Inspirationen Frühjahr 2018

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Inspirationen FÜR SINNE UND SEELE

FRÜHJAHR 2018

Ostereier -

Bedeutung der Farben und Muster Willkommen im Garten der Sinne Sabine Felix von der Seiferei

Der Heilige Koloman und das Holunder-Wunder

Be Breizh! Dein bombastischer Neubeginn Inspirationen für Sinne und Seele

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Editorial Herzlich willkommen, lieber Frühling! Schön, dass du endlich da bist. Wir haben schon so sehnsüchtig auf dich gewartet! Wer hat den Frühling nicht bereits herbeigesehnt? Der Frühling, der motiviert und inspiriert – jetzt ist Neubeginn mit frischem Schwung möglich. Wir könnten etwa auch nach Ostern eine zuckerfreie Zeit einplanen und durchführen – nur für uns, zu unserem Wohl. Oder uns selbst zu lieben beginnen. Oder das Leben mit all seinen Facetten wahrnehmen und uns auf der Zunge zergehen lassen. Oder endlich unsere Seelengröße und Liebe leben. Die Wandlungsphase Frühling im Feng Shui hält, was sie verspricht. Wir begeben uns ebenso auf eine Reise durch die Bretagne und sind an der Seite eines Jungen, auf seiner Flucht aus Syrien nach Österreich. Mit dem süßesten Reiseschutz ever im Gepäck gelingt dies wunderbar. Begleitet von Blumenfeen und dem Heiligen Koloman. Neugierig geworden? Lass dich inspirieren von den Frühlings-Inspirationen für Sinne und Seele! Einen wundervollen Frühling wünscht dir das Redaktionsteam

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Inspirationen für Sinne und Seele


Inhalt

Ostereier - Bedeutung der Farben und Muster 4 Willkommen im Garten der Sinne Sabine Felix von der Seiferei 8 Ode an die Selbstliebe

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Was uns bremst und was uns vorwärts bringt Zwei Frühlingsgedichte

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Dein bombastischer Neubeginn

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Feng Shui - Die Wandlungsphasen im Frühjahr

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Der Heilige Koloman und das Holunder-Wunder Eierlikör Rhabarber Rührkuchen

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Ungewöhnlich gewöhnliche Liebesgedichte

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Wie du Intensität in deinem Leben erlaubst

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10 Dinge, die du im Frühjahr tun solltest Feen

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Wie schön du bist

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Die Heimat im Koffer - Geschichte einer Flucht

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Und wenn wir nur mehr so leben & arbeiten woll(t)en?!

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Warum zuckerfrei wirkliche (Zucker-)Freiheit bedeutet

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Be Breizh - La Bretagne Frühlingsmeditation Zwei Frühlingsgedichte

Inspirationen für Sinne und Seele

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Ostereier

Bedeutung der Farben und Muster

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Inspirationen fĂźr Sinne und Seele


Traditionell werden am Gründonnerstag die Ostereier gefärbt. Diejenigen, die gekocht werden und dann den Ostertisch zieren oder für das Eierpecken herhalten. Wochen davor schon freuen wir uns über bunte Osterbäume und Ostersträucher.

Die Palmkätzchen oder Weidenkätzchen mit ihren flauschigen, samtgrauen Pölsterchen stelle ich am liebsten so bald wie möglich nach dem Aschermittwoch auf den Tisch. Denn ich kann es kaum erwarten, die bunten, wunderschönen Ostereier, die ich im Laufe der Jahre zusammengesammelt habe, daran zu hängen. Bunt baumeln sie von den Zweigen, verströmen Hoffnung und Freude. Leuchtende Farben habe ich gewählt, um bunte Farbkleckser ins Wohnzimmer zu holen. Ihre Farben und ihre Muster inspirieren mich, intuitiv. Dahinter steht eine jahrhundertealte Tradition und auch die Farben und Muster werden tradiert, übernommen, selbst unbewusst. Jede Farbe steht für etwas Bestimmtes, jedes Muster trägt eine starke symbolhafte Aussage. Wirken tun sie allemal, die bunten Ostereier – doch wir wollten es wissen, wofür welche Farbe und welches Muster steht:

Bedeutung der Farben Rot Ist und bleibt die Farbe der Liebe. Liebe strahlt weit und aus Liebe ist Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben. Auch an seinen Tod erinnert diese Farbe, an die Farbe seines Blutes (Lebenssaft). Gleichzeitig symbolisiert die rote Farbe Kraft, Lebensfreude, Wärme und Magie. Sie gilt als Farbe des Lebens und ist auch die Farbe des Wurzelchakras, das für Urvertrauen steht.

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Grün In der Osterzeit erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf und es beginnt da und dort zu grünen und zu blühen. Die ersten frischen Blätter, das Erwachen der Natur, das steht für Neubeginn, Erneuerung und Hoffnung – für den Frühling. Grün versinnbildlicht auch Glück, Zufriedenheit, Jugend, Ruhe und Harmonie. Sind wir im Grün der Natur, geht es uns augenblicklich gut und Körper, Geist und Seele beginnen sich zu regenerieren und ebenso aufzublühen. Als Farbe des Herzchakras symbolisiert es Liebe, Hingabe und Mitgefühl und öffnet Herzen. Bereits im Mittelalter wurde die Farbe Grün mit der Liebe verbunden.

Blau Auf der einen Seite signalisiert die Farbe Blau Unglück, Nacht und auch den Tod, auf der anderen Seite Ruhe, Stille, Entspannung, Gelassenheit, Tiefe, Treue, Tradition und Innerlichkeit. Blau ist auch die Farbe der Weiblichkeit und der Mystik und der Gottesmutter Maria, die meist in einen blauen Mantel gehüllt ist. Blau ist auch ein Symbol für Sehnsucht, Freiheit, Ferne und für die Ewigkeit, die Geborgenheit im Unendlichen.

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Violett

Gelb

Violett ist in der christlichen Kirche die liturgische Farbe der Fastenzeit, sie steht für Leiden und Trauer. Aber auch für innere Ruhe, Heilung auf allen Ebenen (physisch, psychisch und mental), neues Wachstum, Magie, Inspiration, Intuition und Spiritualität. Mit den weißen und gelben Frühlingsblumen sprießen auch die lilafarbenen Blumen wie Krokusse, Leberblümchen und Veilchen.

Ganz klar, so leuchtet nur die Sonne und so wird sie immerzu dargestellt, in leuchtendem Gelb. Helligkeit und Licht verbreiten auch Hoffnung. Gelb steht auch für Weisheit und für unsere Mitte, den Solarplexus, für Mut, Lebenskraft und Selbstvertrauen.

Magenta Diese Farbe wirkt überaus spirituell, auf alle astralen Ebenen und auch auf die Chakras und die Aura. Sie hat die Liebe zu den Dingen des Alltags zum Inhalt und verschafft Einheit und Harmonie. Magenta ist die Farbe der göttlichen Liebe und bedeutet Harmonie, Glückseligkeit, Heilung, aber auch Tod und Übergang.

Gold Goldene Eier zeigen das Wunderbare, das Herrliche, das Göttliche an der Geschichte Jesu. Gold verdeutlicht aber auch Sonnenwärme und Zuversicht. Die goldene Farbe symbolisiert die göttliche Kraft der Güte und Barmherzigkeit und steht für die Heilung von Leiden sowie für die spirituelle Erleuchtung und Erlösung. Gold ist auch eine starke Schutzfarbe, in goldenes Licht gehüllt, sind wir auf allen Ebenen beschützt. Gold schenkt Frieden und Trost und steht auch für die Beständigkeit.

Orange Das ist die Farbe für Kraft und Ausdauer. Leuchtendes Orange steckt an, motiviert, hellt die Stimmung auf, erfüllt mit Freude, stimmt optimistisch und macht kreativ. Diese Farbe strahlt Wärme aus und stellt im Buddhismus die höchste Stufe der menschlichen Erleuchtung dar, weshalb auch der Dalai Lama in Orange gekleidet ist.

Weiß Rein und weiß liegt der Schnee auf den Wiesen und Feldern, hüllt alles ein, damit es in der Tiefe ruhen kann. Wenn der Schnee schmilzt, tragen die ersten Frühlingsblumen ebenso Weiß: Schneeglöckchen, Schneerosen und Frühlingsknotenblumen läuten den Frühling ein. Viele andere Frühlingsblumen leuchten in Weiß und auch in Gelb, wie etwa das Buschwindröschen, die Narzissen oder Tulpen. Weiß ist die Farbe der Reinheit, der Klarheit und steht auch für Erleuchtung, karmisches Vergeben und Weite. In der Farbe Weiß sind alle Farben vereint. Im Christentum ist Weiß die Heimat des Lichts, das alles sichtbar macht. Weiß ist auch die Farbe, die Licht in den gesamten Körper und in alle Chakren bringt.

Text Ellisabeth Ornauer

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Bedeutung der Muster und Motive auf Ostereiern Der slawische Osterbrauch des Eierkratzens ist bei den Kroaten, Polen, Slowaken und Tschechen Tradition. Im österreichischen Burgenland wird das Eierkratzen auch noch gepflegt und von Burgenlandkroatinnen und deren nachfolgenden Generationen ausgeübt. Allerdings neigt sich der Brauch im Burgenland dem Ende zu, die letzten Eierkratzerinnen finden keine Nachfolgerinnen mehr. Meine Ostereier kommen aus Tschechien, wo die Tradition des Eierkratzens nach wie vor fortgeführt wird. Es sieht wunderschön aus, wenn in die leuchtende Farbe Muster und Motive geritzt und gekratzt werden mit verschiedenem Werkzeug. Jedes Motiv steht für etwas Bestimmtes und der Osterbaum erfährt eine Fülle ohnegleichen mit all diesem Wissen der Bedeutung der Farben und Motive im Hintergrund. Gockelhähne, Hühner, Tupfen, Sterne, Pflanzen – die Symbolik dahinter ist vielfältig und fantastisch: endlose Linien = ewiges Leben Wellen = Wasser Dreiecke = Dreifaltigkeit; Luft, Wasser, Himmel; Himmel, Erde, Hölle; aber auch Familie Sonne, Sterne = Leben, Wachstum, Glück Sonnenstrahlen = Wärme, Licht Kreuz/Wein = Glaube, Liebe, Hoffnung, Sieg über den Tod Christi Pflanzen = Jugend, Gesundheit, Liebe, Güte, Wohlwollen Punkte/Tupfen und Tropfen = Tränen der Maria Hahn/Henne = Fruchtbarkeit Bäume = Lebensbaum

Text Elisabeth Ornauer

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Photo by Kelly Neil on Unsplash

So ist es mir möglich, die Zeit vor Ostern und Ostern selbst mit ganz anderen Augen zu sehen. Es ist ein Wachsen und ein Werden, ein Fühlen und ein erfüllt-Sein. Dahinter und darüber hinaus sehe ich den Sinn und die wahre Bedeutung von Ostern.

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Wil kommen

im Garten der Sinne Es begann eigentlich schon vor vielen Jahren im Garten der Großmutter: Als kleines Mädchen faszinierte Sabine Felix die Vielfalt der Kräuter und Pflanzen und deren Duft. Nichts war aufregender für sie, als die unterschiedlichen Düfte und Aromen zu entdecken und erste Versuche zu machen, diese einzufangen. Ihren Traum, neue Duftkreationen zu schaffen, hat sie sich erfolgreich mit der Seiferei erfüllt.

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Nach Schule und Matura beschließt sie, ein Kunststudium zu beginnen, mit dem Ziel, als Lehrerin zu arbeiten. Den Abschluss macht sie in der Meisterklasse von Arnulf Rainer. Immer wieder stöbert sie in den Wiener Buchhandlungen nach interessanten Büchern, passend zu ihrem Studium, aber auch auf der Suche nach Inspirationen und Anleitungen zum Thema Kunsthandwerk. Bei einem dieser Streifzüge stößt sie bei Morawa auf ein Buch über Seifenherstellung. Die ansprechenden Bilder und das grandiose Layout ziehen sie magisch an und ihr Interesse ist geweckt.

