Klipp November 2009

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Exklusiv Seite 26:

Urteil im Namen der Republik gegen Eurosuccess Bei den Tätigkeiten der Eurosuccess handelt es sich um ein Pyramidenspiel – ein verbotenes Glücksspiel


Spots 4 Die „billigsten“ Botschafter Steirertage in Athen 6 Franzosen in Graz Klein an der Zahl, aber doch mit spürbarem Einfluss 9 Zeigt international, was er kann Starke zweite Karrierehälfte für Wolf-Dieter Dreibholz

Spezial 12 20 Jahre Fall der Berliner Mauer Der stille Held Ein Hauch von Weltgeschichte Bushs Cowboy-Politik ist falsch

Seite 9 – Wolf-Dieter Dreibholz zeigt international, was er kann.

Coverstory 18 Franzosen „schulden“ Steirern 140 Millionen Euro Handlungsbedarf für Schachner und Voves

Seite 18 Titelgeschichte

I n h a l t

Hintergrund 22 Der Kaprun-Skandal Noch immer fordern Hinter­ bliebene Gerechtigkeit 34 Steirische Schüler helfen Kindern in Burma

Politik 24 Große Zahlen haben leider kein Gesicht 250.000 Arbeitslose in ­Österreich

Seite 22 Kaprun-Skandal

Seite 12 Drei

Storys über 20 Jahre Fall der Berliner Mauer

Wirtschaft 26 Im Namen der Republik: Euro Success ist ein Pyramidenspiel

Auto & Motor 37 Von 28 auf 180 Mitarbeiter Autohaus Kuss: in 20 Jahren gewaltig gewachsen

Leben & Leute

Seite 34

Steirische Schüler helfen Kindern in Burma

42 Eine bizarre Zeitreise Das Goodwood Revival Festival 46 Gutes auch für den Geist Sporthotel Alpina im Alpendorf

Standards 5 Der KLIPPer 21 Lilly Lotterblume 47 Golftipps

Seite 26 Im Namen der Republik: Euro Success ist ein Pyramidenspiel

Seite 42 Bizarre Zeitreise: Goodwood Revival Festival

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48 Urlaubstipps 50 Bücher KLIPP November 2009


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Zu diesem Heft

Medieninhaber: Taymour Medien GmbH, 8020 Graz, Friedhofgasse 20, Tel. 0316/42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at

Auf viele Millionen verzichtet 405 Millionen Euro zahlte der französische Energiegigant Electricité de France im Jahr 1998 für seinen Einstieg in die damalige Steweag, die Strom-Gesellschaft des Landes. Die 5,6 Milliarden Schilling für die 25 Prozent Aktien wurden damals von den Verantwortlichen so empfunden, als würden Weihnachten und Ostern auf einen Tag zusammenfallen, denn die Steweag war finanziell schwer verschuldet. Die Franzosen hatten sich den Einstieg in die Steweag auch damit erkauft, dass sie sich vertraglich dazu verpflichtet hatten, Strom, Gas und Kohle billiger an die Steweag zu liefern und gemeinsame Projekte in Osteuropa verwirklichen zu wollen. Hochgerechnet hätte diese Verpflichtung der Franzosen für die Energie Steiermark, damit aber auch für das Land und die steirischen StromKunden bis heute eine Ersparnis von 140 Millionen Euro bringen können. Mit dieser Summe könnte man bereits einen beträchtlichen Teil des geplanten Budget-Sparpakets abdecken. Doch niemand der Landesverantwortlichen hat die Erfüllung dieser Vertragsvereinbarung – Bringschuld – eingefordert. Weder Waltraud Klasnic mit

Officemanagement: Isabella Hasewend

den von ihr eingesetzten Aufsichtsratsvorsitzenden Dietz und Ramsauer, aber auch nicht ihr Nachfolger Franz Voves mit Peter Schachner. Um die Franzosen nicht zu verärgern, wurden diese stets mit Samthandschuhen behandelt und quasi wie 50-Prozent-Partner. Die Manager aus Paris haben ihre üppigen Dividenden kassiert und das war’s. Die einzige Chance, die bleibt, diese „offene Rechnung“ einzufordern: Sollte die EdF als Gesellschafter aus der Energie Steiermark aussteigen wollen, wäre diese „Bringschuld“ beim Rückkauf der Aktien zu berücksichtigen. Zu „20 Jahre Fall der Berliner Mauer“: Dabei waren viele, manche haben sich im Nachhinein selbst dazu ernannt, aber möglich gemacht haben den Mauerfall nur wenige, die sich weder durch drohendes Gefängnis, Folter, Isolierung, aber auch den möglichen Tod nicht einschüchtern ließen. Christoph Wonneberger ist ein solcher stiller Held. Er war auf der „Wanted-Liste“ der Stasi unter den ersten drei. Jürgen Lehner

Redaktion und Autoren: Jürgen Lehner, Ali Rosker, Heidelinde Kogler, Reinhard Schuch, Vera Leon, Isabella Hasewend, Michaela Vretscher. Produktion: Martin Druschkowitsch, Christian Wallner Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Druck: MA-TISK d.o.o. Maribor Abonnentenpreise: Jahresabo: € 14,53 Zweijahresabo: € 26,16 Studentenabo: 2 Jahre € 18,16; 1 Jahr € 13,08 Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at

Nächster Erscheinungs­termin: Dezember 2009

Kompetent, erfahren und erfolgreich Recht haben heißt leider noch nicht Recht bekommen Seit mehr als 25 Jahren kämpft Dr. Manfred Rath in seinem Beruf für die Rechte seiner Klienten. „Recht haben heißt leider noch nicht Recht bekommen.“ Mittlerweile sind bereits elf Juristen sowie fünfzehn nichtjuristische Mitarbeiter beschäftigt. „Das ist einfach notwendig, denn Schwerpunkte wie Wirtschaft und Strafrecht, mit ihrer enormen Bandbreite, sind heute als Einzelanwalt nicht mehr zu bewältigen.“ Dazu benötigt man aber auch eine perfekte und hypermoderne Infrastruktur, EDV-Ausstattung und KanzleiorgaInfos: nisation. Alles wird gescannt und digital Kanzlei Graz: bearbeitet, Rechtsdatenbanken, höchstgerichtliche Entscheidungen, GrundFriedhofgasse 20, 8020 Graz buchauszüge, Kataster- und FlächenwidTel.: 0316/ 7085, Fax: DW 25 mungspläne, Exekutionsregister, Insolvenzdatei, Einbringung von SchriftsätE-Mail: zen bei Gericht und Behörden – auch das law-office@rath-partner.at Fristenbuch gibt es nur mehr digital. v KLIPP November 2009

Foto: kk

Strukturen laufend erweitern

Dr. Manfred Rath und das Juristen-Team 3


SPOTS

Botschafter Michael Linhart, Stadträtin Sonja Grabner, Elke Steffen-Kühnl, die Models Elina und Yasmin (großes Bild links) und Landesamtsdirektor Gerhard Ofner beim Festabend im Hotel Ledra Marriott. Alle Beteiligten freuten sich über die gelungene Premiere (Bild unten)

Die „billigsten“ Botschafter Steirer-Tage in Athen für Auslandsösterreicher

Die Künstlerin Laura Stadtegger (2. v. li.) lebt in London, stellt in Athen aus und hat ihre Wurzeln in der Steiermark. Renate Metlar war die Regisseurin der Steiermarktage in Athen (2. v. re.).

Sie haben nicht die Bekanntheit eines Frank Stronach oder Arnold Schwarzenegger, sind aber die billigsten Botschafter für unser Land, die Auslandssteirer. Erstmals hat das Land gemeinsam mit der Stadt Graz in Athen die Auslandssteirer offiziell gewürdigt.

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rganisiert wurde das Treffen vom Büro für Auslandssteirer im Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Und der Ballsaal des Ledra Marriott in Athen war randvoll, als sich Landesamtsdirektor Gerhard Ofner (für LH Franz Voves) und die Grazer Stadträtin Sonja Grabner (für Bgm. Siegfried Nagl) bei den „steirischen Griechen“ bedankten. Die Regie für diesen Abend führte Renate Metlar, unterstützt von der Vereinigung der Österreicher in Griechenland und der österreichischen Botschaft in Athen. Freude bei den Griechen, dass man sie nicht vergisst.

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Wo Steiermark draufsteht, ist auch Steiermark drin Das Ledra Marriott wird von zwei Steirern geführt. Generalmanager ist Erich Zuri, ein Weststeirer, Chefkoch der Rottenmanner Herbert Dammböck. Es gab daher ein echtes steirisches Buffet, dazu spielte die Steirische Blas auf und auch steirische Mode vom Studio Ardea mit Elke Steffen-Kühnl sorgte für viel Applaus (vor allem bei den Herren). Auch der steirische Wein (vertreten durch Gerhard Wohlmut) fand großen Anklang. Mehr als 2.000 Griechen haben ihr Studium in Graz oder Leoben absol-

viert, sich in der Steiermark verliebt und kehrten dann mit ihren PartnerInnen nach Griechenland zurück. „Daher ist die Vereinigung der Österreicher in Griechenland äußerst aktiv“, freut sich deren Präsidentin Elfriede Damalas. „Weltweit sind die Auslandssteirer oder -Österreicher eine wirksame (Fremdenverkehrs-)Werbung für unser Land, noch dazu eine, die kostengünstig ist.“ Nicht zufällig

pflegen andere Staaten schon Jahrzehnte den Kontakt zu den Auswanderern und halten sich diese – flapsig formuliert – „warm“, weil sie auf allen Ebenen – ob jetzt in der Wirtschaft, auf den Universitäten, in der Kultur, Verwaltung oder Politik – oft in maßgeblichen Positionen verankert sind. Enge Kontakte können erfolgreiche Aktivitäten nach sich ziehen. ❖

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Der Junker 2009

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Weine neuen Jahrganges bis in den Fasching begeistern werden. „Trotz der schlechtesten Wein-Ernte seit zehn Jahren haben die steirischen Weinbauern rund 900.000 Flaschen des fruchtig-frischen Rebensaftes fabriziert. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist zwar die Menge kleiner, aber dafür umso feiner“, so Werner Luttenberger, Leiter der Weinbauabteilung. v

Foto: Sommer

ie ersten Junker sind aromatisch, oft durch intensive Muskataromen geprägt, fruchtbetont und haben bereits jetzt eine gute Struktur am Gaumen. Das besondere Rückgrat des Junkers ist heuer die ausgewogene, frische Säure, die den Wein besonders trinkfreudig macht. Die strenge doppelte Prüfung des Junkers und die besondere Kontrolle garantieren, dass die

V.l.n.r.: Vorstandsdirektor der Steiermärkischen Sparkasse Mag. Franz Kerber, Wein­ hoheit Verena, Willi Sattler, Weinhoheit Helena, LR Seitinger, Weinhoheit Katharina, VB_KMU_Zinscap_Reiner_105x148:Layout 1 18.09.2009 10:04 Uhr Präsident der Landwirtschaftskammer Gerhard Wlodkowski

„WIR SICHERN IHRER FINANZIERUNG EIN NIEDRIGES ZINSNIVEAU.“

KR Dr. Gerhard Reiner: Vorstandsvorsitzender Volksbank Graz-Bruck „ An alle Unternehmer, die ohne Sorgen planen wollen: Mit unseren Zins-Caps sichern wir Sie gegen steigende Zinsen ab. Damit ist Ihre Finanzierung durch eine festgelegte Zinsobergrenze geschützt und bleibt dennoch variabel, sodass Sie auch von aktuell niedrigen oder sinkenden Zinsen profitieren können. Die Volksbank, Ihr regionaler KMU-Partner, berät Sie dabei gerne.“ Mehr Informationen unter www.volksbank.at/zinscaps

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der

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an muss nicht in den Süden fahren, um auf Tuchfühlung mit dem Balkan zu kommen. Es genügt, in Graz einen alten Toyota zu verkaufen. Ohne große Erwartungen stellte ich mein Auto ins Internet, nachdem mir ein bekannter Grazer Autohändler im Eintausch gerade mal 200 Euro angeboten hatte. Es würden sicher Tage vergehen, bis sich ein Interessent meldete. Es kam anders. Sogar sehr anders. Fünf Minuten später liefen meine Telefone heiß, zwei Festnetzleitungen und ein Handy. Rund zehn Anrufer lieferten sich ein Match um meinen Toyota. Meine Frau, mein Sohn und ich telefonierten gleichzeitig, die Anrufer überboten sich in Blitzesschnelle wie bei einer Versteigerung. Sie waren alle Händler aus Wien, einige sprachen mit serbi-

Seite

er sich ein bisschen, als ob er körperliche Schmerzen hätte. Zwei kleine Dellen, ein bisschen Rost am Kotflügel, warum hatte ich das nicht vorher gesagt, bevor er von Wien nach Graz fuhr. Sie waren gerade beim Abendessen gesessen. Sie hatten die Kinder zum Schlafen zur Schwägerin bringen müssen. Der Wagen war höchstens 1500 wert. Ich sagte, das sei kein Neuwagen, und erinnerte ihn an die 2200. Für dieses Auto, jammerte er. Ich sagte, er müsse es nicht kaufen. Er würde einen Kaffee bekommen, bevor er zurückfahre. Jetzt klagte er meiner Frau auf Serbisch sein Leid: Was ich ihm antäte, ihm und seinen drei Kindern. Seine großen, dunklen Augen wurden noch größer, als würde er gleich weinen. Der andere, sein Bruder, murmelte zustimmend. Die Frau, eine hübsche

Der Balkan in Österreich

schem Akzent. Sie kannten sich zum Teil und versuchten mich zu überzeugen, dass es die anderen nicht ehrlich meinten. Eine Frau erklärte Mitleid heischend, dass sie zwei Kinder habe und ihr die Händler immer die Autos wegschnappten. Mir wurde langsam alles zu viel und bei 2200 erteilte ich den Zuschlag. Mein Anrufer erklärte, sofort nach Graz zu kommen. Es war Freitagabend, in zwei Stunden wäre er hier. Fünf Minuten später erhielt ich ein Angebot über 3000 Euro. Ich rief den Anrufer von vorher an und teilte ihm dies mit. Er sagte, auch eine mündliche Zusage sei verbindlich, er habe zwei Zeugen, außerdem sei er schon auf der Autobahn. Ich sagte: „Okay.“ Noch vor 22 Uhr läutete es an meiner Tür. Zwei Männer und eine Frau standen vor mir, sie hatten einen auffallend dunklen Teint. Als ich ihnen mein Auto zeigte, begann eine Szene wie in einem Kusturica-Film: Der eine, offenbar ein serbischstämmiger Zigeuner mit astreinem Wiener Dialekt, ließ ein leidendes Oje hören. Er wand

Person und die Angetraute des Chefs, lächelte freundlich. Es ging hin und her und der eine sagte: 1800. Ich sagte 1900 und erzählte von der Frau mit den zwei Kindern. Das sei die Frau eines Konkurrenten, erwiderte er. Er lief noch einmal um den Wagen herum. Dann zog er ein Päckchen Hunderter aus der Hosentasche, zählte und hielt mir die Scheine hin. Ich trank schon das zweite Bier und ließ meinen Sohn das Geld nachzählen. Es waren 19 Scheine. Jetzt wurde es persönlich, fast familiär. Wir tranken Kaffee, aßen Kekse und unterhielten uns über alles Mögliche. Seine Frau lud uns zum Essen nach Wien ein, fast befreundeten wir uns, bevor sie wieder die Heimreise antraten. Das wäre mir in dem bekannten Grazer Autohaus sicher nicht passiert, das im Nachhinein mit seinem provokanten Preisangebot und dem Krawatte tragenden Verkäufer geradezu unseriös wirkte. Irgendwie sympathisch, der Balkan in Österreich.

Reinhard Schuch

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Spots

Am Gaumen der Kenner


Honorarkonsul Günter Müller SPOTS

Heimat gefunden In Graz hat sich eine kleine Gruppe von Franzosen dem Ziel verschrieben, den Grazern die französische Sprache und Kultur etwas näher zu bringen und sie dafür zu begeistern.<<

Klein an der Zahl, aber doch mit

Franzose

Welche Rolle spielt das Institut für die französischsprachige Gemeinschaft in Graz? Bei der französischsprachigen Gemeinde muss man unterscheiden zwischen Franzosen und frankophilen Steirern. Ich zähle beide zusammen. Im Institut haben sie eine Heimat gefunden. Es ist auch ein Treffpunkt und bietet die Möglichkeit, Literatur oder Filme auszuleihen. Gibt es Vergleichbares in Graz, welches denselben Zweck erfüllt? Nein, ich glaube, das ist einmalig in Österreich, dass man Französisch lernen kann von französischen Lehrern. Das ist eine große Chance für jeden, der die französische Sprache erlernen will. Wie besteht der Kontakt zwischen dem Institut und der Botschaft bzw. dem Konsulat in Wien? Das Konsulat hat eigentlich mit dem Institut nichts zu tun, die Botschaft sehr wohl. Die Kulturabteilung der Botschaft ist sehr Günter Müller mit Frau: „Graz ist Franzosenhochburg.“ interessiert, dieses Institut in dieser einmaligen Form aufrechtzuerhalten. Die meisten Leute liefern gratis Beiträge zur Erhaltung des Institutes, und das wiederum zum Wohle der Lehrer und der Menschen, die Französisch lernen wollen. Welche Gruppen bzw. Menschen sind in der französischsprachigen Gemeinde in Graz hauptsächlich vertreten? Die Anzahl der Franzosen in Graz steigt sehr stark an, bedingt durch die Entwicklung in den technischen Berufen, wie zum Beispiel in der Medizinforschung oder in der Autoindustrie. Wie wird sich die französische Gemeinschaft in Graz in Zukunft entwickeln? Der Anstieg wird sich noch verstärken, weil die Spezialisierung in den einzelnen Berufsbereichen wie in der Medizinforschung zunehmen wird. Vorher war nur die AVL List in diesem Bereich tätig, jetzt sind es bereits 5 Firmen, die Forschung hier betreiben und sich natürlich ergänzen. Diese benötigen naturgemäß auch Fachkräfte. Auch in der Chipindustrie, wo unter anderem die Firmen Epcos, Siemens und Philips tätig sind, wurden viele französische Ingenieure in die Steiermark geholt. Und gerade weil die Franzosen in den technischen Berufen sehr gut ausgebildet sind, sind sie sehr gefragte Mitarbeiter. Ist der Anteil der Franzosen in Graz bzw. der Steiermark prozentuell größer als in Wien zum Beispiel? Im Vergleich zur Bevölkerung ja. In Wien gibt es 2000 Franzosen, in Graz gibt es knapp 500. In Graz waren es vor 10 Jahren 260, also hat sich die Anzahl fast verdoppelt. In Wien wiederum ist die Anzahl der Franzosen rückläufig. Aus den vorher erwähnten Gründen ist Graz ein attraktives Ziel für junge Leute. Und was neu ist, dass immer mehr Studenten aus Frankreich nicht nur in Graz, sondern auch in Leoben an der Montanuni studieren. Ich war ganz erstaunt zu hören, dass es derzeit 23 französische Studenten in Leoben gibt. Das ist wirklich eine tolle Sache.

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Neu in Graz, glückliche Eltern: Gregoire Mathier und Lena Schmidbauer mit ihrem „La Petite France“

Die Französische Kolonie in Graz ist von der Zahl klein, aber doch mit spürbarem Einfluss. Die Impulse gehen hauptsächlich vom Institut Culturel Franco-Autrichien (ICFA) unter dem Schirm der Société France-Autriche (SFA) in der Herrengasse aus – oft auch als französische Seele in Graz bezeichnet. Nun haben die Franzosen in Graz Zuwachs bekommen. Von David Donnerer (er führte das Interview in Französisch)

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ch gehe quer über den KaiserJosef-Platz und biege dann rechts in die Schlögelgasse ein. „La Petite France, Französische Spezialitäten, Speisen, Getränke, Dekoration, Geschenke“ lese ich auf der gegenüberliegenden Hausfront über der Eingangstür und betrete das Geschäft.

Pastis aus der Provence „Wir versuchen ein Maximum an verschiedenen Produkten zu bieten. Das geht von Lebensmitteln wie Kuchen bis hin zu hausgemachten Produkten“, zeigt Gregoire Mathier, In-

haber von „La Petite France“, seine Schätze. „Dazu kommt auch eine große Getränkeabteilung mit allen möglichen Weinsorten, also rouge, rosé und blanc (Rot- und Weißwein). Das Ganze wird abgerundet durch traditionelle französische AperitifGetränke wie eben den Pastis aus der Provence, den Cognac aus der Normandie und den Cidre aus der Bretagne. Und dann haben wir ebenfalls traditionelle französische Dekorationen und spezielle Produkte wie zum Beispiel Seife aus Pflanzenöl aus Marseille. Aber wir planen auch Neuigkeiten, aufbauend auf

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spürbarem Einfluss

den Wünschen der Konsumenten.“ Der Neo-Grazer weiter: „Unser vorrangiges Ziel ist es, die Grazer und die Franzosen mit originalen Geschmäcken französische Produkte entdecken zu lassen. Es sollte so sein, dass man, wenn man ins Geschäft kommt, sozusagen in Frankreich – im ,kleinen‘ Frankreich – eintritt.“

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n in Graz Die Liebe führte ihn nach Graz Gregoire Mathier lernte in Thailand seine Freundin Lena Schmidbauer kennen, die aus der Steiermark, sprich Graz, kommt. „Der Weg ist etwas originell. Wir haben dann eine Weile in Frankreich gelebt. Da sie aber Heimweh hatte und wir ein Kind bekamen, sind wir schlussendlich mithilfe ihrer Familie nach Graz gekommen.“

Ex-GAK-Präsident Stephan Sticher

Wenn man so weitermacht ... H

eute ist seine Unternehmensgruppe, bit media, wieder öfter in den Medien als der Eigentümer Stephan Sticher selbst. „Sein Verein“, der GAK, kämpft wieder gegen den drohenden Konkurs und sorgt deshalb für Schlagzeilen. „Das Kapitel GAK ist für mich völlig abgeschlossen.“ Einen siebenstelligen Euro-Betrag, so heißt es, hat Sticher da persönlich eingesetzt und verloren. Durch den Lizenzverlust waren sämtliche Spielerrechte, die seine finanzielle Absicherung gewesen wären, verloren gegangen. Die Spieler waren damit frei. Sticher hatte damit jede Chance, durch den Verkauf sein Geld wieder zurückzubekommen, eingebüßt. So viel Unehrlichkeit habe er in seiner ganzen Zeit als Unternehmer nicht erlebt wie beim GAK als Präsident. Dabei wollte er nur seinem Vorgänger Sükar helfen. Wenn man so weitermache, werde sich der Verein endgültig auflösen, prophezeit Sticher. „Leid tut es mir um die gute Jugendarbeit, die damit auch verloren geht.“ Und könnStephan Sticher bei der Verleihung einer te er sich vorstellen, noch einmal zu Landesauszeichnung mit Frau: „Kapitel helfen? „Nein, ich hab meiner Fa- GAK ist für mich abgeschlossen, auch milie versprochen, gar nichts mehr Familie hat mir jedes Engagement zu tun. Ich bleib ein Fan, schau mir ,verboten‘.“ kein Match im Stadion an, verfolge aber natürlich in den Zeitungen, wie der GAK gespielt hat und wo sie in der Tabelle stehen.“ Und wie steht seine bit media jetzt in der Krise da? „Es ist so – da wir ein Schulungsunternehmen sind, zählen wir zu den Krisen-Gewinnern. Erst kürzlich haben wir die M.I.T gekauft, ein deutsches Unternehmen, das insolvent war. Die Unternehmen nützen die Zeit, um Mitarbeiter zu schulen. 40 Prozent der Kurse kommen zur Zeit vom AMS.“ In Österreich hat bit media 200 Dienstnehmer und 300 Freiberufliche. Daneben gibt es noch Standorte in Tschechien, Polen, Deutschland und sogar in Russland. Der Umsatz ist durch die erhöhten Kursaufkommen auf 30 Millionen Euro gestiegen. Sticher: „Begonnen habe ich mit einem Angestellten und einem Bürotisch.“

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Steirischer Fußballfunktionär braucht Schiedsrichter für Rosenkrieg

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Rote Karte beantragt Ein Handy, dessen Regeln zum Löschen von Mitteilungen man nicht beherrscht, kann ehelichen Rosenkrieg auslösen. Diese Erfahrung machte ein Funktionär des steirischen Fußballverbandes, in der Öffentlichkeit nicht ganz unbekannt.

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eine Ungeschicklichkeit führte sogar dazu, dass wir vom Roten Kreuz mit zwei Rettungen ausrückten“, erzählt man dort. Die Roten Engel waren wiederum von der Polizei alarmiert worden. Nein, nicht übers Handy, sondern über Funk.

Was war überhaupt passiert? Auch Fußballfunktionäre dürfen feiern, und da kann es passieren, dass das nicht mehr ganz jugendliche fußballerische Funktionärsblut durch zu viel Alkohol in Aufregung versetzt wird. Der Funktionär, im Brotberuf in nicht unmaßgeblicher Position in einer öffentlichen Kör-

perschaft tätig, rief – „spieluntüchtig“ geworden – seine Frau zu Hilfe. Sie sollte ihn mit dem Auto ins eheliche Spielfeld zurückbringen, wo er sich von den Alkoholstrapazen erholen wollte. Ein Taxi zu rufen wäre weniger umständlich gewesen. Doch unser Funktionär, in dessen DNA buchhalterische Gene schlummern, die ihn in seiner Umgebung als äußerst geizig erscheinen lassen, verwarf diesen Gedanken. Denn eine Taxirechnung, ausgestellt für diese Fahrt, wäre auffällig gewesen. Während er also im ehelichen Bett seiner Ausnüchterung entgegenschlummert, wird seine Frau auf

Pssst! Fußballfun ktionär träumt von SMS-Freun din.

andere Weise „ernüchtert“. Als das Handy ihres geliebten Mannes klingelt, hebt sie rasch ab, um ihn in seinem nötigen Erholungsschlummern nicht zu stören. Doch niemand meldet sich. Es läutet noch einmal, doch wieder herrscht Funkstille. Stutzig geworden und mit dem Gefühl, da müsse was sein, beginnt sie im Display zu zappen und fällt fast vom Hocker. Denn sie stößt dabei natürlich auch auf die SMS-Funktion, weltweit ja auch als „Liebesbriefkasten“ häufigst genützt. Doch die Liebesschwüre und andere eindeutige Botschaften am Handy ihres Angetrauten, auf die sie da stieß, galten leider einer anderen. Das war dann doch zu viel. Am nächsten Tag saß die Frau des umtriebigen Fußballfunktionärs mit dem „Ehebruch-Beweis“ bereits beim Scheidungsanwalt. Sie beantragte für ihn, der zu Hause meist nur müde war, die Rote Karte und verwies ihn sofort vom „ehelichen

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Spielfeld“. Mit dem Handy hatte die verbitterte Frau des Fußballfunktionärs (er sagt immer, er muss zu Terminen in Sachen Fußball) auch herausgefunden, wer die Gegenspielerin für dieses Ehe-Foul war. Und daher wollte sie die nicht legale Fußball-Braut an deren Arbeitsplatz, von dem aus sie sogar zufällig auf einen Fußballplatz blickt, zur Rede stellen. Als der Worte genug gewechselt waren, kamen sich die beiden Frauen auch körperlich näher – was letztendlich den Einsatz der Polizei und das Kommen von zwei Rettungsautos auslöste. Warum gleich zwei? Weil die Gefahr bestand, dass die beiden Frauen ihre „Aussprache“ im Rettungsauto auf handfeste Art weitergeführt hätten. Übrigens: Der Mann war bei diesem Vorfall auch vor Ort, verließ jedoch dann fluchtartig das „Spielfeld“. Denn beim Streit der beiden Frauen hätte auch ein Schiedsrichterpfiff nichts bewirkt.

