2017 12 02 lw conseil

Page 1

38

SÜDEN

Luxemburger Wort Samstag und Sonntag, den 2./3. Dezember 2017

Der „Gemengebuet“ und die Farbe Rot Die Schöffenratserklärung in Monnerich wurde begleitet von viel Gezanke zwischen der alten und der neuen Mehrheit

Der neue Gemeinderat

VON LUC EWEN

Draußen fiel der erste Schnee der Saison, als gestern im Monnericher Rathaus der neue Gemeinderat erstmals tagte. Dabei hätte man getrost die Fenster offen stehen lassen können, denn im Saal war die Stimmung nicht weniger frostig als die Temperaturen draußen.

In Monnerich wurde am 8. Oktober die absolute LSAP-Mehrheit abgewählt. So mussten die sozialistischen Vertreter um die ehemalige Bürgermeisterin Christine Schweich von der Oppositionsbank aus zusehen, wie der neue Gemeindevater Jeannot Fürpass (CSV) in der gestrigen Ratssitzung die Schöffenratserklärung von CSV und DP vortrug. Dass der Wechsel nicht spurlos vorbeigegangen ist, das wurde gleich mehrmals deutlich. So mangelte es nicht an gegenseitigen Vorwürfen. Dies sowohl von Seiten der neuen, als auch der alten Mehrheit. Gleich zu Beginn der Sitzung, noch ehe die Schöffenratserklärung vorgetragen werden konnte, verlangte die LSAP nicht weniger als drei der elf Programmpunkte von der Tagesordnung zu streichen. Dabei ging es um die teilweise Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für Mitglieder der beratenden Gemeindekommissionen, die Besetzung dieser Kommissionen, sowie die Bestimmung der politischen Freistellung für die Mitglieder der Gemeindesyndikate. Christine Schweich und Marc Fancelli (beide LSAP) argumentierten es fehle ihrer Fraktion an Erklärungen und es wäre besser, die Finanzkommission zuerst zu einer Erhöhung der sogenannten „Jetons de présence“ zu befragen. Kritisiert wurde auch die geplante Verdopplung der Entschädigung für Kommissionspräsidenten und Sekretäre, sowie das Schaffen einer Kommission für Sozialfragen. Jeannot Fürpass hielt dagegen, die neue Koalition habe sich viele Gedanken zur Bürgerbeteiligung gemacht, weshalb einige neue Kommissionen eingeführt werden. Die Sozialkommission ersetze nicht das Sozialamt. Die Erhöhung der „Jetons“ habe mit dem Willen zu tun, die freiwillige Mitarbeit attraktiver zu gestalten. Eine Schöffenratserklärung mit so mancher Neuerung In den kommenden sechs Jahren will sich der Schöffenrat unter anderem dafür einsetzen, dass wieder Bewegung in das Projekt eines Waldfriedhofs kommt.

SCHÖFFIN

BÜRGERMEISTER

Nancy Kemp-Arendt

SCHÖFFE

Jeannot Fürpass

Jean Kihn

Serge Gaspar

Claude Clemess

Servvais Quintus

Marianne BaustertBerens

Danielle Becker-Bauer

Anouk Boever-Thill John Van Rijswijk

Christine Schweich Marc Fancelli Die Informationen am Bürger sollen künftig parteipolitisch neutral gestaltet werden. Dabei sagte Fürpass, der „Gemengebuet“ solle nicht mehr rot sein. Dafür werde er auch nicht orange oder blau, sondern solle eine neutrale Layoutfarbe erhalten. Bürgersprechstunden sollen eingeführt und die Internetseite der Gemeinde überarbeitet werden. Dank einer „Report-It“-Funktion, soll es Einwohnern leichter werden, Missstände zu melden. Wind- und Solarenergie seien wichtige Themen, so der Bürgermeister weiter. Im Schulwesen soll geprüft werden, inwiefern digitale Unterrichtsmethoden eingeführt werden können. Gemeinsam mit dem Lehrpersonal und den Schülern soll geprüft werden, wie Schulhöfe attraktiver gestaltet werden können. Der gemeindeeigene Schulbus wird wieder eingeführt und eine zusätzliche Schulbusverbindung geschaffen. Die Pläne für die neue „Maison relais“ ändern sich. Die soll nun ins Ortszentrum, in Nähe der Gemeindeateliers kommen. Dies im Sinne der kurzen Wege. Ein Jugendtreff soll in Zusammenarbeit mit dem Monnericher Jugendhaus in Bergem oder Steinbrücken entstehen. Was die Ein-

richtungen für Senioren „A Bosselech“ angeht, so stehe man weiter hinter dem Projekt, es müsse aber geprüft werden, warum es bisher nicht den erwarteten Erfolg gekannt habe. Was Sport und Freizeit angeht, so vertrete die neue Mehrheit die Ansicht, dass Kinder sich im Dorf aufhalten sollten. Deshalb wird ein Fußballplatz mit synthetischem Belag ausgestattet. Auch um den Individualverkehr abzubauen, sollen die Kinder die Möglichkeit erhalten sich im Ort aufzuhalten, ohne von ihren Eltern chauffiert werden zu müssen. So sollen die Spielplätze in den einzelnen Vierteln in Zusammenarbeit mit Eltern und Kindern modernisiert werden.

