurden nun in St. Ruprecht/Raab und Hofstätten/Raab enthüllt. Bereits letztes Jahr wurden drei der insgesamt zehn Skulpturen präsentiert.

neues Highlight in unserer Gemeinde. Ein Eichhörnchen als appenfigur ist zudem für die steirischen Gemeindewappen einzigartig“,erzählt Werner öfler, Bgm. on ofstätten sichtlich stolz.

„Täglich grüßt das Eichhörnchen“

„Die Hufeisen-Skulptur-Liederbuch mit Bratsche passt ideal zur Marktgemeinde St. Ruprecht, dadurch wird die Bedeutung der Musikausbildung in unserer Gemeinde hervorgehoben. Das Liederbuch zeigt wichtige historische Eckdaten über die Marktgemeinde und erinnert so daran, dass St. Ruprecht einer der ältesten Orte der Steiermark ist“, freut sich Herbert Pregartner, Bgm. von St. Ruprecht an der Raab.

Schon frühere Grundherren der Gemeinde Hofstätten führten ein Eichhörnchen im Wappen, dieses soll auf die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Grundherrschaftsverhältnisse hinweisen. „Das Motiv lag praktisch auf der Hand und durch die Platzierung vor der Einfahrt zum Gemeindezentrum ist die Skulptur ein

„Hier spielt die Musik“

Um ihre Ziele und Vision zu verwirklichen, setzt die Energieregion die Mittel aus den (inter-)nationalen Förderprogrammen im Rahmen zahlreicher Projekte ein. So ist die Region unter anderem seit 2013 Teil des Programms „Klima- und Energie-Modellregion“ (KEM) des

Klima- und Energiefonds. „Seither haben wir bereits elf Klimaschutzmaßnahmen in der Region erfolgreich umgesetzt. Nun sind wir gerade dabei, die nächsten 13 Maßnahmen zu realisieren“, betont Christian Hütter, KEM-Manager der Energieregion Weiz-Gleisdorf.

Ambitioniert und zukunftsweisend Mobilitätsprojekt der Kleinregion Gleisdorf

D

ie Abstimmung und der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes sind zwei Schwerpunkte im Rahmen des Projektes. Konkret umgesetzt wurde bereits der Um- und Ausbau des Busbahnhofes der Stadt Gleisdorf zu einer Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr. Geplant sind im Rahmen des Mobilitätsprojektes auch Park & Ride Abstellplätze rund um die Stadt Gleisdorf und innerhalb der Kleinregion, um Pendler bzw. Fahrgemeinschaften Parkmöglichkeiten zu bieten, bevor diese ins Stadtzentrum einfahren. Ein aktuelles Thema ist der Ausbau der Fuß- und Radwege in Verbindung zum öffentlichen Verkehr, der bereits in Angriff genommen wurde. Ein sehr wichtiger Baustein in diesem Zusammenhang sei, so Umweltstadtrat Karl ierzer die kom-

mende Radverkehrsregelung für die Innenstadt und die Umlandgemeinden. „Das Konzept wurde der Bevölkerung bereits vorgestellt und das große Interesse lässt sich daran ablesen, dass 600 Fragebögen abgegeben wurden.“ Zu einschneidenden Veränderungen werde der Umbau des Einbahn-Rings führen. ahezu die l te der l che werde dann dem Fahrradverkehr zur Verfügung stehen. Da in das Fuß- und Radwegenetz auch die umliegenden Gemeinden eingebunden werden, müsse mit diesen ein Übereinkommen getroffen werden, indem diese sich zur Umsetzung ver flichten. obald die eschl sse gefasst sind, könne auch eine großzügige Förderung im Rahmen der Radwegstrategie 2030 des Landes Steiermark und der Leader-Region in Anspruch genommen werden.

Neu ist auch der „Historische Reiseführer von Kindern für Kinder“ über St. Ruprecht an der Raab. Die Ursprünge reichen bis ins Jahr 860 zurück, als St. Ruprecht das erste Mal erwähnt wurde. Geschichtsträchtig sind die Barockkirche im Ort, die Wallfahrtskirche Breitegg, der aus Kaiserzeiten stammende Park oder das älteste Flussbad der Steiermark. Schüler haben an dem interessanten Zeitzeugnis im Auftrag des Tourismusverbandes mitgearbeitet. Der Reiseführer liegt im Gemeindeamt, bei allen touristischen Betrieben, auf der Raiffeisenbank und allen erforschten Objekten in St. Ruprecht an der Raab zur freien Entnahme auf.

Noch umfangreicher ist der Reiseführer im Internet abrufbar: www.hist-ruprecht.st.ruprecht.at

Foto: TV St. RuprechtSteininger

nen und Mobilität nimmt auch das Thema Arbeit eine führende Rolle ein. Durch Innovationen und Dank der regionalen Betriebe war es möglich, die Anzahl an Arbeitsplätzen innerhalb der Energieregion deutlich zu steigern. Ziel ist die Förderung einer nachhaltigen, regionsgerechten und integrativen Entwicklung der Pionierregion. „Die (über)regionale Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Die Umsetzung ist jedoch in vielen Bereichen aufgrund technologischer und finanzieller Aspekte eine Herausforderung. Besonders am Herzen liegt uns die Bewusstseinsbildung für ein modernes, smartes Leben mit allen technischen Notwendigkeiten und doch im Einklang mit klimaneutraler Energienutzung“, verdeutlicht Iris Absenger-Helmli, LEADER-Management „Almenland & Energieregion Weiz-Gleisdorf“.

Vize-Bgm. Werner Reisenhofer, Direktorin Andrea Köstenbauer ( MS) Sil e Sattler- eutle (Klassen orstand der 1a MS) und Martina Steininger om ourismus erband St. Ruprecht Raab ( .l.). mit Schülern der 1. und 2. Klassen der MS.

.l. gm. erner ö er ( ofst tten Raab) gm. erbert Pregartner (St. Ruprecht Raab) icole Schuster und Iris Absenger- elmli (beide Energieregion eiz-Gleisdorf) Künstler Sascha Exenberger vor der neuen Hufeisenskulptur „Liederbuch mit Bratsche“.

Sowohl der Steirische Panther in Naas sowie die Skulpturen ‚Kuh mit Kalb‘ in Thannhausen und ‚Apfel mit Herz‘ in Puch bei Weiz des Künstlers Sascha Exenberger erfreuen sich großer Beliebtheit. Weitere fünf Skulpturen sollen bis Ende des Jahres in weiteren fünf Gemeinden der Energieregion folgen.

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Thema der Anzeigenredaktion. Verantwortlich Edgar David Kienzl

Viel Bewegung in der Region St.Ruprecht-Weiz

W

ie gut Zusammenarbeit funktionieren kann zeigt die Wirtschaftsachse St. Ruprecht – Weiz. Anstatt sich zu bekämpfen oder dem Nachbarn etwas zu neidig zu sein, begannen zwei Gemeinden wirtschaftlich zu fusionieren. Dafür wurde eigens eine Industrieansiedlungs GmbH gegründet, die zu 100% den Gemeinden gehört. Dieses zukunftsweisende Vorzeige-Bündnis der beiden steirischen Gemeinden besteht seit 2015. Ziel ist es, für Unternehmen geeignete Betriebsflächen zu finden und zu vermitteln, um einem Leerstand vorzubeugen. Die anfallende Kommunalsteuer wird geteilt. 70% Prozent erhält die Gemeinde, in die sich das Unternehmen ansiedelt, 30% die Partnergemeinde. St. Ruprecht an der Raab ist einer der ältesten Orte in der Steiermark und wurde bereits 860 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde St. Ruprecht liegt zwischen den Stadtgemeinden Weiz und Gleisdorf und ist, bedingt durch seine Lage, ein begehrter Wohn- und Gewerbestandort und beheimatet neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch die älteste Pfarrkirche der Oststeiermark, mit

einer von Johann Pendl gestalteten Kirchengrotte. Bedingt durch die günstige Lage schaffen hier lokale Industrie- und Gewerbebetriebe zahlreiche Arbeitsplätze. Aber auch sonst hat St. Ruprecht einiges zu bieten. ier findet man alles, was man f r ein eben mit hoher Lebensqualität braucht. Angefangen bei einem überaus zahlreich vorhandenen Gastronomieangebot, welches keine Wünsche offen lässt, bis zu regionalen Einkaufsmöglichkeiten sowie einen abwechslungsreichen Sport- und Freizeitangebot. Erstmals gab es im Jahr 2018 in der Gemeinde mehr als 30.000 Nächtigungen. Andere Gemeinden kämpfen mit Abwanderung. Nicht so St. Ruprecht, dessen Einwohnerzahl stetig zunimmt. Daher gibt es auch mehrere Schulen, acht Kindergarten-Gruppen und zwei Kinderkrippen. 2019 entstehen 100 neue Wohneinheiten. „Viel Geld wurde in die Hand genommen, um die Region für neue Chancen und f r positi e eiterentwicklungen fit zu machen , so Herbert Pregartner, Bürgermeister der Gemeinde St. Ruprecht an der Raab. Er und Roman Neubauer sind die Geschäftsführer der Industrieansiedelungs GmbH St. Ruprecht – Weiz.

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Ludersdorf: zweitjüngste Gemeinde

„E

ine Zusammenlegung mit der Stadtgemeinde Gleisdorf ist bei den Fusionen im Jahr 2015 für uns nicht in Frage gekommen, da wir von der Größe, Stabilität und von den Wirtschaftsfaktoren gut eigenständig zurecht kommen. Nachteile haben wir dadurch nicht erfahren. Im Gegenteil, während andere noch mit den Auswirkungen der Fusionierung beschäftigt sind, können wir schneller agieren, haben ein größeres Wachstum und eine bessere Entwicklung. Trotzdem ist das Verhältnis zu Gleisdorf, der Kleinregion und den Nachbargemeinden gut, dies zeigt sich auch in den zahlreichen, regionalen Kooperationen unter den Gemeinden, von denen alle rofitieren betont eter Moser Bürgermeister der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf. 2017 war Ludersdorf-Wilfersdorf nicht nur die am zweitstärksten wachsende Gemeinde, sondern auch die zweitjüngste Gemeinde in der Steiermark, bedingt durch den Zuzug junger Familien. Dies wiederum führt dazu, dass das Angebot an Kinderkrippen- und Schulplätzen knapp wurde und erweitert werden muss. „Unsere Kinderkrippe wird neu gebaut“, so Bürgermeister Peter Moser. Entwurf der neuen Kinder rippe

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WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

