KLIPP Oktober/November 2018

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Dramatische Weitere Themen... Folge: Schock und Weinkrämpfe KLIPP-Extra: Warum hängt Hitler in der Kathedrale? 01_Titel.indd 1

Symbolfoto

Maskierte vernehmen Kinder von Terrorverdächtigen Fast Forwad Award 2018: Kreative Steirer – Zukunft als Auftrag 25.10.18 12:56


SPOTS 04 „A Apotheker im Tor!“

Uni Graz feierte Rudi Roth

04 Begeistern das Publikum

Circus Roncalli schon da, Palazzo kommt im November

05 Kostbarkeiten für guten Zweck

KLIPP-EXTRA 06 Aufregung: Warum hängt Adolf Hitler in der Kathedrale?

Ausstellung in Gent: „Stille Helden aus Salzkammergut retten Genter Altar“

Inhalt 10 Steirer luden zum Empfang Rund 3.000 Österreicher leben in Brüssel

COVERSTORY 12 Schock für Kinder als Zeugen Maskierte vernehmen sie

POLITIK 14 Anzeichen von Erdogan-Justiz

Groteske: Hochverratsprozess gegen Staatsverweigerer

16 SPÖ im Krisen-Modus

Thomas Drozda als Geschäftsführer: kein Akt der Erneuerung

CHRONIK 18 MountainFilm Festival

Atemberaubende Dokus

18 „Strom wird schlecht geredet“ e-Denzel-Chef Ernst Konrad

FREIZEIT 32 Sprudelnd warm

Bad Sárvár in Ungarn

MOBILITÄT 24 Architekten des Verkehrs

Spediteure lenken Warenströme im In- und Ausland

25 „Rascher Ausbau unumgänglich“

Norbert Wenzel zum Nadelöhr Pyhrn-Schober-Achse

27 Toyota als Vorreiter

Gady setzt auf Hybrid-Modelle

KULTUR 28 Freunde bis zum Ende

Peter Rosegger und WagnerFan Friedrich von Hausegger

29 Es ist Gustls „Baby“

Ein Jahr Stieglerhaus

GESUNDHEIT

STANDARDS 17 Lilly 34 Mediathek Medieninhaber und Herausgeber: Klipp Zeitschriften GmbH & Co KG, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 800, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Damijan Kranc, Reinhard Schuch, Michaela Vretscher, Martina Tosch, Karin Klug, Marguerita Fuller, Elisabeth Hewson Produktionsleitung: Isabella Hasewend Fotos (wenn nicht anders angegeben): Heimo Ruschitz Produktion: Christian Wallner Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b.

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Nächster Erscheinungstermin: Dezember 2018 www.klippmagazin.at

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Genuss ohne Alkohol weiter im Trend

lkoholfreies Bier erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dies kann man auch im Bierkulturbericht der Brau Union Österreich, welcher auf Basis einer repräsentativen Studie des Linzer market-Instituts erstellt wird, nachlesen. Es bietet viel Genuss ohne Alkohol und wird von 22 % der Bevölkerung gerne getrunken. Hauptgrund für den Konsum von alkoholfreiem Bier ist das Autofahren (55%). 47 % geben die Lust, ein Bier ohne Alkohol konsumieren zu wollen, an und für 17 % ist alkoholfreies Bier die Alternative zu anderen antialkoholischen Getränken.

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Die alkoholfreien Biere der neuen Generation Mit aufwändigen, aber völlig natürlichen Brauverfahren – die zum Teil auch unterschiedliche Braumethoden miteinander kombinieren – können inzwischen alkoholfreie Biere hergestellt werden, die dem Biergenießer typisches Bieraroma ohne Alkohol bieten. „Wir sehen, dass die Konsumenten verstärkt zu alkoholfreien Bieren greifen. Mit unseren alkoholfreien Innovationen, wie dem Heineken 0.0, dem naturtrüben Gösser NaturRadler

oder aus dem Bereich Weizenbier das Edelweiss Alkoholfrei, müssen Bierliebhaber auch untertags nicht mehr auf ihren Biergenuss verzichten“, erklärt Ronald Zentner, Brau Union Österreich Verkaufsdirektor Gastronomie Region Süd.

Heineken 0.0 – typisch Heineken, aber ohne Alkohol Mit Heineken 0.0 wurde DIE Innovation unter den alkoholfreien Bieren am Markt präsentiert und ist knapp ein Jahr nach Markteinführung eines der erfolgreichsten alkoholfreien Biere, sowohl in Österreich als auch europaweit, und kommt bei 7 von 10 Biertrinkern sehr gut an – die österreichische Brauerei Wieselburg war übrigens maßgeblich an der Entwicklung der Weltneuheit beteiligt. Heineken 0.0 zeichnet sich durch typische Heineken-Noten – z. B. besonders fruchtige Eindrücke – aus. Es ist ein erfrischendes,

Bilder: Brau Union Österreich

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alkoholfreies und perfekt ausbalanciertes Lagerbier, das durch leichte Vollmundigkeit und einen weichen, malzigen Körper besticht. Heineken 0.0 passt besonders gut zu leichten, bekömmlichen Speisen und wird am besten bei 6 bis 8 °C getrunken.

Gösser NaturGold Besten Geschmack gibt es auch alkoholfrei: Sattes Gold und natürliche Trübung – dadurch besonders vollmundig im Geschmack – zeichnen das

alkoholfreie Gösser NaturGold aus. Gepaart mit feiner Hopfennote ist es ein echter Gösser Biergenuss – zu jeder Tageszeit.

Edelweiss Alkoholfrei Edelweiss Alkoholfrei ist naturtrüb mit einem warmen, bernsteinfarbenen Ton. Die alkoholfreie Weizenbierspezialität begeistert durch zarte Röstaromen, komplexe Karamellnoten und lebendige Fruchtigkeit, die an reife Bananen und Dörrpflaume erinnert. Der ideale Durstlöscher für den Mittagstisch und andere alkoholfreie Pausen. Edelweiss Alkoholfrei ist isotonisch und erfrischend. 3 Oktober/November 2018 24

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SPOTS

„A Apotheker im Tor!“

Die Uni Graz feierte mit Konsul Rudi Roth

sind. Sie machen gerne Komplimente.

Fotos (2): pixelmaker.at

Ein solches steht auf jeden Fall zwei jungen angehenden Klavier-Virtuosen zu, die auch zu den Stipendiaten gehören. Ihr Auftritt begeisterte

OMV-Generaldirektor Rainer Seele, Jubilar Rudi Roth, Rektorin Christa Neuper, Erzbischof Franz Lackner und LH Hermann Schützenhöfer (v.l.) „Sigmund Freud hatte einmal gesagt, es sei bewundernswert, wie viel Lob der Mensch aushalte. Und so komme ich mir heute vor“, bedankte sich Ungarns Honorarkonsul Rudi Roth für die Lobeshymnen bei der Feierstunde in der Aula der Grazer Uni. Und der Anlass gleich ein Dreifacher: 25 Jahre Honorarkonsulat, 300 vergebene Stipendi-

en in dieser Zeit. Ach, ja, der dritte Grund war Rudi Roths 70er- ein Ziffern-Paar, an das er nicht gerne erinnert wird. Trost kam dann vom ungarischen Kanzleramtsminister Gergely Gulyás, der meinte, neben seiner Tochter Sophie und seiner Frau Andi würde er auch noch als 50- oder 60-Jähriger durchgehen. Höflich, wie die Ungarn nun mal

„Mit Wind und Wetter auf du und du“

Gruppenbild mit Stipendiaten. Im Vordergrund die beiden Klavier-Ausnahmekönner ein Geburtstagspublikum, das ob seiner Prominenz schon Erfahrung mit solchen Anlässen hat. Da war zum Beispiel Erich Pröll mit seiner Frau über den weiten Semmering nach Graz gekommen – natürlich mit dem Auto – und traf in der

Aula auf Waltraud Klasnic, zu ihrer aktiven Zeit eine Gegenspielern des Straßentunnel-Fans Erich Pröll. Klasnic sprach sich ja für den Semmering-Basistunnel aus. Als dann die kleine Sophie, Rudis Tochter, noch die ungarische Nationalhymne sang – Trompeten-Professor Toni Maier blies die unsrige – gab es, wie das bei stolzen Eltern in solchen Fällen passiert, verdächtig feuchte Augen. Als Dank für seine Unterstützung der Universität Graz und deren Studierenden überraschte deren Rektorin Christa Neuper damit, dass es in der neuen Uni-Bibliothek einen eigenen „Rudi Roth Lesesaal“ geben wird. Doch was wäre ein ungarisches Fest ohne eine ungarische Sängerin. Der Auftritt von Ildiko Raimondi schien der musikalische Höhepunkt zu sein. „Schien“ deshalb, weil es

Hereinspaziert!

Eine Zirkus-Show Gösta Pongratz und sein Wettkampf-Modus zum Verlieben

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it seinem Wissen über Wind und Wetter könnte er auch für die meteorologische Station am Thalerhof eine wertvolle Stütze sein. Ganz wichtig ist dieses Wissen, wenn er mit seiner 16 Meter langen Hydra, eine Segelyacht, in der Adria oder im Mittelmeer eine Regatta gewinnen möchte. Denn nur dabei sein – das ist für Gösta Pongratz zu wenig und wäre fad. Was für ihn zählt – früher bei Autorennen, heute auf dem Wasser, am Tennisplatz, beim Fischen oder logischerweise im Geschäftsleben –, das sind Stockerlplätze. So wie jüngst bei der Regatta von Split auf die Insel Vis. Da war er mit seiner sechsköpfigen Crew wieder ganz vorn dabei. Dafür nimmt er auch in Kauf, dass die Anfahrt von Opatija nach Split

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... am Steuer seiner 17 Meter langen „Hydra“

18 Stunden dauerte – und das auch noch einmal zurück. Einige Wochen vorher zeigte er den kroatischen Segel-Freaks an der adriatischen Küste, dass auch die Steirer vom Navigieren was verstehen. Bei der Tages-Regatta im gefürchteten Windloch bei Senij, südlich von Krk, galt es immerhin mit 20 Knoten Wind umzugehen und für Gösta und seine Crew gab es den Sieger-Pokal. Ganz ist die Saison noch nicht vorbei, und daher wird schon noch das eine oder andere „Häferl“ oder eine Plakette dazu kommen.

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ie Show des Circus-Theater Roncalli beim Gastspiel im Jahr 2016 in Graz begeisterte sprichwörtlich Jung und Alt. Bis 11. November 2018 ist Bernhard Paul mit dem neuen Programm „Storyteller: Gestern–Heute –Morgen“ wieder in der Stadt und das Publikum ist neuerlich fasziniert. Für die Jüngsten sind es natürlich die Clowns und da ist es Bernhard Pauls Neuentdeckung Chistirrin aus Mexiko. Er verkörpert als Clown eine Mischung aus Till Eulenspiegel und Max und Moritz und hat die Lacher klarerweise sofort auf seiner Seite. Das Programm mit einer

innovativen Bühnen-Licht- und Holographie-Technik erweckt die Tierwelt auf vollkommen neue und einzigartige Welt zum Leben. Paul verzichtet bewusst auf Tiere in der Show, aber setzt neue Maßstäbe in der Manege, die das Publikum auf eine Reise zwischen gestern, heute und morgen entführen. Abend für Abend klatschen sich bis zu 1.500 Besucher im Zirkuszelt fast die Hände wund und drücken damit ihre Bewunderung für die 120 Artisten, Musiker, Künstler und Mitarbeiter aus. Noch bis zum 11. November 2018, Messe Freigelände, Graz www.roncalli.de

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SPOTS

Schutzengel im Rucksack bereitschaft von Rudi Roth an. Er verwies etwa auf die Schlammkatastrophe von Devecser. Auf Initiative von Rudi Roth entstand dort ein neuer Kindergarten und auch sonst wurde geholfen. Schützenhöfers Abschluss-Sequenz: „Rudi, wir mögen dich!“ ... mit der Geburtstagstorte: Vater Rudi mit Familie und Sohn Jürgen mit Familie noch eine Steigerung gab: Rudi Roth sang mit ihr im Duett den Udo-Jürgens-Klassiker „Immer wieder geht die Sonne auf“. Viel Applaus gab es dafür, weil auch das Jürgens-Double Andy Rühl für das originale Udo-Klavierspiel sorgte. Vor dem gemütlichen Teil

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eine Berufslaufbahn startete er als einfacher Polizist. Dann studierte Jörg Hofreiter Jus mit Doktoratsabschluss und Wirtschaftspädagogik (Magister). Kürzlich gab

hatte Kanzler Sebastian Kurz per Videobotschaft seine Wertschätzung für Rudi und die Glückwünsche zum 70er überbracht. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer tat es persönlich und führte in seiner Laudatio das soziale Engagement, die Hilfs-

Wissensdurstiger Konsul es die Sponsion im Alter von 77 Jahren zum Bachelor of Arts im Fach Slawistik. Hofreiters schlichte Begründung: „Als Honorarkonsul von Bosnien und Herzegowina war es mir ein Bedürfnis meine Balkankenntnisse auch akademisch bestätigen zu lassen.“ Der staatliche

Ach ja, fast hätten wir vergessen, was es mit dem Apotheker im Tor auf sich hat. Rudi Roth war ja in jungen Jahren Tormann beim GAK, wurde mit diesem auch Meister. Der Stadionsprecher beim Verkünden der Mannschaftsaufstellung: „Im Tor Mag. Rudi Roth.“ Ein Fan, nicht ganz auf der Höhe der Zeit: „Um Gottes Willen, jetzt hamma an Apotheker im Tor!“ Aufbau des 3,3-Millionen-Einwohner-Landes (Hauptstadt: Sarajevo) ist weltweit einmalig: Es gibt 15 oberste Staatsorgane, drei Entität-Parlamente (Bosnier, Kroaten, Serben) sowie zehn Kantonsparlamente. Bei der jüngsten Wahl traten 68 Parteien, 36 Wahlkoalitionen und mehr als 7.000 Kandidaten für 518 Ämter an.

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in entspannter Wanderausflug mit Freunden in Mürzsteg sollte es werden – geendet hat dieser für Franz Grossauer, den wohl bekanntesten Grazer Gastronom, im Spital. Dabei hatte er, wie man es immer wieder hört, Glück im Unglück gehabt, war mit ihm im Rucksack ein Schutzengel unterwegs. Grossauer rutschte aus und die unfreiwillige „Talfahrt“ stoppte ein Felsen. Sein Brustbein war mit dieser harten Auseinandersetzung nicht einverstanden und war der Auslöser für eine Spitalsaufenthalt. Der vollgepackte Rucksack – mit Wetterfleck und so – verhinderte, man will gar nicht denken was, Schlimmeres. Jetzt geht’s dem Franz, wie die Freunde wissen, schon bedeutend besser, kann er sich mit einem Stützgurt wieder ganz gut bewegen. Denn man weiß ja von ihm – Ruhe geben und still halten kann er nicht. Bei seiner Genesung hilft ihm auch ein eigens angeschafftes Krankenbett, das alle Stückeln spielt. Aber mitnehmen kann er das natürlich nicht.

„Kostbarkeiten“ für guten Zweck Neustart von Captura

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ie „Steirische Diabeteshilfe für Kinder und Jugendliche“ hatte wieder zu ihrer schon traditionellen Benefizveranstaltung „Kostbarkeiten“ geladen. Und einmal mehr durften sich die Gastgeber Jutta und Gert Maria Hofmann über ein volles Haus mit viel Prominenz freuen. Unter den zahlreichen Gästen sah man etwa Gemeinderat Harry Pogner, Unternehmer Otto Kresch (Remus), Ex-Ministerin Beatrix Karl, Primar Bernhard Kügler (Klinik Leech), die Konsuln Johannes Hornig und Gerald Ortner mit Steffi, die Ärzte Ingrid Hörmann, Fritz Florian und Egon Pongratz , Norda Edberg mit Manfred Reisner (Granit), Einrichter Mario Palli oder die Steuerberaterin Siglinde Pailer. Sie alle durften sich über das unterhaltsame Programm freuen: So gab es eine sehenswerte Modeschau

Bekannte Grazer Damen stellten sich in den Dienst der guten Sache bei der Modeschau von Helga Gottmann (ganz re.) von Helga Gottmann (Boutique be-be) zu beklatschen, der Optiker „Alles im Blick“ präsentierte seine Design-Brillen, Rose Beauty ihre neue Kosmetik-Linie und Xocolat versüßte den Besuchern mit exquisiten Pralinen den Abend. Für das leibliche Wohl sorgten Caterer Toni Legenstein und Top-Winzer Peter Skoff, der seine edlen Weine aus der Südsteiermark kredenzte. Alles in allem ein gelungener Abend!

v.l.: Beatrix Karl, Otto Kresch, Jutta und Gert Maria Hofmann

ch habe 28 Jahre Lebensversicherungen verkauft“, macht Captura-Chef Georg Tilg (mit Brille, Bild Mitte) klar, dass die neue Strategie auch für ihn eine Umstellung bedeutet. Denn sein Unternehmen hat sich aus dieser Branche verabschiedet und widmet sich ausschließlich dem Vorsorgewohnungsbereich – salopp formuliert dem Thema Anlegerwohnungen für jeden. „Schon mit 15.000 Euro Startkapital kann man da langfristig sich Eigentum schaffen. Unser Produkt nennt sich Immo Pension.“ Die

neue Strategie war auch letztendlich ausschlaggebend dafür, dass man den Firmensitz von der Schubertstraße nun in die Grabenstraße in Graz verlegt hat. „Hier sind wir sehr präsent, für jeden Vorbeifahrenden bestens sichtbar.“ Dort, wo die Allianz Versicherung im dritten Stockwerk früher war, zeigt nun die Captura ihre Wohnprojekte, die sie mit knapp zwei Dutzend Bauträgern realisiert. „Dafür brauchst du auch viel Platz, den wir in der Schubertstraße so nicht zur Verfügung gehabt haben“, so Georg Tilg.

Gulda meets Schostakowitsch Benefizkonzert der Grazer Rotary Clubs zugunsten von Get a Hearing Friedrich Kleinhapl, Cello Pannonisches Blasorchester Rainer Pötz, Dirigent Dienstag, 13, November 2018 Helmut-List-Halle, WaagnerBiro-Straße 98a, 8020 Graz, 19:30 Uhr, www.getahearing.com Oktober/November 2018 5

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EXTRA

Warum hängt Hitler in Hitler-Bild löst hitzige Debatte aus. Rechts: „Stille Helden“Monuments – Man Captain Posey und Bergmann Alois Raudaschl

Kulturlandesrat Christopher Drexler (re.) eröffnet mit Rector Ludo Collin die Ausstellung „Stille Helden retten Genter Altar“ in der St. Bavo Kathedrale.

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as waren die Schlagzeilen – schon vor, aber auch nach der Eröffnung der vom Steiermarkmagazin KLIPP initiierten Ausstellung „Stille Helden retten Genter Altar vor der totalen Zerstörung“ in der St. Bavo Kathedrale in der rund 260.400 Einwohner großen Stadt Gent in Belgien. Mit knapp einer Million Besuchern zählt die Kathedrale zu den größten Tou-

„Oh, my god“ (omg abgekürzt).

rismusmagneten in Belgien. Sie alle wollen den Genter Altar bestaunen – das aus dem 15. Jahrhundert stammende Kunstwerk der Gebrüder van Eyck. Heuer steht Brueghel im Fokus der internationalen Kulturwelt, 2019 ist es Rembrandt und 2020 gibt es das Van-EyckJahr mit dem Ausspruch

Kulturlandesrat Christopher Drexler nahm die Eröffnung in Gent vor: „Diese Ausstellung ist einerseits eine Erinnerung an die dunklen Zeiten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes, andererseits aber vor

allem eine Würdigung des mutigen Einsatzes steirischer Bergleute für den Schutz ihrer Familien, ihres Umfelds und schließlich für die Rettung bedeutender historischer Kunstschätze. Die Geschichte des Genter Altars macht wiederum eine Facette großteils verborgener Verbindungen zwischen Belgien und der Steiermark sichtbar, die es weiterhin zu pflegen gilt. Ich danke allen Mitwirkenden, allen voran dem Initiator Jürgen Lehner, für ihr

... kommt 2020

Altstadt von Gent – ein Fotomotiv für die vielen Touristen

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Radfahrer haben überall Vorrang! Da heißt es Acht zu geben!

Großes Interesse

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für die


EXTRA

er in der Kathedrale?

resse

Ausstellung in Gent: „Stille Helden aus Salzkammergut retten Genter Altar“

Rector Ludo Collin: Er ermöglichte die Ausstellung und dankte den Steirern für ihr Engagement. Kulturlandesrat Christopher Drexler: „Würdigung eines mutigen Einsatzes.“

Jozef Dauwe, Kulturbeauftragter der Provinz Ostflandern: „Danke den Stillen Helden!“

Nach der Enthüllung: Jeder wollte einen Schnappschuss der „Reflexionen“. Engagement rund um die Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte des Genter Altars.“ Hunderte Besucher am Vormittag, hunderte am Nachmittag, die mit großem Interesse Tag für Tag die Ausstellung überrascht oder auch verwundert betrachten: Zu linker Hand hängt das fast 300 Quadratmeter große Bildnis „Reflexionen“ im Stile eines Fastentuchs des steirischen Künstlers Oskar Stocker. Gegenüber sind die Bilder „Die Bösen und die Guten“ mit jenem von Adolf Hitler, Monuments Man Captain Posey und dem Bergmann Alois Raudaschl als Retter. Weiters gibt es die von Klipp gestaltete

für die Dokumentation

St. Bavo Kathedrale hat eine bewegte Geschichte.

ausführliche Dokumentation über die Rettung des Lam Gods, wie die Niederländer den Genter Altar nennen. Diese ist viersprachig verfasst und zeigt viele Original-Dokumente und Fotos aus dieser Zeit. Die Ausstellung wird bis zum 2. Dezember 2018 dauern. In diesem Zeitraum werden viele tausende Besucher den internationalen Auftritt der Steiermark wahrnehmen. Über ein Video – eigens dafür gestaltet – werden den Besuchern nicht nur die Schönheiten unseres Bundeslandes mit dem neuesten Film „Ich bin Steiermark“ gezeigt, sondern auch das Geschehen um die dramatische Rettung des Genter Altars in

Astberger Alphornbläser – einmaliger Klang in der Kirche

Altaussee vor Augen geführt. Die Umstände der Rettung waren der breiten Öffentlichkeit bisher kaum bekannt (siehe nächste Seite). Der österreichische Künstler Oskar Stocker zeigt – unter Mitarbeit von Luis Rivera, alias Roland Leiner – auf einer eigens gefertigten Wandkonstruktion mit einer Fläche von 288 Quadratmetern seine „Reflexionen“ zum Genter Altar. Die Historikerin Monika Löscher sprach im Rahmen der Eröffnung über die Umstände der Bergung der Kunstschätze. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Cellist Friedrich Kleinhapl und die Astberger Alphornbläser.