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Starke zweite Karrierehälfte für Wolfdieter Dreibholz, wurde im Land kaltgestellt SPOTS

Zeigt international, was er kann FPÖ-Landesrat Michael Schmid hatte ihn als Beamten kaltgestellt. Auch wenn dies nicht dessen Absicht war, eröffnete sich für Hofrat Wolfdieter Dreibholz damit die Chance für eine zweite internationale Karriere. Früher fuhr er nach Murau zu einem Architektur-Termin, heute verantwortet er für das weltweit erfolgreiche Architektenteam COOP-HIMMELB(L)AU die Projektpolitik und pendelt zwischen Asien, Europa, Süd- und Nordamerika.

„Nütze nun meine Erfahrungen, die ich im Suppentopf Steiermark gemacht habe.“

erhielten den Zuschlag für den 500 Millionen Euro teuren Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt.

Zurück in Graz "Wir haben ihn gerade umgebucht, er kommt nun einen Tag früher aus der Türkei zurück", vertröstet seine Assistentin. Klipp-Mitarbeiter Jürgen Lehner trifft Wochenendpendler Dreibholz im Café Promenade in Graz, nachdem ein Termin in Wien in letzter Minute nicht zustande kam, weil er überraschend wieder einmal in den Flieger musste. "Die Krusten von den Wunden sind längst abgefallen und heute kann ich daher ganz nüchtern über die damalige Zeit urteilen", macht Dreibholz schon am Beginn des Ge-

Foto: © Markus Pillhofer

Foto: © Aleksandra Pawloff

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inausgeekelt hat man ihn zum Ende der 90er-Jahre als Hofrat aus der Landesregierung. Entnervt ging er, Vorstand der Hochbauabteilung, ohne Bezüge in Karenz. Architekt Wolfdieter Dreibholz war ein Mann Josef Krainers. Dieser verlor 1995 die Wahl und trat ab. Politischer Chef von Dreibholz wurde danach FPÖLandesrat Michael Schmid. Diesem passte der eigenständige HochbauHofrat, damals 58, nicht ins Konzept, er entmachtete Dreibholz. Ein "Glücksfall." Denn Dreibholz verantwortet seit dem Jahre 2004 als Chief Executive Officer (CEO) die Projektpolitik beim international anerkannten Architekturbüro COOP-HIMMELB(L)AU mit Sitz in Wien. Jüngster Erfolg: Die Wiener

Kongresszentrum und Oper in Dalian (China)

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Foto: © Marcus Buck

SPOTS Ein Kulturbarometer Die Architektenszene in Graz fand damals auch über Österreich hinaus Gehör und Anerkennung. Und LH Krainer wusste nur zu genau, dass

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Die BMW-Welt in München: Der Doppelkegel – ein markantes Element in der Architektur von Wolf D. Prix (kleines Bild unten).

Foto: © Elfie Semotan

sprächs klar. Er, der gebürtige Wiener, kam bereits 1968 als Assistent an die Technische Hochschule nach Graz. "Zwei Jahre hatte ich geplant, doch daraus wurden dann mehr", wollte er als junger Architekt auch die Welt besser machen und jobbte nebenbei auch als Architektur-Kritiker der Kleinen Zeitung. "Wenn man in ein Dorf kommt, kann man blind vorweg sagen, dass die hässlichsten Gebäude dort die Volksschule und die Raiffeisenkasse sind", ätzte er in einem seiner Kommentare. Aber auch die Unabhängigkeit der Juroren bei ArchitekturWettbewerben nahm er aufs Korn. Nicht zuletzt diese "Wortmeldungen" machten den damaligen Landesrat Josef Krainer aufmerksam auf Dreibholz. Ende der 70er-Jahre holte er den in der Verwaltung völlig unerfahrenen Querdenker in den Landesdienst und krempelte den gesamten Hochbaubereich der Landesverwaltung um. Noch heute bezeichnet Wolfdieter Dreibholz Krainer als seinen "Schutzschild". "Er war ein Bauherr, er hatte Visionen und wollte gestalten. Die BeamtenPlanungen im Land hörten sich auf."

Architektur auch ein Kulturbarometer gesellschaftspolitischer Vorgänge im Land war. Dreibholz nennt spontan Namen wie Günther Domenig (er war die wichtigste kreative Figur), Huth, aber auch deren Kollegen Gerngross-Richter, Kada, Helmut Hafner, Raimund Abraham, Szyszkowitz-Kowalski, KillingerFink, Rieger, Rieß, Gartler und andere. "Die machten mit unkonventionellen Projekten auf sich aufmerksam, oft ohne Auftrag, sie wollten einfach gestalten und bildeten so den Kern der ,Grazer Schule‘. Allerdings", so Dreibholz, "der Begriff kam von außen, denn die Gruppe war ein heterogener Haufen mit riesigen Unterschieden in der Architektursprache." Die Jungarchitekten aus ganz Österreich waren meist Absolventen der Technischen Hochschule in Graz, die so was wie ein Schmelztiegel war. Sie waren

schon international gut vernetzt und auch anerkannt, hatten Lehraufträge und Professorenstellen an europäischen Hochschulen. Dreibholz, damals für die Architektur des gesamten Hochbaus im Lande die "oberste Instanz", über sein Rollenverständnis: "Ich war so etwas wie das operative Element." Ohne politischen Willen geht nichts "Die Architektur ist eine Bühne", so der Exhofrat, "sie beeinflusst den Außenraum, und daher ist es einfach ganz wichtig, diesen nicht passieren zu lassen, sondern zu gestalten. Aber ohne politischen Willen geht überhaupt nichts, man benötigt einfach gestalterisches Potenzial. Wenn ein Politiker keine Visionen mitbringt, dann sieht man ja, wohin das führt", kritisiert Dreibholz unverhohlen die jetzige Situation. "Du brauchst ein Sensorium für die Architektur, ein anderes Denken." Doch mit dem Auftritt von FPÖMann Michael Schmid – er war selbst Architekt – ging der Freiraum für Dreibholz verloren. Plötzlich wurde das Mittelmaß zur Spitze. Schmid deckte ihn mit schriftlichen Weisungen zu, so dass Dreibholz 1998 deprimiert das Handtuch warf und die Welt nicht mehr verstand. In der Branche blieb dieser Konflikt in der Grünen Mark natürlich nicht unbemerkt. Schmid bekam den wenig ehrenvollen Spitznamen "Ceausescu". Dies war bekanntlich der bei

der Wende 1989 erschossene rumänische Diktator. In dieser Phase nahm COOP-HIMMELB(L)AU erstmals mit Wolfdieter Dreibholz Kontakt auf. Man erkannte sehr rasch seine Fähigkeiten und Kreativität und engagierte ihn als gleichberechtigten Partner für ein Riesenprojekt in Mexiko – den Bau eines neuen Stadtzentrums in Guadalajara. Auftraggeber war einer der reichsten Mexikaner. Doch aufgrund der Schwierigkeiten bei der Umsetzung verlor dieser bald die Lust daran. "Er hat viel Geld verloren", kehrte Dreibholz Ende 2002 aus Mexiko nach Wien zurück. Während der unfreiwilligen Pausen in Mexiko arbeitete das Team von Dreibholz für Wettbewerbsprojekte wie die BMW Welt, Lion oder The House of Music, die später dann nach Wien "transportiert" und dort weiterentwickelt wurden. "Ich war von Anfang an für die Projektpolitik verantwortlich", umreißt Dreibholz seinen Aufgabenbereich, und dem Team von COOP-HIMMELB(L)AU gelang Großes. So unter anderem die BMW-Welt in München. Seit dem Oktober 2007 gibt es sie, die Verantwortlichen rechneten mit 800.000 Besuchern, mittlerweile sind es bereits 1,4 Millionen. Eine ganz große Sache wird der 500 Millionen Euro teure Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. "Wir sind dort General-

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Foto: © ISOCHROM.com, Vienna Foto: © Markus Pillhofer

600 Millionen Euro teurer Neubau der EZB in Frankfurt: nun in der Startphase

Gasometer-City in Wien

Foto: © Thomas Luigi

planer und das Bauwerk soll 2014 fertig sein", so Dreibholz. 370 Architekten aus aller Welt beteiligten sich am Wettbewerb und das zuständige Kollegium entschied sich mit 13 zu 2 Stimmen für das Projekt von COOP-HIMMELB(L)AU, mit der Begründung: Das Projekt ist stabil, transparent und ein Zeichen der Zeit durch seine Unverwechselbarkeit. Für die Kreativ-Seite zeichnet bei COOP-HIMMELB(L)AU Mitbegründer von COOP-HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix verantwortlich. "Das sind die Wiener, die so schief bauen", gibt Dreibholz ein geflügeltes Wort in der internationalen Architekturszene wider. "Prix hat die letzte Entscheidung und es ist schon einige Male vorgekommen, dass eine Woche vor Abgabe alles noch einmal umgeworfen wurde." Auch Zufälle führen zu großen Aufträgen. Einer chinesischen Delegation zeigte der Münchner Oberbürgermeister stolz die neue BMWWelt, von COOP-HIMMELB(L)AU realisiert. Nun planen und bauen die Wiener in Dalian in China ein Kongresszentrum und eine Oper (Eröffnung 2011), vom Volumen her drei Mal so groß wie die BMW-Welt. Und wie überlebt man in der Champions League der Architekten? COOP-HIMMELB(L)AU beschäftigt 130 Mitarbeiter, die aus 15 Ländern kommen, wo COOP-HIMMELB(L)AU auch baut. "Du musst bei der Projektwahl sehr selektiv vorgehen und darfst dir keine Schwächen erlauben. Was wir machen, ist Architektur- und BauKunst, wie ein Bildhauer. Die Funktionen in Gebäuden können sich ändern, nur die Architektur muss zukunftsfähig und beständig sein, um nicht das Modewort nachhaltig zu gebrauchen. Und das wiederum kannst du nur mit kreativen und guten Köpfen umsetzen", erklärt Dreibholz. Persönlich komme ihm nun in seiner Arbeit zugute, dass er die Verwaltung und das Beamten-Denken kennt. "Unsere Auftraggeber sind auch international meist die öffentliche Hand oder Großorganisationen, und da muss man sich früh genug mit politischen Zusammenhängen und Entscheidungsabläufen auseinandersetzen. Das ist in China nicht anders als in Trient in Südtirol. Also zurück zu den Wurzeln. "Ich bin die operative Drehscheibe und nütze meine Erfahrungen, die ich im Suppentopf Steiermark gemacht ❖ habe."

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Busan-Cinema-Center in Südkorea

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20 Jahre Fall der Unglaublich, aber wahr. Ohne ihn hätte es keinen Mauerfall in Berlin, keine historische Wende gegeben. Er war der friedliche Revolutionär, der Kopf und Initiator der Friedensgebete und mächtigen Demonstrationen. Aber kaum jemand kennt ihn. Nachdem am 30. Oktober 1989 mehr als 200.000 Menschen friedlich mit Sprechchören wie „Wir sind das Volk“ auf dem Leipziger Ring demonstrierten, brach er mit schwerem Hirninfarkt zusammen. Monatelang kämpfte er ums Überleben. Die Welt vergaß ihn deshalb auch.

Zynischer Witz aus DDR-Zeiten

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er Leipziger Journalist Thomas Mayer fand ihn wieder – den bis heute eher ungeehrten Pastor Christoph Wonneberger.* Aufgrund seiner Zivilcourage wäre er sicher ein würdiger Kandidat für den Friedensnobelpreis – frühestens beim 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls? „Offensichtlich wollte mich der da oben das so nicht erleben lassen“, so Christoph Wonneberger fast scherzhaft im Klipp-Gespräch, der heute fast wieder genesen ist. Den Mauerfall am 9. November 1989 und die später erfolgte Wiedervereinigung sowie die Auflösung der DDR hat er nicht

Ein Stasi-Beamter fängt eine Kirchgängerin nach der Messe auf der Straße ab. „Geben Sie zu, dass Sie der Messe beigewohnt haben?“ Kirchgängerin: „Ja.“ „Geben Sie auch zu, dass Sie niederknieten und Jesus die Füße geküsst haben?“ Kirchgängerin:„Ja.“ „Würden Sie auch dem Genossen Honnegger die Füße küssen?“ Kirchgängerin: „Wenn er dort hängt, ja.“

Pastor Christoph Wonneberger: Auch Gefängnis und Folter fürchtete er nicht. Seine Zivilcourage veränderte die Welt.

Der stille Held


„Bike for Peace“: Christoph Wonneberger bei der Friedensfahrt von Paris nach Moskau

bei Bewusstsein miterlebt. In dieser Zeit lag Christoph Wonneberger auf der Intensivstation, hatte seine Sprache verloren und war erst mehr als ein Jahr später wieder so weit, seine Umwelt wirklich wahrzunehmen. „Ich hab dafür die Zeit gehabt, meine Kinder aufwachsen zu sehen, was sonst völlig unmöglich gewesen wäre“, sieht Christoph Wonneberger heute die Sache zum Glück gelassen. Seine Tochter kam im Juli 1989 zur Welt und war erst wenige Monate alt, als ihn der Hirnschlag traf. „Es war wie eine Wiedergeburt für mich, als ich sprichwörtlich Schritt für Schritt wieder ins Leben getreten bin.“

Fürchtet euch nicht An jenen Abend in Leipzig mit den 200.000 Demonstranten, an dem er zu den Siegern der Geschichte gehörte, kann er sich nicht wirklich erinnern. „Entscheidender waren aber die Montage davor“, so „Wonnie“, wie ihn die Freunde nennen. Seine Kirche hatte ihn von seinen bisherigen Aufgaben entbunden, weil dem SED-Staat das Treiben des Christen nicht mehr geheuer war. Seine Kirche fügte sich dem Machtapparat, doch der aufmüpfige Geist ließ sich keinen Maulkorb anlegen. Und am 25. September 1989, als der friedliche Ausgang der Revolution noch immer nur in den kühnsten Träumen vorkam, sprach er erneut in der Nikolai-Kirche von der Kanzel: „Stasi-Apparat, Hundertschaften, Hundestaffeln sind nur Papiertiger. Also fürchtet euch nicht.“ 2.000 Menschen sangen zum eigenen Mutmachen „We shall over-

come“ und zogen aus der Kirche. An die 6.000 Menschen überraschten die Staatsmacht und gingen zu deren Verblüffung sogar ein paar hundert Meter auf den Leipziger Ring. Seit den Ereignissen im Juni 1953 hatte es so eine politische Demonstration nicht mehr gegeben. Die Lage spitzte sich zu. Auch der 9. Oktober 1989 war ein solcher Tag der Entscheidung. Die Stasi hatte eine Bürgerkriegsarmee aus Kampftruppen, Bereitschaftspolizei in der Stadt zusammengezogen, um mit den Montagsdemonstrationen endgültig Schluss zu machen – und zwar mit der Waffe in der Hand! So stand es in der Leipziger Volkszeitung, dem damaligen Organ der Partei. Trotz der offenkundigen Lebensgefahr kamen über 70.000 Menschen zur mit Abstand größten Demonstration, die die DDR bis dahin seit dem JuniAufstand von 1953 gesehen hatte. Nur deshalb, weil es so viele waren, kam es nicht zur Eskalation.

Das „Wunder von Leipzig“ Es war nur möglich geworden, weil so viele Menschen bewusst ihr Leben riskiert haben. Christoph Wonneberger: „Sie alle waren Helden. Wir haben in dieser Nacht gewusst, dass die DDR nicht mehr die gleiche war wie am Vortag, weil die Allmacht des Staates damit gebrochen war. Es ging – das mag etwas überheblich klingen – in der Folge nur noch um das Kleingedruckte. Die große Sorge war natürlich, dass bei den Demonstrationen StasiLeute Gewaltakte provozieren. „Die Angst war groß, wir druckten die ganze Nacht Flugblätter und Informationen, damit die Menschen

friedlich und ohne Gewalt über den Ring marschierten. Denn schon eine Aktion oder ein Konflikt konnte das Fass zum Überlaufen bringen. Wir standen am Rande des Bürgerkriegs. Aber ich muss sagen, es hat auch auf der anderen Seite Besonnenheit gegeben, bei der Einsatzleitung, denn die haben gespürt, die können das nicht durchziehen, können nicht auf die eigenen Leute schießen, und das war auch das Glück dieses Augenblicks.“ Nicht wenige sagen noch heute: „Wonneberger, das war unser wichtigster Mann.“ Der so Belobigte winkt ab, er will das heute weder bestätigen noch dementieren – er weiß aber nur zu gut: Es gab eigentlich niemand anderen, der zu Zeiten, als an die Friedliche Revolution noch niemand zu denken wagte, bereit

war, so viel Risiko einzugehen. „Mein Ding war es immer, alles öffentlich zu machen.“ Dass Christoph Wonneberger die treibende Kraft und der Kopf hinter den Friedensgebeten und Demonstrationen war, das belegen auch die Stasi-Akten, ist in diesen historisch dokumentiert. Denn der aufmüpfige Prediger war eine jener drei Personen, welche die Stasi unbedingt isolieren und ausschalten wollte. Doch Wonneberger verließ den schützenden Kirchenraum nicht, denn ein Zugriff in der Kirche hätte die Lunte im Pulverfass ❖ zum Zünden gebracht. * Thomas Mayer: „Helden der Friedlichen Revolution – 18 Portraits von Wegbereitern aus Leipzig“, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig (siehe auch Bücher-Seite)

Mutig auf der Kanzel, aber von der Kirche im Stich gelassen 1944 als Sohn eines Pfarrers in Wiesa (Erzgebirge) geboren, erlernte Christoph Wonneberger zunächst den Beruf eines Maschinenschlossers. Danach legte er verschiedene Sprachprüfungen ab, um zum Theologiestudium in Rostock zugelassen zu werden. Nach seinem Studium an der staatlichen Universität in Rostock und an der kirchlichen Hochschule wirkte er als Pfarrer in Leipzig-Möckern, Taucha und in der Dresdner Weinbergkirche. In Dresden begründete Wonneberger die Initiative Sozialer Friedensdienst (SOFD). Erste Konflikte mit der Kirchenleitung und das Verbot eines geplanten überregionalen Glaubt Christoph Wonneberger eigentlich ostdeutschen Treffens der SOFD- mit seinen Erfahrungen noch an GerechBefürworter folgten bald. Ab April tigkeit auf Erden? „Aber ja, in der Gerechtigkeit und in der Wahrheit liegt 1982 etablierte er die Friedensge- doch meine innere Kraft. Und mein bete in der Dresdner Dreikönigs- Glaube war meist stärker als der von der kirche, später auch in der Leipziger Kirche gelebte Unglaube.“ Nikolai-Kirche. 1985 wurde Wonneberger in die Lukaskirche Leipzig-Volkmarsdorf versetzt, dort übernahm er die Koordination der Friedensgebete. Im September 1988 entzog ihm der Superintendent diese Aufgabe, die Stasi verfolgte Wonneberger als „Provokateur“. Nach seinem schweren Hirninfarkt wurde Wonneberger noch während der Genesung (gegen seinen Willen) von der Kirche in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Christoph Wonneberger ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er lebt auch heute noch in Leipzig.

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Berliner Mauer


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20 Jahre Fall der

Klipp holte im Rahmen von „Dialog für Europa“ im Jahr 2003 Michail Gorbats c

Ein Hauch von Weltg „Ich hätte nicht gedacht, dass Politik so spannend sein kann, damit haben Sie ein Highlight im Kulturhauptstadt-Jahr für Graz 2003 gesetzt“, gab es viel Lob für den Dialog für Europa in Graz mit Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow und Altkanzler Helmut Kohl. Von Anfang an standen der damalige Landesrat Gerhard Hirschmann und die Stadt Graz voll hinter dem Projekt. Es war die größte internationale politische Veranstaltung, die in der Grazer Stadthalle vor 3500 Besuchern über die Bühne ging. Mehr als 1000 junge Menschen kamen mit Sonderzügen aus Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Kroatien, Slowenien und Ungarn, weitere mit Bussen aus Polen und Italien. Darunter hunderte Bürgermeister und Gemeinderäte aus den Partnergemeinden in den Nachbarländern. Michail Gorbatschow und Helmut Kohl haben Weltgeschichte geschrieben, Europa entscheidend verändert. Noch einmal ließen Gorbatschow und Kohl die Gäste in der bis zum letzten Platz gefüllten Grazer Stadthalle an ihrem politischen Leben teilhaben und warteten mit interessanten Gegenwartsanalysen und Zukunftsperspektiven auf.

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egionale Außenpolitik war in der Steiermark immer wichtig. Durch ihre geographische Lage ist die Steiermark ein guter Treffpunkt für Menschen aus den europäischen Nachbarländern. Daher waren sowohl die Steirer als auch die Vertreter der Regionen aus Ungarn, Kroatien, Slowenien, Ober-

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italien immer um Kontakte bemüht. Graz als Kulturhauptstadt fand daher im Jahr 2003 vor allem in diesen Regionen Beachtung. Selbst das tödliche Attentat auf Zoran Djindjic, den serbischen Ministerpräsidenten, konnte den Friedenszug, der von Belgrad aus abfuhr, nicht verhindern. ❖

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s chow und Helmut Kohl nach Graz

g eschichte Zwei „Herkules“ zogen den mehr als 500 Meter langen Europa- und Friedenszug.

Fröhlicher Abschied der rund tausend Gäste von Graz

Spannender Polit-Talk für Zuhörer, unter ihnen viele junge Menschen

„Nur keinen Krieg“ – Aktueller denn je

„Da bekomme ich eine Gänsehaut“ I

ch fühle mich berufen, einige Gedanken zum Projekt „Europazug“, dessen Teil ich auch war, in Worte zu fassen. Ich hatte die Gelegenheit, zusammen mit jungen Menschen aus Bulgarien, Griechenland, Rumänien, Mazedonien, Ser-

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bien und Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Ungarn und natürlich aus Kroatien ca. 64 Stunden zu verbringen. Einen großen Teil dieser Zeit verbrachten wir in Graz, einer wunderschönen österreichischen Stadt, einer Stadt,

die zu Recht auf ihr mitteleuropäisches Kulturerbe stolz sein kann. Die Grazer sind tolerant, und man kann sich anziehen, wie es einem gerade passt, man wird nicht mit abwertenden Blicken empfangen (es sei denn, man übertreibt).

Auf dem Europazug hat jemand auch einen Kassettenrekorder mitgehabt, und die einzige Kassette, die wir dabeihatten, war die des serbischen Sängers Balasevic, und das meistgehörte Lied war zufälligerweise das Lied mit dem Titel „Nur

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Berliner Mauer


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20 Jahre Fall der

Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatsch o

Bushs Cowboy-P o Friedens- und Dialog-Zug startete von Belgrad aus. Selbst das Attentat auf Ministerpräsident Zoran Djindjic konnte ihn nicht verhindern.

keinen Krieg“. Und wenn ich daran denke, dass ich im Falle eines Krieges einige dieser jungen Menschen durch das Visier meines Gewehrs sehen würde, im Namen irgendwelcher „höheren Ziele“, da bekomme ich eine Gänsehaut, es wird mir schwer um das Herz … Der einzige Gedanke, der sich bei dieser Vorstellung aufdrängt, ist der: „Nur keinen Krieg!“ Diese Botschaft wollten uns auch die Herren Kohl und Gorbatschow mit ihrer Diskussion am 28. März übermitteln. Obwohl sich die beiden Herren ein bisschen viel (zu viel?) gegenseitig gelobt haben, haben wir trotzdem, wie das meine Freundin Jasmina sagte, „eine Geschichtsstunde aus erster Hand“ erleben dürfen. Denn schließlich sind die beiden zwei Größen, die das 20. Jahrhundert geprägt haben. Ich als Kind, das in den Kriegssturm geworfen wurde, ich als 13-jähriger Junge, der in der Stille zwischen den Bombardements auf meine geliebte Geburtsstadt Osijek gezwungen war, Säcke mit Sand zu füllen und sie dann vor die Kellerfenster zu legen, um damit die Menschen in den Kellern vor Granatensplittern zu schützen, Menschen, die um ihr eigenes Leben und um das Leben ihrer Liebsten, die in irgendwelchen schlammigen Schützengräben waren, zitterten, ich als kleiner Stift, der fast ein Jahr als Flüchtling in einem fremden Land verbringen musste, ich als jemand, dem fast vorbestimmt ist, ein Nationalist zu sein, was ich auch einige Zeit lang nach dem Krieg war, und wovon mich gerade Balasevic mit seinen Liedern

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Großer Bahnhof in Zagreb für die mehr als 1.200 Jugendlichen.

befreit hatte, ich als all diese Personen in einer Person kann euch nur sagen: „Nur keinen Krieg!“ Zum Glück habe ich mich in den zwei, drei Tagen davon überzeugen können, dass es immer noch Menschen gibt. Menschen, die mit ihrem eigenen Kopf denken können, Menschen, die tolerant sind, Menschen, die andere nicht nach ihrer Nationalität, ihrem Glauben, ihrer Hautfarbe beurteilen. Ganz einfach Menschen! Sollte irgendjemand von euch irgendwann Hilfe brauchen, ganz gleich in welcher Angelegenheit, so hoffe ich, dass ich in der Lage sein werde, ihm zu helfen. Denn, ihr habt mir geholfen! Ihr habt meine Batterien wieder aufgeladen, ihr habt mir Kraft für die Zukunft gegeben, ihr habt meinen ziemlich geschwächten Glauben an die Menschen wieder gestärkt – kurz gesagt, ihr habt mir etwas gegeben, was man nicht kaufen kann! Und es gibt ❖ nichts Größeres als das!!! Danke! Nandino Loncar

Gerade in der Phase, als Michail Gorbatschow in Graz zu Gast war, im März 2003, „eilten“ die Amerikaner im Irak-Krieg von Erfolg zu Erfolg. Die USA – Bush führte den Krieg ohne UNOMandat – und ihre westlichen Verbündeten sprachen daher von einem kurzen, aber notwendigen Krieg. Gorbatschows damalige Aussagen im Klipp-Interview haben bis heute ihre Gültigkeit behalten. KLIPP: Sie sind mit Bush senior persönlich befreundet. Er war erfolgreicher Kriegsherr im ersten Irakkrieg, wurde dennoch abgewählt und nun führt sein Sohn die Mission zu Ende. Gorbatschow: Bush senior war mit einem UNO-Mandat ausgestattet, der Sohn nicht. Sein Weg ist daher falsch. Sein Siegen sagt gar nichts, er wird nicht mehr wiedergewählt werden. Hier geht es um den Kampf um das Erdöl. Es kann nicht so sein, dass gewisse Gruppen die Weltherrschaft übernehmen. Wenn man Krieg hat, verbrennen alle Ideologien. KLIPP: Der US-Regierung geht es doch um die Verteidigung der Menschenrechte. Gorbatschow: Wir müssen die Menschenrechte verteidigen und jenen zu Hilfe kommen, welche bedroht sind. In allen Fällen, wo die

Menschheit die Möglichkeit hat, sich positiv einzumischen, soll sie es machen. Auch oder gerade ein Präsident Bush muss dabei aber die Grundsätze und die Satzungen der UNO beachten. KLIPP: Was, wenn die Einsicht fehlt? Gorbatschow: Nur der Weltsicherheitsrat muss und darf das Mandat für solche Handlungen ausstellen. Bush hat jetzt eine Handlung gesetzt, die nicht demokratisch ist, und wenn er vorgibt, die Demokratie dadurch verteidigen zu wollen, dann ist das ganz einfach Nonsens. KLIPP: Was enttäuscht Sie am meisten? Gorbatschow: Dass Präsident Bush zum Teil eine Politik im Stile eines Cowboys macht – wer schneller und besser schießt, der hat Recht. Demokratisch haben wir hier nichts geschafft, denn der Großteil der

Umlagert und um Autogramme gebeten: Michail Gorbatschow

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h ows Einschätzung bestätigte sich

P olitik ist falsch Beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Graz mit Bürgermeister Nagl

Vera Russwurm moderierte den Dialog.

