KulturQuartier X Abschlussbericht

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Kultur vor der Haust端r Erfahrungen aus dem ersten KulturQuartierx


Impressum

KĂźppelstein 34 42857 Remscheid www.ibk-kubia.de www.kulturquartier-rs.de Telefon: 02191 - 794 295 E-mail: selig@ibk-kultur.de Projektmanagement: Nina Selig, Kim de Groote (IBK), Martina Krause (WQ4) V.i.S.d.P.: Almuth Fricke

GefĂśrdert von:


Im April 2010 hat in Remscheid Deutschlands erstes Festival zur Kreativität im Alter, das KulturQuartierx stattgefunden. Eine Woche lang haben insgesamt 1500 Besucher an 70 Workshops teilgenommen und Ausstellungen, Lesungen, Führungen sowie Aufführungen besucht. Ältere Remscheider wurden genauso wie die lokalen Sozial-, Bildungs- und Kultureinrichtungen vom Institut für Bildung und Kultur von Beginn an in die Konzeption und Vorbereitungen des Festivals aktiv eingebunden und haben sich als Kulturmacher auch an der Durchführung beteiligt.

Begleitet werden diese Aktivitäten von konkreten Pilotprojekten, um neue Aktionsfelder modellhaft zu erschließen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Praxis zu überprüfen und zu evaluieren und um die Erfahrungen aus der praktischen Arbeit in die Beratung und Qualifizierung einfließen zu lassen. Eines dieser Pilotprojekte ist das Festival KulturQuartierx. Die Idee zum Festival kam durch die europäische Zusammenarbeit mit der irischen Organisation Age & Opportunity. Unter dem Motto „Celebrating creativity in older age“ findet seit 1996 jährlich im ganzen Monat Mai irlandweit das Bealtaine-Festival statt. Das Festival gibt Älteren die Möglichkeit, sich einen Monat lang intensiv kulturell zu betätigen. Kultureinrichtungen und Sozialeinrichtungen im ganzen Land bieten in dieser Zeit besondere Programme für Ältere an. Ältere werden aufgefordert, selbst kreativ zu werden, und sind mit ihren Interessen und Bedürfnissen einen Monat lang im Fokus der kulturellen Programmplanung. 2008 gab es über 1.000 Veranstaltungen aller Kunstsparten und es nahmen über 55.000 ältere Menschen teil. Es ist somit eines der größten Kulturfestivals in Irland.

Hintergrund und Ziele Das Institut für Bildung und Kultur e.V. ist mit kubia, dem Europäischen Zentrum für Kultur und Bildung im Alter seit 2008 durch die Kulturabteilung der Staatskanzlei des Landes NRW beauftragt. Mit der Einrichtung des Themenschwerpunkts „Kultur und Alter“ reagiert die Staatskanzlei auf die Herausforderungen des demografischen Wandels. Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer Konzepte und Handlungsstrategien, die den Kulturakteuren in NRW zur Verfügung gestellt werden. Akteure im Kulturbereich in NRW erhalten Unterstützung durch Grundlagenforschung, Bedarfsanalysen und angewandte Forschung im Bereich von Kulturteilhabe und kulturellem Lernen sowie durch Beratung, Qualifizierung, Vernetzung und Information.

Hintergrund und Ziele

Weitere Informationen zum Bealtaine-Festival unter: www.bealtaine.com

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Konzept Das Konzept des KulturQuartiersx wird von den drei Säulen Kultur, Bildung und bürgerschaftliches Engagement getragen:

Kultur

Lokale Kultureinrichtungen werden durch das Festival für die Zielgruppe der Älteren sensibilisiert und bekommen Ideen für die längerfristige Planung neuer Angebote. Ebenso können Sozial- und Bildungseinrichtungen kulturelle Angebote entwickeln und erproben.

Bildung

In der Festivalwoche gibt es sowohl rezeptive Angebote als auch solche, bei denen Ältere selbst aktiv werden können. Ebenso bezeichnet die Säule Bildung, dass im Vorfeld der Festivalwoche ältere Bürger sowie Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen an Workshops teilnehmen konnten, um Projektideen für das Festival zu entwickeln und umzusetzen.

Konzept

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Bürgerschaftliches Engagement Wie in Irland wird die Festivalwoche vorwiegend durch bürgerschaftliches Engagement getragen. Kulturinteressierte ältere Bürgerinnen und Bürger engagieren sich als Kulturmacher und -vermittler und bringen so ihre Vorstellungen und Ideen in die Gestaltung des Festivals ein.


Vorgehensweise – Gewinnung von Partnern Das Festival wurde dezentral veranstaltet. Das IBK hat die verschiedenen Akteure vernetzt und koordiniert, die Öffentlichkeitsarbeit übernommen und die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen organisiert.

