Steiermarkmagazin KLIPP 2019-01

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G‘schmackiges aus dem Turm des Wissens Vision vom Science-TowerErbauer Hans Höllwart ist Wirklichkeit geworden

Das zweite Leben von Verena Geier

Schutzzonen in Graz zeigen Wirkung

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Im Kampf gegen Straßenkriminalität

Ge Do rh rf ard im Se A he lle rs in Ha ga nd n we g g rke eb rd au ör t fl

Nur eine Transplantation am LKH Univ. Klinikum Graz konnte sie retten

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Startrompeter Toni Maier feierte Jubiläum mit Freunden

060130.000 Besucher in Gent

Super Erfolg für die Steiermark

070... da kann man gut lustig sein

Internationales Gastspiel der Kunst Uni Graz in Eggersdorf

COVERSTORY 140G‘schmackiges aus dem Turm des Wissens

Hans Höllwarts Vision ist Wirklichkeit geworden

CHRONIK

HINTERGRUND

080Aufwärmen für LT-Wahl 2020

240 Balsam für den Südsudan

090Schutzzonen zeigen Wirkung

290Ein Dorf im Alleingang gebaut

AK-Wahl, Volksbefragung, EU-Wahl

Im Kampf gegen Straßenkriminalität

10 „Schwierige Operation“

130Lilly 340Mediathek

Franz Kerber auf Abschiedstour

Medieninhaber und Herausgeber: Waagner-Biro-Straße 100, 8020 Graz, Fiedhofgasse 20, Tel. 0316/426080-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at

Steiermark im EU-Spitzenfeld Steiermarks Weg an die Spitze

KULINARIK 160 Gut essen möchte jeder von uns

Qualität bei Quantität in Großküchen und Kantinen

GESUNDHEIT

260Das 2. Leben von Verena Geier

Transplantation rettete sie

270„Das schönste Geschenk“

Mutter spendete Tochter Niere

MOBILITÄT 270Auf der Höhe der Zeit

Kia Ceed im KLIPP-Test

Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Damijan Kranc, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. Nächster Erscheinungstermin: April 2019 www.klippmagazin.at

Impressum: Freiheitliche Arbeitnehmer Steiermark · Rauchleitenstraße 43, 8010 Graz

220 Schokoladenmenü im nullneun

Gast in der Region Hochkönig

STANDARDS

Ordenskrankenhaus Graz-Mitte

210Bewusst auf dem Holzweg

Gerhard Sehers Handwerkerdörfl in Pichla bei Mureck

120„Stärken weiter entwickeln“

320Sauna im Bus am Hotel-Dach

Hilfsaktion von Alois Gölles

110Steiermärkische Sparkasse

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040Vergoldete Töne zum 70er

FREIZEIT

Foto: Eder Hotels GmbH

Inhalt

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Jetzt auch in der AK FA/FPÖ wählen

AK-Wahl 2019 28. März bis 10. April 2

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WIR FLIEGEN AUF GRÜN Wer die Natur liebt, der schützt sie. Zum Beispiel vor CO2 und anderen Schadstoffen. Mit Erneuerbarer Energie geht das. Darum setzen wir auf Windenergie und Photovoltaik. Und natürlich auf Strom aus Wasserkraft. Zu 100 Prozent frei von Emissionen – regional und nachhaltig. Warum? Weil saubere Energie ein Auftrag für uns alle ist.

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... beim „Happy Birthday“ mit illustrer Runde bei privater Feier in der Skybar am Grazer Schlossberg

Vergoldete Töne zum 70er „S

onst geht das net“, gibt Toni Maier, der Herr Professor, unumwunden zu, dass er deshalb auch heute noch mehrmals am Tag übt. Bei einer privaten Geburtstagsfeier anlässlich seines 70ers blies er in der Skybar am Schlossberg in Graz seine Version des Beatles-Songs „Yesterday“ als Ständchen – Gänsehautfeeling auslösend in der Runde! Als Draufgabe dann die Landeshymne. „Ich hab’s im Leben nie einfach gehabt und leg‘ mein ganzes Herz in die Musik hinein“, zeigte er sich gerührt ob der Begeisterung seiner Zuhörer. Den internationalen

Durchbruch brachte ihm in jungen Jahren sein Soloauftritt in der TV-Sendung „Der goldene Schuss“ mit Vico Torriani. Es folgten Jahre bei den Wiener Symphonikern, hunderte Konzerte – darunter berühmte Dirigenten, wie Karl Böhm, Leonard Bernstein und Herbert von Karajan. Nach dieser Zeit holte ihn das Land zurück in die Steiermark. Toni Maier leitete 15 Jahre das Johann-Josef-Fux-Konservatorium in Graz. Er setzte viele Reformen um. Der Bundespräsident verlieh ihm den Professoren-Titel. „Aber einfach hatte ich es nie“, so der Herr Professor, Hofrat und Magister. Auch nicht, als er vor mehr als 50.000 entfesselten Sturm-Fans anlässlich

Geburtsstunde eines Superstars ... war am Bauernbundball in Graz

Foto: Fischer Foto: Arthur

ein Drehbuchschreiber hätte sich für den 70. Bauernbund-Jubiläumsball eine bessere Story ausdenken können. Vor zehn Jahren hatte Andreas Gabalier zum ersten Mal als „Schlager-Nobody“ am Bauernbundball seinen ersten Live-Auftritt – mit nur zwei Liedern als Repertoire, wie er erzählt. Die begeisterten „Zugabe-Zugabe“-Wünsche der tausenden Besucher in der Grazer Messehalle konnte er nur dadurch erfüllen, dass er die Lieder wiederholte. Das war also die Geburtsstunde seiner mittlerweile unglaublichen Karriere im deutschsprachigen Raum, mit

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millionenverkauften Tonträgern und hunderttausenden Fans bei seinen Konzerten. Andreas Gabalier polarisiert durch seine Burschikosität, lässt sich in Deutschland als „Österreichischer Bauernbua“ bejubeln, obwohl er von seiner Herkunft her keiner ist, aber was soll’s – der Erfolg gibt ihm Recht. Sein 40-Minuten-Auftritt beim Jubiläumsball war dann auch so etwas wie ein kleines Dankeschön an den Bauernbund und seinen Organisator Franz Tonner, der ihm damals diese Chance vor so einem großen Publikum bot. Bürgermeister Siegfried Nagl überreichte dem Superstar als Danke-

Diagonale 2019: eigenwillig,

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Ehrenzeichen von der Stadt Graz für Andreas Gabalier

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Internationale

schön der Stadt Graz nach seinem bejubelten Auftritt das Ehrenzeichen der Stadt Graz. Die sonstige (Polit-)Prominenz mit Kanzler Sebastian Kurz an der Spitze wurde damit zu Nebendarstellern. Für die 16.000 Ballbesucher ist das Remmidemmi auf der Bühne und was die Prominenz so tut, aber ohnehin nicht das Wichtigste. Sie feiern ausgelassen zwischen Lebkuchen, Brezeln und Krapfen bei Wein und Bier und was es sonst noch zu trinken gibt. Da wird gebusselt, was das Trachtenzeug so hält, da wird auch barfuß eine Polka nach der anderen getanzt und zum Z’sammrücken gibt’s viele Gelegenheiten. Nicht zuletzt auf dem Tanzboden. So war es beim Bauernbundball 2019 und 2020 wird’s nicht anders sein.

s war ein sehr schönes Gefühl“, beschreibt die ehemalige Grün-Politikerin und Spitzenkandidatin Ingrid Lechner-Sonnek ihren GemütsEine Steirerin: zustand. Sie war Regisseurin Marie zur Berlinale nach Kreutzer Berlin gereist. Dort erlebte sie die Weltpremiere des Films „Der Boden unter den Füßen“, in dem ihre Tochter Marie Kreutzer für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet. Sie habe zwar keinen Bären als Trophäe nach Österreich mitnehmen können, aber wenn man bedenke, dass 6.000 Filme für das Festival eingereicht wurden und der Film ihrer Tochter einer von 17 war, der in den Hauptbewerb kam, dann war das schon ein ganz, ganz großer Erfolg. Dieser lässt sich auch am Interesse der internationalen Filmbranche ablesen. Die Diagonale (19. bis 24. März 2019) eröffnet mit Kreutzers neuem Film. Dieser zeigt, dass von Stress und

Foto: Wolf Silveri

Trompeter-Legende Professor Toni Maier feiert Jubiläum

der Meisterschaft 1998 die von ihm komponierte Sturm-Hymne vom Balkon des Rathauses über den Grazer Hauptplatz schmetterte. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl war in die Skybar gekommen. Als Zeichen der Wertschätzung der Stadt überreichte er ihm das „Goldene Ehrenzeichen“. „Du berührst mit deiner Musik die Seelen der Menschen“, so Siegfried Nagl. Es gibt weltweit in seiner Altersklasse nur wenige Musiker, die ihr Instrument noch auf einem so hohen Level blasen. Nicht zuletzt deshalb wollen Toni Maiers Söhne Martin und Stefan im Herbst dieses Jahres mit und für den Vater einen Geburtstagsabend auf die Beine stellen, an dem befreundete, internationale Musikgrößen ihm zu Ehren und mit ihm aufspielen werden. Da wird auch seine Frau Traudl dabei sein. Bei der Feier am Schlossberg fehlte sie, weil sie zu Hause in Bärnbach mit Grippe darnieder lag. Tonis Frau ist eine ehemalige Jodlerkönigin, kommt aus Tirol, begeisterte auf der Bühne aber auch mit ihren Interpretationen von Liedern der legendären französischen Chanson-Sängerin Edith Piaf. „Wo man singt, da lass‘ dich ruhig nieder“, heißt es in einer alten Lieder-Botschaft. Die „Maier-Family“ und deren gelebte Gastfreundschaft in Bärnbach ist das beste Beispiel dafür.

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SPOTS meinsam mit seinen beiden Brüdern Wolfgang (Bild unten re.) und Ernst hat er 1,5 Millionen Euro in die Hand genommen, um die Rutsche zu realisieren. „Vor rund drei Jahren hatten wir die Idee einer Rutsche hier im Schlossberg – mit dem Hintergrund, dass wir ja in Thailand auch eine Sommer-

3 Euro für Venedig ? Ich bin für 10. Mindes tens.

Kaum blin zeln die e rsten Son tungen vo nenstrahl ller Ange en im März b o te für Rei der moder sind die Z sen. Dabe nen Plage eii ist das n – Facebook, wie frühe Reisen ei r die Heus Feinstaub n e c o h der Plast wir den fr recken od iksackerl er heute eien Woch n e . n Ge hauen. Sc entgegen, höner, lä um dann ri stresst hecheln as nger und w c als der vo htig auf d e iter soll nF en Putz zu war die der Urlau man muss s reunden und Nachba b ausfall rn. Urlau zweideutige ie herzei en be sind St gen könne Längst is n, egal, w atussymbo t das Dikt Aufforderung von le, a s u s m i „ e einem br I Alles Ung Siegfried Nagl bei der Eröfflück in de mmanuel Kants in V ingen. e r r v g We erstehen, essenheit nung der Schlossbergrutsche. „Als ruhig in i lt kommt daher, da geraten: ss die Men hrem Zimm Philosoph Bürgermeister würde ich das so nie er zu blei schen nic der Aufkl ht ben.“ De ärung war der der Ge r promine sagen“ – bevor es für seine Stadtrodelbahn auch ein p istesgesc n t e r o h m i i c v n h or die Tor enter Nic senatskollegen Günther Riegler betreiben“, h e seiner H te. Ein einziges M al ließ er treiseneimatstad dort Kaff (Bild li.), Mario Eustacchio und blickt er zurück. t Königsb ee, „hiel s i ch bis erg kutsc t sich etw Zeitgenos zuletzt auch für ihn 175 Meter nach In Graz geht es direkt hieren, t a eine hal se überli rank be Stunde eferte, „ Vergnügen unten ging. „Mit einer Gesamthöhe neben dem Lift auf speauf“, wi und fuhr z s satt nac e iemlich h ein h Hause“ eiter, do von 64 Metern ist es die größte ziell gefertigten Matten mit . Wir Uners ch des ä t t l ichen quä Underground-Rutsche der Welt“, ist bis zu 30 km/h durch wechselnbahnen, t len uns li rampeln d eber durc Andreas Diesel (Bild unten li.) stolz de Kurven rasant bergab. In knapp ie schöns h Staus au Strände d t e n f den Auto e S r t ädte kapu M e auf das Projekt seiner Familie. Geeiner Minute ist man unten. e r e o d e t r fliegen zum Shopp en. Dass b über das W t, versauen die e o i ch m Fliegen schen, Ti ere und Pf das CO2 le enende nach New Yo lanzen le rk i s wissen wi e rieselt iden – was ll: Ein ac und Mens o h l t l stündiger 3600 Kilo s? Wer es gramm CO2 Flug nach g - pro Pers New York p enau schnittli on. Zum Ve roduziert che jährl rgleich: ich Tonnen pr Der durch o Kopf. Ko e CO2-Ausstoß in Ö sterreich n k l darf nich u s i o : W beträgt 9 er dreima t einmal m ,6 l n e a h c r fasste da h flatulier s kurz und en. Der he New York fliegt, bündig so l steht fes lsichtige zu t, sind di Eugen Rot e oft, die sammen: „Die beste h n Reisen, man unter „Man muss das lässt.“ sich selb st erkenn ter Kant. en“, lau Reisen öf tete das C fnet aber ihn mit zu redo von A nicht den vielen Ei ltmeisGeist, so ndrücken. sondern i ndern ver Wer denke n sich hin Maria Kreutzers Film „Der w irrt n e will, geh in. Wenn M Kants, no t nicht au atthias C ch mit gew Boden unter den Füßen“ eröffnet s, l a i udius, ei ssem Rech tut, so ka Diagonale am 19. März in der n Zeitgen t sagte: „ nn er was o sse W e er nn jemand nicht meh Helmut-List-Halle in Graz. eine Reis r. Nicht n zählen,“ so gilt e d u a r s heute sc das gleic hon lange he Essen s sehen die Hotels ü berall gl erviert u Tourismus eich aus, nd überal verändert l deutsch wird auch das L die lokal gesproche eben der B e Kultur. n ; der e U v n ölkerung d die gepr nichts an und verdr deres als iesenen R ängt esorts un vom Gastl d Clubs si and separ Spätesten ierte Par n d s nach Goe allelwelt thes Ital schenverk en. ienischer ehr nach I R eise hätt talien un ja, aber n e man den ters ur via Buc Kuth. Warum a agen müssen. Itali im Fernse ensehnsuc uch hinfa hen ist al ht h r les schön schießend er, und es en, in der Phantas en Japane i e s r und kein tehen ein Nehmen wi em keine s und e besoffe r Karl May nen Lands e als Beisp Balkan, K l eute im We lfieiel. Der b urdistan, g . e schrieb d die Cordi ohne jema ie W lle ls dort ge wesen zu s ren und die halbe W üste, den Städte wi elt perfe ein. Ich e Venedig kt – habe Vers , die eine Tagesgäst t n ä ndnis für O e b o e l inführen u s f ü r Karriereängsten gezeichnete Leben einer ehrgeizigen, jungen die bedro wollen. E geplanten hliche Fl in weit hö drei Euro ut der Unternehmensberaterin aus Wien, die sich auch um ihre herer Bet wäre ange daran dar r ag als die b r f a c s h ich auch r t . V psychisch schwer kranke Schwester kümmern muss. „Ich mae n e dig ist gr uhig der P oßes Thea reis orie che meine Filme immer sehr intuitiv, mache das, was mich ter, ntieren. antreibt und interessiert. Das ist für mich Spannung“, so die .

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nale Highlights

Foto: Juhani Zebra

enwillig, hellwach und radikal

Regisseurin im Gespräch mit der „Kleinen Zeitung“. Das Diagonale-Programm entspricht einer Filmlandschaft, die unberechenbar, hellwach, eigenwillig, mitunter radikal oder politisch kommentierend sei, so die Indentanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. Weitere Highlights: Elfriede Jelineks Opus magnum „Die Kinder der Toten“, Gregor Schmidingers Porträt über die Angststörung eines 17-Jährigen mit Josef Hader und Simon Frühwirth. Ein Höhepunkt: der Besuch von Hollywood-Schauspielerin Rose McGowan. Sie war eine der ersten Aktivistinen im Kampf der „#metoo“-Debatte.

Reinhard Schuch

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130.000 Besucher KLIPP-Ausstellung „Stille Helden“ in Gent löst in Belgien starkes Echo aus. Super Erfolg für die Steiermark W arum hängt Hitler in der St. Bavo Kathedrale? – löste die vom Steiermarkmagazin KLIPP initiierte und vom Land Steiermark unterstützte Ausstellung hitzige Debatten und Schlagzeilen in den belgischen Medien aus. Das war im Oktober des Vorjahres. Die Eröffnung der Ausstellung „Stille Helden aus Salzkammergut retten Genter Altar“ nahmen Kulturlandesrat Christopher Drexler und Ludo Collin, der Rektor der St. Bavo Kathedrale vor. Rund 130.000 Besucher verzeichnete die Ausstellung nach Angabe von Rektor Ludo Collin, die bis in den Advent hinein gelaufen ist. Er hatte die Ausstellung „Stille Helden“ ermöglicht.

Ludo Collin stellte sich auch der Kritik der belgischen Medien.

LR Christopher Drexler: Würdigung eines mutigen Einsatzes.

Im Salzbergwerk Altaussee hatte das Nazi-Regime tausende wertvollste aus ganz Europa zusammen „geraubte“ Gemälde, Skulpturen und andere Kunstgüter in den letzten zwei Kriegsjahren unter strengster Geheimhaltung gebunkert. Darunter war auch der Genter Altar. Kurz vor Kriegsende und der vernichtenden Niederlage der Nazis wollte der fanatische Gauleiter August Eigruber das Bergwerk durch Fliegerbomben in die Luft sprengen und damit alles vernichten. Die Bergleute Friedrich Kleinhapl: Sein Spiel in der Kathedrale berührte

Dokumentation interessierte ...

Alphornbläser sorgten für Staunen und Gleichgesinnte verhinderten mit Glück und Mut die Zerstörung. Weil nach dem Krieg alle zu den Rettern gehören wollten, gab es Jahrzehnte keine Würdigung dieser Tat. Der Genter Altar war einer der herausragenden Kunstschätze, aber selbst die Verantwortlichen dort wussten nicht um die Dramatik der Rettung. Bereits im September 2016 hatte KLIPP in Altaussee einen Würdigungsakt für die Stillen Helden organisiert. Unter den Gästen Kanzler Ludo Collin aus Gent, weitere Vertreter des Landes Belgien mit der Region Flandern, sowie Vertreter der USA. Deren „Monuments Men“ leisteten einen wichtigen Beitrag bei der Rettung und Rückführung der unschätzbaren europäischen Kulturgüter. Die St. Bavo Kathedrale in Gent ist mit einer Million Besuchern pro Jahr ein Besuchermagnet. Dieser Umstand kam der Ausstellung natürlich zugute. Die Besucher erfuhren aber erstmals, dass es ohne die Stillen Helden keinen Genter Altar mehr gäbe.

Künstler Oskar Stockers Arbeiten beeindruckten

Die Bösen und die Guten – Hitler und Stille Helden. Kirchenchef Ludo Collin und LR Christopher Drexler (re.) bei der Eröffnung.

Interesse der Besucher galt nicht nur dem Genter Altar, sondern auch den Arbeiten des steirischen Künstlers Oskar Stocker.

