KLIPP April/Mai 2019

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Da s ab Be er st e o f ft ü an r h ge ell fe e in Kö d pf et e ,

Top-Karriere mit Hausverstand Walter Schiefer: verantwortlich für ein Milliarden-Vermögen und 35.000 Mitarbeiter

Kleine Die EU-Wahl Brauer Große Sorge um die suchen Wahlbeteiligung sich Nische

10 Jahre im Spitalbett verbracht Die unglaubliche Lebensgeschichte von Felix Fida

am 26. Mai

Kran er perverser r t Hölle für seine Töchter

Joanneum Research – Rooftop armin ede an e e ommt digitalen Zwilling – erstmalig! 01_Cover.indd 1

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04 Setzte sich in die Brennesseln Shooting-Star Patrick Hahn

05 Liebesrausch am teuersten

Erkenntnis beim Slow-FoodBio-Fest „steirisch aufRETTERN“

06 Neuer ORF-Landesdirektor

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder ...

06 Erstes großes Golf-Highlight sser

pen in Maria ankowitz

07 Wiener Schnitzel für Big Apple

POLITIK 08 Sorge um Wahlbeteiligung EU-Wahl am 26. Mai 2019

09 Zünglein an der Waage

andtagswahl 0 0 eitspital Liezen entscheidet über nächsten „ELHA“

WIRTSCHAFT 10 Smart City Rooftop Farming

cience ower Jede Pflanze bekommt digitalen Zwilling

TITELSTORY 12 Top-Karriere mit Hausverstand

Walter Schiefer: verantwortlich für ein Milliarden-Vermögen

Das ganze Jahr kostenlos

20 Vielfältige Bierszene in der Steiermark

14 Erstmals mehr als 10.000 Mitarbeiter bei AVL 14 Schloss Kornberg lässt aufhorchen 15 Kultmarke MINI lebt ewig

Alle mögen ihn, viele fahren ihn

15 Burg Rabenstein wandelt sich zum Japaneum 16 Kranker, perverser Arzt Hölle für seine Töchter

16 A Griss um schöne Wohnungen

] SIMONE [POWER SCHMIEDTBAUER

19 Masern-Impfung

SONDERTHEMA

CHRONIK

Volle POWER für Europa 02-03_Inhalt-Stmk-Tourismus.indd 2

GESUNDHEIT

Kreative Geschmackssorten auf dem Vormarsch

HINTERGRUND 24 10 Jahre im Spitalsbett verbracht Die unglaubliche Lebensgeschichte von Felix Fida

26 „Auch im Leben geht nicht w immer alles glatt“

Kirche zum Hl. Jakobus von Ernst Fuchs in Thal feiert 25-jähriges Jubiläum

FREIZEIT 28 Ein Schiff wird kommen ...

Nach Mariazell! Und eine neue Bergbahn

30 Unterwegs am Camino

Auf dem Jakobsweg in die eschichte paniens eintauchen

32 Es gibt viele Gründe für Hamburg als Reiseziel

STANDARDS 18 Lilly 34 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz Tel. 0316/426080-0 office klipp agazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Reinhard Schuch, Edgar Kienzl, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagsposta t 0 0 raz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: Juni 2019 www.klippmagazin.at

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Foto: Steiermark Tourismus / Jürgen Hammerschmid

Inhalt

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140 Radwege in der Steiermark mit 4.500 Kilometern Foto: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer

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raz war schon um 1900 eine Hochburg des Radsports mit vielen Radvereinen. Unter dem Namen Styria produzierte Johann Puch ab 1889, also genau vor 130 Jahren, eigene Räder. 1895 stellten seine 330 Mitarbeiter jährlich 6.000 Fahrräder her. Noch heute zählt Graz zu den fahrradfreundlichsten Städten Österreichs. Im ganzen Land gibt es 33 Themenradwege mit 1.100 km bzw. gesamt 140 Radwege mit rund 4.500 km. Den Mountainbikern stehen rund 170 MTB-Touren mit 4.600 km (davon 1.670 km abseits des Verkehrs) zur Verfügung.

In 8 Etappen durchs Weinland

100 Leihräderum Red Bull Ring

402 km sind es, die im steirischen Weinland zum Genuss verführen. Die Weinland Steiermark Radtour hat auf acht Etappen alles im Gepäck, was im Osten, Süden und Westen der Steiermark zum schönen Leben gehört: Thermen und Kulturschätze, historische und zeitgemäße Architektur, belebte Städte und verträumte Dörfer, Buschenschänken und Weingüter, Haubenrestaurants, Dorfgasthäuser und Manufakturen, die mit gutem Geschmack für kulinarische Überraschungen sorgen.

„Nimm‘s Radl, zeig‘s Wadl“ – so lautet das Motto auf 250 Rad-Km rund um den Red Bull Ring mit 1.000 Leihrädern. Das Rad-Knotenpunktsystem ist wie ein Spinnennetz aufgebaut, sodass sich jeder ganz individuell die jeweilige Route zusammenstellen kann und je nach Tagesverfassung und Laune entsprechend geradelt werden kann.

Bequem und kräfteschonend gelingt es mit dem E-Bike. Hilfreiche Tipps: • Das E-Bike über eine E-Bike-Box bei einem steirischen Hotel reservieren und losradeln. 17 solcher E-Bike-Boxen mit jeweils 10 E-Bikes in unterschiedlichen Ausführungen von hochwertigen und bestens gepflegten Sport-, Urban- oder Fully-E-Bikes in der Steiermark von ausgestatteten Betrieben gibt’s z.B. beim Weingasthof Sabathihof, den Jufahotels Graz, Stubenbergsee und Leibnitz, Hotel Stainzerhof oder dem Hotel Retter in Pöllau. • Übernachten in einem mit dem Bett+Bike Gütesiegel ausgezeichneten Betrieb. Von den insgesamt 79 steirischen B+B-Betrieben liegen 38 entlang dieser Route. • Die neue GenussCard für drei Regionen lässt sich perfekt entlang dieser Radtour nützen. 247 Ausflugsziele stehen bis 31. Oktober 2019 zur Verfügung, in 163 Unterkunftsbetrieben kann sie erhalten werden. www.steiermark.com/rad

Mit Kind und Kegel im Feistritztal unterwegs Steirern ist die Tierwelt Herberstein ein Begriff. Ab Juni verläuft dort zwischen der Tierwelt Herberstein und er Sommerrodelbahn Koglhof ein 22 km langer Radweg, fast völlig verkehrsfrei mit wenigen Steigungen, immer entlang der Feistritz, des drittlängsten Flusses der Steiermark. Wie auf einer Perlenkette aufgefädelt liegen am Freistritztalradweg auf der Strecke eine Fülle von Erlebnissen für die ganze Familie: Das Bio-Stutenmilchgestüt Töchterlehof, das Hummelnest, das Mineralienmuseum Anger, der Stubenbergsee, das Schaukraftwerk sowie der Bio-Naschgarten Schloffer. In Lebing kann man an die Apfelstraße zu den Obstbauernhöfen und das „Haus des Apfels“ einen Abstecher machen.

Rasten mit Picknick Radfahren macht nicht nur Kinder hungrig. Daher werden unterschiedlichste Picknicks an den schönsten Plätzen entlang der Rundtouren angeboten. • An der Weinland Steiermark Radtour werden unterschiedlichste Picknicks an den schönsten Plätzen entlang der Rundtour angeboten: am Grazer Schlossberg

mit bestem Ausblick auf die Altstadt, die auch UNESCO Weltkulturerbe und City of Design ist, beim Schloss Kapfenstein inmitten der Weingärten, bei der Parktherme Bad Radkersburg für all jene, die Erholung und Entspannung suchen, in St. Ruprecht an der Raab inmitten des (Obst)Garten Österreichs oder im Schloss Stainz, das über dem Schilcherland thront. • Entlang des Murradweges lässt es sich auch nicht nur genüsslich radeln, sondern auch köstlich pausieren. Wer gern im Grünen speist, dem seien folgende Picknickideen verraten: eine Rast am idyllischen Leonharditeich in Murau, ein Zwischenstopp im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing bei Graz oder in der Region Bad Radkersburg, die mit mehreren Picknickplätzen und sogar einem Radbutler aufwartet. www.steiermark.com/picknick

Natur und Kultur genießen Die nachfolgenden fünf Kulturfestivals verbinden Natur mit Kultur und Genuss auf ideale Weise. Wer auf seiner Radreise auf der Weinland Steiermark Radtour, dem Murradweg oder dem Eurovelo 9 auf Kultur, Kunst und Zeitgenössisches treffen möchte, wird im Grünen Herz auf besondere (Kultur-)Momente stoßen. • Hartberger Literatursommer: 29.05.2019-14.07.2019 • La Strada in Graz u.a. steirischen Orten: 26. Juli – 3. August 2019 • styriarte Graz, Schloss Stainz und Pöllau: 21.06.-21.07.2019 • Styrian Summer Art, Pöllau: 25.06.2019 bis 15.07.2019 • steirischer herbst in Graz: 19.09. bis 13.10.2019. www.steiermark.com/kultur

Mountainbiker weiter ansteigend In der Region Schladming-Dachstein gibt’s die Reiteralm Trails, 25 Bike & Hike Touren in allen Schwierigkeitsklassen, den E-Enduro Bikepark Riesneralm oder 12 Bike-Hotels. In der Hochsteiermark gibt es geführte E-Bike-Touren zum Wind- und Bikepark Pretul mit Einschulung, täglich von Montag bis Sonntag gegen Voranmeldung und E-Bike-Verleih: € 46,pro Tag inklusive Helm UND Guide. Mit Guides geht es am Präblichl in den Adventurepark mit Burmabrücke und zwei Seilrutschen sowie sechs Flying Fox-Ziplines direkt über das Alpenaquarium Grüblsee, es gibt 6 Mountainkart-Strecken, 30 Mountainkarts, inklusive Safari-Zuggeräte für den Bergauf-Transport und 6 Bikeparcours. Veranstaltungen rund ums Rad • Vulkanland Radmarathon, 30. Mai 2019, Feldbach. • Alpentour-Trophy, 6.-9. Juni 2019, Schladming-Dachstein • Glocknerman, 19.-22.6.19., Ultra-Radmarathon mit Start in Graz • Tour de Mur, 20.-22. Juni 2019, 3-tägige Radtour von Salzburg nach Bad Radkersburg • MTB-Marathon Naturpark Pöllauer Tal, 22. Juni 2019, Pöllau • Salzkammergut-Trophy 2019, 13.7.19.: Einmal Hölle und zurück • Ultra Rad Challenge in Kaindorf/Hartberg, 19.-20.7.19. • Weltradsportwoche in Hartberg: 14.-21. August 2019 und Internationale Radjugendtour Oststeiermark: 21.-25. August 2019 • 3Eiben Bike Challenge, Eibiswald, 14.9.19

Alle Rad-Infos: www.steiermark.com/rad

Den Superradlern im Juni folgen

Foto: Steiermark Tourismus / Jürgen Hammerschmid

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Rauf auf’s Radl

Die 5 Superradler bei der Präsentation im Rahmen des Steiermark-Frühlings am Wiener „Radhausplatz“.

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Nachdem die Steiermark Radwege in Hülle und Fülle hat, ist dies Grund genug, einen Radsommer auszurufen, der mit den fünf Superradlern im Juni den Auftakt feiern wird. „Diese posten, filmen und fotografieren, um Gusto auf den Steiermark-Radurlaub zu machen“, so Erich Neuhold, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus. Jedem das Seine: Für Genussradler geht’s über die Weinberge von Bad Radkersburg sowie der Südsteirischen Weinstraße durch die Lipizzanerheimat bis nach OberGraz. Die Trekkingradler treten entlang der Flüsse Mur, Mürz, Raab und

Feistritz sowie auf der Weinland Steiermark Radtour und am Thermenradweg/EuroVelo 9 in die Pedale. Mountainbiker erklimmen ausgewählte Touren in den Regionen Murau-Murtal, Hochsteiermark, Schilcherland und Schladming-Dachstein. Insgesamt stehen im ganzen Land 33 Themenradwege mit 1.100 km bzw. gesamt 140 Radwege (inkl. Landes- und Bezirksradwegen) mit rund 4.500 km zur Verfügung. Den Mountainbikern stehen rund 170 MTB-Touren mit 4.600 km (davon 1.670 km abseits des Verkehrs) zur Verfügung.

www.steiermark.com/rad, www.steiermark.com/superradler und #superradler2019

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Shooting-Star „setzt sich in die Brennnesseln“ Patrick Hahn – Steirer – geht im Juli auf Japan-Tournee

Gelungene Uraufführung des „Brennnesselmarsch“ mit der Musikkapelle Eggersdorf

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s gab Bilderbuchwetter und vor de Pavillon der ulturhalle in Eggersdorf war die Musikkapelle bereit fürs Aufspielen it de astdirigenten. Patrick ahn – selbst aus Eggersdorf und in den letzten Jahren einer der Shooting-Stars in der österreichischen Musikwelt sollte die raufführung des von ih ko ponierten Brennnesselmarsch“ dirigieren. Und das alles unter der egie eines vielk pfigen - a eratea s. Amüsant ist die Vorgeschichte dazu. er bekannte razer nterneh er ranz Wuthe A W h Service) – seit einigen Jahren selbst in Eggersdorf ansässig und Sponsor von ulturveranstaltungen sei-

ner Gemeinde – durchlebt gerade die ehr ahre seiner eit als Brennnessel-Bauer. „Sie ist aber nicht nur eine ahrhundertealte eilpflanze , spricht er die ielseitigkeit der Verwendung an. Franz Wuthe hatte die fi e dee, sich einen Anzug aus Brennnessel-Stoff anfertigen zu lassen. Den darin erfahrenen Schneider fand er in Hamburg. Dort traf er Patrick ahn, der zu dieser eit in der ansestadt engagiert war. Bei eden ko en die eut zusa en , hei t es. ahn erkl rte sich spontan bereit, Wuthes originellen orschlag aufzuneh en, einen „Brennnesselmarsch“ für den Musikverein Eggersdorf zu ko ponieren.

Primar Bernhard Kügler mit Tini (re.) und dem Gastgeber-Ehepaar Hofmann

v.l.: Ewald u. Gudrun Winter (Immo), Marianne und KR Ernst E. Hochsteger (intercom)

Steirische Diabetes-Gala

eicht ist er nicht zu spielen , sen. Juli geht es für Patrick ahn meint etwa Vizebürgermeister und nach Japan, wo er zehn onzerte ulturreferent Johann aunschir . mit japanischem Orchester und Er selbst bl st i Musikverein das europ ischer klassischer Musik a ophon. Applaus für die arbiedirigieren wird. Das Filmteam wird tung gab es nach der Uraufführung ihn auch auf seiner ournee in das nicht nur von den aung sten bei and der aufgehenden onne be- reh, sondern auch vo il gleiten. Im Frühjahr 2020 wird das tea selbst. Patrick ahns Auftritt Hahn-Porträt dann auf ORFIII gein seiner Geburts- und Heimatgesendet. Patrick ahn nah sich die einde ist eil eines Portr ts, das eit zu plaudern. as h chste ob über den ungen Ausnah ek nner für ihn: Der ist sowas von natürlich produziert wird. Maturiert hat Patgeblieben. Mit 23 Jahren und als rick ahn 0 in leisdorf. eine Musiker it so viel alent und nusikalische Ausbildung achte nen aufwartend werden nicht nur der heute -J hrige an der Musikdie Eggersdorfer in den ko enuni Graz. Den Abschluss bildete den Jahren viel von ihm zu hören der „Master of Arts“ im Orchesterund ihn auch zu sehen beko en. dirigieren und als orrepetitor. Patrick ahn hat sich als hansonier und abarettist in sterreich und Deutschland schon einen Namen gemacht. „Ich wei , dass an da gutes Geld verdienen kann , sagt er, erkl rt aber auch gleich sein künstlerisches iel „Ich möchte vor allem dirigieren – und das mit großen Orchestern.“ Sponsor Franz Wuthe (li.) im maßgeschneiderten Brennnesas kann er schon selanzug made in Hamburg. Mitte: Kulturreferent Johann bald wieder beweiZaunschirm, re.: Dirigent Patrick Hahn.

v.l.: Alt-Bgm. Alfred Stingl, BR Elisabeth Grossmann, GR Harry Pogner

Ein Evergreen für guten Zweck

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ie Diabeteshilfe ist ja weiblich und ab einem bestimmten Alter gebietet es die flichkeit, dass man nicht bei jeder Gelegenheit das Alter der betreffenden „Dame“ erwähnt. Daher sei nur so viel gesagt: Die Diabetes-Gala ist zum 37. Mal nach Aussagen der Gäste und des Veranstalter-Ehepaares Jutta und Gert Maria Hofmann wieder einmal ausgelassen und „ohne Unfall“ (gemeint ist der Nachhauseweg der Gäste) im Meerscheinschlössl in Graz abgelaufen. Die untersten und fittesten unter den

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Prominenten verließen die Gala-Soiree erst in den frühen Morgenstunden des n chsten ages. urecht zeigt sich der freischaffende Maler Gert Maria Hofmann – ja nie um eine nette Pointe verlegen: einen Picasso hat an, auf einen Hofmann spart man“ – erfreut darüber, dass bei der iabetes- ala kein Abnützungsverlust spürbar ist und die pendenfreudigkeit der Prominenz nicht nachgelassen hat. Mehr als 0 attraktive Preise heatertickets, pernkarten, eisegutscheine, gab s zur

erlosung für die rund 00 ste, die Hofmann zuvor natürlich alle persönlich begrüßt hatte. Wenn der eine oder andere sich nicht in der folgenden Aufz hlung findet, dann liegt das daran, dass ert Maria of ann glichst kurz und bündig in seinen „Pressestatements“ ist: Abg. Josef olle it rau re a, Bundesr tin Elisabeth ross ann, arr Pogner, Alt-Bg . Alfred tingl, B upert riebl, - ir. erence a lor it hristine Merkur ersicherung , nterneh er Ernst E. ochsteger it Marianne,

Botschaftsrat Andreas Pawlitschek mit Frau (Leiter des Österr. Kulturforum in Laibach). Pri ar Bernhard ügler it ini linik eech , aus Maribor onorarkonsul orazd ifrer it usana, aus aibach Botschaftsrat Andreas Pawlitschek, olksbank- eneraldirektorin egina vesn - traka it ihre Mann ranz, E erbert Pa erl it inda, iteratin Monika Wogroll it Arzt Mathias lehr, Manager Johan Oosterlee mit Yvonne (ams int. , Martin Auer Auer Brot .

Nicole Liebmann mit Schwester Anje und Anton Koller (LW-Kammer)

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t Frau bach).

SPOTS Neue Führung der Hypo Vorarlberg in Graz

Der Liebesrausch ist am teuersten

Eine Erkenntnis beim Slow-Food-Bio-Fest „steirisch aufRETTERn“

„Ganz spezieller Kunde wird erwartet“

Spannender September für Regionaldirektor Ernst Albegger (links) Foto rechts: Stellvertreter Daniel Gerhold

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Ulli und Hermann Retter mit ihren Bio-Fans

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ch hab gestern offensichtlich an richtigen aarbeutel gehabt, den ich heute noch spüre , scherzt sich lli etter a ag danach bei einer Gästeführung durchs BioGut. as traditionelle steirisch auf E E n a orabend zu . Mai it 700 Gästen – „bereits Weihnachten waren die arten fast ausverkauft , wo sich alles u den Bio- enuss, garniert it steirischer Musik, drehte, dauerte bis in die frühen Morgenstunden. „An mehr als 30 Stationen haben sich unsere hei ischen Bio- ebens ittelproduzenten, die Bio-Winzer und die andwerker pr sentiert. Bis an sich da durchgeprostet hat, das dauert , ergänzt ihr Mann Hermann. Die Retters und ihre 100 Mitarbeiter – wieder ein al auch zu besten e inarhotel sterreichs gew hlt, tragen die Bio-Philosophie nicht nur wie eine Monstranz vor sich her, sondern diese wird täglich gelebt und umgesetzt. Ein Motto des auses Wir kochen regional und pfeifen auf international. ie iste der Anneh lichkeiten für die ste f ngt bei der etzfreischaltung i i er bei Bett an. iese garantiert, dass es rund u den stekopf keine tro leitungen in der acht gibt. ie Schlafplätze sind ausgependelt. Und dass alles bio-zertifiziert ist, versteht sich von selbst. üchenchef Jürgen Archa darf sich seit kurze über die Auszeichnung reen hefs Partner freuen. owas kann an sich nicht erkaufen. Derzeit besteht die Gemeinschaft aus 380 weltweiten Partnern.“ agt hnen die irschbirn was ie hat nichts it de irsch zutun, sondern hei t zu ochdeutsch erbstbirne , weil sie ganz sp t geerntet wird. Das Retter BioGut ist so etwas wie die Wiege der Hirschbirn und liegt inmitten der bstg rten der etter- a ilie. Bio ut gibt s die B ckerei. ie ist ein ganz wichtiger eil, werden doch dort täglich nach alten Rezepten frisches eb ck und Bio-Brote gebacken. Eine süffisante An erkung von lli etter ur wenige wissen, dass ein gro er eil der e eln i

Amüsant: Rauschtarif aus dem Jahr 1873 – heute in Euro.

Hirschbirn: im Hochdeutsch Herbstbirne andel aus hina ko t und dort vorgebacken wird . ie Biofrüchte fürs rühstücksbuffet und andere sch ackhafte ustostücke fürs Buffet ko en aus de Bio ut. riginell ist ein Aushang, der auf das Jahr 7 zurückgeht. Er z hlt die verschiedensten usche auf und was sie kosten. lli etter hat die Aufzählung in der „Familienfotosammlung“ gefunden. Das Originalfoto zeigt ihre Großmutter. Wie man sieht: Alles ist teurer geworden – selbst das uschl und der chwips. ur die, die bei auf E Täglich frisch: Brot vom E n dabei RETTER BioGut waren, wissen, was sich in Sachen „Rauschtarif“ bis hin zum 130 Euro teuren iebesrausch abgespielt hat. arüber schweigt man...

anken leben vo ertrauen ihrer unden. aher tun sie verst ndlicherweise viel dafür, negative Nachrichten übers Geschäft hintan zu halten. Ein Wechsel im Führungsmanagement ist aber allemal eine gute Nachricht. Seit Anfang Februar 0 hat die po orarlberg, die seit 00 ihre Niederlassung in Graz am Joanneumring hat und gut l uft, it Ernst Albegger als egionaldirektor für die teier ark und aniel erhold als seinen Stellvertreter zwei Neue an der Spitze. Beide sind aber schon viele Jahre in Diensten der po t tig. Ernst Albegger folgt de angzeit- egionaldirektor orst ang. ieser wechselte zur teuerberatungskanzlei abel Partner. W hrend an in raz zufrieden it der Entwicklung i Privat- und ir enkundengesch ft ist, muss sich die Mutter in Vorarlberg mit etlichen „bad news“ herum schlagen. Vor zwei Jahren ka die po orarlberg i usa enhang it den Pana a Papers ins erede. un ko t der a e neuerlich it eine ko plizierten eldwäschesystem aus Russland ins Gerede. In ihrer bezahlten Auftrittswerbung in den Printmedien spricht das Führungsduo Albegger (37) /Gerhold 7 vorneh for uliert Proble e der Mutter it ihre ta sitz in orarlberg an. andesdirektor Ernst Albegger sieht auch privat allerdings einer erfreulichen emotionalen – Herausforderung entgegen Er kann i erbst für einen ganz speziellen neuen unden ein langfristiges und hoffentlich bestens verzinstes Sparbuch im eigenen Haus anlegen. Der 37-Jährige wird nämlich im September erstmals Vater.

