SERVER 38/2010

Page 1

X. Jahrgang • III. Quartal 10 • 38. Ausgabe

Regionales IT-Kundenmagazin für Sachsen-Anhalt

Die Stadt Halberstadt tritt der Genossenschaft

Kommunale IT-UNION bei

Titel

Hohe Akzeptanz bei Exekutive und Legislative Streiflichter

Deutschland ist Weltmeister – Adolf Dassler sei Dank Sachsen-Anhalt

DOPPIK-Beratung mit Kompetenz Interview

Auf ein Wort, Herr Ruud Kaiser

www.kid-magdeburg.de


EDITORIAL

Die Zukunft kommt – ob wir wollen oder nicht! Sicher ist, dass sich vieles im kommunalen Umfeld verändern wird. Wir wissen nur noch nicht genau „was“. Einiges davon werden wir beeinflussen können. Und je geeinter wir auftreten, desto stärker wird sich die Durchschlagskraft erhöhen. Die wachsende Kommunale IT-UNION ist dafür ein wichtiges Instrument. In dieser und den nächsten Ausgaben des SERVER werden wir bezogen auf kommunale IT dem Übermorgen Beiträge widmen. Ich bin überzeugt, dass verantwortungsvolle Führungskräfte in Politik und Verwaltung am Übermorgen trotz des teilweise mühseligen Tagesgeschäfts großes Interesse haben. Denn: Wie soll ich steuern, wenn ich nicht weiß, was mich in der Zukunft erwartet? Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass die neuen Möglichkeiten der IT mit aktuellen Veränderungen im menschlichen Gehirn korrelieren. Was bedingt hier was? Auch wenn man solchen Aussagen sehr skeptisch gegenübersteht: Es gilt, dass junge Leute („digital natives“) ganz anders mit der IT umgehen, sie fordern und formen, als es die Generation tut, die sich das Wissen erst langwierig anlernen musste. Stichworte wie Informationsfreiheitsgesetz, Open Data, Bürgerhaushalt und viele mehr gehören in diesen Kontext. Bei einigen beschleicht auch mich ein gewisses Unbehagen, ob das wirklich alles so kommen muss. Aber erst einmal sollte man offen und neugierig auf alles zugehen. Und so habe auch ich begonnen (noch ganz vorsichtig und selten) unter dem Benutzernamen KID_Marietta zu twittern. Vielleicht werden wir als KID und KITU – ähnlich wie die Landeshauptstadt Magdeburg und andere Institutionen – diese Kommunikationskanäle künftig verstärkt nutzen.

Dr. Michael Wandersleb, Geschäftsführer

Ihr Dr. Michael Wandersleb

INHALT Titel

Hohe Akzeptanz bei Exekutive und Legislative

Kommunale IT-UNION

3

Titel

Alle Signale auf Grün geschaltet

Das ist Fakt! 5

7

Government

8

Streiflichter

Deutschland ist Weltmeister – Adolf Dassler sei Dank 10

14 15

Kommunikation Teil V

Die sechs Steine der Weisen

Sachsen-Anhalt

2

13

Interview

Auf ein Wort, Herr Ruud Kaiser

Behördenruf D 115 – Otto-Stadt Magdeburg ist dabei! 6

http://www.data.gov feiert ersten Geburtstag und Großbritannien zieht nach

DOPPIK-Beratung mit Kompetenz Aus der KID-Praxis

Magdeburg

Breitbandausbau bleibt auch 2010 Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt

12

Sachsen-Anhalt

4

Titel

In Weißenfels wird IT-Kompetenz genossenschaftlich gebündelt

Zur Sache

16

Kurz und Knapp

Das Jahr der Smartphones Wer hats erfunden? Die Schweizer! Skype: Nicht nur Telefonersatz

18

Glosse

Der kleine Unterschied Surftipps • Rätsel • Lexikon

19 20-23


TITEL

Hohe Akzeptanz bei Exekutive und Legislative Magdeburger Genossenschaftsmodell könnte richtungsweisend sein Selbst bestimmt, selbst verantwortet haben zwei Kommunalparlamente, zwei Verwaltungen und ihr IT-Dienstleister nach neuen Wegen und Möglichkeiten gesucht, die wachsenden Anforderungen an eine moderne Verwaltung gemeinsam, kosteneffizient und anwendungskompatibel zu gestalten. Das noch nie im IT-Einsatz der Bundesrepublik zwischen Verwaltung und Dienstleister praktizierte Genossenschaftsmodell wurde wieder geboren und erfreut sich wegen der guten Bedingungen zum gegenseitigen Vorteil zunehmender Akzeptanz.

Innerhalb von wenigen Monaten – seit dem 22. Dezember 2009 – wurde aus der Genossenschaft in Gründung eine eingetragene, nun handlungsfähige Institution, in der nun neben den Gründungsmitgliedern Magdeburg und Barleben auch die Verwaltungen von Zeitz und künftig Halberstadt und Weißenfels auf Beschluss der Kommunalparlamente oder Weisung innerhalb der Verwaltungen mitarbeiten. In zahlreichen weiteren Kommunalverwaltungen Sachsen-Anhalts wird über einen solchen Genossenschaftsbeitritt diskutiert. Die erweiterte Mitbestimmung der Kommunen bei der Entwicklung ihrer Kommunikationsstrategie bezieht sich dabei nicht nur auf unmittelbare Weisungs- und Mitspracherechte oder den deutlich einfacheren Abläufen bei Zahlungsverpflichtungen für die Inanspruchnahme bestimmter Leistungen. Das Mitglied – in dieser Genossenschaft dürfen es auch kommunale Gebietskörperschaften sein – partizipiert maßgeblich von dem Netzwerk des IT-Dienstleisters KID Magdeburg GmbH, die in zahlreichen überregionalen Verbänden und Vereinigungen maßgeblich mitarbeitet. Keine Bewertungsprobleme beim Ein- und Austritt sind neben den formlosen Beitrittsmöglichkei-

SERVER

III | 2010

ten weitere Vorteile, die sich von den bisherigen Praktiken der Zweckverbände abheben. Mit den derzeitigen Trends der globalen IT- Entwicklung, wo Open Data und e-Partizipation auf einem rasanten Vormarsch sind, kann nur eine starke Gemeinschaft von Nutzern und Anwendern fertig werden, ist sich neben der breiten Masse der IT- Entwickler auch der Vorstand der KITU, Dr. Michael Wandersleb sicher. Besonders die Hochtechnologiestaaten USA und Großbritannien aber

auch die Tigerstaaten sind hier in Begriff, der Bundesrepublik den Rang abzulaufen. Für Bürger offene Verwaltungsdaten, Ergänzung der repräsentativen Demokratie durch direkte Bürgerteilnahme und direkte Vorschlagsmöglichkeiten für die Bürger gegenüber der Verwaltungen sind in vielen, vor allem größeren Kommunen noch Zukunftsmusik. Die KITU möchte hierzu in den nächsten Jahren einen maßgeblichen Beitrag leisten und setzt dabei vor allem auf ihre Mitstreiter.