„Wenn man Krieg hat, verbrennen Ideologien.“

Völker ist dafür eingetreten, dass es nicht zu diesen kriegerischen Handlungen kommt, und jetzt, wie gesagt, ist die ganze Welt in Aufruhr. Es wird nämlich ein Krieg geführt gegen den Willen der Mehrheit. Wir müssen auf der Grundlage des internationalen Rechts handeln, auf Grundlage der vom Sicherheitsrat zur Verfügung gestellten Mandate. Gibt es keine Entscheidung, dann darf man keinen Krieg beginnen. KLIPP: Ist die UNO zu schwach? Gorbatschow: Wenn es erforderlich ist, sie zu reformieren, dann müssen

Runder Tisch im Schloss Eggenberg

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wir das tun. Wir dürfen aber auf keinen Fall riskieren, dass die UNO zerstört wird, denn wir haben ja nichts, was sie ersetzen könnte, und es sollte nicht sein, wie gesagt, dass bestimmte Gruppen die Weltherrschaft für sich übernehmen. Wir müssen die Welt mit friedlichen Mitteln verändern und weiter abrüsten. Die Geschichte bietet ja alternative Lösungen an. Man muss diese Alternativen suchen, Dialoge führen, man muss dafür eintreten und die Meinung des anderen schätzen. Nur das wird uns gestatten, jede beliebige Frage zu lösen. ❖

Kohl und Gorbatschow überreichten den „Styrian Award for Humanity“ an Steirer, die große Hilfsaktionen in Osteuropa auf die Beine stellten.

War der absolute Star beim „Dialog für Europa“.

Waltraud Klasnic lobte als Gastgeberin das „Brückenbauer-Duo“.

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Berliner Mauer


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Handlungsbedarf für Schachner und Voves

Franzosen „schulden“ Steirern

140 Millionen Euro Es war ein entscheidendes (Kosten-)Argument, dass sie das Rennen machten. Beim Einstieg in die Energie Steiermark verpflichteten sich der französische Strom-Gigant Electricité de France (EdF) und die Gas de France (GdF), den steirischen Mehrheitspartnern mit der Liberalisierung am Markt billigeren Strom und Erdgas zu liefern. Dieser Vertragspunkt gegenüber den steirischen Gesellschaftern wurde bis heute jedoch nicht erfüllt. Hochgerechnet vom Jahr 2000 aus (Beginn der StromLiberalisierung) „schulden“ die Franzosen der Energie Steiermark in alter österreichischer Währung rund zwei Milliarden Schilling, also 140 Millionen Euro. Diese gewaltige Summe hätte sich die Energie Steiermark beim Einkaufen von Strom und Gas ersparen können und diese damit auch an die rund 400.000 Kunden weitergeben können. Doch niemand der Verantwortlichen auf steirischer Seite hat diese „Schuld“ der Franzosen ernsthaft eingefordert oder gar gedrängt, den Vertragspunkt zu erfüllen.

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an werde den Steirern Strom und Gas noch in diesem Jahr zu günstigeren Bedingungen zur Verfügung stellen können, gerade wegen der Stromerzeugung auf Gas-Basis, versprach der für die Strom- und Gasverteilung zuständige EdF-Direktor Michel Francony bereits vor zehn Jahren. Zudem habe man andere ReserveQuellen, welche die EdF und GdF der Estag zur Verfügung stellen können. Damit könne bei der Estag „mehr Konkurrenzfähigkeit“ erzielt werden, erklärte Francony in diesem Interview. Mit der Estag wolle man im ehemaligen Jugoslawien gemeinsame Projekte aufziehen, etwa im benachbarten Slowenien, und von dort Strom beziehen oder dorthin verkaufen. Auch in Ungarn peile man nach dem Einstieg bei den dortigen Strom-Gesellschaften Investitionen an. Für ihre 25-Prozent-Beteiligung an der Energie Steiermark zahlten die Franzosen 405 Millionen Euro. Das Geld blieb jedoch zur Gänze in der

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Energie Steiermark, sodass die Franzosen, die ja wie gesagt mit 25 Prozent beteiligt sind, damit ebenfalls durch die Wertsteigerung zu den Nutznießern zählen. Allein in den letzten fünf Jahren erwirtschaftete die Energie Steiermark einen Überschuss von 680 Millionen Euro nach Steuern und zahlte 340 Millionen Euro an Dividenden aus, die nach dem Beteiligungsverhältnis an das Land Steiermark, die Franzosen und den Verbund gingen. Über diese Dividendenausschüttungen haben die Franzosen bis

Behandeln Franzosen mit Samthandschuhen: LH Franz Voves und sein Statthalter in der Energie Steiermark, Peter Schachner

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heute damit bereits eine sehr gute Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals erhalten. Von Anfang an waren die Steirer bemüht, den neuen Gesellschafter – die EdF ist einer der großen Energie-Giganten in Europa – nicht zu verärgern; obwohl dieser nur 25 Prozent der Aktien hält, setzte man aber dennoch große Hoffnungen in die versprochenen künftigen

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kandidat von Peter Schachner zum Zug kam und der Kandidat der Franzosen Olaf Kieser ebenfalls der bestgereihte Kandidat war. Vordergründig argumentiert man, dass dies aus Gründen der Kosteneinsparung erfolgt ist. Es geht aber vielmehr darum, die Franzosen

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nicht zu verärgern, die von Schachner mit Samthandschuhen hofiert werden. Denn mit zwei Steirern könnte das Land Steiermark die Franzosen im Vorstand klarerweise überstimmen. So aber sind die beiden Vorstände aneinandergefesselt und einer kann den anderen blockieren. In der SSG (der Steweag) arbeitet ein Dreier-Vorstand – ein Franzose, ein Mann vom Verbund und ein Steirer. Auch dort werden vier Geschäftsführer möglich. Schachner hat auf einen Mann verzichtet. Verbund und EdF haben dort sogar die Mehrheit damit. Nur im Aufsichtsrat hat Schachner eine Änderung zu seinen Gunsten vorgenommen. Durch die Aufstockung kann die SPÖ im Aufsichtsrat nicht überstimmt werden und bei einer Patt-Situation zählt die Stimme des Vorsitzenden doppelt (Dirimierungsrecht). Aufsichtsratsvorsitzender Peter Schachner führte bereits vor mehr als drei Jahren erste Gespräche über einen möglichen Ausstieg der Franzosen, er favorisiert ja als strategischen Partner den Verbund. Die Franzosen haben ihre seinerzeitigen Absichten oder auch Versprechen gegenüber der Energie Steiermark nicht gehalten, denn es kam zu keinen Kooperationen oder gemeinsamen Projekten außerhalb der Steiermark. Peter Schachner ist seit Anfang 2006 Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Steiermark, Beteiligungsreferent ist Landeshauptmann Franz Voves. Vorher war Landeshauptfrau Waltraud Klasnic Beteiligungsreferentin in der Landesregierung und damit die oberste und erste Ansprechpartnerin. Alle haben es versäumt, den französischen Partner ernsthaft auf die Erfüllung seiner Vertragsverpflichtungen zu drängen. Zum Nachteil der Energie Steiermark und der steirischen Strom❖ Kunden.

Wasser predigen, Wein saufen A

ufsichtsratsvorsitzende von Aktiengesellschaften wünschen sich pflegeleichte Vorstände. Die sichern ihnen ein angenehmes Leben. Energie-Steiermark-Holding-Vorsitzender Peter Schachner hat einen neuen Vorstand und erhofft sich das nun. Er hat Oswin Kois, seinen ehemaligen Sekretär, als Landeshauptmann-Stellvertreter zur Seite gestellt bekommen. In einem umstrittenen und eher sonderbaren Ausleseverfahren war Kois als Bester erkannt worden. Schon zu Zeiten als Beamter – und das war Kois über Jahrzehnte hinweg – war er ein treuer Diener aller seiner Herren. Aus ganz anderem Holz geschnitzt waren hingegen die Vorgänger von Oswin Kois: Franz Kailbauer und Karl Maier. Beide schieden mit 31. Juli nach fünf Jahren aus der Energie Steiermark aus. Besonders zwischen Schachner und Maier stimmten die Chemie und die Vorstellung über die Führung eines Konzerns nicht. Da der Praktiker Maier und auf der anderen Seite der Universitätsprofessor als Theoretiker. Obwohl die wirtschaftlichen Erfolge da waren und die Energie Steiermark in den fünf Jahren des Duos MaierKailbauer rund 680 Millionen Euro an Überschüssen erwirtschaftete sowie an die Gesellschafter Dividendenzahlungen in der Höhe von 340 Millionen Euro leistete. Das Land Steiermark ist bekanntlich zu 75 Prozent Eigentümer der Energie Steiermark. Maier und sein Kollege waren mit rund 400.000 Euro Jahresgage (samt Erfolgsprämie) die am besten bezahlten Manager in der Steiermark. Sie bewarben sich aufgrund der Tatsache, dass das Land die Bezüge mit der Gage des Landeshauptmannes von 216.000 Euro gedeckelt hatte, nicht mehr.

Wäre führungslos gewesen Nun ist ein Rechtsstreit um nicht konsumierten Urlaub ausgebro-

chen. Maier fordert die Auszahlung eines Resturlaubes im Ausmaß von 65 Werktagen ein. Der Streitwert beläuft sich auf 86.000 Euro brutto. Aufgrund der Tatsache, dass Maier im Vorjahr eine mehrwöchige Kur beanspruchen musste, konnte er aufgrund seiner Arbeitsaufgaben als Vorstand keinen weiteren Urlaub konsumieren. Im heurigen Jahr hatte er bereits zwei Urlaubswochen fix gebucht, musste diese aber aufgrund der Situation im Konzern stornieren. Nicht zuletzt deshalb, weil sein Vorstandskollege Franz Kailbauer seinerzeit bereits im Juni und Juli 2009 seinen Urlaub konsumierte. Dieser arbeitet ja mittlerweile als Vorstand bei den Walzwerken Breitenfeld und nützte seinen Urlaub auch als Phase zur Einarbeitung. Wäre auch Maier auf Urlaub gegangen, so hätte man das auch als verantwortungslos gegenüber dem Unternehmen gewertet, zumal der größte Konzern der Steiermark damit „führungslos“ gewesen wäre. Maier war Sprecher des Vorstandes, zuständig für die Kommunikation, das Controlling und Reporting, für das Rechnungswesen, für das Treasury, das Rechtswesen, das Personal, Infrastrukturmanagement und Materialwirtschaft; gemeinsam mit dem zweiten Vorstand für StrategieRevision, die Partnerschaft mit der EdF sowie das Beteiligungsmanagement. Die beiden Vorstände waren auch Geschäftsführungsmitglieder in den operativen Untergesellschaften, wie der Steweag GmbH und der Steirischen Gas-Wärme.

Auch Schachner ließ sich Urlaub auszahlen Und wie hält es der jetzige EnergieSteiermark-Vorsitzende Peter Schachner, wenn es darum geht, Urlaub nicht zu konsumieren und sich diesen auszahlen zu lassen? Dazu muss man ins Jahr 2004 zurückblenden: Nach der überfallsartigen Ablöse der drei Vorstände Heinzl,

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Projekte. Im Jahre 2004 kam das Land den Franzosen sehr weit entgegen. Laut Vertrag sollte der Vorstand aus zwei Steirern und einem Franzosen bestehen. Die Steirer verzichteten auf einen Kandidaten und somit waren die Franzosen plötzlich praktisch ein „50-Prozent-Partner“, da sie damit im Vorstand nicht überstimmt werden konnten. Mit dem Auslaufen der Vorstandsverträge von Maier und Kailbauer im Sommer dieses Jahres hätten die Steirer wieder die Möglichkeit gehabt, bei der Energie Steiermark einen Dreier-Vorstand zu installieren. Doch es kam neuerlich nur zur Ausschreibung eines Zweier-Vorstandes. Die Ausschreibung selbst wird von nicht wenigen Experten, aber auch Insidern, sogar als „Farce“ interpretiert, weil mit Oswin Kois der Wunsch-

Im Rechtsstreit um nicht konsumierten Urlaub eines Ex-Vorstandssprechers in der Energie Steiermark


COVERSTORY Ex-Energie-Steiermark-Vorstände Franz Kailbauer und Karl Maier: 680 Millionen Euro Überschuss nach Steuern erwirtschaftet und 340 Millionen Euro Dividenden an Gesellschafter überwiesen.

Hirschmann und Jeneral mit Zustimmung von Landeshauptmann Waltraud Klasnic benötigte der Strom-Konzern eine neue Führungsspitze. Und das über Nacht. Man entschied sich für die Herren Schachner und Dietz, die aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand wechselten. Provisorisch, weil man sechs Monate für die Auslese der neuen Führung benötigte. Für seine sechs Monate als Vorstand ließ sich Schachner seinen Urlaub (12 1/2 Tage) auszahlen und erhielt dafür 12.704,72 Euro überwiesen. Er konnte „vor lauter Arbeit“ nicht auf Urlaub gehen, obwohl es damals einen Dreier-Vorstand gab, er nur das Personalressort führte und in den Untergesellschaften noch weitere sieben Geschäftsführer als Manager fungierten. Die Zahl hat sich aufgrund von Einsparungen auch im Stromkonzern heute auf zwei Vorstände und zwei Geschäftsführer reduziert. Eine pikante Facette: Die Nachfolger arbeiteten sich bereits in den Büros ihrer Vorgänger ein, Schachner und Co. mussten so quasi „bereits spazieren gehen“, nur ihren Urlaub konnten sie offensichtlich nicht konsumieren. „Warum?“, fragt man sich. „Weil solche Typen nie genug bekommen können, selbst immer Wasser predigen, aber Wein saufen.“ Peter Schachner steht ja aufgrund seiner vielen Nebenjobs im Fadenkreuz der Kritik der politischen Gegner. Er ist eben Aufsichtsratsvorsitzender in der Energie Steiermark, Vizepräsident der Austrian Thermal Power (ATP), Vizepräsident der Steiermärkischen Sparkassen und Banken AG, sitzt im Präsidium der Krentschker Bank, bis vor kurzem war er auch Aufsichtsratsvorsitzender der Leykam AG, Stif-

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tungsvorstandsvorsitzender der steirischen SPÖ und hat neben seiner guten Pension an Aufwandsentschädigungen und Honoraren zigtausend Euro im Jahr zusätzlich lukriert.

Rechnungshof übt Kritik Bei einer Prüfung der Energie Steiermark kritisiert der Rechnungshof die „Großzügigkeit“ von Peter Schachner gegenüber einem Rechtsexperten, den man sich als Berater holte. Es handelt sich dabei um Prof. Jud, einen Kollegen Schachners aus der Universitätszeit. Dieser ist ein anerkannter Jurist und Experte für Unternehmensbeteiligungen und ist mit Schachner über viele Jahre hinweg befreundet. Der Beratungsvertrag beinhaltete ein pauschales Beratungshonorar von monatlich 15.000 Euro. Laut Rechnungshof fehlten Hinweise auf die erbrachten Leistungen. Auf Nachfrage des Rechnungshofes wurde den Prüfern vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats, eben Peter Schachner, eine Aktennotiz über vereinbarte Gesprächstermine gegeben. Weiters habe Jud auch an der Neufassung des Corporate Governance Code mitgearbeitet. Der Rechnungshof: „Die erbrachten Leistungen waren aktenmäßig nicht nachvollziehbar, die vom Vorstand dem Rechnungshof vorgelegten Nachweise standen in keinem Zusammenhang mit dem Beratungsauftrag.“ Die schriftliche Vertragsvereinbarung erfolgte sogar zwei Monate im Nachhinein. Schachner wollte nach Ablaufen des Vertrages eine Verlängerung erreichen, scheiterte jedoch, weil sich der Vorstand – das Duo Kailbauer-Maier – nicht dafür ❖ aussprach.

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LILLY LOTTERBLUME

Hallo,meine Lieben! Weil unsere Mittlere auch in diesem Alter ist, habe ich auch ihr vorsichtig, aber doch mit einem bestimmten Unterton, diese Geschichte erzählt, die ich von der Franziska erfahren habe. Ein hoher Funktionär eines nicht unbekannten steirischen Fußballvereins – bisher, nach Aussagen der Franziska, gut verheiratet – soll eine 17-Jährige zur Mutter gemacht haben. Gut, heute nicht mehr die Schmach wie in der Vergangenheit. Dass ein solcher „Spielzug“ aber zu großen Verstimmungen in der Familie und Verwandtschaft der jungen Mutter und des schon etwas in die Jahre gekommenen Vaters führt, kommt nicht überraschend. ❉ Doch überrascht war ich, nein, vielmehr belustigt darüber, was mir in der Redaktion über einen anderen großen Herren im Fußball erzählt worden ist und auch weiter vorne bei uns zu lesen ist. Immer ihr verheirateten Männer, konnte ich es mir nicht verkneifen, meinem Allerliebsten das so nebenbei zu servieren, der ganz erschreckt zurückfuhr. So nach dem Motto: Was habe ich getan? Der besagte Herr – ich denke, meine bessere Hälfte kennt ihn sogar persönlich ganz gut – hat nämlich nach einer Feier, wo er zuviel getrunken hat, sich von seiner Frau und nicht mit dem Taxi nach Hause führen lassen. Er ist als knausrig bekannt. Als er sich seinen Rausch ausschlief, läutete sein Handy mehrmals, aber niemand war dann dran, als seine Frau abhob. Daraufhin inspizierte sie

seine Mitteilungen und siehe da, entdeckte eine Reihe von Liebesbeschwörungen und anderen intimen Dingen. Und das gefällt mir, denn schon am nächsten Tag saß sie mit dem „Corpus Delicti“ bei ihrem Anwalt und reichte die Scheidung ein. Bisher, so höre ich, haben die ReueBezeugungen und die Kniefälle ihres zur Buße bereiten Mannes sie nicht erweichen können, die Rote Karte zurück zu nehmen und ihn vom ehelichen Spielfeld weiterhin zu verbannen. Das könne ihm nicht passieren, nahm mich mein Allerliebster in den Arm. Wobei ich nicht weiß, was er damit meinte – den Alkohol oder dass er seine Mitteilungen stets löscht? ❉ Ein nicht durch den Fußball zu Fall Gekommener meldet sich wieder ganz kräftig, habe ich jüngst bei unserer Traock-Runde erfahren. Und zwar war dort die Rede von Werner Miedl, dem früheren Grazer Kulturstadtrat, der ja von Bürgermeister Siegried Nagl in die politische Wüste verbannt worden ist. Miedl, von Beruf Polizist und daher mit diesen Dingen vertraut, war als Grazer Stadtrat darüber gestolpert, dass er seinen Hauptwohnsitz praktisch nicht in der Landeshauptstadt gehabt hat, was aber die Voraussetzung dafür ist, wenn man in Graz ein politisches Mandat bekleidet. Er sei von Nachbarn verraten worden, die ihn eben nie in seiner Klein-Wohnung gesehen haben wollten. Er hätte viel mehr in seinem Heim außerhalb der Landeshauptstadt den Mittelpunkt seines Le-

bens gehabt. Bis heute verbreitet Miedl die Version, dass ihn Nagl völlig zu Unrecht fallen gelassen hat. Aber er würde keine Rachegefühle haben. ❉ Da könne er nur lachen, schüttelte der Walter in der Runde den Kopf, der selbst ein im Dienst ergrauter Polizeibeamter ist. Doch Miedl bastelt ganz kräftig an seinem Comeback, plaudert der Walter aus der Schule. Miedl macht immer wieder als Obmann der Bürgerinitiative gegen das Einkaufszentrumin der Annenstraße mit kritischen Äußerungen gegen die Verantwortlichen der Stadt von sich reden. Nun hat er sogar eine zweite Obmannschaft übernommen, sagt der Walter. In der Feldkirchner Straße in Neuseiersberg stemmt sich eine Bürgerinitiative gegen den ständig zunehmenden Durchzugsverkehr. Und in Miedl, der natürlich als Beamter die Methoden der Verwaltung und der Politik kennt, hoffen die gestressten Anrainer, eine Speerspitze gefunden zu haben. Ihr werdet sehen, so der Walter, der Miedl – früher auch als ÖAAB-Chef in Graz ein einflussreicher Mann – will über die Basis-Arbeit in den Bürgerinitiativen wieder in die Gemeinde kommen und dann, natürlich ohne Rachegefühle, dem Nagl auf den Pelz rücken. ❉ Und weil wir schon bei der Polizei sind, meine Lieben. Ein ehemaliger Polizist geht mit Jahresende in den Ruhestand. Es handelt sich um Landesamtsdirektor Gerhard Ofner, der ja Platz machen wird für Ex-Landesrat

Helmut Hirt. Ofner hat eine nicht alltägliche Berufslaufbahn hinter sich, erzählt der Hubert, der in der Grazer Burg ja zu Hause ist. Begonnen hat Ofner als einfacher Polizist, hat dann daneben Jus studiert. Eingesetzt als Mitglied einer Spezialeinheit bei einer spektakulären Geiselnahme in der Grazer Annenstraße, die mit dem Tod des Geiselnehmemrs, aber mit der Befreiung der Geiseln endete, ging es für ihn auf der Karriereleiter nach oben. Bei einem längeren Auslandsaufenthaltes im Rahmen der UNO auf Zypern verfeinerte er seine EnglischKenntnisse. Dann freute es ihn bei der Polizei nicht mehr und er wechselte in den Landesdienst. Wobei schon klar war, wie mein Allerliebster es weiß, dass er dies mit einem Blick auf eine Bezirkshauptmann-Stelle tat. 14 Jahre werkte Ofner dann als BH in Mürzzuschlag, bis ihn Landeshauptmann Franz Voves zum Landesamtsdirektor adelte. Doch Ofner hat seine Dienstjahre schon beisammen, 45 an der Zahl und nimmt daher ganz im Sinne eines Seglers, der er ja ist, bei günstigem Wind seinen Abschied. Im nächsten Jahr gibt es Landtagswahlen und wie es ausschaut, „viel Bewegung für das Land“ (Voves-Slogan). Er wird sich bewegen aber auch müssen, denn er hat denkbar schlechte Karten für seine Wiederwahl. Da muss man gar keine Kassandra sein. Also tschüss, bis zum nächsten Mal, Eure Lilly.

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31


Hintergrund

Die Kaprun-S Neun Jahre nach der

Gletscherbahnkatastrophe

fordern die Hinterbliebenen noch immer Gerechtigkeit. Wahrscheinlich vergebens.

„Eigener Rotweiler beißt Einjährige vor den Augen des Vaters zu Tode.“ Es gibt Unglücksbilder, die würde man sich am liebsten aus dem Gedächtnis rausbrennen lassen, zu grauenvoll ist die Vorstellung, man könnte selbst betroffen sein. Oder wie dieses: „Sohn, Tochter und Frau in einem Seilbahn-Aufzug erstickt und verbrannt.“ So passiert am 11. November 2000 in Kaprun, die Gletscherbahn zum Kitzsteinhorn brannte aus. 155 Menschen starben. Hinterbliebene kämpfen bis heute um die Wiederaufnahme des Strafprozesses. Es war Österreichs größte NachkriegsKatastrophe, die mit einem Schand-Urteil „endete“.

D

as Urteil ist ein Skandal, eines Rechtsstaats unwürdig“, lässt der international anerkannte Brandsachverständige Otto Widetschek es an klarern Worten nicht vermissen. Eine südsteirische Opfer-Familie verzichtet auf weitere Schritte, weil sie endlich in Ruhe gelassen werden will. Es ist 22

ein unwürdiges Gezerre und Feilschen auf Kosten der Opfer-Familien um die Frage, welchen Wert denn 155 Todesopfer haben. Und die Verantwortlichen der Republik, hinauf bis zu Bundespräsident Heinz Fischer, schweigen leider zu diesem peinlichen Vorgehen.