Cellist Friedrich Kleinhapl beeindruckte

Künstler Oskar Stockers 288 Quadratmeter große „Fastentuch“ beeindruckt Besucher.

Jürgen Lehner (Klipp): „Jemandem seine guten Taten abzusprechen, heißt, ihm seine Identität zu rauben. Gerade auf diese hat jeder Anspruch.“

Historikerin Monika Löscher: interessante Details zur Rettung und Bergung der Kunstschätze Oktober/November 2018 7

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EXTRA

... 2016 in Altaussee und nun in Gent gewürdigt

Die BÖSEN und

Stille Helden – Reflexionen Warum und wofür? – könnte man sich fragen. Der Genter Altar und andere Kunstwerke wurden gerettet. Gut so. 2020 wird zum „Jahr der Gebrüder van Eyck“ werden. Deren berühmtestes Werk, der Genter Altar, hat in der St. Bavo Kathedrale sein Zuhause und wird jährlich von knapp einer Million Besuchern bestaunt. Ihn würde es ohne die mutige Tat der Stillen Helden in einer Salzmine in den österreichischen Bergen nicht mehr geben. Fanatische Nazis wollten den Genter Altar und weitere Kunstschätze – darunter auch die Brügger Madonna von Michelangelo – zu Kriegsende mit Fliegerbomben in die Luft sprengen. Es gab widersprüchliche Versionen zur Rettung. Alle wollten nach Kriegsende Retter gewesen sein. Heute weiß man viel mehr. Einem Menschen seine Taten abzusprechen, heißt, ihn seiner Identität zu berauben. Und es ist diese Identität, auf die jeder von uns einen unver-

Die Salzberg-Siedlung (Aufnahme: ca. 1930). Links davon das Steinberghaus. Von dort führt der Stollen in das Bergwerk.

zichtbaren Anspruch hat. Gerade im Lichte der Geschichte. Das war der Auslöser für diese Ausstellung. „Reflexionen“ nennt der österreichische Künstler Oskar Stocker seine Bilder. Provokation und Überhöhung im direkten Vergleich mit dem berühmten Original, dem Genter Altar. Die Bilder bleiben im Gedächtnis.

Verloren für immer? 6577 Gemälde 230 Zeichnungen, Aquarelle 954 Graphiken 137 Plastiken 128 Nummern Waffen 79 Körbe verschiedenen Inhalts 122 Tapisserien 181 Bücherkisten und Pakete 1200–1700 Pakete 283 Verschiedenes

Fotos (3): www.lukasweb.be – Art in Flanders vzw.

Der Führer Adolf Hitler

Nie vorher oder nachher befanden sich so viele Kunstschätze – Bilder, Statuen, Juwelen und andere Kostbarkeiten – an einem Ort. Tausende Gemälde, Skulpturen, Juwelen, Goldbarren hatte der Führer, Adolf Hitler, auch für das geplante Führermuseum, im Salzbergwerk in Altaussee in Österreich einlagern lassen. Dort sollten sie sicher sein vor Bombenangriffen. In den letzten Kriegstagen des April 1945 wollte der fanatische Gauleiter August Eigruber die Schatzkammer im Berg jedoch durch Bombensprengung vernichten. Nichts sollte den Alliierten oder dem verhassten Weltjudentum in die Hände fallen. Eine Handvoll mutiger steirischer Bergleute verhinderte diese Wahnsinnstat, auch aus Angst um ihre Existenz. Die Stillen Helden riskierten ihr Leben und retteten damit gleichzeitig unwiederbringliche Kunstwerke für die Nachwelt. Fotos rechts: Zwei der Stillen Helden: Monuments Man Captain Posey und Alois Raudaschl. Schlafpause im unterirdischen Museum. Wenig Schutz für Kunstwerke bei Einlagerung.

Geheime Schatzkammer

Deutlich ist aus den Dokumenten der Monuments Men erkennbar, dass viele Kunstwerke, hunderte Objekte, die in den letzten Kriegswochen im Berg gelagert wurden, gar nicht mehr richtig archiviert werden konnten. Nach Kriegsende blieb vieles verschwunden. Manches ist bis heute unauffindbar. So wie auch das ursprüngliche Bergungsbuch, das wohl wichtigste Dokument. In ihm waren die Einlagerungen aufgelistet. 8

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EXTRA SS-Gauleiter August Eigruber

SS-General Ernst Kaltenbrunner

die

Stille Helden Das kostbarste Kunstwerk in Altaussee Genter Altar der Gebrüder van Eyck, 1432.

Foto: www.lukasweb.be – Art in Flanders vzw.

Foto: Bundesdenkmalamt

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Monuments Men brachten ihn am 21. August 1945 nach Belgien zurück.

Monuments Man Frederick Shrady bewacht Vorbereitung für Rücktransport.

Dieses Foto ging nach Kriegsende im Jahre 1945 um die Welt. Es zeigt die stolzen Stillen Helden. In acht Kisten waren keine Marmor-Statuen, sondern 500 kg schwere Fliegerbomben. Damit sollten die Salzmine und Kunstwerke in die Luft gesprengt werden. Geheimer Transport in die Mine.

Fotos: www.lukasweb.be – Art in Flanders vzw.

Stille Helden

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EXTRA

„Stille Helden retten Genter Altar“

Steirer lu I

Moderatorin Mieke Roete

Christoph Schuh (Mitte) und Franz Majcen beim Kaffee- und Kuchen-Empfang

Ihr Auftritt vor der Kathedrale sorgte für viel Stimmung.

Beifall für die Künstler bei der Eröffnung.

... war ein begehrtes Mitbringsel aus der Steiermark.

Das Original in der Kapelle: der geschlossene Genter Altar

Helmut Kiesel, Franz Wuthe: lange Reise mit dem Auto

Flamen unter sich: Die Herrn Vandenberghe (li.) und Dauwe

Abordnung aus dem Ausseerland

Andreas Lieb (li., Kleine Zeitung Korrespondent in Brüssel)

Ronald Rödl, Leiter des Steiermarkhauses in Brüssel (li.), kam mit Delegation von Österreichern

Fröhliche flämische Damenrunde mit Gast aus Österreich

v.l.: Anna Lischka (ÖKF), das Ehepaar Macharis, Marina Chrystoph (ÖKF) und Franz Majcen

n der Brüsseler Autoworld war diesmal die Steiermark an der Reihe. Jedes Jahr richtet ein anderes Bundesland gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt den Empfang zum bevorstehenden Nationalfeiertag aus. Eingeladen dazu sind die rund 3.000 in Brüssel lebenden Österreicher und Freunde Österreichs. Mit heimischen Klängen begrüßte die Marktmusikkapelle Grafendorf etwa 1.200 Gäste. Darunter auch Bundeskanzler Sebastian Kurz. Er konnte allerdings nicht lang bleiben, da auf ihn anschließend gleich das Brexit-Dinner mit den EU-Regierungschefs wartete. Der Bundeskanzler in seinem Grußwort: „An der Steiermark kommt man de facto nicht vorbei - ganz gleich ob das modernste Technologien in einem Handy oder Autos sind, die in der ganzen Welt verwendet werden. Vieles an Knowhow, Entwicklung und Hightech kommt direkt aus der Steiermark. Die Steiermark ist ein starker Wirtschaftsmotor für Österreich in Europa. Ich freue mich, dass als Zeichen der Exportstärke dieser Empfang hier in Brüssel stattfindet.“ In der Autoworld selbst zelebrierte dann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, was steirische Gastfreundschaft heißt. Kredenzt wurden logischerweise steirischer Wein und heimische Köstlichkeiten – bestens aufbereitet von Edler‘s Landhaus Oswald & Catering und serviert von Hotelfachschülern aus Gleichenberg. „Gib‘ Durstigen zu trinken und Hungrigen zu essen“, ist das oberste Gebot von Gastfreundschaft. Das geschah. Allerdings mit dem Wermutstropfen, dass die Gäste dadurch nicht mehr jedem

Christoph Schuh (APG) und Marina Chrystoph (ÖKF Brüssel)

Jean-Paul Macharis, österreichischer Honorarkonsul in Gent mit seiner Frau

Michael Pötler mit seiner Frau Christine (Steiermarkhaus Brüssel)

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Rund 3.000 Österreicher leben in Brüssel Foto: Land Steiermark

er luden alle ein

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war im selben Hotel wie Schützenhöfer und Co. abgestiegen. Konsul Rudi Roth und sein Sohn Jürgen, WKO-Vizepräsident, nützten daher die Chance, ihm eine steirische Zotter-Schokolade zu überreichen. Jean-Claude Juncker: „Hilft mir als Stärkung bei Brexit Verhandlungen.“

Festredner die entsprechende Aufmerksamkeit schenkten. Selbst Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer musste gegen die gute, aber geräuschvolle Stimmung ankämpfen: „Ich danke allen Gästen, die mit ihrem heutigen Kommen ein wichtiges Zeichen für eine starke Steiermark in einem gemeinsamen Europa setzen und freue mich, dass die Steiermark - gerade auch im Jahr der österreichischen Ratspräsidentschaft -die ehrenvolle Aufgabe übernehmen konnte, diesen Empfang auszurichten. Mit dem Empfang ist es einmal mehr gelungen, die hervorragende steirische Gastfreundschaft in der EU-Hauptstadt unter Beweis zu stellen. Durch unseren Fokus auf Forschung und Entwicklung können wir uns hier in Brüssel als starker Industrie- und Innovationsstandort, aber insbesondere auch als pulsierendes Automobilland präsentieren.“ Europa sei

Rector Ludo Collin, LR Christopher Drexler und Jozef Dauwe (v.l.)

auch ein wichtiges Friedensprojekt, an dem es weiterhin mit aller Kraft zu arbeiten gelte, so Schützenhöfer. Jüngste Umfragen würden bestätigen, dass die Zufriedenheit mit der Union steige und dass die Länder von der Mitgliedschaft profitieren. Vor LH Hermann Schützenhöfer gab es weitere Statements. LH-Stv. Michael Schickhofer: „Die Steiermark mit ihren vielfältigen Regionen konnte stark vom EU-Beitritt profitieren. Wir sind mit dem Beitritt vom Rande Europas ins Zentrum gerückt. Dadurch wurden wichtige Infrastrukturprojekte notwendig und erst ermöglicht, Arbeitsplätze wurden geschaffen, die steirischen Regionen konnten wachsen. Wir wollen diesen positiven Weg weitergehen und gemeinsam mit der Europäischen Union die Zukunft in Österreich und der Steiermark gestalten.“ Wirtschafts- und Europalandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betonte die Rolle der Steiermark

Marina Chrystoph, Direktorin des Kulturforums in Brüssel (ÖKF)

in der Europäischen Union: „Wir bringen uns als Region aktiv in die Politik auf europäischer Ebene ein - etwa bei Themen wie der Zukunft der Mobilität über die Automotive Intergroup. Es ist wichtig, vor Ort zu sein, die Steiermark in Brüssel zu präsentieren und unsere Netzwerke zu forcieren. Wir müssen aber auch dazu beitragen, das Bewusstsein für das gemeinsame Europa in der Steiermark zu stärken und mit anderen Regionen darüber nachdenken, was wir für eine positive Weiterentwicklung der Europäischen Union tun können.“ Landesrat Christopher

Die musikalischen Grüße aus der Steiermark überbrachten neben den Grafendorfern auch der Cellist Friedrich Kleinhapl und Opus.

Foto: Land Steiermark

Opus-Mastermind Ewald Pfleger, LH Hermann Schützenhöfer, LR Barbara Eibinger-Miedl, BK Sebastian Kurz, LH-Stv. Michael Schickhofer, Opus-Frontmann Herwig Rüdisser und LR Christopher Drexler (v.l.)

Drexler: „Mit dem Nationalfeiertagsempfang setzt die Steiermark wieder ein starkes Zeichen in Europa. Auf vielen Gebieten stellt unser Bundesland seine Internationalität unter Beweis. Erst am Dienstag konnte ich eine Ausstellung in Gent eröffnen, die eine Facette großteils verborgener Verbindungen zwischen Belgien und der Steiermark sichtbar macht. Diese steirischen Verbindungen innerhalb Europas und in die ganze Welt gilt es weiterhin zu pflegen.“

Steirer-Delegation in der Brüsseler Autoworld: LH Hermann Schützenhöfer, LR Christopher Drexler, LH-Stv. Michael Schickhofer und LR Barbara Eibinger-Miedl (v.l.)

Sabina Cimerman (Land Steiermark) und Jimi Lend (Artist-in-Europe-Stipendiat)

Cellist Friedrich Kleinhapl mit seiner Frau Heidrun Maya Hagn-Kleinhapl

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COVERSTORY

Bewaffnete Maskierte vernehmen Kinder von Terrorverdächtigen Dramatische Folge: Schock und Weinkrämpfe D

er 12-jährige Mezad (Name geändert) fährt mit seiner Mutter regelmäßig mit der Straßenbahn in Graz zum Straflandesgericht in die Conrad-von-Hötzendorfstraße. Dort besuchen sie seinen Vater. Dieser sitzt seit mehr als einem Jahr in U-Haft, weil er verdächtigt wird, den Islamischen Staat zu unterstützen. Mezad weint oft, wenn er den Vater sieht. An diesem Tag steigen sie nicht in der Conrad-von-Hötzendorfstraße aus, sondern einige Stationen vorher. Mezad hat eine Zeugenladung bekommen, die Anti-Terror-Ermittler wollen mit ihm über den Vater

und die Mutter reden. Noch nie war er bei der Polizei. Mezad hat Angst davor. Die Mutter versucht ihn zu beruhigen, er habe nichts zu befürchten. Vor dem Gebäude, beim Eingang wartet ein jüngerer Mann mit Aktentasche. Die Mutter begrüßt ihn. Es ist der Rechtsanwalt. Als sie den Raum betreten, dann aber der Schock. Mezad beginnt zu zittern. Auch die Mutter zuckt zurück. Ihnen gegenüber stehen drei maskierte Menschen. Die Gesichtsmaske lässt nur die Augen erkennen. Zwei tragen auch eine Waffe. Ein Masken-Mann redet mit ruhiger Stimme ein, aber Mezad versteht

Am 26. Jänner 2017 kam es hier in Graz am Kalvariengürel zur größten Anti-Terror-Razzia: 14 Festnahmen waren die Folge.

gar nicht, was er sagt, so aufgeregt ist er. Die Maskierung sei zum persönlichen Schutz der Ermittler nötig, damit sie nicht wieder erkannt werden, wird dem Rechtsanwalt mitgeteilt. Mezad kaut an den Nägeln. Er hat einfach nur Angst, aber er will seinem Vater helfen, von dem er überzeugt ist, dass er nichts Böses getan hat. Der Vater ist in der Moschee sehr beliebt. Auch die Mutter hat viele Bekannte dort. An den Wochenenden besuchen sich die Familien gegenseitig. Die Maskierten beginnen mit der Befragung und Einvernahme. Mezad werden Fotos gezeigt von Personen, die er zum Teil kennt, andere wieder nicht. Wann, wo und wie oft sie da und dort waren. Mezad beginnt zu weinen, weil er den Vater und die Mutter auf den Fotos sieht. Er beruhigt sich nicht. Auch nicht auf die Bemerkung hin, es

passiere ihm ja nichts, wenn er das eine oder andere nicht wisse. Und wieder Fotos und Fragen dazu. Da wird es Mezad zu viel. Er schluchzt, bekommt einen Weinkrampf. Der Rechtsanwalt, der die beiden begleitet, schreitet ein und erklärt, dass das Kind sich der Aussage entsagen werde und damit endet die gespenstische Situation. Der Spuk ist für Mezad vorbei. Noch in der Straßenbahn auf dem Weg nach Hause weint Mezad, weil er das Gefühl hat, dem Vater nicht geholfen zu haben. Es ist der 26. Jänner 2017. Es wird ein Tag, der das Leben des 12-jährigen Mezad und das seiner Familie total auf den Kopf stellt, für immer verändern wird. Der 12-Jährige lebt im Norden von Graz mit seiner Familie und ist in der Schule in seiner Klasse sehr beliebt. Er spielt gerne Fußball und ist mit seinen Freunden über das Handy praktisch immer „verbunden“. Doch dann, um 4 Uhr früh, bricht die Katastrophe über die Familie herein. Mezad und seine Geschwis-

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Unser Eigenstrom

Mit dem Modell „Unser Eigenstrom“ der Energie Graz haben Bewohnerinnen und Bewohner einer Wohnanlage erstmals die Möglichkeit, ihren Strom selbst zu produzieren und zu nutzen. DI Matthäus Hubmann, Projektleiter „Unser Eigenstrom“, Energie Graz: „Die Partner und die Teilnehmer der beiden Pilotprojekte in Graz sind von diesem Modell begeistert. Wir planen bereits die Umsetzung an weiteren Standorten. Melden Sie sich gerne bei uns, wenn ein gemeinsames Projekt auch an Ihrem Standort passend wäre.“

Auch die Mutter wird beschuldigt, die radikal-islamische Gruppe zu unterstützen und wurde deshalb auch für kurze Zeit festgenommen. Sie hält die Familie zusammen. Das Geld ist knapp, die Familie lebt in der Zeit der U-Haft des Vaters von der Sozialhilfe und von der Unterstützung der Verwandten und Freunde, die ganz oft zu Besuch kommen. Vor dem Abbruch der Zeugeneinvernahme hatte Mezad den Ermittlern über Gespräche von Zuhause erzählt. Dass sein Vater und die Mutter nie mit ihm und seinen Geschwistern nach Syrien wollten, um

Erst nach 17 Monaten Untersuchungshaft, heuer im Sommer, kommt auch Mezads Vater als einer der Letzten frei. Das Oberlandesgericht hatte die Staatsanwaltschaft immer wieder beauftragt, konkrete neue Beweise seiner Schuld vorzulegen. Die Ermittler waren dazu nicht in der Lage, wollten aber Mezads Vater dennoch in Haft halten. Daraufhin entschied das Oberlandesgericht Graz, die Staatsanwaltschaft habe damit wissend das besondere Beschleunigungsgebot in Haftsachen verletzt – ein schwerer Verstoß. Kommt es zu keiner Anklage gegen Mezads Vater und auch keiner Verurteilung, dann steht diesem eine Haftentschädigung zu.

Vorteile für Bauträger und Bewohner Neben einer Aufwertung des Wohnobjektes unterstreicht das Modell „Unser Eigenstrom“ das Commitment des Bauträgers zu einem nachhaltigen

So funktioniert „Unser Eigenstrom“: 1. PV-Anlage 2. Bestehende Stromleitung 3. Batteriespeicher 4. E-Mobilität 5. „Unser Eigenstrom“-APP 6. Reststromversorgung

Wohnbau. Für Bewohner bedeutet das eine Einsparung, da im Gegensatz zu Energielieferungen aus dem öffentlichen Netz die Netznutzungsentgelte und die Energieabgabe größtenteils entfallen. Von der Planung über die Installation, die Verteilung des Solarstroms, die Abrechnung bis hin zur Wartung und gegebenenfalls der Finanzierung kann alles von der Energie Graz umgesetzt werden.

Photovoltaik und Speicher Ein intelligent gesteuerter und hochmoderner Stromspeicher sorgt dafür, dass die Ökoenergie auch zu Zeiten verfügbar ist, zu denen die Sonne gerade nicht scheint, zum Beispiel am Abend. Zum einen ist es ein Lithium-Ionen Speicher mit einer Speicherkapazität von zehn Kilowattstunden, zum anderen ein umweltfreundlicher Salzwasserspeicher mit zwölf Kilowattstunden. Ihre Vorteile von „Unser Eigenstrom“ • Sonnenstrom selbst produzieren und nutzen • Einsparung für Bewohner • Kein Investrisiko für Bauträger • Höchste Flexibilität in der Umsetzung und im Betrieb: – Jederzeitiger Ein-/Ausstieg möglich – Keine langfristige Bindung – Modulares Modell von der Abrechnung bis hin zum All-inclusive-Angebot Weitere Informationen finden Sie auf www.energie-graz.at. Werbung

Mezad wird in den Monaten darauf zum Bettnässer. In der Nacht wacht er öfters auf, er hat Angstträume. In der Schule versuchen ihn seine Freunde aufzuheitern, weil er sich zurückzieht, verschlossen wird.

dort den IS-Staat zu unterstützen. Die Großfamilie lebt seit mehr als 20 Jahren in Österreich. Der Vater habe mit Gleichgesinnten sich von der radikalen Gruppe im Verein Taqua abgewandt, weil diese die österreichische Gesetze nicht achten wollte. Die Terror-Ermittler hingegen warfen seinem Vater vor, er würde jener Gruppe helfen, die nach Syrien zum IS möchte und er würde auch helfen, junge Leute zu rekrutieren. Zwei anonyme Zeugen belasteten den Vater. Ihre Aussagen fußten auf Hörensagen.

