Kunst u. Stein 6.2013

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Generationenwechsel Dezember 6 • 2013

Innerfamiliäre Nachfolgeregelung – ein Problem? Stabsübergabe im Steinmetzbetrieb Thomas Ehrler: Pensioniert und experimentierfreudig Trauer 2.0 – Gedenkstätten im Internet


Ausgewiesene Fachleute mit ausgezeichneten Referenzen empfehlen sich für Renovationen und Restaurierungsarbeiten

Roland E. Schmitt AG Kirche Trogen; Kirche Gossau; Kirche Abtwil; Kirche Linsebühl, Haus zum Natursteine – Restaurationen 9011 St. Gallen, 9100 Herisau und 9642 Ebnat-Kappel Telefon 071 353 90 00 Fax 071 353 90 01 www.schmitt-naturstein.ch

Tannenbaum, Herisau; SBG St. Gallen und Oceanic, St. Gallen; Kirche Amriswil; Kirche Romanshorn; Kirche Niederuzwil; Kirche Sennwald; Kirche Mogelsberg; Kirche Nesslau; Kirche Andwil; Apotheke Hausmann, St. Gallen; Sparad, St. Gallen; Haus Museumsstrasse 1, St. Gallen; Kirche Ricken; Kirche Bazenheid; Goldschmied Wipf, Wil; Stadtkirche Wil; Kirche Flums; Kirche Mels; Kirche Oberegg innen; Kath. Kirche, Bütschwil; Kath. Kirche St. Otmar, St. Gallen. Kopie Georgs-, Chälbli- und Neugassbrunnen St. Gallen. Sandsteinlieferungen in Blöcken, Platten oder gesägt und gefräste Stücke aus dem Steinbruch Lochmüli in Teufen.

Daniel Burla Murten, Restaurierung der Bubenberg-Figur 1955 von Willy Burla und Natursteinarbeiten, Restaurierungen, Kalkputze Prehlstrasse 20 3280 Murten Telefon 026 670 24 35 www.burla-murten.ch

Staatswappen Kanzlei, Freiburg, beide in Zusammenarbeit mit Tobias Hotz th-conservations; Brunnen in Lessoc FR und La Part-Dieu bei Bulle FR; Brunnen Vucheret und Du Port in Estavayer-le-Lac; Giebelfeld Ancienne Poste und Collège Place d’Armes, Yverdon; St.Johannsen, Brunnen, Scheibentor, Turm und Westfassade Kirche; Bildhauerarbeiten Château de Neuchâtel; Rathaus Murten, Bubenbergfigur von Niklaus Kessler; Schlosshof Murten, Brunnen; Altstadtbrunnen und Ringmauern Murten: Hexen-oder Roter Turm. Restaurationsarbeiten denkmalgeschützter Objekte wie Kirchen, Bürgerhäuser, Schlösser, sowie Skulpturen und Brunnen

Andreas Aeschbach Bildhauerei Steinrestaurationen Rain 42 5000 Aarau Telefon 062 822 93 53

Restauriert: A. Aeschbach Figur von Hans Trudel

FACHGERECHTE RESTAURIERUNGEN UNSERE AUFGABE


KUNST+STEIN 6/2013

INHALT

EDITORIAL

Thema Damit die innerfamiliäre Nachfolgeregelung nicht zum Problemfall wird 4 Stabsübergabe im Steinmetzbetrieb 6 Vater und Sohn – Parallelen und Unterschiede 10 Thomas Ehrler: Pensioniert und voller Experimentierfreude 14

Liebe Leserinnen

Objekte und Projekte Erinnerungsstätte für im Dienst verstorbene Polizisten

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VSBS-Qualitätszeichenwettbewerb 2013 Der künstlerische Anspruch

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Friedhof Trauer 2.0

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VSBS Steinmetz-Feiertag in Freiburg Auf Steinkulturreise in der Südschweiz

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Steinbruch Ein Kunsthandy zum Herunterfahren Stein und Design in Verona «Naturstein entdecken» an der Swissbau Neues Natursteinunternehmen im Laufental Skulptur und Kur

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Echo Glasstern-Streit bewegt auch Steinfachleute

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Literatur Von Erde zu Erde Das Handbuch für den Steinmetz

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Agenda Ausstellungen / Seminare / Fachmessen

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Titelseite «Der bewegte Mensch», Steinbild von Daniel Poffa, Bildhaueratelier, Schönenwerd SO; Schiefer, 30 x 30 x 0,6 cm. (Foto: Daniel Poffa) Bild im Editorial «Aussichten», Skulptur von Daniel Poffa, Köpfe aus verschiedenen Steinsorten, 30 x 18 x 16 cm bis 50 x 20 x 18 cm, auf Eisensockel, 250 x 40 x 1 cm. (Foto: Daniel Poffa)

Ja, an Sie, liebe Leserinnen, wende ich mich heute speziell – und bitte Sie erst einmal um Verständnis. In unseren Beiträgen zum Heftthema «Generationenwechsel» kommen die Frauen nämlich kaum oder nur am Rande vor. Fast durchwegs ist von Unternehmervätern die Rede, die ihren Betrieb einem ihrer Söhne übergeben oder übergeben haben. Tatsache ist: In der schweizerischen Unternehmenswelt – und das gilt auch für

