Tagebuch China 2011

Page 1

Informations, Aktiv & Bildungsreise

China 3. – 23. Oktober 2011

- Hongkong - Guangzhou - Guilin -- Nanning - Mingshi Longshen – Guilin – Yangshuo - Reiseleiter

- Wang Chunsheng Guilin (Vorreise Otto und Jakob) - Zhou Jin Zhong

Nanning und Guilin

- JJ

Nanning

- Organisation - Markus Bo, China entdecken - Reisebegleiter - Jakob Strauß – Otto Schwarz

Hier eine Rückschau auf eine ganz besondere Reise. Eine Reise für fortgeschrittene Chinabesucher. Das Ziel war, dieses neue erwachte, schnelle Reich der Mitte in einer Provinz im Süden in langsamen Schritten zu Fuß und mit dem Fahrrad kennen zu lernen. Wir haben uns für die Provinz Guanxi entschieden, weil hier die konzentrierte Industrie noch nicht angekommen ist. In einer Gruppe von neun Personen, die alle über das Internet die „China entdecken“ gebucht haben, konnten wir uns in Nanning kennen lernen und hatten von Anfang an ein gutes Chi ( Energie ). Unsere Reiseleiter haben uns freundlich und fachlich gut betreut. Wir haben wenige Flugplätze gesehen und mit Nanning nur eine größere Kleinstadt mit ca 3 Mio. Einwohnern kennengelernt. Dafür haben wir sehr viele Regionen und lachende, freundliche, aufgeschlossene und zufriedene Menschen kennen gelernt. Neben diesen Eindrücken haben wir viele Details von Gestern, Heute und eine Ahnung vom Morgen erhalten. Dann wurden wir kulinarisch mit einer reichhaltigen Vielfalt verwöhnt, wie wir dies von Europa nicht kennen. Bei den Wanderungen sind wir ganz nahe an die Bevölkerung und deren 1


schweres Leben gekommen. Eine ganz besondere, wertvolle Erfahrung haben wir beim Taiji (Tai Chi) machen dürfen. Fazit: Einmal sehen, war das Ziel, denn dies ist allemal besser, als hundertmal in Büchern lesen. Es hat sich gelohnt! Einige wollen wieder kommen.

Beginn der Reise von Otto Schwarz und mir. Wir wollten bewusst einige Tage zu zweit Guilin und Umgebung erleben und einige Stellen zweimal erleben.

111003 Datum (11 Jahr 10 Monat 03 Tag. Die Fotos der DVD sind ebenso sortiert.) 1. Tag: 03.10. Flug ab Stuttgart Abflug (Der Flug ist von Ihnen gebucht.)

Stopp Moskau, HK Der klein geschriebene Text ist das Programm von China entdecken.

Die „Schwäbische Eisenbahn“ bringt uns von Markdorf über Meckenbeuren, Durlesbach, Biberach, Ulm nach Stuttgart. Wir starten bei Nebel und sind dann in Ulm im schönsten Sonnenschein unterwegs. Um 16.20 Uhr geht es planmäßig mit der Qatar Airways los. Gute Verpflegung von hübschem, internationalem Personal und schon sind wir in Doha in Katar, wo ja bald die Fußballweltmeisterschaft stattfinden wird. Wir sind überrascht von einem unvorstellbar großen Flughafengelände, mit richtig viel Betrieb. Eine internationale Drehscheibe im weltweiten Flugbetrieb hat sich hier entwickelt. Wir steigen um und der Anteil der Chinesen erhöht sich logischerweise drastisch. Der Flug dauert 8 Stunden und wir sind pünktlich in Hongkong.

111004 2. Tag: 04.10. Hongkong Ankunft

B.P. International Hotel***(*)

Ankunft in Hongkong mit QR 812 um 14:40 Uhr und dann erfolgt der Transfer zum Hotel.

In Hongkong empfängt uns freundlich und informativ Daniel bei diesigem Wetter und 26 Grad und wir fahren vom Flughafen mit einem komfortablen, großen Daimler Taxi zum Hotel. Unterwegs haben wir bereits einen schönen Einblick in die gebirgige Landschaft des Küstenbereichs, der der Insel Hongkong vorgelagert ist. Ein riesiger Containerhafen sticht gleich ins Auge. Dann nähern wir uns der Stadt und das Treiben wird auffallend geschäftig. An allen Seiten wird gebaut und alte Gebäude werden abgetragen. Dann sind wir in der Austin Road, in unserem Hotel BP International. Wir stellen die Koffer im Zimmer ab und blicken auf den Kowloon Park. Wir sind motiviert, diese Oase der Ruhe mitten in der Millionen Stadt kennen zu lernen. Es lohnt sich wirklich, hier zu verweilen. Dann besuchen wir aber doch die Märkte und die Geschäftsstraßen. Wir werden auch regelmäßig von freundlichen Helfern ( andere sagen Schlepper ) angesprochen und zu Schneidern, Massagen, Uhrenhändlern usw . eingeladen. Wir lassen uns treiben und genießen die Stimmung. Dann wird eine Lasershow angekündigt und freuen uns, wie die Chinesen, am bunten Lichterspiel an den Fassaden auf der gegenüber liegenden Insel Hongkong. Die Chinesen sind Meister dieser Technik. Dann suchen wir die kurz zuvor entdeckte Fressgasse auf und Trinken Bier beim Iren und essen 2


danach bei Koreanern ganz vorzüglich. Es gibt auch Italiener, Japaner, Inder. Herz was willst du mehr. Nach einem schönen Nachtspaziergang fallen wir müde, aber zufrieden in unser Hotelbett.

111005 3. Tag: 05.10. Hongkong/Guangzhou/Guilin

F

Universal Hotel***(*) (am Fluss)

Transfer zum Pier, dann fahren Sie mit dem Schiff nach Guangzhou. Nach der Ankunft erfolgt der Transfer zum Flughafen, Sie fliegen mit dem Flug CZ3303(16:10/17:20) nach Guilin. Abholung und Transfer zum Hotel.