EAV-Mastermind künftig ein Professor

atürlich war das Abschlusskonzert der EA in der razer tadthalle ausverkauft. andeshaupt ann er ann chützenh fer, sein ize Michael chickhofer P und siehe da auch Alt- andeshaupt ann ranz oves zeichneten EA -Master ind ho as pitzer it de Professoren- itel aus. ie ti ung in der alle war gewaltig und bei den meisten Songs glich die alle eine riesigen hor, weil das Publiku itsang und dabei auch itklatschte. ho as pitzer hat sich nicht nur als o ponist und e ter i deutschen prachrau einen a en ge acht, sondern auch als rafiker, arikaturist und Produzent sein alent unter Beweis gestellt. Mehr als 00 o positionen hat er ver ffentlicht, dutzende davon sind lassiker in der Popusik geworden. April / Mai 2019 5

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Erstes großes Wo man singt, da lass dich ruhig nieder… Golf-Highlight Gerhard Koch im Gespräch mit LH Hermann Schützenhöfer nach einer Wahl.

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r ist seit ungen Jahren it der anz usik verbandelt, tritt da in seiner Band als Bassist und nger in Erscheinung. Wo an singt, da lass dich ruhig nieder , sagt der olks und, b se Menschen haben keine ieder. nd für erhard och gilt das. Er ag die Menschen in seine feld und sie ihn. n der Politik, Wirtschaft und in der Medienszene kennt ihn eder erhard och pitzna e ookie war 0 Jahre hefredakteur i - andesstudio teier ark. achde erhard ra ler als andesdirektor aus privaten ründen ch freue ich einfach auf ehr reizeit. sich früher als gedacht in die Pension verabschiedet hat, führt seit . Mai erhard och das 00-k pfige andesstudio. Was aber nicht hei en wird, dass er seine Musikantenkarriere beendet. Aber auch seine be ühten und da und dort erfolgreichen ersuche, olf zu spielen und weiterhin seiner eidenschaft für Baseball und A erika zu fr nen, nicht aufgeben

Neuer ORF-Landesstudio-Direktor Gerhard Koch folgt auf Gerhard Draxler. wird. er hat bekanntlich auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen. azu geh rt dann auch, einen neuen andesstudio- hef den rern vorzustellen. Eine gute elegenheit zu Plaudern ist da die endung espr chsstoff a onntag Morgen. onst ko en a die espr chspartner von au erhalb des , als Anlass für seine Bestellung zu andesdirektor holte sich Progra chefin igrid roch ihren neuen hef vors Mikrofon. hre ragestellungen rückten leider espr chsstoff in die he einer -Belangsendung. erhard och, der interviewerfahren - spontan auf nerwartetes kontern kann, war nie gefordert. Ein orschlag für die ukunft ie - espr chsstoff- tunde h tte sicher ehr Pepp, wenn Journalisten von au erhalb als ragesteller den andesdirektor it ragen l chern.

Gösser Open in Maria Lankowitz as sind traditionell die sser pen, die heuer vo . bis . Mai i olfclub Erzherzog Johann in Maria ankowitz ihre 7. Auflage erleben. ie steirischen okal atadore sind auf das urnier auf de Par-7 - urs besonders hei . Allen voran ukas e ecz, der 0 7 in der Weststeier ark gewann und da it eine acht Jahre dauernde urststrecke ohne ei sieg in Maria ankowitz beendete. Wie wohl sich e ecz bei de it . 00 Euro dotierten und zur Alps our z hlenden olf- ighlight fühlt, hat der razer it ang zwei i or ahr erneut unter Beweis gestellt. Mit Martin Wiegele hat 00 Lukas Nemecz (Sieger 2017) ein weiterer teirer einen u ubelten Fotos: GEPA-pictures

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Neuer ORF-Landesdirektor

riu ph bei den sser pen gefeiert. eben e ecz und Wiegele chte sich in diese Jahr it i on Baltl auch ein wei -grüner ookie in den Blickpunkt spielen. ch werde natürlich alles versuchen, u an eine starken eistungen in den beiden vergangenen Jahren anzuknüpfen. ch gehe bei den sser pen edes Mal it de Anspruch an den tart, vorne itzuspielen. b es dann letztlich Markus Brier und Martin Wiegele zu ieg reicht, h ngt von ehreren aktoren ab. a üssen auch die onkurrenten ein wenig itspielen , erkl rt ukas e ecz, der Ende M rz bei den rea land P ra ids pen in airo bereits ein Alps- our- urnier in dieser aison gewinnen konnte. och das wird i er schwieriger, denn aufgrund der atsache, dass der alender auf der hallenge our i er lückenhafter wird, nützen die pieler die dadurch entstehenden Pausen, u auf der Alps our urnierpra is zu sa eln. adurch wird die onkurrenz bei den ohnehin i er sehr stark besetzten sser pen noch gr er. eshalb wird es auch von Jahr zu Jahr schwieriger, in Maria ankowitz zu gewinnen , erg nzt e ecz.

Von Radkersburg ins Schilcherland

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esch und fesch, pfiffig und unter, spritzig und geradlinig geht s i chilcherland durchs eben. Eine, die das nur allzu gut wei , ist die gebürtige Weststeirerin tefanie ch id. Erst seit Anfang April führt sie als esch ftsführerin den i erbst 0 neu gegründeten ouris usverband chilcherland teier ark. o viel reizeit hatte ich noch nie , ko t sie i PP- espr ch auf die wesentlich kürzere ahrzeit zu ihre Arbeitsplatz zu sprechen. ch

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habe schon sehr viel Zeit im Auto verbracht, von t. Johann ob ppling nach Bad adkersburg rund 70 k . o hat sie etzt auch ehr eit für ihr obb eiten. ch habe ir ein Pferd gekauft, das in isnitz untergestellt ist. tefanie ch id war schon in Bad adkersburg in ihrer unktion als Prokuristin, eiterin der her e und des Marketings für die touristische Entwicklung der Parkther e, der egion sowie i her en- und ulkanland teierark in den letzten acht Jahren a geblich beteiligt. er Abschied von dort ist mir schon ein bisserl schwergefallen und ein eil von ir wird i er bei der her-

Foto: Alois Rumpf

„So viel Freizeit hatte ich noch nie“

Stefanie Schmid umringt von der Männerrunde des Tourismusverbandes e sein , sagt die -J hrige. ch liebe das estinations anage ent. Es ist die eidenschaft, Marken zu positionieren , spricht sie die Beweggründe, ihr berufliches feld

von der üd- ststeier ark in das chilcherland zu verlagern, an. ier bin ich dahei und kann ein Wissen und eine Erfahrungen in der Weststeier ark einsetzen.

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SPOTS

Wiener Schnitzel für Big Apple

An Engla nd muss man – Br vieles l exit hin ieben. E oder her s begann tles, Ro – einst mi lling St t den Be ones, Wh unsere J ao und an ugend au deren, d fmüpfig ein neue ie gemacht s Lebens haben un gefühl e derten d d uns inimpfte ie rebel n. Wir b lischen wir uns ewunSex Pist im Graze o ls, zu d r die Glie Star Clu enen der verr b bis fr enkten. ühmorgen kam, war A s l les, was neu, pro vokant, aus Engl Schlagho anders, and sen und inklusiv kurzen R und enge e die öcke, di n Hemden e langen . Haare Im Vergl eich daz u wirkten Doyle al die Krim tmodisch is von C , dennoc ihnen ma onan h durchf nche Nac ieberte ht, gefe pfeifera ich mit sselt vo uchenden m Scharf Sherlock gehören sinn des die engl Holmes. ischen K Bis heut ten. War r e imiautor um Shake en zu de speare d Genie de n Besas größt r letzte e litera n 400 Ja viel spä rische hre ist ter begr h abe ich i ffen. Vo das Zita erst n t i , h m d as auch v.l.: Florian Weitzer, Michael Pfaller, Joe Cinque, Vladimir stammt ü Oft büßt f b ü r r igens d i e Brexit das Gute Kraljevic bei der Verleihung des Five Star Diamond Award. eers pas ein, wer st: B Beim ers esseres ten Besu sucht. ch in Lo Studienz ndon wäh eit warn rend mei te mich nachts b ner der Verm esser ni i eter, wo c ht hinge einige M man ht. Ich ale in d bin denn as nahe schummri och Camden s gen Pubs paziert, ein Bier überlebt um in zu trink . Man ha en – und t mich s lig-bitt ogar ein habe eres Ale mal auf eingelad die Teab ein galen. Mich reaks, z u denen langweil manchmal mein Ver ten einlud. mieter a Heute bi weiß, da uch mich n ich Te ss die b etrinker esten As England sams und und kommen, D arjeelin m a n bekomm leider n gs aus t sie in ur schwe r. Dafür Österrei Sommer f ch in Brigh lanierte ton. Ver ich durc von Brig gangenen h das bu hton mit nte Stad seinen v Tee auf tbild ielen Ha der Stra u ß tfarben, e Passante und beob trank n in sch a c h t e te exzen rillen O undenkba trische utfits, r wären. d ie in Ös Dazwisch Anzügen ter en Gesch und Maßs äftsleut reich chuhen, künstler e in Vintage, Homos People, und Fami trafen s Lebenslien. Am ich alle Ende des in einem Tages Park zum Der engl Grillen. ische Hu mor ist Witze ge Ein Schnitzel für Ivana Trump exaltier hen z.B. t und sc so: Ich in ein S hwarz, brachte pa-Cente meine Gr r , wo kle für 45 P oßmutter ine Fisc fund kna he die t bbern. W als sie o te Haut a r um ein auf dem iges bil Friedhof ist aus liger, zu verbr dem Lebe ennen. D n gegrif Mr. Bean ie Komik fen, und untersch d ie Grima eiden si tern der verfehlt sei. Noch dazu, wenn es sich ssen von ch kaum Abgeordn von den eten im wenn The u eine reation des erfolgreichsten Gesichenglisch resa May en Parla wieder e Brexit v ment, sterreichischen chlagerstars geht, inmal ih orträgt. re Pläne M z e u i r s ü t c aber sin khaltend für den dessen ulapalu von zig- ausenden d Englän , was ic rer aufg der sehr h mag, d bei seinen onzerten itgelallt wird. eregten e n n muss m Zeit wir quatsche an in un klich st n? Gefüh Andreas abalier selbst hat ganz seändig üb le werde Sport un er alles n d a u Spiel au f der In sch n heftig reagiert, aber das ist sgelebt, sel lieb aller Ar er in t sind ü Gesellsc an a von ih auch bei anderen beraus b haftsspi ich, das e liebt. D ele s die En Anl ssen gewohnt. eshalb g gländer treten m laube gar nich öchten, t aus de sie woll r EU aus en nur B rexit sp ielen. Fotos: Weitzer Hotels

er razer otelier lorian Weitzer hat der fa ilieneigenen otelgruppe in den letzten Jahren einen pfiffigen und odernen Auftritt verpasst und da it auch Erfolg. or zwei Jahren hat Weitzer sozusagen Eulen nach Wien getragen . ort ist i fa ilieneigenen otel rand erdinand das estaurant Meissl und chadn wieder auferstanden. n der Monarchie geh rte es zu den führenden peiselokalen Wiens. Eine seiner pezialit ten auf der arte wie k nnte es anders sein -das Wiener chnitzel. Auch i neuen Meissl und chadn ist das so. icht zuletzt dafür erhielt das estaurant kürzlich den ive- taria ond-Award , eine besonders in den A begehrte roph e in der astrono ie für ualit t und ervice. ürzlich war eine a e zu ast, die sich it de wohl derzeit weltweit h ufigst genannten aen sch ücken darf ru p. icht die derzeitige Mrs. ru p, sondern ru ps E - rau vana ru p. ie griff für ihr chnitzel sogar selbst zu leischklopfer in lorian Weitzers okal und zeigte sich von der sterreichischen ationalfleischspeise sp ter dann auch bei all- alk davon angetan. a gab es viel Bezug zu ihre ei atland der - ad . lorian Weitzer ist it seine esch ftsführer Michael Pfaller auf der uche nach eine attraktiven estaurant- tandort in ew ork. Auch i Big Apple soll in n herer ukunft Wiener chnitzel serviert werden.

Sie wollen nur Brexit spielen

Der Aufreger Hulapalu ie Wortsch pfung und der itel des Andreas- abalier- ongs k nnten durchaus von Politikern sta en, weil sie zwar lustig, aber sinnlos klingt. ut sie aber nicht, denn sie sorgt i egenteil derzeit für etwas Aufregung auf der politischen Bühne. er a üsante orfall Bei der . Mai- eranstaltung der P stür te eine P - unktion rin nach de ong auf die Bühne und verlangte ein Musikverbot in raz für abalier- ongs. Eine Aktion, die durchaus in den asching gepasst h tte, aber für diesen historischen Anlass nicht. Es w re nicht die teier ark und es w re nicht sterreich würde ein solcher orfall nicht derartig aufregen. ogar der err Bundeskanzler eldete sich zu Wort, dass so etwas gar nicht gehe und v llig

Reinhard

Schuch

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POLITIK

Kommentar

Die EU-Wahl am 26. Mai Das große

Schweigen zum Bauernsterben

I

Große Sorge um die Wahlbeteiligung

B

ei der letzten EU-Wahl im Jahr 2014 gab es in der Steiermark 974.567 Wahlberechtigte. Diesmal sind es 965.955. Die Wahlbeteiligung betrug beim letzten EU-Urnengang 42,55 Prozent. Die große Sorge in den Parteien: Dass sie unter die 40-Prozent-Marke sinkt. Wiewohl durch die Diskussion um den Brexit die Sensibilität und das Wissen der Wähler für die EU zugenommen haben. Weil die Menschen (leider) das Gefühl haben, dass unsere 18 österreichischen Abgeordneten im mehr als 700 Mitglieder großen Europäischen Parlament nichts bewirken können. Was so nicht stimmt, wie die Diskussionen der EU-Spitzenkandidaten – die Steiermark hat drei Startplätze fi gezeigt haben. Mit klaren politischen Abgrenzungen, aber auch dem nötigen Respekt voreinander, bemühen sich Bettina Vollath (SPÖ), Simone Schmiedtbauer (ÖVP), Georg Mayer (FPÖ), Werner Kogler (Grüne) und die Neos Erfolge der politischen Arbeit ihrer Fraktionen in den Ausschüssen des EU-Parlaments darzustellen.

EU-Wahl 2014 in der Steiermark ÖVP

102.630

(25,27%)

FPÖ

98.446

(24,24%)

SPÖ

92.392

GRÜNE BZÖ

NEOS

REKOS

ANDERS EUSTOP 8

53.038 2.227

35.367 4.187

8.378

9.450

Bettina Vollath und Simone Schmiedtbauer kommen neu ins EU-Parlament, haben ihre Mandate durch ihren istenplatz bereits fi in der Tasche. Ebenso Georg Mayer, der bereits Erfahrung als EU-Parlamentarier mitbringt. Spitzenkandidat der Grünen bundesweit ist Werner ogler, gebürtiger artberger. Das grüne Urgestein wurde erst kürzlich auf dem Parteitag zum Sprecher der Grünen gewählt, die nach ihrem Absturz bei der Nationalratswahl im Jahre 2017 den Einzug ins Parlament nicht mehr schafften und seitdem auf Bundesebene ums politische Überleben k pfen. inter Werner ogler ist die als TV-Köchin bekannt gewordene Sarah Wiener auf Platz 2 gereiht. So gesehen hat der grüne steirische Noch-Abgeordnete Tom Waitz kaum eine Chance, neuerlich den Sprung ins EU-Parlament zu schaffen. Er hatte das Mandat von Ulrike Lunacek geerbt, die nach dem Nationalratswahl-Fiasko der Grünen im Jahr 2017 sich von sämtlichen Funktionen zurückzog.

Ihre Stimme stärkt die Position Österreichs in der EU

Daher am 26. Mai nicht zuhause bleiben!

(22,75%)

(13,06%) (0,55%)

Georg Mayer (FPÖ)

Simone Schmiedtbauer (ÖVP)

Werner Kogler (Grüne)

Bettina Vollath (SPÖ)

(8,71%)

(1,03%)

(2,06%)

(2,33%)

ch bin ein Bergbauernbub und komme aus dem Oberen Murtal. Meine Familie betreibt dort unseren Bauernhof. Ich weiß daher um die Probleme und Anliegen der Bauern. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass wir Bauern – auch ich zähle mich noch dazu, obwohl ich heute Unternehmer bin - andere Rahmenbedingungen bzw. Spielregeln brauchen. Nur so werden wir als Bauern ökonomisch überleben.

Bildtext

gescheitert ist? Warum akzeptiert man schweigend das Wegsterben der bäuerlichen Familien? Wessen Interessen werden da wirklich vertreten? Warum beißt man sich vorher lieber auf die Zunge - anstatt auf den Missstand der viel zu geringen Einnahmen wie Einkommen in der Land- & Forstwirtschaft täglich hinzuweisen? Warum lässt man jene wirklich guten Bauernvertreter wie den Präsidenten Josef Moosbrugger, die für die Bauern rennen, dumm im Regen stehen? Wer die EU befürwortet, macht diese nicht besser, indem er jedem - der eine andere Sicht der Dinge hat, das Maul verbieten will. Oder in ein nationales bis rechtsnationales Nazi-Eck stellen will! Faire Spielregeln oder keine Bauern mehr!

Es stehen die EU Wahlen vor der Tür. Doch mit wenigen Ausnahmen, wie z.B. dem Unabhängigen Bauernverband UBV, redet niemand von den gewählten Bauernvertretern über die desaströsen Einkommen in der LandViele globale Entscheidungen beim & Forstwirtschaft. Man appelliert an andel h ngen direkt it Brüssel das Zusammenhalten – gleichzeitig zusammen. Die aktuell gemachten dividiert man die Bauern Spielregeln sind alle ausgeauseinander. Und man lässt sprochen bauernfeindlich. Es die Bauern bei den zentragibt zahllose Beispiele für viele len Fragen für Spielregeln faule Eier im schrankenlosen einfach im Regen stehen. wie grenzenlosen andel E Das Bauernvertreten verwie weltweit. Ein Beispiel: kommt zu einem ShowproDamit die Automobilindustrie gramm. Ein Event hier, ein Autos in die USA exportieren Event dort. Die Politik erJosef Kaltenegger darf, muss die EU den Import klärt sich mit der Aneinanvon gentechnisch verändertem derreihung von Schlagwörtern ohne Soja aus den USA steigern. Allein Substanz. Für die meisten Probleme 2018 war die Importmenge 4 Mal hösei man nicht zuständig. Die sichtbaher als 0 7. as bedeutet andelsren Ergebnisse davon sind: bei den politik auf Kosten der heimischen wie Bauerneinkommen fast jährlich ein europäischen Landwirtschaft. neues großes Minus. Dafür gibt es Man könnte den Wahnsinn an Beispiehrlich neue Auflagen und ürden. len der verlogenen andelspolitiken Ist das eine echte, ehrliche Bauernauf dem Rücken der Land- & Forstvertretung? wirtschaft seitenlang fortführen. Sie haben alle eine tödliche Konsequenz: Eines ist unbestritten: Verbessern sich die Produzenten hier - die heimische die Einkommen nicht dramatisch Land- & Forstwirtschaft - haben keine deutlich nach oben, heißt es garanvernünftigen Erzeugerpreise. Der tiert bald: kein schöner Land mehr. auptgrund es gibt keine fairen Denn: ein schönes Land gibt es nur mit den Bauern – dessen sollte sich je- Spielregeln. Daher ist sicher: werden nicht fairere Spielregeln geschaffen, der Bürger im Land bewusst sein. Die dann wird es in unserem Land kaum Bauern leben derzeit nur von ihrer mehr echte Bauern geben! Weil sie Substanz und die Gesellschaft lebt wirtschaftlich kaputt sind. auch von dieser. Allein in der Steiermark haben seit dem EU Beitritt rund 35.000 Betriebe aufgehört, jedes Jahr Der UBV hat ein konkretes Konzept für eine andere, eine neue Agrarpoliverschwinden mehr als 1.000 Bauerntik für Österreich und Europa zur Dishöfe. Warum ist das so? kussion auf den Tisch gelegt. Dieses Konzept kann und soll der Leitfaden Warum schweigt man vor der EU Wahl, obwohl in Brüssel viele tödliche für eine andere Agrarpolitik sein. Aus Unternehmersicht aufgesetzt. Zum Entscheidungen für den Bauernstand Nachlesen und Mitdiskutieren unter getroffen wurden? Man beschwört www.ubv.at oder office ubv.at für den Fortbestand einer GAP (gemeinjedermann zugängig! same EU Agrarpolitik), obwohl diese

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POLITIK

Schickhofer-SPÖ trägt auch nach dem Nein der Liezener die Entscheidung für Leitspital im Ennstal mit

Zünglein an der Waage

Landtagswahl 2020: Leitspital Liezen entscheidet über nächsten „ELHA“ ie altung und erteidigung im Bezug auf das Leitspital Liezen von Seiten der beiden Koalitionspartner ÖVP und SPÖ wirkt bockig und nicht überzeugend. Sollten die Koalitionspartner das Projekt „ohne Rücksicht auf Verluste“ durchziehen, so könnte daraus ein „Pyrrhussieg“ werden – was so

viel heißt wie ein politisch zu teuer erkaufter Erfolg. Das Ergebnis der Volksbefragung mit einer Beteiligung von 42,18 Prozent wäre nur ein Stimmungsbild, verteidigt Christopher Drexler weiterhin das Leitspital-Projekt und will von seiner Bauidee keinen

Foto: Lunghammer

GF Eberhard Schrempf, LR Barbara Eibinger-Miedl, Bgm. Siegfried Nagl

Im kommenden Jahr gibt es bekanntlich die nächsten Landtagswahlen mit knapp 70.000 Stimmbürgern in Liezen. Und dort wird dann auch über künftige Mehrheiten im Land entschieden. Es wäre keine Überraschung würde das Ergebnis in Liezen zum berühmten Zünglein an der Waage werden, welche Partei künftig den Landeshauptmann stellt. Dieser wird ja vom Landtag gewählt.