Noch niemals ist bei uns beim Tarockieren so heftig diskutiert geworden. Es geht um das Urteil gegen jenen oststeirischen Arzt, der seine gute Freunde hat. Die Frieda hat im- so der Hubert. Dem klarerweise Kois in der einst skandalgebeutelIch weiß nicht, ich weiß nicht, was Kinderich jahrelang gequält haben soll. Er mer wieder gehört, und sie geht ja in noch immer leid tut, dass die „Che- ten Estag gelungen sei, so der Herr machen soll und mein Allerlieb-erhielt, wie man den entnehmen hat können, der ÖVP aus und ein, dass Grillitsch fin“ damals so sang- und klanglos Biro, suche seinesgleichen. Wer sterjaist mirMedien da überhaupt keine Hilfe vier Monate wenig, dabei. bedingt. Er sagt Viel nur: zu „Du wirstschimpft das gute Chancen gehabt hätte, dem von der politischen Bühne abtreten denke angesichts des Grünen E heuder Herwig, sonst eher ruhig sach- Hermann Schützenhöfer zu folgen, musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr te noch an die schmutzigen Schlagschon der richtig machen …“ und Unsere lich bleibt. Viele in unserer Runde haben hätte er das im Auge gehabt. Nun ist zwei Wochen nach der Wahl logi- zeilen von früher? Und die Estag sei Jüngste war so schwer verliebt und ihm dabei zugestimmt. Hätte der Täter, sprich der es klarerweise vorbei damit. Schon scherweise viele Mitarbeiter gratu- auch profitabel. Zweistellige Milliojetzt ist es auf einmal über Nacht Vater, einen Migrationshintergrund einmal war Fritz Grillitsch knapp lierten, kam aber keine Stimmung nenbeträge dürfe das Land Jahr für aus. Sie tut mir so leid, weil siegehabt sich oder wäre erfast sogar einihrer Asylant, dann wäre wie in Kindheit bei mir das an- Urteil vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichti- Jahr kassieren, und dass der steiriviel, viel drastischer ausgefallen, hat der Herlehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von ger. sche Stromriese keinen Atomstrom wig gemeint. Volkes Meinung sei nicht immer aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals ins Netz einspeist, stehe ebenfalls richtig, argumentiert wiederum die Ute, die auch nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die auf der Kois’schen Erfolgsliste, keine Freude damit hat, dass die Zeitungen, nur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen schreibt Biro in der Steirerkrone. Radio- und Fernsehstationen sogar mehrmals der Nachbarschaft gibt’s auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die In der Steiermark durfte Gerhard Letzteres stimme in keinem Fall, Interviews mit den Kindern und Betroffenen ge türkische Zuwandererfamilien. dann allerdings im Parteivorstand Draxler seinerzeit nicht ORF-Lan- hört die Ute aus der Energie-Steierveröffentlichten. Die betroffenen Kinder hätten Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Gril- desdirektor werden, weil er für mark-Zentrale von jemandem, der daraus ja keinen Vorteil gezogen, wundert sich mitOffensichtlich ihrer Tochterwar, kürzlich die nur litsch darüber zu informieren. Ver- ÖVP-Landeshauptfrau Waltraud mit Stromhandel zu tun hat. die Ute. dass sieindamit Türkei gereist sind, weil sie dort den ständlich, sollte das so stimmen, Klasnic zu viel rot und zu viel Stimmung machen wollten. Das Urteil des RichBräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde er ters sei in Ordnung, so die Ute, die die Quälereifindet dabei, Verdiensten kaum noch äußerte. ORF-Landesdirektor unter Jörg en desderen VatersTochter in keinem Fallnichts bagatellisieren will. Haider von der FPÖ. In Wien wurde Warum gehe Kois überhaupt per 31. weil was sie jada ingeschehen dieser Welt aufgewachFurchtbar, ist, stellt die Ute er Informationsdirektor unter WolfMärz, trauert Biro. FranzpsychoVoves ist. Die in war ganz freudig aufge- klar. zu fällen. Das Strafgesetz in der sen Diskussion unserer Tarockrunde milde Urteil gäbe nicht kommen. Wichtig wäre da eine ständige von derlogische ÖVP. Und könntedamit ihm da sicher die innerhalb passende regt, Bräutigam gar Aber da derobwohl Vater sie dieihren Kinder nicht körperlich mehr her bzw. finde man dortgang nichtSchüssel die richtigen Betreuung, die Vorfälle nun wurde er der wieder der steirischer Antwort geben, rät diekönnen. Ute demDie Steinicht je vorher gesehen hat.seinen Wenn HandWeil die Antworten Frieda gerade KlasnicVergehen, misshandelt hat, sondern sich mit auf von derartige brachte Familie aufgearbeitet werden war eiLandesdirektor demheilt roten Im Übridann daran denke, wie niederge- blieb geredet hat. lungenich nur selbst körperlich beschädigte, OttoHerwig seinenHösele Standpunkt in die Diskussion ein.unter Zeit viele rerkrone-Chefredakteur. Wunden, heißt es bekanntlich in ner ihrerErengsten Mitarbeiter und Landeshauptmann Voves . gen habe dieser Oswin Kois Handschlagen Jüngste übrig, jetzt ist, dem Richter garunsere nichts anderes als dieses hat in seinem Freundeskreis etliche Juristen. Franz einem Sprichwort. Was damit zum dann denke ich mir: Solche Sorgen ist, so der Hubert, sicher ein belese- Außerdem hätte dieAusdruck kommt, schlagqualität – ein Charakterzug, die kürzlich von den der Josef erzählt. der heutzutage * hat mir immer seltener zu haben die Eltern der jungen Türkin ner Mann. Kein Wunder, dass er viel Mutter, gewusst über die Vorzüge und Nachteile der Handlungen Dass Gerhard Draxler von seinem finden ist, will das Biro-Lob kein nicht. vielals früher reagie- wasIchverstehen denke, liebe Leser, Sie werden mir damit das nachDemokratie, das passende Wahl- hat,Job Journalist Ende nehmen. Er meint aber ren müssen. Sie hätte sehen, wenn ich jetzt sentimental werde. recht philosophiert. Doch mit einem muss und alle jene eines Besseren hoffentlich nicht den SackIchvoller Beispiel mich so, Energie-Steiermark-Inserate dass eine Freundin und Mutterund scheint er ein Problem zu haben, mit so zum belehrt hat, diedie ihn in derfreue jeweiligen Fürsorge einschalten von zwei Kindern, die ganz schwer war, Euroerkrankt dafür, welche Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Phase jener politischen Gruppie- die zigtausenden können. Warum sie wieder in ein normales Leben zurück gefunden zählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da rung zugeordnet haben, die gerade die Krone im Laufe der letzten zweinicht hat?war oder hat.ist. Während ihrer Krankheit sie nur einen Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dasdort angetan der Macht einhalb Jahre hat einsackeln konnte, Das erschließt sich Wunsch gehabt und dafür stark gekämpft: Dass schen Industrie, nach Wien gehen gen der Energie Steiermark gewaltig ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so dem Otto nicht. Ich als sie mit ihrer Familie wieder einmal einen Urlaub soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und die Ute, vielleicht hat der NachfolSteiermark genießen dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spiel- Mutter weiß nur eines: in unserer schönen ger von Kois eine ähnlich kann. lockere Dass die Sache für alle Und das tut sie in den nächsten Wochen. Auch vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Christoph Biro, Chefredakteur der Hand beim Geldausgeben, wenn’s furchtbar wünsche Ihnen mit diesem Fotogruß vom meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Betroffenen Steirerkrone, zeigt immerich wieder, so darum geht, vor allem für sich als ist und man nur hoffen Grünen See, einem der Naturschätze der Steierdem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, habe ich der Ute bei der letzten Ta- Person guten Wind zu machen. kann, dass sie irgendmark, das Gleiche! dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- rock-Runde beim Diskutieren am Denn viel will der Tarock-Runde wie darüber hinwegEure Lilly

ng / Udo Bernhart

Foto: Steiermark Tourismus / Michael Weberberger

Hallo, meine Lieben!

Foto: Caritas/ Pierre Payer

Ein mögliches Foto für die Geschichtsbücher

ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren waren die Funktionäre arg ge- überlegen. Schon pikant. Oder perschockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. dass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien Stunde auf die andere total aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden Politik zurückzieht. Es waren auch die Regierungsparteien von uns für ihn die Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber er selbst hat nicht gut er indie Graz bekanntlich wegen Herzzugehört und die in Dinge richtig anaZwischen beiden passt kein Blatt. Worauf die Genossen der steiinsDass Krankenhaus mus-Schützenhöfer lysiert, als erhoffentlich im Regierungsbüro in rischenproblemen SPÖ hoffen: sich Hermann nach Grazer Freund Burg dieFranz Fäden gezogen ste. Alle, mit2020 denendaran die Frieda überwas der der Landtagswahl erinnert, er seinem Voves 2015 –Grillitsch voll Freude, aber dennoch Tränen – bei dessen hat.nahe Denn sonst wäre Abschied die Landtagsgesprochen hat, den waren von der Politik mit dieser innigen Umarmung versprochen wahl 2005 für hat. fast traurig, weil der Obersteirer Waltraud Klasnic auch in den anderen Parteien viele nicht zu einem Desaster geworden,

Nebentisch zugehört, dass er von der Steiermark noch immer wirklich wenig weiß. Er kommt aus Wien und ist ein Bürgerlicher im alten Sinn des Wortes, tut sich schwer mit neuen Entwicklungen. Daher gefallen ihm auch Typen, die ihm schmeicheln und ihn als einen der Großen und Wichtigen im Lande darstellen. Mit Oswin Kois verlasse der vielleicht kompetenteste Manager die große Bühne, streut Biro dem NochEnergie-Steiermark-Chef Rosen. Das zeugt schon von wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

nicht einfallen, als die Ute danach fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Murkraftwerk und Photovoltaik-Anlage auf der Firmenzentrale. Doch diese Projekte sollen schon die Vorgänger auf Schiene gebracht haben.