Bilder: Energie Graz/LDD

ter, mit denen er im Zimmer schläft, werden aus dem Schlaf gerissen. Vor ihnen stehen vermummte Polizisten mit der Waffe im Anschlag. Es ist furchtbar laut. Die Polizisten befehlen, sich nicht zu bewegen. Mezad weint und auch die Mutter und auch seine Geschwister. Alle sind verängstigt. Nur der Vater versucht sie zu beruhigen. Die Kinder hören nicht auf zu weinen.

Als PV-Großanlagen-Errichter und Betreiber beschäftigt sich die Energie Graz schon seit Jahren mit dem Thema der erneuerbaren Energieerzeugung im urbanen Umfeld. Die Anlagen werden auf ungenützten Dachflächen errichtet. Durch die gesetzlichen Änderungen Mitte letzten Jahres, die sogenannte kleine Ökostromnovelle, wurde die Voraussetzung geschaffen, auch die Dachflächen von Mehrparteienhäusern für eine ökologische und nachhaltige Selbstversorgung zu nutzen. Damit werden die Bewohner zu ökologischen Eigenversorgern und leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt, da die Energie regional und ohne Schadstoffe erzeugt wird.

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Foto: APA/ APA POOL/ ERWIN SCHERIAU

THEMA RECHTSSTAAT

Anzeichen für Erdogan-Justiz Groteske um Prozess gegen Staatsverweigerer

D

er Sicherheitsaufwand am Straflandesgericht in Graz ist gewaltig. Unterm Strich nicht zuletzt auch die Kosten für die Steuerzahler. Schwerstbewaffnete Polizisten einer Spezialeinheit, mit Schusswesten und Sturmgewehr, sichern das Außengelände, ein Dutzend dann mit Sturmhaube im Verhandlungssaal. Gerade so als würde über eine brutale Mörder- oder Terroristengruppe verhandelt werden, die eine Serie von Attentaten begangen hat. Dem ist zum Glück nicht so. Es sind „nur“ zwölf Staatsverweigerer. Bis zum 19. Dezember 2018 stehen die führenden Akteure dieser Staatsverweigerer-Gruppe rund um eine dickliche, ungepflegte Führerin in Graz vor Gericht. Acht müssen sich sogar wegen Anstiftung zum Hochverrat verantworten. Der Strafrahmen beträgt bis zu 20 Jahre Haft. Weil sie wiederholt mit Briefen Offiziere des Bundesheeres dazu bringen wollten, den ehemaligen Bundespräsidenten sowie Mitglieder der Bundesregierung und der Landesregierungen aufgrund eines von ihnen selbst erlassenen Haftbefehls festzunehmen und dann eine militärische Übergangsregierung zu bilden.

Noch nie in der Zweiten Republik ist über den Paragraph „Hochverrat“ vor einem Geschworenen-Gericht verhandelt worden. Er ist das schwerste Geschütz in der

österreichischen Gerichtsbarkeit. Eingesetzt gegen ein obskures Grüppchen, deren kriminelle Handlungen so sind, dass dafür die Grunddelikte des Kriminalstrafrechts in einem Gerichtsverfahren ausreichen. Fatal erinnert der Prozess an jenen gegen die Tierschützer in Wiener Neustadt. Diese waren wegen der Bildung einer Mafia-Organisation angeklagt gewesen. Die Justiz schoss schon damals gegen die Tierschützer also „mit Kanonen auf Spatzen“.

Reich an Absurditäten Der Prozess mit seiner 318 Seiten umfassenden Anklageschrift ist an Absurditäten nicht zu toppen. Alle Angeklagten erkennen das Gericht nicht an und sprechen von „Personenstandsfälschung“ – man sei nämlich jemand anderer, als der jeweils Angeklagte. „Wir grüßen Sie, in Wahrheit, Licht und Liebe“, schreibt die Gründerin und Präsidentin des so genannten „Staatenbundes Österreich“, auch „Gründerin“ und Präsidentin des „Staatenrechtlichen Völkerrechts“, an die Organe des Staates Österreich. In ihren Schreiben an Bundesheer-Offiziere erinnert sie an rund 100 Haftbefehle, die sie schon im August 2016 ausgestellt hat und auf die keine Antwort und Reaktion erfolgte. Den Briefkopf der Staatsverweigerer-Gruppe zieren neun Herzen. Nicht gerade

der Stil von Hochverrätern, die mit Gewalt in Österreich einen Umsturz herbeiführen wollen. Auch die weiteren Briefe und Schreiben an Behörden muten einfältig und realitätsfremd an. Dass diese obskure Gruppe von Staatsverweigerern gerichtlich verfolgt werden muss – daran besteht kein Zweifel. Sie leben in einer irren Welt, ohne Notausgang, aber gewaltfrei. Worin bestehen nun die kriminellen Handlungen der Staatsverweigerer? Sie anerkennen die Gesetze, Regeln und Verordnungen des Staates Österreich nicht. Die Mitglieder haben ihre eigenen „Spielregeln“ aufgestellt und fühlen sich einzig dieser neuen Ordnung verantwortlich. Sie setzen damit klarerweise Nötigungs- und Betrugshandlungen und andere Delikte. Diese geschehen ohne Androhung von Gewaltmitteln. Mit Aufforderungsschreiben, deren Formulierungen allerdings lächerlich klingen. Warum die Staatsanwaltschaft Graz gegen acht Mitglieder dieser Gruppe mit dem Hochverratsparagraphen vorgeht, verschließt sich namhaften Juristen, die von KLIPP befragt wurden. Die Aktivitäten der Staatsverweigerer gehören ernst genommen und verfolgt vom Staat, von der Justiz. Allerdings nicht mit einem Geschworenen-Prozess, wird argumentiert. Weiter heißt es in

den Kommentaren, dass solche Gerichtsverfahren wie in Wiener Neustadt und jetzt in Graz Anzeichen aufweisen, wie sie derzeit in der Türkei ablaufen. Wie man täglich in den Medien lesen kann, werden dort sogar Bürger, die nur in irgendeiner Form sich gegen den Staat verdächtig machen, sofort wegen Mitgliedschaft oder Unterstützung von terroristischen Vereinigungen verfolgt und verurteilt.

Spuk ein Ende bereiten Andere Staatsverweigerer als die, die da jetzt im Landesgericht Graz auf der Anklagebank sitzen, mögen gewaltbereiter sein, als dieses seltsame Grüppchen mit ihren kruden, wirren, gewaltfreien Forderungen. Sie sind nicht harmlos, weil ihre Rhetorik den rechtmäßigen Bürger irritiert. Und ja, man muss dem Spuk ein Ende bereiten, aber auf der Grundlage jener Paragraphen im Strafgesetzbuch, die derartigen Unsinn auch unterbinden und nicht mit dem schwersten Geschütz, dem Hochverrat. Beschäftigt man sich mit der Anklageschrift, dann fällt einem auf, dass die Mehrzahl der Angeklagten – bisher unbescholten – mehr oder minder schon schwer verschuldet waren, bevor sie als Staatsverweigerer auffällig wurden. Es liegt der Verdacht nahe, dass sie sich mit ihren „Umsturz-Ideen“ auch von ihren Schulden befreien möchten.

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THEMA RECHTSSTAAT

Gesteuertes BVT-Fiasko?

Wenn so Justiz funktioniert, dann gute Nacht, Österreich!

E

r bewillige die Hausdurchsuchung beim Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung (BVT) in Wien, wolle sich aber jetzt ein Fußballspiel von Rapid anschauen und werde den von der Staatsanwältin gestellten Antrag später unterschreiben, lautet sinngemäß die Aussage des genehmigenden Richters. Es war die schwerwiegendste und folgenschwerste Hausdurchsuchung in der Republik Österreich in den letzten 40 Jahren. Mit dieser vorerst mündlichen Bewilligung löste der diensthabende Richter bekanntlich eine veritable Staatsaffäre aus, deren Hintergründe nun ein Untersuchungsausschuss des Parlaments aufklären soll. Die überfallsartig angesetzte Hausdurchsuchung durch eine 40-köpfige Polizisten-Truppe, angeführt von Wolfgang Preiszler, dem Chef der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der

Rechtsstaat unter Druck D

as (Straf-)Recht lebt von klaren Grenzen. Diese bestimmen das Vertrauen, den Respekt des Bürgers in den Rechtsstaat. Die Vorfälle um das BVT und der Prozess gegen die Staatsverweigerer tragen nicht dazu bei. Jeder von uns will – seit er sich als Bürger und nicht mehr als Untertan versteht – eine Staatsgewalt, die die Guten von den Bösen scheidet. Ohne zu diesem Zweck zunächst aber alle des Bösen zu verdächtigen und so zu behandeln. Frei nach dem alten Spruch aller Stammtische: Wer nichts zu verbergen hat, muss nichts befürchten. Wenn so Strafverfolgung praktiziert wird, dann lebe wohl, Rechtsstaat! An der Spitze der Strafverfolgung steht die Staatsanwaltschaft mit ihrem Leiter. Die Staatsanwaltschaft ist Herrin des Verfahrens. Sie hat gegen und für Beschuldigte zu ermitteln. Sie ist nicht Partei und nicht eifernde Verfolgerin. So will es zumindest der Gesetzgeber, wenn man den Auftrag als ein Soll verstehen will. Ob dies in der Praxis verwirklicht wird, hängt von vielerlei Umständen ab. Staatsanwälte agieren weisungsgebunden. Geführt wird – effektiv und verantwortungsschonend – für die jeweils obere Ebene, gesichert durch das Berichtswesen. Dort gibt es Erwartungshaltungen, die ausgesprochen oder unausgesprochen sein mögen. Berichte durchlaufen eine bürokratische Hierarchie, die ihrerseits, je weiter sie sich

nach oben zuspitzt, den „Geschmack“ der jeweiligen Vorgesetzten, bis hinauf zum Minister zu treffen sucht. Alles getragen von der Devise – von unten bis nach oben: Keine Fehler machen! Die Pflicht, Herrin des Verfahrens zu sein, kann zum Albtraum werden, denn die Arbeit im Ermittlungsverfahren liegt zum Großteil in den Händen der Polizei. Und damit bestimmt diese auch die Ergebnisse der staatsanwaltschaftlichen Arbeit. Die Polizei hat aber aus ihrer Tradition heraus andere Sichtweisen, Aufgaben und ein anderes Verständnis. Und dann passiert das, was das Volk will und die Polizei wünscht. Weil sie so sind wie sie sind, machen Staatsanwaltschaften Fehler. Daher braucht es ein grundsätzliches Nachdenken über die Rolle und Funktion dieser Behörde in unserem Rechtsstaat. Nämlich: Als Vertreterin eines Staates, der im Strafverfahren nicht parteiisch ist, sondern neutral. Der Verdächtigungen nicht behandelt wie Verurteilungen und der die mögliche Strafe nicht schon im Ermittlungsverfahren vorweg nimmt. Dem beschuldigten Bürger muss dasselbe Maß an Recht gewährt werden, wie dem, der Opfer geworden ist. Der Anspruch der Staatsanwälte, wie sie heute agieren, alles immer schneller zu wissen, zu beurteilen, ist verächtlich. Er

Straßenkriminalität (!), verschaffte sich mit Tricks und Drohungen Zugang zur sensibelsten Behörde in Österreich und besetzte diese. Wolfgang Preiszler gehört der FPÖ an, wie auch Innenminister Kickl und dessen Generalsekretär Goldgruber. Dem Portier des BVT wurde verboten, seine Kollegen zu informieren, es sei ihm auch physische Gewalt angedroht wurden, gibt er im Untersuchungsausschuss zu Protokoll. Der Auslöser für die Hausdurchsuchung sei „Gefahr im Verzug“ gewesen. Laut anonymen Informanten würden die Kollegen des BVT Daten löschen wollen, die den Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Korruption bezeugen würden. Bei der Hausdurchsuchung wurden dann Dutzende Computer mit zwei Terrabyte Daten und persönliche Unterlagen der BVT-Beamten mitgenommen. Die anwesende Staatsanwältin soll, so heißt es aus dem Untersuchungsausschuss, in keinem Augenblick die Herrin der Lage gewesen sein, wie es das Gesetz vorschreibt. Das Oberlandesgericht Wien hat die Hausdurchsuchung mittlerweile als unrechtmäßig verurteilt. Konsequenzen gegen den Richter und die Staatsanwältin gibt es bisher keine. FPÖ-Innenminister Kickl kommentiert im Gegenteil die Entscheidung des Gerichts als „weltfremd“. Auch der Justizminister Moser nahm die Staatsanwältin sogar in Schutz. Der Image-Schaden für das BVT ist gewaltig. Es wurde damit zur Lachnummer der übrigen Geheimdienste in Europa. Der Kern des Vorwurfs, so heißt es, ist die Tatsache, dass innerhalb des Bundesverfassungsdienstes Daten nicht vorschriftsmäßig gelöscht missachtet die Sache selbst, um deren Erkenntnis es angeblich geht. Sich zu irren, seine Meinung zu ändern durch die Ergebnisse im Verfahren, ist weniger skandalös als täglich neue Versager und Bösewichte auf der Gerichtsbühne präsentieren zu wollen. Eine Ursache für diese Fehlentwicklung geht auf die Justizreform der ersten schwarz-blauen Koalition unter Kanzler Wolfgang Schüssel zurück. Damals eliminierte man den Untersuchungsrichter im Ermittlungsverfahren. Dieser war bis dahin der Herr im Ermittlungsverfahren gewesen. Nur er entschied, ob die vorgelegten Fakten, Beweise, Recherchen der Staatsanwaltschaft für eine Anklage

worden sind. Weiters wurde die Vertraulichkeit verletzt. Die österreichische Staatsdruckerei hat 20.000 Pässe für Nordkorea gedruckt. Drei davon wurden zur Information an Südkorea weiter gegeben. Alle Vorwürfe hätte man auch mit Verfahren auf dem üblichen Dienstweg behandeln können, so das Oberlandesgericht Wien. Auch die bisherigen Zeugenaussagen im U-Ausschuss untermauern diesen Rechtsstandpunkt. Völlig versagt hat im BVT-Fiasko die Entscheidungskette der Behörden. So hätte die Staatsanwältin eine Berichtspflicht gegenüber ihrer vorgesetzten Dienststelle gehabt. Konsequenzen daraus? Fehlanzeige. Viel Stoff für die Gerüchteküche. Der von den Oppositionsparteien gestellte Misstrauensantrag gegen Innenminister Kickl fand keine Mehrheit. Die ÖVP als Koalitionspartner deckt im Parlament seinen vom Oberlandesgericht Wien als unrechtmäßig verurteilten Coup im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorbekämpfung. ausreichend waren. War das nicht der Fall, musste der Staatsanwalt laut Auftrag des Untersuchungsrichters noch zusätzliche Fakten vorlegen – in einem vernünftigen und akzeptablen Zeitraum. Gelang das nicht, so stellte der Untersuchungsrichter das Verfahren ein. Es war also Zeitdruck da. Das Modell mit dem Untersuchungsrichter war zwar nicht perfekt, aber doch um Welten besser als der jetzige Zustand, wo nur die Staatsanwaltschaft und in letzter Konsequenz der Justizminister darüber entscheiden, ob es zu einer Anklage kommt. Aufgrund der Entscheidungshoheit und Weisungsgebundenheit kann damit die Politik Einfluss auf jedes Verfahren nehmen.

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POLITIK

Wohl kein Akt der Erneuerung Bilderbuch-Roter Max Lercher muss „Bobo“ Thomas Drozda weichen

Empörung und Ärger Es sei nicht nachvollziehbar, warum die designierte Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner den Steirer Max Lercher – er ist erst knapp vor einem Jahr auf Wunsch Christian Kerns in die Parteizentrale nach Wien übersiedelt – nun gegen Bobo Thomas Drozda, seines Zeichens Ex-Kulturminister, ersetzt, empört sich Michaela Grubesa. Auch der seit seinem Amtseintritt 2015 in der Außenwirkung eher glücklose Parteichef Michael Schickhofer zeigte sich verärgert. Nach einem Blitzbesuch und einer offenen Diskussion von Pamela Rendi-Wagner und Thomas Drozda versuchte man, nach außen hin wieder Geschlossenheit zu zeigen. Auch um die unzufriedenen Genossen und Funktionäre vor dem kommenden Parteitag im November „ruhig zu stellen“.

Tiefschlag für Schickhofer Max Lercher selbst hat um eine Auszeit gebeten, ist vorübergehend untergetaucht und unerreichbar. Nach Lerchers Demontage in Wien dann der nächste Tiefschlag für Michael Schickhofer: Lerchers Nachfolger als Geschäftsführer in der steirischen SPÖ Oliver Wieser warf über Nacht das Handtuch – aus „privaten Gründen“, wie er mitteilte. Die familiären Probleme waren ein Grund, hinzu kam aber auch, dass Wieser parteiintern, also in der Organisation, mit seinem Führungsstil auf Widerstand stieß. SPÖ-Parteichef Michael Schickhofer ließ sich mit dem Duo Pirker/Moitzi die neue Landesgeschäftsführung im Parteivorstand absegnen. Doch die beste Lösung wäre Max Lercher gewesen. Aber der wollte nicht.

Christian Kern holte Max Lercher nach Wien ...

Partie = Partei

Der Hauptgrund dafür heißt Thomas Drozda und dessen Inthronisierung durch Pamela Rendi-Wagner als neuen SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Drozda ist engstens mit der designierten Parteichefin befreundet und auch mit ihrem Mann. Frei nach Motto: Gehörst du nicht mit zur Partie, dann gehörst du auch nicht zur Partei.

... Pamela Rendi-Wagner ließ ihn fallen ...

... Thomas Drozda als „Erneuerer“.

dessen Vergangenheit als kaufmännischer Geschäftsführer des Burgtheaters im so genannten Burgtheater-Skandal. Diese wird detailreich im Buch des Enthüllungsjournalisten Ashwien Sankholkar „Der geplünderte Staat und seine Profiteure“ (Residenz Verlag) dargestellt.

holte ihn sein politischer Weggefährte Christian Kern – dieser war 1997 Büroleiter von SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka – als Minister für Kunst, Kultur und Medien in sein Regierungsteam. Drozda war nun oberster Eigentümervertreter des Burgtheaters.

„Zeit der Verschwender“

Fast genüsslich verweisen die Genossen auf den wenig beeindruckenden Auftritt des 53-jährigen Drozda an der Seite von Rendi-Wagner im steirischen Parteivorstand. Und der soll die Partei erneuern, für neue Wähler attraktiv machen? – zweifeln die Genossen daran.

So beginnt der Autor in seinem Buch. Im Kabinett von Franz Vranitzky war Thomas Drozda wirtschaftspolitischer Berater (1993) und unter Viktor Klima betrieb er Kulturpolitik (1997). Als die Bundestheater Ende der 1990er-Jahre ausgegliedert wurden, war Thomas Drozda in der glücklichen Lage, sich den Job aussuchen zu dürfen. Seine Wahl fiel auf das prestigeträchtige Burgtheater, wo er kaufmännischer Geschäftsführer wurde. Den sparsamen Umgang mit Steuergeld gab es dort bestenfalls in der Theorie. Korruption – von der Revision aufgedeckt – wurde von der Prüfinstanz zugedeckt. Als kaufmännischer Geschäftsführer – der erste unter dem Dach der neu errichteten Bundestheater-Holding – übernahm Drozda nicht nur die größte Sprechbühne im deutschsprachigen Raum, sondern erbte auch eine gigantische Privilegien-Hochburg. Grenzenloses Geldausgeben war damals im staatsnahen Kunstbetrieb ganz normal.

Thomas Drozda hat im Vergleich zu Max Lercher ein richtiges Glaubwürdigkeitsproblem. Man verweist auf

2008 wechselte Thomas Drozda zu den Vereinigten Bühnen (Raimund Theater, Ronnacher). Im Mai 2016

Pamela Rendi-Wagners Mann war in Zeiten von Thomas Drozda als Kulturminister zeitweise dessen Bürochef. Max Lercher würde als Landesgeschäftsführer zu viele Berührungsebenen mit jenen Personen haben, die ihn in die Wüste schickten. Die Streichungen am kommenden Parteitag am 24. November werden zeigen, wie „dumm“ diese Strategie der designierten Parteiobfrau und ihres ersten Mitarbeiters war, lautet die Einschätzung aus der Parteizentrale in Graz. Auch die jüngsten Frustrationen der Kärntner SPÖ bei der Erstellung der EU-Kandidatenliste werden deutliche Spuren hinterlassen.

Foto: BKA / Andy Wenzel

Nur Michael Schickhofer noch da, Oliver Wieser weg, auch Max Lercher weg. Mit neuem Duo: Günter Pirker und Wolfgang Moitzi

Foto: BKA / Andy Wenzel

s ist DIE alte steirische Geschichte mit vielen Beispielen: Am (eis-)glatten Wiener Parkett finden sich steirische Politiker – in diesem Fall von der SPÖ – nicht zurecht. Drei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit: Da gab es einen Günther Kräuter als Parteisekretär in der Ära Gusenbauer und Faymann, einen Franz Voves, der mit Wiener Genossen nichts mehr zu tun haben wollte und nun auch „Nicht-mehr-SPÖ-Geschäftsführer“ Max Lercher.

Foto: SPÖ Steiermark

E

Burgtheater-Skandal Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt seit 2014 am Tatort Burgtheater wegen des Verdachts der Bilanzfälschung, des Betrugs und der Untreue sowie wegen Abgabenhinterziehung. Die Auseinandersetzung mit dem spektakulären Wirtschaftsskandal an der Burg bedeutet für Thomas Drozda notgedrungen auch Vergangenheitsbewältigung in eigener Sache. Denn seit damals interessieren sich nicht nur die ÖVP und SPÖ für seine Rolle, sondern auch alle mit der Causa befassten Institutionen. Drozda wird nicht als Beschuldigter geführt, aber hat eine sehr prominente Nebenrolle. Zwar waren die Malversationen erst nach seinem Abgang aufgeflogen, weshalb er aus Ermittlersicht aus dem Schneider ist. Doch seine tatsächliche Verantwortung ist noch nicht restlos aufgeklärt. Warum? Als oberster Burg-Kaufmann war er ein Jahrzehnt lang für alle Bilanz-, Organisations- und steuerrechtlichen Belange verantwortlich. In seiner Zeit wurden Steuern und Abgaben nicht korrekt abgeführt, wie die Finanzprüfer 2016 feststellten. Das Burgtheater war ein Privilegien-Stadl der besonderen Art.