60 Millionen Euro für neue Pharma-Produktion

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Foto: Caritas

B

Schützenhöfers Wiederwahl zum LH – Liezener entscheiden mit

Bartenstein greift kräftig in die Tasche

Designmonat belebt Grazer City is zum 9. Juni präsentiert sich die razer it als ochburg moderner Kunst und innovativen Designs. Das Sujet für den Designmonat der Creative Industries Styria (CIS) ist knallig und setzt sich mit dem Thema „Frauen und Design“ auseinander. Die Ausstellungen „To Death with a Smile”, „Village Chairs“ und „World Wide Things” laufen im Joanneumsviertel. Spannende Exponate sind auch in der „Istanbul Design Collection” zu bestaunen.

Im Jahr 2013 scheiterte Drexlers Vorgängerin Kristina Edlinger-Ploder mit einem anderen Vorhaben, das Krankenhaus West in Graz zu privatisieren. Es sollte den Barmherzigen Brüdern überlassen werden. Massivster Widerstand von Seiten der Belegschaft und Spitalsexperten brachten letztendlich das Aus für das Projekt. Auch damals hieß es stereotyp, die Privatisierung des West sei für die trukturrefor der KAGes alternativlos. Gleich-

lautend argumentieren ÖVP und SPO in Sachen Leitspital Liezen. Kristina Edlinger-Ploder konnte sich bekanntlich nicht durchsetzen Die Folge: Sie trat 2014 als Landesrätin zurück. Der Unterschied: Ihr Nachfolger Christopher Drexler wird it - ilfe und ener von Michael-Schickhofer-SPÖ politisch überleben. Ein Blick über die Landesgrenzen (z.B. nach Oberösterreich) zeigt, dass es auch andere zeitgemäße Spitalslösungen gibt.

Caritas-Geschäftsleitung: (v.l.) Rolf Spiegel, Direktor Herbert Beiglböck, Petra Prattes, Franz Waltl, Peter Wagner

Caritas-Appell:

Soziale Stabilität bewahren

D

ie steirische Caritas half im abgelaufenen Jahr mehr als 100.000 Menschen. Exakt waren es 104.424. Wie die Verantwortlichen bei der Präsentation des Wirkungsberichtes 2018 anführten, konnte man diese Menschen beraten oder/und versorgen. Vom Budget 2018, das sich auf 98,3 Millionen Euro belief, waren 10 Millionen Spenden. Caritasdirektor erbert Beiglb ck warnte davor, Teile der Bevölkerung von der Gesellschaft auszuschließen: „Das gefährdet unsere soziale Stabilität und auch den sozialen Frieden, den wir haben.“

angzeitminister a.D. Martin Bartenstein zählt gewiss zu den vermögendsten Steirern. Sein Netzwerk, das er in der Politik geknüpft hat, macht ihn auch heute noch zu eine der einflussreichsten teirer, wenn es um wirtschaftliche Belange geht. Insgesamt sind in seiner Firmengruppe 7.150 Menschen beschäftigt und Bartensteins Beteiligungen sind äußerst ertragsreich. Die da sind: Gerot Lannach 75 % (25 % hält sein Bruder), Genericon Phar a b 0 , napp A , , AEP b , ariofor PE erpackung b 00 %), Energo Pet d.o.o. (66,7 %), Bene b 0 , eud rfler ffice ste s b 0 und ali b 0 . Dieses unternehmerische „soziale Engagement“ hob auch Landeshaupt ann er ann chützenhöfer beim Spatenstich für den Pharma-Standort II in Lannach hervor. „Wir investieren hier 60 Millionen Euro, davon 32 Millionen allein in die maschinelle Ausrüs-

Foto: www.foto-augenblick.at

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Millimeter abrücken. Trotzdem 67 Prozent der Liezener mit Nein stimmten, sei, so Drexler, eine Volksbefragung eben keine Volksabstimmung und daher politisch nicht bindend. Und außerdem bedeuten 42 Prozent Wahlbeteiligung nicht die Mehrheit der Liezener Bevölkerung. FPÖ, KPÖ und Grüne zeigten sich empört ob dieser Position von Drexler und Co. Es zeuge von einer Überheblichkeit, wenn Drexler damit meine, dass die schweigenden 58 Prozent mehrheitlich für das Leitspital stimmen würden.

tung, in eine neue Produktion mit .000 uadrat etern aborfl che für Forschung und Entwicklung“, so Martin Bartenstein. Künftig wird sein Unternehmen dort auch flüssige Arznei ittel herstellen und sich mit anderen Dingen beschäftigen, „die wir noch nicht können“ (Bartenstein). Zu den bis jetzt 760 Mitarbeitern werden noch 100 dazu kommen. Der bisherige Umsatz belief sich auf 156 Millionen Euro. Produziert wurden 4 Milliarden Einzeldosen (Tabletten, Kapseln und Ampullen). 50 Prozent der Produkte gehen in den Export. Die 60-Millionen-Euro- nvestition ist eigenfinanziert. „Das Geld ist da – das haben wir in den letzten Jahren erspart.“ April / Mai 2019 9

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GRAZ UND SEIN

Kreative Institutionen und Unternehmen, die im Westen der Landeshauptstadt die Zukunft mitgestalten

Smart City Rooftop Farming im Science

Jede Pflanze bekommt einen di

„Dächer in der Stadt der Zukunft haben drei wichtige zusätzliche Funktionen: Stadt kühlen, Lebensmittel und Strom produzieren. Der Science Tower ist das erste Gebäude in Österreich, wo eine Symbiose dieser drei Funktionen gezeigt ird , erl utert Dire tor ran rettent aler ede an e bekommt einen digitalen Zwilling.

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as ist das Hauptziel eines eingereichten Forschungsprojektes, das es in dieser Form noch nie gegeben hat. So erhält zum Beispiel der Olivenbaum Sensoren, mit denen einzelne Para eter der Pflanze gemessen werden können. Damit wird es möglich werden, den genauen Erntezeitpunkt für die Früchte zu

errechnen. der auch den Einfluss, den das aktuelle Wetter auf die Pflanzen hat. iese sind a gewissermaßen durch die Turm-Verkleidung geschützt. Pflanztr ge werden a Dach des Science Towers bewirtschaftet. Und in den Hochbeeten gibt es bereits Sensoren, die das dort herrschende Bodenklima analysieren.

v.l.: SFL-Geschäftsführer Hans Höllwart, LIFE-Institutsdirektor Franz Prettenthaler, Joanneum-Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl und LR Johann Seitinger

ie utzung urbaner achfl chen nimmt weltweit zu, so auch in Graz. Denn: Die Landressourcen werden immer knapper und die Verwendung von achfl chen wird daher umso bedeutsamer. In hochwertige ubstrat werden utzpflanzen zur Lebensmittelgewinnung angebaut, um zu erforschen, welche Komponenten für eine nachhaltige, professionalisierte Lebensmittelproduktion auf achfl chen erforderlich sind. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Bildungsbereich wurde seit Herbst 2018 am Rooftop-Farming-Projekt am Dach des Science Tower Graz gearbeitet. en offiziellen tartschuss für das Smart City Rooftop Farming gab es kürzlich in Anwesenheit von Landesrat Johann Seitinger, Joanneum-Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl, LIFE-Institutsdirektor Franz Prettenthaler, Caritas-Steiermark-Direktor Herbert Beiglböck, Isabella Hollerer, Leiterin für nachhaltige Entwicklung bei bellaflora, erald unst, Geschäftsführer von Sonnenerde sowie SFL-Geschäftsführer Hans Höllwart, dem Bauherrn des Science Towers.

Rufen Sie sich kurz dieses Bild vor Augen: Sie gehen auf das Dach Ihres Hauses, ernten Kräuter, frisches Gemüse und Salat von Ihren Hochbeeten. Diese Zutaten landen dann direkt auf Ihrem Teller: regional, saisonal, nachhaltig. An dieser Vision forschen die Experten von LIFE, dem Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft des Joanneum Research, um ein Best-Practice-Beispiel für die nachhaltige Nutzung

von Dachgärten zu entwickeln. Denn Dachgärten kühlen die Stadt und reduzieren gleichzeitig die Emissionen. Landesrat Johann Seitinger: „Das Know-how aus der Landwirtschaft ist also auch in den Städten gefragt. Das Projekt ‚Rooftop Farming‘ wird durch vier landwirtschaftliche Fachschulen aus der Steiermark mit de iel unterstützt, dass Pflanzen und Ernten auch in der Stadt im Jahreskreislauf möglich sein sollen.

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www.klippmagazin.at

ience Tower in Graz

Fotos: JOANNEUM RESEARCH / Schwarzl

en digitalen Zwilling

Darüber hinaus braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, um wichtige Impulse für die Digitalisierung der Landwirtschaft zu setzen.“ Geschäftsführer Wolfgang Pribyl betont: „Ziel des Projektes ist es, eine nachhaltige Lebensmittelproduktion auf achfl chen direkt in der Nähe der Konsumenten zu schaffen. Damit verkürzen wir auch die ‚letzte Meile‘, die in der Versorgungskette am meisten Ressourcen verbraucht.“ Science Tower-Bauherr Hans Höllwart: „Der Science Tower ist generell Wegbereiter und Leuchtturm für urbane Lösungen für die Städte der Zukunft – nicht nur technische Effektivität, sondern auch soziale Verträglichkeiten müssen von den Lösungen ausgehen. Das kollaborative Rooftop Farming von Franz Prettenthaler bzw. der Joanneum Research LIFE in der Biosphäre des Science Towers mit nachhaltiger Ressourcenversorgung ist der Baustein, um ein neues Bewusstsein für die Produktion von Nahrungsmitteln nahe am Menschen aufzuzeigen und als ole-Model für alle achfl chen, zunächst in Graz, zu wirken.“

Geburtstagstorte in Form der 19 Hochbeete

Die Partner und Unterstützer: Sonnenerde, bellaflora, Landesverband der steirischen Gemüsebauern, Lias Österreich GesmbH, Pessl Instruments GmbH, biohelp Garten & Bienen GmbH, Fachschulen Steiermark für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft, tag.werk - Caritas der Diözese Graz Seckau, Grossauer Streets Cafe GmbH, A. Rauch GmbH, SANlight.

Foto: Krug/Nextsense

Joanneum-Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl, LIFE-Institutsdirektor Franz Prettenthaler, Landesrat Johann Seitinger, SFL-Geschäftsführer Hans Höllwart, Caritas-Direktor Herbert Beiglböck, Sonnenerde-Geschäftsführer Gerald Dunst und bellaflora-Managerin Isabella Hollerer (v.l.)

Nextsense aus Graz entwickelte Neuheit für Automobilindustrie

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a hat das Team von Nextsense in der Straßgangerstraße in Graz eine Besonderheit entwickelt: Der österreichische pezialist für laserbasierte Profilmesssysteme – Hexagon ist der Mutterkonzern – lässt mit seinem neuesten Produkt aufhorchen. Calipri C15 ist ein kabelloses, handgeführtes Spalt- und Versatzmesssystem, das speziell für den Dauereinsatz in der Automobilproduktion entwickelt wurde. Erstmals gibt es ein Spaltmessger t, das die orteile eines fle iblen handgeführten Messgerätes mit jenen einer automatisierten Messanlage geschickt verknüpft. Die neueste Entwicklung aus dem Hause Nextsense ist ein einfach bedienbares und ortsunabhängiges Handmessgerät, das für den Dauereinsatz direkt in der Linie optimiert ist und eine kostengünstige Alternative zu vollautomatisierten stationären Lösungen darstellt. Das neue kabellose System soll durch den, laut Hersteller, einzigartigen Einsatz von HDR-Aufnahmen spiegelnde, glänzende und kontrastreiche berfl chen prozesssicher messen können. Namhafte Automobilhersteller

durften das innovative Messsystem bereits erfolgreich testen bevor es auf der Control 2019, der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Durch vereinfachte Sensorbedienung und extra-robustes Gehäusedesign ist das Messsystem für die oftmals hohe Fluktuation am Fließband sowie für hohe Lebensdauer ausgelegt. Die gesamte Datensynchronisation erfolgt kabellos und in Echtzeit. Die kabelgebundene Systemvariante Calipri C11 ist bereits in vielen Produktionshallen namhafter Automobilhersteller auf der ganzen Welt erfolgreich im Einsatz. Bisher wurden bereits mehr als 50 Messsysteme dieser Art in Betrieb genommen, so der Hersteller. Die neuen Calipri C15-Systeme sollen durch die kabellose Kommunikation zwischen Sensor und Messrechner und durch das Erzeugen von Bildern mit hohem Dynamikumfang noch besser die Anforderungen der Automobilhersteller erfüllen. Calipri C15 war auf der Control, der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung, in Stuttgart (DE) zu sehen und zu testen.

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TITELSTORY

Top-Karriere mit Hausvers Viel und groß Reden ist seine Sache nicht

Walter Schiefer: verantwortlich für ein Milliarden-Vermögen und 35.000 Mitarbeiter

A

ls ein KLIPP-Team Walter Schiefer in einem Hotel in der Grazer Innenstadt zum Gespräch trifft, erz hlt er offen über seine berufliche Vergangenheit – auch über seinen Kauf der Therme Gleichenberg im Jahr 2016, aber praktisch nichts über seinen Aufstieg zum Vorsitzenden in den Privatstiftungen des medienscheuen deutschen Milliardärs und Drogeriekönigs Erwin Müller. Dieser betreibt 850 Filialen und gehört zu den Superreichen. Walter Schiefer ist als engster Vertrauter von Erwin und Anita Müller verantwortlich für das riesige Vermögen und 35.000 Mitarbeiter, ist aber nicht im operativen Geschäft

tätig. Ab Juni dieses Jahres wird Ex-Hofer-Chef Günther Helm die Leitung übernehmen. Er hat direkt an Walter Schiefer zu „reporten“. Der 86-jährige Erwin Müller ist mittlerweile ein begeisterter Österreicher. Vor seinem privaten Anwesen der ir ensitz liegt in l flattert die österreichische Fahne. Denn die Müllers sind österreichische Staatsbürger geworden. Schiefer und seine Freunde sorgten dafür, dass Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die Staatsbürgerschaft unterfertigte. Sebastian Kurz verlieh dem Investor das Österreichische Verdienstkreuz am Silbernen Stern.

Vor zwei Jahren kaufte Walter chiefer it finanzieller ückendeckung von Anita und Ernst Müller die Traditionstherme Gleichenberg von Hans Peter Haselsteiner für kolportierte 20 Millionen Euro. Derzeit lässt Schiefer den Ausbau der Therme durch eine 25-Millionen-Euro-Investition vorbereiten. Die erste Bauverhandlung sei gut verlaufen, lässt er verlautbaren. Jetzt gelte es, vorerst einmal die Einspruchsfristen abzuwarten, erst dann könnten die weiteren Schritte für den Ausbau gesetzt werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnte noch im Herbst mit dem Bau begonnen werden. Vertragspartner in Gleichenberg ist

die Pensionsversicherungsanstalt und für die gilt es, das neue Konzept „Gesundheitsvorsorge Aktiv – GVA“ bei den Kuren umzusetzen. Und erst dann werde man damit auch an die Öffentlichkeit treten. Ein Gerücht, das sich in Gleichenberg hartnäckig hält: Mittelfristig ist auch an eine Stammzellenforschungsklinik gedacht. Die Müllers sind in Deutschland bereits in diesem neuen Bereich des Gesundheitswesens engagiert. Stammzellentherapien werden, so meinen Experten, das Gesundheitswesen und Behandlungen revolutionieren.

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TITELSTORY

erstand

Bad Gleichenberg: Neue Therme sorgt für Aufschwung

mal einen Wikipedia-Eintrag gibt. Einer, der ihn schon seit jungen Jahren kennt, ist Saubermacher-Chef ans oth. essen rau Margret war es, die ihn vor mehr als 20 Jahren „entdeckte“ und spontan zu Saubermacher holte. Für Saubermacher war Walter Schiefer vor allem im Ausland tätig – von Albanien bis nach Abu Dhabi. Er prüfte Investitionsvorhaben der dortigen Saubermacher-Verantwortlichen, ob und in welcher Höhe sie gerechtfertigt waren. „Das war eine wichtige Arbeit, aber er ist immer bescheiden geblieben“, so ans oth. nd er hat ein au ergewöhnliches Gespür dafür, mit Menschen u zugehen, findet auch immer die richtigen Leut‘. Er weiß, was er nicht weiß und holt sich dann die Besten als Berater. Ich freue mich für ihn.“ Walter Schiefer über ans oth on ih als nternehmer habe ich viel gelernt. Er hat mir das Vertrauen geschenkt und ist für mich ein Ausnahme-Mensch.“ Die Stammzellenbehandlung und -forschung boomt also, in den USA und großen europäischen Ländern werden damit bereits Milliarden umgesetzt und gutes Geld verdient. Und für die Patienten spielt es kaum eine olle, wo sich der esundheitsungbrunnen befindet. Meist sind sie sogar froh, in der Ferne behandelt zu werden, weil sich zu Hause bald Gelegenheit für Tratsch bietet. Spätestens jetzt stellt sich die Frage: Wer ist dieser Walter Schiefer, 49, der da an den Schalthebeln eines Großkonzerns die Weichenstellungen für die Zukunft vornimmt? Über den es aber nicht ein-

Trotz dieser Talente blieb der Sprung in die Vorstandsetage von Saubermacher aus. Möglicherweise auch deshalb, weil Walter Schiefer, wie oth es ausdrückt, viele reiheiten in seiner Arbeit hatte. Eine dieser reiheiten war chiefers olle als Veranstalter von Musik-Events, die sich aus einer Notsituation heraus ergab. Der örtliche Tennisclub hatte nach einem Fest – damals noch in Schilling – einen gewaltigen Schuldenrucksack. Schiefer wollte diesen abbauen und holte dafür eine bekannte Musikgruppe in den Ort. Das Musik-Event wurde zu einem Mega-Erfolg und die Schulden waren mit einem Schlag

... Hans Roth (Saubermacher) und Sigi Wolf sind für ihn Vorbilder als Unternehmer. weg, es blieb sogar noch für den Verein ein Körberlgeld. Da machte es klick bei Walter Schiefer, er spürte, dass zu dieser Zeit viel Geld damit zu verdienen war und wurde so zum „Konzertveranstalter“. Es war eine goldene Zeit – auch für ihn. Die Doppelbelastung – Saubermacher und Konzertveranstalter – störte ihn nicht. Denn „die Arbeit war mir nie zuviel und ich kann dem Herrgott danken, dass alles so gekommen ist.“ Schiefer holte Bon Jovi ins Magna acino .000 ans waren begeistert. 565 Konzerte veranstaltete er – mit Stars wie Udo Jürgens, den

illertaler chürzen gern, Eros amazotti, und, und. Er hat also schon früh bewiesen, dass er managen und organisieren kann. ans oth „Der Walter ist gesellig, hilfsbereit, freundlich, knüpft viele Kontakte, baut aber keine Luftschlösser.“ Apropos bauen: Schiefers Vater war derjenige, der im Heimatort Obergnas bereits zu einer Zeit einen modernen Hühnerstall errichtete, als viele seiner Landwirte-Kollegen noch gar nicht wussten, wie so etwas auszusehen hat. Offensichtlich hat der Sohn vom Vater eines „geerbt“: die Bereitschaft, zu lernen und präzise zu arbeiten. Auf der Jagd mit Freunden und in der atur findet Walter chiefer Entspannung und die Zeit zum Nachdenken für den nächsten Schritt. Einer, von dem er sich viel abschauen konnte, ist Sigi Wolf – einer der erfolgreichsten internationalen Manager Österreichs. Er kommt aus dem Nachbardorf, ist auch Jäger und ein Vorbild für Walter Schiefer.

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AVL-Chef Helmut List erfreut:

„Weltweit erstmals mehr als 10.000 Mitarbeiter“ as steirische Paradeunternehmen ist weiterhin auf ganz starkem Erfolgskurs. Zum fünften Mal in Folge gab es eine Umsatzsteigerung, die mehr als zehn Prozent (13) betrug. Die Mitarbeiterzahl stieg erstmals auf über 10.000. List betont, dass die Aktivitäten in Sachen Wasserstofftechnologie weltweit stark zunehmen. Mit der Wasserstofftechnologie schaffe man die Brücke von der regenerativen Energieerzeugung aus Sonne und Wind zum Fahrzeugantrieb. In Vancouver werde im Bereich der Brennstoffzelle selbst geforscht, in

Graz erfolge die AVL Chef Helmut List Entwicklung des Gesamtsystems. 17 neue Prüfstände für Brennstoffzellen werden bis 2020 errichtet sein. Im Bereich des autonomen Fahrens Big-Data sieht List eine große Herausforderung. Dabei geht es vorrangig auch um die Interpretation der durch die Sensoren gewonnene Datenmenge. Dies gelte auch für die Sicherheit der Daten. Die Anlagen dafür müssten entsprechend - im Hinblick auf Cyber Security - ausgestattet werden.

Flughafen-Direktor Gerhard Widmann:

„Mehr ans Meer“

Siegfried Nagl, Michael Schickhofer, Gerhard Widmann

„I

m Vorjahr schaffte der Flughafen Graz mit 1.030.929 Passagieren das beste Ergebnis aller Zeiten. Wir stehen jetzt auf dem Niveau des Vorjahres“, zeigt sich Flughafen-Direktor Gerhard Widmann sehr zufrieden. Die vielen Charter-Flüge in den Monaten April und Mai sind gute Vorzeichen dafür, dass die Million wieder zu knacken wäre. Aber unterm Strich kann man diese Prognose erst im Spätherbst verlässlicher abgeben. Das beliebteste Urlaubsland, gemessen

Schloss Kornberg lässt aufhorchen

an der Menge der Angebote und Flugziele, ist einmal mehr Griechenland. So schnell kann´s gehen – Krise war einmal. „Elf Destinationen stehen da zur Auswahl, darunter Inseln wie Santorin, Rhodos oder Korfu. Zuzüglich gibt es im Mai und Juni onderflüge nach Athen. Eher überraschend ist, dass die Türkei ganz stark wieder auf dem Radarschirm der Urlaubfans steht. Das zeigen allein schon die vier Ketten nach Antalya. „… und das bei dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, wie Widmann meint. Vor zwei Jahren gab es gar keinen Charter in die Türkei und heuer erwartet man sich doch 20.000 bis 30.000 Fluggäste. Alles ist aber noch immer weit weg absoluten Run, von früheren Spitzenzahlen. Da waren es im Jahr 70.000. Besonders beliebt sind auch in diesem Sommer, so Widmann, die verschiedenen urzflüge. nter andere stehen da Boa Vista, Bali, Palermo, Porto, usw. zur Auswahl.