Marc Biever

Kulturhaus „Beim Nëssert“ wird künftig von Gemeinde verwaltet Eine der eingangs erwähnten, neu zu schaffenden Gemeindekommissionen, soll sich mit dem Ausbau von Feld-, Wander- und Radwegen befassen. Was die Mobilität angeht, so soll der Verkehr vor allem an strategischen Kreuzungen besser kanalisiert werden. Gemeinsam mit Experten will man Simulationen ausarbeiten, um Lösungen für das Verkehrsproblem zu finden. Was den Autobahnverteiler bei Steinbrücken angeht, so

will man gemeinsam mit dem Ministerium nach Lösungen suchen. Prioritär sei dabei, die Autobahntankstelle so schnell wie möglich Richtung Leudelingen zu verlegen. In Sachen Kultur war es ein klares Bekenntnis zur europäischen Kulturhauptstadt „Esch 2022“. Man werde sich im Rahmen der Möglichkeiten der Gemeinde beteiligen, so Jeannot Fürpass. Das Kulturhaus „Beim Nëssert“ wird indes künftig nicht mehr von einer Vereinigung ohne Gewinnzwecke, sondern von der Gemeinde selbst verwaltet. So soll es verstärkt den lokalen Vereinigungen zur Verfügung stehen. Zu Sicherheitsfragen sagte Fürpass, dass die Gemeinde notfalls auch ohne die Unterstützung der Regierung dafür sorgen werde, dass die Feuerwehr gut ausgerüstet ist. Gemeinsam mit der Gemeinde Reckingen/Mess wolle man hier Verantwortung übernehmen. Mehrere Straßen sollen instand gesetzt werden und am Projekt eines Superbusses wolle man sich von Anfang an beteiligen. Von Seiten der LSAP hieß es, vieles in der Schöffenratserklärung sei nicht neu. So meinte Danielle Becker-Bauer, revolutionär sei diese Erklärung nicht, außer,

Diddeleng. – Kaffisstuff. D'Oeuvres Paroissiales invitéiren muer vu 14 bis 19 Auer zesumme mat de Parveräiner an d'Veräinshaus. Apéritif vun 11 bis 12.30 Auer. Esch/Alzette. – Fête de la Ste-Barbe. La messe sera célébrée lundi à 10.15 heures en l’Eglise du Sacré-Cœur et encadrée par l’Harmonie des Mineurs. Dépôt de gerbe au Monument aux Morts à 11 heures. Ensuite cortège et un deuxième dépôt de gerbe au Monument du Mineur à 11.25 heures. Réception à l'Hôtel de Ville vers 11.30 heures.

Garnich. – Adventsfeier mat Hobbyausstellung. D’Chorale Ste-Cécile GarnichDuelem invitéiert muer an d'Veräinshaus. Nom Apéritif an dem Mëttegiessen ass e gemittlechen Nomëtten bei flotter Musek. Lasauvage. – Fête de la Ste-Barbe. Lundi le cortège partira à 18.45 heures (153, rue Principale) pour une pose de gerbes au Monument aux Morts. A 19. 15 heures une messe sera célébrée à l’église SainteBarbe. La Minièresbunn part à 20.15 heures pour arriver à la galerie minière Doihl vers 20.30 heures pour une réception. Navette

dass die Zuwendungen für Kommissionen erhöht werden und das Layout des Gemeindeboten verändert wird. Christine Schweich meinte dazu, dass dann wohl auch das Gemeindelogo verändert werde, weil darin auch ein rotes „O“ vorhanden ist. Verschiedene Sichtweisen zur Machtübernahme nach den Wahlen Am Ende der Sitzung gab es noch Wortgefechte darüber, wie der Übergang zwischen der neuen und der alten Mehrheit stattgefunden hatte. Laut Darstellung der LSAP habe die CSV nicht den Kontakt gesucht, dies trotz mehrfacher Angebote der Sozialisten. Laut CSV, habe der neue Bürgermeister ein leeres Büro vorgefunden und ein Sekretariat, das „am Boden“ gewesen sei. Schweich warf Fürpass vor, noch vor seiner Amtsübernahme mit Beamten gesprochen zu haben und ihre Bitte dies zu unterlassen, ignoriert zu haben. Fürpass meinte, selbst bei so verschiedenen Persönlichkeiten wie Obama und Trump, habe Obama sich Zeit genommen um Trump einzuweisen. Dafür sei sich die LSAP in Monnerich zu schade gewesen. Wie bereits erwähnt, es war gestern frostig in Monnerich, nicht nur vor dem Rathaus.

NOTIZBLOCK SÜDEN

GARAGE KAUFMANN, DUDELANGE

VOTRE CONCESSIONNAIRE OPEL DEPUIS 45 ANS.

240, Rte de Luxembourg – 3515 Dudelange T. +352 51 82 82 – www.garagekaufmann.lu

gratuite entre Differdange (parking contournement) et Lasauvage avec départs à 17.45 et 18.15 heures et retours à 20.30 et 21.30 heures. Schëffleng. – Adventsmaart. D'Guiden a Scouten lueden an fir muer vun 14 bis 18 Auer an d'Veräinshaus (18, Rue de la Forêt). Zolwer. – Adventsconcert. Celobrium invitéiert fir muer um 17 Auer an d'Kiirch op „Junilate Deo“ mam Jugendchouer vum Escher Conservatoire, begleet vum Claude Clement a vum Philippe Clement un der Uergel.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.