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WIRTSCHAFT Nur ein kleines Beispiel daraus: Jahr für Jahr wurden für „Special Guests, Friends and Family“, Aufsichtsräte, Wirtschaftsprüfer und Politiker Tickets im Wert von 500.000 Euro verschenkt. Die Prüfer konnten herausfinden, dass von 2008 bis 2013 Akonti in der Höhe von 21,14 Millionen Euro an Künstler und andere flossen, obwohl keine gesetzlichen Verpflichtungen bestanden. Aber auch eine etwaige vertragliche Verpflichtung war nicht überprüfbar.

Drozdas Selbstanzeige Noch unter Thomas Drozdas Geschäftsführer-Zeit wurden Gagen gleich Brutto für Netto ausgezahlt, obwohl aufgrund des Doppelsteuer-Abkommens 20 Prozent Abzugssteuer einzubehalten gewesen wären. Allein durch diesen Fehler Drozdas wurden die Bilanzen von 2004 bis 2009 mit 2,7 Millionen Euro später belastet. „Das war ein Fehler, der nicht hätte passieren dürfen“, sagt Drozda heute. Im Juni 2008 – es sind die letzten Wochen des kaufmännischen Geschäftsführers Thomas Drozda – wird bei einer Sitzung klar, dass das Budget für das kommende Jahr einen Fehlbetrag von 4,41 Millionen Euro aufweist. Der Aufsichtsrat verweigert die Genehmigung. Und doch gibt es bei der nächsten Sitzung eine schwarze Null, die 4,41 Millionen Euro Fehlbetrag sind verschwunden. Der Trick der Burgtheater-Verantwortlichen: Die Kosten für die Bühnenproduktionen – Kostüme, Bühnenbildner, Regisseur, Gehälter von Praktikanten, Souffleusen, Regieassistenten, Probe-Honorare – wurden in der Bilanz einfach als Vermögen dargestellt, die steuerliche Abschreibezeit von drei auf fünf Jahre hinauf gesetzt. Silvia Stantejsky, die rechte Hand von Thomas Drozda im Burgtheater, gab in einer staatsanwaltschaftlichen Beschuldigten-Vernehmung an, dass diese „Listen-Wirtschaft“, wie sie es nannte, am Haus üblich war. Wörtlich: „Dies war auch mit dem damaligen Geschäftsführer Mag. Drozda (…) abgesprochen.“ Thomas Drozda schlug sie bei seinem Abgang 2008 zur alleinberechtigten kaufmännischen Geschäftsführerin vor. Als die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft 2014 in den Bilanzen versteckte Verluste seit dem Jahr 2004 fand, kam es zu mehreren Selbstanzeigen. Darunter war auch die Thomas Drozda …

LILLY LOTTERBLUME

Hallo, meine Lieben! Sie kennen das sicherlich. Manchmal * der Grazer Oper, im Schauspielhaus nervt mich mein Allerliebster so, dass Sie hätte sich gewünscht, dass Bettiwerkt ihre Kollegin Iris Laufenberg. ich in solchen Augenblicken denke: na Vollath eine Karriere wie die KlasDann gibt es mit der Barbara EibinWas würde passieren, ich ihn in was nic macht, erzähltehat. mir Die die Ute beihat im- ger-Miedl wieder eineklarerweise Frau in Ich weiß nicht, wenn ich weiß nicht, gute Freunde Frieda so der auch Hubert. Dem die Wüste schicke? In einer solchen einem kleinen Braunen im Café Proder Landesregierung, die Bettina ich machen soll und mein Allerlieb- mer wieder gehört, und sie geht ja in noch immer leid tut, dass die „CheSituation ichda mir das nichtkeine Hilfe menade, die mit ganz bekannt ist auf dem Weg nach sterstelle ist mir überhaupt der ÖVP ausihr und ein,gut dass Grillitsch Vollath fin“ damals so sangund Brüssel klanglos besonders schwierig vor, ohne ihn ist. Die gelernte Rechtsanwältin Vollals Spitzenkandidatin. Auf der Technidabei. Er sagt nur: „Du wirst das gute Chancen gehabt hätte, dem von der politischen Bühne abtreten auszukommen. ath war von Franz Voves in diezu Politik Universität ist Karin schon richtig machen …“ Unsere Hermann Schützenhöfer folgen, schen musste. Bei ihrem 60er,Schaupp zu dem ihr geholt underdort worden.Nun ist diezwei Vorsitzende Uni-Rates, PräsiJüngste war*so schwer verliebt und hätte dasgefördert im Auge gehabt. Wochendes nach der Wahl logiSo ähnlich dürfte auch Christian Kern Als Quereinsteigerin in der Landesdentin am Landesgericht für Strafsajetzt ist es auf einmal über Nacht es klarerweise vorbei damit. Schon scherweise viele Mitarbeiter gratugedacht haben – „dann ich sie sich regierung war sieFritz zuerstGrillitsch für Bildung, ist Caroline List. keine Und die Helga aus. Sie tut mir sowerde leid, weil knapp chen einmal war lierten, kam aber Stimmung halt Oppositionschef“ –, nachdem er Jugend, Frauen und Familie und dann könnte die Liste noch fortsetzen. Und fast wie in ihrer Kindheit bei mir an- vor dem Sprung in die Landesregie- auf. Da war die Trauerarbeit wichtidie Wahl schon verloren hatte, aber später für Finanzen zuständig. Voves in der Politik in Graz folgt bei den lehnt und Schutz sucht. Das tut gut, rung, damals noch zu Zeiten von ger. noch als Bundeskanzler am Ballhaus- wollte sie auch zu seiner Nachfolgerin Grünen Judith Schwentner ihrer aber sie wissen ja, man kann da Waltraud Klasnic. Er habe damals platz in Wien saß und damit auch bei aufbauen, aber irgendwann kam es die sich nicht wirklich helfen, sondern kann bereits, so erzählt die Frieda, die Kollegin Tina Wirnsberger, den großen Treffen der wichtigsten zum Knacks zwischen beiden. Nach aus privaten Gründen zurückzieht. nur versuchen, zu trösten. Bei uns in Zusage der damals allmächtigen europäischen Politiker auf EU-Ebene dessen Ausstieg aus der Politik wurde * der Nachbarschaft gibt’s auch eini- steirischen VP-Chefin gehabt, die In der Steiermark durfte Gerhard in Brüssel dabei war. Allerdings mit sie zur Ersten Landtagspräsidentin Platznehmen auf der Bombenkiste, ge türkische Zuwandererfamilien. dann allerdings im Parteivorstand Draxler seinerzeit nicht ORF-Lander Gewissheit, dass er die Kanzlerweggelobt. Nun wird sie die Spitzendie Lunte brennt schon, gibt’s den Und da haben wir gehört, dass die einen anderen vorschlug, ohne Gril- desdirektor werden, weil er für schaft nur wenig später an Sebastian kandidatin der steirischen SPÖ für die ersten Kabarett-Sketch zum Allgemeimit ihrer Tochter kürzlich in die litsch darüber zu informieren. Ver- nenÖVP-Landeshauptfrau Waltraud Kurz übergeben musste. Nur, sich EU-Wahlen im kommenden Jahr – Krankenhausbau Nord in Wien Klasnic Türkei gereist sind, weil sie dort den ständlich, sollte das so stimmen, zu viel rot und zu viel das vorzustellen und es dann, wenn eine von mehr als 700 Abgeordneten – kurz genannt auch AKH Nord. Das Bräutigam ausgesucht haben. Und dass der Grillitsch sich zu Klasnics schwarz war. In Kärnten wurde es eintrifft, zu verkraften und zu leben im EU-Parlament in Straßburg. TagesAKH in Wien entpuppte sich vor Jahr-er Tochter findet nichts dabei, Verdiensten kaumviel noch äußerte. zehnten ORF-Landesdirektor unter Jörg – das istderen halt doch offensichtlich etwas politisch ist dort nicht zu machen, zum größten Korruptionsweil sie ja in dieser aufgewachvon der In Wien ganz Anderes. Man hat es Welt förmlich aber als Bildungsweg – auch für ein undHaider Bauskandal in FPÖ. Österreich. Es wurde war sen ist.er Die warneue ganz politische freudig aufge für europäiunter Wolfgespürt, dass seine erweitertes Verständnis umer einInformationsdirektor Vielfaches teurer geworden Schüssel regt,Oppositionschef, obwohl sie ihren Bräutigam gar von deresÖVP. Rolle, nur ohne sche Bedürfnisse – ist ein Mandat für als gang veranschlagt. Nun gibt beim Und nicht je vorher hat. Wenn Weil die eine Frieda gerade vonAufKlasnic Baunun wurde er wieder steirischer den Bundeskanzler „angesehen seiner Seite“ sie glaubhaft, interessante des Krankenhauses Wien-Nord dann bei daran denke, wie niedergeHerwig Hösele war ei- eineLandesdirektor unter dem von roten und alsich Anrede Interviews oder gabe,geredet wie siehat. meint. ähnliche Kostenexplosion schlagen unsere Jüngste Mitarbeiter und 450Landeshauptmann Franz Voves. sonstwo, nicht mehr auf die Reihe jetzt ist, ner ihrer engsten * Millionen Euro auf 1,2 Milliarden. dann ist, soselbst der Hubert, sicher ein belese- EinWas damit zum Ausdruckimkommt, Da müsste ein Landeshauptgebracht hat.denke ich mir: Solche Sorgen Untersuchungsausschuss Wiehaben die Eltern der jungen Türkin Kein dass er viel nerhat mir kürzlich erzählt. mannner fastMann. 30 Jahre imWunder, Amt bleiben, * Landtag versucht der denJosef Gründen Ich binnicht. ja nur eine einfache Frau, aber seinNachteile Konto damitüber er sodie vielVorzüge Geld aufund der dafür Dass vonDie seinem aufGerhard die Spur Draxler zu kommen. so stelle ich mir das halt vor und habe überwiesen bekommt, mir Wahl- Vorzeichen Demokratie, dasrechnete passende Job als verdichten Journalist sich, wasdass verstehen mit der Ute darüber diskutiert. Die der Otto vor, der auch bei Doch unserem vieles recht philosophiert. mit einem dabei muss undnicht alle mit jenerechten eines Dingen Besseren geht, wie Sie vielleicht wissen, in den Kaffeeplauscherl dabei war. Wie im zugeht. Da die SPÖ in Wien scheint er ein Problem zu haben, mit belehrt hat, die ihn in derpraktisch jeweiligen Parteien ausletzte und ein, Eurofighter-Untersuchungsausschuss regiert, in diesem Das Malhat hatdort mir viele, ja Frieda erdem innerparteilichen demokrati- alleine Phase jenerwerden politischen Gruppieviele Freunde. Sie meint, dass ich da bekannt geworden ist, führt eine GeldZusammenhang auch immer wieder zählt, dass der Jochen Pildner- schen Umgang. Der Hubert denkt da rung zugeordnet haben, die gerade spur an auch Magna in dieals Steiermark. wahrscheinlich den vonder Wiener Steinburg , wunden PräsidentPunkt der SteiridiezuZeit zurück, Klasnic we- Namen dort an MachtPolitikern war odergenannt ist. 6,5 der Millionen soll der gewaltig – wie etwa der ehemalige WohnÜber gen genau schen getroffen habe. Christian Industrie, nach Wien gehen EnergieEuro Steiermark damalige Manager Hubert Hödl vom und und Baustadtrat Werner Kern war ja als Generaldirektor der soll und dort als Nachfolger von In- Zoff mit Gerhard Hirschmann Faymann, Eurofighter-Hersteller zur Verfügung Österreichischen Bundesbahnen mit späterer Bundeskanzler, der Altbürdustriellen-Präsident Veit Sorger Herbert Paierl hatte. Hösele spielgestellt bekommen haben. Was er 41.000vorgesehen Beschäftigtenist. einer der mächgermeister selbst, dann auch Beamte Und die Frieda te in dieser Auseinandersetzung Christoph Biro, Chefredakteur der tigsten Manager in Österreich überdamit gemacht hat und wofür es wirkund Politiker in der zweiten Reihe, meinte noch, damit wäre er neben eine wichtige Rolle. Heute bezeich- Steirerkrone, zeigt immer wieder, so haupt, hat hoch oben in einer exkluwar, ob für ihn persönlich maßgeblich für den Bau verantdem gut vernetzten Fritz Grillitschlich , bestimmt net er sich selber als „Wut-Bürger“, diehabe ich der Ute bei der letzten Tasiven Büro-Etage residiert. Und wenn oder nicht, das soll der Eurofighter-Unwortlich zeichnen. Auch die Variante dem Bauernbundpräsidenten, der wegen der stärker werdenden Poli- rock-Runde beim Diskutieren am tersuchungsausschuss klären. man dann plötzlich nur noch Opposiwird befeuert, dass Christian Kern ranghöchste steirische Vertreter auf tikverdrossenheit in Österreich, und Nebentisch zugehört, dass er von * tionschef ist, so die Ute, in einer Zeit, nicht zuletzt deshalb seinen Abschied dem Wiener Parkett. In der steiri- schließt sich dem Kreis jener an, die der Steiermark noch immer wirklich Eines freut uns in unserer Damenwo sein Nachfolger Sebastian Kurz genommen hat, weil er aus internen schen ÖVP, so erzählt die Frieda, dagegen sogar ein Volksbegehren wenig weiß. Er kommt aus Wien und täglich in allen europäischen Medien, runde schon richtig: Wir werden Quellen informiert erkannt hat, was waren die Funktionäre arg geüberlegen. Schon pikant. Oder per- da auf ist ein Bürgerlicher im alten Sinn Kanälen, Fernsehstationen, als Ratsimmer mehr, meint die Helga und will die SPÖ zukommen kann. schockt, als sie nun lesen mussten, vers. Oder auch zum Schmunzeln. des Wortes, tut sich schwer mit neupräsident der EU auftritt und glänzen damit ihren Mann provozieren, der Die nächste Bürgermeister-Wahl in dass der Grillitsch sich von einer Hösele äußerte sich in den Medien en Entwicklungen. gefallen darf. Christian Kern aber nur im eigedamit keine Freude hat. Die jüngste Wien läuft 2020 über dieDaher Bühne. Der Stunde die andere total aus der Sinneistwie: „Irgendwann werden nunmehrige ihm auchBürgermeister Typen, die ihm schmeinen Land nochauf wahrgenommen wird in derim Runde SPÖ-Chefin Pamela Michael Politik zurückzieht. Es nur waren auch die Regierungsparteien vonnuruns Ludwig chelndarf undsich ihn daher als einen der Großen die Deutschen sagen, und, wie Rendi-Wagner, die allerdings bei auf einiges für ihn die Aufregungen so arg, hören.“ Aberein er selbst nicht gut gefasst und Wichtigen imda Lande ganz kleine Brötchen backen darf. Das dass wenigen Wählern „die isthat nett“ machen, was nochdarstellen. ans erso, in meint Graz bekanntlich wegenduHerzzugehört undund die distanziert Dinge richtig ana- Tageslicht Mit Oswin Kois verlasse der vielist doch die Ute, als wenn auslöst, sehr kühl wird. kommt. ins Krankenhaus musals er im Regierungsbüro als auf problemen der Bühne erfolgsverwöhnte Auchlysiert, in der Steiermark freut sich die in leicht kompetenteste Manager die ste. Alle, mit denen Frieda über Grazer Burg die Fäden gezogen Dasgroße Biro dem NochPrima Donna plötzlich in diedie zweite Helgader über den Frauen-Vormarsch. wär’s,Bühne, tschüssstreut und bis zum nächsGrillitsch hat, waren Dennistsonst wäre die LandtagsRosen. Reihe nach hinten gesprochen musst. Norahat. Schmid die Intendantin in tenEnergie-Steiermark-Chef Mal, Eure Lilly

fast traurig, weil der Obersteirer auch in den anderen Parteien viele

wahl 2005 für Waltraud Klasnic nicht zu einem Desaster geworden,

Kois in der e ten Estag gelu Biro, suche denke angesic te noch an die zeilen von frü auch profitabe nenbeträge dü Jahr kassieren sche Stromrie ins Netz eins auf der Ko schreibt Biro Letzteres stim hört die Ute a mark-Zentrale mit Stromhan

Warum gehe K März, trauer könnte ihm d Antwort geben rerkrone-Che gen habe dies schlagqualitä der heutzutag finden ist, w Ende nehmen hoffentlich n Energie-Steie die zigtausend die Krone im L einhalb Jahre ätzt die Ute we die Ute, vielle ger von Kois Hand beim G darum geht, v Person guten Denn viel w nicht einfalle fragt, was dem gen sei. Da fie Murkraftwerk lage auf der diese Projekte gänger auf Sc

Bis zum nächs

Das zeugt schon von wirklicher Sachkenntnis, lästert die Ute. Was Oktober/November 2018 17

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A&R Carton feiert

Nachwuchsausbildung war immer wichtig. „Pinky Wall“ – das war ein VIP-Name, der in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts vor und nach Festen, Vernissagen und, ... häufig in den Gesellschaftskolumnen von Zeitungen zu finden war. Dass er auch ein erfolgreicher Geschäftsmann war, erfuhr die Öffentlichkeit erst, als die Familie ihr Unternehmen mit Sitz in Graz im Jahr 2001 an den US-amerikanischen MWV Konzern für viele hundert Millionen – damals noch Schilling – verkaufte. Dieser baute es weiter aus – zu einem der führenden Unternehmen der Faltschachtelindustrie weltweit. „Seit 2015 sind wir Teil des schwedischen Konzerns A&R Packaging“, so der heutige Geschäftsführer Peter Szabó (Bild unten) bei der Feier zum 150-Jahr-Jubiläum.

„Beliefern Mars, Wrigley, American Tobacco ...“

Besucherrekord

80.000 stürmten Wilden Berg

„Mehr Local Heroes am Eis“

Neue Wege mit Eishockey Akademie Steiermark Er, Sportstadtrat Kurt Hohensinner, erwartet sich viel von ihr: „Die Eishockey Akademie ermöglicht es uns, neue Wege zu gehen und unsere Jugend in diesem Bereich noch intensiver zu fördern. Wir unterstützen damit aber nicht nur den Nachwuchssport, sondern schaffen auch die Rahmenbedingungen, um junge Talente zu zukünftigen Leistungsträgern in der Bundesliga zu machen und hoffentlich manche auch bis zur Einberufung in die

Nationalmannschaft zu begleiten.“ Ins gleiche Horn stößt auch Sportlandesrat Anton Lang: „Wir ermöglichen damit Karrieren im Spitzensport.“ Das 90-Seiten-Papier umfasst die gesamte Neuordnung in der Nachwuchsarbeit – hinunter bis zum Kindergarten. Damit sollen in Zukunft mehr „Local Heroes“ auf dem Eis stehen und zu sehen sein.

v.l.: Kurt Eschenberger (Ehrenpräsident Ei‚shockey-Verband und Mitgründer Eishockey Akademie Steiermark), Landesrat Anton Lang, Philipp Hofer (Präsident Eishockey-Verband und Eishockey Akademie Steiermark), Sportstadtrat Kurt Hohensinner und Bernd Vollmann (GF Moser Medical Graz 99ers).

100 Filme aus 32 Ländern

Mountainfilm-Festival Graz vom 13. bis 17. November Robert Schauer, der Begründer des Mountainfilm-Festival Graz, stand 1978 selbst als einer der ersten Österreicher am Mt. Everest. Fünf Tage später war es dann Reinhold Messner, der ohne Sauerstoff den Gipfel erreichte und damit auch Geschichte schrieb. Schauer ist es als Organisator der 14. Auflage des Dokumentarfilm-Festivals neuerlich gelungen, 100 Filme aus 32 Ländern nach Graz zu bringen. Der Fokus des abwechslungsreichen Festivalprogramms richtet sich heuer auf die Tier- und Pflanzenwelt im Dschungel des Amazonas, die Welt der Wölfe und Bären im arktischen Raum, sowie auf die bestehenden Bilder der Astrofo-

tografie. 40 Jahre ist es her, dass die ersten Österreicher auf dem Gipfel des Mount Everest standen. Anhand von Filmen wird diese spektakuläre Expedition vor den Vorhang geholt und wird somit zum Sonderprogramm des heurigen Festivals. Als Spezialgast ist am 16. November (Stefaniensaal) Alexander Huber, einer der profiliertesten Bergsteiger, geladen.

Foto: Margit Kundigraber

Familie Wall prägte 150-jährige Erfolgsstory

Als verlässliche „Bergführerin“ und Hauptsponsorin wagt die Steiermärkische Sparkasse mit dem Mountainfilm - International Festival Graz bereits den 14. Aufstieg, um in verlässlicher Seilschaft einen weiteren Gipfel zu erklimmen.

Vor vier Jahren übernahmen die Planai-Hochwurzen Bahnen mit Georg Bliem und seinem Team im Auftrag des Landes Steiermark den ehemaligen Wildpark Mautern. Dieser stand vor dem Zusperren. Mit neuem Konzept und neuen Ideen wurde daraus der Wilde Berg als Abenteuer-Wildpark. Im ersten Jahr waren es knapp 50.000 Besucher, heuer bereits 80.000 Fans.

„Bergsteigen und Banking verbindet nicht nur der gemeinsame Anfangsbuchstabe, sondern auch die dafür notwendige, spürbare Leidenschaft“, so Generaldirektor-Stellvertreter Franz Kerber, selbst begeisterter Bergsteiger. www.mountainfilm.com

„Strom wird bewusst schlecht geredet“ e-Denzel-Chef Ernst Konrad

Die Asta – ein Star der Greifvogelschau

Vor 40 Jahren war Robert Schauer (li.) der erste Österreicher am Mt. Everest. Franz Kerber (Steiermärkische), selbst begeisterter Bergsteiger, gratuliert.