Kontakt Kommunale IT-UNION eG Alter Markt 15 39104 Magdeburg info@kitu-genossenschaft.de www.kitu-genossenschaft.de

3


TITEL

Alle Signale auf Grün geschaltet Die fachlich fundierte Vorbereitungsphase für die Gründung der Genossenschaft im Jahre 2009 hat die Aufmerksamkeit der Stadt Halberstadt geweckt. Es wurde hier eine praktisch lebbare Möglichkeit für die interkommunale Zusammenarbeit im IT-Bereich gesehen. Die Zusammenarbeit auf der Grundlage einer Genossenschaft ist im kommunalen Bereich relatives Neuland. Vorgesehen war daher, das Jahr 2010 zu nutzen, um auch die Kommunalpolitik vor Ort von der Sinnhaftigkeit und dem möglichen Nutzen für die Stadt Halberstadt zu überzeugen. Die Gründung der Genossenschaft, ihr anvisiertes Leistungsspektrum, verbunden mit notwendigen Investitionen bei der Stadt Halberstadt haben jedoch kurzfristig dazu geführt, dass alle Signale auf Grün geschaltet werden konnten. Hierbei war die umfangreiche rechtliche Vorprüfung

4

verbunden mit der Einbindung des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt und der Vorinformation der Kommunalaufsicht hilfreich. Durch das Engagement aller Akteure war somit der Beitritt der Stadt Halberstadt zur Kommunalen IT-UNION bereits zum Ende des 1. Halbjahres 2010 möglich. Die Stadt Halberstadt erhofft sich im Rahmen der genossenschaftlichen Arbeit nicht nur einen sinnvollen Verbund für den Einkauf von IT-Produkten, sondern auch Synergie-Effektive durch die Nutzung größerer Strukturen für notwendige Schulungen durch sich ständig ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen. Andreas Henke Oberbürgermeister von Halberstadt


TITEL

In Weißenfels wird IT-Kompetenz genossenschaftlich gebündelt Demnächst tritt in Sachsen-Anhalt die Gemeindegebietsreform in Kraft. Dies bedeutet für Weißenfels unter anderem, dass sie weitere Gemeinden in das Stadtgefüge aufnehmen wird und die Einwohnerzahl ab dem 1. September 2010 auf mehr als 40.000 anwachsen wird. Damit ist heute schon absehbar, dass ein erhöhter Arbeitsaufwand für die Verwaltung entsteht. Und wird im zweiten Schritt, so ist zu schlussfolgern, dann auch die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter ansteigen? Nein, nicht zwangsläufig. Auf Grund einer Haushaltslage, welche Weißenfels wie die meisten Kommunen Deutschlands zum Sparen zwingt, sind bereits jetzt Differenzen zwischen der Anzahl der benötigten Mitarbeiter und den finanziellen Grenzen bei deren Einstellung abzusehen.

FOTO: STADT WEIßENFELS

Die Kommunale IT-UNION eG zeigt bei diesem Problem in der interkommuna-

SERVER

III | 2010

len Zusammenarbeit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik neue Wege auf. Die Stadt Weißenfels erhofft sich durch ihren Beitritt zu der Genossenschaft einen effizienteren Umgang mit IT-Hard- und Software. Eine genossenschaftliche Bündelung der Kräfte erbringt zwangsläufig eine effektivere Nutzung der technischen Möglichkeiten und eine Entlastung der Verwaltungsmitarbeiter auf ihrem Arbeitsgebiet. Damit gibt sie den Mitarbeitern der Stadt Weißenfels die Möglichkeit, die anstehende Mehrarbeit zu schultern und gleichzeitig die Option, beim Einkauf von IT-Technik zu sparen. Bei der genossenschaftlichen Arbeit sind weiterhin die Grundsteine gelegt, zu einer Festlegung einheitlicher Standards für kommunale Dienstleistungen – eventuell sogar landesweit – zu finden. Hiermit kann ein seit Jahren bestehendes Problem

seine Lösung finden – städtische Leistungen sind besser abrechenbar und für den Bürger schneller zu überblicken. Die gewonnene Transparenz gibt allen Beteiligten mehr Sicherheit. Robby Risch Oberbürgermeister von Weißenfels

5


MAGDEBURG

Behördenruf D115 – Otto-Stadt Magdeburg ist dabei! Stadt und Land errichten gemeinsames ServiceCenter Als voraussichtlich erste Großstadt in den neuen Bundesländern bietet die Ottostadt Magdeburg den bundeseinheitlichen Behördenruf unter der Telefonnummer 115. Das Pilotvorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt von Innenministerium und Landeshauptstadt, die künftig eine gemeinsame Telefonvermittlung betreiben wollen. Sofern der Stadtrat einer entsprechenden Beschlussvorlage zustimmt, wird die Landeshauptstadt noch in diesem Jahr dem D115-Verbund beitreten und eine Kooperationsvereinbarung mit dem Land Sachsen-Anhalt zum Aufbau eines D115ServiceCenters unterzeichnen. Bereits im Januar 2008 hatte der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag erteilt, Fördermöglichkeiten für die Einführung von D115 in der Landeshauptstadt zu prüfen. Seitdem entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Innenministerium des Landes SachsenAnhalt zur Einführung der Behördenrufnummer. Im September 2009 beauftragte die Landesregierung das Innenministerium, ein Konzept für den Aufbau telefonischer ServiceCenter im Land Sachsen-Anhalt zu erstellen und in Kooperation mit der Landeshauptstadt Magdeburg dessen Praxistauglichkeit nachzuweisen.

Die Besonderheit des Magdeburger Projektes ergibt sich aus den engen Kooperationsbeziehungen von Stadt und Land. Bisher erteilen von Kommunen betriebene D115-ServiceCenter nur

6

Auskünfte zu Leistungen und Angeboten von Kommunen, Bund und Ländern. „In Magdeburg werden wir darüber hinaus künftig auch den Vermittlungsservice für Behörden des Landes übernehmen", so Magdeburgs Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz. „Das heißt, auch wer künftig die 56701 wählt, landet im gemeinsamen ServiceCenter und erhält dort die gewünschte Information oder wird an einen kompetenten Mitarbeiter des Landes

weitergeleitet.“ Möglich wird dies durch ein gemeinsam entwickeltes Wissenssystem, aus dem die Mitarbeiter am Telefon die vom jeweiligen Anrufer gewünschten Informationen entnehmen können. Nachdem die Testphase erfolgreich verlaufen ist, wollen Stadt und Land noch in diesem Jahr den offiziellen Startschuss für den Aufbau des gemeinsamen D115-ServiceCenters im Bürgerservice im Breiten Weg 222 geben. Weitere Informationen unter: www.d115.de


Breitbandausbau bleibt auch 2010 Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt Dies teilt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt aus Magdeburg mit. Bis Ende 2010 stehen in Sachsen-Anhalt für den Ausbau des Breitbandinternets insgesamt 37 Millionen Euro bereit. Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt stellt davon 14,2 Millionen Euro für den ländlichen Raum aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung.

schlossen. Alle Vorhaben wurden durch den Geschäftsbereich des MLU realisiert. Mit der Realisierung der derzeit vorliegenden kommunalen Breitbandprojekte (Funklösungen/kabelgebundene Anschlüsse) wird der Zugang zu immer vielfältigeren und hochwertigeren audiovisuellen Medieninhalten und Infotainment-Diensten für viele Haushalte und Unternehmen beziehungsweise Gewerbetreibende 2010/2011 ermöglicht werden.

Darüber hinaus können noch Mittel aus dem Landwirtschaftsfonds ELER eingesetzt werden. Damit beteiligen sich der Bund und das Land mit derzeit 87,5 Prozent an den Kosten der Zuwendungsempfänger zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke der Netzbetreiber bei Investitionen in leitungsgebundene oder funkbasierte Breitbandinfrastrukturen.

Diese Infrastruktur ist das Schlüsselelement der Zukunftsfähigkeit ländlicher Gebiete und ist ein bedeutender Haltefaktor für junge Familien und gut ausgebildete Fachkräfte im ländlichen Raum. Alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Wirtschaft, Bildung, Gesundheitsversorgung, Kultur und Verwaltung sind zunehmend angewiesen auf zukunftstaugliche Vernetzungen.

Seit Beginn der Breitbandoffensive im Mai 2009 haben in Sachsen-Anhalt bisher 91 Kommunen Zuwendungsbescheide in Höhe von 10,7 Millionen Euro erhalten; 12 Vorhaben mit einem Volumen von 2,1 Millionen Euro befinden sich in unmittelbarer Vorbereitung und vier Breitbandprojekte wurden abge-

Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist der Breitbandausbau für hohe Datenraten ab 25 bis 50 Mbit/s, der Grundstein hierfür wird derzeit mit dem Breitbandausbau gesetzt. Hier setzt das Land volles Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Netzbetreiber.