Wir starten nach einem guten Frühstück, begleitet von Daniel Chong Ng zum Hafen und steigen in die Fähre nach Pan Yu in Kanton. Wir ziehen an unendlichen Krananlagen und Container Plätzen und kleinen und großen Werften vorbei und uns wird klar, welche Bedeutung die Wirtschaftsleistung Hongkong für China hat. Man sagt, dass Hongkong noch immer etwa 10 % des chinesischen Expots abwickelt. Ein beeindruckendes, geschäftiges Treiben. Wir werden mit Namensschildern von unseren Guide Klaus abgeholt und gleich freundlich begrüßt. Er bestellt uns den Wunsch aller 1.4 Mrd. Chinesen zu einem guten Aufenthalt. Die Fahrt führt uns auf die erst seit kurzem eingeweihte Süd - Nord – Autobahn vom Hafen zum Flugplatz. Das sind ca 80 km!!! Wir haben viel Zeit und Klaus macht einen freiwilligen Abstecher in die Innenstadt, zur Insel der Europäer, die die Europäische Architekturrichtung des 17 Jhts. zeigt. Wir sehen Hochzeitspaare, die hier ihre Erinnerungs- und Einladungsfotos machen.

3


Ein kleiner Fotostopp und es geht weiter zum Flughafen. Unterwegs reden wir über Regierung, Partei, Eigentum, Menschenrechte, Elektroautos, die in China mit 6.000€ subventioniert werden, Alternativenergie und über schöne Frauen. Wieder eine schöne Erfahrung, dass über all diese Dinge auch in China nachgedacht und geredet wird. Wir erfahren auch, dass ein aktiver Wettbewerb zwischen Shanghai und Kanton besteht: schneller, größer und höher. Ach ja, Kanton soll aktuell ca 40% des chinesischen Exports abwickeln. Gewaltig! Übrigens auch über die wichtige Bedeutung von Euro zu Dollar wird gesprochen. Klaus ist gut informiert! Dann sind wir viel zu schnell am Flughafen und staunen wieder über Größe und Perfektion, wenn wir auch zunächst feststellen, dass mit unseren Tickets beim Einschecken etwas nicht stimmt. Hier war gut, dass ein Chinese mit vor Ort war. Nun sind wir gespannt auf die Provinz, auf Guilin.

Wir werden in Guilin empfangen von Wang und fahren mit einem Kleinbus ca 40 Minuten bis in die Stadtmitte und bekommen unterwegs bereits einen Vorgeschmack der bezaubernden Landschaft, die schon immer viele Künstler inspiriert hat. Wang erklärt uns den Ablauf der nächsten Tage und empfiehlt uns, noch in die Fußgängerzone und zum Seepark im Zentrum zu gehen. Wir haben den Rat angenommen und den Abend mit schönen Kontakten auf dem Markt und in den Geschäften genossen. Die Menschen hier sind ruhig, gelassen und sehr freundlich. Sehr viele sprechen englisch und so haben wir viel Spaß. Ein Kunstmaler zeigt uns seine Galerie und empfiehlt uns anschließend ein gutes Lokal. Otto ist begeistert. Dann machen wir einen Spaziergang um den bunt beleuchteten See, in dessen Zentrum zwei Pagoden stehen. Ein lebendiges Treiben begleitet uns und wir sind wieder zufrieden, aber müde im Hotel.

111006 4. Tag: 06.10. Guilin/Longsheng

F/M

Gasthaus vor Ort

Heute fahren Sie mit dem Bus durch reizvolle Berglandschaften zu den Reisterrassen in Ping’an bei Longsheng. Die Reisterrassen sind etwa 66 ha terrassierte Berge, auf denen die hier lebenden nationalen Minderheiten der Zhuang und Yao in fast 700 Jahre währender Arbeit bewässerte Reisfelder in einer Höhe von 380 m bis 880 m über dem Meer angelegt haben. Bei schönem Wetter können Sie einen unvergesslichen Sonnenuntergang genießen. Sie übernachten in einem einfachen aber sauberen Gasthaus bei den Terrassen.

Guilin ist eine kleine, chinesische Kleinstadt mit 800.000 EW, die sich für den Tourismus entschieden hat. Wir fahren in Richtung Norden und bereits nach wenigen km lernen wir das einfache, traditionelle Leben auf dem Lande kennen. Landwirtschaft auf kleinen und kleinsten 4


Flächen auf gutem Boden. Wir sehen kaum Maschinen. Handarbeit bestimmt den Tagesablauf. Wir lassen die Karstberge Guilins hinter uns und kommen in eine „Schwarzwald“ Landschaft, aber mit viel Bambus. Langsam werden die Terrassen sichtbar. Wir machen einen Fotostopp und werden von Yao Frauen „überfallen“, kaufen, kaufen. Danach geht es steil bergan und wir haben einen schönen Blick über das enge, tiefe Tal und die Reisterrassen. Mit kleinem Gepäck steigen wir zu unserem Gasthaus auf. Es ist neblig und regnerisch und nur selten zeigen sich nun die Reisfelder und dann regnet es. Eigentlich wollten wir noch weiter aussteigen und von einem Aussichtpunkt die Umgebung bewundern. Nach 16.00 Uhr haben wir dann entschieden, dies nicht zu tun und sind dafür in dem interessanten 800 Seelen Dorf bergauf, bergab gegangen, die Atmosphäre genossen und Kontakte geschlossen. Wieder haben wir gut gegessen und auch gut geschlafen.

111007 5. Tag: 07.10. Longsheng

F/M

Gasthaus vor Ort

Heute fahren Sie mit dem Auto nach Dazhai. Nach der Ankunft machen Sie eine Wanderung im Dorf. Sie uebernachten in Dazhai.

Wir wachen gegen 7.00 Uhr auf. Unser erster Blick aus dem Fenster bot maximal 10 mtr. Sichtweite. Dichter Nebel, aber kein Regen. Wir waren guter Dinge und sind gegen 9.00 Uhr bergan aufgebrochen. Die Sonne hat nicht lange auf sich waren lassen. Zuerst ganz geheimnisvoll mit Nebelschwaden und dann zeigen sich die Terrassen in voller Pracht. Sind wir doch wegen diesem Anblick hier her gereist. Unterwegs machen wir mit den Yao Frauen Bekanntschaft, die uns ihr bis zum Boden reichendes, 150 cm langes Haar auspacken. Diese Haare wachsen Lebenslang und werden nur einmal, im Alter von 18 Jahren, abgeschnitten. Wir machen Fotos wie die Weltmeister und machen eine ausgedehnte Wanderung durch die Reisfelder. Auf einem Höhenweg haben wir Ping’an zu unseren Füßen und wir wandern zum Gasthaus zurück. Hier ist das Leben wieder im vollen Gang. Wir fahren nun, wie geplant, nach Dazhai, einem Dorf, das kaum touristisch ist und sind bald in einem weiten Tal. Unterwegs machen wir einige Pausen und sind nach einem Anstieg von 1,5 Std. in unserem Gasthaus. Wunderschöne Blicke eröffnen sich und wir genießen die Ruhe und den Blick in die Landschaft auf 1060 mtr. Abendessen bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse, was will man mehr.