3 Milllionen in 2 Minuten Jürgen Lehner: „Den Mutigen durch Verschweigen nicht die Identität rauben.“

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„Abordnung“ aus dem Salzkammergut

Steirisches Startup Instahelp im Rampenlicht von Puls 4

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„Da kann man gut lustig sein ...“ (auch in Eggersdorf)

Internationales Ensemble der Kunst Uni Graz begeistert

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an sah es den jungen Stimmungsmachern für den unterhaltsamen Abend an, wie glücklich und zufrieden sie über ihre Leistung waren. Es gab am Ende minutenlangen Applaus im übervollen Saal und den Dank von Bürgermeister Reinhard Pichler und Vizebürgermeister Johann Zaunschirm. Hatte doch das 40-köpfige, internationale Musik- und Gesangsensemble der Kunst Uni Graz mit dem Melodienabend „Im Salzkammergut, da kann man gut …“ wohl die österreichischste aller Operetten auf die Bühne der Kulturhalle in Eggersdorf bei Graz gebracht. Im Ensemble junge Künstler aus Serbien, Iran, Spanien, Ungarn, Slowenien, Italien, Japan, Großbritannien und natürlich Österreich. Der bunte Strauß an bekannten (Operetten-)Melodien – unter der Projektleitung von Günter Fruhmann – war verpackt in eine amüsante Liebesgeschichte. Diese moderierte der „letzte“ Kammerdiener seiner Majestät Kaiser Franz Jo-

Foto: Instahelp

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Für tolle Stimmung im Kulturzentrum Eggersdorf sorgten die jungen Künstler mit Operettenmelodien wie „Was kann der Sigismund dafür ...“. Freude bei den Organisatoren (v.l.) Bgm. Reinhard Pichler, Sponsor Franz Wuthe und Kulturreferent Johann Zaunschirm.

sef, gespielt von Janos Mischuretz. Bereits an drei Tagen zuvor hatte das Ensemble im Theater im Palais diesen Operettenabend ebenfalls mit viel Erfolg gespielt. Im Vorjahr gastierte die Kunst Uni Graz mit der Oper „Liebestrank“ von Gaetano Donizetti zum ersten Mal in Eggersdorf und die „Regisseure“ für das Gastspiel, Bürgermeister Reinhard Pichler, Kulturreferent Johann Zaunschirm und Sponsor Franz Wuthe (von der Richard Wagner Gesellschaft Graz) waren erfreut über die Akzeptanz

ir gratulieren! Instahelp, das Grazer Startup für mentale Gesundheit, hat ein 3 Millionen Euro Investment an Land gezogen.“ – freut man sich auch in der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG) über den beeindruckenden Erfolg und überzeugenden Auftritt beim PULS 4-Erfolgsformat „2 Minuten 2 Millionen“. Das steirische Startup sichert sich in der Sendung ein Media-Investment durch die ProSiebenSat.1 Gruppe. Nicht nur das: Nach Aufzeichnung und Ausstrahlung der Sendung konnten weitere Investoren an

bei den Eggersdorfern. Bereits wenige Wochen später war dann die diesjährige Aufführung fixiert. Von Seiten der Gemeinde gibt es das Bestreben, mit der Kunst Uni Graz eine mehrjährige Partnerschaft einzugehen. Es ist eine wirkliche „Win-Win-Situation“ für alle: Das Publikum bekommt hochprofessionelle Inszenierungen „serviert“ und die jungen Künstler der Kunst Uni Graz erhalten damit zusätzliche Bühnenerfahrung. Auch 2020 wollen die Studierenden der Kunst Uni Graz in Eggersdorf wieder zeigen, was sie drauf haben.

Bord geholt werden. Unterm Strich sind es nun 3 Millionen Euro für Bernadette Frech und ihr Team. Das Ziel der psychologischen Online-Plattform ist es, die mentale Gesundheit durch den einfachen und unkomplizierten Zugang zu professioneller Hilfe zu fördern. Auf der Plattform bieten Klinische und Gesundheitspsychologen umfassende Beratung an. Die Beratungs-Sessions sind anonym, orts- und zeitunabhängig nutzbar. Das Millionen-Investment unterstützt die ambitionierte Wachstumsstrategie des HealthTech-Startups. Februar/März 2019 7

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Spannende Landtagswahl 2020 rückt näher und näher

Heiße Themen bei drei Aufwärmrunden

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leich drei Mal sind Steirer in den nächsten Wochen bis zum 26. Mai zu den Wahlurnen gerufen. Wichtige politische Weichenstellungen werden mit der AK-Wahl, der Volksbefragung zum Leitspital Liezen und der EU-Wahl getroffen. Die Ergebnisse werden auch eine „politische

Grundstimmung“ im Lande widerspiegeln. Es wird auch über heiße Eisen der Landespolitik abgestimmt. Demoskopen sprechen in solchen Fällen von Denkzettel-Wahlen, infolge aktueller Polit-Entscheidungen. Das „Karfreitag-Dilemma“ könnte ein solches sein.

Foto: FPÖ Steiermark

Foto: AK Stmk/Temel

Hält die rote Bastion?

AK-Präsident Josef Pesserl (re.) und Direktor Wolfgang Bartosch Sozialdemokraten und Fraktion Christlicher Gewerkschafter mit humanoidem Roboter. Ist er der künftige Stimmenzähler? mit Franz Gosch mussten 2014 Verluste hinnehmen.

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ie AK-Wahl läuft vom 28. März bis 10. April, knapp 230.000 Arbeitnehmer sind wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag 2014 bei nicht einmal 30 Prozent. Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) mit Spitzenkandidat Josef Pesserl hat die absolute Mehrheit zu verteidigen. 110 Mandate sind im AK-Parlament zu vergeben. Mit dem politischen Dauerbrenner, dem

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12-Stunden-Arbeitstag, und der Aufregung um die neue Karfreitag-Lösung erwarten sich alle Fraktionen eine starke Mobilisierung der Nichtwähler. Das bisherige Kräfteverhältnis: FSG 55,4 Prozent (64 Mandate), ÖAAB 15,8 Prozent (19 Mandate), FA (Freiheitliche) 16,1 Prozent (16 Mandate), AUGE 7,0 Prozent (6 Mandate), GLB (Kommunisten) 4,7 Prozent (4 Mandate), Liste Kaltenbeck 1 Mandat.

Freiheitliche haben 2014 Stimmen fast verdoppelt. v.l.: Anton Kogler, Helga Klimbacher, Harald Korschelt, Patrick Derler.

Sowohl die Sozialdemokraten (-7,8 Prozent) wie auch der ÖAAB (-5,5 Prozent) haben bei der letzten Wahl Stimmen verloren. Hingegen konnten die Freiheitlichen Arbeitnehmer ihren Anteil (+8,7 Prozent) fast verdoppeln. Damals war allerdings die FPÖ auf Bundesebene noch in der Opposition. Erstmals erhält die Freiheitliche Fraktion nun die volle Unterstützung der Partei – nicht zuletzt sichtbar durch

eine auffällige Plakat-Kampagne mit dem Slogan „Jetzt auch in der AK FA/FPÖ wählen“. Harald Korschelt als Listenführer erwartet aufgrund der Verdoppelung bei der Wahl im Jahr 2014 „nur einen moderaten Zuwachs“. Im Umfeld von AK-Präsident Josef Pesserl ist man mit Prognosen bewusst vorsichtig. Es lässt sich nicht einschätzen, wie sich vor allem junge Arbeitnehmer entscheiden werden.

Volksbefragung auf Bezirksebene gibt es zum ersten Mal in der Steiermark. Diese ist erstmals von einer Landtagsminderheit durchgesetzt worden – gemeinsam von FPÖ und KPÖ. Grüne, FPÖ und KPÖ befürchten durch das zentrale Leitspital eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung. SPÖ

und ÖVP wollen die Spitalspläne im Ennstal auch bei einem „Nein“ der Liezener durchziehen – eine riskante Haltung. Das Projekt „Leitspital“ mit Kosten von 250 Millionen Euro sei alternativlos; nicht das nächste, sondern das beste Spital sei im Sinne der Bevölkerung, so deren Argument.

Volksbefragung in Liezen

LIEZEN D

iese gibt es am 7. April im Bezirk Liezen. Es wird ein spannender Probegalopp auch für die kommende Gemeinderats- und Landtagswahl im Jahr 2020. Das im Raum Trautenfels geplante Leitspital soll der Ersatz für die Krankenhäuser Rottenmann, Schladming und Bad Aussee werden. Diese will

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Gesundheitslandesrat Christopher Drexler zu Gesundheitszentren umfunktionieren. Die einzige Frage in der Volksbefragung: „Soll es im Bezirk Liezen anstelle der bestehenden drei Krankenhausstandorte nur mehr ein zentrales Leitspital geben?“ Es gibt keine Briefwahlmöglichkeit für den 7. April. Eine

EU

Erster österreichweiter Test für Türkis-Blau

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ie Europawahl am 26. Mai 2019 wird auch in der Steiermark eine Abstimmung darüber sein, wie zufrieden die Menschen im Lande insgesamt mit der Politik der Türkis-Blauen Koalition sind und 8

damit ein Stimmungsbarometer für die politische Situation. Für die steirische SPÖ tritt Bettina Vollath als Spitzenkandidatin auf. Sie hat ihr Mandat im Europa-Parlament sicher, ebenso Simone Schmiedtbauer

(Bürgermeisterin von Hitzendorf) von der ÖVP. Für die steirische FPÖ sitzt bereits Georg Mayer im EU-Parlament. Er wird auch diesmal wieder kandidieren. Werner Kogler ist bei den Grünen Spitzenkandidat. Das

Ergebnis bei der letzten Europawahl im Mai 2014: ÖVP 25,27 Prozent, SPÖ 22,75 Prozent, FPÖ 24,24 Prozent, Grüne 13,06 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug allerdings nur 42,45 Prozent.

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Schutzzonen um Grazer Parks zeigen Wirkung n Linz startete man im Vorjahr damit und die Maßnahme erweist sich als sehr erfolgreich. Seit kurzem gibt es auch im Grazer Volksgarten und im Metahofpark so genannte Schutzzonen – durch Schilder gekennzeichnet. Die Kontrollen der Polizei brachten schon in den ersten Tagen rund 70 Betretungsverbote, mehrere Festnahmen und Anzeigen. Der Polizeidirektor hat diese Verordnung erlassen, um Jugendliche zu schützen, dass sie in diesen Parks nicht Opfer von Straftaten oder kriminellen Handlungen werden. Besonders im Visier der Exekutive sind vorrangig Drogendealer. „So wurden in diesem Jahr bereits 8 kg Cannabis konfisziert“, erklärt Oberstleutnant Christian Kuntner, Leiter des Einsatzkommandos für die neu errichteten Schutzzonen, in der Zeitung „Österreich“. In der Umgebung der beiden Parks gibt es Schulen und Kindergärten. Immer wieder beschwerten sich Eltern und Anrainer darüber, dass im öffentlichen Raum ungeniert gedealt worden ist. Im vorigen Jahr wurden bei 63 Einsätzen von verdeckten Ermittlern 150 Personen angezeigt und in der Folge ein Großteil davon von einem Gericht auch verurteilt. Die Polizei kann mit der neuen Schutzzonen-Verordnung auffällige Personen mit einem Betretungs-

Bereits 70 Betretungsverbote ausgesprochen, sowie mehrere Festnahmen und Anzeigen.

Symbolfoto

I

Im Kampf gegen Straßenkriminalität

verbot belegen und ein Vergehen dagegen führt zu einer Strafe bis zu 500 Euro. Natürlich ist man sich bewusst, dass die Kriminalität in den Parks damit nicht vom Tisch ist. Aber auch die vermehrten Streifenkontrollen und der damit erhöhte Kontrolldruck werden Wirkung zeigen, wie das Beispiel Linz beweist. Ziehen sich die Dealer notgezwun-

gen in ihre Wohnungen zurück, um von dort aus ihr Geschäft zu machen, so könnte die Arbeit für die Ermittler zum Teil sogar leichter werden –die betreffenden Unterkünfte sind größtenteils bekannt. Die Schutzzonen-Regelung ist auf ein halbes Jahr befristet, kann jedoch, wie z.B. auch in Linz geschehen, bei Bedarf verlängert werden.

Kleiner Auslöser, große Wirkung

Österreich wäre am Karfreitag viel erspart geblieben, wenn …

Baugewerkschaft kämpferisch, im April Kollektivvertragsverhandlungen. Beppo Muchitsch:

„Wollen gewisse Dinge reparieren“

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ie Gewerkschaft sei nicht gegen flexible Arbeitszeiten. „Arbeiten soll man dann, wenn Arbeit da ist“, so Vorsitzender Beppo Muchitsch zum neuen Arbeitszeitgesetz „12 Stunden am Tag und 60 Stunden pro Woche“. Es gehöre aber vereinbart, wann z.B. der Betreffende sein Zeitguthaben abbauen kann, wie die neuen Pausen zu gestalten sind und zu welchem Einkommen das führt. Diese Partnerschaft sei im neuen Arbeitszeitgesetz nicht gegeben und daher werde man über den neuen Kollektivvertrag für die Bauarbeiter Dinge reparieren. „Es gehören einfach faire Spielregeln her.“ Was die Chancen der SPÖ als Oppositionspartei angeht – auch im

Hinblick auf die komzu spüren beginnen“, menden AK-Wahlen so Beppo Muchitsch, – gibt sich Gewerkdass es innerhalb schaft-Bau-Holz-Chef der Familie schlechBeppo Muchitsch nur ter geht, dass sie in bedingt optimistisch. ihrem Umfeld Leute Er erinnert daran, kennenlernen, die sadass es schon in der gen „mir geht es viel ersten schwarzblauschlechter als vorher“, en Regierungskoalierst dann werde die tion unter Wolfgang SPÖ als OppositionsSchüssel drei Jahre partei wieder stärker gedauert habe, bis wahrgenommen. sich die politische „Und das geht nicht Stimmung zugunsten auf Knopfdruck.“ Die "Unter Schüssel hat es drei Jahre FPÖ und Heinz-Chrisder SPÖ verändert bis zum Stimmungsumschwung habe. „Wer wird tian Strache hätten gedauert ..." jetzt schon zugeben alle verraten, die sie wollen, der Kurz und Strache gegewählt haben, so Muchitsch. Bis wählt hat, dass er falsch gewählt aber ein blauer Wähler das zugibt – hat? Erst dann, wenn die Menschen das wird dauern.

Es war ein streitbarer Arbeitnehmer, konfessionslos, in einem (Detektiv-)Büro angestellt, der am Karfreitag arbeiten musste. Von seinem Arbeitgeber verlangte er daraufhin eine Entlohnung nach den Feiertagsentgeltbestimmungen: Es ging um 109 Euro. Sein Chef lehnte dies jedoch ab. Daraufhin klagte er diese Summe bei Gericht ein und bekam in letzter Instanz über den Europäischen Gerichtshof Recht. Dieses Urteil zwang daher die Bundesregierung eine neue – nicht diskriminierende – gesetzliche Regelung für den Karfreitag vorzunehmen. Februar / März 2019 9

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Wird ER funktionieren?

Ärztebereitschaftsdienst ab 1. April freiwillig. Gemeindeforum fürchtet Versorgungslücken

orweg, nur in Graz ändert sich nichts. Ab 1. April ist der Ärztebereitschaftsdienst in der Steiermark freiwillig. Unverständlich für Prof. Max Taucher vom Gemeindeforum ist, dass die Information der Bevölkerung über die grundlegende neue Regelung erst in diesen Tagen startet, sind doch die Änderungen tiefgreifend. Man wolle zeitnah zur bevorstehenden Änderung informieren, ansonsten würden Ankündigungen von den Patienten nicht wirklich registriert werden, kontert man im Gesundheitsfonds. Die bisherigen 92 Gesundheitssprengel wurden auf 24 reduziert. Daraus resultiert bei einem Arzt in einem Sprengel eine Vervierfachung sowohl des zu betreuenden Gebiets wie auch der potenziellen Patientenanzahl. Und eines der Hauptprobleme liegt wohl darin, dass es in Zukunft zwischen 24 und 7 Uhr überhaupt keine Ärztebereitschaft mehr gibt. Dieses Modell der Freiwilligkeit wurde von der Ärztekammer, den Krankenkassen und dem Gesund-

heitsfonds ausgearbeitet. Aus Sicht des Gemeindeforums entsteht möglicherweise dadurch eine Verschlechterung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung des ländlichen Raums. Nicht unerwartet sehen die Verantwortlichen des Gesundheitsfonds, aber auch Landesrat Christopher Drexler, die Zukunft völlig anders. Das neue System werde zu einer Verbesserung der Versorgung führen, zumal in vielen Sprengeln der Bereitschaftsdienst nicht mehr besetzt werden konnte. Ganz unabhängig davon, ob man künftig die Telefonnummern 141, 144, 1488 oder 1450 wählen wird – jeder Anruf landet in einer zentralen Koordinationsstelle beim Roten Kreuz. Dort wird dann von kompetenten Sanitätern, aber auch Ärzten entschieden, welche Maßnahmen ergriffen werden – bis hin zum Einsatz des Notarztes, wenn es um Leben und Tod geht. Damit will man so genannte „Bagatellfälle“ leichter erkennen können. In der Ärzteschaft selbst wird der neue freiwillige Bereitschaftsdienst

Steirische Bevölkerung (zu) spät informiert. Von 24 bis 7 Uhr kein Arzt.

Foto: RKNÖ | Purkersdorf-Gablitz

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unterschiedlich gesehen. So berichtet Bgm. Otmar Hiebaum, Präsident des Gemeindeforums, dass in seinem Bezirk Weiz, bisher der Ärztebereitschaftsdienst bestens funktioniert hat.

Spitalsambulanzen in der Nacht, wenn es von 24 bis 7 Uhr früh keinen Bereitschaftsdienst gibt, deutlich mehr belastet sein könnten. Eine laufende Beobachtung sei daher unumgänglich, ebenso Anpassungen.

In den Regionen Feldbach, Knittelfeld, Trofaiach, Judenburg, Liezen, aber auch in Hartberg gäbe es noch keine ausreichende Anmeldung für die Bereitschaftsdienste, heißt es. Wiewohl sich das Honorar für den Dienst fast verdreifacht und etwa 400 Euro betragen wird, je nach Leistungsumfang.

Noch nicht gelöst: Je mehr sich die Landesspitäler auf ihre eigentlichen Aufgaben und weniger Standorte konzentrieren, desto wichtiger wird die wohnortnahe Versorgung der Menschen durch niedergelassene Ärzte, Gesundheitszentren und eben Bereitschaftsdienste. Ein heißes Thema. Das wird sich auch am 7. April bei der Volksbefragung über das neue geplante Leitspital im Ennstal zeigen.

Ärztekammer-Präsident Herwig Lindner verweist darauf, dass die

„Schwierige Operation“ Ordenskrankenhaus Graz-Mitte entsteht bis Ende 2021 bgerissen, betoniert und geschalt wird bereits seit vergangenem November auf dem Gelände des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Die Belastungen für Mitarbeiter und Patienten und die beengten Platzverhältnisse während der Bauphase waren auch bei der Spatenstich-Feier deutlich sicht- und hörbar. Die Verantwortlichen – von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, über die Landesräte Ursula Lackner, Christopher Drexler sowie Bürgermeister Siegfried Nagl bis hin zu den Ordensverantwortlichen – sprachen beim Spatenstich für das künftige „Ordenskrankenhaus Graz-Mitte“ in der Marschallgasse 12 von einem Meilenstein für die Gesundheitsversorgung der Landeshauptstadt Graz.

Blick in die Zukunft aus der Kosakengasse

Rendering: Architekten DietgerWissounig/Reinhold Tinchon

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Im Zuge der Strukturreformen in der steirischen Spitalslandschaft (Gesundheitsplan 2035) werden das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz (800 Mitarbeiter) und jenes der Elisabethinen (360

Mitarbeiter) künftig als „Ordenskrankenhaus Graz-Mitte“ ihr Leistungsangebot sowie ihre Versorgungsprozesse genau aufeinander abstimmen.

In der Patientenbetreuung und Organisation sind allerdings nur noch wenige Ordensangehörige tätig. Dennoch haben die Ordensspitäler der Barmherzigen Brüder und auch der Elisabethinen einen guten Ruf in der Patientenbetreuung, wie man aus Befragungen weiß. „Ein besonderes Merkmal liegt in der Hinund Zuwendung des Personals den Patienten gegenüber. Mehr als 80 Prozent der Patienten zeigen sich damit zufrieden“, erklärt Christian Lagger, Verwaltungsdirektor der Elisabethinen in Graz. In öffentlichen Spitälern liegt dieser Wert bei etwa 30 bis 40 Prozent. „Allerdings steigend“, so Lagger. Der Um- und Ausbau in der Marschallgasse findet bei vollem Spitalsbetrieb statt. Also eine „schwierige Operation.“ Bis Ende 2021 soll das Projekt abgeschlossen werden.