Es geschah Unglaubliches Wie der deutsche Journalist Hubertus Godeysen von US-Anwälten erfuhr und in der ZEIT berichtete, erkämpften die Anwälte für jedes amerikanische Opfer 200.000 Dollar (rund 140.000 Euro).Die „österreichische Lösung“ der Vermittlungskommission billigte allen Opfern nur 30.000 Euro zu, allerdings abzüglich hoher Anwaltshonorare. Weil europäische Firmen, die am Bau der Seilbahn Kaprun beteiligt waren und in den USA ebenfalls tätig sind, sofort haftbar gemacht wurden, einigten sich Global Player wie Siemens, Bosch und andere auf einen Geheimdeal und zahlten. Doch dies ist nicht der einzige Deal. Noch mehr Gewicht hat eine geheime Absprache zwischen US-Firmen und der Kapruner Gletscherbahnen AG, die vorsieht, dass die amerikanischen Firmen in Österreich nicht zur Kasse gebeten werden, während die Gletscherbahn in den USA von Zahlungen freigestellt wird. Hu-

bertus Godeysen berichtet in der ZEIT nicht nur hierüber, er erfuhr auch von US-Anwälten, dass der Drahtzieher dieses Deals der Wiener Anwalt Thomas Frad sein soll, der jedoch zu einer Stellungnahme nicht bereit sei. „Da in Österreich die Katastrophe geschah und die hiesigen Gerichte angerufen wurden, muss schon die Frage erlaubt sein, wer hinter Frad und seinen österreichischen Auftraggebern steht, um eine Zusage dieser Tragweite für die Republik zu garantieren“ so Godeysen.

Fragwürdiges Verhalten Für die europäischen Opfer ist dieser Deal verheerend, denn er verhindert alle Entschädigungszahlungen der weltweit operierenden Konzerne in Österreich. Auch der staatsnahe Verbund zahlte nicht, obwohl er Mehrheitseigentümer der Gletscherbahn ist, dafür durfte dann der Steuerzahler einspringen. Sehr fragwürdig verhält sich die Gemeinde Kaprun, die in der Gletscherbahn AG durch ihren Bürgermeister Norbert Karlsböck vertreten wird, der gleichzeitig auch Vorstandsdirektor dieser Bahn ist. In dieser Doppelrolle trauert der Bürgermeister mit den Opfern, um ihnen gleichzeitig hinter ihrem Rücken die so dringend benötigte finanzielle Hilfe zu verweigern.

Dass gerade derjenige die Hinterbliebenen um Entschädigungen in Millionenhöhe prellt, ohne dessen Versagen und schlampige Wartung der Gletscherbahn die Katastrophe von Kaprun nicht eingetreten wäre, ist ein besonders schändlicher Aspekt dieser österreichischen Tragödie.

Gehörig unter Druck Das Justizministerium setzte nach der Katastrophe eine Vermittlungskommission ein, in der Klaus Liebscher, Gouverneur der Nationalbank und damit höchster Bankmann Österreichs, gleichsam den Vorsitz hatte und in ihr saßen auch der damalige Aufsichtsratsvorsitzende des Verbundes, Johann Haider und andere hochrangige Persönlichkeiten. Dem Verbund, der zu 51 Prozent im Eigentum der Republik Österreich steht, gehört wiederum der größte Anteil an der Kaprun Seilbahnen AG. Kritiker meinen nun, die Kommission hätte von ihrer Besetzung her mehr Durchschlagskraft entwickeln können. So hätte sie es in der Hand gehabt, die Entschädigungszahlungen für die Amerikaner in eine Topf fließen zu lassen, sodass dann für alle Opfer mehr Schmerzensgeld zur Verfügung gestanden wäre. Dazu kam es nicht, sondern zu einem Vorschlag, der die (restlichen KLIPP November 2009


Hintergrund

-Schande „Zeit“-Autor Hubert Godeysen: „ Für die europäischen Opfer ist der Deal in den USA verheerend.“

International anerkannter Brandsachverständiger Otto Widetschek: Urteil ein Skandal.

bitte streichen) Opfer gewaltig unter Druck setzte: Nur, wenn alle dem Vorschlag zur Auszahlung von 13 Millionen Euro zustimmten, würde das Geld fließen. ‚Der jahrelange Rechtsstreit hatte viele der hinterbliebenen Familien schon finanziell stark belastet.

in Salzburg Klagen auf Entschädigung eingebracht, um zu verhindern, dass diese Forderung verjährt. Doch nun dreht die Kaprun AG über ihre Anwälte das ruhende Verfahren um, weil sie glaubt nur so die Japaner zur Annahme des Vertrages und der Entschädigung zu zwingen. Eine groteske Situation.

Japaner scherten aus Die 31 japanischen Opfer unterschrieben unter diesem Aspekt den Vertrag, zogen allerdings ihre Unterschrift zurück, bevor sie noch die Enschädigung in Händen hatten bzw. wurde sie in einigen Fällen dem Vermittler Klaus Liebscher zurück überwiesen, der aus Sicht vieler Opfer eine äußerst umstrittene Rolle in dieser Funktion spielte. Auch die Japaner haben in den USA die Gerichte zu bemüht, weitere Opfer werden über den Europäischen Gerichtshof neuerlich ihre Klagen einbringen. Erklärt dieser die Vereinbarung für ungültig, hätte das für Österreich und die Gesellschafter der Kaprun AG gravierende Konsequenzen.

Mächtiger Verbund Verstärkt werden die Vorgänge um Kaprun und das unwürdige Feilschen um die Entschädigung für die Opfer außerhalb Österreichs in den Medien aufgegriffen. In Österreich selbst wird darüber leider kaum berichtet. Denn eine solche Berichterstattung könnte die Idylle stören, dass Österreich die attraktivste Ferienadresse für Winterurlaub ist. Nicht unerwähnt sollte man auch lassen, dass der Verbund in allen großen österreichischen Medien ein fleißiger Auftraggeber an Inseraten ist. Aber es wäre zu billig, das Schweigen von österreichischen Medien damit zu begründen. n

Juristische Tricks Die gefinkeltsten Anwälte Österreichs versuchen mit allen juristischen Tricks, die Japaner einzubremsen. Vorsorglich hatten diese bereits im Jahr 2003 beim Gericht KLIPP November 2009

Lesen schärft den Blick

Opfer wollen sich mit fragwürdigen Freisprüchen im Fall des Seilbahnunglücks von Kaprun nicht abfinden Spiegel Online, 07. 11. 2009: Neun Jahre nach dem Brand der Zugseilbahn im österreichischen Kaprun, bei der 155 Menschen ums Leben kamen, wollen Hinterbliebene der Opfer vor den Europäischen Gerichtshof gehen. Auslöser ist eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft Linz vom vergangenen Montag, die mit Rückendeckung des österreichischen Justizministeriums das Verfahren gegen vier Gerichtsgutachter eingestellt hatte. Die Gutachter waren angezeigt worden, weil sie im Strafprozess gegen Verantwortliche der Gletscherbahn, des österreichischen Zugherstellers, des österreichischen TÜV und des Wiener Verkehrsministeriums falsche Aussagen zugunsten der Angeklagten getroffen haben sollen. Alle 16 Angeklagten waren im Jahr 2004 mit der Begründung freigesprochen worden, sie hätten den Brand nicht vorhersehen können. Damit wollen sich viele Hinterbliebene nicht abfinden. „Ich verkrafte es als Jurist nicht, dass ein Rechtssystem so missbraucht wird wie in diesem Fall bei uns in Österreich“, begründet der Wiener Rechtsanwalt Gerhard Podosovnik, der 80 Hinterbliebene vertritt, den Weg nach Straßburg. Mittlerweile steht fest, dass der Richter des damaligen Verfahrens im Nebenberuf als Touristenführer arbeitete. Außerdem hatte einer der Hauptgutachter, der maßgeblich zur Entlas-

tung der Angeklagten beigetragen hatte, immer wieder Aufträge aus der Obersten Seilbahnbehörde im Wiener Verkehrsministerium erhalten. Drei Mitarbeiter dieses Ministeriums saßen auf der Anklagebank. Hinzu kommen die Ergebnisse einer aufwendigen Ermittlung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Heilbronn. Demnach gab es keinerlei Hinweise darauf, dass ein Defekt eines Heizlüfters des deutschen Herstellers Fakir das Desaster ausgelöst hatte, wie dies die österreichischen Gerichtsgutachter behaupteten. Die deutsche Justiz hatte nach einer Anzeige aus Österreich gegen Fakir ermittelt. Die deutschen Ermittler kamen dagegen zu dem Schluss, dass die österreichischen Gutachter entscheidende Indizien ignoriert hatten. So hatten die Sachverständigen nicht erwähnt, dass durch den Einbau des Heizlüfters in den Zug das VDE-Prüfzeichen erloschen war. Spuren von Hydrauliköl in dem Heizlüfter des Schwesterzuges, die aus darüber liegenden Leitungen stammten, hätten die Gutachter fälschlicherweise als unerheblich für die Brandentstehung abgetan. Nach Ansicht der deutschen Ermittler war dieses Öl jedoch aller Voraussicht nach in den nicht mehr tropfdichten Lüfter geflossen und hatte diesen entzündet.

23


POLITIK

250.000 Arbeitslose in Österreich, 34.000 in der Steiermark und die Zahl steigt noch immer Welche Dramatik und wie viele Schicksale sich dahinter verbergen, niemand weiß es. Das Leid hat bei derartigen Dimensionen leider kein Gesicht. Eine Zahl lässt es nur erahnen: Knapp 250.000 Menschen leben in der Stadt Graz. Man stelle sich vor, kein Einziger hat einen Job, alle müssen zu Hause bleiben. Knapp 34.000 sind es allein in der Steiermark, so viele Menschen, wie in Leoben und Umgebung leben.

E

xperten sprechen heute von der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Zum Glück vergessen die Menschen rasch, denn im Jahr 2005 waren in Österreich 361.000 Menschen arbeitslos. In der Steiermark waren es knapp 54.000. Damals war eine Politik ohne Augenmaß der Auslöser, nur auf Eliten ausgerichtet. Jetzt sind es die verhängnisvollen Spekulationsgeschäfte der internationalen Finanzwelt, die dem Einzelnen das Leben schwer machen. „Ich hab in den letzten Monaten dutzende Bewerbungen geschrieben, doch bis auf einige Vorstellungsgespräche ist nichts dabei herausgekommen“, schildert Ursula S., 34, alleinerziehende Mutter, ihr derzeitiges Schicksal. Sie war davor noch nie arbeitslos gewesen. „Ich hab gedacht, das kann mir einfach nie passieren, weil ich ja arbeiten will und fast jede Arbeit annehmen würde. Denn der Gang zum Arbeitsmarktservice, das Warten dort, die oft demütigende Behandlung – das ist für mich ganz, ganz arg. Ich will niemandem zur Last fallen, sondern

Große Zahle

einfach mein Geld für meine Kinder und mich verdienen, damit wir einigermaßen sicher leben können.“

Arbeitslosenrate nähert sich 10-Prozent-Marke Zum Stichtag Ende Oktober ist der Bestand an vorgemerkten Arbeitslosen in der Steiermark gegenüber dem Vorjahr um +21,7% auf 33.523 Personen (Frauen 15.189, Männer 18.334) gestiegen. Die steirische Arbeitslosenquote betrug 6,6% (Frauen 6,4%, Männer 6,8%). Rechnet man auch die in Schulung Stehenden dazu, nähert sie sich der 10-Prozent-Marke. Die höchsten Zunahmen nach Berufsobergruppen haben Metall/Elektro-, Büroberufe, TechnikerInnen, Handels-, Hilfsund Reinigungsberufe zu verzeichnen. Bei den Jugendlichen ist die Arbeitslosigkeit um +15,4% (873 Personen suchen eine Lehrstelle) gestiegen, bei den Personen im Haupterwerbsalter um +24,3% und bei den Älteren um +18,8%. An Schulungsaktivitäten des AMS haben 10.412 Personen teilgenommen, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von +41,7%. AMS-Geschäftsführer Karl Heinz Snobe: „Nach der krisenbedingten Schrumpfung des Stellenmarktes im ersten Halbjahr hat sich die negative Entwicklung auch hier vorerst einmal etwas eingebremst.“

Einzige Chance heißt Wachstum Die heutige Situation mit hoher Arbeitslosigkeit und zu wenigen Arbeitsplätzen ist nicht vom Himmel gefallen, ist nicht nur das Ergebnis marktwirtschaftlicher Kräfte. Diese Konstellation hat viel mit der restriktiven Geld- und Fiskalpolitik der letzten Jahre zu tun, welche das Wachstum in der Realwirtschaft bremste. Warum? Löhne sind nämlich nicht nur ein lästiger Kosten-

faktor, sondern sie sind auch ein wichtiger Teil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Die praktizierte Politik führt in einer Spirale zu immer weniger Beschäftigung und zu höherer Arbeitslosigkeit. In einer unterbeschäftigten Volkswirtschaft, so wie wir sie haben, bleiben anfangs jene mit Handicaps auf der Strecke. Das sind die schlecht Ausgebildeten, die Älteren, jene, die nicht flexibel und mobil genug sind, weil ihre Familienverhältnisse oder andere Umstände es nicht erlauben.

Die Dramatik: Mehr und mehr trifft es auch die gut qualifizierte Mittelklasse.

Kaufkraft stärken Weil es immer heißt „Arbeit muss billiger werden“: Österreich hat eine mehr als 20-jährige Periode der Einkommensumverteilung zu Lasten der Arbeitnehmereinkommen hinter sich. Gestiegen hingegen sind ganz kräftig die Vermögens- und Gewinneinkommen. Das lässt sich eindeutig nachweisen, denn der Anteil


des Einkommens aus unselbstständiger Arbeit am Volkseinkommen, also am Bruttoinlandsprodukt, ist in den letzten Jahren etwa um acht Prozent gesunken. Doch darüber kann sich niemand freuen, denn je niedriger die Reallohnentwicklung ist, umso geringer ist auch die Kaufkraft der Leute. Wenn dann noch dazukommt, dass sie Angst haben um ihren Arbeitsplatz und Angst um die Zukunft, dann tritt eben das ein, was wir jetzt erleben: Zurückhaltung bei den Reallöhnen führt zu einem Zurückhalten beim Konsum, und Zurückhaltung beim Konsum führt zum weiteren Niedergang der Ökonomie, was wiederum zu geringeren Reallöhnen führt usw.

Die Teufelsspirale Nie war es leichter, Entlassungen und Lohnkürzungen vorzunehmen, das Beispiel von Industriellen-Präsident Veit Sorger, der einen Wegfall der Überstunden-Bezahlung fordert, zeigt es deutlich. Früher, da musste es sich jeder Unternehmensführer zwei Mal überlegen, den Mitarbeitern das Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu streichen. Heute muss er keinen Arbeitskampf mehr fürchten, die Firmenchefs drohen einfach damit, sich woanders anzusiedeln. Die Arbeitnehmer geben rasch nach. Weltweit gibt es reichlich Arbeitskräfte und dieser Wettbewerb und diese Drohung wirken lohndämpfend. Die Konsequenz: In Österreich haben sich in den letzten Jahren die Löhne und Einkommen so schwach entwickelt wie nie zuvor. Was wiederum dazu führt, dass sich Investitionen erst recht nicht lohnen. Denn wenn den Kunden das Geld zum Einkaufen fehlt, dann ist es ja aus Sicht der Unternehmer falsch, neue Fabriken zu bauen.

andere Beschäftigungsformen – billigere – ersetzt. Ein Teufelskreis. Weil die Kosten durch die geringeren Einnahmen explodieren, werden die Leistungen der Sozialsysteme gekürzt. Auch die Leistungen der Krankenversicherung werden gesenkt und es ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen.

Dänemark erfolgreich mit anderem Weg

„Anstieg der Arbeitslosigkeit flaut ab“, so AMS-Chef Karl Heinz Snobe.

Hinzu kommt, dass auch die Verbraucher die Vorsicht übertreiben. Anders als in früheren Krisen, als die Menschen an ihre Ersparnisse gingen, um diese Talsohle zu überbrücken, ist nun die Sparquote zuletzt gestiegen. Selbst wer einen Job hat, unternimmt derzeit alles, um sich finanziell abzusichern. Wenn sich eineinhalb Millionen Pensionisten darauf einstellen müssen, dass sie kaum eine Erhöhung im nächsten Jahr erwarten können, dann sparen auch sie – was verhängnisvoll ist – noch fleißiger.

Große Täuschung Die Regierung jubelte stets darüber, weil die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse sogar gewachsen ist. Doch was verbirgt sich dahinter? Die Teilzeitjobs, die Minijobs und die Geringfügigkeitsjobs lassen zwar die Zahlen nach oben klettern, doch zur Absicherung und Finanzierung des Sozialsystems tragen sie viel weniger bei als erwartet. Die Folge: Immer weniger regulär Beschäftigte müssen unser Sozialsystem finanzieren. Also müssen die Beiträge steigen, wird die reguläre Arbeit immer teurer. Und deshalb wiederum wird sie zusehends durch

Dort werden die Sozialsysteme nicht mehr über die Sozialabgaben finanziert, sondern über die Mehrwertsteuer. Was damit bewirkt wird: Jeder ist dann gleichsam an der Finanzierung beteiligt – egal, ob er Angestellter oder Beamter, Selbstständiger oder Rentner ist. Entsprechend preiswerter wären dann wieder offizielle Arbeitskräfte und auch Vollzeitjobs würden wieder konkurrenzfähig. Die Dänen haben die Reform des Arbeitsmarktes gut bewältigt. Es ist zwar richtig, dass der Kündigungsschutz in Dänemark mehr oder weniger abgeschafft worden ist, aber dänische Arbeitslose erhalten bis zu 90 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens und werden auch nach einem Jahr nicht zu Almosenempfängern. Sie haben so lange Anspruch auf Zahlung, Ausbildung und Vermittlung, bis sie wieder Arbeit haben. Die dänische Arbeitsmarktpolitik ist um etwa 40 Prozent teurer als die österreichische, dafür ist die Arbeitslosenquote aber auch entscheidend niedriger. Sie beträgt 3,3 Prozent und ist damit „die beste“ in Europa. In Abstimmung zu dieser Politik sind auch die Steuern höher als bei uns, aber Dänemark hat seine Sanierung nicht gegen, sondern mit seinen Arbeitnehmern geschafft. Denn die Lohneinkommen steigen seit Jahren weit mehr als die Inflationsrate, der wachsende Reichtum

aus der steigenden Produktivität erreicht die ganze Bevölkerung. Die Dänen konnten ihre Verschuldung sogar verringern.

Wer profitiert vom Sozialstaat? Es geht einzelnen politischen Gruppierungen in Österreich um ein Gefügigmachen der Arbeitnehmer. Ob das die richtige Politik ist, sei dahingestellt, weil damit auch der Solidaritätsgedanke durchlöchert wird und damit das rechte Lager gestärkt wird. Aber wer profitiert bisher vom Sozialstaat, nur die Schwachen oder auch die Starken? War der Sozialstaat – und das muss man doch sehen – nicht der über lange Zeit recht gelungene Versuch, eine hoch differenzierte Gesellschaft zu befrieden, sie auf eine gemeinsame Idee, auf ein gemeinsames Projekt zu verpflichten – auf die soziale Demokratie. In dieser sozialen Demokratie wurden individuelle Risiken über Umlagen minimiert, und von der sozialen und kulturellen Infrastruktur profitierten auch die Wohlhabenden, die sich zudem im sozialstaatlichen Frieden nicht hinter hohen Mauern zu verschanzen brauchten, wie das in den USA der Fall ist. Der öffentliche Reichtum an kommunalen und nationalen Einrichtungen, die im unteren Bereich vernünftige Verteilung der Lebensrisiken Krankheit und Alter, das sind keine Wohltaten, das ist kein Schutzgeld, damit die Armen den Reichen nicht die Kehle durchschneiden, sondern es ist die Verwirklichung des durchaus bürgerlichen Gedankens, dass Österreich auch eine Arbeitsgemeinschaft ist, dass der öffentliche Reichtum für alle die Macht der wenigen ausgleicht. Österreich ist ja nicht zufällig das siebentreichste ❖ Land der Welt.

POLITIK

n haben leider kein Gesicht


Wichtiger Etappensieg durch Gerichtsurteil in Graz

Im Namen der

Wirtschaft

Euro Success ist e Erstmals hat damit in Österreich eine Richterin offiziell als Multi Level Marketing vorgegebene Aktivitäten durch Urteil als Pyramidenspiel entlarvt. Das Urteil gegen das Unternehmen Euro Success, in Unterpremstätten bei Graz ansässig, fußt auf juridischer Akribie und auch logischem Sachverstand. Zitat aus dem Urteil: „Bei den Tätigkeiten der beklagten Partei handelt es sich um ein Pyramidenspiel, das ein verbotenes Glücksspiel im Sinne des § 879 Abs. 1 darstellt.“ Euro Success muss laut Urteil klagenden Geschädigten tausende Euro zurückerstatten.

A

ngestrengt und finanziert wurde dieser Prozess vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Steiermark, nachdem sich dort reihenweise Geschädigte meldeten. Die Arbeiterkammer Steiermark übernahm die Kosten für das gerichtliche Einschreiten. Euro Success muss nun jenen Personen, die vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer bei Gericht vertreten wurden, auch klarerweise die Kosten rückerstatten.

Gier frisst Hirn Klipp hatte sich den Hokuspokus versteckter Pyramidenspiele an mehreren Wochenenden angesehen. Jungen und zum Teil unerfahrenen, in Finanznöten steckenden Menschen wird da Wochenende für Wochenende eine finanziell sorglose Zukunft mit gewaltigen (Zusatz-) Verdienstchancen in tausenden 26

Euro pro Monat vorgegaukelt. Unser Befund: Hände weg, denn nur einige Wenige kassieren dabei, wie eben Pyramidenspiele. Allzu viele schauen durch die Finger, kriegen nicht einmal ihren Einsatz zurück – 5.700 Euro sind viel Geld und oft auch über einen Kredit finanziert. Butterfly Group, Agatos, Eurosuccess sind einige der Zaubernamen, die auch in Graz und Umgebung mit umstrittenen Methoden auftreten. Die großen Bosse sitzen in Deutschland, in der Schweiz oder auch in Slowenien. Mittlerweile soll auch Wien zu einem Betätigungsfeld geworden sein, nachdem in Graz und der Steiermark die Menschen vorsichtiger geworden sind. Das Urteil selbst ist noch nicht rechtskräftig, da der Verlierer die Möglichkeit hat, in die Berufung zu

gehen. Da ja auch andere versteckte Pyramidenspiele nach dem gleichen Prinzip vorgehen, scheint es ratsam, dass weitere Menschen, die sich durch Euro Success geschädigt fühlen, ebenfalls zu Gericht gehen sollten, auch beispielsweise Mitspieler von Butterfly, Agatos oder anderen Ablegern.

Zufriedenheit Diese gibt es bei den Gegnern über das Urteil, das klar festhält: Die so genannten Seminargebühren in Höhe von rund 5.500 Euro, die jeder Teilnehmer einzahlen muss, sind rechtlich als Einsatz für das Pyramidenspiel zu werten. „Endlich einmal hat da die Justiz die nötige Klarheit geschaffen“, sagt Herr Kröll, der mit Flugzetteln und Ankündigungen vor den Veranstaltungsräumen die Betreiber dieser Pyramidenspiele auch gehörig unter Druck gesetzt

hat. „Ich will einfach die Menschen davor warnen, sich einem solchen Spiel anzuschließen, weil es aus meiner Sicht betrügerisch ist.“ Die Betreiber selbst verhielten sich dreist, sie versuchten Kröll sogar wegen Störung der Geschäftstätigkeit anzuzeigen. Doch die Anzeige wurde zurückgelegt. „Ich bin von Vertretern von Euro Success auch mehrmals mit dem Auto verfolgt worden und man wollte mich gleichsam einschüchtern.“

Flughafen-Chef reagierte In Graz-Thalerhof am Flughafen hielt die Gruppe Butterfly und Agatos ihre Geschäftstreffen in den VIP- und Konferenzräumlichkeiten ab. Der Flughafen ist logischerweise eine sehr attraktive Location, die Interessenten von Pyramidenspielen oft entsprechend beeindruckt. Nachdem die Flughafen-VerantwortKLIPP November 2009


ein Pyramidenspiel.

§

auszug aus dem Urteil des Bezirksgerichts Graz Ost (30. 9. 2009, GZ 207 c 169/09 w)

rechtliche Beurteilung

Die beklagte Partei ist schuldig, der klagenden Partei einen Betrag von 5.530 Euro samt 4 Prozent Zinsen seit 6. 8. 2008 zu bezahlen, sowie die mit 2.984,77 Euro bestimmten Verfahrenskosten (darin enthalten 257 Euro an USt-freien Barauslagen, 9 Euro an USt-pflichtigen Barauslagen und 454,63 Euro an USt) zu ersetzen, dies alles binnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution.

Bei den Tätigkeiten der beklagten Partei handelt es sich um ein Pyramidenspiel, das ein verbotenes Glücksspiel im Sinne des § 879 Abs. 1 ABGB darstellt. Die zivilrechtliche Unerlaubtheit eines Spiels wird nicht allein daran gemessen, ob die Tätigkeit der Beklagten einen speziellen Straftatbestand erfüllt. Vielmehr sind jene Spiele im Sinn des § 1147 Abs. 2 ABGB verboten, die den in § 168 Abs. 1 StGB und in § 1 Abs. 1 GlücksspielG angeführten Cha-

lichen die vorliegenden Unterlagen der Praktiken gesichtet hatten, kündigten sie umgehend die Kooperation mit Butterfly und Agatos.

von Gerichten wegen Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung verurteilt. Denn die Hintermänner dieser internationalen PyramidenspielOrganisationen verfügen logischerweise über große finanzielle Mittel. Beim Versucht Wagner mundtot zu machen, lief er sogar Gefahr, wegen Nichtzahlenkönnens von hohen Ehrenbeleidigungsstrafen ins Gefängnis zu müssen. Mit dem Urteil in Graz stellen sich Wagners Recherchen und Analysen als richtig dar.