5


Geschichte der Minderheiten: Die Zhuang und die Yao haben vor über 700 Jahren, zur Zeit der Mongolenkaiser diese Täler besiedelt und die Terrassen angelegt. Sie sollen vor den Mongolen geflohen sein.

111008 6. Tag: 08.10. Longsheng/Guilin

F/M

Universal Hotel***(*) (am Fluss)

Vormittags fahren Sie mit dem Auto zurueck nach Guilin. Nach der Ankunft in Guilin fahren Sie zum Fubo-Berg, von dem aus Sie das Panorama der Stadt betrachten können. Transfer zum Hotel.

Heute klingelt der Wecker um 5.30 Uhr, denn wir wollen den Sonnenaufgang in Dazhai erleben und fotografieren. Ich steige ca 100 mtr. bis zu einem Aussichtspunkt auf und bringe meine Kamera in Position. Otto hat der Ehrgeiz gepackt und steigt weitere 400 mtr. auf ca 1600 mtr. auf, um über die berge in die nächsten Täler zu blicken. Mit uns sind mindestens zwei Hundertschaften unterwegs, um dieses Schauspiel der Sonne zu erleben. Es sind fotografische „Geschütze“ zu sehen, wie sonst bei Sportveranstaltungen. Ein schönes Erlebnis, den Tag erwachen zu sehen. Und dann war es soweit. In rasantem Tempo war die Sonne über der Bergkante. Zeitgleich waren auch die Bauern unterwegs zu ihren Feldern. Die Reisernte beginnt und überall wird eifrig mit der Sichel Halm für Halm gemäht. Richtig harte Arbeit. Die Kinder im Kindergaren lernen in ganz China das sehr alte Gedicht zu diesem Thema: Mit dem Gesicht zur roten Erde, die Sonne auf dem Rücken, wer weiss, was es bedeutet, ein Korn Reis zu ernten. Wang sagt uns, dass der Reis aus diesen Lagen nicht verkauft wird, sondern für den Eigenverbrauch der Einwohner bestimmt ist. Wir treffen uns glücklich und zufrieden zum Frühstück und lassen uns Zeit in dieser einzigartigen Umgebung. Dann wird das leichte Gepäck geschultert und wir gehen ca. 1,5 Std. 6


gemütlich bergab und bewundern dieses herrliche Tal. Der Fahrer mit dem Kleinbus wartet schon auf dem Parkplatz auf uns und wir fahren zurück in Richtung Guilin. Zunächst wieder durch das wild zerklüftete Tal, entlang einem Fluss, der in der Regenzeit sehr viel Wasser führen muß. Dann biegen wir ab auf die Hauptverbindungsstraße und der Verkehr hat uns wieder eingeholt.

Es ist Wochenende und die Menschen haben frei. Jetzt steht noch der Fubo Aussichtsberg auf dem Programm, der direkt am Li Fluß steht. Auf der Aussichtsplattform haben wir einen phantastischen Ausblick auf die über unzählige spitzen Karstkegel, die geheimnisvoll im Dunst stehen, auf die Stadt mit den 4 Seen und den Fluß. Das ist Guilin, das man einmal gesehen haben muß. Jetzt fahren wir müde und verschwitzt, aber zufrieden ins Hotel. Nach dem Essen kommt Wang und begeleitet uns zur chinesischen Massage. Herrlich frisch und erholt schlendern wir zum See und zur Glasbrücke, die zur Insel der Verliebten führt. Dieser Abend war schon ein wenig Abschied von Wang, der uns hervorragend betreut hat. Ein guter Botschafter seines Landes und seiner Heimat.

111009 7. Tag: 09.10. Guilin/Nanning

F

Vormittags Transfer zum Bahnhof, Sie fahren mit dem Zug T8721(13:26/18:35) nach Nannning. Ende der Reise.

Vom Aussichtsberg Fubo haben wir den Prinzen Park mit der Pagode gesehen und wollten diese Anlage besichtigen. Wir machen uns auf den Weg und gehen durch ein Tor der alten Stadtmauer und kommen zum Prinzenpalast, der im System der „verbotenen Stadt“ in Peking angelegt ist, nur alles in Miniatur. Auf der Nordseite ist ein Karstkegel mit einer Pagode am höchsten Punkt. Unter diesem Berg ist eine Höhle, die von Auswaschungen herrührt. Zur Mingzeit hat dort ein bedeutender Mönch und Philosoph gelebt, der die Geschichte der Stadt ganz wesentlich geprägt hat. Wir erklimmen diesen Hügel und haben so unseren Frühsport schon absolviert. Durch die alte Stadt gehen wir durch enge Gassen zurück, am Li Fluß vorbei ins Hotel. Wang holt uns ab und bringt uns zum Bahnhof. Wir verabschieden uns und ich verspreche, dass ich wieder nach Guilin kommen werde. Die Bahnfahrt genießen wir in vollen Zügen, im wahrsten Sinne des Wortes. Bis auf den letzten Platz sind alle Reihen gefüllt und wir bekommen als einzige Langnasen auch schnell netten 7


Kontakt. Ich sitze neben dem Schaffner, da die dreier Bank für zwei Europäer und einen Chinesen zu eng ist. Die bergige Landschaft mit den Kegelbergen, Reisfeldern und Zuckerrohrfeldern fliegt an uns vorbei und wir fotografieren den Sonnenuntergang

. Wir werden am Bahnhof abgeholt uns ins Hotel gebracht. Gespannt erwarten wir die nun größere Gruppe. Nach kurzer Begrüßung gehen wir zum Essen und lassen den Tag ausklingen.

Start der Gruppenreise 111009 1. Tag: 09.10. Nanning

Nanning Hotel****

Ankunft in Nanning. Nach der Ankunft in Nanning erfolgt der Transfer zum Hotel.

Die Anreise wurde individuell gebucht und die Teilnehmer kommen zu unterschiedlichen Zeiten im Hotel an. Otto und ich sind mit einer zeitlichen Verspätung der Bahn die Letzten, die e im Hotel ankommen.

111010 2.Tag : 10.10. Nanning/Mingshi

F/M/A

Mingshi Mountain Village****

Am Vormittag fahren Sie mit unserem Bus nach Mingshi. Die letzten 30 km der Strecke - von Leiping bis Mingshi - fahren Sie mit dem Fahrrad. Die Fahrradtour dauert ca. 2 Stunden. Die Gegend, die ein schönes Beispiel für den südostasiatischen tropischen Kegelkarst ist, ist noch wenig touristisch erschlossen. So finden Sie neben der schönen Landschaft auch noch eine Menge ursprünglicher Dörfer. Sie übernachten in Mingshi.