Z{ a y~{ y~ G { { { D D D

…deshalb ist das neue Analyse- und Steuerungssystem von INFOMA® allererste Sahne für die Unterstützung der operativen Verwaltung und der politischen Entscheidungsfindung von Kommunen. Als homogener Bestandteil der Produktfamilie newsystem® kommunal deckt diese Lösung alle wichtigen Handlungsfelder wie Finanzen, Bildung oder Bevölkerungsentwicklung und -struktur, etc. umfassend ab. Die Kompetenz fürs Kommunale.

Software Consulting GmbH Hörvelsinger Weg 17 89081 Ulm Phone +49 731 1551-0 www.infoma.de

SERVER

II | 2010

Geschäftsstellen Deutschland Berlin · Düsseldorf · Hannover · Limburg · München · Schweiz Rotkreuz


GOVERNMENT

http://www.data.gov feiert ersten Geburtstag und Großbritannien zieht nach Deutschland und die Entwicklung neuer demokratischer Prozesse Während die Datenplattform der amerikanischen Regierung bereits ihren ersten Geburtstag feiert (jetzt schon mit über 250.000 Datensätzen!) und die Engländer seit Januar ebenfalls mehr als 2.500 Datensätze aus allen Bereichen der öffentlichen Verwaltungen geöffnet haben, kämpfen die deutschen Befürworter maschinenlesbarer Daten noch immer gegen zahlreiche Vorurteile aus den Verwaltungen. Auch Australien und weitere Länder machen große (Fort)Schritte im Prozess der Öffnung von Daten. Dass dabei weder viel Geld noch Aufwand oder Datenschutz eine Rolle spielen können, zeigen die genannten Beispiele. Auf dem dritten netzpolitischen Dialog mit dem Bundesinnenminister im Juni 2010 gab es dazu wiederum keine nennenswerten Fortschritte. Dabei können offene Datensätze ganz entscheidend Wahlmöglichkeiten, Wahlfähigkeiten aber auch den offenen Dialog zwischen Verwaltung und Bürger, respektive Staat und Gesellschaft, positiv beeinflussen. Eine große Anzahl von Bürgern kann an Verwaltungs- und politischen Prozessen ohne großen finanziellen oder personellen Aufwand meinungsbildend und sicher auch verwaltungsunterstützend mitwirken, eine direkte Kommunikation inbegriffen. Politische Entscheidungen sind damit ohne teure Mas-

8

senveranstaltungen oder aufwändige andere Befragungsverfahren mit größerer Akzeptanz und höherer Legitimation ausgestattet. Natürlich sind mit den Möglichkeiten der Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen neben den reinen Wahlbeteiligungen auch direkte öffentliche Fragen und Antworten an Repräsentanten durch Bürger, Unternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen und wissenschaftliche Institutionen möglich, was wiederum Verwaltungsvorgänge und Entscheidungsprozesse effizienter und volks-

naher gestaltet. Schon aus diesem Grund sind der Staat und dessen Verwaltungen aufgerufen, widersprüchliche Argumente oder Widerstände abzubauen und anknüpfend an das kürzlich beendete netzpolitische Forum von Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Voraussetzungen für eine wachsende basisdemokratische Kommunikationsstruktur zu erweitern und zu entwickeln. Dass dabei die netzgebundenen Kommunikationswege eine sinnvolle Ergänzung für Bürger und Verwaltung, aber keineswegs Ersatz


GOVERNMENT

FOTO: ARCHIV DOMSCHEIT-BERG

Informationsfreiheitsgesetz:

Anke Domscheit-Berg, Director Government Relations, Microsoft Deutschland, meint dazu: „Die nächste Generation des eGovernment muss auf hoher Transparenz, enger Zusammenarbeit und breiter Partizipation basieren. Ich bin überzeugt davon, dass wir in den kommenden Monaten, insbesondere bei der Fortsetzung des im Jahr 2009 erstmalig durchgeführten Government 2.0 Camps im Oktober 2010 weitere Mitstreiter für eine open data Plattform Deutschland mit „an Bord“ haben werden.“

für konventionelle Netze sind, steht allem voran. Und dass in diesem Rahmen Social Network zunehmend in den Fokus aller Nutzer gerät ist auch nur allzu verständlich. Dass www.data.gov.de eine notwendige Konsequenz aus der globalen Entwicklung darstellt und dies auch bis auf die Kommunen herunterzubrechen ist, steht außer Zweifel, soll die „deutsche digitale Gesellschaft“ mit der Entwicklung in der Welt Schritt halten. Aufgerufen sind alle open data Enthusiasten in der Gesellschaft, für eine Öffnung von Verwaltungsdaten einzutreten. Das Informationsfreiheitsgesetz vom 1. Januar 2006 stellt bereits einen kleinen Teil des erforderlichen Rahmens dar, der hinsichtlich der Veröffentlichung von Daten in Datenbanken sicherlich ergänzt werden könnte, und Bundeskanzlerin Merkel ist durchaus ein gutes Beispiel für den Anfang eines dergestalt offenen Dialogs. Weitere Informationen unter: www.gov20.de www.direktzurkanzlerin.de www.data.gov www.data.gov.uk

Titel: Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes Art: Bundesgesetz Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland Datum des Gesetzes: 5. September 2005 (BGBl. I S. 2722) Inkrafttreten am: 1. Januar 2006 Auszug: Das Gesetz gewährt jeder Person einen voraussetzungslosen Rechtsanspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen von Bundesbehörden. Eine Begründung durch Interesse rechtlicher, wirtschaftlicher oder sonstiger Art ist nicht erforderlich. „Amtliche Information“ ist jede amtlichen Zwecken dienende Aufzeichnung, unabhängig von der Art ihrer Speicherung, also beispielsweise Schriftstücke in herkömmlichen Akten, elektronisch gespeicherte Informationen, Zeichnungen, Grafiken, Pläne, Ton- und Videoaufzeichnungen. Der Anspruch richtet sich gegen Bundesbehörden im Sinne des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Bedient sich eine Bundesbehörde zur Erfüllung ihrer Aufgaben einer juristischen oder natürlichen Person des Privatrechts, so ist sie auch dann auskunftspflichtig, wenn die begehrten Informationen bei der privatrechtlichen Person vorliegen. Der Begriff der Informationsfreiheit ist jedoch mehrdeutig und deshalb potentiell missverständlich. Die Informationsfreiheit beschreibt in Zusammenhang mit dem vorliegenden Gesetz nämlich nicht die Verwirklichung der mit der grundgesetzlichen Meinungsfreiheit einhergehenden Freiheit, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren (Artikel 5 Absatz 1 Satz 1 des Grundgesetzes), sondern stellt die Voraussetzung hierfür dar. Präziser, wenn auch im politischen Kontext weniger attraktiv, wären

deshalb die Begriffe Informationszugang oder – wie in Brandenburg – Akteneinsicht. Die Behörde gewährt den Informationszugang grundsätzlich nur auf Antrag, und zwar „unverzüglich“ durch Auskunftserteilung, Gewährung von Akteneinsicht oder „auf sonstige Weise“, z. B. durch Abhörenlassen einer Tonaufzeichnung oder Recherche in einer Datenbank. Der Antrag hierfür kann mit einem formlosen Schreiben, aber auch mündlich oder telefonisch erfolgen. Die Behörde kann Gebühren und Auslagen in Höhe bis zu 500 € erheben. Für die Erfüllung des Antrags gelten die Regeln des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Die Ablehnung des Antrags ist ein Verwaltungsakt, der mit Widerspruch und Verpflichtungsklage angefochten werden kann. Das Gesetz enthält zahlreiche Ausnahmetatbestände, durch die das Recht auf Informationszugang eingeschränkt oder ganz verwehrt werden kann. So darf ein Zugang zu personenbezogenen Daten nur dann gewährt werden, soweit das Informationsinteresse des Antragstellers das schutzwürdige Interesse des Betroffenen überwiegt oder der Betroffene eingewilligt hat. Bezüglich der Inhalte von Personalakten und Personalverwaltungssystemen besteht kein Informationszugangsanspruch. Informationen über Namen und dienstliche Anschriften von Beschäftigten sollen jedoch grundsätzlich zugänglich gemacht werden. Dasselbe gilt für Informationen zu Gutachtern und Sachverständigen. Zugang zu Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen wird nur mit Zustimmung des Unternehmens gewährt. Kein Informationszugangsrecht besteht, wenn dadurch geistiges Eigentum in Gefahr gerät. Ein Antrag auf Überlassung des Quellcodes von EDV-Programmen könnte deshalb abgelehnt werden. 9


STREIFLICHTER

Deutschland ist Weltmeister – Adolf Dassler sei Dank Deutsche Erfinder – heute Adolf Dassler (1900-1978)

Zahlreiche Erfindungen in den vergangenen Jahrhunderten haben die Welt verändert. In einer Serie erinnert der Server an Erfindungen von Deutschen, die das Leben der Menschen nachhaltig beeinflusst haben. In der achten Folge erzählen wir die Geschichte von Adolf Dassler, der eigentliche Vater des „Wunders von Bern“.