Bis zum nächsten Mal,

Eure Lilly

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HINTERGRUND

Jeder Mensch hat Reiseträume

Für Bernhard Theissel ist es eine Expedition zur Quelle des Orinoko

Selbst im Amazonas-Gebiet: Wer sein Boot liebt, der schiebt ... „Mein Freund dieses olk. Axel beim „Mittlerweile habe Trockenlegen unseres ich vier Reisen Bootes.“ dorthin gemacht in den letzten egen meiner Grö e und meinem sp rlichen aarwuchs war ich für Jahren“, erzählt die Einheimischen eine Attraktion.“ Bernhard Theissel. ort möchte ich einmal hin“, träumt fast Darüber schrieb er ein spannenjeder Mensch von einem Ort, einer des Buch mit seinen Erlebnissen. Schön geschmückte Yanomami-Frauen Gegend, die er gerne kennenlernen würde. Weil Anschaulich, ohne Schnörkel, er darüber gelesen hat oder ihm von anderen sachlich wie ein eru so fizier es begeistert erzählt wurde. Für Bernhard Theissel, gelernt hat, Lageberichte zu verfassen. Der Leser mehrere Wochen dauert, braucht er natürlich einen pensionierten Oberst des Bundesheeres fährt mit am Orinoko und erlebt anschaulich, Helfer – etwa 6 bis 10 an der Zahl. Die einzigen aus St. Oswald in der Südsteiermark, ist es die wie diese Nomaden heute überleben. Bernhard Fortbewegungsmittel im Amazonas sind Boote. Quelle des 1.250 Kilometer langen Orinoko im Theissel schafft es, den Leser zum Begleiter auf „Und dafür brauchst du eben eine Mannschaft, Amazonas-Gebiet. seinen Reisen zu machen. die damit umgehen kann.“ Noch einmal möchte Was auf den beeindruckenden Fotos aus dem heissel zu den anomami au den rinoko und Theissel war als Soldat unter anderem auf ZyFluss- und Dschungelgebiet nicht sichtbar wird, dort mit einer kleinen Expedition bis zur Quelle pern im Einsatz. Dort erzählt ihm in vielen Stundas sind die „wirklichen Feinde“ des Menschen des Orinoko vordringen. Diese liegt irgendden ein fizierskollege aus enezuela ber den in dieser tropischen Gegend – das sind die wo im Grenzgebiet zwischen enezuela und Amazonas und das olk der anomami das dort Stechmücken. „Die unangenehmsten sind die Brasilien in rund 1.000 Metern Seehöhe. „Die im Grenzgebiet zwischen rasilien und enezue- Puri Puri. Sie gibt es überall in Schwärmen und Berichte darüber sind spärlich“, sagt er. „Es gibt la lebt – praktisch ohne Kontakt zur Außenwelt. für sie sind Moskitonetze auch kein Hindernur zwei Expeditionen, die vor Jahrzehnten dort nis. Sie setzen sich überall am Körper fest und waren.“ Auch er will es mit einer kleinen ExpeEs sind Halbnomaden, die nach uralten Tradimachen einem das Leben am Tage und auch in dition schaffen, bis zum Ursprung des Orinoko tionen leben. Bis 1950 hatten die Jäger und der Nacht schwer. Da gehört sehr viel Disziplin vorzudringen. ch suche noch nach vier ReiseSammler nur spärlich Kontakt zur Außenwelt. dazu, dass man sich nicht blutig kratzt“, schildert begleitern, die auch dorthin möchten“, erzählt Selbst heute noch sind die einzigen HauptverTheissel seine Erfahrungen. Auch unser viel er. „Und das ist gar nicht so einfach, denn da kehrswege die großen Flüsse, wie der Orinoko, gepriesenes Autan hilft da nicht. „Im Gegenteil: muss man schon einige Erfahrung mitbringen.“ Casiquiare, Siapa oder Passimoni. Ungefähr Ich glaube, das stachelt sie sogar an“, so der or rt gilt es dann den oots hrer ortskundie l te der anomami etwa . leben in Amazonas-erfahrene Bernhard Theissel. Seine dige Träger und den einen oder anderen Helfer enezuela wo die Regierung ihr Gebiet zu einer detaillierten Schilderungen über das Leben, die r die n - bis sechsw chige Reise zu organigeschützten Zone ohne Tourismus, ForstwirtTraditionen, den Alltag, die Gastfreundschaft, die sieren. Und was wird dieses Abenteuer kosten? schaft und Bergbau erklärt hat. In dieses Gebiet drohende Ausl schung der anomami sind aber „So an die 30.000 Euro insgesamt werden das dürfen Weiße nur mit einer Sondergenehmiso hautnah geschildert, dass man die Moskitos schon sein, müssen wir dafür schon aufbringen“, gung, wie einige wenige Missionare, Ärzte, sozusagen gleichsam in Kauf nimmt. rechnet Bernhard Theissel. Mögliche Interessenten könnten sich bei ihm Wissenschaftler und Soldaten. In Brasilien leben etwa . anomami in ast rei zug nglichen ie Genehmigungen r die Reisen in dieses Gemelden. Aber er Gebieten. Brasilien hat kein Schutzprogramm für biet hat er über viele Umwege und Freunde besagt auch gleich kommen können. „Mittlerweidazu: „Es wird le kenne ich natürlich viele kein Spaziergang, Erste Übernachtung am Boot im Dschungel kein Kinderspiel.“ Leute dort und es ist leichter geworden“, erzählt Theissel. Für solch eine Expedition, die

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HINTERGRUND

Hingerichtet wegen Brotund Zigarettenspende Menschenverachtende Nazi-Justiz: Erschütternde Briefe von Steirern aus der Todeszelle

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eil es oft heißt: Warum werden die Gräueltaten des Nazi-Regimes immer wieder thematisiert? Ein aktuelles Buch von Heimo Halbrainer „Wenn einmal die Saat aufgegangen, …“ bringt erschütternde Briefe von Steirern aus der Todeszelle und ist eine Antwort darauf. Niemals vergessen! Das sind wir den Opfern schuldig. Das Buch dokumentiert, dass es politisch organisierten Widerstand und Opposition zwischen 1938 und 1945 in der Steiermark sehr wohl gab. Verfolgt wurden Priester im Widerstand, Zeugen Jehovas, sozialistische und kommunistische Funktionäre, klarerweise auch Deserteure – von einer menschenverachtenden NS-Justiz. Etliche der Widerstandskämpfer wurden erst in den letzten Kriegswochen hingerichtet. Die Frage, was nun als Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu bezeichnen ist, wird unterschiedlich beantwortet. Der Historiker Gerhard Botz differenziert einzelne Widerstandsformen, wie den politischen Widerstand: Flugblatt- und Schmieraktionen, Anschläge und Attentate, Putschversuche, organisierte Streiks, Unterschriftenaktionen, Hirtenbriefe, Nachrichtenübermittlung, Konspiration, Sabotage, Partisanentätigkeit. Auch sozialer Protest war eine Form des Widerstandes: Bloßes Kontakthalten, Hilfsaktionen, Arbeitsbummeleien, Gehorsamsverweigerung, Denkschriften, Predigten, Führerwitze, Regime-Kritik, spontane Streiks, Amtsniederlegungen, Emigration, demonstrative Kirchenbesuche, Verweigerung des Hitlergrußes, Gerüchte-Verbreitung, Umgang mit regimefeindlichen Gruppen, Schwarzhören, und, und. All das konnte zu einem Todesurteil führen. Aufzeichnungen des Gefangenenhauses beim Paulustor, wo auch die Gestapo ihren Sitz hatte, zeigen, dass hier zwischen

dem 12. März 1938 und dem Kriegsende von der Gestapo sowie anderen Dienststellen insgesamt 46.730 Personen eingeliefert wurden. Unter ihnen befanden sich auch 24.136 politische Häftlinge, die in der Folge den nationalsozialistischen Gerichten übergeben oder in Konzentrationslager überstellt wurden. Auch wenn der Widerstand nur von Teilen der Bevölkerung getragen wurde und es trotz des hohen Blutzolls das nationalsozialistische Regime nie wirklich gefährden oder dessen Kriegsmaschinerie nie ernsthaft schädigen konnte, so heißt das keineswegs, dass die Bedeutung dieses Widerstands gering zu schätzen wäre. So wurde auch von den Alliierten während der Bemühungen um den Staatsvertrag immer wieder auf den Widerstand verwiesen, wie ihn die Alliierten 1943 in der Moskauer Deklaration gefordert hatten. Bislang konnten für ganz Österreich die Namen von knapp 8.000 Menschen eruiert werden, die als Opfer politischer Verfolgung hingerichtet oder in Folge der Verfolgungen ums Leben kamen. Aufgrund der teilweisen schlechten Quellenlage sind zur Zeit für die Steiermark 596 Opfer ausgewiesen. Im Folgenden einige Auszüge aus Briefen von zum Tode verurteilten und daraufhin hingerichteten Steirerinnen und Steirern. Franz Dollnig (Kainach bei Voitsberg), 21.7.1923 – 12.5.1944 (Graz) Ende April, zwei Tage, bevor es an die Front gehen soll, klettert Franz Dollnig über das Kasernentor und fährt zu seinen Angehörigen in die Weststeiermark. Sein tiefsinniger Satz lautete: „Wenn ich unsere Feinde bekämpfen soll, dann muss ich ja hier bleiben.“ Er versteckt sich zu Hause und im Wald und wird am 21. November 1943 festgenommen. Wegen Fahnenflucht wird er am 12. Mai 1944 in Graz

hingerichtet. Aus seinem letzten Brief an die Eltern: „… stark werde ich sein, denn Gott hat mich abberufen, denn er will es so haben. Kränke dich nicht, liebe Mutter und lieber Vater! Denn im Geiste werde ich immer bei euch sein. Und ich sterbe rein und ohne Sünde.“ Franz Pascutti, 16.12.1911 – 19.6.1944, Holzarbeiter in St. Peter ob Judenburg Als Zeuge Jehovas verweigert er den Wehrdienst. Wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ wird er am 19. Juni 1944 in Halle an der Saale hingerichtet. „… mein liebstes Herzerl, seid nicht traurig so wie auch Eltern, Sissi und Natz, Franzi, Walter und die kleine Resi. Teile euch mit, dass mein Urteil bestätigt ist und heute um 17 Uhr vollstreckt wird. Nun sei mein Gebet zum Herrn, dass wir uns bald wiedersehen … Liebes ewiges Weiberl … danke dir für deine Treue, die du mir gegeben hast … nochmals viele tausend Grüße und Küsse von deinem Liebling, treu bis in den Tod, Franz.“ Franz Repp, 2.9.1907 (Graz) – April 1945 (Leoben-Göss), Hilfsarbeiter und Soldat Im November 1939 äußert sich Repp in seiner Wohnung in Bad Gleichenberg abfällig über die Nationalsozialisten. Seine Nachbarn hören das und zeigen ihn an. Er wird nach dem Heimtücke-Gesetz zu einem Jahr Kerker verurteilt. Nach der Haftstrafe wird er zur Wehrmacht eingezogen, aus der er im Herbst 1944 desertiert. Sein Nachbar, der damals der Denunziant war, erfährt davon. Er tut alles, um sein Versteck ausfindig zu machen. Er täuscht Repps Frau, der er von einem Liebesverhältnis ihres Mannes erzählt. Sie verrät ihm daraufhin das Versteck. Repp wird verhaftet, flieht aus der Haft. Ende Jänner greift die Polizei ihn auf. Ein Feldgericht verurteilt ihn im April 1945 zu Tode. Er wird in Leoben-Göss als Deserteur hingerichtet. An seine Frau: „Ich wünsche euch alles Gute zu den Osterfeiern, dir und den Kindern … was machen die Kinder? Oh Mutter, oh Mutter, ich bin gesund, soweit, aber wegen meiner Kinder besorgt.“ Engelbert Schörkmayer, 20.8.1912 (Lassing) – 18.4.1945 (Hieflau), Gefreiter Engelbert Schörkmayer wird im April 1945 von seiner Genesungskompanie zu seinem Ersatztruppenteil abkommandiert. Er ändert seinen Marschbefehl auf

Vor 75 Jahren

Am 20. Juli – also in diesen Tagen – jährt sich das Attentat auf Adolf Hitler von Claus Schenk Graf von Stauffenberg zum 75. Mal. Die Bombe – in einer Aktentasche versteckt und am Boden unter dem Besprechungstisch deponiert – tötete Hitler zwar nicht, sondern verletzte ihn nur. In der Folge kam es zu einer Hinrichtungswelle all jener Offiziere, die verdächtigt wurden, das Komplott unterstützt oder davon gewusst zu haben.