Zufriedenheit gibt es auch bei Zdenek Wagner aus Berlin, der seit Jahren als Einzelkämpfer gegen die Pyramidenspiele auftritt und da in diesem Zusammenhang sogar von einem anonymen Kriminellen, der sich in seine Wohnung Zutritt verschafft hatte, niedergeschlagen wurde. Wagner wurde schwerst verletzt, er vermutet, dass die Auftraggeber eben aus dem Kreis der Pyramidenspiele kamen. Bis heute sind sie nicht gefasst. Wagner bereitet den Pyramidenspiel-Verantwortlichen seit Jahren mit seinen Internet-Foren, Websites, mit seinen Blogs und Aufrufen große, große Probleme. Durch zu gewagte Formulierungen wurde er allerdings in Deutschland KLIPP November 2009

rakter haben, bei denen also Gewinn und Verlust ausschließlich oder vorwiegend vom Zufall abhängen (SZ 54/157; SZ 63/139). Dies trifft auf das von der beklagten Partei organisierte Pyramidenspiel zu. Die zur Wahrung oder Erhöhung der eigenen Gewinnchance notwendige Anwerbung neuer Mitspieler hängt nämlich nicht nur von den Fähigkeiten des werbenden Mitglieds ab, sondern ist durch die Anzahl der vorhandenen Interessenten begrenzt. Es entspricht der allgemeinen Lebenserfahrung, dass die Zahl der Mitspieler nicht beliebig vermehrbar ist. Die Gewinnchance der Mitspieler insgesamt hängt daher bei jedem nach dem Schneeballsystem funktionierenden Pyramidenspiel letztlich vom Zufall ab, wenn man die Inkaufnahme des unausweichlichen Verlustes der letzten Teilnehmer nicht überhaupt als Betrug wertet. Es kommt dabei auf eine Gesamtschau an, die nicht nur die ersten Teilnehmer mit intakten „Gewinnchan-

cen“, sondern auch die Spieler einer späteren Phase berücksichtigt, deren Verlust praktisch vorprogrammiert ist. Eben diese Gesamtschau verbietet es auch, die organisatorische, verwaltende Tätigkeit der beklagten Partei vom eigentlichen „Spielbetrieb“, der von der MP-Production GmbH durchgeführt wurde, zu trennen. Der Kläger wurde für die Teilnahme am streitgegenständlichen Pyramidenspiel gewonnen, hatte dafür einen Einsatz zu leisten und dazu die Jahresgebühr für die Vertriebspartnervereinbarung nach Punkt 6.3. (Beilage./3) zu entrichten. Die Vertriebspartnervereinbarung war Voraussetzung für die Beteiligung am verbotenen Spiel und damit so eng verflochten, dass die Nichtigkeit das gesamte Vertragsverhältnis erfasst, weshalb von der Nichtigkeit des gesamten zwischen den Streitteilen abgeschlossenen Vertrages auszugehen ist (RS 0102179). Die „Eurolehrgangsgebühr“ ist rechtlich als Einsatz für das Pyramidenspiel zu werten.

schon pikant ist, wenn zwei Unternehmen, die verbotenes Glücksspiel betreiben (das Urteil in Graz bestätigt dies) und damit jenseits des Gesetzes stehen, sich bekämpfen. Staatsanwalt und Finanz haben ihre Ermittlungen intensiviert, dem Vernehmen nach geht es nun auch um Geldwäsche und den Ver-

dacht des Mehrwertsteuer-Betrugs im große Stil. Denn meist fließen die Beiträge der Spieler – getarnt als Provisionen und Honorare für Seminare und Vorträge – zu einem großen Teil ins Ausland. Dort landen sie bei Briefkastenfirmen, die ihren Sitz in Steueroasen haben.

schwere Konflikte Aufgrund des zunehmenden öffentlichen Drucks sehen sich die Verantwortlichen der verschiedenen Pyramidenspiele in die Enge getrieben. Gegenseitig beschuldigt man einander des unlauteren Wettbewerbs – was an und für sich 27

Wirtschaft

Republik:


WIRTSCHAFT

90 Jahre Gaulhofer – auch in Zukunft ist Großes geplant

Von Familie zu Familie W

ir haben uns die Weiterentwicklung und Optimierung von Energiesparfenstern zur Aufgabe gemacht. Unser oberstes Credo ist die Verbindung von höchster Funktionalität und Qualität mit exklusivem Design. Selbstverständlich steht bei jedem Produkt der Kundenwunsch im Vordergrund. Dabei werden wir den hohen Ansprüchen in den Bereichen Wärmeschutz, Schallschutz und Einbruchsicherheit gerecht“, erklärt Geschäftsführer Manfred Gaulhofer anlässlich des Jubiläums 90 Jahre Gaulhofer Fenster- und Türelemente in der Kreativbox. Mit einer Produktion von 240000 Fenster- und

Türeinheiten im Jahr nimmt Gaulhofer den zweiten Platz in Österreich ein. Doch nicht nur die Österreicher zählen auf die Innovationen von Gaulhofer. Der Exportanteil liegt bei 35% und soll in den nächsten drei Jahren auf 40 % angehoben werden. Die Kernmärkte sind Deutschland, die Schweiz, Italien und Frankreich. Doch die Steigerung des Exportanteiles ist nur eines der ehrgeizigen Ziele, die die Holding bis 2012 verwirklichen will. Insgesamt soll der Umsatz von 70 Millionen Euro verdoppelt werden. Mit der angestrebten Verdoppelung der Werksauslastung geht auch die Mitarbeiterentwicklung einher, die eine Verdreifachung

der Investition nach sich zieht. Erarbeitet werden die Konzepte großteils in der Kreativbox, einem zusätzlichen Gebäude neben dem Werk in Übelbach, in das sich die führenden Köpfe der Gaulhofer Industrie-Holding zurückziehen können. Errichtet aus Glas und Holz holt es die Natur in den Raum. Auch der preisgekrönte Imagefilm vermittelt die Verbundenheit mit der Natur auf subtile Art und Weise. Lässt die Köpfe frei werden und erlaubt ein anderes Denken als in den Büros. Glas, das in die superleichten und schlanken Träger der Box eingeklebt ist, versinnbildlicht ebenfalls das „andere Denken“ der Holding. „Hier ziehen wir uns

zurück, wenn es um Querdenken geht, wenn wir unsere Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten möchten und wenn unsere Kreativität gefordert ist“, erklärt Geschäftsführer Hans Heiling weiter. Die letzte Kreation daraus ist die aus drei Produkten bestehende „Edition 90“. Wenn man Übelbach in Richtung Graz verlässt und seinen Blick über das Tal schweifen lässt, dann kommt man um den Gedanken nicht

Du sollst nicht töten – Lebe deine Verantwortung

(von li. nach re.): Othmar Ederer, GRAWE-Generaldirektor; Ministerialrat Heinz Stiefelmeyer, Preisträger 2009; Franz Harnoncourt-Unverzagt, GRAWEAufsichtsratspräsident und Juryvorsitzender.

1273 Menschen sind in den letzten 15 Jahren auf Steiermarks Freilandstraßen ums Leben gekommen. Zumeist auf Strecken, die gut bekannt waren. Jeder Tote ist einer zu viel. Deshalb gibt es auch heuer wieder zahlreiche Aktionen, um aufmerksam Peter Felber (Kuratorium für Verkehrssicherheit), Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Gerhard Draxler (ORF) zu machen. „Neben dem positiven Ansporn muss manchmal auch mit negativen Slogans darauf aufmerksam gemacht werden, dass jeder, der ein Auto lenkt, auch eine Waffe in der Hand hat. Der sorgsame Umgang damit muss bewusst gemacht werden“, mahnt Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder. Heuer wird neben den weißen Kreuzen, die flächendeckend für jeden Toten auf der Straße in der Steiermark aufgestellt wurden, auch ein TV-Spot gesendet, der unter die Haut geht. „Du sollst nicht töten! Lebe deine Verantwortung!“ wird bis Mitte Dezember vor „Steiermark Heute“ ausgestrahlt. ❖

v. li.: Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg, KR Günther Grassl, Aufsichtsratschef, Vorstandsvorsitzender Gerhard Reiner, Bgm. Siegfried Nagl, Stadträtin Sonja Grabner, Vorstandsdirektor Michael Klampfl, Stadtrat Gerhard Rüsch.

Ausgezeichnet Exklusive Weinverkostung D M er heurige GRAWE Award – mit 10.000 Euro dotiert – geht an Heinz Stiefelmeyer, den Leiter des Hochwasserschutzes in Österreich. „Durch seine weit über das normale Amtsverständnis hinausgehende Arbeit konnte besonders das Projekt HORA (Hochwasserrisikozonierung Austria) umgesetzt werden. Hierbei handelt es sich um eine digitale Gefahrenlandkarte im Internet. Damit besteht die Möglichkeit, mittels Adresseingabe eine erste Gefahrenabschätzung für das Risiko einer möglichen Überschwemmung zu bekommen“, so Othmar Ederer, GRAWE-Generaldirektor. ❖

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PS-Geschäftsführer Manfred Fröhlich versteht nicht nur etwas von Personalverleih, er ist auch ein Kenner des Weines. Daher lud er seine Mitarbeiter und Kunden im Rahmen eines kleinen Weinseminars zu einer exklusiven Weinverkostung. Zur wirtschaftlichen Situation sagte Fröhlich: „Trotz aller Schwierigkeiten 2009 haben wir uns gut behauptet und nehmen das neue Jahr aus einer guten Ausgangssituation in Angriff.“ ❖

Winzer Stefan Potzinger und MPSGeschäftsführer Manfred Fröhlich

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WIRTSCHAFT

Die eigene Region mit guten Ideen wirtschaftlich stärken

Einst Vision – Heute Realität

herum, dass die Gaulhofer Holding einen wichtigen Stellenwert in dieser Region innehat. Von den insgesamt 500 Mitarbeitern, die das Familienunternehmen beschäftigt, arbeiten ungefähr 300 in Übelbach. Ohne diesen Betrieb würde es in dieser Gegend sicher ziemlich trostlos aussehen. ❖

Foto: Biomasseverband

Das Führungsteam (v.l.n.r.): Josef Prielinger, Franz Knödler, Hans Heiling, Manfred Gaulhofer.

Ing. Reinhard Koch

ÖKR Karl Totter

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isionen sind nicht nur etwas wirt kommt das Rohmaterial wie Geld bleiben also im regionalen für Fantasten – man muss zum Beispiel Kreislauf. solche auch haben, wenn es der Auch Güssing im Burgenland bieum die Realisierung von Umwelttet eine Erfolgsgeschichte an, die schutz-Maßnahmen in einer Rebereits international große BeachSteirische gion geht. Den Umweltschutz tung findet. „Es scheitert oft am Öffis seit 2008 im Aufwind: und die Kaufkraft in einer Mut zu handeln und an der Region zu verknüpfen, konsequenten Überzeudas schien vor wenigen gungsarbeit, die damit Jahren noch nur etwas verbunden ist“, weiß für Utopisten zu sein. Reinhard Koch, GeMehr Fahrgäste, mehr Einnahmen – das ist die erfreuliGenau solche Typen schäftsführer des che Bilanz des öffentlichen Verkehrsverbundes traten beim jüngsEuropäischen Zentten Energytalk in Nach kleinen Rückgängen bei den Fahrgastzahlen im Verbundjahr rums für erneuerden Räum2007 war das Jahr 2008 wieder das Jahr der Öffis. Sowohl bei den bare Energien in lichkeiten des Einnahmen (plus 8,71%) als auch bei den beförderten Personen (plus Güssing. „Als wir Raiffeisen4,13%) war ein Plus festzustellen. begonnen haben, verbandes SteiDie Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen sind um 8,71 Prozent auf unsere Visionen ermark in Raa55,21 Millionen Euro gestiegen. Dabei kam es in allen Tarifzonenbereivon der eigenen ba aufs Podichen zu Zuwächsen; am größten waren diese im stadtgrenzüberschreitenEnergieversorum. Einer ist den Verkehr von/nach Graz und in Leoben (Tarifzone 102). gung in der ReKarl Totter, SeNach Unternehmen betrachtet, konnten die städtischen Verkehrsuntergion zu leben, nior Manager nehmen eine Einnahmensteigerung von mehr als 10 Prozent für sich kämpfte Güssing der Südsteiriverbuchen, dahinter die ÖBB mit einem beachtlichen Plus von 6,36 mit starker Abschen EnergieProzent. wanderung, weil und EiweißerDie Mehrerlöse bei den Halbjahres- und Jahreskarten hatten einen es kaum Arbeitszeugung Reg. fast 40-prozentigen Anteil am Umsatzplus für das Jahr 2008. plätze in unserer GenmbH. GeGrund dafür war die Minus-10%-Rabattaktion. Gegend gab. Hatten meinsam mit dem Ein Umsatzeinbruch zu Lasten der Wochen- und Monatskarten wir vor zehn Jahren Bürgermeister von war im Jahr 2008 jedoch – gleichsam erfreulich wie übernoch einen einzigen Mureck schaffte er es, raschend – noch nicht erkennbar; im Gegenteil: auch Wirtschaftsbetrieb, so dass die Gemeinde heudiese preislich attraktiven Zeitkarten konnten 2008 haben wir heute mehr als te 90 Prozent der Hausein Umsatzplus von 4,45 Prozent einfahren. 70 Betriebe. Allein in den halte mit der benötigten EnEbenso weiter im Aufwind sind die Umletzten zwei Jahren sind satzzahlen von Stunden- und 10ergie versorgt. „Damit stärken mehr als 200 neue ArbeitsplätZonen-Karten (+ 7,84%). wir die Wirtschaft vor Ort, es ze rund um das Zentrum der erbleiben Arbeitsplätze erhalten und neuerbaren Energien entstanden. Geld, das sonst aus der Region abInsgesamt sind es mehr als 1500 fließt, bleibt hier“, so Karl Totter. Arbeitsplätze, die in den letzten „Heute haben wir eine Raps, dieser wird weiterverarbeitet, zehn Jahren geschaffen wurden.“ Biodieselanlage und eine Öko- getrocknet und gelagert. Danach „Aber nicht nur Visionäre streben stromanlage, die uns mit Energie muss das getrocknete Material in die nach Nachhaltigkeit, auch die heiversorgen.“ Pflanzenölpresse und kommt dann mische Politik ist sich dessen beAllein bei der Biodieselanlage als Biodiesel oder Pflanzenöl wieder wusst“, versprach Landesrat Johann ❖ schließt sich der Kreis. Vom Land- zum Landwirt zurück. Produkt und Seitinger.

71 Millionen Fahrgäste – plus 4,13%

Volksbank Graz-Bruck „wappnet“ sich

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ürgermeister Mag. Siegfried Nagl verlieh der Volksbank Graz-Bruck, die heuer ihr 100jähriges Bestehen feiert, das Recht zur Führung und Verwendung des Grazer Stadtwappens. Diese hohe Auszeichnung der Stadt Graz erhielt die Regionalbank genau am 85. Weltspartag verliehen. Klar definierte Kernkompetenzen und Grundwerte prägen ein Jahrhundert erfolgreiche Bankgeschichte. Vertrauensbildende Maßnahmen in der Region und Sicherheit spielen dabei eine besondere Rolle. Vorstandsvorsitzender KR Dir. Dr. Gerhard Reiner: „Wir freuen uns sehr über diese Ehrung im Jubiläumsjahr. Wir werden auch in den nächsten Jahren visionäre Akzente setzen – jedoch immer mit Blick auf Bewährtes.“ ❖

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THEMA DER ANZEIGENREDAKTION

Mit der Kraft des steirischen Panthers

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itte Oktober hielt die Team Styria GmbH ihren „Tag der offenen Tür“ ab. Diese Veranstaltung wurde speziell genutzt, um die neue Werbelinie der Team Styria GmbH einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ein sehr dynamischer schwarzer Panther wurde in Anlehnung an das steirische Wappentier in das bereits bekannte Logo aufgenommen. Der Panther in seiner sehr agilen, kraftvollen Art symbolisiert die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Insbesondere die Flexibilität, rasche Anpassungsfähigkeit und die Schaffenskraft des Unternehmens werden mit dem neuen „Panther“ zum Ausdruck gebracht. Auch der Slogan „Mit der Kraft des steirischen Panthers“ spiegelt sowohl die Wirtschaftskraft wie auch die Kraft der sozialen Kompetenz wider. An je einem Tag konnten sich die Besucher an jedem Stand-

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ort einen Überblick über die Leistungen der Team Styria GmbH verschaffen. Insgesamt konnten in den Standorten Kapfenberg, Spielberg, Trieben und in der Zentrale in Graz mehr als 600 Besucher begrüßt werden. Neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft konnten sich aber auch sehr viele persönlich interessierte Menschen einen Einblick in die

Schaffenskraft der Team Styria GmbH machen. Die Geschäftsführer betonen, dass sie den bereits intern vollzogenen Modernisierungssprung nun auch nach außen transparent machen wollen. Auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifizieren sich sehr gut mit dieser neuen, moderneren Linie. Dies zeigt sich insbesondere auch darin, dass die neuen

Streugeschenke auch von den eigenen MitarbeiterInnen angenommen werden. Ob T-Shirt, Krawatte oder Schal, alle tragen voller Stolz ein Zeichen „IHRES“ Unternehmens. Die für jedes Geschäftsfeld neu gestalteten Verkaufsunterlagen wie auch der neue Internetauftritt und der Imagefilm wurden von allen BesucherInnen sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen. v

Friedrich Petritsch, Standortleiter Team Styria Kapfenberg, NRAbg. Erwin Spindelberger, Siegfried Ebner und Bernhard Lambauer, Geschäftsführer Team Styria (v. l.)

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WIRTSCHAFT

Mitteilung Durch den in der Ausgabe Juli 2009 auf Seite 16 und 17 erschienenen Artikel mit der Überschrift „Hurra, wir werden alle Millionäre – Gier frisst Hirn bei versteckten Pyramidenspielen“ konnte beim Leser der Eindruck erweckt werden, dass Udo Deppisch und Thomas Krolewitz die führenden Köpfe eines Pyramidenspiel-Imperiums sind und Udo Deppisch und Thomas Krolewitz im Zusammenhang mit Umsätzen des Unternehmens Gem-Collection einer Steuerhinterziehung oder anderer Straftaten verdächtig sind. Udo Deppisch und Thomas Krolewitz erklärten damit im Zusammenhang, dass diese Behauptungen unrichtig sind und sie weder führende Köpfe eines Pyramidenspiel-Imperiums sind noch Vergehen der Steuerhinterziehung oder andere Straftaten zu verantworten haben. Klipp erklärt, dass es nicht beabsichtigt war, beim Leser den oben beschriebenen Eindruck zu erwecken.

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Leben & leute

Für Wein und Küche:

Echte Leidenschaft

Von Henry Sams

„We are Family“ wird im südsteirischen Weingut Schneeberger nicht als Schlagzeile verstanden, sondern authentisch gelebt.

In der Südsteiermark führen Heidi und Johann Schneeberger ein sympathisches Familienregiment. Der Gast kann sich bei ihnen doppelt freuen: über eine raffinierte Buschenschankkost und viele köstliche Qualitätsweine.

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it festem Schuhwerk führt uns Hans Schneeberger der Jüngere durch seine Weingärten. Stillschweigend, aber konzentriert folgen wir seinen Ausführungen. Der Sohn des Weingutes erzählt uns von den wichtigsten Arbeitsschritten am Rebstock – vom Ausdünnen, von der Laubarbeit, vom ständigen Bemühen nach der natürlichen Perfektion im Weinberg. Der Weg der Erkenntnis verläuft im Familienweingut von Johann Schneeberger gegen den Strom, in unserem Fall bis in den Weingarten – denn bereits dort beginnt die Qualität der Weine. Seit dem Jahre 1870 ist das Weingut Schneeberger im Familienbesitz. Heute ist die vierte und fünfte Generation rund um den Weinbau tätig. Die Familie leistet ständig wichtige Beiträge zum innovativen Fortschritt 32

im Weinbau, investiert viel Kapital und noch mehr Liebe in den Nährboden jetziger und künftiger Generationen. Als oberste Gralshüter geben Heidi und Johann Schneeberger die Richtung vor. Entscheidend für den großen Erfolg des rund 40 Hektar großen Weingutes mit angeschlossener Buschenschank ist die Kooperation aller Familienmitglieder, jeder Einzelne hat seinen festen Platz. „We are Family“ wird nicht als Schlagzeile verstanden, sondern authentisch gelebt. Oma Anna trägt ebenso ihr Scherflein bei wie alle Kinder und Schwiegerkinder von

Heidi und Johann Schneeberger: Sohn Hansi mit Ehefrau Sarina und Hund Duke, die Töchter Martina mit Ehemann Roman Gaschler sowie Margret und Walter Reinprecht mit ihren zwei Sprösslingen Johanna und Thomas. Wenn man alle beobachtet, wie sie zusammen ihrem Tagwerk nachgehen, alle Handgriffe aufeinander abstimmen, erkennt man die perfekte Teamarbeit. Hochprofessionell und zugleich harmonisch familiär. Das ist wohl auch nötig, denn die Betriebsgröße hat sich in den vergangenen Jahren nach und nach zu einer stattlichen erweitert. Produziert wird die ganze Bandbreite des steirischen Sortenspiegels. Welschriesling, Morillon, Sauvignon Blanc & Co. sind heute begehrte Tropfen. Die Qualität der Weine hat ein überaus hohes Niveau erreicht, das auch bei nationalen wie internationalen Weinbewerben von den Fachjuroren in Form von begehrten Auszeichnungen honoriert wird. Während der Höhenflug der Weine anhält, besitzt man Bodenhaftung bei deren Preisgestaltung. Beides genießt man am besten gleich vor Ort in der Buschenschank. Dort serviert uns Margret ihre Empfehlungen aus Keller und Küche.

Wein und Küche Das Weingut Schneeberger ist eine ebenso quicklebendige wie lohnende Adresse für Weinfreunde und Liebhaber südsteirischer Buschenschank-Kultur. Der Wein ist die Domäne der Familie Schneeberger. Wertvolles Betriebskapital sind Top­ lagen wie Flamberg, Spiegelkogel, Demmerkogel, Reschleiten, Hoff und Kittenberg. Von dort stammen einzigartige Weine mit Charakter und keine Duplikate internationalen Zuschnitts. Jeder einzelne Wein glänzt als Solist und Speisenbegleiter. Margret, die Tochter des Hau-

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LeBen & Leute

Gemeinnützige Grazer Wohnungsgenossenschaft ist 100 Jahre

Feierte mit Eisendle F

ür Ihr Wohnbefinden“ – so lautet der Slogan der Gemeinnützigen Grazer Wohnungsgenossenschaft GGW, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Nur 70 Jahre bringt der Maler Bernhard Eisendle auf die Kalender-Waage und er ist damit etwa im gleichen Alter wie die GGW-Zentrale in der Neuholdaugasse. Im völlig neu gestalteten Dachgeschoss stellte Eisendle – bekannt für seine Vielfalt im künstlerischen Schaffen – Werke von sich aus. „Die GGW selbst ist die zweitälteste Wohnbaugenossenschaft in der Steiermark“, wie Direktor Alois Samer anlässlich der Ausstellungseröffnung erklärte. Und er verwies darauf, dass die Genossenschaft in den letzten Jahren auch wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich arbeiten konnte. So war das abgelaufene Jahr sogar das beste in der Geschichte.

Foto: Sommer

ses, ist mit Wein und Küche bestens vertraut. Einerseits als Weinakademikerin, andererseits als gelernte Köchin. Mit ihrem Einfallsreichtum bereichert sie die Speisekarte mit vielen Schmankerln. Gemeinsam mit ihrer Schwester Martina serviert Margret Reinprecht den Gästen alle guten Gaben der Südsteiermark. Auch hausgemachte Delikatessen wie Pestos, Marmeladen, Konfitüren, Chutneys oder pikant-sauer Eingelegtes. Bleiben wir beim Wein. Im Glas habe ich einen Gelben Muskateller, den man mir zur Eierschwammerlsulz kredenzt. Eine gute Wahl. Der Wein duftet traubig und nach Kräutern wie Minze, Estragon, auch nach etwas Muskat, am Gaumen entdecke ich feine Zitrusnoten und zum Abgang hin glänzt er mit schlanker vibrierender Frische. Ein Klassiker, wie man ihn in der Steiermark schätzt und am liebsten trinkt. Am besten auf der großzügig angelegten Terrasse mit atemberaubendem Blick – hier genießt man nahezu südlichmediterranes Flair. Das macht die Sache noch sympathischer. v

Maler Bernhard Eisendle (links) mit dem GGW-Führungsduo Edith Hofer und Alois Samer.

Die GGW versorgt fast 10.000 Mitglieder mit leistbarem Wohnraum. Vor wenigen Monaten machte sie auf sich aufmerksam, als sie das Schwarzenegger-Geburtshaus in Thal bei Graz erwarb, nachdem es sonst keinen Interessenten gab. Die GGW wollte dort ebenfalls geförder-

te Wohnungen errichten, zeigte sich aber verständnisvoll und trat vom Kauf zurück, nachdem SuperfundEigentümer Christian Baha Interesse am Schwarzenegger-Geburtshaus anmeldete, weil er das Haus zu einem Schwarzenegger-Museum umgestalten will. v

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HINTERGRUND

Steirische Schüler helfen Kindern in Burma

Begonnen hat alles bei einem Vortrag in Graz im Jahr 2007. Das Ehepaar Edith und Helmut Hoerner-Uray aus dem weststeirischen St. Stefan ob Stainz hörte Benno Rögglas Schilderungen über die Zustände und Gräueltaten in Burma. Es entschloss sich spontan, seine Initiative „Helfen ohne Grenzen“ zu unterstützen. Mitstreiter sind mittlerweile auch die Schüler der Schulen Stainz und St. Stefan ob Stainz. Sie sammeln für ihre Alterskollegen in Burma. Von Michaela Vretscher

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n jenem Vormittag im Oktober wird mir die Gelegenheit gegeben, wieder einmal Schulluft zu schnuppern und Benno Röggla bei seinen Ausführungen zu erleben. Mit den 12-Jährigen tauche ich ein in den Alltag jener burmesischen Volksgruppen, für die sich der Vortragende mehrere Monate jährlich persönlich vor Ort einsetzt. Die geografische Lage ist vielen SchülerInnen bekannt, beim Anblick eines „Badezimmers“, wie es Benno nennt, – Mädchen bei der Haarwäsche im Freien – erschallt Gelächter, aber ernste Gesichter kann man bei den Bildern von Häusern mit Schilfdächern beobachten. „Kein Strom, kein fließendes Wasser“, erklärt er, zeigt einfache Sportarten der Kinder – ein Wurfspiel mit dem einzigen „Schuhwerk“, das sie besitzen, den „Badelatschen“, bei dem es gilt, Gummibänder zu gewinnen, weiters schlafende, auf dem Gehsteig liegende Straßenkinder, aus der Heimat geflüchtete Menschen, ihr Leben auf Müllhalden fristend, beinamputierte Burschen, als Vormarschträger eingesetzt und den Minen zum Opfer gefallen. Röggla schafft es nicht nur, die so andersar-

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tige Weise des Aufwachsens zu zeigen, sondern auch die Vielfalt der Kulturen und Religionen an das Publikum heranzutragen: Bunte Trachten, „Langohr- und Giraffenfrauen“, die großes Interesse wecken, wobei Letztere zu Fragen über die Länge des Halses veranlassen; buddhistische Mönche mit dressierten Katzen; eine Taufe im Fluss bedingt das Nachsinnen über den Unterschied zum Sakrament in unseren Breiten. Es folgen Bilder von Kindern, welche in „die Schule gehen dürfen“, anstatt Sklavenarbeit zu verrichten – all das und noch mehr wird einem vor Augen geführt und erklärt, dem Alter der Teilnehmer entsprechend. Ein Streifzug durch eine teilweise vielleicht bekannte, zum Teil auch für Erwachsene fremde oder weggedrängte Wirklichkeit.

