Superior Hotel 3/4-2020

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Fachmagazin für innovative Hotellerie

SUPERIOR HOTEL September 2020 / Ausgabe 3/4

www.superior-hotel.net

Äußerst angenehm

Mit und ohne Alkohol Hybrid und digital

Sitzkomfort in Restaurant und Bar: Platz nehmen und sich wohl fühlen

Sober Bar oder Kräuterparadies: Zwei Barkeeper mit zeitgemäßen Ideen

Neues Tagungskonzept: Best Western sorgt für Sicherheit


Diese Abbildung wurde vor Corona aufgenommen.

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ED I TO R I A L

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Neuer ­Strategiemix In der letzten Septemberwoche wurde es besonders schlimm. Da kamen die Einschläge immer näher und die traurigen Emojis unter den Facebook-Posts meiner Social-Media-Freunde aus der Hotellerie immer häufiger. Namhafte Häuser in Weltstädten schlossen wie auf Verabredung. Einige davon wahre Legenden und Leuchttürme der Branche, die so sehr zum Inventar der deutschen oder europäischen Hotellerie gehören, dass man sich die jeweiligen Städte kaum ohne sie vorstellen kann oder mag. Zu den bekanntesten Namen in dieser traurigen Hitparade gehören das Swissôtel in Zürich und das Grandhotel Hessischer Hof in Frankfurt, und auch die Geisel Privathotels mussten das Anna Hotel & Restaurant in München schließen. Humorvolle Menschen meinten darauf, die Arbeitsplätze seien ja nicht verloren, wenn in den verwaisten Hotelimmobilien künftig betreutes Altenwohnen stattfinde; dieser Markt wachse immerhin. Wer braucht Feinde, wenn er solch freundliche Ratgeber hat. Zumal, haha, Arbeitsplätze: Schon mal die Dimensionen verinnerlicht? Mehr als 100 Millionen (!) Arbeitsplätze in der Hotel- und Reisebranche weltweit seien in Gefahr, warnte die Welttourismus­ organisation UNWTO anlässlich des Welttourismustages am 27. September. Nicht zuletzt pauschale Reisewarnungen statt ortsgenauer Risiko-Benennung trügen zur weiteren Verunsicherung ­potenzieller Reisender bei. Was hilft in dieser schier ausweglos scheinenden Lage? Vermutlich nur ein Mix unterschiedlicher Strategien: Kerngeschäft stärken. In attraktive Angebote investieren. Konkurrierende Geschäfts­ modelle adaptieren. Wir haben in dieser Ausgabe Interviews und Gastbeiträge von Branchenexperten versammelt, die sich etwa zu forciertem E-Mail-Marketing oder intelligentem Datenmanagement äußern. Die BWH Hotel Group (Best Western) erarbeitete neue Tagungskonzepte und setzt künftig auf ein Miteinander hybrider und digitaler Formate (Seite 22 bis 25).

Peter Erik Hillenbach Chefredakteur

Nicht minder spannend: Wie ein dezentral über den gesamten Stadtraum einer Metropole verteiltes Hotel funktioniert. Das Sweets Hotel in Amsterdam klaut sich ein bisschen Airbnb-Mentalität und macht aus 21 aufgegebenen Brückenwärterhäuschen ein neues Gästeerlebnis für urbane Abenteuer. Und dann bleibt ja auch immer noch das Hotel als Sehnsuchtsort. Eine Rooftop-Bar ist auch in Zeiten von Hygiene und Abstand ein Place to be – erst recht an einem so prominenten Standort wie mit Blick auf den Hamburger Michel, auf Elbe, Fleet und Speicherstadt. Unser Titelbild vermittelt einen kleinen Eindruck von der neu gestalteten Plaza-Ebene im Westin Hamburg. P.S. Unmittelbar vor Drucklegung erreichte uns die Meldung aus Salzburg, wonach die Messe Alles für den Gast im November nun doch nicht als hybrider Gastro Circle stattfindet (Seite 7), sondern als komplett digitales, hochkarätiges Format! Herzlich, Ihr

Peter Erik Hillenbach Übrigens: Superior Hotel ist auch als E-Paper im Internet abrufbar – www.superior-hotel.net


I N H A LT

SU PER I O R H OT EL 03 / 0 4 | 20

Hotel & Praxis 8

Sweets Hotel in Amsterdam Wohnen beim Brückenwärter

Management & Marketing 12

18

Rogier Braakman, Penta Hotels „Wir blicken nach vorne“

Mareike Juds, CleverReach

E-Mails als Informationsvermittler

22

Marina Christensen, BWH Hotel Group Central Europe

Hybrid oder digital

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Yannick Bertram, Herbarium Bar in Göttingen

Der Freigeist der Bar

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Willi Bittorf, Bar am Steinplatz in Berlin

34

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Nüchtern, aber neugierig

Bio-Winzersekte Prickelnd aus ökologischer Erzeugung

Titelfoto: Hamel Fotografie, Bilder Inhalt: s. entsprechende Artikel

Food & Beverages


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Ausstattung & Einrichtung 38

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Gastbeitrag aletto hotels: Hoteldesign „Themenhotels sind nicht mehr zeitgemäß“

Sitzkomfort und Lichtambiente in Restaurant & Bar Genussmomente optimieren

Ausstattung & Technik 46

50

Brandschutz Rauchschutz anpassen bei Nutzungsänderung

Küchentechnik Technik, die unterstützt

Sanitär & Wellness 54

Sauna

Virenfrei saunieren

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Halböffentliche Sanitärbereiche

Berührungslos am Waschbecken

6 BR ANCHE & NE WS | 65 MARK T & PRODUK TE | 66 IMPRESSUM

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Hochkarätiges Programm

Gastro-Größen wie Sarah Wiener, Ralf Bos, Johann Lafer, Hanni Rützler, Toni Tänzer und Peter Hack sind beim GTW Summit am 11. und 12. Oktober 2020 in der Grand Hall Zollverein in Essen dabei. Der GTW Summit gibt positive Signale für eine gebeutelte Branche.

In knapp 30 Keynotes und Konferenzen geht es darum, wachzurütteln, zu bewegen, zu motivieren und gemeinsam neue Ideen für die Wege in die Zukunft zu entwickeln. In Deep Dives werden die Themen der Bühne mit den Teilnehmern des Kongresses vertieft, in Think Tanks und Round Tables werden neue Möglichkeiten und vergessene Techniken besprochen. Dass Corona auch gesellschaftliche Veränderungen beschleunigt, demonstriert Stephan Schröter.­Ralf Bos zeigt, dass Zeit für Qualität ist, und Jean Georges Ploner­nimmt den Service in den Fokus. Jennifer Long und Klaus ­Schenkmann sind der Meinung, dass fast alle Stellenanzeigen sterbenslangweilig sind und Thomas Holenstein findet, dass Marketing im Netz vor Ort zu sehen sein muss. Tobias Sudhof läutet die ­Lebensmittelwende ein und zeigt, dass der Trend der guten Gas­ tronomie zu Qualitariern gehen wird.

Klimaneutrales Europa

Mit den Euro Toques zusammen wird Sarah Wiener in ihrer Funktion als Europa-Abgeordnete die Weichen für ein klimaneutrales Europa stellen – auch hier wird ein Großteil des Wandels in den Köpfen von Verbrauchern durch Köche angestoßen werden. Dr. Oliver Ratajzak zeigt, dass ein solide aufgebautes Lob-Management dafür sorgt, dass das Lob beim jeweiligen Mitarbeiter ankommt –

Begleitet wird der GTW Summit unter anderem durch die SFC Street Food Convention

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sicherlich motivierender als nur Beschwerden. Die Digitalisierung ist technisch? Nein, sagt Udo Walter – wenn darauf geachtet wird, dass die Digitalisierung emotional geplant und umgesetzt wird. Olaf Hartmann zeigt die Vorteile von multisensorischem Marketing und im Round Table geht es um die Einführung von Künstlicher Intelligenz bei der Erstellung von Dienstplänen. Zwei Panels runden das Geschehen auf der Bühne ab: Food Trends mit Heiko Antoniewicz, Ralf Bos, Peter Hack und Gerhard Retter sowie das große Thema: Die Zukunft der Spitzengastronomie. Parallel laufen die Think Tanks zur Zukunft Hotel, Zukunft Betriebsgastronomie, Round Tables zur Beschaffung von Lebensmitteln, zum Image der Branche und zum Food Waste. Was ist New Living? Welche Auswirkung werden Co-Working und neue Mobilität mit Remote Working im Homeoffice auf die Branche haben – gibt es wesentliche Veränderungen im Freizeit- und Genussverhalten der Deutschen?

SFC Street Food Convention

Die SFC Street Food Convention präsentiert alles rund um das Thema Street Food, Foodtrucks, mobiles Catering, Genuss draußen und visionäre Esskultur für Profis und die, die es werden wollen. Die SFC zeigt an zwei Tagen die Street Food Welt aus allen Perspektiven, bietet Austausch mit Experten und schaut über den Tellerrand. Die Foodtrend-Expertin Hanni Rützler ist auf der Bühne genauso dabei wie die großen Namen der Street Food-Szene wie Toni Tänzer, Hagen Schäfer, Markus Bauer, Dr. Melanie Linden und Andrew Fordyce. Tickets sind unter www.gtw-summit.de/ticket erhältlich. www.gtw-summit.de

Fotos: GastroTageWest / GTW Summit, Christof Reich (Gastro Circle)

Ursprünglich als Fachmesse GastroTageWest konzipiert, findet der GTW Summit nun als Kongressmesse statt. Zum zweitägigen Programm gehört der Unternehmer-Kongress „Zukunft Gastronomie“: Bekannte Köche, Trendforscher, Food- und MarketingExperten und Innovationsforscher sind auf der Bühne und in Workshops, so zum Beispiel Johann Lafer, Sarah Wiener sowie Ralf Bos, Olaf Hartmann und Jean Georges Ploner.


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Gastro Circle in Salzburg Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die für November geplante Fachmesse Alles für den Gast in Salzburg: Veranstalter und Aussteller reagieren und rufen das hybride Alternativkonzept Gastro Circle ins Leben. Stattfinden wird es vom 7. bis 9. November. Gastro Circle setzt sich aus Ausstellungsflächen, Netzwerkebenen, modularen Präsentationsflächen sowie digitalem Backup zusammen. Die unterschiedlichen Standvarianten sind modular erweiterbar und erfüllen so zeitgleich die Hygienemaßnahmen und die Bedürfnisse der Aussteller. Die Dauer wurde auf drei Tage verkürzt, was für Kompaktheit sorgt. „Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliche Lösungen“, sagt Barbara Leithner, COO von Reed Exhibitions Österreich. Bei der Branchenplattform Gastro Circle handelt es sich um ein Sonderformat für die Gastronomie und Hotellerie. „Die Corona-Epidemie hat die Gastronomie und Hotellerie hart getroffen“, so Leithner. Man habe sich deswegen mit der Branche beraten, in welcher Form Reed partnerschaftlich unter die Arme greifen kann. Das Ergebnis: der Gastro Circle.

zept vor, dass alle anwesenden Personen online registriert werden, die Ein- und Ausgangssituation entzerrt wird. Emperia wird hier eine tragende Rolle spielen. www.gastrocircle.at

Keine kleine Alles für den Gast

Für Andreas Ott, Portfoliomanager bei Reed, ist dieses Alternativformat definitiv nicht als kleinere Version einer Alles für den Gast zu verstehen: „Das Konzept schafft eine neuartige Kombination aus aktuellen Branchen-Anforderungen und Gegebenheiten aufgrund der Covid-19-Folgen. Weniger bespielte Fläche, weniger Kos­ten, gesteigerte Fachbesucherqualität bei verminderter -quantität.“ Eine Vorreiterrolle in Österreich übernimmt Gastro Circle durch digitale Tools. Diese zielen auf unterschiedliche Ebenen ab: Content-­ Transport, Unterstützung bei der Kontaktgenerierung sowie hybride Produktpräsentation. So werden unter anderem Inhalte­ aus Vorträgen, Talks und Workshops für die digitale Community aufbereitet. Live-Streams und -Begehungen von Messeständen lassen in Echtzeit ins Geschehen eintauchen. Produktpräsentationen können auch digital konsumiert werden. Ein kostenloses Lead­ tracking-Tool, genannt Emperia, verhilft Ausstellern wie Besuchern zu schnellem, sicherem und persönlichem Kontaktaustausch. Aussteller erhalten eine automatisierte Kontaktdatenerfassung. Dem Besucher generiert das Tool eine Liste aller besuchten Aussteller samt Kontaktinfos.

Look and feel! Ihr Gast ist König? Dann ist unsere ROYAL Collection mit ihrer feinen Haptik und außerordentlichen Standfestigkeit die perfekte Lösung. Die nachhaltig produzierten Premium-Ser viet t en, Tischdecken, Tischläufer und Tischsets gibt es in vielen brillanten Farben.

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Ge

In enger Zusammenarbeit mit Experten hat Reed einen detaillierten Maßnahmenplan zur Covid-19-Prävention ausgearbeitet. Dieser wird auch behördlich abgenommen. Unter anderem sieht das Kon-

rm

a ny

02 1

Präventionskonzept erarbeitet

/ 2020

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H OT EL & PR A X I S

S W EE T S H OT EL I N A M S T ER DA M

Wohnen beim Brückenwärter In Holland ist man fix mit neuen Ideen, die der urbanen Stadtentwicklung gut tun und in Deutschland undenkbar wären: Das Sweets Hotel hat 21 ehemalige Brückenwärterhäuschen in Amsterdam zu dezentralen Hotelzimmern

Als die Stadt Amsterdam im Zuge der Digitalisierung ihrer Brückentechnologie ­ auf der Suche nach einer Nachnutzung der Brückenhäuschen war, ergab sich für das Architekturbüro Space & Matter die Gelegenheit, die lang gehegte Idee eines ­dezentralisierten Hotels umzusetzen. Inmitten der pulsierenden Metropole bot sich so die einmalige Chance, bestehenden urbanen Raum neu zu interpretieren und die geschichtsträchtigen Bauten in charmante Unterkünfte auf und am Wasser zu verwandeln. Der Vorschlag stieß auf Zustimmung: Nach viel Recherche und dank der engen Zusammenarbeit mit der Betreiberfirma Lloyd Hotel sowie dem Projektentwickler Grayfield bieten heute 21 ehemalige Brückenhäuschen einen ganz besonderen Rückzugsort – einige ruhig am See gelegen, andere an lebendigen Kanalkreuzungen. Sieben weitere sollen 2021 folgen. Geschichtlich betrachtet war der Brückenwärter ein angesehener Mann – ihm oblag

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die Entscheidung, in welcher Richtung der Verkehr läuft, ob zu Wasser oder zu Lande. Doch Digitalisierung und Rationalisierung des neuen Jahrtausends führten zu einer Zentralisierung des Systems. Brückenwärteraufgaben wurden fortan gebündelt, nicht mehr jede Brücke vor Ort bedient. Nichtsdestotrotz liegt der letzte Neubau nicht lange zurück. So entstand noch 2013 ein Brückenhäuschen weit außerhalb der Stadt im Osten des Stadtentwicklungsgebiets ­IJburg. Aus Holz oder gemauert: Kondensierte Idealbilder der Architektur ihrer Zeit So spannend das Projekt, so herausfordernd gestaltet sich der Umbau. Die an Klapp-, Hebe- und Zugbrücken sowie Schleusen über die ganze Stadt verteilten Brückenhäuschen verfügen über ungewöhnliche Raumformen – flach, hoch, breit, eng, von rund über oktogonal und rechteckig bis hin zu trapezförmig.

Ab dem 16. Jahrhundert meist in Holzbauweise errichtet, setzte man im 19. Jahrhundert vermehrt auf gemauerte, betonierte oder metallene Gebäude. Sie alle eint die für Holland so typische Einsichtigkeit. Großzügige Fensterfronten kreieren auch auf kleinem Raum ein offenes Ambiente und sorgen für einen hohen Lichteinfall. Trotzdem bieten die ungewöhnlichen Unterkünfte ausreichend Privatsphäre, ­ denn so viel Aussicht die Häuschen erlauben, so wenig wird von Passanten wahrgenommen, was in ihnen vor sich geht. Zum Schutz vor fremden Blicken wurden zudem Jalousien und Vorhänge in die Raum­entwürfe integriert, die besonders in der Nacht eine intime Atmosphäre garantieren. Umgekehrt gilt für die Gäste: Da sich alle Brückenwärterhäuschen in bewohnten Stadtteilen befinden, wird um Rücksicht auf die Nachbarschaft gebeten, was Lärm und laute Musik am späten Abend und in den frühen Morgenstunden angeht. Jedes

Fotos: Mirjam Bleeker, SWEETS Hotel/Lotte Holtermann

umgebaut und ermöglicht seinen Gästen individuelle Erlebnisse im Stadtraum.


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der Häuschen ist für zwei erwachsene Gäste über 21 Jahre konzipiert; Kinder sind aufgrund der besonderen ­Location hier nicht vorgesehen. Ebenfalls sind die Häuschen nicht behindertengerecht oder rollstuhltauglich, auch für Haustiere ist leider kein Platz im Konzept.

Designstarke Unterkünfte mit je eigener Geschichte und Nachbarschaft

Eine weitere Besonderheit dieser außergewöhnlichen Unterkünfte: Jedes Brückenhäuschen erzählt seine eigene Geschichte, die individuell an Ort und Cha­ rakter des Bestands geknüpft ist. Sie alle eint ein einzigartiger Charme und Inmitten der pulsierenden Metropole bot eine ­ designstarke Einrichtung, die im sich die einmalige Chance, bestehenden Zuge sogenannter „DesignPicknicks“ in ­mühevoller Kleinarbeit individuell für jeurbanen Raum neu zu interpretieren und die des Objekt entwickelt wurde. Gut erhalgeschichtsträchtigen Bauten in charmante tene Einbauteile und Materialien wurden Unterkünfte auf und am Wasser zu verwandeln von den Architekten gekonnt in die

Die Stadt als

Hotel: Entlang der

­Wasserstraßen von Amsterdam bieten

21 frühere Brücken-

wärterhäuschen neue Perspektiven auf den

urbanen Raum. Jedes Häuschen erzählt seine ganz persönliche Geschichte

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H OT EL & PR A X I S

S W EE T S H OT EL I N A M S T ER DA M

jeweiligen Designkonzepte integriert. Terrazzo, poliertes Aluminium sowie gestrichenes Holz zeugen vom hohen Qualitätsanspruch der Architekten und ergeben in Verbindung mit den historischen Elementen ein stimmiges Gesamtbild. Die Relikte der Brückenwärter unterscheiden sich von Unterkunft zu Unterkunft. Hinzugekommen ist jeweils eine neue digitale Bedieneinheit, die Hotelinformation, Schlüsselkarte ­ und Stadtführer in sich vereint. Das Check-in funktioniert über das Smartphone, ein Tablet verrät die Do’s and Dont’s für Haus und Nachbarschaft. Ferner

sind hier weitere Informationen zur Umgebung sowie ­Unterhaltungsangebote hinterlegt. Alle Sweets-Häuschen sind mit Doppelbett, Kaffeeutensilien und Badezimmerbeigaben ausgestattet. Bei den Duschen fiel die Wahl auf Grohtherm 1000 ­Cosmopolitan mit Euphoria Handbrause des deutschen Herstellers Grohe. Die hochwertige Handbrause sorgt in Kombination mit dem Thermostat für puren Duschgenuss und hohe Sicherheit. Die modernen Systeme wurden alle neu eingebaut – im Arbeitsalltag eines Brückenwärters waren sie früher nicht notwendig. Die

Ein Klassiker aus den

60er Jahren: Seit 1969 als Brückenhaus ge-

nutzt, bietet sich das Meeuwenpleinbrug

heute als ungewöhn-

licher Zwischenstopp

für Fahrradreisende an

Über Space & Matter

Das Amsterdamer Architekturbüro baut nicht einfach nur Gebäude. In seinem Selbstverständnis liefert man Entwicklungsstrategien für den urbanen Raum und hat dies mehrfach in spektakulären Objekten unter Beweis gestellt. Von Peter Erik Hillenbach Sweets Hotel fügt sich nahtlos in die bisherige Arbeit des Büros ein. Die Möglichkeit, ein dezentrales Hotel über den gesamten Stadtraum zu verteilen, passt genau zu den Ansätzen und Projekten, die unerschlossene Räume öffneten und Menschen Teilhabe ermöglichen. Zu den bekanntesten Projekten von Space & Matter gehört De Ceuvel: ein Gebiet in Amsterdam mit verseuchtem Boden, das dank sauberer Technologie in einen „Öko-Hub“ für kreative und soziale Unternehmen umgewandelt wurde. Pflanzen zogen das Gift aus dem Boden, eine eingeschworene Community machte aus dem ehemaligen Werftgelände binnen knapp zehn Jahren ein Mischgebiet zum Arbeiten und Wohnen – Hausboote und Gärten in Kombination bestimmen nun das Bild.

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In Den Haag baute Space & Matter Treibhäuser auf das riesige Flachdach einer alten Philips-Fabrik und ermöglichte die Kombination von Fischzucht und Gemüseanbau im siebten Stockwerk. Europas größte Rooftop Farm ist zum vielbesuchten Vorzeigeobjekt für Aquaponik und damit für eine mögliche Art der Ernährungserzeugung der Zukunft geworden. In weiteren Gebäuden, etwa dem WLG Smartloft in Amsterdam, spielen Space & Matter mit der Flexibilität von Grundrissen, individualisierbaren Einrichtungen und Gemeinschaftsflächen in Wohnanlagen. Mit ihrem Object ONE, ebenfalls in Amsterdam, schießen sie in dieser Hinsicht den Vogel ab. Unter dem Schlachtruf „Confusion belongs to the Havenkwartier“ ist ein mehrstö­ckiges modulares Wohngebäude entstanden, das Zimmergrößen,

Raumhöhen, Außenfassade und Balkone vollkommen den Wünschen seiner Bewohner überlässt und aus dem Gebäude geradezu ein Manifest fluider Lebensentwürfe macht. Gemeinsam ist diesen und weiteren Gebäuden, dass sie die Zuschreibung „Immobilie“ im Wortsinn eigentlich nicht mehr verdienen. Diese Locations interagieren vielmehr mit dem Stadtraum, denken Wohnen und Leben neu und haben bereits verwirklicht, was Stadtplanung (und auch Hotelneubauten) zukünftig berücksichtigen müssen. Hier wird soziales Leben in aller Liquidität und Diversität auf sehr coole, charmante und nahbare Weise ermöglicht. Nicht zuletzt in den hier vorgestellten Brückenwärterhäuschen des Sweets Hotel. www.spaceandmatter.nl


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Top Speaker

Deep Dives Armaturen sind individuell auf die ­jeweilige Unterkunft abgestimmt und passen sich harmonisch den unterschiedlichen Raumkonzepten an. Einige der Locations sind mit größeren Küchengeräten wie Herd/ Backofen, großem Kühlschrank oder teilweise sogar Spülmaschine ausgestattet.

Service in Corona-Zeiten

Auch wenn die soziale Komponente innerhalb dieses außergewöhnlichen Hotels entfällt, so bieten die Brü­ ckenhäuschen doch optimale Bedingungen für eine Interaktion mit der Nachbarschaft. Das Prinzip der Unterkunft gleicht dem Grundgedanken von Airbnb: Man teilt den knapper werdenden Raum im urbanen Umfeld und profitiert damit von einer exklusiven Erfahrung, denn Ausblicke und Bezug zur Stadt suchen ihresgleichen.

Der Hotelservice läuft übrigens auch in Covid-19-Zeiten wie gehabt: ­Frische Handtücher und Bettwäsche werden in Absprache mit dem Gast gebracht, ebenso liefert Sweets Hotel täglich frische Backwaren zum Frühstück. Das Housekeeping Team kommt alle zwei Tage zum Reinemachen vorbei, außer der Gast wünscht dies nicht. Was Dinner und Lunch angeht, verweist das Hotel auf die unzähligen Restaurants in der jeweiligen Nachbarschaft der Häuschen, die Lieferdienste anbieten – verbunden mit dem Appell an die ­Solidarität, dass man die Restaurants in diesen schwierigen Zeiten nach Kräften unterstützen möge. ­ In dieser Hinsicht gehörten die Niederlande und insbesondere die Amsterdamer Stadtgesellschaft ja ­ schon immer zu den offensten und tolerantesten in Europa.