Seifens

war dama

Sie macht sich sofort auf in die Apotheke Jahren nicht und kauft in kleinen Mengen die notwenwie heute. Heu digen Zutaten, um ihre ersten Seifen zu sieden. Mit Feuereifer macht sie sich jeder schon pro daran – und ist danach total enttäuscht. damit weiß man Denn leider hält das großartige Aussehen des Buches nicht, was es verwand und Arb spricht. Und die Seifen wurden überwie teuer die R haupt nicht so, wie sie sich es vorgestellt hat. Aber anstatt zu resignieren, spornt wenn man selb sie dieser erste misslungene Versuch an: tige Seife „Es muss besser gehen“ - und sie will mehr erfahren über die Herstellung von hochwertimöc gen Pflanzenölseifen. Sabine beginnt, eigene Seifen-Rezepte zu schreiben und Seifen zu sieden. Zu Beginn macht sie das nur für sich selbst und beschenkt Freunde, Verwandte und Familie, die ihr Feedback geben müssen. In dieser Zeit arbeitet sie hauptberuflich an einer Schule, ihre wahre Passion ist aber die Herstellung von hochwertigen Seifen. Die Seifen waren wunderbar, das Feedback war fein, die Nachfrage steigt laufend. Sie hat die Seifen dann in Zellophan gepackt und am Weihnachtsmarkt im Nachbarort angeboten. Und schließlich war die Idee da, ihr Angebot professioneller zu verpacken und mehrere Sorten Seifen

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anzubieten. Im Herbst 2008 beschließt Sabine, den großen Schritt zu wagen und aus ihrer Passion ein Unternehmen zu machen. Sie gründet die Seiferei. Die ersten Jahre sind hart. Alles macht sie selber: Von der Entwicklung der Duftkompositionen über das Kochen der Seifen bis hin zum Verpacken und Versenden ihrer Produkte. Auch den Vertrieb treibt sie alleine voran. Besucht Messen und stellt ihre Seifen und Raumdüfte interessierten Menschen vor.

Ihren ersten Wiederverkäufer findet sie zwei Ortschaften weiter, wo eine Dame ihre Seifen als vor 15 entdeckt, die kurz darauf ein Hotel im Burgenland eröffnen will. Sie tritt mit dem t so populär Vorschlag an Sabine heran, kleine Seifen ute hat es fast für ihr Hotel zu machen – und zwar mit einer

sieden

obiert. Gut so,

n, wie viel Auf-

ganz speziellen, eigens für sie kreierten beit das ist und Duftkomposition. Das ist der Startschuss für die Produktion von HotelRohstoffe sind, kosmetik. Duschgels und Shampoos in bst hochwer- kleinen Fläschchen mit der individuellen Duftkomposition. Die Hoteliers sind beherstellen geistert. Und die ersten fragen nach, ob es nicht vielleicht auch Raumdüfte gäbe. Denn chte. die sind gerade so angesagt. Und Sabine nimmt die Herausforderung an. Sie kreiert erste Raumduftmischungen, bei denen sie, wie auch bei ihren Seifen, nur reine ätherische Öle verwendet. Neben den hauseigenen Duftmischungen für Hotels und Firmen entwickelt Sabine auch zwei Duftserien, die man über ihren Online-Shop (www.seiferei.at) beziehen kann. Da ist auf der einen Seite „Im Garten der Sinne“ mit Raumdüften, Raumsprays und Seifen, auf der anderen Seite „Duft liegt in der Luft“, die junge, peppigere Variante der Raumdüfte. Beide haben wunderbare Duftkompositionen, mit denen man besondere Stimmungen in seiner Wohnung erzeugen kann.

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Sabine Felix bezeichnet sich selbst als Duftjunkie. Sie komponiert ihre Düfte nach dem Prinzip der Kopf-, Herz- und Basisnote - genauso wie es Parfumeure machen. Zuerst überlegt sie, was es werden soll. Verschiedene Rezepte werden aufgeschrieben und dann geht es ans Ausprobieren. Papierstreifen werden in ätherische Öle getaucht, einen Zentimeter tief und zur Seite gelegt. Dann werden die Papierstreifen aufgefächert und an der Nase vorbeigeführt. Ist eine Komponente zu stark, dann legt sie einen Streifen weg, soll ein Teil stärker betont werden, dann gibt sie einen Teststreifen dazu. Wenn die Duftkomposition dann passt, werden die ätherischen Öle in diesem Verhältnis in kleinen Mengen abgefüllt.

Aber nicht nur die Duftkreationen der Raumdüfte, der Seifen und Sprays sind Eigenkompositionen, auch die Motive der Etiketten und der Verpackungen sind eigene Entwürfe. Liebevoll werden sie mit Tuschestift vorgezeichnet und danach handkoloriert. Die Etiketten sind zu Beginn wilde Skizzen, die Sabine zuerst auf Papier bringt, dann ausschneidet und auf Kartons in den verschiedensten Varianten aufklebt. Die Verpackungen der Raumdüfte sind kleine Kunstwerke, ihre Seifen näht sie in schwarzes Naturpapier und verziert sie mit ihren kunstvollen Etiketten.

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Sabine lebt ihren Traum. Erholung und Inspiration findet sie in ihrem Garten. Sobald alles zu blühen beginnt, all die Duftrosen und die anderen Blumen, geht sie nach einem anstrengenden Tag nach draußen. Meist mit einer Gartenschere „bewaffnet“, mit der die duftenden Blüten abgeschnitten werden können. Denn Duft muss mitgenommen werden in die Wohnräume.

Für die Zukunft wünscht sie sich, dass ihr Geschäft weiter wächst und gedeiht. Dass sich ihre Kundinnen und Kunden mit ihren Duftkompositionen weiterhin bezaubern und verzaubern lassen. Und dass noch viele neue dazu kommen, die sich in ihre Raumdüfte verlieben.

Seiferei In der Kellergasse 69, 2464 Arbesthal www.seiferei.at office@seiferei.at

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Duft ist etwas ganz Wichtiges. An Düfte kann man sich erinnern. Düfte können verschiedene Stimmungen hervorrufen.

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Wissenswertes über Seifen Seifen können auch an Stelle eines Badezusatz verwendet werden oder auch als Shampoo. Der Vorteil der Seifen ist, dass sie 6% überfettet sind, das heißt, sie trocknen die Haut nicht aus, man kann etliche Male hintereinander die Hände waschen.

Wie man eine Seife siedet...

Das Wichtigste beim Seifensieden: Die Zutaten müssen wirklich exakt abgewogen sein, sonst funktioniert es nicht. Mit einem Wort: Präzision ist essentiell. Wenn Lauge und Öl dieselbe Temperatur haben, wird beides zusammengemengt, gerührt und gerührt – und das dauert an die 2 Stunden. Es wird so lange gerührt, bis die Mischung zu verseifen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt wird die Masse beduftet, d.h. die ätherische Ölmischung wird beigegeben. Danach kommt die Seife in Blockformen und wird ein bis 2 Tage später geschnitten. Nach 6 bis 8 Wochen ist sie dann reif. Das dauert deshalb so lange, weil die Seife erst dann mild genug um sie zu verwenden.

Die Seifen der Seiferei sind reine Pflanzenölseifen. Sie beinhalten hochwertige Öle wie Olivenöl, Kokosöl oder Sonnenblumenöl. Außerdem braucht man Ätznatron, aus dem man eine Lauge ansetzt. Ein bisschen gefährlich – Schutzbrille und Handschuhe sind beim Seifenkochen Pflicht. Die Lauge wird auf ca. 38 Grad abgekühlt. Gleichzeitig werden die Pflanzenöle auf dieselbe Temperatur erhitzt.

Je älter Seife ist, desto ergiebiger ist sie. Der Wasseranteil wird weniger und je weniger Wasseranteil in einer Seife ist, desto langsamer verbraucht sie sich. Bei der Gewichtsangabe steht immer drauf z.B. 20g FG - Frischgewicht. Gewogen wird zu dem Zeitpunkt, an dem sie geschnitten wird, das ist das Frischgewicht. Nach einem halben Jahr wird diese Seife zwar weniger wiegen, aber genauso ergiebig sein.

Seifen überfettet man, indem man hochwertige Öle wie Mandelöl oder, wie bei der Seiferei, Jojoba-Öl verwendet. Und beim Rezept wird das so berechnet, dass man einfach 6% mehr Fett nimmt.

Text und Fotos Karina Schneider

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Über Céline Tüyeni Céline schreibt Texte mit Ziel unter dem Motto: „Ein guter Text ist wie ein passender Schuh. Damit laufen Sie leichtfüßig an Ihr Textziel.“ Sie unterstützt Kunden mit Texten für Websites, Newsletter, Blogartikel, Social Media etc. Céline hat zwei Töchter im (Vor-)Schulalter, spielt leidenschaftlich gerne Theater und singt – am liebsten Musicals. www.textemitziel.at

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Ode an die Selbstliebe. Für Dich. Du Liebe, Du! Du Schöpferische! In Dir steckt ungeahnte Kraft. Die Kraft der Ruhe. Die Kraft des Seins. Die Kraft des Werdens. Die Kraft des Bleibens und des Da-Seins. Du Schöne, Du! Sieh Dich an: Wie bist Du gewachsen in Dir. Wie hast Du Dich aufgerichtet zu voller Größe. Wie hast Du Wurzeln geschlagen tief hinunter. Wie bist du frei, verankert zwischen Himmel und Erde. Wie Licht und Wärme aus Dir strahlen! Du Fröhliche, Du! Sieh Dir zu: Wie Du spielst. Wie Du singst. Wie Du lachst. Wie Du tanzt. Wie Du Leben bereicherst und Leben genießt. Du Reiche, Du! Fühl in Dich: Wie bist Du gesegnet mit dem, was Du hast. Mit Leben, mit Gesundheit, mit Licht und mit Sonne. Mit Wasser, mit Nahrung, mit Bäumen und Wiesen. Mit Menschen. Mit Fülle. Mit der unendlichen Fürsorge des Universums. Ich liebe Dich. Dein Ich. Céline Tüyeni – Texte mit Ziel Entstanden in der Kreativen Schreibgruppe von Johanna Franziska Kriks.

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n Vergangenheit und Zukunft gibt es nicht, es gibt nur eine unendlich kleine Gegenwart. In dieser eben vollzieht sich das Leben.

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Leo Tolstoi, Schriftsteller

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Was uns bremst und was uns vorwärts bringt Gabriela Leopoldseder gibt preis, wie du deine Seelengröße leben kannst Viele Menschen tun unendlich viel, eine Ausbildung nach der anderen, Kurse, Seminare, Coachings und doch scheinen sie nicht von der Stelle zu kommen. Was bremst sie und was können sie anders machen?

wahrlich großen Geschenke. Und dann gilt es natürlich, den eigenen Begabungen Raum zu geben, sie zu leben und der Freude zu folgen. Dann liegt man schon mal gut und richtig.

Es gibt viele Möglichkeiten, auf diesen Weg zu Aus meiner langjährigen Erfahrung - sowohl meikommen. Meist sind es die größten Herausforner eigenen als auch aus der meiner Kunderungen und besonders unangenehme dinnen - kann ich nur sagen: All diese Situationen, die wir einfach nicht mehr Viele Menschen Menschen haben ihre Blockaden haben wollen. Und dann gibt es sehr nicht gelöst. Blockaden wie altes wohl auch Menschen, die unser laufen Gurus und Karma, Themen aus der KindSystemen nach, die ganz Potenzial erkennen und uns beheit oder Ahnenthemen. Und gleiten können. Und auch bei mir und gar nicht ihrem Wesen viele Menschen verbiegen sich war es letztlich das still-Werden, und ihrem Seelenplan auch, laufen Gurus und Systedas Innehalten und dass ich gelernt men nach, die ganz und gar nicht habe, meiner Seele zuzuhören und zu entsprechen. ihrem Wesen und ihrem Seelenplan vertrauen. entsprechen. Sie stellen ihr Licht unter den Scheffel, halten sich klein und leiden an Wann spüren wir unsere Seele, wie groß sie ist? mangelndem Selbstwert anstatt in ihrer Kraft zu Wie können wir immer wieder dieses Gefühl stehen und genau das zu leben, wofür sie diesmal erlangen? inkarniert sind. Auf dem Weg, unsere Seelengröße zu leben, hilft einerseits, einmal innezuhalten und in sich hineinzuhören, was in uns als Sehnsucht brennt, welche Gaben und Talente in uns schlummern, die gelebt werden wollen. Und andererseits das Vertrauen auf unsere Intuition, unsere innere Stimme und unseren Seelenplan. Es ist immer eine gute Idee, sich den eigenen Ängsten und Widerständen zu stellen, denn dort liegen die wahren Seelenschätze verborgen, dort liegen unsere Kraft und unsere Stärke und damit unsere

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Ich denke, dass das jeder ein wenig anders wahrnimmt. Etwa wenn wir so richtig tief dankbar sind, einem Baby beim Schlafen zusehen, die Wunder der Natur wahrnehmen und wenn wir uns ganz weit, tief im Frieden und ganz eins mit uns selbst fühlen. Das funktioniert nur, wenn wir voll und ganz präsent im Hier und Jetzt sind, wenn wir vollkommen im Augenblick und im Einklang mit allem sind. Unsere Seelengröße leben wir beruflich und privat. Seele ist ja immer, Seele IST, das sind ja wir,

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Es ist immer eine gute Idee, sich den eigenen Ängsten und Widerständen zu stellen, denn dort liegen die wahren Seelenschätze verborgen. derzeit eben in unserem irdischen Körper bzw. ist eigentlich der Körper in der Seele. Unsere Seele ist ja unendlich groß, also nicht in einen kleinen Körper zu pressen. Seelengröße hat mit dem Sein zu tun und nicht mit dem Tun. Es geht um unser Sein im Beruf und im Privatleben und nicht um die Rollen, die wir spielen, nicht um die Masken, die wir uns aufsetzen. Wundervolle Beispiele sind für mich u.a.: Jesus, Mahatma Gandhi, Mutter Teresa aber auch Meryl Streep, Nelson Mandela, der Dalai Lama oder Nick Vujicic.