Helfen ohne Grenzen „Als Unternehmer waren für mich früher Gewinn und Umsatz von Wichtigkeit“, gesteht Benno Röggla

(li.) Hauptschuldirektor OSR Peter Nöhrer, Edith und Helmut Hoerner-Uray unterstützen „Helfen ohne Grenzen“/Benno Röggla (M.).

bei seinen Vorträgen. Der erste Aufenthalt in Burma 1997 und die nachfolgende Gründung des Vereins „Helfen ohne Grenzen“ im Jahre 2002 veränderte jedoch sein Leben nachhaltig, „gab meinem Tun eine neue Richtung, fügte meinem Leben neue Ziele und Sinn hinzu.“ Jährlich widmet er sich vier bis sechs Monate den Flüchtlingen – den Karen, Shan, Karenni, „den Menschen, die so viel Leid erfahren haben und dennoch liebevoll, herzlich, ehrlich,

Burma Offiziell Myanmar, aufgeteilt in 7 Bundesstaaten und 7 Verwaltungsdistrikte, hat eine Fläche von 678.000 km2, rd. 50 Mio. Einwohner, unterteilt in 8 Völker und 136 Volksgruppen. Ethnische Gruppierungen: Burmesen (65%), Shan (10%), Karen (9%), Rohinga, Mon, Chin, Kachin, Karenni. Religionen: Buddhismus (87%), Christentum (5%), Islam (4%), Hinduismus (3%). Militärdiktatur seit 1962; Staatsoberhaupt: General Than Shwe, Vorsitzender des Staatsrates für Frieden und Entwicklung.

gastfreundlich geblieben sind.“ Die von „Helfen ohne Grenzen“ umgesetzten Projekte präsentiert Röggla bei seinen Vorträgen freudestrahlend: Kranken- und Waisenhäuser, Schülerheime, 43 Feldschulen in Thailand und in Dschungelverstecken innerhalb Burmas, Weiterbildung für Lehrer, mobile medizinische Dienste, Prothesen-Werkstätten für Minenopfer, eine Nähwerkstatt, in der Schuluniformen u. m. zur Herstellung gelangen und gleichzeitig als Einkommensquelle für die Flüchtlinge dienen. Vor kurzem wurde eine Großküche errichtet, in der mehr als 3.000 Mahlzeiten zubereitet und den Kindern in umliegenden Schülerheimen kredenzt werden. „Früher waren die Kinder kränklicher und schwächer“, erzählt Benno, „es ist schön, zu sehen, wie sie sich zunehmend erholen.“ Erstickte Stimmen zum Sprechen bringt auch der Grazer Roland Wehap mit seinem beeindruckenden Film „Burma all inclusive“, der als DVD erhältlich ist und bereits im ORF und in 3Sat gezeigt wurde. Wirkungsvoll thematisiert er die Gegensätze im Land: „Westliches Reiseverhalten trifft auf burmesische Alltagssorgen. Es ist eine

HINTERGRUND

Bei rd. 200 DiaVorträgen in Schulen brachte Benno Röggla die Probleme des heutigen Burma näher, so auch letztes Jahr in der Volks- und Hauptschule St. Stefan, heuer in der Hauptschule Stainz. Im GW-Unterricht wird an diesem Thema weitergearbeitet, und die heurige Schulsammlung der 2. Klassen ist ebenfalls dem Projekt Burma gewidmet.

Dia- und Filmvortrag in St. Stefan: Benno Röggla und Roland Wehap bringen erstickte Stimmen zum Sprechen.

Suche nach der Wahrheit, die oft gerne ausgeblendet wird … und all inclusive einmal anders definiert.“ Der Film wurde übrigens – entstanden ohne öffentliche Förderung – mit einer neuen Währung „finanziert“: Alle an der Produktion Beteiligten arbeiteten ohne Bezahlung und erhielten als kleinen Dank eine Flasche Kernöl.

Nähere Informationen: www.helfenohnegrenzen.org. Roland Wehap: „Burma all inclusive“/2007; der neue Film Burmese Dreams wird nächstes Jahr erscheinen. www.rowe.at ❖

Klipp-Aufruf zur Hilfe „Dieses Land ist reich, aber eines der ärmsten Länder der Welt“, bringt Benno Röggla bei seinen Vorträgen den Zuhörern das Dilemma Burmas nahe. „The Golden Land Myanmar“ wird auf der offiziellen Homepage von Burma in schillerndsten Farben präsentiert: mit kulturellen und landschaftlichen Spezialitäten sowie der Vielfalt der Volksgruppen möchte man Touristen anlocken. Das andere Burma aber, welches dem Reisenden nicht offenbart werden soll – Korruption, Zensur, Folter, Genozid –, das ist das Anliegen von Benno Röggla, Gründer von Helfen ohne Grenzen, und von Filmemacher Roland Wehap. Die Fakten, Bilder und Eindrücke sind derart berührend und aufrüttelnd, dass man sich sofort selbst in den Dienst der Sache stellen möchte und danach trachtet, den unterdrückten Volksgruppen ein Quäntchen Unterstützung zu leisten. Die SchülerInnen der beiden Schulen haben sich bereits in den Dienst der guten Sache gestellt. So gab es in St. Stefan eine Sammlung für Winterbekleidung und Stofftiere, die dann an Flüchtlingskinder gehen. Alles wird von Benno Röggla persönlich „überwacht“, damit die Richtigen die Hilfe bekommen. Auch das Geld aus der heurigen Schul-Sammlung an der Hauptschule Stainz fließt dem Projekt Burma zu. Für mehr als 5.500 Flüchtlingskinder auf beiden Seiten der Grenze sorgt der Verein Helfen ohne Grenzen u. a. für Bildung und medizinische Versorgung. In den thailändischen Feldschulen werden auch gesunde Mahlzeiten (Kosten pro Kind tägl.: 30 Cent) gereicht. Für 50 Euro kann ein Kind ein Jahr lang die Schule besuchen. Jede Spende an Helfen ohne Grenzen fließt ohne Abzug von Spesen – also zu 100 % – in das vom Spender gewählte Projekt. Spendenkonto: BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg, BLZ 16.000, Konto-Nr. 100 465 140. ❖

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MOTOR & AUTO Beachtlich gewachsen: von 28 auf 180 Mitarbeiter. Nur die Hälfte ist vor dem neuen VW-Schauraum am Foto zu sehen. Fotos: Christian Schoberer

Ein Familien-Unternehmer bewährten Stils

Nicht pflegeleicht, aber exakt Man kann die Uhr nach ihm stellen, wenn man mit ihm einen Termin hat. Unpünktlichkeit, auch die von Mitarbeitern, mag Franz Kuss daher nicht. Und als Unternehmer mit jahrzehntelanger Erfahrung weiß er auch, worauf es ankommt, um erfolgreich zu sein und zu bleiben. Familien-Trio Franz Kuss mit Söhnen Dieter und Werner (v.l.) lenken das Unternehmen.

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um einen ist es Geradlinigkeit, die für sein Gegenüber nicht immer angenehm ist, aber jeder weiß, woran er ist. Zum anderen ist es die Exaktheit – auf die kommt es an und die steht ganz im Vordergrund, etwa im geschäftlichen Zahlungsverkehr und bei Steuerabgaben („wir zahlen nicht wenig“) weil sie für ihn, den passionierten Techniker, der in Millimetern, Zentimetern, Volt, Ampere, Killowattstunden und anderen Einheiten rechnet und denkt, einfach stets zum Alltag gehört. Auch im Alltag ist das zu spüren, etwa bei seiner größten Leidenschaft – dem Segeln. Jeder, der mit ihm schon einmal auf einen Turn war, weiß das. TV-Übertragungen der Formel-1-WM und von wichti-

KLIPP November 2009

gen Skirennen sind für ihn Pflichttermine. Da muss die Firma warten.

Start war am 4. September 1987 „Damals haben wir mit 28 Mitarbeitern begonnen, heute sind es 180“, so Ing. Franz Kuss. Das Familienunternehmen ist heute Österreichs größter privater VW-, Audi- und Skoda-Händler. Nur an einigen anderen Standorten gibt es größere Autohäuser, die aber gehören alle der Porsche-Holding aus Salzburg. „Eine solche Entwicklung war klarerweise nicht abzusehen“, sagt Kuss. Seine beiden Söhne sind ebenfalls in der Führungsebene tätig. Ing. Dieter Kuss, auch zweiter Geschäftsführer, leitet den Neuwagenverkauf für VW und Audi, sein Bruder Mag. Werner ist für die Mar-

ke Skoda verantwortlich. Kuss ist also auch der größte Skoda-Händler im Südosten Österreichs. Zu einem Zeitpunkt, wo sich andere bereits mit dem Pensionsgedanken spielen, krempelte Franz Kuss noch einmal die Ärmel hoch. Er hatte sich nach jahrelanger Partnerschaft mit der Familie Friedrich (Frikus) im Guten getrennt, nachdem es in der Geschäftsauffassung zu unterschiedlichen Positionen gekommen war.

Monate war man dann handelseinig. Wir haben damals schon größer gebaut als VW geplant hat“, legte er damals schon Wert auf Reserveflächen. Als in den folgenden Jahren in der Nachbarschaft Grundstücke zum Verkauf angeboten wurden, erwarb Franz Kuss diese vorsorglich. „Das war auch gut, denn sonst hätten wir nicht in dieser Form wachsen können“, betont er.

Längster VW-Schauraum Nur privatisieren Das wollte er in diesem Alter nicht, sondern auch „nebenbei“ etwas arbeiten. „Zufällig, wie das im Leben oft so ist, habe ich erfahren, dass VW für den Norden von Graz einen Händler sucht“, erinnert er sich an das Jahr 1986. Innerhalb weniger

Heute führt Kuss die Marken VW, Audi, Skoda und ist auch Seat-Servicepartner. Mit der Eröffnung der längsten VW-Schauraum-Front Österreichs hat Franz Kuss neuerlich einen Akzent für sein Unternehmen gesetzt. Und auch da ist er innovativ: Obwohl kein Freund der Grünen, beweist er dies durch den Bau einer Solar- und Photovoltaik-Anlage für den Betrieb. Zweiter Geschäftsführer neben ihm ist sein Sohn Dieter, Werner pusht erfolgreich die Markte Skoda. Im Jahre 1987 war Kuss ziemlich „einsam“ mit seinem Autohaus am Stadtrand von Graz. Mittlerweile ist dort ein Zentrum für die Bevölkerung der Umgebung geworden. „Und heute sind wir mit unserer Firma mittendrin.“

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lle Welt spricht über die „abgasfreie Elektromobilität“. Jeder Vorstandsdirektor von staatlich gestützten Großbanken, jeder Atomkraftwerkbetreiber bis hin zu den Niederungen lokaler Politiker aller Couleurs. Es kann einfach jeder vordergründig DAFÜR sein, schädliche Abgase und fossile Treibstoffe einzusparen. Vorzugsweise aus einem fossilen Endzeit BMW X5 winkend, zeigt man sich visionär! Selbst MAGNA ist plötzlich großer Befürworter der emissionsfreien Mobilität. Dies funktioniert aber nur deswegen, weil die breite Bevölkerung ein Kurzzeitgedächtnis eines akut Demenz- Patienten hat! Keine 15 Monate ist es her, da hat noch Siegfried Wolf (Magna Europa) dem damaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mit einem öffentlichen, geharnischten Brief die Grenzen seiner ökologischen Bemühungen, abgasärmere Motoren einzufordern, aufgezeigt. Die Wortwahl von Herrn Wolf glitt teilweise ins Diktato-

Die kommerzialrätlichen Ehrenpräsidenten Heinz Hofer und Franz Hörz (rechts).

Oliver Hromada ist Obmann von EUROSOLAR Kärnten sowie Besitzer mehrerer E- Mobile, z.B. eines FIAT 600 electric.

Fotos: „Eurosolar Kärnten“

MOTOR & AUTO

„Quergedacht“ zu Elektroautos ben sie nur diese Möglichkeit verteidigt. Das selbe Dilemma stellt sich, wenn sie einen Installationsbetrieb um eine Solaranlage bemühen, er aber seit 100 Jahren nicht anderes als ÖLKessel installiert hat. Hier ist einfach keine Kompetenz zu erwarten. Aber Politiker und Vorstände glauben gerne einem feschen ArmaniAnzug! Gier frisst Hirn- dieser Leitspruch gilt für unser fehlprogrammiertes Gehirn. Elektroautos auf der Basis der solarelektrischen Nachhaltigkeit faszinieren die Menschen. EUROSOLAR Kärnten ist ein Netzwerk, das etwa 70 Elektroautos in Österreich betreut und erkennt, wie weit die Bevölkerung bereits im Geist gegangen ist! Und diese Menschen machen Druck. Ein Druck der sich hoffentlich soweit verstärkt, dass meinungsbildende Persönlichkeiten sich zu bewegen beginnen. Politiker werden zumeist von dieser Bewegung zu allerletzt eingeholt.

rische ab, um bewusst klar zu machen, wer hier der Bartel ist- und den Most holt! Die Tage des angezählten Bundeskanzlers waren absehbar und auf Europäischer Ebene hat die Autoindustrie ihre auferlegte 120 g CO2 Grenze erfolgreich verwässern können. (Lobbying in seiner edelsten Formübertroffen nur durch die Waffenlobby). Ein halbes Jahr danach stürzte die gesamte Autoindustrie in ein veritables und selbstgesteuertes Loch. Nur

staatliche Stützungen konnten einen Kolleteralschaden verhindern. Global gesehen sind Elektrofahrzeuge in aller Munde- dort werden sie auch leider noch lange bleiben. Sie gehören aber auf die Straße. Dazu bedarf es aber Menschen, die nicht studierte Technokraten für „mobileHeizöfen“ sind. Die Konstrukteure von heute sind profunde Kenner der „ineffizienten Erdöl-Verbrennung auf vier Rädern“. Das haben sie jahrelang gelernt, dafür wurden sie bezahlt und bei jeder Gelegenheit ha-

Dr. Ernst Rath, mit 100 Prozent der Delegiertenstimmen neu gewählter Präsident des ARBÖ Steiermark, und Gattin Renate.

Das neu formierte Präsidium des ARBÖ Steiermark: Maximilian Jäger, Franz Hörz, Thomas Mühlbacher, Ernst Rath, Hans Marcher, Heinz Hofer, Walter Krahl, Peter Farnleitner, Gerhard Widmann, Friedrich Möstl (v.l.).

Generationswechsel im steirischen ARBÖ

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er eine, Heinz Hofer, ging, übergab die PräsidentenSchleife an Ernst Rath. Beide haben aber zumindest eines gemeinsam: Sie können mit Geld umgehen. Und das ist gerade in Zeiten der Krise besonders wichtig. Heinz Hofer, nach wie vor auch Präsident des österreichweiten ARBÖ, war bis zu seinem Ausscheiden Vizegeneral der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG. Der neue Präsident des ARBÖ Steiermark Ernst Rath leitet das Kommerzkreditgeschäft der Steiermär-

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kischen Bank und Sparkassen AG mit einem Volumen von rund 6 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu sieht die 8,4-Millionen-Euro-Bilanzsumme des ARBÖ Steiermark, die Landesgeschäftsführer Walter Fabian bei der jüngsten Landeskonferenz nannte, bescheiden aus. Aber das Wichtigste für den neuen Präsidenten Ernst Rath: „Wir schreiben schwarze Zahlen, und mit unseren 16 Prüfzentren und einem erstklassigen Fahrsicherheitszentrum sind wir stabil und gut aufgestellt.“

Von den beiden Autofahrerklubs in Österreich ist der ARBÖ von der Mitgliederzahl und der Finanzkraft her hinter dem ÖAMTC klar die Nummer 2. Landesgeschäftsführer Walter Fabian, der sich Mitte nächsten Jahres ebenfalls in die Pension verabschiedet, kämpferisch: „Wir sind die Nummer 2, aber wir bemühen uns umso mehr.“ Ausbauen will der neue Präsident Ernst Rath den Schwerpunkt Fahrsicherheitstraining nicht nur für die jungen Lenker, sondern auch für die 50-plus-Generation. Ein Hauptan-

liegen für jeden Präsidenten – also auch für Ernst Rath – ist logischerweise auch die Mitglieder-Werbung: „Die Kernfrage, die wir vor allem einer jüngeren Klientel gegenüber in Zukunft schlüssig beantworten müssen, lautet: Warum soll ich auch ohne Panne beim ARBÖ sein? Ich nenne da als Beispiel gerne die Merkur, die erfolgreich von der Kranken- zur Gesundheitsversicherung mutiert ist. Und wie können wir ein noch stärkeres zeitgemäßes Profil als Interessenvertretung der Autofahrer schaffen?“ KLIPP November 2009


Auto und motor

mit 3.855 m² zu den größten in Österreich gehört, wird einen jährlichen Solarertrag von ca. 1.620 MWh/Jahr liefern. 400 MWh/Jahr werden direkt in das Fernwärmenetz eingespeichert. Für die Ökobilanz bedeutet das im Vergleich zur Fernwärme eine jährliche CO2-Einsparung von 160 Tonnen. Nach Mitteleuropas größter Solaranlage auf dem Dach des Abfallentsorgers AEVG, jener bei der Liebenauer Eishalle und der Anlage der Berliner-Ring-Siedlung ist das bereits die vierte Solaranlage in der steirischen Landeshauptstadt. Das Besondere an der Anlage ist, dass „das 1,5-Millionen-Euro-Projekt sowohl für die direkte Raumwärmeversorgung der Graz AG als auch für die Einspeisung in das städtische Fernwärmenetz ausgelegt ist“, ergänzt Wolfgang Messner. Die heute in Graz mit der Fernwärme verbundenen Solarflächen ergeben momentan Platz 2 in Europa – hinter der

Foto: Sommer

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ie GRAZ AG gilt auch im Bereich der Erneuerbaren Energien als Vorzeigeunternehmen. Aktuelle Projekte reichen von Solaranlagen über Strommasten als Tankstellen bis hin zu umweltschonenden Biogasbussen. Möglichst viel Energie, die in Graz benötigt wird, selbst zu erzeugen! So lautet das ambitionierte Ziel der GRAZ AG für die kommenden Jahre. Vorstandsdirektor Wolfgang Malik: „100 Prozent werden zwar nie möglich sein, aber jedes Prozent ist ein Gewinn für die Stadt.“ Im Bereich der Solarenergie ist der kommunale Dienstleister diesbezüglich bereits auf einem guten Weg: „Wir haben vor einigen Monaten eine neue Solaranlage auf dem Gelände des Wasserwerks in Andritz eröffnet und einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in das Zeitalter alternativer Energiegewinnung gesetzt“, so Vorstandsdirektor Wolfgang Messner. Die Solaranlage, die

Solaranlage auf dem Gelände des Wasserwerks in Andritz

dänischen Stadt Marstall und vor dem schwedischen Kungälv.

GVB-Flotte wird umgerüstet Auch den Bussen der GRAZ AG VERKEHRSBETRIEBE steht in den nächsten Jahren ein „Öko-Schub“ bevor. Im Frühjahr wurden vier Gasbusse in Betrieb genommen, die durch ihren Erdgasantrieb als extrem umweltfreundlich gelten. „Außerdem errichten wir mit der ESTAG eine 70.000-Tonnen-Biogasanlage. Dort werden Lebensmittel- und Grünschnittabfälle aus der ganzen

Steiermark verarbeitet, um die Busflotte der GVB ab 2011 mit Biogas zu versorgen“, so Wolfgang Malik. Über die Energie Graz ist die GRAZ AG auch an Projekten zur Forcierung der E-Mobilität beteiligt. „Dabei geht es darum, die geeignete Infrastruktur für Betankungsmöglichkeiten aufzubauen“, erklärt Wolfgang Messner. Neben der Errichtung der Stromtankstelleninfrastruktur ist dabei in einem weiteren Schritt auch an die Errichtung von Solartankstellen an passenden Plätzen gedacht. v

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HINTERGRUND

Die Kunst des Wartens oder: übe dich in Geduld! Wer von uns wartet heutzutage schon gerne? Warten ist vergeudete Zeit, ist lästig. Die Schlange vor der Kassa, der Stau vor der Ampel, das Warten im Amt, warten auf die große Liebe, den Lottogewinn, den Karrieresprung, den Zug, die Straßenbahn, bis das Hauptabendprogramm anfängt, das Essen fertig ist … ja, Wartezeiten gibt es genug in unserem Leben. Die im Leben und in der Liebe wirklich glücklichen Menschen sind solche, die gezielt warten können.

Von Karin Klug

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nd daher sind wir sehr erfinderisch darin, Dinge zu beschleunigen. Was gestern 3 Tage brauchte, geht heute schon in einem Tag. Geschwindigkeitsweltrekorde werden tagtäglich gebrochen, immer schneller bewegen wir uns durch unser Leben. Ein Brief, der ein paar Tage brauchte, landet heute als E-Mail innerhalb von Sekunden in unserem Posteingang. Eine tagelange Reise früher mit Schiff oder Bahn oder gar zu Fuß wird heute abgekürzt mit dem Flieger, der Körper ist schneller da, als die Seele noch mitkann. Was beim neuen Auto zählt, sind die PS – wie schnell beschleunigt er von null auf hundert? Langsame Menschen gehen uns auf die Nerven. Menschen, die alt sind, krank oder in ihren Fähigkeiten eingeschränkt, die brauchen Zeit. Die halten uns auf. Die können nicht mehr mithalten mit unserem Tempo. Dass dieses Tempo auch seinen Preis hat, übersehen wir dabei meist gern. Unser Körper ist auf einen bestimmten Rhythmus eingestellt. Wir brauchen Zeit zum Schlafen und Zeit zum Wachsein, für Bewegung und Ruhe, Zeit für Aktivität, Arbeit und Zeit für Ent-

spannung, Abschalten, Nichtstun. So wie unser Herz im Rhythmus schlägt, das Ein- und das Ausatmen einander notwendigerweise abwechseln, unsere Organe bestimmte Zeiten der Aktivität, Erneuerung haben und Zeiten, da sie auf Sparflamme arbeiten. Es braucht Zeit, bis ein Kind heranwächst. Es braucht Zeit, bis aus kleinen Pflänzchen große Büsche, Bäume werden. Es braucht Zeit, bis die Perle in der Muschel reift. Bis die Haare wieder lang, der Kuchen fertiggebacken, die Arbeitswoche herum ist. Bis ein Kummer vergeht. Nicht alles lässt sich beschleunigen. Nicht alles sollte beschleunigt werden. Glücklicherweise hat noch niemand einen Schwangerschaftsbeschleuniger erfunden. Eine Schwangerschaft dauert neun Monate, ob es uns nun passt oder nicht. Auch wenn ich mich noch so drauf freue, noch so ungeduldig bin – das Kind im Mutterleib braucht seine Zeit, es lässt sich nicht drängen – um lebensfähig zu sein. Früher mal, da gab es den Wechsel zwischen der harten Arbeit am Feld und den Ruhephasen im Winter. Oder die Siesta zu Mittag: wichtige Zeit der Regeneration, des Kräftesammelns. Um dann mit neuer Ener-

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gie in die zweite Hälfte des Tages zu starten. Manche Dinge brauchen eben Zeit. Und für manche Dinge sollten wir uns auch Zeit lassen. Die neue Partnerschaft zum Beispiel, dieses langsame Aneinandergewöhnen, das Beschnuppern, Kennenlernen. Die Umstellung, wenn zwei zusammenziehen, das braucht Zeit, bis man sich arrangiert, die Vorlieben und Gewohnheiten des anderen erforscht und mit den eigenen abgestimmt hat. Vor allem, wenn Kinder da sind, die sich ebenfalls umstellen müssen – so etwas geht nicht von heute auf morgen. Und wie viel Zeit braucht es erst, wenn sich zwei trennen – das Gewöhnen daran, dass niemand mehr da ist. Das Wieder-mit-sichselbst-auskommen-Müssen, Wiederallein-sein-Können – alles braucht seine Zeit. Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Tröstlich – und wahr. Gefühle wie Trauer und Schmerz müssen gelebt und durchlitten werden. Da helfen keine Antidepressiva und Schmerzmittel, unsere Seele lässt sich nicht übertölpeln. Sie hat ihr eigenes Tempo. Da nützt alle Ungeduld nichts. Nur wenige verstehen es, zu warten oder sich in Geduld zu üben. Doch Warten stellt eine große Kraft dar, die uns viel Gutes bringt“, meint Melody Beattle in ihrem Buch „Die Kraft zum Loslassen“. Vieles, das wir uns wünschen, ist vielleicht gerade jetzt nicht für uns erreichbar – und wenn wir mit dem Kopf durch die Wand wollen – in einem Monat, einem Jahr aber fällt es uns möglicherweise ganz mühelos in den Schoß. Und vergessen wir nicht die Vorfreude, diese gespannte, erwartungs-

volle Ungeduld: Das Warten aufs Christkind, die erste eigene Wohnung, auf den Anruf des Geliebten, den baldigen Urlaub, das Wochenende … unser Leben wäre ein wenig glanzloser, wenn wir es nicht hätten, dieses sehnsüchtige Warten, bis es endlich so weit ist … Es hängt von uns selbst ab, wie und ob wir Wartezeiten erleben: Wenn ich es eilig habe und in Gedanken schon wer weiß wo bin, dann kommt möglicherweise Ärger auf über eine unkontrollierbare Situation, ein Gefühl von Hilflosigkeit, Ohnmacht – ich habe keine Wahl, ich sollte schon längst … grummel … Oder: wir nehmen, was kommt. Wie kann ich den Moment jetzt gut nutzen? Gelassen. Statt getrieben. Das setzt voraus, dass wir achtsam sind. Im Augenblick sind. Nicht alles kontrollieren wollen. Planen. Im Griff haben. Sondern schauen, was passiert. Vielleicht lerne ich gerade beim Warten an der Supermarktkassa den Mann meines Lebens kennen. Im Laufe eines Tages werden uns viele kleine Pausen geschenkt, habe ich kürzlich gelesen. Was wir oftmals als störend betrachten, kann also auch ein Geschenk sein, eine Zeit des Nichtstuns, einmal kurz verschnaufen, innehalten, zu sich kommen, nach innen hören, die eigene Stimme vernehmen. Warten als heilsame Unterbrechung. Leben im Augenblick – „wu wei“ nennt sich diese Kunst des Taoismus, im Fluss des Lebens zu sein. Es ist die Kunst des Nichthandelns bzw. die Kunst, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun. v

KLIPP November 2009


GESUNDHEIT

Jugend am Werk Steiermark www.mentoring-stmk.at Das Mentoringprojekt Frau2 Mann2 für Menschen mit Behinderung von Jugend am Werk Steiermark arbeitet nun auch online. Ein neues Forum bietet allen Interessierten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. MentorInnen und Mentees, die sogenannten Tandems, haben zudem noch die Möglichkeit, sich über ein Lernforum laufend weiterzubilden und sich beraten zu lassen. Roswitha Wagner, Leiterin des Projektes bei Jugend am Werk Steiermark: „Das Internet ist ein Medium, an dem heutzutage alle teilnehmen sollten. Daher ist es ganz wichtig, dass auch unsere Mentees, also die Menschen mit Behinderung, einen Zugang haben. Vor allem/besonders gehörlose und hörbehinderte KollegInnen vernetzen sich gerne über Internetforen. Wir möchten mit dem Forum möglichst viele unserer Mentees dafür begeistern, die Möglichkeit zur Kommunikation und gegenseitigen Unterstützung zu nutzen.“ Herzlich willkommen auf www.mentoring-stmk.at. Über Ihren Beitrag freut sich die Projektkoordinatorin Roswitha Wagner. Nähere Informationen auch unter 0664/80 00 65 230 Jugend am Werk Steiermark GmbH

Aufregung um die Impfappelle wegen Schweinegrippe

Das Projekt Frau2 und Mann2 sowie auch die Homepage www.mentoring-stmk.at werden vom Bundessozialamt, Landesstelle Steiermark, aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert.