Die Gruppe ist nun komplett und wir sind mit 9 Personen startbereit. Die Teilnehmer kennen sich nur zum Teil und wir stellen uns im Bus gegenseitig vor, damit wir voneinander erfahren, welche Erwartungen wir zu dieser Reise haben. Wir werden von zwei Reiseleitern betreut. Die lokale Reiseleiterin JJ spricht ein gutes Englisch und ist sehrgut motiviert. Der Guide von „China entdecken“, Zhou Jin Zhong spricht deutsch. Er hat in Köln und Stuttgart studiert und ist ein 8


sehr umsichtiger, hilfsbereiter, junger Mann. Er übersetzt die Erklärungen von JJ für die nicht englischsprachigen Teilnehmer. So haben wir eine kurzweilige Fahrt nach Lei Ping, wo wir unsere Fahrräder bekommen. Wir stellend die Sättel ein und machen uns mit den Fahrzeugen vertraut und los geht es. Zunächst fahren wir zum lokalen Markt dieser kleinen Stadt und kaufen Kopfbedeckungen, denn es ist über 30 Grad warm und der Himmel ist fast wolkenlos.

Wir befahren eine breite, gute Straße, die aber relativ wenig befahren ist. Die Anforderungen an die Sportlichkeit ist für die meisten keine große Herausforderung. Unterwegs machen wir immer wieder Fotostopps und bewundern die Karstkegel, die Reis- und Zuckerrohrfelder. Es ist ein Genuß, hier unterwegs zu sein. Nach ca 2 Stunden kommen wir in Mingshi an und sind positiv überrascht, dass wir nur wenige Kilometer vor der Grenze zu Vietnam ein so luxuriöses Hotel antreffen. Wir verteilen die Zimmer und nutzen nach der Fahrt die Entspannung am hauseigenen Schwimmbad. Danach machen wir einen Spaziergang von ca einer Stunde durch das Dorf und entdecken Fotomotive ohne Ende. Dann sind wir an einer Anlagestelle von Bambusflossen und fahren die Strecke bis zum Hotel auf dem Fluss. Sonnenuntergang und wieder klicken die Kameras. Bilder, die uns in Erinnerung bleiben werden. Die Gruppe hat sich gefunden und wir glauben, dass wir eine gute Gemeinschaft haben werden.

111011 3. Tag:11.10. Mingshi/Wasserfall Detian/Nanning

F/M

Nanning Hotel****

Heute fahren Sie mit dem Bus zum Wasserfall Detian. Der an der chinesisch-vietnamesischen Grenze verlaufenden Guichun-Fluß, in dessen Mitte die Grenze verläuft, wird vor dem Wasserfall durch eine Insel in zwei Arme geteilt. Nach der Insel fällt der Fluß in zwei Wasserfällen an einer gelologischen Verwerfung der Erdkruste in die Tiefe. Der Detian-Wasserfall liegt auf chinesischer Seite. Er ist 200 Meter breit und fällt in drei Stufen 60 Meter tief. Zur Zeit Ihrer Reise hat der Fluß das meiste Wasser und die Kaskaden sind sehr beeindruckend. In dieser Gegend gibt es seit langem eine grenzüberschreitenden Handel und Kulturaustausch. Sie haben die Gelegenheit einen vietnamesischen Markt auf chinesischer Seite zu besuchen. Anschließend fahren Sie mit Ihrem Bus zurück nach Nanning. Dort machen Sie einen Spaziergang durch den Nanhu Park, einer Oase der Ruhe, die voll mit tropischen Pflanzen ist und sich an einem großen See inmitten der Stadt befindet.Die Wanderung dauert ca. 2 Stunden.

Leider müssen wir dieses schöne und idyllisch gelegene Kleinod in Mingshi verlassen, aber wir wollen ja die Wasserfälle sehen. Auch die Grenze zu Vietnam stellt ein Reiz dar, der erfüllt sein will. Zunächst fahren wir mit dem Bus 1,5 Std. und laden dann die Fahrräder aus und fahren dann nochmals etwa dieselbe Zeit mit dem Fahrrad bis zur Grenzstation. Unterwegs halten wir immer wieder an und machen Fotos. Unterwegs sind auch viele Baustellen zu sehen. Es wird 9


die Straße komfortabel ausgebaut. Es ist erkennbar, dass auch Geld im Hinterland ankommt. Auch der kleine Grenzverkehr wird unkompliziert gehandhabt. Dies auch von den unzähligen Anlegestellen der Schmugglerboote. Es muß hier ein reger, illegaler Betrieb sein. Unterwegs haben wir einige Details zur Bevölkerung und zum Nachbarn Vietnam erfahren. Und dann liegt der Wasserfall des Flusses Gui Chun zu unseren Füssen, der auch die Grenze zu Vietnam bildet. Wirklich beeindruckend und auch schön, wie das Wasser über mehrere Kaskaden an Höhe verliert. Der große Teil des Falles liegt auf der chinesischen Seite. Der angenehme Weg führt ca. 2 km entlang der Wassermassen und dann sind wir auch schon in Vietnam. Wir wundern uns, dass lediglich ein großer Grenzstein diesen Übergang markiert. Es sind keine Zöllner, Polizisten, oder Grenzschutzleute zu sehen, dafür aber vietnamesische Händler, die ihre Waren erheblich billiger wie die Chinesen abgeben. Wir machen die Stände unsicher. Anschließend machen uns danach wieder auf den Weg zum Bus.

Beeindruckt fahren wir wieder in Richtung Nanning. In Nanning besuchen wir noch einen schönen, weitläufigen Park mitten in der Stadt, in dem allerlei Aktivitäten stattfinden. Zurück zum Hotel und dann mit JJ und Jo zum Abendessen. Es war ein Abschiedessen mit JJ. Wir wurden von ihr sehr gut betreut und informiert.

111012 4. Tag:12.10. Nanning/Guilin

F/A

Universal Hotel***(*)

Heute fahren Sie mit der Eisenbahn K9320(09:50/15:20) nach Guilin. Nach der Ankunft in Guilin erfolgt der Transfer zum Hotel. Abends machen Sie einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Parkanlagen „Zwei Flüsse vier Seen“, die wie ein Gürtel das Stadtzentrum im Westen umschließen.