Interessierte gewonnen werden. Im „Schneeballsystem“ kamen weitere Kontakte zustande: Konnte ein Interessierter gewonnen werden, nannte dieser weitere engagierte Remscheider oder sprach sie gleich selbst an. Als wichtigstes Instrument zur Gewinnung von engagierten Festivalmachern erwies sich der persönliche Kontakt. Ein Verteiler, der am Ende rund 250 Institutionen, Vereine und Personen umfasste, wurde regelmäßig über E-Mails und Briefe mit Informationen versorgt.

Das KulturQuartierx sollte von Beginn an durch die Einbindung Remscheider Akteure in der Stadt verankert werden. Es sollte nicht als ein von außen organisiertes Event wahrgenommen werden, sondern aus den Ideen, Wünschen und Potentialen der älteren Bürger hervorgehen. Remscheider Akteure sollten sich einbringen und diese Haltung sollte sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit widerspiegeln. Um die Beteiligung möglichst vieler Akteure zu gewährleisten, stand zu Beginn der Vorbereitungen RechercheArbeit. Kontakt zu nicht-institutionell eingebundenen Remscheidern wurde auf unterschiedlichen Wegen hergestellt. Zum einen lud die lokale Presse zu den verschiedenen Vorbereitungstreffen ein, über die sie im Anschluss meist noch im Lokalteil berichtete. Recherchen in Publikationen wie „Profile aus der Stadt Remscheid“, in dem Remscheider Persönlichkeiten vorgestellt werden, die vielfach älter sind, waren ein weiterer Weg, an Kontakte zu gelangen. Ebenso wurden Kontakte auf bereits etablierten Veranstaltungen wie der Seniorenmesse oder dem Tag der Vereine geknüpft. Auch über bestehende Interessengruppen wie z.B. die Remscheider Stadtführer konnten

Vorgehensweise

Vorbereitungstreffen im Gemeinde- und Stadtteilzentrum „Die Esche“

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Fruchtbar war insbesondere die Kooperation mit anderen Partnern. So wurde als erster Kooperationspartner das Stadtteilprojekt WohnQuartier4 gewonnen.

Es war wichtig, dass von Anfang an ältere Remscheider einbezogen und nach ihren Wünschen für die Festivalwoche gefragt wurden. Ein Problem bei der Kontaktaufnahme war, dass das IBK zwar in Remscheid ansässig ist, aber bislang nie konkret vor Ort aktiv war, sondern in der Regel landes-, bundes- und europaweit agiert. Dies hatte zur Folge, dass bei der Gewinnung von Partnern erst einmal Vertrauen gewonnen werden musste.

Das Modellprojekt WohnQuartier4 will soziale Prozesse im Stadtteil angesichts des demografischen Wandels gestalten. WohnQuartier4 wird über einen Zeitraum von drei Jahren u.a. am Projektstandort RemscheidHohenhagen erprobt und arbeitet zusammen mit örtlichen Trägern, Bewohnern und der Kommune. Zudem wurde das Gemeinde- und Stadtteilzentrum „Die Esche“, in der sich u.a. auch das Büro von WohnQuartier4 befindet, zum wichtigsten Treffpunkt für alle Vor- und Nachbereitungen des Festivals. Die Stadt Remscheid unterstützte die Festivalvorbereitungen, indem sie die Idee des Festivals an die städtischen Kultureinrichtungen weitertrug. Außerdem unterstützte sie die Öffentlichkeitsarbeit dadurch, dass sie den städtischen Verteiler zur Verfügung stellte. Ebenso konnten die Strukturen des städtischen Runden Tischs 50+ genutzt werden, in dem Vertreter von Vereinen, Religionsgemeinschaften, Seniorentagesstätten, Migrationsausschuss, Seniorenbeirat u.v.m. sowie engagierte ältere Remscheider über Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Remscheider beraten.

Vorgehensweise

Anlieferung des Atelier-Containers vor dem Gemeinde- und Stadtteilzentrum „Die Esche“

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Vorbereitungstreffen Durch Kreativworkshops, zu denen ab Mai 2009 eingeladen wurde, wurden die Akteure auf das Festival vorbereitet. Die Kreativworkshops dienten der Information und der Ideenfindung. Bei diesen Workshops wurde das Festival vorgestellt, versucht, für das Thema zu sensibilisieren, und ältere Bürger nach ihren Wünschen gefragt. Zudem erhielten ältere Bürger in einem kreativen Rahmen die Gelegenheit, mit Kulturanbietern ins Gespräch zu kommen, sodass diese auf die Wünsche reagieren konnten. Des Weiteren wurden durch die Workshops Kooperationen angeregt und erstmalige Kontakte geknüpft

Ideen aus dem Kreativworkshop

Zur gemeinsamen Ideenfindung bekamen alle Anwesenden durch ein Namensschild eine „neue“ Rolle zugewiesen, z.B. die des Bürgermeisters, des Kulturdezernenten, des Theaterintendanten oder die des interessierten Bürgers. Jeder konnte dann in seiner Rolle Ideen und Wünsche äußern. Dabei wurden verschiedenste Themen gesammelt, die ältere Remscheider Bürger interessieren könnten: Stadt(teil) geschichten, Erinnerungsaustausch zwischen den Generationen, die Remscheider Sprachgeschichte oder Verlieben gestern und heute. Die Teilnehmer des Informationstreffens betonten, dass die Angebote barrierefrei sein sollten, gut erreichbar und preisgünstig.

