Island

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3164 km in 15 Tagen

Zwei Wochen reichten einfach nicht aus all die Schönheiten dieses Landes in sich aufzunehmen. Hinter jeder Kurve eröffnete sich ein neues spektakuläres Szenario, schöner und atemberaubender als alle anderen zuvor. Island ist ein Land der Kontraste. Brodelnde Vulkane neben gigantischen Gletschern, steiniges Ödland zwischen saftigen Wiesenlandschaften, leuchtende Moospolster inmitten steiniger Wüste, schroffe Felsküsten am Rand von brettebenen Schwemmlandschaften. Island ist ist ein Paradies und eine Herausforderung für Maler und Fotografen, für Wanderer und für Entdeckungsfreudige. Ich kann nur jedem empfehlen dort einmal Station zu machen und die gewaltigen Naturschauspiele auf sich wirken zu lassen.



Unser Flug nach Reykjavik

Über Nacht fliegen wir in knapp 3 Stunden von Hamburg nach Kevlavik, dem internationalen Flughafen von Reykjavik. Nachdem die Sonne in Hamburg bereits unter gegangen war, bot sich uns über den Wolken ein glutroter Sonnenaufgang. Im Landeanflug hatten wir gute Sicht auf die Insel und die Hauptstadt Reykjavik. Man sah Gletscher, Flüsse, Seen und dampfende Geothermalgebiete. Das alles machte uns wahnsinnig neugierig auf die Erlebnisse, die uns begegnen sollten.



Seltene Blüten, hier u.a. die Bach-Nelkenwurz, auf vielfältig bewachsenen Wiesen. Mit Islandmoos weichgepolsterte, Lavafelder, die mitunter tiefe Spalten und Höhlen bargen, in denen Trolle oder Elfen wohnen sollen... Auf dem Weg nach Þingvellir, am Þingvallavatn.


In þingvellir kam im Jahre 930 das erste Parlament der Welt zusammen. Damals die zentrale Intitution der Rechtssprechung und Gesetzgebung. Der Öxarárfoss, 10 m hoch, wurde im Mittelalter geschaffen, um den Versammlungsplatz þingvellir mit Trinkwasser zu versorgen.




Der Strokkur Im Gebiet der Geysire dampft die Erde. Ein Hauch von Schwefel liegt in der Luft, so dass man gar nicht tief einatmen mag. Überall brodelt und zischt es, von weitem sieht man die Dampfwolken, die ab und an von einer mehrere Meter hohen Fontäne durchbrochen werden. Der Strokkur ist einer der aktivsten Geysire in diesem Gebiet. Er sprüht alle 10 Minuten eine hohe Wasserfontäne in die Luft. Für Sekunden baut er eine blau schimmernde Wasserkuppel mit der nach oben drängenden Gasblase auf, die sich darauf hin explosionsartig entlädt. Ein Schauspiel der besonderen Art.



Einer der schönsten Wasserfälle Islands: Gullfoss, der Goldene Wasserfall. Er stürzt in 2 Stufen, die um 90° zueinander stehen, 32 m in die Tiefe. In 10.000 Jahren hat er die 3-4 km lange, 70 m tiefe Schlucht Hvítárgljúfur in den Fels geschliffen. Auch hier reichhaltige Wiesen.



Über eine Schotterstraße durch die Flussebene des Hvítá, kamen wir der Hekla etwas näher. Der Regen hinderte die vielen kleinen Fliegen nicht daran, uns in Schwärmen zu umzingeln. Nicht der hintergehbare Seljalandsfoss, sondern der heftige Regen hat uns pitschnass werden lassen. Danach machten wir ganz kurz Stop am Skogafoss, der breit u. mächtig vor uns 30 m in den schwarzen Sand nieder krachte.



Regenstimmung bei Vik y Myrdal, dafür der Lohn: Lupinen, Strandblauglöckchen, kriechende Strand-Platterbse, aufgeblasenes Leimkraut. In Kirkjubærjarklaustur, wo ursprünglich irische Mönche siedelten, machten wir nur kurz halt für ein paar Fotos und den Infoladen.



Durch die weite Sandebene der Skeiðarsársandur fuhren wir durch die von letzen Vulkanausbrüchen aufgeschwemmte Lavagrölllandschaft, die von unendlich vielen kleinen Flussarmen durchquert wird. Unterwegs ein Cross-Golfturnier der Kiwanis, mitten auf der Straße! Für Island ganz normal. Wir trafen sie auf unserem Weg noch ein paar mal wieder. Rechts unten die Silberwurz, Nationalblume Islands.