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I

m Juni feiert Franz Kerber seinen 66. Geburtstag. Nach 40 Jahren im Leasing- und Bankgeschäft ist er auf Abschiedstour bei seinen Kunden. Als Pionier im Immobilienleasinggeschäft wurde er mit 38 Jahren im Jahr 1991 in den Vorstand der Immorent AG berufen und hat dieses Unternehmen als Marktführer in Österreich wesentlich mitgestaltet und dabei auch die ersten Schritte in die Nachbarmärkte gesetzt. 2004 kam der Ruf zurück in die Steiermärkische Sparkasse in den Vorstand, in der er seit 2009 als Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter bis heute tätig ist. Eine Abschiedsbilanz. In den drei Vorstandsperioden seit 2004 sind Sie verantwortlich für das Kommerzgeschäft, den Immobilienbereich und bis 2010 auch für das internationale Geschäft. Welche Highlights gab es? Kerber: 2004 war die Steiermärkische Sparkasse bereits gemeinsam mit der Erste Bank sehr aktiv in Kroatien engagiert. Die Erste und Steiermärkische Bank AG in Zagreb ist heute die Nummer 3 im Land, sehr erfolgreich und die größte in Kroatien tätige österreichische Bank. Die Steiermärkische Sparkasse hat es sich damals zum Ziel gesetzt, in allen Ländern Ex-Jugoslawiens als ihren definierten erweiterten Heimmarkt mit 20 Millionen Menschen im Bank- und Leasinggeschäft durch Töchter direkt präsent zu sein. Durch Zukäufe von Banken und Beteiligung an Bankentöchtern in der Gruppe, sowie den Aufbau eines Leasingnetzwerkes ist dies in relativ

Foto: Kundigraber

Rückblick auf die Highlights

Franz Kerbers (re.) große Leidenschaft in der Freizeit ist das Bergsteigen. Mit Robert Schauer, Organisator des Mountainfilm-Festivals in Graz. kurzer Zeit bis 2008 gelungen. Mit den Zukäufen in Mazedonien und Bosnien sind wir heute die einzige österreichische Bank, die in allen Ländern Ex-Jugoslawiens präsent ist. Ein besonderes Highlight ist die Sparkasse Bank dd mit ihrem Headquarter in Sarajevo, einem exzellenten Management und tollen Mitarbeitern. Vor Jahren gab es auch die Veranstaltungsreihe „check in! SÜDOSTEUROPA“. Kerber: Ja, wir wollten damit unser Engagement in dieser Region bekannt machen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen konnten wir von 2004 bis 2010 die Staatsoberhäupter bzw. Regierungschefs aus diesen Ländern als Gäste in Graz begrüßen. Von Ihrer Tätigkeit in der Immorent her, sind Sie mit dem Immobiliengeschäft vertraut. Am Standort Sparkassenplatz / Landhausgasse haben Sie vieles verändert? Kerber: Ja. Ein weiteres Highlight ist sicherlich, dass wir den Standort am Sparkassenplatz zu einem wirklichen

Steiermärkische-Kommerzchef Franz Kerber auf Abschiedstour

Headquarter mit entsprechender Infrastruktur erweitert und ausgebaut haben. Durch den Zukauf von Nachbarimmobilien, den Neubau einer Tiefgarage und eines modernen Bürogebäudes haben wir heute an diesem Standort alles unter einem Dach, mit kurzen Wegen, ein nachhaltiges Asset für den Konzern der Steiermärkischen Sparkasse. Die Weltwirtschaftskrise 2008/09 brachte eine gewaltige Zäsur und eine Neuordnung in der Bankenwelt. Kerber: Es ist uns gelungen, trotz eines derart massiven wirtschaftlichen Einbruches, auch in diesen stürmischen Zeiten ein berechenbarer Partner für die steirische Wirtschaft zu sein. So gelang es, das Kreditvolumen im Kommerzgeschäft von 2004 bis heute von 3,6 Mrd. Euro auf 6,1 Mrd. Euro, also um 70 %, auszubauen und das aus heutiger Sicht mit moderaten Risikokosten. Über den gesamten Zeitraum 2004 bis 2018 sind die Unternehmenskredite in Österreich im Durchschnitt um 2,2% gewachsen, wir konnten in dieser Zeitspanne um durchschnittlich 3,6% zulegen. Das Kommerzgeschäft ist damit aus Ertrags- und Risikosicht zu einer unverzichtbaren und sehr starken Säule der Sparkasse ausgebaut worden. Gut 80% unseres Geschäftes machen wir mit Klein- und mittleren Unternehmen und wichtigen Leitbetrieben in der Steiermark, wobei wir in der Immobilienprojektfinanzierung uns eine marktführende Stellung erarbeitet haben. Mit über 1 Mrd. Euro Investitionsfinanzierungen jährlich haben

Eine Idylle, die trügerisch sein kann

Verfahren gegen steirischen Arzt hat neu begonnen

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ieses Bild vermittelt einem die Landschaft bei Limbach und Eichberg in der Oststeiermark. Für die vier Kinder jenes oststeirischen Arztes, der nun wieder in Graz vor Gericht steht, war es in den eigenen vier Wänden sicher keine Idylle. Sie schildern vor Gericht ein jahrelanges Martyrium und Quäle-

reien durch den Vater. Das Elternhaus steht zum Verkauf. Interessieren werde sich da aber nur ein Fremder, der nichts über die Vorgeschichte weiß, meinen Anrainer und Nachbarn, wenn man sie zur Familiengeschichte des oststeirischen Arztes befragt. Die Kinder des Arztes haben vor Gericht schockierende Details ihres Martyriums erzählt. Der Vater habe sie im Kleinkindalter zum Rauchen ermuntert, sie von

Medikamenten abhängig gemacht und gezwungen, Verdorbenes zu essen. Eine Tochter soll er genötigt haben, einen Schraubenzieher, den er sich selbst in den Bauch gestoßen hatte, heraus zu ziehen. Den Sohn soll er gezwungen haben, ihm Spritzen zu verabreichen. Der Mediziner hat vor Gericht viele Vorwürfe seiner Kinder bestätigt. Dennoch sprach ihn der damalige Richter Rom im September 2017 überraschenderweise frei. Er wertete das von den Kindern geschilderte Martyrium als Folge eines Rosenkriegs nach der Scheidung der Eltern. Das Urteil wurde in der Öffentlichkeit heftigst diskutiert. Rom hatte unter anderem daran festgehalten, dass der Arzt als

wir im Jahr 2018 im Geschäft mit unseren Firmenkunden ein all time high im Neugeschäft und Wachstum erreicht. Ein wichtiger Parameter für ein Geldinstitut ist klarerweise das Eigenkapital. Was gelang da? Kerber: Wir haben aus eigener Kraft das Eigenkapital im Laufe der letzten 15 Jahre mehr als verdreifacht. Damit ist die Steiermärkische Sparkasse heute eine der stabilsten und sichersten Regionalbanken in Österreich. Besser kann es also nicht werden? Kerber: So will ich das nicht sagen. Ich glaube aber, dass wir in all den Bereichen gut aufgestellt sind und ausreichend für die Zukunft vorgesorgt haben. Stärke und Sicherheit ist das eine, aber es muss auch immer die Qualität stimmen. „Nur wer seine Qualität spürbar und begreifbar macht, gewinnt das Herz der Kunden nachhaltig.“ Von 100 Prozent Arbeitseinsatz ab Mitte des Jahres auf ein Minimum – wie wird das gehen? Kerber: Es wird mir sicher nicht langweilig werden, ganz im Gegenteil. Es gibt Aufgaben und Funktionen, wo mein Engagement gewünscht wird, da stehe ich gerne zur Verfügung. Aber es gilt auch, so hoffe ich doch, in dieser Übergangszeit neue Qualitäten zu erfahren, nämlich ein höheres Maß an Selbstbestimmtheit, was den Terminkalender betrifft und nicht mehr Dinge unbedingt zu müssen, sondern mehr das Privileg der Wahl zu haben.

Kirchgänger vertrauenswürdiger sei als seine Kinder. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein und die nächste Instanz veranlasste daraufhin die neue Ansetzung des Prozesses vor einem neuen Richter. Unabhängig von den Vorwürfen der Kinder wirft eine Exfreundin und Patientin dem Arzt Vergewaltigung vor. Ungeklärt ist außerdem der Todesfall des Vaters dieser Frau. Er war Nachbar und Patient des Arztes. Der Mann starb durch eine Waffe, die der Arzt im Nachlass einer verstorbenen Patientin geerbt haben soll. Die Polizei stufte den Tod zuerst als Selbstmord ein, nun wird gegen unbekannt ermittelt. Februar / März 2019 11

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Steiermark im EU-Spitzenfeld Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Müssen unsere Stärken weiterentwickeln“

raue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, heißt es oft flapsig. Mit 5,16 Prozent, was die Forschungs- und Entwicklungsquote in der Steiermark betrifft, liegt die weißgrüne Mark im Spitzenfeld der europäischen Regionen, genauer gesagt an der vierten Stelle. Dieses Ranking ist „unverdächtig“, weil es dem „Jahrbuch der Regionen“ aus dem Jahr 2018 entnommen ist, das von Eurostat in Brüssel veröffentlicht wird.

die Menschen in der Steiermark Neues entdecken, wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen sowie unserem touristischen Angebot internationale Märkte erobern und so gemeinsam die bewährten Stärken der Steiermark weiter entwickeln.“

Eines dieser Vorhaben ist, den Standort für autonome Mobilität weiter auszubauen. „Wir bewerben uns als Testgebiet für unbemannte Luftfahrzeuge – Drohnen“, kündigt Logischerweise freut diese SpitLandesrätin Eibinger-Miedl an. zenstellung Landesrätin Barbara „Mit unseren Kompetenzen haben Eibinger-Miedl. Ihr Wunsch, gewir ideale Voraussetzungen, um äußert bei einer Präsentation der neue Technologien für autonoVorhaben für ihre Ressorts Wirtmes Fliegen zu entwickeln und zu schaft, Tourismus, Europa, Wissen- testen und uns so als Kompetenzschaft/Forschung in der Skybar am region für autonome Mobilität Schlossberg in Graz: „Wir müssen international zu positionieren.“ Die weiterhin dafür sorgen, dass Steiermark erfüllt auf Grund der

topographischen Vielfalt die Anforderungen für Tests im urbanen Raum ebenso wie im hochalpinen Gelände, etwa dem Hochschwab-Gebiet. Der Projektstart ist für das dritte Quartal 2019 geplant. Im Tourismus wird eine eigene Forschungsgruppe des Joanneum Research sich mit der Frage beschäftigen: Wie wird sich das touristische Angebot verändern bzw. wie sollte es in Zukunft ausgelegt sein? „Die klimatischen Bedingungen, die Digitalisierung, ein sich

Feinstaub besser in den Griff bekommen

it dieser positiven Nachricht ließ Umweltlandesrat Anton Lang kürzlich aufhorchen: „Im abgelaufenen Jahr 2018 konnten erstmals seit 2016 trotz eines schlechten Starts die erlaubten Feinstaub-Überschreitungstage eingehalten werden.“ Dieser Erfolg rühre aus der konsequenten Umsetzung und Weiterentwicklung des Luftreinhalteprogramms Steiermark. „Wie sich in den letzten 10 Jahren besonders deutlich herausgestellt hat, zeigen nur mittel- bzw.

langfristig investiert geplante worden und genau dabei sind durchdachdie Mittel, te Maßdie über nahmen energieWirkung. technische Insgesamt Maßsind in den nahmen letzten die Luft Jahren rund ebenfalls Umweltlandesrat Anton Lang (li.) und Gerhard Semmel- verbessern, 60 Mio. Euro gezielt rock,Land Steiermark, Leiter der Abteilung 15. gar nicht in die Verbesserung der Luftgüte mitberücksichtigt“, so Lang, der Foto: Land Steiermark

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rganisiert von der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG und der Industriellenvereinigung Steiermark konnten sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Enabling Space“ über 75 Teilnehmer einen Überblick über aktuelle Forschungsthemen zu den Bereichen Batterien und Solarzellen verschaffen. Gastgeber war das Institut für Chemische Technologie von Materialien (ICTM) – eines der größten und ältesten materialwissenschaftlichen Institute der TU Graz (TUG). Das ICTM verknüpft moderne Festkörperchemie mit innovativer Polymerchemie und setzt Forschungsakzente in den Bereichen Energiespeicherung und -konversion. Mobile und stationäre Energiespeicher, die elektrische Energie aus Windkraftwerken, Solaranlagen oder Wasserkraftwerken speichern, werden

Foto: Harry Schiffer / SFG

Mobile Speicher werden unverzichtbar

v.l.: Daniel Krautzer (SFG), Karlheinz Rink (IV-Steiermark), Michael Liebminger (SFG) und Martin Wilkening (Inst. f. Chemische Technologie v. Materialien)

für uns in Zukunft unverzichtbar sein, um sparsamer mit fossilen Brennstoffen umgehen zu können. Batterien, die Lithiumionen als Ladungsträger verwenden, sind derzeit die Speicher mit der größten Flexibilität und höchsten Energiedichte, die in Bereichen der Kommunikation, des Verkehrs, der Sensorik und der Medizin eingesetzt werden.

änderndes Mobilitätsverhalten oder gesellschaftliche Veränderungen sind nur einige Beispiele, die den Tourismus unmittelbar beeinflussen. Wir werden daher wissenschaftlich untersuchen, mit welchen Rahmenbedingungen die heimischen Touristikerinnen und Touristiker in den kommenden Jahrzehnten rechnen müssen und wie sich diese entwickeln“, so Landesrätin Eibinger-Miedl. betonte: „Besonders erwähnen möchte ich dabei den Ausbau der Fernwärme in Graz mit weit über 10.000 Neuanschlüssen seit 2008, welche aus Mitteln des Landes und der Stadt Graz gefördert wurden. Alleine durch diese Maßnahme im Heizungsbereich werden Jahr für Jahr rund 39 Tonnen Feinstaub eingespart. Mit der Inbetriebnahme der Abwärmenutzung der SAPPI in Gratkorn, des Solaren Großspeicherprojektes HELIOS und mit dem Beschluss zur Finanzierung des weiteren Fernwärmeausbaus in Graz haben wir im vergangenen Jahr Meilensteine gesetzt.“

Menschenrechtspreis für Bicycle-Chef

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eit fast 30 Jahren ist Gerd Kronheim vor allem die Integration von Jugendlichen ein Anliegen. Der Verein Bicycle, in dem Kronheim als Geschäftsführer tätig ist, betreut an den Rand des Arbeitsmarktes gedrängte junge Menschen. Das „bbs-Netzwerk” hat unter der ehrenamtlich ausgeübten Führung von Kronheim einen Blick auf die soziale Relevanz von Arbeitslosigkeit. Aufgrund seines Engagements wurde Gerd Kronheim der mit 7.500 Euro dotierte Menschenrechtspreis 2018 des Landes Steiermark verliehen.

Foto: steiermark.at/Streibl

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LR Christopher Drexler überreichte Gerd Kronheim den Menschenrechtspreis 2018 des Landes Steiermark.

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WIRTSCHAFT

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben!

• Drittklassige ORF-Sportkommentatoren • Überforderte Sozialministerin

• Leicht verständliche Blockchain

Ich bin froh, dass die Skisaison Doch Barbara Riener bietet sich mit von fad, ärgert sich die Ute. Aber vorbeiIch ist und mit demgute buntFreunde zusammen gewürfelten seinDem – da klarerweise werden hat. Die Frieda hat im- man sokann der sicher Hubert. weißdamit nicht,Schluss ich weiß nicht, was den Fernsehübertragungen vom Polit-Haufen eine gute und Möglichkeit, Hörerquoten registriert. mer wieder gehört, sie geht ja in gute noch immer leid tut, dass dieFragt „Cheich machen soll und mein AllerliebSkiweltcup. Allerliebster ihre Fähigkeiten nur,damals wie verlässlich der ÖVP aus als unddiplomierte ein, dass Grillitsch sichfin“ so sang- die undMethoklanglos ster istMein mir da überhaupt keine Hilfe ärgert dabei. sich grün Sozialarbeiterin undgehabt Psychotheradafür – oder steht die auch in gute Chancen hätte, dem dikvon deristpolitischen Bühne abtreten Er und sagt blau nur: über „Du die wirst das Kommentatoren des ORF. Ich hab‘ peutin unter Beweis zu stellen, so den Sternen? schon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer zu folgen, musste. Bei ihrem 60er, zu dem ihr mir nurJüngste von einigen Namen der Christian. * hätte er das im Auge gehabt. Nun ist zwei Wochen nach der Wahl logiwar sodie schwer verliebt und gemerkt, ich schau‘ ja kaum fern. * Als Sozialministerin gelingt es gratujetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon scherweise viele Mitarbeiter Die heißen Nicole Hosp, AlexanJetzteinmal ist er endlich beruflich am Ziel Hartinger-Klein mühelos, war Fritz lierten, kam aber keine Stimmung aus. Sie tut mir so leid, weil sie sich Grillitsch knapp Beate dra Meissnitzer, Hans Knauss, ... seines Ehrgeizes, hat die Christa mit ungeschickten Äußerungen fast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichtiEinige Beispiele gefällig? „Schau, bei der Kartenrunde in der Proin jedes Fettnäpfchen zu treten, lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von fastger. wie die zu di Tore aggressiv hinmenade gemeint, die an der Uni geht der Mario, ein bekennender aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals fährt.“ „Jetzt muss er, muss sie, Gas arbeitet. Martin Polaschek ist der Blauer, mit ihr hart ins Gericht. nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die geben.“ „Der gast nicht wirklich künftige Rektor der Universität Beide kennen einander aus der genur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen an.“ „Das ist eine couragierte und Graz. Der 54-Jährige kommt aus meinsamen Zeit in Graz, wo ja die der Nachbarschaft gibt’s auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die In der Steiermark durfte Gerhard mutige Fahrt.“ „Schau, jetzt muss Bruck an der Mur und ist seit 2003 Frau Ministerin auch im Landtag ge türkische Zuwandererfamilien. dann allerdings im Parteivorstand Draxler seinerzeit nicht ORF-Lansie schon wieder nachkorrigieren.“ sowohl als Vizerektor für Studium war. Und er führt „als Beweis“ gleich Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Gril- einen desdirektor werden, weil er für „Was ist Ihnen dieser Sieg wert, die- und Lehre, als auch als Studienihrer letzten Auftritte im Parlamit ihrer Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. VerÖVP-Landeshauptfrau Waltraud se Medaille?“ Wäre lustig, wenn ein direktor für die Anliegen der mehr ment an. Dort hat sie ins Plenum Klasnic Türkei gereist sind, weil sie dort den ständlich, sollte das so stimmen, zu viel rot und zu viel Sportler darauf antwortet: „Nichts.“ als 30.000 Studierenden zuständig. gefragt: „Ja, und wer schafft die Bräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde Ich sage auch nichts mehr zu meiEr hat Rechtswissenschaft studiert Arbeitsplätze? Wer? Wer?“ Der Mi- er deren Tochter findet Verdiensten kaumdie noch äußerte. ORF-Landesdirektor unter Jörg nem Allerliebsten und tu‘ so,nichts als obdabei, und wird im Oktober Nachnisterin Antwort: „Die Wirtschaft.“ von der FPÖ. Inso Wien weil siezuhören ja in dieser Welt aufgewachich geduldig würde. folge von Rektorin Christa Neuper Ihr Haider sei gar nicht bewusst, derwurde er Informationsdirektor unter Wolfsen ist. Die *war ganz freudig aufge Jahren antreten. Vor knapp zwei Mario verärgert, dass die Lehrer, Schüssel von ÖVP. Und obwohlgerechnet, sie ihren Bräutigam Damit regt, hat keiner erzählt gar hat Polaschek eine heikle Sache diegang Krankenpfleger, dieder Eisenbaher wieder steirischer nicht meinem je vorherAllerliebsgesehen hat. Wenn die Frieda gerade vonum Klasnic nernun der Herwig ganzWeil gut hingekriegt. Es ging und wurde nicht zuletzt die Politiker Hösele war ei- ihren Landesdirektor unterdurch demdieroten ich Egger, dann daran geredet hat. Herwig ten. Kurt vieledenke, Jahrewie derniedergeden Plagiatsvorwurf gegenüber Arbeitsplatz nicht ner ihrer engsten Diesem Mitarbeiter und Wirtschaft Landeshauptmann Voves. schlagen unsere Jüngste jetzt ist, Geschäftsführer im steirischen Christian Buchmann. bekommen.Franz Die Ministeist,jasobekanntlich der Hubert,der sicher ein belese- rin Was zum Ausdruckund kommt, dann denke ich mir: Sorgen Wirtschaftsbund, ist in dieSolche Zentrale wurde Doktortilebe damit in einer Polit-Blase sei nach Wien undjungen dort der tel aberkannt. seiner eindeutig mit erzählt. ihrem ner Mann. Buchmanns Kein Wunder,Disserdass er viel aushat mir Sicht kürzlich der Josef habenübersiedelt die Eltern der Türkin neue Generalsekretär. Dennoch will tation weise viele Passagen auf, der Ressort so dervon Parteiüber diezu Vorzüge und Nachteile Dass überfordert, Gerhard Draxler seinem nicht. er Gemeinderat in Graz bleiben. die nicht als Quellen Zitate Wahl- freund Demokratie, dasund passende Job Mario. als Journalist was verstehen Wie soll das wirklich funktionieerkennbar sind – also einDoch geistiger recht philosophiert. mit einem muss und alle *jene eines Besseren ren? – wundern sich Funktionäre im Diebstahl. Polaschek, damals Vize- mit Einbelehrt anderer steirischer im scheint er ein Problem zu haben, hat, die ihn inVertreter der jeweiligen Wirtschaftsbund, aber auch in der rektor – er weicht Konflikten gern Parlament – der kommt bei Mario Das letzte Mal hat mir ja Frieda er- dem innerparteilichen demokrati- Phase jener politischen GruppieIndustriellenvereinigung. Er hat aus –,schen gingUmgang. kein Risiko Er beaufweg,zugeordnet obwohl erhaben, kein Blauer, PildnerDerein. Hubert denkt da gutrung die gerade zählt, dass der Jochen ja auchSteinburg die Funktion des Verkehrstragte renommierte Gutachter und sondern ein tiefroter Gewerkschaf, Präsident der Steiri- an die Zeit zurück, als Klasnic we- dort an der Macht war oder ist. sprechers imIndustrie, Grazer Rathaus für diegehen traf dann seine Entscheidung schen nach Wien gen der Energie Steiermarkzur gewaltig ter ist. Nämlich Beppo Muchitsch, ÖVP über. Da er jetzt viel pendelt, Aberkennung trotz Interventionen soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann und Vorsitzender der Gewerkschaft würdedustriellen-Präsident es so gesehen passen, meint aus dem ÖVP-Umkreis. Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spiel- Bau-Holz. Muchitsch ist auch Vorder Herwig. Was Kurt Egger in der des Biro wichtigen Sozialaus-der vorgesehen ist. Und die Frieda te in dieser* Auseinandersetzung sitzender Christoph , Chefredakteur Steiermark gut hingekriegt hat, war Die Ö3-Horoskopsendung mit schusses im Parlament. Er argumeinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Steirerkrone, zeigt immer wieder, so der Wahlkampf für die WirtschaftsGerda Rogers am Sonntag Abend mentiere gut, so der Mario, offen dem gut vernetzten Fritz Grillitsch, net er sich selber als „Wut-Bürger“, habe ich der Ute bei der letzten Takammer. Im kommenden Jahr gibt’s ist amüsant gestaltet, der Smallund stets freundlich. Er sei auch dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- rock-Runde beim Diskutieren am ja wieder Wahlen und deshalb setzt talk mit Anrufern dort ist unterin der Sache sattelfest, auch wenn ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und Nebentisch zugehört, dass er von WKO-Präsident Harald Mahrer auf haltsam – auch für jene, die nicht Mario meint, dass er etliche von dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die der Steiermark noch immer wirklich Eggers Erfahrung. Ob er sich in daran glauben, dass die Zukunft Muchitschs Positionen und politischen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren schen wenig weiß. Er kommt aus Wien und Wien politisch behaupten kann, das aus der Astrologie und dem Stand Einstellungen nicht teile. Bei waren die Funktionäre arg geüberlegen. Schon pikant. Oder perist ein Bürgerlicher altendie Sinn zweifelt der Herwig zumindest an. der Sterne herauszulesen ist. Das Debatten im Parlament im wirken schockt, als*sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. des Wortes, tut sich schwer mit neuORF Landesstudio Steiermark Auftritte der neuen Parteivorsitzendass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien en Entwicklungen. Daher gefallen Das hat der Christian, der ja im sah sich bemüßigt, eine Kopie den Pamela Rendi-Wagner ziemStunde auf die aus andere imFormats Sinne wie: „Irgendwann auch Typen, die ihmvon schmeiÖVP-Landtagsklub undtotal ein aus der dieses einmal im Monatwerden ins lichihm blass gegenüber jenen Politik zurückzieht. Eserzählt. waren auch die Regierungsparteien voninsuns Beppo chelnMuchitsch und ihn als der Großen geht, meinem Allerliebsten Programm zu setzen. Ein Schuss ameinen Rednerpult. fürRiener ihn die ist Aufregungen so arg, dass Aberbei er ihrem selbst letzten hat nicht gut Mirund Wichtigen im Lande darstellen. Barbara ja bekanntlich Knie,hören.“ so die Ute ist die Sympathie vom Mario für er in Graz bekanntlich wegen Herzzugehört die Mühe Dinge gerichtig ana- denMit Oswin Kois verlasse der vieldie Nachfolgerin von Karl Lackner Besuch. Ohneund große Beppo Muchitsch nicht ganz problemen ins Krankenhaus er im Regierungsbüro in erklärbar, leicht kompetenteste als Klubchefin geworden. Ihre Kol- muslingt lysiert, es demals Moderator und der aber sie könnteManager damit die der Grazer die Fäden Alle, mit denen diewissen Frieda über große Bühne, streut Biro dem in Nochlegen ste. im ÖVP-Landtagsklub Astrologin, dieBurg Stimmung flachgezogen zu zusammenhängen, dass beide hat.Die Denn sonst seien wäre die Landtags- ihrer Grillitsch Energie-Steiermark-Chef noch nicht, worangesprochen sie wirklich hat, sind. waren halten. Dialoge so was Freizeit „gern Musi spün“.Rosen. Der