Seelengröße hat für mich sehr viel mit Demut, Hingabe, Aufgabe leben, Freude, bedingungsloser Liebe zu tun. Aber das kann für jemand anderen ganz anders sein. Ich bin für meine Klientinnen da und unterstütze sie dabei, vor allem wieder zu sich selbst zu finden, sich selbst zu lieben und sich selbst zu vertrauen und vor allem ihren Seelenplan anzunehmen und zu leben. Das ist Erfüllung pur. Wenn es rein um das Business geht, helfe ich beim Aufbau ganz nach den eigenen, einzigartigen Talenten und beim Seelenplan und wie man Blockaden löst. Denn es gibt Wege, unzählige, DEINE SEELENGRÖSSE zu LEBEN!

Über Gabriela Leopoldseder Die ausgebildete Medizinisch-technische Assistentin, Physioenergetikerin und Lebens- und Sozialberaterin ist in wenigen Sätzen nicht beschreibbar, man muss sie persönlich erleben: geerdet, gehimmelt, hellsichtig, klar und feinfühlig. Durch ein außergewöhnliches, wundervolles Erlebnis vor vielen Jahren, das ihr ihre sterbenskranke Tochter im Alter von vier Monaten wieder ins Leben und zur Gesundheit zurückbrachte, innerhalb einer Stunde, begann sich ihr Weg langsam, aber stetig zu verändern. Sie hat ihren Angestelltenjob an den Nagel gehängt und folgt längst ausschließlich ihrem Seelenplan. Das wurde zu ihrem USP und nun ebnet sie auch ihren Klienten den Weg, ihre Seelengröße zu leben. www.gabrielessenzen.com Gabriel Essenzen auf Facebook: www.facebook.com/SeelenplanBusiness/ Facebook-Gruppe „Seelengröße leben“: www.facebook.com/groups/1149296808503628/

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Schneeglöckchen Die ersten Frühlingsboten sprießen, diese braucht man noch nicht zu gießen, sie trinken den letzten Schnee. Dann strecken sie sich, vom Kopf bis zum Zeh und schütteln ihre weißen Röckchen, klingeln mit ihren Glöckchen und freuen sich über diesen Tag und über alles, was kommen mag! Elisabeth Ornauer

Kätzchen an der Weide Weißt du noch, wie du deine ersten Weidenkätzchen gesehen und berührt hast? Da war ein Leuchten in deinen Augen, ein Lächeln auf deinen Lippen, ein süßer Seufzer, ein wohliges Glück. Elisabeth Ornauer

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Dein bombastischer

Neubeginn

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Cristina Mascolo, Bewusstseins-Coach für Frauen, nimmt dich an der Hand und zeigt die Bedeutung von Wandel und Neubeginn. Veränderung kann auf vielen verschiedenen Ebenen stattfinden. Was steht für dich gerade an, damit dich der Frühling in seiner vollen Kraft zur Entfaltung bringen kann?

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Ich mag den Monat März. Der Duft des Neubeginns liegt in der Luft. Er kündigt den Frühling an. Knospen sprießen, Vögel zwitschern und die Tage werden wieder länger und wärmer. So wie die Natur es uns vormacht, geht es den meisten von uns. Wir haben das Bedürfnis, aus unserem «Winterschlaf» aufzuwachen, die Höhle zu verlassen und zu blühen. Damit auch du blühen kannst, braucht es die richtigen Voraussetzungen für dich. Es gibt viele Wege und Möglichkeiten, wie du einen Neubeginn starten kannst. Wichtig dabei ist, dass es spielerisch und stressfrei geschieht. Denn nur so gelingt es dir nachhaltig und du hast sogar Spaß dabei. Spüre in dich hinein, welche Punkte sich für dich stimmig anfühlen und welche du getrost weglassen kannst, weil du das bereits verinnerlicht hast oder jetzt einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für dich ist. Ich zeige dir hier Möglichkeiten auf, wie du dich und/oder eine Situation veränderst, damit dir (d)ein bombastischer Neubeginn gelingt.

Verändern mit Leichtigkeit, geht das? Ja, und wie es geht! In dem Moment, wo du loslässt und es nicht verbissen angehst. In dem Moment, wo du mit dem Fluss des Lebens gehst und den Prozess mit Hingabe und Führsorge für DICH umsetzt. Verändern ist nicht ein Leistungssport oder Marathon. Veränderung ist ein Tanz mit dem Leben. Es kommt und geht. Wie Ebbe und Flut – mal mehr, mal weniger.

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Wenn es etwas zu verändern gibt, merkst du das schon und dann erst kannst du dich auf das Thema und die Transformation einlassen. Das ist Flow – folgst du dem Fluss des Lebens, lassen sich Blockaden mit Leichtigkeit verändern. Genauso sollst du es auch angehen. Suche nicht unnötig nach Themen, die zu Problemen werden. Wenn keine da sind, genieße dein Leben! Sei im Hier und Jetzt: Sei achtsam und präsent. Hör in dich hinein, was brauchst du jetzt, was tut dir gut? Ich habe mir inzwischen angewöhnt, mir diese Fragen zu stellen, bevor ich etwas tue: • Worauf habe ich jetzt Lust? • Was bereitet mir jetzt große Freude? • Was tut mir jetzt gut? Und das gönne ich mir dann. Ich tauche voll ein und tue es mit Hingabe. Ob es ein Buch lesen ist, spazieren, kochen oder baden. Ich tue es einfach, meine innere Führung weiß genau, was mir guttut und was ich jetzt brauche. Hab den Mut und lass dich darauf ein - und vor allem: genieße es!

Und wenn der Schuh doch drückt? Manchmal ist es leichter, sich mit allen möglichen Tätigkeiten abzulenken, anstatt sich mit sich selbst zu beschäftigen und wirklich zu erkennen, was anders werden soll. Sich zu spüren, Nein zu sagen oder eine Pause einzulegen, kann oft auch überhört werden, wenn das Außen laut ist und uns ablenkt. Es braucht auch Mut, sich einzugestehen, dass wir etwas verändern wollen. Meistens versteht das unser Umfeld nicht – es ist ja alles gut so wie es ist. Ist es das wirklich? Sind etwa Schlafstörungen,

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Depressionen, Burnout, Unzufriedenheit und Angst unser Normalzustand? Nein, auf keinen Fall! Halte inne. Atme ein paar Mal bewusst ein und aus. Blicke nach innen. Achte darauf, dass du ungestört bist, wenn du diese Fragen für dich beantwortest. Und ganz wichtig: Sei ehrlich. Sei ganz, ganz ehrlich zu dir. • Was in deinem Leben braucht einen Neuanstrich? • Welchen Bereich möchtest du ändern? • Was ist dein WARUM? • Was ändert sich in deinem Leben, wenn du den Schritt wagst und veränderst? Schreibe deine Antworten auf, es hilft dir, Klarheit zu erlangen und fokussiert zu bleiben.

Tipp: Sind gerade mehrere Baustellen fällig? Dann wähle eine aus und gehe alles von A bis Z durch. Erst dann kommt das nächste Thema dran. Sonst verzettelst du dich unnötig. Zurück bleibt Frust, weil es dir nicht gelungen ist.

Was gibt dir Kraft? Jetzt hast du Klarheit erhalten, was weg darf. Damit du die Veränderung umsetzten kannst, braucht es Kraftoasen in deinem Leben. Es sind Dinge, die du tust, die dir Kraft geben oder es sind Orte in deinem Leben, die dich zur Ruhe kommen lassen. Auch wenn du einen Neubeginn wagst und voller Elan und Tatendrang bist, braucht es dafür deine Bereitschaft, die Schattenseiten zuzulassen und das ist nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen.

Inspirationen für Sinne und Seele

Nimm dir einen Moment Zeit und mach dir eine Liste von Orten, Dingen und Menschen, die dir Kraft geben. So hast du eine Art Notfall-Plan und weißt, an wen du dich wenden oder wohin du gehen kannst. Meine Liste sieht zum Beispiel so aus: • ausgewogene Ernährung • genügend Schlaf • spazieren im Park, an der Limmat oder Wald • Austauschen mit meinen Freundinnen • Sport, Yoga und Meditation • Rückenmassage • heißes Bad mit meiner Lieblingsmusik • Hamam Besuch alleine oder in Begleitung • Schreiben: Journaling oder einfach «rauslassen» (dieses Blatt verbrenne ich mit einem LoslassRitual) Das sind meine Kraftquellen und meine Ruheoasen. Ich entscheide aus dem Moment heraus, was ich brauche und was mit gut tut. Regelmäßige Pausen einlegen, ist meine Art von Hingabe und mein Akt von Selbstliebe. Weil ich es mir (inzwischen) wert bin.

Detox auf allen Ebenen Ich sage das nun nicht, weil es Frühling ist und weil es gerade in aller Munde ist. Detox geschieht für mich auf vielen Ebenen und gehört einfach dazu, wenn ein Neubeginn ansteht. Du brauchst Raum. Wo kein Platz ist, kann auch nichts Neues zu dir kommen. Dazu gehört z.B.: zu entrümpeln, entsorgen und gleich den berühmten Frühlingsputz einzubeziehen.

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Was oft vergessen wird: Digitales entsorgen und aufräumen, denn auch da entsteht Energie und kann be-LASTEN. Hab den Mut und lösche alle Apps und Dokumente, die du sowieso nicht mehr benutzt oder brauchst. Lösche alle Fotos, die verschwommen oder 100fach vorhanden sind und lösche Musik, die du sowieso nicht mehr anhörst. Social Media Detox tut übrigens auch sehr gut. Achte dich ein paar Tage lang, wie viel Zeit du online bzw. offline verbringst. Fühlt es sich gut an oder erschreckt es dich? Schau dir auch mal die Anzahl deiner Follower und virtuellen Freunde an. Braucht es all die 986 Freunde auf Facebook? Bist du mit denen in Kontakt und kennst du die überhaupt? Lösche auch da großzügig und hab den Mut, mehr offline-Zeiten einzuplanen. Du wirst erstaunt sein, wie gut es tut.

Mit oder ohne Hilfe? Ich habe mich lange davor gesträubt, weil ich immer dachte, dass ich alles selbst schaffen muss und sowieso ist der Lerneffekt ja viel besser und größer.

Ist das wirklich so? Inzwischen sage ich dazu: ja und nein. Beides ist gut und hilfreich. Ich lerne in gewissen Situationen besser, wenn ich es allein versuche, in anderen nicht. Manchmal bin ich so festgefahren in meinem Blickwinkel, dass ich andere Möglichkeiten gar nicht wahrnehme. Auch als Tunnelblick bekannt. In solchen Momenten wende ich mich entweder an meinen Mentor und Coach oder an meine Mastermind Gruppe. Dank der neuen Ansicht und den Inputs sieht das ganze viel entspannter aus oder das «Problem» verpufft bzw. transformiert sich. Es tut einfach gut, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben und andere Ansichten zu erhalten. Durch diesen Austausch wachse ich und lerne viel Neues dazu. Wichtig finde ich: die Verantwortung zu behalten. So bleibe ich in meiner Kraft! Wünschst du dir Unterstützung, um Klarheit zu erlangen und dein erfülltes Leben aus dem Herzen zu erschaffen? Dann ist mein „Light Heart Living“ Coaching Programm genau das Richtige für dich. Blühe auf und komm in deine Göttinnen-Kraft! Mach es zu deinem Jahr. Es ist das Jahr der Venus, der Weiblichkeit, der Hingabe und der Vollkommenheit. Text Cristina Mascolo

Cristina Mascolo ist Bewusstseins-Coach und Channel-Medium. Sie begleitet Frauen auf ihrem Weg zu Klarheit, Selbsterkenntnis und innerer Weisheit. Als Alchemistin der Lebenskraft und der Lebensfreude zeigt sie dir, wie du deine innere Kraft entdecken, entwickeln und für dich nutzen kannst. Damit du dein volles Potential ausschöpfen und deine Lebensaufgabe mehr und mehr erkennen kannst. Hier erfährst du mehr über sie: https://www.cristinamascolo.com/ueber-mich

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Betrachtet das Erwachen des Frühlings und das Erscheinen der Morgenröte! Die Schönheit offenbart sich denjenigen, die betrachten. Khalil Gibran

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Feng Shui:

Die Wandlungsphasen im Frühjahr – und ein Blick in den Sommer

Die kältesten Tage des Winters liegen wohl schon hinter uns und die Sonne gewinnt wieder an Kraft. Die Natur erwacht unaufhaltsam, die ersten Blumen schauen aus der Erde und das Vogelgezwitscher kündigt den nahen Frühling an. Nach dem langen Winter und dem Abschließen des vergangenen Jahres ist jetzt Zeit für Neues. Das Wasser, das in der Erde gefroren war, lockert diese jetzt auf und macht sie bereit für den neuen Wachstumszyklus. Jetzt bricht die Zeit der Wandlungsphase Holz an.