Der Regen passte ganz gut zu den mosbedeckten Lavafeldern der Eldhraun. Als das Wetter endlich aufklarte hatten wir einen weiten Blick auf die Gletscherzungen des Vatnajรถkull, die bis ins Tal reichen. In Skaftarfjell wanderten wir bis zum Gletschersee des Skaftafjellsjรถkull.




Gästehaus

in Hali

Der „Giftshop“ in Hella (li. unten) hat uns die Regengüsse versüßt. :-) Rechts daneben das Haupthaus unseres Gästehauses. Anfangs fühlten wir uns wie in einer Jugendherberge. Hier sind wir 2 Nächte und können ein paar Ausflüge planen. Wir fahren zunächst nach Höfn, Lebensmittel bunkern. Leider gab’s keinen frischen Fisch! Am nächsten Tag haben wir dann die nutzbare Küche schätzen gelernt und uns am großen Tisch mit unseren reichhaltigen Lebensmitteln ausgebreitet. Wir bestellen im Haupthaus ein ungesüsstes Brot für die Weiterfahrt. Wieder mal mega Felder mit arktischen Lupinen. Landschaftlich schön die Skinneyarhöfði mit den beeindruckenden Bergen im Hintergrund.


Eismuseum in der Touristinfo Höfn. Sehr interessant die James-Bond-Filme! Danach Mittagessen im Humarhöfnin, weil wir auf die Öffnungszeiten der Vinbuðin warten mussten! Dafür wurden wir reich belohnt: sau-lecker war das, wie man sieht. Hmmmmm....




Ein „must-have“: die Gletscherlagune Jökullsjárlón mit 30 Jahre altem Eis. Natürlich per Amphibienfahrzeug! Da es regnerisch war haben die Eisberge eine richtig schön blaue Farbe, sagte man uns. Jede Menge Puffins (Papageientaucher) tummeln sich auf den trudelnden Eisschollen vor dem Ausgang. In der Nachbarlagune Fjallsjarlón, kommt man näher an die riesige Gletscherzunge heran, s. nächste Seite.





Weiter in Richtung DjĂşpivogur endlang der KĂźste der Ostfjorde. Die kalbenden Gletscher im Hintergund, jetzt bei strahlend blauem Sonnenhimmel. Vor uns die vielfarbigen Berge mit tĂźrkis-/petrolfarbenem Pyritgestein, begleitet von unendlich wirkenden Stromleitungen.



In Djúpivogur kehren wir zur Mittagszeit ein, bekommen dort leider nur noch eine Fischsuppe im Framtið, die es allerdings in sich hatte. Die war so superlecker!!! Zum Nationalfeiertag, 17. Juni, hatte dieses Dorf einen Schönheitswettbewerb der Straßen ausgeschrieben. Die Orangenfraktion mit dem Brautpaar vor der Ortskirche hat den ersten Platz gemacht. Verdient wie wir meinen.


Die Ostfjorde zeigten sich uns im besten Sonnenlicht. Von der Seeseite bildete sich gegen Abend eine Nebelwand, die in die Fjorde hinein zog. Im Nebel war es erstaunlich hell, die Sonne blendete von oben, da die Wolkenschicht nicht sehr dick war. Dann ging es, mit herrlicher Aussicht zurück nach Egilsstaðir, über den Pass Fjarðarheiði mit dem hübschem eisbedeckten See auf der Passhöhe.



Seyðysfjörður Im Hotel Aldan, bzw. dessen feudalem Gästehaus, verbrachten wir 2 Nächte, was uns die atemberaubende Fahrt über die Hochebene Fjarðarheiði mit der eisbedeckten Seenlandschaft mehrfach bescherte. Aber auch im Ort konnte man es gern etwas länger aushalten. Vielleicht war es ganz angenehm, dass die Fähren an den Tagen, die wir da waren, nicht fuhren. So konnten wir den schönsten Ort der Ostfjorde ganz mit Ruhe genießen.




Am Lagarfljót Ein Ausflug um den Lagarfljót (Lögurinn), einem See, den Gletscherund auch Quellwasser speist, was uns die Strömung des Wassers von oben sichtbar machte. Gletscherwasser ist trüb und milchig, wohingegen Quellwasser klar und tief blau ist. Überall wieder die arktische Lupine, die erst angepflanzt wurde, um Lavalandschaft fruchtbar zu machen und sich dann auch ungewollt überall ausbreitete. Für uns war es ein schöner Anblick zu dieser Jahreszeit. Wir besuchten das heutige Kulturzentrum in Skiðuklaustur. Es war früher das vom deutschen Architekten Fritz Höger erbaute Wohnhaus von Gunnar Gunnarsson, einem bedeutenden Schriftsteller Islands. Zurück ein märchenhafter Blick auf Seyðysfjörður mit dem Fjord.



