Fitness Umschau Ausgabe 10 - 2013

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ERNÄHRUNG ■

Es ist schwer, eine pauschale Aussage über den Nährgehalt von Fleisch zu treffen, da es zum Teil große Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten gibt. Die folgende Auswahl soll dabei eine Orientierung bieten. Im Grunde spielt es kaum eine Rolle, ob man sich für rotes Fleisch, Geflügel oder Wild entscheidet. Wer zu fettarmen Teilstücken greift und auch bei der Zubereitung darauf achtet, nicht übermäßig viel Fett zu benutzen, liegt auf der richtigen Seite! Leben Vegetarier gesünder? Es gibt einige Gründe, wieso die Anzahl der Vegetarier in den letzten Jahren immer weiter zugenommen hat. Laut einer Londoner Langzeitstudie bringt der Fleischverzicht deutliche Gesundheitsvorteile mit sich. So hatten Vegetarier im Vergleich zu Fleischessern im Durchschnitt weniger Übergewicht, niedrigere Blutdruck- und Blutfettwerte sowie eine aktivere Niere. Selbst die Krebstodesrate war um über 40 % gesunken. Fleisch als Eiweißquelle ist also scheinbar problemlos durch Hülsenfrüchte und Sojaprodukte zu ersetzen, ohne dass dabei sichtbare Defizite entstehen. Fleisch ist nicht per se ungesund Fleisch hat in der Tat einige Inhaltsstoffe,

Fleischarten und ihr Fettsäuregehalt Tierart Rotwild Damwild Rehwild Wildschwein Hausschwein Rind Schaf Huhn Lachs

mehrfach ungesättigte Fettsäuren 68,1% 62,4% 65,4% 64,7% 48,2% 34,5% 31,5% 35,9% 33,5%

die sich bei übermäßigem Verzehr negativ auf Körper und Gesundheit auswirken können. So enthält es große Mengen an Cholesterin und Purinen, die den Harnsäurespiegel erhöhen und das Herz schädigen können. Zudem enthält Fleisch im Gegensatz zu Fisch oder vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorwiegend gesättigte Fettsäuren, die nicht wesentlich am Energiestoffwechsel beteiligt sind und somit Fettleibigkeit begünstigen. Dennoch wäre es falsch zu sagen, dass Fleisch per se schlecht sei. Oft entstehen die Gesundheitsbelastungen nämlich erst bei der Zubereitung. Polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen zum Beispiel, wenn Fett oder Marinade in die heiße Glut tropfen. Diese Stoffe sind hochgradig krebserregend und sollten definitiv gemieden werden. Dasselbe gilt für die dunkle, knusprige Kruste des Grillguts, die vielen Zypern so gut schmeckt, deren Dänemark gesundheitliches Risiko Portugal aber unterschätzt wird. Spanien Darin enthalten sind Österreich heterozyklische Amine (HCA), die ebenfalls Frankreich krebsfördernd wirken. Irland Doch nicht nur beim ErSlowenien hitzen sondern auch bei Deutschland der Zubereitung von verItalien arbeiteten FleischproBelgien/Luxemburg dukten, wie z.B. Wiener Polen Würstchen können geNiederlande sundheitsschädigende Großbritannien Stoffe, wie Pökelsalz Tschechien oder Nitrit entstehen.

davon Omega-3Fettsäuren 13,3% 11,8% 15,0% 7,0% 5,6% 8,9% 7,6% 3,1% 27,8% unbedingt auf Fleisch verzichten muss. Wer sein mariniertes Steak auf Folie oder in Aluschalen grillt, kann die Entstehung krebserregender Stoffe weitgehend eindämmen. Zudem sollte die braunschwarze Kruste genauso wie der sichtbare Fettrand lieber auf dem Teller liegen bleiben. Ebenso empfiehlt es sich, auf fetthaltige Panaden oder übermäßige Mengen an Bratfett zu verzichten, da diese selbst das magerste Stück Fleisch zur wahren Kalorienbombe machen. Auf diese Art spart man Kalorien und meidet gleichzeitig die vielen giftigen, krebsfördernden Stoffe. Wer also einige Regeln beachtet, kann bedenkenlos den Grill anwerfen und das Sommervergnügen genießen.

Pro-Kopf-Verbrauch in kg

Griechenland

Auf die richtige Zubereitung kommt es an! Die gute Nachricht ist, dass man aus Angst vor diesen Gefahren nicht

134,3 115,8 105,3 102,6 99,3 98,3 92,9 92,7 89,2 88,3 87,0 85,4 84,8 79,8 78,7 76,7

Schweden

76,4

Rumänien

64,3

Bulgarien

54,1

Estland

41,8

Quelle: AMI 2012, vorläufige Daten 2011

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Fleisch – ein Stück Lebenskraft? Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist der Verzehr von Fleisch besonders für Trainierende durchaus sinnvoll. Alle Fleischsorten haben einen hohen Eiweißgehalt und sind praktisch frei von Kohlenhydraten. Aus diesem Grund wird auch Diabetikern und Krebskranken des Öfteren empfohlen, Fleisch verstärkt in ihre Ernährung einzubauen, um den Blutzuckerspiegel auf einem konstanten Level zu halten. Ferner beinhaltet Fleisch große Mengen an blutbildendem Eisen sowie eine Vielzahl an lebensnotwendigen Vitaminen und Aminosäuren, die der Körper ideal verwerten kann. Erwähnenswert sind hierbei besonders die BVitamine, die für das Zellwachstum und die Gehirnaktivität eine entscheidende Rolle spielen. Selbst für Abnehmwillige ist Fleisch eine gute Wahl, da es – wenn es fettarm ist – sehr kalorienarm ist, aber eine stark sättigende Wirkung hat. Einzig der oftmals hohe Fettgehalt mancher Fleischsorten treibt die Kalorienanzahl nach oben.


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