Amtsblatt Innsbruck

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V.b.b.

derBmdes auptsM nnsbruek Erscheint einmal imMo 2.^K.jährlich. Eingelnummer so Nr. 12

Nathaus. 2 Klock links

15. Dezember 1937

3. Jahrgang

Innsbrucker Gemeinöetag S. Htzung am ^5- November Einiger Hindernisse wegen konnte diese Sitzung des Innsbrucker Gemeindetages nicht am ursprünglich vereinbarten Termin stattfinden. Der Herr Bürgermeister hat diese Sitzung daher auf den Dienstag, den 23. November 1937, um 5 Uhr nachmittags im Adlersaale anberaumt.

Eingangs der Sitzung, machte der Bürgermeister Mitteilung von einem Dankschreiben des heimischen Schriftstellers Hans Schrott-Fiechtl für die ihm zuerkannte monatliche Ehrengabe der Stadt Innsbruck. Anschließend nahm der Gemeindetag einen Bericht des Bürgermeisters über ein Abkommen mit der Gemeinde Hötting betreffend die Zuwendungen der Stadtgemeinde Innsbruck an die Gemeinde Hötting aus den im Rahmen der Winterhilfsaktion 1937/38 in Innsbruck aufgebrachten Spendeneingängen zur Kenntnis.

Verichlerstatter Bürgermeister Hranz Ascher 1. Der Gemeindetag beschließt über Antrag des Gemeinderates, für die Mitglieder der V.-F.-Werkes „Neues Leben" an den von der Stadtgemeinde betriebenen Eislaufplätzen die Saisonkarte von 3 12.— auf 3 10.— und die Dutzendkarten von 8 5.— auf 8 4.20 zu ermäßigen. Diese ermäßigten Karten sollen der Kanzlei des V.-F.Werkes „Neues Leben" zur Verfügung gestellt und dort an die Mitglieder ausgegeben werden. Die Einzelkarten sollen von den ermäßigten Dutzendkartenblocks ausgegeben werden, so daß auch für diese automatisch die Ermäßigung eintritt. Diese Ermäßigung entspricht einem rund 20vrozentigen Nachlaß. 2. Ueber Antrag des Gemeinderates beschließt der Gemeindetag die Bildung eines R e k l a m e b e i r a t e s mit folgender Zusammensetzung: ») ein höherer technischer Beamter der Magistratsabteilung V I (Vauamtj; d) der der Magistratsabteilung V I zugeteilte rechtskundige Verwaltungsbeamte oder dessen Vertreter:

ej der Obmann des Vauausfchuffes; ä) ein Vertreter der Denkmalschutzbehörde; sj ein Vertreter des Vereines für Heimatfchutz.

Ueber einen aus der Mitte des Gemeindetages gestellten Antrag wird noch beschlossen, diesem Reklamebeirat einen Vertreter der Kaufmannschaft i n der Person des Herrn Kommerzialrates Fritz Miller beizuziehen. 3. Gemäß Antrages des Finanzausschusses wird beschlossen, den für die Durchführung des Ideenwettbewerbes für das Doganaprojekt angeforderten Nachtragskredit von 8 2000.— zu bewilligen. 4. Ueber Antrag des Vauausschusses wird die nachträgliche Genehmigung des in der Prozeßsache der Stadtgemeinde Innsbruck gegen die Aktiengesellschaft für Bauwesen und die Oesterr. Bundesbahnen betreffend die Kanalverstopfung in der Ing.-Etzel-Straße zustandegekommenen Vergleiches beschlossen. (Zur Vornahme der dringenden Auswechslung des verstopften Straßenkanals hat der Gemeindetag bereits in der Sitzung vom 16. Oktober 1936 einen a. o. Kredit von 8 10.000— bewilligt.)

5. Auf Grund des Erlasses der Landeshauptmannschaft für T i r o l vom 12. November 1937. Zl. I—a—2006/3 und über Antrag des Finanzausschusses beschließt der Gemeindetag in Angelegenheit der Aufnahme eines Darlehens mit Bundesausfallshaftung bei der Sparkasse der Stadt Innsbruck zur Finanzierung der Kleinwohnungshäuser i n Pradl und zum Zwecke der Erfüllung der in dem zit. Erlasse genannten Bedingungen: „Die Stadtgemeinde Innsbruck verpflichtet sich, die Vetriebskreoite für die städt. Unternehmungen, und zwar städt. Schlacht- und Viehhof, städt. Gaswerk. Hallenbad und E W I in keinem wesentlich höheren Ausmatz in Anspruch zu nehmen, als dies mit dem Stichtag 20. Oktober 1937 dem Bundeskanzleramte bekanntgegeben wurde." 6. Zufolge Antrages des Bezirksschulrates InnsbruckStadt beschließt der Gemeindetag, bei der Landesregierung dringende Vorstellungen gegen die Einstellung der


.Amtsblatt Nr. 12 Veitragsleistung des Landes Z u m F r e m d s p r a c h e n u n t e r r i c h t an den städtischen H a u v t s c h u l e n gu erheben. Der Gemeindetag verweist darauf, daß die Wertigkeit der Hauptschulen durch den Verlust oieses Unterrichtes eine sehr wesentliche Einbuße erleidet. Er ersucht daher dringend, die bisherige Veitragsleistung des Landes auch weiterhin für das Schuljahr 1937/38 zu bewilligen. Für den Fall, als der bezügliche Beschluß der Landesregierung vom 29. Oktober 1937 aufrecht bleiben sollte, wird beschlossen, daß die Stadtgemeinde wenigstens für das Schuljahr 1937/38 den bereits eingeführten Fremdsprachenunterricht an den städtischen Hauptschulen weiterbetreibt und zur Bestreitung des sich ergebenden Mehraufwandes den im Entwurf zum Haushaltsplane für 1938 bisher für den Fremdsprachenunterricht vorgesehenen Kredit von 8 7520— um 8 12.340.— auf 8 19.868.— erhöht.

6. Der Gemeindetag bewilligt über Antrag des Finanzausschusses zur Fertigstellung verschiedener baulicher Arbeiten im städt. Pflegeheim einen Nachtragskredit von 8 1160.—. 7. Einem Antrage des Finanzausschusses folgend beschließt der Gemeindetag, den von der Direktion der Bundesoberrealschule angeforderten Nachtragskredit von 8 800.— zur Deckung der Kostenüberschreitung für die Anschaffung eines Umformers für das physikalische und chemische Kabinett zu bewilligen. 8. Gemäß Antrages des Bau- und Finanzausschusses beschließt der Gemeindetag, den vom Amte angeforderten a.o. Kredit von 8 7.500.— zur Deckung der Vetriebsauslagen der neu eröffneten Schuschniggschule in Pradl zu bewilligen.

Berichterstatter Staölrat Otto Thsnig

1. Ueber Antrag des Bauausschusses beschließt der Gemeindetag, für die Baureifmachung der beiden GrundVerichterstatter Vürgerm.-Stellvertreter Aöolf Matter pargellen 1090 und 1089/1 Kat. Gem. Wilten den erfor1. Auf Antrag des Gemeinderates wird beschlossen, den derlichen Kredit unter der Voraussetzung gu bewilligen, Spendern der von Bildhauer Gustinus Ambrosi hergestellten daß Baumeister I n g . Retter die Anliegerbeiträge für die Büste des Herrn Bürgermeisters Franz Fischer den Dank Herstellung der Wasserleitung im Ausmaße von rund der Ttadtgemeinde mit der Versicherung zum Ausdruck zu 50 Meter Straßenlänge (rund 8 1000.—) vor Inangriffbringen, daß die in die Obhut der Stadtgemeinde übernom- nahme der Arbeiten erlegt. Hiezu wird bemerkt, daß zur mene Büste stets den ihr gebührenden Ehrenplatz einnehmen Vaureifmachung einer Parzelle in der nächsten Umgebung und für ein ähnliches Bauvorhaben der Gemeindetag in wird. der Sitzung vom 20. April 1937 einen Kredit von 8 3800.— 2. Der Gemeindetag beschließt, der Heeresverwaltung genehmigt hat. Da dieses Bauvorhaben und damit auch für Erweiterungsbauten der Feldmarschall-Erzhergog- die Baureifmachung nicht zur Durchführung gekommen Eugen-Kaserne ein südlich und westlich an diese Kaserne ist, konnte dieser Kredit eingespart werden. Es wird angrenzendes Grundstück aus der Grundparzelle 1234/1, daher beschlossen, die Bedeckung für die vorgeschlagene Kat. Gem. Pradl, im Ausmatze von 6864 Quadratmeter Vaureifmachung in diesem eingesparten Kredite zu finum den Betrag von 8 10.000.— zu verkaufen. Dieser Be- den. trag entspricht ungefähr dem Ablösebetrage, den die T i 2. Ueber Beschluß des Bauausschusses wird in Ergänrolische Landeshypothekenanstalt für die Freistellung des zung der bereits in der Tagespresse erschienenen KundGrundes von dem im Grundbuche eingetragenen Pfand- machung wegen der Schneereinigung und Sandbestreuung rechte verlangt. der Gehwege beschlossen: 3. Der Gemeindetag bewilligt den vom Amte angefor„Um die rasche Durchführung der Schneereinigung bei eintretenderten Nachtragskredit von 8 518.55 für bauliche Einhal- den Schneefällen entsprechend vorbereiten zu können» ist es notwendig, daß die Anmeldungen bis spätestens 1. Dezember l. I . beim tung der Fischer-Speckbacherschule. Ttadtbauamte vorgenommen werden. Parteien, welche die Anmel4. Ueber Antrag des Finanzausschusses beschließt der dung erst nach diesem Termin vornehmen, müssen einen um 2N ProGemeindetag, dem städt. Kindergarten in der Leovold- zent erhöhten Tarif für die Reinigung und Sandbestreuung der Gehstraße die durch eine bisherige Mietpartei geräumten Lo- wege bezahlen." kale zur Behebung seiner Raumnot zur Verfügung zu An alle Hausbesitzer soll eine schriftliche Verständigung stellen. Der im Zusammenhange mit dieser Erweiterung hinausgehen, die auf vorstehenden Beschluß aufmerksam des Kindergartens vom Amte angeforderte a. o. Kredit macht. von 8 4400.— für bauliche Herstellungen und AnschafVerichterstatter 9 r . Alois Dberhammer fungen fowie für Personalaufwand wird jedoch im Hinblick auf die bedrängte Finanzlage der Stadt dermalen Ueber Antrag des Kulturausschusses wird die Verlänabgelehnt. gerung der Spielzeit der Exlbühne ab 26. September bis 5. Infolge Antrages des Finanzausschusses beschließt 3. Oktober 1937 im Innsbrucker Stadttheater nachträgder Gemeindetag, den vom Amte in Anspruch genomme- lich genehmigt. nen Nachtragskredit von 8 70.000— zur Post „Ständige An diesen öffentlichen Teil der Sitzung des GemeindeUnterstützungen" (Armenfond) für 1937 zu bewilligen. tages schloß sich eine vertrauliche Beratung, in der Gleichzeitig nimmt der Gemeindetag zur Kenntnis, daß unter anderem auch die ausgeschriebene Stelle des Baufür diesen Betrag eine teilweise Bedeckung in der Höhe direktors besetzt wurde. Darüber wird an anderer Stelle von 8 25.000.— aus Ersparungen gefunden werden kann. des Blattes berichtet.


Amtsblatt Nr. 12.

Vauamt öer tiroler tanöeshauptmannschaft. — Vrückenbau: 3ng. Gerlich — 3ng. fiack

Umbau öer lllühlauer Kettenbrücke Das Vundesministerium für Handel und Verkehr hat mit Erlatz vom 20. Juli 1937, I I . 70.146—2, den Entwurf für den Umbau der Mühlauer Kettenbrücke in Innsbruck, Km 2.0 der Salzburger Vundesstratze, im veranschlagten Kostenbetrag von 1,624.000 8 unter der Voraussetzung genehmigt, daß die lokalen Faktoren folgende Beiträge in barem leisten: 100.000 8 Stadtgemeinde Innsbruck 40.000 8 Gemeinde Mühlau 16.000 8 Lokalbahn Innsbruck — Hall Gleichzeitig wurde der Auftrag erteilt, den Bau der neuen Brücke öffentlich auszuschreiben. Durch diese Verfügung des Bundesministeriums für Handel und Verkehr fand zunächst die Frage eine Erledigung, ob, wie und wann der Umbau der Mühlauer Kettenbrücke erfolgen foll und daß die Mittel für diesen bedeutungsvollen Bau seitens des Bundes sichergestellt sind. Damit fanden aber auch die monatelangen Verhandlungen zwischen der Bundesverweltung und den Interessenten hinsichtlich der Veitragsleistungen eine für alle Teile annehmbare Erledigung und ebenso auch die in den Innsbrucker Tagesblättern aus verschiedenen Kreisen der Bevölkerung

Von Reg.-Oberbaurat Äng. Franz Gerlich

umstrittene Frage, ob die Zweckmäßigkeit der Errichtung der neuen Innbrücke an gleicher Stelle der bestehenden Kettenbrücke, somit unter gleichzeitiger Abtragung der Kettenbrücke, gegeben ist. Mühlauer Kettenbrücke: Was vorerst die Mühlauer Kettenbrücke anlangt, so wurde diese in den Jahren 1838—42 von der Tiroler Vaudirektion in Eigenregie nach dem Entwürfe und unter der Bauleitung des damaligen Adjunkten Duile mit einem Kostenbetrage von 206.000 Gulden errichtet. Die Kettenbrücke hat eine Spannweite von Turm zu Turm von 75.85 m, die Breite der ganzen Brücke beträgt 9.80 in, wovon 5.40 m auf die Fahrbahn und je 1.80 ui auf die beiderseitigen Gehwege entfallen. Die Fahrbahntafel ist mit 92 schmiedeeisernen Hängestangen von 10.4 om- Querschnittsfläche mittelst Bolzen an die beiden Ketten aufgehängt, deren Glieder aus je 7 Lamellen zusammengesetzt sind. Die Verankerung erfolgt durch gußeiserne Verankerungsplatten. Die Kettenbrücke wurde etwas oberhalb der vorher bestandenen hölzernen Saggenbrücke errichtet. Das Eisen stammt vom Pillersee und wurde in Ienbach verarbeitet, teilweise auch in Mühlau und Absam. Die beiden Ketten wiegen rund 56.000 Kilogramm.