Barbarisch: Guillotine im Keller des Straflandesgerichtes Graz kam oft zum Einsatz

eine Einheit in Admont ab. Bevor er sich dorthin begibt, besucht er noch seine Eltern in Lassing. Da es seine Einheit in Admont nicht mehr gibt, geht er nach Selzthal und wird am Bahnhof festgenommen. Ein Militärstandgericht in Hieflau verurteilt ihn zum Tode. Am 18. April wird er in Hieflau-Wandau standrechtlich als Deserteur erschossen. An seine Eltern: „Ich habe euch nicht gesagt, dass ich meinen Marschbefehl selbst abgeändert habe. Das kreidet man mir so schwer an. Meine Liebe zu euch und zu dem, was ihr mir erschaffen und erschunden habt, lässt mich so schmachvoll sterben. Liebe Eltern, mein Leben ist mir gar nichts, aber ihr tut mir so unendlich leid, meine innigst geliebten Eltern, grüßt mir noch einmal Lassing. Ehrenvoll habe ich gelebt, schmachvoll muss ich sterben.“ Josef Bauer, 28.1.1903 (Graz) – 2.2.1945 (Graz), Hilfsarbeiter aus St. Peter ob Judenburg Bereits im Mai 1939 wird er wegen illegaler Betätigung für die KPÖ verhaftet und zu zwei Jahren und neun Monaten Zuchthaus verurteilt. Im Frühjahr leistet er finanzielle Beiträge an die Widerstandsorganisation ÖFF. Bald darauf wird er verhaftet. Aufgrund von Spendenleistungen in der Höhe von sechs bis acht Reichsmark, sowie Brotmarken und Zigaretten wird er am 17. November wegen

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HINTERGRUND Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt und am 2. Februar 1945 in Graz hingerichtet. „… Ich sende euch die letzten Grüße und mache es nicht zu schwer. Liebe Mutti, wenn du anderen Mann bekommst, verstoße die Kinder nicht. Liebe Mutti, verzeih mir, wenn ich dich beleidigt habe.“ Karl Drews, 29.10.1901 (Triest) – 7.10.1942 (Wien), Schauspieler und Regisseur aus Graz Er hat sich als 26-Jähriger der Kommunistischen Partei angeschlossen, arbeitet als Schauspieler und Regisseur in Graz und auch in Zagreb. Nach der Zerschlagung der Landesleitung der KPÖ wird er mit anderen wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, zum Tode verurteilt und am 7. Oktober 1942 in Wien hingerichtet. Sein Brief an die Mutter am Tag der Hinrichtung: „Mein innigst geliebtes Mutterle … helfe mir im Sterben durch Erfüllung deines mir gegebenen Gelöbnisses: lebe glücklich, gesund und denke in heiteren Bildern an deinen Buben, der bis zuletzt ein glücklicher ,Fantast‘ war – wie ihr alle meint – und vielleicht doch immer am klarsten gesehen hat. Ich küsse dich innigst, mein Mutterle, dein Bub.“ Herbert Eichholzer, 31.1.1903 (Graz) – 7.1.1943 (Wien), Architekt Im Februar 1934 kämpft Eichholzer auf Seiten des Schutzbundes, wird verhaftet und schließt sich in der Folge der KPÖ an. Er emigriert am 12. März nach Paris, kommt dann nach Ankara und geht dann 1940 wieder zurück nach Österreich in den Widerstand. 1941 wird er durch einen Spitzel verraten und verhaftet. Mit ihm weitere 200 Personen aus dem von ihm aufgebauten Widerstandsnetz. Mehr als 20 trifft das Todesurteil. Am 7. Jänner wird Eichholzer in Wien hingerichtet. Am Tag der Exekution schreibt er einen Brief an seine Eltern, ohne ihnen mitzuteilen, dass er hingerichtet wird: „… und jetzt etwas ganz Wichtiges, Mutter. Erst jetzt, mit fast 40 Jahren, kann ich dir ein wertvolles Geschenk machen: Das Zaubermittel gegen Vaters liebliches Gesäusel und Gesäge nächtlicher Weise. Also pass‘ auf: Du machst ein schnalzendes Geräusch, so ,tss, tss, tss‘ und schon hört das Geschnarche blitzartig auf. Wollts selbst nicht glauben, wende es aber jetzt jede Nacht mit Erfolg an. Lacht nicht! Es ist ernst. Allen alles Liebe! Euer Herbert.“ Dr. Ludwig Mooslechner, 20.8.1910 (Wels) – 10.4.1945 (Hebalm), Arzt in Schwanberg Am 10. April 1945 wird Mooslechner wegen angeblicher Unterstützung von Partisanen gemeinsam mit 18 anderen Gefangenen auf Veranlassung des Kreisleiters von Deutschlandsberg, Hugo Suette, auf die Hebalm gebracht, wo sie in einem Bombentrichter von SS-Leuten, Gestapo-Beamten und RAD-Angehörigen (Reichsarbeitsdienst) ermordet werden. Nach dem Krieg werden die Leichen

exhumiert und in einem Grab auf dem Friedhof in Deutschlandsberg beigesetzt. Am 29. März 1945 schreibt Mooslechner einen Brief an seine Frau. Der Bauer, dem er den Brief anvertraut, übergibt ihn Mooslechners Frau allerdings erst im Jahr 1948. „… nun schreibe ich den dritten Brief und hoffe zu Gott, dass er dich erreicht … ich habe dich gebeten, mir wenigstens ein warmes Hemd, eine warme Hose und wärmere Socken zu brin„… damit kein weiterer Schaden mehr angerichtet werden kann, muss er aus der Volksgemeinschaft ausgemerzt werden.“ Die Begründung für die Hinrichtung von Felix Forstnig aus Fohnsdorf am 23.12.1944 in Graz. Er hat eine Familie mit Geld und Brotmarken unterstützt, deren Tochter in Haft war.

gen. Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, dass ich so schwer büßen muss. Es ist entsetzlich und furchtbar. An dich und die Kinder darf ich gar nicht denken. Da bricht mir das Herz entzwei … und wenn mir der Herrgott eine glückliche Heimkehr schenkt, werde ich dir alles vergelten. Erst jetzt erkenne ich, wie schön es war, als ich in eurem Kreis sein konnte … ich habe schon Schreckliches mitgemacht und kann dir dies gar nicht mitteilen … Es werden furchtbare Zeiten kommen. Kinder, ich sage euch nur eines: Steht zusammen und helft euch gegenseitig … Gott sei Dank ist das Verhör bei der Gestapo vorbei. Es ist nicht zu schildern, was man hier mit mir macht. Man hat mir das linke Trommelfell eingeschlagen, sodass ich dermalen taub bin. Ich bitte dich, sag es niemandem. Es ist einfach entsetzlich ... In der Hoffnung auf ein Wiedersehen, euer euch innigst liebender Vater.“ Helene Serfecz, 16.4.1886 (Klagenfurt) – 13.9.1943 (Graz), Hausfrau Helene Serfecz war Marxistin und sammelte während der Nazi-Zeit Geldbeiträge für Familien von Verfolgten. Sie bindet dabei auch ihren Sohn ein. Gemeinsam mit ihm wird sie am 21. August 1942 verhaftet. Am 22. Juni 1943 wird der Sohn in Graz zum Tode verurteilt und am 7. Oktober 1943 hingerichtet. Der Prozess von Helene Serfecz beginnt eine Woche nach dem Prozess ihres Sohnes. Auch sie wird wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Ihr Nachbar, der Hauptstellenleiter Alfons Siegel, sagt als Zeuge aus, sie sei eine gehässige Marxistin. Helene Serfecz wird am 13. September 1943 in Graz durch das Fallbeil hingerichtet. An ihrem Hinrichtungstag schreibt sie an ihren Mann: „In einer Stunde muss ich sterben. Vorkämpfer muss es immer geben, nur dass ich das Ende dieses Krieges nicht mehr erleben kann, tut mir leid … wir sind nun 40 Jahre verheiratet … ich möchte dir sehr viel schreiben, kann aber nicht. So lebe wohl mein lieber Mann und vergiss nicht auf mich. Mein Geist lebt weiter … Lasst mich verbrennen.“ An

Schwurgerichtssaal: Buchautor Heimo Halbrainer (li.) und Schauspieler August Schmölzer

das Enkelkind: „Sei nicht böse, dass ich im Kerker sterben muss. Ich habe für die Idee gearbeitet und armen Menschen geholfen. Das kostet mir nun den Kopf, aber mein Geist lebt weiter auf der Welt. Sei schön brav und werde wie deine Omama. Vergiss nicht auf mich.“

Schwurgerichtssaal in Graz war Ort für Lesung Den Besucher des Schwurgerichtssaals, wie auch den Zuhörer von Schwurgerichtsprozessen, erfasst ein bedrückendes Gefühl, sobald er an das Leid und die Gewalttaten denkt, über die in diesem größten Raum im traflandesgericht Graz Recht gesprochen wurde und auch heute noch wird. Zu Zeiten des Nazi-Regimes in den Jahren von 1938 bis 1945 wurden zahlreiche Todesurteile gefällt – für „Bagatellvergehen“ – und viele auch im Keller des Nebengebäudes vollstreckt. Für diese Todgeweihten interessierte sich der Grazer Historiker Heimo Halbrainer schon seit den 1990er-Jahren. „Wenn einmal die Saat aufgegangen, … – so lautet der Titel“, las August Schmölzer im Schwurgerichtssaal aus den Abschiedsbriefen vor. Nicht nur Familienangehörige der Opfer im Saal kämpften rund 80 Jahre nach

den Geschehnissen mit den Tränen und Emotionen. Ermöglicht hatte diese Buchpräsentation und Lesung Caroline List, die Präsidentin des Straflandesgerichts. Auch ihre Gedanken zu diesem Anlass lösten Nachdenken aus (auszugsweise): „Man spürt, dass in diesem Saal viele Taten verhandelt wurden, die Menschenleben beendet haben und mit der Zufügung sehr schwerer Gewalt in Verbindung waren. Blut, Schweiß und Tränen sind allgegenwärtig hier. Recht sprechen heißt nicht Gerechtigkeit üben. Menschen irren und machen Fehler. Und zwar nicht nur einzelne, so wie es Geschworene sind. Fehler und Irrtum sind ein Teil der Rechtssprechung, weil sie von Menschen geübt wird und nicht nur Einzelne irren, auch Gruppen irren, aber auch Millionen.“ Juli/August 2019 31

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MOBILITÄT

Oh la La!

hat mir sofort gefallen“, so Egon Oppelt. „Der Verkäufer wollte es zuerst nicht hergeben, weil er zwei Jahre Arbeit hinein gesteckt und es perfekt restauriert hat. Es ist mir dann aber doch geglückt“, blieb Oppelt hartnäckig.

Das Unternehmen Monet Goyon existierte von 1917 bis 1957 und Egon Oppelts Exemplar ist das erste Sportmaschinen-Modell. „Unsere älteste Monet Goyon ist Baujahr 1925“, verweist Dominik M. vom Motorradmuseum im französischen

Bantzenheim, nördlich von Freiburg, darauf, dass es nur wenige derartige intakte Motorräder gibt. Leicht lässt sich die Sportmaschine im Alltag nicht lenken. Egon Oppelts Erfahrung: „Alles an der Maschine ist schwer. Während des Fahrens muss man oft den Vergaser nachstellen und auch die Lenkung hat ihre Tücken.“ Vor 90 Jahren noch ein zusätzlicher Luxus: eine Batterieanzeige von Jaeger hält den Lenker auf dem Laufenden, ob er noch genügend „Saft“ zum Starten hat, sollte der Motor absterben. Die Liebe zum Detail zeigt die Exklusivität an: ein Holzknauf beim Schalthebel oder der Sattel aus weichem Leder. Dieser sieht fast wie neu aus – kein Wunder, denn Egon Oppelts Monet Goyon hat nicht einmal 1.000 Kilometer auf dem Tacho. Auch ein Grund dafür, dass er sich von „seiner Französin“ nur trennt, wenn ein wirklicher Liebhaber bei ihm vorstellig wird.

Edel verarbeitet mit Holz.