Die Regierung rührt aktuell die Werbetrommel für ihre Klima- und Energiestrategie „Mission 2030“. Mit der angestrebten Novelle der Bauordnung sei diese aber von einer realistischen Umsetzung meilenweit entfernt, wie auch Elektrotechniker Ernst Konrad von e-Denzel Graz warnt. Der Entwurf OIB RL6 (Österreichisches Institut für Bautechnik, Richtlinie 6) sei, so Ernst Konrad, völlig realitätsfern und er stützt sich dabei auch auf Erkenntnisse des Kuratoriums und der Bundesinnung für Elektrotechnik, sowie des Fach-

verbands der Ingenieurbüros. In diesem Entwurf erblicken Konrad und Kollegen eine gesteuerte Kampagne. Es sollen bewusst manche Technologien schön und der Strom schlecht geredet werden. Darüber sei die Bevölkerung aufzuklären, welche negativen Auswirkungen auf unsere Zukunft und vor allem auf die Zukunft unserer Kinder im Entwurf der neuen Bauordnung versteckt sind. Die Kritikpunkte: Der Entwurf verhindere leistbares Wohnen, arbeitet gegen die Mission 2030 der Regierung, verkennt (ignoriert?)

technische Fakten, verhindere energieeffiziente Systeme, erschwere effiziente und hygienische, dezentrale Warmwasserbereitung, rechne Strom als Primärenergiefaktor bewusst schlecht ‚und ignoriere die bestehenden Konversionsfaktoren von der E-Control. So gäbe es im gesamten Richtlinien-Entwurf keine Berücksichtigung der nun schon ausgereiften und schon vielfach eingesetzten Stromspeicher-Technologie. Es fehle auch die Feststellung, dass Strom als Primär-Energieträger anerkannt werden muss und dass das warmwassertechnisch von der Heizung zu trennen sei.

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ECHO

Foto: steiermark.at/Scheriau

Kaufmann alter Schule

Bgm. Siegfried Nagl, Fritz Poppmeier, LH Hermann Schützenhöfer und LR Johann Seitinger bei Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit Stern.

D

er schier unglaubliche Aufstieg von Spar zu einer großen, internationalen, europäischen Handelskette mit rund 82.000 Mitarbeitern in acht Ländern und 3.200 Standorten hat seinen Ursprung auch in der Steiermark. Und dieser führt auch zurück nach Graz in die Körblergasse/Humboldtstraße. „Dort haben wir den ersten Sparmarkt eröffnet“, so die Gebrüder Poppmeier, Theo und Fritz, in einem früheren Klipp-Interview. Das Konzept und die Idee für den Verkauf kamen von Fritz Poppmeier. Bruder Theo war für die Immobilien zuständig. Ihre Familien waren schon zuvor‚ im Großhandelsgeschäft, wo selbstständige Kaufleute damals noch mit Spar-Produkten beliefert wurden. Heute gehört der Familienclan der Poppmeiers zu einer der drei großen Aktionärsgruppen in der Spar AG. Die Expansion der Spar AG mehrte natürlich auch den Wohlstand der Familien, die heute zu den größten Immobilieneigentümern und -Entwicklern (z.B. Citypark) gehören. Bei der kürzlichen Verleihung des

nicht einmal 20 Jahren in einem 60 Quadratmeter großen Raum am elterlichen Bauernhof im Ort.

Neue Landmark für‘s Raabtal: LH Hermann Schützenhöfer, Edith und Peter Kulmer von Etivera und WK-Steiermark-Präsident Josef Herk bei der Eröffnung des neuen Logistik‚-Centers (v.l.).

Freude im Gemeindeforum Steiermark Im Frühjahr beschloss das Gemeindeforum das sogenannte „Memorandum Harter Erklärung“. In ihm wird der Nationalrat aufgefordert, möglichst rasch die gesetzlichen Voraussetzungen für die Einführung einer Pflegegeldversicherung zu schaffen. „Wir haben mittlerweile die Information bekommen, dass die Erklärung im Ministerrat zur Kenntnis gebracht wurde. Sozialministerin Beate Hartinger-Klein informierte uns, dass die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Pflegefinanzierung bis zum Jahr 2021 erfolgt “, so Max Taucher, geschäftsführender Präsident des Gemeindeforum Steiermark.

Palazzo ab 16.11. im Messepark Dort begann es vor 50 Jahren: Theo und Fritz Poppmeier vor dem ersten Spar-Markt in der Körblergasse in Graz (Foto: 2008). Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern durch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer kam es zu einem der seltenen Auftritte des Familienverbundes. Fritz Poppmeier gilt bis heute als Perfektionist, interpretiert man sinngemäß „Der Weg des Bogens“ von Paulo Coelho: Dort heißt es, es sei besser, einen Schuss (Projekt) abzubrechen, wenn die Vorbereitungen nicht präzis und korrekt genug waren, als dennoch zu schießen zu beginnen, nur weil der Bogen bereits gespannt war und das Ziel wartet.

Foto: www.PALAZZO.org

„Ein starker Impuls für die Oststeiermark. Unternehmer sind Vorbilder, keine Feindbilder – das wird hier deutlich sichtbar“, dankte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer dem Visionär, HBLFA-Raumberg-Absolventen und Etivera-Eigentümer Peter Kulmer für seine Risikobereitschaft. KLIPP berichtete bereits über das 200 Meter lange, neue Logistik-

zentrum in St. Margarethen bei Gleisdorf – eine echte Landmark für das Raabtal. Rund 600 Direktvermarkter setzen auf die Dienstleistungen von Etivera. Die Produkte werden dort verpackt. 500 Aufträge werden dort täglich abgewickelt. 1.500 Verpackungslösungen gibt es dafür. „Knapp 10.000 neugierige Besucher haben wir an den Eröffnungstagen begrüßt und auch verköstigt“, freut sich Peter Kulmer. „Regionalität liegt absolut im Trend und davon werden wir als Dienstleister regionaler Genussmittelproduzenten auch weiterhin profitieren.“ Begonnen hat er vor

Foto: Karl Schrotter

Etivera sorgt für Staunen

Mit der neuen Show „Global Players“, neuem Menü und Toni Mörwald als neuen kulinarischen Gastgeber kehrt Palazzo in die dritte Saison in die steirische Genusshauptstadt Graz zurück. Und der Titel „Global Players“ ist durchaus wortwörtlich zu verstehen: Gastgeber Andreas Wessels und Aron Eloy, beide kosmopolitische Gentlemen und Weltenbummler in Personalunion, präsentieren eine rasante Show voller artistischer Highlights, in der internationale Artisten aus aller Herren Länder Darsteller und Mitspieler zugleich sind (16.11.2018–2.3.2019).

Genug Rosegger

Zu Weihnachten kommt mein definitiv letztes Werk über Rosegger in den Handel, in dem ich zu einigen Rosegger heiklen Themen Stellung beziehe, wie eben seine Einstellung zum Weltkrieg und seine homoerotische Neigung zu August Brunlechner, ersichtlich aus seinen Liebesbriefen an diesen – Themen, die für so manch andere zu heikel waren; aber egal – mittlerweile bin ich der Meinung, dass es genug ist an Roseggerbüchern! Ich, der ja Rosegger in- und auswendig kennt, bin mehr als kritisch dem Thema gegenüber und möchte Ihnen für Ihren Artikel, den ich auch auf FB geteilt habe danken bzw. sie in Ihrer Meinung bestätigen. Auch was das Thema Erzherzog-Johann betrifft, gebe ich Ihnen Recht – er wird auf jeden Fall in meinem nächsten Werk berücksichtigt sein. Franz Preitler

Ihre Courage

Vorab: Gratulation zu Ihrem „Peter Rosegger-Artikel“! Selten liest man solches! Ihre Courage, über Rosegger so zu berichten, ermutigt mich, Ihnen meinen letzten Artikel anzubieten: über „Political correctness“! (Auch mit dem Artikelschreiben muss mal Schluss sein!). Ich bin ja nicht der Michael Jeannée! (fast gleiches Alter ... er 1943, ich 1942). Sollte mein Ihnen angebotener Beitrag zu „incorrect“ sein, bitte kübeln. Sollte er gefallen: bitte drucken. Walter Weiss

Richtigstellung tut gut Danke Ihnen für den interessanten Bericht über die Rosegger-Jubiläen. Eine Richtigstellung über den vorenthaltenen Nobelpreis tut gut. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch Peter Roseggers Stellungnahme zum Heinrich Heine Denkmal in Mainz. Er beurteilte die Leistungen und das Wirken von Heine negativ, zumal dieser in deutscher Sprache dichtete. Sein christlich geprägter Antisemitismus war den Historikern nicht unbekannt. Ohne Zweifel hat auch Peter Rosegger starkes soziales Engagement in der sozialen Frage gezeigt, welche Mitte des 19.Jahrunderts zu wenig Beachtung fand. Es wäre falsch, sich seiner nicht zu gedenken. Im Roman, Jakob der Letzte, ist auch seine literarische Begabung dokumentiert. Aber es störte mich immer schon, dass man in diversen Landesausstellungen – damals war mein Schulkollege Gerald Schöpfer verantwortlich – diese Schattenseite nicht dokumentiert bzw. weggelassen hat. Fredi Herzl Oktober/November 2018 19

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WIRTSCHAFT Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller:

Schwankungen bedeuten noch lange keine Krise

Schock vor 10 Jahren durch Finanzkrise. Dadurch Zeitenwandel in der Bankenwelt.

Die Insolvenz von Lehman Brothers in den USA, eine der größten Investitionsbanken weltweit, löste eine globale Finanzkrise aus. Wie haben Sie selbst das erlebt? Wie überrascht waren Sie? Der Montag 15. September, der Tag an dem Lehman Brothers Pleite ging, ist mir noch sehr gut in Erinnerung, so als wäre es gestern gewesen. Ich war damals als Treasurer für die Liquidität einer Bank verantwortlich und als solcher ist diese Nachricht durch Mark und Bein gefahren. Es hat zwar Vorboten gegeben, so ist zuvor bereits Bear Stearns gerettet worden und Immobilienbanken waren in Bedrängnis, der große Knalleffekt war dann aber doch die Lehman-Pleite, die für alle in meinem Umfeld überraschend war. Als ich an diesem Tag ins Büro gekommen bin, war die Welt eine andere, ein Zeitenwandel in der Bankenwelt hatte stattgefunden. Welche konkrete Maßnahmen wurden als Folge in Ihrer Bank – Sie waren damals beruflich in Oberösterreich – getroffen? An diesem 15. September ist praktisch der gesamte Interbankenmarkt zum Stillstand gekommen, eine Schockwelle war die Folge. In meiner Bank waren wir hinsichtlich Liquidität sehr gut aufgestellt, somit gab es auch keine Bedrohung. Hinzukommt, dass die österreichischen Regionalbanken ein anderes Geschäftsmodell verfolgen und damit nicht diese Probleme bekamen. Selbstverständlich haben wir die Entwicklungen sehr genau beobachtet. Das gesamte Ausmaß konnten wir damals nicht einschätzen, doch es wurde bald klar, dass dieses Ereignis eine Zäsur für die gesamte Bankenbranche sein würde. Die Kundenreaktionen waren vielfältig. Das Misstrauen gegen die Banken war schlagartig da. Was waren die erfolgreichsten Gegenmaßnahmen, um den Image-Schaden zu minimieren? In dieser Phase wurden oft alle Banken, egal ob regionale Kundenbank oder internationale Investmentbank, in einen Topf geworfen. Dies, obwohl Regionalbanken nicht

„Unsere Firewall ist Teil der Unternehmenskultur“ Auslöser der Krise waren. Daher war unsere wichtigste und erfolgreichste Maßnahme, den Unterschied herauszuarbeiten. Unsere Kundennähe und tausende persönliche Kundengespräch haben geholfen, dass wir das glaubhaft vermitteln konnten. Spätere Umfragen haben dann gezeigt, dass das Image der eigenen Hausbank sogar noch gestiegen ist, während das von internationalen Investmentbanken gesunken ist.

In den Medien werden Bankenzusammenbrüche oft mit unkompetenten, fahrlässigen oder sogar betrügerischen Vorgehensweisen in Zusammenhang gebracht. Daraus könnte man folgern, dass zu viele innerhalb einer Bank über zu einfache bzw. hohe Entscheidungsbefugnis verfügen und zu wenig Kontrolle. Wie ist das in Ihrem Haus geregelt? Es ist für mich viel mehr eine Frage der ganz grundlegenden Geschäftspolitik, aber natürlich auch der Kontrolle dahinter. Für Raiffeisen kann ich sagen, dass es immer wichtig war, unsere Kunden und auch die Produkte zu verstehen und mit den Beinen am Boden zu bleiben. Unser traditionelles Geschäftsmodell ist, eine Vielzahl an Kundeneinlagen zu bündeln und damit für viele

Private und Unternehmen Kredite zu ermöglichen. Dieses Modell ist grundsolide, sorgt für breite Risikostreuung und jeder versteht es. Die Entscheidungsbefugnisse sind bei Raiffeisen Steiermark sehr klar geregelt und Finanzierungen durchlaufen mehrere Entscheidungsebenen.

In Österreich war die Milliarden-Pleite der Hypo Alpe Adria ein allgegenwärtiges Thema. Was ist da aus Ihrer Sicht passiert, dass es so weit kommen konnte? Es hat dazu schon Unmengen an Aufarbeitung gegeben, letztlich wurde ein Versagen an vielen Stellen festgestellt. Ausgangspunkt dafür war aus meiner Sicht ein überdimensionales Wachstum in Märkten, die nicht unter Kontrolle zu bringen waren. Damals gab es für solche Fälle zu wenige Regeln, so wie es heute zuviele davon gibt. Wir leben in einer Geldwirtschaft und diese ist eine Kreditwirtschaft. Diese Geldwirtschaft ist nur stabil, wenn sie ständig wächst. Es gibt aber auf unserer Welt kein System, das grenzenlos wachsen kann. Ist also nach der Krise wieder vor der Krise? Unser Wirtschaftssystem ist ein zusammenhängender Organismus,

in dem es ein permanentes Auf und Ab gibt. Diese Schwankungen bedeuten noch lange keine Krise, wenn sie moderat und nicht einseitig verlaufen. Ich vergleiche das gerne mit einem Wald. Dieser bleibt nur gesund, wenn im richtigen Verhältnis Altes geht und dafür Neues wächst. Global gesehen gibt es noch einiges Wachstumspotenzial, wenn wir an die Entwicklung der Weltbevölkerung oder die noch großen Wohlstandsunterschiede denken. Aufgrund der Digitalisierung mussten die Sicherheitsstandards in der Geldwirtschaft verbessert werden. Heute können durch Digitalisierung binnen Sekunden hunderte Millionen Euro weltweit transferiert werden. Wie sichern Sie sich in Ihrem Haus intern ab, damit alles korrekt abläuft? Wie wehrt man sich gegen Hacker-Angriffe? Dafür ist es notwendig, sämtliche Unternehmensbereiche in der Bank auf das Thema Sicherheit und den sorgsamen Umgang mit sensiblen Daten auszurichten. Das beginnt bei der Sensibilisierung der Mitarbeiter, geht über interne Prozesse bis zur Auswahl des Lieferantennetzwerks und natürlich der

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WIRTSCHAFT technischen Infrastruktur. Unsere Firewall ist nicht nur eine technische Maßnahme, sondern Teil der Unternehmenskultur. Welchen Überblick über die Sicherheitsstandards kann ich mir als Kunde verschaffen? Ein ganz schwieriges Unterfangen? Ganz im Gegenteil. Sicherheit hat oberste Priorität und ist daher beim Login in unser Internetbanking prominent dargestellt. Hier informieren wir unsere Kunden, was wir für die Sicherheit tun, aber auch, was unsere Kunden selbst dazu beitragen sollten. Selbstverständlich informieren auch unsere Berater in den Bankstellen. Die noch anhaltende Niedrigzins-Phase sorgt dafür, dass Anleger vor allem nach werthaltigen Immobilien suchen. Die Anzeichen vermehren sich aber, dass die Zinsentwicklung wieder nach oben geht. Welche Strategie empfehlen Sie daher Investoren? Empfehlungen richten sich immer nach der individuellen Situation des Kunden und sind schwer zu generalisieren. Die sehr gute kon-

junkturelle Situation sowie das unnatürlich niedrige Zinsniveau haben zu einer hohen Nachfrage und einem deutlichen Preisanstieg bei Immobilien geführt. Den österreichischen Immobilienmarkt sehe ich dennoch nicht überhitzt. Jedoch ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung der letzten Jahre bei einem antizipierten Zinsanstieg abflachen könnte. Im Bankensektor schrumpfen die Beschäftigungszahlen – nicht zuletzt durch die Digitalisierung. Dadurch sind neue Qualifikationen erforderlich. Müssen Bankangestellte in Zukunft – überspitzt formuliert – „Alleskönner“ sein?

DIE KRAFT DER IDEE.

Ich sehe eher die entgegengesetzte Entwicklung. Heute sind die meisten unserer Berater in den Bankstellen Alleskönner, denn sie eröffnen für Sie ein Konto, beraten eine Wohnraumfinanzierung und informieren Sie über die geeignete Pensionsvorsorge. Viele davon betreuen auch kleinere Unternehmen vor Ort in den Bankstellen. In Zukunft wird es mehr Spezialisten für diese Bereiche geben, denn die Themenstellungen werden zunehmend komplexer, zum Beispiel in der Förderberatung. Andererseits werden einfachere Produkte wie ein Girokonto vermehrt online von Kunden selbst eröffnet. Durch mehr Spezialisten wollen wir mehr Zeit für die Beratung in den wichtigen finanziellen Fragen anbieten und die Qualität steigern. Die Raiffeisen-Bankengruppe ist in der Steiermark besonders im ländlichen Raum stark vertreten – es gibt 56 selbstständige Raiffeisen-Banken mit insgesamt 250 Bankstellen. Ihre Prognose – wie könnte es in zehn Jahren ausschauen?

ansehen, dann wäre eine solche Prognose vermessen. Sicher ist aber, dass es noch zu manchen Bankfusionen kommen wird, da durch größere Einheiten die Flut an Regularien und Bürokratie effizienter erledigt werden kann. Das ist wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit. Sicher bin ich mir auch, dass Raiffeisen auch in zehn Jahren das dichteste Bankstellennetz in unserem Land haben wird. Wenn vor der Finanzkrise, also vor zehn Jahren, das Vertrauen in die Banken – sagen wir – zu 100 Prozent gegeben war: Welchen Wert würden Sie persönlich heute ansetzen? Dazu gibt es Studien, die das Vertrauen in Banken allgemein sowie das in die eigene Hausbank erheben. Es zeigt sich dabei, dass die Steirerinnen und Steirer sehr genau zwischen Internationaler Großbank und Regionalbank vor Ort unterscheiden. Erfreulich aus unserer Sicht ist, dass das Vertrauen in Raiffeisen heute sogar höher ist als 2008.

Wenn wir uns die großen Veränderungen der letzten zehn Jahre

Vertrauen. Nähe. Sicherheit.

Vor 200 Jahren wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen geboren. Wir leben seine Idee. Heute. www.raiffeisen.at/steiermark

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WIRTSCHAFT

Kreativ, mutig und risikobereit

Fast Forward Award 2018 zeigte einmal mehr, was Steirer drauf haben

„Suppe mit Ingwer“: Menüfolge wurde vor dem Servieren digital auf den Tisch projiziert.

„N

eue Wege zu gehen bedeutet, neue Ideen zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Es bedeutet aber auch, Mut und Risikobereitschaft aufzubringen. Ich freue mich über den herausragenden Erfindergeist in unseren Betrieben und Forschungseinrichtungen. Dieser ist ausschlaggebend dafür, dass die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist. Dadurch werden Arbeitsplätze und Lebensqualität in unserem Bundesland gesichert. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger und Nominierten“, so Landesrätin Eibinger-Miedl. Kühlung auf Knopfdruck In der Kategorie Kleinstunternehmen (weniger als 10 Mitarbeiter und weniger als 2 Millionen Euro Jahresumsatz) gewann die Aurox GmbH aus Graz mit dem Projekt „Aurox Headband“. Das Stirnband ermöglicht präzise Kühlung im Stirn- und Schläfenbereich und steigert dadurch die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden. Egal ob bei der Arbeit, beim Sport oder zu Hause: das patentierte Thermomanagement ermöglicht erstmals eine ortsunabhängige tragbare Kühlung.