.Amtsblatt N r . 12 Die Kettenbrücke stellte icherlich für die damalige Zeit ein Bauwerk dar, welches owohl in brückenbautechnifcher als auch in architektonischer Hinsicht die größte Achtung verdient. Von allen Kettenbrücken, die in den Jahren 1820 bis 1850 erbaut wurden, dürfte wohl die Mühlauer Kettendrücke die gefälligste und nach einer Zuschrift der damaligen Wiener Hofkanzlei aber auch die teuerste ihrer Art gewesen fein. Besondere Hervorhebung verdient die ungemein sorgfältige Bearbeitung der beiden Brückentürme, welche aus Nagelfluhquadern bestehen und welche der eigentlichen Kettenbrücke den wertvollen Rahmen verleihen. Leider wurde der landschaftliche Eindruck der Kettenbrücke durch die später in ihrer Nachbarschaft errichteten öffentlichen und privaten Bauten stark beeinträchtigt. Da die Kettenbrücke wegen ihres fast hundertjährigen Bestandes schon zu einem Wahrzeichen der Stadt Innsbruck geworden ist, so ist es begreiflich, daß sich weite Kreise der Bevölkerung nur schwer von ihr trennen können und daß sich auch der Verein für Heimatfchutz und Denkmalpflege für die Belassung der Kettenbrücke eingesetzt hat. Wenn sich die Bundesstratzenverwaltung trotz aller vorgebrachten Einwendungen dennoch zur Errichtung der neuen Innbrücke an Stelle der Kettenbrücke und Zur Abtragung der Kettenbrücke entschlossen hat, so waren für sie die nachstehenden Gründe maßgebend: Veranlassung des Umbaues: 1. Die Tragfähigkeit der Brücke wurde auf Grund von früheren statischen Untersuchungen auf 3000 Kilogramm herabgesetzt. Nun ist diese Lasteneinschränkung im Zuge einer Vundesstraße ersten Ranges, in welcher alle Brücken auf diefe Velastungskategorie umgebaut worden sind, auf die Dauer unhaltbar. Sie bildet aber zugleich auch eine große Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Namentlich dann, wenn zu besonderen Zeiten das Fahrverbot nicht eingehalten wird und werden kann. I n dieser Hinsicht mutz auf den Einsturz der Kettenbrücke in Mährisch Ostrau in den Neunzigerjahren hingewiesen werden, welcher beim Passieren einer Kavallerieabteilung erfolgte und 18 Tote zur Folge hatte. Tatsächlich wurden die stärker befahrenen Brücken dieser Art auch in den Neungigerjahren fast überall abgetragen und durch neue Tragwerke ersetzt. Ihre Schwingungen und Schwankungen unter den neuzeitlich rasch fahrenden Kraftfahrzeugen kann jeder Benutzer der Brücke selbst beobachten. Die Mühlauer Kettenbrücke ist über 90 Jahre alt. Ueber die Güte des damals verwendeten Eisens liegen keine Aufschlüsse vor. Vorgenommene Untersuchungen an Eisen älterer Tragwerke, unter anderem auch bei der Reichsbrücke in Wien, haben eine vollständige Versvrödung des Eisens erwiesen. Schon vor dem Kriege war man über den Zustand der Bolzen in den Kettengliedern beunruhigt und eine Ueberprüfung, bzw. Auswechslung war geplant. Infolge der Kriegsereignisse unterblieb diefe Arbeit. Der Bruch eines dieser 92 Bolzen müßte aber den vollständigen Einsturz der Brücke zur Folge haben. Es ist anzunehmen, daß die dauernden Schwingungen der Brücke nicht ohne schwere nachteilige Folgen im Material der Bolzen geblieben sind. Dasselbe gilt für die Verankerung der Brücke, die schon seit über 90 Jahren im wechselnden Wasserstand liegt. 2. Die beiden Brückentürme haben nur Fahrbahnbreiten von je 4.40 m und sind daher eingeleisig. Dazu kommt noch die Unübersichtlichkeit bei den Einfahrten, die ausgesprochene Verkehrsfallen bedeuten. Es ist für die Bundesstraßenverwaltung ein unmöglicher Zustand, dauernd innerhalb einer Bundesstraße ersten Ranges als internationale Durchzugsstrecke eine Brücke zu besitzen, die nur für Leichtfuhrwerke benutzbar ist und nur einspurig befahren werden kann. 3. Die Erhaltung der Kettenbrücke wird mit zunehmendem Alter immer kostspieliger. Eine im Jahre 1936 vorgenommene Ausbesserung kostete bereits 52.000 8, ohne daß die Tragfähigkeit vergrößert werden konnte. 4. Bekanntlich ist Innsbruck nicht hochwasserfrei. Durch die von der Innbauleitung bereits begonnenen Arbeiten für die Innregulierung zwifchen dem Löwenbaus und der Hun-

gerburgbahnstation wird ein hochwasserfreies Regulierungsprofil geschaffen werden, in das die Kettenbrücke 13 m weit hineinragen würde. Die Auswirkungen dieser Einengung können im Falle einer gewaltigen Elementarkatastrophe gar nicht ermessen werden. Der Entwurf für die neue Brücke sieht daher gleichzeitig eine starke Verbreiterung des I n n flusses und den Bau von neuen Ufermauern vor. 5. Dermalen wird der Schwerverkehr über den Hohen Weg und über die Innsbrucker Innbrücke umgeleitet. Der Bund hat den Hohen Weg im Jahre 1937 den Interesfenten Innsbruck und Hötting zur Erhaltung abgetreten. Er hat jedoch zur Erhaltung dieser Straße noch so lange beizutragen, bis der Umbau der Kettenbrücke erfolgt ist. Daher hat der Bund ein Interesse daran, den Umbau der Brücke sobald als möglich durchzuführen. Der Standpunkt vieler Kreise ist verständlich, der dahin geht, man soll die Kettenbrücke als Baudenkmal stehen lassen und die neue Brücke an einer anderen Stelle errichten. Dem steht gegenüber: Die Kettenbrücke liegt im Zuge der Salzburger Bundesstraße, die bei der Annasäule auf der Maria-Therefien-Stratze beginnt. Es müßten daher die Besitzverhältnisfe der Brücke als auch der Straße geändert werden, wenn der Bund an einer anderen Stelle eine Brücke errichten sollte. Nun dürfte es fraglich sein, ob die Stadt Innsbruck eine so altersschwache und kostspielige Brücke in die Erhaltung übernehmen würde. Da auch die Kettenbrücke nicht ein unbegrenztes Alter erreichen kann, müßte also gu irgend einer Zeit doch an dieser Stelle eine neue Brücke errichtet werden, da man sich eine Brücke an dieser Stelle wohl nicht mehr wegdenken kann. Es wurde davon gesprochen, der Bund möge den Hohen Weg ausbauen. Dies hätte aber die gesamte Einleitung des Verkehres über die Innsbrucker Innbrücke zur Folge, welche einem so großen Verkehr nicht gewachsen ist und außerdem würde alles durch die Altstadt fahren müssen, was auch nicht erwünscht ist. Der Hohe Weg wird trotz der Mühlauer Brücke als Umfahrungsstraße nach dem Westen für jene Reisenden weiter zu dienen haben, die keine Zeit in Innsbruck verlieren wollen. Auch eine von einer Seite vorgeschlagene Verlegung der neuen Brücke knapp neben der Eifenbahnbrücke, also in geradliniger Verlängerung der Ing.-Etzel-Stratze, kommt wegen der unmöglichen Auffahrtsverhältniffe auf der Mühlauer Seite und auch aus militärischen Gründen nicht in Frage. Hingegen dürfte in absehbarer Zeit eine neue Innbrücke zwischen der Ziegelei und der Schietzstätte entstehen, die Pradl und die Reichenau auf kürzerem Wege mit der Vundesstraße verbindet. Die Erbauung dieser Brücke wäre jetzt aber noch verfrüht, weil die Frage des endgültigen Flug Platzes und feine Größenverhältnisse sowie die Regulierung des verbauten Gebietes bei der Pradler Sillbrücke vorangehen müssen. Einen Auftrieb könnte diese Entwicklung aber erfahren, wenn man zunächst die abzutragende Lokalbahnbrücke als Notbrücke dorthin überstellen würde. Die Pradler Innbrücke ist bereits im Verbauungsvlan von Innsbruck enthalten. Sie wird später einen beträchtlichen Teil des Verkehrs übernehmen und durch die Reichenauer Straße, König-Laurin-Straße direkt in die Museumstraße einleiten. Ein Umbau der Pradler Sillbrücke und der Eisenbahnunterfahrt werden in diesem Zusammenhang erfolgen

müssen.

I m Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege wird befürchtet, daß nach Fertigstellung der neuen Brücke der ganze Lastenverkehr über den Rennweg und durch den Franziskanerbogen sich bewegen wird. Dies dürfte übertrieben sein. Von der Mühlauer Innbrücke führen nach Innsbruck drei Etraßenzüge auf dem rechten Innufer und der Hohe Weg am linken Innufer. Es wird unfchwer zu erwirken sein, daß die Boten, die jetzt in Hötting ihre Zentrale haben, am Hohen Weg bleiben. Die Lastwägen, die zum Bahnhof wollen, finden ihre Bahn durch die breite Erzherzog-Eugen-Stratze und außerdem besteht auch


Amtsblatt Nr. 12. die Absicht, die Falkstraße bis zur Museumstraße fortzusetzen. Bei festlichen Veranstaltungen am Rennweg ist eine Umleitung des Verkehrs jederzeit möglich. Aus diesen Erwägungen hat man sich entschlossen, die neue Brücke wieder beim Sanatorium zu errichten. Bei einer Bürgermeisterbesprechung am 27. Oktober 1936 im Innsbrucker Rathaus haben sich daher alle Interessenten für die Erbauung der neuen Brücke zwischen Innsbruck und Mühlau ausgesprochen und auch der Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege hat sich mit diesem Bau zustimmend besaßt. Für die Stadt Innsbruck hat die Errichtung der Brücke an der angegebenen Stelle noch die besondere Bedeutung, daß eine einwandfreie Verbindung mit Mühlau geschaffen wird, welche später einmal von großem Vorteil sein kann. Für lange Zeit wird die Mühlauer Innbrücke immer noch das Haupteinfahrtstor für Innsbruck bleiben, da doch alle großen Ausfahrtsstraßen (Rennweg, Kaiferjägerstrahe, Falksiraße, Claudiastraße, Erzherzog-Eugen Straße) nach Osten bei dieser Brücke auslaufen und die Entwicklung der Stadt Innsbruck in dieser Richtung erfolgt ist. Entwurf für die neue Brücke: Der Entwurf für die neue Brücke sieht eine eiserne Vollwandträgerbrücke mit Fahrbahn oben und mit zwei Flußpfeilern vor. Sie wird zwischen der Lokalbahnbrücke und der noch bestehenden Kettenbrücke den I n n in schräger Richtung übersetzen. Das rechte Widerlager wird zur Hälfte noch in den rechten Brückenkopf der Kettenbrücke zu liegen kommen. Die neue Brücke wird eine lichte Weite zwifchen den Widerlagern von 102 m und eine Breite zwischen den Geländern von 16 in erhalten, wovon 10 in auf die Fahrbahn und je 3 in auf die beiderseitigen Gehwege entfallen. Das Geleise der Lokalbahn wird auf die neue Brücke verlegt werden, und zwar auf der rechten Fahrbahnfeite, weil das Geleise auch vor und nach der Brücke rechtsseitig gelegen ist. Bei der größten Breite der Straßenbahnwagen von 2.20 in bleiben für den Straßenverkehr noch drei Wagenspuren zur Verfügung. Auf die Brücke wird weiter verlegt werden: Die Wasserleitung der Stadt Innsbruck, und zwar zwei Rohre mit je 500 nun Durchmesser, die Gasleitung, ferner die Kabelleitungen für Starkstrom und Schwachstrom und die Fernkabel. Die Flußpfeiler werden mit eisernen Spundwänden auf eine Tiefe von 3.50 in unter Flußsohle gegründet werden. Außerdem sind in jedem Fundament noch 30 Stück Piloten von 4 in Länge vorgesehen. Die Pfeiler erhalten eine Verkleidung mit Granitsteinen aus dem Oetztal, während für die Widerlager die Nagelfluhsteine der Kettenbrücke Verwendung finden werden. Die neue Brücke wird so gestellt sein, daß die Einfahrt sowohl vom Rennweg als auch von der Falkstraße übersichtlich sein wird. Zur Verbesserung der Richtungsverhältnisse wird das vorspringende Eck der Gartenmauer beim Sanatorium um 6 in zurückgesetzt werden. Am linken Ufer wurden die Häufer der Lokalbahn, der Geschwister Prantl, Dinkhauser und der Frau Prantl bereits eingelöst, während das Haus Kapaunig umgebaut werden wird. Dadurch wird es möglich sein, sowohl die Bundesstraße in Mühlau auf 12 in und famt den Gehwegen auf insgesamt 18 in zu verbreitern und eine neue Auffahrtsstratze nach Mühlau mit nur 5 A Steigung zu errichten. Die letztere Maßnahme ist insbesondere für Mühlau und auch für den Innsbrucker Ausflugsverkehr von großer Bedeutung. Zum Badgasthaus wird noch eine Zweigstraße mit 12 ^ Steigung führen. Die Breite der Mühlauer Auffahrtsstraße wird 10 in betragen, und zwar 7 in für die Fahrbahn und 3 in für den Gehweg. Das Badgasthaus wird also nicht mehr auf der Anton-Rauch Straße liegen. Sein geräumiger Vorplatz wird von zwei Richtungen her auf Seitenstraßen zu erreichen sein. Der Weg vom Deutschen Heim wird auch auf diesen Vorplatz und nicht mehr im rechten Winkel in die Anton-Rauch Straße einmünden. Auch die Steilheit des unteren Teiles wird gemildert werden. I m Räume zwischen der Anton-Rauch-Straße und der Bundesstraße, also dort, wo heute die Schmiede steht, wird