Besitzer Egon Oppelt: Nicht stilgerecht

Damals Luxus: Batterieanzeige von Jaeger

Französischer ZweiradWahnsinn anno 1930

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er Grazer Egon Oppelt, von Beruf Versicherungskaufmann, ist kein klassischer Sammler von alten Autos und Motorrädern. „Doch sie interessieren mich“, zeigt er auf seine Ansammlung von zweiund vierrädrigen Fortbewegungsmittel – vom klassischen Porsche, über den amerikanischen Van, bis hin zu zweirädrigen Raritäten: ob ein Kleinmoped für die Yacht, ein Elektrofahrrad mit vier Rädern, eine Vespa oder eine Yamaha Monkey – mittlerweile schon zu einem Kultfahrzeug geworden.

Sein zweirädriges Gustostückerl aber hütet er wie seinen Auga el flegt und wartet es seine Monet Goyon – der „französische Zweirad-Wahnsinn anno 1930“, wie ein Journalist dieses Motorrad mit 350 cm3, 15 PS, Baujahr: 1930, bezeichnete. Egon Oppelt entdeckte die mittlerweile 89 Jahre alte Seltenheit auf einer Oldtimer-Messe vor mehr als einem Jahrzehnt. „Das Motorrad

Ein Gustostückerl:die Sportversion der Monet Goyon (Baujahr 1930) mit 350 cm3, 15 PS

Neu in Hyundai Santa Fe, gut für die Sicherheit

Toter-Winkel-Assistent mit Monitor Bildtext

Nach dem Brennstoffzellenfahrzeug Hyundai Nexo ist der Santa Fe nun das erste SUV von Hyundai, das seinem Fahrer einen Toter-Winkel-Assistent mit Monitor bietet. Der Hyundai Santa Fe steht für Innovation und Sicherheit. So hat die erst 2018 eingeführte vierte Generation bereits die Höchstbewertung von fünf Sternen bei Euro NCAP erhalten. Das System verfügt über je eine nach hinten gerichtete Kamera in den Außenspiegelgehäusen. Wenn der Fahrer den Blinker setzt, zeigt

es die jeweilige Seitenansicht nach hinten auf einem Bildschirm im Fahrerdisplay. Dabei erfassen die Weitwinkelkameras Bereiche, die mit einem herkömmlichen Rückoder Seitenspiegel nicht eingesehen werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, die lediglich über einfache Warnsymbole in den Außenspiegeln oder im Fahrerdisplay verfügen, verbessern die Livebilder von Hyundai auch die Sicht bei schwierigen Fahrbedingungen wie Dunkelheit oder Regenwetter.

Sich sein Wunschdesign aussuchen

Von der Computermaus bis zum heißen Auspuffrohr, vom Mopedhelm bis zum Fahrrad oder zur elge kann man allem eine fi fige Optik verpassen. Möglich wird das mit dem „Wassertransferdruck“ h drogra hics den Rei en rofi Weichberger anbietet. „Die Optik ist absolut beständig, überlebt alle Wetterkapriolen“, sagt Weichberger-Geschäftsführer Matthias Leichtfried. „Wir haben hunderte Muster in unserem Katalog, aus denen sich die Kunden ihr Wunschdesign aussuchen können.“ Die Kommunikation mit den Kunden läuft über Facebook und Whatsapp. Man schickt ein Bild von dem Ding, das man verschönern will und Reifen Weichberger informiert, ob das möglich ist und

wieviel es kosten wird. Die Anlage dafür steht in der Filiale in Graz am Bahnhofgürtel. Innerhalb von 7 bis 14 Tagen kommt das „Wunschst ck mit veredelter berfl che zurück. Die Kosten für ein Foliendekor beginnen bei 15 Euro (Handyhülle). Einen Helm kann man für 50 Euro verschönern und die Alufelge in Karbonoptik gibt es ab 100 Euro. Alle Infos: facebook.com/weichberger.bahnhofguertel.graz

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GESUNDHEIT

Tägliche Tipps vom Coach über die App

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egelmäßige Bewegung, gesund essen und für Entspannung sorgen: Empfehlungen für ein gesundes eben findet man wie and am Meer. Allerdings sind sie im stressigen Alltag oft schwer umsetzbar – und oft auch widersprüchlich. Sind Kohlenhydrate nun gut oder schlecht? Wie oft soll man wirklich trainieren bzw. wie verändert man Gewohnheiten? Pauschal gültige Antworten gibt es hier nicht. Thermen-Geschäftsführer Gernot Deutsch: „Wir richten uns mit unserem Angebot ,Optimum‘ an Kunden, die im Alltag stark eingespannt sind und wenig Zeit haben. Wir lassen ‚unnötigen Schnickschnack‘ weg und konzentrieren

uns auf das, was wirklich etwas bringt – und hier mit höchster Qualität.“ Das Ganze läuft über sechs Monate hinweg, 14 Tage davon sollte man in Bad Waltersdorf verbringen. Das „Optimum“-Coaching erfolgt von einem Team aus Sportwissenschaftern, Physiotherapeuten, Diätologen, Entspannungs- und anderen Coaches. Digitale Gesundheitstools (Herz-Variabilitätsmessungen über den Vitalmonitor, Trainings- und Ernährungs-App, BIA-Waage) ergänzen das Spezial-Programm, das langfristig gesund und fit h lt. Über den Vitalmonitor wird auch die individuelle Tagesverfassung gemessen. Sie ist – kombiniert mit den Empfehlungen der Coaches – ein entscheidender Faktor dafür, wie man Bewegung, Entspannung und Ernährung an diesem Tag gestaltet. Vereinfacht gesagt handelt es sich um einen Brustgurt mit integriertem EKG. Die Trainings- und Ernährungsapp unterstützt dabei, das persönliche

Fotos: Heiltherme Bad Waltersdorf

Heiltherme Bad Waltersdorf gibt neue Antworten

„Optimum“-Coaches Bernd Haas (Sportwissenschafter) und Veronika Schöngrundner (Diätologin) mit „Optimum“- Testerin Denise Schönbichler und Geschäftsführer Gernot Deutsch (v.l.)

Die BIA-Waage ist ein hochkomplexes Analysegerät, das u. a. Fett- und Muskelmasse im Körper inkl. Verteilung auf unterschiedliche Bereiche misst, um Dysbalancen erkennen und ausgleichen zu können. Auch gibt die Messung Aussagen über den Phasenwinkel (Zustand/Ernährung der Zellen) und Bauchumfang inkl. verstecktes Viszeralfett.

Leichte Kost im Sommer köstliche Salate S

chafkäse in Olivenöl einlegen. Der Käse muss bedeckt sein. Knoblauch, getrocknete Paradeiser und Rosmarin grob hacken, bunten Pfeffer beigeben und alles mindestens einen Tag marinieren. Alle Zutaten (außer dem Öl) gut verrühren. Das Öl erst ganz zum Schluss unter ständigem R hren einflie en lassen. lattsalate und ressing locker durchmengen, gewürfelten Schafkäse darüber geben und mit Kräutern und Gemüse nach Wahl garnieren. Gut passt auch ein Schuss Kernöl drüber.

400g Schafkäse ¼ l Olivenöl getrocknete Paradeiser Knoblauch Rosmarin Pfeffer Dressing: 2 EL Apfelessig 1-2 Knoblauchzehen gehackt 1 TL Senf Salz etwas Honig Wasser nach Bedarf 2 EL Öl Blattsalate nach Belieben

Foto: Harald Eisenberger

Was tut einem gut?

Trainings- und Ernährungsoptimum Schritt für Schritt im Alltag umzusetzen. Über die App sind die vom Coach ausgewählten Übungen für das Trainingsprogramm ersichtlich – inkl. Video-Anleitung. Außerdem dient die App als Ernährungstagebuch, um einen besseren Überblick über das Ernährungsverhalten zu bekommen.

Quelle: Das Pierer Kochbuch Rezepte von der Teichalm

Gesundes für‘s Auge

Gabbeh-Kollektion auf Schloss Kornberg

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uf Schloss Kornberg zeigt „Teppiche Rohani“ 500 original persische Gabbeh aus Fair-Trade-Erzeugung. Jeder Teppich ist ein Unikat - handgeknüpft, aus handvers onnener flanzlich ge rbter Schurwolle. Gabbehs zählen seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Teppichen, da sie einen günstigen Preis mit kuscheliger Gemütlichkeit, natürlichem Material und authentischer Volkskunst verbinden. Die Gabbeh-Kollektion bietet Rohani auf Kornberg nun zu einem ein-

maligen Aktionspreis an. „Unsere Angebote sind deutlich günstiger als jedes Internet- oder Möbelhausangebot. Und das bei unserer Qualität“, so Vater Huschang Rohani und die Söhne Neysan und Pujan.

Schloss Kornberg: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Tel.: 03152/ 42 00 www.rohani.at Juli/August 2019 33

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„Die Natur explodiert“ Isabella Hasewend hat‘s erlebt

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Mit Weltweitwandern den Duft der Provence einatmen Rosmarin und Thymian als „Wegbegleiter“ und märchenhafte Riesen-Buchsbäume

„SO

soll Urlaub beginnen“, berichten Jaqueline und Peter aus Berlin erfreut darüber, als sie damals das schmucke, rote Mäppchen mit den Infos zur bevorstehenden Wanderreise erhalten haben. Sie sind zum ersten Mal überhaupt auf einer Wanderreise und haben bei Weltweitwandern in Graz gebucht. Gemeinsam mit den beiden sowie Gabi, die aus St. Stefan/Stainz kommt, Adelheid und Susanne aus Wien und Sandra aus Köln sitze ich auf der Terrasse des „Bellevue“ – unserer Unterkunft in Cotignac, einem kleinen Dorf in der so genannten „Provence Verte“ (Grüne Provence), rund eineinhalb Stunden Autofahrt von Nizza entfernt. Unsere Gastgeber und Wanderführer für die nächsten Tage sind Carmen und Andreas. Hier im

Auf den Markttischen dufet es

2.000-Einwohner-Ort Cotignac haben sie ihr „Sommerdomizil“ und betreiben Wanderwochen in der Provence. „Wobei es im Sommer schon einmal bis zu 10.000 Menschen sein können, die hier leben“, erzählen sie uns bei einem Glaserl Rosé. Im Winter führen Andreas, der übrigens gelernter Koch ist, und Carmen ein Restaurant samt Pension auf Teneriffa. „In den kommenden Tagen werden wir euch verwunschene Wasserfälle zeigen, den Grand Canyon der Provence, einen Zauberwald oder eine heilige Grotte“, macht uns Carmen Appetit aufs Wandern. Rundherum blüht alles, vor allem die knallroten Mohnblüten, die hervorstechen, haben es uns angetan. Die Natur „explodiert gerade“, drückt es unser Guide Andreas so treffend aus. Ach ja, der Vollständigkeit halber erwähne ich es, da auch ich mir das klassische Bild vorgestellt habe: Für die Blüte der Lavendel-Felder der Provence sind wir noch zu früh dran, das ist im Juni soweit. Aber dafür blüht ALLES andere – viel mehr als nur eine „Entschädigung“! Unsere ständigen „Wegbegleiter“ sind gelb leuchtende Ginsterblüten, violette Lupinen und sogar Orchideen – und immer wieder duftet es nach Thymian, Salbei und Rosmarin. Unbeschreiblich! Nach einer knapp 15-minütigen Fahrt in einem Mini-Van haben wir unser heutiges Tagesziel erreicht: Aups, eine kleine Gemeinde an den Ausläufern der Alpen, dem sogenannten „Tor zum Verdon“. Wir Juli/August 2019 35

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Bei Waldbränden sehr wichtig für die Einsatzkräfte: Wo ist der nächste Wassertank. passieren die Gässchen der Altstadt und gelangen in den umliegenden Steineichenwald. Es geht stetig bergan und ich komme ganz schön ins Schnaufen. Entlang des Weges wächst Thymian und Rosmarin wie Unkraut. Beides steht gerade in Blüte und die Rosmarin-Büsche sind meterhoch. „Hier wachsen vorwiegend Aleppokiefern und eben die Steineichen“, erklärt Carmen. Es duftet einfach unglaublich – nach Kräutern und Wald! „Ja, so riecht die Provence“, lächelt Carmen bestätigend, während ich an einer Thymian-Blüte schnuppere.