Wir verlassen das 5 Sterne Hotel „Nanning“ und fahren mit JJ und Zhou zum Bahnhof. Unterwegs bedanken wir uns bei JJ und loben das Engagement und den Einsatz, mit welchem sie uns in Ihrer Heimat betreut hat. Sie ist 25 Jahre jung und steht für die neue Generation in China. Die Zugfahrt ist interessant, wenn auch lange, denn wir können das Leben entlang der Bahnstrecke beobachten. Die unzähligen Bauern, die in ihren kleinflächigen Feldern arbeiten, die Bauarbeiter, die an Bahnlinien, Autobahnen, an Brücken, oder an riesigen Wohnsielungen bauen. Unvorstellbar, was hier alles bewegt wird. Dann sind wir nach über 5 Std. in Nanning und treffen Markus Bo und Viola Song vom Reisebüro „China entdecken“ im Hotel. Wir begleichen unsere Rechnungen und sprechen über weitere Planungen. Übrigens: Es ist ungewöhnlich, dass man für eine solche Reise in Deutschland 20% anzahlt und der Rest dann 10


auf halber Strecke erst ganz bezahlt wird. Das hat mit Vertrauen zu tun. Dann geht es zum Essen und dann auf einen Rundgang durch den Park, vor bei an den Seen, die die Stadt durchziehen. Eine schöne Stimmung, die vielen Lichter, Musikgruppen, tanzende Frauen und viele Kinder in Schlafanzügen zu erleben. Dann kommt ein weniger schöner Moment. Mit wird meine Kamera gestohlen, die ich in einem Straßenlokal in der Fußgängerzone auf dem Boden abgestellt hatte. Mein erster Verlust seit 1996 und bald 20 Reisen. Schade!

111013 5.Tag:13.10. Guilin/Jiuwu/Ping’an

F/M/A

Gasthaus vor Ort

Nach dem Frühstück fahren Sie mit Ihrem Bus zum Dorf Jiuwu (was soviel wie „neun Häuser“ bedeutet ). Dort machen Sie für ca. 2 Stunden eine Fahrradtour. Anschließend fahren Sie mit dem Bus durch reizvolle Berglandschaften zu den Reisterrassen in Ping’an bei Longsheng. Die Reisterrassen sind etwa 66 ha terrassierte Berge, auf denen die hier lebenden nationalen Minderheiten der Zhuang und Yao in fast 700 Jahre währender Arbeit bewässerte Reisfelder in einer Höhe von 380 m bis 880 m über dem Meer angelegt haben. Bei schönem Wetter können Sie einen unvergeßlichen Sonnenuntergang genießen. Sie übernachten in einem einfachen aber sauberen Gasthaus bei den Terrassen.

Um 9.00 ist die Abfahrt angesagt und alle haben das kleine Handgepäck fr eine Übernachtung in Ping’an separat im Rucksack. Einige haben die Radlerhose bereits angezogen, denn heute ist wieder eine Radtour von ca 2 Std. angesagt. Nach etwa 1,5 Std Busfahrt sind wir in Jiuwu angelangt, und die Räder werden ausgeteilt und getestet. Abseits der Hautstraße fahren wir vorbei an Dörfern, in welchen sich das chinesische Leben auf dem Land abspielt. Wir machen auf Empfehlung einer Frau einen Abstecher auf einem Feldweg in Mandarinenplantagen und erfahren von Zhou Details zum Thema Landwirtschaft. Dann sehen wir Reis, der auf Betonflächen getrocknet wird, Peperoni wird gesäubert und sortiert, alte Leute sitzen im Schatten, Kinder kommen aus der Schule, Markt wird gehalten und Menschen werden in einfachsten Fahrzeugen transportiert.

Einige von uns staunen, dass wir immer nur in freundliche, zufriedene Gesichter blicken. Das 1000 Jahre alte Dorf der Familie Zhou und die Geschichte der erfolgreichen Bürgermeister beeindruckt uns und wir machen einen Rundgang durch das Dorf. Die Bürger dieses Dorfes haben in den letzten beiden Dynastien hohe Positionen im Reich der Mitte erreicht und der Wohlstand ist ins Dorf gekommen. Nach dem Essen sind wir nun auf dem Weg nach Ping’an. Auf dem Weg machen wir einen Stopp an einer „Obsttankstelle“ und kosten die Früchte der Natur. Nach Einbruch der Dunkelheit kommen wir am Ziel an und steigen die vielen hundert Stufen zu unserem Hotel auf. Der Gasthaus entspricht einer guten Hüttenunterkunft in den 11


Alpen. Das Abendessen ist das beste, was wir bisher bekommen haben. Gespannt warten wir auf den nächsten Tag.

111014 6.Tag:14.10. Ping’an/Dazhai/Longsheng

F/M/A

Hotspring Hotel****

Heute wandern Sie für ca. 4 Stunden von Ping’an bis zum Dorf Dazhai. Dort wartet der Bus mit Ihrem Gepäck auf Sie. Anschließend fahren Sie zum „Hotspring Hotel“ bei Longsheng. Hier können Sie ein endspannendes Bad in heißem Quellwasser nehmen.

Sonnenaufgang in den Bergen ist immer ein besonders Erlebnis, so auch hier in den Reisterrassen in Ping’an. Viele Fotografen warten schon auf der Terrasse des Gasthauses. Der Himmel ist mit leichten Schleierwolken durchzogen und dies verspricht einen schönen Sonnenaufgang und einen schönen Tag. So ist es dann auch und bei guter Stimmung brechen wir zu unserer Wanderung auf. Bereits der erste Aussichtspunkt bringt Schweiß, aber auch einen schönen Überblick über die Arbeit der Menschen seit über 700 Jahren.

Der folgende Weg war leicht und wir umgehen dieses schöne Dorf auf einer Höhenlinie. Die Yaofrauen haben uns ihre Haarpracht gezeigt und uns ihre Handarbeiten angeboten. Dann ging es heraus aus den Reisterrassen in Richtung Dazhai. Die Sonne war bald mit voller Kraft am Werk und der Weg wurde anspruchsvoller. Mit regelmäßigen Pausen und vielen Begegnungen konnten wir viele Eindrücke sammeln. Nach 5 Stunden waren wir in Dazhai beim Mittagessen. Danach ging es nochmals eine Std. bergab zum Bus, der uns zu den heißen Quellen bei Longshen brachte. Dieser idyllisch gelegene Ort war die willkommene Erholung für unsere etwas müden Beine. Einige haben das Bad bei und mit den Doktorfischen genutzt und waren begeistert. Die gesamte Anlage ist sehr gut in die Landschaft eingebettet.