1954 in Bern. Deutschland ist Weltmeister. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ein klein wenig mit vorbereitet hat Adolf Dassler das „Wunder von Bern“ schon vorher in Herzogenaurach. Nach dem Zweiten Weltkrieg nämlich experimentierte er damit, die Fußballstiefel der damaligen Zeit durch knöchelfreie Schuhe mit Schraubstollen zu ersetzen. Im WM-Endspiel 1954 versinken die Ungarn im Matsch, während die Herberger-Elf relativ rutschfrei zur Höchstform aufläuft. Die kleine Turnschuhproduktion des Herrn Dassler heißt übrigens Adidas und ist heute ein Global Player. Und das ist die Geschichte von Adolf Dassler, den sie als Kind nur „Adi“ nannten. Geboren am 3. November 1900 als Sohn eines Schuhmachers in Herzogenaurach, steigt er nach dem Schulabschluss in die Fußstapfen des Vaters. Er absolviert eine Schuhmacherlehre. 1920 übernimmt er den Schuhmacherbetrieb des Vaters, dessen Produktpalette er bald um Sportschuhe erweitert. 1924 steigt auch sein Bruder Rudolf Dassler in das Unternehmen ein. 1925 entwickelt Adolf Dassler den ersten Fußballschuh mit Nagelstollen, der noch im selben Jahr zum Patent angemeldet wird. Die Jungs von Sepp Herberger machen den Schuh 1954 zur Legende.

10

Dassler, ein findiger und cleverer Unternehmer, stellt ab 1931 auch Tennisschuhe her. Und er hat Glück, gewinnt doch ein deutscher Sprinter bei den Olympischen Spielen von 1932 in Dassler-Sportschuhen die Bronze-Medaille. Als Jesse Owens bei den nachfolgenden Olympischen Spielen von 1936 in Berlin vier GoldMedaillen in Dassler-Schuhen holt, werden die Sohlen zur Legende: Wer mit Dassler läuft, ist vorn dabei. Immer mehr Sportler glauben der PR-Botschaft. Zwar verlässt

Bruder Rudolf nach persönlichen Differenzen 1947 das Unternehmen, um mit „Puma“ seine eigene Firma zu gründen, aber „Adi“ bleibt seiner Linie erfolgreich treu. „Adi“ Dassler führt den Betrieb allein weiter, den er unter dem Firmennamen „adidas“ auf Erfolgskurs hält. 1948 erfindet er die berühmten drei Streifen als unverwechselbares Design-Element, die


bis heute die Corporate Identity von „adidas“ kennzeichnen. 1952 nimmt Dassler auch Sporttaschen in seine Produktpalette auf. Das Angebot des Unternehmens erweitert sich in den folgenden Jahren kontinuierlich. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft 1954 die Fußballweltmeisterschaft in adidas-Schuhen mit den charakteristischen auswechselbaren Stollen gewonnen hatte, ist die Expansion des Unternehmens nicht mehr aufzuhalten. 1959 beginnt der Sohn des Firmenchefs, Horst Dassler (1936-1987), mit dem Aufbau von „adidas France“ und legt damit den Grundstein für die internationale Expansion des Unternehmens. Weitere Firmenbeteiligungen in anderen Ländern folgen. Dasslers Firma stellt nun alle erdenklichen Produkte der Sport- und Freizeitbekleidung her und entwickelt sich bis zu den 1970er Jahren zum größten Sportartikelhersteller der Welt. Die „adidas“-Produkte werden zum Synonym für sportliche Eleganz und Erfolg, sie bestimmen zunehmend die Ausrüstung der Leistungssportler von internationalem Rang. Nach zahlreichen Ehrungen als Unternehmer und Pionier der Sportkleidung stirbt Adolf Dassler am 6. September 1978 in Herzogenaurach.

1980 tritt der Sohn Horst Dassler in die Geschäftsführung ein und erweitert das „adidas“-Angebot um Freizeitbekleidung und Kosmetik. Nach dem frühen Tod Horst Dasslers 1987 verkaufen die Erben in den 1990er Jahren 80 Prozent von „adidas“ an den französischen Unternehmer Bernard Tapie. Dieser stößt seine „adidas“Anteile wenig später an ein internationales Konsortium ab. Infolge des Kaufs der Salomon-Gruppe wird das Unternehmen 1997 zu adidas-Salomon erweitert. Im Oktober 2005 verkauft adidas seine Wintersport- und Outdoor-Sparte Salomon für mehr als 485 Millionen Euro an die finnische Amer Sports Corporation – die Sparte hatte nur Verluste eingebracht. JENS-UWE JAHNS

SERVER

III | 2010

111


KOMMUNALE IT-UNION

Zur Sache Die Kommunale IT-UNION eG (KITU) begrüßte ihre Gäste am 16.06.2010 in Wörlitz Seit der Gründungsversammlung der Kommunalen IT-UNION eG (KITU) am 22.12.2009 sind wir nicht untätig gewesen. Nach der ersten Infoveranstaltung am 3. März 2010 in Barleben folgte am 16. Juni 2010 in Wörlitz die Zweite. Von März bis Juni 2010 hat die KITU Zuwachs bekommen. 40 Gäste aus Sachsen-Anhalt sind der Einladung nach Wörlitz gefolgt, um einerseits die KITU und andererseits die bisherige Entwicklung und die „Neuzugänge“ kennenzulernen, um von deren Erfahrungen bezüglich des Beitritts zu profitieren. Nach den Begrüßungsworten von Dr. Michael Wandersleb, in seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer der KID und Vorstand der Genossenschaft, beschrieb der Oberbürgermeister der Stadt Zeitz, Dr. Volkmar Kunze, seinen Weg von der Entscheidungsfindung

12

über den Beitritt zur KITU bis hin zu den Erwartungen, die seine Stadt an die Genossenschaft stellt. Mit ihrem Vortragstitel „Was Sie schon immer über einen gemeinsamen IT-Betrieb wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten!“, lockten Wandersleb und der Leiter des Teams Betriebsübernahme der KID, Ralph Kadanik, die

Gäste aus der „Reserve“, Fragen zu stellen. Das taten sie dann auch reichlich. Es folgten interessante Vorstellungen von Partnern, die mit ihren innovativen Ideen dazu beitragen können, die Kommunen noch serviceorientierter und effizienter zu organisieren. Begleitet wurde die Veranstaltung durch eine kleine Ausstellung der Partner.