Grand Canyon der Provence Jede der von Carmen und Andreas zusammengestellten Wandertouren hier in der „Provence Verte“ hat ihren Reiz. „Wir achten darauf, dass es an jedem Tag ein Highlight für die Gäste gibt.“ Mein persönliches Highlight der Reise ist aber unbestritten der „Grand Canyon der Provence“ – die Wanderung im Naturpark Verdon. Am Lac de Quinson, einem See, marschieren wir los. Ein Wirtschaftsweg schlängelt sich nach oben auf den Quinson Pass, von wo aus wir einen Weitblick auf die Berge der Seealpen haben. „Traumhaft“, ruft Adelheid begeistert, „fast ein bisserl kitschig dieser Ausblick“, deutet sie auf das smaragdgrüne Wasser des aufgestauten Verdon unten im Tal. „Der Verdon ist der drittgrößte Fluss der

Das kleine Örtchen Cotignac ist der Ausgangspunkt für all unsere Wandertouren, malerisch gelegen unterhalb von Tuffsteinfelsen ... Provence und entspringt in den französischen Alpen im Massiv von Sestrière. Auf seiner rund 170 km langen Reise bis zur Mündung in die Durance braucht es fünf Stauseen ,um ihn zu bändigen“, erklärt uns Carmen. „Die Verdonschlucht ist eine der größten Schluchten in uro a hier hat sich der Al enfluss über Jahrtausende hinweg geduldig in den weichen Stein gefressen und so eine majestätische und schier atemberaubende Landschaft geschaffen.“ Nicht zuletzt deshalb wird sie gerne mit dem Grand Canyon in den USA verglichen.

Märchenhafter Buchswald Nach einer kurzen Trinkpause geht es weiter. „Dann gehen wir durch den Märchenwald“, macht uns Carmen auf den Abstieg neugierig. Ein Steig führt uns hinunter in einen Buchs-Wald. Während in unseren Breiten die Raupe des Buchsbaumzünslers die meist klein und rund zurecht gestutzten Bäumchen zerstört hat, kann Buchs hier „ungehemmt“ wachsen. Und von wegen klein! Hier werden Buchsbäume richtig hoch, erreichen eine Wuchshöhe von bis zu acht Metern. Und alles wirkt irgendwie zauberhaft, fast wie in einem Märchen. Die

Baumstämme sind mit Flechten und Moosen bewachsen, die im Sonnenlicht tiefgrün leuchten. Wie in einem Märchen. Ich denke mir, jeden Moment kommt eine Fee hinter einem Baum hervorgesprungen …

Picknick als Belohnung

Wir erreichen einen alten Wasserkanal und folgen diesem nun entlang des aufgestauten Verdon. as smaragdgr ne asser flie t träge dahin und hinter jeder Kurve tut sich uns ein traumhafter Anblick auf, bevor wir wieder zu unserem Ausgangspunkt gelangen, wo dann – wie nach jeder Wandertour – Picknick angesagt ist.

Unsere Guides Carmen und Andreas So genießen wir -- zum Beispiel einmal eine leckere französische Spargel-Quiche, natürlich unterschiedliche Käse-Sorten, Salate, französische Salami mit Nüssen oder Oliven, Obst, auch Kuchen als Nachspeise – und, was in Frankreich natürlich niemals fehlen darf! – frisches Baguette. An das könnte ich mich wirklich gewöhnen. Und es sind nicht zuletzt auch diese Picknicks, die unsere Wanderreise zu einer richtigen Genuss-Reise machen – Provence mit allen Sinnen! Apropos: Selbstverständlich prägen auch zahlreiche Olivenhaine die Landschaft der „Provence Verte“ und so gehört auch Olivenöl zum fi en estandteil der rovenzalischen Küche. In Aups besuchen wir daher eine Olivenmühle aus dem 18. Jahrhundert und können das dort produzierte Öl auch verkosten – und, nicht zu vergessen: für die Verwandten und Freunde zu Hause mitnehmen oder für uns selbst. Damit wir auch daheim ein kleines Stück Provence haben …

Und zwar ein abwechslungsreiches, reichliches und – ohne Übertreibung – wirklich köstliches Picknick, das jeden Tag von Andreas schon in der Früh vorbereitet und in den Mini-Van gepackt wird.

Dominikanermönche wachen über die Grotte der Maria Magdalena.

PROVENCE Zwischen Rosmarin & Lavendel Unvergessliche Eindrücke: Naturpark Verdon 36 Juli/August 2019 34-36_Provence.indd 36

Reisedauer: 8 Tage Davon Wandertage: 5 Tage Preis: ab 1.390 Euro Termine: 7. und 14.9.2019; 2020: 25.4., 2.5., 9.5., 23.5., 30.5., 6.6., 20.6., 27.6., 4.7., 5.9. und 12.9. Infos: 0316/ 58 35 04-0 www.weltweitwandern.com/frg04

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Sie bilden mit ihren Familienbetrieben das Rückgrat der steirischen Gastfreundschaft – die Pierers, die Faschings, die Retters, die Höflehners, die Brandstätters, die Bauernhofers, die Reinischs, die Wilfingers, die Weitzers, die Florians – um nur einige zu nennen. Bei aller Unterschiedlichkeit haben sie eines gemeinsam: Auch wenn‘s da und dort manchmal funkt und kracht, letztendlich braucht es für den Erfolg den familiären Zusammenhalt. Sie riskieren und investieren daher ständig, setzen Haus und Hof ein. Und das mit nur einem Ziel – dem zunehmend kritischen) Gast noch mehr bieten zu können, ihn als Stammgast zu gewinnen.

as 1959 mit einer kleinen Jausenstation begann, ist heute das 4-Sterne-S-Natur- und ellnesshotel flehner in aus im Ennstal. In einer Rekordzeit von nur zwei Monaten wurden Investitionen in Umbauten und Erweiterungen im Wert von 6 Millionen Euro umgesetzt und die Eröffnung gab es erst kürzlich. Mit dem Abschluss der aktuellen Arbeiten investierte die amilie flehner in der letzten Dekade somit insgesamt 30 Millionen Euro in Innovation und Weiterentwicklung. Die nächsten Schritte des ideenreichen Querdenkers Gerhard flehner sind bereits in Planung. „Die ersten 1.000 Höhenmeter habt ihr schon geschafft“, heißt es scherzhaft, als wir bei unserem Aufenthalt zu einer Wanderung zum Gipfel des Hauser Kaibling au brechen. enn der flehner liegt rund 1.000 Meter hoch. „Als Mitglied der Wanderhotels ,best alpine‘ bieten wir unseren Gästen mehrmals wöchentlich geführte Touren“, erzählt uns Karl bei der Rast unterwegs. Das richtige Kartenmaterial liegt in der Hotel-Lobby bereit. Für alle, die sich spontan zu einer Wandertour entscheiden, gibt es einen Bergsportshop und eine Boutique mit Sportbekleidung im Hotel. Was auch wir in Anspruch genommen haben: „Wanderstöcke und Rucksäcke bieten wir gratis zum Ausleihen an. Für Wander-Fans, die lieber alleine los ziehen und die Region auf eigene Faust erkunden möchten, geben wir gerne Tipps oder organisieren ein Wandertaxi für Touren, die nicht direkt vorm Hotel starten.“ Müde, aber zufrieden nach unserer 5-Stunden-Tour wieder im Hotel, geht’s zur Entspannung ins Premium Alpin Spa und dort in das Schwebe-Whirlpool mit 35 Grad

warmen Wasser – ein Logenplatz in der Natur. Danach freuen wir uns au das Abendessen irschfilet aus dem eigenen Gehege. „Unsere Liebe zur Region, die auch in den exklusiven und gesundheitsbewussten Gerichten zum Ausdruck kommen soll, wurde auch mit

den Badezimmern gibt es Sölker Marmor – alles Naturbausteine aus der heimischen Region“, so der Gastgeber. Damit hat man die Natur quasi ins Haus geholt. Durch die starke Verbundenheit zur Umgebung ihres Hauses entwickelten Katrin und Gerhard flehner

Fotos: Rene Strasser

Foto: Langs

Die auf 1.000 Höhenmeter beim Höflehner mit der Logenplatz in der Natur FamilienW DNA

Was aus einer Jausenstation (1959) alles werden kann ...

einer Haube gekrönt“, so Hotel-Inhaber Gerhard flehner. Mit ihm plauschen wir an der Hotelbar. Hier riecht es äußerst angenehm nach Zirbenholz, wie auch in den Zimmern des Hauses. „Die Möbel sind aus mondgeschlägertem Zirbenholz, die Böden aus handgehobeltem Eichenholz und in

ihre einzigartige 6-N-Philosophie, die sie seit 10 Jahren konsequent leben. Von der Naturwellness, dem Naturdesign und der Naturküche über die Naturerlebnisse bis hin zur Nachhaltigkeit und Natürlichkeit spannt sich der Bogen voll besonderer Momente und wertschätzender Erfahrungen.

Eine KLIPP-Serie in loser Reihenfolge Juli/August 2019 37 37-39_Freizeit.indd 37

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Jedem Gast sein Lieblingsplatzerl

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er tief verwurzelt ist, der braucht den Wind nicht fürchten, steht sinngemäß in der Familienchronik der Faschings, die in der Lobby des Dorfhotels die Geschichte und den Aufstieg des im vorigen Jahrhundert als Frühstückspension gegründeten Familienbetriebs erzählt.

oto Dorfhotel asching G.A. Service GmbH

erster Stelle und bilden die Grundgedanken der unternehmerischen Entscheidungen: Die Urlauber sollen die Möglichkeit haben, sich im Hotel optimal zu erholen, sich wohl zu fühlen, die Seele baumeln zu lassen und die kulinarischen Gaumenfreuden der Region genießen zu können. Das auf 1.000 Meter Seehöhe gelegene Fischbach liegt im Joglland in der Oststeiermark – nicht weit entfernt von Roseggers Waldheimat. Im Jahr 1980 eröffneten Berta und Ernst Fasching eine Frühstückspension mit 35 Betten. Im Jahr 1986 wurde der Betrieb bereits um das Hallenbad (das erste in der gesamten Region) und eine Sauna erweitert, und 1993 übernahmen

Das Wohlergehen und Lebensglück des Gastes stehen im Betrieb an

... nicht jeder kennt oder war schon in Fischbach. Am Foto nur ein Teil der Großfamilie. Das Senioren-Ehepaar Fasching hat acht Kinder und der Sohn mit Frau fünf Kinder.