Kleine Lautsprecher sorgen für große Revolution Bei den Kleinunternehmen (weniger als 50 Mitarbeiter und weniger als 10 Millionen Euro Jahresumsatz) siegte das Grazer Unternehmen USound mit dem Projekt „MEMS – Mikrolautsprecher für Kopfhörer, Smartphones, VR-Headsets und Wearables“. In fast jedem Elektrogerät sind heute traditionelle Lautsprecher verbaut. Neue Mikrolautsprecher versprechen die Revolution in diesem Bereich. Was die LED-Technologie in der Optik erreicht hat, bedeutet Piezo-MEMS-Technologie für die Akustik. Die kleinen Komponenten kommen künftig so gut wie überall zum Einsatz. Kleinere Smartphones, bessere Lautsprecher oder perfekter Sound aus dem Autodachhimmel sind ab sofort möglich.

digitalisierter Hochleistungswagon für Holz und weitere KV-Module“ ausgezeichnet. Der Smart GigaWood Wagon soll den Großteil der Holzlieferungen von der Straße auf die Schiene verlagern. Der besonders leichte Hochleistungswagon für den Rundholztransport ist die Basis für ein optimal entwickeltes Logistiksystem. Er verspricht eine Produktivitätssteigerung um bis zu 40 Prozent für Logistikunternehmen und Eisenbahngesellschaften. Feuer und Flamme für unbrennbare Akkus In der Kategorie Großunternehmen (mehr als 250 Mitarbeitern) gewann die EPCOS OHG aus Deutschlandsberg mit dem Projekt „CeraCharge – Der unbrennbare Li-Ionenakkumulator“. Li-Ionen-Akkus werden derzeit nahezu überall verbaut, wo hohe Energiespeicherfähigkeit auf kleinem Raum gefragt ist. Der größte Nachteil dieser Technik: latente Brandgefahr. Keramische Viel-

schichtkondensatoren können sich nicht entzünden, sind allerdings nicht in der Lage, in vergleichbarer Menge Energie zu speichern. CeraCharge bringt jetzt die Vorteile erstmals zusammen. In kompakter Bauweise entstehen nicht-brennbare und leistungsfähige, vollkeramische Festkörper-Akkus. Lebensrettendes Mittel gegen resistente Keime Bei den Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung setzte sich JOANNEUM RESEARCH mit dem Projekt „Diagnostik zur flächendeckenden Früherkennung antibiotikaresistenter Keime“ durch. Die größte Gefahr für die Gesundheit im Krankenhaus sind Keime, gegen die mit Antibiotika nichts ausgerichtet werden kann. Mit einem herkömmlichen Labor dauert die Analyse zwischen 24 und 72 Stunden, zu langsam für schnelle Therapie und rasche Eindämmung. Mit der Pionierarbeit schafft das eu-

Schiene als zukunftsweisender Stammtransport Das siegreiche Mittelunternehmen (weniger als 250 MitarbeiterInnen und weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz) ist die Innofreight Solutions GmbH aus Bruck an der Mur. Sie wurde für das Projekt „Smart GigaWood – Innovativer

S Auch gut drauf: IV-GF Gernot Pagger, Gerd Holzschlag (SFG), LAbg. Alexandra Pichler-Jesenko, IV-Präsident Georg Knill und WKO-Direktor Karl Heinz Dernoscheg (v.l.).

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Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Erwin Scheriau. Mit Dank an Magna Steyr.

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl zeichnete im Messe Congress Graz die innovativsten Projekte steirischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit dem Fast Forward Award aus, dem Wirtschaftspreis des Landes Steiermark.

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WIRTSCHAFT

SFG-GF Burghard Kaltenbeck, LR Barbara Eibinger-Miedl, Mathias Pascottini (v.l.)

LR Barbara Eibinger-Miedl (M.) mit den Gewinnern (v.l.): Bernhard Grentner (GF Innofreight Solutions), Martin Smolka (JOANNEUM RESEARCH), Christoph Schöggler (GF Aurox GmbH), Dieter P. Gruber (Polymer Competence Center Leoben), Jörg Schönbacher (CFO Usound), Manfred Schweinzger (EPCOS) ropaweite Projekt unter steirischer Führung erstmals eine schnelle und sichere Vor-Ort-Bestimmung. Das Minilabor auf einem Chip bringt sofort, kostengünstig und flächendeckend die gewünschte Nachweisreaktion. Roboter durchschaut Qualitätsverbesserung

sowie die Berücksichtigung von Oberflächenstrukturen bedeuten eine Revolution für den Produktionsprozess. Mehrstufige Auswahl Die rund 120 für den Fast Forward Award eingereichten Projekte wurden durch das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) bewertet und daraus wurde eine Shortlist mit insgesamt 30 Projekten erstellt. Die Öffentlichkeit konnte anschließend mittels Online-Voting abstimmen. So wurden in jeder der fünf Kate-

FH-Joanneum-Geschäftsführer-Duo: Karl Peter Pfeiffer (li.) und Martin Payer gorien drei Projekte für das Finale nominiert, aus denen eine Jury mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung die Sieger kürte.

Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Erwin Scheriau. Mit Dank an Magna Steyr.

Ein Sonderpreis wurde beim Fast Forward Award 2018 unter dem Motto „Qualität beflügelt Digitalisierung“ verliehen. Ausgezeichnet wurde das Polymer Competence

Center Leoben (PCCL) für das Projekt „Neues High-Speed-Verfahren für die Qualitätsinspektion von 3D-Bauteilen“. Schöne Oberflächen sind ein wichtiges Kriterium für einen Kauf. In der Herstellung war die lückenlose Kontrolle von 3D-Teilen oder strukturierten Oberflächen bisher so gut wie unmöglich. Durch Robot-Vision in Kombination mit künstlicher Intelligenz wird die exakte und vollständige Prüfung nun weltweit erstmals realisiert. Die hohe Geschwindigkeit, der Einsatz bei stark gekrümmten Flächen, die exakte Behandlung der Ränder

Armin Egger (Messe), Bernd Meister (Bank Austria) und LR Barbara Eibinger-Miedl

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Zur Sparte gehören in der Steiermark 150 Speditions- und Lagereibetriebe mit 2.100 Mitarbeitern Obmann Alfred Ferstl und im Güterbeförderungsgewerbe 1.450 Betriebe mit 8.100 Mitarbeitern. Spediteure organisieren als Logistikpartner von Unternehmen Transporte.

Neben der Auswahl von Verkehrsmitteln per Straße, Schiene, Wasser oder Luft erbringt ein Spediteur auch Zusatz- und Logistikleistungen wie Erledigung von Zollformalitäten, Qualitätskontrollen, Kommissionierung oder Lagerhaltung.

Spediteure lenken Warenströme im In- und Ausland DER ZUVERLÄSSIGE PARTNER IN ALLEN TRANSPORTFRAGEN

hne Mobilität geht heute nichts mehr“, betont Alfred Ferstl, Obmann der Sparte Transport und Verkehr bei der WKO Steiermark, zu der auch die Fachgruppe Spedition & Logistik gehört. Außerdem ist er auch geschäftsführender Gesellschafter der A. Ferstl Internationale Spedition in Graz. Foto: Fischer

Architekten des Verkehrs

„O

Als global agierendes Logistikunternehmen hat sich Jerich International in Gleisdorf einen Namen gemacht. „Un-

Headquarter für globales Lo Mit Jerich International hat Gleisdorf ein Vorzeigeunternehmen

J

erich International in Gleisdorf zählt mit etwa 800 Mitarbeitern, 20 Lagern in Europa und 12 in den USA zu den erfolgreichsten Logistikunternehmen in der Steiermark. Sappi, StoraEnso, Mondi, Magna, VW, die Brauunion, Avery Dennison, Amazon USA, Walmart und Nestlé sind namhafte Kunden des Unternehmens. Ein KLIPP-Gespräch mit Geschäftsführer Herbert Jerich jun. zu aktuellen Entwicklungen seines Unternehmens und der Logistikbranche.

Sie erweitern Ihr Headquarter mit einem Neubau für vierzig neue Arbeitsplätze, planen neue Lagerflächen und haben ein neues Büro mit Lager am Hafen Triest. Ist die Logistikbranche generell eine Wachstumsbranche? Die Logistik wächst stetig, was aber nicht gleichzeitig auf unser Wachstum zurückzuführen ist. Wir als Jerich wollen mehr in die ganzheitliche Supply Chain (Liefer-Kette) unserer Kunden eingebunden werden. Mehrere wichtige Teile von unserem Serviceprofil einzubringen, bringt Mehrwert und Langlebigkeit.

Foto: Karl Schrotter Photograph

MOBILITÄT

Welche Rolle spielen regionale Entwicklungen? Die Steiermark ist für uns wichtig – in dem Sinn, weil wir auf gut ausgebildetes Personal zurückgreifen können. Welche Aufgabe erfüllt dabei der Stammsitz in Gleisdorf? Von hier aus entwickeln wir unsere Strategien und ziehen die Fäden in unserem globalen Netzwerk.

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MOBILITÄT ser Kerngeschäft ist es, für Konzerne mit Massenproduktion eine kostengünstige Supply-Chain (Liefer-Kette) auszuarbeiten“, so Geschäftsführer Herbert Jerich jun.

darunter zählen selbstfahrende Fahrzeuge oder Drohnen und immer größere Transportkapazitäten passen sich den Anforderungen der Branche an“, so Ferstl.

In der Transportkette von der Zulieferung zur Produktionsstätte bis zum Endkunden ist ein Transportabschnitt per LKW in den meisten Fällen unumgänglich. LKW werden oft als umweltbelastende Stauverursacher gesehen. Ferstl: „Tatsache ist aber, dass die heutigen Fahrzeuge auf dem letzten Stand der Technik äußerst schadstoffarm sind und die Fahrer in komfortablen klimatisierten Fahrerkabinen als Kapitäne der Strasse agieren.“

„Gelernte Logistiker sind äußerst gefragt und deren Einsatzgebiet ist sehr groß mit enormen Karrierechancen. Sie werden in nahezu allen Branchen weltweit benötigt. Der Fachverband Spedition & Logistik sowie die Fachgruppen in der WKO versuchen durch laufende Imagekampagnen wie der Vorstellung auf Berufsmessen, Teilnahmen an Berufsmeisterschaften wie Austria-/Styria-/Euro-/World-Skills sowie in Schulen die Jugendlichen für den Beruf des Spediteurs und Logistikers zu interessieren. Aktuell verzeichnen wir gegenüber dem Vorjahr knapp ein Drittel mehr Lehranfänger. Insgesamt bilden die Betriebe unserer Sparte zurzeit 157 Jugendliche in der Steiermark aus“, erläutert Ferstl, der Ende September bei den EuroSkills in Budapest war. Österreich holte heuer bei der „Berufs-EM“ 21 Medaillen. In der Berufssparte „Speditionslogistik“ wurde eine Steirerin mit Silber ausgezeichnet. Im Jahr 2020 werden die EuroSkills in Graz ausgetragen.

Eine Herausforderung ist die zunehmende Digitalisierung. So entwickelt bei Jerich International die EDV-Abteilung mit knapp einem Dutzend Programmierern sogar hauseigene Software für das Transport- und Lagermanagement. „Die enorm schnell wachsenden globalen Warenströme zwischen den Kontinenten wären ohne Digitalisierung mit track-and-trace, GPS oder E-Zoll nicht mehr zu bewältigen. Der Berufsalltag des Spediteurs vollzieht sich in einer Art `digitalem Wohnzimmer`. Künftige Transporttechnologien,

es Logistiknetzwerk

men

ges Thema. Sie arbeiten mit Ihrer neuen Software „Next4W“. Um was handelt es sich dabei?

Welche Märkte sehen Sie im Wachstum? Die Cross-Trades des Welthandels sind in unserem Kundenportfolio ein wichtiger Bestandteil. Darum wird die Seefracht ein sehr wichtiges Thema sein, um unsere Hauptachsen, die Transporte und die dazugehörigen Lagerbewirtschaftung zu erweitern. In der Wirtschaft wie auch in Ihrer Branche ist Digitalisierung wichti-

Next4W (4W = forwarder = Spediteur) ist unsere hauseigene Software. Das TMS (Transport Management Software) /WMS (Warehouse Management System) System ist von uns eigens auf die neuesten Applikationen und Features entwickelt worden. Wir setzen schon über 20 Jahre auf unsere eigene EDV-Abteilung, die auch zehn Programmierer beschäftigt. Ohne Digitalisierung ist unser „Day to Day“ nicht mehr umsetzbar. Ihre Branche in der Logistik hat viele Tätigkeitsfelder und Berufe. Wie in jedem Unternehmen gibt es viele unterschiedliche Job-Angebote – vom Juristen, Betriebswirt, IT-Spezialisten bis zum Disponenten, Lagerleiter und Staplerfahrer. Jeder Einzelne hat große Verantwortung im Betrieb. Wenn man Speditionskaufmann gelernt hat, bringt man schon hilfreiche Erfahrung mit.

„Rascher Ausbau der PyhrnSchober-Achse unumgänglich“ Norbert Wenzel zum Nadelöhr für Wirtschaftsstandort Steiermark nach Norden

O

hne eine klare Vision und Strategie hätte Norbert Wenzel in der von brutalen Preiskämpfen – vor allem wegen der Spediteure aus Osteuropa – geprägten Branche sich nie von einem kleinen Frächter zu einem europaweit vernetzten Logistik-Unternehmen entwickeln können. Aktuell betreibt der Logistik-Dienstleister mit rund 130 Mitarbeitern vier Standorte in Österreich – Unterpremstätten, Cargo Center Graz, St. Michael in der Obersteiermark und Wien. Jahresumsatz: rund 60 Millionen Euro. Doch darum geht es in diesem Bericht vorrangig nicht, sondern um den dringend erforderlichen Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse. Der Semmering-Tunnel, die Koralm-Bahn und auch der Brenner-Tunnel sind sozusagen auf Schiene. Das sei gut, aber nun müsse es an den Ausbau von Graz nach Norden gehen, so Norbert Wenzel, und zwar um die Eisenbahn, denn die Eisenbahn-Verbindung ist das Nadelöhr für den Standort Steiermark. Klingt im ersten Moment seltsam, wenn das ein gestandener Frächter ausspricht, doch es ist logisch für den Logistiker Norbert Wenzel. 60 Prozent der Waren des Verkehrs aus der Steiermark gehen in Richtung Norden – nach Deutschland, die Benelux-Staaten, Großbritannien und Nordeuropa. Auf der Straße ist das nur noch schwer zu schaffen. Staus und eine ganz starke Belastung für die Umwelt sind die Folge. Die LKW-Flotten aus Südeuropa, also dem Balkan, aber auch der Türkei, werden von Jahr zu Jahr mehr. Die Staus auf der Pyhrn

sind praktisch der tägliche Beweis dafür. Die damit verbundene Belastung der Umwelt und die steigende Zahl der Verkehrsopfer sprechen eine mehr als deutliche Sprache. In der Politik wird praktisch ständig darüber gesprochen, dass der Verkehr von der Straße auf die Schiene umgeleitet wird. Doch leider passiert da zu wenig. Die Süd-Nord-Verbindung von Graz etwa nach Passau erfordert einen weiteren Ausbau. Und Norbert Wenzel und sein Kollege Markus Himmelbauer wissen, wovon sie sprechen: „Da muss auch im Interesse der steirischen und oberösterreichischen Wirtschaft eine Lösung gefunden werden. Über den slowenischen Seehafen Koper laufende Güterverkehre steigen von Jahr zu Jahr“, lautet der dringende Appell an die Landes- und Bundespolitik. Wenzel Logistik verfügt über eine direkte Anbindung an den GrazNeuss-Shuttle. Wenzel Logistik betreibt seit geraumer Zeit eigenverantwortlich Shuttle-Züge. „Der unbegleitete kombinierte Verkehr Straße-Schiene ist eine große Chance für die Zukunft“, so Norbert Wenzel. Dabei stützt man sich auf eine Zusammenarbeit mit der privaten Güterbahn Grampetcargo Austria auf der Verbindung zwischen Graz und Wels. Die Deutschland-Verkehre von und nach Wels werden von DB Cargo traktioniert. Von der Fahrzeit her ist dieser Zug unschlagbar. Am Abend verlässt er den Terminal in Werndorf und 30 Stunden später

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Foto: Fischer

MOBILITÄT

Weltpremiere

Christian Purrer (Energie Steiermark) und Easelink-Gründer Hermann Stockinger (re.)

E-Autos ohne Kabel laden Container-Zug Graz–Neuss (Deutschland): 15.000 Transporte pro Jahr werden in Neuss (im Raum Düsseldorf) die Container umgeladen. Pro Abfahrt im CCG stehen Kapazitäten für 36 Wechselbrücken, Container und kranbare Auflieger bereit. Befördert werden hauptsächlich automotive Komponenten, Stahlprodukte, Papier, Holzerzeugnisse und Handelsgüter. Per Shuttle geht es dann weiter zu den Kunden. KLIPP konnte sich davon überzeugen. Montag Abend wurde die KLIPP-Warensendung verladen und am Mittwoch um 8 Uhr konnte in Gent – 1.200 Kilometer von Graz entfernt – bereits das Ladegut dem Container entnommen werden. 15.000 Transporte verlagert Wenzel Logistik so auf die Schiene. Norbert Wenzel: „Allein wir könnten vier Mal so viel organisieren. Doch ein Wettbewerbsnachteil: Containerzüge von Wien nach Passau sind bei annähernd gleichen Kilometern um ca. 3,5 Stunden schneller als von Graz nach Passau. Außerdem können auf der Strecke über den Pyhrnpass Züge mit einer Lokomotive ca. 1.230 Tonnen befördern, während auf der Strecke Wien-Passau mit ca. 1.600 Tonnen

gefahren werden können. Bei 1.650 Tonnen Gesamtgewicht ist sogar der Einsatz von bis zu drei Triebfahrzeugen erforderlich. Die An- und Abkoppelung der zusätzlichen Loks verursacht, abgesehen vom Personal- und Zeitaufwand, erhebliche Zusatzkosten, somit sind diese Züge eine enorme wirtschaftliche Herausforderung (Mitbewerb Straße – billige Osttransporteure).“ Norbert Wenzel: „Diese Zusatzkosten möchten wir zur Förderung der umweltfreundlichen Bahnlogistik den Kunden lieber heute als morgen ersparen.“ Und: „Damit passt auch die Kosten-Ertrag-Situation nicht.“ Mehrmals wurde schon überlegt, den Ganz-Zug einzustellen. „Weil wir überzeugt sind, dass es die Zukunft ist, gibt es ihn noch.“ Was jetzt geschehen muss – das sind Planungsbudgets, die für diese Strecke bereitgestellt werden müssen. So eine Planungsbeauftragung sollte bzw. müsste doch in absehbarer Zeit möglich sein, zumal der LKW – Verkehr permanent zunimmt und eine Verlagerung auf die Schiene unausweichlich ist. Ein Ausbau dieses bottle neck ist für den Wirtschaftsstandort Steiermark dringend notwendig. Norbert Wenzel: „Nadelöhr nach Norden schwächt Wirtschaftsstandort Steiermark.“

Optisch erinnert er an einen Rüssel, technisch liefert er die Grundlage für den Ladevorgang von morgen: Der Konnektor der Ladetechnologie „Matrix Charging“ ermöglicht die Verbindung zwischen Fahrzeugbatterie und einem robusten, auf einem Parkplatz installierten Pad und damit die vollautomatisierte Ladung des E-Fahrzeugs. Unbemerkt und ohne Zutun des Fahrers. Unterstützt durch die Gravitation verbindet sich der Konnektor vom Fahrzeugunterboden mit dem Pad und ersetzt das Hantieren mit uneinheitlichen Steckern sowie verschmutzten Kabelsträngen. Durch eine Kooperation zwischen dem internationalen Energie-

versorger Energie Steiermark und Easelink werden nun die ersten E-Fahrzeuge in Österreich vollautomatisiert geladen. „Die Bündelung unseres Know-how im Netzbereich und der Infrastruktur in Kombination mit der fortschrittlichen Technologie Matrix Charging macht das Vorhaben international zu einem der innovativsten in der Elektromobilität. Damit können wir einmal mehr ihre innovative Vorreiterrolle im Bereich der alternativen Antriebe unter Beweis stellen“, erfreut Energie-Steiermark-Vorstandssprecher Christian Purrer das Leuchtturm-Projekt. Es ist eine Weltpremiere.

AVL mehrfach ausgezeichnet Großer Erfolg für die AVL-DiTEST-Systeme bei der Automechanika in Frankfurt. Ob Innengeräusche, mögliche Dichtheitsmängel, Lagergeräusche oder Kettengeräusche, andere nur mit Sensoren feststellbare Fehlerquellen oder Manipulationen an Einrichtungen

– alles das lässt sich mit den von AVL entwickelten Prüfsystemen „einfach“ feststellen und notfalls auch reparieren. Die AVL-Entwickler freuten sich, dass ihre DiTEST-Systeme zwei Mal den begehrten Innovation Award erhielten. Zwei Mal war man Finalist und ein Mal nominiert.

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MOBILITÄT

Toyota als Vorreiter Elisabeth Steiner-Gady: „Bei uns entscheidet sich jeder Zweite für einen Hybrid“

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eute sind Hybrid-Fahrzeuge in aller Munde. Die Gadys in Graz-Liebenau sind schon lange Experten in Sachen Hybrid. „Wir verkaufen hier am Standort seit mehr als 15 Jahren Hybrid-Modelle“, erläutert Firmenchefin Elisabeth Steiner-Gady anlässlich der Feier des 25-jährigen Jubiläums von Toyota Gady Liebenau. Mittlerweile liegt deren Anteil bereits bei über 50 Prozent. „Mit einem Hybrid kannst du einfach umweltfreundlich unterwegs sein und musst dir im Gegensatz zu einem reinen Elektroauto keine Sorgen um die Reichweite machen.“ Toyota ist ein Pionier in Sachen der Kombination aus Benzin- und Elektromotor. Bereits vor 20 Jahren wurde mit dem Prius das erste Hybrid-Modell in Europa eingeführt. In diesem Jahr konnte man mit dem beliebten CH-R eine Rekordmarke knacken und es wurden bereits 2 Millionen Hybrid-Toyotas in Europa verkauft. „Ein Hybrid-Fahrzeug ist einfach eine leistbare Alternative zu herkömmlichen Technologien und ich habe die volle Nutzung eines herkömmlichen Autos. Wiewohl es bei uns im Haus eben für viele keine Alternative mehr ist, sondern just die erste Wahl. Die Kunden vertrauen vor allem auf die Zuverlässigkeit und Funktionalität der

Fahrzeuge“, so Elisbeth Steiner-Gady. Außerdem findet bei Toyota jeder den passenden Hybriden – vom Kleinwagen bis zum SUV ist die Palette facettenreich und vielseitig. Das Unternehmen Gady wurde 1936 von Franz Gady sen. in Bachsdorf gegründet. Der Grundstein war ein Landmaschinen- und Fahrradhandel. Bruder Gerhard (Gady) hat sich der Marke Toyota zugewandt und führt nun gemeinsam mit seiner Tochter Elisabeth Steiner-Gady vier Niederlassungen inkl. zwei Tankstellen in der Steiermark und im Burgenland. Schon im Jahr 1986 ist Elisabeth Steiner-Gady ins Familienunternehmen eingestiegen – keineswegs als Chefin, sondern: „Ich habe eine Lehre im Ersatzteillager gemacht und eigentlich – mit Unterbrechungen wegen der Kinder – fast durchgehend hier mitgearbeitet“, erzählt sie. Das Unternehmen blickt auf eine langjährige „Toyota-Erfahrung“ zurück. „Wir waren vor über 45 Jahren einer der ersten Toyota-Händler in Österreich, in Fehring war damals unser erster Standort“, blickt Elisabeth Steiner-Gady zurück. Toyota Gady ist immer ein traditionelles Familienunternehmen geblieben und im Automobil-

Grund zum Feiern: Toyota Gady Liebenau feiert sein 25-jähriges Bestehen. Elisabeth-Steiner Gady (li.) leitet das Unternehmen gemeinsam mit Ihrem Vater Gerhard. Auch Tochter Tina Steiner arbeitet bereits in der Firma mit.

handel, im Teile- und Zubehörhandel, sowie als KFZ- und Landmaschinen-Reparaturwerkstätte tätig. Die Firmenchefin erläutert das Leitbild: „Durch ständige Verbesserung, Respekt vor dem Menschen und der Umwelt, mit Handschlagqualität die Kunden nachhaltig zu begeistern.“

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KULTUR

Freunde

bis zum Ende

Wer war eigentlich Friedrich von Hausegger?