Die Natur der Wandlungsphase Holz ist das Wachsen - die sprühenden Ideen, die nach Manifestation streben und mit der „Widder“-Energie des Frühlings vergleichbar sind.

CHEN steht für den Donner – die Darstellung des Trigramms kann mit einem Trichter verglichen werden – der Schall des Donners klingt aus großer Tiefe. Hinter diesem Symbol steht sehr viel Kraft. CHEN ist der älteste Sohn und dem Wesenstyp nach ist er der Erneuerer. Im Bagua repräsentiert er die Ahnen, aber auch die Gesundheit. Mit CHEN beginnt der Frühling, das schnelle Sprießen der Blüten, noch bevor die ersten Blätter sichtbar werden. Seine Himmelsrichtung ist der Osten, seine Farbe ist das helle Grün, seine Zahl ist die Drei, die auch für Lebendigkeit steht. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin sind der Herzbeutel und die Leber die entsprechenden Organe, sein Körperbereich ist der Fuß.

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Das erste Yang-Holz des Frühlings sprießt explosionsartig. Nach und nach werden die Tage jetzt verlässlich warm und es stellt sich das Yin-Holz ein – die Blätter folgen den Blüten, alles grünt nun üppig. Es ist die Zeit von SUN und dem Frühsommer angebrochen.

SUN ist die älteste Tochter und sie steht für den Wind - den sanften Wind, der den Wohlstand und die Fülle bringt. Diesen Wohlstand repräsentiert sie auch im Bagua. Ihre Himmelsrichtung ist der Südosten und ihre Farbe ist das satte Grün. Ihre Zahl ist die Vier, die für akademische Erfolge steht. Ihr Wesenstyp ist die zielstrebige Strategin, die auf stille Weise an i hr Ziel kommt, aber auch das Sanfte. In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind SUN die Meridiane Leber und Galle zugeordnet. Ihr Körperteil ist der Schenkel. Die Ideen, die im Frühling entstanden sind, werden jetzt kontinuierlich weiter gesponnen und Ziele können formuliert werden. Die Entwicklung in der Natur geht Hand in Hand mit der Kreativität der Menschen. Zur Sommersonnenwende erreicht das Licht wieder seinen Höhepunkt, aber die große Hitze kommt noch. Früchte reifen und so auch die Projekte, die sich aus den Ideen entwickelt haben, an denen man nun mit viel Feuer arbeitet. Es beginnt der Sommer und mit ihm die Zeit von LI, der mittleren Tochter.

Das Trigramm LI hat als unterste und als oberste Linie eine durchgehende und in der Mitte eine offene Linie. Diese Formation symbolisiert das Licht, das aus dem Inneren strahlt. Der Lebensbereich von LI ist daher die Erleuchtung, der Ruhm und die Anerkennung. Im Bagua wird dieser Bereich auch oft dem „Kommando“ zugeschrieben, da in den alten Chinesischen Kaiserpalästen der Thron immer in diesem Bereich stand – mit dem besten Blick zum Eingang im Norden. Die zugeordnete Himmelsrichtung ist der Süden und das Element von LI ist das Feuer. Ihre Zahl ist die Neun, die für Langlebigkeit steht und ihre Farben sind alle Rottöne. Das zugeordnete Organ in der TCM ist das Herz, ihr Körperteil ist das Auge. Vom Wesenstyp her ist LI die Lichtbringerin. LI begleitet uns, bis die ersten Morgennebel im August Einzug halten, dann folgt wieder KUN und mit ihr der Beginn der Erntezeit. Der neue Zyklus hat also wieder begonnen und wir können uns neuen Herausforderungen stellen. Unser Erfahrungsschatz wird sich erneut vergrößern und im Laufe des Jahres einen runden Abschluss finden.

DI Christina Lenz-Armstorfer ist Architektin und Diplomierte Feng Shui Beraterin. Sie beschäftigt sich mit der Innenraumgestaltung basierend auf geomantischen und Feng Shui Analysen, berät bei der Gestaltung von Geschäfts-, Team- und Seminarräumen sowie Hotels und begleitet ihre Kunden beim Entwurf und der Planung von Häusern nach Feng Shui-Prinzipien. www.raumpuls.at.

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Der Heilige Koloman und das Holunder-Wunder Der sagenumwobene, mystische Holunder ist der erste Baum, der seine Blätter wachsen lässt im Frühling. Doch was hat er mit Koloman zu tun, dem irischen Pilger, der ins Heilige Land wollte und der schon längst ein Heiliger ist, obwohl er noch nicht heiliggesprochen wurde? Der Name ist selten geworden, aber er erlebt Weil man seine Sprache und damit ihn nicht ein sanftes Revival, weil wir uns wieder auf alte verstand und dachte, er wäre der Spion eines Namen und Geschichten besinnen. Einst war Feindes, wurde Koloman kurzerhand getötet. Koloman der Landespatron von Österreich, Man hängte ihn an einem Holunderstrauch auf. f genaugenommen der erste LandesUnd hier beginnt die Verknüpfung von patron von Österreich sogar. Das Koloman mit dem Holunder – der Einige nennen ist jetzt schon wieder ein paar Holunderstrauch hat den Menhundert Jahre her. Aber seine mich Mutter Holunder, schen gezeigt, dass sie einen Bedeutung für Österreich Fehler gemacht haben, dass sie ndere nennen mich war prägnant, wegweisend. einen Menschen getötet haben, Vielleicht bekommt er wieder der unschuldig ist: Mitten im Dryade, aber eigentlich mehr Gewicht, der Heilige Winter begannen seine Blätter Koloman. grün zu sprießen. Es geschaheiße ich Erinnerung. hen noch viele andere, große Aus: „Mutter Holunder Als er von Irland aus in RichWunder und Heilungen rund um und andere Märchen“ von Hans Christian Andersen tung Heiliges Land pilgerte, kam Koloman, sodass man beschloss, er durch wilde, wüste Landstriche. ihn im Stift Melk beizusetzen und zum Die Menschen hatten damals Angst Landespatron von Österreich zu machen. vor allem Fremden, sie hatten Angst, ihr Hab und Gut zu verlieren und daher wurde alles, Am 13. Oktober 1014 wurde Koloman also was fremd war, bekämpft oder gar vernichtet. in Melk bestattet. Dieser Tag ist seitdem sein So geschah es, dass er in der Nähe der heutigen Namenstag, an dem wir des Heiligen Koloman niederösterreichischen Stadt Stockerau gefangen gedenken. Numerologisch betrachtet steht die 13 genommen wurde. Er sprach Englisch, das verfür Neubeginn, für Wandel und Veränderung, für stand man nicht. Er sah etwas verwildert aus, weil Wachstum und Weiterentwicklung. Die Zahl 13 er weit gewandert war und meist unter freiem trägt auch die sanfte Energie der Liebe. Himmel übernachtete. Ein Heimatloser. Auf der Suche nach Sinn. Auf der Suche nach Gott.

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Den Heiligen Koloman verbinden wir daher immer mit Wertschätzung und Respekt. Das hätte er verdient. Die Wunder, die rund um seinen Leichnam geschehen sind, zeigen, dass Koloman über seinen Tod hinaus nur Gutes (tun) wollte und dass seine gute Energie weit über seinen Tod hinaus wirkte und heilte. Da Koloman auf Pilgerschaft war, gilt er heute unter anderem auch als Schutzpatron für alle Reisenden. Gerne gab man einen Kolomanisegen mit auf die Reise. Dies wird nun durch die Holunder-Produkte, wie etwa die Kolomanikugel mit speziellem Reisesegen, erleichtert: Die Niederösterreicherin Gabriele Teufner wirkte lange Zeit im Stiftsrestaurant Melk und sie hat es sich zu ihrer (Lebens-)Aufgabe gemacht, den Heiligen Koloman in Kombination mit dem Holunder bekannter zu machen, vor allem auch, daran zu erinnern, dass der Heilige Koloman lange Zeit Landespatron von Österreich war. Deshalb kreierte sie nach der erfolgreichen und himmlisch saftigen Kolomanitorte (die es heute leider nicht mehr gibt) die unverwechselbaren Kolomanikugeln aus Nussnougat und Holler.

Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte, jeder segensvoll.

Gabrieles Herzensanliegen ist es, mit diesen Holunder-Produkten dem Heiligen Koloman bzw. damit auch seinem Gegenüber Respekt und Wertschätzung zu schenken. Wir erinnern uns damit an den Heiligen Koloman, an die Wirkkraft des Hollers und daran, Fremdem mit Achtung zu begegnen. Und wenn wir Kolomanikugeln verschenken, erweisen wir damit auch unserem Gegenüber, den Beschenkten, Achtung, Wertschätzung und Liebe. So wie der Heilige Koloman heimatlos war, so unterstützt das Projekt von Gabriele auch Flüchtlinge, Obdachlose und andere Menschen ohne Dach über dem Kopf, fern ihrer Heimat. Da wären etwa auch der 9-jährige Tarek, der Protagonist aus „Die Heimat im Koffer – Geschichte

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einer Flucht“, und seine Familie und viele, viele andere Menschen, die darauf hoffen, menschlich und würdevoll behandelt und aufgenommen zu werden.

Der Holunder gilt allgemein als blutreinigend, entwässernd, entspannend, entzündungshemmend, antibakteriell, schweißtreibend und schleimlösend und wird gerne als Tee (Blüten) oder als Saft (aus den reifen, gekochten Beeren) bei Erkältungen und grippalen Infekten eingesetzt und zur Stärkung des Immunsystems. Hollersaft ist reich an Vitamin C, an Vitamin B2, an Antioxidantien, ätherischen Ölen und Mineralstoffen.

Der Holunder hat seit jeher einen guten Ruf und seine Heilkraft ist vor allem der ländlichen Bevölkerung seit vielen Jahrhunderten bekannt. Er hatte stets den ersten Platz in der Apotheke der Bauern und jeder Bauernhof hatte zumindest einen Holunderstrauch, er f wurde gehütet wie ein Heiligtum. Hier noch ein köstliches Helferlein Dem Strauch wird nachgesagt, bei Husten: Wie der Holunder dass er alles Negative anzieht, Holunderblütensirup blüht, Rebe auch und weshalb er sehr verehrt wird. Zwei Handvoll getrocknete Der Holunder ist die älteste Lieb´ erglüht. Blühen Holunderblüten mindestens Sakralpflanze und wird bereits acht Stunden lang in einem Liter in der Bibel erwähnt. beid´ im Vollmondschein, abgekochten Wasser mit 50 ml Zitronensaft und 1 kg Rohrohrgibt´s viel Glück Der Holunder erfährt auch in zucker einlegen und den Ansatz der Mythologie sehr viel Respekt. und guten Wein. danach kurz aufkochen. Den Sirup Seine starke Beziehung zu Elfen, durch ein Tuch pressen und in dunkle Zwergen und anderen Naturwesen Flaschen (am besten mit Schraubvergipfelt im Zauberstab von Harry Potter, schluss) füllen. Kühl aufbewahren. Bei Husten dem Elderstab (elder heißt der Holunder auf drei Mal täglich einen Esslöffel davon einnehEnglisch, elderflower seine Blüte). men.

Ob man aus den zarten Blüten Sirup oder Tee für den Winter macht, um seinen Duft und den Sommer möglichst lange zu konservieren, oder ob man die Beeren zu Hollersaft, Kompott, Marmelade oder Hollerkoch verarbeitet, das ist Geschmackssache. Auf jeden Fall sollten die Beeren reif sein und gekocht werden vor dem Verzehr. Blätter und Rinde und auch unreife Beeren sind leicht giftig und daher nicht zum Verzehr geeignet.

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Dem Heiligen Koloman und dem Holler sei Dank. Gabriele Teufner ist auf einem guten Weg, genau damit diese Welt zu einem helleren, friedlicheren, respektvolleren Ort zu machen. www.kolomani.com www.facebook.com/kolomanitorte

copyright@ExQuisine

Betrachtest du seine Blüten, so leuchten sie wie kleine Sterne. Der Duft dazu macht die Pflanze in blühendem Zustand unwiderstehlich anziehend. Immerzu muss man hin und seine Nase in die duftenden Blütendolden stecken.

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Eierlikör Rhabarber Rührkuchen

Zutaten:

Zubereitung:

250 ml Mais- oder Sonnenblumenöl 250 g glattes Weizenmehl oder Dinkelmehl (Typ 630) 250 ml Eierlikör 240 g Feinkristallzucker 5 Eier 2 EL Bourbon Vanillezucker 1 Pkg Backpulver 1 Prise Salz 1-2 Stangen frischen Rhabarber

1. Backofen bei 160° C Heißluft vorheizen.

Sonstiges: 1 Tortenspringform Etwas Backpapier zum Auslegen der Form oder Öl zum Einfetten der Form.