Der Gufofoss Ein Quellfluss, der nicht weit von hier ein Wasserkraftwerk speist. Kristallklar ist das Wasser, welches vom Fjarðarheiði Pass herunter strömt. Ein kleiner Regenbogen zeigt sich ab und an über der Gischt. Man möchte am liebsten mit dem Fluss zusammen ins Tal fließen.


Unter den abendlichen Sonnenstrahlen wirkt der Nebel ganz mystisch, als er sich langsam und still durch den Fjord über den Ort schiebt. Die Lichtsituation ändert sich unmerklich und wirkt schon fast bedrohlich, als sich die Sonnenstrahlen auf kleine Wolkenlöcher reduzieren. Ein letzter Gruß an die Freunde in der Ferne. An der Liebeserklärung an Island von einem Unbekannten vorbei geht es weiter zum Myvatn.



Es schlängeln sich mäandernde Flussläufe am Rand der Straße entlang. Wir kommen langsam wieder ins Gebiet der sich pro Jahr um 2 cm verschiebenden Kontinentalplatten. Da, wo die Erde ihre Kraft und Hitze dampfend preis gibt, erreichen wir das Geothermalgebiet Krafla.




Vom Krafla führt ein Weg direkt in die dampfende Lava zum Léithajúkur. Rechts und links des Weges tun sich Spalten auf, die sich über Jahre kontinuierlich verändern. Sie geben grummelnde Geräusche von sich, was in dieser kargen Wildnis recht unheimlich wirkt.


Schwefelhaltige Seen, die auĂ&#x;erirdisch anmuten. Es wirkt als wenn unachtsam Farbpigmente verstreut wurden. Im seichten Regen dampft die Erde und unvermutet tauchen plĂśtzlich Gestalten aus dem Nebel empor, so dass man sich wie in einem Endzeit-Thriller vorkommt.




Nur eine Bergkette von Myvatn entfernt liegen die brodelnden Schwefelpรถtte von Nรกmafjall. Es stinkt nach faulen Eiern und im Schlamm bleibt man fast stecken. Eine Reinigung der Schuhe wird bei jedem Schritt dringlicher, da sich der Matsch am Fuร jeweils verdoppelt.



Der Dettifoss Über eine abenteuerliche Schotterstraße erreichen wir den gewaltigsten Wasserfall Islands und ganz Europas. Er stürzt auf einer Breite von 100 m gewaltige Wassermassen 44 m in die Tiefe. Rings umher sieht man Basaltsäulengestein. Im Abendlicht bildet sich ein Regenbogen über den tosenden Wassermassen. Auf der anderen Seite kann man erkennen wie klein die stecknadelkopfgroßen Menschen im Vergleich sind. Ca. 1 km davon entfernt, etwas oberhalb des Flusslaufs, befindet sich der nicht weniger spektakuläre Sellfoss, der breit gefächert in mehreren Wasserfällen 12 m in die vorhergehende Schlucht stürzt. Hier erstrahlt ein weiterer Regenbogen oberhalb der Gischt.



Unser gemütliches Gästehaus in Hraunbær dürfen wir in der ersten Nacht ganz allein genießen. Ich nutzte die Gelegenheit den Sonnenuntergang über nebelbedeckten Wiesen zu fotografieren. Die Flüsse heißen hier alle Laxa und überall steht ein (Lachs-)Forellenangler in den Stromschnellen. Zur Abendsonne gehen wir die Naturtherme Jarðböðin við Myvatn mit Panoramasicht auf den Myvatn. Ein Traum!



Von Húsavík aus buchen wir für den nächsten Tag eine Whale-watching-Tour. Mit einem renovierten alten Fischtrawler wollen wir das Schicksal herausfordern. Das Wetter ist sonnig und klar als wir in die Skjálfandi, die Knochenbucht, aufbrechen. Nach einer Stunde Fahrt über spiegelblankes Wasser rechnen wir schon gar nicht mehr mit Walen. Die Schiffstour allein ist schon Belohnung genug.