Berechtigt? D

ie täglichen Schlagzeilen und Spitzenmeldungen auch in den elektronischen Medien über die Gefährlichkeit der Schweinegrippe führen zu einer großen Verunsicherung in der Bevölkerung. Impfen oder nicht impfen? „Unbedingt“, trommeln die Befürworter, „völlig übertrieben“ die Skeptiker. Auslöser für die zum Teil übertriebenen Horrormeldungen über Erkrankungen ist die Weltgesundheitsorganisation WHO. Seinerzeit hatte sie auch vor der Vogelgrippe weltweit gewarnt und damit entsprechende (umstrittene und fragwürdige) Reaktionen und Maßnahmen ausgelöst. Nun hat sie die Schweinegrippe zu einer Endemie, sprich Seuche, erklärt. Und da ist praktisch jede nationale Regierung verpflichtet, entsprechend zu reagieren, bei Auftreten einer bestimmten Anzahl von Krankheitsfällen Schulen und Ämter zu schließen, um bei Todesfällen nicht in die Kritik zu kommen. Zynisch und pointiert formuliert,

KLIPP November 2009

meinen die Skeptiker: „Die Hersteller des Impfstoffes haben offensichtlich eine äußerst gute Werbe- und Lobbying-Agentur hinter sich.“ Auch bei den Impfexperten, die für eine Impfung plädieren, ist zu hinterfragen, ob diese nicht in einem Interessenkonflikt stehen, weil da bestimmt auch beim einen oder anderen Verknüpfungen mit den Herstellern derartiger Impfstoffe bestehen. Auf der Website www.arzneitelegramm.de finden sich verlässliche Daten über den Impfstoff. „Man hat mit diesem Medienhype viele Leute unnötig verängstigt“, lautet die Einschätzung des Mediziners Rainer Possert, Leiter des Sozialmedizinischen Zentrums Liebenau. „Wir leben nun mal in einer Welt mit Viren und Bakterien. Und wenn sich jemand ängstigt, dann soll er sich impfen lassen. Bei jeder Impfung können immer Nebenwirkungen auftreten. Es gilt also, Nutzen und Risiko abzuwägen. Das soll der Patient mit seinem Arzt besprechen.“

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LEUTE &

Alle Fotos: Werner List

LEBEN

Das Goodwood Revival Festival – Motorsport als Maskenball

Eine bizarre Zeitreise Ohne entsprechenden Dresscode gibt’s keinen Zutritt: Werner List mit seinen beiden Söhnen im zeitlosen Steirer-Look. „Wir waren ein sehr gefragtes Fotomotiv.“

Wenn 200 Bentleys aus der Vorkriegszeit in einem Schlosspark auffahren, neben den Autos ihre Besitzer auch in der Garderobe dieser Zeit vornehm picknicken – wo kann das sein? Nur im südenglischen Goodwood, beim Earl of March. Nirgendwo wird Motorsport schräger und schriller gefeiert als beim Goodwood Revival im September.*

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as Flair ist einzigartig, es war eine wirkliche Zeitreise“, schwärmt Roland List, dem mit Vater und Bruder an den drei Tagen nie fad wurde, weil es neben den Auto- und Motorradrennen ständig Programm gibt, wie Paraden der Prunkautos oder eine historische Air-Show. Die Organisation ist

vom Feinsten. Alle Informationen kann man sich über einen Katalog oder ein zehn Pfund teures BatterieRadio besorgen, das das Motorfestival durchgehend live überträgt. Ein Traktor-Shuttle – natürlich aus der Vorkriegszeit – mit eigens eingerichteten Haltestellen sorgt für die Beförderung rund um das Festival-

KLIPP November 2009


LEUTE & LEBEN Echte Exoten, die sonst kaum wo zu sehen sind.

Mit 200 km/h in die Kurve driften, keine Gemütlichkeitsausfahrt, sondern auf der Rennstrecke des Earl of March wird scharf gefahren.

Gelände. Die Besucher – rund 110.000 insgesamt – stehen geduldig in der Schlange, bis sie mitgenommen werden. Auch die Verpflegungswagen und -Stände sind im Outfit der 30er-Jahre, die Speisen ebenfalls, nur mit einem Zugeständnis, sie sind frisch zubereitet. Ein Earl hält klarerweise viel auf Sauberkeit. Nicht nur die Wiesen sind militärisch genau gemäht, sondern auch das Gelände wird jeden Tag peinlichst gesäubert. Für einen Europäer ein Wunder, da ja sonst auf großen Motorsportereignissen Alkoholleichen und Abfallberge ein „Wahrzeichen“ sind. Man spürt,

man ist im Mutterland des Motorsports. „Und der Hausherr, der Earl of March, hält jeden Tag vor Beginn der Rennen seine Ansprache. Du kannst so richtig in die Zeit der 30er- und 40er-Jahre eintauchen, weil ja alle Besucher auch so gekleidet sind.“ (Roland List) Wenn es sonst locker zugeht, nur beim Dresscode gibt’s kein Pardon: „Ohne Krawatte oder Halstuch kannst du nicht durch die Boxengasse schlendern, darauf achten die Ordner penibel“, so Roland List. „Unsere SteirerTracht war so gesehen auch zeitlos und wir waren ein begehrtes und bewundertes Fotomotiv.“ Noch gefrag-

ter aber waren logischerweise die Autos. Das Magazin „Der Spiegel“ schreibt in diesem Zusammenhang von Goodwood als Maskenball des Motorsports, der es mit jedem Karnevalsumzug oder Kostümfest aufnehmen kann. Nur dass hier schneller gefahren wird. Mehr als 400 Rennwagen aus den Jahren 1948 bis 1966 sind die absoluten Stars. Da dröhnen Autos des britischen Rennstalls ERA aus der Vorkriegszeit, mit denen hier 1948 das erste Rennen gefahren wurde. Aber auch millionenschwere Ferraris, Maseratis, Jaguars, Aston Martins, Alfas oder Bu-

gattis kämpfen um einen Stockerlplatz. Außerdem sieht man überall in der Boxengasse Wagen von Marken, die in Europa selbst Kennern bisher unbekannt waren. Anmelden zum Goodwood Revival nützt nichts, ein strenges Protokoll und ein Experten-Gremium entscheiden über die Teilnahme. VIPs werden persönlich vom Earl of March zum Tea nach Goodwood gebeten.

Keine Jux-Rennen „Wir haben gedacht, das werden Schaurennen sein, aber keine Spur davon“, wurden die Steirer völlig überrascht. „Da wird hart gefahren,

Auch das gibt’s in Goodwood: ein Autounion Rennauto aus der Vorkriegszeit für Kinder (Bildmitte). Kosten: rund 10.000 Pfund. Wesentlich teurer: die echten OldtimerKaliber.

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LEUTE & LEBEN

Mensch, Motor und Material werden nicht geschont, mit 200 wird in die Kurven gedriftet, so mancher Zylinderkopf oder so manche Kurbelwelle war dann zum Austauschen. Sportgeist und Kämpferherz der Fahrer waren unglaublich. Die schinden dort ihre Geräte und bringen sich mit diesen alten Gefährten fast in Todesgefahr, da wird gerempelt, etwa bei den Motorrädern – einfach ein Wahnsinn.“ Die schmale Rennstrecke führt über 1,16 Meilen (1,86 km) über die privaten Hügel des Earl of March und hat neun Kurven. Sie führt vorbei am Herrenhaus, das mit seinen vier

Türmen auch als Kulisse eines Kitschromans taugen würde. Den Streckenrekord hält Nick Heidfeld auf einem McLaren-Mercedes MP4/13 mit 41,6 Sekunden (1999). Heute, wo auf jeder anderen Rennstrecke alle paar Meter eine Absperrung auf die Besucher lauert, ist Goodwood für die Fans ein Paradies. Es gibt kaum Zäune, keine Gitter, nirgendwo kann man VIPs, Rennsport-Größen und ihren Schmuckstücken näher sein. Nicht alle müssen fahren, manche sind nur zum Anschauen da. Auf den Wiesen um die Strecke ist daher so ziemlich alles an Klassi-

kern versammelt, was noch durch die Straßen des Königreichs fährt. Besonders hoch im Kurs stehen dabei die fahrbaren Luxus-Untersätze von Rolls-Royce. Schließlich ist Goodwood seit 2002 die neue Heimat der Nobelmarke (sie gehört jetzt ja zu BMW), und das spektakulär in der Parklandschaft versteckte Werk liegt keine zwei Minuten entfernt vom Festival-Gelände. Deshalb ließ es sich die feine BMW-Tochter am Vorabend des Festivals auch nicht nehmen, dem Earl die Bühne für seine Fahrer-Vorstellung zu bereiten und dabei gleich noch den schönsten der vier Dutzend klassischen Ein Paradies für die Renn-Fans: Jeder darf, vorausgesetzt er erscheint im Outfit der 30er-Jahre, ins Fahrerlager. Es gibt kaum Zäune, Gitter und Zutrittsverbote. Und zwischendurch trifft man sich nach altem englischen Ritual zum Picknick.

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LEUTE & LEBEN

Dürfen natürlich beim Goodwood Revival nicht fehlen: Stan und Ollie, der Comedian-Star Mr. Bean, die echten Bobbies, eine Flugshow aus der Frühzeit der Fliegerei, Imbissbuden und Vergnügungspark und immer wieder ausgefallene fahrbare Untersätze, darunter Raritäten mit einem Wert von mehreren Millionen Pfund.

Rolls-Royce zu küren. So viel Edelmetall kommt schließlich selbst in der Fabrik selten zusammen.

Material wird nicht geschont Die Paraden der Prunkwagen laufen langsam und beschaulich ab, ganz im Gegensatz zum Geschehen auf dem Rundkurs. „Hier schenkt man sich und seinen Autos nichts“, sagt PS-Veteran Rauno Aaltonen, der mit seinem Mini noch nicht ganz zufrieden ist: „Der Wagen wiegt zwar keine 700 Kilo und hat ordentliche 140 PS, aber im Training hat es nur für den siebten Platz gereicht. Das muss am Samstag besser werden“,

schimpft er mit sich selbst. Wird es auch. Denn in der St. Mary’s Trophy, einem der Hauptrennen des Revivals, das jedes Jahr einem anderen Ereignis gewidmet ist und diesmal den 50. Geburtstag des Minis würdigt, beißt sich der Finne nach vorne durch. Für einen Platz auf dem Podest reicht es zwar nicht mehr, aber mit Rang vier wirkt er ganz zufrieden. Immerhin hat er Jochen Maas und Prinz Leopold von Bayern hinter sich gelassen. Noch bevor die 30 heißgemachten Rennzwerge auf die Strecke gehen, dürfen noch drei Dutzend andere Minis zur Ehrenrunde starten – dar-

unter Klassiker wie der offene Mini Moke oder der Kombi Traveller, aber auch Exoten wie ein Leichenwagen, Coupés, Stufenhecks und Showstars wie der Mini von Ex-Beatle George Harrison sowie das Filmauto von Mr. Bean. Etliche der Schmuckstücke – vom Mini bis zum RollsRoyce – sind dann auf der Auktion, die es in Goodwood auch gibt, zu haben, von preiswert bis sündteuer. Da kommt es dann vor, dass der Besitzer für seinen Vorkriegs-Alfa 450.000 Pfund haben will, das beste Angebot aber „nur“ bei 400.000 Pfund liegt und so der Verkäufer sein Angebot einfach wieder zurückzieht und das Fahrzeug behält. Wer hat, der hat. *Im Juli gibt’s in Goodwood das Festival of Speed. Angefangen hat das Revival vor über zehn Jahren als kleiner Bruder des Festival of Speed, das im August abgehalten wird. Doch während dieses Event so langsam zur PRBühne für die Sponsoren verkommt und viele Autos nur noch zur Show durch den Vorgarten des Grafen fahren, wächst die Popularität des Revivals von Jahr zu Jahr.

Nicht unweit der Rennstrecke liegt in den Hügeln auf dem Gelände des Earl of March das neue Rolls-Royce-Werk. Dort werden gleichsam in Handarbeit der Rolls-Royce Phantom und sein kleinerer Bruder, der Ghost, gefertigt. Letzterer ist schon ab 250.000 Euro zu haben – versteht sich ohne den weiblichen Chauffeur am Foto.

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Freizeit

Gutes auch für den Geist Fit durch den Winter In den Ring Gesundheits- & Schönheitshotels der Familie Wilfinger in Hartberg und Bad Waltersdorf, in denen ich als Hildegard-Mediziner und Energetiker tätig bin, wird mit der RING Glückskur ein einzigartiges Gesundheitsprogramm angeboten. Lebenskraft durch Stärkung des Immunsystems, Abhärtung und Verbesserung des Stoffwechsels haben hier oberste Priorität. Die RING Glückskur® wird den individuellen Bedürfnissen angepasst und beinhaltet vollwertige Bionahrung sowie wirkungsvolle Kräuterheilmittel nach Hildegard von Bingen. Die vitaminreiche RING Biokost ist auch ein wichtiger Beitrag zu Prävention, Regeneration, Heilung und gesunder Gewichtsregulierung. Außerdem bewirkt sie in Zusammenhang mit Hildegard-Kräutertees, Elixieren, Latwerge u.v.m. eine intensive Reinigung bzw. Entschlackung, Entgiftung, Entsäuerung und Entwässerung des Körpers. Infos: 03332/ 608-0

Von 20. bis 22. November im Austria Center Vienna beim Spielefest

Tüfteln, testen und taktieren

R

und 70.000 Besucher pilgern jedes Jahr zum spielerischen Megaevent, um die aktuellsten Trends rund um Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele kennenzulernen. Zahlreiche Turniere und Meisterschaften laden auch diesmal wieder ein, sein Glück zu versuchen: beispielsweise „Dominion“, erst kürzlich in Deutschland zum Spiel des Jahres gewählt. Viele Teilnehmer werden auch zur „Siedler von Catan“-Europameisterschaft erwartet, die erstmals in Wien stattfindet. Action bietet den Spielefest-Besuchern das neue Wurfspiel „Nerf“, während Tüftler auf Neues aus dem Hause Rubik’s warten. Wer seine Geographie-Kenntnisse unter Beweis stellen will, probiert das neue Österreich-Brettspiel „Finden Sie Winden?“. Und natürlich wird am Spielefest auch auf die Fans von Konsole, Fantasy und Zauberei nicht vergessen. Die Korken lässt in diesem Jahr nicht nur das Spielefest knallen, auch echte Spiele-Klassiker wie Activity und Memory feiern im Austria Center große Jubiläumsparty. Darüber hinaus präsentiert das Spielefest in Europas größter Spielothek wie gewohnt alle Spitzenspiele des aktuellen Jahrganges, die von der Wiener Spiele Akademie im Rahmen des Österreichischen Spielepreises „Spiel der Spiele“ prämiert wurden. 46

Elegante Design-Zimmer, ein großzügiges Spa mit viel Komfort, eine hervorragende Küche, Hallentennisplätze, eine Indoor-Golfanlage, Kegelbahn – über das alles verfügt das Sporthotel Alpina im Alpendorf.

D

och den Geist eines Hauses bestimmen auch andere Annehmlichkeiten. Denn irgendwann ist die Suche nach dem Komfort ausgereizt, und auch die Erwartungen der Gäste sind zu unterschiedlich. Daher geht die Familie Schwarz auch neue Wege und bietet den Gästen auch Dinge fürs Gemüt, zum Nachdenken oder auch Schmunzeln.

Menschen wirken. Martin Weber kann im Verlaufe seiner Tätigkeit bereits auf spektakuläre Heil­ erfolge zurückblicken, die zu einem großen Teil dokumentiert sind und auch in den Medien für große Resonanz gesorgt haben. Die schnelle Heilung von Knochenbrüchen, Sehnenrissen und anderen Verletzungen macht ihn nicht nur bei Spitzensportlern zu einem gefragten Therapeuten.

Artgerechte Männerhaltung „Man muss nicht, man kann unser Angebot konsumieren oder sich dabei entspannen“, sagt Juniorchef Schwarz bei der „Premiere“. Zum ewig spannenden Thema „Wie verstehen einander Mann und Frau?“ sprach die Psychologin und Buchautorin Isabella Woldrich, die auch aus der Barbara-Karlich-Show vielen bekannt ist. Ihr provokanter Buchtitel: „Artgerechte Männerhaltung – Von Schoßhündchen und Dobermännern“. Statt abgehobener Wissenschaft erklärt die Autorin die Missverständnisse zwischen Mann und Frau mit liebevoller Ironie und gibt in ihrem neuen Buch ihren Geschlechtsgenossinnen Hinweise, wie man mit „unerwünschtem Verhalten“ des Liebsten umgehen kann und warum man einen Seitensprung nicht immer gleich persönlich nehmen muss.

Der Mensch im Gleichgewicht Wahre Gesundheitsvorsorge beginnt mit Bewusstseinserweiterung lange vor der Gesundenuntersuchung und ist ein lebenslanger Prozess. AusnahmeEnergetiker Martin Weber beschäftigt sich seit Jahren mit der Thematik „Der Mensch im Gleichgewicht“. Sein Auftritt im Alpina stieß natürlich auf großes Interesse. Mit Kompetenz und vielen praktischen Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung als Energie-Therapeut von Österreichs besten Sportlern wie Felix Gottwald, Michael Walch­hofer, Hermann Maier, Rainer Schönfelder und vielen anderen bringt Martin Weber in seinem Buch die Leserinnen und Leser einen Schritt näher zum Verstehen der wahren Mechanismen, die in jedem

Von Mönch zu Mensch Der Zisterzienserpater Karl Wallner, Professor und Gründungsdirektor der Päpstlichen Hochschule Heiligenkreuz, wird in absehbarer Zukunft die Gäste des Alpina zum Nachdenken anregen und mit ihnen über die Lebensfragen im Zusammenhang mit seinem Buch „Wer glaubt, wird selig“ diskutieren. Es sind die Gedanken eines Mönchs über Glück, ein sinnvolles Leben; weiters wird versucht, auf folgende Fragen zu antworten: Was habe ich von Gott? Wie werde ich glücklich? Wie gehe ich damit um, dass ich einmal sterben muss? Wozu bin ich da – und wenn ja, wie lange? Es sind die uralten Lebensweisheiten, um die es geht. Nicht belehrend, sondern auch mit augenzwinkernden Bekenntnissen. Die direkt vor der Haustür liegende Gondelbahn bringt die Gäste im Winter wie im Sommer auf den Gernkogel. In der kalten Jahreszeit ein perfekter Ausgangspunkt in die Salzburger Sportwelt Ski amadé mit 850 gepflegten Pistenkilometern, 270 Liften und Gondelbahnen. Das Alpina ist kein Kinder-Hotel und dennoch legen die Betreiber viel Wert auf „artgerechte KinderAtmosphäre“ – mit einem abwechslungsreichen Programm für die Kleinen im hauseigenen Kids Wunderland, wo im Beisein von geschulten Betreuerinnen den Kindern sicher nicht langweilig wird. Aber wie bei allem im Leben: Nur die eigene Erfahrung überzeugt wirklich. Weitere Infos: www.sporthotel-alpina.com KLIPP November 2009 KLIPP November 2009


GoLfTraining

Von Head Pro Ali Rosker im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz Internet: www.golfschule-ali.at E-Mail: office@golfschule-ali.at

gewicHtsVeRlAgeRung DreiRicHtige goldene Regeln Schauen wir uns einmal an, worauf es ankommt, damit Ihr Schwung konstanter wird.

Hausaufgaben über den Winter: Griff – Stellung (Ansprechposition) – Rückschwung

1

1

Zum Griff:

2

3

Von „reverse pivot“ spricht man, wenn man das gewicht beim RückBeim korrekten Aufdrehen des Körpers – wie eine Feder – wird das gewicht schwung auf die linke seite verlagert. eindeutig auf die rechte seite verlagert. 2 Beide „V“ zeigen in Zur Stellung (Ansprechposi- und auch die Knie leicht gebeugt ser leichte Druck weg vom Körper

D

er „reverse pivot“ – rekt auf die rechte Seite zu ver- Gewicht auf die rechte Seite zu etwa Mitte rechte Schulter. Der Schulter, Hüfte, Füße dassind. tion):Auflagern, tun Knie, wir genau Ge- verlagern als normal, sagen wir dasGriffheißt beim druck – wenn man sich eine Skala von desundKörpers auch Augen unbedingt parallel genteil und lehnen uns schwer- im Verhältnis von etwa 60 : 40 drehen 3 Zum (Abb. 3). eine Gewichtsverlagerung zur fällig nach links (Abb. 2). Keine eins bis zehn vorstellt – sollte nie über zur Ziellinie. Rückschwung: Während Auf diese Weise verhindern Drehung, keine Kraft, keine verkehrten Seite hin – ist einer fünf sein (zehn ist ganz fest). Um Ih- Die Ball-Position ist etwas vor der Sie zum Rückschwung ausholen,wir des Gewichts Aussicht auf einen der häufigsten und schlimmsten nen ein Bild zu vermitteln: Der Vogel Mitte. Von der Körperstellung her guten drückeneine Sie Verlagerung die Handballen gegen auf die verkehrte Seite, weil ein Fehler im Golf, den wir jedoch Schlag. in Ihrer Hand sollte nicht entfliehen achten Sie darauf, dass der Ober- den Griff. Dadurch erreichen Sie eialle zu irgendeinem Zeitpunkt Ein Mittel, um euch davor zu Großteil des Gewichts bereits können, aber Sie dürfen ihn auch körper gerade (Rücken nicht ge- nen 90-Grad-Winkel zwischen dem einmal begehen. Wir werden schützen – und dies ist ein be- auf der rechten Seite ruht. Aunicht erdrücken. nachlässig, stellen krümmt!) vorne gebeugt und befindet dem Schaft. dießerdem sichUnd bei diesem nützlicherbleibt Tipp fürlinken die Arm uns nichtnachsonders richtig an den Ball. Statt unser Gewicht im Rückschwung kor-

Übungswiese –, besteht darin, gleich beim Set-up etwas mehr

Set-up die rechte Schulter etwas niedriger als die linke und das

erleichtert Ihnen eine korrekte ermöglicht Ihnen mitund Leichtigkeit Schulterdrehung das rich- einentige weiten Schwungradius. Achten Aufdrehen des Oberkörpers Rückschwung hinter den 90 Sieimdarauf, dass Sie die Schulter Ball (Abb. 4). Grad drehen, die Hüfte aber maximal Folgeunddieser Korrektur nurAls 45 Grad das Gewicht auf den können Sie mit einem deutlich rechten Fuß verlagert ist. Aus dieser verbesserten Abschwung eine Stellung heraus treffen Sie den Ball erheblich größere Schlägerganz leicht. kopfgeschwindigkeit erzeugen und damit eine größere Weite erzielen. v

Martin Wiegele auf der European undlocHten Challenge-Tour steiRiscHe BAu-MenscHen in MuRAu-KReiscHBeRg ein

ABeRgeworden HeRzlicH SpielKüHl, reifer D as, was da als Wider-

sagen muss, dass der Platz selbst

sehr gutem hätte. Zustand under sich früh (nach sieben Einsätspruch ist in Die Erwartungen waren höher. Das erscheint, dem direkten Weg geschafft So warweil sich auch für weniger routinierte keiner. Denn es war ganz große Ergebnis für Martin Wie- bleibt Martin noch ein Versuch Ende zen) dafür entschied, auf der ChalGolfer Einloch-Möglichwirklich kühl und windig Ende über gele – und sich damit die EuropeanNovember dasgute Tour-Schoollenge-Tour weiterzuspielen, wo die September beim 9. Golftag des keiten boten. Den Wanderpokal Tour-Karte vorweg zu sichern – ist Finale in Spanien, das sich über Chancen doch größer sind, allein von Steirischen Baugewerbes im des Siegers holte sich Erich in dieser Saison nicht geglückt. Das sechs Tage hinweg erstreckt. Zum der Anzahl der Turniere. Mit einem Golfclub Murau-Kreischberg. Benda vom GC Murstätten. Bei te auch Wirtschaftskammerist die eine Seite der Medaille, sein wurde Schluss lösen den die besten von rund Sieg oder zwei Podestplätzen macht Präsident Peter Mühlbacher, Damen30 schaffte Karla SomDementsprechend auch Spiel ist aber reiferschon und stabiler 200 Kandidaten Tour-Karte. DieFrauental man bereits den entscheidenden der Mitglied im GC Murauvom GC Schloss vor demgeKanonenstart or- merdie worden, das zeigendentlich die Resultate. gute Erinnerung der Preisgeld-Tabelle für Kreischberg ist und der seiner Sieg. Im Jahr 2007 Sprung in bei Weißwürsten und dendaran: Golf-Leidenschaft zeitlich Einen Tag, der so schnell nie warmen Erfrischungen aufgeBis auf zwei Mal hat er stets gecut- gewann er diese beinharte Auslese, die Tour-Karte. Ein Highlight heuernur kommen wird, erlebWobei man fairerweise tet. Martin Wiegelewärmt. beendete seine was vor ihm wieder noch keinem österreiwar aucheingeschränkt das Hole in Onenachkommen beim Tur7. Saison als Profi als 39. auf der chischen Profi gelang. nier in Seltenheim (Kärnten), wofür Challenge-Tour, mitKLIPP einem Preisgeld Im Vorjahr schaffte Martin Wiegele es einen Mazda im Wert von 40.000 Oktober 2008 von 35.213 Euro. 20. hätte er zumin- auf der European Tour ein Preisgeld Euro gab. In seinen sieben Jahren als dest werden müssen (58.000 Euro), von rund 160.000 Euro, heuer sind es Profi hat sich Martin Wiegele doch dass er die Karte für die höchste im Vergleich dazu nur 25.178 Euro die stolze Preisgeld-Summe von eiGolf-Liga – die European Tour – auf geworden. Allerdings auch deshalb, ner halben Million Euro erspielt. KLIPP November 2009

(v. l. n. r.:) wK-Präsident KoR Peter Mühlbacher, landesinnungsmeister KoR BM ing. Hans-werner Frömmel, Hubert neuper, Mag. Karl Fussi vom golfclub Murau-Kreischberg

kann. Er wurde bei diesem Turnier Klubmeister. Allerdings – und darüber bitte hinwegzulesen − es war kein anderes Mitglied des Klubs außer ihm am Start. v 57

47


URLAUBSTIPPS

Pssst, nicht weitersagen! ein wunderschönes Paket für aufregende Stunden zusammengestellt: In der Gartensuite mit Wasserbett und Whirlpool erwartet Sie ein verführerischer Obstkorb mit Leckereien, 1 Fl. Sekt und Rotwein. Im Haubenrestaurant Muskat

Urlaubs t

werden Sie mit einem erotischen 6-Gänge-Menü das sich langsam von der flirtenden Vorspeise über den Höhepunkt der Hauptspeise steigert und dann mit der süßen Versuchung sanft ausklingt, verwöhnt. Als weiteres Highlight können Sie – fakultativ – die sanften Hügel der Das Hotel Retter in Pöllauberg ist eine

Oststeiermark auch „oben ohne“ genie-

Naturidylle im Zeitgeist und gilt als ab-

ßen – mit einem Porsche Boxster S oder

soluter Geheimtipp für Wellness- und

einem Maserati Spyder Cabrio.