Betriebe in der Naturstein-, Steinmetz- und Bildhauerbranche – werden Familienunternehmen grossmehrheitlich noch immer von den Vätern an ihre Söhne übertragen. Umso erfreulicher ist es aber, dass auch hier allmählich ein gesellschaftlicher Wandel stattfindet und man vermehrt von Frauen hört und liest, die eine eigene Firma führen und sie an ihre Tochter oder ihren Sohn weitergeben. Und ebenfalls häufiger kommt es zu Geschäftsübergaben von Vätern an ihre Töchter. Fragestellungen bei einem Wechsel in der Unternehmensführung jedoch bleiben sich in all diesen Fällen gleich. So gesehen sind die männerlastigen Beiträge in diesem Heft bestimmt auch für Frauen von Interesse. Bei der Bearbeitung dieses Heftes ist mir einmal mehr bewusst geworden, wie schwierig es zuweilen ist, geschlechtsneutrale Formulierungen zu finden, ohne dass das Lesen dabei zur Qual wird. In unserem Beispiel lässt sich ja nicht in fast jedem Satz sinngemäss schreiben: «Wenn der Vater oder die Mutter der Tochter oder dem Sohn das Geschäft übergibt, so ist das sowohl für die Mutter oder den Vater als auch für den Sohn oder die Tochter oft nicht ganz so einfach, weil sie bzw. er ihr/ihm oder sie ihm/ihr...». Würden Sie bei solchen Sätzen weiterlesen? Liebe Leserinnen und Leser, liebe Inserierende und Mitarbeitende: Verlag und Redaktion von «Kunst+Stein» danken Ihnen herzlich für Ihr Interesse, für Ihre Unterstützung und Ihre Treue. Frohe Festtage und ein glückliches und erfolgreiches 2014! Robert Stadler Redaktor «Kunst+Stein»

Dezember 2013 – 58. Jahrgang Erscheint 6 Mal jährlich Herausgegeber: Verband Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister VSBS ISBN 0023-5458 Redaktion / Layout Robert Stadler (sta), Redaktor BR SFJ Tobias Stadler (Layout) Renggerstrasse 3, CH-8038 Zürich Tel. 044 480 03 40, Fax 044 480 03 44 robert.stadler@vtxmail.ch

Verlag Geschäftsstelle VSBS Fachzeitschrift «Kunst+Stein» Birkenweg 38 CH-3123 Belp, Tel. 031 819 08 20 Fax 031 819 08 21, www.vsbs.ch Anzeigenverkauf inMedia Services AG, Postfach 6723, CH-3001 Bern Tel. 031 382 11 80, Fax 031 382 11 83 info@inmedia.ch

Druck Lippuner Graphics AG, Bernstrasse 3/5, CH-3421 Lyssach Tel. 034 447 44 04, Fax 034 447 44 00 Abonnemente und Service Adressänderungen, Anfragen über Abonnemente oder Zustellprobleme bitte an folgene Adresse melden: Abonnementsdienst Kunst+Stein, Industriestr. 37, CH-3178 Bösingen, Tel. 031 740 97 82

Jahresabonnement VSBS-Mitglieder: CHF 85.– Nichtmitglieder: CHF 91.– Einzelnummer: CHF 16.– und Versandkosten Vorschau Die nächste Ausgabe «Kunst+Stein» erscheint am 30. Januar 2014 zum Thema «Sakrale Räume». Redaktionsschluss: 10. Januar 2014 Insertionsschluss. 10. Januar 2014

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THEMA

Damit die innerfamiliäre Nachfolgeregelung nicht zum Problemfall wird ROLF DÜGGELIN

Ein Unternehmer und Vater hängt emotional an seinem Lebenswerk, an seinem Unternehmen und identifiziert sich stark mit ihm. Oftmals setzt er den Übergang seines Lebenswerkes an seinen Nachfolger mit einem Werteverlust seiner eigenen Person gleich.

E

s kommt vor, dass sich ein Unternehmervater davor fürchtet, mit der Abgabe der Führungsaufgabe gleichzeitig überflüssig zu werden und fortan zum alten Eisen zu gehören. Vielleicht fehlen Hobbys, welche die zeitliche, soziale und emotionale Lücke ausfüllen könnten. Vielleicht ist das Unternehmertum sein einziger Lebensinhalt, Lebenszweck und Lebenssinn! Es können wertvolle Jahre verrinnen, ohne dass die Nachfolgeregelung angepackt wird. Der Unternehmer entwickelt sich so zum Unterlasser. Dieses Verhalten zieht entscheidende Nachteile mit sich. Eine notwendige Strukturbereinigung wird möglicherweise verpasst. Es wird zuwenig oder gar nicht mehr in neue Technologien, Maschinen und Werkzeuge investiert. Das Beziehungsnetz des alten Patrons wird nicht aufgefrischt. Der Personalbestand überaltert. Die Firma wird trotz noch guten Ergebnissen für einen Nachfolger immer uninteressanter, weil die Zukunftschancen der Unternehmung minimiert werden. Wenn ein Sohn als bald 50-Jähriger immer noch darauf wartet, die Firma übernehmen zu dürfen, dann riecht das doch irgendwie komisch.