Whale watching Zunächst fahren wir an der Papageientaucherinsel Lundey vorbei. Etliche Puffins begleiten unser Boot. Wenn wir zu nahe kamen, tauchten sie blitzschnell in die Tiefe oder flogen im Eilflug davon. Es war schwierig sie einigermaßen formatfüllend vor die Linse zu bekommen. Dann wurden Wale geortet. Wir machten Kurs auf Nord, um sie zu suchen. Plötzlich zischte es rechts vom Boot und ein riesiger Buckelwalrücken bog sich aus der Wasseroberfläche empor. Bevor man die Kamera drauf richten konnte, war er auch schon wieder abgetaucht. Die nächsten Male kam er näher, begleitete uns förmlich und schwamm sogar unterm Schiffsrumpf hindurch. Er drehte Längsrollen und winkte uns mit seinen Flossen. Ein unvergessliches Erlebnis!



Vorbei an einem Wasserkraftwerk besuchten wir ein Museumsdorf bei Brekka. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und man bot uns eine Führung durch die grasbedeckten, fast unterirdischen Häuser an. Beeindruckend, wie man früher die Isolierung von Erdreich nutzte um sich vor Kälte zu schützen. Lustig: in der holzverzierten Kirche lagen abertausende von toten Fliegen auf den Fensterbänken.


Durch geschickt angelegte Oberlichter waren die Räumlichkeiten unter dem Erdreich erstaunlich gut beleuchtet. Schön zu sehen, wie die Wände durch schräg gestochene Torfschichten stabilisiert wurden. Ausgestellt wurde allerlei nützliche Gegenstände des täglichen Bedarfs.



Myvatn mit dem Herðubreiðarfjöll im Hintergrund. Der türkis leuchtende Sole-See am Geothermalkraftwerk muss erst noch abkühlen, bis er Badethemperatur hat. Godafoss - der Göttliche beeindruckt durch seine breite, halbrunde Form. Am Rand fanden wir wieder unzählige verschiedene Blumenarten inmitten der Wiesenlandschften. Darunter auch 2 seltene Orchideenarten.




Weiter ging es über Akureyri, wo wir nur einen kurzen Stop einlegten, an Dalvík und Olafsfjörður vorbei und durch mehrere Tunnel darunter einer, der nur einspurig verläuft - hin nach Bakkaflöt, wo unser nächstes Gästehaus lag. Einsame Bauernhöfe, Islandpferde, SchafSammelstellen und Wollgras beeindrucken uns bei der Fahrt durch Berg- und Tallandschaften bis zur Halbinsel Snæfellsnes.


In Hvammstang konnten wir Trockenfisch an einer Leine bewundern. Der Weg weiter nach Stykkishólmur war steinig, anstrengend und man konnte kaum irgendwo Rast machen. Schließlich fanden wir doch noch einen Platz auf einem kleinen Plateau, von wo aus wir einen atemberaubenden Blick über die Bucht und die vielen kleinen Inselchen hatten.



Stykkishólmur Stykkishólmr ist zum schönsten Ort Islands gekürt worden. Der fotogene Leuchtturm steht auf einer hohen Klippe der kleinen vorgelagerten Halbinsel, die den Fischerei- und Fährhafen schützend umgibt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Rundumblick über die Küste, den Ort und die Landschaft dahinter. Hier herrscht noch reges Fischereitreiben. Bunte Fischreusen und Hummerkörbe fangen das Sonnenlicht ein und bieten ein farbenfrohes Motiv. Leider können wir nicht mehr auf ein Abendessen in einem der empfohlenen Fischrestaurants bleiben, da es schon spät ist und wir heute noch unser Hotel in Hellissandur erreichen müssen.




Von Hellissandur ein Ausflug nach Djúpalónssandur. Dort machten wir eine kleine Wanderung über die Klippen. Am Strand mit rundgewetzten Lavakieseln liegt ein altes Schiffswrack verstreut. Die Reisegesellschaft wirkt wie aus einem Endzeitszenario entflohen. Im Hintergrund immer der Snæfellsnæsjökull. Weiter geht es zu den Vogelfelsen bei Malarrif (linke Seite oben rechts). Wo leider die Vögel fehlten.



Erbsenfelder nannten wir die abgemähten Wiesen, wo das Heu in Ballen gebunden zur Abholung bereitgestellt lag. In Hellnar machten wir Mittagsrast auf einem Museumshof, der ein Fischgericht mit Grütze anbot. Das war unerwartet lecker! Zwischen den Tischen hühnerte ein Hahn mit seinem „Harem“ herum und sammelte Krumen auf. Auf der Weiterfahrt wieder Pyritberge und ein einsamer Bauernhof.