2. Den Rhabarber waschen und in ca. 1cm breite Stücke schneiden und beiseite stellen. 3. Öl, Zucker, Vanillezucker, die Prise Salz, und die Eier in einer Schüssel mit dem Mixer schön schaumig rühren. 4. Den Eierlikör langsam dazugeben und auf kleinster Stufe weitermixen. 5. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen, zu der EierlikörMasse dazugeben und gut vermischen. 6. Die Eierlikör-Masse in die Tortenform füllen, mit dem klein geschnittenen Rhabarber bestreuen und im Ofen ca. 50-60 Minuten backen. 7. Mit einem Holzstab die Gärprobe machen, der Eierlikör-Rhabarerkuchen ist fertig, wenn kein Teig am Holzstab kleben bleibt. 8. Auskühlen lassen, aus der Form nehmen und mit etwas Staubzucker bestreuen.

Barbara Priesching - www.alleswasmichgluecklichmacht.at

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Ungewöhnlich gewöhnliche Ich denk´ an dich

Ich will dich

Die erste Krokusblüte hat sich heut Morgen geöffnet und ihr zartes Köpfchen dem Licht zugewandt. Und dann noch eine und noch eine... Und beim Erblühen jeder Blüte denk´ ich an dich. Denk´ ich an dich und möcht´ dir sagen und zeigen und dich spüren lassen, wie sehr ich vor lauter Freude und Liebe platzen könnt´ wenn ich nur an dich denke. Und in Gedanken drück´ ich dich fest an mein Herz und höre unsere Herzen im Gleichklang schlagen. Du bedeutest mir alles... Ich liebe dich, so sehr. Und beim Erblühen jeder Blüte, denk´ ich an dich...

Ich will dich frei ich will dich liebevoll ich will dich gut gekleidet ich will dich nackt. Ich will dich, aber ich brauch´ dich nicht. Ich will dich wild ich will dich stürmisch ich will dich zugeknöpft ich will dich aufgeblättert. Ich will dich, aber ich brauch´ dich nicht. Ich will dich heiter ich will dich bewölkt ich will dich glücklich ich will dich trotzig. Ich will dich, aber ich brauch´ dich nicht. Ich will dich – so wie du bist.

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Liebesgedichte Ich glaube an uns

Herzblick

Ich glaube an dich. Ich glaube an mich. Ich glaube an ein Wir. Ich glaube an ein Uns. Ich glaube an uns. Das Ich verbindet eine unsichtbare Nabelschnur mit dem Du. Zusammen sind wir. Zusammen SIND wir. Zusammen sind wir WIR. Wir träumen nicht nur von der Liebe, wir LEBEN die Liebe. Wir singen zusammen im Regen, wir spielen miteinander in den Wellen des Meeres, wir erklimmen gemeinsam ungeahnte Höhen. Im Wir liegt immer noch das Ich. Und auch das Du. Jedes für sich und doch eins.

Ein Blick tief in dein offenes Herz genügt, zu wissen, wonach es dürstet. Ich spüre seine ungestillte Sehnsucht nach Tiefe, nach Herzenswärme, nach Geborgenheit, nach einem Zuhause, nach wahrer Berührung, nach dem Göttlichen. Weich und warm und feucht beben die Flügel meines Schmetterlings, sehnen sich danach, dich ganz tief in sich aufzunehmen und all deine Herzenswünsche zu erfüllen. Ungeahnte Bedürfnisse erwachen zum Leben. Wenn ich in deine Augen schaue, ist das Märchen bereits wahr geworden.

Eine Auswahl an Liebesgedichten - „Ungewöhnlich gewöhnliche Liebesgedichte“ ist die erste Liebesgedichtsammlung von Elisabeth Ornauer, erhältlich unter www.zauberwort.at

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Wie du Intensita in deinem Leb

und damit

Vor kurzem war ich bei einem unglaublich tollen Konzert. Ich hatte mich bewusst entschieden, keinen Alkohol zu trinken und nüchtern zu bleiben (früher war es für mich ganz normal zuerst etwas „zu trinken“, um in Stimmung zu kommen – um die nötige sanfte Betäubung zu spüren, die es mir erlaubt, mich aus meiner Komfortzone zu bewegen, zu tanzen ohne mich zu beobachten und ohne nachzudenken, mich der Musik voll hinzugeben.) Beim Warten auf den Konzertbeginn sah ich mich ein wenig um und bemerkte, dass nahezu jeder ein alkoholisches Getränk in der Hand hatte. Es lag eine leichte Anspannung in der Luft, die mir sehr vertraut ist. Diese dezente Ungemütlichkeit, die entsteht, wenn man mit vielen fremden Menschen auf engem Raum ist und nicht so recht weiß, was man machen soll. Wir kennen es auch aus Situationen in Bussen, Warteräumen, Aufzügen oder auch auf Partys.

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Um dieses unbequeme Gefühl nicht zu spüren, „betäuben“ wir es oft – im Falle von Partys oder Konzerten mit Alkohol oder anderen Substanzen, in Bussen oder Warteräumen mit Ablenkung durch Handys. Unsere Aufmerksamkeit geht weg vom bewussten Erleben der Situation da hin, sich davon abzuschneiden. Dieses unbequeme Gefühl ist die Angst und die Scham gesehen zu werden, bewertet zu werden, verurteilt zu werden oder etwas Falsches zu tun. Ich glaube, jeder kennt es. Es stimmt mich nachdenklich, dass wir in einer Gesellschaft leben, wo der Fakt, sich zu zeigen, sich dem Moment hinzugeben, mit Scham, Hemmung und Angst unterlegt ist. Geht es nicht genau darum im Leben – den Moment zu genießen, sich einer Erfahrung mit allen Sinnen hinzugeben - egal was die anderen denken?

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at ben erlaubst

t wieder wacher durchs Leben gehst Zurück zur Situation beim Konzert. Ich konnte bei mir einen leichten Anflug dieser unangenehmen Angst spüren – wie ich mich leicht anspannte, um mich abzugrenzen bzw. zu schützen, mein Kopf zu überlegen anfing, was ich jetzt am besten machen oder sagen sollte und ich anfing, mich selbst und mein Verhalten zu bewerten und zu beobachten. Als ich die Anspannung bemerkte, fing ich an, meine Aufmerksamkeit auf meine Atmung zu lenken und die Anspannung zu lösen. Ich konzentrierte mich darauf, den Kontakt zum Boden wahrzunehmen und mich über meine Atmung mit meinem Körper zu verbinden. Augenblicklich veränderte sich die Situation: Anstatt damit beschäftigt zu sein, wie ich wirke oder was die anderen von mir denken, nahm ich die Menschen um mich herum viel klarer wahr und die leichte Spannung in der Luft konnte durch mich durchfließen – ich musste mich nicht

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mehr vor ihr schützen. Es war viel mehr Platz für Freude und Neugier. Während des Konzertes war es einfach wunderbar, die Musik mit so einer Klarheit wahrzunehmen. Mit meinem Körper verbunden zu sein, die Musik, den Beat hineinzulassen und ganz tief die Intensität der Stimmung um mich herum aufzusaugen, hat so eine unglaubliche Energie und ein Glücksgefühl in mir freigesetzt. Ich fühlte mich komplett mit mir selber verbunden und die Energie des Moments durch meine Zellen fließen. Auch jetzt, Wochen später, ist die Erinnerung noch sehr deutlich in meinem Körper spürbar. Nach dem Konzert dachte ich gemeinsam mit meinem Mann darüber nach, warum wir Menschen oft diesen Drang spüren, uns zu betäuben, um Intensität zu erleben bzw. diese zu erlauben? Warum brauchen wir erst drei Bier, um uns etwas

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voll hingeben zu können? Und vor allem – wie verrückt ist es eigentlich, dass wir uns betäuben, um uns lebendig zu fühlen? Ich meine damit auch nicht, dass Alkohol per se schlecht ist und niemand etwas trinken sollte, sondern ich will darauf aufmerksam machen, wie oft wir automatisch, aus einer Routine heraus, Alkohol nutzen, um uns mehr zu öffnen oder wie oft wir uns in unserem Handy verstecken, um nur ja niemandem zu begegnen.

Inzwischen weiß ich, dass jeder dieses Gefühl kennt und dass das Betäuben von Gefühlen in unserer Gesellschaft so salonfähig ist, wie der Tatort am Sonntag oder das Zähneputzen. Wir praktizieren es schon so lange und gut, dass wir verlernt haben, unsere wahren Gefühle wahrzunehmen oder zu benennen. Aber die meisten lechzen nach Authentizität und Lebendigkeit – wollen sich wieder spüren und das Leben voll und ganz erleben.

In meiner Arbeit als Coach für Body-Mindfulness unterstütze ich Menschen darin, sich wieder mit ihrem Leben, mit sich selber und dem Moment zu verbinden – einer der wichtigsten Schritte dahin ist zu lernen, Intensität zu erlauben. Wenn wir uns nicht mehr abschneiden und einer Erfahrung bzw. einem Gefühl voll zustimmen, führt das zu mehr Intensität, Lebendigkeit – und, ja, Freude. Zu purer Lebenslust. Anstatt mit unserem inneren Kritiker und Beobachter beschäftigt zu sein, können wir unsere Aufmerksamkeit auf das pure Erleben der Außenwelt und des Geschehens lenken. Wir erfahren in dem Moment voll und ganz uns selber – ohne Bewertung. So wie Kinder sich selber erfahren, wenn sie sich ganz dem Spiel oder dem Entdecken hingeben.

Geht es dir auch manchmal so? Wenn du neugierig bist, mehr zu erfahren, wie du das Leben und deine Gefühle bewusster erfahren und lernen kannst, dich dem Moment hinzugeben, dann melde dich jetzt für ein kostenloses Beratungsgespräch unter christina.neumaier@gmx.at

Ich kenne beide Seiten – lange Zeit war ich supernervös vor anderen Menschen, habe mich im Hintergrund gehalten und gerade bei Konzerten war der erste Weg der zur Bar. Ich war ständig im Kopf damit beschäftigt, wie ich wirke, was andere von mir halten, ob ich was Dummes gesagt habe usw. Das hat mich immens viel Energie gekostet und war auf Dauer sehr anstrengend. Ich hatte oft das Gefühl, dass das Leben an mir vorbeizieht und ich gar nicht richtig involviert bin. Kommt dir das bekannt vor? Ich war oft damit beschäftigt, dieses unangenehme Gefühl von Angst und Scham wegzudrücken. Ich dachte immer, ich sei die Einzige – Bullshit.

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Christina Neumaier arbeitet als Body-Mindfulness Coach in Berlin und online, ist Gründerin des Body-Mindfulness Trainings und Expertin für Verbundenheit. In tausenden Coachings, Workshops und Videos trägt sie zu Körperwahrnehmung, Bewusstseinsarbeit und Persönlicher Weiterentwicklung bei. Erfahre mehr über ihre Arbeit auf www.christinaneumaier.com. Hier gehts zum Youtube Kanal Body-Mindfulness Training, wo es jeden Donnerstag eine wöchentliche Portion Achtsamkeit für dich und dein Leben gibt.

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k Vergangenheit und Zukunft gibt es nicht, es gibt nur eine unendlich kleine Gegenwart. In dieser eben vollzieht sich das Leben. Leo Tolstoi, Schriftsteller

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Wie wäre es mit Mobile Detoxing – verbringe einen Tag ganz ohne Computer, Tablet oder Handy. Schalte deine mobilen Geräte ab und wenn du aus dem Haus gehst, lass sie zu Hause. Am Anfang ist es vielleicht hart, aber du wirst sehen, das nächste Mal wird’s leichter.

10 Dinge,. .die du. 4 8

Ausmisten macht frei – schenke Dinge, die du nicht mehr benötigst, her. Wenn eine Freundin auf Besuch kommt, dann darf sie sich z.B. ein Buch aus meiner Bibliothek aussuchen und mitnehmen. Lieblingsbücher sind aber ausgenommen.

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Spazieren gehen ist gesund und macht den Kopf frei. Mach mindestens einmal pro Woche einen langen Spaziergang in der Natur, egal ob die Sonne scheint oder ob es regnet. Denk immer daran: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

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Kauf dir in der Gärtnerei einen Strauß voll Tulpen. Und dann gleich noch einen und schenk ihn weiter. Warum nicht auch einer fremden Person, die sich darüber freut.

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Verliebe dich neu – in deine(n) Liebste(n), in dein Spiegelbild, in dich und vor allem in dein Leben.

.im Fruhling tun sol test.

Tu einmal in der Woche was Gutes – vielleicht dem alten Herrn Nachbarn eine Stunde deiner Zeit schenken und mit ihm plaudern? Oder im naheliegenden Altersheim nachfragen, ob sich jemand über einen Besuch freuen würde.

Mach eine Liste mit mindestens 10 Punkten, was alles GUT an deinem Leben ist. Dir fällt nichts ein? Dann frage einfach dein Kind, deinen Liebsten, deine beste Freundin. Die haben sicher einige Ideen. Wenn du dann einmal begonnen hast, das Gute in deinem Leben zu erkennen, wird’s immer leichter.