Nachfolge seriös planen Die Regelung der Nachfolge benötigt Zeit und muss seriös organisiert werden. Weil die Übergabe eines Unternehmens in der Regel ein einmaliges oder zumindest seltenes Ereig-

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nis ist. Persönliche, familiäre, aber auch betriebswirtschaftliche, rechtliche, finanzielle und steuerliche Fragen bedürfen der Klärung. Eine Faustregel besagt, dass sich der Unternehmer fünf bis zehn Jahre vor seiner Pensionierung mit dem Thema beschäftigen müsste.

Offen miteinander umgehen Wenn nun ein Unternehmer seine Situation und diejenige seiner Unternehmung analysiert hat, wenn die persönlichen und unternehmensrelevanten Ziele gesetzt sind, muss er Lösungsmöglichkeiten erarbeiten und beurteilen. Wenn er zur Auffassung gelangt, dass sich als beste Variante eine innerfamiliäre Nachfolgeregelung aufdrängt, darf er sich glücklich schätzen. In Bezug auf betriebswirtschaftliche, rechtliche, finanzielle und steuerliche Fragen vereinfacht dies die Sache. Das Gespräch bleibt sozusagen in der Familie. Voraussetzung ist, dass man sich innerhalb der Familie gewohnt ist, offen und vertrauensvoll miteinander umzugehen. Gerade bei erbrechtlichen Diskussionspunkten zeigt sich schnell einmal der Stand des Kommunikationsstils. Der Unternehmer soll seine Nachfolge planen, solange er noch über genügend Kraft und Selbstdisziplin verfügt. Wenn Freunde, Bekannte, Verwandte, Banken und Berater leicht ironisch zu witzeln beginnen, ist es meist zu spät. Umgekehrt sollte ein Nachfolger die volle Führungsverantwortung in einem Alter

Nicht alles ist in Stein gemeisselt bei einer Firmenübergabe ...

übernehmen können, in welchem er noch Kraft, Energie und Innovationsideen für den Geschäftsausbau aufbringt. Seine Ausbildung und praktische Erfahrung sind wesentliche Faktoren für den Zukunftserfolg. Zur guten Ausbildung zählt nach wie vor das Absolvieren eine Meisterschule mit anschliessender betriebswirtschaftlicher Weiterbildung. Mit diesem Rucksack auf dem Rücken beweist ein potentieller Nachfolger, dass er über Durchhaltewillen, Ehrgeiz und das nötige Fachwissen verfügt. Erfahrung gewinnt man auch heute noch, indem man sich ein paar Jahre bei 2 oder 3 Firmen seine Sporen abverdient. Im Idealalter von 30 bis 35 Jahren

nähern sich die Dynamik-und Erfahrungslebenskurven an. Eine solche familieninterne Nachfolgeregelung stellt an den abtretenden Unternehmer und an den Nachfolger hohe charakterliche Anforderungen. Die Todsünde, dass der Nachfolger vom Vater mit sehr viel Verantwortung überhäuft wird ohne gleichzeitig ebenso viele Kompetenzen zu erhalten, wird immer und immer wieder begangen.

Toleranz ist gefordert Solche und ähnlich gelagerte Konflikte zeigen die Wichtigkeit von funktionierenden Vertrauensbrücken auf, die zwischen Vater und Nachkomme während vielen Jahren aufge-


Psychologische Momente oft entscheidend

«Obelix», Lilak-Marmor, 100 x 38 x 38 cm, Geschenk zu einem 50. Geburtstag. Bildhauer: Sinisa Stasi, Stein & Kunst, Rothrist.

Wenn das persönliche Verhältnis zwischen Vater und Sohn nach vielen Jahren des Zusammenlebens nicht die notwendige Vertrauensbasis erreicht hat, wird die innerfamiliäre Geschäftsübergabe problematisch. Da nutzen die besten Verträge, die noch so sorgfältig durch Treuhänder und Juristen ausgefertigt wurden, nicht viel. Differenzen sind vorprogrammiert. Es gibt zweifellos Söhne, die für eine Geschäftsübernahme ungeeignet sind. Weil ihnen die charakterlichen Fähigkeiten fehlen. Weil sie lieber ihre Hobbys pflegen, als die langjährige Kundschaft der Firma. Weil sie lieber mit Kollegen beim Bier zusammensitzen, als mit Kollegen im Schulzimmer einer Weiterbildungsinstitution. In solchen Situationen soll sich der Vater grundsätzliche Gedanken machen. Es gibt aber auch Väter, die für eine Geschäftsübergabe ungeeignet sind. Wenn ein Sohn willens ist und über die charakterlichen Fähigkeiten verfügt, den elterliche Betrieb zu übernehmen, wenn er die Arbeit nicht scheut, sich weiterbildet, sich für die Firma einsetzt und einen seriösen Lebenswandel führt, sind die wichtigsten Voraussetzungen gegeben, die Firma erfolgreich weiterführen können. Es gibt Väter mit Tendenzen zu patriarchalischen Zügen, die davon ausgehen, dass «es» sowieso niemand besser kann als sie selber. Das sind schwierige Voraussetzungen für den Sohn. Wenn das innerfamiliäre Vertrauensverhältnis nicht oder nur schwach ausgebildet ist, fehlt es auch in einer Geschäftsübergabesituation. Dieser Vater wird vertragliche Regelungen einbauen wollen, die die Kompetenzen des Sohnes schmälern und die sein weiteres Eingreifen legitimieren. Seine Überwachung und sein Misstrauen werden spürbar sein. Begründet mit dem lobenswerten Vorwand, Schlimmes zu verhindern. Tatsächlich aber, weil es am Vertrauen hapert und an der Fähigkeit, loszulassen.