Im Buiksloter­

draaibrug-Haus von 1984 findet sich die klassische Grohe

Standarmatur Costa

wieder; unten: ein mit

Grohe-Thermostat und Handbrause ausgestattetes Bad

PROFILE

n Das Sweets Hotel in Amsterdam besteht aus 21 ehemaligen Brückenwärterhäuschen n Die kleinen Gebäude für jeweils zwei Gäste sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt n Das Architekturbüro Space & Matter ist für die Gesamtkonzeption verantwortlich n Das Konzept ist zwischen Hotelangebot und Airbnb angesiedelt, es gibt jedoch Frühstücks- und Reinigungsservice n www.sweetshotel.amsterdam

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Round Tables

Food Trends


M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

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P EN TA H OT EL S

„Wir blicken nach vorne“ Rogier Braakman startete im Februar als neuer Geschäftsführer der Penta Hotels Worldwide und damit nur wenige Wochen vor dem Corona-Shutdown. Wir sprachen mit ihm über diese Zeit, über Maßnahmen zur Hygiene und hybriden Meetings. Die Fragen stellte Maren Peters

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Pentahotels gibt es in insgesamt acht Ländern

ein. Diese positive Grundeinstellung hat immens geholfen. Wir mussten sehr schwierige Entscheidungen treffen, aber ich fühle mich von allen Mitarbeitern und Teams sehr unterstützt. Die Schlucht, die sich aufgetan hat, ist so tief, dass es eines intensiven Aufstiegs bedarf, um wieder zu früheren Standards zurückzukehren – sofern dies überhaupt möglich ist. Glücklicherweise schreckt hier bei Penta niemand vor einer guten Herausforderung zurück. Ich denke, unser optimistischer Geist und unsere Fähigkeit, diese Krise in etwas Positives zu verwandeln und auf eine neue Art und Weise zusammenzuarbeiten, hat uns sehr kreativ gemacht. Wir blicken nach vorne. Waren alle Ihre Hotels geschlossen oder konnten Sie noch einzelne Gäste begrüßen? Fünf von unseren weltweit 27 Pentahotels konnten wir geöffnet halten. Das hängt damit zusammen, dass wir in einigen Häusern systemrelevante Gäste untergebracht hatten. Jeder, der wie wir ein Geschäft besitzt, kann nachempfinden, wie es sich anfühlt, den Schlüssel umzudrehen und nicht zu wissen, wann es wieder losgeht. Normalerweise sind wir sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag für unsere Gäste

Fotos: Penta Hotels

Herr Braakman, seit Februar sind Sie Geschäftsführer der Penta Hotels Worldwide, kurz darauf kam der Shutdown. Wie haben Sie die ersten Wochen und Monate Ihrer neuen Tätigkeit erlebt? Ich bin schon eine Weile im Geschäft – dies ist mein drittes Jahrzehnt in der Hotellerie. Ich habe also etwas Erfahrung mit Krisen. 2001, als das World Trade Center getroffen wurde, arbeitete ich bei Hilton und wir konnten mit ansehen, wie Hotelbuchungen von allen amerikanischen Gästen sofort storniert wurden. 2008/2009 kam dann die Finanzkrise und auch hier verbuchte die Hotelindustrie starke Einbußen. Aber was wir jetzt erleben, ist von einem ganz anderen Ausmaß und ich hätte nicht erwartet, dass die Folgen so gravierend sein würden. Die allerwichtigste Lehre aus meinen Krisenzeiten ist: Panik ist kein guter Ratgeber. Also haben wir sofort reagiert, Pläne geschmiedet und angefangen, diese umzusetzen. Penta hat im letzten Jahr einen steinigen Aufstieg mitgemacht, da wir von der Rosewood-Hotelgruppe an unsere neue Eigentümergruppe verkauft wurden. Ich muss sagen, unsere Teams in den Hotels und unserer Zentrale in Frankfurt sind sehr positiv eingestellt und setzen sich leidenschaftlich für unsere Marke


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I N TERVI E W R O GIE R B R AAK M AN Sie haben Hotels in mehreren europäischen Ländern und auch in Asien. Inwieweit beeinflussen Sie die unterschiedlichen Regularien und Vorgaben beim Restart in den einzelnen Ländern? Es gibt ganz unterschiedliche Herangehensweisen der einzelnen Regierungen und Behörden. Alle Märkte folgen ähnlichen Modellen, die sich als richtig herausgestellt haben: Abstand halten, Maske tragen und zusätzliche Hygienemaßnahmen einführen. Das allerwichtigste ist nach wie vor, zu Hause zu bleiben, wenn man sich nicht gut fühlt. Es ist eine sehr ernstzunehmende Situation – und wir unterstützen diese Maßnahmen unter allen Umständen. In den meisten unserer Märkte sind bis heute internationale Reisen nur extrem eingeschränkt möglich beziehungsweise sehr viel aufwendiger geworden. Zudem empfehlen die meisten Unternehmen ihren Mitarbeitern, auf Geschäftsreisen zu verzichten. Präsenzveranstaltungen sind häufig abgesagt worden.

da. Keines unserer Häuser war seit Eröffnung jemals geschlossen. Dadurch, dass wir weitergehend Hotels geöffnet hatten, konnten wir unsere neuen Hygieneund operativen Standards gemeinsam mit unseren Gästen testen und weiterentwickeln. Heute haben alle Pentahotels wieder geöffnet. Wir können unseren Gästen einen sicheren Aufenthalt garantieren, ohne dass dabei die entspannte Atmosphäre, für die Penta bekannt ist, verloren geht. Dass heute wieder alle Hotels geöffnet sind, ist ein Beweis dafür, was wir alle gemeinsam geleistet haben und für das ungebrochene Vertrauen unserer Gäste in uns. Ich bin sehr stolz auf Team Penta! Wie bewerten Sie die in Deutschland zur Verfügung stehenden staatlichen Hilfen? Machen oder machten Sie Gebrauch davon? Ehrlich gesagt, dank der staatlichen Hilfen überhaupt konnte die gesamte Wirtschaft vor Schlimmerem bewahrt werden. Wir haben die Möglichkeiten jedes unserer Hotels geprüft und sofern es Sinn für uns gemacht hat, haben wir die staatliche Hilfe auch wahrgenommen. In erster Linie hat uns das Kurzarbeitergeld sehr geholfen, unsere Mitarbeiter zu halten und nun wieder einzusetzen. Die Unterstützungsmodelle auf Länderebene könnten unterschiedlicher nicht ausfallen, auch was den bürokratischen Aufwand betrifft. Wir sind jedoch dankbar, dass diese verschiedenen Arten der Hilfe so schnell verfügbar gemacht wurden. Trotz alledem stehen wir heute gestärkt da, weil wir nicht auf Hilfe von außen gewartet haben. So international wie Penta aufgestellt ist und so komplex manche Förderungen sind, benötigt es einen extremen Aufwand, um alle Hilfen zu prüfen und umzusetzen. Als erstes haben wir den Blick auf uns selbst gerichtet. Wir haben schnell und überlegt gehandelt, den Betrieb vieler unserer Häuser temporär ausgesetzt und sind vor schwierigen Entscheidungen nicht zurückgewichen. Außerdem muss man sagen, dass Penta vor der Krise und, dank unserer Anstrengungen, auch jetzt auf stabilen finanziellen Beinen steht.

ZUR PERSON

Rogier Braakmans Hotelkarriere begann nach dem Abschluss an der Hotelschule Den Haag in den Niederlanden im Jahr 1999. Er bekleidete mehrere Managementpositionen bei The Ritz-Carlton, Hilton und Landal GreenParks. Anschließend baute er unter anderem die Sandton Hotels und Pillows Hotels mit auf. Nach einem „Hotel-Sabbatical“, in dem er über sein mitbegründetes Private-Equity-Vehikel NoCeiling eine Reihe von neu gegründeten Technologieunternehmen in den Niederlanden beriet und in diese investierte, stieg er Anfang 2020 als Geschäftsführer bei Penta Hotels ein.

Die Pentalounge ist in jedem Haus wichtiger Bestandteil des Kon-

Für uns ist es wichtig, unserem Penta-Stil und unserem Markenerlebnis treu zu bleiben und durch unsere hohen Sicherheits- und Hygienestandards in allen Hotels das Vertrauen unserer Gäste aufrechtzuerhalten.

zepts. Dadurch, dass sie jeweils sehr weitläufig

konzipiert ist, ist es möglich, sich dort zu treffen und trotzdem Abstand zu halten

Nun sind die Hotels in Deutschland wieder geöffnet. Welche Hygienemaßnahmen haben Sie für Ihre Mitarbeiter und Gäste ergriffen, um potenzielle Ansteckungen zu vermeiden? Als Allererstes haben wir sichergestellt, dass sich

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

P EN TA H OT EL S

­

Hybride Events,

hier als Beispiel im

Pentahotel Leipzig,

lassen es zu, dass sich

Menschen virtuell und vor Ort begegnen können

unsere Mitarbeiter während der Einschränkung des öffentlichen Lebens sicher fühlen. Und wir haben alle notwendigen Maßnahmen und darüber hinaus ergriffen, um dies zu gewährleisten. Um unseren Gästen die gleiche Sicherheit und Gewissheit zu geben, haben wir ein Programm geschaffen, bei dem sich alles um Sicherheit, Hygiene und Gastfreundschaft dreht. Letztendlich ist das der Grund, warum sich unsere Gäste für einen Aufenthalt bei uns entscheiden – einen Aufenthalt, der komfortabel, sicher und angenehm ist und der unserer Penta-Philosophie entspricht. Diese Elemente bilden die Säulen unserer eigens dafür ins Leben gerufenen „Between Us“-Kampagne. Between Us – übersetzt „zwischen uns“ – steht dafür, dass wir als Gemeinschaft wieder zusammenkommen, miteinander interagieren können, dabei sicher sind und alles, was dabei „zwischen uns“ ist, soll es uns ermöglichen, die physische Distanz zu überwinden. Was genau beinhaltet Between Us? Für Between Us haben wir unser gesamtes Hotelprodukt auf den Kopf gestellt und unter neuen Konditionen wieder zusammengesetzt. Hierbei sind tolle Projekte entstanden, wie zum Beispiel der Naked Room, aus dem wir alles entfernt haben, was ein mögliches Hygienerisiko mit sich bringt. Wir haben einen speziellen Penta-Pointer entwickelt, den unsere Gäste gerne an ihren Schlüsselbund anbringen und der es ermöglicht, Aufzüge, Türen usw. ohne Berührungen zu bedienen, wodurch ein mögliches Ansteckungsrisiko minimiert wird. Eine weitere Initiative war, in

allen Hotels völlig bargeldlos zu arbeiten. Und schließlich haben wir auch unsere Penta-App entwickelt, die neben anderen Funktionen auch einen direkten Draht zu allen unseren Kollegen im Hotel zulässt. Dies alles ermöglicht unseren Gästen, möglichst kontaktlos durch die Hotels zu finden. Ihre Hotels haben ein bestimmtes Flair und wollen in der Lounge in Wohnzimmer-Atmosphäre Menschen miteinander verbinden. Ist das in der derzeitigen Situation überhaupt noch möglich? Wir haben den großen Vorteil, dass unsere Pentalounge ein fes­ ter Bestandteil aller Pentahotels ist. Diese großzügigen Bereiche – eine Mischung aus Lounge, Bar, Café und Rezeption – bieten sehr viel Platz. Die Pentalounge ist so konzipiert, dass man sich auf Anhieb willkommen fühlt und die Gäste alles finden, was sie benötigen: Essen und Drinks in einer entspannten Atmosphäre und einem einzigartigen Design. Die Pentalounge ist weitläufig und dennoch wie ein gemütliches Wohnzimmer konzipiert – ein sozialer Mittelpunkt für alle Gäste. Die Tatsache, dass wir unsere gemeinschaftlichen Bereiche mit so viel Platz ausgestattet haben, erweist sich derzeit als großer Vorteil. Denn dies ermöglicht allen Mitarbeitern und Gästen, den nötigen Abstand zu wahren und trotzdem zusammenzukommen. Für die interne Covid-19-Schulung und Zertifizierung Ihrer Mitarbeiter führten Sie die Trainings-App Knowingo ein. Welche Inhalte und Themen werden Ihren Mitarbeitern damit vermittelt?

P E N TA H O T E LS

Penta blickt auf eine lange Geschichte in Europa zurück, die bereits 1971 als Joint Venture von fünf Fluggesellschaften begann. Nachdem die Hotelkette von der Rosewood Hotel Group übernommen

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wurde, eröffnete Penta als eine neue Generation von Lifestyle-Hotels im Jahr 2007. In den heute 27 Hotels in acht Ländern auf zwei Kontinenten ist die Pentalounge das Markenzeichen – eine Kombination

aus Lounge, Bar, Café und Rezeption, mit ihrem lockeren Wohnzimmer-Ambiente. www.pentahotels.com


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I N TERVI E W R O GIE R B R AAK M AN ­ Wir alle müssen auf dem neuesten Stand sein, wenn es um Sicherheit geht – für unsere Gäste und für uns. Es kursieren viele Informationen, wenn es um dieses neuartige Virus geht – wichtige, weniger wichtige und auch Falschinformationen. Uns ist es wichtig, dass alle unsere Mitarbeiter aufgeklärt sind – von Hygiene-Konzepten und Sicherheitsmaßnahmen bis hin zum richtigen Umgang mit Gästen. Bevor unsere Mitarbeiter überhaupt zurück an ihren Arbeitsplatz durften, mussten alle daher die Schulung und Zertifizierung erfolgreich bestanden haben – auch alle Mitarbeiter, die in Büros arbeiten. Die Knowingo-App ist interaktiv gestaltet und kombiniert Lernen mit Spielen, was viel Spaß bringt. Bei erfolgreichem Abschluss eines Trainingsmoduls erhält der „Schüler“ eine Trophäe, die das Zertifikat darstellt. Das Zertifikat muss dann alle drei Monate erneuert werden. Wir ergänzen und aktualisieren den Inhalt regelmäßig, denn es gibt immer neue Erkenntnisse über den Umgang mit der Pandemie. Es ist ein perfektes Beispiel, wie man Spaß und Nutzen verbinden kann – das passt ganz gut zu Penta. Sie kooperieren außerdem nun mit Foodcase International und erhalten so Hygienekits und Lösungen für die Gastronomie. Was sind das für Lösungen und wo finden sie Anwendung? Ja, ein Zulieferer auf der Luftfahrt – auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich, allerdings aus gutem Grund gewählt. Natürlich haben wir in allen Häusern komplett ausgestattete Küchen, in denen wir frisch, lecker und auf hohem Standard kochen. Dennoch hatten wir bei geringem Betrieb unsere Küchenmannschaft in vielen Hotel temporär heruntergefahren. Komfort Food auf bestem Niveau zu guten Preisen – das gehört zu Penta. Aktuell bieten wir daher eine spezielle, reduzierte Speisekarte an, auf der die beliebten Klassiker wie unser legendärer PentaBurger auf keinen Fall fehlen dürfen. In manchen Märkten war es uns nicht möglich, unsere besonderen Frühstücksbüfetts anzubieten. Hier haben wir mit Foodcase International Lösungen entwickelt, mit denen wir ein kleines Frühstück auf dem Zimmer anbieten können – auch ohne Küchenkapazitäten. Unter anderem kreierten wir gemeinsam eine Frühstückstasche, die wir mit einem schnellen Frühstück an die Türklinken unserer Gästezimmer hängen.

Viele Unternehmen mussten Veranstaltungen, Kongresse aber auch Seminare, Schulungen und Workshops absagen. Sie bieten in ausgewählten Hotels Hybrid-Events an. Können Sie uns mehr darüber erzählen? Bis auf wenige Ausnahmen verfügen alle unsere Hotels über Veranstaltungsbereiche. Das Pentahotel Leipzig beispielsweise hat mit 540 Qaudratmetern einen der größten Ballsäle der Stadt und verfügt über weitere 16 Meeting-Räume. Meetings, Events und Fortbildungen machen einen wichtigen Teil unseres Geschäfts aus. Unseren Veranstaltungskunden und ihren Gästen schenken wir die gleiche Aufmerksamkeit wie unseren Übernachtungs­ gästen. So haben wir auch unsere Meeting Standards in unserem Between Us-Projekt komplett überarbeitet. Dadurch können wir eine hohe Sicherheit bei Events garantieren. Zudem sind hybride und virtuelle Events ein neuer Bestandteil unseres Angebots. Wie setzen Sie diese um? Mit hybriden und virtuellen Lösungen haben die meisten unserer Kunden gerade in der letzten Zeit sehr gute Erfahrungen gesammelt – dazu zählen Home-Office und virtuelle Teammeetings. Ich selbst bin ganz begeistert, wie reibungslos es funktioniert und wie gut es angenommen wurde. Über hybride Events kann man theoretisch jeden Menschen erreichen, der einen Internetzugang hat. In den Pentahotels bieten wir das gesamte technische SetUp, das für ein Hybrid Event benötigt wird, und ermöglichen die Interaktion zwischen den zugeschalteten, virtuellen Teilnehmern und denen vor Ort. Durch durchdachte Raumkonzepte konnten wir die Anzahl der Teilnehmer vor Ort wieder erhöhen, auch durch den Einsatz von Plexiglasscheiben zwischen den Sitzen. Alle in der Branche wissen, dass Live Events einfach Spaß, Themen und Marken emotional erlebbar machen. Auch ein spontanes Wiedersehen am Rande einer Konferenz oder intensive Gespräche bis tief in die Nacht – all das kann eine virtuelle Veranstaltung nicht ersetzen. Dennoch bin ich von den Möglichkeiten von unseren hybriden Angeboten überzeugt – sie sind erschwinglicher und einfacher umzusetzen als man denkt. Plug-and-Play!

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

D AT EN O P T I M I ER U N G U N D DAT EN M A N AG EM EN T

Daten perfekt managen Intelligentes Datenmanagement erleichtert die zielgenaue Gästegewinnung. Es steigert aber auch die Qualität der Daten, eliminiert Redundanzen und macht die Hotellerie fit für die Zukunft – wie das Beispiel des Ferienhausvermieters Landal GreenParks zeigt. Ein Gastbeitrag von Christian Oertzen, President EMEA & APAC und Geschäftsführer Stibo Systems Deutschland Content Management über viele Bereiche verteilt

Christian Oertzen,

President EMEA &

APAC und Geschäftsführer Stibo Systems Deutschland

Konsistenz und Effizienz durch Master Data Management

Noch immer trifft man auf veraltete Standards bei der Verwaltung der oft komplexen Datenbestände, die das Management der Daten erschweren. Daten über Produktgruppen, Speise- und Getränkekarten und Marken lagern in veralteten Produktdaten-Systemen, die teilweise noch durch Excel-Tabellen ergänzt werden. Dabei nehmen die zu verwaltenden Daten genau wie die Kundenwünsche ständig zu. Uneinheitliche Daten verursachen Fehler und sind der Grund für ineffiziente­ Arbeitsabläufe. Das Fehlen einer zentralen Produkt­ datenbank macht die Verwaltung der Datensätze unwirtschaftlich und führt zu Mehrkosten.

Stibo Systems ist ein führender Anbieter von Lösungen für die ProduktStammdatenverwaltung. Mithilfe von Master Data Management (MDM) können Unternehmen aller Branchen in verschiedenen Systemen verwaltete Daten, unter anderem für Produkt-, Kunden-, Lieferanten-, Standort- und Mitarbeiter-Stammdaten, in einen wertvollen Aktivposten verwandeln, der die Innovation, die digitale Transformation und das Wachstum beschleunigen kann. www.stibosystems.com

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Das Beispiel des Ferienparkbetreibers Landal GreenParks zeigt auf der anderen Seite, welche Potenziale und dauerhaften Vorteile im erfolgreichen Einsatz eines intelligenten Stammdatenmanagement-Systems liegen. Landal GreenParks ist auf dem niederländischen Markt eine der größten Ferienhaus-Marken, unterhält 59 Parks in den Niederlanden sowie weitere in Deutschland, Belgien, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Dänemark und England. Insgesamt gibt es ­ über 15.000 Ferienhäuser. Diese werden jedes Jahr von 2,8 Millionen Gästen genutzt. Der Jahresumsatz betrug 2018 rund 470 Millionen Euro. Bei so vielen Häusern an so vielen Orten ist Landal nicht nur auf eine große Zahl an Daten und digitalen Assets angewiesen, sondern generiert auch selbst viele Daten. Das Content Management war aber über viele Abteilungen und Bereiche hinweg verteilt. Das bedeutete: Produktinformationen, die über verschiedene Publikationskanäle hinweg verwaltet wurden, waren oft nur noch bruchstückhaft vorhanden. Die inkonsistenten Daten führten zu Problemen. Wurden Informationen im Online-Kanal geändert, spiegelte sich das nicht an anderen Orten wider – auch nicht in den Unternehmensbroschüren für die Kunden. Um eine möglichst hohe Konsistenz zu erreichen und diese noch zu stärken, beschloss Landal, das Handling der Informationen effizienter zu gestalten. Als erster Schritt sollten sowohl Daten als auch Bilder zentral verwaltet werden und damit aus einer einzigen, verlässlichen Quelle stammen. Nach einer Analyse des bestehenden grundlegenden Technologie-Stacks, ersten Workshops und einer Datenmodellierung be­ schloss Landal zunächst für die E-Commerce-Kanäle des ­ Unternehmens die Einführung von STEP, der ­Master Data Management (MDM) Plattform von Stibo ­Systems, zusammen mit dem Web CMS Sitecore und der ­E-­Commerce-Suchmaschine Endeca.

Kontrolle über Begrifflichkeiten

STEP wurde zunächst für die Nutzung durch das E-Commerce-Team von Landal eingeführt, zu einem ­ Zeitpunkt, an dem das Unternehmen allgemein in die Aufrüstung seines E-Commerce-Systems investierte. In einem nächsten Schritt wurde STEP auch für die Broschüren von Landal genutzt. Weitere Medienkanäle

Fotos: Landal GreenParks, Stibo Systems Deutschland

Datenmanagement ist in vielen Bereichen essenziell. Auch in der Hotellerie beginnen Konsistenz und Effizienz in diesem Bereich mit der Einführung eines effektiven Master Data Managements. Aufgrund der aktuellen Lage müssen Hotelbetreiber ihren Gästen präzise, einheitliche und vor allem attraktive Informationen bieten – es ist aber auch essenziell mit Blick auf die Zukunft. Viele Verantwortliche tun sich immer noch schwer damit, Produktinformationen und digitale Inhalte in Online- und Offline- Kanälen parallel zu verwalten ­ und sie mit standortrelevanten Angaben zu verknüpfen. Natürlich ist dies als erstes für die Gästegewinnung entscheidend. Neu hinzugekommen sind aber auch Herausforderungen wie die Transparenz der Lieferkette, Nachhaltigkeit und Bereiche wie Menschenrechte, Tier- und Umweltschutz und das Krisenmanagement. Hotels müssen sich heute darauf einstellen, dass ihre Kunden – neben der Information, was sie die Unterkunft finanziell kostet – auch wissen wollen, was die Übernachtung aus ökologischer Sicht bedeutet. Die Hotellerie ist gefordert, ein durchgängiges Kundenerlebnis zu schaffen und dabei alle geltenden Vorschriften zu beachten.


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sollten außerdem hinzugefügt und die Lösung mit Altund Hintergrundsystemen verbunden werden.

Beim Ferienhausvermieter Landal

GreenParks führte das

Zu Beginn übernahm die Marketingabteilung die Rolle des Hauptdatenverwalters und Verantwortlichen für ­ Namenskonventionen und die Verwaltung der Produktdaten. Im Ergebnis wurden die in der Vergangenheit angehäuften inkonsistenten Daten über verschiedene Kanäle hinweg beseitigt und so die Verwaltung von Produktinformationen, die für den ­ ­Betrieb eines so komplexen Unternehmens entscheidend sind, verbessert. Ein wichtiger Nebeneffekt: Auch die Kontrolle über die in Marketingmaterialien genutzten Begrifflichkeiten und Terminologien ist dadurch viel einfacher geworden.

Internationale Expansion wird einfacher

Auf dem weiteren Weg begann Landal nämlich damit, Probleme wie die Standardisierung von Terminologien und Namenskonventionen anzugehen, damit Unterkünfte genau miteinander verglichen werden können. Landal nutzte die Gelegenheit, sicherzustellen, dass verwendete Begriffe für die Kunden hilfreich sind, und Google Trends und Google AdWords einzusetzen, um herauszufinden, nach welchen Begriffen Kunden ­suchen, wenn etwa der Web-Zugang bei der Wahl der Unterkunft entscheidend ist.