fast traurig, weil der Obersteirer auch in den anderen Parteien viele

wahl 2005 für Waltraud Klasnic nicht zu einem Desaster geworden,

Das zeugt schon von wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was

Beppo Muchitsch spielt die Basstuba der einst MarioskandalgebeutelSaxophon. Koisund in der * sei, so der Herr ten Estag gelungen Bei der letzten die Biro, suche Tarock-Runde seinesgleichen.hatWer Ute von einem ganz interessanten denke angesichts des Grünen E heujungen Nein, das ist te nochMann an dieerzählt. schmutzigen Schlagnicht ihr neuer Freund. Er heißt Luzeilen von früher? Und die Estag sei kas Götz und ist Zweistellige einer der Gründer auch profitabel. MillioStartup-Firma „Block42“. der Grazer nenbeträge dürfe das Land Jahr für Götz ein Blockchain-Experte – Jahrist kassieren, und dass der steirialso ein Fachmann für Listen von sche Stromriese keinen Atomstrom Datensätzen (Blöcken), die dann ins Netz einspeist, stehe ebenfalls mittels kryptografischer Verfahren auf der Kois’schen Erfolgsliste, miteinander verkettet werden. Die schreibt Biro in der Steirerkrone. Blockkette kann Transaktionen Letzteres stimme in keinem Fall, speichern und beliebig erweitert hört die Ute aus der Energie-Steierwerden. Und Blockchains schaffen mark-Zentrale von jemandem, der überall dort einen Nutzen, wo ich mit Stromhandel zu mehreren tun hat. ParVertrauen zwischen teien direkt herstellen will, ohne auf einen Mittelsmann zurückgreifen zu müssen. Man braucht also keine per 31. Warum gehe Kois Mittelsmänner oderüberhaupt Mittelsfrauen März,hattrauert Franz Voves mehr, die UteBiro. erzählt. So zum könnte könnte ihm da ein sicher die passende Beispiel Grundkauf ohne Antwort rät die Ute dem SteiNotar undgeben, Grundbuch erfolgen. Im liebe ÜbriEsrerkrone-Chefredakteur. ist eh alles klar bis hierher, gen habe dieser Oswin HandLeser ...? Der Lukas GötzKois muss ein schlagqualität ein denn Charakterzug, humorvoller Typ–sein, er hat den Ehevertrag Block- zu derersten heutzutage immerauf seltener chain-Basis deutschsprachigen finden ist, im will das Biro-Lob kein Nein, kein theoretiRaum Endeerstellt. nehmen. Er meint damit aber sches Bambam, sondern bei der hoffentlich nicht den Sack voller Eheschließung mit seiner Frau. und Energie-Steiermark-Inserate Der istEuro sowas wie welche ein dieEhevertrag zigtausenden dafür, digitales Haushaltskonto und die Krone im Laufe der letztender zweiVertrag jederzeit an diekonnte, jeweieinhalbkann Jahre einsackeln ligen Lebensumstände ätzt die Ute weiter. Aberangepasst wer weiß, so werden. und abgeändert die Ute, vielleicht hat derLaufend Nachfolkönnen etwaeine neueähnlich Vermögensger vonsoKois lockere gegenstände hinzugefügt oder Hand beim Geldausgeben, wenn’s gegebenenfalls wieder entfernt darum geht, vor allem für sich als werden. Jede Transaktion wird in Person guten Wind zu machen. Echtzeit und absolut fälschungsDenn viel will der Tarock-Runde sicher auf der Blockchain gespeinicht einfallen, als die Ute danach chert. Was damit wegfällt: Im Falle fragt, was dem Kois so alles geluneiner Scheidung gibt’s damit keinen gen sei. Da fielen dann Begriffe wie Rosenkrieg aufgrund von VermöMurkraftwerk Photovoltaik-Angenswerten. Ja,und aber dann machen lage auf der Firmenzentrale. Doch ja die Rechtsanwälte weniger Gediese Projekte sollen schon die Vorschäft. Das ist das einzige, was ich gänger auf Schiene haben. der ganzen als einfache Frau beigebracht Sache verstanden habe. Muss ich Bis zum nächsten Mal, Allerliebster auch nicht. Denn mein kann ja von einem großen Glück reden, dass er mich hat. Das wäre’s also, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly

Eure Lilly

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KLIPP November 2011 10.03.19 20:19


COVERSTORY

G‘schmackiges aus dem

Hans Höllwarts Vision ist Wirklichkeit geworden

... ernten im Turm mit bester Aussicht

D

er 62 Meter hohe Science Tower ist das weithin sichtbare Leuchtturm-Projekt der Smart City in Graz. Errichter und Eigentümer Hans Höllwart kommt aus einer Bauernfamilie in St. Johann im Pongau: „Dort habe ich täglich in der Früh vor der Schule in unserem Stall die Kühe gemolken.“ Seine Vision für die Zukunft ist eine Kreislaufwirtschaft. Spaßhaft gesagt: Am liebsten hätte er in luftiger Höhe im Science Tower einen Kuhstall hinein gebaut –als Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften. Von Anfang an jedoch war ihm klar, dass es im Science Tower „Urban Farming“

„Regionalität heißt Mitbestimmung für die Konsumenten und nicht Entmündigung wie durch Globalisierung.“ Hans Höllwart bei der Verleihung des Senator-Titels der Technischen Universität Graz. 14 Februar/März 2019 14-15_Coverstory.indd 14

geben wird. Zu ebener Erd‘ liegen Hochbeete heute im Trend. Hans Höllwart ließ 19 davon im Science Tower einbauen. 160 Tonnen Gartenerde hievte ein riesiger Kran dafür nach oben. Hans Höllwarts Vision als Eigentümer und Erbauer des Science Tower ist Wirklichkeit geworden. Seit dem Vorjahr – auch über den Winter – wird in seinem Gemüse- und Obstgarten bereits geerntet. „Unser Turm des Wissens – er wird niemals einen Anspruch auf Fertigstellung haben – ist so etwas wie eine Keimzelle für eine ökosoziale, innovative Gesamtkreislaufwirtschaft. Diese ist nur erfolgreich unter Einbindung aller Menschen – egal, mit welchen Fähigkeiten sie ausgestattet sind. Am wichtigsten für den Menschen sind nun mal, vereinfacht ausgedrückt, Wasser, Brot und Gesundheit. Doch der größte Eingriff in die Natur ist nach wie vor die Produktion, die Gewinnung und der Vertrieb von Lebensmittel.“ Höllwarts Kritik: „Systemverändernde Innovationen ohne Berücksichtigung dieser Grundbedürfnisse werden keinen nachhaltigen Erfolg aufweisen. Also ist Regionalität ganz wichtig, weil Produkte – lokal entwickelt, produziert und vertrieben –, Fehlverhalten begrenzbar machen. Diese bedeutet auch Mitbestimmung durch den Konsumenten und nicht Entmündigung, wie durch Globalisierung. Die Erkenntnis aus der Globalisierung,

Um den Turm herum Rund um die Helmut-List-Halle und den Science Tower entsteht entlang der Waagner-Biro-Straße ein innovatives Wohn- und Geschäftsareal für 3.000 Menschen. Die Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 in den Stadtteil sorgt für eine direkte Öffi-Anbindung. Mit großzügigen Grünanlagen und einem Energiemanagement wird „Zero Emission“ an-

gestrebt. Beim feierlichen dabei die Investoren (v.l.): Michael Spazierer (Trivalu ger (Geschäftsführer Insul Robert Sommersguter (GF schäftsführer Wegraz).

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COVERSTORY

dem Turm des Wissens Prominent vermerkt auf der Menükarte ...

Franziska (li) und Viktoria Grossauer mit Streets-Küchenchef Misagh Irajiani dass wir letztendlich kleinere, geschlossene Kreisläufe brauchen, ist wahrscheinlich das einzig Vernünftige daraus. Und unser Projekt im Science Tower soll ein Beitrag dazu sein.“

Eines der Hochbeete im 13. Stock Franz Prettenthaler, Leiter LIFE – Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft

Damit so ein ehrgeiziges Projekt nachhaltig funktioniert, braucht es entsprechende Partner. Und die fand der Science-Tower-Errichter in der Forschungsgesellschaft Joanneum Research mit Franz Prettenthaler, dem renommierten Wissenschafter und Leiter von LIFE – Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft. Eine von ihm eingesetzte Projektgruppe entwickelt und betreut das Gemüsegarten-Vorhaben in den kommenden Jahren auch wissenschaftlich. Ganzjährig will man in den Beeten Salate, Mangold, Tomaten und sogar Trauben und Äpfel ernten. Als Gärtner hat sich Joanneum Research mit Hannes Pregartner einen Experten, auch mit Kenntnissen über migrantische Gemüse-

und Pflanzenarten. Er arbeitet seit Jahren erfolgreich für die Schulschwestern in Graz. Eingeladen zur Mitarbeit sind auch die landwirtschaftlichen Fachschulen in der Umgebung. Die Pflege der Hochbeete wird einem Team der Caritas anvertraut.

Voll begeistert „Die Gäste wollen uns gar nicht glauben, dass das Gemüse gegenüber vom Science Tower kommt“, erzählt Viktoria Grossauer vom Restaurant Streets. Ihr Küchenchef Misagh Irajiani hat gerade wieder im 13. Stock seinen Salat geschnitten und wenig später landet der „Asia Salat“ bereits gartenfrisch auf dem Teller der Gäste. Er schwärmt: „Die Produkte haben eine unschlagbar gute Qualität.“ Derzeit erntet er fast jeden Tag, so viel Ware gibt es. Den Großteil machen verschiedene Asia-Salate aus. Angebaut derzeit werden Thymian, Salbei, Vogerlsalat, Blattspinat, Blumenkohl und Mangold. „Geplant ist alles“, so der

Küpchenchef, „was sonst nicht so gut wächst, wie Minikiwi, Minze, Minigurken, verschiedene Sorten von Chili, bunte Tomaten und alle weiteren Kräuter wie Rosmarin, Koriander, Petersilie, Schnittlauch, und, und.“ Hans Höllwarts exklusiver Gemüseund Obstgarten ist weltweit eines der spektakulären Beispiele für „Urban Farming“. In einem Atemzug zu nennen mit „Le Cordon Bleu“. So heißt die renommierte internationale Kochschule, deren Headquarter in Paris einen 1011 m2 großen Dachgarten hat, der Schmackhaftes für die Küche liefert und gleichzeitig Teil des Bildungsprogramms ist. Zudem beheimatet das Dach Bienenvölker und ein Insektenhotel. „Auch bei uns wird so etwas kommen“, so Höllwart. Ein weiteres Beispiel ist das „Brooklyn Grange“ – ein 2,5 Hektar großer Acker auf der Dachterrasse eines früheren Armeegebäudes in New York.

„… wird ein Teil unserer Zukunft“

Beim feierlichen Spatenstich vor wenigen Wochen nvestoren (v.l.): Karl Haring (CEO Haring Group), pazierer (Trivalue Management), Robert Wurzinhäftsführer Insula), Bürgermeister Siegfried Nagl, mmersguter (GF KS Group) und Dieter Johs (Gerer Wegraz).

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Joanneum Research – LIFE entwickelt das Konzept für den Gemüse- und Obstgarten im Science Tower und auch leitet das Projekt. Am 11. April wird LIFE (Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft) das Projekt gemeinsam mit den Partnern Bellaflora, Sonnenerde, Steir. Gemüsebauernverband, Lias, Pessl Instruments, Biohelp, Sanlight, Grossauer-Streets sowie den lw. Fachschulen und Tagwerk (Caritas) öffentlich vorstellen. Franz Prettenthaler, LIFE-Leiter: „Wir haben ja die Situation, dass in Österreich täglich Flächen in der Größe von mehreren Fußballfeldern verbaut werden. Daher begrüßen wir natürlich die Weit-

sichtigkeit und Vision von Science-Tower-Erbauer Hans Höllwart, sinngemäß zu sagen: Die Erde, die wir unten weg nehmen, die brauchen wir oben. Er als Eigentümer und wir als Forschungseinrichtung wollen mit dem Experiment ausprobieren, wie man ernsthafte Lebensmittelproduktion betreiben kann. Und das hat ja in diesem Winter schon super funktioniert. Es braucht dazu auch technologische Konzepte und damit auch eine Systemintegration wie z.B. automatisches Bewässerungssystem, digitale Feuchtigkeitssensoren, die darauf reagieren und möglicherweise auch eine moderate Verlängerung der Vegetations-

zeit mit LED. Damit kann man sehr energieeffizient das Wachstum der Pflanzen anregen, erreicht hohe Erträge und kurze Distributionszeiten. Wir werden durch die Digitalisierung noch starke Veränderungen im Lebensmittelvertrieb erleben. Aber das ist ein Informationsthema, dass die Leute z.B. im Science Tower wissen, wann was geerntet wird und umgekehrt wer was wann will. Das kann alles digital kommuniziert werden.“ Die Vision von Hans Höllwart, so Franz Prettenthaler, sei auf jeden Fall äußerst inspirierend. Das Projekt wäre nicht machbar, müsste Joanneum Research für die Fläche Miete zahlen. Februar/ März 2019 15 10.03.19 11:31


KULINARIK

Thema der Anzeigenredaktion / Damijan Kranc

Gut essen – das möchte jeder von uns! Qualität bei Quantität in Großküchen und Kantinen

Gut essen, am liebsten zu Hause im Kreise seiner Lieben, Kinder im „Hotel Mama“ – das wünscht sich jeder. Doch Schule, Arbeit oder andere Hürden lassen das nicht immer zu, wie man sich das wünscht. 500.000 Steirer – also praktisch jeder 2. – isst daher zumindest ein Mal am Tag, meist zu Mittag, „auswärts“. Der eine tut das am Würstelstand, der andere

Machen Appetit: ... Steirisches Risotto

vor dem Servieren kurz regenerieren (aufwärmen). Küchenchefin Elisabeth Jezerniczky berichtet, dass ihr 114-köpfiges Team pro Tag Lebensmittel für 1.700 Portionen Frühstück, 3.800 Portionen zu Mittag und 2800 Portionen für das Abendessen verarbeitet. Das bedeutet z.B. über 100 kg Salat täglich.

ich an das Gespräch mit Heimleiter Martin Manzl im Pflegeheim der Senecura in Graz-Lend erinnert, wo man auch stolz auf die selbstgemachten Mehlspeisen und Kuchen ist. „Kaffee und Kuchen am Nachmittag bei einem gemeinsamen Plausch ist ein beliebtes Ritual bei unseren Senioren“, freut sich Manzl.

Bei der Führung durch die Küche bietet mir die Küchenchefin Elisabeth Jezerniczky ein selbstgemachtes, mit einer leckeren Creme gefülltes Brandteigkrapferl an. „Für Süßes bin ich immer zu haben!“ Dabei werde

„Natürlich kommen Süßspeisen insbesondere bei Kindern gut an“, wie mir Franz Gerngroß, Küchenleiter der Küche Graz, bestätigt. „Die beliebtesten Speisen bei den Kindern sind Lasagne und Grießschmarrn.“

... Happen für zwischendurch

... Kürbiscremesuppe

Die Küche Graz mit 42 Mitarbeitern kocht für Kinderkrippen und -gärten, Schulen, Horte und soziale Einrichtungen (z.B. VinziDorf) in Graz. Auch in der Küche Graz wird mit überwiegend regionalen Lebensmitteln und zwar im „Cook & Chill“ Verfahren gekocht - täglich 8.000 Essensportionen! „Durch ein fast dreijähriges Projekt (2015-2018) mit Styria vitalis gelang es, weg vom Großküchenimage zu kommen. „Wir hatten wenig Wissen über unsere Kunden und diese wenig über unsere Küche. Wir haben unserer Küche ein Gesicht gegeben: Durch Foto: Jugend am Werk Stmk./Wilfried Mörtl

Foto: Jugend am Werk Stmk./Wilfried Mörtl

Foto: Werner Stieber

apernschnitzel mit Semmelrolle, Gebackene Hendlbrust mit Erbsenreis oder fleischloses Gemüsegulasch mit Petersilkartoffeln – drei Menüs stehen zur Auswahl mit je einer Suppe, Salat und Nachspeise. Ich stehe vor dem Menüplan in der „Mitarbeiter Lounge“ des LKH Graz. 2015 hat man im LKH Graz auf „Cook & chill“ umgestellt und vor 1,5 Jahren das Programm „Gesund-regional-saisonal“ eingeführt, was sich für die Verteilung an die vielen Stationen bewährt hat. „Cook & Chill“ bedeutet kochen, auf 2 bis 3 Grad runterkühlen (chillen) und

Foto: Jugend am Werk Stmk./Wilfried Mörtl

K

im Gasthaus, aber Zigtausende tun es in der firmeneigenen Kantine, im Firmen-Restaurant oder in der Mitarbeiter-Lounge. Die vielen gastronomischen Mitbewerber haben bewirkt, dass in den Großküchen das Bemühen um zufriedene Gäste ganz stark zugenommen hat. Grund genug für KLIPP, mehrere Großküchen vor Ort zu besuchen.