... diese darf aber nicht zur Last werden.

baut wurden. Gesprächsbereitschaft und –fähigkeit vorausgesetzt, können alle persönlichen, familiären und geschäftlichen Fragen sachlich diskutiert werden. Geduld, Toleranz, Kompromissbereitschaft und Anerkennung sind die charakterlichen Schlüsselqualifikationen in solchen Situationen mit heiklen Diskussionen. Wenn man es gemeinsam bis hierher geschafft hat, wenn der Vater den Sohn als vollwertigen Geschäftspartner betrachtet, wenn der Sohn weiss, dass er sich jederzeit vertrauensvoll an den Vater wenden darf, und wenn ihm der Vater aus der zweiten Reihe heraus diese Unterstützung zukommen lässt, wird sich der Erfolg zweifellos einstellen.

Mit in diesem Sinne umgesetzten Nachfolgeregelungen wird der persönliche Lebenserfolg des Vaters vergoldet, der persönliche und geschäftliche Erfolg des Nachfolgers ermöglicht, und ebenso die langfristige Erhaltung der Unternehmung. Auch dem langfristigen Familienfrieden wird eine grosse Chance gegeben! Fragen Sie die Mütter und Ehefrauen, wie wichtig ihnen diese Zielsetzung ist!

Der Autor führt in Scherz AG ein Büro für Unternehmensberatung und Mediation. rolfdueggelin@dueggelin.ch www.dueggelin.ch

Für den Sohn wird es unter solchen Bedingungen schwierig, das Unternehmen mit Schwung und Elan weiterzuführen. Nebst dem tagtäglichen harten Kampf an der Front wird er ständig gegen den Vater kämpfen müssen, der ihm im Nacken sitzt. Im Verlaufe der Zeit wirken solche Situationen zermürbend, auf beide. Der Sohn wird entmutigt, demotiviert und in der Folge fehlen ihm die Kräfte für das Wesentliche. Manchmal ist einem Sohn tatsächlich zu empfehlen, seine inneren Kräfte zu bündeln und NEIN zu sagen. Er muss laut und deutlich aussprechen, dass er unter solchen Bedingungen die Firma nicht übernehmen und weiterführen will. Allen Unkenrufen der gesamten Verwandtschaft und dem lieben Familienfrieden zum Trotz! Es gibt für fähige und willige Leute genügend gute Jobs auf dem Markt. Das Gründen einer eigenen Firma kann eine Option sein. In zerfahrenen Situationen können Vermittler, Mediatoren eine neutrale Funktion übernehmen und Brücken bauen. Ziel ist es, einvernehmliche und in der Praxis gut umzusetzende Lösungen zu erarbeiten, die nachhaltig in die Zukunft wirken. In jedem Vertragswerk einer Geschäftsübergabe müssen neben allen harten auch die weichen Fakten mitberücksichtig werden. Alle Beteiligten, der Vater, der Sohn, und keinesfalls zu vergessen die Mutter, müssen aus innerer Überzeugung heraus JA sagen können zum gemeinsamen grossen Lebensschritt, den man Nachfolgeregelung nennt. (rd)

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Stabsübergabe im Steinmetzbetrieb INTERVIEW: ROBERT STADLER

Der Wechsel in der Geschäftsleitung des Natursteinwerks Roland E. Schmitt AG in Herisau verläuft fliessend. Dieses Vorgehen habe sich bewährt, sagen Roland Schmitt und sein Sohn Urs Schmitt übereinstimmend. Als Nachfolger in einem Familienunternehmen dürfe man sich aber nicht damit begnügen, das Geschäft im bisherigen Stil weiterzuführen, sondern müsse eigene Akzente setzen.