Das erste Treffen fand am 05. Mai 2009 im Deutschen Werkzeugmuseum statt. Es wurden die bis dahin recherchierten Vertreter von Remscheider Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie engagierte Senioren und Künstler eingeladen.

Schon hier wurde der Wunsch formuliert, dass ältere Remscheider Bürger zum Mitmachen angeregt werden („nicht ‚für’, sondern ‚mit’ und ‚von’ uns“), Angebote ausprobieren können und ihre Kreativität geweckt wird. Darüber hinaus wurde der Wunsch nach intergenerationellen Angeboten geäußert, bei denen Ältere und Jüngere gemeinsam Spaß haben, Erfahrungen

Teilnehmer des Kreativworkshops im September 2009

Vorbereitungstreffen

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und bei denen Jüngeren gezeigt wird, „dass die Älteren auch noch was drauf haben“. Es wurde außerdem betont, das KulturQuartierx nicht als Woche der Highlights zu sehen, sondern auch nachhaltige Angebote zu schaffen seien.

wahrgenommen werden muss. Am 18. November 2009 gab es dann ein letztes großes Planungstreffen, zu dem über 30 Personen kamen. Hier wurden bisher feststehende Programmpunkte vorgestellt, neue Kooperationen gebildet und letzte Ideen entwickelt. Anhand einer Liste konnte jeder Interessierte sehen, welche Projekte schon in konkreter Planung waren und wo noch Mithilfe gesucht wurde.

Ziel des zweiten Vorbereitungsworkshops unter der Leitung der Diplom Pädagogin Karin Nell (Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Nordrhein) am 09. September 2009 war, weitere Interessierte zu gewinnen und in die konkrete Programmplanung einzusteigen. Zu Beginn des Treffens wurden alle gefragt, was für sie eine Kulturveranstaltung zum besonderen Erlebnis werden lässt und was ihre „Herzenswünsche“ für das Festival seien. Es zeichnete sich ab, dass das Festival von allen Anwesenden als Kontaktforum verstanden wird – Kontakt untereinander und Kontakt zu Künstlern zu bekommen ist wichtig. Ein Blickwechsel (auch auf fremde Kulturen) sollte erreicht werden, der vielleicht auch Impulse geben kann für die eigene Kreativität. Bei der Ausarbeitung der „Herzenswünsche“ hat sich gezeigt, dass bei fast allen Vorschlägen die Themen Biographiearbeit und Erzählen mitgedacht werden sollten. Es wurde erneut gewünscht, dass einige Veranstaltungen nach Möglichkeit auch außerhalb der Festivalwoche fortgeführt werden. Zudem gelang es der Seminarleiterin deutlich zu machen, dass das Festival zum Teil auch an schon bestehende Remscheider Traditionen anknüpft und somit nicht als ein Projekt, das von außen kommt,

Vorbereitungstreffen

Nach dem zweiten Kreativworkshop wurden über den Festivalverteiler sowie über die Lokalpresse alle Remscheider und Remscheiderinnen aufgefordert, weitere Ideen einzureichen.

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Zeitleiste Festivalvorbereitungen Oktober 2008

Erste Gespräche über eine Kooperation mit Wohn-Quartier4

März - April 2009

Recherche und Ansprache von Remscheider Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen sowie interessierten Älteren

März 2009

Vorstellung des Festivals beim Runden Tisch 50+

Mai 2009

Erstes Informationstreffen im Deutschen Werkzeugmuseum

Mai - August 2009

Recherche und Ansprache weiterer Partner sowie Akquise von Förderern

Juli 2009

Gespräch mit dem Remscheider Kulturdezernenten Dr. Henkelmann

September 2009

Kreativworkshop zur weiteren Ideenfindung

September 2009 Januar 2010

Konkrete Einzelgespräche mit interessierten Älteren und Vertretern von Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen

Oktober 2009

Erstes Treffen des Programmbeirats

November 2009

Stichtag für das Ideenformular

November 2009

Großes Planungstreffen, Konkretisierung der Projektideen

Januar 2010

Letztes Treffen vor Erstellung des Programmheftes, Hilfestellung bei Formulierung von Texten und Vermittlung von Kooperationspartnern