... Kartoffel-Frittata (italienisches Omelett)

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Styria vitalis verleiht Auszeichnungen in den Bereichen Ernährung und Mobilitätsförderung. Mit regelmäßigen Kontrollen und Fortbildungen will man die Qualität über die Jahre sichern. Unter anderem hat Jugend am Werk Steiermark die Auszeichnung „Grüner Teller“ für zwölf ihrer insgesamt dreizehn Küchen in der Steiermark für einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Speiseplan von Styria vitalis erhalten.

Foto: Mantscha-Müch

Eines lässt sich für alle von KLIPP besuchten Kantinen und Großküchen sagen: Regionalität bei den Produkten spielt eine wichtige

„Unsere BIO-Milch hat einen naturbelassenen Fettgehalt von mindestens 3,6 Prozent und unsere BIO-Joghurts bestechen durch einen sehr frisch-fruchtigen Geschmack“, so BIO-Bauer Thomas Gschier. Rolle. „Uns ist wichtig, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt und auch wir verwenden weitestgehend regionale Lebensmittel“, so Klaus Josef Friedl, Inhaber der Kantine Finanzamt Graz und WKO-Steiermark-Fachgruppenobmann Gastronomie.

Am Beispiel „Mantscha Müch“

Foto: Werner Stieber

Wenn der Wille von Großen gegeben ist, auf kleine Lieferanten zu vertrauen, dann kann das bestens funktionieren. So vertrauen auf die „Mantscha Müch“ die Küche Graz und das LKH Graz (erhält jährlich 130.000 Liter Heumilch). Bei der „Mantscha Müch“ handelt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft von

... g‘schmackige Gnocchi

drei Milchbauern aus Hitzendorf. Eine große Tafel mit „Mantscha Müch“ verweist auf die Einfahrt zum Hof von Thomas Gschier. Von 0 bis 24 Uhr – also zu jeder Tages- und Nachtzeit – kann der Konsument sich dort in Selbstbedienung mit Milch und Joghurt versorgen. Das Geld gibt man einfach in eine Kassa, die sich in der Verkaufsnische befindet. Es ist nicht nur die intakte Natur, die dort überzeugt, sondern: „Wir haben nur ehrliche Kunden, alles funktioniert problemlos“, so die Bäuerin. Seit 1997, von Thomas Gschiers Vater Alois gegründet, gibt’s die „Mantscha Müch“. 850.000 Liter biozertifizierte Milch von etwa 100 Kühen sind es jährlich, die in der kleinen Molkerei verarbeitet werden. Thomas Gschier: „Seit 2011 gibt es noch unseren BIO-Fruchtjoghurt in fünf Sorten, der sich durch seinen frischen Geschmack auszeichnet.“ Die drei Familien Gschier, Roth und Strohmayer wechseln sich in der Produktion wöchentlich ab. „Zwei Leute braucht es dafür schon“, so Bäuerin Gschier. „Die Kriterien für BIO-Landwirtschaft sind Freilaufhaltung der Tiere, kein chemischer Pflanzenschutz und Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel (Handelsdünger) und damit eine gute Antwort auf Tierwohl- und Pflanzenschutzdebatten“, erklärt Thomas Gschier. Etwa 90 Betriebe in Graz zählen zu „Mantscha-Müch“-Kunden, darunter Bäckerei Sorger, Magistrat Graz, LKH Graz, Tribeka, Geriatrische Gesundheitszentren, LSF Graz und Küche Graz. Die Produkte sind u.a. auch in Sorger-Filialen und ausgesuchten BIO- oder Bauernläden in Graz und Umgebung erhältlich. „Ich freue mich, dass unsere Kunden unsere Idee von einer dem Handel unabhängigen und der Natur verbundenen bäuerlichen Wirtschaftsweise unterstützen“. Das „steirischste“ Mitarbeiter-Restaurant ist der Steiermarkhof in Graz-Wetzelsdorf. Dort zeigen die steirischen Bauern – geführt wird der Steiermarkhof von einem Team der Landwirtschaftskammer – täglich, was regional, saisonal und bio heißt – unter dem Slogan „Gut zu wissen“.

Heiß begehrt

Blumauer Tomaten Was viele nicht für möglich gehalten haben, ist jetzt gewiss: In der Frutura Thermal-Gemüsewelt im oststeirischen Bad Blumau reifen auch bei winterlichen Temperaturen Tomaten, die im Geschmack der Ernte im Sommer um nichts nachstehen. Möglich macht dies heißes Thermalwasser, das die Gewächshäuser der Frutura Thermal-Gemüsewelt klimaschonend beheizt. Somit können ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe heuer mehr als 6.000 Tonnen Fruchtgemüse produziert werden und müssen nicht aus fernen Ländern importiert werden. Im „Öko-Lebenswerk“ der Frutura-Eigentümer Manfred Hohensinner, Hans Schwarzenhofer und Franz Städtler wachsen und gedeihen mittlerweile die besten Tomaten-, Paprika- und Gurkensorten in höchster AMA-GAP- und BIO- Qualität zu allen Jahreszeiten - dank der Wärme aus eigenen Thermalquellen und des fürsorglichen grünen Daumens von mehr als 150 Frutura- MitarbeiterInnen. „Den Gedanken, regionales Gemüse auch in der kalten Jahreszeit auf der Grundlage der Geothermie, also der Wärmenutzung der in unserer Heimatregion vorhandenen Thermalquellen, möglichst umwelt-schonend anzubau-

en, hatte ich schon vor 18 Jahren. Der Weg von der Idee bis zur Realisierung war lang und oft schwierig, aber heute können wir mit Stolz behaupten, dass wir die geschmackvollsten Tomaten Österreichs produzieren und das 12 Monate im Jahr“, sagt Frutura-Eigentümer Manfred Hohensinner. Die revolutionäre Geothermie-Anlage gilt nämlich laut Umweltexperten als Vorzeige-Beispiel für eine klimafreundliche Gemüseproduktion: Denn die regionale Erntefrische der Frutura Thermal-Gemüsewelt verursacht laut Untersuchungen des Umweltbundesamtes im Endausbau um ca. 28.000 Tonnen weniger CO2 im Jahr als Erdgas-beheizte Gewächshäuser. Und aufgrund geringerer Fruchtgemüse-Importe spart die Frutura Thermal-Gemüsewelt 1 Million gefahrene Lkw-Kilometer pro Jahr ein. Exklusiver Vermarktungspartner ist die SPAR-Gruppe. Dort freut man sich auf „grünen Zuwachs“, denn mittlerweile sind auch schon die Bio-Gurken aus der Frutura Thermal-Gemüsewelt reif. Es folgen im Frühjahr weitere Tomatensorten und Bio-Paprika. Insgesamt werden in Bad Blumau ca. 60 Mio. Euro in die Frutura Thermal-Gemüsewelt investiert. Bis Juli ist der Endausbau realisiert und werden dann insgesamt 200 MitarbeiterInnen in der Frutura Thermal-Gemüsewelt beschäftigt sein.

www.frutura.com

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Information, Kommunikation und in Workshops gelang es, die Zufriedenheit nach einer Befragung von 38,4 Prozent (2015) auf 88,3 Prozent (2017) zu steigern“, schildert Franz Gerngroß.

Bild: ARGE Heumilch

KULINARIK

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KULINARIK Bild: ARGE Heumilch

Kantinenessen mit bäuerlichen Prinzipien ozu in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah“, findet sich eine Weisheit von Wolfgang Goethe auf der Menükarte im Steiermarkhof. Und das ist dort keine Floskel. Die Küche im Steiermarkhof kooperiert täglich mit den Bauern der Region. Das Team um Küchenchef Thomas Beste Produkte aus Moyschewitz liefert greifbarer Nähe damit den Beweis, dass eine gesunde, abwechslungsreiche, regionale und saisonale Küche auch in großem Stil möglich ist. Kantinenessen, wie es oft abschätzig genannt wird, muss nicht eintönig und fantasielos sein. 37.000 Mittagessen, 18.000 Abendessen und 48.000 Jausen nennt Nadja Haberer, die wirtschaftliche Leiterin, die jüngsten Erfolgszahlen. Kurze Wege sind das Gebot der Stunde. So kommt ein Drittel der Lebensmittel, die im Steiermarkhof täglich von hunderten Gästen genossen werden, von Bauern aus der näheren Umgebung – nicht mehr als 30 Kilometer von Graz entfernt. Ein weiteres Drittel sind Produkte aus Biobetrie-

Manfred Fauster und seine Marke „Fausters Früchtchen“: Äpfel für Küche und Jause, Apfelfrizzante und Mostspezialitäten

ben der näheren und weiteren Umgebung. Das letzte Drittel ist dann auf jeden Fall aus garantierter steirischer oder österreichischer Erzeugung. Damit diese Prinzipien auch bei Getränken eingehalten werden, schenkt das Restaurant des Steiermarkhof statt gezuckerter Limonaden Säfte aus der Region aus. Bei Zitrusfrüchten ist natürlich ein kleiner Anteil an importierten Produkten nicht zu umgehen. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Im Steiermarkhof beweisen wir, dass ein nachhaltiger Weg in der Großgastronomie möglich ist, zu der allerdings eine bewusste Partnerschaft mit bäuerlichen Produzenten von Lebensmitteln gehören muss.“ Um diesen innovativen und schmackhaften Weg zu gehen, haben sich Nadja Haberer und die Küche im Steiermarkhof mit der Landwirtschaftskammer darauf verständigt, sich als Partner nur Spezialbetriebe auszuwählen, die sich als Pioniere für regionale Spezialitäten, Herkunft und Qualität bereits einen Namen gemacht haben. So kommen (saisonales) Gemüse, Erdäpfel, Salat und Sauerkraut vom Genussbauernhof Hillebrand in Premstätten. Wobei Hillebrand der Küche vorschlägt, welches Gemüse gerade die beste Qualität hat. Die Familie Wippel aus Bierbaum liefert ebenfalls Kartoffel an den Steiermarkhof. (Bio-)Käse, Butter, Sauerrahm, Topfen und Obers

Foto: LK

Foto: LK/Werner Krug

Foto: LK/Musch

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Marianne Renner aus St. Margarethen/ Raab (Biohof) liefert Maisgries, Polenta, Dinkelreis, Bauernmüsli und Teigwaren.

Foto: LK/Suppan

Regional, saisonal und bio – 55.000 Mahlzeiten im Steiermarkhof

Sandra und Markus Hillebrand mit Landwirtschaftskammer-Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher (r.). Vom Genussbauernhof Hillebrand in Premstätten kommt saisonales Gemüse, Erdäpfel, Salat und Sauerkraut.

kommt von der Obersteirischen Molkerei. Brotund Gebäck liefert die Bäckerei Kern. Eier und Kernöl kommt vom Bauernhof Moser in Eibiswald. Obst und Gemüse steuert der Bio-Hof Fink aus Grafendorf bei. Die Familie Reistenhofer aus Gratwein liefert Bio-Rind, Selch- und Wurstwaren. Von Markus Hacker aus Hitzendorf kommt Rindund Schweinefleisch, Wurstwaren und Bauernschinken. Hackers Schweine füttert ein Nachbar auf dessen Hof, Wurst und Geselchtes produziert er selbst. Aus St. Margarethen an der Raab liefert der Biohof Renner Weizen, Roggen, Bauern-Müsli, selbst gemachte Teigwaren und Bio-Dinkel für den Steiermarkhof. Die „Mantscha Müch“ aus der Gemeinde Hitzendorf versorgt die Großküche und Gäste mit Bio-Frischmilch und Bio-Joghurt. Manfred Fauster kreierte nahe Graz die Marke „Fausters Früchtchen“ und liefert frische Früchte Thomas Reistenhofer, Juniorchef. Der für die Küche. Also gut zu wissen, dass es Familienbetrieb aus Gratwein liefert beste Produkte in greifbarer Nähe gibt. Bio-Rind, Selch- und Wurstwaren.

„Bei uns gibt‘s gute Hausmannskost“ V

Foto: Senecura

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ergangenes Jahr konnte ich mich vom schmackhaften Speiseangebot im Pflegeheim der Senecura in Graz-Lend beim Candle-Light-Dinner überzeugen. Zwei 3-Gänge-Menüs standen zur Auswahl.

Ich treffe mich mit Heimleiter Martin Manzl und Michael Hiden, dem ehemaligen Küchenchef des Küchenbetreibers von der SV-Group (aus dem 1914 gegründeten „Schweizer Verband Soldatenwohl“ entstanden). Dieses Jahr übernahm Letzterer die Funktion als stellvertretender Regionalleiter. „Unser neuer Küchenchef Gerald Moscher kocht hier täglich mit seinem 9-köpfigen Team etwa 300 abwechslungsreiche Essen mit 95 % regionalen Lebensmitteln. Die Hälfte davon für das Senecura Pflegezentrum in der Peter-Roseggerstrasse und eine Behindertenwerkstätte“, erzählt Hiden. „Zur Auswahl steht ein Gericht mit Fleisch und ein vegetarisches. Pro Tag werden im Schnitt 80 vegetarische

Speisen bestellt. Am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen. Wir haben tolle Süßspeisen - Kaiserschmarrn, Palatschinken, Topfenkuchen mit Vanillesoße oder Mohnkuchen.“ Heimleiter Martin Manzl ergänzt: „Die Lust nach Süßem kennt kein Alter und so manchem merkt man die Freude beim genüsslichen Verzehr eines Kuchens an.“ „Einmal pro Monat wird in den einzelnen Stationen Schweinsbraten in den Etagen-Küchen frisch zubereitet. Der Duft lockt die Bewohner an und weckt Erinnerungen an die Vergangenheit“, freut Manzl der Erfolg. „Durch regelmäßigen Austausch gehen wir auf die Wünsche unserer Bewohner ein. Hausmannskost wie Braten und Backhendl sind dabei am meisten gefragt.

Stellvertrentender Regionalleiter der SVGroup Michael Hiden (li.) und Heimleiter der Senecura Graz- Lend Martin Manzl .

Je nach Erkrankungsgrad wird die Speise als geformte Breikost püriert auf Porzellangeschirr serviert. Mindestens ein Menü ist diabetikergeeignet und Lebensmittelunverträglichkeiten müssen wir auch beachten. Ich selbst freue mich immer auf einen Klassiker: Spaghetti Bolognese.“ www.senecura.at

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KULINARIK

Thema der Anzeigenredaktion / Damijan Kranc

„Gastronomie ist Leben mit Menschen“

Wie muss man heute in der Gastronomie aufgestellt sein, um erfolgreich zu sein? Die Gastronomie ist internationaler geworden – asiatisch, japanisch, italienisch, mexikanisch etc. Die Spezialisierung ist wichtig – wo geht man hin? Eher Hausmannskost oder leichte Küche? Der Allerweltswirt – ein bissl von allem – mit einer übergroßen Speisekarte ist out Gastronomie ist Leben mit Menschen – im Team und mit den Gästen. Wie zukunftssicher ist ein Beruf in der Gastronomie? Das Gastgewerbe ist ein Beschäftigungsmotor. In der Gastronomie stieg die Anzahl der Beschäftigten in den letzten 10 Jahren um 30%. Die Gastronomie ist krisensicher und bietet auch in ländlichen Re-

gionen Arbeitsplätze. Selbst ungelernte Hilfskräfte bekommen einen Mindestlohn von 1.500 Euro und haben Aufstiegsmöglichkeiten mit höherem Verdienst. Zum Lohn kommen meist noch täglich gratis Essen, Getränke und Wäscheservice sowie auch Trinkgelder hinzu. Bei Saisonarbeit gratis Unterkunft, manchmal sogar Wellness- oder Skiliftnutzung etc. Wir haben etwa 450 Ausbildungsbetriebe in der Steiermark. Der Mitarbeiter muss gut angelernt werden, gepflegtes und freundliches Auftreten sowie Motivation spielen eine große Rolle. Mitarbeiter muss man im Betrieb mitleben lassen und als Betriebsinhaber eine Vorbildrolle übernehmen. Das, was der Mitarbeiter lernt, ist sein Kapital und Wertschätzung ist das höchste Gut eines Chefs gegenüber seinen Mitarbeitern. Foto: bernhardbergmann

Zwischen 11 und 13 Uhr speisen in der Kantine Finanzamt Graz wochentags täglich bis zu 200 Personen. Danach nimmt sich Klaus Josef Friedl, Kantineninhaber und Fachgruppenobmann Zeit für ein Gespräch. Er managt mit seinem 4-köpfigen Team den Ablauf.

Foto: Steiermark Tourismus / Jürgen Hammerschmid

WKO-Steiermark-Fachgruppenobmann Klaus Josef Friedl

Land der Talente. Wir haben sie.

Steiermark Frühling Vier Tage lang, von Donnerstag, 11. April bis Palmsonntag, 14. April 2019, verbreiten 1.500 steirische Gastgeber wieder Frühlingsstimmung und Urlaubsvorfreude für Wiener Stamm- und Neugäste. Zahlreich die Neuerungen: Familienbereich und Radparcours im Rathauspark, nachhaltiger Auftritt des Thermen- & Vulkanlandes, Steirermarkt beim Burgtheater in schicken Ausstellungsräumen aus Holz, Graz nun mit Uhrturm beim Rathausturm. Zahlreich die Konstanten: Kochshow mit Johann Lafer

und weiterem Starkoch, tägliche Picknicke, vier Almhütten, begehbares Weinfass, Musik, Urlaubsglück-Präsentationen, (Oster-) Handwerk u.v.m. Kulinarisch hochwertig von Zotter-Schoko bis Vulcano-Schinken zeigt sich seit Jahren dieser Regionsauftritt, aber nun wandelt sich das Ambiente komplett. Die Region bekommt hochwertige, in der Steiermark produzierte Pavillons aus Holz und Stroh, die für eine gemütliche Atmosphäre sorgen werden.

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Foto: STVP/Foto Fischer

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ÖVP-Spitzenriege mit Kanzler Sebastian Kurz: LGF Detlev Eisel-Eiselsberg, 2. LT-Präs. Manuela Khom, Klubobfrau Barbara Riener, EU-Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer, LH Hermann Schützenhöfer, die LR Christopher Drexler, Barbara Eibinger-Miedl und Johann Seitinger (v.l.).

„Die Steiermark kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir in Bildung und Ausbildung, Forschung und Entwicklung investieren. Das ist der Schlüssel zur Zukunft der Arbeit.“ Das war die zentrale politische Botschaft von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bei der Abgeordnetenkonferenz der Steirischen Volkspartei unter dem Motto „Land der Talente. Zukunftsreich.“ Das sei auch das Schwerpunktthema für das Jahr 2019. „Die Steiermark

frisch d gesunl vita

hat keine besonderen Bodenschätze, der Rohstoff für unseren Wohlstand sind bestens ausgebildete Menschen. Daher geht es uns darum, Talente und Potentiale insbesondere unserer Jugend überall in unserem Land zu entdecken und zu stärken“, so Landesgeschäftsführer LAbg. Detlev Eisel-Eiselsberg. Die Umsetzung des Themas erfolgt in diesem Jahr durch einen Maßnahmenmix und ein breites Kommunikationskonzept.

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KULINARIK Die JuniorSkills 2019 stehen fest:

And the winner is …

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nd es ging wieder spannend zu – beim Messen der besten Nachwuchskräfte in der Steiermark.