die Postverwaltung ein neues Postgebäude für den eigenen Bedarf und für die Bundespolizei in Mühlau errichten, wodurch der etwa 22 ui breite Brückenvorvlatz wieder geschlossen werden wird. Auch auf der Innsbrucker Seite wird die Auffahrtsstraße zur Brücke eine Hebung erfordern. Die Hebung wird sich bis zum Panorama einerseits und bis zur Lokalbahnhaltestelle bei der Kirche erstrecken. Die Rampe wird nur eine Steigung von 2 ^ erhalten, während die Brücke vollständig waagrecht sein wird. Städtebaulich wird sich ein vollständig neues Bild ergeben. Dadurch, daß die neue Brücke von der Hungerburgbrücke stark abschwenkt, wird die letztere nicht so störend sein, als wenn die beiden Brücken parallel laufen würden. Da auch die Lokalbahnbrücke abgetragen werden wird, wird der Raum überhaupt viel freier sein. Auf der Mühlauer Seite wurde der Obstanger beim Dollinger eingelöst. Dieser Platz wird zunächst als Werksplatz für den Brückenbau dienen, fpäter wird eine kleine Parkanlage mit einem Trinkbrunnen und mit Ruheplätzen angelegt werden. Es wird demnach die Einfahrt von Mühlau in die Brücke vollkommen sichtfrei erhalten bleiben. Wiederverwendung der Lokalbahnbrücke: Während die Brückenketten der Kettenbrücke nicht mehr verwendbar sind, kann die Lokalbahnbrücke bei der Ziegelei unterhalb der Eisenbahnbrücke wieder aufgestellt werden und als Notbrücke so lange bestehen bleiben, bis die Verhältnisse für eine endgültige Brücke reif geworden sind. Durch Anbringung von beidseitigen Gehwegen kann diese Brücke einspurig für alle Lastwagen, ferner für Kraft- und Radfahrer und Fußgeher benutzbar gemacht werden. Diese Notbrücke wird zwangsläufig den Ausbau der Zufahrtsstraßen und die Bautätigkeit Pradl—Reichenau beeinflussen, so daß in etwa 10 bis 20 Jahren auch die Voraussetzungen für die Errichtung einer Hauptbrücke erfüllt fein werden, namentlich dann, wenn auch die Regulierung bei der Pradler Sillbrücke vollzogen fein wird. Die Wasserrechts- und Enteignungsverhandlungen für die Mühlauer Innbrücke fanden in der Zeit vom 7. bis 11. Juni l. I . statt. Das Enteignungserkenntnis der Landeshauptmannschaft vom 9. Juli 1937, Va ZI. 1435/7, ist bereits in Rechtskraft erwachsen, da von keiner Seite eine Berufung erfolgt ist. Beitragsleistungen der Interessenten: Inzwischen wurde auch das Uebereinkommen zwifchen der Landeshauptmannschaft und den Gemeinden Innsbruck, Mühlau und der Lokalbahn Innsbruck—Hall hinsichtlich der Veitragsleistung abgeschlossen, wonach sich die Gemeinde Innsbruck verpflichtet, zum Bau der Brücke den Beitrag in barem von 100.000 8, die Gemeinde Mühlau von 40.000 8 und die Lokalbahn von 16.000 8 zu zahlen. Außerdem hat die Stadt Innsbruck noch folgende Beiträge zu übernehmen, und zwar: 1. Die Kosten für die Verlegung des Lokalbahngeleises auf den Brückenrampen und auf der Brücke in jenen Strecken, wo die Lokalbahn bisher auf bahneigenem Grund gefahren ist. 2. Die Kosten für die Verlegung der Wasserleitung im Bereiche der Bundesstraße in Mühlau und auf der Innsbrucker Brückenrampe sowie von der Lokalbahnbrücke auf die neue Innbrücke. 3. Die Kosten für die Umlegung der Leitungen für Gas und Strom. Weiter beabsichtigt die Stadt Innsbruck nach Maßgabe ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit eine Verbreiterung des Rennweges von der Hungerburg bis zum Löwenhaus auf eigene Kosten vorzunehmen. 4. Zur Erhaltung der Brücke, und zwar für das Tragwerk, für die Widerlager und Pfeiler und für die Rampenmauer wird die Stadt Innsbruck 10 Prozent und die Lokalbahn 5 Prozent der Kosten beitragen. 5. Die Beleuchtung der Brücke erfolgt zu gleichen Teilen von der Stadt Innsbruck und der Gemeinde Mühlau. Die Stadt Innsbruck hat sich verpflichtet, die Beitragsleistung in vier Jahresraten, die Gemeinde Mühlau in drei Jahresraten, beginnend vom Jahre 1937, abzustatten.


.Amtsblatt N r . 12 Bauvergebung: Auf Grund der öffentlichen Vauausschreibung hat das Bundesministerium für Handel und Verkehr bisher folgende Arbeiten vergeben, und zwar:

den die beiden Flutzpfeiler errichtet, sodann das linke Widerlager fundiert. I m März wird gwifchen der Kettenbrücke und der Hungerburgbrücke aus dem Holz der Kettenbrücke eine Notbrücke von 4.50 m Fahrbahnbreite mit 2 Gehwegen 1. Die Lieferungen und Arbeiten für den Unterbau der Brücke samt den zugehörigen Straßen- und Uferbauten, jedoch ohne die von je 1.25 m Breite erbaut und die Brückenketten abgetraAsphaltierungsarbeiten, einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus gen werden. Während dieser Zeit müssen die Fußgeher über den Firmen: Ing. Innerebner und Mayer, Ing. Mayreder, Kraus u. die Lokalbahnbrücke gehen, der übrige Verkehr wird über Co., Wayh-Freytag A. G. und Meinong Ges. m. b. H., Ing. Verger, den Hohen Weg abgeleitet werden. Nach Fertigstellung der Innsbruck, und Gregor Sollerer, Kundl, zu dem Anbotsvoranschlag Notbrücke werden die beiden Brückentürme abgetragen wervon 774.349.30 8, den und aus den Steinen die beiden Widerlager erbaut wer2. die Lieferung der Gneis- und Granitsteine an die Arbeitsge- den. I m Sommer werden die Mühlauer Auffahrtsstraße meinschaft, bestehend aus der Gemeinde Langenfeld, Max Linser, und sonstige Nebenarbeiten an den Brückenrampen hergeInnsbruck, und Anton Renger, Anif, um die Anbotsvoranschlagsstellt werden. Die Aufstellung des Stahltragwerkes wird fumme von 74.186,86 8, Anfang Oktober 1938 beginnen und bis Ende des Jahres 3. die Asphaltierungsarbeiten auf der Brücke an die Afphalt- fertig sein. I m Frühjahr 1939 erfolgt die Betonierung der unternehmung Anton Krenn, Innsbruck, um den Betrag von Fahrbahndecke auf der Brücke, die Verlegung aller Leitun25.129,— 8, gen für Wasser, Gas und Strom. Bis Ende Mai werden Die Herstellung des Stahltragwerkes und der Notbrücke ist noch auch die Asphaltierungsarbeiten beendet, die Notbrücke nicht vergeben. und die Lokalbahnbrücke abgetragen sein, so daß der ganze Bauprogramm: M i t den Bauarbeiten wurde am 15. No- Bau etwa Ende Juni 1939 fix und fertig gestellt sein wird, vember l. I . begonnen. Für die Durchführung der Arbeiten was für die Stadt Innsbruck wegen der Siebenhundertjahrist ungefähr folgendes Programm vorgesehen: Zuerst wer- feier wichtig ist.

Mitteilungen öes Tiroler Künstlerbunöes Als Vertreter der Landesregierung eröffnete am 13. November 1937 Landesrat Dr. Skorpil die Herbstausstellung der Tiroler Künstlergruppe „Waage" im Ausstellungsraum des Taxishofes. Die von starkem Idealismus getragenen Worte des Landeskunstreferenten bei der Eröffnung und sein Aufruf an die nicht schaffenden Kunstverehrer, für die Schaffenden einzutreten, fanden diesmal erfreulichen Widerhall in der Öffentlichkeit. Die vielfach vortrefflichen Werke diefer stets lebensstarken kleinen Künstlervereinigung wurden von der Innsbrucker Bevölkerung sehr beachtet; dies bewies der auffallend zahlreiche Besuch dieser Ausstellung.

I m Rundsaal des Ferdinandeum fand auch in der Zeit vom 2. bis 18. November 1937 eine Ausstellung von Werken der beiden heimischen Maler Prof. Köberl und Prof. Degn statt. Auch diese Ausstellung zweier vortrefflicher Aquarellisten wies einen starken Besuch auf.

Die umfangreichen Vorarbeiten zum „Künstlerfest 1938" sind in vollem Gange. Den Ehrenschutz haben Herr Bürgermeister Franz Fischer und Herr Landeskunstreferent Landesrat Dr. Robert Ekoroil übernommen.

Vas Innsbrucker Maötarchw Kustos Kaspar Hchwarz

Htaötkunüliche Beitrage zum Amtsblatt Ser Lanöeshauptstaüt Innsbruck

zu Hilfsarbeiten im Mufeum heranzuziehen. Da auch der damalige Vorstand, Hofrat Prof. R. v. Wieser, dafür war, kam also Schwarz im Jahre 1901 als provisorischer KustosAm 27. November 1937 verschied unerwartet der langjäh- Adjunkt mit halbtägiger Arbeitszeit an das Ferdinandeum, rige Kustos am Landesmuseum Ferdinandeum, Kaspar wo er hauptsächlich bei der Ordnung, Aufstellung, RegistrieSchwarz, eine stadtbekannte Persönlichkeit. Da der Ver- rung und Katalogisierung der Bibliothek Verwendung fand. storbene vom Jahre 1907 bis zum Jahre 1922 mit der Ord- Nebenbei beschäftigte ihn Prof. Ludwig Schönach bei der nung des Stadtarchives betraut war und mehrere seiner Ver- Herstellung der Abschriften tirolischer Urkunden und besonöffentlichungen die Geschichte Innsbrucks betrafen, fallen ders der ältesten, landesfürstlichen Raitbücher. auch an diefer Stelle seine Verdienste um die Erforschung der Um die Fahrhundertwende war das Stadtarchiv vom erStadtgeschichte kurz gewürdigt werden. sten Stock des Stadtturmes, wo es in den Räumen der Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts war Kaspar Leihbibliothek fast ungesichert und teilweise auch ungeordSchwarz, der seine Absicht, Theologie zu studieren und als net aufgestellt war. vom Stadtarchiv-Registranten Ludwig Mitglied des Deutschen Ritterordens Archivar in dessen Zen- Böhm unter der Mithilfe von Alt-Kustos Fischnaler in das tralordensarchiv in Wien zu werden, aufgegeben hatte, nach neue Rathaus übersiedelt worden, wo es allerdings wieder Innsbruck gekommen, wo er alsbald durch eine Reihe von nur eine ,.recht notdürftige Unterkunft" fand. Da in der Zeitungsaufsätzen über Fragen zur tirolischen Geschichte und Folgezeit einerseits K. Fischnaler immer mehr mit Arbeiten Kunstgeschichte, nicht zuletzt feiner engeren Heimat, des im Museum belastet wurde, anderseits Schwarz auch für Vintschgaues. die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Alt-Kustos die zweite Hälfte des Tages eine Befchäftigung suchte, machte Konrad Fischnaler, der in liebenswürdiger Weise aus dem ersterer dem Bürgermeister Wilhelm Greil den Vorschlag, Schatze seiner Erinnerungen wertvolle Angaben für diefe Schwarz mit der Ordnung des Stadtarchives zu betrauen. Zeilen machte, wußte sogar noch anzugeben, daß es gerade I m Jahre 1905 war dem Ferdinandeum von dem Wiener ein Aufsatz über den in Meran (1635) gestorbenen Maler Antiquar Kende ein größerer Aktenbestand zum Kaufe anChristoph Helfenrieder („Tiroler Stimmen". 1898, Nr. 89) geboten worden, der seinerzeit zum Stadtarchiv gehört hatte. war, der ihn auf den Gedanken brachte, den jungen Schwarz Mit Gemeinderatsbeschlutz vom 21. September 1905 wurden


Amtsblatt Nr. 12. diese Akten um den Preis von 1356 Kronen zurückgekauft. Da schon zu deren Wiedereinordnung ein Fachmann wünschenswert war, beschloß der Gemeinderat am 21. Dezember 1906. Schwarz mit der Ordnung des Stadtarchives ab 1. März 1907 zu betrauen. Ueber die Zeit vom 1. März bis 31. Dezember 1907 legte Schwarz dann einen ausführlichen Tätigkeitsbericht vor, der auszugsweise in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 26. März 1908 veröffentlicht wurde. Aus diesem Bericht (Original im Stadtarchiv) geht hervor, daß Schwarz vorerst einmal die neu erworbenen Bestände, nämlich 15 Faszikel mit etwa 7500 Akten, sichtete und sie dann der alten, dem Pusch'en Archivkatalog entsprechenden Ordnung nach einreihte. Dadurch wurde „das bereits sehr lükkenhaft gewordene städtische Archiv wenigstens in seinem Aktenbestande wesentlich ergänzt." Dann ging Schwarz an „eine Lichtung der vorhandenen Handschriften", die er zwecks einer guten Uebersicht und leichterer Benützbarkeit „ganz neu nach sachlichen Prinzipien in innerlich zusammenhängender Reihenfolge" aufstellte. Schwarz führt 17 große Abteilungen als bereits neu aufgestellt an, so z. B. 272 Bände Kammer-Rechnungen von 1508 bis 1831. 198 Bände Ratsprotokolle von 1527 bis 1784. 310 Bände Spitals-Rechnungen von 1517 bis 1871 usw. Bemerkenswert sind die Angaben über die Heranziehung des Stadtarchives zu Forschungszwecken. Schwarz nennt nur 6 Benutzer, darunter den Schriftsteller Adalbert Sikora (Künste fachen), den Statthalterei-Kommissär Karl v. Inama (Familiengeschichte) und Hofrat Prof. R. v. Wieser. Schriftlich erledigt wurden Anfragen zur Familiengeschichte der Walcher, UmHäuser und Heidenberger. Der Stadtmagistrat verlangte Auskünfte über das Kapuzinerkloster, ein Fresko am alten Rathaus, den Namen der Mandelsbergerstraße und die Geschichte des Zeughauses, für die sich jedoch keinerlei Quellenmaterial vorfand. Schließlich wurde die Bürgermeister-Reihe seit 1600 für das Adreßbuch zufammengestellt. Nebenbei machte sich schon damals Schwarz fleißig Notizen über alle tirolischen Künstler, eine Arbeit, die er bis in feine letzten Lebenstage fortführte. Der Eifer, mit dem Schwarz an die Ordnung des Stadtarchives gegangen war, erfuhr leider allzubald dadurch eine beträchtliche Einschränkung, daß er nunmehr ganztägig im Museum beschäftigt wurde, wo er am 10. Juni 1911 seine definitive Anstellung als Adjunkt erhielt. Nach der im Juli 1912 erfolgten Pensionierung des bereits, krankheitshalber beurlaubten Kustos Fischnaler wurde K. Schwarz einstimmig vom Museums-Ausschuß zum Kustos gewählt. Da der Umfang der Aufgaben und Arbeiten eines Kustos sich überdies von Jahr zu Jahr vergrößerte, konnte sich Schwarz seither den Arbeiten im Stadtarchiv begreiflicherweise nur mehr in beschränktem Matze widmen. Anschließend bleibt nun noch der Veröffentlichungen zu gedenken, die Kaspar Schwarz über Fragen der Stadtgeschichte geschaffen hat. Vier Zeitungsaufsätze entstammen bereits dem Jahre 1898, und zwar: „Ioh. Georg Dominik Grasmair" (Tiroler Stimmen, Nr. 99), „Das Erdbeben des Jahres 1670 in den Städten Innsbruck und Hall" (Nr. 183), „Das Denkmal Erzherzogs Maximilian des Deutschmeisters in der Pfarrkirche zu Innsbruck" (Nr. 274) und „Schicksale des Werkes Zollers i Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck" (Tiroler Bote, Seite 1726 ff.) I n der letztgenannten Arbeit schildert Schwarz in drei Fortsetzungen die vielen „Schikanen und Zensuren", welche Zollers Werk „zu erleiden hatte, bis endlich das Manuskript des zweiten Bandes nach sechsjährigem Verbleib in allen möglichen Kanzleien der Presse übergeben werden konnte". I m Jahre 1902 widmete Schwarz zwei Aufsätze dem Volksdichter Karl v. Lutterotti (Innsbrucker Nachrichten, Nr. 148 und 177). I n den 1904 erschienenen Beiträgen zur Rechtsgeschichte Tirols veröffentlichte Schwarz eine Arbeit über „Die Hofpfalzgrafenwürde der juridischen Fakultät Innsbruck". Am 2. Juni 1906 beschrieb Schwarz in den „Innsbrucker Nachrichten" die Spitzenausstellung im Ferdinandeum. I m Jubeljahre 1909 gab Schwarz in der „Offiziellen Festzeitung — Tiroler Jahrhundertfeier 1809—1909"