SACHSEN-ANHALT

DOPPIK-Beratung mit Kompetenz Am 1.1.2013 ist es soweit. Bis zu diesem Termin müssen alle kommunalen Körperschaften in Sachsen-Anhalt ihre Haushaltsführung auf die DOPPIK umgestellt haben. Viel Zeit bleibt nicht mehr für einen geordneten Umstellungsprozess, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass nicht nur der Haushalt umgestellt werden muss. DOPPIK bedeutet auch eine Umstellung auf produktorientierte Steuerung, die auf den gesamten Ressourcenverbrauch abstellt. Deshalb ist

Mit dieser Erfahrung und anschließender mehrjähriger DOPPIK-Praxis steht Herr Schulze der KID als Berater für die Gemeinden, Verbandsgemeinden und Städte zur Verfügung. Auf Wunsch begleitet er die Kommunen in folgenden Umstellungsprozessen: n Handlungskonzept einschl. Terminüberwachung mit Qualitätssicherung, n Grundeinführung der Bediensteten und der Politik in die DOPPIK, n Erarbeitung eines Leitbildes,

n eine Erfassung und Bewertung des gesamten Vermögens und der Schulden, n der Aufbau einer Kosten- und Leistungsrechnung und n der Aufbau eines bedarfsgerechten Controllings erforderlich. Zielgerichtete Umstrukturierungen in den kommunalen Verwaltungen sind häufig notwendig. Viele Aufgaben, die angesichts der knappen Kassen in aller Regel mit dem vorhandenen Personal erledigt werden müssen. „Eine DOPPIK-Umstellung ohne externe Hilfe geht in kleinen und mittleren Gemeinden und Städten nicht“, gibt Horst Schulze, pensionierter Kämmerer aus der ehemaligen Samtgemeinde Dannenberg (Elbe) in Niedersachsen, zu bedenken. „Ich habe als Projektleiter in Dannenberg (ca. 14.000 EW) die DOPPIK in den Jahren 2002 und 2003 eingeführt. Als niedersächsische Pilotgemeinde war seinerzeit nicht nur die Machbarkeit der Umstellung, sondern auch die Vorbereitung und Begleitung des entsprechenden Gesetzgebungsverfahrens Aufgabe der Pilotgemeinde. Mehr Erfahrungen als in einem solchen Pilotprojekt kann man nicht sammeln!“

SERVER

II | 2010

n Bildung und Beschreibung der Produkte und Ziele, n Vermögenserfassung und -bewertung, n Konzeption einer Kosten- und Leistungsrechnung, n Aufbau und Inhalt des Controllings (Berichtswesens),

Horst Schulze, Kämmerer a.D.

n Aufbau des doppischen Haushalts. Für Fragen der technisch notwendigen Ausstattung und Überleitungen bei Softwarewechsel steht die KID mit ihrem technischen Fachpersonal zur Verfügung. „Als ehemaliger Kämmerer ist mir klar, dass die Frage der Beratungskosten eine große Rolle im Umstellungsprozess spielt. Aus diesem Grunde ist es außerordentlich zu begrüßen, dass die KID bzw. Kommunale IT-UNION eG (KITU) für Beratungsleistungen keine Pauschalhonorare verlangt. Sie hat vielmehr ein Abrechnungssystem entwickelt, in dem die Gemeinde auf Stundenbasis nur die Leistung zu bezahlen hat, die sie tatsächlich in Anspruch genommen hat. Der Umfang der in Anspruch genommenen Beratungsleistung bestimmt also die Höhe der Beratungskosten. Viele Prozessschritte

sind in allen Gemeinden gleichgelagert. Daher bietet es sich aus Kostengründen an, dass benachbarte Gemeinden gemeinsam die Umstellung planen und durchführen. Dies spart nicht nur Geld, sondern bietet den beteiligten Bediensteten auch die Möglichkeit zum gemeinsamen fachlichen Dialog. Ich bin mir sicher, dass bei einer guten Mischung aus Fremd- und Eigenleistung und gemeinsamer Umstellung mehrerer Gemeinden die jährlichen Beratungskosten deutlich im vierstelligen Euro-Bereich liegen werden“, ist sich Horst Schulze sicher.

13


AUS DER KID-PRAXIS

Das ist Fakt! Informationsveranstaltung zur neuen Version AutiSta 9.2 als Rechenzentrumslösung 124 Standesämter aus ganz SachsenAnhalt waren am 2. Juni 2010 ins Foyer der KID Magdeburg GmbH geladen, um über die Chancen durch ein gemeinschaftliches Hosting der AutiSta Version 9.2 zu diskutieren. Mit mehr als 100 Teilnehmern war es die größte Veranstaltung, die die KID bisher im eigenen Haus durchgeführt hat. Pünktlich um 10 Uhr begann das Event mit der Begrüßungsrede des Geschäftsführers Dr. Michael Wandersleb. Wegen der Vielzahl der Teilnehmer hatte er sich ein Megaphon besorgt, mit dem er zu Beginn für eine lockere Stimmung sorgte. Danach folgte der Vortrag von Alexander Krock, Vertriebsmitarbeiter beim Verlag für Standesamtswesen, der die neue AutiSta Version 9.2 vorstellte. Während und nach dem Vortrag gab es Grund zu

14

regen Diskussionen über die Notwendigkeit dieser neuen Version und die sich daraus ergebende kurzfristige Versionsumstellung. Einige Fragen blieben offen, die Herr Krock für seine Geschäftsführung mitnahm und versprach, darauf zeitnah ausführlich schriftlich zu antworten. Thomas Heimburger, Leiter Rechenzentrum der KID Magdeburg GmbH, verschaffte mit seinen Ausführungen einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten des Betreibens der Version 9.2. Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Hosting im Rechenzentrum der KID. Auch hier wurde lebhaft weiterdiskutiert und Fragen zu den Kosten für die Kommunen erörtert. Abschließend informierte Horst Siebenhüner von der ARGE ePR-LSA noch über das Zusammenspiel zwischen AutiSta

9.2 und dem ePR-LSA. Dazu stellten die Teilnehmer einige Fragen zur Zukunft des ePR-LSA im Vergleich zum ePR des Verlags für Standesamtswesen. Diese konnten aber für alle zufriedenstellend beantwortet werden. Es war wieder einmal eine gelungene Informationsveranstaltung, die durch einen kleinen Mittagsimbiss abgerundet wurde.


INTERVIEW

Auf ein Wort, Herr Ruud Kaiser Moderne Kommunikationsmittel gehören heute für die meisten Menschen zum Alltag. Der „Server“ befragt Prominente, welche sie davon wofür benutzen. Heute: FCM-Trainer Ruud Kaiser. Der 49-Jährige spielte in seiner 14-jährigen Profikarriere als Stürmer u.a. für Ajax Amsterdam, Coventry City und OGC Nizza. Als Trainer ist der 1. FCM seine sechste Station. Er arbeitete u.a. für den niederländischen Zweitligisten TOP Oss, im Nachwuchsbereich des niederländischen Fußballverbandes, für die U23 und U17 Nationalmannschaften Hollands, beim FC Chelsea und bei Dynamo Dresden. Als Cheftrainer des 1. FC Magdeburg (seit 1. Juli 2010) hat er zwei Ziele: attraktiven Fußball und die Erfüllung eines Traums (Aufstieg in den Profifußball). Server: Welche Funktionen Ihres Handys nutzen Sie regelmäßig? Ruud Kaiser: Ich nutze es zum Telefonieren, für SMS und gelegentlich auch als Fotoapparat. Server: Wie oft klingelt in der Regel Ihr Handy am Tag? Ruud Kaiser: Das kommt ganz darauf an. Wenn ich als Trainer richtig im Geschäft bin, dann kann das bis zu 30 Mal am Tag sein – aber dann nervt das Ding auch furchtbar. Es gibt aber auch Tage, da klingelt es nur zwei- bis dreimal am Tag – das ist auch ganz angenehm. Server: Was würde Ihnen ohne Handy fehlen? Ruud Kaiser: Ich war bis 1997 der einzige Trainer der 2. holländischen Liga ohne Handy. Ich habe mich eigentlich lange dagegen gesträubt, jederzeit an jedem Ort der Welt für Jedermann erreichbar zu sein. Aber 1999 hat der holländische Fußballverband darauf bestanden und mir ein Handy in die Hand gedrückt. Man gewöhnt sich an das Ding. Heute bin ich unglücklich, wenn ich das Handy mal zu Hause vergesse, weil das Gerät ja auch so etwas wie mein Telefonbuch ist. Wichtige Anrufe kann ich dann nicht machen. Server: Ist die Handynummer des Bundestrainers in Ihrem Telefonverzeichnis? Ruud Kaiser: Nein – weder die vom holländischen Bondscouch noch vom deutschen Bundestrainer. SERVER