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Gönn dir einen Abend auf der Couch mit einem guten Buch und einem Glas Rotwein (oder auch Apfelsaft oder was immer du gerne trinkst) oder schau dir einen wunderbaren Film an. Bei dem du lachen kannst oder vor Glück weinst.

Starte in den Morgen mit einer kalten Dusche, das regt den Kreislauf an und macht so richtig munter. Außerdem wird der Stoffwechsel angekurbelt - einfacher geht detoxen gar nicht.

Genieße die ersten Sonnenstrahlen im Park auf einer Parkbank. Schließe die Augen, spüre die Sonne auf deiner Haut, rieche den Duft der Blumen und des sprießenden Grases und höre auf die Geräusche: das Vogelgezwitscher, das Lachen der Kinder, das Rauschen des Windes.

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Feen.

Vom Erwachen und Schlafen Feen fliegen mit der Sonne, fliegen mit dem Licht. Finden Schlaf in einer Blüte und waschen ihre Flügel und ihr Gesicht. Feen haben ganz feine, ja, fast durchsichtige Flügel. Und sie fliegen mit dem Licht. Aber meistens, ganz früh am Morgen, wenn die letzte Schlaf-Fee heimgekommen ist von ihrem Nachtflug, setzen sich alle Feen - und das sind sehr, sehr viele - in den allerersten Lichtstrahl der Sonne und lassen sich zur Wiese des Aufwachens tragen. Dort angekommen setzen sie sich auf ein Blatt und trinken vom magischen Morgentau der Erfrischung. Denn dieser Morgentau schmeckt so süß und ist wirklich sehr erfrischend. Das Beste, um wach zu werden. Mit jedem Schluck – eher ein geschmatztes Schlürfen - nehmen sie den Lichtstrahl der Sonne, der in den Tropfen gefallen ist, in sich auf. Feen wissen, dass sich Lichtstrahlen in Tautropfen verstecken können. Geht man ganz nah an einen Tautropfen heran und schaut genau hin, sieht man, wie sich das Licht darin spiegelt. Das liegt daran, dass eben meist die kleinen Feen in diesem Moment mit ihren Händen den Morgentau aufsammeln.

Meistens ist der Tropfen frisch und noch sehr kalt. Man kann, wenn man ganz genau hinhört, die Feen beim Trinken belauschen. Wie sie sich schütteln und dabei kichern. Sie kichern so vor sich hin, da der kalte Tropfen in ihren kleinen Bäuchen kribbelt. Manche Feen singen dabei sogar ein Lied. Es nennt sich das „Tautropfenlied“. Ich falte meine Hände und halte einen Tropfen fest Ich trinke einen Schluck und wasche meine Flügel Ich trinke einen Schluck und schüttle mich Ich trinke einen Schluck und bin jetzt voll mit Freude und mit Zuversicht Ich falte meine Hände und halte einen Tropfen fest und mit dem letzten Tropfen wasch ich mein Gesicht Es ist ein Kichern und ein Flattern. Alle Feen, die am Tage fliegen, machen sich nun auf und fliegen los, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Es sind viele Feen mit vielen verschiedenen Aufgaben, aber mit einem Ziel: den Menschen ein Leben voller magischer Momente zu schenken, um den Glauben an sich selbst nie zu verlieren und ihre eigenen inneren Wunder spüren zu können. Text Thomas Engl Bloch

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Feen sind – ach, so zarte kleine Wesen. Hab sie nie gesehen - vielleicht gespürt und über sie gelesen…

Feenbild Sarah Nathalie Bloch

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Thomas Bloch Angel Life Coach®, kreativer Schreiber, experimenteller Musiker Von Kindesbeinen an hat er eine große Verbundenheit zur Natur, vor allem zu Bäumen und Naturwesen, gefördert durch die Lage seines Elternhauses nahe am Waldrand. Einer seiner Lehrer sagte einmal: „Geht einen Baum umarmen und grabt eure Hände nach dem Regen in den Matsch!“ Auf diesen Lehrer hat er zum ersten Mal gehört und machte danach die Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Auch während seiner Ausbildung zum PTA (Pharmazeutisch-technischen Assistent) mit Hauptaugenmerk auf den naturheilkundlichen alternativen Verfahren begleitet ihn das Schreiben kleiner Geschichten, von Gedichten und Sprüchen. 2014 fand er seine wahre Liebe in Gestalt seiner Frau Sarah am Bodensee. Ein gemeinsames Projekt, eine wunderbare Seelenverbindung. Thomas ist so wie seine Frau Sarah Angel Life Coach® (ALC) und absolvierte soeben das 2. Modul dazu. Mehr und mehr arbeitet er im schamanischen Bereich mit Krafttier-Rückholung und Krafttier-Befragung (vgl. Reading) zur Harmonisierung von Klienten.

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Sarah Nathalie Bloch Intuitive Künstlerin, Master Angel-Life-Coach® Seit ihrer Kindheit liebt sie das Meer und den Strand und lebt in ihren Bildern diese Sehnsucht und Naturverbundenheit aus. Bereits als Schülerin zeichnete sie im Unterricht, ihr Weg als Illustratorin wurde damals bereits geebnet. Nach Abschluss der Hochschule für Mediendesign zog es sie 2009 nach Neuseeland, wo sie erstmals mit den Engeln in Berührung kam, die sie seither ständig begleiten. Ihre Liebe für Blumen und Feen lassen in ihren Bildern erahnen, welche Magie und Kraft sie damit zum Ausdruck bringt und was noch weiter folgen wird. Am Bodensee fand sie ihren Seelenpartner Thomas, der heute ihr Ehemann ist. Alles begann als Kunstprojekt und führte zur Hochzeit und weiter zur Ausbildung zum Master Angel Life Coach ® bei Isabelle von Fallois. Neben ihrer Kunst arbeitet sie auch als Engelmedium. Heute helfen ihre Arbeiten bei der Harmonisierung des Inneren Kindes und zur Stärkung der Persönlichkeitsfindung und -entwicklung. Sarah illustriert Kindergeschichten und „designed“ Energie-Kraft-Bilder sowie persönliche Schutzengel- und Feenbilder für Groß und Klein.

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Feenbild Sarah Nathalie Bloch

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Wie schön du bist „Wie schön du bist“, flüstere ich dem Wasser zu, das mir zu Füßen liegt. „Wie schön du bist“, murmelt der Fluss und wirft mein Bild an seine Oberfläche. „Ich bin ein Teil von euch“, raune ich den Bäumen, den Tieren, den Pflanzen und dem Fluss zu. „Willkommen Zuhause!“, rauscht der Wind durch die Blätter, „Willkommen Zuhause!“, plätschert der Fluss munter mit meinem Spiegelbild in sich, „Willkommen Zuhause!“, nickt mir der graue Reiher bedächtig zu, bevor er seine weiten Schwingen ausbreitet, um über den Fluss und die Bäume hinwegzufliegen und noch mehr Freiheit zu atmen.

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Text: Johanna Franziska Kriks lebt und arbeitet als energetischer Coach, Regisseurin und Texterin in Purkersdorf. Sie schreibt Kurzgeschichten und leitet Workshops fĂźr kreatives Schreiben. Mehr Infos unter www.johannafranziska.com

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Kinderbuch Empfehlung Am 23. März 2018 erschien zum Frühlingsbeginn ein Kinderbuch, in dem es um Hoffnungen und Träume geht, um Neubeginn und um das Ankommen.

Die Heimat im Koffer – Geschichte einer Flucht Autorin ist die Inspirationen-Redakteurin Elisabeth Ornauer, die das Manuskript bereits im Sommer 2015 geschrieben hat, als eine riesengroße Flüchtlingswelle nach Österreich schwappte. Elisabeth war damals mehrmals im Flüchtlingslager Traiskirchen, südlich von Wien, mitten im Geschehen. Sie hat mitgeholfen, Leid zu lindern und Augen zum Strahlen zu bringen. Damals entsprang in ihr die Idee zu dieser Geschichte für Kinder ab etwa 6 Jahren, wenn sie vorgelesen wird, ab 9 Jahren zum selbst Lesen. Das Leid, das bei einer Flucht entsteht, ist unendlich und unfassbar. Die Geschichte ist den Kindern dennoch zumutbar. Denn so erfahren sie, was es bedeutet, die Heimat verlassen zu müssen, sich etwas Neues aufzubauen, mit all diesen Ängsten leben zu müssen. Obwohl im Buch das Leid und diese Ängste nur gesteift werden bzw. erahnt werden können. Denn der Fokus wird auf die Träume gelenkt, die den Protagonisten am Leben erhalten.

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Erzählt aus dem Blickwinkel eines 9-jährigen Buben, Tarek, der aus seiner Heimat Syrien fliehen muss, weil der Krieg alles verwüstet. Als sein Onkel dem Krieg zum Opfer fällt, beschließen seine Eltern, ihren Sohn alleine fortzuschicken, in ein Land, wo er sicher ist. Eine Entscheidung, die ihnen von Herzen schwer fällt. Eine Entscheidung, die sie ein halbes Vermögen kostet. Und unzählige Tränen. Um es ihrem Buben ein wenig leichter zu machen, geben sie ihm einen Koffer mit auf den Weg, einen Koffer, der – wie sie ihm sagen - seine Heimat beinhaltet und den er erst öffnen dürfe, wenn die Familie wieder beisammen ist. Was kann der Koffer? Was ist wirklich darin? Und was gibt Tarek so viel Kraft, durchzuhalten und die Hoffnung nicht aufzugeben?

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Eine Geschichte, mit einem wahren Hintergrund und doch surreal, abschweifend in das Reich der Fantasie, das uns Kraft gibt. Wir haben viele Geschichten von syrischen Kindern gehört, die ihre Flucht so oder so ähnlich erlebt haben, die heute noch furchtbare Albträume haben und deren Traumata längst nicht verarbeitet, deren Wunden längst nicht geheilt sind.

Wenn wir bei uns selbst anfangen, dann wird sich die Liebe wie ein Lauffeuer verbreiten. Lasst uns daher Gutes tun und lassen wir uns anstecken von der großen Liebe, die in jedem von uns ist und reichlich verschenkt werden darf! „Die Heimat im Koffer“ kann bei Wiener wortweit Verlag oder bei Weltbild bestellt werden.

Aber diese Geschichte will auch verbinden und zeigen, dass viel mehr möglich ist, wenn wir zusammenhalten, wenn wir uns unsere Träume bewahren und wenn wir füreinander da sind.

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Und wenn wir nur mehr so leben & arbeiten woll(t)en?! Mit dem Herzen wahr-nehmen & Projekte der Liebe zeugen Es ist tatsächlich passiert: Rund um „Lichtmess“, 2. 2., wurde es hell in mir. Es hat sich was Grundlegendes verändert: Ich seh’ nicht länger die Kleinkrämereien des grauen Alltags, sondern die Größe, das Weite in unser aller Verbundenheit. Mein Herz bebt, schwappt über, verströmt sich – jederzeit und überall. Ein Lächeln für den Busfahrer – der mir die Tür sogar außerhalb der Station öffnet. Herzens-Wärme für die betagten Nachbarn – die mich spontan zum Kaffee einladen. Wohlwollen in jedem beruflichen Projekt – für alle Beteiligten – und Erfolge stellen sich ein, die nicht mal gedacht wurden. Seither nennt mich mein bester Freund „Vulkanier“, eine wildfremde Frau hat mir – „Sie haben eine so energievolle Ausstrahlung“ – über Facebook ein Kompliment gemacht … Andere mir wohlwollend Verbundene klopfen mir auf die Schulter – mit den Worten: „Du bist so ein faszinierender Spinner!“ Eine liebe Freundin meinte – übrigens fast wortident mit meiner Mutter:

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„Puhh, du bist inspirierend, aber sehr anstrengend!“ Nachsatz: „Wenn du ein paar Tage nicht da bist, fehlst du mir sehr …“

Ist Liebe zumutbar? Welch Frage! „Natürlich ist Liebe zumutbar, was denn sonst“, sprudelt es aus uns allen – unisono. Und doch mache ich die Erfahrung, dass die meisten so gar nicht mit dem schönsten, intensivsten, größten aller Gefühle umgehen können. Sie um-gehen es lieber. Wie reagierst DU, wenn dir wer aus deinem Umfeld gesteht: „Ich wollte es Dir schon lange sagen – jetzt fasse ich allen Mut – und will Dir sagen: ICH LIEBE DICH …“ - Was macht dein Reflex? – Flucht?! – Totstellen … Sicherheitsrollladen runter?! – Bis auf weiteres geschlossen … „Ähm, das ist aber … sehr schön … dass Sie … Du … das sagst … ich … äh … bin überwältigt … verwirrt …“ Und sie ward nicht mehr gesehen.

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- Oder: Du lächelst demütig und dankbar?! Bringst spontan Worte hervor wie: „Was für eine schöne Liebeserklärung! Ich danke aus frohem Herzen.“ - Mehr ist nicht zu sagen. Es muss nicht einmal ein „Ich finde dich auch (sehr) sympathisch“ folgen; so wurden wir nur manipulativ erzogen: Wenn wer nett ist zu dir, musst du auch nett sein … NEIN, sage nichts, tu nichts, was nicht 100 % im Einklang mit deinem Herzen ist. So einfach. So schwierig. So schön!