ein Stück der Pusch'en Chronik unter dem Titel „Die äußeren Ereignisse des Jahres 1809 in Innsbruck und Umgebung bis Mitte April" in mehreren Fortsetzungen heraus. Deshalb nahm er auch noch letzthin an der in diesen Seiten erscheinenden Veröffentlichung des ersten Bandes der Pusch'en Chronik regen Anteil und suchte als wertvolle Ergänzung dazu aus einem vielleicht nur ihm bekannten Bestände die tagebuchartigen Aufzeichnungen des Burgverwalters Philipp Makart hervor, die seinerzeit behandelt werden sollen. Anschließend an einen Artikel der „Innsbrucker Nachrichten" vom 22. Februar 1919 über „Die Ambraser Sammlung" legte Schwarz in einem weiteren, betitelt „Zur Geschichte der Ambraser Sammlung", vom 15. März die bezüglich der Sammlung bestehenden Rechtsverhältnisse klar und empfahl, „mit weiteren Ansprüchen des Landes Tirol auf die Ambraser Sammlung" zu warten, „bis die politische Stellung Tirols entschieden ist." Wie diese Ausführungen zeigen, hat der „Vintschger" Kaspar Schwarz seiner zweiten Heimat, der Stadt Innsbruck, die ihm noch über den Tod hinaus zur Herberge wird, abgesehen von allen jenen zahlreichen Veröffentlichungen, an deren Zustandekommen er mehr oder weniger mit Rat und Tat beteiligt war, auch selbst manches wertvolle Tteinchen zum großen Mosaik ihrer Geschichte beigetragen. Ein ehrendes Andenken wird ihm dafür gewiß sein! Karl S c h a d e l b a u e r .

Arbeitslosenstanö im Htaötgebiete Innsbruck am )o. November 1557 Insgesamt vorgemerkt sind:

Männer 1796 Frauen 1019 Zusammen: 2815

Hieoon sind unterstützt:

Männer 1505 Frauen 792 Zusammen: 2297

Die 2815 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf die einzelnen Verussklassen wie folgt: Männer Frauen Zufam. 11 3 8 1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei) 2. Bergbau und Ealinenwesen 52 5 47 3. Stein-, Ton- und Glasindustrie 608 1 607 4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe 5. Wasserkraft- und Elektrizitäts-W. 110 110 6. Metallindustrie 85 — 85 7. Holzindustrie, Tapezierergewerbe 7 — 7 8. Leder- und Häuteindustrie 72 59 13 9. Textilindustrie 94 56 38 10. Bekleidungsindustrie 4 3 1 11. Papierindustrie 35 9 26 12. Graphische Industrie 1 1 — 13. Chemische Industrie 143 19 124 14. Nahrungs- und Genußmittelindustrie 706 523 183 15. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe 159 86 73 16. Handel 158 3 155 17. Transport und Verkehr 6 — 6 18. Bank- und Versicherungswesen 56 26 30 19. Körperpflege und Reinigungswesen 16 10 6 20. Heilkunde und Gesundheitswesen 21. Lehr-, Bildungs-, Kunst- und Unter26 7 19 haltungsberufe 22. Rechtsberatungsberufe (Advokaten, 3 3 Notare usw.) 1 — 1 23. Öffentlicher Dienst 24 24 — 24. Haushaltungsberufe 25. I n verschiedenen Industriezweigen vor184 438 254 kommende Berufe Summe:

1796

1019

2815

I m Vergleich zum Stande der Arbeitslosen am 31. Oktober 1937 ergibt sich eine Zunahme um 261 Personen.


s.

Gewerbe Nachweis der im Monat November 1937 durchgeführten Gewerbelöschungen Beckert Anna, Pfarrgasse 1, verkfl. Buchbindergewerbe, 26. 11. 1912, I I . 40.041,- Daler Rudolf. Anichstraße 9. Gemischte Kramerei mit Svezereiwaren und Viktualien, 9. 12. 1880, Zl. 9553- Deimer Iosefine, Roseggerstraße 34. Mafchinstrickerei, 8. 7. 1931, I I . 12.220; Frischauf Jakob, Kirchgasse 14, Gemischtwarenhandel, 6. 3. 1909, ZI. 11.449; Geliert Heinrich, Maria-Theresien-Strahe 29. Handel ohne Beschränkung, 31. 1. 1917, Zl. 658; Geliert Heinrich, MariaTheresien-Straße 29, Agentur und Kommissionshandel, 2. 3. 1906, Zl. 9169; Haidacher Johanna, Pfarrgasse 8, Wohnungs- und Zimmervermittlung, 30. 4. 1927, Zl. 13.030; Haller Rudolf, Ing.-EtzelStraße, Viaduktbogen 158—162, Erzeugung von Obstmost, 11. 3. 1936, Zl. 3901; Hampl Thomas, Leopoldstraße 25, Uhrmachergewerbe, 30. 7. 1919, Zl. 17.635; Hatzl Rosa. Marktplatz, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren mit Ausschluß der im § 38 GO. aufgeführten Artikel, 14. 10. 1919, ZI. 24.416; „Franz Hruschka Witwe" (Offene Handelsgesellschaft), Andreas-Hofer-Straße 40, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren mit Ausschluß der im § 38. Abf. 5 GO., aufgeführten Artikel, 12. 6. 1934, Zl. 7914; „Franz Hruschka Witwe" (Off. Handelsgesellschaft), Andreas-Hofer-Straße 40, Erzeugung von Wermutwein, Rum, Likören und Branntwein auf kaltem Wege, 12. 6. 1934, Zl. 4519; Jury Nikolaus, Erzherzog-Eugen-Straße (Baracke), Autolohnfuhrgewerbe, 21. 6. 1920, ZI. 13.990; Kurz Bernhard, Leopoldstraße 5, Tifchlergewerbe, 17. 7. 1919, Zl. 18.566; Lener Josef, Liebeneggstraße 2, Raseur- und Friseurgewerbe, 30. 7. 1934, Zl. 10.295; Mieke Josef, Pembaurstraße 27, Natur- und Kunstblumen sowie Pflanzen einschl. der Blumenbinderei, 23. 3. 1920. Zl. 6893; Mittermayr Josef, Stadt. Schlachthof, Darmwäscherei, 16. 3. 1928, Zl. 5163; Moser Karl. Amthorstraße 18, Handel mit kunstgewerblichen Gegenständen, 22.2. 1937, Zl. 2932; Nußbaumer Anna. Kiosk Amraser Straße—Ecke Lindengasse, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren mit Ausschluß der im § 38. Abf. 5 GO., aufgeführten Artikel. 15. 12. 1926. Zl. 23.988; Oberkofler Georg. Innstratze 27, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38. Abs. 5 GO., aufgeführten Artikel. 25. 11. 1936. ZI. 15.729/32; Purtfcheller Rudolf, Heiliggeiststraße 11, Autolohnfuhrgewerbe, 22. 4. 1926, Zl. 5467; Schmid Julius, Wilhelm-GreilStraße 12, Kommissionswarenhandel, 30. 1. 1931. Zl. 1853; Schmid Julius, Wilhelm-Greil-Straße 12, Agenturgewerbe, 30. 1. 1931. Zl. 1854; Schwab Ludwig, Innrain 26. Vuchbindergewerbe, 18.11.1922, ZI. 18.618; Schwab Ludwig. Mariahilf 20, Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren, 30. 5. 1912. Zl. 14.769; Schwab Ludwig. Mariahilf 18, Erzeugung von Schuhcreme, 27. 11. 1916, Zl. 28.550; Silberstein Jenny, Karmelitergasse 8. Handel mit Briefmarken, jedoch mit Ausschluß der in Geltung stehenden inländischen Marken, 2. 4. 1921, Zl. 6903; Vorhauser Josef. Pradler Straße 69. FeilenHauergewerbe, 3. 4. 1908, Zl. 16.046; Wagenhofer Hermine, Iahnstraße 18, Gemifchtwarenhandel, 11. 3. 1937. ZI. 3446; Walter Johann, Leopoldstraße 17 und zweite Vetriebsstätte Riefengasse 3, Fleischhauer- und Selchergewerbe, 1. 8. 1933, Zl. 8812; Zanderigo Angelo. Kapuzinergasse 34. Glasergewerbe, 14. 4. 1931, ZI. 4159.

Verzeichnis über die im Monat November 1937 ausgestellten Gewerbe» scheine, bzw. Konzessionsdekrete Bauer Anna, geb. Vossenig, Handel mit Landesprodukten, Michael-Gaismayr-Etraße 9, 9. 11. 1937, Zl. 15.235; Vrugger Jakob, Schottergewinnung. Feldstraße, 9. 11. 1937, Zl. 14.996; Frischauf Adolf, Gemischtmarenhandel, Kirchgasse 12. 10. 11. 1937, Zl. 15.310; Geliert Viktor, Handel ohne Beschränkung, Maria-Theresien-Straße _29/II, 3. 11. 1937, Zl. 14.783; Gottardi Alfons. Essigerzeugung. ^Heiliggeiststraße 10. 4. 11. 1937, ZI. 14.885; Haidacher Martha, Wohnungs- und Zimmervermittlung, Pfarrgasse 8, 4. 11. 1937, Zahl 14.844; „Hofer-Erhart", offene Handelsgesellschaft, Erzeugung chemisch-technischer Baustoffe (Lugato, Trepini und Kirota), Feldstraße Nr. 5, 19. 11. 1937, Zl. 15.770; Junker Robert, Viehhandel, Leovold-

.A«t«bl»ttNr.12 straße 31, 9. 11. 1937, Zl. 15.236; Kaldinazzi Josef, SchaufensterDekorateurgewerbe, Müllerstraße 47, 17. 11. 1937, Zl. 15.659; Katzbauer Vinzenz, Handel mit Toilette- und Parfumeriewaren sowie Frifeurbedarfsartikeln, Maria-Theresien-Straße 44, 17. 11. 1937, Zl. 15.672; Kneringer Fridolina, Handel gem. §1a. Abs. 1, Abschn.d, Pkt. 36 GO., einschl. gebr. geist. Getränke, Wermutwein, Muskateller, Essigessenz u. Fruchtsäften, Andreas-Hofer-Straße 40, 18. 11. 1937, ZI. 15.598; Kneringer Fridolina, Erzeugung von Wermutwein, Muskateller, Rum, Likören und Branntwein auf kaltem Wege, fowie von Fruchtsäften und Essigessenz. Andreas-Hofer-Straße 40, 18. 11. 1937, Zl. 15.597; Lardschneider Klara, geb. Daler, Handel mit Zuckerwaren, Bäckereien, Schokoladen. Kanditen, kandierten Früchten, gebrannten geistigen Getränken und Galanteriewaren, Anichstraße 9, 8. 11. 1937, Zl. 14.999; Mayer Jakob. Erzeugung von Aspik, Mayonnaise, Gabelbissen, Sandwiches und kalten Platten aus gekauften Lebensmitteln und deren Absatz an Gewerbetreibende, jedoch unter Ausschluß an Sitz- und Stehgäste, Eveckbacherstraße 6. 26. 11. 1937. Zl. 16.016; Mieke Hermine, Handel mit Natur- und Kunstblumen sowie Pflanzen, Amthorstraße 27, 4.11.1937. Zl. 14.906; Mofer Karl, Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren. Innstraße 41, 4. 11. 1937, Zl. 14.854; Reiter Rudolf. Betrieb einer fahrbaren Kreisfäge mit Holzzerkleinerung, in der Ausübung beschränkt auf das Stadtgebiet Innsbruck, Innstraße 91, 6.11.1937. Zl. 15.013; Rieb Johann, Raseur- und Frifeurgewerbe, Liebeneggstraße 2, 18. 11. 1937. Zl. 15717; Sailer Josef. Radizierte Wirtsgerechtsame. Adamgasse 8, 19. 11. 1937. Zl. 14.743; Schmid Gustav. Baumeistergewerbe. Adamgasse 23, Zl. la—2670/2 Ldshptmsch. für Tirol; Schneider Herta, Handel mit Herren- und Damenwäsche, Manufakturwaren, Strümpfen. Schneiderzugehör. Wolle und Vaumwollwaren, Innstraße 27, 18. 11. 1937, Zl. 15.570; Stenico Alfred. Handel mit Elektrowaren, Fahrrädern, Maschinen. Rundfunkgeräten und Musikinstrumenten sowie deren Bestandteilen und Zubehör, Innstraße 59. 8. 11. 1937. ZI. 15.089; Streicher Alfred, Handel mit gebrauchten Kraftfahrzeugen aller Art sowie Altmetallen. Südbahnstraße 16, 23. 11. 1937, Zl. 15.929; Stromberger Walter. Kunststopferei, Andreas-Hofer-Straße 17, 18. 11. 1937, ZI. 15.702; Warwitz Frieda, Handel gem. § la, Abs. 1, Abschn. d, Pkt. 36 GO., einschließlich Flaschenbier und Kaffeeersatzmittel (i. S. der Artikeloerordnung v. 26. 10. 1934), Kiosk Amraser Straße—Ecke Lindengasse, 30. 11. 1937, Zl. 16.137; Zettinig Josef. Vuchbindergewerbe, Pfarrgasse 1, 24. 11. 1937. Zl. 10.467.