III | 2010

Server: Wie nutzen Sie Ihren privaten Computer? Ruud Kaiser: Um im Internet zu recherchieren, internationale Zeitungen zu lesen oder E-Mails abzurufen und zu beantworten. Ich erstellte natürlich auch alle Trainingspläne mit dem Computer und führe ziemlich gewissenhaft Entwicklungspläne für jeden meiner Spieler. Dafür habe ich mir übrigens auch selbst kleine Programme programmiert – hauptsächlich als Excel- und Worddateien. Server: Welche Internetseite klicken Sie am häufigsten an? Ruud Kaiser: www.voetbalprimeur.nl und www.transfermarkt.de Server: Welches Videospiel haben Sie zuletzt gespielt? Ruud Kaiser: Gar keins. Das einzige, was ich auf dem Computer oder Laptop spiele, ist Schach. Server: Welche DVD haben Sie zuletzt angesehen? Ruud Kaiser: Eine DVD, die mir ein Spielerberater zugeschickt hat, in dem ein junges brasilianisches Fußballtalent vorgestellt wurde. Server: Besitzen Sie eine Digitalkamera? Ruud Kaiser: Ja, aber die Marke kann ich Ihnen gar nicht sagen. Wir haben auch eine Digicam für Videoaufnahmen zu Hause. Aber die benutzen wir eigentlich nur im Urlaub.

Server: Ihr letztes Fotomotiv? Ruud Kaiser: Ein Bild mit der Familie vor einer Dresdner Sehenswürdigkeit. Es war so etwas wie ein Abschiedsfoto. Server: Wie ordnen Sie Ihre Termine – klassisch auf einem Terminkalender oder mit elektronischer Hilfe (PDA, Handy)? Ruud Kaiser: In meiner Agenda. Das ist ein Kalender aus Papier, damit komme ich einfach besser klar als mit diesen neumodischen Dingern, die ja abstürzen und alle Daten vernichten könnten. Server: Sagt Ihnen der Begriff „PowerPoint“ etwas? Ruud Kaiser: Natürlich, ich arbeite sehr viel mit diesem Programm. Schließlich halte ich ja auch eine Reihe von Vorlesungen – so eine PowerPoint-Präsentation unterstützt meine Ausführungen optisch ja sehr wirkungsvoll. Server: Lesen Sie lieber Briefe oder E-Mails? Ruud Kaiser: Lieber E-Mails, weil man die schneller verarbeiten und beantworten kann. Aber ein netter handgeschriebener Brief ist natürlich etwas ganz Besonderes, man bekommt nur so selten einen. 15


KOMMUNIKATION TEIL V

Die sechs Steine der Weisen Stein 3 „Das Innere Team“ In den letzten Tagen und Wochen war von ihm ständig zu lesen, zu hören und zu sehen: vom Team, vom Fußball-Team. Die Weltmeisterschaft in Südafrika zeigte immer wieder, was es ermöglicht, wenn es optimal funktioniert, und was passiert, wenn es nicht so gut zusammenpasst. Spanien ist ein würdiger Weltmeister, die Franzosen und die Italiener mussten das Turnier früh verlassen, und Deutschland hat in einer bemerkenswerten Manier den 3. Platz erkämpft. Teammanager Oliver Bierhoff hat zum Abschluss der WM noch einmal ausdrücklich den Wert der Nationalmannschaft für Deutschland herausgestellt: „Diese junge Mannschaft hat Deutschland sehr gut vertreten. Es ist gelungen, ein neues Bild von Deutschland zu schaffen, sportlich, aber auch gesellschaftlich.“ Um die Mannschaft, die in jedem von uns verschiedene Rollen spielt, geht es Friedemann Schulz von Thun in seinem Modell vom „Inneren Team“, das ich Ihnen heute als den 3. Stein der Weisen vorstellen möchte. Wohl jeder kennt das Phänomen der „zwei Seelen in seiner Brust“: Unsere innere Reaktion auf einen Menschen, auf ein Ereignis, auf eine anstehende Entscheidung ist oft nicht einheitlich und klar, sondern gemischt, undeutlich, vielfältig, schwankend, hin- und hergerissen. Diese Innere Pluralität ist Bestandteil eines jeden Menschen. (Abb. rechts)

Ein kleines Alltagsbeispiel könnte aus einem Projektteam stammen:

16


KOMMUNIKATION

Auswirkungen ungelöster innerer Teamkonflikte können u.a. sein:

n Eine punktuelle Schwächung: situationsbezogen keine klare Meinung, profillose Passivität

Als Fazit für den Umgang mit inneren Teamkonflikten lässt sich formulieren: Mit sich selbst und anderen klarzukommen ist eine notwendige Bedingung für eine klare, gelingende Kommunikation.

n Eine generelle Schwächung: situationsübergreifend, Teammitglied als „Selbstentwerter“

In der Parallelität zu realen Teams ist es empfehlenswert, Folgendes zu respektieren und zu praktizieren:

n Sprachlosigkeit und Handlungsblockaden

n Kooperative Führung und Teamarbeit

Die Grundidee des Modells vom Inneren Team ist, dass es darauf ankommt, ob und wie es gelingt, diese zunächst widerstrebenden Kräfte in eine Kooperation zu bringen. Das Ergebnis und die Reaktion werden dann angemessener sein, als wenn nur eine Seite das Sagen hätte.

n Einzigartige Persönlichkeiten im Team

n Wechselseitige Verhinderungen der Teammitglieder

n Jedes Individuum leistet seinen Beitrag zur Situation (Wertschätzung) n Unstimmigkeiten müssen geklärt werden (Streitkultur) n Gemeinsames Ausarbeiten einer Lösung Teamwork (Synergie) führt (meist) zu einem besseren Ergebnis: im Sport, im Arbeitsalltag, im Privatleben und im Umgang mit sich selbst Viel Spaß „im Team“ beim Lesen, Anwenden und Lösen wünscht Ihnen Ihre Heike Kugler Friedemann Schulz von Thun: Miteinander Reden, Band 3, Das „Innere Team“ und situationsgerechte Kommunikation. Reinbek 2009

Das Ziel heißt: authentische und situationsgemäße Reaktion nach außen durch innere Klarheit. Den Weg des mit sich selbst in Einklang Kommens nennt Schulz von Thun die „Teamkonferenz und innere Ratsversammlung“ unter Leitung des „Oberhaupts“ als Konfliktmanager.

Die 5 Phasen der inneren Konfliktbearbeitung umfassen: Phase 1 Identifikation der Kontrahenten (Wer ist am Konflikt beteiligt?) Phase 2 Monologische Selbstoffenbarung der Gegenspieler – ohne Unterbrechung (Was haben die Gegenspieler zu sagen?) Phase 3 Dialog und Diskussion (Was haben sie sich gegenseitig mitzuteilen?) Phase 4 Versöhnung und teilweise Akzeptanz (Welchen Zweck erfüllt mein Gegenspieler?) Phase 5 Teambildung durch das Oberhaupt (Wie wird in Zukunft in bestimmten Situationen reagiert?) SERVER

III | 2010

Dr. Heike Kugler, Jahrgang 1963, praktiziert seit 1996 als Trainerin und BusinessCoach in Unternehmen, trainiert, leitet und moderiert firmeninterne Seminare, Workshops und Führungskräftemeetings, coacht Manager und Spitzensportler mental „fit auf den Punkt“ und vermittelt als Lehrbeauftragte der Universität Magdeburg Studenten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft „Personal and Social Skills“. email@dr-kugler.de | www.dr-kugler.de 17


KURZ UND KNAPP

Das Jahr der Smartphones 2010 steht im Zeichen des Smartphones. Aber neben Top-Handys wie Apples iPhone 4 kommen auch günstige Alleskönner von Nokia, Samsung & Co. heraus. Die Aufmerksamkeit vieler Kunden richtet sich auf die teuren Smartphones. Google präsentiert mit dem Nexus One seine Vorstellung vom perfekten mobilen Begleiter. Auch Sony Ericsson

setzt mit dem Xperia X10 erstmals auf das Google-Betriebssystem Android. Den größten Wirbel verursachte aber das neue iPhone 4, das

seit 24. Juni 2010 erhältlich ist. Für Furore sorgen 2010 auch günstige Handys, etwa von Nokia, die für rund 30 Euro zu haben sind.