In Búðir gab es ein fürstliches Hotel gleichen Namens mit Restaurant. Das Panoramafenster zur angrenzenden Lagune genossen wir bei einem Kaffee in Lederbezogenen Sesseln. Eine Künstlerin, die nebenan ihren Shop hatte, fertigte Elfenbildnisse der besonderen Art. Auf einem Hügel stand die schwarze Kirche hinter einem weißen Tor, das in die aus Lavagestein gefertigte Friedhofsmauer eingelassen war.


Auf dem Weg zurück über die Passhöhe nach Ólavsvík bot sich uns ein unendlich weiter Blick bis fast ganz nach Reykjavik hin. Die Kirche von Hellissandur ist etwas außerhalb auf einem kleinen Hügel gelegen. Die Straße wird von lila leuchtenden Lupinen flankiert. Unterwegs fanden wir sprühende Wasserläufe, getigerte Kühe und seltene Wasserpflanzen in weiten Lagunen der Küste vorgelagert.



Der Leuchtturm von Akranes Auf dem Weg nach Reykjavík fanden wir bei strahlendem Sonnenschein über eine kleine Straße zwischen stinkenden Fischfabriken hindurch zum sehr fotogenen Leuchtturm von Akranes. Die Holzgestelle, ehemals zum Fische trocknen von Fischern erstellt, wurden von Künstlern als Plakataufhänger zweckentfremdet. Zu unserer Überraschung fand ein A-Capella-Konzert im Leuchtturm statt, da die Akustik dort außergewöhnlich gut sein sollte. Das konnten wir anschließend nur bestätigen. Das Konzert konnte man selbst im untersten Segment ohne Verzerrungen prima hören. Ich habe dort eine Videoaufnahme vom Gesang gemacht. Der Ausblick war an dem Tag sonnig und rundum weitsichtig. Wir machen hier vor der Weiterfahrt noch ein ausgedehntes Picknick.




Reykjavík die quirlig pulsierende Hauptstadt Islands. Neben den Sehenswürdigkeiten, wie links die Halgrimskirka im Herzen der Stadt, gibt es auch die lebendigen Einkaufsstraßen wie die Laugarvegur mit all ihren schrägen Geschäften, die man bei uns vergeblich sucht. Man mag kaum glauben, das dort im Winter die Sonne kaum scheint und dass das Leben dann lediglich hinter verschlossenen Mauern statt findet. Allerdings soll es das dann auch mächtig in sich haben. Hier geht die Party dann richtig a!.


Mehr oder weniger abrissbedürftige Wellblech-Häuser, die oft eigenwillige Graffity zieren, und Hinterhöfe mit spontan organisierten Musiksessions zeugen von der kreativen Impulsivität der Isländischen Bevölkerung. Kein Wunder, dass hier weltweit die höchste Dichte an kulturellem, künstlerischen Potenzial zu finden ist. Die besprühten Autos rechts sind übrigens kompakte kleine Miniwohnmobile zum mieten.



Vor unserem Abflug haben wir uns noch die Halbinsel Reykjanes vorgenommen. Anfänglich mussten wir uns durch sindflutartige Regengüsse kämpfen, die dann zum Glück nachließen. An riesigen Fischtrockengestellen machten wir kurz halt. Dort hingen nur Fischköpfe und -gräten. Kurz vor Grindavík machten wir auf dem Weg zum Leuchtturm Rast, um danach die Blaue Lagune kurz zu umfahren.



Am Ende des Kleifarvatn fanden wir ein noch relativ unbekanntes Geothermalgebiet. Hier blubberte die Erde ganz gewaltig. Es sah zum Teil aus wie dickflüssige Farbe. Ein Tümpel kam uns vor, als wenn Regentropfen hinein fallen würden. Ein anderer sah am Rand wie ausgetrockneter, brüchig gewordener Ton aus. An anderer Stelle schillerte der Boden wieder in verschiedenen kräftig bunten Farben.



Zuletzt erreichen wir Reykjanesvírkjun. Hier steht das jüngste Geothermalkraftwerk Islands. Aus einem großen Krater quillen mächtige, weiße Wolken heraus. Auf der Aussichtsplattform kann man es kaum aushalten, weil man mitten im Schwefeldampf steht. Beeindruckend zeichnen sich die hellen Schwefelfahnen gegen den dunklen Regenhimmel ab. Island zeigt zum Schluss noch mal all seine explosive Macht.



Zu guter letzt noch mal ein paar ausgew채hlte heimische Pflanzen Islands. Arktische Weide, kleine Simsenlilie, Berufskraut, kleine Klappertopf, Silberwurz (Nationalblume Islands), Thymian, Alpen Frauenmantel, Islandmoos. Und es gibt noch etliche mehr...




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