Mpenöienausschreibung I m Jahre 1938 werden von der Stadtgemeinde Innsbruck an 20 arme Hochschüler Iahresstipendien von je 8 100.— verliehen. Für eine Veteilung kommen in Betracht in Innsbruck heimatsberechtigte Bewerber vaterländischer Gesinnung, welche selbst und deren unterhaltspflichtige Angehörige mittellos sind und welche durch Zeugnisse oder Bestätigungen der besuchten Hochschule einen entsprechenden Studienfortgang nachweisen können. Stipendienwerber, die im ersten Semester des Hochschulstudiums stehen, haben auch das Reifezeugnis oder eine beglaubigte Abschrift hievon beizubringen. Männliche Hochschüler in vorgeschrittenen Semestern genießen bei Zuteilung der Stipendien den Vorzug. Gesuche um Verleihung eines Stipendiums sind unter Anschluß aller zum Nachweis der Erfüllung der Verleihungserfordernisse notwendigen Belege — Mittellosigkeitszeugnisse müssen jüngeren Datums sein — bis 31. Dezember 1937 beim städtischen Wohlfahrtsamte, Innsbruck, Vurggraben Nr. 3/II, einzubringen. Verspätet einlangende oder unvollständig belegte Gesuche werden nicht berücksichtigt. Innsbruck, am 14. Dezember 1937. Der Bürgermeister:

Franz Fischer.


A»t«bl»ttNi.12.

straßenberZeichnis öer Lanöeshauptstaöt Innsbruck Bemerkung: I n Spalte 1 sind alle Straßen, Plätze oder andere öffentliche Verkehrsflächen, nach Anfangsbuchstaben geordnet, angeführt. Spalte 2 gibt die ungefähre Lage der Verkehrsflächen im Ortsbild, bzw. in den einzelnen Stadtbezirken an. Spalte 3 gibt die beiderseitige Begrenzung des Straßenzuges an. >)

Bezeichnung (neu und alt)

2)

Lage im Ortsbezirk

Adamgasse Adolf-Pichler-Platz (alt Karl-Ludwig-Platz) Amraser Straße Amthorstratze Andreas-Hofer-Ttraße Angerzellgasse Anichstratze Anzengruberftratze Vadgasse Biickerbühelgaffe Beethovenstratze Berg Ifel und Berg-Isel-Weg

Stadt Südost bis Wilten Nordost Stadt West Stadt Ost bis Pradl Südost Pradl Ost Wilten Nordsüd Innere Stadt Stadt West Pradl Südwest . Altstadt Linkes Innufer Sachen Nordost Wilten Süd

Bienerstratze Vismarckplatz Blasius-Hueber-Ttraße ^ Bozner Platz Vrennerstraße Brixner Straße Brucknerstraße Vruder-Willram-Stratze Vrückenplatzl Vrunecker Straße Bürgerstraße Burgenlandstraße Burggraben Claudiastraße Colingafse Conradstraße Cranachstratze ^ DefreMerstratze Dr.-Glatz-Straße Dr.-Ing.-Riehl-Straße Dollfußplatz Dreiheiligenftraße Dürerstraße » Egger-Lienz-Ttraße Elisabethstraße Erlerstraße Erzherzog-Eugen-Straße Erzherzog-Ferdinand-Ufer

Saggen Süd Wilten Nord Stadt West Stadt Ost Wilten Südwest Stadt Ost Saggen Ost Pradl Ost Pradl Nord Stadt Ost Stadt Südwest Pradl Süd Stadt Mitte Eaggen Ost Stadt West Saggen Nord Pradl Südost Pradl Mitte Pradl Süd Wilten Südwest Stadt Mitte Stadt Ost Pradl Ost Pradl Nord bis Ost Wilten West Saggen West Stadt Saggen Nordost Saggen Nord

Falkstraße Fallbachgasfe Fallmerayerstratze Feldstraße Fifchergaffe (Fischerstratze) Frauenanger Freisingstraße Friedhofallee

Saggen Linkes Innufer Stadt West Wilten West Wilten West Wilten Süd Wilten West Wilten West

Egerdachstratze

! B l a s i u s H u e b e r : geb. 1. Febr. 1735 zu Oberperfuß. Schüler und Mitarbeiter des berühmten Kartographen Peter Anich. 2 L u k a s C r a n a c h : geb. 1472, berühmter Maler und Freund Luthers, weilte mit Kurfürst Ioh. Friedrich von Sachsen in der Gefangenschaft zu Augsburg und Innsbruck (seit 31. Oktober

5)

Begrenzung

Vozner Platz — Mentlgasse Colinstraße — Stainerstraße Hauptfrachtenbahnhof — Amraser Stadtgrenze Pradler Straße — Reichenau Maximilianstraße — Egger-Lienz-Ttraße Museumstraße — Universitätsstraße Maria-Theresien-Etraße — Innrain Hunoldstraße — Rofeggerstraße Herzog-Otto-Straße — Pfarrgasse St. Nikolausgasse — Fallbachgasse Erzherzog-Eugen-Str. — Grundstück d. Barmh. Schw. Gebiet zwischen Klostergasse, Sillfluß, Berg-Isel-Südseite, Hohlweg und Vrennerstraße Kaiserjägerstraße — Sillfluß (Pembaurbrücke) südlich der Salurner Straße Innrain — Universitätsbrücke — Höttinger Au Wilh.-Greil-Str. — Adamgasse Gebiet südl. u. westl. d. Berg Isel (Forts. Leopoldstr.) Vozner Platz — Südtiroler Platz Hugo-Wolf-Straße — Beethovenstraß"e Amraser Straße — Kranewitterstratze Sillfluß, am Beginn der Pradler Straße Museumstraße — Südtiroler Platz Innrain — Maximilianstraße Amraser Straße — Sillufer Maria-Theresien-Straße — Universitätsstraße Ing.-Etzel-Straße — Hindenburgplatz Adolf-Pichler-PIatz — Bürgerstraße Hindenburgplatz — Sennstraße Dr.-Glatz-Straße gegen Westen führend Leipziger Platz — Gabelsbergerstraße Amraser Straße — Burgenlandstraße Egger-Lienz-Straße — Karwendelstraße Uniuersitätsstraße — Herrengasse Sillkanal (Sillfluß) — Zeughausgasse Landseestraße — Reichenau Pradler Straße — Amraser Stadtgrenze Neuhauserstraße — Fürstenweg Kaiserjägerstraße — Hindenburgplatz Museumstraße — Meraner Straße Falkstraße — Eindrücke Rennweg längs des Innflusses vom Löwenhaus — Hungerburgbahn Kochstraße — Erzherzog-Eugen-Straße Innstraße — Väckerbühelgasse — Bienergasse Colingasse — Maximilianstrahe Neuhauferstraße — Westbahnhof-Heizhaus Leopoldstraße — Friedhofstraße Neurauthgasse — Leopoldstraße Peter-Mayr-Straße — Friedhofstraße Innrain — Echövfstraße

1551), wo er in dem Hause, wo jetzt das Magistratsgebäude steht, wohnte. Von ihm stammt das Mariahilfbild in der Pfarrkirche. » A l b r e c h t D ü r e r : geb. 1471 zu Nürnberg, einer der größten deutschen Maler, zeichnete gelegentlich seiner Durchreisen eine Stadtansicht von Innsbruck und die Burg.


.A«t«blattNi.12 l)

Bezeichnung (neu und alt)

3)

Lage im Ortsbezirk

Friedhofstraße Fürstenweg (oberer) Fuggergasfe Gabelsbergerstraße Gänsbacherftraße Gaswerkstraße General-Eecher-Stratze Gilmstraße Glasmalereistratze Goethestraße Gratzmayrstraße Grillparzerstraße Gumpftraße Gutenbergstraße Hans-Tachs-Ttratze ^ Haspingerftraße Hauptfrachtenbahnhof Handnplatz Haymongasfe Heiliggeiststraße Herrengasse Herzog-Friedrich-Straße Herzog-Otto-Ttratze Herzog-Sigmund-Ufer Hindenburgplatz

Wilten West Wilten West Stadt Südost Pradl Ost Saggen Nordwest Pradl West Pradl Nord Stadt Wilten Nord Saggen Ost Wilten Süd Stadt Ost Pradl Ost Eaggen Nordost Pradl Ost Wilten West Stadt Ost Saggen Nordost Wilten Süd Wilten Nordost Stadt Nord Altstadt Altstadt Stadt Nordwest Saggen

Hörmannstraße Hottinger Gaffe Hofgaffe Hohlweg Holzhammerftratze Hugo-Wolf-Ttraße °

Pradl West Linkes Innufer Altstadt

Hunoldstratze Ing.-Etzel-Stratze Innallee Innerkoflerstraße Innrain Innftraße Iahnstratze Iohann-Ttrautz-Straße Iofef-Hirn-Stratze Kärntner Straße Kaifer-Franz-Iofeph-Ttrahe Kaiferjiigerstraße (ehem. Saggengasse) Kaifer-Iofef-Stratze

Kaiferfchützenplatz Kapuzinergasse Karl-Kapferer-Ttratze Karl-Tchönherr-Stratze Karmelitergaffe Karwendelstraße Kaufmannftraße Kernftockstratze « Kiebachgafse Kirchgaffe Kirschentalgaffe Klostergasfe Knollerstraße

Kochftratze Köldererstraße ' < ter um °

Wilten Süd Wilten West Saugen Nordost Pradl West Stadt Ost Linkes Innufer Wilten West Stadt Nordwest Linkes Innufer Stadt Ost Pradl Südost Stadt Nordwest Pradl Nordost Saggen Ost Saugen Stadt West Wilten Stadt Nordost Saggen Südwest Saggen West Wilten Nordost Wilten Südwest Pradl Südost Pradl Ost Stadtmitte Linkes Innufer Linkes Innufer Wilten Südost Pradl West Saggen Südwest Pradl Ost

H a n s S a c h s : geb. 1494 zu Nürnberg, Schuhmacher, Dichund Meistersinger, weilte wahrscheinlich auch zu Schwaz, wo 1530 eine Meisterfingerschule bestand. H u g o W o l f : 1860—1903. Liederkomponist.

3)

Begrenzung

Schöpfstraße — Egger-Lienz-Straße Egger-Lienz-Straße — Völser Straße Maria-Theresien-Stratze — Wilhelm-Greil-Straße Egerdachstraße — Gumpstraße Kaiserjägerstraße — Claudiastraße Leipziger Platz — Pradler Straße Kärntner Straße — Reichenauer Straße Wilh.-Greil-Straße — Erlerstraße Mazimilianstratze — Müllerstraße Bienerstratze — Schillerstrahe Leopoldstraße — Karmelitergasfe Dreiheiligenstratze — Iahnstratze Amraser Straße — Reichenau Conradstraße — Raimundstraße Kranewitterstraße — Dürerstratze Speckbacherstraße — Peter-Manr-Straße Amraser Straße — Bundesbahn-Schuppen Erzherzcg-Eugen-Etraße — Hugo-Wolf-Straße Leopoldstraße — Brennerftraße Leopoldstraße — Sterzinger Straße Herzog-Otto-Straße — Rennweg Herzog-Otto-Straße — Burggraben Herzog-Friedrich-Straße — Rennweg Innbrücke — Universitätsbrücke Mündung: Claudiaftraße — Elisabethstr. — Conradstraße — Kaifer-Franz-Ioseph-Str. u. Schillerstraße Hunoldstraße — Amraser Straße Innstraße — Schneeburggasse, Gemeinde Hötting Pfarrgasse — Dollfußplatz Brennerstraße — Berg-Ifel-Auffahrt Völserstrahe — Innerkoflerstraße Haydnplatz — Brucknerstraße Amraser Straße — Anzengruberftraße Museumstraße — Innfluß, beiderseits der Bahnbögen Walther-Platz — entlang des Innflusses Innrain (Friedhofallee) — Holzhammerftraße Herzog-Friedrich-Straße — Völser Straße Hottinger Gasse — Hoher Weg (Gemeinde Mühlau) Dreiheiligenstraße — Zeughausgasse

Kaufmannstratze — Wiesengasse Innrain — Herzog-Sigmund-Ufer Brückenplatzl — General-Eccher-Straße, längs des Sillflusses Hindenburgplatz — Erzherzog-Eugen-Straße Universitätsstraße — Rennweg Anichstraße — Maximilianstraße Leopoldstraße — Einmündung Fischergasse Kaiserjägerstraße — Erzherzog-Eugen-Stratze Rennweg — Kaiserjägerstraße Rennweg — Kaiferjägerstratze Mentlgasse — Neurauthgasse Egger-Lienz-Stratze — Fürstenweg Amraser Straße — Eillufer Vruder-Willram-Straße — Amrafer Grenzstraße

Herzog-Friedrich-Straße — Schlossergasse Innstraße — Fallbachgasse Mariahilfstraße — Schneeburggasse (Hotting) Leopoldstraße — Sillfluß Hörmannstraße — Anzengruberstraße Kaiserjägerstraße — Falkstraße Pacherstraße — Burgenlandstraße « O t t o k a r K e r n stock: 1848—1928. Priester und Nationaldichter. ' J ö r g K ö l d e r e r : Innsbrucker Hofmaler und -Baumeister (ca. 1480 bis ca. 1540). I m Weiler Hof bei Inzing geboren, kam


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N«t«bl«ttNl.12. 1)

Bezeichnung (neu und alt)

2)

Lage im Ortsbezirk

3)

Begrenzung

Museumstraße — Dreiheiligenstraße Gaswerkstraße, beiderseits der Defreggerstraße Kranewitterstraße — Gumvostraße Kapuzinergasse — Iahnstratze Lindengasse ostwärts bis Reichenau Reichenauer Straße — Egerdachstraße Gumpstraße — Kranewitterstraße Amthorstraße — Gumvpstraße Amraser Straße — Gaswerkstr. — Rapoldipark — Defreggerstratze Triumphpforte — Pastorstraße Wilten Wilten Südost Leopoldstraße — Karmelitergasse Wilten Nord Maximilianstrahe — Müllerstraße Pradl Gumpstraße — Kranewitterstraße Pradl Nordost Mitterhoferstraße — Kravoglstraße Pradl Nordost Reichenauer Stratze — Lutterottistraße Wilten Südwest Völser Straße — Fürstenweg Linkes Innufer Höttinger Gasse — Höttinger Etadtgrenze Stadtmitte Burg- und Marktgraben — Triumphpforte Stadtmitte Innrain — Maria-Theresien-Straße Saggen Nordost Erzherzcg-Eugen-Straße — Innflutz Stadt Süd — Wilten Nord Maria-Theresien-Straße — Peter-Manr-Etraße Stadt Ost Museumstraße — Brixner Straße Wilten Ost Leopoldstrahe — Südbahnstraße Stadt Südost Maria-Theresien-Straße — Wilh.-Greil-Straße Wilten Nord Templstraße — Adamgasse Pradl Ost Koflerstraße — Landseestraße Pradl Nordost Reichenauer Straße — Renkstraße Eaggen Nordost Schillerstraße — Erzherzcg-Eugen-Straße Wilten Nordwest Leopoldstraße — Friedhofstraße Stadt Ost Vurggraben — Rhombergfabrik Wilten Süd Fischergasse — Tiwag, Umspann-Werk. Willen Südost Leopoldstraße — Karmelitergasse Wilten Südwest Holzhammerstraße — Mandelsbergerstraße Pradl Südost Amraser Straße — Sportplatz an der Sill Wilten Süd Neuhauserstraße — Leopoldstraße Wilten Ost Liebeneggstraße — Pechegarten Pradl Nordost Kärntner Straße — Amthorstraße Amthorstraße — Egerdachstraße Pradl Ost Wilten Süd Maximilianstraße — Fischergasse Pradl Ost Vruder-Willram-Stratze — Grenzstraße (Amras) Altstadt Hofgasse — Psarrplatz Altstadt Pfarrgasse Pradl Brückenplatzl — Amraser Straße Stadt Nordw. - Wilten Nordw Universitätsbrücke — Mittenwalder Bahnbrücke Pradl Südwest Anzengruberstraße — Pacherstraße Saggen Nordost Gutenbergstraße — Hugo-Wolf-Etraße ' Pradl West Gaswerkstraße — Körnerstraße — Defreggerstr. — Leipziger Platz Stadt West Innrain — Prügelbau-Ufer Pradl Ost Oestlich des geschlossenen Stadtbereiches Pradl Nordost Vrückenplatzl — Flugplatz Pradl Nordost Pembaurstraße — Mitterhoferstraße Stadt Nord Dollfutzplatz — Hungerburgbahn