E

rzherzog Johann, Richard Wagner oder der in diesem Jahr gefeierte Peter Rosegger – das sind berühmte historische Persönlichkeiten, deren Wirken wir noch heute zuordnen können.

zum Segen geworden. Er war in vielfacher Weise mein Herzensvertrauter und Ratgeber.“ Im Krug zum Grünen Kranz

viel Jahren sah ich ihn das erste Mal in der Herrengasse zu Graz. Er fiel auf durch sein reiches, langes Haargelocke, das über Nacken und Schulter wugte.“ Und es heißt in seiner Beschreibung weiter: „Mir ist dieser Mann wie ein Gottesgeschenk in mein Leben getreten und

Fotograf: F.J. Böhm, undatiert, Universalmuseum Joanneum, Multimediale Sammlungen

Schwer tun wir uns hingegen, uns ein Bild von Menschen zu machen, die zu ihren Lebzeiten anerkannt, in ihrer Stadt, in ihrem Land „berühmt“ waren, mit deren Tod aber bald in Vergessenheit gerieten. Ein solcher „Vergessener“ ist Dr. Friedrich von Hausegger. Sein Tod am 23. Februar 1899 löste nicht nur in Graz, wo er lebte, sondern auch darüber hinaus, in Wien und in der deutschen Musikwelt, Betroffenheit aus. Seine Werke als Musikschriftsteller hatten ihn im In- und Ausland zu einer Berühmtheit gemacht. Weil es heuer das Peter Rosegger Jahr gibt: Nur in einem kleinen Kreis von Wissenschaftlern und Forschern in diesen Disziplinen ist bekannt, dass Peter Rosegger und Friedrich von Hausegger ganz, ganz eng befreundet waren. So widmete Peter Rosegger in seiner Monatsschrift „Heimgarten“ im Mai des Jahres 1899 unter dem Titel „Auch einer“ einen umfassenden Nachruf. Darin heißt es: „Vor 20 und so

Peter Rosegger – ein später Anhänger der Musik von Richard Wagner

dem Verständnisse Wagners näher zu bringen.“ Rosegger wurde ungeduldig und unwirsch: „Was ich dafür könnte, dass mein Ohr anders geartet sei, als das seine. Und dass mir die Wagnersche Musik nur allzu oft in den Ohren weh tue.“

Doch wie Peter Rosegger Peter Rosegger berichtet dann: schreibt, ließ „Seit vielen Jahren versammelten sich Friedrich wir mehrere Freunde uns mit Hausvon Hausegger jeden Freitag im Krug zum egger nicht Grünen Kranz zu einer Tischgesellbeirren und schaft. Da gab es Musiker, Bildarbeitete „Wohauer, Architekten, Poeten, Schulche für Womänner, deren Weltanschauungen che, Jahr für miteinander oft in muntere WortgeJahr gelassen“ Sein Grab am St. fechte kamen – die, falls sie zu teman Roseggers Peter Friedhof peramentvoll werden wollten, durch Bekehrung. Er in Graz – betreut von der Richard Hausegger stets in gutes Gleichbehauptete, Wagner Gesellgewicht gestellt zu werden pflegten. Roseggers schaft Graz In den ersten Jahren haftete das ganze Natur Gespräch der Majorität vorwienach stünde gend auf Musik, dadurch entstand er Wagner eine kleine Oppositionspartei, die viel näher, als er selber wisse oder allmählich anhub, zynisch ihre antizugestehen wollte. So mancher musikalischen Gefühle auszulassen. glaubte sich weit von Wagner entZu dieser gehörte auch ich, mich fernt zu sein, bloß weil er ihn nicht besonders über die Wagnersche sehe. Es sei aber nur eine dünne Musik ereifernd, die, schlecht zu Ge- Scheidewand und dazwischen hör gebracht, einen auf Gassen und und diese könne plötzlich fallen. Straßen in Haus und Konzertsaal Und so war es dann. Rosegger in verfolgte, ohne dass man sich vor seinem „Heimgarten“-Nachruf: „Bei ihr schützen könne. Einer der anweeiner großartigen Aufführung der senden Wagner-Jünger glühendster Meistersinger ging mir das Licht Gattung (Friedrich von Hofmann) auf. Als ich noch am selben Abend an Hausegger schrieb, das Loch ist offen, ich sehe in den Himmel hinein, kam er zu mir und dankte freudig, als wäre ihm eine große Wohltat erwiesen worden. Seit dieser Zeit war die Herzlichkeit, Knapp zwei Monate später verstarb Roseggers treuester Freund die er mir stets Friedrich von Hausegger geschenkt, zur völligen Zärtwurde durch solchen Frevel ins Herz lichkeit geworden und er meinte, getroffen. Entrüstet verließ er die auch meine frühere Abneigung Tischgesellschaft und ist nie wieder gegen Wagner-Musik sei reiner erschienen. Anders Hausegger. Er Wagnerianismus gewesen. Es hätte bestrebte sich mit aller Milde und mich einfach die schlechte WiederGüte mit allen bildlichen und geisti- gabe empört. Immer verdächtig gen Mitteln der Belehrung, mich mit seien ihm jene Leute, die bei jedem

Musikstück verzückt die Augen aufschlügen, nur weil sie wüssten, es wäre von Richard Wagner. Vollkommen könne man Wagner nur in Bayreuth kennenlernen …“ Friedrich von Hausegger war, wie man von Peter Rosegger, seinem Freund, erfährt, in späten Jahren ein Vegetarier. Hausegger selbst behauptete, die vegetarische Kost habe ihn gesund gemacht. Davor hatte er schwere gesundheitliche Probleme. Rosegger schreibt: „Auf körperliche Nahrung legte Friedrich von Hausegger ja nie viel Gewicht. Ihm schien geistige Speise auch für den Körper nahrhaft zu sein. Während er manchmal noch um zwei Uhr mittags nüchtern war, nahm er schon vom frühen Morgen an schwere, tiefsinnige Lektüre in sich auf und sein Tag war bis in die späte Nacht hinein eine strenge, ununterbrochene Geistesarbeit.“ Er zitiert dann Friedrich von Hausegger, der sagt: „Unter normalen Verhältnissen stirbt der Mensch nicht, so lange er leben will. Erst wenn durch Krankheit oder Alter oder eine moralische Depression die Lebensenergie aufhört, dann wird’s aus.“ Roseggers Nachbemerkung: „Zwei Monate später war Hausegger tot.“

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KULTUR

Es ist Gustls „Baby“

ROTAHORN:

Viel zu erleben im Stieglerhaus in St. Stefan ob Stainz Die Literaturpreisträger 2018 stehen fest

Foto: GEOPHO

Freude bei den Verantwortlichen (v.l.): Lukas Zeinler, Katharina Zotter, Daniela Majer und August Schmölzer.

Werner Krause, Reinhard P. Gruber, Barbara Frischmuth, Hans Roth, Andreas Unterweger (als Vertretung von Alfred Kolleritsch) und Christoph Hartner präsentierten die rotahorn Literaturpreisträgerinnen 2018.

Katharina Zotter, Leiterin des Stieglerhauses, freut sich über den mittlerweile großen Zuspruch in der Bevölkerung. „Besonders das Projekt ,Mischkulanz‘ kommt gut an, wo immer donnerstags Helmut und Maria Stippich und ihre Band ,Mischwerk‘ mit verschiedenen (Gast-)Musikern zusammentreffen.“ Manuel Schmölzer und Philipp Fuchs sprechen in ihren Workshops Jugendliche an: „Mit unserem Projekt – Jump steht übrigens für Jugend, Unterstützung, Motivation, Perspektiven – wollen wir 15- bis 20-Jährige motivieren und unter-

Gemeinsam mit Bevölkerung Die Wahl-Grazerin Veronika Erhart führt das Projekt „St. Stefaner Hälse“

durch. „Auf der Straße oder hier im Stieglerhaus spreche ich die Leute an und bitte sie, mir ihre Hälse zu zeigen. Diese fotografiere ich und schenke ihnen das entstandene Polaroid. Sie zeichnen mit einem schwarzen Stift markante Halslinien, Ansatzlinien Kinn, Kopf oder Schulter auf ihrem Sofortbild ein. Diese heraus gezeichneten schwarzen Linien übertrage ich dann mittels Digitalfotografie eben auf einer Glasfläche“, deutet sie auf das Bild hinter sich. Damit wird dann eine Fülle von Menschenlinien sichtbar. www.stieglerhaus.at PS: Im nächsten Jahr gibt’s auch die Fortführung der „Fahrt des Guten Willens“, früher von August Schmölzers Initiative „Gustl58“ initiiert und veranstaltet. 2019 wird diese Traktorfahrt für den guten Zweck erstmals vom Stieglerhaus als Veranstalter durchgeführt.

Foto: Werner Kmetitsch

Wird spannend: Premiere der Salome Für ihr Antrittskonzert als Chefdirigentin des Grazer Philharmonischen Orchesters im September gab es viel Lob. Am 11. November wird Oksana Lyniv mit der Premiere der Salome von Richard Strauss im Grazer Opernhaus einen weiteren Beweis ihres Könnens liefern. Die Erwartungen sind groß. Das Musikdrama schrieb Musikgeschichte.

Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis, initiiert von Saubermacher-Gründer Hans Roth, die österreichische Kulturlandschaft. Die Auswahl der Preisträger erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Alfred Kolleritsch und seiner Literaturzeitschrift „manuskripte“. Die Gewinner Marie Gamillscheg und Miroslava Svolikova wurden aus einer hochklassigen Shortlist talentierter Lyrik- und Prosa-Autoren ermittelt, die ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“ pflegen. Die Fachjury – bestehend aus Barbara Frischmuth, Reinhard P. Gruber, Alfred Kolleritsch, Werner Krause und Christoph Hartner – hob spezifische Qualitäten im Schaffen der Preisträger hervor – zu Marie Gamillscheg: „Wie kaum jemandem in ihrer Generation gelingt es Marie

Gamillscheg, sich in ihrer Prosa wirklicher Themen anzunehmen und spürbar zu machen. Ohne großes Getöse, sondern durch Reduktion stellt sie in ihrem Debütroman „Alles, was glänzt“ Menschen mit ihren berechtigten Ängsten in einer zunehmend gefährdeten Welt dar.“ „Bei Miroslava Svolikova wird Sprachzweifel auf spielerische und ungewöhnliche Weise zum Teil von Literatur. Cleverer Humor und genaue Beobachtungsgabe verbinden sich zu prägnanten Bildern der politischen wie subjektiven Gegenwart. Als eine der wichtigsten Nachwuchsdramatikerinnen Österreichs vielfach ausgezeichnet und gespielt, überraschte sie in zwei der jüngsten manuskripte-Ausgaben (219 und 221) mit ebenso exzellenter Prosa wie Lyrik.“

Freie Fahrt zu Bühnen Graz Foto: Land Steiermark

„Seit der Eröffnung setzten wir im Sinne der Begegnung von Kunst, Kultur und Bildung bereits vielfältige Schritte“, so das Vorstandstrio Daniela Majer, August Schmölzer und Lukas Zeinler beim Rückblick auf das erfolgreiche erste Jahr und der Vorausschau auf bevorstehende Projekte.

stützen, damit sie eine positive bzw. zukunftsweisende Perspektive für ihr Leben bekommen.“

Freude über das neue Service für Besucher (v.l.): LR Anton Lang (Mitte) mit Opern-Intendantin Nora Schmid sowie Theaterholding-GF Bernhard Rinner (2.v.r.) und Projektpartnern

Oper Graz, Schauspielhaus Graz, Next Liberty, Orpheum, Dom im Berg oder die Schloßbergbühne in den Kasematten -sämtliche Häuser der Bühnen Graz bieten ab sofort in Kooperation mit dem Landesverkehrsressort und der Verbund Linie Steiermark ein tolles, neues Service für alle Besucher an. Aus der gesamten Steiermark (vor allem auch in der Zone 101 Graz) sichert den

Foto: Lupi Spuma

„Wir wollen erreichen, dass die Leute sagen können, so etwas erleben sie nur hier im Stieglerhaus“, so August Schmölzer bei der Pressekonferenz zum einjährigen Jubiläum des außergewöhnlichen Begegnungszentrums in St. Stefan ob Stainz. Auf seine Initiative hin gründete man im September des Vorjahres das Stieglerhaus als Veranstaltungszentrum, betrieben durch eine Gemeinnützige Privatstiftung.

Fahrgästen ein am Beförderungstag gültiges Theater-Ticket bzw. Abo der Bühnen Graz die kostenlose Fahrt in allen Öffis des Verkehrsverbundes Steiermark zu den einzelnen Veranstaltungen. Das Angebot ist am Tag der Events jeweils zur Hinfahrt ab 3 Stunden vor und zur Rückfahrt bis 7 Stunden nach Veranstaltungsbeginn gültig.

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GESUNDHEIT

Reisen und Stress – die heutigen K

KLIPP-Gespräch mit Expertin Anita Frauwallner

Nicht jeder Durchfall ist gefährlich. Es gibt Keime, die mit dem Durchfall auch wieder mit ausgeschieden werden. Problematisch sind allerdings jene Keime, die in der Lage sind, sich in der geschädigten Darmschleimhaut zurückzuziehen und dann bei jedem kleinen Schwächeln des Immunsystems erneut zuschlagen und zu massiven Durchfällen führen.

Anita Frauwallner wurde kürzlich bei der Gala für die „Unternehmerin des Jahres“ in der Kategorie „Besondere unternehmerische Leistung“ im Grazer Europasaal ausgezeichnet.

Der Darm ist offensichtlich ein zentrales Organ für den Menschen.

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ang ersehnt und häufig das Highlight des Jahres: der wohlverdiente Urlaub. Während den Gedanken daran, was mit in den Koffer soll, viel Beachtung geschenkt wird, kommt die Vorsorge vor möglichen Erkrankungen oft zu kurz. Das kann nicht nur die Reise verderben, sondern auch verheerende Folgen haben. gehe, aber niemals ohne Probiotika wie zum Beispiel OMNi-BiOTiC® REISE, um den Darm auf die geänderten Bedingungen vorzubereiten. Eine gesunde Darmflora kann sich viel besser gegen fremde Eindringlinge zur Wehr setzten.

Wie kann man sich auf Reisen vor schädlichen Keimen schützen ? Im Ausland – und das muss gar kein exotisches Fernreiseziel sein – werden wir häufig mit fremden Keimen konfrontiert, die sich bei höheren Temperaturen in Fleisch, Fisch und vor allem im Wasser raschest vermehren und uns in Folge an die Toilette fesseln. Ich selbst fahre nach Ägypten, weil ich gerne tauchen

Heute sind Sie eine international anerkannte Expertin für Darmgesundheit. Was war der Auslöser, sich intensiv mit dem Darm zu befassen?

Mein Mann ist vor vielen Jahren an einer durch Reisedurchfall ausgelösten chronisch-entzündlichen Darmerkrankung erkrankt und letztendlich an einem daraus resultierenden Darmkrebs verstorben. Das war für mich vor über 25 Jahren der Anlass, mich intensiv mit dem Darm zu beschäftigen und 1991 das Institut Allergosan zu gründen, das mittlerweile ein weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum für Mikrobiomforschung ist.

Foto: STGKK/Zangl

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Stichwort Stress: Was sind Ihrer Erfahrung nach die größten Stressmacher ? Eine vielfach unterschätzte Ursache für permanenten Stress ist das Handy und die ständige Erreichbarkeit. Wer ist denn heute noch entspannt, wenn er ständig sofort antworten muss! Wenn man von einem Stress in den ande-

Raiffeisen Sportpark kann viel

v.l. Hauptverbands-Chef Alexander Biach, Landtagspräsidentin Bettina Vollath, STGKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger, STGKK-Obmann Josef Harb, 2. Landtagspräsidentin Manuela Khom, Bildungslandesrätin Ursula Lackner, Stadtrat Kurt Hohensinner. über die Zusammenlegung der Krankenkassen und die angekündigten Milliardeneinsparungen wurden aber auch beim Fest nicht ausgeblendet. Obmann Harb: „Ob ein zentraler Krankenversicherungsträger für 7,4 Millionen Menschen

Richtig, und das lässt sich leicht erklären, denn schließlich ist der Darm Sitz unseres Immunsystems und ist durch den Blutkreislauf auch Quelle jener Stoffe, die in den gesamten Organismus transportiert werden. Der Darm wird durch ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker und chemischen Fetten, Stress, zu häufige Einnahme von Medikamenten und Keime geschädigt.

Konzept geht auf

Fest der Gesundheit owohl Kassenobmann Josef Harb als auch Generaldirektorin Andrea Hirschenberger zeigten sich beim „Fest der Gesundheit“ zum 150-Jahr-Jubiläum der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse von der Zustimmung der Bevölkerung zu „ihrer“ Krankenkasse überwältigt: „Einfach großartig, wie viele Menschen heute zu uns gekommen sind, um dieses außergewöhnliche Jubiläum mit uns zu feiern. Schließlich gibt es nicht viele Unternehmen, die auf eine so lange Geschichte zurückblicken können. Wir werten den großen Andrang zu unserer Veranstaltung als Zeichen der Verbundenheit mit unserem Haus.“ Auch 700 Schüler aus der ganzen Steiermark – die Versicherten von morgen – nützten die Veranstaltung, um sich eingehend über das Thema Gesundheit zu informieren. Der politische Konflikt

Viele können sich nicht vorstellen, dass Reisedurchfall so schwere Folgen haben kann.

mit Sitz in Wien wirklich Rücksicht auf die regionalen Bedürfnisse nimmt, wage ich zu bezweifeln. Beispiele aus Deutschland, aber auch aus Österreich zeigen drastisch, dass Fusionen mit enormen Kosten verbunden sind.“

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chon nach den Spielen in der Startphase – Handball, Vollyball, Basketball – zeigt sich eines ganz klar: Die Sportler sind mit dem neuen Raiffeisen Sportpark, der modernsten Ballsporthalle Österreichs, mehr als zufrieden. Das Konzept geht auf, so wie es Sportunion-Steiermark-Präsident Stefan Herker und Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller angekündigt haben: „Wir wollen, dass die Halle aktiv von Vereinen genutzt wird, sowohl vom Breiten- als auch vom Leistungssport.“

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GESUNDHEIT

n Krankmacher ren geht, d.h. Stress im Beruf, Stress zu Hause oder im Auto, dann kommt man in eine Art Dauerstresszustand und eine Entzündung im Darm breitet sich aus. Er wird löchrig, d.h. die Verbindungen zwischen den einzelnen Darmzellen gehen auf. So gelangen dann schädliche Stoffe in den gesamten Organismus. Was offenbar verheerende Auswirkungen haben und eine Kette von verhängnisvollen Reaktionen auslösen kann. Bei längerer andauernder Schädigung und Überreizung können nicht nur Darmerkrankungen, sondern auch Unverträglichkeiten und Allergien sowie Lebererkrankungen entstehen. Alle Stoffe aus dem Darm landen zuerst einmal in der Leber. Durch zu viele schädliche Substanzen wird die Leber regelrecht überschwemmt und kann ihrer Aufgabe als Entgiftungszentrale nicht mehr ausreichend nachkommen. Erste Reaktionen darauf: die heutzutage weit verbreitete Fettleber. Noch verheerender wird es, wenn diese Giftstoffe durch den Blutkreislauf dann weiter ins Gehirn gelangen und dort erheblichen Schaden anrichten, der sich durch hartnäckige Kopfschmerzen bis hin zu Depressionen bemerkbar machen kann. Etwa 25 Prozent der Bevölkerung haben heute die Symptome eines Reizdarms, 30 Prozent Leberprob-

leme, die vom Darm ausgehen, haben wir von Ihnen erfahren. Welche Rolle spielen dabei Bakterien? Es gibt gute Bakterien und solche, die schaden. Für diese Mikroben ist es wichtig, dass wir gesund leben und ihnen ein gutes Umfeld bieten – gleichzeitig sind sie Lebewesen, die versuchen, den Menschen so gesund wie möglich zu halten. Ich vergleiche das gerne mit einer Partnerschaft und der 80:20er Regel. Zu 80 Prozent versteht man sich gut, zu 20 Prozent weniger gut, aber unter dem Strich ist alles in Ordnung. Mit 80 Prozent guten Bakterien im Darm kommt man grandios über die Runden. Nur wenn das Verhältnis sich ändert, kann das folgenschwere Auswirkungen auf den Körper haben. Was kann man tun, um es nicht soweit kommen zu lassen? Man muss rechtzeitig auf den Darm und die Gesundheit achten, und nicht erst, wenn es zu spät ist. Medikamente sind hier der falsche Ansatz, denn mit ihnen bekämpft man häufig lediglich die Symptome, beseitigt aber nicht die Ursache der Probleme. Für unsere Gesundheit sollte man den Darm mit moderater Bewegung, gesunder Ernährung und Probiotika unterstützen – für das eigene gute „Bauchgefühl“.