Datenmanagement

zur Prozessoptimie-

rung in verschiedenen Bereichen

Auch auf längere Sicht war die Entscheidung weitsichtig: Die Geschäfts- und Prozesseffizienz hat sich nicht nur aktuell verbessert, etwa im Datenaustausch mit anderen Ferienpark-Unternehmen der Gruppe. Die Implementierung des zukunftssicheren Systems, das ­ mit dem Unternehmen wächst und die Markteinführung beschleunigt, diente auch der Vorbereitung der technologischen Infrastruktur für die geplante internationale Expansion des Unternehmens. Durch den neuen Workflow können bei der Internationalisierung der Websites Übersetzungen an externe Dienstleister he­ rausgeben werden. Was einmal übersetzt wurde, muss mit den Produkten nicht mehr neu verlinkt werden. STEP half Landal dabei, weiter zu wachsen. Das Unternehmen expandiert in neue europäische Märkte. Bei der Markteinführung kommt es auf Effizienz und Geschwindigkeit an. Mit STEP lassen sich die internen Prozesse standardisieren und optimieren und so Flexibilität gewinnen. Wir sehen: Datenoptimierung erleichtert nicht nur die zielgenaue Gästegewinnung in der Hotellerie, es steigert die Datenqualität, eliminiert Redundanzen und Datenzwillinge. Datenoptimierung bringt Transparenz in die Lieferkette und kann durch die schnellere Verfügbarkeit der Daten auch dabei helfen, die Personalkosten zu reduzieren. www.landal.de

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

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E-Mails als Informationsvermittler In der Corona-Krise wurden durch den Wegfall des persÜnlichen Gastkontakts deutlich mehr Newsletter versendet. Wie E-Mail-Marketing der Hotel- und Tourismusbranche jetzt helfen kann und wie man die richtige Ansprache findet, erklärt Mareike Juds, Head of Marketing & Communikations, beim E-Mail Marketing-Anbieter CleverReach.

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I N TERV IE W M AR E IK E J U DS Frau Juds, welche Auswirkungen hatte die CoronaKrise allgemein auf das E-Mail-Marketing? Die letzten Monate haben gezeigt, wie gut digitale Kanäle als Rettungsschirm für wegfallende Einnahmen wie beispielsweise im Einzelhandel und in der Gastronomie dienen können. Sie sind sogar unerläss­ lich für die Kommunikation, wie eben das Beispiel des E-Mail-Marketings. Denn gerade zu Beginn der Krise, als die persönliche Kundenbindung für die meisten Unternehmen aus diesen Bereichen wegbrach, wurden digitale Kommunikationskanäle immer relevanter. Das haben die Nutzer erkannt und viele ihrer Verkaufs- und Kommunikationskanäle auf digitale Lösungen umstrukturiert. Newsletter bieten im Kommunikationsmix das ideale Sprachrohr für persönliche und individuelle Marketingkampagnen. In den letzten Monaten hat sich das noch einmal deutlich hervorgehoben und bewahrheitet. E-Mail-Marketing bietet den Nutzern die Möglichkeit, Empfänger gezielt zu erreichen und den Kontakt und Austausch mit der eigenen Zielgruppe entsprechend aufrecht zu erhalten – auch wenn der Austausch von Angesicht zu Angesicht aufgrund der Hygieneauflagen in vielen Branchen eingeschränkt wurde oder gar komplett wegfiel.

Mareike Juds ist

Head of Marketing & Communikations bei CleverReach

Hat sich die Krise im Sendeverhalten der Nutzer widergespiegelt? Schon in den ersten zwei Wochen nach Beginn der Regulierungen haben wir in unserem System eine gesteigerte Aktivität im Bereich der Direktkommunikation verzeichnet. Newsletter, die bisher als ein zusätzliches Verkaufsstandbein und zur Kundenkommunikation genutzt wurden, sind nun neben den entsprechenden Online-Shops die Marketingvariante für Verkäufe und Kundenbindung. Dass E-Mail-Marketing mit dem höchsten ROI (Return on Invest) von 1:42 der verkaufsträchtigste Kommunikationskanal ist, scheint vielen Nutzern zunächst nicht so bewusst

zu sein. In der Touristikbranche spricht man sogar von einem ROI von bis zu 1:53. Durch die Notwendigkeit, diesen Kanal aber genau auf dieser Ebene stärker einzusetzen, haben wir ein wesentliches Echo der Aktivitäten und im Sendeverhalten unserer Kunden bemerkt. Die besten Beispiele dafür sind wahrscheinlich unsere Spitzenwerte während der Corona-Abschaltung: Wir haben teilweise bis zu 700 Newsletter pro Sekunde versendet, was vergleichbar mit dem Versandaufkommen zu Weihnachten ist. Ein gewaltiger Wert und ein offensichtliches Bedürfnis für Kommunikation – ob nun mit oder ohne Verkaufsintention. Was macht E-Mail-Marketing als Kommunikationskanal für die Hotel- und Tourismusbranche so relevant? Unsere Kunden, die entweder direkt in der Tourismus- und Hotelbranche aktiv sind oder eigene Kunden aus diesem Bereich betreuen, haben ein

Fotos: CleverReach, Shutterstock. www.pixabay.com, Ronny Walter (ronnyfotografiert.de)

H I N T E R G R U N D : C L E V E R R E AC H

CleverReach ist mit mehr als 260.000 Kunden in 152 Ländern einer der führenden Lösungsanbieter für E-Mail-Marketing. Die Software ermöglicht die Direktkommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden und zeichnet sich gemäß dem Motto „einfach einfacher“ durch eine schnelle und leichte Einrichtung sowie Handhabung aus. CleverReach setzt nach eigenen Angaben auf hohe Technologiestandards, Schnittstellen zu relevanten Content-Management-, CRM- und ShopSystemen, einen kompetenten Kundenservice und auf ein faires Preis-

Leistungs-Verhältnis. CleverReach wurde 2007 in Deutschland gegründet; zu den Referenzkunden zählen Spotify, Carglass, Kununu, bugatti, Amnesty International, DHL und REWE. Die Kunst der Selbstdarstellung beherrscht das Unternehmen ebenso: Das Firmen-Headquarter namens //CRASH im oldenburgischen Rastede wirkt wie der in Erfüllung gegangene Traum eines jeden Hipster-Start-ups. www.cleverreach.com

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

E - M A I L- M A R K E T I N G

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„Um große

Interessens­spannen

passend abzudecken,

muss die Kommunikation entsprechender Angebote zielge-

richtet und personalisiert sein. Das geht

nirgends besser als im E-Mail-Marketing.“

sehr spezifisches Kommunikationsbedürfnis. Hotels und Reiseveranstalter müssen ihre Zielgruppen nicht nur saisonal mit den passenden Reisezielen und Angeboten ansprechen, sondern haben zusätzlich durch entweder lange Planungsphasen der Kundschaft bei Themen wie Jahresurlaub oder spontanen Wochenendtrips unterschiedliche Interessengebiete und Organisationstypen anzusprechen. Gepaart mit dem starken ROI ist E-Mail-Marketing der ergiebigste Verkaufs- und Kommunikationskanal für die Tourismusbranche. Um eine so große Interessensspanne passend abzudecken, muss die Kommunikation von entsprechenden Angeboten zielgerichtet und personalisiert geschehen. Das geht nirgendwo besser als im EMail-Marketing. Hotels mit verschiedenen Zimmerkategorien und Preisklassen sprechen nicht mit jeder Kategorie die gleiche Art Gast an – ein Reiseveranstalter kann möglicherweise bei dem einen Empfänger mit dem Städtetriphinweis punkten, während der andere sich mehr bei einem Aktivurlaub angesprochen fühlt. Es gibt diverse Optionen, Newsletter stärker zu personalisieren. Vor allem direkt innerhalb des Newsletters hat der Anwender sehr viele kreativ umsetzbare Möglichkeiten. Welche können das sein? Personalisierung fängt schon im Betreff und in der Ansprache an. Das heißt, man kann, je nachdem, wie viele Daten der Empfänger dem Anwender vorliegen,

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die Anrede zum Beispiel mit dem Namen sofort persönlicher gestalten. Simplere und für jeden Anwender schnell eingerichtete Personalisierungsoptionen bieten segmentierte Empfängerlisten, die sich vom Anwender nach vorliegenden Daten der Empfänger in relevante Zielgruppen sortieren lassen. Segmente sind also Kategorien, die je nach Kundeninteresse oder Kennwerte eine differenziertere und persönlichere Ansprache im Newsletter ermöglichen. Entsprechend lässt sich für jede Zielgruppe ein komplett eigenständiger und passender Newsletter erstellen. Segmentierungen können beispielsweise auf Interessensgebieten, Wohnort oder soziodemographischen Daten basieren. Ein weiterer Helfer für treffendere Personalisierung sind im E-Mail-Marketing Tags, die sich auch als Verschlagwortung oder Kennzeichnung definieren lassen. Wird ein Empfänger getaggt, werden ihm bestimmte Begriffe zugeordnet. Empfängerprofilen werden bestimmte Tags, also Schlagworte, hinzugefügt. Dadurch helfen Tags, Empfänger besser kennenzulernen. Je mehr Tags einem Empfänger-Datensatz zugeordnet sind, desto mehr ist über den Empfänger und seine Interessen bekannt – und desto besser und zielgerichteter können Inhalte darauf abgestimmt werden. Können Sie ein Beispiel nennen? Wenn sich ein Newsletter-Empfänger bei einem Reiseveranstalter durch sein Klickverhalten deutlich für


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I N TERV IE W M AR E IK E J U DS den Aktivurlaub interessiert, wird ihm dieser Tag zugeschrieben Welche Tipps können Sie noch geben? und er kann in einem personalisierten Versand zu Aktivurlauben Bleiben Sie transparent, geben Sie hilfreiche Tipps und Tricks und teilen Sie passende Inhalte, die möglicherweise auch kurzbesser berücksichtigt und zielgerichteter angesprochen werden. Mit CleverReach ist das Hinzufügen von Tags sowohl manuell fristige Urlaubsplaner überzeugen können. Es hilft Ihnen nicht, als auch automatisch möglich. Manuell müssen Anwender den wenn Sie durch stark reduzierte Angebote in einer angespannjeweiligen Empfänger-Datensatz auswählen und den entspre- ten Situation als aufdringlich wahrgenommen werden und Ihre chenden Tag eingeben, der hinzugefügt werden soll. Der Pro- Stammkundschaft möglicherweise abgeschreckt wird. zess kann aber auch automatisiert werden. Wenn beim Erstellen eines Wir empfehlen, die Gäste nicht nach dem Motto „Viel hilft viel“ Newsletters weiterführenden Links mit Angeboten und Reiseideen in Newslettern zu bombardieren, ein Tag hinzugefügt wird, kann durch sondern den Kanal eher als Informationsvermittler zu nutzen.­ das Klickverhalten des Empfängers das persönliche Interesse zielgerichtet Sie werden sonst womöglich als aufdringlich wahrgenommen. und eindeutig bestimmt werden. Bei CleverReach wird dem Profil des Empfängers beim Klick dann Nutzen Sie diese Zeit, um Ihre Kunden besser kennenzulernen. automatisch der entsprechende Tag hinzugefügt, sodass der Kun- Informieren Sie Ihre Gäste, so schnell es geht, über Newsletter, de bei der nächsten Kampagne mit noch relevanteren Inhalten falls noch nicht geschehen, über ihre Wiedereröffnung, angepasste Regelungen oder neue Kooperationen und Ziele, die sich adressiert werden kann. in der Zeit ergeben haben. Als einzelner Hotelinhaber können Was war die größte Herausforderung für Ihre Kunden aus der Sie beispielsweise die Vorteile Ihrer Umgebung hervorheben und zeigen, wie schön es bei Ihnen ist. Möglicherweise auch mit GeTourismus-/Hotelbranche in den letzten sechs Monaten? Die größte Herausforderung ging mit den strengen Hygienevor- heimtipps der lokalen und regionalen Gastronomie und anderen lagen und Regulierungen einher, um den Anforderungen zur Ausflugszielen, die ebenfalls unter den Regulierungen gelitten erneuten Öffnung jetzt über den Sommer gerecht zu werden. haben. Die Menschlichkeit und dadurch entstehende Empathie Vor allem kleinere Hotels und Gastronomien mit nur geringen solcher Newsletter sind nicht zu unterschätzen. finanziellen Rücklagen sind stark von dem durch das Coronavi- Auch wenn Sie keinen direkten Umsatz aus einem Informatirus ausgelösten Nachfragerückgang betroffen. Laut einer Statistik onsnewsletter ziehen können, bleiben Sie den Gästen als aufmeldeten 45 Prozent der in einer Umfrage befragten Unterneh- merksamer und besorgter Hotelier im Gedächtnis. Das stärkt die men mögliche Verluste in Höhe von 10.000 bis 50.000 Euro. Ein Verbindung und den Bezug zu Ihrem Unternehmen. kleinerer Teil von acht Prozent rechnet sogar mit Einbußen zwischen 100.000 und 500.000 Euro. Das deckt sich mit den Zahlen, die aufgrund des Beherbergungsverbots für privat reisende Gäste im April und darüber hinaus erheblich eingebrochen sind. Der Anspruch, einen Teil dieser Einbußen aufzufangen und gleichzeitig die Kundenbindung aufrecht zu erhalten, war und ist weiterhin ein großer Teil der Herausforderungen, die wir bei unseren Nutzern aus der Branche erkennen können. Vor allem sind der Aufklärungsbedarf und die Aufrechterhaltung des Informationsflusses in Bezug auf die aktuellen Regelungen enorm wichtig. Entsprechend stark fällt dieses Bedürfnis auf den Kommunikationskanal E-Mail-Marketing.

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Wie kann E-Mail-Marketing der Branche insgesamt helfen, diese neuen Herausforderungen und die ausbleibenden Gäste zu kompensieren? Die entstehende Notwendigkeit, die wir bereits kurz angerissen haben, jetzt wichtige Informationen zu Reiseauflagen und Regelungen mit den Gästen zu kommunizieren, macht es zu einem wichtigen Werkzeug in der Kundenkommunikation und -bindung. Dies kann auch vorbereitend auf Reisen und Trips ­ sein, die aufgrund der aktuellen Situation verschoben wurden. Mittlerweile sind Urlaub und Übernachtungen vielerorts mit Auflagen und Hygienekonzept möglich, bei manchen Empfängern sitzt die Sorge um die eigene Gesundheit aber noch tief, trotz der Vorsichtsmaßnahmen. Wir empfehlen, die Gäste nicht nach dem Motto „Viel hilft viel“ mit Angeboten und Reiseideen in Newslettern zu bombardieren, sondern den Kanal eher als Informationsvermittler zu nutzen. Dadurch holen Sie Ihre Gäste thematisch genau dort ab, wo die Sorge um die Gesundheit und der Wunsch einer Auszeit nach den stressigen Monaten noch zwischen der nächsten Buchung stehen.

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

N EU E TAGU N GSKO N Z EP T E

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Hybrid oder digital Die Businesshotellerie muss in diesen Zeiten umdenken. Digitale Konzepte und hybride Tagungsangebote bieten zurzeit die höchste Sicherheit. Darüber sprachen wir mit Marina Christensen, Head of Sales, BWH Hotel Group Central Europe GmbH. Von Peter Erik Hillenbach Frau Christensen, bereits im Mai hat die BWH Hotel Group ihre Firmenkunden zu deren Bedürfnissen in der aktuellen Situation befragt. Schon im Juli wurden Erkenntnisse der Studie umgesetzt, etwa der Wunsch nach flexiblen Stornierungsbedingungen. Was bieten verschiedene Häuser ihren Kunden hier an? Viele Tagungshotels unserer Gruppe gewähren unseren Kunden und Partnern in dieser kritischen Zeit die bestmögliche Buchungssicherheit, und zwar mit neuen, verkürzten Stornierungsfristen. Das bedeutet: Je nach Hotel und Verfügbarkeit können Meetings und Veranstaltungen, die in diesem Jahr angefragt werden und bis Ende 2020 stattfinden sollen, bis zu 14 Tage vor Beginn kostenfrei storniert oder umgebucht werden. In einigen Hotels ist das sogar bis 48 Stunden vor Veranstaltung möglich. Durch die verkürzten Stornierungsfristen mindert sich für Veranstaltungsplaner außerdem das Risiko, die vollen Kosten für kurzfristig abgesagte Events zu tragen.

den unsere Hotels noch stärker als sonst schon und unter Berücksichtigung aller behördlicher Auflagen und Vorgaben garantieren. Um das gestiegene ­Informationsbedürfnis der Kunden zu bedienen, sind konkrete und detaillierte Aussagen zu den jeweiligen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen jedes einzelnen Hotels an jedem Standort schon direkt auf unseren Webseiten ersichtlich.

Marina Christensen,

Head of Sales, BWH

Hotel Group Central Europe GmbH

Welche Kriterien stehen bei Firmenbuchungen zurzeit außerdem im Fokus? Nach unserer Umfrage, an der sich übrigens rund 300 Unternehmen beteiligt haben, sowohl aus dem Bereich Großkunden als auch kleine und mittelständische Unternehmen, bewerten rund 75 Prozent Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen der Hotels als vorrangiges Entscheidungskriterium. Ein Faktor,

Eine aktuelle Kundenumfrage dokumentiert die Bereitschaft der Kunden, höhere Preise durch gesteigerte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in den Hotels zu zahlen

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Hat Sie überrascht, dass etwa zwei Drittel der Befragten ihre geplanten Präsenzveranstaltungen künftig im hybriden oder digitalen Format durchführen wollen? Wir haben die Tendenz vermutet, da digitale Konzepte in dieser Zeit die höchste Sicherheit und Hygienestufe bieten, ohne auf den persönlichen ­ oder direkten Austausch miteinander verzichten zu müssen. Das Ergebnis bestätigt uns in unseren Strategien, einen Fokus auf neue, unter anderem hybride Tagungsangebote zu legen, weiterhin dem Wunsch nach Flexibilität gerecht zu werden und Firmen ­unabhängig von ihrer Größe flexible Rahmenbedingungen anbieten zu können. Wie definieren Sie „hybrid“, wie stellt man sich das in der Praxis vor und mit welchen Tools wird das technisch durchgeführt? Bei sogenannten hybriden Tagungen und Events werden lokale Treffen wie etwa Moderationen oder kleine Diskussionsrunden in einem Meeting- oder Tagungsraum – natürlich mit Mindestabstand – mit virtuell zugeschalteten Teilnehmern oder Sprechern kombiniert. Vorteil: Die Teilnahme ist über die eigenen Geräte wie etwa Smartphone oder Tablet von jedem Ort der Welt möglich. So haben wir beispielsweise bereits im Juni die Jahrestagung der BWH Hotel Group Central Europe mit über 300 Hoteliers in unseren Regionen virtuell durchgeführt – samt Präsentationen, Workshops mit Chats und interak­ tiven Diskussionsrunden. Viele Hotels bieten ihre Veranstaltungsräume für hybride Meetings an, wobei die grundlegende Technik wie Ton, Licht und Dekoration vom Hotel selbst bzw. in Zusammenarbeit mit Partnern zur Verfügung gestellt wird. So konnten im Best Western Plus Palatin Kongresshotel in Wiesloch beispielsweise die Heidelberger Sinfoniker auftreten und die Zuschauer waren an den heimischen Bildschirmen live dabei. Sind aus recht frühen Erfahrungen mit Online-­ Meetings und Streamings einzelner Hotels Schlüsse


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Fotos: BWH Hotel Group

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für eine Gesamtstrategie der BWH Hotel Group gezogen worden? Das Best Western Premier Castanea Resort Hotel bei Lüneburg hat bereits früh ein neues, passendes Angebot mit seinem Live Meeting Room kreiert: Firmen und Privatleute können im Tagungszentrum Meetings und Streamings abhalten, wie etwa Vorträge, Webinare und Talkshows, aber auch Yoga-Kurse oder kleine Konzerte. Auch das Hotel Berlin, Berlin und das Atlantic Congress Hotel Essen – beide gehören zur WorldHotels Collection, die wir ebenfalls betreuen – realisieren bereits jede Art hybrider Veranstaltungen und Streaming-Lösungen. Gemeinsam mit den Experten der progros Einkaufsgesellschaft haben wir spezielle Technik-Packages für Videomeetings und hybride Konferenzen zum Kaufen oder Mieten konzipiert, die alle Hotels unserer Gruppe nutzen können. Ganz viele Ideen sind außerdem über unsere virtuelle Hotelierstagung sowie über Video-Workshops mit Hotelkollegen entstanden und ausgetauscht worden. Natürlich muss das Angebot immer zum jeweiligen Haus, seinem Standort und seinen Tagungskapazitäten und Raumgrößen passen. Wie verändern neue digitale Formen überhaupt den MICE-Markt? Wie werden Meetings, Tagungen oder

Tagen mit Freiraum und ausreichend

Abstand: Das Best

Western Hotel Das

Donners in Cuxhaven ermöglicht kreative Ideen im Freien

Kongresse in zwei Jahren aussehen? Oder in fünf? Die Digitalisierung im MICE-Markt erfährt gerade durch die Corona-Krise einen immensen Schub: Veranstaltungen werden flexibler, Meetings räumlich unabhängiger, das Thema Homeoffice noch stärker – übrigens bieten ganz viele unserer Hotels ihre Zimmer für letzteres an. Digitale Formen sind eine Chance für neue Geschäftsideen und Konzepte, angepasst an die sich verändernden Kundenwünsche und behördliche Bestimmungen. Wir sehen auch in zwei oder fünf Jahren Meetings, Tagungen und Kongresse, die aber sicherlich zu einem größeren Teil als bisher virtuell stattfinden werden. Ein ebenfalls überraschendes Ergebnis Ihrer Studie vom Mai ist, dass zwei Drittel der Befragten gewisse Preissteigerungen wegen der gestiegenen Sicherheitsund Hygienemaßnahmen akzeptieren. Haben Sie mit dieser hohen Zustimmung gerechnet? Wir haben dies gehofft und bewerten es als überaus positiv und partnerschaftlich, dass Unternehmenskunden Verständnis für die derzeitige Lage der gesamten Hotellerie zeigen und gerechtfertigte Preissteigerungen auf Verständnis stoßen. Sicherheit und Hygiene werden gerade in der Hotellerie schon immer im höchsten Maße gefordert und umgesetzt.

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M A N AG EM EN T & M A R K E T I N G

N EU E TAGU N GSKO N Z EP T E

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Auch das Hotel Berlin, Berlin (WorldHotels

Collection) bietet die

professionelle Umsetzung von virtuellen

Meetings, hybriden

Veranstaltungen und

Live-Streaming-Events durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Technikpartnern

Digitale und ortsunabhängige Events

stehen aktuell mehr

Unsere Hotels haben in kürzester Zeit des Restarts umgerüstet und in zusätzliche Maßnahmen investiert.

denn je im Fokus.

Die Hotels der BWH Hotel Group bieten

die professionelle Umsetzung von virtuellen Meetings, hybriden

Veranstaltungen und

Live-Streaming-Events. Das Best Western

Hotel Das Donners in

Cuxhaven reagiert mit

einem neu gestalteten Hybrid-Studio mit

moderner Videokon-

ferenz-Technik auf die

große Nachfrage nach hybriden Tagungen

auf dem MICE-Markt

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Stichwort Büfettrisiko: Wie handhaben BWH-Hotels das Problem der Verpflegung ihrer Tagungsgäste? Welche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen greifen hier? Ein wichtiges Thema, das unsere Hotels sehr flexibel und unter höchsten Hygienevorkehrungen sowie je nach behördlichen Richtlinien durchführen: So gibt es die Möglichkeit, ein Büfett mit einzeln verpackten Lebensmitteln oder Snacks zu errichten oder aber es erfolgt die Ausgabe am Büfett oder an der Kaffeemaschine ausschließlich durch Servicepersonal. Tellergerichte werden vom Personal direkt am Platz serviert. Beim Frühstück greift vielerorts eine zeitliche Gruppierung der Gäste, so dass das Aufkommen im Frühstücksraum überschaubar bleibt und der Mindestabstand eingehalten werden kann.