Konig-Laurin-Stratze (bisher Rhombergallee)^ Stadt Ost Körnerstratze Pradl West Koslerstratze Pradl Ost Stadt Ost Kohlstattgaffe Kranewitterstratze Pradl Ost Kravoglstrahe » Pradl Nordost Landfeestratze Pradl Ost Pradl Ost Langstraße Pradl West Leipziger Platz Leopoldstrahe Liebeneggftratze Lieberstratze (ehem. Bankstraße) " Lindengasse Lutterottistratze Maderspergerstratze Mandelsbergerstratze Mariahilfstratze Maria-Theresien-Ttratze Marktgraben Matthias-Schmid-Stratze " Mazimilianstrahe Meinhardstratze Mentlgasse Meraner Ttrahe Michael-Gaismayr-Stratze Mittererstratze Mitterhoferstrahe Mozartstratze Müllerstratze Museumstratze Neuhauserstratze NeurautlWasse Noldinstrahe Pacherftratze '2 Pastorstratze (verlängerte Feldstratze) " Pechestratze Pembaurstratze Pestalozzistrahe Peter-Mayr-Strahe Petzoldstrahe Pfarrgasse Pfarrplatz Pradler Stratze Prügelbau-User Purtfchellerftratze Raimundstratze Rapoldipark Rechenstratze Reichenau Reichenauer Stratze (zum Flugplatz) Rennstratze " Rennweg

Jörg Kölderer noch sehr jung an den Hof Maximilians nach Innsbruck, wo er im Jahre 1497 erstmals erwähnt wird. Schon im folgenden Jahre erscheint er als Hofmaler. Er arbeitete am Goldenen Dachl und am Wappenturm, illustrierte Bücher, wie das Iagdund Fischerei-Buch Maximilians, machte kartographische Aufnahmen von Burgen und Befestigungen und beteiligte sich auch an der Ausführung des Grabmales Kaiser Maximilians. Er wurde im Jahre 1537 vom Schlage gerührt und war 1540 bereits tot. « K ö n i g L a u r i n : Südtiroler Eagengestalt, König des Schiern- und Rosengartengebietes. » J o h a n n K r a v o g l : geb. 1823 zu Lana, gest. 1889 in Brixen, Erfinder des Elektromotors.

"> Dr. A u g u s t L i e b e r : 1847—1918, Arzt und Dichter. " M a t t h i a s S c h m i d : geb. 1835 in Paznaun, gest. 1923 in Müncken, Maler. !' M i c h a e l Pache r, geb. ca. 1440 in Bruneck, gest. 1498, berühmter Maler. ^ L u d w i g P a s t o r , Frh. v. Campersfelden: geb. 1854 zu Aachen, wurde 1886 Professor der Geschichte zu Innsbruck, seit 1921 österreichischer Gesandter am Vatikan. Verfasser der großen Papstgeschichte. liegt an der Südseite der Wiltener Pfarrkirche begraben. " A n t o n R e n k : geb. 1871 in Innsbruck, gest. 1906 ebendort, Dichter.


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.Amtsblatt Nr. 12 Bezeichnung (neu und alt)

2)

Lage im Ortsbezirk

Resselstraße ^ Richard-Wagner-Straße Riesengasse Rilkestraße »° Roseggerstratze Rudolf-Greinz-Ttratze Ealurner Straße Saggen-Ufer St. Vartlmä St.-Nikolaus-Gasfe Tchidlachstraße Tchießangergasfe Schillerstraße Schlachthofgass« Schlossergaffe Schmerlingstraße Tchmiogaffe Schmuckgafse Schöpfstraße Schretterstraße Schubertstraße Schullernstraße Schumannstraße Tchwindstraße " Seilergafse Sennstraße Tiebererstraße Tieglanger

Pradl Südwest Saggen Nord Altstadt Mitte Pradl Ost Pradl Südwest Pradl Südost Stadt Cüd — Mitten Nord Saggen Nordost Wilten Südost Linkes Innufer Wilten Ost Linkes Innufer Saggen Saggen Nordost Altstadt Stadt Südwest Pradl Nord Pradl Nord Wilten Pradl Oft Saggen Nordost ! Pradl Südost Saggen Nord Pradl Ost Altstadt Saggen Nord Saggen Wilten West

Tillhöfe Till-Ufer Sonnenburgftraße Speckbacherstraße Ttafflerstraße Etainerftratze Tterzinger Straße Etifterstraße Ttiftgasse Straße der Tuoetendeutschen Südbahnstraße Tüdtiroler Platz

Pradl Südwest Pradl Südwest Wilten Südwest Wilten Südwest Wilten Südwest Stadt Wilten Nordost Saggen Nordost Altstadt Stadt Oft Wilten Ost Stadt Ost

Templftraße Tfchurtfchentalerstraße Universitätsstratze Verdroßplatz Viktor-Dankl-Ttraße Viller Verg Völser Straße

Wilten Saggen West Stadt Nordost Saggen Nordost Saggen Nordost Pradl Süd Wilten West

Waltherpark Weinhartstratze (ehem. Fabrikstraße) Welfergasfe Weiherburggasse Wiefengafse Wilhelm-Greil-Stratze Wittenberg (mit Mentlberg-Siedlung)

Linkes Innufer Stadt Ost Stadt Südost Linkes Innufer Pradl Süd Stadt Oft Wilten Südwest bis West

Iamenhofftraße " Zeughausgaffe

Pradl Südwest Stadt Ost Wilten West

Iollerstraße

J o s e f N e s s e l : 1793—1857. Erfinder der Schifffchraube. R a i n e r M a r i a R i l k e : 1875—1926, Dichter. M o r i t z v o n S c h w i n d : 1804—1871. Maler.

3)

Begrenzung

Pacherstraße — Burgenlandstraße Kaiserjägerstraße — Falkstratze Herzog-Friedrich-Straße — Stiftgasse Gumpstraße — Dürerstraße Amraser Straße — Burgenland-Straße Amraser Straße — Kranewitterstraße Sterzinger Straße — Triumvhp^orte Kettenbrücke — Eisenbahnbrücke Gebiet hinter Stift Wilten am Sillfluß Innstraße — Kirchgasse Leopoldstraße — Karmelitergasse Höttinger Au — Innfluß Hindenburgvlatz — Ing.-Etzel-Etraße Ing.-Etzel-Straße — Matthias-Schmid-Straße Herzog-Friedrich-Straße — Seilergasse Fallmerayerstraße — Bürgerstraße Vrückenplatzl u. Pradler Str. — slldw. am Sillflutz Eingang Egerdachstraße — Reichenauer Straße Templstraße — Innerkoflerstraße Kranewitterstraße — Gumpstraße Schillerstratze — Erzherzcg-Eugen-Straße Vurgenlandstraße — Kaufmannstraße Rennweg — Richard-Wagner-Stratze Kranewitterstraße — Dürerstraße Herzog-Friedrich-Straße — Marktgraben Conradstraße — Verdroßplatz Kaiserjägerstratze — Ing.-Etzel-Straße Außerhalb Gasthof Peterbrünnl zwischen Völser Konkurrenzstraße u. Innfluß beiderseits der Arlbergbahn Am Sillufer (verlängerte Hunoldstratze) Anzengruberstraße — Wiesengasse Fifcheraasse — Egger-Lienz-Straße Mar.imilianstraße — Fischergasse Neuhauserstraße westwärts (Zollerstraße) Marktgraben — Adolf-Pichler-Platz Südtiroler Platz — Heiliggeiststraße Veethooenstraße — Ing.-Etzel-Straße Hofgasse — Herzog-Friedrich-Stratze Unwersitätsstraße — Mufeumftraße Heiliggeiststraße — Liebeneggstraße Vrixner Straße — Brunecker Straße — Ealurner Straße — Sterzinger Straße Müllerftraße — Fifchergasse Rennweg — Kaiserjägerstraße Dollfußplatz — Sillkanal Sennstraße — Raimundstraße — Gutenbergstraße Erzherzog-Eugen-Straße — Brucknerstratze Entlang der Straße nach Igls—Vill Innrain (verlängert) — (Arlbergbahnkreuzung) Fürstenweg Zwischen Innstraße und Innfluß Museumstraße — Dreiheiligenftraße Maria-Theresien-Stratze — Adamgasse Fallbachgasse — zum Schloß Weiherburg Eillfluß — Amraser Straße (Stadtgrenze) Museumstraße — Salurner Straße Gebiet südlich der Arlbergbahn am Abhänge des Natterer Mittelgebirges bis Geroldsbach Sillhöfe bis Fürstenweg Ing.-Etzel-Stratze — Dreiheiligenstraße Fischergasse — Egger-Lienz-Straße

« D r . L u d w i g Z a m e n h o f : 1859—1933, Warfchauer Augenarzt, Erfinder der Esperantosprache.


Amtsblatt Nr. 12_

Vie neue Rauchfanglehrerorönung in Innsbruck Die im nachstehenden wiedergegebene Rauchfangkehrerord nung für Innsbruck wird, soweit sie im Grunde des § 29/1 des Stadtrechtes erlassen wurde, hiemit als ortspolizeiliche Vorschrift verlautbart: §1 Alle Feuerstätten mit den dazugehörigen Rauchrohren, alle Rauchfänge und sonstigen Leitungen für Rauch und Abgase sind Gegenstände der notwendigen Reinigung (Kehrung). §2 Die Reinigung der im § 1 genannten Anlagen darf nicht durch die Parteien (Hauseigentümer, Betriebsinhaber und Wohnparteien) selbst, sondern nur durch befugte Rauchfangkehrer vorgenommen werden. Wenn aber mit der Reinigung von Kachelöfen, Sparherden und dergleichen Hafnerarbeiten verbunden sind, so steht dieselbe den befugten Hafnern zu. §3 Der Vezirksrauchfangkehrer ist in feinem Bezirke allein zur Berufsausübung berechtigt und verpflichtet. Die Parteien dürfen sich daher zur Reinigung der im § 1 angeführten Anlagen nur des zuständigen Bezirksrauchfangkehrers bedienen. §4 Wenn sich der Rauchfangkehrer bei einer Partei zu Reinigungsarbeiten in dem hiezu festgesetzten Zeitpunkte einfindet, ist die Reinigung unverweigerlich, sofern er sie für notwendig findet, vornehmen zu lassen. Die Verhinderung des Rauchfangkehrers an der Feststellung, ob die Reinigung notwendig ist (H. B. auch durch Abwesenheit) ist der Verweigerung derselben gleichzuhalten. Dem Rauchfangkehrer obliegt die Pflicht, sein Erscheinen zu einer bestimmten Tageszeit wenigstens einen Tag vorher den Parteien anzusagen oder im vorhinein mit dem Hauseigentümer (Betriebsinhaber) einen bestimmten Kehrtag und die Zeiteinteilung an diesem zu vereinbaren. Diese Kehrtage sind in Miethäusern vom Hauseigentümer durch Anschlag kundzumachen. §5 Der Reinigung sind, selbstverständlich im Benützungsfalle zu unterziehen: I. Rauchfänge: li) Alle 14 Tage: Rauchfänge aller Größen für anhaltende oder stark rußende Feuerungen (z. B. großer gewerblicher Anlagen). b) Alle Monate: Enge (russische) Rauchfänge und BastardKamine. o) Alle zwei Monate: Schliefbare Rauchfänge. I I . Feuerstätten und ihre Rauchrohre: a) Alle 14 Tage: Feuerstätten für anhaltende oder stark rußende Feuerungen (z. V. großer gewerblicher Anlagen), d) Alle Monate: Küchenherde, Vorsatz- und Sägespänöfen fowie Feuerstätten, die nicht unter Punkt a) fallen, o) Alle zwei Monate während der Heizzeit (tunlichst Dezember, Februar, April): Etagen- und Zentralheizungsanlagen, Zimmeröfen mit starker Rußbildung, ä) Am Ende der Heizzeit (April—Mai): Zimmer- und Dauerbrandöfen jeder Art und Größe, soweit sie nicht in den Punkten d) und «) aufgezählt sind. Die Bestimmungen zu la) und Ha) gelten nur insoweit, als nicht vom Stadtmagistrate als Gewerbebehörde über die Reinigung bestimmter gewerblicher Betriebsanlagen besondere Vorschriften erlassen werden. I m übrigen kann die Feuerbeschaukommission im Einvernehmen mit dem zuständigen Bezirksrauchfangkehrer aus-