111015

7.Tag:15.10. Longshen/Guilin

F/M

Universal Hotel***(*)

Am Vormittag fahren Sie zurück nach Guilin. Anschließend fahren Sie mit dem Fahrrad zum Berg Yaoshan. Mit 903 m über dem Meeresspiegel ist er der höchste Berg in der näheren Umgebung Guilins. Sie fahren mit der etwa 1400 m langen Seilbahn bis zum Gipfel. Man hat einen schönen Rundblick auf die umgebende Karstlandschaft mit ihren zahlreichen einzeln stehenden Bergen des tropischen Kegelkarstes.

12


Danach besichtigen Sie die Teeplantagen in der Nähe des Berges. Hier bietet sich die Möglichkeit für eine Rast und den erholsamen Genuß verschiedener Teesorten. Genießen Sie zum Beispiel ein grünen Tee, der mit den für die Region typischen Osmanthusblüten verschnitten und speziell hier entwickelt wurde. Neben der Teeverkostung wird Ihnen ein Überblick über den gesamten Prozeß der Teeverarbeitung von der Ernte, über die Röstung, die Fermentierung bis hin zu den unterschiedlichen Verfahren des Brühens vermittelt. Anschließend fahren Sie mit dem Fahrrad zurück zum Hotel. Die heutige Fahrradtour dauert ca. 3.5 Stunden mit Besichtigungen.

Im Tal der heißen Quellen ist der internationale Tourismus noch, nicht angekommen. Wir spüren dies bei der Verständigung und beim Standard, zum Beispiel beim Frühstück. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der landschaftliche Eindruck ist einprägend. Die Fahrt nach Guilin dauert 4 Stunden und der Weg führt uns an der „Obsttankstelle“ vorbei und wir tun etwas für den Vitaminhaushalt. Dann sind wir wieder mitten in Verkehrsgewühl. Von allen Seitentälern bringen die Bauern Ihre Früchte an die Straße. Dann sind wir im Hotel, klären die Zimmerverteilung und fahren nach dem Essen zum Aussichtsberg Yaoshan. Mit der Doppelmayer Sesselbahn fahren wir auf die Höhe von 903 mtr und damit auf etwa 750 mtr über Guilin. Eine traumhafte Übersicht über die märchenhafte, fast wie künstlich gestaltete Landschaft mit den „Fingerhut Bergen“. Wie immer, ist die Zeit an solch besonderen Plätzen zu kurz. Die „großen Kinder“ setzen die Rückreise ins Tal mit einer Rutschbahn in Einerschlitten

fort und haben Spaß an der Geschwindigkeit. Die Fahrräder stehen schon bereit und wir fahren vorbei an einem großen Friedhof, der schon von den Königen von Guilin genutzt wurde. Feng Shui ist hier in optimaler Weise gegeben. Dann kommt auch schon die Abbiegung zur Teeplantage, die auf der ebenen Fläche liegt. Wir werden stilecht mit Reisstrohhüten empfangen und in die Plantage geführt. Nach einem Rundgang durch die einzelnen Stationen der Teekultur bis in den Verkaufsraum fahren wir stadteinwärts, an einem kleinen Markt vorbei und dann ins richtige Getümmel. Mindestens einmal muß man das mitgemacht haben. Fahrräder, Elektroroller, Mofas, Motorräder, kleine und große Autos, Busse, alle gelassen hupend und umsichtig zwängen sich durch die Straßen. Man hat nicht das Gefühl, wirklich bedroht zu sein. Dann sind wir auch schon da und die Räder werden verstaut. Heute gehen wir getrennt auf die Gasse, denn Zhuo hat heute frei.

13


111016 8. Tag: 16.10. Guilin/Xingping/Fuli/Yangshuo

F/M

Aiyuan Hotel**(*)

Am Vormittag fahren Sie mit unserem Bus nach Xingping. Unterwegs besichtigen Sie die Tropfsteinhöhle "Crown cave" (Guanyan) nahe des Dorfes Caoping, das vorwiegend von Angehörigen der Hui Nationalität bewohnt wird. Von Xingping aus fahren Sie für ca. 2 Stunden mit dem Fahrrad nach Fuli. Anschließend fahren Sie mit unserem Bus nach Yangshuo zum Hotel. Fakultatives Programm am Abend: Impression Liu Sanjie Der berühmte Filmregisseur Zhang Yimou, der bei der Eröffnungs- und Abschlußzeremonie der olympischen Spiele 2008 in Beijing Regie geführt hat, hat eine wundervolle abendliche Darbietung lokaler Tänze und Gesänge geschaffen.

Das heutige Programm haben wir in gemeinsamer Abstimmung geändert. Die geplante Radtour und den Höhlenbesuch lassen wir ausfallen und haben dafür die Fahrt mit dem Schiff auf dem Li Fluss gebucht. Diese Fahrt ist die Hauptattraktion in Guilin und darf nicht verpasst werden. Wir sind 9.40 Uhr an der Anlegestelle und legen dann flussabwärts in Richtung Yangshuo ab. Nach ca 5 Stunden sind wir am Ziel angelangt. Die Fahrt ist kurzweilig und wir lernen etwas das Leben an diesem ruhigen Fluß und der harmonischen Landschaft kennen. Es empfangen uns schon nach kurzer Zeit die Karstkegel, die den Flusslauf säumen. Neben den großen Schiffen sind auch unzählige, kleine Bambusboote unterwegs, die von den Einheimischen geschickt mit dem Stocherstab gesteuert werden. Die Boote sind beladen mit den Dingen des Alltags, aber auch mit Geschenkartikel, die dann an die Touristen verkauft werden. Dann sind auch Touristenbambusboote unterwegs, die eigentlich illegal sind, da die Besitzer keine Steuern bezahlen. Die Fotoapparate klicken ohne Unterbrechung, denn um jede Biegung und Windung des Flusses tun sich neue Perspektiven auf. Auch die Tierwelt ist präsent und die Enten, Gänse, Hühner aber auch Kormorane sind zu sehen.

Dann natürlich die Wasserbüffel, die sich in ganzen Familienverbänden am Ufer und im Wasser aufhalten. Kormorane und Wasserbüffel sind für die Bauern wichtige Arbeitstiere und sind auf keinem Speisezettel zu finden. Sie haben nach ihrer Arbeitszeit das Gnadenbrot in den Familien. Bei der Bootsfahrt haben wir die Gelegenheit und die Zeit mit Menschen aus der ganzen Welt Kontakte zu pflegen. An der Anlegestelle gibt es natürlich ein großes Gedränge, wie das in China immer so ist. Die Händler empfangen uns als mögliche Kunden und es wird gefeilscht und gekauft. Nach wenigen Minuten sind wir in unserem Hotel, das wir nun drei Tage bewohnen werden. Nachdem der Koffer seinen Platz gefunden hat sind wir auch gleich auf der Gasse, oder im Park, bzw auf dem Aussichtsberg mit Pavillon. Für den Abend ist ein Schauspiel auf dem Li Fluss angeboten. Insgesamt 600 Darsteller tragen das Leben am und 14


auf dem Fluss vor. Ein tolles Licht und Gesangsspiel wird dargeboten und wir sind der Meinung, dass sich der Besuch gelohnt hat.