Videokonferenzen sind auf Dauer nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie ermöglichen Ihren Firmenkunden deshalb das „Tagen mit Abstand und Freiraum“, weil persönliche Begegnungen eben doch nicht so leicht zu ersetzen sind. Auf welche Ideen sind manche ­Ihrer Häuser gekommen, welche Maßnahmen erweisen sich als praktisch? Es gibt viele Themen, die sich einfach besser gemeinsam und Face-to-face besprechen und lösen lassen. Deshalb haben sich unsere Tagungshotels mit ihrem Veranstaltungsangebot in kürzester Zeit an die neue Situation angepasst und Konzepte entwickelt. In den warmen Monaten oder bei guten Herbsttemperaturen können Veranstaltungen entweder komplett draußen oder mit viel Frischluft in Räumen stattfinden, die etwa direkt an den Hotelgarten oder Terrassen grenzen. Ganz schnell haben die Hotels auch ihre Bestuhlungskonzepte gemäß den behördlich geforderten Mindestabständen angepasst, zudem werden in den Veranstaltungsräumen weitestgehend Einzel-


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I N TERVI EW M AR IN A C H R IST E N SE N ­

tische genutzt mit jeweils genügend Freiraum zum nächsten Platz. Sind die Abstands- und Freiraum-Maßnahmen für alle Tagungshotels verbindlich oder folgen die jeweiligen Hoteldirektionen einem allgemeinen Empfehlungs-Leitfaden? Alle Abstandsregeln in den Hotels, nicht nur in den Tagungshotels, werden entsprechend der jeweils geltenden behördlichen Vorgaben umgesetzt. Genauso gibt es in Deutschland für jedes Bundesland geltende behördliche Bestimmungen für Veranstaltungen und Obergrenzen an Teilnehmern, sowohl für geschäftliche als auch private Feiern, die eingehalten werden müssen. Die jeweils aktuellen Leitlinien und Maßnahmen für Hygiene und Sicherheit stehen klar und detailliert pro Hotel auf unserer Webseite. Eine Rückkehr zum „normalen“ Corporate-, ­Tagungs- oder Seminargeschäft wurde von den meisten Befragten im Mai auf Q3 oder Q4 dieses Jahres vorausgesagt. Doch wie verändert sich der Bedarf im Tagungs- und Corporate-Segment langfristig? Nach wie vor sind Entwicklungen in dieser Krisenzeit nur schwer vorherzusagen und hängen langfristig vom weiteren Infektionsgeschehen und möglichen Einschränkungen ab. Es gilt weiterhin zu beobachten, inwieweit sich Geschäftsreisen wie auch ­Tagungen

in dieser Zeit verändern, zum Beispiel noch stärker digital werden. Wir werden schnell und passend zur Marktentwicklung und auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt weitere Lösungen für unsere Hotels erarbeiten, die sie unterstützen und flexibel einsetzbar sind – wie schon unsere Konzepte und Packages für hybrides Tagen. www.bestwestern.de www.bestwestern.de/hybride-veranstaltungen.html (Neue Landingpage zum Thema)

Live Meeting Room: Unternehmen und

Privatleute können Online-Meetings

und Streamings im

Best Western Premier Castanea Resort

Hotel in Adendorf bei Lüneburg planen und durchführen

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S N AC K S

Dairygold Sandwich mit Cheddar

Dairygold TexMex

Perfekt für den Restart Neue Zeit, neuer Start, neue Genusserlebnisse: Mit dem Restart in Hotellerie und Gastronomie stehen gerade Anbietern von Snacks und Mini-Mahlzeiten – ob vor Ort oder auf die Hand – alle Möglichkeiten offen,

Eipro Rührei im Glas

Tulip Craft Burger Homestyle

Eipro Rührei mit karamellisiertem Ziegenkäse und Orangenhonig

Snacks im Wandel der Zeit Drei Fragen an René Keller, Leiter Export Foodservice bei HUG Herr Keller, wie schätzen Sie die zukünftige Snackkultur ein? Wir stellen einen verstärkten Trend zu Mini-Formaten fest. Fingerfood ist eindeutig angesagt – wie schon seit Jahren. Bei einer Großveranstaltung der „kochenden Zunft“ mit hoher Beteiligung von Michelin-Köchen präsentierten wir die kleinen runden und quadratischen Formate der HUG Filigrano Snack Tartelettes 3,8 cm beziehungsweise 3,3 cm sowie die rechteckigen mit einer Länge von

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5,3 cm. Die Köche schätzten die kleinen Größen, weil sie mit einem Happen problemlos zu essen und somit ideal beim Flying Service einzusetzen sind. Positiv kommt hinzu, dass sie selbst eigene vielfältige Füllvariationen anbieten können. Und welche Trends zeichnen sich konkret ab? Welche Zutaten stehen im Fokus?

Fotos: Die genannten Unternehmen

etwas Neues auszuprobieren.


27 Denn Fingerfood und Snacks stehen schon seit Jahren hoch im Kurs. Dabei ist Gäs­ten neben dem Geschmack auch zunehmend wichtig, dass ihr Essen nachhaltig ist und hochwertige Zutaten beinhaltet. Ein Lieferant solcher Zutaten ist zum Beispiel Dairygold, die größte Milchgenossenschaft Irlands. Mit einem vielfältigen Käsesortiment bietet das Unternehmen Gastronomiebetrieben die Möglichkeit, auf die wachsenden Ansprüche einzugehen. Dairygold Käse wird aus besonders gehaltvoller irischer Weidemilch hergestellt. Der Klassiker im Käseportfolio sind die Hartkäsesorten Traditional und Country Cheddar. Sie besitzen einen milden bis würzig-pikanten Geschmack und eine hohe Schmelzfähigkeit. Dadurch sind sie vielseitig einsetzbar wie beispielsweise für die Zubereitung von Burgern, handlichen Pizzastücken oder Backwaren. Als geriebener Cheese-Mix in Kombination mit dem milden Monterey Jack eignet sich der Traditional Cheddar außerdem zum Verfeinern von Tacos und Quesadillas, die sich unterwegs genießen lassen. Und in Würfelform ist er eine gute Ergänzung des Snack-Trends Poutine. Ei-Gerichte gehören derzeit zu den Top Five in der europäischen Snackwelt. Für Snacks sind sie wie gemacht: leicht, lecker und schnell serviert. Profis können sich bei der Zubereitung auf die sicheren Eiprodukte von Eipro verlassen. Sie decken die aktuellen Trends zu kleinen, protein­ haltigen und gesunden Snacks in idealer Weise ab. Mit viel Raum für das individuelle Genuss­ erlebnis. Der Trend zu proteinreichen Zwischenmahlzeiten rückt das vielseitige Naturprodukt Ei jetzt noch stärker in den Fokus. Dank des hohen Conveniencegrades und der sicheren Handhabung von Eiprodukten lassen sie sich immer WEB n www.dairygoldireland.de

frisch und ganz individuell zubereiten und servieren. Das vielfältige Angebot der Marke Eifix macht es den Chefs daher leicht, kleine Mahlzeiten mit Ei anzubieten. Ein Rührei schmeckt den meisten Gästen tatsächlich zu jeder Tageszeit. Es ist pur der ideale Snack, ein proteinreicher Begleiter zum Salat oder leichte Beilage zum Gemüse. Schnell und gelingsicher lässt es sich mit dem Eifix Schlemmer Rührei zubereiten. Es wird aus kontrollierten, frischen Eiern hergestellt, mit feinen Gewürzen abgeschmeckt und Sahne verfeinert. Direkt aus dem Tetra Brik in die Pfanne gegeben und zum Garen immer nur in eine Richtung geschoben, ist im Handumdrehen ein leckeres, fluffiges Rührei servierfertig. In der passenden Verpackung, zum Beispiel als „Rührei im Glas“, kann der Proteinsnack sogar zum Mitnehmen angeboten werden. Ein weiterer Lieblingssnack der Deutschen ist der Burger, dem mit den aktuellen Genussideen von Tulip neues Leben eingehaucht werden kann. Der Spezialist für Premium-Fleischprodukte Danish Crown hat für seine Marke Tulip mit „Nordic Craft“ ein besonderes Burger-Konzept entwickelt. Die Range bietet jedem Küchenprofi, Gastronomen und Hotelier attraktive und hochwertige Fleischpatties zur Fertigung individueller Kreationen und Rezepturen. Dabei bestehen die Patties zu 100 Prozent aus Frischfleisch und in der Rezeptur sind nur Rindfleisch, Salz und Pfeffer enthalten. Diese tiefgekühlten Fleischpatties überzeugen Burger-Kenner durch die Fleischqualität und den Homestyle-Charakter. Die handwerkliche Optik, die lockere Struktur und den saftigen Biss gibt es in diversen Grammaturen von 65 bis zu 200 Gramm. Nach dem gleichen Konzept werden auch die weiteren Qualitäten der Premium-Burger-Range hergestellt. Dazu zählen die Premium Burger von Angus Beef und Hereford Beef sowie Dry Aged Burger und ­Smokey Burger.

n www.eipro.de

Hoher Genuss in Kombination mit natürlichen Lebens­ mitteln hat Priorität. Clean Food ist ebenso das Stichwort wie vegane Variationen. Die produktspezifischen Geschmacks­ komponenten durch schonende Zubereitung, Foodpairing und akzentuierte Präsentation herausarbeiten – diesem Anspruch wollen innovative Küchenchefs gerecht werden. Auffallend ist auch, dass die Köche Einfachheit mit Raffinesse und dem „gewissen Etwas“ verbinden. Dazu gehört auch, ein Gefühl für die perfekte Garstufe jeder einzelnen Komponente zu entwickeln.

n www.tulip.de

Und hätten Sie auch Rezepttipps für unsere Leser? Ja gerne. Für das Mini-Snack Tartelette Olive-Rosmarin empfiehlt HUG eine gratinierte Tomatentarte mit getrockneten Tomaten, Morcheln und Pinienkernpesto. Ausgarniert wird es mit einem frittierten Basilikumblatt. Zweifelsfrei ein „Hingu­ cker“ ist der Paprikashooter mit Gurkencreme, Paprikaragout und flüssiger Paprikasphere und für das HUG Classic SnackTartelette Carré 5 cm empfiehlt HUG eine Kartoffel-PaprikaChartreuse mit zweierlei veganer Sauce Hollandaise. www.hug-foodservice.ch • www.karl-zieres.de

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HOGA-Messe . de


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H ER BA R I U M BA R I N GÖT T I N G EN

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Der Freigeist der Bar Der Bartender des Jahres 2019 kommt nicht aus München, Hamburg oder Düsseldorf, sondern aus Göttingen. So hat es der Barguide Falstaff entschieden. Yannick Bertram heißt der Sieger und leitet die Herbarium Bar im dortigen Freigeist Hotel. Von Silvia Geuker Die Herbarium Bar mit ihrer Kräuterwand ist etwas Besonderes. Wie entstand die Kooperation mit dem botanischen Garten in Göttingen? Die Idee entstand in Zusammenarbeit mit der irischen Marketing-Agentur Drinksology, die auch schon das Konzept für die legendäre Bar The Dead Rabbit im Finanzdistrikt New Yorks entwickelt hatte. Sie wurde zur besten Bar der Welt gekürt. Letztes Jahr habe ich die Jungs in New York besucht. Im botanischen Garten ist Dr. Michael Schwerdtfeger, der Kustos, mein Ansprechpartner. Er kennt sich mit der Herkunft und der Eigenschaft der Pflanzen bestens aus. Zu Beginn meiner Tätigkeit führte er mich durch den botanischen Garten und erklärte mir alles. Wann immer ich auf der Suche nach neuen Aromen bin, besuche ich ihn und bekomme meist ein kleines Probiertütchen mit. Wir kombinieren auch Führungen durch den botanischen Garten mit Drinks. Von hier stammen

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übrigens die Botanicals für den von Hallers Gin der Hardenberg Distillery.

Das Interieur der Bar setzt auf eine lange

Theke, marokkanische­ Fliesen und die

­Kräuterwand, von

der Zutaten direkt geerntet­ werden

Die Drinks der Herbarium Bar gliedern sich nach dem Lebenszyklus einer Pflanze über die Themenbereiche Samen, Erde, Blatt, Holz, Blüte und Frucht. Erarbeitet wurde das Konzept der Drinks zusammen mit Greg Buddha aus New York. Doch wie erfindet man einen Cocktail zum Thema „Erde“? Wir nutzen beispielsweise einen Mezcal, bei dem Agave in einem Erdloch gebacken wird, sodass die Erdaromen in die Frucht einziehen. Bei Holz haben wir es auch schon mal mit Sirup versucht. Andere fangen bei der Spirituose an und fügen Aromen hinzu. Wir machen es umgekehrt und entwickeln die Drinks zielgerichtet nach unserem Konzept. Ich habe immer ein Büchlein und einen Stift dabei, um spontane Ideen zu notieren. Manchmal kreiere ich auch


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I N TERVI E W YAN N IC K B E RT R AM Entwickeln Sie auch saisonale Drinks? Zu jeder Jahreszeit gibt es eine zusätzliche Saisonkarte. Wir schauen dann, welche Aromen in der Zeit Hochkonjunktur haben. Angedacht war auch schon ein Spargelcocktail, wobei der Spargel eine ganz schöne Zicke ist. Wir haben schon einmal eine hausgemachte Spargellimonade entwickelt. Die Suche nach neuen Ideen läuft permanent.

Cocktails nach Gästeanforderungen und merke hinterher, dass sie zum Beispiel in den Bereich „Blüte“ passen. Mittlerweile haben wir eine große Sammlung an Rezeptideen, die wir in die Karte integrieren können.

Yannick Bertram ist Barchef der

­Herbarium Bar

im ­Freigeist Hotel ­Göttingen

Sie stellen Essenzen und Sirups für Ihre Drinks selbst her. Sind Sie Kräuterexperte geworden? Kräuterenthusiast trifft es besser. Schon immer habe ich mich mit Kräutern auseinandergesetzt, weil ich in meiner Freizeit gerne koche. Ich habe auch viele Bücher über Kräuter gelesen.

Fotos: Sebastian Böttcher, Kamil Rutkowski Photography

Was sind Ihre persönlichen Lieblings-Cocktails? Diese Frage wird mir oft gestellt. Es ist wie mit Kindern: Ich liebe sie alle gleich. Tatsächlich trinke ich, je nach Stimmung und Wetter, aber sehr gerne einen Fire Punch (Maiswhiskey, Grüner Chartreuse, Ananas, Zimt, Chili, Agave, Limette, Aromatic Bitter) oder einen High Spirit (Bourbon, Deutscher Brandy, Pedro Ximénez Sherry, Apfel, Aromatic Bitter). Bei den Gästen splittet sich die Wahl des Cocktails zwischen Neu- und Stammgästen. Neue Gäste bestellen eher Cocktails mit bekannten Aromen, wie Gin und Rhabarber. Erfahrenere Stammgäste trauen sich auch schon mal an eine hausgemachte Erbsenlimonade.

Gibt es auch Synergie-Effekte mit der Hardenberg Distillery? Wir sind zwar verschiedene Unternehmen, stehen aber in regelmäßigem Austausch. Einmal pro Woche telefoniere ich mit Marc Kerger, der als Director Marketing & Ontrade Sales für die Hardenberg-Wilthen AG/ CapVie verantwortlich zeichnet. Wir sprechen dann über neue Produkte, passende Rezepte und gemeinsame Veranstaltungen, in denen ich etwa bei Top-Kunden präsent bin. Außerdem machen wir Schulungen für Außendienstler. Für Gastronomen haben wir eine Rezeptfibel mit einfach zu mixenden Cocktails entwickelt. Und auf unserer Instagram-Seite finden Endverbraucher Cocktails, die sie zuhause mixen können.

Hotel Göttingen, a

Göttingen ist nicht München oder New York. Zieht es Sie nicht hinaus in die weite Welt? Früher war es mein Traum, aber ich bin nie aus meiner Geburtsstadt herausgekommen. Mittlerweile finde ich das gar nicht mehr schlimm. Ich habe hier alles, was ich brauche: einen Arbeitsplatz, an dem ich mich wohlfühle, und das Herbarium-FreigeistKonzept ist irgendwie auch mein Baby. Mit meinem Arbeitgeber verbinde ich großes Vertrauen, und ich bin dankbar für die vielen Freiheiten, die man mir lässt. Spannend finde ich es, eine Bar in der Region Göttingen bekannt zu machen. Wir haben ein Netzwerk mit Gastronomen gegründet, die etwas in der Region bewegen wollen. Das motiviert mich mehr als der Spirit einer Metropole, die groß und laut ist. Da ich eine treue Seele bin, reizt es mich viel mehr, einen richtig guten Job zu machen und einen vermeintlichen B-Standort nach vorne zu pushen.

Hotels

www.freigeist-goettingen.de

Die Herbarium Bar befindet sich im ­Freigeist Member of Design

Wann ist ein Cocktail für Sie perfekt? Wenn er schmeckt. Ich unterrichte Barmixer im Praxis­ seminar der IHK an der Hochschule Hannover.­Dort beschreibe ich einen Cocktail als perfekt, wenn er handwerklich gut gemacht ist, jede Region der Zunge berührt und das Fachliche stimmt. In der ­Herbarium Bar entwickeln wir Cocktails meist im Team. Jemand präsentiert eine Idee, und die anderen probieren sie und geben ihren Kommentar dazu. Die ausgereifte­ Version lassen wir von fachfremden Mitarbeitern probieren. Denn was für uns perfekt ist, begeistert noch lange nicht den Gast. Ich persönlich präferiere alkoholreiche, klassische Cocktails, die wahrscheinlich für 80 Prozent der Bevölkerung zu stark wären. Erst wenn der Drink dem Gast schmeckt, ist er für uns perfekt. Für Kollegen mixe ich Drinks meist anders als für Gäste. Es hängt aber auch davon ab, wie Cocktail-affin jemand ist.

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B A R A M S T EI N PL AT Z , AU TO G R A PH CO L L EC T I O N

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Nüchtern, aber neugierig Während der Trend nach alkoholfreien Getränken im Ausland bereits mit sogenannten Sober Bars feste Wurzeln geschlagen hat, haben die meisten deutschen Bars lediglich die Anzahl ihrer alkoholfreien Drinks erhöht. Die Berliner Bar am Steinplatz ging einen großen Schritt weiter, denn Barchef Willi Bittorf präsentierte im Juli eine ausnahmslos alkoholfreie Hauptbarkarte. Die Fragen stellte Maren Peters A winning horse named Julep

Who ist Frank Palani Baum

Garden Smash

Chamomile Gro(o)ve

Herr Bittorf, als eine der ersten Bars in Deutschland haben­Sie in der Bar am Steinplatz eine ausnahmslos alkoholfreie Karte konzipiert. Wie kam es zur Idee? Wir greifen mit dieser Karte einen Trend auf, der international bereits seit längerer Zeit großen Anklang findet. In den USA, Großbritannien oder Teilen des asiatischen Raums sind Sober Bars keine Seltenheit mehr. Inspiriert von diesen Konzepten und basierend auf der vermehrten Nachfrage unserer Gäste, haben wir uns dazu entschlossen, diese Signature-Karte zu kreieren. Hilft Ihnen, dass Sie in einer Hotelbar arbeiten, oder hätten Sie in diesem Jahr auch als selbstständiger Barbetreiber auf alkoholfrei gesetzt? Als Selbstständiger hätte ich diesen Mut wohl nicht aufgebracht. Es ist hierbei auch wichtig zu beachten, dass wir keine Sober Bar sind. Unsere Signature-Karte ist alkoholfrei, allerdings servieren wir weiterhin alle Klassiker der Cocktail-Welt, die dem eingefleischten Barliebhaber genauso am Herzen liegen wie uns.

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Zehn ausnahmslos

alkoholfreie Drinks

hat Bittorf mit seinem Team entwickelt

Im Juli haben Sie die neue Karte eingeführt. Wie fällt das erste Fazit aus? Das Feedback ist mega! Die Überraschung und das leichte Misstrauen der Leute ist der perfekte Einstieg, uns als Gastgeber zu präsentieren und mit den Gäs­ ten ins Gespräch zu kommen. Es muss niemand bei uns „auf dem Trockenen sitzen bleiben“ und sobald das klargestellt ist, wächst die Neugier. Viele unserer Gäste bleiben bei alkoholischen Drinks und das ist absolut okay für uns. Vielmehr erfahren wir positives Feedback allein für das breite Angebot, welches wir jenen bieten, die doch non-alcoholic bevorzugen. Die zehn entwickelten Drinks tragen Namen wie ­„A win-ning­horse named Julep“ oder „Chamomile Gro(o)ve“.­Das ist schon erklärungsbedürftig, oder? Absolut. Hier komme ich nochmal auf die enorme Wichtigkeit der engen Kommunikation mit dem Gast zurück. Der rege Austausch über die Namen unserer Drinks oder welche alkoholfreien Destillate wir verwenden, ist uns wichtig. Es bereichert den Barbesuch

Fotos: Hotel am Steinplatz, Autograph Collection

Let‘s talk about Sekt, Baby


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I N TERV IE W W ILLI B IT TO R F und stärkt die Bindung zu unseren Gästen. Für einen starken Austausch mit dem Gast steht die Bar am Steinplatz seit ihrer Eröffnung und das soll mit dem neuen Konzept auch so fortgeführt werden. Können Sie sagen, welche Gäste sich eher mal für einen Drink ohne als einen mit Alkohol entscheiden? Sind es nur „Fahrer“ und Schwangere oder auch jene, die einfach keine Lust auf einen Kater haben? Ja, es sind schon Fahrer, Schwangere und sicherlich auch ein paar Gäste, die keinen Kater haben wollen. Hauptsächlich allerdings sind es Leute, die ganz einfach keinen Alkohol mögen oder die zumindest gerade auf diesen verzichten möchten.

Willi Bittorf ist Barchef in der Berliner Bar am Steinplatz

Wichtig ist Ihnen, dass die Drinks nicht einfach alkoholfreie Varianten bekannter alkoholischer Drinks sind. Das war bestimmt ein langer, kreativer Prozess, die Drinks zu entwickeln, oder? Ich bin kein Fan eines alkoholfreien Manhattan Cocktail, genauso wenig wie ich vegane Schnitzel mag. Wenn ich einen Manhattan möchte, dann bestelle ich ihn mir. Wenn ich etwas wie Manhattan haben möchte, allerdings alkoholfrei, ist es kein Manhattan mehr. Einige unserer Drinks zeigen in der Tat Verbindungen zu bekannten Klassikern auf, aber es wird sich nie um eine gewollte „eins zu eins“ Kopie handeln.

Sie sagten schon, der Trend zu Sober curious, also „nüchtern, aber neugierig“ stammt aus den USA und Großbritannien und ist dort weit verbreitet. Gänzlich alkoholfreie Bars sind dort entstanden. Gibt es weitere Bartrends aus dem Ausland, die Sie sich für Deutschland vorstellen können und/oder wünschen? Während meiner Zeit in London habe ich einige angebliche Trends kommen und gehen sehen. Ich habe das große Glück, in der Bar am Steinplatz keinem Trend hinterherjagen zu müssen, sondern darf Drinks entwerfen, auf die ich Lust habe. Im Moment sind das alkoholfreie Drinks, aber wer weiß schon, wie es nächstes Jahr aussieht. Was im Ausland dann gerade angesagt oder bevorzugt wird, damit setze ich mich nicht zwingend auseinander.

Woher bekommen Sie Ihre Zutaten wie Essige, Kräuter und dergleichen? Achten Sie auf regionale Erzeugernetzwerke, Bioherkunft oder saisonale Verfügbarkeit der Produkte? Unser Haus bezieht schon lange bevorzugt regionale und Bio-Produkte. Das gilt auch für die Bar. Spielen neben Obst auch Gemüse(-säfte) eine Rolle bei der Zubereitung der Cocktails? Tatsächlich ist unser Who is Frank „Palani“ BaumCocktail mit Karottensaft zubereitet. Seedlip und Three Spirit, zwei alkoholfrei Destillate, ergänzen zusätzlich diesen Drink, der durch Sanddornnektar, Schwarz-Kirsch-Essig und einer Prise Salz vollendet ist. Ein Tiki-Cocktail auf Deutsch, wenn man so möchte.