Foto: Kurt Elmleitner

So kreiert David mit seiner Lebensgefährtin Elisabeth in der Küche feine Gerichte, Anna managt die Rezeption, das Marketing sowie

den Massage- und Beautybereich und Florian Fasching leitet das Restaurant. Martin Fasching hat gerade die Hotelfachschule beendet und arbeitet in allen Bereichen – unterstützt vom Jüngsten, Lorenz, der am Eisbuffet steht oder die Zimmerkarten vorbereitet. Natürlich sind auch die Eltern von Peter Fasching immer wieder im Betrieb unterwegs und nehmen sich Zeit für die Gäste. Weitere Familienmitglieder unterstützen an der Rezeption und im Marketing. Das ganz Besondere ist, dass die Familie im Hotel immer präsent ist und Harmonie, Ruhe und Zusammenhalt die Familie und Mitarbeiter auszeichnet.

oto Dorfhotel asching G.A. Service GmbH Muehlbacher

Diese Gelassenheit brauchte es auch bei der Eröffnung des um 10 Millionen Euro erweiterten Hauses vor wenigen Wochen. Denn eine Stunde zuvor ging ein fürchterliches Hagelgewitter über Fischbach nieder, die Hagelkörner bedeckten knöchelhoch die Terrassen und den Außenbereich. Die Blüten- und Blumenpracht war leider dahin, als dann pünktlich zur Eröffnung wieder die Sonne schien. Doch die Faschings – eine echte Großfamilie – nahmen es zumindest nach außen hin eher gelassen die Chefleute Peter und Karola, Peters Schwester Martina, die Eltern Berta und rnst die n Kinder der Chefleute David, Anna, Florian, Martin und Lorzenz. Momentan sind vier von den fünf Kindern – zum Teil schon mit ihren Partnern – im Betrieb tätig.

... im Infinity-Pool

Peter und Karola Fasching den elterlichen Betrieb. Seit Bestehen arbeitete Familie Fasching an der Qualitätsverbesserung und Erweiterung des Betriebs. Die im Vier- bis Fünfjahresrhythmus laufenden Investitionen in Millionenhöhe machten das Hotel zu dem, was es heute ist: Einem der führenden 4-Sterne-Superior Betriebe der Steiermark. Entsprechend gute Bewertungen gibt es auch vom Relax Guide. Er weist das Dorfhotel Fasching als eines der fünf besten Wellnesshotels der Steiermark aus, auf Holiday Check gibt es eine Gesamtbewertung mit 5,9 von 6 Punkten. Durch den 10 Millionen Euro teuren Umbau und die Erweiterung des gesamten Eingangs-, Lobby- und Rezeptionsbereichs, des Wellnessbereichs, des Restaurants, der Bar und der Tiefgarage sowie 14 neuen Zimmer und 14 rundum erneuerte bestehende Zimmer wurden noch mehr Lieblingsplätze für die Gäste geschaffen. Im Hotel arbeiten über 50 Personen sowie die Familienmitglieder. Die Mitarbeiter des Hotels kommen alle aus der Region, viele sind bereits seit Jahren im Betrieb tätig und gehören schon fast zur Familie.

oto Dorfhotel asching G.A. Service GmbH Muehlbacher

... beim Kamin

oto Dorfhotel asching G.A. Service GmbH Mühlbacher

Das Fasching – ein Dorfhotel, das für Staunen sorgt

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Almfrische beim Pierer auf der Teichalm

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Fotos: Pierer Almwellness / Eisenberger

oto Dorfhotel asching G.A. Service GmbH

Jedes Haus hat seine Seele

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ls der vom verstorbenen Seniorchef Alfred Pierer geholte Berater die Schwächen des Hauses otografisch in einem M ngelkatalog fein säuberlich aufbereitete, war diesem das zu viel. Auf der Stelle wollte er den Berater – obwohl er ihn selbst geholt hatte – die Tür zeigen. Doch ein Begriff in den Verbesserungsvorschlägen prägte sich ein: Nötig sei Almwellness, um mehr Gäste anzuziehen. Das war das Zauberwort, wiewohl damals die Pierers nicht viel damit anfangen konnten. Heute ist die Almwellness der Türöffner für das 4-Sterne-Superior-Haus. Dafür sind die Gäste auch bereit, ordentlich in die Tasche zu greifen. Die sanften Berggipfel auf der Alm, die Nadelwälder, der idyllische See, die frische Luft auf 1.237 Metern Seehöhe im Almenland sind verlockend. Das Fundament für den Erfolg sind vier Generationen, die fünfte läuft schon durchs Haus. Und jede gibt die Liebe zur Alm an die nächste

weiter. Nicht hinaus in die weite Welt – ist das Motto. Jedes Haus hat seine Seele, ohne die so vieles nicht wäre, wie es heute ist. Auf der Teichalm ist es Maria Pierer. Die Zeiten waren hart für sie in jungen Jahren. Sie schupfte den Laden mit vier Mädels. Die Gäste wurden mit Gaslampen auf die Zimmer geführt. Nie konnte sie davon träumen, einmal 70 Angestellte und 76 Zimmer um sich zu haben. Was sie bis heute freut, ist die Küche, das Backen. Jeden Tag steht sie um fünf Uhr früh auf und produziert das ganze Gebäck für das Hotel und die Latschenhütte. Noch mehr Erholungsqualität gibt’s beim Pierer dank neu erweitertem Almwellness- und Spa-Bereich mit einem -Meter- nfinit ool Panoramasauna und zweitem Außenwhirlpool sowie zwölf Almgarten-Suiten. 8,6 Millionen Euro haben die Pierers investiert. Franz ist der Chef im Hotel. Alfred betreibt die Latschenhütte und hat

Leben auf 1.237 Metern Seehöhe – die Pierers in ihrem Almwellness-Resort

den Wellnessbereich unter seinen Fittichen. Therese, seine Frau, früher in der Bank tätig, schaukelt die Rezeption. Deren beider Tochter Magdalena: „Nach der Schule steige ich bei euch ein.“ Als gelernte Krankenschwester könnte Evelin, die Frau von Franz, im Notfall auch helfen. Sie ist aber verantwortlich dafür, dass in den 76 Zimmern alles passt. Auch für die Sauberkeit und die Hygiene im Beauty- und Wellnessbereich ist sie zuständig. Die dritte von den Pierers ist die Gabi, die als einzige auswärts geheiratet hat. Sie macht die Buchhaltung und hat so die Kontrolle über das Haus. „Es ist unser Ziel, die Gäste immer wieder aufs Neue zu begeistern. Deshalb investieren wir laufend in die Weiterentwicklung unseres Betriebs: sowohl in die Infrastruktur als auch in die Servicequalität in allen Bereichen. Der Bezug zur Natur war uns schon immer sehr wichtig, ebenso die Berücksichtigung von aktuellen Trends, wie beispielsweise dem „Waldbaden“, sowie eine nachhaltige Ausrichtung. Dass jetzt noch mehr auf Gesundheit und Individualisierung geachtet wird und die positiven Effekte der Natur in aller Munde sind, bestätigt nur unsere persönliche Philosophie. Natürliche und nachwachsende Rohstoffe, umweltschonende Energieressourcen, regionale und saisonale Kulinarik – für uns eine Selbstverständlichkeit“, so Alfred und Franz Pierer, Geschäftsführer, zu ihrer Erfolgsgeschichte. Und wer es einmal richtig krachen lassen will, der kann das in der Latschenhütte tun. Die Partys dort – im Sommer jeweils am Dienstag – sind legendär und weit über das Almenland hinaus bekannt.

„Wenn’s einfach wär‘, würd’s jeder tun“ Almfrische Architektur von Josef Göbel Die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Firma Josef Göbel GmbH, welche international renommiert und dessen Hauptsitz im Almenland ist, wurde fortgeführt, um mit Innovation und Trendgespür höchste Qualitätsansprüche für unverwechselbares Almdesign zu schaffen.

Alfred und Franz Pierer mit Josef Göbel (Mitte) in neuer Almgartensuite

„Die verwendeten Materialien sind zu einem großen Teil natürlichen Ursprungs: Rauriser Naturstein, Turiner Gneis, schwarzer Granit, ichten-Altholz, Lärche und Eiche zieren die unterschiedlichen Bereiche des 4-Sterne-Superior-Hotels. Die vorwiegend verwendeten Rohstoffe – Holz und Stein – stammen zu einem großen Teil aus der Umgebung“, so Josef Göbel zum Stil der Hotel-Erweiterung. Und zur Qualität seiner Arbeit pointiert: „Wenn’s einfach wäre, würd s jeder machen.“ Juli/August 2019 39

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Alte Insel und 8 alte Männer ... lange Anreise nach Sardinien, aber dafür dann herrlicher Urlaub

Manfred Lebler, Christian Katzbeck, Oliver Strallhofer (v.l.): Schon die Anreise war nicht ohne. „Wir waren 28 Stunden unterwegs.“

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cht Männer – Manfred Lebler, Christian Katzbeck, Oliver Strallhofer, Christian Pacher, Hans-Peter Pötzinger, Kurt Huber, Roland Sachs und Peter Eberl. Acht alte Vespas – als Oldtimer auf einem überlangen Anhänger professionell verzurrt. Zwei PS-starke SUV: Abfahrt in Gleisdorf. Seit sieben Jahren das gleiche Ritual. Nur das Ziel des einwöchigen Ausflugs wechselt. euer war es Sardinien“, so Manfred Lebler, der das nötige Kleingeld für den Urlaub in der Druckerei Dorrong in Graz erarbeitet. Aber schon die Anreise war diesmal nicht so ohne. 28 Stunden hat es gedauert, bis wir in unserem gemieteten Ferienhaus das erste Mal angestoßen haben.“ 800 Kilometer sind es von Gleisdorf nach Livorno, von dort ging es mit der Fähre in einer zehnstündigen Überfahrt nach Olbia. Drei Stunden vorher hieß es bereits, vor Ort zu sein. n der acht geht s bei der Hitze noch, aber am Tag muss das Warten mörderisch sein.“ Bis zu 800 ahrzeuge darunter Aufleger ohne Zugmaschinen – haben im auch der hre latz. u hast gro-

ßes Pech, wenn du bei den Letzten dabei bist. Auch zwei Kabinen zum Schlafen machen die Überfahrt nicht wirklich angenehm. Da spürst du nichts von Sardinien, sondern da denkst du nur an Sardinen. Dafür war die oche au der nsel selbst vom Feinsten – prächtiges Wetter und völlig stressfrei.“ Vom Hauptquartier in Santa Teresa Gullura ging es mit der Vespa täglich in einen anderen Teil der nsel. nd mit der es a kannst du so nahe ans Wasser – einfach ein Traum“, so Manfred Lebler. Ein unerwartetes Highlight für die acht teirer ie Rall talia ardegna der achte Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft, war zu dieser Zeit am Programm. Und eine der Sonderprüfungen ging beinahe vor der

Haustür des Feriendomizils über die hne. s war ein unglaubliches Erlebnis“, schwärmt Manfred Lebler über die Offroad- und Lenkrad-Artisten. Eine Atmosphäre wie bei der Formel 1. Zigtausende ans innen ngl nder taliener wälzten sich von Sonderprüfung zu Sonderprüfung, von einer Etappe zur nächsten. Mit den vielen Hubschraubern und dem ganzen Tross von Mechanikern, usw. war es ein unvergessliches Erlebnis. Weil es nat rlich sehr staubig zuging floss auch das spezielle sardinische Bier chnusa beim u rosten ganz leicht die Kehle hinunter. anach ging s dann zum ssen und die sardinische Küche bietet ein ach Genuss la bella talia. ie Angelegenheit ist nicht billig, aber: ir ahren a nicht in den rlaub

Mehr als 800 km in einer Woche: täglicher Service

Kakteen und Kakteen ...

um zu sparen.“ Gut ernährt übersteht man auch so manche Panne leichter. Aber au er einigen eilrissen haben wir heuer zum Glück nicht viel erlebt“, zeigt sich Manfred Lebler zufrieden, als sie dann wohlbehalten – aber wiederum mit einigen Stunden Wartezeit – an Land durften. Laut Manfred Lebler haben sich alle Zurückgebliebenen in der Heimat gefreut, als sie wieder Gleisdorfer Boden betraten.