Februar 2010

Stichtag für Programmhefttexte

Februar - März 2009

Erstellung des Programmheftes und der Plakate

März 2009

Verteilung des Programmheftes und der Plakate

März - April 2010

Vorbereitung der Auftakt- und Abschlussveranstaltung

17. - 25. April 2010

Festivalwoche

Mai 2010

Auswertungstreffen für alle Veranstalter

Zeitleiste

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Kooperationen Das Interesse am Festival wuchs stetig. Nahmen an dem ersten Informationstreffen im Mai nur 13 Interessierte teil, konnten am Ende der Vorbereitungen insgesamt rund 50 Einrichtungen und ältere Engagierte für die Durchführung von Festivalangeboten gewonnen werden. Zur Vorbereitung und Durchführung des Festivals sind in den unterschiedlichen Sparten verschiedene Kooperationen eingegangen worden. Diese Kooperationen haben das Festival erst ermöglicht, denn das IBK war nur in wenigen Ausnahmen als Veranstalter tätig. Außerdem haben so die Einrichtungen von der Expertise des jeweiligen Kooperationspartners profitieren können. Teilweise waren die Kooperationen finanzieller Art, z.B. wurden Dozentenhonorare geteilt, oder auch organisatorischer Art, z.B. durch die Bereitstellung von Räumen. Dies ist auch bei einem vergleichenden Blick auf die nebenstehenden Abbildungen zu erkennen: Die Sozial- und Kultureinrichtungen bilden mit 14 und 12 Veranstaltern eine fast gleich große Gruppe, die meisten Veranstaltungen (17) haben jedoch in Kultureinrichtungen stattgefunden. Unter den weiteren Veranstaltern waren 5 Einzelhändler, 6 Einzelpersonen und ebenso viele Vertreter von Bildungseinrichtungen. 10 der Sozialeinrichtungen waren außerdem Veranstaltungsorte, 6 Veranstaltungen fanden im Einzelhandel, 3 in Bildungseinrichtungen und 5 Open Air statt.

Kooperationen

6

Veranstalter des Festivals 12

6

5 14

Kultureinrichtungen Sozialeinrichtungen Einzelhandel Einzelpersonen Bildungseinrichtungen

Veranstalter des Festivals

Veranstaltungsorte des Festivals 5

3

17 6

10

Kultureinrichtungen Sozialeinrichtungen Einzelhandel Open Air Bildungseinrichtungen

Veranstaltungsorte des Festivals

Die Remscheider Kultur-, Bildungsund Sozialeinrichtungen sind dabei größtenteils Kooperationen eingegangen, die sich schon in anderen Zusammenhängen bewährt hatten. Ältere Engagierte, die als Dozenten eigene Workshops anboten, wurden durch das IBK an verschiedene Institutionen vermittelt.

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Ein anderes Beispiel für eine neue, nachhaltige Kooperation ist die Remscheider Freiwilligenzentrale, die in der Festivalwoche eine Ausbildung zu Leseomas und -opas angeboten hat. Durch das KulturQuartierx bekam die Freiwilligenzentrale erstmalig Kontakt zur Lüttringhauser Stadtteilbibliothek, die ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement getragen wird und auch immer wieder Vorleseaktionen in Kindergärten organisiert. In einer gemeinsamen Sprechstunde haben beide Vereine ältere Bürger beraten, die sich für ein Engagement als Leseoma bzw. -opa interessieren und werden diese in ihrer Ausbildung betreuen. Ebenso konnte Nash Dom, der russische Chor der Caritas (die Mitglieder sind alle über 60 und stammen größtenteils aus den ehemaligen GUS-Staaten), der in

der Festivalwoche mit einem Balalaika-Spieler auftreten wollte, an das Remscheider Balalaika-Ensemble Drushba vermittelt werden. Die beiden kannten sich bislang nicht, arbeiten nun zusammen und planen auch nach der Festivalwoche noch gemeinsame Auftritte.

Mitglieder des Chores „Nash Dom“ beim Abschlussfest

Sprechstunde der Leseomas und -opas

Kooperationen

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Bürgerschaftliches Engagement Die Vorbereitungen und die Durchführung des Festivals wurden in großen Teilen vom bürgerschaftlichen Engagement älterer Bürger getragen. Es wurden nicht nur bestehende Netzwerke und Gruppen aktiviert, sondern auch mit der Anbindung der Veranstaltungen an Kultur-. Bildungs- und Sozialeinrichtungen neue potentielle Möglichkeiten des Engagements sowie neue Strukturen geschaffen. So hat z.B. eine pensionierte Remscheider Fotografin an der Albert-Einstein-Gesamtschule einen intergenerationellen Makrofotografie-Workshop durchgeführt und das erste Mal Schüler und Senioren unterrichtet. Im Anschluss an den Workshop hat sowohl die Dozentin als auch die Schule Interesse bekundet, regelmäßig und weiterhin unentgeltlich weitere gemeinsame Workshops durchzuführen.

Die Mitglieder des Programmbeirats könnten bei der Überführung des Festivals in nachhaltige Strukturen wichtige Bezugspersonen und Multiplikatoren werden.

Die Mitglieder des Programmbeirats: Rita Becker (Bürgerin aus Remscheid-Hohenhagen) Barbara Hampe (Interessengemeinschaft der Remscheider Stadtführer) Sabine Kretschmer (kreativ50plusProgramm der Akademie Remscheid) Martina Krause (WohnQuartier4 Urs Diederichs (Leiter des Deutschen Werkzeugmuseums) Hans Lothar Schiffer (u.a. KulturStadt Remscheid e.V.)