Manche Gäste wollen zwar alkoholfrei trinken, aber ­unter Umständen trotzdem nicht auf den Geschmack von Gin, Rum und anderen Spirituosen verzichten. Greifen Sie hier auf Alternativprodukte zurück? Wir haben alternative Produkte im Sortiment und arbeiten auch mit diesen für unsere Cocktails. Die Welt der alkoholfreien Destillate steht aber noch am Anfang und nicht alle alternativen Produkte können derzeit überzeugen. Ich bin mir jedoch sicher, dass aufgrund der wachsenden Nachfrage mit der Zeit immer bessere Qualitäten zu erhalten sein werden. Das erweitert unsere Möglichkeiten, als Bartender kreativ zu sein, und der Gast kommt dem gewohnten Geschmackserlebnis näher als es bislang der Fall ist. Hier sehe ich gerade bei gelagerten Produkten noch Entwicklungsbedarf.

ist mehrfach ausge-

Eine Frage zum Schluss: Was trinken Sie denn am liebs­ten? Mit oder ohne Alkohol? Jede Zeit hat ihr Getränk. Ich mag meinen Weißwein zum Dinner, meinen Tee zum Sonntagskuchen und das kalte Bier nach dem Feierabend. Alkohol – ja oder nein? Definitiv ist nur, ich genieße gerne in Gesellschaft.

man zum Beispiel zwei

www.barsteinplatz.com

Die Bar am Steinplatz zeichnet. So gewann Mal den Titel „Hotelbar des Jahres“

Nutzen Sie Profigeräte wie Verdampfer, Dörrofen, Kombi­dämpfer, Sous-vide-Gerät oder Vakuumierer, um Ihre ­Essenzen und Auszüge herzustellen? Bei den aktuellen Drinks arbeiten wir mit verschiedenen Infusionen, bei denen der Vakuumierer auch zum Einsatz kommt. Andere genannte Methoden sind spannend, aber für unser derzeitiges Konzept nicht von Nöten. Dass am nächsten Morgen keine böse Überraschung droht, lädt zum munteren Durchprobieren der Karte ein. Wird dies schon so in der Bar umgesetzt? Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute deswegen mehr Cocktails bestellen als sonst. Ein Pärchen hat mal an einem Abend alle zehn Drinks geordert. Allerdings gab es solche Situationen bei unserer letzten Karte – ich möchte anmerken: sehr alkoholhaltige Cocktails – genauso.

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A L KO H O L FR EI ER W EI N , SEK T, SPI R I T U OSEN

Die neue Lust auf alkoholfrei Das Angebot alkoholfreier Weine und Sekte hat nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Auch geschmacklich hätten sich die alkoholfreien Weine dank neuer, aromaschonender Technologien in den letzten Jahren äußerst positiv weiterentwickelt. Wir stellen Neuheiten aus diesem und dem Bereich der alkoholfreien Destillate vor. Alkoholfreie Weine

Ein Forschungs- und Entwicklungsteam mit eigenem Labor und ein kompromissloser Qualitätsanspruch beim Einkauf der Basisweine – darauf basiert der Erfolg von Kolonne Null. Das Start-Up hat sich auf alkoholfreie Weine und Sekte spezialisiert, die durch Schlumberger vertrieben werden. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Winzern kreiert das Team Weine, die sich besonders gut zur Entalkoholisierung eignen. So etwa der neue Riesling 2019 von der Mosel, der durch ausgeprägte Mineralik, raffinierte Säure und feine Frucht überzeugt. Der Weiße entstand in Co-Produktion mit dem Hause Georghof aus dem Bernkasteler Land. Eine Weinalternative ohne Alkohol, aus natürlichen Zutaten und nachhaltiger Herstellung vom Winzer – das ist Juzzz. Das junge

Fotos: Die genannten Unternehmen, Biss PR (Gansloser)

Das Marktforschungsinstitut Nielsen hat den heimischen Weinmarkt im Frühjahr 2020 in einer Verbraucherbefragung für das DWI analysiert. Unter den insgesamt 16.883 befragten Personen war vergleichsweise wenigen bekannt, dass es auch Wein ohne Alkohol gibt: 15 Prozent kannten alkoholfreien Weißwein, zwölf Prozent die rote und neun Prozent die roséfarbene Variante. Von diesen Personengruppen hatte jeweils rund ein Viertel die jeweilige alkoholfreie Weinart schon einmal getrunken. Bei alkoholfreien Schaumweinen ist der Bekanntheitsgrad mit 53 Prozent größer und nahezu zwei Drittel der Personen, die alkoholfreie Sekte kennen, haben sie auch schon konsumiert. Insgesamt ist also für die alkoholfreien Varianten noch Potenzial vorhanden. Zahlreiche Weingüter, Start-ups und andere Unternehmen reagieren darauf.

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Entwicklerteam vom Weingut Türk hat die in Feinschmeckerkreisen bekannte Alternative zu Zitronen, den Verjus (Saft früh geernteter Weintrauben), als Basis für ein neues Erfrischungs­getränk verwendet. Der erste Jahrgang 2019 ist sanft prickelnd und überzeugt durch Harmonie zwischen dem leicht sauren Verjus und dem Aroma von Zitronenmelisse und Holunderblüten. Alle Zutaten werden in der Region kultiviert, geerntet und verarbeitet. Weder künstliche Aromen noch exotische Zutaten oder Kunststoffflaschen werden für Juzzz verwendet. Die alkoholfreie Linie von Michel Schneider umfasst drei Weine: Rosé aus der Rebsorte Merlot, Rotwein aus Cabernet-Sauvignonsowie Weißwein aus Chardonnay-Trauben. Durch das eingesetzte Spinning-Cone-Verfahren werden dem Wein vor der Entalkoholisierung die Aromen entzogen und danach wieder zugeführt. So entstehen geschmackvolle Getränke für jene, die Weinaromen lieben, aber keinen Alkohol trinken möchten. Der alkoholfreie Michel Schneider Chardonnay-Weißwein wurde zweimal in Folge zum besten alkoholfreien Wein gekürt.

der Black 1905. Distillers Cut, der als streng limitierte Edition verfügbar ist. Die Windspiel Manufaktur erweitert ihr Sortiment um die Variante Windspiel Alkoholfrei. Dafür wurde eine Mischung der Botanicals aufwendig mazeriert und destilliert. Feine Nelke und Pimentnoten gepaart mit Wacholderbeeren und einer Zitrusnote, mit einem Hauch von Zimt – auch für begeisterte Gin-Trinker ist Windspiel Alkoholfrei eine Alternative, die durch eigene Persönlichkeit überzeugt. Das Getränk kann als Basis für Longdrinks mit klassischen Windspiel-Fillern oder dem neuen Windspiel Herbal Hanf Tonic Water, Orangen- oder Grapefruitzeste on the rocks, eingesetzt werden.

Alkoholfreie Destillate

Nach dem Start Anfang 2020 bringt die Marke Easip Drinks ihr zweites Produkt auf den Markt: Easip Woods. Es zeichnet sich durch eine erdige, malzige Note aus und lässt sich in alkoholfreien Longdrinks oder Cocktails anwenden. Ausgewählte Gewächse wie rote Beete und geröstetes Getreide sorgen für die malzig-erdige Note und Eichenhölzer sowie Zimt verleihen Easip Woods den holzig-weichen Charakter. Die pflanzlichen Rohstoffe werden durch eine Kombination aus traditionellen Destillationsmethoden und modernen Extraktionsprozessen vereinigt. In der alkoholfreien Black 1905. Line verbindet die Destillerie Gansloser ihre Expertise mit Innovation. Hergestellt werden die alkoholfreien Destillate in einem revolutionären Verfahren: Mit Druck und Dampf statt Hitze wird die Aromatik ermöglicht, die ohne Zusatzstoffe auskommt. Wie ein klassischer Gin lebt auch die alkoholfreie Variante von ihren Zutaten: Die Basis bildet Wacholder aus der Toskana, die Schalen der verwendeten AmalfiZitronen und Moro-Orangen sorgen für eine angenehme Frische, während Kardamom, Piment und Pfeffer mit weiteren Botanicals Geschmack verleihen. Noch mehr Finesse und Eleganz verspricht

n www.deutscheweine.de n www.easipdrinks.com n www.gansloser.black n www.kolonnenull.com

Nehmen Sie für Heißgetränke PAPSTAR PURE JOY! Denn die leichten, stabilen Becher haben eine hitzebeständige PLA-Innenschicht. Und sind dadurch komplett biologisch abbaubar. Unsere Deckel übrigens auch. Besser geht‘s nicht!

n www.michel-schneiderweine.de

n www.weinguttuerk.at n www.windspiel-manufaktur.de w w w. s u p e r i o r- h o t e l . n e t

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B I O -W I N Z ER SEK T E

Prickelnd aus ökologischer Erzeugung Edle Sekte sind immer und überall im Gastgewerbe ein trink-kulinarisches Highlight. Dass inzwischen auch solche aus biologischem Anbau in ein anspruchsvolles Getränkeangebot gehören, ist zwar noch nicht durchweg gängige Praxis, sollte es aber werden. Wir stellen einige Bio-Spezialitäten deutscher Winzer und eine von der Loire vor, die gemäß Champagnermethode lange in der Flasche auf ihrer Hefe reifen. Von Hans-Herbert Seng

„Im Auftakt frisch und spritzig, unterlegt mit einem klaren und zugleich zart aromatischen Bukett von grünem Apfel und frischem Pfirsich. Am Gaumen zeigt er sich herrlich gradlinig, mit eleganter Säure und feinfruchtigem Aromenspiel. Prägnanter Biss im Nachhall.“ Stefan Sander vom Weingut Sander im rheinhessischen Mettenheim beschreibt so seine Prestige Cuvée Riesling Brut, die nach 15 Monaten degorgiert wird. Stolz ist er darauf, sich als Deutschlands ältester nach ökologischen Richtlinien arbeitender Weinbaubetrieb präsentieren zu können: „Unsere Reben stehen auf den fruchtbaren Lößböden rund um Mettenheim. Wir erhalten die biologische Aktivität unserer Böden mithilfe der Natur: Das Geheimnis liegt dabei im richtigen Einsatz von Mist, Kompost, Stroh und Gründüngungspflanzen. Mit diesen organischen Materialien steigern wir den Humusgehalt des Bodens. Das Ergebnis ist ein ‚garer‘ Boden mit stabilen Krümelstrukturen. So erhält der Wein eine tiefere Prägung durch sein Terroir.“ Im genannten Sekt sind acht Gramm Restzucker, die Säure beträgt sechs Gramm/Liter. In Pünderich/Rheinland-Pfalz liegt direkt am Beginn der Terrassen­ mosel das Weingut Clemens Busch. Schon 1984 erfolgte die Umstellung auf ökologischen Anbau. Man ist Mitglied im Verein respekt-Biodyn, dem 23 Weingüter aus Österreich, Deutschland, Italien und Ungarn angehören. Gemeinsames Ziel: mit biodynamischen Methoden Wein von höchster Qualität zu erzeugen. Rita und Clemens Busch bearbeiten zusammen mit ihrem Sohn Johannes eine Fläche von 17 Hektar, davon 99 Prozent Riesling und ein Prozent zum Blanc de Noir ausgebauter Spätburgunder. Beide Rebsorten bilden auch die Grundlage für zwei Sekte. Der Spätburgunder Brut mit 50 Monaten Hefelager begeistert als eine nicht alltägliche Offerte für die Lust auf moussierende Trinkfreuden. Duftet nach

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frischer Brioche mit zarten Nuancen von Erdbeere, Karamell und Baiser, am Gaumen fein moussierend, frisch und saftig mit guter Struktur, animierende Säure sorgt für eine tolle Balance mit zartem Abgang. Restsüße 1,5 und Säure fünf Gramm/Liter. Kollege ­Riesling Brut taucht nach 24 Monaten Reifezeit im Markt auf. Kumquat, Zitronenzesten, Brioche und grüner Apfel bestimmen seinen Duft, Salzzitrone, rote Grapefruit und Granny Smith Apfel seinen Geschmack bei angenehmer Perlage. Lebendige Säure sorgt für opulente Saftigkeit. Restsüße ein und Säure 6,6 Gramm/Liter. „Wir produzieren keine Weine von der Stange, sondern ausdrucksstarke trinkfreudige Naturweine. Die Grundlage dafür ist unsere mehr als 20 Jahre lange Erfahrung in der biodynamischen Wirtschaftsweise im Weinbau. Wir arbeiten mit der Natur und nach den strengen Regeln von Demeter“, lässt uns Thomas Harteneck vom Weingut Harteneck im badischen Schliengen wissen. Sein Crémant Brut Nature aus Grau- und Weißburgunder ist als „eine Besonderheit im Markgräfler Land“ positioniert. 60 Monate auf der Hefe. Säure: 6,2 und Restzucker 0,2 Gramm/Liter. Besticht durch straffe Mineralität mit animierenden Birnen- und Briochedüften. Vom sonnigen Tuniberg grüßt das Weingut Landmann mit Sitz in Freiburg-Waltershofen. Jürgen Landmann hat 1995 den elterlichen Betrieb (bis 2013 gemeinsam mit seinem Bruder, ab 2013 alleine) übernommen. Vision: aus dem seit mindestens 1730 im Familienbesitz befindenden Winzer- und Landwirtschaftsbetrieb eine feine Adresse für erstklassige ökologisch erzeugte Weine aus Deutschland nach bester französischer Tradition zu schaffen. Garant für das ökologische Konzept ist die Mitgliedschaft bei Bioland. Die Sekte Pinot & Chardonnay Brut und Pinot Rosé Brut mit jeweils zwei Jahren Reifeprozess geben sich ausgewogen und geschmeidig. Ersterer mit belebenden Melonen-Mirabellenfruchtaromen, der Rosé mit Aromen nach reifen Wald-/Erdbeer- und Himbeerfrüchten. Restzucker 13,5 beziehungsweise 13,6 und Säure 5,8 beziehungsweise sieben Gramm/Liter. Der Les Quarterons Crémant de Loire Brut stammt vom Weingut Clos des Quarterons in Saint-Nicolas-de-Bourgueil in der Region Centre-Val de Loire, das seit über 180 Jahren von Familie Amirault bewirtschaftet wird. Alle Weine sind sowohl durch das Ecocert Siegel als Bio-Weine als auch durch die Marke Demeter als „biodynamisch erzeugt“ ausgewiesen. Im Sekt vereinen sich überwiegend mit Chardonnay assemblierte Chenin Rebsorten mit einem geringen Anteil Cabernet Franc. 18 bis 24 Monate Reifeprozess. Aromen von alten Rosen und Zitrone mit Anklängen von Honig.

Fotos: Die genannten Unternehmen

Seit 1991 werden alle Rebflächen des Weingut Hirschhof in Westhofen/Rheinhessen nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Annette und Walter Zimmer haben die Umstellung des gesamten Betriebs in die Wege geleitet: „Die Grundlage des Weinbaus ist ein intaktes Ökosystem mit widerstandsfähigen Reben.­Durch artenreiche Begrünung und organische Düngung schaffen wir die Voraussetzungen für gesunde und unbelastete Weine. Heute zählt unser Bio-Weingut zu den besten Weingütern Deutschlands.“ Die Sekte reifen neun Monate. Gelber Muskateller Trocken: fruchtig nach Holunder und Orangenblüten mit zarter Fruchtsüße und feinem Mousseux, Restsüße 25,5 und Säure 6,2 Gramm/­Liter. Riesling Brut: spritzig-fruchtig mit ausgeprägtem Pfirsichduft, feines Süße-Säure-Spiel mit prickelndem Finale, Restsüße elf und Säure 7,8 Gramm/Liter. Chardonnay Brut: elegant und mild mit feinherbem Charakter, duftet nach reifen, gelben Früchten, Restsüße 10,5 und Säure 6,4 Gramm/Liter.


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WEB n www.clemens-busch.de n www.weingut-harteneck.de n www.weingut-hirschhof.de n www.weingut-landmann.eu n www.sanderweine.de n www.domaineamirault.com (Weingut Clos des Quarterons)

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M I N ER A LWA SSER

Im Sinne der Natur In der Mineralwasser-Branche tut sich etwas: Mehr und mehr Unternehmen wollen mit Nachhaltigkeit punkten, lassen sich zertifizieren oder setzen auf Klimaneutralität in der Produktion. Aktuelle News aus der Branche. So haben die Lichtenauer Mineralquellen Anfang September­ 2020 das Auditverfahren des TÜV Rheinland mit Erfolg für den „ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften“ durchlaufen. Für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsmaßnahmen ist das Brunnenunternehmen laut eigener Angaben als erstes Unternehmen der Mineralbrunnen-Branche in Deutschland nach dem Standard des Zentrums für nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke auditiert worden. „Um Nachhaltigkeit greifbar und praxisnah zu gestalten, haben wir alle relevanten Unternehmensbereiche und Mitarbeiter eingebunden, als es darum ging, den Prozess der Nachhaltigkeit zu strukturieren und zu entwickeln. Ökologische und soziale Verantwortung sowie den wirtschaftlichen Erfolg, also die drei Säulen des Unternehmens, auf die sich die Nachhaltigkeitsstrategie stützt, betrachten wir dabei als gleichwertige und sich ergänzende Teile einer zukunftsgerichteten Unternehmensstrategie. Dabei haben sich die drei wesentlichen Nachhaltigkeitsziele entwickelt: Zuckerreduktion, Klimaneutralität und systematische Personalentwicklung“, erklärt Geschäftsführer Paul K. Korn. Im Rahmen von Nachhaltigkeitsworkshops wurden etwa Nachhaltigkeitsthemen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet, die wesentlichen Themenschwerpunkte erfasst und mit Hilfe einer Wesentlichkeitsmatrix systematisch priorisiert.

Der Familienbetrieb Ensinger Mineral-Heilquellen vermeldet, dass er klimaneutral arbeitet. Thomas Fritz, geschäftsführender Gesellschafter: „Schon vor 20 Jahren haben wir begonnen, die Treibhausgas-Emissionen nach und nach zu reduzieren. Wir sind dabei in drei Schritten vorgegangen.“ Das größte Potenzial habe zuerst in der Vermeidung von Energieverschwendung und in der Verbesserung der Energieeffizienz gelegen. Auch bei der technischen Modernisierung der Abfüllanlagen spielt das Einsparen von Ressourcen eine große Rolle. So lässt sich mit einer neuen Flaschenreinigungsmaschine der Wasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduzieren. Wo immer ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll, werden im zweiten Schritt konventionelle Energiequellen gegen regenerative ausgetauscht: Schon vor zehn Jahren wurde etwa ein Solarpark mit 4.000 Solarmodulen errichtet. Die übriggebliebenen Emissionen werden durch ein Projekt in Afrika ausgeglichen.

Fotos: Die genannten Unternehmen, aquaRömer GmbH & Co. KG

Seine Reinheit bestätigt bekommen hat das Bio-Mineralwasser BioKristall medium, denn es wurde von Öko-Test mit der Gesamtnote „sehr gut“ bewertet. Auch in allen Test-Einzelkategorien wie „Inhaltstoffe“ und „ursprüngliche Reinheit“ wurde das weltweite erste biozertifizierte Mineralwasser durchweg mit „sehr gut“ und als komplett mängelfrei ausgezeichnet. Johannes Ehrnsperger,

Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu: „Das Testergebnis von Öko-Test bestätigt einmal mehr die herausragende Reinheit, die unser BioKristall Bio-Mineralwasser hat. Mit jedem Schluck BioKristall bekommen die Menschen so optimale Qualität und unterstützen gleichzeitig unseren aktiven Wasserschutz durch die Förderung der Ökobauern in der Region. Denn Bio bedeutet für uns bei Lammsbräu immer zweierlei: Beste Getränke und den Erhalt der Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen.“

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In Zusammenarbeit

mit FirstClimate un-

terstützt zum Beispiel Ensinger ein Projekt zur Sanierung von

Trinkwasserbrunnen in Malawi

Mit dem aktuell vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht blickt ­Vöslauer Mineralwasser auf die Jahre 2018 und 2019 zurück. „Und das tun wir mit Stolz, denn wir konnten viele große Meilensteine teilweise schon viel früher als geplant erreichen und damit unsere Vorreiterrolle unterstreichen“, sagt Geschäftsführerin Birgit Aichinger. „Eines der großen Highlights war sicher der Launch der ersten Flasche aus 100 % rePET im Herbst 2018“, so Geschäftsführer Herbert Schlossnikl. Damit sei ein wichtiger Meilenstein in Richtung Kreislaufwirtschaft und Innovation gelungen. Seit Anfang 2020 ist Vöslauer als Unternehmen und mit seinen Produkten zudem Kohlenstoffdioxid-neutral. Gelungen ist das einerseits durch eigene Maßnahmen, wie beispielsweise 100 % rePET, Materialeinsparungen oder den Einsatz erneuerbarer Energien. Andererseits wurden alle nicht vermeidbaren Emissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert. Da neben der Nachhaltigkeit auch die Nachfrage nach leichten, kompakten Gebinden ansteigt, kommt Aqua Römer nun beiden Bedürfnissen nach. Ab sofort wird das Sortiment um die PET-Einwegflasche aus 100 Prozent Recyclat erweitert. Erhältlich sind die Flaschen der bekannten Sorten Classic, Medium und Naturelle in den Größen 0,5 und 1,0 Liter im 6er-Pack. Zudem wird die Marke nach einem Relaunch neu positioniert: kultiviert, weltoffen, stilvoll und genussvoll. Mit dem neuen Design wird auch das Etikett moderner und wirkt frisch.

­Mineralquellen zeigt sich seit September jünger und bleibt dabei trotzdem unverkennbar. Die Mineralwassersorten lassen sich anhand klarer, erfrischender Farben nun besser differenzieren: Ein ruhiges Hellblau steht für Still, Grün für Leicht und Dunkelblau für Sprudel. Der Relaunch geht mit der Umstellung der Mineralwässer auf die modernisierte 0,75-Liter-Pool-Weißglasflasche einher. „Das Gesamtpaket ist optisch sehr attraktiv, sympathisch selbstbewusst und gleichzeitig nachhaltig“, fasst Markenmanagerin Corinna Fuchs zusammen. „Alle Produkte der Marke hassia sind über die gesamte Herstellungs- und Logistikkette hinweg klimaneutral. Das reine Mehrwegsortiment und die kurzen Transportwege in der Region untermauern die hohe Umweltfreundlichkeit.“

Ausgezeichnet genießen! BELLE VIE – Ligne Carrée Das neue Design-Einmalgeschirr aus kompostierbarer Zuckerrohr-Bagasse.

Speziell für die Gastronomie und Hotellerie gibt es Hallstein ­Artesian Water jetzt neu in 750 Milliliter recycelten Glasflaschen. Der hohe pH-Wert, der hohe Anteil an gelöstem Sauerstoff, die ausgewogenen, milden Mineralien, der niedrige Gehalt an Nitrat und an organischem Kohlenstoff, die nur sehr mäßigen gelösten Gesamtfeststoffe, das ausgeglichene Verhältnis von Kalzium zu Magnesium und eine niedrige Austrittstemperatur sorgen besonders beim Weingenuss für einen unverfälschten Geschmack. Noch dazu ist Hallstein Artesian Water unbehandelt, ungefiltert und nicht gepumpt. Das neue Design von hassia beweist: Tradition und Zeitgeist lassen sich miteinander vereinbaren. Die Hausmarke der Hassia

n www.aquaroemer.de n www.ensinger.de n www.hallsteinwater.com n www.hassia.com

n www.lammsbraeu.de (BioKristall)

n www.lichtenauer.de n www.voeslauer.com Ge

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WEB

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G A S T B EI T R AG A L E T TO H OT EL S: H OT EL D E S I G N

Zeitlos statt zeitgemäß – auf dieses Designkonzept setzt das jüngst in Berlin eröffnete aletto Hotel Potsdamer Platz (großes Bild)

Wiedererkennungswert und Besonderheiten bieten das Gastronomiekonzept acucina italiana (links) und die Popup Station (rechts) Hendrik Kröger ist Geschäftsführer der aletto Hotels

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„Themenhotels sind nicht mehr zeitgemäß“ Der Berliner Fernsehturm über dem Bett, die Frankfurter Skyline im Hotelflur und im Foyer erinnert maritimes Flair an den Hamburger Hafen: Lokal geprägte Designkonzepte fanden in den vergangenen Jahren breite Anwendung bei Hotels unterschiedlichster Klassifizierung. Ob dieses Konzept so noch zeitgemäß ist und welche Ansprüche der Gast heute an ein Hotel hat, erklärt Hendrik Kröger, Geschäftsführer der Berliner Hotelgruppe aletto Hotels, im Gastbeitrag. Wenn Kritiker sagen, dass der Hotelmarkt längst gesättigt ist und es einen klaren Überfluss an Hotels gibt, so muss man dem in vielerlei Hinsicht widersprechen – oder die Frage verändern. Natürlich gibt es heute deutlich mehr Hotels als noch vor zehn oder 20 Jahren, allerdings ist auch die Nachfrage gestiegen – und das nicht nur in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München. Die Kritik ist stattdessen oftmals zurückzuführen auf sich ähnelnde Designkonzepte. Oft fehlen eine klare optische Abgrenzung oder ein Alleinstellungsmerkmal, der Charakter eines Hauses. Mit unserer Marke aletto standen wir vor drei Jahren an genau diesem Punkt: Mit unserem besonderen Hostelkonzept hatten wir ab dem Jahr 2002 großen Erfolg in Berlin und haben junge Reisende aus der ganzen Welt empfangen. Das Konzept war zunächst völlig innovativ – rief aber nach einiger Zeit Mitbewerber auf den Markt, die unser Konzept aufgriffen. Nachdem der Markt in diesem Segment immer größer wurde, kamen wir zu dem Entschluss, unserer Marke ein neues Gesicht zu geben. Einen besonderen Stellenwert hat hier das Thema Wiedererkennungswert, der sich nach Möglichkeit nicht nach kürzester Zeit selbst überholen sollte. Und genau den hat auch das neue aletto Hotel Potsdamer Platz bekommen. Wir grenzen uns von bekannten Themen und Motiven ab und übertragen unseren Markenkern ins Design. Das neue Haus ist modern, zeitlos und besticht durch vielfältige Elemente, mit denen wir neue Maßstäbe in der Hotellerie setzen wollen – etwa die ‚Popup Station‘ und die hybriden Nutzungsmöglichkeiten aller Bereiche. Ein solche Innovation, die wir in der Flexibilität unseres Hauses sehen, fehlt vielen Hotels.