Thomas Muster zieht um

Fotos: Schloss Kornberg

D

Gastgeber-Duo Bardeau und Rohani

Bei Rohanis „Familie Rohani“

„J

etzt muss nur noch das Wetter passen“, hofft Huschang Rohani auf eine gute Zeit bis in den Herbst. Mit ihrer Teppichausstellung haben die Rohanis viel dazu beigetragen, dass Schloss Kornberg bei Feldbach nicht nur bei den

Urlaubsgästen des Thermenlands ein h ufig gew hltes Ausflugsziel ist. „Wir bemühen uns jedes Jahr, Neuigkeiten in unser Programm aufzunehmen. Diesmal sind es Gabbeh- und Senneh-Kelims aus dem Iran. Zwischendurch servieren die Rohanis ihren Besuchern echten persischen Tee und Süßigkeiten. Und auch Schlossherr Andreas Bardeau überrascht die Besucher mit Neuem. Dazu gehört die Ausstellung „Die Welt der Schiffe“ im naheliegenden Meierhof, „dann haben wir eine neue Galerie im Schloss selbst und was nicht unwichtig ist“, so Rohani, „mit Klaus Klöckl kocht beim Schlosswirt einen neuen Koch auf.“

Aus Murinsel wurde U-Boot Wann werden ihnen die Ideen ausgehen? Jedes Jahr überraschen Anne Marie und Hans Schullin bei der Präsentation ihrer Schmuckkollektion in Graz mit einer originellen Eventlocation, die vorher so nie bespielt worden ist. Diesmal wurde aus der Murinsel ein U-Boot. Kurz vor 21 Uhr entstiegen zwei Taucher it Pressluftflaschen der Mur und zeigten 140 erstaunten Gästen Körbe mit eingesammelten Korallenresten. Nachdem Hans Schullin die mythologische Entstehung der Korallen durch die Legende der Medusa kurz vermittelte, führte ein schwergewichtiger Tiefseetaucher die Gäste zur U-Boot-Luke der Insel und ließ sie eintreten. Die am Cat-

walk liegende Medusa entfernte sich mit schlangenhaften Bewegungen, ihr Kopf wurde wenig später auf einem silbernen Tablett durch einen Taucher präsentiert. Die danach vorgestellte neue Schmuckkollektion von Schullin wird dominiert von der Koralle, die ja schon seit Tausenden von Jahren als Schmuck mit mystischer Bedeutung getragen wird. Die orange Farbe der Koralle dominiert nicht nur in Schullins neuer Schmuckkollektion, sie wurde mit „Living Coral“ auch von Pantone zur Farbe des Jahres 2019 ausgerufen. Die Kollektion MYSTIC CORAL wurde beeinflusst durch neueste Erfolge der Korallenzüchtung für Riffe, die unter der Klimaerwärmung gelitten haben.

Österreichs Tennis-Legende Thomas Muster hat bekanntlich sein Weingut am Kogelberg bei Leibnitz – mit allem, was es rundherum noch an Flächen gibt – an Dietrich Mateschitz verkauft. Es zieht ihn offensichtlich wieder in die Stadt. Sein künftiges Zuhause ist das Plabutscher Schlössl in Gösting. Viele Jahre führte es Willi Haider, einer der bekanntesten Köche der Steiermark, als Haubenrestaurant. Umgeben von einem kleinen Park ist das Anwesen eine versteckte Idylle. Thomas Muster hat mit dem Park nichts anfangen können und die Umgebung völlig verändert. Der triviale Auslöser für die Übersiedlung Musters, so sagen es Bekannte: Der Schulbesuch ist für den Muster-Nachwuchs in Graz einfacher.

Fotos: GEOPHO – Jorj Konstantinov Photography

Vom Kogelberg ins Schlössl

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Historisches Juwel öffnet sich (wieder)

Die Kultmarke MINI lebt ewig

Burg Rabenstein wandelt sich zum Japaneum

Alle mögen ihn – viele fahren ihn

Dem Besucher eröffnet sich ein Einblick in die fremdartige Lebenswelt des kaiserlichen Japans, das sich über eine lange Periode vor den europäischen Besuchern verschloss. Ab 1853 konnte man aber in einer imponierenden Aufholjagd den technologischen und wirtschaftlichen Vorsprung Europas und der Vereinigten Staaten ausgleichen. So war der Japanische Garten ein Höhepunkt der Wiener Weltausstellung von 1873. In der Ausstellung Japaneum wird von diplomatischen und privaten Beziehungen, von Forschungsreisen japanischer Militärs zu den Böhlerwerken in Kapfenberg erzählt, aber auch von der Begeisterung der Wiener Kulturszene für japanische Kunst, die in einer Ausstellung in der Secession im Jahr 1900 ihren Höhepunkt fand. Die Präsentation der Objekte, gestaltet vom Unternehmen Ponte, – ohne master pieces und Highlights – wirkt ambi-

otos geop o om

umindest bis zum 4. August dieses Jahres wird auf der Burg Rabenstein in einer Ausstellung die exotische Lebenswelt des alten Japans gezeigt. Die Idee zur Ausstellung Japaneum kam noch vom Burgherr Werner Hochegger selbst. Dieser verstarb im Dezember 2018. Die Realisierung ist so gesehen ein Tribut an ihn. Hochegger hatte jahrzehntelang enge Geschäftsbeziehungen zu Japan. Sein Unternehmen Air-Cond ist ein europaweiter Importeur für Klimaanlagen und eng mit der Marke Toshiba verbunden.

Fotos: Gady Family

Z

v. l.: Japaneum-Kurator Prof. Dr. Peter Pantzer, Johannes Ramharter, Wolfgang Muchitsch, Johannes Wagner, Jürgen Unterrainer (Funktionen siehe Info) tioniert und professionell. Die Objekte rücken einige Perioden japanischer (Kultur-)Geschichte näher. Doch kaum hat sich der Besucher ein wenig an das Japanische gewöhnt, ist er bereits mit der Ausstellung – auch aufgrund der knappen Platzverhältnisse – durch. Enttäuscht verlässt man die Burg Rabenstein bei Frohnleiten dennoch nicht, denn die aus dem 12. Jahrhundert stammende vom Geschlecht der Eppensteiner errichtete Wehrburg an einem Felsen oberhalb d er Mur ist ein imposantes historisches Juwel mit vielen Facetten. Eine davon: Wer im Mittelalter von Graz nach Bruck unterwegs war, der musste an den Burgtoren seine Mautgebühr abliefern. Nur so konnte er seine Reise fortsetzen. Ein gutes Geschäft für die Besitzer. Heute zahlt, wer mit dem Auto auf der S35 oder mit der Bahn nach Graz oder Richtung Bruck an der Mur unterwegs ist, seine Maut an die ÖBB oder an die Asfinag. Also, so viel hat sich gar nicht geändert.

Firmenchef Philipp Gady, Nicole Koch, Head of MINI Austria und der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl.

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icht nur die Youngsters fahren seit mehreren Generationen auf ihn ab. MiniLiebhaber sind stylische Individualisten, die Sparsam-fahren haben wollen, Livestyle und modernste Technik suchen. Schon die Architektur des gelungenen Neubaus signalisiert für Firmenchef Philipp Gady Lifestyle in seiner besten Form. „Ein ‚stand alone’ MINI Standort in dieser Form ist in Österreich einzigartig. Damit geben wir der Marke MINI den Stellenwert der ihr zusteht“, betonte Philipp Gady bei der Eröffnung des neuen Flagship-

Standorts in Graz. Nicole Koch, Head of MINI Austria, stimmte in ihren Grußworten voll inhaltlich zu und hob die gute Zusammenarbeit von MINI Österreich mit der Gady Family hervor. „Mit dem neuen MINI Zentrum Graz hat die Gady Family einmal mehr ihre Innovationskraft unter Beweis gestellt. MINI ist anders, das wird mit diesem stylischen Standort stimmig signalisiert. Bei bester Verpflegung von Sterling Dinner und den Beats, aufgelegt von J hris the url trugen ihren Teil zur Eröffnung bei.

„Der marktgerechte Patient“ adio elsin i t ematisiert das ei e isen ege und deren u unft m a men des ro e tes „ egest t pun t ie ir p egen und p e gen ollen findet am uni on is r im adio elsin i un aus o er, naugasse in Gra , eine ilmpr sentation statt Darin ird das re nungsmodell in deuts en pit lern dargestellt und el e us ir ungen die ri atisierung on pit lern auf das ersonal at m ans lie enden moderierten Gespr ird mit den G sten auf die ituation in sterrei ge li t

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Die "Eggers" waren befreundet Er war zu seiner Zeit ein berühmter Grazer

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chwer tut man sich, sich ein Bild von einem Menschen zu machen, der zu seinen Lebzeiten anerkannt, in seiner Stadt „berühmt“ war, nach seinem Tod aber bald in Vergessenheit geriet. Für einen solch „Vergessenen“, nämlich Friedrich von Hausegger, gestalteten Verehrer Richard Wagners eine Gedenkfeier am Stadtfriedhof in St. Peter in Graz. Hausegger war, von Beruf Rechtsanwalt, einer der Gründer der Richard-Wagner-Gesellschaft im Jahr 1873. Ihr Zweck war, für den Bau des Festspielhauses Richard Wagners in Bayreuth Geld zu sammeln. Als Musikkritiker und Musikwissenschafter hatte er sich im In- und Ausland einen Namen ge-

macht. Sein Tod am 23. Februar 1899 löste nicht nur in Graz, wo er lebte, sondern auch darüber hinaus, in Wien und in der deutschen Musikwelt Betroffenheit aus. Hausegger verband eine enge Freundschaft mit Peter Rosegger. Dieser wurde ein später Richard-Wagner-Verehrer. Darüber erfuhr man bei der Gedenkfeier. Mitwirkende waren Elisabeth Kappel von der Musikuniversität Graz, die Sopranistin Fran Lubahn sowie das Streichquartett des Grazer Philharmonischen Orchesters. Richard-Wagner-Fan und Vereinsmitglied Franz Wuthe hat das Hausegger-Grab im Vorjahr restaurieren lassen, das völlig vernachlässigt worden war.

Gedenkstunde für Friedrich von Hausegger April/Mai 2019 15

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Kranker, perverser Arzt: Hölle für seine Töchter

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ei Redaktionsschluss stand das Urteil gegen jenen oststeirischen Arzt noch aus, der seine Kinder jahrelang gequält haben soll. Auch der Prozess selbst war für viele Beteiligten eine Qual. Die Kinder wurden in einem anderen Raum befragt und ihre Aussage in den Gerichtssaal übertragen. Ein „Zuhause“ (Mitte), das aber keines war ... Die Exfrau bekannte vor Gericht wiederholt, welche Angst sie vor ihrem Exmann Gericht schockierende Details ihres gehabt hat. Und die Ex-Geliebte Martyriums erzählt. Der Vater habe beschimpfte den Staatsanwalt – sie im Kleinkindalter zum Rauchen auch noch, als das Mikrofon längst ermuntert, sie von Medikamenten abgedreht war. Die Gerichtsabhängig gemacht und gezwunpsychiaterin Adelheid Kastner gen, Verdorbenes zu essen. Eine stellte in ihrem Gutachten fest, dass Tochter soll er genötigt haben, der Arzt ein Egozentriker sei, der einen Schraubenzieher, den er sich drastische und quälerische Mittel selbst in den Bauch gestoßen hatte, zur onfliktbew ltigung und zur heraus zu ziehen. Den Sohn soll er Erringung von Aufmerksamkeit gezwungen haben, ihm Spritzen zu wählte. Sein Handeln sei aber „nicht verabreichen. primär auf das Quälen ausgerichtet“ gewesen. Eine Formulierung, Der Mediziner hat vor Gericht viele die vor allem von Verteidiger-Seite Vorwürfe seiner Kinder bestätigt. und den Opfern in dieser Form zu Dennoch sprach ihn der damalige heftigen Reaktionen führte. Richter Rom im September 2017 überraschenderweise frei. Er werteDie Kinder des Arztes haben vor te das von den Kindern geschilder-

te Martyrium als Folge eines Rosenkriegs nach der Scheidung der Eltern. Das Urteil wurde in der Öffentlichkeit heftigst diskutiert. Rom hatte unter anderem daran festgehalten, dass der Arzt als Kirchgänger vertrauenswürdiger sei als seine Kinder. Das neuerliche Urteil von Richter Oliver Graf (erging erst nach Redaktionsschluss) wird klarerweise Befürworter und Gegner haben. Auch dagegen sind dann Rechtsmittel möglich und eine Wiederholung ist damit nicht ausgeschlossen. Am Rande angemerkt: In einem Urteil des Obersten Gerichtshof heißt es, dass der Name des oststeirischen Arztes in der Berichterstattung genannt werden darf. Dennoch erfolgt die Namensnennung in den Berichten nur in einigen Tageszeitungen. In der Steiermark wird der Familienname des Arztes nicht genannt. Offensichtlich deshalb, weil der Bruder ein prominenter Politiker in der ÖVP ist und sich daraus so etwas wie eine „Sippenhaftung“ ableiten lassen könnte.

A Griss um schöne W E

igentlich sollte man sich die Wohnungssuche ja schön vorstellen, so, dass man die eigene Zukunft gestaltet und aufbaut. Doch dieser Traum wird angesichts der momentanen Lage und ständig steigender Immobilienpreise oftmals zum Alptraum. Die Suche sowie die Finanzierung der eigenen vier Wände sind irgendwie zur Belastung mutiert. Die Mietpreise gehen – auch wegen überhöhter Betriebskosten – teilweise durch die Decke und Eigentum ist kaum leistbar geworden. 700.000 Euro verlangt etwa ein Bauträger für ansehnliche 120 Quadratmeter in Graz – umgerechnet 5.400 Euro pro

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Mutiger Schritt F. Leitner Mineralöle

höne Wohnungen Quadratmeter – plus Abgaben. Dabei liegt dieses Angebot noch nicht im eigentlichen Hochpreissegment. Da stellt sich die Frage, wie eine Wohnung für vier Familienmitglieder finanziert werden soll. W hrend der ländliche Raum zusehends ausdünnt – dort herrschen relativ moderate Wohnkonditionen –, scheint die Landeshauptstadt mit einem jährlichen Zuzug von 6000 neuen Einwohnern förmlich zu explodieren. In der Landeshauptstadt ist etwa gegenüber dem Murtal für eine Wohnung knapp das Doppelte zu zahlen. Dennoch zentrieren immer mehr Steirer Arbeit und Wohnen im Ballungsraum – Tendenz steigend.

Graz wächst und wächst Die Gründe für die hohe Wohnungsnachfrage in Graz sind vielfältig: noch vor kurzem wurde, trotz Ansturms, zu wenig gebaut. Zudem steigt die Lebenserwartung – 5

Generationen in einer Familie „verbrauchen“ mehr Wohneinheiten. Außerdem ist Graz ein attraktiver Boden für internationale „Zuzügler“. Dazu sind Singlehaushalte gefragter denn je, wie auch Menschen in Anbetracht der Finanzkrise den Stadtmarkt leerräumten, um ihre Ersparnisse in Betongut umzuwandeln.

Suche oft ein Alptraum Die Suche nach schönen Mietwohnungen – speziell am Privatsektor gestaltet sich in raz h ufig stressig. Da ist man permanent auf der Pirsch, muss wachsam sein und blitzschnell reagieren, die guten Wohnungen sind oft binnen 24 Stunden weg. Mancherorts ist sogar zu hören, private Vermieter führen ihre Besichtigungstermine wie Castingshows durch. Manchmal wird bereits bei der Besichtigung ein Einkommensnachweis verlangt. Es gibt sogar Interessenten, die mit der Kaution zum Termin kommen. Wenn ihnen die Wohnung gefällt, legen Sie das Geld auf den Tisch. Von Helmut Dietl

ir sind zum Vorreiter in der Steiermark geworden“, freut sich Harald Leitner bei der Eröffnung der ersten LNG-Gas-Tankstelle in der Steiermark. Diese liegt an der Autobahnabfahrt in Feldkirchen bei Graz in Flughafen-Nähe. Die Gesamtinvestition: 1,5 Millionen Euro. Bei i uefied atural as handelt es sich u verflüssigtes Erdgas. Erdgas wird auf minus 162 Grad abgekühlt und durch diesen Vorgang flüssig. Es verdichtet sich durch den Vorgang 600-fach und steigert die Reichweite der Fahrzeuge enorm. Für den Konsumenten wichtig: Durch die Verdichtung verringert sich der Druck im Tank auf 8 bis 10 bar (das entspricht etwa dem Reifendruck eines LKW) und ist zudem auch nicht leicht entzündbar. Bei „normalem Erdgas“ beträgt der Druck zum Beispiel im Treibstofftank eines Fahrzeugs bis zu 200 bar. Mit Flüssiggas wird die Reichweite von Fahrzeugen auf bis 1.600 Kilometer gesteigert. Das Gemeinschaftsprojekt von F. Leitner Mineralöle und RAG Austria GmbH bringt gegenüber den Emissionen im Vergleich zu einem Euro-6-Diesel-LKW gewaltige Vorteile für die Umwelt: 95 % weniger Feinstaub, 77 % weniger Stickoxide (NOx), 96 % weniger Stickstoffdioxid, 65 % weniger Stickstoffmonoxid, 15 bis 20 % weniger CO2 und 50 % weniger Lärmbelastung durch Motorgeräusche. In Österreich und Deutschland arbeitet man innerhalb der nächsten Jahre am Ausbau des Versorgungsnetzes.

Foto: Steiermark Tourismus/ikarus.cc.

„W

Für die Deutschen:

Steiermark ist WellnessRegion Nr. 1 D er Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft sowie der Berliner Reiseveranstalter travelcircus bewerteten Wellnessregionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz anhand von 5 Bewertungskriterien für den Wellnessreport 2019. Die Steiermark konnte dabei mit ihrem Angebot zwischen Thermen- und Vulkanland und dem Ausseerland erfreulicherweise den ersten Platz in der Österreich-Auswertung erzielen. Die 5 Bewertungskriterien listen den Anteil der Wellnessunterkünfte im gesamten Unterkunftsangebot, den Anteil der mit mindestens sehr gut bewerteten Wellnessunterkünfte, die Anzahl der Kurorte in der Region pro 100 km², die Anzahl der Thermen und Saunen pro 100 km² sowie den Ruhefaktor, der sich daraus ergibt.

KLIPP-Initiative war Auslöser für Salzwelten-Projekt

Brügger Madonna: bei der Bergung (Foto oben) und eine Kopie der Statue in der neuen Ausstellung

mit wären auch die Existenzen der Familien der Bergleute vernichtet gewesen. Die Kunstwerke, Skulpturen, Juwelen, Goldbarren waren von den Nazis in ganz Europa zusammen geraubt worden. Man hatte sie im Salzbergwerk versteckt – darunter berühmte Gemälde von Rubens, Rembrandt, Tizian, weiters der Genter Altar, Michelangelos Madonna von Brügge, usw. Nach dem Krieg wurden die meisten Kunstschätze von den Amerikanern den ursprünglichen Besitzern zurück erstattet. In den

Salzwelten in Altaussee eröffnete Salzwelten-Eigentümer Hannes Androsch kürzlich die völlig neu gestaltete Ausstellung („Das Glück der Kunst“) über die „Stillen Helden“ und das Raubgut. Die Installationen lassen den Besucher in die vergangenen Tage und das dramatische Geschehen zu Kriegsende eintauchen.

Foto: Mike Vogl

m September 2016 würdigten auf Initiative von KLIPP die Republik Österreich und das Land Steiermark die „Stillen Helden vom Salzkammergut“ im Salzbergwerk Altaussee. Der Österreichischen Post war das eine Sonderbriefmarke wert. Die Bergleute hatten in einer Nacht- und Nebel-Aktion Kunstschätze von unwiederbringlichem Wert gerettet. Diese – und das ganze Bergwerk – wollten die Nazis in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 mit Fliegerbomben in die Luft sprengen. DaFoto: Salzwelten/Mario Schmid

Foto: Salzwelten/Mario Schmid

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Hannes Androsch mit (v.l.) Kurt Thomanek (Salinen Austria AG), LAbg. Michaela Grubesa, Michaela Fuchs (Ausstellungsgestalterin), Kurt Reiter (design. GF Salzwelten) April/Mai 2019 17

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WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben!