Am Ende des zweiten Kreativworkshops im September 2009 formierte sich zudem ein Programmbeirat, der die Festivalvorbereitungen und die Programmauswahl beratend begleitete. Bei den Treffen des Programmbeirates wurden z.B. die Ideen, die beim IBK eingereicht wurden, vorgestellt und diskutiert oder die Plakatmotive vorgestellt. Einzelne Ideen konnten zudem von den Beiratsmitgliedern mit potentiellen Ansprech- bzw. Kooperationspartnern verknüpft werden und wurden somit in der Realisierung von einzelnen Ansprechpartnern kontinuierlich begleitet.

Bürgerschaftliches Engagement

Richard Ulrich (Geschäftsführer des Jugendzentrums „Die Schlawiner“)

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Festivalprogramm

eine Seniorenrockparty, einen Baucontainer, in dem täglich Kunstworkshops stattfanden, Fotografie-Workshops, die Erarbeitung des Musicals My fair lady, verschiedene Tanz- und Theaterworkshops oder Medienworkshops. Neben aktivierenden gab es eine Vielzahl von rezeptiven Angeboten wie Stadtführungen durch verschiedene Stadtteile, Vorträge über Europäische Karikaturen, über die Talsperren und über die Remscheider Kinogeschichte. Im Festivalprogramm wurden für verschiedene Zielgruppen Veranstaltungen angeboten. Der senior street art Workshop einer Berliner Künstlerin, die sich bereits viele Jahre zusammen mit Älteren mit dieser Jugendkultur auseinandersetzt, richtete sich an eine generationenübergreifende Gruppe. Ebenso gab es Angebote für Hochaltrige in Seniorenheimen, wie eine Ausstellung von Werken eines Bewohners oder das Erinnerungscafé der

Durch die Beteiligung vieler älterer Engagierter und unterschiedlicher Einrichtungen ist ein sehr vielfältiges Festivalprogramm entstanden. Es gab Projekte zu den Themenbereichen Kunst und Gestalten, Musik, Tanz, Theater, Literatur, Stadtgeschichte, Kino und Medien. Dabei gaben 16 der 20 Institutionen, die den Evaluationsbogen des IBK beantwortet haben, an, die Veranstaltungen speziell für die Festivalwoche konzipiert zu haben. Die anderen vier, wie einige andere Institutionen auch, haben einen Teil ihres regulären Programms im Rahmen des Festivalprogramms, bei der Zielgruppe der Älteren noch einmal speziell beworben. Die Angebote sprachen die unterschiedlichen Interessen der heterogenen älteren Generation an: So gab es

Medien

3

Tanz

3

Theater Literatur

4 5

Kino

9

Musik

11

Stadtgeschichte

12

Kunst und Gestalten

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Anzahl der Veranstaltungen nach Sparten sortiert Festivalprogramm

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der Künstlerinnen eingeladen, ihr Lieblingsbuch vorzustellen, über das Interessierte dann mit ihnen ins Gespräch kommen konnten. Die Woche schloss mit einer Abschlussveranstaltung im Kulturzentrum Klosterkirche Lennep ab. In einem Bühnenprogramm, trat z.B. der russische Chor der Caritas gemeinsam mit dem Balalaika-Ensemble und die Remscheider Seniorenkantorei auf. Außerdem konnten die verschiedenen Veranstalter mit Ständen ihre Institution und die kreativen Ergebnisse der Festivalwoche vorstellen und neue Interessierte gewinnen. Ältere konnten mit ihnen ins Gespräch kommen und sich über das Kulturleben ihrer Stadt informieren.

Teilnehmer des senior street art Workshops

Diakonie, zu dem speziell für die Festivalwoche zwei Museumspädagoginnen des Wilhelm Lehmbruck Museums eingeladen wurden, die mit demenziell Erkrankten und ihren Angehörigen künstlerisch gearbeitet haben. Multiplikatoren und Fachkräfte, die mit älteren Menschen arbeiten, konnten an einer Weiterbildung zum Thema Singen und Musizieren mit älteren Menschen teilnehmen. Dem in den Kreativworkshops geäußerte Wunsch, mit Remscheider Künstlern ins Gespräch zu kommen ist eine Buchhandlung nachgegangen. Sie hat in der Festivalwoche Remschei-

Sänger der Remscheider Seniorenkantorei auf der Abschlussveranstaltung

Teilnehmerin des Erinnerungscafés mit einer Dozentin Festivalprogramm

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In der Festivalwoche sind lediglich drei der insgesamt 70 Veranstaltungen wegen geringer Teilnehmerzahlen ausgefallen. Es haben 291 der Besucher an den 21 aktivierenden, 1271 an den 49 rezeptiven Angeboten teilgenommen. Im Schnitt waren also je Workshop 13 Festivalbesucher aktiv, was eine gute Größe ist, um kreativ zu arbeiten.