13 nahmsweise, wenn sie es für notwendig erachtet, eine Verkürzung der Kehrfristen festfetzen. Kommt hierüber eine Einigung nicht zustande, so entscheidet der Stadtmagistrat als Bezirksverwaltungsbehörde endgültig. Unbenutzte Rauchfänge sind alljährlich wenigstens einmal, jedenfalls aber vor ihrer Wiederbenützung zu überprüfen und abzuziehen. Bei Neu- und Umbauten find sämtliche im § 1 bezeichneten Anlagen auf ihre einwandfreie Reinigungsmöglichkeit und sachgemäße Ausführung vom zuständigen Bezirksrauchfangkehrer zu untersuchen. I n jedem einzelnen Falle hat er dem Stadtmagistrat über das Ergebnis der Untersuchung einen schriftlichen Befund auszustellen. §6 Der Rauchfangkehrer ist verpflichtet, jede bei einer Partei vorgenommene Reinigung, fowie die hiefür erhaltene Iahlung in das Rauchfangkehrerbüchel einzutragen. Jede Partei muß im Besitze eines solchen fein: sie erhält es um den einheitlich festgesetzten Preis vom zuständigen Bezirksrauchfangkehrer ausgefolgt und nimmt es bei Wohnungswechsel mit. Die Parteien sind weiter verpflichtet, die Feuerbeschaukommission in das Rauchfangkehrerbüchel Einsicht nehmen zu lassen. I n demselben hat der Leiter der Feuerbeschaukommission eine allenfalls festgesetzte Kürzung der Kehrfrist (§ 5) anzumerken. Die Parteien sind verhalten, die Kaminputztürchen am Dachboden und in den Kellerräumen jederzeit vollkommen frei zugänglich und unverstellt zu halten. Sie dürfen durch Unberufene nicht geöffnet werden. Der Hauseigentümer hat nach vollzogener Reinigung für die Fortschaffung des Rußes auf dem Dachboden und in den Kellern zu forgen. Feuergefährliche oder leicht brennbare Sachen dürfen in der Nähe von Feuerstätten nicht aufbewahrt werden,- beim Ausleeren und Verwahren der oft glühenden Afche ist die größte Vorsicht zu beobachten. §8 Der Rauchfangkehrer hat vorgefundene Gebrechen sofort den beteiligten Parteien zur Abstellung bekanntzugeben. Werden sie binnen angemessener Frist nicht behoben oder ist Gefahr im Verzüge, so hat er unverzüglich die Meldung an den Stadtmagistrat zu erstatten. Die gleiche Meldepflicht fällt dem Rauchfangkehrer bei jeder wahrgenommenen Nichtbeachtung der vorstehenden Anordnungen seitens der Parteien zu. §9 Der Rauchfangkehrer hat darauf zu achten, daß durch seine Tätigkeit die übliche Benützung der Feuerstätten fo wenig als möglich behindert wird und vermeidbare Belästigungen unterbleiben. Er darf daher auch nur Gehilfen verwenden, die vollkommen verläßlich und für die ihnen zugewiesene Arbeit, sowie für den Verkehr mit den Parteien geeignet sind. Lehrlinge dürfen nur unter seiner oder eines Gehilfen Aufsicht und Anleitung arbeiten. §10 Uebertretungen dieser Vorschrift durch die Parteien werden, sofern sie nicht der Ahndung nach dem Strafgesetze unterliegen, vom Stadtmagistrate gemäß § 29/1 des Stadtrechtes an Geld bis zu 8 200.— oder mit Arrest bis zu 2 Wochen bestraft. Auf Uebertretungen dieser Vorschrift durch die Rauchfangkehrer finden, wenn sie nicht nach dem Strafgesetze geahndet werden, die Strafbestimmungen der Gewerbeordnung Anwendung. § 11 Die bisher in Geltung gestandene Rauchfangkehrerordnung für Innsbruck wird außer Kraft gesetzt.


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.AmtsblattNr.12

Aenöerung öer Innsbrucker Marktorönung An der Amtstafel des Stadtmagistrates ist folgende Kundmachung über die Aenderung des § 22 der Innsbrucker Marktordnung angeschlagen: Mit Genehmigung der Landeshauptmannschaft für Tirol vom 31. Oktober 1937. Zl. 15—2029/9. wird der erste Absatz des § 22 der Innsbrucker Marktordnung vom Jahre 1924 in der mit I I . 1^—27/4 vom 19. September 1935 genehmigten Fassung neuerlich, wie folgt, geändert: Sämtliche 14 Jahrmärkte werden gleichzeitig auf dem Marktplatze am Sillufer in der Nähe des Viehmarktplatzes und in der Innrain-Allee abgehalten. Die Marktbeschicker haben daher die Wahl, auf dem einen oder dem anderen Platze ihre Marktwaren feilzuhalten. Die Abänderung der Marktordnung, die einem dringenden Wunsche der Landesgilde der Marktfieranten Tirols entspricht, tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Kraft. Innsbruck, am 19. November 1937.

leicht durch offensichtliche Nichtbeschickung der zum Sillufer verlegten Krämermärkte dieser Eindruck absichtlich erweckt werden sollte, war das Marktamt nicht abgeneigt, den Wünschen der Marktfierantengilde nach Möglichkeit entgegenzukommen, hielt jedoch den Zeitpunkt für die hiezu notwendige neuerliche Aenderung der Marktordnung, mit Rückficht auf die erst Ende 1935 erfolgte Aenderung, noch nicht für gegeben, fondern stellte sie für den Zeitpunkt der geplanten Neuherausgabe der gesamten Marktordnung in Ausficht. Da jedoch die Gilde der Marktfieranten diesen Zeitpunkt nicht abwarten wollte und die Landeshauptmannschaft für Tirol bereit war, einer sofort durchzuführenden neuerlichen, teilweifen Aenderung der Marktordnung zuzustimmen, sah sich das städtische Marktamt Innsbruck veranlaßt, diese Aenderung schon jetzt in die Wege zu leiten. Da die gewünschte, vollkommene Wiederherstellung des früheren Zustandes, welche einer Auflassung des Krämermarktbetriebes am Sillufer gleichkäme, aus den oben geschilderten Gründen, die vor 2 Jahren zur Verlegung dieser Märkte in die Nähe des Viehmarktplatzes geführt hatten, dem Marktamte untragbar erschien, wurde als Lösung der Krämermarktfrage, die alle Gruppen der Marktbeschicker befriedigen konnte, der Ausweg gefunden, beide Plätze für alle Krämermärkte als Marktplätze genehmigen Zu lassen. I n diesem Sinne wurde dann die Aenderung des § 22 der Marktordnung auch tatsächlich durchgeführt und es ist nunmehr Sache der berufsmäßigen Marktfahrer, durch reichliche Beschickung der Krämermärkte am Innrain den Beweis zu erbringen, daß die von ihnen so dringend geforderte Rückverlegung dieser Märkte vom Sillufer einem tatsächlichen Bedürfnisse sowohl der Marktfahrer felbst als auch der Einkäuferschaft entspricht.

Der Bürgermeister:

Franz Fischer e.h. Zur Aenderung der Innsbrucker Marktordnung. Laut obiger Kundmachung des Stadtmagistrates Innsbruck vom 19. November 1937, I I . VIII/N—2872/1937. wurde der erste Absatz des § 22 der Innsbrucker Marktordnung dahin geändert, daß nunmehr sämtliche Krämermärkte gleichzeitig auf den beiden Marktplätzen am Sillufer und am Innrain abgehalten werden, fo daß die Marktbeschicker in Hinkunft die Wahl haben, auf dem einen oder dem anderen Platze ihre Marktwaren feilzuhalten. Diese neuerliche Aenderung des erst im Jahre 1935 geänderten § 22 der Marktordnung entspricht einem vielfach geäußerten Wunsche der berufsmäßigen Marktfahrer, welche sich durch die mit Beginn des Jahres 1936 erfolgte Verlegung der Krämermärkte vom I n n rain auf den Marktplatz am Sillufer in ihren Erwerbsmöglichkeiten beeinträchtigt fühlten. Diese Verlegung der kleineren Krämermärkte anfangs 1936 entfprach den praktischen Bedürfnissen des größeren Teiles aller Marktbeschicker, nämlich jener, welche nur im Zusammenhange mit den Viehmärkten und dem damit verbundenen Zuströme der bäuerlichen Bevölkerung Aussicht auf geschäftliche Erfolge haben. Dabei war sich das Marktamt bereits damals vollkommen klar darüber, daß diese Aenderung für die kleine Gruppe der berufsmäßigen Marktfahrer gewisse geschäftliche Nachteile mit sich bringen könnte. Da jedoch in den Jahren vorher einerseits die Beschickung der Krämermärkte immer geringer und andererseits die Zahl der Ansuchen um Bewilligung von Verkaufsplätzen beim Viehmarktplatze ständig größer geworden war, was sich ohne weiteres daraus erklären ließ, daß bei den Krämermärkten in erster Linie die bäuerliche Bevölkerung als Käufer in Frage kommt, wurde die Verlegung der Krämermärkte Ende 1935, trotz gewisser Bedenken in Bezug auf die Gruppe der berufsmäßigen Marktfahrer durchgeführt. Tatsache ist nun, daß die Krämermärkte am Sillufer von den berufsmäßigen Marktfahrern fast gänzlich gemieden wurden und daß die Landesgilde der Marktfieranten Tirols seither alles daransetzte, um die Wiederherstellung des alten Zustandes, wie er vor der Aenderung der Marktordnung im Jahre 1935 bestanden hatte, zu erreichen. Ohne näher zu untersuchen, ob sich die Abhaltung der Krämermärkte am Sillufer für die Gruppe der berufsmäßigen Marktfahrer tatsächlich zu ungünstig auswirkte, wie dies seitens der Landesgilde Tirols wiederholt geschildert worden war, oder ob nicht viel-

Das Hchulgelö an Volts-/ Hilft- unö Hauptschulen für öas Schuljahr Auf Grund des Gemeindetagsbeschlusses vom 5. Oktober 1937 und der Bewilligung der Landeshauptmannschaft für Tirol vom 16. November 1937, Zl. VI/3915/11, wird an den städtischen Volks-, Hilfs- und Hauptschulen in Innsbruck im Schuljahr 1937/38 ein Schulgeld in folgender Höhe eingehoben: a) an Volks- und Hilfsschulen: für ein schulbesuchendes Kind in einer Familie 8 5.— für Zwei schulbesuchende Kinder in einer Familie je 8 2.— für drei schulbesuchende Kinder in einer Familie je 8 1.— d) an Hauptschulen: ür ein schulbesuchendes Kind in einer Familie 8 20.— ür zwei schuldes. Kinder in einer Familie je 8 8.— ür drei schuldes. Kinder in einer Familie je 8 5.— Bei vier und mehr als vier schulbesuchenden Kindern in einer Familie entfällt das Schulgeld. Für Kinder minderbemittelter Eltern kann die Stadtgemeinde das Schulgeld für Volksschüler zur Ganze, für Hauptschüler zur Gänze oder zur Hälfte nachlassen. Alle Eltern oder deren Stellvertreter erhalten vom Klassenlehrer im Wege der Schüler (Schülerinnen) einen Fragebogen, der wahrheitsgetreu ausgefüllt, dem Klassenlehrer bis zu der von ihm bestimmten Frist zu übergeben ist. Die Entscheidung über die Ansuchen um Befreiung oder Ermäßigung des Schulgeldes trifft der Stadtmagistrat. Die aufrechten Erledigungen werden den Schulkindern vom Klassenlehrer mündlich mitgeteilt, die Abweisungen werden den Eltern mit Bescheid bekannt gegeben, gegen den die Berufung an den Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck offen steht.


Amtsblatt Nr.12.

Hperrstunöeverlangerungen bewilligt ab 7. Jänner 1?)S sie Hunöespolizeiöireltion Auf Grund der Verordnung des für die Angelegenheiten des Sicherheitswesens zuständigen Bundesministers betreffend die Errichtung einer Vundesvolizeidirektion in Innsbruck, VGVl. Nr. 514 aus 1935, und des Landesgesetzes vom 30. November 1935, LGBl. Nr. 61, wurde unter anderem auch die Kompetenz für die Bewilligung von Sperrstundeverlängerungen der Vundesvolizeidirektion übertragen. Ab 1. Jänner 1938 wird nunmehr die Vundesvoligeidirektion Innsbruck im Sinne der vorgenannten gesetzlichen Bestimmungen dieses Bewilligungsrecht ausüben. I m nachstehenden wird der Diensterlatz der Vundespolizeidirektion wiedergegeben, an den sich in Hinkunft besonders auch im Hinblicke auf die bei Sperrstundeverlängerungen in Frage kommenden städtischen Abgaben Bewilligungswerber zu halten haben werden.

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Diensterlaß

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der Bundespolizeidirektion Innsbruck, I I . Präs. 1/12 2 vom 8. Dezember 1937. Ab 1. Jänner 1938 werden im Sinne der Bestimmungen des § 141 der Gewerbeordnung Bewilligungen gum Offenhalten eines Gast- und Schankgewerbebetriebes über die polizeiliche Sperrstunde im Stadtgebiete Innsbruck sowie in dem zum örtlichen Wirkungsbereich der Bundespoligeidirektion Innsbruck gehörigen Teile des Gemeindegebietes Hötting und Mühlau ausschließlich nur von der Bundespolizeidirektion Innsbruck, Abteilung Ligengbüro (1. Stock, Zimmer Nr. 37), erteilt. Das Lizenzbüro ist für den Parteienverkehr am Montag und Donnerstag in der Zeit von 8 bis 13 Uhr, an den übrigen Wochentagen vormittags von 8 bis 13 Uhr und von 16 bis 18 Uhr offen. Ansuchen um derartige Bewilligungen können von den Bewerbern dem Lizenzbüro mündlich vorgebracht werden und haben die Bewerber bei Bewilligung des Ansuchens Stempelgebühren von zusammen 8 6.50 (8 1.50 Gesuchsstempel, 8 5.— Vescheidstempel) und den Verwaltungsabgaben-Barbetrag von 8 2.— per Stunde der angesuchten Verlängerung beizubringen. Die Partei erhält einen schriftlichen Vewilligungsbescheid, welcher mit dem Bescheidstempel von 8 5.— versehen ist und in welchem auch der Erlag der Bundesverwaltungsabgabe und der gesamten Etemvelgebühren bestätigt ist, ausgefolgt. Die Bewilligung für Sperrstundeverlängerung erlischt jedoch automatisch, falls die städtischen, bzw. gemeindeämtlichen Abgaben (Lustbarkeitsabgabe, Luxusgaststättenabgabe, Zuschlag für Kriegsopferfonds u. a. m.) nicht rechtzeitig entrichtet wurden. Ein Rückersatz der erlegten Stempelgebühren und der Bundesverwaltungsabgabe erfolgt diesfalls nicht mehr. DiestädtischenAbgaben sind nach wie vor bei der Steuerstelle der Stadt Innsbruck, Vurggraben Nr. Z, die gemeindeämtlichen Abgaben bei den Bürgermeisterämtern Hötting, bzw. Mühlau zu bezahlen.

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denen der Inhaber des Gast- und Schankgewerbebetriebes nicht rechtzeitig um Sperrstundeverlängerung im Ligenzbüro ansuchen konnte (z. B. Eintreffen einer größeren Gesellschaft im Gastlokal vor der polizeilichen Sperrstunde u. ä. m.) kann eine Sperrstundeverlängerung bis höchstens 2 Uhr früh vom Sicherheitswachekommandanten des zuständigen Sicherheitswachzimmers erteilt werden, wobei jedoch der Einschreiter zu belehren ist, datz er sich bereits am darauffolgenden Vormittag bis spätestens 10 Uhr beim Lizenzbüro einzufinden und dort die entsprechenden Stempelgebühren und Verwaltungsabgaben nachzuzahlen hat. Ebenso hat der Einschreiter belehrt zu werden, datz er noch am selben Tage die städtischen, bzw. gemeindeämtlichen Abgaben zu entrichten hat. Derartige Ansuchen dürfen vom zuständigen Wachzimmerkommandanten nur dann bewilligt werden, wenn sie noch vor 24 Uhr erfolgen. Der Wachekommandant hat am darauffolgenden Morgen auch eine schriftliche Lizenznachmeldung dem Lizenzbüro zu übermitteln. Die Einreihung der einzelnen Gaststätten Innsbrucks in verschiedene Vemessungsklassen erfolgt nach wie vor durch den Stadtmagistrat Innsbruck auf Grund der Vorschriften des Landesgesetzes Nr. 48/1922, bzw. Nr. 64/1923. Der P o l i z e i d i r e k t o r : Dr. Windhofer e. h.