Fotos: aletto Hotels (1), Eduardo Perez

Etwas bieten, was der Gast nicht kennt

Es ist wichtig zu definieren, wer man als Marke sein möchte, dies optisch darzustellen, aber auch mutig zu sein. Es gibt einige Hotel­ gruppen, die das ganz exzellent machen und sich damit eine eigene Nische geschaffen haben. Aber eben auch Nachahmer, die es in den kommenden Jahren vermutlich schwer haben werden. Schon allein deswegen, weil der Gast von heute auf der Suche nach dem Neuen, dem Unbekannten und der Abwechslung ist und sich schnell an Dingen sattsieht. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir in unserem neuen Haus beispielsweise die ‚Popup Station‘ entwickelt, die ein Ort der Begegnung und des Entdeckens darstellt. Mit wandelbaren Ausstellungen, Events oder auch Mikromessen schaffen wir einen echten Mehrwert für den Gast, aber auch die jeweiligen Unternehmen, die sich dort verwirklichen können. Dieser Mehrwert fehlt in Themenhotels, die im Grunde nur eine optische Momentaufnahme eines Standorts abbilden, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung aber schon nicht mehr zeitgemäß ist. Man darf nicht vergessen, dass jeder Standort einer ständigen Bewegung und

einem fortlaufenden Wandel unterliegt, der sich nicht nur architektonisch abzeichnet. Vor allem die Menschen prägen einen Ort und verändern diesen innerhalb kürzester Zeit. Die klischeehaften Themen in vielen Hotels bilden das aber nicht ab. In Berlin dominieren der Fernsehturm, das Brandenburger Tor oder Elemente der deutschen Teilung die Einrichtung vieler Hotels. Aber macht das schon Berlin aus? Hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren nicht viel sichtbarer verändert, als durch solche Motive zum Ausdruck gebracht wird? Man darf zudem nicht vergessen, dass der Gast von heute bereits viel gesehen hat, die bekannten SkylineBilder kennt und meist vor der Reise schon genau weiß, was ihn in der jeweiligen Stadt erwartet. Als Hotel sollte man sich daher viel klarer abgrenzen und etwas Neues bieten, was der Gast noch nicht gesehen hat.

Flexible Raumkonzepte – zeitlos statt zeitgemäß

Wie kann man den Gast von heute also abholen, wenn er doch immer wieder überrascht werden will und das Unbekannte liebt? Sicherlich gibt es hier viele Ansätze, ich bin aber überzeugt davon, dass Erlebnisse für den Gast geschaffen werden müssen, um ihn wirklich abzuholen. Diesem Ansatz haben wir uns auch mit dem neuen aletto Hotel in Berlin verschrieben. Viele verschiedene Themen und innovative Elemente laden den Gast zum Entdecken ein, statt ihn zu langweilen oder nach dem Frühstück direkt zu „verlieren“. Das Haus ist zeitlos, funktional und flexibel und bietet auf vielen Ebenen einen echten Mehrwert. Nach einer Entdeckungstour durch die Nachbarschaft kann sich der Gast in unserer acucina durch die italienischen Spezialitäten probieren, eine „We proudly serve Starbucks“-Kaffeespezialität auf der Garten- oder Dachterrasse genießen und im Anschluss in der Popup Station stöbern und dort neue Produkte entdecken. Unternehmen und Brands können hier ihre Produkte ausstellen. Und die sind so verschieden wie das Leben. Auch hier wollen wir keinen Themenschwerpunkt setzen. Ob Fashion oder Beauty, Technik oder Design: Wir wollen den aktuellen Zeitgeist, wie auch Trends einfangen und für den Gast erlebbar machen. Auch regelmäßige Events, Workshops oder Mikromessen lassen sich in den Räumlichkeiten realisieren. Die Ausstattung im gesamten Haus kommt vom Designerlabel Vitra und fügt sich perfekt in das funktionale Raumkonzept ein – egal, wie die Räumlichkeiten kurzfristig verändert werden. Ein zeitloses Design, welches wir mit Vitra auf völlig einzigartige Weise geschaffen haben, hat den Vorteil, dass es nicht nach fünf Jahren wieder verändert werden muss, weil es dem Gast möglicherweise nicht mehr zeitgemäß erscheint. Unser Konzept ist zeitlos. www.aletto.de

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Genussmomente optimieren Beim Essen und Trinken möchte sich der Gast rundum wohlfühlen. Er genießt solche Momente, wenn er dabei bequem und komfortabel sitzt. Optimiert wird dieser Aufenthalt durch auf die Gesamtatmosphäre abgestimmte Leuchten, egal ob von der Decke hängend oder auf den Tischen stehend. Von Hans-Herbert Seng Brunner crona

Brunner fina Club

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Go In Mils

Schnieder Marvin im Jagdschlösschen Ascheberg


A.B.C. Worldwide Albany

41 A.B.C. Worldwide Bradford Bar

A.B.C. Worldwide Harvey

A.B.C. Worldwide Bradford

Fotos: Die genannten Unternehmen

A.B.C. Worldwide Bristol Die Kollektion 2020 von A.B.C. Worldwide umfasst Polsterstühle und Scandi-Chic. Die Polstermöbel: Albany ist sehr stabil konstruiert. Gestell aus Stahl mit eingesetzten Massiv­ holzbeinen in Eiche oder Buche, schlanke Rücken- und Armpolster, üppig gepolsterter Sitz. Bradford: Kombination von Eleganz und Sitzkomfort. Filigran wirkendes Stahlgestell mit konisch zulaufenden Beinen und zierlich wirkender Verbindung zum Rückenpolster. Überhaupt wirken die Polster wie locker aufgelegt, deren rechteckige Form durch die Keder betont wird. Eigenwilliger Charakter dank Heftungen und Steppungen. Zum Stuhl gehören Barhocker in 65 und 80 Zentimeter. Bristol: Vollpolster-Stuhlsessel für Gäste von sehr schlanken bis hin zu breiteren Körperformen. Großzügig dimensionierte Sitzfläche mit nach außen gerichteten Armlehnen. Metallverstärkung im Sitz. Harvey: angenehmer Halt in ergonomisch geformter Sitzschale mit seitlich nach oben auslaufendem Sitz, erhältlich wahlweise mit Stoff, Leder oder Kunstleder in verschiedenen Farben und Mustern. Betonung der Linienführung durch seitlichen Keder. Schlankes Gestell aus stabilem, pulverbeschichtetem Stahlrohr mit ausgestellten Beinen. Scandi-Chic bezieht sich auf das Modell Claudia aus Eichenholz, hell gestylt und mit reduzierter Form. Handwerklich gebogene Rückenlehne mit rückwärtig innen und vorne außen angebrachten Stollen. Bilden zusammen eine attraktive A-Linie für festen Halt. Aufgelegtes Sitzpolster in Stoff oder Kunstleder. Markant designte, ergonomische Stuhl-/Clubsessel von Brunner sind die beiden Ausführungen crona und fina. Die Sitzschale von crona mit eingelegtem Kissen „schwebt“ auf grazilem Metall­ gestell, wohnliche Bodenständigkeit vermitteln die Holzgestelle. Splittung der Schale in Ober- und Unterteil für vielfältige Farb- und Materialnuancen. Leder oder Stoff stehen für die Vollpolsterschale

von fina zur Wahl – bei je nach Wunsch verschiedenfarbig zu beizenden Füßen aus massiver Eiche. Puristischer Stil auf das Wesentliche reduziert. „Filigraner kann ein Sessel eigentlich nicht sein“, heißt es bei Go In. Gemeint ist Teona, fast über dem Boden schwebend. Schmales schwarz pulverbeschichtetes Stahlgestell, breite Sitzfläche und Rückenlehne. Polster wahlweise mit samtigen Stoff Cosy oder mit Kunstleder Berat. Ebenso dünn sind die Gestelle von Tamana und Judit. Blickfang Tamana: die schmale, am oberen Rand halbrund geformte Rückenlehne mit Stoffbezug Milva in drei möglichen Farben. Judit erinnert als Retro Modell an einen Küchenstuhl aus früheren Zeiten, Kunstlederbezug ebenfalls in drei farblichen Varianten. Katris lebt optisch von der breiten, gebogenen Rückenlehne mit vertikaler Pfeifensteppung, ansonsten kein großer Kontrast vom Gestell zu den gepolsterten Flächen. Irina steht für das freie Spiel mit Proportionen. Schmale Stahlkonstruktion als Basis. Pols­ terflächen breit und gerundet. Buchenholzstuhlbeine weniger schmal. Fein strukturierter Bezugsstoff Minea in drei Farben. Eine weitere Neuheit ist Mils. Weiche Rundungen und die hochwertige Polsterung von Sitz und Rücken markieren die Mils-Behaglichkeit, ebenso die geschwungene Außenkontur der Rücken- und Armlehnen. Raffiniert die Kombination einer glatten Außen-Oberfläche und die Karo-Steppung innen. Steifer Stahlrahmen und stabiles Stahlgestellt. Stuhlbeine massives Eichenholz, schwarz gebeizt und lackiert. Bezug samtiger Stoff Tiana in Mitternachtsblau oder Kunstleder Kavita in Cognac. Ein bereits im Outdoor-Fachthema in Ausgabe 1-2020 von Superior Hotel vorgestellter Stuhlsessel ist der Marbella von Konway mit hochwertiger Makramee Knüpfung. Diese im Orient beheimatete Knüpftechnik vorrangig zur Herstellung von Ornamenten, Textilien oder Schmuck wird auch als hochwertige „Knotenkunst“ in feinster Handarbeit bei erstklassigen Möbeln angewandt. Das exklusive Geflecht in Blau-Weiß, Grau-Weiß, Khaki-Weiß oder

objekt-m Cazzuo

Konway Annika

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Konway Alicé Schwarz-Weiß ist reiß- und wasserfest, das Aluminiumgestell dunkelgrau. Die fünf Zentimeter starken Sitzkissen haben einen Reißverschluss. Im Gespräch mit Markus Konway über aktuelle Indoor-Trends stellt sich nun heraus, dass Marbella mehr und mehr auch für die Bestückung gastronomischer Innenbereiche nachgefragt wird: „Jetzt haben wir aber sehr hohen Erfolg mit diesem Sortiment auch für den Innenbereich, wie Wintergarten oder Eingangsbereich großer Hotels etc. Im kommenden Jahr wird es in dieser ‚Knüpfversion‘ auch ein Loungebeziehungsweise Sofa-Set geben. Soweit ich den Markt überblicken kann, sind wir mit diesem Modell relativ alleine vertreten.“ Darüber hinaus warten auch Alicé und Annika auf interessierte Kunden. Details für beide einschließlich

P&M furniture Tommy

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Go In Irina Annika Bar: Umpolsterte Sperrholzsitzplatte mit geschwungener Rückenlehne. Gestell aus heimischer Massivbuche (­Annika alternativ auch in Eiche). Polsterung, Beizung, Lackierung nach Hauskollektion. Alicé: farblich absetzbare V-Steppung und umlaufender Keder.

Konway Marbella

Go In Judit objekt-m stattete unter anderem das Weinbistro/Café Borgers LieblingsWein in Bad Godesberg mit Sitzbänken, Sesseln und Barhockern aus. Blickfang ist der zweifarbig bezogene Vollpolsterstuhl CazzuoArm (Kunstleder, Leder oder Stoff) im Siebziger-Jahre-Look gehalten und auf Buchenholzgestell. Als Vorbilder für das Ambiente – und damit auch für die Bestuhlung – dienten Inhaberin Marina Borgers eine spanische Tapas-Bar, ein Café in Rom oder ein Bistro in Paris. Eine ganz andere Stil- und DesignAusrichtung erkennt man mit dem Toxor als Metallstuhl im Industrial Look. „Ganz im Stil des ‚ShabbyChic‘ passt diese Stil-Ikone der 30er Jahre in jedes moderne Loft-Ambiente und lässt sich gut mit rustikalen Holztischen kombinieren“, äußert sich dazu das Unternehmen. Der Stuhl ist stapelbar.


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Go In Katris Farben: Vintage Bronce, Vintage Silber und Schwarz. Die persönliche Note von Hotels als Familien­ unternehmen ist es, die P&M furniture Kollektionen wie Lola 262 und Tommy entwickeln ließ. „Die Menschen fühlen sich von warmen und schi­cken Innenräumen angezogen, in denen sie sich willkommen und wohl fühlen. Sie fühlen sich wie zu Hause. Dies ist der Hauptattraktionspunkt für familiengeführte Hotels.­Familienunternehmen werden aufgrund ihres traditionellen, einfachen Designs und Gefühls erfolgreicher.“ So gewährleistet Lola 262 als moderner Stuhl mit Armlehnen, zu dem es auch eine Ausführung für die Bar gibt, maximalen Sitzkomfort. Kennzeichen: hochelastischer Schaum und hochwertige Stoffe mit hohem Martindale-Anteil. Holzfarbe­und jede Art von Stoff für die Polsterung.

Go In Tamana Leicht gebogener Rücken, der „das Gefühl einer Umarmung vermittelt“. Zu den Attributen von Tommy einschließlich Tommy Lounge mit leicht geschwungenen, weichen und glatten Linien gehört dessen starke Konstruktion aus Biegeholz. Sitz- und

objekt-m Toxor

Go In Teona Rückenpolsterung erlauben jede Art von Stoff und Farbe für ebenso jede Art von Ambiente und Interieur. Wenn es bei der Stuhlfabrik Schnieder heißt „Schnieder sitzt“, steht das für über 100 Jahre „Gastronomiemöbel mit Leidenschaft“. Roque beispielsweise gehört mit dazu: Stuhl fürs Restaurant und Hocker (65 oder 80 Zentimeter) für die Bar. Beide Vollpolster mit Keder und aufwändiger Steppung im Rücken. Beine/Stollen Massiveiche oder -buche. Unter anderem integriert in die gastlichen Räume des traditionsreichen Landhotel + Restaurant Jagdschlösschen in Ascheberg. Filigraner wirkt dort der Sessel Marvin, optisch fast schwebend und dennoch eine stabile Konstruktion. Dessen Kombination aus klassisch geformter, gepolsteter Sitzschale auf pulverbeschichtetem Draht-Untergestell erlaubt verschiedene Einsatzzwecke. In den Fokus rü­

P&M furniture Lola

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Schnieder Roque Hocker

Schnieder Tina Zoom

Schnieder Roque cken auch die Polsterstuhl-Neuheiten Tina Zoom und Maria mit ihren Armlehnen. Tina Zoom vermarktet sich als „ein echtes Multitalent“ für unterschiedliche Umgebungen. Runde, konisch zulaufende Stollen aus Buche oder Eiche, komfortable Sitzkissen. Auch gesteppt garantiert er maximale Gemütlichkeit. Für Maria „im Charme der 50er Jahre, in denen der klassische Cocktailsessel zum Sinnbild selbstbestimmten Müßigganges wurde“, gilt: Die Sitztiefe erlaubt zurückgelehntes Relaxen als auch aufrechtes Sitzen. Stollen ebenfalls Bucheoder Eiche-Massivholz.

Lichtambiente

Eine Leuchte, die sich anpasst und genau deshalb in kein Schema passt: Das Tiroler­ Label Almut von Wildheim­ zeigt mit seiner neuen Designlinie 1411, wie diese zum individuellen Unikat wird. Alle Lampenschirme sind aus Natur-

materialien gefertigt: Heu, Holz, Steinfurnier, Korkstoff oder Ananasfaser, selbst die Kabel sind aus Naturfaser. Die Holzelemente – Aufhängung oder Steher – aus edlem Eichenholz passen ideal zu allen Lampenschirmen. Auch die Form des Schirms kann frei gewählt werden und je nach Form wie konisch, zylindrisch oder stilvoll geschwungen verändert sich die Lichtwirkung. Mit einem Wechselsystem lassen sich die Lampenschirme leicht austauschen. Somit kann die gesamte Linie auf das Hoteldesign abgestimmt und auch je nach Saison verändert werden: dunkles Steinfurnier im Winter, Korkstoff für den Sommer – oder überhaupt ein ganz anderer Look? Handgefertigte Tischleuchten aus gebürs­ tetem, eloxiertem Aluminium – jede ein Unikat – erhält man mit Moments von ­imagilights. Ihre Farben orientieren sich, wie es heißt, „an der heutigen Mode“: Lava, Cadet Grey, Rosé Gold, Yellow Gold, Bronze,­Aluminium, Copper, Nautique Green, White und Black, dazu eine Aus-

Schnieder Maria wahl unter sechs verschiedenen Kopfformen. Alle Leuchten sind in Einzelteilen lieferbar, sodass sich Akku, LED Unit, Füße oder Köpfe bei Bedarf bequem austauschen lassen. Auch ist die Farbgestaltung individuell wechselbar. Der extrem güns­ tige Stromverbrauch beim Laden und die sehr lange Leuchtdauer sorgen für eine deutliche Kostenersparnis.

WEB n www.brunner-group.com n www.goin.de n www.konway.de n www.objekt-m.com n www.pmfurniture.de n www.schnieder.com n www.stapelstuhl24.com (A.B.C. Worldwide)

zu den Leuchten:

n www.almutvonwildheim.com n www.imagilights.de imagilights Moments

Almut 1411 Kork

Almut 1411 Stein

Almut 1411 Ananasfaser

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B R A N DSC H U T Z

Rauchschutz anpassen bei Nutzungsänderung Planen Hotel- und Restaurantbetreiber die Modernisierung ihres Betriebes, ist zu beachten, dass Eingriffe in die Bau­ substanz oder Nutzungsänderungen meist einer bau­recht­ lichen Genehmigung und damit auch Anpassungen im Brandschutzkonzept bedürfen. Von Doris Porwitzki Ein Punkt, der dabei oft übersehen wird, ist die Gewährleistung von rauchfreien Flucht- und Rettungswegen. Je nach Grundriss, insbesondere bei längeren Fluchtwegen, lässt sich dies am besten über einen Rauchabzug, also eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA), lösen. Nachlässigkeiten in diesem Bereich können die Behörden auf Grundlage von Landesbaurecht, Versammlungsstätten-, Beherbergungs- oder Betriebssicherheitsverordnung mit Bußgeldern und Auflagen bis hin zu Betriebsschließungen ahnden. Der Brandschutzsachverständige Jürgen Siewert, der auch Vorsitzender des Fachausschusses Rauch- und Wärmeabzugsanlagen im BHE Bundesverband Sicherheitstechnik ist, nennt einen Fall, bei dem die Beherbergungsverordnung maßgeblich war: In einem 58-Betten Hotel wurde zunächst keine RWA eingebaut, weil diese erst ab 60 Betten vorgeschrieben ist. Doch in der Hochsaison kam es zu einer Kontrolle durch die Gewerbeaufsicht. Die Beamten zählten 62 belegte Betten - das Hotel war voll ausgelastet und hatte für vier mitreisende Kinder aufgebettet. Eine sofortige Schließung konnte nur durch Verdopplung des Rezeptionspersonals und durch eine kurzfristige RWA-Installation binnen drei Wochen vermieden werden. Siewert: „Nicht nur Kapazitätserhöhungen, auch kleine Umbauten, Renovierungen, selbst Umdekorierungen oder kleine Veränderungen in Fluchtwegen können eine Überarbeitung oder ein neues Brandschutzkonzept erforderlich machen.“

Aufsichtsbehörden zunehmend kritisch

Nach Erfahrung von Brandschutzexperte Tobias Schümann, ebenfalls Mitglied im BHE-Fachausschuss RWA, schauen Aufsichtsbe-

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lässigen und funktionssicheren Zustand zu erhalten. Gleiches verlangt die Betriebssicherheitsverordnung. Fachfirmen sollten Hotelbetreiber deshalb auf eventuelle Versäumnisse hinweisen, beispielsweise im Zuge der durchzuführenden Pflichtwartungen. So akzeptieren manche Feuerwehren nicht mehr, wenn der Rauchabzug statt elektromotorisch nur per Hand über mechanische Fenstergestänge geöffnet werden kann. Ersatzlösungen werden oft auch dann gefordert,

Atrium des Kameha Grand in Bonn:

Für die natürliche

Entrauchung unter

anderem ausgestattet

mit RWA-Steuerungen von Kingspan Light + Air STG-Beikirch

Fotos: BonnVisio (2); Stürmann GmbH & Co. KG (2)

hörden und Sachversicherer immer stärker auf die Einhaltung der Brandschutzkonzepte – und das auch rückwirkend. Nachrüstungen werden somit nicht nur dann nötig, wenn bestimmungswidrig kein Rauchabzug vorhanden ist, sondern auch, wenn die vorhandenen Lösungen nicht mehr aktuell sind. So ist der Gebäudebetreiber gemäß §3 der Musterbauordnung und der jeweiligen Landesbauordnung verpflichtet, die Anlagen in einem nach Stand der Technik zuver-

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B R A N DSC H U T Z

wenn für die vorhandene RWA keine Ersatzteile mehr zu beschaffen sind. Bestandsschutz gebe es nicht mehr, denn das Sicherheitsniveau richte sich nach dem Stand der Technik, weiß Experte Schümann. Im Schadenfall ist bei nicht angepassten Brandschutzkonzepten mit zusätzlichen Problemen zu rechnen: So prüfen Sachversicherer bei Feuerschäden in der Regel, ob alle behördlichen und gesetzlichen Regeln eingehalten wurden, also den Zustand einer RWA und ob diese vorschriftsgemäß gewartet wurde. Abweichungen können dann zu einer erheblichen Kürzung der Versicherungsleistung führen, nicht selten verbunden mit einer langjährigen und teuren juristischen Auseinandersetzung.

Der Nutzen einer RWA

Der schnelle Abzug von Brandgasen oder -rauch durch Öffnungen in Dach oder Fassade, also über „natürliche Rauchabzugsanlagen“ (NRA), rettet Menschenleben. Direkt, weil so die Konzentration hochgiftiger Stoffe in der Luft erheblich gemindert wird, und indirekt, weil ohne dichten Rauch mehr Zeit zur Selbst- oder Fremdrettung bleibt. Zudem vermindert ein Abzug, über den Rauch und Rußpartikel sowie Wärme schnell und gezielt aus einem Gebäude abgeleitet werden, Sachschäden und somit auch die Zeit, bis zur Wieder­ eröffnung von Hotel oder Gaststätte nach einem Brand­ereignis.