• Mitterlehner sei Dank

• Österreich stand 2008 und 2015 vor Kollaps • Kindesweglegung der FPÖ

• Gegner sehen Chance, FPÖ zu spalten Bei unserer letzten Tarockrunde im richtigen Maßnahmen. Reinhold seine glaubwürdige Schilderung Café Promenade blieb der Herwig Mitterlehner war Minister und bis der politischen Ereignisse in den nicht wie zu einem aus- was zum gute Mai 2017 sogar Jahren könnte für viele ein Freunde hat.Vizekanzler Die Frieda hat im- letzten so der Hubert. Dem klarerweise Ichsonst weiß üblich nicht, ich weiß nicht, giebigen der Republik in gehört, der rotschwarzen Er verweist mer wieder und sie geht ja in Augenöffner noch immersein. leid tut, dass die „Cheich Plauscherl, machen sollsondern und meinhatte Allerliebes ganz eilig. Er wollte sich rechtzeiKoalition. Seine Schilwirso verdammt achtder ÖVP ausbelegbare und ein, dass Grillitsch darauf, fin“ dass damals sang- undgut klanglos ster ist mir da überhaupt keine Hilfe tig beidabei. Mitterlehners Buchpräsenderung der Flüchtlingskatastrophe geben müssen, um unser GleichEr sagt nur: „Du wirst das gute Chancen gehabt hätte, dem von der politischen Bühne abtreten tation schon „Haltung“ im Kleine und der Finanz-Schützenhöfer und Schuldenkrise in der GeHermann zu folgen, gewicht musste. Bei österreichischen ihrem 60er, zu dem ihr richtig machenZeitung …“ Unsere Salon einen Sitzplatz ergattern. Der ist glaubwürdig, weil er sie direkt sellschaft nicht zu verlieren. Dieses Jüngste war so schwer verliebt und hätte er das im Auge gehabt. Nun ist zwei Wochen nach der Wahl logiBesucherandrang wareinmal fast be-über Nacht mit verantwortete. Analyse auf sehr dünnen Füßen. gratues klarerweise Die vorbei damit.istSchon steht scherweise viele Mitarbeiter jetzt ist es auf ängstigend, wie die Ute mir später für jeden politisch interessierten Hinschauen ist das Gebot StunStimmung aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich einmal war Fritz Grillitsch knapp lierten, kam aber keineder erzählte, die auch dort war. Menschen nachvollziehbar. de und sich mit „Worst-Case-Szefast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichtiger. zu beschäftigen, sagt lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals* noch zu Zeiten von narien“ * Mitterlehner macht Schluss mit dem Mitterlehner, aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals Verdrängen, Verniedlichen und Ver- will man nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die Es ist erschütternd und entlarvend schweigen. Als Minister arbeitete er im Ernstnur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen für einen Bürger, der nicht ständig mit an der Lösung, vieles erfolgte fall nicht im der Nachbarschaft gibt’s auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die In der Steiermark durfte Gerhard derselben Partei seine Stimme gibt, instinktiv. Mitterlehners Resümee Chaos unterge türkische Zuwandererfamilien. dann allerdings im Parteivorstand Draxler seinerzeit nicht ORF-Lanalso kein strammer Parteijünger ist, daraus: Ohne die Regierung Mergehen. Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Gril- desdirektor werden, weil er für wenn man sich mit den Reaktionen, kel und ihren historischen Sager mit ihrer der Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. Waltraud Gehässigkeiten, Empörung „wir schaffen das“ hätte es in Öster-Ver- ÖVP-Landeshauptfrau * Klasnic Türkei gereist sind, weil sie dort den ständlich, sollte das so stimmen, zu viel rot und zu viel ehemaliger hochrangiger ÖVP-Re- reich, aber nicht nur bei uns, auch Bräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde er gierungsmitglieder zum Buch des in den Nachbarländern Ungarn, Genau hinJörg deren Vizekanzlers Tochter findet nichts dabei, Verdiensten kaum noch äußerte. gehört ORF-Landesdirektor unter ehemaligen auseinanTschechien, Slowakei, Slowenien, hat von der FPÖ. In Wien wurde weilUnter sie jadem in dieser aufgewachdersetzt. Titel Welt „Haltung“ Kroatien, eine gesellschaftliche derHaider Herwig, Informationsdirektor unter WolfsenReinhold ist. Die war ganz freudig aufge schildert Mitterlehner Katastrophe gegeben. als er MitterlehSchüssel von der ÖVP. Und obwohl sieseine ihrenKarriere, Bräutigam gar seinenregt, Werdegang, nergang auf die nun wurde er wieder steirischer nicht jeinvorher gesehen hat. Wenn Weil die Frieda blickt zurück die Vergangenheit * gerade von Klasnic Illoyalitäten unter dem roten ich dann daran denke, wieperniederge- geredet hat. Herwig Hösele war ei- derLandesdirektor und zieht natürlich aus seiner Landesengsten „WillkomMitarbeiter und fürsten Landeshauptmann Franz Voves. schlagen unsere Sicht Jüngste jetzt ist, sönlichen, subjektiven seine Ohnener dieihrer anfängliche zu ist, so der in Hubert, sicher ein belese- sprechen Was damit zum Ausdruck kommt, dann denke ichDie mir:Ute, Solche Schlussfolgerungen. die Sorgen menskultur“ Deutschland, in denhaben schwarzen Regierungsbüros aberner auch in Österreich wären dieer viel kam. ist kürzlich der Josef erzählt. Mann. Kein Wunder, dass hatDamir die Eltern der jungen Türkin viele Freunde Länder in die derVorzüge EU heute übersät mit der jedem über und Nachteile DasslogiGerhard Draxler von seinem nicht. hat, stellt sich die Frage: Was sollte er sonst tun? riesigen Flüchtlingslagern und wir Demokratie, das passende Wahl- scherweise Job als Journalist was verstehen alle mit noch schlimmeren ProbleHemd recht philosophiert. Doch mit einem dasmuss und alle jene eines Besseren * men scheint konfrontiert. näher als der er ein Problem zu haben, mit belehrt hat, die ihn in der jeweiligen Dazujener politischen GruppiePhase Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Rock. Reinhold Mitterlehners machte Pildner- schen Umgang. * Der Hubert denkt da gehört rungauch zugeordnet haben, die gerade zählt, dass der Jochen auch bei der Präsentation klar, dass Steiermarks Steinburg, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dort an der Macht war oder ist. die Zukunft Insel derWien Se- gehen Wäregen es der zu Gewalt schenunserer Industrie, nach Energiegekommen, Steiermark gewaltig Landesligen 2008, aber noch mehr 2015, wagt niemand daran denken, und hauptmann soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhardzu Hirschmann an einem seidenen Faden hing. wie groß die Zahl der Opfer ge- spiel- Hermann Schützenhöfer, dessen dustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele Glück für Österreich. Unsere Repuwesen wäre. Angela Merkel und für Kurz ist unser vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Eintreten Christoph Biro(„er , Chefredakteur der blik stand an der Kippe. Die große ihre Regierung verhinderten mit Trumpf Ass“) Mitterlehner als ilmeinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Steirerkrone, zeigt immer wieder, so Katastrophe drohte. Er ruft mit ihrer Haltung, die Flüchtlinge aufloyal wertet. Doch Schützenhöfer dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, habe ich der Ute bei der letzten Taseiner Biografie altung in Erinzunehmen, ein solches Chaos. Wie wusste natürlich, dass mit einem dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- rock-Runde beim Diskutieren am nerung, was wir Österreicher – aber seinerzeit vor dem Fall der BerliReinhold Mitterlehner als Spitzenranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und Nebentisch zugehört, dass er von nicht nur wir – gerne verdrängen: ner Mauer vor 30 Jahren Helmut kandidat bei der Nationalratswahl dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die der Steiermark noch immer wirklich (Fast-)Katastrophen. Davon ist der Kohl und Michael Gorbatschow im Jahr 2017 die ÖVP wiederum schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren nurwenig weiß. Er kommt aus Wien und Herwig überzeugt, aber mein Allermit Einverständnis der Amerikaals Juniorpartner zum Zug gewaren die Funktionäre arg geüberlegen. Schon pikant. Oder perist ein Bürgerlicher im Franz alten Sinn liebster ebenso. Die Flüchtlingsner in Berlin und Leipzig es nicht kommen wäre. Er, der von schockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. des Wortes, tut sich schwer mit neukatastrophe im Jahr 2015 und die zum Bürgerkrieg haben kommen Voves 2015 den Landeshauptdass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien en Entwicklungen. Daher gefallen Finanzkatastrophe im Jahr 2008 lassen. Indem sie sich telefonisch ann- essel ka pflos und gratis auf die andere total aus der im Sinne wie: „Irgendwann werden ihm auch Typen, die ihm schmeihättenStunde unser friedliches Zusamdarauf verständigt hatten, die Panbekommen hatte, selbst bei Wahlen Politik zurückzieht. waren auch die Soldaten Regierungsparteien von uns niecheln und ihnabgeschnitten als einen der Großen menleben total verändert,Es wenn zer und in den Kasernen erfolgreich hat, für ihnzerstört. die Aufregungen so arg, dass hören.“ Aber er selbst hat nicht gut verband und Wichtigen im Lande darstellen. nicht sogar Österreich zu belassen. sein politisches Überleer in Graz bekanntlich wegen Herz- zugehört und die Dinge richtig ana- benMit verlasse der vielstand sozusagen an der Kippe mitOswin jenemKois von Sebastian Kurz. problemen ins Krankenhaus kompetenteste Manager die und gegen die Bedrohung unserer mus- lysiert, als er *im Regierungsbüro in Seitleicht Sebastian Kurz die Regieste. Alle, mit denen die Frieda über der Grazer Burg die Fäden gezogen rung große Bühne, streut dem NochGesellschaft ergriffen Regierung führt, wurde auchBiro Hermann hat. Denn sonst wäre die und Landtags- Schützenhöfers Grillitsch gesprochen hat, waren Energie-Steiermark-Chef Rosen. und Sozialpartner zum Glück die Reinhold Mitterlehners Buch Position als Landes-

fast traurig, weil der Obersteirer auch in den anderen Parteien viele

wahl 2005 für Waltraud Klasnic nicht zu einem Desaster geworden,

Das zeugt schon von wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

hauptmann in der Steiermark gestärkt und jene seiner Mitbewerber – Kois vor allem dieeinst der skandalgebeutelSPÖ – deutlich in der geschwächt. Plötzlichsei, hatsoHermann ten Estag gelungen der Herr Schützenhöfer die Chance, bei Wer Biro, suche seinesgleichen. der Landtagswahl im kommendenke angesichts des Grünen E heuden Jahr an mitdie starker Schützenhilfe te noch schmutzigen Schlagaus eigener Kraft zur stimmenzeilen von früher? Und die Estag sei stärksten Partei inZweistellige der Steiermark auch profitabel. Milliozunenbeträge werden und damit dieJahr ÖVPfür dürfe das für Land den über JahrLandeshauptmann kassieren, und dass der die steiriWahlurnen zurück zu gewinnen. Für sche Stromriese keinen Atomstrom

ins Netz einspeist, stehe ebenfalls auf der Kois’schen Erfolgsliste, schreibt Biro in der Steirerkrone. Letzteres stimme in keinem Fall, hört die Ute aus der Energie-Steiermark-Zentrale von jemandem, der mit Stromhandel zu tun hat. Warum gehe Kois überhaupt per 31. März, trauert Biro. Franz Voves könnte ihm da sicher die passende Antwort geben, rät die Ute dem Steirerkrone-Chefredakteur. Im Übrigen habe dieser Oswin Kois Handschlagqualität – ein Charakterzug, der heutzutage immer seltener zu finden ist, will das Biro-Lob kein Ende nehmen. Er meint damit aber hoffentlich nicht den Sack voller Energie-Steiermark-Inserate und die zigtausenden Euro dafür, welche die Krone im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre einsackeln konnte, ätzt die Ute weiter. Aber wer weiß, so die Ute, vielleicht hat der NachfolSchützenhöfer es die größte ger von Kois wäre eine ähnlich lockere Genugtuung und die Krönung Hand beim Geldausgeben, wenn’s seiner politischen Laufbahn. Diese darum geht, vor allem für sich als wird relativ bald nach dem WahlPerson guten Wind zu machen. sonntag ausklingen. Denn viel will der Tarock-Runde nicht einfallen, als die Ute danach * fragt, was dem Kois so alles gelungen sei. Da fielen dann Begriffe wie Seine Schilderung über den perMurkraftwerk und Photovoltaik-Ansönlichen Rückzug aus der Politik, lage auf der Firmenzentrale. Doch die wohl vorbereitete Machtüberdiese Projekte sollen schon die Vornahme durch Sebastian Kurz, die gänger auf Schiene gebracht haben. Intrigen und Illoyalität seiner Parteifreunde hat nur Anekdotenwert. Bisdramatisch zum nächsten Mal,im Vergleich Zu waren dazu die Flüchtlingskrise und die Finanz- und Schuldenkrise.

Eure Lilly

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KLIPP November 2011 14.05.19 07:36


GESUNDHEIT Sebastian Kurz hatte bereits Monate vor der Machtübernahme in seiner Partei 700.000 Follower im Internet gehabt. Reinhold Mitterlehner und Christian Kern hatten schon im Vorfeld keine guten Karten gegen ihn. Zudem hatte Sebastian Kurz das weit bessere Beraterteam als sein Gegenüber Christian Kern. *

Foto: BKA/Dragan Tatic

Als „abscheulich“, „widerwärtig“, „geht gar nicht“ verurteilen von Kanzler Sebastian Kurz bis hin zu den Landesfürsten und Bürgermeister Siegfried Nagl die Kontakte des Koalitionspartners FPÖ zu den Identitären und braunen Vorfällen und Skandalen. Das alles wären Einzelfälle und nach der erfolgten öffentlichen Distanzierung von Heinz-Christian

Strache, dem Parteichef, gehe man davon aus, dass die Sache damit erledigt sei. Obwohl man weiß, dass der nächste Einzelfall nicht lange auf sich warten lässt. Wer die Verursacher sind, dass sich diese „Enthüllungen“ derart häufen in letzter Zeit und medial damit für Schlagzeilen sorgen – da gibt es etliche Interpretationen, sagt die Ute. Die Strache-FPÖ schaffte es bei der letzten Nationalratswahl im Jahr 2017, mehr als 1,3 Millionen Wähler für sich zu gewinnen. Da ist es schon statistisch völlig klar, dass es Zigtausende geben muss, deren familiärer Hintergrund im nationalen oder antisemitischen Umfeld liegt. Diese Wähler fühlten sich

in der Vergangenheit stets mehr der FPÖ verbunden als der ÖVP. Deren wiederholte Ausgrenzung durch HC Strache, seine „Kindesweglegung , e pfinden diese Wähler als „Treuebruch“. „Zuerst für unsere Leut‘“, lautet ein FPÖ-Wahlslogan. Das scheint nun nicht mehr zu gelten und damit rächen sich Funktionäre durch gezielte Veröffentlichung vertraulicher Informationen an ihrer Parteiführung und deren „Kindesweglegung“. Die Äußerung Straches „mit einer derartigen Gesinnung haben wir nichts gemeinsam“ ist nicht glaubwürdig. Mit immer neuen Einzelfällen – so wird es sein – will man die FPÖ-Regierungsmitglieder von der Basis aus unter Druck setzen. * Gefallen an dem derzeitigen Politschauspiel finden logischerweise SPÖ, Neos und Grüne. Aber auch der eine oder andere nationale ÖVP-Anhänger hat dagegen nichts einzuwenden. Und der ÖVP-Spitze mit Sebastian Kurz und den Landesfürsten kommt der Zwist in der FPÖ gelegen. Allzu gern entrüstet man sich und träufelt Öl ins Feuer. Deren Sympathiewerte sinken bei den Wählern. Die Situation ähnelt jener von Knittelfeld zu Zeiten Jörg Haiders. Auch dieser wollte mehr Distanz zu den Burschenschaften nach außen zeigen. Die Konsequenz war Knittelfeld und dort die Spaltung der FPÖ und die Gründung des BZÖ durch Jörg Haider. Diesmal ist es noch nicht so weit, aber Sebastian Kurz ist der, der politisch davon profitiert. a als war es Wolfgang Schüssel, der bei der dann vorgezogenen Nationalratswahl im Jahr 2002 42 Prozent der Wähler für sich gewann – ein Plus von 15 Prozent. Der Großteil waren enttäuschte Jörg-Haider-Wähler. Die Rechnung dafür bekam Schüssel dann 2006 serviert, als er entgegen seine Erwartung und die seiner Partei gegen Alfred Gusenbauer verlor und die ÖVP damals wieder zur „Vizekanzler-Partei“ zurechtgestutzt wurde. Für Sebastian Kurz besteht derzeit keine Gefahr. Dazu reagiert SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner nicht allzu geschickt, meint die Ute, die viele Freunde im Beraterteam von Sebastian Kurz hat. Das wäre’s also, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly

Masernimpfung das ganze Jahr über kostenlos Das ist die wichtigste Botschaft für alle Bürger. Den großen Run von besorgten Eltern in die Ordinationen und zu den Gesundheitsämtern gab es von Jänner bis März dieses Jahres nach Auftreten von akuten Masernerkrankungen und alarmierenden Berichten in den Medien. Die Europäische Impfwoche vom 24. bis zum 28. April 2019 stand im Zeichen, das Bewusstsein für den Nutzen von Impfungen zu schärfen. Im Folgenwichtige Fakten zur Masernimpfung.

Keine harmlose Kinderkrankheit

Viele Kinderkrankheiten mögen harmlos sein, die Masern sind es nicht. Vor allem Kinder unter fünf Jahren erkranken h u g sch er daran. it Fieber, Schnupfen und Husten fangen die Masern an, nach drei bis sieben Tagen sieht man im Gesicht und hinter den Ohren die typisch bräunlich-rosa-farbenen Flecken. Es kommt dann auch oft zu Komplikationen, bei 10 % der erkrankten Kinder entzünden sich die Ohren, was zu einem Hörverlust führen kann. Eines von 20 Kindern entwickelt eine Lungenentzündung, die h u gste Todesursache bei Masern. In einem von 1000 Fällen entzündet sich sogar das Gehirn. Es schwillt an, neurologische Schäden können die Folge sein. Und ein bis zwei von 1000 Erkrankten sterben, selbst bei der besten Behandlung. Außerdem unterdrücken die Viren für Wochen das Immunsystem. Andere Infektionen können sich dann besonders gut im Körper ausbreiten.

Wie leicht infiziert man sich?

Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Ein In zierter steckt durchschnittlich neun bis zehn andere an, wenn diese nicht durch eine Impfung geschützt sind. Jüngstes

Beispiel ist ein Fall in Klagenfurt gewesen, wo der Busverkehr für einige Zeit zum Erliegen kam. Bei einem Busfahrer stellte sich heraus, dass er Masern hatte. Durch Aufruf wurden alle Fahrgäste, die auf seiner Buslinie mit ihm zwei Tage vorher unterwegs gewesen waren, gebeten, sich zu melden und einen Arzt zu konsultieren, um allfällige Ansteckungssymptome abklären zu lassen.

Masernimpfung ist sehr effektiv

Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor der Impfskepsis. Die Masernimpfung ist sehr effektiv. Schon die erste Spritze schützt etwa 93 % der Menschen, die mit Masernviren in Kontakt kommen. Von denjenigen, die sich zweifach impfen lassen (was empfohlen wird), sind 97 % der Geimpften ein Leben lang immun. Aber selbst die drei Prozent, die trotzdem erkranken k nnen, pro tieren von einer Impfung – denn die Infektion verläuft weniger schwer und die Kranken sind weniger ansteckend. Man kann sich auch impfen lassen, wenn man bereits in ziert ist, das muss aber innerhalb von drei Tagen geschehen.

Reaktionen auf Impfung

Manche Kinder leiden auch an Durchfall, Kopfschmerzen und einer Temperaturerhöhung. Bei etwa fünf Prozent der Geimpften kommt es bei der Einstichstelle zu einer Rötung, oft verbunden mit einer Schwellung. Recht h u g treten - besonders nach der ersten Impfung - auch sogenannte Impf-Masern auf. Das sind Flecken auf der Haut, Fieber, Husten und Schnupfen können dazugehören. Selten kommt es zu einem Fieberkrampf. Ob eine Gehirnentzündung eine Folge sein kann, ist umstritten.

Masern

Ohne Impf 100 Mensch Masern sind sehr ansteckend. Bei 10 von 1 Ohne Impfung erkranken 95 von schweren Fol 100 Menschen. Auch Erwachsene. Quelle: „Die Zeit“, Nr. 3, Jänner 2019

Masern sind sehr ansteckend.

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BIERLAND STEIERMARK

Vielfältige Bierszene Kreative Geschmackssorten auf dem Vormarsch

Foto: Steiermarkbier

Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen

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ier ist das Lieblingsgetränk der Österreicher. Ob in geselliger Runde, bei Festen und Feiern, vor dem Fernseher, im Gasthaus oder im Garten. Das Kultgetränk ist ein beliebter Begleiter zu Speisen und Durstlöscher in der Sommerhitze. Insgesamt gibt es aktuell in Österreich 298 Brauereien - eine der höchsten Brauereidichten weltweit und in kaum einem anderen Bundesland wie in der Steiermark ist die Biersze-

ne so vielfältig. Das Wissen rund um das Bierbrauen hat mit den legendären Marken Gösser, Reininghaus, „Puntigamma - lustig samma“ hier eine lange Tradition und wird ständig verbessert. Heute gehören diese zur Brau Union. Österreichs Bier-Brauer Nummer 1 vor Stiegelbräu. Wir von Klipp versuchen mit dieser Reportage ein Bild von den Nischenbrauern der Craftbier-Szene mit ihren Gasthaus,- und Hofbrauereien im Land zu

BRAUEREI ERZBERGBRÄU BRAUEREI GRATZER

Reinheitsgebotes gebraut werden)

Die Originalität dieser Kreativ- oder Craftbiere spiegelt sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Verwendung von außergewöhnlichen Rohstoffen und/oder ihrer besonderen Herstellungsart wider. Die Craftbier-Sparte legte in den letzten Jahren ein beachtliches Wachstum hin, dennoch „noch“ mit einem Marktanteil von nur 1-2%. Sind die Beweggründe der Craftbierbrauer ihr eigenes Bier zu brauen durchaus unterschiedlich, so eint sie doch die Gemeinsamkeit oder mehr schon Mission, beim Bier mehr Auswahl sehen und ein besonderes Geschmackserlebnis kreieren zu wollen - weg vom Einheitsbier, hin zu einer größeren Sorten- und Geschmacksvielfalt. Die wichtigste Zutat ist jedoch Mut, die man braucht, um sein eigenes Bier zu brauen, bedenkt man allein die Kosten für die Anschaffung einer Brauanlage, geschweige denn einer ganzen Brauerei. Es braucht aber genauso Mut zu Neuem und Mut zur Differenzierung - würziger, fruchtiger, bitterer, süßer, stärker, aromatischer sind hier die Devisen der Craftbier-Szene. Qualität, Regionalit t, nnovation und achhaltigkeit, all das steckt in den Produkten und das kann man auch schmecken. Reinstes Wasser, Hopfen und Malz sind die Zutaten für bestes und einzigartiges Bier, das eben anders ist als das, was der Konsument üblicherweise im Supermarkt kaufen kann. In diesem Sinne - Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.