«Kunst+Stein»: War es für Sie beide selbstverständlich, dass der Betrieb einmal vom Vater auf den Sohn übergehen sollte? Roland Schmitt: Selbstverständlich ist so etwas nie – und sollte es auch nicht sein. Ich habe meinen Sohn nie zu einem Beruf und später auch nie zur Betriebsübernahme gedrängt. Aber natürlich habe ich mich gefreut, als er sich entschlossen hat, eine Steinhauerlehre zu beginnen und die Berufsmittelschule (BMS) zu besuchen. Über eine mögliche Nachfolge haben wir in den folgenden Jahren kaum je miteinander geredet. Als Urs etwa 28 und ich 60 Jahre alt waren, sagte ich ihm aber: Jetzt musst du dich entscheiden! Urs Schmitt: Klar, hatte ich mir schon vorher hin und wieder Gedanken darüber gemacht. Nach meiner Lehre und der BMS wollte ich aber erst etwas weg von zuhause. Ich habe einen Sprachaufenthalt in Italien verbracht und wollte danach an einer Fachhoch-

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schule Architektur studieren. Während des Praktikums habe ich aber festgestellt, dass dies nicht das Richtige für mich ist. Also kehrte ich in den elterlichen Betrieb zurück und war hier zunächst vor allem gestalterisch tätig; ich entwarf Möbel und andere Gegenstände aus Stein; dass gefiel mir wesentlich besser. Was war der unmittelbare Anlass, dass sich Urs mit 28 Jahren entscheiden musste? Roland Schmitt: Ein langjähriger Mitarbeiter, der unseren Steinbruch Lochmühli geleitet hatte, verliess damals unsere Firma. Es stellte sich damit für uns die Frage, wie es mit dem Bruch weitergehen soll. Aufgeben wollten wir ihn nicht, vor allem deshalb, weil wir vorher gerade grosse Investitionen getätigt hatten. Einen neuen Bruchmeister zu finden, wäre aber schwierig gewesen. Es war daher naheliegend, dass ich selbst den Bruch führe und Urs das Werk. So haben wir es dann auch gemacht.

Sie hätten ja auch einen aussenstehenden Dritten für das Verarbeitungswerk suchen können. Roland Schmitt: Ja, das wäre eine Alternative gewesen, und das war ja auch der Grund, weshalb sich ein Entscheid damals aufgedrängt hat. Einen geeigneten Betriebsfremden zu finden und ihn auf das Führen des Betriebes vorzubereiten – das kann viele Jahre dauern. In unserem Metier mit einer personell sehr kleinen Auswahl an möglichen in Frage kommenden Personen ist das noch viel schwieriger als in anderen Branchen.

selbstverständlich nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite. Die Verantwortung im Betrieb liegt jetzt aber bei ihm. Urs Schmitt: Wichtig scheint mir, dass man als innerfamiliärer Nachfolger die Führungs-

Wie haben Sie den Geschäftsführungswechsel organisiert? Roland Schmitt: Es gab eigentlich gar nicht viel zu organisieren und zu reden. Urs arbeitete ja bereits im Betrieb, kannte alle Mitarbeitenden und alle Abläufe. Der Übergang war fliessend. Ich zog mich sukzessive aus dem Tagesgeschäft zurück, stand und stehe meinem Sohn bei Bedarf aber

übernahme nicht einfach als Geschenk betrachtet und es als Erbe des Vaters beziehungsweise der Eltern weiterverwaltet. Man muss auch gewillt sein, selbst etwas aufzubauen und seinen eigenen Weg zu finden. Roland Schmitt: Das halte ich auch für sehr wichtig. Unsere Kundschaft kommt ja hauptsächlich aus dem Bereich

«Als mein Sohn 28 und ich 60 Jahre alt waren, sagte ich zu ihm: Jetzt musst du dich entscheiden!» Roland Schmitt


Roland Schmitt und Urs Schmitt: Die Geschäftsübergabe bei der Roland E. Schmitt Natursteinwerk AG in Herisau verlief bisher reibungslos. (Foto: R. Stadler)

der Renovation und Restaurierung. In diesem Segment haben wir uns in den letzten drei Jahrzehnten einen bekannten Namen geschaffen Auch waren wir in den letzten Jahren mit Renovationsaufträgen fast immer voll ausgelastet. Wir dürfen aber nicht darauf vertrauen, dass dies auch in Zukunft so ist. Die Preise sind aufgrund des öffentlichen Spardrucks ja ohnehin oft kaum mehr kostendeckend. Für billige Pfuscharbeiten aber sind wir uns zu schade. Neue Wege zu suchen, kann überlebenswichtig sein. Urs Schmitt: Darum setzen wir jetzt also vermehrt auch auf andere Bereiche, auf anspruchsvolle konstruktive Spezialteile beispielsweise, ein Geschäftszweig, der bei uns momentan sehr gut läuft. Wie

in der Restaurierung legen wir auch hier grossen Wert auf qualitativ hochstehende Arbeit und nicht auf einen möglichst günstigen Preis. Da sind wir uns sehr ähnlich, mein Vater und ich.