In den Lehrküchen werden eifrig Zwiebel, Kräuter und Kartoffel geschnitten, daneben liegt ein Stück saftiges Fleisch, das für‘s Braten gewürzt wird. In der Landesberufsschule für Kulinarik, in der seit vorigem Jahr 11 kulinarische Lehrberufe untergebracht sind, wird eifrig gearbeitet, um am Ende des Tages das beste Ergebnis einzufahren. Die Hotel- und Gastgewerbeassistentinnen versuchen ihre gestellten Aufgaben in einer Fremdsprache zu lösen, im Service testet Juror und Sommelier Ljubo Vuljaj die Kenntnisse um das Thema Wein und eine junge Dame filetiert gerade eine Forelle. So geht es zu beim Messen der Besten in der Steiermark. Jeder Teilnehmer fand bei diesem von der LBS Bad Gleichenberg und der Wirt-

schaftskammer Steiermark (Fachgruppen Hotellerie und Gastronomie) organisierten Ranking dieselben Bedingungen und Ausgangsprodukte vor. Natürlich war auch Nervosität angesagt. Unter den Juroren befanden sich Haubenköche wie Thomas Schäffer und Christian Übeleis sowie auch Michaela Muster vom Ratscher Landhaus und Alexander Lind, der Österreich bei den EuroSkills in Graz 2020 in der Kategorie „Küche“ vertreten wird und selbst vor einigen Jahren am Stockerl dieses Wettbewerbes stand. Klaus Friedl, Fachgruppenobmann Gastronomie der WKO, LBS-Direktor Mag. Josef Schellnegger und seine Lehrermann(frau)schaft waren die Organisatoren dieses einzigartigen Wettbewerbes. Die Königsdisziplin „Küche“ wurde auch diesmal einer Blindverkostung unterzogen. Von

Foto: Barbara Majcan, Graz

Die „Junior Skills“ – das ist die Landesmeisterschaft für Tourismusberufe, sind geschlagen. Nahezu 30 Lehrlinge im Beruf als Koch, Restaurantfachmann(frau) und Hotel- und GastgewerbeassistentIn haben sich heuer in der Landesberufsschule Bad Gleichenberg der Meisterschaft gestellt.

Siegerfoto (v.l.): Mag. Josef Schellnegger (Direktor LBS Bad Gleichenberg), Lukas Prem (Sieger Küche; Fink-Haberl GmbH), Hans Spreitzhofer (Obmann Fachgruppe Hotellerie), Barbara Krenn (Obmann Stellvertreterin Fachgruppe Gastronomie / Nationalratsabgeordnete), Ayla De Jong (Siegerin HGA; VSW Vital-Hotel-Styria GmbH), Nina Ackerl (Siegerin Service; Fink-Haberl GmbH) und Klaus Friedl (Obmann Fachgruppe Gastronomie).

den Teilnehmern zubereitete Gerichte wurden mit Nummern versehen und anonym bewertet. Sauberkeit, Umgang mit dem Produkt und Ordnung zählen zu den „Hauptzutaten“ für das Erlangen der begehrten Trophäen.

Hier die Gewinner HGA (Hotel- und GastgewerbeassistentIn): 1. Ayla De Jong, Vitalhotel Styria 2. Julia Kohlweg, Therme Blumau 3. Christina Knabl, Der wilde Eder, St. Kathrein

Service: 1. Nina Ackerl, Fink-Haberl, Walkersdorf 2. Claudia Schutti, Gasthof Thomahan 3. Patrick Zach, Dorfgasthaus Grafenwirt Küche: 1. Lukas Prem, Fink-Haberl, Walkersdorf 2. Sanad Abdulnour, Fink-Haberl, Walkersdorf 3. Lukas Jagerhofer, Urdlwirt, Unterpremstätten Mehr unter: www.jobmitaussicht.at

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SFG-Wechsel gut vorbereitet

Bewusst auf dem Holzweg ür die Steiermark zählen der Wald und das Holz zu den wichtigsten Lebensadern. Mit zwei Drittel Waldanteil hat die Steiermark eine führende Rolle im Bereich der Holztechnologie und des Holzbaues. Dazu wurde bis dato sehr viel in Forschung, Entwicklung, Qualität und Architektur sowie den breiten Verwendungsmöglichkeiten des Werkstoffes Holz investiert. Als Holzland Nummer eins in Österreich findet der Werk- und Baustoff Holz eine breite Anwendung: Von der Pharmazie über die Energie bis zum Dämmstoff, vom Brennstoff bis zu Möbel von morgen und bis zum Baustoff Holz als wichtiger Teil in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Landesrat Johann Seitinger zu dieser hervorragenden Entwicklung: „Der Wald liefert uns den genialen Werkstoff Holz. Darüber hinaus wurden in der Steiermark Voraussetzungen ge-

Foto: Fischer

Steiermarks Weg an die Spitze Foto: Jimmy Lunghammer

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Landesrat Johann Seitinger, proHolz-Steiermark-Geschäftsführerin Doris Stiksl, Claudia Gerhäusser und Gerhard Schickhofer von der TU Graz (v.l.) schaffen, die es ermöglichen, dass Holz als Baustoff erfolgreich in den wichtigsten Lebensbereichen zum Einsatz kommen kann.“ So bedeutet die verstärkte Verwendung von Holz im Wohnbau gelebten Klimaschutz. Wird mit Holz gebaut, so entsteht in unseren Städten und Dörfern ein so genannter „zweiter Wald“ und damit ein beträchtlicher Kohlenstoffspeicher, der die Umwelt entlastet. Ein Ziel von proHolz Steiermark ist es daher, Holzwissen in die Ausbildungsstätten zu

tragen und in den Lehrplänen zu verankern. „Holz ist der älteste, natürlichste und fortschrittlichste Werkstoff der Welt und in keiner anderen Branche funktioniert das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie so gut. Es ist an der Zeit, das Wissen um diesen Stoff wieder in den Ausbildungsstätten zu installieren. Das ist ein Gewinn für die Wirtschaft, das Klima und die Gesundheit“, so proHolz-Steiermark-Geschäftsführerin Doris Stiksl.

Hinter Hollers Steirer-Tore passt jedes Flugzeug U nausgesprochener Nachsatz von Schlossermeister Ewald Holler: Egal, wie groß es ist. Als stinknormaler, regionaler Eigentümer Ewald Holler: Schlosser"Wollen die Nummer 1 in meister-BeEuropa werden." trieb hat er vor 27 Jahren begonnen. Heute gehört das Unternehmen mit seinen 120 (!) Mitarbeitern zu den Spitzenkönnern in Europa für den Bau überdimensionaler Spezialtore – bis zu 100 Meter lang.

halle mit 223 Metern Länge in Betrieb genommen – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum ganz großen Ziel: Die Nummer 1 in Europa zu werden.

Etwa 4.000 Tore verlassen jährlich das Betriebsgelände in die weite Welt. 2020 wird eine Produktions-

Foto: Fraport AG / Fototeam Stefan Rebscher

Das Familienunternehmen aus Leitring bei Leibnitz beliefert Flughäfen und militärische Einrichtungen. Von der eigenen F&E-Abteilung wurde ein besonderes, gegen mechanische Gewalt widerstandsfähiges, einbruchsicheres Tor entwickelt. Wird versucht, mit einem LKW das Tor zu durchbrechen, gibt dieses leicht nach – fast wie eine Art Gummiwand – und fängt so die darauf wirkenden Kräfte ab. Ideal

also für den Einsatz im Security-Bereich, wie z.B. einem französischen Atomkraftwerk. Die Exportquote liegt bei knapp 90 Prozent. Laufend wird mit Hochdruck an Innovationen gearbeitet – unterstützt auch durch die SFG. „Durch solche Beteiligungen stärken wir KMU mit frischem Kapital für deren Innovationsprojekte – speziell auch in der Digitalisierung“, erklärt Alexander Schwarz, Leiter des INVEST-Teams der SFG. „So sorgen wir dafür, dass diese Unternehmen auch in Zukunft das Rückgrat unserer Wirtschaft bleiben.“

"Spezialität" von Holler und Co. sind überdimensionale Spezialtore – auch am Flughafen Frankfurt. Bild oben: Firmenzentrale in Leitring bei Leibnitz.

er studierte Betriebswirt Christoph Ludwig (Foto li.), 45, rückt auf und bringt das mit, was es für diesen Spitzenjob im Land braucht. Er kennt das Unternehmen SFG bestens und verfügt über ein breites Netzwerk in der heimischen Wirtschaft. Seit 2002 im Landesdienst und ab 2012 Leiter des politischen Büros im Wirtschaftsressorts ist er auch ein Kenner der Verwaltung in der Landesregierung. Ludwig wurde von der fünfköpfigen Hearing-Kommission einstimmig als am besten geeigneter Kandidat empfohlen. Er folgt damit Burghard Kaltenbeck nach, der die Geschäfte der SFG seit 1996 führt und mit Ende März 2019 in den Ruhestand tritt. „Die Etablierung der Cluster-Landschaft sowie der Aufbau der regionalen Impulszentren fallen in seine Zeit“, dankt ihm Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Wie wird der Mensch leben? Von 25. bis 27. März 2019 setzen sich – der Event wird vom Silicon Alps Cluster organisiert – hunderte Experten in Graz mit den zentralen Fragen der Zukunft auseinander: Wie wird die Menschheit in Zukunft leben – in Anbetracht von Smart Health, Smart Mobility, Smart Manufacturing und Smart Home? Im Mittelpunkt des internationalen Symposiums stehen High-tech, die digitale Welt mit all ihren Facetten und Herausforderungen.

Geht’s noch gedankenloser? Bei einem „Plastikgipfel“ in Wien im Beisein der Regierungsspitze und Vertretern der Lebensmittelindustrie, sowie von Greenpeace, WWF und Global 2000 kündigte Umweltministerin Elisabeth Köstinger das Aus für Plastiksackerl ab dem Jahr 2020 an. Ab 2021 soll auch die EU-Richtlinie betreffend Wattestäbchen, Plastikbesteck usw. durchgesetzt werden. Gut so, aber jetzt kommt’s: Verboten werden sollen auch „Plastik-Strohhalme“. Kann man verbieten, was es gar nicht gibt? Hat irgendjemand schon je einen Strohhalm aus Plastik verwendet? 11 Februar / März 2019 21

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KULINARIK

Eine heimliche Geliebte, d Fotos: nullneun

nullneun-Haubenkoch Robert Ferstl: „Süß, bitter od

Spitzname „Schwarzer Panther“ – das Headquarter „MP09“ der Michael Pachleitner Group in Graz-Liebenau an der Autobahnzufahrt. Ein Taxler-Anekdote: „Dort, wo die Designer-Fuzzis drinnen sind.“

„W

ir schokoladen Sie ein!“ – klingt es in der Einladung vielversprechend. Und so warten wir gespannt mit Journalisten-Kollegen im Restaurant nullneun in Graz-Liebenau, das zur Unternehmensgruppe MP Group von Michael Pachleitner gehört, was da kommt.

Haubenkoch Robert Ferstl

„Ja, 2009 gab es die Notwendigkeit, eine neue Zentrale zu bauen, die in Graz europa- und weltweit die Fäden zieht“, blickt Michael Pachleitner zurück und erklärt damit auch gleichzeitig die Namensgebung MP09. „Wir designen, entwickeln und forschen in Österreich, produzieren in Deutschland und

Michael Pachleitner

Rind, Quinoa, Schokolade, Biskuit

vertreiben weltweit.“ Die Michael Pachleitner Group ist ein eigentümergeführtes Optik-Unternehmen mit dem Hauptsitz eben in Graz und mehreren Standorten in Europa. „Unser wichtigstes Anliegen ist es, die Bedürfnisse von Optikern und Sporthändlern zu verstehen und ihnen bei sämtlichen Herausforde-

rungen des Marktes mit maßgeschneiderten Lösungen zur Seite zu stehen.“ Und Pachleitner, der eine Neigung zum Perfektionismus hat, wirkt, was Architektur, Mode, Kulinarik und Qualität angeht – auch im Persönlichen – stilsicher. „Meine Mutter, mittlerweile 92, hat immer gesagt: Iss‘ was G’scheits

Chocolatier Josef Zotter

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KULINARIK

e, die Schokolade heißt

er oder auch herb – sie kann alles“

Der Brillen-Sir

Michael Pachleitner Group: Bei 1.000 Mitarbeitern europaweit würde ein Schokoladenmenü für diese ordentlich Geld kosten. Marktführer in Österreich als Lieferant von Brillenfassungen und Gläsern für Augenoptiker. 1984 rd. 140.000 Euro Umsatz (damals noch die Eltern mit Optik- und Schmuckfachhandel), heuer 140 Millionen Euro. In Graz 250 Mitarbeiter aus 20 Nationen, wohnen zum Teil in firmeneigenen Altbauwohnungen und Zinshäusern. Michael Pachleitner führt das Unternehmen im Sommer vom Wörthersee aus, dort gehört ihm eine Villa, im marokkanischen Stil gebaut. 1999 die Brillenmarke „La Roche“ übernommen, als Markenbotschafter gibt es heute z.B. Red Bull und den Wettbewerb „Germanys Next Top Model“ (GNTM). 50 Prozent der Produktion gehen in den Export, Italien, Deutschland, Frankreich, Schweiz als Kernmärkte. Jüngste Großkooperation: in 900 Filialen der Drogeriekette „Müller“ bietet die MP Group GNTM-Brillen an.

Ceviche, Steirischer, Saibling

und ich spreche gern von ihr. Die ersten 20 Jahre haben wir uns mit Wurstsemmel und Donuts verpflegt. Im Zuge des Neubaus haben wir gesagt: Wir bauen eine Kantine – ein Lokal, das auch Restaurant sein kann.“ Von Anfang an war klar, dass die MP Group auch externe Gäste begrüßen wollte. „Alles ist gut gelungen. Mittlerweile haben wir 200 Menüs am Tag und sind am Abend ein Haubenlokal.“ In der Küche dirigiert dort seit sechs Jahren Haubenkoch Robert Ferstl. Er hat eine heimliche Geliebte – Schokolade. „Und jetzt“, so Michael Pachleitner, der stets das Besondere sucht, „ist die Zeit gekommen, sie auch herzuzeigen.“ Spitzenkoch Robert Ferstl: „Auf unserer Abendkarte finden sich ab sofort Schokomenüs.“ Aber völlig daneben getippt, wer glaubt, dass verschiedene Gerichte einfach mit Schokosauce aufgepeppt werden. Mit eingebunden ins Konzept ist Josef Zotter, Österreichs wohl bekanntester Chocolatier, dessen Schokoladentheater in Riegersburg jährlich knapp 300.000 Besucher zählt. „Schokolade ist in der mexikanischen Küche

bis heute ein Gewürz – genauso wie wir Knoblauch und Zwiebel verwenden.“ (siehe auch Kasten). Und wie sieht nun so eine Menü-Folge aus? Begonnen wird mit Ceviche, einem Fischgericht – in diesem Fall steirischer Saibling – mit Limette, Roter Zwiebel und Mais-Blinis. Die Zotter-Schokolade „Criollo Cuvée“ (82 %) wird drüber gehobelt. Danach folgt eine Paprika-Suppe mit Raviolo (Schokolade im Nudelteig und in der Füllung verarbeitet). Der nächste Gang ist ein Melonensorbet und ein Bitterschokoladen-Granité mit einer Salzblüte. Als Hauptgang gibt es Rindsbackerl rosa in Sauce mit Schoko, geschmorten Rinderrücken, dazu Quinoa mit Schokolade und Sahne eingekocht. Die leckere Nachspeise: Milchschokoladenmousse mit Koriander-Biskuit, Banane-Koriander-Eis mit geschroteten Bananenchips. Sommelier Christoph Mais selektiert die passenden Weine. Ein fruchtbetonter Sauvignon Blanc zu Beginn, dann folgt ein Riesling und zur Hauptspeise ein leichter Rotwein Pinot Noir. Robert Ferstls Kompositionen überraschen beim

Lesen der Schokomenü-Karte, wirken sogar gewagt. Erst wenn man sie am Gaumen spürt, gibt’s die Entscheidung: I like it or not. Aber uns wurde bei der Degustation eines sofort klar: Nämlich Ferstls Versprechen: „Ich möchte zeigen, dass Schokolade mehr ist als eine Dessert-Zutat!“ IH Weitere Infos: www.nullneun.at

Niemand ist, wenn es um das Thema Schokolade und Kakao geht, fachlich so beschlagen wie Josef Zotter, Österreichs kreativster und erfolgreichster Chocolatier. „Die Kakaobohne, aus der Schokolade gemacht wird, kommt ja ursprünglich aus der mexikanischen Küche und ist keine Süßspeise, sondern war nur ein Gewürz und eine Zutat für Fisch, Fleisch und vor allem bei Huhn. So wie wir heute bei uns Knoblauch oder Zwiebel verwenden, wird oder wurde die Kakaobohne mitgebraten oder zu Kakao zerstampft. Schon die Azteken haben Schokolade als Gewürz und Getränk verwendet. Kakao ist streng genommen ein Abfallprodukt der Schokolade. 100-prozentige Schokolade schmeckt ja nicht süß und dem Kakao wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Die Bohne beinhaltet wichtige Botenstoffe, vor allem Antioxidantien.

Foto: Zotter/bigshot

Der Schoko-Guru

„Kakaobohne ist ein schwieriger Rohstoff“

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HINTERGRUND

Ba sam für den Sü Foto: Manufaktur Gölles

Foto: Manufaktur Gölles

Alois Gölles und Bischof Krautwaschl: Geteilte Freude ist doppelte Freude Top seit mehr als 30 Jahren: Essig-Manufaktur in Riegersburg

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Bischof Willi Krautwaschl freut sich über 50.150 Euro „Essigspende“ liegend, dass wir drüber nachdenken, wie man zum Beispiel in Afrika am ehesten helfen kann. Mit 200 Euro kann ich bei uns einen Schulskikurs finanzieren, dort kann ich für 200 Euro wahrscheinlich 200 Leuten zwei Wochen zu essen geben. Das sind ganz andere Relationen.“ Caritasdirektor Steiermark Herbert Beiglböck: „Alois Gölles ist nicht nur ein wichtiges Aushängeschild der Region, ein Vorbild für andere Unternehmen: Mit seinem Engagement für den Südsudan übernimmt er als jemand, dem es gut geht, auch Verantwortung gegenüber Menschen, die weniger Glück hatten.“

Alois Gölles in seinem Essigkeller

„Wir haben hart gearbeitet“, blickt der 58-jährige Alois Gölles zurück. Er lernte die Feinheiten und Geheimnisse der Obstverarbeitung von der Pieke auf, ist Absolvent der Höheren Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau und holte sich bei namhaften Unternehmen seiner Branche im In- und Ausland weiteres wichtiges Know-how. Wie weit er seiner Zeit voraus war, zeigt folgendes Ereignis: Bereits 1990 gestaltete er den Betrieb in eine gläserne Fabrik um, 2009 eröffnete er das Genusshotel Riegersburg, ein Refugium für Genussreisende im steirischen Vulkanland, und im September 2015 die „Gölles Erlebniswelt“.

Foto: Neuhold

Ehrgeiziges Team-Ziel: „Wir hoffen, Betrag heuer noch steigern zu können.“

Obstkerne erraten für junge Besucher

Fotos: Manufaktur Gölles

Alois Gölles, aufgewachsen auf dem kleinen Bauernhof, wo heute seine international bekannte Manufaktur für edlen Brand und feinen Essig jährlich tausende Besucher anzieht, weiß, was sparsam sein und hart arbeiten bedeutet. Er war der erste Produzent in Österreich, der bereits in den 1980er-Jahren mit hochwertigsten Balsamico-Essigen erfolgreich wurde. Erst 15 Jahre später versuchten Mitbewerber es ihm nachzumachen. Wie in der Produktion seiner Edelbrände und Essige geht er auch in der Hilfe für die Schwächsten seinen eigenen Weg. „Uns geht es verdammt gut“, erläutert er seine Einstellung und seinen Blick über den Tellerrand zum „Daueraufreger“ Flüchtlinge. Es gehe den Menschen in vielen Ländern Afrikas und dem Vorderen Orient nicht nur relativ, sondern sehr, sehr schlecht. Wenn dort aus dem Nachbarland Flüchtlinge kommen – sei es auch eine Million – dann werden diese aufgenommen, obwohl die Menschen dort selbst auch nichts haben. Bei uns habe man aber „irgendwie total fast in die Hose gemacht“, weil 1.250 Leute irgendwo (Anm. gemeint ist offensichtlich Spielfeld) ungeordnet und unregistriert, aber friedlich die Grenze zu Österreich überschritten haben. „Wir sind ein so reiches Land. Daher ist der Gedanke nahe-

Foto: Neuhold

ür meine Familie und mich ist das ein besonderer Moment“, stößt Alois Gölles mit dem steirischen Bischof Willi Krautwaschl bei dessen kürzlichem Besuch in der Manufaktur in Riegersburg auf die gelungene Aktion zur Hilfe für die Menschen im Südsudan an. „Unser meistverkaufter Essig, der Weiße-Balsam-Essig, steht Pate für unser Engagement. Für jede verkaufte Flasche spenden wir einen Euro in die Projekte im Südsudan. Im Jahre 2018 waren das 50.150 Euro. Wir hoffen, diesen Betrag heuer noch steigern zu können.“

Sein Freund und Nachbar Sepp Zotter in Bergl bei Riegersburg, nur wenige Kilometer entfernt, bringt mit der süßen Tour seine Gäste zum Staunen. Alois Gölles macht es auf die „saure Tour“ und brachte bereits 1984 die Weinkenner, Spitzenköche und Feinspitze in Sachen gutes Essen zum Staunen: „Damals servierte ich erstmals einen Balsamessig aus Äpfeln. Zu einer Zeit, als auf manchen Flaschen Essigkonzentrat noch ein Totenkopf als Gefahrenhinweis angebracht war“, erinnert sich der Pionier. Erst 15 Jahre später bekam Gölles Konkurrenz. Doch da war Alois Gölles bereits der „Herr des Essigs“, aber auch eine der ersten Adressen für Edelbrände. 20 Mitarbeiter verarbeiten heute jährlich 500 Tonnen Obst zu 100.000 Liter Essig und 30.000 Liter Edelbränden. Die Gölles-Produkte aus dem Vulkanland haben Kultstatus. Und warum das so ist? Früher, da wurde das beste Obst verkauft, aus den guten Früchten Säfte gemacht und aus dem Fallobst Schnaps gemacht. Alois Gölles: „Wir waren die Ersten, die aus dem besten Obst Edelbrände erzeugt haben. Anfangs wurde ich deshalb sogar belächelt“, lächelt er heute – bescheiden geblieben und ohne, dass es kokett wirkt. ... und dann kosten

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Am Essig riechen ...