Das Herz ist strategielos! Liebe ist … Und sonst ist nichts zu tun. – Ein volles Herz, das schönste positive Gefühle abgibt, ist völlig strategielos. Es erwartet NICHTS! Da muss kein Gegen-Deal ausgelöst werden. Da darf schon gar kein schlechtes Gewissen entstehen: Ui, da sagt wer was so Blumiges zu mir, was will der bloß … Hilfe, ich will von dem nichts … Ich renn, so schnell ich kann … Unsere Herzen schlagen einfach … Tag und Nacht … Pro Minute durchschnittlich über 24

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Stunden gemessen etwa 66 Mal. Damit beträgt die Anzahl der Herzschläge (auch Puls genannt) in etwa: Pro Stunde: 4.000 Herzschläge Pro Tag: 95.000 Herzschläge Pro Jahr: 35 Millionen Herzschläge Pro Leben: 2,6 Milliarden Herzschläge (Alter: 75 Jahre) Eine unfassbare Leistung unseres zentralen Lebensmuskels! Da wäre es doch das Mindeste, bestmögliche Unterstützung zu leisten, indem wir „dem Herzen folgen“ …

Wofür schlägt DEIN HERZ? Unser Puls braucht keinen Grund … Er ist unbestechlich. Aber die individuelle Lebens-Mission will einen Sinn verfolgen: Wofür schlägt dein Herz? Es wäre eigentlich sehr einfach: Hör auf deine Intuition; was tut dir gut … Mit welchen Menschen – in wessen Gesellschaft – fühlst du dich gut; und mit wem NICHT? Welche Projekte und Aufgaben machen dein Herz weit – und welche lösen den Schließmechanismus aus?!

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Und nun kommt die Kernfrage: Wollen wir uns eher dem widmen, was uns klein, kümmerlich, traurig, schmerzerfüllt hält – oder dem, das uns fröhlich, lebendig, optimistisch, glückserfüllt und liebevoll sein (und abheben) lässt?!

mir nicht besser gehen, denn du schaust ja ständig auf mich; kümmerst dich rührend um mich, lässt mich keinen Moment los … bist jederzeit für mich da. Es ist sooo beglückend mit dir … ich …“

Allein mit der Einsamkeit

„Halt, reicht schon“, unterbrach ich das jubilierende Wesen an bzw. IN mir.

Mein Schlüsselmoment war jener, als ich nach grauen Jännertagen (was das Wetter wie auch meine Seelenstimmung betraf) auf die Kanareninsel La Palma floh, dort – bei frühlingshaften Temperaturen, Sonne und Meer - weitere Tage in Trübsinn verbrachte und dann plötzlich im Strandspaziergang zu erkennen vermochte: Ich hatte mich tage- und wochenlang in meiner Melancholie geweidet. Keine/r mag mich, keine/r versteht mich, ich bin soooo traurig. Und ich formulierte, meine Füße Schritt für Schritt bis zu den Knöcheln in den schwarzen Lava-Sand setzend: „So gehe ich weiter … mit meiner Einsamkeit.“ Plötzlich hob ich den Kopf, blickte zur Rechten, und sprach sie an: „Hallo Einsamkeit … wie geht´s denn DIR?!“ „Wunderbar“, entgegnete sie prompt, so als hätte sie auf den Dialog mit mir gewartet: „Es könnte

„Du in deinem Überschwang könntest doch mal OHNE MICH … schwimmen gehen …?!“ Und ich ließ sie – mit einem Lächeln – los. Blickte mich auch nicht mehr um. Genoss aber fünf Minuten später den Dialog mit einer reizenden Spanierin, die mit ihrer fünfjährigen Tochter urlaubte – und ich beteiligte mich sogleich am Stein-Weitwurf-Bewerb, den natürlich die Kleine gewann … Ich aber hatte MICH, meine Lebendigkeit, meine Freude wiedergewonnen. Und dieses HOCH-Gefühl hält bereits einen vollen Monat an. Ich will´s und werde es nicht mehr loslassen … Und freu mich, wenn Gleichschwingende Herzens-Wesen WIE WIR zusammen Projekte entwickeln können … Ich bin bereit! Lasst uns als Liebende Liebe leben, mehren und in all unserem Denken, Tun und Sein „Kinder der Liebe“ in Projekten zeugen …

* von Dr. Manfred Greisinger, Autor, Trainer, Coach, hat in seiner seit 1991 bestehenden Edition Stoareich bisher 24 Bücher geschrieben/herausgegeben. Aktuell: „Freigeist – gut leben am Rande des Systems“. Er bietet seine Erfahrung auch als Buch-Projekt-Begleiter an – und lädt jährlich ab Mitte Februar zum „9-MonatsBuch-Gebär-Workshop“ und im Herbst zur „Buchschreibwoche“ nach La Palma ein. Näheres unter www.stoareich.at.

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t Wenn du immer alle Regeln befolgst, verpasst du den ganzen SpaĂ&#x;. Katherine Hepburn, Schauspielerin

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Warum zuckerfrei wirkliche (Zucker-)Freiheit bedeutet Wenn ich sage, ich lebe zuckerfrei, sehe ich oft in ungläubige Gesichter. Wer mich besser kennt weiß, ich esse nicht nur zuckerfrei, sondern auch vegan und das schon seit vielen Jahren. Aber das vegan lasse ich meist hinten runterfallen. Für viele ist das einfach zu viel Information. Denn die häufigste Reaktion auf vegan und zuckerfrei ist: „Oh mein Gott, da darfst du ja gar nichts mehr essen!!!“ Ich sehe meinem Gegenüber direkt an, wie sich in seiner Vorstellung mein Leben in eine freudlose Wüste verwandelt. Kein Zucker, keine tierischen Produkte…Die schönste Reaktion darauf kam von einem älteren Herrn: „Na, dafür sehen Sie ja gut aus!“

Dafür sehe ich aber gut aus Wenn ich gefragt werde, etwas über dieses Thema zu schreiben, denke ich viel darüber nach. Was würde dich als Leser am meisten interessieren? Soll ich die Zuckerfakten auspacken? Etwas von 35-Kilo-Zucker-pro-Kopf-Verbrauch schreiben? Über steigendes Übergewicht und Typ2 Diabetes in Schulen und Kindergärten? Nicht besonders inspirierend, oder?

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Deshalb habe ich mir überlegt, dich ein bisschen in mein zuckerfreies, veganes unperfektes Leben schauen zu lassen. Denn im Gegensatz zu der Vorstellung der meisten meiner Gesprächspartner, durchwandere ich nicht täglich die Wüste Gobi und kasteie mich selbst. Sondern ich finde mein Leben bunt und wunderbar. Ich hasse es zu verzichten und deshalb tue ich es auch nicht. Ich esse keinen Zucker, na und? Ich habe dadurch sogar einen riesigen Gewinn!

Warum ich nicht verzichte Ich war ein dickes Kind und mir sind Süßigkeiten verboten worden. Essen war grundsätzlich mit Verzicht verbunden. Alles, was ich mochte, war stark reglementiert. Es gab die Dinge, die ich unbedingt essen sollte/musste - und Dinge, die ich essen wollte, aber nicht durfte. Ich war ja zu dick! Ich mag also nicht verzichten, wie passt das dann mit dem zuckerfrei/vegan zusammen? Ich mag nicht mehr verzichten, ich esse aber nur noch Dinge, die mir gut tun und mit denen ich mich und mein Leben wertschätze. Bin ich nun eines Morgens wach geworden und habe gedacht: „Oh, ab heute esse ich nur noch, was mir gut tut“?

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Leider nein, es war ein Prozess. Aber ein Prozess mit sehr viel Spaß. Immer verbunden mit viel Lebensfreude. Ein Prozess ohne Verlust, sondern mit viel Gewinn. Für mich ist mit dem vegan Essen ein Fenster aufgegangen. Mit dem Entschluss zuckerfrei zu leben, hat sich für mich eine Tür geöffnet in eine neue, bunte Welt. Ich liebe es, zu experimentieren. Was kann ich wie kochen und ersetzen. Ich mag es, meine Küche ständig zu erweitern und zu bereichern. Und ich mag das zuckerfreie Lebensgefühl.

Mein Einstieg in die Zuckerfreiheit Im Herbst 2016 ist mir aufgefallen, dass ich so gut wie keinen Zucker oder andere Süßungsmittel mehr (ver-)brauche. Da ich Challenges liebe, habe ich mir vorgenommen, 40 Tage keinen Zucker mehr zu essen. Wie gesagt, ich mag nicht verzichten. Mich kurzfristig herausfordern, eine neue Erfahrung gewinnen, ja gerne. Direkt denken „ab jetzt darf ich keinen Zucker mehr essen“: No Way! Die ersten Tage zuckerfrei waren nicht so schön, denn trotz wenig Zucker in meinem Leben, habe ich die typischen Entzugserscheinungen gehabt. Wow, was Zucker mit einem macht! Nachdem die ersten Tage überstanden waren, ist die besagte Tür aufgegangen. Ich habe wieder richtig schmecken gelernt! Wie süß können Möhren sein?! Waren gedünstete Zwiebeln schon immer soooo süß?

Und dann kam die Energie! Energie war etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich hatte es oft gehört von

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der Umstellung auf vegan und hatte vergeblich darauf gewartet. Aber mit der Umstellung auf zuckerfrei war sie da, die Energie, und sie war unglaublich! Ich schlafe nicht unbedingt weniger, aber qualitativ besser. Ich bin morgens ausgeruhter, fokussierter und wacher. Natürlich ist sie nicht unbegrenzt, diese Energie. Auch ich sehe am Ende des Tages müde aus, manchmal auch schon mittags. Lass es mich so beschreiben: Die Akkus halten sehr, sehr viel länger!

Ich krame nicht mehr! Ich habe nach Süßigkeiten gekramt. Ständig. Je mehr Schokolade ich gegessen habe, umso schlimmer wurde es. Weißt du, wie Schokolade im Schrank schreien kann? „Iss mich!!! Iss mich!!! Ich lass dir keine Ruhe, bis du mich ganz und gar aufgegessen hast!“ Ich habe meine Kinder beklaut: „Wenn ich nur ein bisschen von diesem Schokohasen abbreche, merkt Kind das?“ Ich fand es schrecklich! Jahrelang habe ich versucht, davon los zu kommen. Nur ein Stückchen Schokolade zu essen. Es zu genießen, im Mund zergehen zu lassen… um dann… die restliche Tafel hinterher zu essen.

Nach 40 zuckerfreien Tagen War mir klar, wenn ich jetzt wieder „normal“ essen würde, hätte ich keinen Gewinn, sondern einen Verlust! Ich müsste verzichten auf: • mehr Geschmack • mehr Energie • Fokus und Lebensqualität. • Suchtfreiheit

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Habe ich schon gesagt, dass ich es hasse zu verzichten? Ich möchte nicht auf die oben genannten Dinge verzichten. Das ist für mich Lebensqualität und dafür „verzichte“ ich sehr gerne auf Zucker!

Meine 3 Einsteiger-Tipps für Zuckerfreiheit 1. Mache eine Challenge daraus. Überlege dir einen Zeitraum, in dem du zuckerfrei leben willst. So wird es für dich nicht zu einem unendlichen Projekt und einer lebenslänglichen Entscheidung. Das nimmt ganz viel Druck. 2. Definiere dein zuckerfrei. Frage 3 Menschen, die zuckerfrei leben, und du erhältst 3 unterschiedliche Definitionen. Überlege, was für dich machbar und sinnvoll ist. Verzichtest du eine Weile auf Industriezucker? Oder gehst du einen Schritt weiter und verzichtest generell auf Süßungsmittel? Mach es für dich umsetzbar und passend! 3. Scheitere nicht an deinem eigenen Anspruch! Schmeiß nicht direkt alles hin, wenn du in eine Zuckerfalle getappt bist. Es ist nicht schlimm! Es macht dich nicht zu einem willenlosen, undisziplinierten Menschen. Es ist nicht immer leicht, alle Zuckerfallen mit Bravour zu umschiffen. Manchmal laufen wir hinein, bewusst und unbewusst. Wenn es heute nicht so gut geklappt hat, wird es morgen besser gehen. Bleib mit Spaß bei der Sache! Du machst es gut. Ich weiß es!