Nachrüstung erfordert Experten

Notwendig, insbesondere bei der Nachrüstung, sind angepasste Lösungen. Fast immer, so der Sachverständige Siewert, wird ein RWA-Spezialist erforderlich sein, denn es sind meist eine ganze Reihe von Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Zum einen technische, denn Bauart und Größe von Lichtkuppel oder Fenster

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beeinflussen maßgeblich die notwendige Leistung des Motors. Zum anderen sind innenarchitektonische Aspekte zu berücksichtigen, etwa dass Motoren in Fens­ terfarbe einzubauen sind und die Leitungsführung zu diesen verdeckt erfolgen soll. Hersteller, Fachfirmen und Kunden hoffen, dass in naher Zukunft die Ansteuerung der Stellglieder für die Öffnung auch kabellos möglich sein wird – „und zwar ohne dass die Instandhaltungskosten durch den jährlich erforderlich werdenden Batterieaustausch ausufern“, so Schümann. Ebenfalls solle bei Funklösungen im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit der Anlagen im Vorfeld schon über ein Batterie-Entsorgungskonzept nachgedacht werden, regt der BHE-Fachmann an. Nebenbedingung für eine natürliche Entrauchung über Dach und Fassade ist, dass ausreichend Zuluft im unteren Teil des Raumes nachströmt. Je nach Art des Raumes können dazu zusätzliche Ventilatoren erforderlich sein. Mit geeigneten Ventilatoren können sogar offene Bereiche wie Türöffnungen oder Galerien rauchfrei gehalten werden. Eventuell kann eine vorhandene raumlufttechnische Anlage ergänzend eingesetzt werden. Für eine Entrauchung reicht diese Anlage allerdings wegen des meist zu geringen Luftdurchsatzes normalerweise nicht aus. Auch müssten in den Lüftungskanälen Brandschutzklappen verbaut werden, um bei einem Brand die zusätzliche Rauchverbreitung zu vermeiden. Eine Alternative könnte ein maschinelles Rauchabzugssystem sein, bei dem der Rauch nicht durch natürlichen Aufstieg der warmen Luft durch Öffnungen im oberen Raumbereich entweicht, sondern mit Ventilatorsystemen an geeigneter Stelle aktiv nach draußen gezogen wird. Nahezu alle Fenstertypen können mit einem motorischen Antrieb zur Öffnung nachgerüstet werden. Problematischer kann dies bei denkmalgeschützten

Der schnelle Abzug

von Brandgasen oder -rauch durch Öffnungen in Dach oder

Fassade, also über

„natürliche Rauchabzugsanlagen“ (NRA),

kann Menschenleben retten


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WICHTIGE VORSCHRIFTEN

n DIN EN 12101-2:2017-08 -

Fenstern oder Festverglasungen sein. Diese müssen dann ausgetauscht oder durch alternative Lüftungen ersetzt werden. Eventuell bieten sich hier andere RWA-Systeme an, etwa Überdrucksys­ teme, bei denen durch zusätzlich einströmende Luft der Raucheintritt verhindert wird. Da für große Hotel-Konferenzsäle die Versammlungsstättenverordnungen (VStättVO) gelten, reicht eine Fensternachrüstung in der Regel nicht aus. Diese fordern die Berücksichtigung der DIN EN 121012 für Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte. Brandschutz sollte den Einbruchschutz nicht aushebeln. Schümann empfiehlt deshalb, eine zusätzliche externe Verriegelung am Fenster einzusetzen, wenn die vorhandenen Motoren keine Schlossfunktion haben. Der Entriegelungsimpuls kann über Rauchmelder, die Brandmeldeanlage oder über RWA-Taster gegeben werden. Die RWA-Zentrale steuert dann zuerst die Verriegelung an, entsperrt diese und aktiviert erst dann den Motor für die Fensteröffnung. Die Integration in ein modernes Brandschutzsystem eröffnet darüber hinaus noch weitere Optionen. Abhängig vom Ereignis und Ereignisort im Gebäude werden hinterlegte Szenarien gestartet, die zielgerichtet Türen, Fenster oder andere Lüftungswege öffnen und schließen.

die mit einer RWA erzeugte Durchlüftung den Einsatz der Klimaanlage reduzieren oder gar überflüssig machen kann. Der Vorteil wäre zumindest eine Energieersparnis, denn anders als bei Klimaanlagen wird nur kurzzeitig, beim Öffnen oder Schließen der Fenster, Energie benötigt. Gesteuert werden RWA und Klimatechnik dann von der Gebäudeleittechnik, Regen-Wind-Sensoren sorgen dafür, dass bei ungünstiger Witterung Dachluken oder Fenster geschlossen werden. Angesichts der Vielzahl von eventuell zu beachtenden Vorschriften und anderen Gewerken in der Haustechnik, rät Schümann: „Möglichst alle beteiligten Parteien, wie Denkmalschutzbehörde, Bauaufsichtsbehörde, Betreiber, ausführendes Unternehmen, Brandschutzplaner/Konzeptersteller, nicht zu vergessen die Feuerwehr, müssen an einen runden Tisch. Wenn Sie einfach einen Motor an ein Fenster bauen, haben Sie schlechte Karten.“ Allerdings sollten neben den baurechtlichen Regelungen auch objektspezifische Aspekte berücksichtigt werden, bei denen die wirtschaftlichen Folgen von Feuer und Verrauchung einfließen. In manchen Häusern könnte es daher sinnvoll sein, nicht nur Flucht- und Rettungswege in die RWA einzubinden, ergänzt BHE-Experte Siewert. Fachkundig beraten werden Hotel- und Gaststätten­ Sparen bei der Klimatisierung betreiber dabei, wenn die Vergabe der Leistungen Hinsichtlich der für Nachrüstungen im RWA-­ an qualifizierte Fachfirmen erfolgt, die nach aktuBereich anfallenden Kosten rät Schümann den ellen Normen und Vorschriften arbeiten – mögHotelbetreibern zu prüfen, in welchem Umfang lichst mit BHE- oder VdS-Zertifikat.

Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 2: Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte; Deutsche Fassung EN 12101-2:2017 n BHE-Richtlinie für Natürliche Rauchabzugsanlagen mit elektrischen Auslösesystemen (NRA-EA) n VdS 2056 - Sicherheitsvorschriften für Betriebe der Gastronomie n 3.1.1 Elektrische Anlagen sind nach den anerkannten Regeln der Technik zu installieren, zu betreiben und instand zu halten. n Bei Neuanlagen kann die Technische Regel Technische Gebäudeausrüstung – TR TGA, Absatz 7 (Stand: Mai 2019) herangezogen werden. https:// www.dibt.de/fileadmin/dibtwebsite/Dokumente/Referat/ P5/Technische_Bestimmungen/MVVTB_2019.pdf n Versammlungsstättenverordnungen der Bundesländer n Muster-Beherbergungsstättenverordnung – MBeVO n Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) n Landesbauordnungen bzw. Musterbauordnung (MBO): n § 3 MBO – Allgemeine Anforderungen (1) Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und in Stand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden. n § 14 MBO – Brandschutz Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und in Stand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.

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K Ü C H EN T EC H N I K

Technik, die unterstützt Die aktuelle Zeit verlangt dem Gastgewerbe viel ab. Nach den Schließungen im Frühjahr arbeiten viele Profiküchen mit halber Mannschaft aufgrund von Kurzarbeit oder fehlenden Gästen. Passende Küchentechnik kann das Personal in der Hotelküche entlasten – auch bei Hygienefragen. Yvonne Ludwig-Alfers stellt Beispiele von Rational, MKN und Welbilt aus dem Bereich Gartechnik vor.

Nicht nur Speisen können in den Convotherm-­ Kombidämpfern zubereitet werden, dank des

­Programms Hygienic Steam lassen sich etwa Küchen­ utensilien sterilisieren

Sicherheit gegen Keimübertragung bieten auch die

Griffe bei Convotherm aus antibakteriellem Kunststoff

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Rational iVario Pro

Eine Produktoffensive trotz Pandemie startete Rational­ in diesem Frühjahr. So ersetzen die Kombidämpfer-Modelle iCombi Pro und iCombi Classic die bekannten Geräte SelfCookingCenter (SCC) sowie CombiMaster Plus. Mitte Juni wurde der Nachfolger des VarioCookingCenter (VCC), das iVario Pro, vorgestellt. Dank vier intelligenter Funktionen, der Garintelligenz iCookingSuite, der Klimaregelung iDensityControl, dem iProductionManager und der intelligenten Reinigung iCareSystem, versprechen die Landsberger mit dem iCombi Pro eine 50 Prozent höhere Produktivität bei weniger Garzeit und geringerem Energieverbrauch gegenüber dem Vorgängermodell. Trotzdem gewährleiste man herausragende Gleichmäßigkeit, auch bei Vollbeschickung. Das Gerät gibt es in verschiedenen Größen, vom kompakten XS bis zum 20-2/1. Für alle Reinigungsprogramme werden laut Rational ausschließlich phosphatfreie Reinigertabs in der halben Menge im Vergleich zum Vorgängermodell verwendet. Zusammen mit dem geringen Stromverbrauch, bestätigt durch den Energy Star, ist der iCombi Pro ein nachhaltiges Kochsystem. Das intuitive Bedienkonzept führt mit Bildsprache, logischen Arbeitsschritten und klaren, interaktiven Anweisungen durch den Produktionsablauf und macht das Kochsystem auch für angelernte Kräfte schnell zugänglich. Der iCombi Classic überzeugt ebenfalls mit hoher Garqualität. Die Programmierung von bis zu 100 Programmen für reproduzierbare Ergebnisse, Spitzenwerte in der Entfeuchtungsleistung für krosse Krusten und saftiges Inneres sowie mehr Lüfterräder für einen höheren Energieeintrag zeichnen das Gerät aus. Darüber hinaus verfügt er über eine automatische Reinigung mit optionaler Entkalkung und auch er zeigt sich umweltbe-

wusst: Die Reinigertabs sind phosphatfrei. Drehrad mit Push-Funktion, Farbdisplay und aussagekräftige Symbole auf der Bedienoberfläche sorgen für eine intuitive und fehlerfreie Bedienung. Diese wird unterstützt von einer einfachen Programmierung individueller Garprogramme. Verantwortlich für das Erreichen des Wunschergebnisses ist die Mess- und Regelzentrale ­ClimaPlus. Mit einer Entfeuchtungsleistung von bis zu 105 Litern pro Sekunde, Frischdampfgenerator, Einstellung der Feuchtigkeit in Zehn-Prozent-Schritten, bis zu drei Lüfterräder und optimale Garraumgeometrie wird ein präzises Garraumklima für große Beschickungsmengen und Gleichmäßigkeit über alle Einschübe geschaffen. Der iCombi Classic ist trotz dieser Leistungswerte nachhaltig – zehn Prozent weniger Energie und Wasser­ verbraucht er im Vergleich zum Vorgängermodell ­CombiMaster Plus. Die Gerätegeneration gibt es ebenfalls in verschiedenen Größen, vom 6-1/1 für das klassische Restaurant bis hin zum 20-2/1 für das Catering. In beiden neuen Kombidämpferserien ist WLAN integriert, für eine schnelle, einfache Einbindung in das Rational-Netzwerk ConnectedCooking sowie das effiziente Management von Küchenprozessen und Hygiene­ dokumentation. Das iVario Pro arbeitet mit Kontakthitze, punktet mit intelligenten Funktionen und verbraucht laut Rational 40 Prozent weniger Energie als konventionelle Kipper und Kessel. Obwohl die Anschlusswerte gegenüber dem VCC verringert wurden, hat die Neuheit

Fotos: Die genannten Unternehmen

Rational iCombi Pro Line up

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bis zu 20 Prozent höhere Anbratkapazität. Mit der wartungsfreien Druckgaroption ist das Gerät bis zu 35 Prozent schneller gegenüber Garen ohne Druck. Auch die Ergonomie setzt neue Standards: Höhenverstellbare Beine, kalte Tiegelränder und runde Ecken machen das Arbeiten sicher. Die Basis der Innovation bildet das patentierte iVarioBoost-Heizsystem aus KeramikHeizelementen, die fest mit dem kratzfesten Tiegelboden verbunden und flächende­ ckend über diesen verteilt sind. In weniger als 2,5 Minuten heizt der iVario Pro auf 200 Grad Celsius auf. Genügend Energie, um etwa 30 Kilogramm Gulasch in zirka 15 Minuten anzubraten. Wenn kalte Flüssigkeit aufgegossen wird, kommt es nicht zu einem Temperaturabfall. Fast ebenso schnell kann iVarioBoost die Energie wegnehmen, damit sensible Speisen nicht anbrennen oder überkochen. Für die Präzision sorgt die Garintelligenz iCookingSuite. Gleichzeitig ist das Bedienkonzept neu. Der Nutzer kann unterschiedliche Betriebsarten – für Fleisch, Fisch, Geflügel oder Beilagen – oder verschiedene Zubereitungsarten wählen. Das spart Ausbildungs- und Anlernzeit. Darüber hinaus sorgt iZoneControl für mehr Flexibilität, denn der iVario Pro kann jetzt in bis zu vier Zonen, die in Form und Größe frei wählbar sind, eingeteilt werden. Auch in puncto Ergonomie revolutioniert Rational iVario Pro

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das neue Kochsystem den Küchenalltag. Da nichts anbrennt, ist er leicht und häufig bereits in zwei Minuten zu reinigen. Verschiedene Aufstellvarianten wie Wandhängung oder auf Rollen machen den Neuen anpassungsfähig. High Performance neu definiert hat ebenfalls MKN. Mit dem neuen FlexiChef 2.0 präsentiert das Unternehmen eine neue Generation des Multifunktionsgerätes. Das Modell wurde umfassend weiter optimiert und in fast allen Bereichen noch schneller. Rational iCombi Classic

Für Profiküchen und Köche präsentiert sich der FlexiChef 2.0 als Optimierer für Zeit, Platz, Effizienz, Qualität, Wirtschaftlichkeit und Motivation. Ein Highlight ist, dass er weiterhin als einziges Kochgerät mit Tiegel über eine automatische Reinigung verfügt. Neben der einfachen Reinigung am Ende des Tages, ermöglicht SpaceClean eine automatische Zwischenreinigung in nur zwei Minuten und ist somit ein Beispiel für wichtige Standards in der Profiküche der Zukunft. Der neue FlexiChef ist noch wirtschaftlicher und flexibler als sein Vorgänger und dabei kinderleicht zu installieren. Die moderne Touch-Bedienung MagicPilot ist so intuitiv und dynamisch, dass auch Ungeübte erfolgreich damit arbeiten können. Als Teil des neuen MKN Guided Cooking Konzepts beinhaltet die Steuerung verschiedene Unterstützungsfunktionen und einen höheren Automatisierungsgrad. Mit SmartBoiling gibt es ein neues, energiesparendes Wasser­kochverfahren als QuickStart Funktion direkt auf dem Startbildschirm. Internetfähigkeit und Connected Kitchen sorgen serienmäßig für Vernetzung und ein optimales Gerätemanagement. Zusätzlich wurden die Installation und Medienzuführung neu konzipiert und deutlich vereinfacht. Die Kombidämpfer von Convotherm garantieren aufgrund ihrer Konstruktion seit


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MKN FlexiChef

Jahren ein hohes Qualitätsniveau und Hygienesicherheit. Unter dem Dach HygieniCare verfügen die Geräte der Welbilt-Marke über hygienische Koch- und Reinigungslösungen, die gerade jetzt Sicherheit bieten. Wie das patentierte Dampfsterilisierungsverfahren Steam Desinfect und die ­Hygienic Steam Sterilization. Erstgenanntes führt am Ende des Reinigungsprozesses auf Knopfdruck 130 Grad Celsius heißen Dampf in den Garraum ein, der so sterilisiert wird. Ebenso wie ein steriler Garraum sind auch gründlich gereinigtes und steriles Besteck und Küchenutensilien für Profiküchen wichtig. Dafür kann das 30-minütige Dampfsterilisierungsprogramm Hygienic Steam bei 130 Grad Celsius auf Knopfdruck gestartet werden. Diese Dampfsterilisierung ist im Vergleich zu anderen Verfahren

schneller und effektiver: Die Dampfhitze ist in der Lage, mit geringerer Temperatur innerhalb kurzer Zeit, Bakterien und Viren abzutöten. Zudem ist dieses Verfahren unschädlich für Mitarbeiter und Gäste. Daneben spart es Kosten. Die Kombidämpfer von Convotherm verfügen über einen vollständig geschlossenen Garraum. Gewährleistet wird dies durch das patentierte ACS+ System. So haben Keime keine Chance, in den Garraum zu gelangen und sich bei niedrigen Temperaturen auf dem Gargut festzusetzen. Das Ergebnis: Optimale Sicherheit für Mitarbeiter und Gäste gleichermaßen. Zusätzliche Sicherheit gegen Keimübertragung bieten die Griffe aus antibakteriellem Kunststoff. Das Material mit Silberionen reduziert die Vermehrung von Keimen an den

WEB n www.convotherm.com n www.mkn.com n www.rational-online.com n www.welbilt.com

neuralgischen Kontaktpunkten des Gerätes. Die antibakterielle Wirkung bleibt auch bei der Reinigung der Griffe vorhanden. Das medizinisch und ökologisch unbedenkliche Material erspart auch den übermäßigen Einsatz von Desinfektions- und Reinigungsmitteln. Darüber hinaus sind ConvothermKombidämpfer gegen das Eindringen von Spritzwasser geschützt. Damit ist sichergestellt, dass auch bei besonders intensiver Desinfektion der Arbeitsumgebung eine Kontaminierung des Geräteinneren mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln vermieden wird. Die Gehäuse sind zusätzlich unempfindlich gegen übliche Reinigungsmittel. Auf diese Weise kann die Küche gründlich gereinigt werden, ohne dass der Garraum hygienisch beeinträchtigt wird.


S A N I TÄ R & W EL L N E SS Favorite Parkhotel Rooftop Spa

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Virenfrei saunieren Der Besuch der Sauna ist für viele Gäste im Hotel ein entspannendes Erlebnis. Schafft Corona hier Probleme und verhindert den zwanglosen Umgang? Experten schlagen Fotos: Die genannten Unternehmen

hierzu jedenfalls keinen Alarm. Zumal es genug Möglichkeiten gibt, Saunakabinen samt Aufenthaltsräumen auch im Freien zu installieren und somit die Viren-Verbreitung zu reduzieren. Von Hans-Herbert Seng

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S A N I TÄ R & W EL L N E SS

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Klafs Talo

Klafs Torni

„Es ist nicht sehr wahrscheinlich, sich während des acht- bis 15-minütigen Aufenthalts in der Saunakabine anzustecken, es sei denn, einem Sauna-Badenden fehlt jegliche Hustendisziplin und die anderen Gäste werden immer wieder angehus­ tet. Das Risiko ist an anderen Orten, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, viel größer, da in der Sauna täglich Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden.“ Diese Information des Deutschen Saunabundes dürfte sicher so manchen Hotelier beruhigen, vorausgesetzt, alle Hygieneempfehlungen werden konsequent umgesetzt – und dies eher intensiver als sonst üblich. Selbstverständlich weisen auch Saunahersteller und -lieferanten inzwischen auf all das deutlicher denn je hin. So weit, so gut. Nun verbringen die meisten Menschen die Zeit unmittelbar nach dem Aufenthalt in der Sauna gerne länger in den angrenzenden Ruheräumen. Ist der Saunakomplex nun im Freien installiert, dürfte sich auch der Relax-Aufenthalt im Freien – verbunden mit der Bewegung in der Luft – positiv auf die Gesundheit der Saunagäste auswirken. Wie begehrt dürfte da wohl der Besuch der Sauna im neuen Rooftop Spa im

Favorite Parkhotel Mainz sein? Für die Hoteliersfamilie Barth erweist es sich jedenfalls – so die Information dazu – „als ein Volltreffer“. Ihrer Erfahrung nach lieben es die Gäste, sich draußen in luftiger Höhe mit Blick auf den Rhein zu entspannen. Blieben im Fitnessbereich im Inneren oft tagelang die Liegen frei, so trifft man heute draußen fast immer Gäste an. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch der Outdoor Massage Pavillon. Hier können Rücken, Nacken und Schultermassagen gebucht werden. Auch Ganzkörper- und Hot Stone Massagen sind im Angebot. Im angrenzenden Park werden private Yogastunden zelebriert. Danach wirkt ein Gang in die Sauna im neuen Saunahaus des Rooftop Spa wahre Wunder. Auf Wunsch können auch Infrarot Sektoren zugeschaltet werden. „Oder man taucht im Whirlpool ab und gleitet später bei einem Fitnesscocktail auf den bequemen Liegen hinüber in das Reich der Träume“, weiß Familie Barth zu berichten.

Saunen für den Außenbereich

Diverse Branchenpartner wie Baum’s Holzteam, Klafs und TylöHelo bieten Außensaunen an, die sich dank unterschiedlicher Formate für kleinere wie auch größere

Hotellerie-Ansprüche eignen. Für die KeloSauna von Baum’s Holzteam werden die vollkommen naturbelassenen, Jahrhunderte alten Stämme der Kelo-Kiefer verwendet. Jede wird in Finnland Stamm für Stamm aufgebaut, was eine hohe Arbeitsqualität garantiert. Eine Saunawand in dieser Bauweise kommt ohne jede Dampfsperre oder künstliche Isolierstoffe aus, so dass das gewaltige Wärmespeichervermögen des massiven Holzes auch bei Saunatemperaturen über hundert Grad das überaus angenehme Klima garantiert. Klar, dass bei einer solchen Sauna auch ein begrüntes Dach oder sogar die besonders attraktive Beheizung mit Holz möglich ist. Trotz der betont rustikalen Ausführung solcher Saunahäuser wird der hohe Qualitätsstandard selbstverständlich auch bei der Verarbeitung sämtlicher Innenhölzer garantiert. Ebenfalls entspricht die Wertbeständigkeit und Alltagstauglichkeit der Bankanlagen (aus Polarfichte) diesen Maßstäben. Ein absoluter Hingucker ist die Tonnensauna mit 65 Millimeter starken Blockbohlen aus feinmaseriger finnischer Polarfichte, auf Wunsch mit Vorraum oder Terrasse. Echte, robuste Sparren auf dem Dach sorgen für hohe Formstabilität. Darüber liegt eine 27 Milli-

Immunzellen aktivieren Klafs führte man ein Interview mit Professor Dr. med. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung zum Thema Saunawärme und Corona. Daraus diese Auszüge:

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Kann ein Saunabesuch aus medizinischer Sicht tatsächlich etwas bewirken? Ja, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zu den wenigen Erkenntnissen, die für das Sars-CoV-2-Virus als gesichert angenommen werden können gehört, dass es sich in aller Regel zunächst im Nasen-Rachenraum einnistet. Nun weiß man auch, dass Corona-Viren allgemein und auch


57 Baum‘s Holzteam Kelo Sauna

meter starke Massivholzschalung, auf der die Eindeckung mit kanadischen Schindeln angebracht wird. Die Farbpalette reicht von Anthrazit über Blaugrau und Grün bis Rot. Obwohl die Tonnensauna sehr viel Platz bietet, ist der Raumbedarf für die Aufstellung ähnlich groß wie bei einer normalen Blocksauna. Talo und Torni stehen für zwei Unterfreiem-Himmel-Saunen von Klafs. Talo, finnisch für „das Haus“, ist als variables Baukastensystem und mit flexibler Ausstattung vielseitig einsetzbar und macht durch ihre Multifunktionalität sowie der Ausführungsoption Giebeldach ihrem Namen alle Ehre. Um die individuellen Wünsche der Kunden optimal umsetzen zu können, besteht sie aus einzelnen Modulen, die je nach Platzbedarf angeordnet werden können und sich in Breite und Tiefe im Rastersystem vergrößern lassen. Die Außenverkleidung aus horizontal angeordneten Profilleisten aus sibirischer Lärche verspricht geradlinige Eleganz bei einem „schwebenden Charakter“. Wahlweise kann das Exterieur auch durch effektvolle Außenfassadenoptionen ersetzt werden: Während die Holzverkleidung in 3D-Optik das neueste

Baum‘s Holzteam Tonnensauna

zeitgemäße Holzfassadendesign verspricht, verleihen Faserzementplatten in verschiedenen Farboptionen einen puristisch modernen Charme. Im Innenraum vermittelt das große Panoramafenster Offenheit und spendet viel Licht. Da diese Außensauna ganzjährig wechselnden Wetterbedingun-

CORONA-LEITFADEN „SAUNA“ Im 43-seitigen „Leitfaden nach Corona-Exit“ der Wellness Hotels & Resorts werden folgende „Ideen zur Verringerung der Ansteckungsgefahr im Saunabereich“ publiziert: n Teilnehmerzahlen bei Aufgüssen begrenzen n Mehr Eisaufgüsse anstelle der klassischen Aufgüsse n Eisbrunnen und Badezuber komplett schließen n Dampfbäder und Sanarien schließen

gen ausgesetzt ist, entwickelte Klafs für die Talo eine Holzkonstruktion, die durch die Verwendung hochwertiger Materialien allen Wettern trotzt – und sie zugleich als modernes und zeitloses Designobjekt aufwertet. Je nach Order können Dusche, Ruheraum und zusätzliche Terrasse ein- be-

das neue Sars-CoV-2-Virus recht wärmeempfindlich sind. Und für die Sauna ist bekannt, dass die heiße Luft im Saunaraum auf die Haut und die Atemwege wirkt. Das wird jeder bestätigen können, der einmal ein ‚richtiges‘ Aufgussritual miterlebt hat. Es ist also gut vorstellbar, dass bei jedem Saunagang mit jedem Atemzug Viren in den oberen Atemwegen inaktiviert werden. In welcher Hinsicht könnte ein Saunabesuch noch gut sein in Zeiten von Covid-19? Der starke Wärmereiz und auch der übliche deutliche Kältereiz nach jedem Saunagang haben zuverlässig und unmittelbar Auswirkungen auf den Teil

ziehungsweise angebaut werden. Die „kleine Schwester“ Torni integriert sich mit ihrer ebenso natürlichen wie widerstandsfähigen Form der Außenverkleidung aus waagrecht angeordneten, schmalen Profilleisten in skandinavischer Fichte ebenso harmonisch an die bestehende Gestaltung des Außenbereichs eine Hotels. Ihr Grundriss ist zweigeteilt: Über eine Ganzglas-Außentür gelangt man in den Vorraum, um sich ungestört und in Ruhe umzuziehen, ehe über eine weitere Ganzglas-Tür die eigentliche Saunakabine erreicht wird. Je nach Wunsch sind sowohl der Vorraum als auch der Saunaraum mit verschiedenen Verkleidungen erhältlich, nicht zu vergessen ein großzügiges Panorama­fenster. Saunieren im Einklang mit der Schönheit der Natur gilt nicht zuletzt für die Natura von Auroom, die über die Klaus Schlenker GmbH (Tylö Saunen) vermarktet wird und in deren Außenkorpusse die komplette Tylö Technik wie Pure Steuergerät und Saunaofen integriert ist. Exquisites Dunkelbraun der Terrasse bezaubert mit raffinierter Eleganz im Außenbereich, während die warme Farbe der wärmebehandelten Espe bequem und wohltuend wirkt.

unseres Immunsystems, der aktuell besonders wichtig ist, nämlich das angeborene oder unspezifische Immunsystem. Hier stürzen sich weiße Blutkörperchen, insbesondere sogenannte Killerzellen, auf ‚neue‘ Eindringlinge, also unbekannte Krankheitserreger. Diese Immunzellen arbeiten besonders gut bei erhöhter Körpertemperatur, weshalb die Natur die Entwicklung von Fieber erfunden hat. Man weiß schon recht lange, dass dadurch solche Immunzellen aktiviert werden. Und dies konnte schon unmittelbar nach einem einmaligen Saunabesuch beobachtet werden.