Beckenbodentraining für die Körpermitte

Neu: Dreistufiges Training von PELVIS in Graz mit Magnetstimulation

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emerkbar machen sich Beckenbodenprobleme oft erst durch Urinverlust beim Lachen oder Laufen. Klassisch treten diese Inkontinenzprobleme nach Prostata-OP oder Schwangerschaft auf. Da jedoch das Bindegewebe und die Muskulatur in der Beckenhöhle auch massiven Einfluss auf Sexualität, Haltung und Wirbelsäule sowie auf die Figur und auf das Körpergefühl haben, ist eine Kräftigung auch in vielen anderen Fällen maßgeblich. Ein trainierter Beckenboden ist auch Basis für jeden Sport! Direkte Trainingsansätze sind jedoch oft schwierig umzusetzen, da viele Menschen gar nicht wissen, wo ihr Beckenboden überhaupt ist und wie sie ihn kräftigen können. Ein bisschen mittrainieren (z.B. bei Pilates oder Yoga) führt deshalb meistens nicht zum gewünschten Erfolg. Hier setzt das PELVIS Beckenbodentraining an. Auf einem speziellen Gerät wird von der ersten Trainingseinheit an mittels eines pulsierenden Magnetfeldes die Beckenbodenmuskulatur zu spürbaren Kontraktionen stimuliert und so sehr gut trainiert. Zusätzlich kommt ein Bio-Feedback-Gerät zum Einsatz, welches die Aktivität der

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Kurve zeigt, wie gut es gelingt: anspannen, entspannen

Beckenbodenmuskulatur auf einem Bildschirm sichtbar macht und dadurch die eigene Ansteuerung des Beckenbodens trainiert. Diese beiden Trainingsformen werden bei Bedarf mit Individualtrainings im Turnsaal ergänzt. Damit kann auf die speziellen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen eingegangen werden. Golf, Tennis, Wandern, Schifahren, Laufen usw. können dadurch wieder unbeschwert und mit viel Freude ausgeübt werden. Aber auch Alltägliches, wie Gehen, Einkaufen und Arbeiten gewinnt wieder an Leichtigkeit. Trainiert wird dabei nach der CANTIENICA® - Methode für Körperform und Haltung. Ziel dieser Methode ist die Vernetzung der gesamten Muskulatur von innen nach außen. Ergebnis ist Beweglichkeit, Schmerzfreiheit und Reaktionsgeschwindigkeit des Körpers für die Ansprüche des Alltags. Ganz nebenher kommt es zu mehr Rumpfstabilität und einer sichtbar schöneren Haltung! Bei Interesse kann man sich zu einem kostenlosen Informationsgespräch mit Probetraining anmelden!

Foto: GEPA pictures

St.-Peter-Hauptstraße 89 8042 Graz 0699 127 328 36 www.pelvis.at info@pelvis.at Magnetstimulation aktiviert Beckenbodenmuskulatur

könnten den Sportpark noch regelmäßig nutzen. Die Resonanz ist von allen Seiten positiv. Das schönste Kompliment einer Gastmannschaft war die Aussage, unsere Sportstätte sei genau nach den Bedürfnissen von Sportlern gebaut worden“, so Stefan Herker.

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Die Halle ist tägliche Trainings- und Spielstätte des HSG Graz (Handball), UVC Graz (Volleyball) und UBSC Graz (Basketball). Beim Premierenspiel in der Halle gab es mit 1.700 Besuchern einen Zuschauerrekord. Insgesamt 20 Vereine nutzen den Sportpark bereits, es gibt aber noch freie Trainingskapazitäten. „Etwa zehn weitere Vereine

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Fotos: Sárvár Tourist & TDM Nonprofit Kft.

FREIZEIT

Sprudelnd warm

Heiße Quellen, junge Weine, Zimt, Vanille, Honig machen den Herbst, bis hin zum Advent, in Bad Sárvár zu einer beliebten Urlaubszeit. Die Kleinstadt an der ungarischen Bäderstraße war einst als „königliche Therme“ in aller Munde und ist heute eine erste Adresse bei Problemen mit dem Bewegungsapparat. Und das alles „von Österreich“ nur 40 Kilometer weiter weg.

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ür uns von KLIPP* war das neu: Die Westungarische Bäderstraße zwischen Sopron und Balaton mit ihren Heil- und Thermalquellen ist ein „Hot Spot“ für viele medizinisch angewandte Therapien. In Bad Sárvár stieß man vor rund 50 Jahren auf zwei Thermalquellen: Die eine tritt aus rund 2.000 Metern Tiefe mit 83 Grad Celsius aus, ist reich an Salzen und einzigartig in ihrer Qualität in Europa. Das Baden im Thermalwasser ist bei Problemen mit dem Stütz- und Bewegungsapparat, der Haut sowie gynäkologischen Beschwerden zu empfehlen. Die zweite, 43 Grad Celsius heiße Quelle, stammt aus 1.200 Metern Tiefe und ist reich an Alkali und Hydrogenkarbonat. Dieses Thermalwasser bewährt sich bei Bewegungstherapien, Muskelund neurologischen Therapien sowie bei der Rehabilitation nach Sportverletzungen. 55.000 Quadratmeter an Heil- und Thermalpools

bieten den entsprechenden Platz dafür. Hinzu kommt, dass die Hotels, in denen unsere Gruppe untergebracht war – das 4-Sterne-Resort Danubius Health Spa, das Park Inn Resort und das 5-Sterne-Haus Spirit Thermal Spa – über hoteleigene Thermen verfügen. Neben den Anwendungen mit Thermalwasser wird in Bad Sárvár eine breite Palette an Hydro-, Elektro- und Mechanotherapien geboten. Für optimale Erholung während der Kur sorgt das erst 2010 komplett modernisierte Wellnesszentrum mit einer exklusiven Saunalandschaft samt Kneipp-Becken, Dampfbad, Aroma-Kabine und vielen weiteren Therapiemöglichkeiten. Wer bei seinem Aufenthalt regelmäßig die Saunawelt mit Finnen-, Bio- und Dampfsaunen, Aromakabinen und Dampfbädern aufsucht, der hat eine gute Chance, damit einen Bogen um die alljährliche Schnupfenund Grippewelle zu machen. Die

Viel Platz mit einem breiten Angebot. Auch für Kinder gibt es viel Thermen-Spaß. wohligen Dämpfe und Düfte sind Balsam für Atmungsorgane, das Immunsystem, Kreislauf und Abwehr-

kräfte. Das Thermalwasser selbst ist fast geruchlos, seine Hauptwirkung besteht in der Wärmeapplikation. Aufgrund seines hohen Alkali- und Kohlensäuregehalts stellen sich bei der Behandlung von Rheumatismus beeindruckende Heilungserfolge ein. Beim Baden fühlt es sich angenehm seidig an. Gemäß der EU-Richtlinien übernehmen österreichische und deutsche Krankenkassen jene Behandlungskosten in Bad Sárvár, die auch im Heimatland des Patienten anfallen würden. Unser Fazit: Graz und Wien sind nur 150 km entfernt. Wer Luxus bei einem Thermenaufenthalt sucht, der findet ihn auch in Sárvár. Insgesamt fällt das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis auf. www.sarvar.hu * Die Kurz-Visite erfolgte auf Einladung von Sárvár Tourist.

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Foto: Poelt/Flughafen Graz

FREIZEIT

Foto: Pixelmaker/Flughafen Graz

... wir sind dann einmal weg! Start für den Winterflugplan am Flughafen Graz Neben rund 130 Linienflügen pro Woche gibt es drei wöchentliche Direktflüge zu Sonnendestinationen. Mit 28. Oktober startete am Flughafen Graz der Winterflugplan. Neben 130 Linienflügen pro Woche, ein Großteil davon zu großen Umsteigeflughäfen, gibt es auch wöchentliche Direktflüge nach Hurghada und Marsa Alam.

Mehr Flüge nach Berlin und Düsseldorf Die englische Fluglinie easyJet, die erst im August die Flugverbindung nach Berlin mit drei wöchentlichen Flügen aufgenommen hat, stockt im Winterflugplan auf vier wöchentliche Flüge auf. Geflogen wird jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag.

„Wir sind auch im Winter an sieben große Umsteigeflughäfen angebunden“, informiert. Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz. „Mit den mehr als 100 wöchentlichen Flügen nach Frankfurt, Wien, München, Istanbul, Amsterdam, Zürich und Berlin gibt es viele Möglichkeiten, um von Graz aus die Welt zu bereisen.“

Einmal öfter pro Woche als im letzten Winter geht es in der Zeit von Ende Oktober bis 12. Dezember sowie vom 5. März bis Ende des Winterflugplans nach Düsseldorf.

Weitere Linienflüge gehen nach Düsseldorf und Stuttgart, die – wenn auch nicht im selben Ausmaß – auch immer wieder als Umsteigeflughäfen genutzt werden.

Ägypten ist im Winter ein Land mit Sonnengarantie; dass dies sehr geschätzt wird, zeigen die drei wöchentlichen Charterflüge ins Land der Pharaonen. Zweimal pro Woche (Freitag und

Im Winter zu Sonne, Strand und Meer

Sonntag) geht es nach Hurghada, ein weiterer Flug am Freitag hebt ins weiter südlich liegende Marsa Alam ab. Per Sonderflug geht es Anfang November mit Gruber Reisen nach Sevilla und im März zum Autosalon nach Genf.

Immer auf dem aktuellen Stand sein – mit dem Onlineflugplan Bereits seit dem Spätsommer steht der kommende Winterflugplan, der bis zum 30. März 2019 gültig ist, den Fluggästen zur Verfügung. Der Flugplan wird ständig aktualisiert und ist unter https://www.flughafen-graz.at/flug/flug-reiseinfo/winterflugplan.html abrufbar. Eine Vorschau auf den kommenden Sommerflugplan wird voraussichtlich kurz vor Weihnachten online zur Verfügung stehen.

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Gesunder Herbstgenuss der etwas anderen Art

Kürbisse, Äpfel und vieles mehr: Im Herbst werden die Bodenschätze der Natur geerntet. Eine ganz besondere Form dieser Schätze ist das Thermalwasser, das in Bad Waltersdorf mit bis zu 1,9 Millionen Litern täglich aus einer der ergiebigsten Quellen Österreichs sprudelt. Lassen Sie sich den Genuss dieser ganz besonderen Tropfen nicht entgehen – es darf hier durchaus tief hineingeschaut bzw. getaucht werden. Die Gesundheit dankt!

TSM®-Kulinarik Genießen Sie hausgemachte Speisen nach TSM®-Kulinarik im À la-Carte-Restaurant Quellblick oder direkt bei den Thermalwasserbecken an der Quellenbar.

ning. Wenn man auf den Floatfit-Platten am Wasser balanciert und dabei Übungen absolviert, ist der „Angriff“ auf die Lachmuskulatur nämlich fast ähnlich groß wie jener auf Balance und Tiefenmuskulatur.

Gemeinsam Spaß haben

Massagen im Grünen genießen

Und weil der Alltag ernst genug ist, kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Ein Garant dafür ist das Floatfit-Trai-

Ebenso tiefgehend sind die Behandlungen der einzigartigen „Traditionell Steirischen Medizin“ (TSM®), für

die die Kraftquellen der Natur im wahrsten Sinne des Wortes auf Haut und Haar spürbar werden. Herrlich entspannend, wenn neben den wohltuenden Massagebewegungen auf der Haut eine Brise Sommerluft in der Nase kitzelt.

Sich „einnisten“ in privaten Pavillons Die Entspanntheit nach einer Massage schreit geradezu danach, in Ruhe nachzuwirken. Der ideale Ort dazu sind die privaten Quellen-Pavillons mit den extragroßen Luxus-Kuschelbetten, die man im Rahmen der Quellengenuss-Pakete mieten kann. Infos unter Tel: 03333/500-1, office@heiltherme.at, www.heiltherme.at Oktober/November 2018 33

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Peter Krapf, Frank Giarra In Bewegung bleiben trotz Arthrose – Wieder ohne Schmerzen leben Kneipp Verlag Die Arthrose ist zu einer echten Volkskrankheit geworden: Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mindern die Lebensqualität, eine Operation scheint oft der letzte Ausweg zu sein. Mit den richtigen Maßnahmen kann die Krankheit jedoch beschwerdearm verlaufen und eine Operation vermieden werden. Im Buch wird gezeigt, dass neben klassischen konservativen auch viele alternativmedizinische Therapien helfen. Erfahren Sie mehr über Laser-, Magnetfeld- und Kernspinresonanztherapie, Eigenblutbehandlungen, MSM, Hilfe durch Vitalpilze, Weihrauch, Chili, Ingwer &, Co, und lernen Sie die Therapie mit Biss kennen. Petra Bracht, Roland Liebscher-Bracht FaYo – Das Faszien-Yoga Arkana Der Körper braucht Bewegung. Aber nicht irgendwelche, sondern diejenige, die er wirklich braucht. Die revolutionäre Yogatechnik FaYo wurde im Hinblick auf genau diese Bedürfnisse des Körpers entwickelt: Die neuen, gelenkoptimierten Übungen des Faszien-Yoga aktivieren den Stoffwechsel umfassend und stärken zudem gezielt die gesunderhaltende Kraft des Bindegewebes. Nicht energetisches Arbeiten wie beim herkömmlichen Yoga steht damit im Vordergrund, sondern die heilende Kraft der richtigen Bewegung. Denn gesunde Ernährung und Ausdauertraining allein genügen einfach nicht, um gesund und schmerzfrei zu sein. Hierzu werden im Buch und auf der begleitenden DVD hochwirksame Bewegungsübungen mit der Arbeit mit speziellen Faszienrollen kombiniert und anhand vieler Bilder step-by-step vorgestellt. Das bekannte Autorenteam ergänzt das gängige Yoga-Angebot mit der neuen, innovativen Methode FaYo, dem Schlüssel zu mehr Beweglichkeit, Gesundheit und Lebensfreude.

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Keine Angst vor großen Würfen

„Ich konnte nicht mehr zurück“

Venedig entspannt genießen

Siegfried Nagl und die Kulturpolitik

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Oper Graz: Die Griechische Passion

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BUCHTIPPS Faktastisch FOOD – Wie man aus Erdnussbutter Diamanten macht und weitere spannende Fakten und ihre Hintergründe Community Editions Faktastisch begeistert im Internet mit spannenden Fakten und wissenswertem oder unnützem Wissen, wie z.B. dass man tonnenweise Schokolade essen darf, nachdem man den Mount Everest bestiegen hat, wieso im Parlamentsgebäude von Edmonton, Kanada, ein fast 50 Jahre alter Hamburger ausgestellt ist oder wie Schokolade die Leistungsfähigkeit von Sportlern erhöht. In ihrer neuen Reihe haben die Autoren von Faktastisch ihre beliebtesten Fakten zusammengetragen und diese exklusiv mit Hintergrundinfos und weiteren spannenden Informationen angereichert. Markus Bickel Die Profiteure des Terrors – Wie Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt Westend Der Autor dokumentiert mit beeindruckenden wie erschütternden Zahlen und Fakten, wer die wahren Profiteure des Rüstungswahnsinns sind, in den alleine 2016 weltweit 1.500 Milliarden US-Dollar investiert wurden. Er beschreibt den fatalen Teufelskreis von Aufrüstung, Militarisierung und Repression durch die Regime in der Region. Denn die Verlierer sind die arabischen Friedensbewegungen und die Zivilisten, die im Bombenhagel sterben.

Göran Everdahl Lagom – Die schwedische Art der Achtsamkeit btb Das schwedische Wort für nicht zu viel, und nicht zu wenig verbreitet sich um die Welt. Es bedeutet nicht nur bewusst, achtsam, im Einklang mit der Umwelt zu leben, sondern in allen Bereichen des Alltags gute Entscheidungen zu treffen. Unterhaltsam, witzig und mit Liebe zum Detail stellt der Autor das Prinzip Lagom vor – als die perfekte Balance von Arbeit und Privatleben, Genuss und Disziplin, Leichtigkeit und Verantwortung. Martina Frei Die Frau mit den 48 ½ Krankheiten – Neue unglaubliche Fallgeschichten aus der Medizin Eichborn Verlag Warum kann es beim Autofahren durchaus Sinn machen, seine Geldbörse aus der Gesäßtasche zu entfernen? Was hat es mit der so genannten Silofüller-Krankheit auf sich? Und warum kann ein schöner Bodybuilder-Rücken die Bewegungsfähigkeit des Kopfes so einschränken, dass das Linksabbiegen im Auto zum Glücksspiel wird? Mit Sachverstand und feinem Humor präsentiert die Medizinerin und Journalistin Martina Frei in ihrem neuen Buch ein Kabinett aus skurrilen Verletzungen, Diagnosen und Fehldiagnosen, unbeabsichtigten Nebenwirkungen und verblüffenden Spontanheilungen.

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RUBRIK

Jarle Sänger Stock & Stein – Das Buch vom Wandern Lübbe

Das kleine Vergnügen Komödie Regie: Julia Frick Darsteller: Petra Kleinert, Waltraut Haas, Marcus Strahl

Jack Mingo Die Weisheit der Bienen Goldmann In den letzten Jahren ist die Biene immer mehr zum Indikator für den Gesundheitszustand unserer Umwelt geworden. Wenn es den Bienen gut geht, geht es auch der Natur und damit den Menschen gut. Denn Bienen tragen mehr für unsere Ernährung und unser Wohlergehen bei als jedes andere Wesen. Der Journalist und Hobby-Imker Jack Mingo vermittelt einen faszinierenden Einblick in dieses großartige natürliche Lebenssystem und möchte für die Bienen begeistern, denn nur so können wir auch mithelfen, sie zu bewahren.

Viennatainment Filmproduktion

Warum ist der froststarke Januar ein idealer Monat zum Wandern? Was hält das heimische Naturkino im März, Mai oder im Oktober an Attraktionen bereit? Welche Touren machen auch mit Kindern Spaß? Stock & Stein ist ein Wanderbuch für das ganze Jahr. Es erstellt Attraktivitätsprofile für Regionen und klimatische Besonderheiten, empfiehlt Wanderrouten und die passende Ausrüstung, stellt kulinarische Köstlichkeiten am Wegrand vor, wirft einen Blick auf Flora und Fauna, gibt Gesundheitstipps und erzählt abenteuerliche Geschichten aus unserer Natur.

Der Trafikant Drama Regie: Nikolaus Leytner Darsteller: Simon Morzè, Johannes Krisch, Bruno Ganz, Emma Drogunova

Fotos: Tobis Film GmbH

Hans Gasperl Die geheime Kraft aus der Erde Servus „Es gibt Orte und Zeiten, die in uns eine besondere emotionale Empfindung erzeugen: Zeitpunkte, welche sich in uns einprägen, Bereiche in der Natur, an denen wir uns wohlfühlen.“ Die Erde beeinflusst unser Wohlbefinden. Genauer gesagt die Wasseradern und Erdstrahlen in ihr. Hans Gasperl gibt einen Einblick in die sogenannte Radiästhesie und erklärt, wie man die vorhandenen Energien im Alltag für sich nutzen kann. Für den Arzt ist klar: Ein Leben im Einklang mit der Natur ist möglich und trägt zu unserer Gesundheit bei.

Der 17-jährige Franz Huchel verlässt 1937 sein Heimatdorf, um in Wien sein Glück zu suchen: Seine ungewöhnliche Freundschaft mit Sigmund Freud, seine Liebe zur Varietétänzerin Anezka und die sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse zwingen ihn, das Leben mit ganz neuen Augen zu sehen. Durch die Wand Dokumentation Regie: Josh Lowell, Peter Mortimer Darsteller: Tommy Caldwell, Kevin Jorgeson

Fotos: Corey Rich / Luna Film GmbH

DVD-TIPP

NARCOS - Staffel 3 In den Kartellen geht’s immer um die Nachfolge – Drogenbaron Pablo Escobar ist tot, doch der Handel mit Kokain floriert weiter und schreitet in eine neue Ära. Das skrupellose Cali-Kartell übernimmt die Vormachtstellung und sichert sich mit äußerst brutalen Methoden und einem perfekten Geschäftsplan sein neu geschaffenes Drogenimperium. DEA-Agent Javier Peña versucht weiterhin, gegen den internationalen Drogenhandel vorzugehen …

Emma ist eine Frau im besten Alter, mit zwei Kindern, einem Haus mit Garten und einem Mann Alles ist soweit in Ordnung – bis sich ihr Mann auf die Suche nach seiner „sexuellen Erweckung“ begibt. Ohne Emma. Emma sucht ein neues Betätigungsfeld und findet einen Job im örtlichen Sexshop, dessen Betreiber Charlie dringend eine neue Geschäftsführerin sucht. Emma stellt schnell fest, dass Frauen im herkömmlichen Sortiment nicht viel finden und gestaltet den Shop um – zur “Erotikboutique für Frauen und alle, die Frauen lieben“, was im Ort und in der Familie hohe Wellen schlägt. Emma findet neue Freundinnen und neuen Lebensmut. Das wird von ihrer konservativen Mutter und ihren Kindern skeptisch beobachtet ...

Für Tommy Caldwell ist die Dawn Wall weit mehr als eine herausfordernde Kletterroute. Die Wand ist der Höhepunkt aller Hürden, die er in seinem Leben überwinden musste. Mit 22 Jahren wurde er bei einer Expedition in Zentralasien von Rebellen als Geisel genommen. Zurück in den USA, verliert er kurz darauf durch einen Unfall seinen Zeigefinger. Es heißt, er könne nie wieder klettern, Tommy jedoch trainiert noch mehr als jemals zuvor und beweist das Gegenteil ... Oktober/November 2018 35

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