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Südsudan Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid

Foto: Caritas

Frauen lernen in Schulungen eigenen Anbau von Gemüse

Hilfe für die Ärmsten Der Südsudan (14 Mio. Einwohner) ist eines der ärmsten Länder der Welt. Es gibt bewaffnete Konflikte, Dürre und damit Hunger und Armut. Gartenanbau Das Interesse der Bevölkerung in der Provinz Wulu für das Projekt zum Thema Gartenanbau ist enorm. Es gab wenig Wissen dort darüber. Das Projekt läuft seit September 2017, mehr als 100 Frauen besuchten die Schulungen. Die ausgewogene Ernährung durch selbst angebautes Gemüse, wie Melanzani, Paprika, Blattkohl, Amaranth und Butternuss trägt zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Ackerbau Frauen in den Orten Nyarjwa und Rejaf bewirtschaften kleine Ackerflächen, haben aber wenige Kenntnisse über den Anbau, oft keine oder nur geringe Schulbildung. Der Anbau ist oft die einzige Chance, Hunger und Armut zu lindern. Biologische Anbaumethoden helfen, Menge und Qualität der produzierten Lebensmittel zu steigern. Familien können mit dem erzielten Einkommen daraus Kohle zum Kochen bezahlen und das Schulgeld für

ihre Kinder entrichten. Die Dörfer liegen nahe am Nil, ganzjährige Bewässerung ist möglich und das Land daher fruchtbar. Nahrung für Babys Enorm hohe Lebensmittelkosten (teilweise höher als Österreich!) bei einem durchschnittlichen Einkommen von nur 80 Euro, machen es vielen Eltern unmöglich, ihre Kinder mit der notwendigen Nahrung für ein gesundes Aufwachsen zu versorgen. In einem Ernährungszentrum erhalten unterernährte Kinder dreimal wöchentlich nahrhaftes Essen wie Linsen, Bohnen, Reis und Gemüse – und seit Neuestem ein Ei aus eigener Produktion. Damit kann den schlimmsten Mangelerkrankungen vorgebeugt werden, die sonst bis hin zu irreparablen Hirnschäden führen können. Derzeit sind rund 300 Kinder bei dem Projekt registriert.

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GERECHTIGKEIT MUSS SEIN 08.03.19 17:29

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GESUNDHEIT

Vor der Operation war alles – Autofahren, Anziehen, etc. – sehr, sehr mühsam.

Verena mit ihrem Freund Markus. Im Hintergrund das Stift Vorau

Das zweite Leben von Vere „H

eute stehe ich wieder mitten im Leben“, freut sich Verena Geier aus Vorau in der Oststeiermark. Gemeinsam mit ihren Eltern und Freund über die Entscheidung zur Transplantation. „Gemeinsam schaffen wir das“, gab die Familie – „die Eltern hatten fast mehr Angst als ich“ – den Rückhalt für den schweren Schritt. Es war der 23. August 2018, an dem sie am LKH Univ. Klinikum Graz Prof. Peter Schemmer operierte. Durch die Operation nahm sie mit einem Schlag ca. 40 kg ab! Der Grund: Ihre Leber war von unzähligen Zysten durchsetzt, die zu einem unglaublichen Lebergewicht von 17,5 kg führten. Im Normalfall beträgt das Gewicht der Leber: 800 g. Zudem hatte sich im Bauchraum der Patientin extrem viel Wasser angesammelt. Die Transplantationsspezialisten des LKH-Univ. Klinikum Graz entfernten daher das komplette Organ und ersetzten es durch ein neues. Die Steirerin bekam damit ihr Leben samt hoher Lebensqualität zurück. Das Anziehen von Socken, Stiegensteigen, Spazierengehen – das sind nur einige der Aktivitäten, die für Verena Geier bis vor einem halben Jahr kaum bis gar nicht mehr möglich waren. „Mein Bauchumfang war derartig

800 g schwer ist eine gesunde Leber. Weltweit einmalig: 17,5 kg war Verena Geiers Leber schwer. riesig, dass ich zum Schluss sogar Probleme beim Autofahren hatte. Meine Hände waren fast zu kurz, um das Lenkrad zu erreichen“, erzählt die Steierin rückblickend. Parallel dazu plagten sie Atemnot und starke Schmerzen in der Wirbelsäule. Grund für die Beschwerden war eine auf 17,5 kg angewachsene Leber. In ihr hatten sich unzählige Zysten, also flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, gebildet, die nach und nach das Lebergewebe ersetzten. „Man spricht hier von einer sogenannten Zystenleber. Dabei handelt es sich um eine angeborene und meist gutartige Erkrankung“, erklärt

Univ.-Doz. Daniela Kniepeiss. Die Größe, die die Zystenleber der Patientin erreicht hatte, sei aber selbst für sie als erfahrene Transplantationschirurgin absolut außergewöhnlich. „In der Fachliteratur ist weltweit kein vergleichbarer Fall beschrieben“, so Kniepeiss.

Schwieriger Weg zur Entscheidung Die Zysten hatten sich bei Verena Geier 2005 zum ersten Mal bemerkbar gemacht. „Ich hatte damals abwechselnd einen Tag Fieber, einen Tag nicht. Nach einer Woche

Foto: LKH-Univ. Klinikum Graz/Werner Stieber

Foto: LKH Univ.-Klinikum Graz

Nur eine Transplantation am LKH Univ. Klinikum Graz konnte sie retten

Ass.-Prof Wofgang Köle, Ärztlicher Direktor des LKH-Univ. Klinikum Graz, Univ.-Prof. DDr. Peter Schemmer, Leiter Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Patientin Verena Geier, Daniela Kniepeiss, Klinische Abteilung für Transplantationschirurgie und Anita Fuchs, Stationsleitung (v.l.)

meinte mein Hausarzt, ich solle mich genauer untersuchen lassen. Im Ultraschall hat man dann die Hohlräume entdeckt“, erzählt die Patientin. Beobachten und Abwarten, lautete die Devise – bei derartigen Erkrankungen eine gängige Vorgehensweise. Auf Empfehlung einer Freundin hin konsultierte die Steierin dennoch 2010 Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Leiter der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Grazer Univ.-Klinik für Innere Medizin. Im Rahmen einer Studie bekam sie zwei Jahre lang einmal pro Monat ein spezielles Medikament, das die Zysten verkleinern bzw. verschwinden lassen sollte. Leider ohne Erfolg. Beobachten und Abwarten lautete daher neuerlich die Devise, wobei bereits damals auf die Möglichkeit einer Transplantation hingewiesen wurde. Im April 2018 kam die entscheidende Phase. „Prof. Fickert riet mir eindringlich, mich von Univ.-Prof. DDr. Schemmer, dem Leiter der Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, beraten zu lassen“, erzählt die Patientin. Sehr skeptisch sei sie gewesen, „aber letztlich hat es auch für mich keine andere Option gegeben, Prof. Schemmer und Dr. Kniepeiss konnten mir jegliche Bedenken nehmen“, sagt die 34-Jährige heute. An besagtem 23. August 2018 führte dann Univ.-Prof. DDr. Schemmer die vierstündige Operation durch. Wobei anfangs, so erklärt er, aufgrund der Skepsis der Patientin kurz überlegt worden sei, eine Zystenentdeckelung durchzuführen.

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GESUNDHEIT

„Das schönste Geschenk“ Mutter spendet Tochter eine Niere

... am Arbeitsplatz im Stift

erena Geier „Dabei werden die Zysten geöffnet, sodass die Flüssigkeit abfließen kann. Nachdem wir aber alle Befunde nochmals geprüft hatten, war klar, dass das ganze Organ ausgetauscht werden musste. Da die Bildung der Zysten nicht aufzuhalten war, wäre es nicht zielführend gewesen, einzelne davon zu behandeln“, erklärt der Spezialist.

Nach der OP war Verena Geier um gut 40 Kilogramm leichter. „Abgesehen von der riesigen Leber hatte ich extrem viel Wasser im Bauch“, erzählt sie. Die erste Zeit danach musste sich der Körper erst darauf einstellen. Vor allem der Kreislauf war im Keller. Aber: Schritt für Schritt ging’s zurück in ein Leben mit hoher Lebensqualität. „Sicher muss ich nun lebenslang Immunsupressiva nehmen, aber das ist wirklich kein Problem, denn ich habe keinerlei Einschränkungen im Alltag mehr“, sagt Geier. „Die Entscheidung für die Transplantation war also mit Sicherheit die richtige.“

„Meine Eltern waren mir in der schweren Zeit eine wichtige Hilfe.“

Zahlen, Daten und Fakten:

Eine Zystenleber bzw. polyzystische Lebererkrankung tritt sehr selten auf – eine von 10.000 Personen erkrankt daran. Die Ursache ist meist genetisch bedingt. Die einzig mögliche Therapie ist die Entfernung des erkrankten Organs (oder Teilen davon), denn eine medikamentöse Behandlung gibt es nicht. 2018 wurden an der Klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie der Univ.-Klinik für Chirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz 39 Spenderlebern, 99 Nieren und zwei Bauchspeicheldrüsen transplantiert. Nach Angaben von Prof. Peter Schemmer war der Verlauf bei allen Fällen bis heute erfolgreich. Rund 100.00 Euro betrugen die Operationskosten im Falle von Verena Geier, so Wolfgang Köle, ärztlicher Direktor des LKH Universitätsklinikum Graz. Seit Februar ist auch ein neues Organkonservierungsgerät im Einsatz, das es ermöglicht, eine Spenderleber bis zu 72 Stunden lang zu konservieren. Bisher war das für ca. zwölf Stunden möglich. Das Gerät wird auch mobil eingesetzt, d. h. die Transplantationschirurgen können das Spenderorgan direkt nach der Entnahme übernehmen und nach Graz transportieren.

Caroline Leopold (re.) mit ihrer Mutter Erika Petter

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er 11. Juli 2014 wird für uns immer ein ganz besonderer Jahrestag sein. An diesem Tag wurde meiner Mama in einer mehrstündigen Operation eine Niere entnommen und mir eingesetzt. Sie hat mir dadurch ein zweites Mal das Leben geschenkt.

Eine seltene Krankheit Eine äußerst seltene Erkrankung – das Goodpasture-Syndrom – war Grund für diese notwendige Transplantation. Im Rückblick habe ich festgestellt, dass ich wohl schon ein halbes Jahr krank war, bevor ich die Diagnose bekam. Eine Lungenentzündung, große Müdigkeit und Erschöpfung, Übelkeit – lauter einzelne Symptome, die erst mit der Diagnose einen Zusammenhang ergaben. Mir wurde von den betreuenden Ärzten des LKH Universitätsklinikums Graz erklärt, dass diese Autoimmunerkrankung die Lunge und die Nieren betrifft. Während sich die Lunge davon wieder erholt, trifft das auf die Nieren oftmals nicht zu – so auch bei mir. Es wurde mit einer speziellen Therapie versucht, die Nierenfunktion zu erhalten. Eine Dialyse war aber ab Herbst unumgänglich. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Meine Eltern und mein Bruder hatten sich über die Möglichkeit einer Lebendspende informiert und darauf geeinigt, dass sich einer von ihnen als Spender zur Verfügung stellen wird. Nach den notwendigen Tests am LKH Universitätsklinikums Graz stand fest: Mama war die beste Kandidatin. An meinem Geburtstag bin ich dann mit diesem Geschenk überrascht worden, welches ich - überwältigt von der Selbstlosigkeit meiner

Familie - sofort angenommen habe. Man muss sich vorstellen, dass sich dabei eine gesunde Person freiwillig unters Messer legt.

Auf Herz und Nieren untersucht Ein halbes Jahr sollte noch vergehen, bis wir operiert werden konnten. Das war einerseits nötig, damit die Autoimmunerkrankung abklingen konnte, sonst wäre eine Transplantation nicht möglich gewesen. Andererseits wurde meine Mama in dieser Zeit von Kopf bis Fuß und auf Herz und Nieren untersucht. Insgesamt betrug dieser Zeitaufwand dokumentierte 55 Stunden. Mama war eine Musterkandidatin: Sie trinkt keinen Alkohol, isst nicht fett und raucht nicht. Sie ist sich sicher, dass sie unbewusst ihr Leben lang so gut auf ihre Niere aufgepasst hat, damit sie mir eine Freude machen kann.

Taufrische Niere Die Niere funktionierte nach der Operation sofort und das bedeutet, dass ich seither nicht mehr dialysiert werden muss. Laut Nephrologin Sabine Zitta ist das ein Vorteil der Lebendspende. Das Organ ist taufrisch und fängt meist schon während der Operation an, Urin zu bilden. Uns geht es beiden gut und wir können ein (fast) normales Leben führen. Da ich Medikamente nehmen muss, die mein Immunsystem unterdrücken, um eine Abstoßung zu verhindern, ist klar, dass ich alles dafür mache, um gesund zu bleiben. Schließlich habe ich das schönste Geschenk bekommen. Caroline Leopold

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MOBILITÄT

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wei mobile Einsatzgeräte und einige Streifenwagen sollen auf den steirischen Autobahnen täglich tausende LKW kontrollieren. Ein chancenloses Unterfangen, wirksam gegen Drängler, zu dichtes Auf- und Hintereinanderfahren vorzugehen. Obwohl es für LKW eine Höchstgeschwindigkeit

von 80 km/h gibt, brettern sie mit 100 km/h über die Autobahn. Oft übermüdet, weil sie die gesetzlich verordneten Ruhepausen nicht einhalten können. Die Zahl der LKW-Unfälle steigt. Auch im Kuratorium für Verkehrssicherheit weiß man keine realistischen Gegenmaßnahmen, um die Misere

Auf der Höhe der Zeit Kia Ceed, 1.6 CRDi SCR

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rüfung bestens bestanden. Ein Druck auf den Knopf für das Smart Parking Assist System hat genügt. Unser Testfahrzeug, ein Kia Ceed, 1.6 CRDi SCR, in der höchsten Ausstattungsvariante (Platin) hat die passende Parklücke von selbst gefunden und automatisch eingeparkt. Dort, wo ich es gar nicht versucht hätte oder es mir nur mit einer mehrmaligen 90-gradigen Halsverrenkung vielleicht gelungen wäre. Ein solch kleines technisches Gustostückerl schafft natürlich jenes Vertrauen, dass auch die weiteren Angaben des Herstellers („leicht zu bedienen“) stimmig sind. Der Wohlfühlfaktor beim Platznehmen im Kia Ceed ist in unserem Testfahrzeug auch durch Sitzheizung, die Ledersitze und die Lenkradheizung gegeben. Zwar ist die Rundumsicht nach schräg hinten durch die breite C-Säule leicht eingeschränkt, wie man sie auch vom Modell der Mitbewerber kennt. Aber Abhilfe schafft da eine Rückfahrkamera mit guter Auflösung und großem Monitor. Allerdings muss man in der nassen Jahreszeit darauf achten, dass die Kameralinse öfters gereinigt wird, um ein klares Bild von hinten zu

Polizei gegen LKW-Drängler auf Autobahn

Symbolfotos

Chancenlos

AUTOTEST

bekommen. Zugegeben, es piepst schon sehr oft im Auto, aber der Radar-Tempomat, der aktive Spurfolgeassistent, der Totwinkelwarner, die Parksensoren, der Regensensor, der selbst abblendende Innenspiegel, der Querverkehrs-Assistent (warnt beim rückwärts Ausparken) können in der jeweiligen Situation viel Unangenehmes verhindern helfen. Der 1,6-Liter-Antrieb ist angenehm lauffreudig. Die Servolenkung passt sich der Geschwindigkeit an und erleichtert damit auch das rasche Reagieren auf sich verändernde Fahrverhältnisse. Die 6-Gang-Schaltung hat kurze Wege. Unser Ceed „schluckte“ auf 100 Kilometer knapp fünf Liter. Dieser Verbrauch liegt über der Werksangabe, aber ist noch immer vorzeigbar. Obwohl nur 1,42 Meter hoch und 4,61 Meter lang, ist das Platzangebot beachtlich. Und selbst Lenker oder Beifahrer mit einer Größe von 180 cm haben ordentlichen Knieraum und stoßen auch nicht mit dem Kopf am Dach an. In der Ausstattungsvariante Platin, wie unser Testfahrzeug, kostet der Koreaner, der in Europa gebaut wird, knappe 30.000 Euro.

zu beenden. Viele PKW-Lenker wissen ein Lied davon zu singen, wie LKW-Chauffeure in Tunnels drängeln, mit Lichthupen von Folgetonhörnern arbeiten, weil der PKW vor ihm vorschriftsmäßig fährt. Der jüngste Auffahrunfall im Gleinalmtunnel ist ein trauriges Beispiel

dafür. Wieder zwei unschuldige Opfer. Anstelle PKW-Lenker zu blitzen und zu bestrafen, weil diese um einiges schneller unterwegs sind als erlaubt, sollte die Polizei vermehrt rigorose LKW-Kontrollen ins Auge fassen. Die Drängler in den großen Brummis stellen ein weit größeres Gefahrenpotential dar.

Freude bei Magna in Graz Jaguar I-Pace – Auto des Jahres

Jaguar-Design-Direktor Ian Callum (re.) und Frank Janssen

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er Genfer Automobilsalon hat jedes Jahr so seine speziellen Momente. Obwohl in diesem Jahr Opel, Volvo, Ford, Jaguar/Landrover und andere als Hersteller gar nicht vertreten waren, war Jaguar dennoch das Gesprächsthema Nummer 1 bei den Experten. Das lag daran, dass das Elektroauto I-Pace zum Auto des Jahres gewählt wurde. Diese Wahl sorgte auch für Zufriedenheit und Freude am Messestand von Magna. In einem Gespräch mit der „Kleinen Zeitung“ sprach Magna-Euro-

pa-Präsident Günther Apfalter von einem „schönen Erfolg für unseren Kunden Jaguar“. Natürlich ist das auch ein Motiviationsschub für die Mitarbeiter am Fertigungsstandort in Graz-Thondorf. Im abgelaufenen Jahr hat Magna in Graz 144.500 Fahrzeuge gefertigt. Diese Zahl werde man heuer signifikant übertreffen, kündigt der Magna-Chef aus Graz an. Mit dem Toyota, dem Jaguar-Landrover, dem Jaguar (I-Pace und E-Pace), BMW (5er und Z4), sowie dem Mercedes G (seit 40 Jahren) fertigt Magna in Graz derzeit für vier Kunden.

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Ein Dorf

HINTERGRUND

im Alleingang gebaut

Gerhard Sehers Handwerkerdörfl: „Alles, was du selbst machst, kostet nix außer Zeit“

„Alte Sachen sind einfach meine Leidenschaft – alles, was ich für die Nachwelt erhalten möchte, vor allem das, was es damals auf dem Land oder in einem Dorf so gegeben hat.“ Handwerkliche Sachen, bäuerliches Interieur, alte Werkzeuge – alles in 35 Jahren vor allem auf Fetzenmärkten gekauft, zusammengesammelt und eingelagert; vor 15 Jahren ein Grundstück gekauft, zuerst ein Wohnhaus für sich und seine Familie gebaut und dann über Jahre 25 (!) Holz-Häuser zuerst anderswo ab- und in Pichla bei Mureck wieder aufgebaut. Und jetzt kommt’s: All das hat ein Mann alleine geschafft. Eine Meisterleistung!

