Mittelbayerisches Zeitung

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FREITAG, 6. MAI 2011

LANDKREIS

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MITTELBAYERISCHE ZEITUNG

„Potemkinsche Dörfer“ bereiten Probleme VERWALTUNG Der Landkreis

und die Regierung sorgen sich um Leerstände in den Ortszentren. Steuerliche Anreize für Sanierungen könnten helfen. ●

VON CHRISTOF SEIDL, MZ ●

Die Ortszentren im Landkreis verlieren immer mehr an Attraktivität. Gewerbe und Bewohner bevorzugen Lagen am Ortsrand bzw. Neubaugebiete. Die Folge sind Leerstände in den Ortszentren. Der Problemkomplex war ein Schwerpunktthema beim Besuch von Regierungspräsidentin Brigitta Brunner und ihrem Führungsteam im Landratsamt am Mittwoch. Landrat Herbert Mirbeth und Brunner sind sich einig, dass diese Entwicklung im Landkreis Regensburg zwar noch nicht in dem Ausmaß erkennbar sei, wie in anderen Bereichen der Oberpfalz, dies sei aber nur eine Frage der Zeit. „Da entstehen potemkinsche Dörfer“, sagte Mirbeth, „das ist ein hochgefährlicher Sprengsatz.

LANDKREIS.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Tier-Tafel in Donaustauf mit Hund Kira feierten den ersten Geburtstag Foto: Lex der Tafel.

Die Tiertafel in Donaustauf feiert den ersten Geburtstag HILFE Das Projekt hat sich

bestens etabliert. Das Einzugsgebiet erstreckt sich weiter über die Grenzen des Landkreises hinaus. ●

VON TINO LEX, MZ ●

Am Anfang wurden wir wenig wahr genommen, doch jetzt hat sich das gewandelt und wir haben sehr großen Zulauf“, so Gudrun Wilke, Leiterin der Tier-Tafel in der Donaustaufer Maxstraße. Die Tier-Tafel, die neben Futter auch Zubehör an Bedürftige mit tierischem Anhang vergibt, konnte binnen eines Jahres ein großes Klientel sowohl auf Spenderseite als auch auf der Ausgabeseite aquirieren. „Unser Einzugsgebiet erstreckt sich von ganz Regensburg, Stadt und Land, bis nach Kelheim hinein und auf der anderen Seite bis nach Straubing. Dies ist flächenmäßig eine Menge. Wir sind hier neun ehrenamtliche Mitarbeite-

DONAUSTAUF.

rinnen und geben alle 14 Tage von 11 bis 14 Uhr Tiernahrung und Zubehör an Bedürftige aus, die dies nachweisen können“, erklärt Frau Wilke. Manchmal werden Tierarztkosten zu einem Teil übernommen, aber nie der gesamte Betrag. Wer sich einen Hund oder eine Katze während der Bedürftigkeit anschafft, hat auch nichts von der Tier-Tafel zu erwarten. „Wir müssen da klare Grenzen ziehen. Wenn jemand in eine Situation kommt, wo er seinem Tier, das er schon besitzt, nicht mehr genügend Futter kaufen, helfen wir gerne. Aber bedürftig sein und dann noch ein Tier anschaffen, das funktioniert nicht. Da sagt schon die Vernunft Nein“, so die Leiterin der Tier-Tafel, von der es ●

➤ Am 21. Mai veranstaltet die Tiertafel in Donaustauf einen „Dog-Walk“ anlässlich des ersten Geburtstags der Donaustaufer Tafel am Festplatz. Unter anderem stellt sich die Tafel vor.

Unsere ehemalige Mitarbeiterin

im gesamten Bundesgebiet 24 Ausgabestellen gibt. In Berlin befindet sich die Zentrale, von der aus auch immer wieder Sternfahrten zu den Tafeln unternommen werden. Hier liefert die Zentrale große Mengen Futter an. „Ich bin froh, dass wir viele, rund 250, Unterstützer haben, dazu kommen noch die Firmen ‚Fressnapf‘, ‚Zookies‘ und ‚Cats & Dogs‘ ohne die wir diesen Betrieb nicht Aufrecht erhalten könnten. Dafür möchte ich mich auch einmal öffentlich bedanken“, so Frau Wilke. Da gibt es aber auch eine 80jährige Regensburgerin, die regelmäßig einen größeren Geldbetrag an die Tafel überweist. Sie möchte aber nicht genannt werden. Ja, so etwas gibt es auch noch.

„DOG WALK“ IN DONAUSTAUF ●

Viele Geschäfte stehen leer

➤ Im Mittelpunkt stehen die Hunde, die „Agility“ oder „Dog Dancing“ durchführen. Ein Spaß für alle Hundebesitzer ist ebenso wie für alle Zuschauer garantiert.