Wer hats erfunden? Die Schweizer!

© 2010

By

PHOTOPRESS

Die Schweizer präsentierten kürzlich auf einer Veranstaltung ein Messer und versprachen einer anwesenden Hackergruppe ein Preisgeld von 100.000 Pfund Sterling, sollte es einem der Anwesenden gelingen, die Sicherheitstechnik des Sticks zu knacken.

Es gelang niemandem. Die Gründe sind zahlreich: Die Hardware des Sticks ist verschlüsselt, zusätzlich ist er mit einer Authentifizierung per Fingerabdruck gesichert. Doch damit nicht genug. Da theoretisch die Chance besteht, dass sich jemand mit einem abgetrennten Finger Zugang zu den gespeicherten Daten verschafft, ist der Fingerabdrucksensor an einen Wärmesensor gekoppelt. Und selbst den Freunden der gröberen Gangart hat Victorinox eine Hürde gebaut: Beim gewaltsamen Öffnen des Sticks zerstört ein Mechanismus den Speicherchip. Das Victorinox-Taschenmesser Secure Pro gibt es mit Speicherkapazitäten von acht bis 32 Gigabyte. Preis für das Spitzenmodell: über 200 Euro. 18

Skype: Nicht nur Telefonersatz Das Gratis-Programm „skype“ erlangte Bekanntheit durch die Funktion, mit anderen Personen nicht nur per Text zu chatten, sondern auch zu telefonieren. Der Datenaustausch erfolgt dabei über das Internet (VoIP, Voice over Internet Protocol) – weltweit und damit oft kostengünstiger als ein reguläres Telefonat. Jüngst ist die Version 5 erschienen, sie erweitert den Videochat auf mehrere Teilnehmer. Um die aktualisierte Videotelefonie nutzen zu können, muss jeder der Teilnehmer die Beta-Version von Skype 5

installieren. Sie starten ein Videogespräch mit einem Ihrer Bekannten und fügen daraufhin bis zu drei weitere Kontakte hinzu. Haben Sie angegeben, stets mit Videosignal zu telefonieren, sehen Sie das Webcam-Signal von sich und die restlichen Teilnehmer – wenn nicht, hilft ein Klick auf „Ihr Video“ in der unteren Bedienleiste. Achtung: Bei Skype 5 handelt es sich um eine Beta-Version! Sie sollten das Programm lediglich zu Testzwecken installieren, da es instabil laufen und abstürzen kann.


GLOSSE

Der kleine Unterschied Worauf achtet ein Mann beim Autokauf? Richtig, auf PS, auf Marken und möglichst viele technische Raffinessen. Und was ist die erste Frage der „besseren Hälfte“? Richtig! „Welche Farbe hat es denn?“ Frauen ticken anders, nicht nur in Sachen Auto. Sie interessiert vor allem die Ästhetik – meistens. Kommt ein neuer Flunder-Fernseher ins Haus, lobt ER die neuesten technischen Errungenschaften. SIE aber kriegt sich gar nicht mehr ein, weil das Gehäuse eine Klavierlackoptik hat – sie wolle den Apparat lieber in „silber” – das hätte besser zur Einrichtung gepasst. Auch bei Handys gibt es den gewissen Unterschied – für SIE muss es nur hübsch sein, für IHN muss es viel können. Doch wenn ER glaubt, dass für SIE die Form immer wichtiger als der Inhalt ist, kann er sich auf einiges Gezetere gefasst machen. Nehmen wir als Beispiel irgendeine Torte. ER kann ihr zum Geburtstag die schönste Torte machen, aber wenn die schmeckt wie eine „Marlboro“ riecht, wird sie ihm sagen. Was nutzt das Aussehen,

SERVER

III | 2010

das Ding muss auch schmecken.“ Und sie wird beim wutentbrannten Ausspucken des ersten Bissens keuchen: „Keine von uns braucht einen schönen Mann, der nichts taugt.“ ER will immer alles, was man eventuell mal brauchen könnte: Einhand-Nagler, Klappspaten, Doppelaxt, Schwingschleifer, Stichsäge oder Akkuschrauber. SIE kann sich zwar vorstellen, dass es Situationen in ihrem Leben geben könnte, in denen sie so was gebrauchen könnte. Aber SIE hält die Wahrscheinlichkeit für viel größer, nie in diese Verlegenheit zu kommen – und somit fällt ein Kauf durchs weibliche Großraster. Da nützt es IHM auch herzlich wenig, mit einem ironischen Spruch auf unlogische weibliche Logik zu verweisen: „Du wirst auch nie so viele Blumen auf einmal haben, dass alle Vasen, die wir im Haus haben, gebraucht werden!“ Da hat ER zwar Recht, aber SIE wird ihm entgegenschleudern, dass SIE nie die richtige Vase für den Strauß und nie das richtige Kleid für jeden Anlass hat. SIE muss nun einmal, genetisch bedingt, für jede Eventualität (vor)sorgen. Nur manchmal,

und mit einem wirklich guten Argument gewappnet, sind Frauen wirklich einsichtig. Erklärt man ihr zum Beispiel, dass ein paar mehr PS im neuen Auto den Überholvorgang erleichtern und somit ihre und die Sicherheit der Kinder unterstützen, wird sie dafür durchaus zugänglich. SIE wird sich auch nicht gegen den Kauf eines DVD-Recorders sträuben, wenn man ihr überzeugend erklärt, dass man darauf die Filme von den Kindern kinderleicht speichern kann (obwohl sie insgeheim denkt, dass man all die Filme, die man damit aufnimmt, wahrscheinlich nie sehen wird). Aber sie ahnt, dass ER dann im Gegenzug stumm bleiben wird, wenn sie bei IKEA die 20. Vase mitnimmt, weil sie ja so hübsch ist und SIE die „in dieser Form” noch nicht besitzt. Am Ende muss IHM nur eines klar sein: Egal, wie viele Sitzheizungen ein Auto hat, wie viele PS und sonstige vielleicht nützlichen Ausstattungen. Würde ER IHR ein orangefarbenes Auto vor die Tür stellen – sie ginge lieber zu Fuß, egal wohin. Jens-Uwe Jahns

19


KURZ UND KNAPP

Seit Juli 2010 gibt es auch den E-Postbrief Einen schnellen Start hatte die Deutsche Post auf der CeBit in Hannover in diesem Jahr versprochen und er ist erfolgt. Der E-Postbrief ist da. Sicher und verbindlich, vertraulich, nicht anonym und immer mit einem identifizierten Absender versehen, soll er die herkömmliche physische Variante des Postbriefverkehrs künftig ergänzen. Der Brief wird dann unter Wahrung des Postgeheimnisses ausgedruckt und via Briefpost zugestellt. Dieses so genannte Hybridverfahren garantiert auch jenen Empfängern eine sichere Zustellung, die nicht über eine Internetverbindung verfügen oder sich nicht als Teilnehmer am E-Postbriefverfahren identifizieren ließen. Auch Einschreiben oder Dokumente können über diesen gesicherten Gateway

künftig elektronisch versandt werden. Dank modernster Schlüsseltechnologien kann der jeweilige Brief nicht von Dritten eingesehen oder verändert werden. Bevor der erste Brief elektronisch versandt werden kann, ist eine Registrierung bei der Post mittels Personalausweis oder Reisepass erforderlich. Nach der benutzerspezifischen Zertifikation und der Zuteilung einer qualifizierten elektronischen Signatur kann der jeweilige Nutzer seine Briefpost auf diesem Wege ohne den Gang zum Postamt oder das Schleppen von vielen Briefen direkt vom Arbeitsplatz oder dem heimischen Computer versenden. Postbriefchef Jürgen Gerdes gab im März 2010 die Einführung des elektronischen Briefverkehrs bekannt. Seit Juli 2010 ist dies nun Realität. J.H.