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HINTERGRUND

Häuslbauer aus Leidenschaft Gerhard Sehers Handwerkerdörfl

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ir sind zu Besuch im Handwerkerdörfl bei Gerhard Seher, gebürtiger Wiener, der auf einem Bauernhof in der Südsteiermark aufgewachsen ist. „Dort haben wir auch ein altes Holzhaus gehabt, in dem wir zwar nicht mehr gewohnt haben, das aber ,mein Bereich‘ war und mich geprägt hat“, blickt er zurück. „Schon in meinen ersten 15 Lebensjahren

habe ich mich für bäuerliches Handwerk, Volkskultur und Landleben interessiert.“ Als er mit 16 dann die Buchdrucker-Lehre begonnen und sein eigenes Geld verdient hat, begann der heute 62-Jährige, altes Werkzeug und andere bäuerliche Einrichtungsgegenstände zu sammeln. Bereits da entstand seine Vision: „Wenn ich einmal ein Grundstück habe, werde ich ein altes Holzhaus aufstellen und das muss mit Stroh gedeckt sein.“ Damit all diese Dinge auch einen gebührenden Platz finden, hat er 2003 ein altes Holzhaus abgetragen und bei sich daheim auf dem

heute knapp ein Hektar großen Grundstück wieder aufgebaut. Heute sind daraus 25 geworden. „Alle aus einem Umkreis von 50 Kilometer, also der Südsteiermark“, betont Gerhard Seher sein Anliegen, dass er nur Dinge aus der Region herzeigen will. „Wenn ich irgendwo ein Gebäude gesehen habe, das auch von der Substanz her noch einigermaßen gut war und mir erhaltenswürdig schien, habe ich es gekauft“, erzählt er. Beeindruckend, wenn man bedenkt, dass er das alles nahezu alleine gemacht hat. „Nur beim Herunter- bzw. Hinauf-Heben der großen Holzbalken brauchst du

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HINTERGRUND

zwei Helfer, weil das geht nicht allein. Aber sonst mache ich alles alleine, denn ein Handwerker kostet Geld und alles, was du selber machst, kostet nichts außer Zeit.“ Aber das natürlich nicht zu knapp. Nachdem er 45 Jahre lang bei einer Grazer Druckerei tätig war, ist er nun in Pension und hat mehr Zeit für seine Häusl. „Ich bin meine 38 Stunden arbeiten gegangen und habe dann daheim an meinen Holzhäusern weiter gearbeitet“, so Gerhard Seher. Wie lange er für den Ab- und Aufbau eines Hauses braucht, sei individuell und hänge sehr vom Zustand ab. „Oft habe ich die Häuser vor dem Verfall geret-

tet. Da sind nur mehr die Wände gestanden.“ Mittlerweile habe er natürlich schon Routine. Und so ist sein jüngstes Projekt, die Mühle in einer Woche ab- und in einer Woche hier wieder aufgebaut gewesen. Handwerkerdörfl heißt Gerhard Sehers „Museum“, das rein in Privatbesitz ist, wie er betont. „Es sind alles Häuser von den wichtigsten handwerklichen Berufen, die es früher in einem Dorf so gegeben hat – Schmied, Wagner, Schuster, Weber, hier im steirsichen Weingebiet der Fassbinder oder auch der Greißler.“ Jedes Häusl hat er liebevoll originalgetreu eingerich-

tet und geschmückt. Die meiste Zeit geht natürlich für die Erhaltung und Pflege der Häuser und des Geländes drauf. „Du bist quasi immer angehängt und beschäftigt – Grasmähen, Staubwischen, Zäune und Geländer reparieren, Ziegel ausbessern, und, und.“ Und was sagt seine Frau dazu: „Die sagt: ,Irgendwann ist einmal Schluss‘ und will natürlich, dass ich jetzt mehr für sie da bin“, lächelt Seher. Für den Blumenschmuck in seinem Handwerkerdörfl zeichnet natürlich seine Frau verantwortlich. „Alles andere ist Männersache.“

Von Isabella Hasewend

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Foto: Eder Hotels GmbH

Fotos: Hochkönig Tourismus

FREIZEIT

Keine Panik! Er kommt nicht runter! Der umgebaute Airstream-Wohnwagen am Dach vom SEPP. Auch einen Infinitypool mit entsprechender Aussicht gibt‘s da oben.

Gast in den vielen Hütten der Region Hochkönig in Salzburg

Für 39 Euro pro Person gibt‘s ein 4-Gänge-Menü auf der so genannten „Heimatliebe-Tour“. Der Gag: Jeder Gang auf einer anderen Hütte.

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er Name ist Programm, denn „königlich“ ist auch die Unterkunft für unsere Recherche im Skigebiet Hochkönig. Das Boutique-Hotel SEPP in Maria Alm am Steinernen Meer in Salzburg ist wirklich außergewöhnlich. Könnte ein renoviertes altes Bauernhaus sein, denke ich mir beim Parken unseres Autos. Eine falsche Annahme, wie wir später erfahren. Handelt es sich doch um einen Neubau, der aber mit Altholzschindeln verkleidet ist. Wir gehen durch eine Tür, die eher an einen Seiteneingang erinnert. Vor uns ein Schild: „Rezeption im 3. Stock.“ Okay … Der Aufzug bringt uns in ebendiesen und wir betreten den Dachboden. Während uns die Rezeptionistin freundlich begrüßt und unsere Daten aufnimmt, schauen wir uns staunend um. Alles ist aus Holz, schaut extravagant und doch sehr gemütlich aus. Dies hier ist DER zentrale Treffpunkt des Hotels: Lobby, Bar, ein äußerst gemütlich gestalteter Essbereich mit dem Charme eines Wohnzimmers samt Kachelofen und Billard-Tisch. Dezente Hintergrundmusik läuft. Es ist früher Nachmittag und in der Mitte im Kochbereich werden bereits Vorbereitungen für das Abendessen getroffen. Der Aha-Effekt setzt sich dann auch auf unserem Zimmer fort. Wir sind im „Sporty“ untergebracht, wo es einen kleinen Vorraum für Sportgeräte gibt – in unserem Fall für die Skiausrüstung, sogar mit Schuhwärmer. Es sind die Kontraste und zahlreichen Details – wie die ungewöhnlichen Lichtschalter, knallig roten Fliesen im WC oder ein Holzrad mit Glühbirne als Beleuchtung an der Decke –, die das SEPP ausmachen. Alles ist stimmig und passt.

Ganz nach unserem Geschmack Wen freut das nicht: Gut essen und gut Skifahren. Das besondere Angebot sind die „Kulinarik-Touren“: 4-Gänge-Menüs mit Vorspeise, Suppe, Hauptspeise, Nachspeise – aber jeden Gang auf einer anderen Hütte genießen.

Sauna im Bus am Hotel-Dach 6 Gipfel, 35 km, 7.500 Höhenmeter Passen tut’s für uns auch im Skigebiet der Region Hochkönig, dessen Erkundung wir am nächsten Tag starten. „Skifahrhungrige“ kommen auf der „Königstour“ auf ihre Kosten. Die Tour verbindet die Orte Maria Alm, Dienten und Mühlbach nahtlos miteinander und umfasst sechs Gipfel, 35 Pistenkilometer und 7.500 Höhenmeter – mit einem Bilderbuch-Panorama, dominant das Hochkönig-Massiv und das Steinerne Meer. Und weil wir außer Skifahren auch noch genießen wollen, haben wir uns für eine Kulinarik-Tour entschieden.

Wir starten direkt von Maria Alm mit der neuen Natrun-Bahn und erreichen einige Zeit später die Gabühelhütte. Die Vorspeise, der erste Gang, dort: eine deftige Almjause mit einem Schnapserl. Eine Stunde später wärmen wir uns auf der Karbachalm mit einer Kaspress-Leberknödel-Rindsuppe auf – schon in der Sonne vor der Hütte sitzend. Die Ski wieder angeschnallt und weiter zur Bürglalm, denn dort wartet die Hauptspeise: Eine richtig große Portion Bauernkartoffeln mit Speck, Zwiebel und Sauerrahm-Dip. Bei uns ist eine Stunde vergangen, bis wir in Richtung Nachspeise, dem Wiesenstadl, unterwegs sind. Heidelbeerkaiserschmarren und frische Milch – Skifahrerherz, was willst du mehr? Und endlich können wir auch länger sitzen bleiben und uns nach vielen Skikilometern erholen. Denn vom Pistenschwingen haben wir für heute genug und nehmen zurück nach Maria Alm bequemerweise den Skibus. Apropos Skibus. Von dem steigen wir dann um – wenn auch nicht direkt – in den Sauna-Bus. Ja, Sie lesen richtig. Das Novapark in Graz hat die Flugzeuge am Dach, der SEPP mit einem umgebauten Airstream einen Sauna-Bus, wie es ihn nur einmal in Österreich gibt. Wie sonst bei Busfahrten ist das Publikum gemischt. Kinder findet man ja im ganzen Hotel als Gäste nicht – „adults IH only“ ist ein Slogan im SEPP. www.hochkoenig.at

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Foto: Eder Hotels GmbH

Kreative Institutionen und Unternehmen, die im Westen der Landeshauptstadt die Zukunft mitgestalten

Das Steiermarkmagazin präsentiert demnächst:

GRAZ UND SEIN

Am östlichen, linken Murufer in Graz sind, historisch begründet, neben den traditionellen großen Bildungsstätten, wie der Philosophischen und Technischen Universität, der Musikuniversität, auch eine Vielzahl von mittleren und höheren Schulen angesiedelt. Im Umfeld dieser Bildungsorganisationen haben sich – ebenfalls historisch gewachsen – zahllose Unternehmen entwickelt.

Mit dem Wachstum der Landeshauptstadt entwickelte sich in den letzten zwei Jahrzehnten auch der Westen von Graz. Nicht nur durch die Errichtung von neuen Einkaufszentren, sondern – zumindest von gleichem Stellenwert – durch Ansiedlung innovativer Unternehmen und (Aus-)Bildungsstätten, die diese Region der Stadt aufwerten. Sie bilden so etwas wie einen „innovation belt“ (einen innovativen Gürtel). Auch zwei neue Stadtteile, die gerade ihre Startphase erleben – und zwar Reininghaus und die Smart City – zeugen davon.

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Marie Gamillscheg Alles was glänzt Luchterhand Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Die Wirtin Susa zum Beispiel, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt. Oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast. Sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang - ausgerechnet hier.

3,86 kg schwere Steiermark

Mara Andeck Schöne Aussichten – Mein Buch von den Bergen Lübbe Berge üben eine geradezu magische Anziehungskraft auf uns aus. Ob sanfter Hügel oder majestätisches Gebirge, immer streben wir hinauf und lassen vor schönen Aussichten unsere Gedanken schweifen. Dabei kommt so manche Frage auf: Welche Berge sind nicht nur hoch, sondern auch heilig? Welche Heilmittel lassen sich im Gebirge finden? Und wie unterscheiden sich noch gleich Tannen von Fichten? Mara Andeck führt vom Tal bis auf den Gipfel, beantwortet Fragen über alles, was uns dabei begegnet, und erzählt von gekränkten Berggeistern, schwindelerregenden Rekorden und versteckten Schätzen. David Perlmutter mit Kristin Loberg Dumm wie Brot – Wie Weizen schleichend Ihr Gehirn zerstört Mosaik Weizen, das „Killerkorn“: Der Neurologe Dr. David Perlmutter belegt mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass Weizen unsere Gesundheit, speziell unsere Denkleistung und unser Gedächtnis, massiv angreift. Das genetisch veränderte Getreide des 20. und 21. Jahrhunderts zerstört schleichend unser Gehirn. Eine Folge können chronische Kopfschmerzen, massive Schlafstörungen, Demenz oder sogar Alzheimer sein. Dr. Perlmutter zeigt dem Leser Alternativen mit kohlenhydratarmer Ernährung auf. Für ein gesundes Leben mit einem leistungsstarken Denkorgan bis ins hohe Alter hinein.

Foto: steiermark.at/Streibl

Mit einer Hand kaum zu fassen und schwer zu stemmen – das ist die neue, offizielle Steiermark-Chronik mit dem Untertitel „Eine Landvermessung“. Derartige Aufträge mag jeder Herausgeber gern. Im Fall der Steiermark-Chronik freuten sich der langgediente ÖVPMann Herwig Hösele (war im Büro Josef Krainer II und von Waltraud Klasnic) und Manfred Prisching, Soziologieprofessor an der Universität Graz. Denn die Budgets für solche Projekte – die letzte Steiermark-Chronik gab es vor 30 Jahren – sind nicht den sonst üblichen, unüberhörbaren Spar-Appellen unterworfen. Und dieser Umstand ist erfreulicherweise auch beim Querlesen der 608 Seiten umfassenden Landes-Chronik erkennbar. Vom Format her ist die Chronik fast gleich groß wie das Magazin KLIPP, das Sie in Händen halten. Derartige Bücher sind ja auch als Geschenk für Gäste und Besucher des Landes gedacht. Es ist keine klassische Lan-

BUCHTIPPS

des-Chronik, sondern viel mehr ein thematisch orientierter Versuch, die viel gerühmte steirische Breite zu beschreiben. Und schon die fünf Seiten umfassende Inhaltsangabe zeugt davon. Das Buch ist eine Mischung aus informativen und literarischen Essays, wie der Verlag Brandstätter es beschreibt. Mit emotionalen Interviews und Porträts, sowie stimmungsvollen Bildstrecken vermittelt es eine aktuelle Darstellung der Steiermark – eine Hommage an die Heimat. Die oft zitierte so genannte „steirische Breite“ wird durch die Vielzahl an Autorinnen und Autoren dokumentiert, sodass sich unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven in diesem Werk wiederfinden. Vermieden wird ein Spannungsbogen von möglicherweise kontroversiellen Standpunkten zu aktuellen Themen und Entwicklungen. Das Buch bildet aber plastisch ab, dass die Steiermark mit ihren 1,2 Millionen Menschen ein kreativer, kleiner Kosmos ist.

Eva Rossmann Im Netz – Ein Mira-Valensky-Krimi Folio Verlag Carlo Neuhaus importiert italienische Spezialitäten. Er ist ein Liebling der Medien, sozial engagiert. Nach Gerüchten über Schlepperei und Drogenhandel wird er in seiner Öko-Villa tot aufgefunden. Wurde er über die „sozialen Medien“ in den Tod gehetzt? Warum ist sein IT-Experte verschwunden? Wie viel zählen Fakten, wenn es um Quoten, Likes und Meldungen in Echtzeit geht? Wien als Drehscheibe von Cyberlegionären. Von Rufmord über Propaganda bis zur Staatskrise – wer zahlt, dem wird geliefert. Die Journalistin Mira Valensky und ihre Freundin Vesna Krajner auf der Suche nach der Realität. Das Youtuber Jahrbuch Community Editions Das Internet vergisst nicht! Und damit auch wir nicht vergessen, sind in diesem Buch die schönsten, emotionalsten und prägendsten Ereignisse der YouTube-Welt festgehalten. Wie war das eigentlich mit Melina Sophie und Island? Wann hat sich Unge nochmal seine Dreads abgeschnitten? Wieso waren die Aboboxen kaputt und die Werbeeinnahmen weg? Vom talentierten Nachwuchs-YouTuber bis hin zu den richtig Großen: Hier kommen alle zusammen – in hunderten Artikeln, zahllosen Screenshots, Bildern und coolen Kommentaren aus der Community. Ein Sammlerstück zum Aufbewahren, Zurückdenken und immer wieder Hervorholen.

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RUBRIK

David Graeber Bürokratie – Die Utopie der Regeln Goldmann

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein Drama Regie: Rupert Henning Darsteller: Karl Markovics, Sabine Timoteo, Valentin Hagg, Andrè Wilms, Udo Samel

Wir alle hassen Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie unsere Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient, sondern dienen mittlerweile elitären Gruppeninteressen. Denn Kapitalismus und Bürokratie sind einen verhängnisvollen Pakt eingegangen und könnten die Welt in den Abgrund reißen.

Der zwölfjährige Paul Silberstein, Spross einer so mondänen wie geheimnisvollen altösterreichischen Zuckerbäckerdynastie, sprachgewandt, abenteuerhungrig und vom Schicksal mit einer blühenden Fantasie und einem schweren Erbe ausgestattet, entdeckt im Österreich der späten 1950er Jahre die Macht der Liebe und des Humors sowie seine außergewöhnliche Begabung zum Gestalten eigener Wirklichkeiten.

Sie erobern die Weltmärkte, positionieren China als digitale Supermacht und prägen die entscheidenden Zukunftsindustrien. Gleichwohl wissen wir fast nichts über sie. Wie ticken Chinas Bosse? Wer steckt hinter den immer mächtigeren und aggressiven Unternehmensgiganten? Was sind das für Leute, die in Frankreich Weinberge und in Europa Fußballvereine oder Immobilien kaufen? Was passiert, nachdem sie bei deutschen Unternehmen, Banken, Flughäfen eingestiegen sind? Der renommierte Chinaexperte Wolfgang Hirn hat beste Verbindungen und recherchiert regelmäßig vor Ort. Er liefert einen Einblick ins Zentrum des chinesischen Wirtschaftsmodells und porträtiert die Macher und ihre Strategien.

Fotos: Dor Film

Wolfgang Hirn Chinas Bosse Campus

Sie fühlen sich matt und abgeschlagen, mit Ihrer Haut sind Sie auch nicht zufrieden und die Kopfschmerzen kommen immer häufiger? Höchste Zeit, um mit Schüßler-Salzen den Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Erkennen Sie an einem Blick in den Spiegel, welches Schüßler-Salz Ihnen fehlt. Denn: Die richtige Verteilung der Mineralien im Körper ist die Grundlage für Gesundheit, Schönheit und Fitness.

Fotos: polyfilm Verleih

Sabine Wacker In Balance mit Schüßler-Salzen Goldmann

Steve ist seit fünf Jahren mit Carola zusammen, die beiden sind liebevoll und vertraut miteinander, ein gut eingespieltes Team. Aber dann muss Steve mit ansehen, wie sein Freund Bob von seiner Freundin verlassen wird, die sich dem TantraLehrer Harald zuwendet. Kleine, fiese Zweifel beginnen Steve umzutreiben: Ist Carola wirklich glücklich mit ihm? Steve muss handeln. Selbstoptimierung heißt die neue Devise, körperlich, seelisch und sexuell. Carola erkennt ihren Liebsten nicht wieder und entschließt sich ihrerseits zu Veränderungen. Die Turbulenzen nehmen ihren Lauf... Ostwind – Aris Ankunft Abenteuer, Family Regie: Theresa von Eltz Darsteller: Tommy Caldwell, Kevin Jorgeson

Fotos: Constantin Film Verleih GmbH / SamFilm GmbH/Marc Reimann

Hörbuch

Ken Follett: Nacht über den Wassern Im September 1939, wenige Tage nach Kriegsausbruch, startet der legendäre Pan-American-Flying-Clipper, ein gigantisches Flugboot, von Southampton aus zu einem letzten Flug über den Atlantik. An Bord der Maschine befinden sich 40 Menschen. Jeder von ihnen hat seinen Grund, die alte Welt zu verlassen. Und jeder steht vor der wichtigsten Entscheidung seines Lebens. Doch nur einer kennt die drohende Gefahr, die über den Wassern lauert (Lübbe Audio).

Wie gut ist deine Beziehung? Komödie, Drama Regie: Ralf Westhoff Darsteller: Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Bastian Reiber, Maja Beckmann, Michael Wittenborn

Durch einen Zwischenfall werden Mika und ihr Ostwind auf eine harte Probe gestellt. Mikas Großmutter, Sam und Herr Kaan versuchen unterdessen, Gut Kaltenbach am Laufen zu halten, wobei sie Unterstützung von der ehrgeizigen und scheinbar netten Isabell bekommen. Aber alles geht schief: Das Gestüt droht in fremde Hände zu fallen und Ratlosigkeit macht sich breit. Bis Fanny die impulsive und kratzbürstige Ari nach Kaltenbach bringt und damit für mächtigen Wirbel sorgt … Februar/ März 2019 35

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MATHEO, 2035: METALLTECHNIKER

UNSERE STEIERMARK:

MORITZ, 2033: HAUBENKOCH

MARIE, 2034: INGENIEURIN FELIX, 2035: BAUMEISTER

WIR HABEN SIE UND BRINGEN SIE ZU IHREM ZIEL!

LAND DER TALENTE.

FLORENTINA, 2033: MECHATRONIKERIN

LENA-SOPHIE 2038: ÄRZTIN

ELISA, 2036: CHEMIKERIN


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