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Nicola Herrmann Die Mutter von drei tollen Mädls hat ernährungstechnisch alles ausprobiert, was möglich ist. Bis ihr klar wurde, was sie ihren Töchtern vorleben möchte. Essenstechnisch sieht sie ihre Familie als Patchwork-Familie: Nicola ist die einzige, die sich zuckerfrei und vegan ernährt, ihre drei Mädchen essen vegetarisch und ihr Mann möchte ab und zu auf Fleisch nicht verzichten. Und trotzdem bringt sie alles unter einen Hut und hat ganz viele wunderbare Tipps parat, wie man auch als Familie zuckerfrei leben kann, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Auf ihrer Website bietet Nicola Kurse an, ein zuckerfreies Kochbuch mit abwechslungsreichen Rezepten, die schmecken, eine Zuckerfrei-Facebook-Gruppe und vieles mehr: www.nicola-herrmann.de

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v KREATIVITÄT ist der Spaß, den man als

ARBEIT verkaufen kann. Andy Warhol, Künstler

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Be Breizh! La Bretagne – da, wo Himmel, Erde und Meer sich umarmen

*„Breizh“ ist das bretonische Wort für Bretagne. Mit „Be breizh!“ wünschen Bretonen „Viel Glück!“, „Fühl dich wohl!“ oder einfach „Entspann dich!“

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Die Bretagne nimmt einen gefangen – und man lässt es sich gefallen. Ein mystischer Landstrich, mit seinen Menhiren, Dolmengräbern, seinen letzten Resten von den einst riesigen Urwäldern, den Mooren mit seinen Legenden von Kobolden, Feen und anderen Geisterwesen. Sagen über Artus und seine Ritter der Tafelrunde sind hier ebenso zu Hause wie die Erzählungen über weise Druiden, deren Wissen vor vielen hundert Jahren verloren ging. Die Bretagne berührt durch ihre Vielschichtigkeit, mit ihren quirligen Dörfern und Städten, ihren unterschiedlichen Landschaften – und ihrer allgegenwärtigen Nähe zum Meer.

Am äußersten Rande Europas und am westlichsten Zipfel Frankreichs, dort liegt die Bretagne. Mit einer Fläche von mehr als 27.000 km2 ist sie die größte Halbinsel Frankreichs. Die alten Gallier nannten es Aremorica – das Land am Meer. Die Bretagne ist eine Region, die gegensätzlicher nicht sein kann. Im Süden findet man liebliche Orte wie Pont Aven, das unzählige Malerinnen und Maler wie Gaugin mit seinem magischen Licht angezogen hat, im Westen das Ende der Welt, der Finisterre mit der wilden, rauen Küste und unzähligen Leuchttürmen, im Norden die berühmte Cote du Granite Rose mit ihren rosafarbenen Felsformationen und im Osten quirlige Städte wie Rennes und St. Malo. In der Bretagne sind über 6.000 Megalithen und 1.000 Dolmen zu finden. Die größte Ansammlung mit mehr als 3.000 Menhiren befindet sich in Carnac.

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An das Wetter in der Bretagne muss man sich auch erst einmal gewöhnen. Denn es passiert oft, dass man an einem Tag drei Jahreszeiten erlebt – behaupten zumindest manche Bretonen: Frühling, Sommer und Herbst. Es stimmt schon, man kann morgens bei dichtem Nebel aufwachen, zwei Stunden später bei strahlendem Sonnenschein spazieren gehen, um kurz darauf in einen heftigen Regenschauer zu geraten. Eine Stunde später herrscht dann wieder Sonnenschein oder es weht ein kühler Wind. Und es ist mehr oder weniger egal, ob man im Frühling, im Sommer oder im Herbst diesen Landstrich besucht. Wenn man sich an der Küste aufhält, fällt es einem sofort auf: Hier ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut frappant. Und es ist eine Tagsache - hier an der Atlantikküste wirken die stärksten Gezeitenkräfte Europas. Selbst an Flussläufen,

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die weit im Landesinneren liegen, kann man den Tidenhub sehen. Am Mont St. Michel – der eigentlich gar nicht mehr zur Bretagne, sondern bereits zur Normandie gehört – beträgt der Unterschied im Extremfall 15 m. Daher ist immer Vorsicht geboten, wenn man an den Felsküsten baden geht. Aber die Bretagne ist auch ein Land voll Mythen, Legenden und Märchen. Im Wald von Brocéliande liegt der Sage nach Merlin begraben und in den Wäldern und Mooren treiben Korrigans, das sind die bretonischen Kobolde, ihr Unwesen. Man erzählt sich Geschichten wie die von Ys, einer versunkenen Stadt in der Bucht von Douarnenez oder Legenden aus der Artus-Geschichte. Als ich das erste Mal in die Bretagne reiste, war es Mai. Alle rieten mir, warme Sachen einzupacken und vor allem Regenkleidung. Weil „in der Bretagne regnet es immer.“ Gesagt, getan. Nach der Landung in Rennes war klar, dass ich zwar für Regenwetter bestens gerüstet war, aber nicht für das Wetter, das eine Woche lang hier herrschen sollte: strahlender Sonnenschein. Also kurzärmelige T-Shirts anstatt der eingepackten warmen SweatShirts, leichte Westen anstatt der Fleecejacke. Ein Jahr später ging es wieder in die Bretagne, diesmal ins Finisterre und im Juni. In der Hoffnung, dass das Wetter genauso herrlich wäre wie im Jahr davor, hatte ich weniger Regensachen, aber dafür einen Bikini im Gepäck. Was für ein Irrtum! Schon bei der Landung in Brest wurde das Flugzeug von einem Feuerwehrwagen begleitet, für den Fall, dass der Flieger beim Aufsetzen wegen Aquaplanings ins Schleudern geraten sollte. Der Regen sollte – in unterschiedlichen Ausprägungen, also mal fein oder mal sintflutartig – eine Woche anhalten. Ok, es gab zwar Unterbrechungen, in denen die Sonne mal kurz durch die Wolken brach oder in denen der Regen aufhörte, aber die meiste Zeit war es bewölkt.

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Das Spannende aber war, dass es mich kein bisschen störte. Die Luft war so weich und der Regen fühlte sich, so seltsam es klingt, warm und gut an. Und irgendwie war das Licht magisch. Vieles wirkte irreal. Vielleicht lag es auch am Quartier, das in Brezehant, mitten im Naturpark d’Amorique, in den Monts d’Arrée lag. Laut Phillipe, dem Gastgeber, lebten in der Umgebung unzählige Korrigans und Elfen, die jeden, wenn man beim Spazierengehen nicht aufpasste, verzauberte, so dass man nicht wusste, wo man gerade war. Das muss mir damals öfters passiert sein, denn ich schaffte es, mich jedes Mal zu verfahren, wenn ich zum Chambres d'hôtes wollte. Das letzte Mal, als ich die Bretagne besuchte, war das Wetter echt bretonisch. Also Regen, Wind und Sonnenschein im Wechsel innerhalb einer Stunde. Aber es passte einfach perfekt zu dieser Landschaft. An der Steilküste habe ich immer das Gefühl, meine Arme ausstrecken zu müssen und mit den Möwen in die Lüfte zu steigen. Wenn ich die Leuchttürme sehe, dann fühle ich die Einsamkeit der Leuchtturmwärter in den stürmischen Nächten. Wenn ich im Wald von Broceliande wandere, dann habe ich das Gefühl, dass Merlin und Viviane mir hinter der nächsten Wegbiegung begegnen könnten. Ich glaube, das Klirren der Schwerter in Saint-Michel-en-Grève zu hören und spüre die Gegenwart der Druiden und weisen Frauen bei den Menhiren und Dolmengräbern. Ich rieche, schmecke und fühle das Meer, das allgegenwärtige. Und falls es bis jetzt noch niemandem aufgefallen sein sollte: Ich liebe die Bretagne. zwei wunderbare Unterkünfte: Finisterre: Chambres d*hotes Brezehant Saint Suliac: La Goelette Bed and Brakfast

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La B 62

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Bretagne Inspirationen fĂźr Sinne und Seele

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Meur a amzer en 64

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devez an den..

Viele Zeiten wird der Mensch durchwandern...

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Ne vezont ket heĂą 66

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Ăąvel an eil ouzh eben.

bretonisches Sprichwort

...und niemals gleicht eine der anderen.

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Stimmungsmeditation

Fruhling

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Ich steige auf einen Berg hinauf. Der Weg ist steil und es kostet mich etwas Anstrengung, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: In einiger Entfernung sehe ich auf der Bergspitze eine kleine Hütte, die auf mich zu warten scheint. Ihre Türe ist geöffnet und es strahlt ein wunderbares, warmes Licht heraus. Es ist noch früh am Morgen, die Dunkelheit zieht sich nach und nach hinter die Berge zurück und ein rosafarbenes Licht verspricht den Aufgang der wärmenden Sonne. Die Hoffnung auf den warmen Sonnenschein trägt mich fast wie von selbst hinauf. Leichten Schrittes komme ich rasch voran und erreiche die Hütte. Ich fühle mich erstaunlich erfrischt, ein angenehmer Windhauch kühlt meine hitzigen Wangen. Der Lichtstrahl lädt mich ein, in die Hütte zu treten und ich schreite über die Schwelle. Die Hütte ist vollkommen leer. Es ist nur ein Raum, der in dem Moment sehr groß wirkt. In der Mitte finde ich ein Kissen auf einem Teppich. Ich nehme Platz, so wie es für mich angenehm ist. Auf einmal erhebt sich die Sonne aus der Morgendämmerung und ihr Licht bestrahlt die Hütte, sodass der Raum, in dem ich mich befinde, mit Licht vollkommen erfüllt ist. Ich lasse mich von dem Licht wohlig umarmen. Von dem Licht erfüllt, entdecke ich, dass draußen vor der Hütte alles zu sprießen und zu wachsen beginnt. Blumen in den allerschönsten Farben betören mich mit ihrem Duft. Alles wächst und ich vernehme eine fröhliche Melodie. Da bemerke ich, dass diese Melodie direkt aus meinem Herzen kommt und dass es auch in mir zu wachsen und zu blühen beginnt. Ich atme die Farben und die Düfte tief ein und wieder aus. Ich spüre, wie mich die Farben öffnen, mein Herz, meinen Blick, meinen Geist. Die unendliche Weite, die sich mir eröffnet, genieße ich, mit jedem Atemzug. Mit einem vollgepackten Rucksack steige ich wieder hinab ins Tal. Ich fühle mich getragen und unten angekommen, verteile ich die Schätze, die ich vom Berggipfel mitgebracht habe: die Farben, die Blumen, die Düfte, das Licht, die Wärme, die Weite. Ich verschenke mich. Ich bin dankbar für den Frühling mit seiner Pracht und all seinen Schätzen, Es ist genug für alle da. Namasté. PS: Wir werden die Meditationen auch als Audio-Version zum Anhören fertigen! So kannst du dich ganz darauf einlassen und dich dem hingeben, was gerade ist. Du findest sie demnächst auf unserer Webseite www.inspirationenfuersinneundseele.at.

Text: Elisabeth Ornauer

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Fr端hlingsfreude Wie ich liebe die Sonnenstunden, die nun die hellen Tage bekunden. Wie sehr hab ich mich gefreut auf diese Zeit, und der Osterhase ist auch bald bereit. Bringt Schokolade und bunte Eier, versteckt sie im Kirschbaum und hinter dem Weiher. Fr端hling, Fr端hling, endlich bist du hier! Ich freu mich unendlich, glaube mir! Elisabeth Ornauer

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Das Glück sitzt in der Wiese Die Amsel singt mal laut, mal leise ihre schönste Frühlingsweise. Es ist ein Lied, das wärmt mein Herz, nimmt mir Kummer, nimmt mir Schmerz. Ich setze mich auf einen Stein und lasse das Grübeln einfach sein. So wunderschön ist das, ein Hauch von Glück im grünen Gras. Elisabeth Ornauer

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Impressum Medieninhaber: Karina Schneider Die Schneider | Werbeagentur Office: Türkenstraße 15 | 1090 Wien www.die-schneider.at Mail: office@die-schneider.at Firmenbuch: FN 364280g Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien UID Nr: ATU66532406 Aufsichtsbehörde: Wirtschaftskammer Wien Redaktion: Karina Schneider Elisabeth Ornauer Fotos: alle Bildrechte liegen beim Redaktionsteam, pixabay.com oder pexels.com, außer es wird dezidiert auf andere Quellen hingewiesen. Erscheinungsform: Online, 4 x jährlich Inspirationen für Sinne und Seele erscheint 4x im Jahr. Wir übernehmen keine Haftung und Garantie über Angebote und Texte. Die Wiederverwendung des Inhalts bzw. der Fotos ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Medieninhabers erlaubt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung. Die Rechte für die Veröffentlichung gehen an die Herausgeberin Karina Schneider über. Druck-, Satz- und Reprofehler vorbehalten. Bei eventuell angegebenen Bezugsquellen besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Blattlinie: Die Zeitschrift Inspirationen für Sinne und Seele hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu inspirieren - die Themen reichen von Reiseberichten, inspirierenden Entdeckungen jeglicher Art, über Buch-, Musik- und Filmepfehlungen bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten. Unser Schwerpunkt liegt auf österreichischen Themen. Die Beiträge werden von der Redaktion auf Gesetzeskonformität überprüft. Jedenfalls ausgeschlossen von der Veröffentlichung sind Beiträge über Gewalt, Pornografie und kriminelle Themen. Karina Schneider, Elisabeth Ornauer & das Redaktionsteam

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