Naturliebhaber. Unter dem Motto „We-

Infos:

cke deine Lust!“ hat das Hotel Retter

03335/ 2690 www.retter.at

Keine Chance für Eiszeit in der Liebe Kuschelige Stunden in der kalten Jahres-

werden. Bei einem gemeinsamen Ro-

zeit: Deutschlands bestes Vier-Sterne-

senölbad mit Champagner in der Kaiser-

Sport- & -Wellnesshotel, der Angerhof in

wanne schmilzt auch das letzte Eis. Ein

Sankt Englmar, verbindet ein sinnliches

exklusives Candle-Light-Dinner rundet

Wellness de luxe mit Gourmetküche

Winterurlaubserlebnis mit gefühlvollen

schließlich das gemeinsame Wohlfühler-

In Kombination „Wellness & Gourmet“

verströmt das Haus auch durch seinen

Streicheleinheiten für Seele und Kör-

lebnis ab. Denn auch das Angerhof-Team

gilt Familie Holleis´ 5-Sterne-Salzbur-

Märchengarten, vor dessen berauschen-

per. Schöner als hier können Verliebte

weiß: Liebe geht nicht zuletzt durch den

gerhof in Zell am See seit Jahren unbe-

der, farbenprächtiger Kulisse man am

Romantik nicht leben. Inmitten der glit-

Magen. Apropos: Das Fest der Liebe ist

stritten als Aushängeschild im österrei-

Abend wunderbar auf der Terrasse essen

zernden Schneekristalle im Bayerischen

auch nicht mehr weit. Und was gibt es

chischen Tourismus. Dies verdeutlicht

kann. Das ist einzigartig in Österreich.“

Wald werden bei einer Pferdeschlitten-

Schöneres, als den Partner mit Erholung

auch das „Top-Gourmet-Ranking“ im

(Zitat Relax-Guide). Für die im Rahmen

fahrt im Nu Emotionen entfacht. In den

und Zweisamkeit zu überraschen …

soeben erschienenen Relax Guide 2010,

einer Halbpension auf außergewöhnli-

gemütlichen

Infos:

0049 9965-1860

der das Genießerhotel als besten Salz-

chem Niveau stehende Gourmetküche

www.angerhof.de

burger Betrieb landesweit auf Platz 3

zeichnet seit heuer Marcel Schneider

reiht. Ebenso konstant verleihen die

verantwortlich, der sich schon zuvor

Tester der außergewöhnlichen Ferien-

mit 2 Gault-Millau-Hauben als einer der

adresse seit Jahren das Maximum von 4

Shooting-Stars in der österreichischen

Lilien für das 2.600 qm große Wellness-

Kochszene etablierte.

Schlössl sowie den perfekten Gesamt-

Infos:

Hochzeitszimmern

und

Turmsuiten können diese ausgelebt

Dem König den Buckel runterrutschen

eindruck: „Einen ganz besonderen Reiz

06542/ 765 www.salzburgerhof.at

„Heißer“ Tipp für ein romantisches Wochenende dungen für „2, die sich lieben“. Richtig heiß wird es auch bei der Hot-StoneMassage. „Durch die Wärme öffnen sich Energiezentren, die sonst nicht so leicht Am Hochkönig im Herzen des Salzburger

dern. Wer als Erwachsener das Skifahren

zu erreichen sind“, empfiehlt die Beauty-

Landes gilt: Skifahren lernen oder Geld

erst noch lernen will, der bekommt mit

Leiterin. So vielfältig wie das Gesamtan-

zurück. Neu ist die durchgehende Ver-

der „Learn to ski“-Pauschale sogar die

gebot des Hotels sind auch die Zimmerka-

bindung zwischen Maria Alm, Dienten

einzigartige

und Mühlbach. Das schneesichere und

Unter dem Motto „Ehre, wem Ehre ge-

Erleben Sie im 4-Sterne-Hotel Alpina in

einen gemütlichen Kachelofen, Wasser-

blaublütige Massiv des sagenumwobe-

bührt“ wurde das königliche Skiangebot

Kössen sündhaft schöne Wintertage zu

bett, ein privates Spa mit Infrarotsauna,

nen Hochkönigs im Herzen des Salzbur-

mehrfach ausgezeichnet – alleine in den

einem sündhaft günstigen Kuschel-Preis.

Doppelwhirlpool, Luxusdusche, Doppelru-

ger Landes zählt seit eh und je zu den

letzten drei Jahren erwarb der Hochkö-

Im alpinen Refugium des Hotels ist die

heliege im Bad und viele Extras mehr, um

Top-Skigebieten in den Alpen und gilt als

nig jedes Jahr eine Medaille.

Angebots-Vielfalt gigantisch. Von pri-

sich rundum wohl zu fühlen.

erste Adresse für Anfänger, (Wieder-)

Infos:

06584 / 20388

ckelnder Romantik im Whirlpool, heißen

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tegorien. Die Luxussuiten verfügen über

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URLAUBSTIPPS

Foto: www.hermann-meier.de / „Roter Hahn“ – Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol

s tipps

1. Alpen-AvantgardeHotel eröffnet in Ischgl Jetzt mal ehrlich: Im Urlaub will man doch alles haben, oder? Ein Skigebiet mit unendlichen Möglichkeiten, AprésSki und Spaß ohne Ende und doch die absolute Ruhe und Erholung genießen können. Power auf den Pisten und abtauchen im Wellnessbereich, ein köstliches Abenddinner und einen relaxten Ausklang an der Bar. Das neu eröffnete Alpen-Avantgarde-Hotel Solaria verbindet die beiden Seiten von Ischgl in perfekter Kombination. „Wir wollten die ausgetretenen Wege verlassen und eine neue, zukunftsorientierte Richtung einschlagen, ohne dabei den Bezug zur Region zu verlieren. Das war der Grundstein zum ersten Alpen-Avantgarde-Hotel. Unsere heimische Bergwelt bietet ein-

kreieren“, so Hotelier Markus Kathrein.

zigartige Schönheiten, die bei unserem

Die edel eingerichteten Wohlfühlzimmer

Ritterlich urlauben in Südtirol

Neubau eingebracht wurden. Wir bieten

verströmen die Kraft und Nähe zur Natur

dem Gast etwas Einzigartiges – etwas,

und sind dennoch geradlinig im Design.

Genuss ist zeitlos und Gastfreundschaft

verfällt man in den gemütlichen Zimmern

das er nirgendwo sonst findet. Es ist uns

Infos:

hat im von der Familie Oberhofer geführ-

und Suiten des Hauses nicht in den ewi-

gelungen, aus unseren Suiten Unikate zu

ten Hotel Ritterhof oberste Priorität.

gen Dornröschenschlaf, trotzdem laden

Inmitten des malerischen Bergdorfes

die behaglichen Räume zum Verweilen

Seis am Schlern umringt von saftigen

und Entspannen ein. Ruhe finden Gäste

Wiesen und mächtigen Wäldern liegt

auch im „Garten der Träume“: durch

das Hotel Ritterhof in einer sonnigen

einen romantischen Rosenbogen betre-

Höhenmulde auf 1.000 m Seehöhe. In

ten Gäste den Garten, wo Liegen und

Entspannte Geburtsvorbereitung mit Wellness und Kompetenz

der Genießerhochburg lassen Gerichte

Bankerln zum Verweilen in das lauschi-

Schwanger in den Urlaub –

aus der regionalen Feinschmeckerkü-

ge Plätzchen einladen. Mehr als drei

warum nicht? Die „New Life

che, der lustvollen mediterranen Küche

Wünsche frei hat man in der Ritterhofs

Hotels“ in Deutschland, Ös-

und der kalorienbewussten Vitalküche

Wellnessoase zur Waldburg. Rundum

terreich und Südtirol bieten

Gourmetfreunde aufjubeln. Naschkatzen

glücklich sein, sich wohlfühlen, gesund

werdenden Eltern nicht nur

kommen bei sündhaft leckeren Desserts

und ausgeglichen sein.

die Möglichkeit, vor der Ankunft des Ba-

nen über Schwangerschaft, Geburt und

und hausgemachten Birnenstrudeln und

Infos: 0039 0471/706 522

bys Zweisamkeit zu genießen, sondern

Wochenbett. Auf Atmung und Beckenbo-

sich dabei optimal auf den Nachwuchs

denarbeit wird ebenso Wert gelegt wie

und vor allem auf die Geburt vorzuberei-

auf geburtserleichternde Wehen- und

Ouvertüre in Winterweiß

ten. Die Experten in 40 Urlaubsadressen

Gebärpositionen, die die künftigen El-

der 4-Sterne(-plus)-Kategorie sorgen in

tern gemeinsam erlernen können. Ne-

Hoch hinaus heißt es für bekennende Ro-

dernen Elisabethflügel oder gar im ori-

entspannter Atmosphäre und mit liebe-

ben Bewegung an der frischen Luft und

mantiker im frisch verschneiten Tiroler-

ginellen Appartement „Schweinestall“.

voller, kompetenter Betreuung durch

kulinarischen Verführungen vermitteln

land. Denn das Skiopening wird nirgendwo

Auch auf der Piste weht der Geist von

ausgebildete Hebammen und Physiothe-

die Kursleiterinnen durch einfühlsame

so stilvoll begangen wie im märchenhaf-

Kaiser Franz Josef und seiner Sisi, wenn

rapeutinnen für eine harmonische Zeit

Massagen eine besondere Körperwahr-

ten Jagdschloss Kühtai im Sellraintal. Zu

es komfortabel wie in einer kaiserlichen

vor der Geburt. Das wird nicht nur mit

nehmung. Urlaubspauschalen mit Ge-

Gast sein auf dem fürstlichen Ansitz von

Sänfte mit der neuen „Kaiserbahn“

den individuellen New-Life-Hotels-Well-

burtsvorbereitung wie beispielsweise

Christian Graf zu Stolberg-Stolberg ist

bergan geht. 37 Gondeln mit getönten

nessprogrammen ganz leicht: Kombiniert

vom Hotel Retter im österreichischen

ein höchst aristokratisches Vergnügen.

Scheiben bringen Kinder wie Erwachsene

mit einem Geburtsvorbereitungskurs ist

Pöllauberg, vom Hotel Babymio in Kirch-

Genau genommen 2.020 Meter hoch,

in wenigen Minuten auf 2.445 Meter See-

der Urlaub ideal, um sich nach kurzen,

dorf in Tirol oder vom Alpine Spa Hotel

denn hier im Sellraintal liegt das nostal-

höhe und ermöglichen damit eine Rund-

stressfreien Anreisen aus dem Alltag

Haus Hirt in Bad Gastein versüßen nicht

gische Schlösschen, dessen Geschichte

tour um das gesamte Skigebiet Kühtai.

auszuklinken und sich in aller Ruhe auf

nur die Zeit von Bald-Muttis und -Vatis,

bis ins Jahr 1280 zurückgeht. Gewohnt

Meist im Package inkludiert: königliche

das Kind zu freuen. In nahezu allen „New

sondern schonen auch den Geldbeutel

wird im Haus des Ururenkels von Kaiser

Aussicht und Kaiserwetter.

Life Hotels“ vermitteln Hebammen mit

der kleinen Familie.

Franz-Joseph I. in zirbenvertäfelten

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individuellen Kursen und persönlichen

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www.jagdschloss.at

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Marmorkuchen ins Schwärmen. Natürlich

Grafen- und Fürstenzimmern, im moKLIPP November 2009

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Bücher

W

Bestsellerliste Belletristik Der Brenner und der liebe Gott Wolf Haas

Hoffmann und Campe

Polt Alfred Komarek

Der Atlas meines Lebens Guy Browning Bastei Lübbe

Haymon Verlag

as tust du, wenn dein Vater sich auf lange ­Familienmärsche spezialisiert hat, die er mit „Abkürzungen“ durch militärisches Sperrgebiet noch länger und reizvoller macht? Verzweifeln, oder – eine tiefe Liebe zu Landkarten entwickeln. Und deinen spektakulär durchschnittlichen Lebenslauf vom weinerlichen Kleinkind zum weinerlichen jungen Mann anhand von abenteuerlichen Karten nachzeichnen: von den entferntesten Ecken der Alpen, über die Niagarafälle, das Mittelmeer und Zentralamerika bis zum düsteren Chipping Norton.

Zeit deines Lebens Cecelia Ahern

Krüber, Frankfurt

Die Hütte William P. Young

Allegria

Alle sieben Wellen Daniel Glattauer

Deuticke im Zsolnay V.

Sachbuch Offengelegt Wolfgang Schüssel

Ecowin Verlag

Basis der guten Küche

Athesia

33 x Knödel Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser Helmut Bachmann Athesia Duden: Die deutsche Rechtschreibung

Bibliographisches Institut, Mannheim

Guinness Buch der Rekorde 2010

Bibliographisches Institut, Mannheim

Lesestoff Alle Bücher erhältlich unter:

www.webbuch.at

in Graz, Liezen, Deutschlandsberg, Hartberg, Kapfenberg, Leoben und Feldbach

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Die Bewunderung der Welt Folke Tegetthoff Haymon

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ommt, ich habe hier die Stille für euch, die ich – ohne Zauber, ohne Tricks – allein durch die Kraft der Geschichte verwandeln werde. So wird es euch gelingen, dem Alltag, dem Blick der Gewohnheit, dem Selbstverständlichen zu entfliehen und damit eine wahre Wunderwelt zu erfahren … Folke Tegetthoff zelebriert die Magie des Erzählens – und verzaubert die Menschen mit seinen Geschichten: Er ermuntert uns, alle Sinne zu öffnen und uns bezaubern zu lassen von den vielen kleinen Wundern, die das Leben zu bieten hat. Kampf der Emotionen Dominique Moïsi DVA

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ngst, Demütigung, Hoffnung: Wie sehr wird die Weltpolitik von Gefühlen gelenkt? Gefühle und Politik scheinen auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben. Basieren geopolitische Entscheidungen doch scheinbar auf rationalen Überlegungen. Dominique Moïsi schildert nun erstmals die globalen Wechselwirkungen von Gefühlen und Politik und zeigt, wie diese die Weltpolitik beeinflussen. Er führt dem Leser eindrücklich vor Augen, dass wir die Welt, in der wir leben, nicht verstehen können, wenn wir Emotionen nicht ernst nehmen. Das schöne Geschlecht der Männer – Eine Liebeserklärung Florence Ehnuel Goldmann

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ls Florence Ehnuel 35 Jahre alt ist, entdeckt sie Sexualität und die Schönheit der Männer auf ebenso neue wie ungeahnte Weise. In ihrem mitreißenden Buch erzählt sie von der enthusiastischen Hingabe, mit der sie

Männern fortan begegnet – und davon, was es bedeutet, erotische Begegnungen als eine Feier von Sinnlichkeit und Genuss zu erleben! Geliebter Glimmstengel – Humorvolle Visionen für Raucher und Nichtraucher Christa Kössner Ennsthaler

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hrista Kössner wagt sich in ihrem neuen Buch an ein brisantes Thema heran: den Nichtraucherschutz. Mit sehr viel Humor und einem Schuss feiner Ironie lässt sie ihrer Fantasie völlig freien Lauf, um die möglichen Folgen der aktuellen Antiraucherkampagne begreiflich zu machen. Womöglich entsteht sogar ein neues Stadtviertel für die allerorts verteufelten Raucher? Womöglich gibt es bald Tauschbörsen für nicht mehr verwendete Rauchutensilien? Und vor allem – wohin mit den unverbesserlichen Qualmern? Auf den Mond schießen? Helden der Friedlichen Revolution Thomas Mayer Evangelische Verlagsanstalt Leipzig

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ekannte und unbekannte Persönlichkeiten waren es, die zum Gelingen der Friedlichen Revolution beigetragen haben. Thomas Mayer, Chefreporter der Leipziger Volkszeitung, hält schon fast vergessene Geschichten von Menschen fest, die zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution gehörten. Unter ihnen Christoph Wonneberger, der Koordinator der Leipziger Friedensgebete, Jochen Läßig, der mit seiner Gitarre in den Widerstand ging, Gisela Kallenbach, eine Umweltschützerin mit Mut und Ideen, Gesine Oltmanns, die ihren Ausreiseantrag zurückzog und demonstrierte – um nur einige zu nennen. Kommunales Zins- und Schuldenmanagement Martin Wambach, Alexander Etterer, Gunnar Stark FinanzBuch Verlag

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tädte und Gemeinden sind eingebettet in ein komplexes System aus finanziellen Zuund Abströmen, die geprägt sind von den unterschiedlichen Funktionen der Kommune. Um zu verstehen, wie ein sinnvolles Zins- und Schuldenmanagement aussehen sollte, müssen zuerst Grenzen und Möglichkeiten des kommunalen Finanzmanagements erörtert werden. Damit steigen auch die Autoren dieses Buches in das Thema ein. Besonders im Fokus steht dabei eine zahlungsorientierte Betrachtungsweise. Ohne diese ist der Umgang mit Derivaten meist unkritisch, was mitunter katastrophale Folgen haben kann. Um dem vorzubeugen, vermittelt das Buch wichtiges Grundlagenwissen über Zinsderivate, insbesondere über die Grenzen dieser Instrumente. Das Buch will dabei keine detaillierte Anleitung für Städte und Gemeinden sein, sondern den VerKLIPP November 2009


Arnold Schwarzenegger – Die Biographie Marc Hujer DVA

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achtbewusst und charmant, ehrgeizig und unkonventionell – das ist Arnold Schwarzenegger, eine der bekanntesten und schillernds­ ten Persönlichkeiten der Gegenwart. Wie es der frühere Bodybuilder erst zum Terminator und dann bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Gesellschaft und Politik geschafft hat und wie das „System Schwarzenegger“ funktioniert, schildert Marc Hujer in seiner fesselnden Biographie. Tore zur Unterwelt Heinrich und Ingrid Kusch Stocker Verlag

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er Text-Bildband ermöglicht einen Einblick in eine „vergessene Welt“ unter der Erdoberfläche und dokumentiert jahrtausendealte megalithische Steindenkmale, die in ihrer Fülle einzigartig im österreichischen Raum sind. Die über viele Jahre hinweg durchgeführte Spurensuche führt weit zurück in unsere Vergangenheit und stößt auf Zeugnisse einer uralten unbekannten Kultur, die sich einst über weite Bereiche der Steiermark, wie zum Beispiel in der Gegend rund um das Stift Vorau, ausgebreitet hat. Ein derzeit noch ungelöstes Phänomen sind die zahlreichen unterirdischen Anlagen, Gänge und Erdställe, die offensichtlich älter sind, als bisher angenommen worden ist. Das Buch entführt Sie in eine Welt, die heute noch geheimnisvoll im Verborgenen liegt und ihrer Erforschung harrt. Die letzten zehn Tage – Europa am ­Vorabend des Zweiten Weltkriegs Richard Overy Pantheon

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ichard Overy, einer der führenden britischen Historiker, nimmt in seinem Buch die dramatischen Entwicklungen im Spätsommer 1939 in den Blick, in denen das Schicksal der Welt am seidenen Faden hing. Spannend und auf breiter Quellenbasis schildert er jene atemlosen zehn Tage, die dem deutschen Überfall auf Polen und damit dem Beginn des Krieges vorangingen, und berichtet von diplomatischen Manövern, unmöglichen Ultimaten und folgenreichen Fehleinschätzungen. KLIPP November 2009

Minenfeld Balkan – Der unruhige ­Hinterhof Europas Olaf Ihlau, Walter Mayr Siedler

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er Balkan ist Europas ältes­ te und gefährlichste Krisen­ region: Hier begann der Erste Weltkrieg, hier tobte der blutigs­ te Konflikt, den der Kontinent seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt hat. Und jederzeit können die alten Feindschaften zwischen den Bevölkerungsgruppen wieder aufflammen. Unmittelbar und anschaulich beschreiben die Autoren die bewegte Geschichte des ­Balkans und erzählen von den Hoffnungen der Menschen, die in Europas unruhigem Hinterhof leben. Der Pillendreh – Ein Apotheker packt aus

Edmund Berndt Edition Va Bene

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issen Sie, wie mit Ihnen und Ihren Kindern gesunde Geschäfte gemacht werden? Glauben Sie, dass Sie Bescheid wissen? Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl? Halten Sie viel von altem Wissen? Und ans Horoskop, den Pendler und an den Mond glauben Sie natürlich auch! Seien Sie beruhigt! Sie sind beliebt und befinden sich unter vielen Gleichgesinnten! Die alternative Gesundheitswirtschaft heißt Sie und Ihre Brieftasche willkommen. Als mündiger Patient liegen Sie voll im Trend. Mit gezieltem und bezahltem MedicalInfotainment werden Sie in Ihrem Glauben an ­Unwissenschaftlichkeit, medizinischen Nonsens und Quasi-Quacksalberei bei Laune gehalten. Und weil damit viel Geld gemacht wird, steht die Politik hinter den bunten, alternativen und komplementären Gesundheitsmachern. Werte im Schafspelz Michael Mary Bastei Lübbe

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ei es in der Politik oder Wirtschaft, in der Kirche oder im Freundeskreis, überall werden uns Werte vorgehalten, die Halt und Orientierung geben sollen. Mal ist es Solidarität, mal Freiheit, dann wieder Gerechtigkeit oder Toleranz. Die Wahrheit ist: Diese sogenannten Werte werden geschickt genutzt, um uns zu lenken und abzulenken, um uns still und klein zu halten. Folgen Sie nicht länger der Herde! Wilde Rosen, weites Land – Eine Liebe in Ostpreußen

Maja Schulze-Lackner Bastei Lübbe

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ls die junge, in den besten Kreisen Berlins aufgewachsene Maria von Berg ihrem frisch angetrauten Ehemann, dem Gutsherrn Carl Goelder, in seine Heimat nach Ostpreußen folgt, ist sie zunächst restlos begeis­ tert von der ländlichen Idylle: weite Landschaf-

ten, riesige Pferdekoppeln, herzliche Familien­ feste, heiße Sommer – und um der langen Winterkälte zu entkommen, steht auch einer jährlichen Reise nach Venedig nichts im Weg. Doch nicht immer ist das Glück dem jungen Paar so gewogen, und der Erste Weltkrieg lässt die schon seit Jahren andauernden Sorgen der Familie Goelder nicht kleiner werden …

Woher wir wissen, was andere denken und fühlen Marco Iacoboni DVA

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enschen besitzen die erstaunliche Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, mitzufühlen, Absichten und Handlungen intuitiv zu verstehen – ohne dass sie sich groß den Kopf darüber zerbrechen. Seit einigen Jahren weiß man, dass dies durch spezialisierte Nervenzellen im Gehirn, die sogenannten Spiegelneuronen, ermöglicht wird. Marco Iacoboni, einer der Pioniere der Spiegelneuronenforschung, erklärt diese kleinen Wunderwerke der Natur. Anschaulich beschreibt er, welche grundlegende Rolle sie für die Kommunikation und die zwischenmenschlichen Bindungen spielen und warum sie eine Vielzahl von Verhaltensweisen zu verstehen helfen. Nothing for ungood John Madison Bastei Lübbe

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eutsche brauchen drei Monate, um eine Party zu planen, sprechen merkwürdiges OxfordEnglisch, das Amerikaner an das schweizerische Rätoromanisch erinnert, haben sechzehn (!) Formen für das englische Wort „the“ und subventionieren die Staus auf Autobahnen mit der Toilettengebühr auf Raststätten. Kann man in einem solchen Land leben? John aus Oklahoma hat es ausprobiert.

Der Mensch im Gleichgewicht Martin Weber Ennsthaler

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artin Weber, Erfolgstherapeut vieler Spitzensportler, entdeckte mit 51 Jahren seine Gabe, Energie zu sehen und zu spüren. Seine Intuition ermöglicht ihm, Menschen zu helfen, gezielt ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Es geht ihm nicht darum, Krankheiten zu bekämpfen, sondern Gesundheit zu erhalten und zu aktivieren. Dazu gehört der ganze Mensch mit seinem Umfeld, seinen Beziehungen, seinen Gedanken und Gefühlen. Konkret, mit Kompetenz und vielen praktischen Beispielen aus seiner langjährigen Erfahrung als Energetiker, Querdenker, Visionär und Energietherapeut bringt Martin Weber die Leserinnen und Leser einen Schritt näher zum Verstehen der wahren Mechanismen, die in jedem Menschen wirken. Das Buch ist für Menschen gedacht, die an wirklicher Heilung – nicht Symptombekämpfung – interessiert sind. 51

Bücher

antwortlichen einen Überblick über Chancen und Risiken verschaffen, die der Einsatz von Zinsderivaten für das kommunale Finanzmanagement mit sich bringt. Besonders in Zeiten der Überschuldung und leeren öffentlichen Kassen leisten die Autoren mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag zu einem sinnvollen Schuldenmanagement.


4. 12. 2009 bis 21:00 Uhr

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