1400 1000 800 600 400 0 Besucher aktivierender Angebote

Besucher rezeptiver Angebote

Besucher aktivierender und rezeptiver Angebote

Kleinere Veranstaltungen, wie z.B. eine Führung durch die Räume des Westdeutschen Tourneetheaters, wurden mit viel personellen Aufwand durchgeführt, obwohl hier nur drei Interessenten kamen. Dies zeigt das große Engagement, mit dem die Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen ihrem neuen Publikum, den Älteren, begegnet sind.

21 rezeptive Angebote aktivierende Angebote

Anzahl der rezeptiven und aktivierenden Angebote

Festivalprogramm

291

200

Die größeren rezeptiven Veranstaltungen wie z.B. die Seniorenrockparty im Jugendzentrum „Die Welle“ waren gut besucht. Einer der Veranstalter hat hinterher berichtet, dass er von Älteren angesprochen wurde, die schon lange nicht mehr auf einem Konzert waren. Sie haben das Festivalangebot genutzt, um alte Interessen wieder aufleben zu lassen und an Kulturorte zurückzukehren, die sie schon lange nicht mehr besucht hatten.

49

1271

1200

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Öffentlichkeitsarbeit Neben der Koordinierung des gesamten Festivalprogramms hat das IBK hauptsächlich die Öffentlichkeitsarbeit des Festivals übernommen. Neben dem 48seitigen Programmheft, das nach Sparten sortiert alle Veranstaltungen der Woche mit kurzen Beschreibungstexten, Kontaktmöglichkeiten und Zeitangaben enthielt, wurden Plakate gedruckt und Informationen auf die kubia-Homepage gestellt.

Logoentwicklung Der Festivalname, die Plakatmotive und das Logo des Festivals sollten die regionale Anbindung verdeutlichen. Das „x“ im Namen stellt die unendliche Potenz der Kreativität Älterer dar, ist aber auch eine Referenz an Remscheid als Geburtsstadt von Wilhelm Conrad Röntgen, dem Entdecker der Röntgenstrahlen. Im Logo ist neben dem X eine Dröppelminna, die Kaffeekanne, die zur bergischen Kaffeetafel gehört, zu erkennen. Der Button, mit dem Festivalmotto „Alter macht kreativ“, ist, auch auf den Plakaten, der einzige Hinweis, dass es sich um eine Festival handelt, das sich speziell an Ältere richtet. Eine stärkere Etikettierung kann abschreckend wirken, zudem waren einige Angebote generationenübergreifend.

Die Festivalplakate

Die zwei Plakatmotive – Werkzeuge und bergischer Zwieback – sind ebenfalls eine Referenz an die Region. Die Zwiebäcke wurden allerdings von den Wenigsten als solche erkannt, was sicher auch ein Grund für die schlechte Bewertung der Plakate auf dem Nachtreffen war.

Das Festivallogo Öffentlichkeitsarbeit

Plakate

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Die Plakate hingen vor und während des Festivals in den Bussen der Stadtwerke sowie auf Litfasssäulen und Plakatwänden der Wall AG. Einige der Veranstalter haben zudem eigene Flyer und Plakate erstellt, in die sie das Festivallogo integrierten.

Newsletter

Zudem gab es während der Festivalwoche einen täglichen Newsletter an den Festivalverteiler, in dem in kurzer Form die Veranstaltungen des nächsten Tages aufgelistet waren.

Internetseite

Die Plakate auf den Litfasssäulen und Plakatwänden wurden allerdings sehr wenig wahrgenommen. Als wichtigere Werbemaßnahme haben sich die persönliche Ansprache und das Programmheft erwiesen.

Auf der kubia-Homepage, www.kulturquartier-rs.de wurde das Programmheft rund 5000 mal heruntergeladen. Es konnten zudem die aktuellen Presseberichte zum Festival sowie weitere Informationen eingesehen werden.

Programmheft Verteilung

Auftaktveranstaltung

Das Programmheft wurde über das Festivalnetzwerk vertrieben. Die Hefte wurden in einer Auflage von 3000 Stück an rund 50 Institutionen sowie ältere Engagierte verteilt, die diese dann wiederum auslegten oder in der Nachbarschaft, im Einzelhandel, der Gemeinde oder dem Freundeskreis verteilten. Außerdem wurde ein Teil der Hefte über den Verteiler der Stadt Remscheid an öffentliche Kultureinrichtungen, Schulen und Ämter zur Auslage weitergeleitet. In der Gestaltung wurde auf eine für Ältere gut lesbare Schriftgröße geachtet. Das Heft wurde in den Evaluationsbögen sowie beim Auswertungstreffen als übersichtlich bewertet, eine Besucherin regte an, im nächsten Heft zu jedem Veranstaltungsort auch die nächstgelegene Haltestelle zu nennen.