Der Vorkämpfer Reini Schenkermaier, der in Eisenerz das Erzbergbräu mit angeschlossenem Restaurant betreibt,

HARINGER GOLD BRAUHAUS MARIAZELL

BRAUEREI SCHLADMING dieBRAUEREI LEUTSCHACH ANTON PAAR SUDHAUS

zeichnen, die hierzulande zur großen Sorten,- und Geschmacksvielfalt beitragen. Sie sind ein stabiler, nachhaltiger Wirtschafts- und Wertschöpfungsfaktor. Die Lieblingsbiere der Österreicher sind Märzen und Lager mit einem Marktanteil von 63,4%, aber auch Vollbiere und Radler werden gerne getrunken. Zunehmender Beliebtheit mit einem Plus von 7% erfreuen sich immer mehr „Kreativ- oder Craftbiersorten“ (diese

dürfen, handwerklich, außerhalb des

FLECKS STEIRERBIER POCK BIER HOFBRÄU HERZOG

www.steiermarkbier.at

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Foto: Steiermarkbier

Prost! Reini Schenkermaier mit seiner Frau unterscheide immer Durstbiere von Genussbieren, was aber nicht heißt, dass Durstlöschen nicht auch ein Genuss ist. Für den Konsumenten ist das wichtigste Kriterium beim Bier: Schmeckt´s oder schmeckt´s nicht? Generell kann man jedoch davon ausgehen, dass Craft-Biere sensorisch komplexer und oft auch stärker sind. Das Problem: der Ausdruck Craft-Bier ist amorph, ohne feste efinition, von ede unden subjektiv eingeordnet.“ Natürlich ist das Bierbrauen eine Leidenschaft, denn reich könnte man damit nicht werden. Wenn man den Aufwand ehrlich kalkuliert, so koste ein selber gemachtes Bier da und dort sogar zweimal mehr als eines, das man in der Groß-Brauerei kaufe. Doch vor allem die jüngere Generation, viele kommen

aus der Studentenschaft, sind bereits mit größerer Vielfalt an Bieren aufgewachsen. Diese Generation schätzt handwerklich erzeugtes Bier eben wegen seiner qualitativen und sensorischen Vielfalt. Aber, so Reini Schenkermaier, handwerklich erzeugtes Bier ist auch schwerer von Fehlern fernzuhalten. Geboren ist er in Eisenerz. Als Hochfrequenz- und Nachrichtentechniker war er vierzig Jahre lang in der IT-Branche tätig, davon 25 Jahre in Selbstständigkeit. Im Jahr 2012 kam er mit der Eröffnung der Brauerei und dem Bedarfswirtshaus Erzbergbräu als Quereinsteiger in die Branche der Bierbrauer und Gastronomen – als Mann, der 5 Jahre davor noch kein Bier getrunken hatte. Das Aha-Erlebnis beim Trinken eines Bieres aus einer kleinen Brauerei öffnete ihm die Augen und lenkte den Blick auf Biere abseits des Mainstreams. So entstand das Konzept für den Brauereibetrieb und dieses wurde innerhalb eines Jahres umgesetzt. Seither ist es seine Leidenschaft, kreative Biere zu brauen.

Jüngste Auszeichnung

Beim heurigen Jubiläumsbier-Guide prämierte Bierpapst Konrad Seidl zwei Schenkermaier-Kreationen als Innovationen des Jahres. Darunter auch das „Noar TryDry Stout Zott´o´late“. Dazu Reini Schenkermaier: „Ein klassischer britischer Biertyp ist das Porter und sein großer Bruder Stout. Eine spezielle Variante davon sind Chocolate-Stouts. Unser privates Interesse an Schokolade fokussiert sich auf die Produkte von Josef Zotters Bio-Schokolade. So war es naheliegend, ein Chocolate-Stout mit seinen Bio-Kakaobohnen zu brauen und den „Choc‘o‘late“ zum „Zott‘o‘late“ zu konvertieren. Ein Bier mit feinen Röstaromen und durchaus prägnanten Kakaonoten“.

„BIO-Brauer“ aus Leidenschaft D

ie Hofbrauerei von Helmut Eder hat sich unter der Marke „Eders Bio Bier“ auf die Produktion von Biobieren spezialisiert. Helmut Eder bewirtschaftet am Südostrand der Stadt Fürstenfeld eine rund 120 Jahre alte Landwirtschaft. Weil ihm die Schonung des Grundwassers, des Bodens sowie die Erhaltung der Artenvielfalt ein besonderes Anliegen waren, hat er seinen Betrieb bereits 1995 auf Bio umgestellt. Im Jahr 2012 wurde schließlich ein jahrelanger Traum vom Bierbrauen am Bauernhof, dort wo die Braugerste gesät

Foto: Eder

gilt als Obmann des Vereins „Steiermark-Bier“ seit Jahren als einer der Vorkämpfer der steirischen Kleinbrauereien. „Wir wollen die öffentliche Wahrnehmung des Biers als reinem Durstlöscher erweitern: hin zum Kulturgetränk für Genießer. Ich

Foto: Steiermarkbier

Thema der Anzeigenredaktion. Verantwortlich Edgar David Kienzl

und geerntet wird, in die Realität umgesetzt und eine hofeigene Kleinbrauerei eröffnet. Auch hier gilt die strenge Philosophie „es werden ausschließlich biologische und zum Großteil eigene Rohstoffe verwendet“ - deshalb darf Eders Bio Bier auch das Gütesiegel der Austria Bio Garantie sowie das EU Bio Logo führen. Der aufregende Weg des Bio-Bieres beginnt in Eders Braustube. Je nach Rezeptur und Art werden die verschiedenen biologischen Malzsorten grob vermahlen und mit bestem Tiefquellwasser vermengt, anschließend

Weltweit ... Foto: Steiermarkbier

...150 Brauereien gebaut. Vinzenz Fleck hat sich schon als Student der Biotechnologie in den 70er Jahren als Hobbybrauer betätigt, das war damals noch nicht weit verbreitet. Aus dem Hobby wurde ein Unternehmen.

das Jungbier in Fässer zur Reife und Nachgärung abgefüllt. Gebraut werden rund 80 bis 180 Liter pro Brauvorgang. Die Gärung und Lagerung erfolgt im 120 Jahre alten Keller des Hofes, wobei sich die natürliche Kohlensäure optimal entwickeln kann. Nach insgesamt 4 bis 6 Wochen Gär- und Reifezeit bei konstant kühler Temperatur ist das Bier dann genussbereit. Neben der Natürlichkeit der Produkte wird besonders auf deren hohe Qualität geachtet. Das Bio-Bier wird dabei nicht gefiltert, sodass alle wertvollen Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine, Hefe und das volle Aroma erhalten bleiben. Die schonende Herstellung, Lagerung und Reife ergeben dabei einen ganz einzigartigen Geschmack. Biersommelier Helmut Eder ist nebenbei auch in der Gasthausbrauerei Fürstenbräu - die mit ihren Bieren unter die 10 besten Gasthäuser Österreichs gewählt worden ist, tätig. Übrigens: Eders Bio Bier ist unter www.edersbiobier.at bzw. auf Facebook/Eders Bio Bier präsent oder direkt ab Hof erhältlich (wer Glück hat, kann bei der Gelegenheit Helmut Eder, auch beim Bierbrauen ein wenig über die Schulter schauen) und weiters im Genusshotel Riegersburg, im Thermenhotel Vier Jahreszeiten Loipersdorf sowie in Bauernläden in der Umgebung Fürstenfeld als auch im Steiermarkbier-Shop/DuK tore in raz zu finden. Bitte u

mblät tern!

Heute erzählt sein Sohn Michael: „Zunächst war mein Vater noch bei der Andritzer Maschinenfabrik als Biotechnologe beschäftigt, aber sein Erfindergeist Michael Fleck Junior

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führte ihn zu den Klein- und Gasthausbrauereien.“ In der Folge machte sich Vinzenz Fleck selbstständig und seit 30 Jahren haben die Flecks weltweit über 150 Brauereien errichtet. „Wir liefern unseren Kunden die komplette Anlage mit spezieller Maischetechnik für herausragende Biere und wir installieren sie auch vor Ort. Die Kleinste liegt bei 300 Liter pro Brauvorgang. Ein Sud

dauert acht Stunden. Das größte Sudhaus hat 5.000 Liter,“ so Michael Fleck beim Gespräch am Firmensitz in Laufnitzdorf bei Frohnleiten, wo die Flecks selbst mit der größten österreichischen Craft-Brewery zuhause sind. Seit der Eröffnung von Flecks BrauSchauerei im September 2014 bietet die Brauerei neben einer großen Auswahl an vollmundigen Bieren auch Erlebnisse und Veranstaltungen für alle Sinne. Im Brautheater mit BierVerführer Georg FleckObendrauf erwachen Bier-Tanks zum Leben und erzählen in einem Spektakel aus Licht und Musik von der Welt des Bieres. Die anschließende Bierverkostung in der ProBierBar fällt genüsslichmusikalisch aus. „Wir selbst machen in unserer Brauerei sieben Sorten. Alles Genußbiere, heute oft auch Craftbiere genannt. Über die Zutaten gibt es nicht allzu viele Geheimnisse, die richten sich im Großen und Ganzen nach dem Reinheitsgebot – Hopfen, Wasser, Malz ohne große Überraschungen. Dafür vollmundig, bierig, geschmackvoll.“ Und damit alles hervorragend-bierig weitergeht, wacht vor der Fleck Brauerei die Hopfengöttin.

Kommens’ vorbei, in in der der FLECKS FLECKS Kommens’ vorbei,

BrauSchauerei

INFORMATION & ANMELDUNG ANMELDUNG INFORMATION & FLECKS Team FLECKS Team Tel.: (0) 3126 3126 II 20 20 611 611 Tel.: +43 +43 (0) Mobil: +43 (0) (0) 664 664 II 88 88 22 22 77 77 69 69 Mobil: +43 E-Mail: besuch@flecksbier.at E-Mail: besuch@flecksbier.at Flecks SteirerBier GmbH GmbH Flecks SteirerBier Laufnitzdorf 200a Laufnitzdorf 200a 8130 SteiermarkIIAustria Austria 8130 Frohnleiten Frohnleiten II Steiermark

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Auf a Glaserl „Styrian Ale“ ... bei Elfriede Forstner

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s duftet nach Bier, im offenen a in flackert das euer und wir fühlen uns gleich heimelig. „Kaffee oder Bier? Es ist ja schon zweistellig“, deutet Elfriede Forstner-Schroll auf die Wanduhr, die 10 zeigt. Wir entscheiden uns erstmal für den Kaffee und machen es uns auf der Holzbank gemütlich. Unmittelbar neben dem Kamin stehen zwei Paletten mit in Kartons verpackten Bierflaschen. „Auch der eigentliche Grund, warum bei mir immer eingeheizt ist und nicht so sehr, damit sich die Gäste besonders wohl fühlen“, lächelt die Brauerin. „Denn ich habe halt eine andere Art von Brauen und Füllen“, kommt sie auf die so genannte „100 Prozent Flaschengärung“ zu sprechen. „Das sind endvergorene Biere, sprich gibt es eine Nachgärung bereits in der Flasche. Und dazu brauchst du eben die Wärme.“ Elfriede Forstner hat die Brauerei in Kalsdorf südlich von Graz 2014 von ihrem verstorbenen Mann Gerhard übernommen. Dieser hatte sich bereits 2000 – er war als Optikermeister ein Quereinsteiger selbstständig gemacht. „Vorher hat es mich einfach nicht interessiert, war ich mit vier kleinen Kindern, Haushalt und Gastwirtschaft voll ausgelastet“, blickt sie zurück. Sie wurde ins Bierbrauen quasi ins kalte Wasser geworfen, so wie sie es ausdrückt. „Während der Krankheit meines Mannes habe ich 2013 zu brauen begonnen, konnte ihn aber noch ein ganzes Jahr lang, als er im Spital lag, fragen, wie das eine oder andere funktioniert. Und so sagte ich mir: Ich probiere es einfach.“ Das Ergebnis: Im Vorjahr kürte sie Gault&Millau zur „Brau-

gen

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meisterin des Jahres“. In der „Handbrauerei Forstner“ gibt es 14 verschiedene Craft Biere. „Wobei der Name bei mir wörtlich zu nehmen ist, denn ich mache wirklich alles von Hand“, so die Brauerin. nd so findet sich in ihrem Sortiment neben Tagesbieren auch Trend-Biere, wie Chili Hot Beer, Lucky Ginger oder Dry Stout. „Außerdem gibt es dann auch Saison-Biere, wie das Abraham Blended Ale oder den Bonifatius Barrique. Zu Weihnachten oder Ostern mache ich eben immer extravagante Biere. So habe ich letztes Jahr den ,Friedensstifter‘ gehabt – ein Bier mit Myrrhe und Weihrauch.“ Auch mit Rum und Tonkabohnen hat die experimentierfreudige Brauerin schon Bier gebraut. Zehn Klein- und Kreativbrauereien haben sich als „Steiermarkbier“ zusammengeschlossen. Darunter auch Elfriede Forstner: „Wir treten zusammen auf, haben die Möglichkeit, gemeinsam einzukaufen oder können beim Anton Paar die Biere auf Alkoholgehalt oder dergleichen messen lassen. Der Alois Gratzer baut jetzt sogar sein eigenes Getreide an, das wir dann kaufen können.“ Pro Woche entstehen aus zwei Sudvorgängen in Forstners „Ein-FrauBetrieb“ 500 Liter Bier – das sind 1400 Flaschen. Donnerstag und Freitag Abend hat Elfriede Forstner ihre Brauerei für Bier-Liebhaber geöffnet. Zum Abschluss unseres Besuchs stoßen wir mit „Styrian Ale“ an – Also Prost! Isabella Hasewend Infos: www.forstner-biere.at

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FREIZEIT

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Sich unbedingt vermessen lassen W

eim Kauf eines Fahreil Hobby-Radfahrer rads sollte man sich immer Ausschau unbedingt „vermessen“ halten nach neuen „SonderFahrrad-Tipps prüfungen“ in ihrem Umland lassen. Damit das ausgewählte Fahrrad auch – eine Route, die herauswirklich passt – was die Körperfordernd ist, beschreibt Roman größe, Beinlänge und Armlänge Wilfinger Junior vo ing esundbetrifft. „Das geschieht bei uns mit heitszentrum in Hartberg. Es ist die den eigenen Körpermessgeräten“, Strecke auf den Masenberg mit erklärt Fahrradexperte Matthias einer Seehöhe von 1.260 Metern. Leichtfried von Weichberger. Wählt man als Ausgangspunkt das „Damit es dann beim Fahren nicht Ring Gesundheitszentrum, so zeigt zu Verspannungen im Rücken oder der Tacho bei der Bergankunft die gar zu Rückenschmerzen kommt, Distanz von 17 Kilometern. Die müssen die Größe des FahrradStraße schlängelt sich im Mittelteil rahmens, der Vorbau, alles auf den nach oben, ist auch ein beliebter Fahrer abgestimmt sein.“ Wanderweg und ist vor allem Die Lust auf ’s Fahrrad zu steigen, am Beginn des Anstiegs und im in die Pedale zu treten, ist durch die Schlussabschnitt ziemlich steil. Wer E-Bikes enorm angewachsen „Wir mit dem normalen Fahrrad diese erleben einen richtigen Boom“, so Distanz in rund eineinhalb Stunden Matthias Leichtfried. „Weil sich auch schafft, der ist bereits sehr sportlich bei den Akkus die Reichweite und unterwegs. Für diejenigen, die es die Haltbarkeit enorm entwickelt gemütlich mögen und daher mit haben.“ Mit E-Bikes tun sich auch dem E-Bike unterwegs sind, gibt es Wiedereinsteiger leichter – vor sowohl in den Wilfinger- otels wie allem dann, wenn sie bei ihren auch am Masenberg Rad-ServiceTouren auch Bergauffahrten bewälstationen und E-Bike-Ladestatiotigen müssen. nen. Achtung: Allerdings ist dort Self-Service.

Erlebe

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Ein Racket, das mitdenkt und mitrechnet Head Sensor öffnet Tür zur digitalen Tenniswelt

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er Sportartikelhersteller Head stößt mit seinem Sensor die Tür zur digitalen Tenniswelt auf. Mit welcher Geschwindigkeit Roger Federer, Rafael Nadal oder ovak okovi aufschlagen – das weiß der Fan. Einmal aber als icht-Profi, ewiger A ateur, zu wissen, wie schnell der eigene Aufschlag ist, mit wie viel Spin, Schlägergeschwindigkeit, Rückschwung, Impact-Zeit der eigene Aufschlag gelingt – das alles erkennt dieses kleine elektronische Wunderding. Wobei der mit dem Handy verbundene Sensor sogar ein 3D-Bild von der eigenen Aufschlag-Bewegung liefert. „Das ist ein Paradigmen-Wechsel“, vergleicht Stefan Mohr, Entwickler bei Head den Sensor mit telemetrischen Datenerhebungen in anderen Sportarten. Neben der Aufschlag-Geschwindigkeit lässt sich in vier verschiedenen Modi praktisch jedes interessante Detail ablesen. Im Match-Modus archiviert der Sensor nicht nur die Zahl der Gesamtschläge, sondern auch akribisch, ob und wie viel Schmetterbälle, Volleys, Vorhandund Rückhandschläge der Spieler im Match hatte. Dem nicht genug, wird auch „aufgezeichnet“, mit wie viel Spin (Drall) – rückwärts oder vorwärts – der Ball gespielt wurde. Es wird so jeder einzelne Schlag, der in einem Match gemacht wird,

gespeichert. Daneben gibt es aber auch Aufzeichnungen über maximale und Durchschnittswerte. Der Sensor ist damit eine wertvolle Hilfe für jeden Trainer, weil er seinem Schützling zeigen kann, nicht nur mit wie viel Spin er den Ball schlägt, sondern auch ob er ihn optimal trifft. Der Parameter „Heavyness“ drückt die „Schwierigkeit“ aus – eine Kombination aus Spin und Geschwindigkeit des Schlages. Weiters zeigt der Sensor an, ob der Ball beim Schlag optimal getroffen wurde. Der Sensor selbst ist ein kleines, digitales Meisterstück. Er ersetzt die übliche Schlägerkappe und lässt sich leicht mechanisch einklappen. Eine Herausforderung für die Entwickler von Head war, das Gewicht des Sensors so hinzubringen, dass er das selbe Gewicht aufweist, wie die übliche Schlägerkappe. Schläger und Sensor werden mittels App zum Handy verbunden. Dort lassen sich dann in Ruhe alle Daten ablesen und speichern. So nebenbei zeichnet der Sensor auch die verbrauchten Kalorien bei einem Spiel oder einer Trainingseinheit auf. Kurz-Videos zeigen anschaulich, wie Spieler ihre Schläge verbessern können. Was der Sensor (noch) nicht registriert: Ob der geschlagene Ball im Netz landet oder out geht. Nähere Infos: www.head.com/sensor

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HINTERGRUND

10 Jahre im Spitalbett verb

„Wenn ich zurückdenke ...

… nach meiner Entlassung“

Die unglaubliche Lebensgeschichte von Felix Fida E

s heißt immer wieder, die unglaublichsten Geschichten schreibt das Leben. Und das stimmt. Zuhause in Judendorf-Straßengel erzählt Felix Fida über sein Schicksal. Der gelernte Fotograf feierte am 2. Mai seinen 80er und schildert in seinem Buch – „es ist das erste und letzte“ –, wie er zehn lange Jahre ununterbrochen im selben Bett, angegurtet, mit Gewichten gestreckt oder in einem Gipskorsett verbracht hat. Ohne ein einziges Mal aufstehen zu dürfen!

ein lediges Kind, die Leute haben Bankert dazu gesagt“, schildert er. Von einem Monat auf den anderen tat dem kleinen Felix plötzlich alles weh, konnte sich kaum bewegen und wurde faul. „Ich hab‘ dann meine Watschn gekriegt, wie es früher üblich war. Irgendwann sind sie dann doch drauf gekommen, dass ich Knochentuberkulose habe.“ eli ida ka nach Wien auf die Baumgartner Höhe. „Das war links vom Steinhof, ich hab‘ dort noch Lungentuberkulose dazu bekommen. Die einzige Medikation, die es gegeben hat, war Licht, Luft und Sonne.“ Penicillin als Medikament wurde erst Jahre später eingesetzt.

denselben Polstern, angeschnallt, mit einem Gewicht an den Beinen gelegen – und durfte nie aufstehen. Ein bis zwei Wochen war ich sogar an einer Kinnschleuder aufgehängt – ein absolutes Martyrium! Das taten sie nur einem Mädchen und mir an. Sie stellten die Matratze an die Wand und h ngten ich it der Kinnschleuder an einen Haken. Mein ganzes Gewicht musste die Halswirbelsäule tragen. Keine Fußstütze zur Erleichterung, nichts zum Anhalten. Tag und Nacht. Vergegenwärtigen Sie sich, so zu essen und zu trinken, zu schlafen und auf den Topf zu gehen (bildlich gemeint)!“

Als Dreijähriger landete er mit der Diagnose Knochentuberkulose in der Pflegeanstalt Wien a teinhof. Man schrieb das Jahr 1942. Erst zehn Jahre später durfte er es wieder verlassen. Mit neun Jahren schoben die Schwestern Felix, abgemagert auf 20 kg, zum ersten Mal ins Sterbezimmer. Am 2. Mai feierte er eben seinen 80. Geburtstag, verbunden mit der Vorstellung seines Buchs „Der Felix, der Fida und ich“

ch hab an eine Weihnachtstag als einer der ersten Testpatienten in Österreich eine Spritze in den Hintern bekommen. Das war Streptomycin.“ Knochentuberkulose weicht die Knochen auf und diese verknöchern mit der Zeit. „Bei ir ist bis auf zwei, drei Wirbel die Wirbels ule steif und daher habe ich auch meinen Buckel“, verweist der 1,58 Meter große 80-Jährige auf die Folgen.

Besuchszeit war einmal im Monat von 13 bis 15 Uhr. Nur selten aber bekam Felix Fida Besuch. Seine Großeltern kamen ganz selten – auch seine Mutter.

ch bin a and i Waldviertel geboren, war ein fröhliches Kind und unter der Obhut von Oma und pa. Meine Mutter hat in Wien als Hausmädchen gearbeitet. Ich war

Es fällt einem schwer, Felix Fidas Leidens- und Lebensgeschichte als wahr zu nehmen – doch er kann diese mit Fotos dokumentieren. „Ich bin zehn Jahre im selben Bett, auf

Freude machte ihm die Schule i pital. Wir haben zwei ehrer gehabt, die wir geliebt haben. Sie

„Ich habe gern gelernt.“ haben uns gut unterrichtet – jeden von uns nach seinen Möglichkeiten. Und ich habe begeistert gelernt. Weil ich habe a nichts Anderes tun können als schreiben, malen und eben lernen.“

Phasen der Qual „Monatelang habe ich ein und dasselbe Gipskorsett getragen. Mit Nadeln habe ich versucht, das Jucken der Haut wegzubekommen, weil sich da schon kleine Würmer eingenistet hatten. Ich spüre das fast heute noch. Aber es hat niemand helfen können. Auch nicht die Schwestern, die mich ja gemocht haben, aber es gab einfach kein Mittel dagegen.“

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HINTERGRUND

Felix Fida:

erbracht Und diesen Schwestern verdankt Felix Fida wahrscheinlich auch, dass er das Spital überlebte. Denn aus Sicht des Nazi-Regimes war er als Krüppel unwertes Leben und daher zu eliminieren. Das sollte mittels einer Petroleuminjektion in die Blutbahn geschehen und dann ab zur Organentnahme zwecks späterer orschung. eli ida Wir hatten natürlich furchtbare Angst und waren tagelang in höchster Panik. Angeblich sollten sich die Schwestern wie eine Mauer vor unsere Betten gestellt haben und gesagt, dass wir nur krank und nicht lebensunwert seien.“ Das sei in der damaligen Zeit äußerst gefährlich gewesen. In anderen Heilanstalten kam das Pflegepersonal dafür vors ericht. idas achforschungen in Wiener Archiven ergaben, dass nur das Chaos der letzten Kriegsmonate sein Leben rettete.