111017 9.Tag: 17.10. Yangshuo

F/M

Aiyuan Hotel**(*)

Am Vormittag lernen Sie bei einem Meister für 2 Stunden Taijiquan. Es handelt sich um sanfte Bewegungen, deren Abläufe aus der Arbeitswelt, Bewegungen von Tieren und Kampfkunsthandlungen entnommen wurden. Dabei werden tiefe Bauchatmung, Bewegung und Entspannung kombiniert. Durch die langsamen, weichen und fließenden Bewegungen und die Konzentration auf den Körper werden Körper und Geist harmonisiert. Taijiquan führt zu einer bewußten Auseinandersetzung mit dem Körper und hilft dabei der eigenen 'Haltung' im Umgang mit dem Alltag bewußt zu werden. Es wird vor allem aber zum Zwecke der Prävention in Bezug auf Herzkreislauf-Erkrankungen, Rückenerkrankungen, Gelenkprobleme und muskuläre Dysbalancen eingesetzt sowie zur Stärkung der natürlichen Selbstheilungskräfte und der Immunabwehr. Das Programm

wird

nach

Ihren

Kenntnissen

und

Fähigkeiten

gestaltet.

Dann wandern Sie für ca. 2 Stunden entlang des Yulong- Flusses. Zu Mittag essen Sie in einem kleinen Dorf am Ufer des Flusses. Anschließend machen Sie für ca. eine Stunde eine Floßfahrt auf dem Fluß.

Heute gehen wir um 8.00 Uhr zu einem Meister für Taijiquan, einer Kunst die der TCM angehört und wollen diese Erfahrung in der Heimat der traditionellen, chinesischen Medizin machen. In seinem weißen Gewand empfängt er uns und beginnt auch gleich mit den Übungen, die wir in seinem Rhythmus nachmachen. Wir stellen fest, um wie viel lockerer er ist und wie schön das aussieht, wenn seine Bewegungen fließen. Nach 2 Stunden stellen wir fest, dass wir ganz gut gelernt haben und diese Art, sich zu bewegen, anstrengend ist.

Dann machen wir uns auf den Weg zum Yulong Fluß, einem Zufluß vom Li, um dort eine Bambusfloßfahrt zu unternehmen. Eine entspannende Übung, die Spaß gemacht hat. Der Wanderweg führt uns zu einem 200 – 300 Jahre alten Dorf der Familie Li, wo wir auch zu Mittag essen. Wir machen einen Dorfrundgang und stellen fest, dass die Leute, wie auf der ganzen Reise, sehr freundlich und aufgeschlossen sind. Voll der Eindrücke machen wir uns auf zu unserem Hotel, um eine Ruhepause einzulegen.

15


111018 10. Tag: 18.10. Yangshuo

F/M

Aiyuan Hotel**(*)

Am Vormittag lernen Sie wieder für 2 Stunden Taijiquan. Danach fahren Sie mit unserem Bus nach Fuli und machen für ca. 2 Stunden eine Bootsfahrt zum Dorf Liugong und zurück. Nachdem Sie nach Yangshuo zurückgekehrt sind, steht Ihnen der Rest des Tages zur freien Verfügung.

Heute war Wiederholung beim großen Meister Wang Zhi Ping angesagt. Dort haben wir neue Elemente gelernt und wieder über die Perfektion von Wang gestaunt. Wir waren mit Begeisterung dabei und einige würden gern längere Zeit in dieser Schule bleiben. Nach der Übung haben wir Freizeit, bevor es nach dem Essen wieder auf den Li Fluß geht. Zuvor schauen wir in Fuli den Frauen beim Kunsthandwerk zu und bekommen auch hier zu sehen, wie schwer die Yuans verdient werden müssen.

In Liu Gong Cun legen wir dann an und werden durch das fast 600 Jahre alte Dorf geführt. Es wäre zu wünschen, dass möglichst bald Geld hierher kommt, damit dieses Kleinod gerettet werden kann. Am Buddhatempel zünden wir noch Räucherstäbchen an, damit wir diese schöne Reise gut und gesund zu Ende bringen können. Ein gemütlicher Tag zum langsamen Ausklang dieser Reise, denn am nächsten Tag geht es nach Guilin zurück.

111019 11. Tag: 19.10. Yangshuo/Guilin/Guangzhou

F/M

Im Zug

Am Vormittag lernen Sie noch einmal für 2 Stunden Taijiquan. Dann fahren Sie mit dem Bus zurück nach Guilin, wo Sie eine FußreflexzonenMassage bekommen. Am späten Nachmittag erfolgt der Transfer zum Bahnhof. Sie fahren mit dem Nachtzug K38/K35(18:28/06:06+1) im Schlafwagen 1. Klasse (Vier-Bett-Abteil) nach Guangzhou.

Und wieder sind wir für zwei Stunden bei Meister Wang und üben neue Bewegungsabläufe. Wir haben nach drei Tagen einen erstaunlichen Fortschritt gemacht und nehmen uns vor, diesen wohltuenden Umgang mit Körper, Geist und Seele zu Hause fortzuführen. Dann geht es mit dem Bus zurück nach Guilin, das uns schon vertraut ist. Zuerst steht die Besichtigung der Perlenzucht an und dann die lange ersehnte Fußmassage, die alle begeistert genießen.

16


Zhou bringt uns danach zum Bahnhof und wir verabschieden uns mit etwas Wehmut. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und es kommt uns vor, dass wir uns schon ewig kennen. Der Nachtzug steht auf Gleis zwei und wir richten uns bei Südfrüchten, Wasser und Bier gemütlich ein. Die Nacht vergeht schnell und wir schlafen gut. In Kanton verabschieden wir uns von fünf Mitreisenden und freuen uns auf ein Wiedersehen bei irgendeiner Gelegenheit. Wir hatten eine gute, gemeinsame Zeit.

111020 12.Tag: 20.10. Guangzhou

F

Cinese Hotel

Ankunft in Guangzhou. Sie fahren selbstaendig zur privaten Unterkunft. Der Tag steht Ihnen zur freien Verfuegung. (eigene Organisation und auf eigene Rechnung).