Öffentlichkeitsarbeit

Eine weitere Form der Öffentlichkeitsarbeit war die Auftaktveranstaltung am 17.04.2010. Diese fand in einem Bus der Stadtwerke statt, der an vier Haltestellen in Remscheid nicht nur interessierte Zuschauer aufnahm, sondern auch Kulturmacher, die mit kurzen Auftritten Einblicke in ihr Festivalangebot gewährten. Moderiert wurde die Busfahrt vom WDR-Journalisten Horst Kläuser, der neben kurzen Interviews mit den Kulturmachern auch durch zahlreiche Informationen und Anekdoten zu verschiedenen Orten entlang der Strecke die Fahrgäste unterhielt. Der Busfahrt stieß auf sehr gute Resonanz und hat dem Festival nicht nur unter den Fahrgästen sondern auch bei der Presse viel Aufmerksamkeit verschafft. Im Anschluss an die Fahrt gab es im Deutschen Werkzeugmuseum einen Empfang, der von den Schülern einer Jazz AG musikalisch begleitet wurde.

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Fundraising Das IBK stellte zwar Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit sowie Personalmittel für die Koordination, doch waren die meisten Projekte finanziell unabhängig. Einige der Angebote haben eine kleine finanzielle Unterstützung für einen Dozenten oder für Material erhalten, doch die meisten haben selbst das nötige Geld oder Sachmittel akquiriert. Viele Veranstalter und Dozenten haben sich zudem unentgeltlich für das Festival engagiert.

Auftakt im KulturQuartierx-Bus

Pressearbeit Das Festival wurde von Beginn an sehr gut von der lokalen Presse begleitet. In der Vorbereitungszeit wurde regelmäßig zu den Treffen eingeladen und im Anschluss über diese berichtet. Während der Festivalwoche stand täglich etwas in der Zeitung. Die Veranstalter wurden durch das IBK aufgefordert, ihre eigenen Veranstaltungen zusätzlich zu bewerben. Dies hat ebenfalls zu vielen weiteren Ankündigungen und Berichten in der Lokalpresse geführt. Außerdem wurde eine Woche vor Beginn des Festivals in der Lokalzeitung „Remscheider Generalanzeiger“ eine durch Werbeanzeigen finanzierte Sonderbeilage zum Festival veröffentlicht.

Fundraising

Als zusätzliche Förderer konnten die Jubiläumsstiftung der Stadtsparkasse Remscheid sowie die EWR GmbH gewonnen werden.

Präsentation der kreativen Ergebnisse des Offenen Ateliers im KulturQuartierx

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Auschnitte aus dem Pressespiegel Versteckte Talente im Alter wecken SonntagsBlatt Regional, 11.04.2010 Kreativität ist keine Frage des Alters rs anzeigenblatt, 14.04.2010 Rockerin legt die Gehhilfen ab Remscheider General-Anzeiger, 19.04.2010 Rollender Auftakt: So macht Bus fahren Spaß Remscheider General-Anzeiger, 19.04.2010 Senioren sind kreativ Bergische Morgenpost, 21.04.2010 Keine Angst vor der Farbe Remscheider General-Anzeiger, 21.04.2010 Graffiti-Kunst kennt keine Altergrenzen Bergische Morgenpost, 22.04.2010

Kommentar aus der Bergischen Morgenpost vom 16.04.2010

Musik im Alter hilft gegen das Altern Bergische Morgenpost, 24.04.2010 Beim Rundgang wurden Erinnerungen wach SonntagsBlatt, 25.04.2010 Senioren: ideenreiche Kulturmacher und Kulturvermittler Waterboelles.de, 25.04.2010 Die Jugend überrundet Remscheider General-Anzeiger, 27.04.2010 Kulturmacher mit grauen Haaren Bergische Morgenpost, 27.04.2010

Pressespiegel

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Fazit berücksichtigt, weil sie von Anfang an in der Planung im Austausch mit älteren Bürgern standen. Es gab zudem viele niederschwellige Angebote, die Bürgern, die bislang wenig kulturinteressiert sind, neue Zugänge öffneten. Es gab z.B. Schnupperveranstaltungen, die ermöglichten, kulturelle Bildungsangebote auszuprobieren. Ältere haben so neue Kulturangebote und -einrichtungen kennen gelernt. 14 der 20 Institutionen, die ihre Rückmeldungen in dem Evaluationsbogen des IBK formulierten, haben angegeben, dass durch ihr Angebot in der Festivalwoche neue Nutzer und/oder Besucher auf ihre Einrichtung aufmerksam wurden. Dieses Potential des Festivals, neue Zielgruppen erschließen zu können, haben einige Veranstalter nicht von Anfang an erkannt. Selbst kommerzielle Anbieter, für die das Festival auch kostenlose Werbung bedeutete, zögerten zunächst, sich zu beteiligen. Dies wird sicher bei den weiteren Ausgaben des Festivals leichter zu vermitteln sein. Schwierig war es auch, die lokalen Theater mit ihren langfristigen Spielplänen einzubinden. Zwar haben das Teo Otto Theater und auch das Westdeutsche Tourneetheater spezielle Führungen angeboten, aber für die Planung eines aktivierenden Angebots war die Vorbereitungszeit des Festivals zu kurz.