Man müsse nur mit offenen Augen beispielsweise durch Hemau fahren, um zu erkennen, wie viele Geschäfte und auch Privathäuser bereits leer stehen. „Das fällt heute auf den ersten Blick noch nicht auf, weil die Fassaden noch in Ordnung sind, aber das wird nicht so bleiben.“ Der Landrat betonte, dass dieses Thema alle Gemeinden betreffe. Brunner erklärte, dass die Regierung der Oberpfalz das Problemfeld seit längerem im Auge habe. Es gebe Veranstaltungen, Informationsportale und man befasse sich auch mit Pilotprojekten. Brunner gab gleichzeitig zu verstehen, dass es nicht einfach sei, gegen diese Fehlentwicklung gegenzusteuern. Sie sei eine Folge von gesellschaftlichen Veränderungen. Die Bürger würden heute komfortablen Neubaugebieten ebenso den Vorzug geben wie großflächigen Einkaufsmärkten und -zentren an der Peripherie. Brunner: „Es ist eine Abstimmung mit den Füßen.“ Eine Abstimmung, die Kosten verursacht: Denn durch Neubau- und Gewerbegebiete wird die Infrastruktur

Regensburg: Friedhof am Dreifaltigkeitsberg: 9.45 Uhr Waltraud Schiegl, 67 Jahre; 12.45 Uhr Dr. Josef Vitallowitz, 86 Jahre; 13.30 Uhr Rosa Lang, 92 Jahre. Friedhof Reinhausen: 10.30 Uhr Anna Mandl, 91 Jahre. Unterer kath. Friedhof: 12.00 Uhr Fritz Meichner, 84 Jahre. Evang. Zentralfriedhof: 12.45 Uhr Alois Kremser, 83 Jahre; 14.15 Uhr Helga Vogelhuber, 71 Jahre.

ist am 3. 5. 2011 im Alter von 91 Jahren verstorben. Frau Mandl war von 1946 bis zu ihrer Pensionierung 1979 in unserem Werk beschäftigt. Wir trauern um eine beliebte, ehemalige Kollegin und zuverlässige Mitarbeiterin.

Betriebsrat Belegschaft

Im Landkreis: Hemau, St. Salvator: 10.00 Uhr Anna Mößl, geb. Eichhammer, 82 Jahre.

Heimat erlesen.

ANKAUF Wir sind tief betroffen vom plötzlichen Tod unseres Mitarbeiters und Kollegen

Ludwig Nißl Wir haben einen zuverlässigen und beliebten Kollegen verloren, der mit seiner Offenheit und Hilfsbereitschaft ein wichtiger Teil unseres Teams war. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie. Geschäftsleitung und Kollegen von GLOBALFOUNDRIES Dresden

Im Abschied ist die Geburt der Erinnerung.

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Der Landkreis Regensburg hat Lösungswege in dieser Richtung auch zu einem zentralen Thema seines Projekts „Landkreis 2020“ gemacht. Nach Mirbeths Ansicht geht es in diesem Fall darum, klassische Strukturen wie Altersheime zu überdenken und auch nach anderen Wegen zu suchen. So gebe es erfolgreiche Modelle, bei denen ein Wohnhaus in einzelne betreute Wohneinheiten umgebaut wurde. Mehr Verantwortung fordern der Landrat und die Regierungspräsidentin auch bei der interkommunalen Zusammenarbeit. Gerade bei Aufgaben wie der Personalverwaltung wäre eine Aufgabenteilung sinnvoll. Brunner: „Ohne Zusammenarbeit wird es nicht mehr gehen.“ Deshalb werden solche Bestrebungen unterstützt.

BESTATTUNGEN HEUTE, 06. MAI 2011:

Frau Anna Mandl

Werkleitung

Lösungswege in diese Richtung

TODESNACHRICHTEN NACHRICHTEN

NACHRUF

SÜDZUCKER AG – Werk Regensburg

der Gemeinden immer größer. Die Instandhaltung von Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Straßenreinigung oder Winterdienst verschlingen deshalb immer größere Summen. Gleichzeitig stagniert die Einwohnerzahl. Die Kosten pro Kopf werden deshalb drastisch steigen, prophezeit die Regierungspräsidentin. Brunner und Mirbeth räumten im Pressegespräch ein, dass die Möglichkeiten der Verwaltung, solche Entwicklungen zu verhindern, begrenzt sind. Doch es gebe Möglichkeiten. So gehe die Verantwortung für die Ausweisung von Gewerbeflächen immer mehr auf die Kommunen über, die dadurch mehr Gestaltungsmöglichkeiten erhalten. Bürgermeister und Gemeinderäte müssten dann Verantwortung übernehmen und selbst entscheiden, wie viel Infrastruktur sich eine Kommune auf Dauer leisten kann. Einen Impuls zur (Wieder-) Belebung von Ortszentren könnten auch Förderprogramme bilden, die beispielsweise eine höhere Abschreibung von Sanierungsmaßnahmen in Ortszentren bieten. Die Regierungspräsidentin verwies auf Modelle in Unterfranken, bei denen sich Gemeinden zusammentun und Leerstände gemeinsam erfassen und bei der Vermarktung helfen. Nach Brunnes Angaben gehe es ja oft nur um Details, wie eine fehlende Garage, etwas Gartenfläche oder eine bessere Zufahrt. Hier könnten Gemeindeverwaltungen helfen, Lösungen zu finden.

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