Begeisterte Fans wandern bei der Sardinien-Rallye von Sonderprüfung zu Sonderprüfung. Sand bis zum Abwinken!

Fakten Stundenlanges Warten bis zur Abfahrt der Fähre.

Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Insel bildet mit den kleinen vorgelagerten Inseln die gleichnamige autonome italienische Region. Die Region Sardinien hat eine Fläche von 24.090 km2 und zählt 1.648.176 Einwohner (Stand 31. Dezember 2017). Ihre Hauptstadt ist Cagliari.

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Foto: Freisinger

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© Hundertwasser Architekturprojekt

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Foto: Holzwelt Murau / ikarus.cc

Süffiges Kulturfestival in Murau

Foto: Wildkogel-Arena Neukirchen und Bramberg

Foto: Heinz Toperczer

Leoben: Eine Safari in die Eiszeit

Alles dreht sich ums Bike

Grazer Auster: Unterwasserrugby-WM

Zum höchsten Hochsitz Österreichs

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Robert itzthum China verstehen ProMedia indrucksvolle teigerungsraten prägen die chinesische irtscha t seit ast ahren. Gezielte Ma nahmen reduzieren die vorhandene Armut und der Gro teil der ev lkerung steht dem Entwicklungsschub positiv gegenber wenn auch treiks und roteste darau hinweisen dass es viele o ene robleme gibt. eking setzt durch die enkung der irtscha t chwer unkte im echnologiebereich und versucht dabei uantitatives durch ualitatives achstum zu ersetzen. Lennart Nilsson Ein Kind entsteht Mosaik erlag Die Bücherwelt hielt den Atem an, als Lennart ilsson mit in Kind entsteht eines der gr ten Geheimnisse menschlichen aseins enth llte as eben vor der Geburt. eine im Mutterleib au genommenen otos gingen um die elt. Kna ahre s ter wurde das Buch komplett überarbeitet, neue atemberaubende Bilder, mit modernsten Techniken otografiert lie en uns die einzelnen ntwicklungs hasen des ab s noch genauer ver olgen und machten org nge sichtbar die die issenscha t gerade erst entdeckt hatte. as uch wurde zum Millionen- estseller. un wurde es erneut berarbeitet te tlich um assend aktualisiert und mit neuen Re ortage otos zu chwangerscha t und Geburt modernisiert. as tandardwerk des mehr ach reisgekr nten otogra en ennart ilsson bleibt in ualit t Aussagekra t und aszination seiner ilder un bertro en.

ohn a sborn Liebe ist die beste Therapie Roman, Diogenes Alles s ielt sich in einem Raum mit vier t hlen ab. Au denen sitzen eine rau und ein Mann Mitte 30 sowie eine Paartherapeutin mit unorthodo en Methoden. er vierte tuhl bleibt leer er steht r die he die die beiden au gebaut haben. Und von der die Therapeutin zu An ang sagt die Chance sie zu retten sei h chstens .

Andreas Eschbach A ationales icherheits-Amt Roman, Lübbe eimar ie rogrammiererin elene arbeitet im ationalen icherheits-Amt und entwickelt dort rogramme mit deren il e alle rger des Reichs berwacht werden. rst als die iebe ihres ebens ahnenflucht begeht und untertauchen muss regen sich wei el in ihr. Mit ihren ersuchen ihm zu hel en ger t sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime sondern wird auch in die Machts iele ihres orgesetzten ettke verwickelt der die er ekte berwachungstechnik des taates r ganz eigene wecke benutzt und dabei zunehmend ede Grenze berschreitet ....

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BUCHTIPPS Anne B. Ragde Die Liebhaber btb Die 40-jährige Torunn Neshov hatte bisher wenig Gl ck in der iebe und auch beruflich lie es nicht wirklich rund. Doch als die ehemalige ier flegerin sich entscheidet den langsam ver allenden auernho ihrer amilie zu bernehmen und in das dümpelnde Bestattungsunternehmen ihres nkels einzusteigen nimmt ihr eben ahrt au . ie mistet gr ndlich aus und zwar in eder insicht. as gellt nicht edem. Aber orunn ist hartn ckig und hat ein ndchen r schwierige lle auch wenn es um die Liebe geht ... annes o bauer Kritik der Migration ProMedia st Migration grunds tzlich zu be ahen der ist sie nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen ie herin in einer bengalischen ekleidungs abrik er llt edenalls vergleichbare unktionen im weltweiten Konkurrenzkam wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen ihre Arbeitskra t e trem billig au den Markt zu wer en. och w hrend sich die entlichkeit dar ber einig ist eltmarkt abriken in illiglohnl ndern zu kritisieren umgibt den m ort billiger Arbeiter nnen in die entren der eltwirtscha t ein M thos von Mobilit t die als ortschrittlich gilt. as sozial regional und kulturell zerst rerische otenzial der Migration in den erkun ts- und iell ndern ger t damit aus dem lick eld. Carsten Knop Gescheiterte Titanen rank urter Allgemeine uch nsere Manager haben einen schlechten Ru . as ertrauen in unsere nternehmenslenker kann kaum noch weiter sinken. Doch warum scheitern sie nd vor allem er scheitert Gibt es ein bestimmtes Muster, das sich immer wieder wiederholt und aus dem die nach olgende Generation lernen kann ach ahren im nternehmensjournalismus lässt der Autor die Gespräche mit und Karrieren von o -Managern in eutschland und international Revue assieren er hat r ckblickend seine iele erreicht wer nicht nd vor allem as hat der eine richtig und der andere alsch gemacht Carsten Knop ur ck in die ukun t ine eitreise rank urter Allgemeine uch Mart Mc l der eld aus dem oll wood- elterolg ur ck in die ukun t musste es erst lernen Angst ist kein guter Ratgeber wenn man zum iel kommen will. eshalb hat im ilicon alle niemand die linte ins Korn gewor en als nach der ahrtausendwende die nternetblase latzte. Carsten Kno hat damals das brutale cheitern im alle aus der he ver olgt. och was wurde aus den deen die berlebten as kam eues hinzu er lick zur ck zeigt Aus einem winzigen nternehmen mit dem amen ales orce wurde unter hrung von Marc enio ein ionier der Cloud.

uli August

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RUBRIK

Ana Maria Lajusticia Bergasa Die erstaunliche Wirkung von Magnesium Ennsthaler

Unsere große kleine Farm Dokumentation Regie: John Chester

Magnesium ist an allen biologischen Synthesen beteiligt, weil es zusammen mit den sogenannten energiereichen Phosphatmolekülen Komplexe bildet. Außerdem spielt es eine Rolle beim sogenannten aktiven Transport durch Zellmembranen und damit in der Übertragung der Nervenströme, bei der Muskelkontraktion und beim Eintritt bestimmter Substanzen ins Zellinnere. Schon diese kurze Aufzählung lässt uns erkennen, welch große Bedeutung eine ausreichende Versorgung mit Magnesium für den ganzen Organismus hat.

Weil ihr Hund Todd zu viel bellt, verlieren Molly und John Chester ihr Apartment. Das Paar verlässt die Großstadt und gründet eine eigene Farm. Was folgt, sind acht Jahre Arbeit, die den Idealisten alles an Einsatz abverlangt. Ohne politische Agenda und ohne Dogmatismus zeigt der Film eine unerschrockene Odyssee, bei der es nicht nur um Landwirtschaft, sondern vielmehr darum geht, wie die beiden sich mit ihren eigenen Händen ein kleines Paradies, eine Familie und eine neue Heimat erschaffen.

Fünf Frauen kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht.

Fotos: ThimFilm GmbH

Daniela Krien Die Liebe im Ernstfall Diogenes

Josef Alkatout besucht das abgeschottete Turkmenistan, den verwahrlosten Gazastreifen und die iranischen Mullahs. Er berichtet von einer US-Drohnenbasis im Niger und aus dem Zentrum des Anti-Terrorkampfs in Afghanistan. Er porträtiert Schicksale von zermürbten Gefangenen, die in Guantánamo seit beinahe zwei Jahrzehnten auf ihren Prozess warten und gibt Einblick in einen Justizskandal, der seinesgleichen sucht. Den Leser nimmt er mit auf eine Reise zu den Grundlagen des Konflikts zwischen den islamischen Rebellen und der westlichen Welt, zu einem entmenschlichten Selbstverständnis von der Moral des Tötens, aber auch zu engagierten Richtern und unerschütterlichen Demokratieverfechtern, die sich der Aushöhlung des Rechtsstaats mutig entgegenstellen.

Fotos: Albertine Productions | Luna Filmverleih

Josef Alkatout Ohne Prozess – Die Entrechtung unserer Feinde im Kampf gegen den Terror ProMedia

15 Jahre lebte die Provinz-Schönheitskönigin Sandra an der Côte d‘Azur, jetzt kehrt sie nach Nord-Frankreich zurück und zieht bei ihrer Mutter ein. Arbeit findet die Ex-Miss in einer Fisch-Konservenfabrik und unter den Kolleginnen auch gleich zwei neue Freundinnen - Nadine und Marilyn. Weniger gut kommt sie mit ihrem Chef zurecht, der immer wieder zudringlich wird, bis sie ihn eines Tages aus Versehen tötet. Während die drei Freundinnen noch überlegen, was nun zu tun ist, stoßen sie im Schließfach des Toten auf eine Tasche voller Geld … Apocalypse Now – Final Cut Action, Drama Regie: Francis Ford Coppola Darsteller: Martin Sheen, Marlon Brando, Robert Duvall, Dennis Hopper, Laurence Fishburne, Harrison Ford

Fotos: Constantin Film

Hörbuch

Cherringham Die Leiche im See: Der Gemeinderat von Cherringham lädt den Bürgermeister eines französischen Dorfs in die Bretagne zu einem Galaempfang und wird bald darauf tot im nahen See gefunden. Ein frostiges Verbrechen: Am Rande von Cherringham liegt ein finanziell angeschlagenes Altersheim. Als ein bedrohlicher Schneesturm das Dorf heimsucht, wird der alte Archy, einer der Bewohner des Heims, zu Cherringhams jüngstem Opfer.

Rebellinnen – Leg‘ dich nicht mit ihnen an Komödie Regie: Allan Mauduit Darsteller: Cécile de France, Yolande Moreau, Audrey Lamy, Simon Abkarian, Samuel Jouy

In „Apocalypse Now“ versetzt Francis Ford Coppola Joseph Conrads Klassiker „Herz der Finsternis“ ins vom Krieg gezeichnete Vietnam von 1969. Die Geschichte folgt dem Militärpolizisten Captain Willard auf seiner Mission durch die gewaltverseuchten Kampfgebiete Vietnams in Richtung der kambodschanischen Grenze. Ziel ist es, den hochrangigen US-Colonel Kurtz zu liquidieren, der im Dschungel einen schrecklichen Kult für sich erschaffen hat. Juli/August 2019 43

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