Für die Nazis: „Unwertes Leben“

1940: 24.Juli Gründung der „Wiener städtischen Jugendfürsorgeanstalt ‚Am Spiegelgrund‘“ und Unterbringung dieser Anstalt auf dem Steinhof in den Pavillons 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 17. Ärztlicher Direktor der Anstalt wird Dr. Erwin Jekelius. Innerhalb dieser wird die „Kinderfachabteilung“ als „Kleinkinder- und Säuglingsabteilung“ im Pavillon 15 untergebracht. In diesem Pavillon versehen unter anderem die ÄrztInnen Dr. Heinrich Gross, Dr. Marianne Türk und Dr. Margarethe Hübsch ihren Dienst. Für den Zeitraum 1940 bis 1945 sind im Totenbuch der „Kinderfachabteilung“ 789 Namen verzeichnet. In der Anstaltsprosektur werden den meisten der getöteten Kinder die Gehirne und Rückenmarksstränge entnommen und als Präparate für eine (spätere) wissenschaftliche Auswertung aufbewahrt. Unter diesen Opfern befinden sich auch jene Kinder, die im Zuge der Tuberkulose-Impfexperimente der Wiener Universitätskinder-Klinik, für

Humor ging nicht verloren

… mit seiner früheren Lebensgefährtin deren Durchführung Doz. Dr. Elmar Türk verantwortlich ist, getötet worden sind. (Auszug aus Spitalsarchiv).

Als relativ geheilt entlassen Nach zehn Jahren, im Jahr 1952, wurde er als „relativ geheilt“ entlassen. Als seine Mutter ihn abholen kam, hat man ihn erstmals neben dem Bett aufzustellen versucht. „Ich bin wie eine Ziehharmonika zusammen geklappt.“ Unterstützt von Helfern setzte man Felix in das wartende Auto. „Zum ersten Mal habe ich Leder und Parfum gerochen.“ Die nächsten Jahre lebte der Junge bei seiner Mutter und ihrem späteren Mann. „Er war Alkoholiker und ich bin dann bald von Zuhause abgerissen.“ Ein Onkel im familiären Umfeld war Fotograf und diese Tätigkeit faszinierte Felix Fida. „Ich habe dann durch ihn einen Lehrplatz bekommen, was in der damaligen Zeit ein unglaubliches Glück war.“ Da er sehr neugierig war, förderte ihn sein Lehrherr. Er war anfangs in Fotolabors als Filmentwickler im Einsatz und nebenbei begann er auch zu fotografieren. „Da habe ich ganz gut verdient.“ Und so konnte er sich einiges leisten. Sein Fotografen-Leben führte ihn in die Schweiz, nach Deutschland und dann wieder zurück nach Österreich. Schon bald erkannte Felix Fida auch sein Talent für Porträt-, Aktund Modellaufnahmen. „Ich hab‘ mich mit meiner damaligen Lebens-

… als Laien-Schauspieler auf Burg Rabenstein gef hrtin auf erotische otografie spezialisiert. Unsere Bilder konnten unsere Kunden auch Oma und Opa zeigen – sie waren ästhetisch. Pornografisches haben wir zwei nie gemacht.“ Erst mit 50 machte sich Felix Fida in Judendorf-Straßengel selbstständig. Heute ist er natürlich längst in Pension, hat zwar eine tolle Sammlung von Kameras – einige davon sind gefragte Raritäten –, drückt aber nicht mehr auf den Auslöser. Eine Erinnerung, die dem 80-Jährigen bis heute noch im Traum erscheint – Sein Abgeschobenwerden ins Sterbezimmer. Die Schwester versuchte ihn zu trösten und streichelte „Lixi“, wie sie ihn nannte, über die Haare. Er: „Schwester, mir ist so langweilig. Ich hab‘ nicht das Gefühl, dass ich sterben soll und ich stirb‘ noch lange nicht. Ich überleb‘ noch alle – auch diesen Doktor mit dem langen Bart.“ Er meinte damit Elmar Türk, dessen Tuberkuloseexperimente für viele Bettnachbarn von Felix den Tod bedeutet haben.

… bei einem Yoga-Seminar

… als Präsidentschaftskandidat

… Gefahren der Bestrahlung nicht erkannt … als Herrscher über Judendorf-Straßengel April/Mai 2019 25

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Foto: MKK

„Auch im Leben geht nicht immer alles glatt“

Kirche zum Hl. Jakobus von Ernst Fuchs in Thal feiert 25-jähriges Jubiläum

arum der Kiesweg, der außen um die Kirche herum führt, bis zum Altar hin so uneben ist, wollte ein Kirchgänger (eher kritisch gemeint) von Ernst Fuchs wissen. Dieser: „Unser Weg auf Erden ist nicht eben. Im Leben geht nicht alles glatt.“ In der Kirche zum Hl. Jakobus in Thal bei Graz erhalten Pilger, die dort Station machen oder von dort aus zum Jakobsweg aufbrechen, den Pilger-Stempel in ihren Pilger-Pass. Ganz egal, ob deren Ziel die Weststeiermark oder darüber hinaus Italien, Frankreich oder das Pilgerziel Santiago de Compostela in Spanien ist. Heuer, am 12. Mai, feiert die Kirche, der von Maler Ernst Fuchs mit viel Glitzer und Swa-

„Herr Bürgermeister, Sie müssen den Bau einstellen lassen‘, zeigten sich Kirchengänger und Bürger während der mehrjährigen Bauphase beunruhigt“, erinnert sich Thals Altbürgermeister Peter Urdl an diese Zeit. „Wegen seines unkonventionellen Lebensstils fürchete man Schlimmes. Geplant hatte die Diözese eine stinknormale Restaurierung der mehrere Jahrhunderte alten Dorfkirche.“ Dann soll man bei einer Fuchs-Ausstellung in

Innsbruck auf dessen Marienbild aufmerksam geworden sein. Auf eine Anfrage bei Fuchs, ob er für Thal ein zweites Marienbild gestalten wolle, meinte dieser: „Das Marienbild alleine nicht, aber die ganze Kirche schon.“ Und so geschah es dann auch. Der Neubau und die Restaurierung der alten Kirche kosteten knapp 20 Millionen – damals noch Schilling. Die Summe wurde zu je einem Drittel von der Pfarre selbst, dem Stift Rein und der Diözese aufgebracht. Eine Million habe die Gemeinde mit Hilfe des

Landes Steiermark beigesteuert, so Alt-Bürgermeister Peter Urdl. Insgesamt, so heißt es, verschlang der „Himmelspalast“ mit der großzügigen Unterstützung von Swarovski rund 26 Millionen Schilling (rund zwei Millionen Euro). „Ernst Fuchs weilte Monate während der Bauzeit in Thal. Er stieg von der Leiter, wenn Besucher oder Thaler wissen wollten, was er da malte. Er hatte eine unendliche Geduld,“ so Altbürgermeister Peter Urdl, „Fuchs wohnte im Schloss Thal als Gast der Familie Ramsauer, der

Foto: Pfarre Gösting

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rovski-Steinen gestaltete Himmelspalast, ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Grazer, noch weniger die Nicht-Grazer, haben bis heute nicht richtig wahrgenommen, welches Kunstjuwel es da in ihrer Nähe gibt. Wiewohl die Werke und Arbeiten von Ernst Fuchs (13.02.1930 bis 9.11.2015) am Kunstmarkt Höchstpreise erzielen. Da ist schon eher bekannt, dass der Lebemann mit 82 Jahren zum vierten Mal heiratete und immerhin 16 Kinder mit sieben Frauen hat.

„Es war der schönste Auftrag in meinem ganzen Leben. Ich war überglücklich, obwohl es ein Mörderauftrag war, was den Umfang der Arbeiten betraf.“

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errichteten. Ein Glasfenster in der Apsis zeigt ein Maria-Hilf-Bild, eine Kopie des bekannten Gemäldes von Lukas Cranach im Innsbrucker Dom. Ein anderes Bild zeigt die Berufung der Jünger durch Jesus am See Genezareth. Das Symbol des Apostels Jakobus, die Jakobsuschel, findet sich vielfach in der Kirche. Eine besondere Form ist die etwa 16 bis 20 Millionen Jahre alte Versteinerung einer Jakobsmuschel, die in einem Steinbruch

Unebener Kieselweg führt zum Altar

Foto: MKK

Foto: MKK

Der Künstler Ernst Fuchs über die phantastische Farben- und Formenvielfalt und die beeindruckenden Lichteffekte: „Man muss schon von Weitem erkennen – dies ist ein heiliger Ort – wo auch immer die Augen hinblicken, es muss etwas zu sehen geben.“ Unzählige Details erzählen Bibelgeschichte. Der Pilgerweg ist als kiesgelegter Weg gestaltet und erinnert an den Hl. Jakobus, den Patron der Pilgerreisenden. Die Fassade des Kirchenneubaus ist aus Hartbranntziegeln und patinierten Kupferblechen. An der Fassade der alten irche befinden sich aus ieselsteinen gefertigte Monogramme von Maria (das Herz), Jesus Christus

(der Lebensbaum) und Josef (das Haus). Die Eingangstore sind dicke Glastüren mit den Symbolen Alpha und Omega sowie gekreuzte Schlüssel und das Christusmonogramm. Man öffnet sie mit Griffen aus Widderhorn, dem bevorzugten Opfertier des biblischen Volkes Israel. Der in allen regenbogenfarben gestrichene, innen offene Dachstuhl erinnert an das Wüstenzelt, das die Israeliten während ihres Auszugs aus dem alten Ägypten

Foto: MKK

Ein heiliger Ort

Kirchenbänke mit Muschel-Design

Millionen Jahre alte Versteinerung einer Jakobsmuschel aus Steinbruch in Retznei. in Retznei gefunden wurde. Sie befindet sich in einer lasstele hinter dem Priestersitz. Das Taufbecken im alten Kirchenraum ist mit Reliefdarstellungen geschmückt. Ernst Fuchs wählte das Motiv „Adam, Eva und der Paradiesbaum“. Der Altar besteht aus Kristallglas. Vorne unter dem Altar wurde eine Reliquie des Hl. Sebastian, des ursprünglichen Kirchenpatrons der Thaler Kirche, beigesetzt. Der pointierte Eindruck eines Besuchers bringt das Kunstwerk auf den Punkt: „Die Kirche ist ein gebautes Gebet.“ Quelle: „Miteinander“, Zeitung der Pfarre Gösting

15.000 Besucher - Museum und Kirche profitieren voneinander

bei seinem letzten Besuch im Vorjahr in Thal...

getauft wurde und die Erstkommunion erhielt. Die Kirche und das Schwarzenegger-Museum, das seine unglaublie elt arriere eigt, profitieren oneinander, freut si Alt-Bürgermeister Peter Urdl, Arnolds Jugendfreund und

Initiator des Museums. Zwischen 15.000 und 20.000 Touristen kommen entweder wegen des Museums oder der Kirche und zeigen sich beeindruckt.

Foto: Peter Urdl

icht unweit der Jakobus-Kirche liegt Arnold Schwarzeneggers Geburtshaus. Heute beherbergt dieses das Schwarzenegger Museum. Bei seinen Aufenthalten in Thal besucht er immer wieder seine Heimatkirche, wo er

Foto: Peter Urdl

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Foto: Peter Urdl

Foto: MKK

das Schloss gehört.“ Als die Thaler dann bei der Auswahl der Steine für den Boden selbst Hand anlegen und auch andere Arbeiten leisten durften, beruhigten sich die Gemüter bald und man war am Ende stolz, dass das Kunstwerk zu ihrer Kirche wurde.

Foto: MKK

Foto: Pfarre Gösting

Die Jakobus-Kirche mit dem neuen Pfarrsaal

Foto li.: Bischof Willi Krautwaschl bei der Jubiläumsmesse

...Arnold Schwarzenegger in seiner Taufkirche

... vor seinem Museum April/Mai 2019 27

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Ein Schiff wir kommen… Nach Mariazell! Und eine neue Bergbahn. Der rlau see ein obersteiris es u el

Österreichs berühmtester Wallfahrtsort verbessert sein Angebot für Pilger und Urlauber

Hier dreht die „Christina“ künftig ihre Runden. Das aufwendig renovierte Schiff ist abfahrtbereit.

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eder ortskundige Österreicher und Steirer wird sich beim Lesen dieser Überschrift sagen: „Was für ein Blödsinn! Wie soll da ein Schiff nach Mariazell kommen?“ Doch er irrt in diesem Fall. Denn zu Pfingsten dieses Jahres sticht – erstmals nach 27 Jahren - wieder ein Mehr-Personenschiff in Mariazell (!) in See. Das ist deshalb korrekt und richtig, weil ein Teil des Erlaufsees durch die steirischen Gemeindefusionen nun ein Ortsteil von Mariazell geworden ist. Neben dem dortig gut etablierten Ruderund Elektrobootverleih kann der See künftig auch mittels eines über hundert Jahre alten, aber völlig restaurierten Ausflugsschiffes erkundet werden. Hinter dieser Idee steckt Eisenbahn- und Schiffsfan Alfred lles einsteigen Da

Kommenden Sommer heißt es am Erlaufsee erstmals wieder: Anker und Leinen los! Fleissner. Während des 1. Weltkrieges wurde das damals dampfbetriebene Schiff – vermutlich für Patrouillen und Beobachtungen – auf der Donau genutzt. „Wir haben es dann vor einigen Jahren im Ausland angekauft, liebevoll renoviert und nunmehr sorgen Akkumulatoren für ca. 60 PS“, erklärt Fleissner. Die sogenannte „Christina“, auf der rund 70 Passagiere Platz finden, soll sich als nostalgisches Touristenangebot bewähren.

betriebene so ie ele tri ierte arnituren ste en i

Einmalig in der Steiermark ist aber die Kombination von Schiene und Schiff. Denn zur Fahrt bis an den Erlaufsee steht für den Gast die Museums-Tramway bereit. Auch diese wird von Alfred Fleissner und seinem Sohn – unterstützt von freiwilligen Helfern – betrieben. Die teils elektrifizierte Bahn verkehrt seit gut 30 Jahren zwischen dem Bahnhof Mariazell (1 km außerhalb des Zentrums) und dem nahen Erlaufsee.

Initiator Alfred Fleissner

insat

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Hoffnungsbringer: Gondelbahn Derzeit herrschen Frühlingstemperaturen und herrlicher Sonnenschein in Mariazell. Trotz schöner Kulisse ist das touristische Treiben aber noch eher beschaulich, doch die ersten Pilgergruppen und Gäste machen sich in der Stadt bereits bemerkbar. Diese können künftig dann von einer neuen Gondelbahn profitieren. Aktuell wurde auf der hiesigen Bürgeralpe die alte Schwebebahn abgetragen und die Arbeiten an der neuen Aufstiegshilfe laufen auf Hochtouren. 800 Gäste pro Stunde und auch mehr werden zum neuen Bergareal transportiert werden können. „Damit erhält Mariazell einen zusätzlichen Anschub, als familienfreundliche Ferienregion, speziell im Sommer“, freut sich Johann Kleinhofer von der Seilbahnbetriebs GmbH.

Im Winter wird die Region durch Skifahrer, Familien- und auch Adventgäste belebt - dafür sorgen im Schnitt etwa 53.000 Nächtigungen. Das entspricht ca. 33% der Jahres-Nächtigungen. Jedoch vollzieht das Mariazeller Land einen Schwenk zum zukunftsträchtigen Sommergeschäft. Besonders spürbar hierbei ist eine Art Revival zur Sommerfrische, worauf das „Projekt Bürgeralpe“ mehrfach reagiert: Oben am Berg werden nämlich zusätzlich Rutschen sowie eine Riesenschaukel neu installiert, auf der bis zu 6 Personen 25 Meter hoch über dem Boden schweben können. Zudem soll das traditionelle Berghotel erneuert und in die bestehende Angebotspalette Holzknechtland und Wald/Biberpark integriert werden. Im Fokus stehen Wanderer, Ausflügler, Biker und wiederum Familien. Mit der Finalisierung im kommenden Jahr dürften sich die Gesamtaufwände dann auf etwa 19 Mio. Euro belaufen. Zwischen 500.000 und 1 Mio. Euro aufwärts davon stehen angeblich zum Erhalt der Ski-Infrastruktur zur Verfügung. Nach längerer Entscheidungsfindung wurde das Bürgeralpe-Konzept 2018 ausgehandelt und vorbereitet – eher in kleinen Zirkeln, um letztlich auch die öffentliche Mehrheit von einem handfesten Plan zu überzeugen. Dazu gehört außerdem noch die Erweiterung der beiden JUFA-Hotels. Interimsbürgermeister Michael Wallmann fasst das Großprojekt wie folgt zusammen: „Wir haben leider nicht die ganz großen Höhen zum Skifahren, die Bürgeralpe liegt auf

Foto: Bwag/Wikimedia

lediglich 1.250 Meter. Überspitzt formuliert bauen wir den Sommer aus, um uns den Winter leisten zu können. Wobei Tourengehen, Langlaufen und Rodeln stark zunehmen und wenig Investitionen verlangen. Eine Aufrüstung der Ski-Beschneiungs-Anlage soll ab Winter 2020 dann ebenfalls für mehr Gäste sorgen“, so Wallmann. Tourismusobmann Georg Rippel stuft die Wichtigkeit und Bedeutung des Alpinskisports höher ein: „Die Bürgeralpe ist im Winter ein sehr beliebtes Kinder- und Familienskigebiet. Um das entsprechende Geschäft

in Zukunft zu festigen, müssten in Wahrheit noch umfangreichere und kräftigere Investitionen eingesetzt werden.“ Mit nunmehr neuer Gondelbahn, neuem Schiff, der Museumsbahn, Bergarena, Bikestrecken usw., gehen die Mariazeller aber erst Mal davon aus, dass der Millionenflop Kongresszentrum Europeum einen einmaligen Ausrutscher darstellt. Wiewohl die Gemeinde noch immer Raten für die Kreditrückzahlungen im Budget vorsehen muss.

JL/HD

Fotos: Mariazellerland Blog F. Lindmoser und Museumsbahn

Der Blick vieler Mariazeller ist ebenfalls nach vorne und aufwärts gerichtet. Man profitiert natürlich von touristischen Impulsen, denn bereits im kommenden Dezember wird die etwa 8 Mio. Euro teure Bergbahn winterfit und abfahrtbereit sein. Eine Talabfahrt für

Skifahrer - direkt in den Ort, bzw. zur Talstation, steht hingegen nicht am Plan. „Das sei schwierig umsetzbar“, heißt es. Derweil errichtet man nahe der Talstation einen neuen Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen. „Jener ist freilich unerlässlich und garantiert eine bequeme An- sowie Abreise mit kurzen Wegen“.

Museumsbahn, F. Lindmoser

Für Gäste und Eisenbahnfans bedeutet dies ein echtes Vergnügen. Fleissner hat jedoch seit Jahren eine Vision: Er möchte mit seiner Tramway und einer kleinen Zusatzstation ganz nahe an den Stadtkern heran. „Wir wollen das Zentrum mit dem Freizeitareal des Sees verbinden, das wäre ein Touristenhighlight“, betont Fleissner. Auch der künftige Bürgermeister Michael Wallmann sieht das ähnlich, jedoch sind entscheidende Finanz- sowie Grundeigentümerfragen derzeit noch offen. Unterdessen wurde bereits ein Teil der Trasse mit EU-Mitteln fertig gestellt, es fehlt quasi noch der letzte Abschnitt (einige hundert Meter).

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Foto: Turismo Castilla y Leon

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Tagespensum der Pilger: Zwischen 25 und 40 km – je nach Gelände und Fitness.

Unterwegs am Camino Muschel-Symbol weist Pilgern den Weg

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vila, Burgos, León, Palencia, Salamanca, Segovia, Soria, Valladolid und Zamora gehören zu den reichsten Provinzen Spaniens in puncto Geschichte, kulturellem Erbe und landschaftlicher Vielfalt. Die Region Castilla y León (Kastilien-León) wurde gleich acht Mal als UNESCO-Kulturgut ausgezeichnet: mit dem Jakobsweg, der Kathedrale von Burgos, den Höhlen von Atapuerca, dem Natur-Denkmal der Médulas (Provinz León), der prähistorischen Fundstelle Siega Verde (Salamanca) und den Städten Ávila, Salamanca und Segovia. Mit seinen 300 Burgen (Spanisch „castillos“)

Chance auf ein Bettlager Eine der spannendsten Arten, die landschaftliche Vielfalt der Region Kastilien-León zu erkunden, ist zweifelsohne der Jakobsweg. Von den 800 Kilometern des „Französischen Weges“, der durch Nordspanien führt, verlaufen in etwa 400 km durch die Provinzen Burgos, Palencia und León. Wir sind ihn abgeradelt und unser Endziel war Santiago de Compostela. Traditionell übernachten die Pilger (Pelegrinos auf Spanisch) – zu Fuß oder per Rad – in einfachen, aber reinen Herbergen, die es am Jakobsweg in einer Vielzahl gibt. Je früher man eine solche Herberge ansteuert, desto größer ist die Chance auf ein Bettlager. Der Jakobsweg wurde 1993 von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Er geht auf die Entdeckung der sterblichen Überreste des Apostels Jakobus

des Älteren im Wald von Libredón im 9. Jahrhundert zurück, wo sich heute die Stadt Santiago de Compostela befindet. u rab des Apostels gelangt man auf sieben Wegen, obwohl die meisten Pilger den so genannten „Französischen Weg“ benutzen. Er führt in Spanien von dem in den Pyrenäen gelegenen Ort Roncesvalles durch die Autonomiegemeinschaften Aragon, Navarra, La Rioja, Kastilien-León und Galicien.

Tausende latschen nach Santiago Zwischen 25 und 40 km – manche schaffen auch 50 km – spulen die Pilger täglich zu Fuß herunter. Fünf bis sechs Wochen sind sie am Camino (deutsch: Weg) unterwegs. „Wir machen jedes Jahr einen Abschnitt“, erklärt uns ein Quartett aus dem Elsass. Die einen mit leichtem Gepäck, auch leichtfüßig, andere wieder schwer bepackt. Mit einem ordentlichen Wimmerl auf dem

„Verdursten“ muss keiner – zahllose Labestationen sorgen dafür. „Crucero de San Justo“: Verlangt Radlern alles ab, ist aber auch ein ordentlicher Hatscher für jene, die zu Fuß auf dem Weg sind.

Foto: Turismo Castilla y Leon

Foto: Santiago de Compostela

ist Kastilien-León so etwas wie ein „Burgen-Land“ Spaniens.

Foto: Turismo Castilla y Leon

Eintauchen auf dem Jakobsweg in die Geschichte Spaniens

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Foto: Turismo Castilla y Leon

Foto: Santiago de Compostela

Foto: Turismo Castilla y Leon

Foto: Turismo Castilla y Leon

Die Muschel weist den Weg, verirren fast nicht möglich.