Das Festival hat zur Veränderung des Altersbildes in Remscheid beigetragen. Ältere Bürger engagierten sich für das KulturQuartierx und traten als aktive Personen und Kulturschaffende in Erscheinung. Sie wurden nicht mit ihren Defiziten, sondern mit ihren kreativen Potenzialen wahrgenommen. Die Bereitschaft, sich bürgerschaftlich in der Festivalwoche und in der Vorbereitungszeit zu engagieren, war groß und hatte die Berücksichtigung der Wünsche und Ideen vieler Bürger zur Folge. Ältere Remscheider haben Lust, sich für ihre Stadt zu engagieren und zeigen damit, dass sie nicht an Attraktivität verlieren muss – obwohl viele Kultureinrichtungen von Sparmaßnahmen betroffen sind.

Teilnehmerinnen des Seniorentanz-Workshops

Das Festival war außerdem für die Kultur-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen eine Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen. Die Kultureinrichtungen haben durch das Festival die Bedürfnisse, Interessen, Motive und Barrieren Älterer in ihrer Region kennen gelernt und in ihrem Angebot Fazit

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Die Erfahrungen des ersten Festivaldurchgangs haben gezeigt, dass für die Organisation einer solch dezentralen Veranstaltung feste Ansprechpartner, die alles zusammenhalten und koordinieren, sehr wichtig sind. Nur durch wiederholte persönliche Ansprache waren die meisten der Veranstalter bereit, sich an dem Festival zu beteiligen. Ebenso hat es sich als sehr hilfreich erwiesen, auf die bestehenden lokalen Strukturen, z.B. Vereine, städtische und soziale Gremien oder organisierte Engagierte zurückzugreifen. Das Festival wurde so von sehr vielen Bürgern gestaltet und getragen. Dies war gerade in der Teilnehmerakquise, die auch über persönliche Kontakte geschah, ein Erfolgsfaktor.

Stadtführung durch Lennep

Die Festivalwoche hat sowohl den Bürgern als auch den Einrichtungen Gelegenheit dazu gegeben, neue Angebote auszuprobieren, die teilweise über das Festival hinaus weitergeführt werden. 12 der 20 Anbieter, die den Evaluationsbogen ausgefüllt haben, werden die Angebote für Ältere auch nach dem Festival in ihr reguläres Programm aufnehmen. Aus dem Projekt „Kirchenraum mit allen Sinnen“ ist z.B. eine Gruppe Älterer hervorgegangen, die sich weiterhin regelmäßig trifft und neben einem gemeinsamen Besuch eines Kölner Künstlers auch schon Kirchenführungen mit Kindern durchgeführt hat. Auch die Strukturen der Kulturlandschaft sind bereichert worden. In den Vorbereitungen sind viele neue Kontakte und Vernetzungen zwischen unterschiedlichen Einrichtungen entstanden, darunter einige, die sich bislang nicht kannten. Es sind Kooperationen entstanden, die von der Expertise der jeweils anderen Institution profitieren und die über das Festival hinaus Bestand haben werden.

Fazit

Bronzeskulpturen und Zeichnungen des Autodidakten Stephan Diehl (geboren 1922)

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Für die nächsten KulturQuartierxDurchgänge wurde außerdem gewünscht, die Seniorenheime stärker einzubinden, bzw. auch die Angebote stärker an bestehende Gruppen, fürHochaltrige (wie z.B. beim Erinnerungscafé, das mit einer Gruppe Demenzerkrankter durchgeführt wurde, die sich regelmäßig trifft) zu binden. Zudem wurde vorgeschlagen, das nächste Festival über zwei Wochen zu veranstalten um Terminüberschneidungen bei der Menge der Veranstaltungen zu vermeiden. Für den Beginn solle das Festival direkt im nächsten Jahr noch ein mal veranstaltet werden, da dann die Erinnerung an den ersten Erfolg noch frisch sei. Später, so die Überlegung der Auswertungsgruppe, könne man zu einem zweijährigen Rhythmus übergehen.

Hosentaschenmuseum aus dem Joseph Beuys Mini-Workshop

Zusammenfassend lassen sich die Erfahrungen des ersten Festivals als sehr positiv bewerten. Das Konzept ist nun in Remscheid bekannt und ein zweiter Durchlauf somit leichter zu planen. Dies wird sicher auch dabei helfen, die Beteiligung am Festivals noch weiter zu vergrößern. So gestaltete es sich eher schwierig, Vereine und bestehende Gruppen älterer Migranten in das Festival einzubinden. Dies wird, neben einer erhöhten Anzahl von Angeboten für Hochaltrige, ein wichtiges Anliegen für das nächste KulturQuartierx sein.

Teilnehmerinnen des Erinnerungscafés

Fazit

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