I n besonders berücksichtigungswürdigen Fällen, in

Besuchet das Otadttheater!


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en sie Maul- unö Klauenseuche Die Landeshauptmannfchaft für Tirol erläßt folgende

Kunömachung Das Vundesministerium für Land- und Forstwirtschaft teilt mit Erlatz vom 25. November 1937. I I . 52 815 VtV. Nachstehendes anher mit: Nach den amtlichen Tierfeuchenausweifen hat die Maulund Klauenseuche in Frankreich und im Deutschen Reiche weiterhin an Ausbreitung zugenommen. Wie in Erfahrung gebracht wurde, stehen aus verschiedenen Gegenden Österreichs zahlreiche landwirtschaftliche Hilfsarbeiter im Deutschen Reiche in Arbeit: mit ihrer Rückkehr ist zum Teile schon im Monate Dezember zu rechnen. Auch aus Jugoslawien sollen in Frankreich und im Deutschen Reiche landwirtschaftliche Hilfsarbeiter beschäftigt sein, die in Kürze in ihre Heimat heimkehren werden. Die zu erwartende Rückwanderung lätzt allenfalls die Verschleppung der Maul- und Klauenseuche befürchten, wenn nicht eine entsprechende Reinigung und Desinfektion der Kleider, des Schuhwerkes und sonstiger Gegenstände, die Träger des Ansteckungsstoffes sein können, der fraglichen Hilfskräfte vor dem Verlassen verseuchter oder verseucht gewesener landwirtschaftlicher Betriebe erfolgt. Obwohl anzunehmen ist, daß die im Deutschen Reiche getroffenen veterinärpolizeilichen Matznahmen auch auf die tunlichste Ausschaltung der fraglichen Seuchenverschleppungsmöglichkeiten ohnehin Bedacht nehmen, hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft trotzdem unter einem im divlomatifchen Wege veranlaßt, datz an die Regierung des Deutschen Reiches das Ersuchen gerichtet wird, zur Verhinderung von Seuchenverschleppungen vor Rückkehr der in solchen Höfen beschäftigt gewesenen landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter auf eine entsprechende Reinigung und Desinfektion der von ihnen benützten Kleider, Schuhe und sonstigen Gegenstände Bedacht nehmen zu lassen. Hievon wird die Bezirkshauptmannschaft (der Stadtmagistrat) mit der Einladung in Kenntnis gefetzt, die Gemeinden, in welche solche Hilfskräfte zurückkehren, anzuweifen, auch ihrerseits alle Vorkehrungen zu treffen, um derartige Personen rücksichtlich des Betretens von Höfen und Stallungen den nötigen Vorsichten zu unterwerfen.

Am 6. und 13. Dezember l. I . werden in Passau weitere Transporte solcher Arbeiter, die im Deutschen Reiche tätig waren, die Grenze passieren. Die Mehrzahl dieser Personen, zirka 90 Prozent stammen aus dem Burgenlande, der Rest aus den übrigen Bundesländern. Wenn auch nach den vorliegenden Informationen diefe Arbeiter in Gebieten tätig gewesen sein sollen, wo bisher Maulund Klauenseuchefälle nicht vorgekommen sind, so erscheint doch die Anwendung gewisser Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Reinigung und Desinfektion des Schuhwerkes und der Kleider dieser Personen im Sinne des obzitierten h. o. Erlasse geboten. Die fraglichen Arbeiter werden von einem Vertreter des landwirtschaftlichen Arbeitsamtes in Wien in Passau übernommen und bei dieser Gelegenheit entsprechend dahingehend instruiert werden, datz sie sich beim Bürgermeister ihrer Aufenthaltsgemeinde wegen Vornahme der Reinigung und Desinfektion der Kleider und des Schuhwerkes im Hinblicke auf die Gefahr der Einschleppung der Maul- und Klauenseuche zu melden haben.

Wettbewerbausschreibung! Zur Beschaffung von Entwürfen für die Ausgestaltung der bestehenden, bzw. Schaffung neuer Einfahrtsstrahen von Mühlau bei Innsbruck in das Stadtinnere im Zusammenhang mit der Erbauung der neuen „Mühlauer Innbrücke", wird von der Stadt Innsbruck ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Die Beteiligung an demselben ist beschränkt auf die Mitglieder der Ientralvereinigung der Architekten Oesterreichs, Z. V., und die Iwilingenieure für Hochbau und die für Bauwesen. Die Unterlagen sind im Stadtbauamte Innsbruck, Zimmer Nr. 80/81, gegen Erlag von 8 10.— erhältlich. Einreichungstermin 15. Februar 1938. Der Bürgermeister:

Franz Fischer e. H.

Die Landeshauptmannschaft für Tirol erläßt folgende

Nunömachung Wie vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Erfahrung gebracht wurde, foli die Maul- und Klauenseuche aus Frankreich nach Jugoslawien durch rückkehrende landwirtschaftliche Wanderarbeiter eingeschleppt worden sein. I m Nachhange zum h. o. Erlasse vom 30. November 1937, I I . Vc 812-6. wird mitgeteilt, daß aus dem Deutschen Reiche in der allerletzten Zeit bereits Transporte von österreichischen landwirtschaftlichen Wanderarbeiter heimgekehrt sind.

Personalnachrichten Die beim Stadtmagistrat Innsbruck zur Besetzung ausgeschriebene Stelle des Baudirektors wurde vom Gemeindetag mit Beschluß vom 23. November 1937 dem Bewerber I n g . Herbert Reiter, Landesbauoberkommissär, verliehen. I n g . Reiter wird die Stelle mit Beginn des Jahres 1938 übernehmen. Das Dienstverhältnis bleibt während des ersten Jahres auflösbar.


Amtsblatt Nr. 12.

Monatsbericht über öen Kremöenverlehr Monat November 1937 (1936)

Ständiger Wohnort

Zahl der Zahl der Fremdenmeldungen Übernachtungen 193?

Wien Sonstiges Österreich Deutsches Reich Danzig Schweiz, Liechtenstein Italien Jugoslawien Ungarn Rumänien Tschechoslowakei Polen Litauen, Lettland, Estland, Finnl. Schweden Norwegen Dänemark . Niederlande Belgien, Luxemburg Großbritannien, I r l a n d . . . . Frankreich, Monaco Spanien, Portugal Albanien, Griechenland, Bulgarien, Türkei Rußland und Russisch-Asien . . Palästina, Britisch-Indien, Niederl. Indien, Japan, übr. Asien Aegyoten. übr. Afrika, Australien Verein. Staaten u. Nordamerika Kanada, Argentinien, Brasilien, übriges Amerika . . . . . . Staatenlose

1936

193?

1936

1999 2921 1191 3 189 448 2? 54 21 114 32 7 20 — 14 91 31 109 63 11

1745 2559 903

4787 5513 1597

191 444 14 29 9 64 4 3 — 27 — 68 17 103 61 2

6235 8046 2426 3 482 859 123 152 26 244 64 12 25 — 31 355 47 447 198 33

8 —

— 1

20 —

— 1

32 46 134

14 22 103

97 172 398

14 47 307

8 8

— 17

17 37

— 80

301 753 55 61 26 114 15 4 — 34 — 230 2? 476 195 23

Zusammen: 7581* 6400 20539* 14660 * Anmerkung: Von der ausgewiesenen Gesamtsumme an Meldungen, bzw. Uebernachtungen, entfallen auf konzessionierte Gastgewerbebetriebe (Hotels, Pensionen usw.) Fremdenmeldungen: von Inländern 4628, von Ausländern 2536; Uebernachtungen: von I n ländern 11.169, von Ausländern 4006.

Allfällige Unrichtigkeiten in den Eintragungen der Geburts- und Zuständlgkeitsdaten, der Abstammung oder Auslassungen usw. sind unter Vorlage schriftlicher Nachweise (Personaldokumente, Erkennungskarte) zur Richtigstellung dortselbst sofort bekannt zu geben. Auf Antrag wird den Stellungspflichtigen die Erkennungskarte ausgestellt, bzw. ergänzt. Bei der Einwohnermeldestelle können weiters die Bedingungen, die allfällige Gesuche um Aufschub des Präsenzdienstantrittes, oder um eine verkürzte regelmäßige Präsenzdienstzeit rechtfertigen, sowie der Termin und die Behörde, bei welcher die Aufschubs- und Vegünstigungsgesuche eingebracht werden können, eingesehen werden. Stadtmagistrat Innsbruck, Einwohnermeldestelle: Dr. O e f n e r , e. h.

Hchneereinigung öer Gehwege An der Amtstafel des Stadtmagistrates ist folgende Kundmachung betreffend die Schneereinigung der Gehwege angeschlagen: I n Ergänzung der bezüglichen Kundmachung vom 11. November 1937 hat der Gemeindetag in der Sitzung vom 23. November d. I . beschlossen, daß, um die notwendigen Vorkehrungen rechtzeitig treffen zu können, die Anmeldungen zur Schneereiniauna. der Gehwege bis längstens 1. Dezember d. I . beim Etadtbauamt schriftlich einzubringen sind und daß für Reinigungen, die erst nach diesem Zeitpunkte einlangen, ein 20prozentiger Zuschlag auf die normalen Gebühren zu bezahlen ist. Innsbruck, am 24. November 1937. Der Bürgermeister:

Franz F i s c h e r , e. H.

Einwohnerverzeichnung/ Auflegung öer Ätammblätter unö öes Zahrgangsregisters öes Geburtsjahrganges 7577 zwecks Vie Htaöt Innsbruck ehrt Gerhart Hauptmann Auf seiner Durchreise von Wien in die Schweiz begrüßte Vorbereitung öer Stellung An der Amtstafel des Rathauses ist folgende Kundmachung betreffend Verzeichnung der Vundesdienstpflichtigen des Geburtsjahrganges 1917 angeschlagen. Das Iahrgangsregister sowie die Stammblätter der im Jahre 1938 Zur Stellung kommenden Bundesdienstpflichtigen (Jahrgang 1917) liegen vom 7. Dezember bis 18. Dezember 1937 in der Einwohnermeldestelle, Burggraben Nr. 3, für die Stellungspflichtigen sowie für deren gesetzliche oder bevollmächtigte Vertreter in der Zeit von 8 Uhr bis V2I2 Uhr vormittags und von 15 bis 17 Uhr nachmittags zur freien Einsichtnahme auf.

Bürgermeister Franz Fischer Dr. h. c. Gerhart H a u p t m a n n am Bahnhofe und beglückwünschte chn zu seinem 75. Geburtstage. Bei dieser Gelegenheit teilte Herr Bürgermeister dem Jubilar mit, daß der Kulturausschuh des Innsbrucker Gemeindetages in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, eine Straße nach ihm zu benennen. Besondere Glückwünsche überbrachten der Kulturreferent des Landes Tirol, Landesrat Dr. Skorpil, sowohl wie Bürgermeister Franz Fischer, der Obmann des Kulturausschusses Dr. Alois Oberhammer und Direktor Karl Emmerich Hirt zur hohen Auszeichnung durch die österreichische Bundesregierung. Der Jubilar, der mit seiner Gemahlin reist, war über die Begrüßung sichtlich erfreut. Gerhart Hauptmann begibt sich zur Erholung in die Südschweiz.

H e n k e n H i e r e c h t z e i t i g an schöne Geschenke! ^ ^ l^ e Hie finden die entzückendsten Hinge, die jede grau sich sehnlichst wlinscht...! 3m Modenhaus ^ I I 1 I N l ) ! 1 ß Awseumstr. l3, Alarktgr. 19


18

.Amtsblatt Nr. 12

Bericht öes Marltamtes über die Preisbildung bei einigen lebenswichtigen Nahrungsmitteln im Monate November 1937.

Karoline-bon-Posselt-Htiftung I m Jänner 1938 werden Unterstützungsbeiträge aus dem Tiroler Anteile der Karoline-von-Posselt-Stiftung gur Verteilung gelangen. Anspruchsberechtigt sind Mütter, die in Tirol oder Vorarlberg ihren ordentlichen Wohnsitz haben und für ihre Kinder in Krankheits- oder anderen Notfällen einer Hilfe bedürfen. Näheres ist aus der an der Amtstafel des Stadtmanistrates im Rathausdurchgange angeschlagenen Kundmachung gu ersehen. Entsprechend belegte Gesuche sind bis 31. Dezember 1937 bei der Landeshauptmannschaft für Tirol einzubringen.

Die Fleischpreise sind während des Berichtsmonates bei mehreren Gattungen gesunken, und Zwar beim Rindfleisch je nach Güte und Sorte um 20 bis 50 Groschen, beim Kalbfleisch ebenfalls um 20 bis 50 Groschen und beim Schaffleisch um 20 Groschen je Kilogramm. Bei den nicht angeführten Fleischgattungen sind die Preise, abgesehen von unbedeutenden Schwankungen, gleich geblieben. Beim Schweinefett und bei sonstigen Fetten sind bei den Verkaufspreisen keine Aenderungen eingetreten. Bei den Obst- und Gemüsepreisen sind keine wesentlichen Aenderungen Zu verzeichnen, nur Kartoffeln sind noch etwas billiger geworden. I m Eierhandel scheint die Aufwärtsbewegung der Preise ziemlich abgeschlossen gu sein, denn die Preissteigerung bei Kühlhauseiern und Frischeiern um durchschnittlich 2 Groschen je Schuß ist nicht mehr von Bedeutung. Irgend welche außergewöhnliche Erscheinungen im Lebensmittelhandel konnten somit während des Berichtsmonates nicht beobachtet werden.

Mitteilungen öes HlaötphAkates Stand der Infektionskrankheiten im November 1937 Scharlach: 4 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. Diphtherie: 22 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. Zahl der Geborenen im November 1937 Gesamtzahl: 53» davon keine Totgeburt; 27 männlich, keine Totgeburt, 26 weiblich, keine Totgeburt.

Der Nachbruck von Aufsätzen, Verichten oöer nur von Teilen öerselben sowie öie Meöergabe von Daten unö Statistiken sinö nur mit genauer Quellenangabe gestattet Die

Todesfälle im November 1937 Gesamtzahl: Davon auswärts:

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76 18 58 (23 männlich, 35 weiblich).

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Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Ttadtgemetnde Innsbruck. — Verantwortlicher Schriftleiter: Hr. Willy Rumer, Innsbruck, Wilhelm-Vreil-Straße 25. Vruck: Graphische Kunstanstalt T y r o l i a , Innsbruck


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