Wir ( Otto, Kapo, Wolfgang und ich ) werden freudig von Wang Yong empfangen. Nachdem die diversen, im Zug vergessenen, Brillen wieder ihre Besitzer gefunden haben, werden wir zum großzügigen Frühstück in einem fünf Sterne Hotel neben dem Museum der westlichen Han Dynastie eingeladen. Danach besuchen wir das eindrucksvolle Museum, das eine Zeuge ist, für eine Zeit, die 2.200 Jahre zurückliegt. Von der Vergangenheit starten wir direkt in die Zukunft. Wir fahren in kurzer Zeit mit dem Fahrstuhl auf über 433 mtr. Höhe im Kanton Tower, der derzeit das höchste Gebäude Chinas ist.

17


Wir bewundern die Stadt am Perlfluß, der direkt unter uns vorbeifließt, von oben. Die nächste Station ist der langjährige Geschäftspartner und Freund Xu Ning dessen Produktionsunternehmen, Fa. Bonsen in Dongguan. Nach dem freundlichen Empfang besichtigen wir gemeinsam die Produktion von Aktenvernichtern, Klammergeräte, Laminiergeräte usw. Es ist für uns leicht feststellbar, dass die über 1500 Menschen hart arbeiten, aber ein gutes Betriebsklima herrscht und die erwarteten Klischees nicht erfüllt werden. Wir können unter anderen Artikeln ein Gerät erkennen, das für Aldi produziert wird. Wir können an allen Arbeitsplätzen konkrete Anweisungen und die Arbeitsergebnisse erkennen. Unter anderen der Boss, der Mitte Vierzig ist, pflegt einen freundlichen Umgang. Wir hören, dass es in den Ballungszentren nicht mehr einfach ist, gute Mitarbeiter zu finden. Die Fluktuation ist nur mit besserer Bezahlung und guter Behandlung zu reduzieren. Wir besuchen das zweite Unternehmen und haben denselben, guten Eindruck. Dann beziehen wir das Hotel und treffen uns zum Abendessen in einem muslimischen Lokal. Es ist erkennbar, dass dieses Treffen mit Otto mehr ist, als eine Pflichterfüllung. Die Führungskräfte sind ebenfalls mit von der Partie und bringen eine Flasche Schnaps mit. Wir essen gut und wechseln danach das Lokal, das lautstarke Musik und den neuen Lebensstil junger Chinesen anbietet. Dann ist Abschied angesagt, der Otto schwer fällt. Ein schöne Erfahrung für den Rest der Gruppe.

111021 13.Tag: 21.10. Guangzhou/Hongkong

B.P. International Hotel***(*)

Heute fahren Sie selbstständig nach Hongkong zum Hotel.

Pünktlich 9.00 Uhr werden wir von Wang Yong verabschiedet und dann vom Fahrer von Yi Ning zur Grenze nach Hongkong gebracht. Es ist sehr eindrucksvoll, die riesige Industriezone zu „erfahren“. Dann stürzen wir uns in die Massen und bringen die Zollformalitäten, die immer noch notwendig sind, hinter uns und gehen zum Bus nach Hongkong Hafen. Die Fahrt ist interessant, weil sie Eindrücke vermittelt, die aus dem Flugzeug nicht erkennbar wären.

Dann sind wir im Hotel und bringen die Koffer zur Verwahrung und ab geht es bei über 30 Grad in Richtung Hafen und treffen dort zufällig Beate, die demnächst in den Flieger nach Deutschland steigt. So klein ist Hongkong. Dann geht es mit dem Schiff zur Insel Hongkong. Kaum angekommen, stellen wir fest, dass diese Stadt für Landmenschen eigentlich unbewohnbar ist. Unvorstellbar, was hier abgeht. Wir besuchen den Botanischen Garten und 18


den Zoo und stellen fest, dass dieser Rest an Alibi für eine lebenswerte Stadt ein unglückliches Dasein fristet. Wir setzen wieder über und besuchen nach dem Abendessen den Nachtmarkt, um noch letzte Geschenke zu kaufen.

111022 14.Tag: 22.10. Hongkong/Europa

F

Vormittags machen Sie eine halbtägige Stadtrundfahrt (Seat in coach) auf der Insel Hongkong mit den wichtigsten (ca. 4 Stunden) (ein kleiner Bus,- 15-20 Personen-, sammelt die Gäste verschiedener Hotels, macht die Sehenswürdigkeiten Stadtrundfahrt und liefert die Gäste wieder am Hotel ab, die Führung ist in englischer Sprache). Transfer mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen. Sie fliegen nach Europa zurück. (Abflug um 01:45 Uhr am 23.10.) Ende der Reise.

Der letzte Tag bricht an und wir werden früh zur Stadtrundfahrt abgeholt. Von Beate waren wir vorgewarnt, dass diese Veranstaltung bei der anderen Gruppe unter Wert abgelaufen ist. Wir sind gespannt und dann auch überrascht, dass unser Reiseleiter „Marco“ mit viel Engagement und Witz eine gute Arbeit abgeliefert hat. Vom Man Mo Tempel, dem Aussichtsberg „The Peak“ mit der Zahnradbahn, dem Fischerviertel „Aberdeen“, dem Perlen und Schmuckverkauf und dem „Stanley Market“ haben wir einen schönen Rundblick über die Insel bekommen. Zurück in Kowloon haben wir die Zeit mit Essen, Rückblick und guter Laune verbracht. Dann war auch bald der Abholtermin zum Flughafen und nur noch das Warten im Gate zu bewältigen.

111023 Die Maschine startet pünktlich und der Flug ist ruhig. Die Zwischenlandung in Doha ist etwas verspätet, sodass wir uns schnell von den Münchnern verabschieden müssen, um den Anschluß nach Stuttgart zu bekommen. Nach einem angenehmen Sichtflug sind wir dann bald in Stuttgart. Der Anschluß zum Bodensee klappt prima und Otto und ich können als Fazit feststellen: Es hat sich rundherum gelohnt, diese besondere, lang erträumte Reise zu machen.

19


111024 Der Alltag hat uns wieder und so ist es wie immer: Nach der Reise ist vor der Reise zu einem neunen Ziel. Jakob StrauĂ&#x;

Markdorf 24.10.2011

Jakob StrauĂ&#x; Brunisachweg 23 D 88677 Markdorf 0049 7544 2642 0049 7544 72649 0049 174 32 87 596 info@strauss-jakob.de

20


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.