SURFTIPPS

Heimwerker-Charme im Netz Auf dem Themenkanal www.youtube.com/musicianswanted bekommt handgemachte Musik eine Videoplattform. Das ist ein Stückchen Back to the Roots, denn die Sammlung von Kompositionen aus der Community versprüht jede Menge HeimwerkerCharme. Doch die Sache ist auch ein kleines Geschäftsmodell. Musiker, die ihre Videos hier veröffentlichen, werden am Umsatz beteiligt, der durch die im Umfeld platzierte Werbung erzielt wird. Geld gibt es auch dann, wenn die Videos mit Werbung auf anderen Seiten eingebunden werden. Zumindest bei den zwei Videohosts Natalie Dawn und Jack Conte hat das schon funktioniert: Die Musiker sind youTube-Stars mit Zehntausenden Fans, aber ohne Plattenvertrag. Conte ist ein echter Direktvermarkter. Er lebt von der Werbung zu seinen youTube-Videos und vom Verkauf von MP3-Dateien seiner Songs. Was youTube auszeichnet, ist die Freiheit des Video-Exports. Mit wenigen Mausklicken lassen sich youTube-Videos beispielsweise in Musik-Blogs einbinden, heute der vielleicht wichtigste Verteilkanal für neue, noch nicht bekannte Musik - und umgehend klingelt die Kasse. Zwar sicherlich nur verhalten, doch das dürfte sich summieren, wenn man wie Julia Nunes Videos anbie20

ten kann, die es auf rund 640.000 Abrufe in einem Monat bringen. Server-Urteil: Lauscher auf für alle, die mal was anderes hören wollen


Unter allen neuen Abonnenten verlosten wir dreimal zwei Handysocken! Unsere Gewinner sind: Andrea Schneider aus Calbe/Saale, Martin Neumann aus Weißenfels und Hendrik Löwe aus Halle/Saale.

kostenlos und frei Haus

Herzlichen Glückwunsch!

Sie möchten ein kostenloses Abo des „server“. Kein Problem. Benutzen Sie die Karte oder Telefon Telefax E-Mail

03 91 2 44 64-0 03 91 2 44 64-400 info@kid-magdeburg.de

Unter allen neuen Abonnenten verlosen wir dreimal je zwei Handysocken.

SERVER

III | 2010

Preisausschreiben

Viel Spaß beim Rätseln!

Kreuzworträtsel

Unter allen Einsendern des richtigen Lösungswortes verlosen wir drei USB-Sticks (4 GB).


Frau

Herr

Bitte frankieren. Danke

Name/Vorname

wortwörtlich

Firma

Straße/Hausnummer

Antwort

PLZ/Wohnort

Redaktion „Server“

??? Woher kommt die Redewendung ...

KID Magdeburg GmbH Alter Markt 15 39104 Magdeburg

Etwas auf dem Kerbholz haben

Bitte senden Sie mir den „server“ kostenlos zu.

SUDOKU

Das Kerbholz ist eine frühe Zählleiste aus Holz, welche der Länge nach gespalten wurde. In die zusammengelegten Hälften wurden bei dem Gläubiger und dem Schuldner die gleiche Anzahl von Kerben geschnitten. Durch ein Zusammenlegen der beiden Kerbholzhälften konnten die vereinbarten Abmachungen zu einem vereinbarten Termin kontrolliert werden – also Arbeitsleistungen, Lieferungen, Rechnungen usw. Mit „Etwas auf dem Kerbholz haben“ meinte man also damals „Schulden haben“.

Frau

Die Bedeutung dieser alten Redewendung hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Wenn man heute über jemanden sagt: „Er hat etwas auf dem Kerbholz!“, so bedeutet das: „Er hat eine Straftat begangen oder etwas Unrechtes getan.“

Herr

Bitte frankieren. Danke

Name/Vorname

Straße/Hausnummer

PLZ/Wohnort

Das Lösungswort lautet: ______________________ Bitte senden Sie mir den „server“ kostenlos zu.

Antwort Redaktion „Server“

KID Magdeburg GmbH Alter Markt 15 39104 Magdeburg


IMPRESSUM

Lösungswort gesucht Schreiben Sie das Lösungswort auf die beigefügte Postkarte oder senden Sie uns eine E-Mail.

Stadt am religiös Großen Sklaven- verehren see

synthetische Faser

Windschatten- würfeln seite

G E-Mail: info@kid-magdeburg.de

Einsendeschluss ist der 5. November 2010 Vergessen Sie nicht den Absender. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Lösungswort unseres letzten Rätsels hieß: Digitale Akte

span. Pyrenäengipfel

7

5 1

Weinstock

Herzlichen Glückwunsch!

6

Telefon Telefax E-Mail Internet

ringförmige Koralleninsel organische Existenz

3

8 Westeuropäer

arabisch: Sohn

4

englisch: eins

künstliche Weltsprache

9

Sinnesorgane

2

3

4

5

6

7

8

9

LEXIKON

SERVER

III | 2010

Jürgen Haase Journalist Georg Rieger, Geschäftsführer Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH

E-Publishing (electronic publishing) E-Publishing ist elektronisches Publizieren. Beim Electronic Publishing werden Informationen auf elektronischem Wege geschrieben, formatiert bzw. gesetzt, veröffentlicht und verteilt. Dabei kann es sich um die Erstellung eines Newsletters handeln oder um ein elektronisches Magazin, ein eZine, um einen elektronischen Informationsdienst, ein elektronisches Datenblatt oder eine EMail. Die vom Autor erstellten und vom Redakteur erfassten und redigierten Texte haben ein Dokumentenformat (*.doc) oder ein solches mit Änderungsverfolgung (*.docx). Dieses Dateiformat wird in ein XML-Format und anschließend in ein

Redaktionsbeirat Dr. Michael Wandersleb Geschäftsführer KID Magdeburg GmbH

Jens-Uwe Jahns Journalist

DEIKE-PRESS-0611-16

2

03 91 2 44 64-0 03 91 2 44 64-400 info@kid-magdeburg.de www.kid-magdeburg.de

Andrea Pape Marketing KID Magdeburg GmbH

Absonderungsorgan

1

BREITBAND

englisch: sein

poetisch: England

Einen USB-Stick haben gewonnen: Karsten Schirmer aus Halle/Saale, Stefanie David aus Calbe und Heidelore Szameital aus Naumburg

Hochstapler

K der D Kundenmagazin RA L ON E T O A N Magdeburg KID GmbH RE BE B E BE Herausgeber A T O L L BE N L E Magdeburg KID GmbH I BN N Alter Markt 15 I DO I 39104 N O H R EMagdeburg N I E RE

HTML- oder EPUB-Format für den Endkunden und für E-Books gewandelt. Aus dem XML-Format wird auch das PDF-Dateiformat für Downloads oder Anhänge generiert. Das Electronic Publishing wird von einigen Dateiformaten unterstützt. So werden Dokumente meistens im PDF-Dateiformat erstellt und als Anhang an E-Mails versandt oder können von Webseiten downgeloaded werden. Für die Erstellung von E-Books gibt es das ältere OEB-Format, das von dem EPUB-Format für das elektronische Publizieren, abgelöst wurde. Das EPUB-Format kann den Inhalt dynamisch an die Displaygröße anpassen.

Gesamtherstellung Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH Julius-Bremer-Straße 10 39104 Magdeburg Telefon 03 91 5 61 06 96 Telefax 03 91 56 46 49 Internet www.spectrumww.de Druck Druckhaus Laun & Grzyb Magdeburg Illustration Phil. Hubbe, Magdeburg „server“ erscheint quartalsweise. Nachdruck nur bei Nennung der Quelle. Themengerechte Fotos und Manuskripte sind stets willkommen, doch können wir Veröffentlichung oder Rücksendung nicht garantieren.

23



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.