Roland Schmitt: Darüber bin ich sehr froh. Im Gegensatz zu manchen Berufskollegen ist es mir nie darum gegangen, bei einer Offerte den tiefsten Preis einzureichen. Für mich stand immer die Qualität im Vordergrund. Es gibt ja in unserer Branche Unternehmen, die sich beim Kalkulieren stets fragen, wo sie vielleicht nochmals ein paar Franken einsparen können. Ich dagegen frage mich zuerst immer, wie ich die Arbeit bestmöglich ausführen kann. Ist sie dem Bauherrn dann zu teuer, soll dieser selbst entscheiden, wo eingespart werden soll. Dann trägt aber auch er und nicht ich als

Steinmetz die Verantwortung. In der Qualität machen wir nie bereits zum Vornherein Kompromisse – und wir sind gut gefahren damit. Wenn der Sohn vom Vater die Geschäftsführung übernimmt, so übernimmt er in der Regel auch das gesamte Personal. Hinterliess der Wechsel bei Ihren Mitarbeitenden Spuren? Gab es in dieser Hinsicht Konflikte? Urs Schmitt: Aus meiner Sicht hat das gut geklappt. Ich pflege mit allen Mitarbeitenden ein gutes Verhältnis. Natürlich mussten auch sie sich etwas umstellen und sich meinem etwas anderen Führungsstil anpassen. Weil, wie erwähnt, unsere Aufträge jetzt ein teilweise anderes Segment betreffen, hat sich auch die Art der auszuführenden Arbeiten geändert. Unsere heutigen Aufträge setzen vermehrt ein sehr gutes Verständnis beim Planlesen voraus. Auch sind die Arbeiten nun oft von einzelnen Mitarbeitenden allein auszuführen, und weniger in Gruppen, wie das früher der

Die Roland E. Schmitt AG setzt im Verarbeitungswerk Herisau auf einen zeitgemässen und leistungsfähigen Maschinenpark; auf dem Bild die Hochdruckwasserstrahlschneidanlage. (Werkbild)

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Fall war. Ein Generationenwechsel in der Führung erfordert also immer auch beim Personal eine gewisse Flexibilität. Aber es ist nicht etwa so, dass ich eine ganz andere Linie fahre als mein Vater. Wir machen zwar manche Dinge etwas anders, das ist wohl normal, aber am Ende kommen wir fast immer auf das gleiche Ergebnis. Das ist übrigens auch bei der Preiskalkulation so. Mein Vater sagt beispielsweise immer, ich sei im Rechnen zu langsam... Roland Schmitt: Wir haben halt in der Schule noch Kopf-

«Als Sohn darf man nicht einfach das väterliche Erbe weiterverwalten, sondern muss selbst Visionen entwickeln.» Urs Schmitt

rechnen gelernt und nicht 3+3 am Computer ausgerechnet... (beide lachen). Ich glaube, dass das auch seine Vorteile hatte. Meine Generation hat dadurch ein besseres Verständnis von Grössenordnungen, davon bin ich fest überzeugt. Trotzdem hat der Computer im Steinmetzbetrieb schon seit langem seinen festen Platz. Roland Schmitt: Ja natürlich. Nichts gegen den Computer! Wir waren überhaupt in technischer Hinsicht schon immer recht fortschrittlich. So waren wir beispielsweise einer der ersten Natursteinbetriebe in der Schweiz, der in den achtziger Jahren eine NC-Fräse und eine NC-Seilsäge installiert haben. Das hat uns auch weitergebracht und war für unseren Geschäftserfolg sicher mitverantwortlich.

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Vielen Vätern fällt es schwer, loszulassen, wenn sie dem Sohn das Geschäft übergeben. Ist das bei Ihnen auch so? Urs Schmitt: Aus meiner Sicht ist das bei uns kein Problem, nein. Roland Schmitt: Wenn mein Sohn etwas von mir wissen möchte, bin ich für ihn da. Sonst aber rede ich ihm nicht drein. Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen. Was haben Sie juristisch vorgekehrt? Roland Schmitt: Die Geschäftsführung des Natursteinwerks Roland E. Schmitt AG liegt jetzt zwar bei meinem Sohn, die Liegenschaften – sowohl unsere Privatliegenschaften als auch die Betriebsgebäude und Betriebsanlagen unserer vier Firmen (siehe Kasten) – sind aber weiterhin im Besitz von mir und meiner Frau. Daran möchten wir auch nichts ändern. Im Erbfall lassen sich die Aktien der vier Firmen einfach auf unsere drei Kinder aufteilen. Dabei muss aber natürlich sichergestellt sein, dass die Aktienstimmen so gewichtet sind, dass Urs als Geschäftsleiter und Hauptverantwortlicher des Unternehmens die Stimmenmehrheit hätte. Theoretisch könnten ihn die beiden anderen Geschwister sonst überstimmen und den Betrieb sogar verkaufen... Roland Schmitt: Ja, bei aller Liebe zu den eigenen Kindern gilt es bei einer Geschäftsübergabe auch solche Dinge genau zu überdenken. Spätere mögliche Streitigkeiten sind sonst so gut wie vorprogrammiert. Ich glaube aber, dass wir jetzt alles Notwendige vorgekehrt haben, damit unser Betrieb in den nächsten Jahrzehnten erfolgreich weitergeführt werden kann. Haben Sie vielleicht einen Tipp für andere, die in einer

Unsere Gesprächspartner Roland E. Schmitt (68) ist von Beruf diplomierter Steinmetzmeister. Seine Eltern betrieben in Ebnat Kappel einen Steinbruchbetrieb. Im Alter von 26 Jahren machte er sich selbständig und gründete die Roland E. Schmitt AG mit Sitz in Herisau und die Roland E. Schmitt Steinund Bildhauerei AG mit Sitz in St. Gallen. Die beiden Unternehmen mit zurzeit 26 Mitarbeitenden sind auf anspruchsvolle Natursteinarbeiten in Denkmalpflege, Renovation und Neubau spezialisiert. 1980 kam als weitere Firma die Steinbruch