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Auroom Arti

Die große Frontscheibe erlaubt einen angenehmen Blick ins Freie. Zur optimalen Qualität gehört außerdem wärmebehandeltes, gebürstetes und lackiertes nordisches Fichtenholz der Außenverkleidung, die somit auf extreme klimatische Bedingungen ausgelegt ist. Wände, Boden und Dach sind effizient isoliert, die solide Konstruktion des Daches hält Schneelasten stand. Eines der besten Merkmale von Natura ist auf alle Fälle auch ihre Modularität, denn zusätzlich zur Saunakabine gibt es ein Lounge-Modul in gleicher Größe und Optik. Man könnte zwei Saunen nebeneinander mit einer Terrasse aufstellen oder aber verschiedene Einheiten aus Sauna und Lounge zusammenbauen. Optisch nahe dran ist übrigens die Arti als eine kleinere Version der Natura. Die kompakte Größe bietet laut Auroom „das gleiche wunderschöne Aussehen“. Solarsauna im Prättigau

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Auroom Natura

Zum Schluss sei noch ein außergewöhnliches Praxisbeispiel erwähnt. Es führt in die Schweizer Alpen auf zweitausend Meter Höhe. Wo eine herkömmliche Sauna Brennholz und Strom braucht, setzt die im Prättigau neu entwickelte Solarsauna ganz auf die Energie der Sonne. Für deren Initiatoren vor Ort, Henrik Vetsch und Sara Wiesendanger vom Tourismusbetrieb ­Heuberge, war dieses Projekt eine Herausforderung, nachhaltige Lösungen umzusetzen, um die Energiewende auch hoch oben in den Bergen voranzutreiben. Mit zum Entwickler-Team gehörte der Solothurner Urs Riggenbach von der ­ ­finnischen Firma Lytefire, eine Initiative zur Maximierung der Wirkung von Solarthermie. Wie funktioniert‘s? Die Sauna wird von einem Lytefire-Sonnenkollektor angetrieben, der mittels Spiegel das Licht bün-

delt und auf die Saunasteine bringt. Die Solarsauna rotiert, um der Sonne zu folgen. Im Winter ist die Sauna mobil unterwegs und kann hoch in die Berge gebracht werden. Zur Sommerzeit befindet sie sich neben dem Gasthaus Heuberge.

WEB n www.auroomwellness.com/de n www.baums-blocksauna.de n www.favorite-mainz.de n www.heuberge.ch n www.klafs.com n www.lytefire.com n www.sauna-bund.de n www.schlenker-gmbh.com


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H A L BÖ FFEN T L I C H E S A N I TÄ R B ER EI C H E

Berührungslos am Waschbecken Mehr denn je sind die Gäste in allen Segmenten der Gastronomie auf das Waschen und Desinfizieren ihrer Hände fixiert, bevor sie sich zu Genuss und Entspannung niederlassen. Sicher forciert die aktuelle Pandemie-Situation dieses Verhalten, doch sollte es eigentlich grundsätzlich verinnerlicht sein. Demzufolge ist die Ausstattung der Waschbecken im halböffentlichen Sanitärbereich zu optimieren. Von Hans-Herbert Seng

Grohe Bau Cosmopolitan E

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Sanitärunternehmen bringen die gegenwärtige Situation­ deutlich formuliert auf den Punkt. „Berührungslose ­Lösungen sind sehr gefragt. ... Mehr denn je ist die Installation von Sanitärausrüstungen mit zahlreichen Funktionalitäten, die für den Gebrauch im öffentlichen Bereich geeignet sind, unerlässlich“, heißt es seitens ­Delabie. Wasser- und Energieverbrauch dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden. Oder das Statement von Grohe: „Wo viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen und sich über einen längeren Zeitraum aufhalten, ist das Risiko der Keimübertragung besonders groß. Neben den geltenden Abstandsregeln liegt auch ein immenser Fokus auf der Hygiene in öffentlichen und halböffentlichen Sanitärräumen, beispielsweise in Ho-

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pt

tels. Diese hochfrequentierten Bereiche müssen daher besonders hohen Anforderungen gerecht werden.“ Schließlich der Armaturenhersteller Hansa: „In Einrichtungen des Gesundheitswesens, wie Arztpraxen oder Pflegeheimen, gelten besondere Normen und Richtlinien. Hier sorgen berührungslose Armaturen für maximale Hygiene und einen sicheren Wasserzugang. Dieser sollte jedoch auch in anderen (semi-)öffentlichen Bereichen – wie etwa in Schulen, Büros, Hotels, Restaurants oder Kinos – zu jeder Zeit gewährleistet sein.“ Folgend eine Produktauswahl aus umfangreichen Angeboten.

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Hände waschen und/oder desinfizieren

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Mobile Lösungen für unter anderem Eingangsbereiche hat ­Bartscher mit der Desinfektionssäule D1 1170 und der Hygienesäule DH1 1460 im Programm. Sie sind aus Edelstahl und benötigen keine Wandoder Bodenmontage. Zur optionalen

Fotos: Die genannten Unternehmen

Bartscher Hygienesäule

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S A N I TÄ R & W EL L N E SS

H A L BÖ FFEN T L I C H E S A N I TÄ R B ER EI C H E

CWS Smartwash

Delabie elektronischer Spender Ausstattung der D1 1170 gehören Desinfektionsspender und Abtropfschale, zur DH1 1460 zusätzlich noch ein Handschuhspender. Auch kann ein via Infrarotsensor dosierender Seifenspender S1 geliefert werden. Die Nutzung der Mischarmatur SmartWash von CWS geht mit dem Einsatz eines virtuellen Spiegels einher. Mit einer Animation zieht dieser die Aufmerksamkeit im Waschraum auf das Thema Hände waschen und animiert dazu, den Waschraum nicht ohne dies zu verlassen. Erkennen die Sensoren der Mischarmatur die sich nähernden Hände, gibt die Armatur mit Seife und Luft vorgemischtes Wasser aus, sodass eine Reinigung ohne Seife nahezu unmöglich ist. Die Einstellungen der Mischarmatur und die Animation sind aufeinander abgestimmt: Einseifen, Verreiben, Abspülen. Anschließend weist der smarte Spiegel noch auf das notwendige Trocknen der Hände hin. Die patentierte Mischtechnik spart außerdem bis zu 90 Prozent Wasser und bis zu 60 Prozent Seife ein. Droht diese auszugehen, macht die Armatur durch ein Lichtsignal darauf aufmerksam, dass nachgefüllt werden sollte. Der Seifenbeutel kann mit wenigen Handgriffen komfortabel und ohne Verschmutzungen ausgewechselt werden. Unter anderem mit der Hygienespülung haben die elektronischen Armaturen von Delabie einen zusätzlichen Vorteil. Bei längerer Nichtbenutzung wird alle 24 Stunden nach der letzten Nutzung eine automatische, programmierbare Hygienespülung durchgeführt. Das Wasser zirkuliert in der Armatur und den Leitungen, die sie versorgen, und begrenzt so die Vermehrung von Bakterien. Einige Armaturen können auch mit totraumfreien Magnetventilen ausgestattet werden (Delabie-Patent). Endständige Wasserfilter sind ebenfalls eine vorbeugende oder kurative Lösung, um bakterienfreies Wasser zu gewährleisten. Zwei Modelle sind die Waschtisch-Mischbatterie Tempomatic 4 und das -Ventil Binoptic. Ein elektronischer Spender liefert zu diesen die Flüssigseife oder eine hydroalkoholische Desinfektionslösung. Vor allem durch ihr minimalistisches Design überzeugt die via Infrarotsensor gesteuerte Bau Cosmopolitan E von Grohe, die gut mit den Produkten der entsprechenden Keramiklinie harmoniert. Die ­ integrierte EcoJoy-Funktion reduziert den Wasserverbrauch ohne Komfortverlust um bis zu 50 Prozent. Nicht weniger ökonomisch gestaltet sich der Einsatz der nicht nur langlebigen, sondern auch attraktiv gestalteten Armaturen EuroEco Cosmopolitan E mit unterschiedlichen Auslaufhöhen und -längen mit oder ohne Mischeinrichtung. Optisch dominiert das für Armaturen von Grohe im ­Cosmopolitan Design typische Rundoval – die schlichte Eleganz wird durch den nahtlosen Körper betont.

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Bartscher Seifenspender mit Infrarotsender

Berührungslose Armaturen von Hansa sind die Hansaelectra oder die Hansstela und die designstarke Hansaligna. Unabhängig von Faktoren wie Wassertropfen, Lichtreflexionen oder spiegelnden Oberflächen erkennt ihr Sensor mit Autofocus zuverlässig die Handposition, um den Wasserfluss mit seiner voreingestellten Temperatur zu starten oder zu stoppen. Sowohl Wasser als auch Seife spendet wiederum die Intellimix als eine gleichermaßen hygienische und kostengünstige Entwicklung von Ideal Standard mit berührungsloser Steuerung des Wasch­zyklus über ein Display. Um jederzeit Leistungsfähigkeit und Kosten kontrollieren zu können, bietet sie Funktionen, die es ermöglichen, die wichtigsten Parameter immer im Blick zu haben. Die Wassermengen lassen sich exakt voreinstellen. Eine mobile Anwendung stellt auf Basis einer Bluetooth-Verbindung in Echtzeit Leistungswerte und Wartungsdaten zusammen. Die App ermöglicht es, Einstellungen, Steuerungsparameter und Verbrauchsmengen online anzupassen und weist auf den Zeitpunkt einer Nachfüllung hin. Der integrierte Seifenbehälter ist einfach auszutauschen. Mit rund 500 Produkten ist die Serie Plan von Keuco nach Angaben des Unternehmens „weltweit das umfangreichste Bad-Ausstattungskonzept“. Der wandmontierte, elektronische Hygienemittelspender mit ­Infrarotsensor vereint edles Design in Chrom, Aluminium finish oder Edelstahl fi ­ nish mit modernem HyIdeal Standard Intellimix


63 Hansa Hansaelektra

Keuco Plan gienekomfort und den Hygieneprodukten eines Spezialisten. Einstellbare Portionsmengen von Schaumseife, Desinfektionsschaum oder Hygiene­schaum gewährleisten sparsamen Verbrauch. Für das elektronische, tropffreie Pumpensystem und die dazu passenden Vacuumbeutel für zirka 2.000 Portionen kooperiert man mit dem Hygienespezialisten Hagleitner aus Österreich. Zwei elektronische Betriebsmöglichkeiten sind wählbar: über Batterien oder Unterputznetzteil. Das batteriebetriebene Modell hat zusätzlich eine LED-Anzeige für die Batteriekapazität. Eine LEDFüllstandsanzeige zeigt an, wenn der Beutel des Hygienemittels gewechselt werden muss. Der patentierte Vacuumbeutel garantiert den kompletten Verbrauch des Inhalts ohne Restmengen. Dank geschlossenem System ist dessen Verkeimung ausgeschlossen. Über einen einklickbaren Adapter am Beutel lassen sich die Nachfüllpacks einfach tauschen. Auf einen weiteren positiven Aspekt neben allen hygienischen und Ressourcen schonenden Vorteilen von Elektronikarmaturen weist Kludi hin. Dieser betrifft deren Reinigung: „Bei berührungslosen Armaturen verbleiben die Hände in der Regel unter dem Auslauf, da kein Bedienelement angefasst werden muss. Daher tropft auch kein Wasser von den Händen auf den Mischer. So kommt es in der Folge nicht zu Wasserflecken und Kalkrückständen auf dessen Oberfläche, die den Reinigungsaufwand erhöhen.“ Was unter anderem für die Balance E des Unternehmens mit ihrer

Kludi Balance

Hansa Hansaligna avantgardistischen Formensprache in Chrom oder stylischem Weiß gelten dürfte.

Hände trocknen

„Um unnötigen Müll zu vermeiden und wertvolle Ressourcen zu schonen, bieten sich Stoffhandtuchrollen für die Waschräume als nachhaltige Lösung an“, argumentieren die Profis von CWS. „Eine Stoffhandtuchrolle enthält zirka 110 frische Abschnitte und kann bis zu 100 Mal in den CWS Wäschereien professionell aufbereitet werden. Hierbei werden desinfizierende Waschmethoden

CWS Stoffhandtuch

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S A N I TÄ R & W EL L N E SS

H A L BÖ FFEN T L I C H E S A N I TÄ R B ER EI C H E

Katrin Papierhandtuch angewendet, die für die richtige Hygiene sorgen. Eine Stoffhandtuchrolle ersetzt über ihre Lebensdauer hinweg etwa 20.000 Papiertücher. Die Rollen werden zudem fortlaufend kontrolliert und bei Bedarf repariert. Rollen, bei denen dies nicht möglich ist, werden im Sinne der Nachhaltigkeit zu Putztüchern verarbeitet.“ Durch den Liefer- und Instandhaltungsservice von CWS sparen sich Gastronomen und Hoteliers unter anderem Einkauf und logistischen Aufwand, was Arbeitsbelastungen minimiert. Die Lieferzyklen der Stoffhandtuchrollen können dabei nach individuellem Bedarf auf einen wöchentlichen, zwei- oder vierwöchentlichen Turnus abgestimmt werden. Dass dennoch Papierhandtücher ihre D ­ aseinsberechtigung in halböffentlichen Sanitärräumen haben, ist für Anbieter wie Metsä Tissue mit der B-to-B-Marke Katrin und Essity Professional Hygiene mit Tork unbestritten. Neben Hygiene und Sauberkeit rückt auch bei ihnen das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. Für das Papier im Katrin-Spender gilt zum Beispiel, dass das verwendete Holz bis zu 100 Prozent rückverfolgbar ist, 85 Prozent davon stammt aus zertifizierten Wäldern. 90 Prozent des in der Produktion verwendeten Wassers ist Oberflächenwasser und anfallende Abwässer werden minimiert. Und: „Schwarz ist das neue Grün“, denn alle schwarzen Teile der Spender werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Überhaupt gilt vollständig wiederverwertbarer Kunststoff für alle Inclusive­Spender. Erwähnenswert ist Tork System im Hotel Weissenhäuser Strand

Hagleitner Xibu Towel hybrid auch, dass Produktionsstätten so nahe wie möglich an den lokalen Märkten angesiedelt sind. Und Tork? Argumente zu Gunsten des Nutzens dieser Marke beziehen sich unter anderem auf das PeakService Spendersystem: Bei den Papierhandtüchern handelt es sich um Einzelhandtücher in einer durchgehenden Papierbahn, was eine schnelle, kontinuierliche Ausgabe ermöglicht, ohne dass der von unten nachfüllbare Spender verstopft. Da diese Papierhandtücher doppelt so stark komprimiert sind wie gewöhnliche, haben die Spender auch ein höheres Fassungsvermögen als jedes andere System: „Ein einziger davon fasst 2.132 Handtücher und kann damit mehr als tausend Gäste versorgen, bevor nachgefüllt werden muss – das sind 600 Besucher mehr als bei herkömmlichen Spendern.“ Einen Papierhandtuchspender mit Hybrid­technologie hat das Unternehmen ­Hagleitner entwickelt. Das Papierhandtuch kann auf zwei Arten ausgegeben werden: berührungslos mit Sensor sowie mechanisch von Hand. Wird das Blatt manuell abgezogen, setzt sich ein Generator in Gang. Auch so entsteht hinreichend Energie für ein Funksignal. Die Betriebsdaten gelangen via Bluetooth zum Smartphone und von da aus weiter in eine Online-Cloud. Das Reinigungs- beziehungsweise Servicepersonal hat Füllstand, Verbrauch und Servicebedarf stets im Blick und muss nicht erst Spender für Spender kontrollieren. „Mit unserem neuen Spender Xibu Towel hybrid wird das Internet of Toilet jetzt auch für kleinere Hotel- und Gastrobetriebe leistbar“, erklärt Firmeninhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner. Tor ins Digital-WC ist eine App, ein Spender nach dem anderen wird hiermit zugänglich. Außerdem lässt sich das Gerät einstellen, ohne am Gehäuse zu hantieren. Über die App lässt sich steuern, ob der Automat auf berührungslos geschaltet ist, ob unten Papier herausragt, wie lang es mindestens bis zum nächsten Blatt dauern soll (aus Nachhaltigkeits-Gründen zum Beispiel länger), wie nah die Hand am Spender sein muss (damit er das Papier aushändigt). Zugleich informiert die Technologie rechtzeitig über jeden Wartungsbedarf.

WEB n www.bartscher.de n www.cws.com n www.delabie.de n www.grohe.de n www.hagleitner.com

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n www.hansa.com n www.idealstandard.de n www.katrin.com/de n www.kludi.com n www.tork.de


M A R K T & PR O D U K T E

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Fitness im eigenen Zimmer Der interaktive Fitness-Spiegel von Vaha ermöglicht die persönliche ­Fitnessoase im Hotelzimmer. Er sieht ausgeschaltet wie ein normaler Spiegel in Lebensgröße aus, aber hinter der eleganten Optik verbirgt sich innovative Technik, die zahlreiche Funktionen erfüllt. Über den vollflächigen Touch­ screen lässt sich mit wenigen Fingertipps aus über 200 Workouts aus den Bereichen Kraft, Cardio, Beweglichkeit, Yoga, Meditation ein Fitnessprogramm auswählen, zudem gibt es über 50 Live-Kurse pro Woche. Auf Wunsch ist ein Personaltrainer zuschaltbar, live und in Lebensgröße. Er erstellt den personalisierten Trainingsplan beziehungsweise passt diesen an und begleitet das Workout, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Experte. Mit dem Spiegel lassen sich auch Apps wie Instagram, Facebook oder Spotify abrufen. www.vaha.com

Individueller Schlaf Das schwedische Unternehmen YouBed präsentiert eine „Ein-Bett-für-jeden-Rücken“-Innovation, die individualisierten Matratzenkomfort verspricht. Mit dem neuen System lässt sich die Festigkeit einer hochwertigen Taschenfederkernmatratze anpassen, ohne dass dabei Kompromisse beim Schlafkomfort eingegangen werden müssen. Das Schlafkonzept von YouBed wird jetzt in Zusammenarbeit mit Business Sweden und anderen Regierungsbehörden weltweit eingeführt. In Europa setzen bereits alle Mövenpick-Hotels sowie Scandinavian First und Scandic Hotels auf YouBed. www.youbed.com

Neue Größe Mit drei Mixern in der 0,75-Liter-Glasflasche setzt Aqua Monaco auf neue Größen in der Gastronomie und Barwelt: Dabei stellt das Münchner Unternehmen neben seinem klassischen Tonic­ Water und Ginger Beer mit Wild Berry auch eine komplett neue Geschmacksrichtung vor, die vor allem für den Einsatz im ­Aperitif-Bereich entwickelt wurde. Die neuen Gebinde sorgen für zusätzliche Vielfalt und Flexibilität in der Anwendung, die Verwendung von Glas-Mehrwegflaschen steht dabei für den nachhaltigen Ansatz von Aqua Monaco, verantwortungsvoll mit allen Ressourcen umzugehen. www.aquamonaco.com

Fotos: Die genannten Unternehmen

UV-Keimabtötung Dr. Hönle, Spezialist für industrielle UV-Technologie, hat einen Nachweis über die Wirksamkeit kurzwelliger, energiereicher UVC-Strahlung bei der Inaktivierung von Sars-CoV-2-Viren erbracht. Die Versuche wurden am Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Viren mit speziellen Hönle UV-Geräten binnen Sekunden zuverlässig abgetötet werden. Die im

Labor erreichte Abtötungsrate liegt bei 99,99 Prozent. Das Unternehmen setzt die Forschungsergebnisse mit Hochdruck in seinen neuen Gerätserien Stericube und Steriair zur UV-Keimabtötung um, die neben Entkeimungskammern auch Handlampen enthalten. Die Einsatzgebiete zur UVC-Entkeimung von Raumluft umfassen unter anderem auch Gasträume. Und was die Sauna betrifft, dürften sie sich sicher auch in den Ruheräumen bewähren. www.hoenle.de

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Impressum

M A R K T & PRO D U K T E

Verlag und Redaktion:

GW Verlag GmbH Theodor-Althoff-Straße 45, 45133 Essen Postfach 23 01 90, 45069 Essen Telefon 0201/87126-14 Telefax 0201/87126-941 info@superior-hotel.net www.superior-hotel.net

Geschäftsführung:

Shervin Pourghaffari, Telefon 0201/87126-14 pourghaffari@superior-hotel.net

Chefredaktion:

Peter Erik Hillenbach, Telefon 0201/87126-949 hillenbach@superior-hotel.net

Redaktion:

Yvonne Ludwig-Alfers, Telefon 0201/87126-859 ludwig@superior-hotel.net Maren Peters, Telefon 0201/87126-869 peters@superior-hotel.net

Ständige redaktionelle Mitarbeiter:

Silvia Geuker (Münster), Susanne Plaß (Hamburg), Hans-Herbert Seng (Frankfurt am Main), Dr. Elena Winter (Düsseldorf)

Anzeigenleitung:

Shervin Pourghaffari, Telefon 0201/87126-14 pourghaffari@superior-hotel.net

Eisgenuss im Winter Froneri Schöller bietet mit Mövenpick Eierlikör Cookies und Mövenpick Gebrannte Mandel zwei neue Sorten, die mit ihrem Geschmack und dem warmen Mundgefühl genau in die Saison passen. Cookies und Eierlikör? Klingt nach einer außergewöhnlichen Mischung – und weckt damit die Neugier vieler Gäste. Das Mövenpick Eierlikör Cookies ist ein knusprig-cremiger Genuss „mit Schwips“. Zartschmelzendes Eierliköreis wird von

dunklen Choco-Cookies durchzogen. Mit 4,6 Prozent Eierlikör ist das Wintereis ein Le­ckerbissen für erwachsene Gäste. Der Weihnachts­ marktKlassiker Gebrannte Mandeln steht beim Mövenpick Gebrannte Mandel im Fokus. Hier vereint sind Mandeleis und knackige gebrannte Mandelstückchen, dazu eine fein eingestrudelte Kaffeesauce. www.froneri-schoeller.de

Layout: skrober.de Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Materialien und Fotos. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Superior Hotel erscheint im 13. Jahr mit vier Ausgaben.

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16.933 Exemplare (IVW 1. Quartal 2020). Auflagenhöhe und Verbreitung dieses Magazins werden durch die IVWInformationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. überwacht.

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

Superior Hotel 1-2021 erscheint im Frühjahr 2021 Lesen Sie dann unter anderem folgende Themen:

• Outdoor-Trends • Internorga 2021

• Frühstück & Brunch • Hotelsoftware

Außerdem: ProWein 2021, Mineralwasser, Kombidämpfer, Berufskleidung & mehr

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