Auch wir waren mit den Fahrrädern unterwegs ... durchgehalten haben. In kleinen Gruppen sitzen die Pilger am Boden, die Hände mit dem Siegeszeichen gegen den Himmel gestreckt. Es wird umarmt und gebusselt. Im Pilgerbüro holt man sich den letzten Stempel, wer will, auch eine Urkunde. Beim Dankgottesdienst zu Mittag am nächsten Tag betet jeder auf seine Art. Danach geht

es für uns bei viel Gegenwind, der vom Atlantik her kommt, zum „Ausradeln“ hinaus zum westlichsten Punkt Spaniens, dem Kap Finisterre. Vor Jahrhunderten dachten die Menschen, die Welt würde hier enden. Für uns endet dort ein unvergessliches Abenteuer, das in jedem von uns Spuren für sein weiteres Leben hinterlässt. Foto: Turismo Castilla y Leon

25 und Fitness.

Traditionell: Jeder Pilger legt sich nach dem langen Marsch auf den Platz vor der at edrale in antiago fla nat rli it eine oto ur rinnerung

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In Kastilien-León hat die Gastronomie Kultcharakter. Die große Vielfalt an Ausgangsprodukten prägt die Kulinarik der Region. Am bekanntesten sind zweifellos die „Fleischbraten“ wie Spanferkel und a braten. o finden zahlreiche gastronomische Tage („jornadas gastronómicas“) statt, die dem Lamm, Schwein, Wild und den Pilzen gewidmet sind. Die Weine, die in Kastilien-León eine Herkunftsbezeichnung (D.O.) erhalten haben, sind Cigales, Bierzo, Ribera del Duero, Rueda und Toro. Innerhalb der Bezeichnung Cigales ist der Roséwein der unumstrittene König, während die Bierzo und Ribera del Duero Weine hauptsächlich Rotweine sind, deren intensive Färbung an Rubine und Sauerkirschen erinnert. Unser Spanisch beschränkt sich auf „Ola“. Als wir unser ersehntes Ziel, den Platz vor der Kathedrale, bei Sonnenuntergang erreichen, sind dort schon viele versammelt. Wir beglückwünschen uns, dass wir

Pamplona: Auch weltberühmt durch das unwürdige Stierhatz-Spektakel

Foto: Turismo de Navara

Foto: Turismo Castilla y Leon

ine ause au ir enstufen – zum Glück gibt es hunderte davon ...

Die Brücke „Hospital de Orbigo“: Seit fast 2.000 Jahren verbindet sie die Menschen.

Weil sich Pilger auch stärken müssen

Foto: Turismo de Navara

Rücken, Blasen an den Füßen und anderen Wehwehchen schleppen sie sich dahin und büßen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Sünden ab. Es dauert Tage, bis so mancher Pilger seinen Geh-Rhythmus gefunden hat und sich an die Strapazen gewöhnt. Nur ein freundliches „Ola“ durchbricht oft die Stille am Jakobsweg, aber auch in den Orten gilt dieser Gruß. In den Sommermonaten trifft man am Jakobsweg auch viele junge Menschen, über das Jahr bevölkern diesen meist Senioren.

Taglich 12 Uhr: Traditioneller Pilger-Dankgottesdienst in der Kathedrale

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ür die einen ist es die legendäre Reeperbahn mit St. Pauli, für die anderen der Hafen mit der Queen Mary II und anderen Schiffslegenden, Hamburg als Handelsstadt, bis hin zur „Elphi“, der Elbphilharmonie als neues Wahrzeichen. Doch über den Auslöser für diese Reportage erfahren Sie nur, wenn Sie zumindest hineinlesen, denn er ist sicher einmalig. Da wir nicht mit großem Gepäck unterwegs sind, stehen wir schon eine gute halbe Stunde später nach der Landung unseres Flugzeugs, aus Wien kommend, an der S- und U-Bahn-Station Landungsbrücken. Einem jener Orte in Hamburg, die jeder Besucher sich merkt, liegt er doch zentral und direkt am Hafen.

Der Pirat Störtebeker.. Unser nächstes Ziel ist die Hafencity und dort die U-Bahn-Station Universität. Denn in unmittelbarer he befindet sich unser uartier für die nächsten Tage – das neue JUFA Hamburg. Der Enkelsohn

Pirat Störtebeker begrüßt Gäste im neuen JUFA Hamburg

Foto: Hamburg Marketing

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findet schon die riesige tatue des bekannten Piraten Störtebeker in der Empfangshalle – wie könnte es anders sein – cool. Nach dem Einchecken und einem ausgiebigen Frühstück geht es dann wieder mit der U-Bahn Richtung Hauptbahnhof. „Von nun an bin ich der Reiseführer“, macht der 12-jährige eine klare Rollenverteilung. Denn er kennt sich in Hamburg aus, obwohl er vorher noch nie dort war. Das Warum ist der Auslöser für unseren t dteausflug. uhause ist er fast täglich über ein Computerspiel als Busfahrer der Hamburger Verkehrsbetriebe „im Dienst“. Sein bevorzugter Arbeitsplatz ist die Linie 109. Diese führt von Hamburg Hauptbahnhof bis hinaus nach Alsterdorf.

Und in einem Bus dieser Linie sitzen wir 30 Minuten später. Die Stationen auf der knapp dreiviertelstündigen Fahrt nach Alsterdorf kündigt mir mein Guide schon im Voraus an und natürlich auch die jeweiligen Umsteigemöglichkeiten. Es ist beruhigend für mich zu wissen, wann und wo wir aus- und umsteigen müssen. Das tun wir dann vor dem Hauptbahnhof und es geht schnurstracks zur Europapassage, dem riesigen Einkaufszentrum. Am Programm dort steht der Elbenwald-Shop – ein kleines Mekka für Harry-Potter-Fans. Nach einem ausgiebigen Aufenthalt und etlichen Einkäufen fahren wir zurück zu einer Rast ins JUFA. Danach sitzen wir in der Buslinie 111,

Beeindruckendes Schiffsmuseum

Foto: Hamburg Marketing

Es gibt viele Gründe für H die direkt beim JUFA hält, und mit ihr geht es über die Shanghai-Allee in Richtung Elbphilharmonie und Hafen. Ausgestiegen wird wieder bei den Landungsbrücken und von dort bummeln wir an der Hafenpromenade entlang. Unser Ziel ist das legendäre Hard-Rock-Café. Zum Abendessen werden Spezialburger serviert.

Hafen und die „Elphi“ Am nächsten Morgen tun wir uns leicht, den Einstieg auf das Boot zur mehrstündigen Hafenrundfahrt zu finden, denn wieder kann ich ich auf meinen Reiseführer verlassen, der schon im Vorfeld über seinen Omnibussimulator (Omsi) herausgefunden hat, wo es los geht. Als wir nach der Hafenrundfahrt der Elbphilharmonie einen Besuch abstatten, sind wir beide beeindruckt von der Mächtigkeit des Gebäudes, der überlangen Rolltreppe und der Aussichtsplaza in einer Höhe von etwa 60 Metern über der Elbe. Ja, was soll ich sagen – es kommen noch mehrere Dinge, die mein junger Stadtführer engagiert anfährt. So zum Beispiel auch das Miniatur Wunderland – ein absolutes Muss. Aber nicht nur für Kinder und Jugendliche. Auf mehreren Etagen drängen sich die Besucher und staunen ob der Miniaturwelt. Da landen am Flughafen bis zur Boeing 380 Flugzeuge jeder Größen-

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Die logische Ansage meines jugendlichen Guides vor dem Rückflug in der -Bahn zu lughafen vor de ückflug Wann denkst du, können wir wieder nach Hamburg fahren?“ JL

Wo viel Licht – da auch viel Schatten

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amburg ist sicher eine der attraktivsten Städte für Touristen, weil es mit der Elbe fast am Meer liegt und die großen und kleinen Schiffe, so wie Flughäfen, Menschen fast magisch anziehen. Es ist natürlich ein Unterschied, als Urlauber eine Stadt zu erleben, quasi i re er e, oder dort u le en (müssen). Das gilt besonders für die Hansestadt. Denn das viele Grün und die Parks signalisieren: „Das ist Hamburg, wo sich die wohlhabenden Einwohner ihren Lebensraum geschaffen haben.“

„Bus-Chauffeur“ der Linie 109 macht verdiente Pause in Alsterdorf

Das Baurecht schützt jene wohlhabenden Viertel vor Armen und Ausländern und bildet so etwas wie eine unsichtbare Hürde. Damit bleiben die Wohlhabenden eher unter sich und die Kinder ärmerer Familien haben damit kaum die Chance, die guten und besseren Schulen zu besuchen.

Warum das zu erwähnen ist: Weil Hamburg einfach eine Stadt ist, die Migranten aus aller Herren Länder, aber natürlich auch deutsche Staatsbürger, fast magnetisch anzieht. Die Menschen folgen immer der Spur des Geldes. Dieser Instinkt macht vor keiner Kultur halt. Wo besonders viel Vermögen ist, da kommt es nur sporadisch zum Bau neuer Wohnblöcke und Häuser. Auf diese Weise – und das ist das Positive – wird auch der Wert des Bestehenden geschützt. Und so ist es offensichtlich, dass die Macht des Volkes dort groß ist, wo das Volk besonders viel Vermögen hat. Alle diese Vorschriften führen dazu, dass am Ende neuer, leistbarer Wohnraum knapp ist, die Nachfrage groß und daher Wohnen sehr teuer. Und das Regulativ ist daher einfach. Viele Menschen können nicht umsiedeln, weil sie auch ihr Einkommen nicht steigern können. Wo man aufwächst, in welchem Umfeld ist entscheidend für das spätere Leben. Eine bessere Wohngegend ist auch ein Ticket für eine bessere Zukunft. Die einkommensschwachen Familien landen dort, wo die Wohlhabenden nicht leben wollen. Und eine bessere Integration gelingt nur in den besseren Vierteln. Dort, wo sich die Banken, die Schulen, die Apotheken und, und angesiedelt haben und bleiben. Kein Wunder, dass sich in den Problem-

Foto Hamburg Marketing / Michael Zapf

ordnung. Aus dem Lautsprecher kommt der Originalton der Motorengeräusche und die Flugzeuge werden wie von Geisterhand an ihre Parkposition oder zur Landebahn gebracht – alles Meisterleistungen der Programmiertechnik! Aber auch das Traditionelle ist gefragt. Eine unterhaltsame Stadtrundfahrt mit dem Bus, oder das Schifffahrtsmuseum mit vielen Dingen zum Angreifen. Und an den Abenden gab s noch einen Pflichtbesuch: Das war der riesengroße Vergnügungspark und Rummelplatz in St. Pauli. Halb Hamburg schien dort all abendlich vertreten zu sein, lange Warteschlangen vor den einzelnen Attraktionen und viele begeisterte Kinder.

Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Sven Schwarze

Foto: Hamburg Marketing

r HAMBURG als Reiseziel

Foto: www.mediaserver.hamburg.de / DoubleVision - doublevision.me

Museumsbahn, F. Lindmoser

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vierteln die Bandenkriminalität und auch die Macht der Familienclans ausgeweitet haben. Jahrzehnte wurde diese Entwicklung kleingeredet oder auch unterschätzt. Es sind keine erfreulichen Zahlen, die die Hamburger Polizei veröffentlicht. Bei 36.000 aufgezeigten Straftaten sind knapp 10 Prozent Täter mit einem Asylhintergrund und der Anteil der Asylwerber und Flüchtlinge bzw. der Geduldeten steigt. In vielen dieser Bevölkerungsgruppen gilt der Grundsatz: „Mein einziges Gesetz – das sind meine Eltern, ist meine Familie.“ Auch in Hamburg wurde versäumt, die Bildung von Clans zu stoppen, jener Familien, die in den 80er- und 90er-Jahren nach Europa, Deutschland und da auch ins li erale, eltoffene am urg ge tet waren. Diese Menschen leben in einer Parallelwelt und ihre Großfamilien mit hunderten Verwandten leben in Berlin, im Ruhrgebiet. Sie bilden ein Netzwerk, in dem das staatliche Recht negiert wird. Es geht um Raub, Gewalttaten, Drogenhandel. Wenn sie mit dem Gesetz in Koni t ommen, dann ei eder on i nen, was passiert – aber auch, dass hunderte hinter dem Betroffenen stehen und ihn schützen. Junge Täter gehen bald wieder frei und werden später in der Familie für ihren Einsatz, für ihre Loyalität belohnt. Kein Wunder daher, dass sich in Deutschland und speziell auch in Hamburg anti-muslimische Hassgruppen bilden. Und diese Entwicklung ist der Bodensatz f r on i te in einer sonst se r offenen, politisch toleranten Weltstadt. April/Mai 2019 33

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Wolf D. Hartmann, Wolfgang Maennig, Run Wang hinas eue eidenstrasse ooperation statt solation er ollentausch i Welthandel rankfurter Allge eine Buch Erstmals werden die globalen Veränderungen in der Weltwirtschaft anal siert, die durch hinas geopolitisches andeln zu erwarten sind und die sich als egenpol zu angels chsischen solationis us abzeichnen. as Buch behandelt die chinesische Vision neuer Welthandelsrouten im 21. Jahrhundert die Belt oad - nitiative. ieses gewaltige Pro ekt einer neuen eidenstra e in Anlehnung an die historische eidenstra e ist zentraler Bestandteil der chinesischen euorientierung i freien Welthandel. hina ist inzwischen zu wichtigsten andelspartner für Europa und eutschland geworden. esen ie, ob für die betroffenen Wirtschaftsregionen die hancen oder isiken der eidenstra e- nitiative überwiegen und ob es nicht an der eit ist, über neue or en der weltweiten ooperation statt onfrontation nachzudenken. Monica Kristensen A undsens letzte eise btb A . Juni besteigt oald A undsen in ro s ein franz sisches lugboot it iel pitzbergen. er Bezwinger des üdpols und norwegische Nationalheld macht sich auf, den italienischen Polarforscher berto obile zu retten, der it de uftschiff talia bei der ückkehr vo ordpol abgestürzt ist. A Abend enes ages geht ein unkspruch von der atha 7 ein es sind die letzten ebenszeichen A undsens und der rew. Bis heute fehlt ede pur von ihnen. Was ist da als tats chlich passiert oku entationsarchiv des sterreichischen Widerstands Widerstand und erfolgung in der teier ark lio raz ie neu erschienene Edition doku entiert den antifaschistischen Widerstand. Bislang konnten

für ganz sterreich die a en von rund . 00 Menschen ermittelt werden, die in den Jahren der - iktatur als pfer politischer erfolgung hingerichtet oder er ordet wurden bzw. infolge der erfolgungen u s eben ka en, wobei nach derzeitige tand ehr als . 00 M nner und rauen als politische egner nnen i engeren inn u s eben ka en. ür die teier ark sind rund 00 pfer ausgewiesen.

hristoph Butterwegge Ar ut in eine reichen and wie das Proble verharmlost und verdrängt wird a pus

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er ehrte lucht igration, Angst vor gesellschaftliche Abstieg und soziale ngleichheit bwohl diese he en viele Menschen u treiben, wird Ar ut in eutschland, so hristoph Butterwegge, nicht konse uent bek pft, sondern verharmlost und „ideologisch entsorgt“. n der aktualisierten Auflage seines tandardwerks diskutiert, er auch was getan werden uss, die luft zwischen Ar und eich wieder zu schlie en.

BUCHTIPPS Dennis Lehane Der Abgrund in dir Roman, Diogenes Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein eben ohne finanzielle orgen, einen gutaussehenden, liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer ekunde acht ausgerechnet dieser Mann ihr eben zu einer arce aus Betrug, Verrat und Gefahr. Nichts ist mehr, wie es scheint, und Rachel muss sich entscheiden: Wird sie k pfen für das, was sie liebt, oder i trudel einer unglaublichen erschw rung untergehen?

Petra Wild ieblingsfeind sla ProMedia Die Gewalt gegen Musliminnen und Muslime hat weltweit eine i ension erreicht, die es rechtfertigt, von der gr ten rassistischen Massenobilisierung seit de aschis us zu sprechen. iese war nur glich, weil der sla neben dem Judentum eines der ältesten und wirkungs chtigsten eindbilder Europas ist. eit eher haben die Europ er ihre dentit t in Abgrenzung gegen den sla besti t. Europ er sein hie schon i Mittelalter vor alle , kein Musli zu sein. n der hetorik vo christlich- üdischen Abendland scheint diese alte rontstellung wieder auf. Michelle ba a Becoming – Meine Geschichte Goldmann Verlag ier erz hlt sie erst als ihre eschichte in ihren eigenen Worten und auf ihre ganz eigene Art. ie nimmt uns mit in ihre Welt und berichtet von all den Erfahrungen, die sie zu der starken rau ge acht haben, die sie heute ist. War herzig, weise und unverblü t erz hlt sie von ihrer indheit an der hicagoer outh ide, von den Jahren als Anw ltin und leitende Angestellte, von der nicht immer einfachen Zeit als berufst tige Mutter sowie von ihre eben an Baracks eite und de eben ihrer a ilie i Wei en aus. nadenlos ehrlich und voller Esprit schreibt sie sowohl über gro e Erfolge als auch über bittere Entt uschungen, den privaten wie den ffentlichen. as Buch enth lt die ungew hnlich inti en Erinnerungen einer rau it erz und ubstanz, deren eschichte uns zeigt, wie wichtig es ist, seiner eigenen ti e zu folgen. iorgio cerbanenco Duca Lamberti ermittelt: Der Lombardische Kurier olio erlag n seine neuen all sieht sich uca a berti it eine besonders brutalen berfall halbwüchsiger chüler auf ihre ehrerin konfrontiert. ie unge rau stirbt an den olgen ihrer Misshandlung. Als a berti der erdacht ko t, dass hinter de Mord das kaltblütige alkül eines Erwachsenen stecken k nnte, greift er zu eine ungew hnlichen Mittel und bringt sich fast u opf und ragen.

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RUBRIK

Michael Braun Alexander ichtig reich 0 zeitlose Mosaik

Inland oku entation Regie: lli ladik Darsteller: arl Markovics, abine Timoteo, Valentin Hagg, Andrè Wil s, do a el

eldregeln

Wie finde ich zu finanziellen lück eichtu ist nicht alles und doch kann er vieles erleichtern. Den Wunsch nach Wohlstand und Absicherung teilen viele, doch den Weg dorthin kennen nur wenige. inanze perte Michael Braun Ale ander erkl rt, wie ie die lange eise in den ateriellen Wohlstand ohne r enwahn und falsche offnungen angehen k nnen. enn wer wei , wonach er suchen uss, braucht weder buchhalterische Erbsenz hlerei noch hehre pekulation. achah en ausdrücklich erwünscht

Martin lück, i er noch als pringer eingesetzt, landet in der Abteilung eib und eben i andeskri inala t raz. ie traditionelle Abneigung der teirer gegen alles Wienerische macht dem hefinspektor zu schaffen, aber raz zeigt sich nach seiner Ankunft von seiner aufregenden eite. Mehrere steri se odesf lle i il teichviertel halten nicht nur die st dtische ulturszene in Atem ... orgen

Es sti t etwas nicht das efühl teilen viele. Aus der he betrachtet zeigt sich icht und nicht genügend wahrgeno ene Proble felder bergen für die freie Gesellschaft immer schwerer zu l schende Brandherde und eine ollapsneigung der ste e. Paare und a ilien, inder und Alte, lüchtlinge und Eliten stehen i okus dieses ebattenbuches W . ie risens pto e werden klar benannt, die abus, die i Weiter so verharren lassen, gebrochen. egen die esignation at et edes apitel die Energie und die kreative na ik eines neuen Miteinanders. or rt beweist sich ie ivilgesellschaft kann lokal und übergreifend ihre Proble e l sen. Wenn W wollen, zusa enfinden und handeln.

otos pol film erlei

Wolfgang Picken W ie ivilgesellschaft von ütersloher erlagshaus

oto la at ol film erlei

r n Mezei lück in der teier ark Ars Vivendi

Stan & Ollie o die Regie: Jon . Baird Darsteller: teve oogan, John . eill , hirle enderson, Danny Huston, Nina Arianda tan aurel und liver ard , das beliebteste o iker- uo der Welt, befindet sich auf einer our durch ro britannien. hre besten Jahre als die nige der oll woodko die hinter sich, sehen sie sich mit einer ungewissen ukunft konfrontiert. u Beginn ihrer our kreuz und uer durchs Land, sind die Zuschauerräume enttäuschend leer. Doch durch ihr alent, sich i er wieder gegenseitig zu achen zu bringen, beginnt der unke auf ihr Publiku überzuspringen. Es gelingt ihnen durch den har e und die Brillanz ihrer Aufführungen, alte ans zurückzugewinnen und neue zu begeistern ... Der Flohmarkt von Madame Claire Drama Regie: Julie Bertuccelli Darsteller: Catherine Deneuve, Chiara Mastroianni, Alice Taglioni, aure ala , a ir ues i

otos ilmladen ilm erlei

Hörbuch

avid Baldacci er eind i unkeln hriller Will Robie und Jessica Reel sind die zwei t dlichsten Auftragskiller der - egierung. W hrend ihrer gefährlichen Missionen in Übersee hält ihnen ein Mann zu ause den ücken frei Blue Man, ihr ührungsoffizier bei der A. Als Blue Man i ei aturlaub spurlos verschwindet, achen Robie und Reel sich sofort auf den Weg nach Colorado. Bald wird alles zu eine nackten a pf u s berleben ...

ie Wiener Arbeiterbezirke gelten als die Wiege der sterreichischen ozialde okratie. och seit einigen Jahren uss diese Partei in ihren angesta ten Bezirken ver ehrt erluste verzeichnen. iele Menschen gehen gar nicht ehr zur Wahl oder wenden sich rechtspopulistischen Parteien zu. nland portr tiert drei Menschen, begleitet sie in ihr privates feld, in ihren beruflichen Alltag, zu Wahlveranstaltungen und zeigt ihre Proble e, Ängste und Gesinnungen.

An eine wundersch nen o ertag wacht in eine kleinen franz sischen orf Mada e laire auf überzeugt davon, dass heute ihr letzter ag auf Erden sei. laire beschlie t, ihr gesa tes ab und ut i arten ihres gro zügigen andhauses zu verkaufen, as ganze orf ko t bei de au ergew hnlichen loh arkt auf seine osten. April Mai 0

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FREIER EINTRITT IM MAI! Im Mai haben Sie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bei allen Zielen der Steiermark-Card freien Eintritt mit dem Freizeit-Ticket. MIT BUS , BAHN & B DIE STEIE IM RMAR ERLEBEN K !

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