ähnlichen Situation stehen wie Sie jetzt? Urs Schmitt: In einem Unternehmen, das sehr stark von einer Einzelperson geprägt wurde und wird – so wie dies mit meinem Vater sicher der Fall ist –, braucht ein Nachfolger ein starkes Grundinteresse und auch genügend Selbstvertrauen, um eigene Wege zu gehen. Man darf sich nicht damit begnügen, das Geschäft einfach im bisherigen Stil weiterzuführen, sondern muss eigene Akzente setzen. Dazu

Lochmüli AG hinzu. Diese betreibt bei Teufen einen Sandsteinbruch, aus dem jährlich zwischen 300 bis 500 Kubikmeter Teufener Sandstein abgebaut werden. Seit einem Jahr besteht ausserdem die Schmitt Steinprojekte AG mit Sitz in Herisau, die sich auf die Projektierung und die Beratung im Bereich anspruchsvoller Natursteinarbeiten spezialisiert. Sohn Urs Schmitt (Jahrgang 1977) ist gelernter Steinhauer. Er arbeitet seit fünfzehn Jahren in der Roland E. Schmitt AG mit und ist heute ihr Geschäftsführer.

braucht es auch Freude an dem, was man tagtäglich tut und ebenso eine Vision. Roland Schmitt: Wichtig ist aber auch, dass der Vater oder Patron seinem Nachfolger nicht das Gefühl vermittelt, dass er ohnehin alles besser weiss und besser kann als der Neue. Man muss der jungen Generation rechtzeitig die Chance geben, sich im Beruf und im Geschäft nach eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dies verlangt vom Vater aber eine gewisse Grösse. ■


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Vater und Sohn – Parallelen und Unterschiede ROBERT STADLER

Vater und Sohn – beide von Beruf Steinbildhauer, beide künstlerisch tätig: Im Werdegang und im Wirken von Ernst Ghenzi (79) und Ernesto Ghenzi (54) zeigen sich manche Parallelen, aber auch manche Unterschiede. Dies machte die Ausstellung deutlich, die im Oktober und November in Jona-Rapperswil zu sehen war. Ein Künstlergespräch. «Kunst+Stein»: Ernst Ghenzi, wie sind Sie auf die Kunst gekommen? Ernst Ghenzi: Steinbildhauer bewegten sich schon immer zwischen Handwerk und Kunst – der eine mehr auf dieser, der andere mehr auf jener Seite. Durch meinen Vater, der ein typischer Grabsteinbildhauer war, kam ich von Kindsbeinen an mit diesem Beruf in Kontakt, ja, man kann schon sagen, dass meine Berufswahl familiär so gut wie vorgegeben war. Zudem habe ich immer gerne gezeichnet und modelliert, was für diesen Beruf eine wichtige Grundvoraussetzung ist. Nach der Lehre und den Gesellenjahren war ich einige Zeit bei Bildhauer Peyer-Wipplinger in Einsiedeln tätig, der an der Klosterfassade Barockfiguren aus Sandstein zu ersetzen hatte – das war für mich eine spannende und faszinierende Arbeit. Ich erinnere mich noch gut: Meine erste Figur war ein kleiner Engel, die zweite war die Heilige Anna – die ich übrigens später auch geheiratet habe. Wie bitte? Ernst Ghenzi: Meine Frau heisst eben auch Anna... (lacht). Die Tätigkeit in Einsiedeln hat mich bestimmt etwas näher zur Kunst hingeführt. Später übernahm ich die Grabsteinbildhauerei meines Vaters, erhielt aber immer auch Aufträge für Brunnen oder Skulpturen, die künstlerisch gestaltet werden sollten. Ernesto Ghenzi, was hat Sie bei Ihrer Berufswahl mehr ge-

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reizt – das Künstlerische oder das Handwerkliche? Ernesto Ghenzi: Das Künstlerische hat mich immer gereizt, aber dafür ist ein gute handwerkliche Grundausbildung notwendig. Wie mein Vater habe auch ich schon als Kind gerne gezeichnet und modelliert. Nach der Primarschule in Rapperswil und Uznach besuchte ich das Gymnasium in Einsiedeln. Nach vier Jahren entschloss ich mich, nach Hause zu gehen und den Beruf meines Vaters zu erlernen. Meine Lehre absolvierte ich bei Bildhauermeister Richard Brun in Zürich und bei meinem Vater. Da kam ich oft auch mit künstlerischen Arbeiten in Kontakt. Während der Lehre besuchte ich in Zürich verschiedene Zeichen- und Malkurse. Meine erste Skulptur war ein männlicher Torso aus einem Serpentinsockel. Prägend für meinen künstlerisch-gestalterischen Werdegang war dann der Studienaufenthalt im Bildhaueratelier von Silverio Paoli in Pietrasanta, in der Nähe der Marmorbrüche von Carrara, ebenso wie verschiedene Kulturreisen im Ausland. Wie ging es weiter? Ernst Ghenzi: Wie gesagt, die Grenze zwischen Handwerk und Kunst ist in der Bildhauerei oft fliessend. Im Grabmalschaffen stehen die Ansprüche und Wünsche des Auftraggebers im Vordergrund, in der Kunst kann man frei seine eigenen Ideen entwickeln und verwirklichen. Zu Kunstaufträgen kommt man aber auch als Bildhauer nicht einfach so.

Man muss sich schon darum bemühen und aktiv auf Architekten und Auftraggeber zugehen. Meine Tätigkeit in der Politik – ich war während zwölf Jahren Mitglied im St. Galler Grossen Rat – hat mir diesbezüglich manche Türe geöffnet, die mir sonst verschlossen geblieben wäre. Wie haben Sie zu Ihrem Stil gefunden? Ernst Ghenzi: Ich habe meinen Stil im Laufe meiner künstlerischen Tätigkeit oft verändert, was bei mir immer ein recht schwieriger Prozess war. Zuerst arbeitete ich realistisch, dann stilisierte ich immer mehr bis zum völlig Abstrakten. Bei der Gestaltung mancher meiner Arbeiten spielte auch der Zufall eine wichtige Rolle. So spazierte ich einmal mit meiner Frau über eine LinthBrücke und sah dabei eine ungewöhnlich geformte riesige Baumwurzel den Fluss hinuntertreiben. Aus Erfahrung wusste ich, wo sie schliesslich an Land geschwemmt würde. Dort habe ich sie einige Tage später mit einem Kran aus dem Wasser gezogen. Sie wog rund eine Tonne, ihre Form gefiel mir. Ich habe sie dann «rasiert», das heisst entrindet und geschliffen. Später

«Meine Tätigkeit in der Politik hat mir manche Türe geöffnet.» Ernst Ghenzi

liess ich sie in Metall giessen. Heute steht sie in Weesen am Walensee als Stele auf einem Sockel. Eine weitere Wende in meinem künstlerischen Schaffen brachte eine Japan-Reise. Dort bin ich auf Schritt und Tritt der Kugelform begegnet. Voll neuer Kraft und Energie bin ich damals zurück in die Schweiz gereist und habe mich danach während mehreren Jahren fast ausschliesslich mit der Kugelform beschäftigt. Seit einigen Jahren stecke ich nun in der der kubischen Phase... Wie kommen Sie zu ihren Formen, Ernesto Ghenzi? Ernesto Ghenzi: Für mich ist die Natur der grösste Künstler. In der Natur entdecke ich immer wieder etwas Neues, das mich inspiriert und das sich künstlerisch weiterentwickeln lässt. Auch auf Reisen finde ich immer wieder Anregungen für neue Skulpturen. Ich arbeite sehr gerne mit organischen Formen und die Kugel fasziniert mich auch. Hier bin ich


Ernst Ghenzi-Helbling und Ernesto Ghenzi in dessen Atelier in einem alten Spinnereigebäude in Rapperswil-Jona SG. (Bilder: R. Stadler und zvg.)

ler nennen, der Titel ist nicht geschützt. Trotzdem haben Sie den Schritt zum freien Künstler gewagt und das Grabmalgeschäft im Alter von 55 Jahren Ihrem Sohn Ernesto übergeben. War das finanziell für Sie ein Rückschritt? Ernst Ghenzi: Nein, überhaupt nicht – im Gegenteil. Ich war ja schon vorher künstlerisch tätig und war dafür bekannt. Ich ging damit kein grosses Risiko ein.

sicher auch von meinem Vater beeinflusst worden. Die Kugel als Form kann aber niemand für sich allein beanspruchen – die Kugel gehört allen... (lacht). Bei den neusten Werken gehe ich von der Kugel als Grundform aus und erarbeite dann darin meine finale Form. Gewisse Gemeinsamkeiten und Parallelen zur Entwicklung und zum Schaffen Ihres Vaters sind nicht zu übersehen. Ernesto Ghenzi: Ja, das liegt wohl an unseren Genen. Wir ticken in vielem ähnlich. Das macht es für mich als Sohn natürlich auch nicht immer einfach... Als Sohn will man sich vom Vater abgrenzen. Ernesto Ghenzi: Ja, früher – in der Lehre und auch später noch – kam es oft vor, dass mir mein Vater Ratschläge gab, das solle ich doch besser so oder anders machen. Als Sohn möchte man dies natürlich nicht die ganze Zeit hören.

Trotzdem ist man geprägt vom Vater, durch die Erziehung, durch die Lehre. Sich abzugrenzen, wenn man oft zusammen ist und erst noch den gleichen Beruf hat, ist nicht so einfach. Deshalb habe ich mich 1990 selbständig gemacht und ein Jahr später ein eigenes Atelier in Gommiswald eröffnet. Inzwischen gehen wir weitgehend unsere eigenen Wege, haben aber guten Kontakt und auch immer wieder gemeinsame Ausstellungen. Die Freude am Beruf ist uns gemeinsam. Ihr Vater sagte, dass ihm seine politische Tätigkeit oft von Nutzen war, dass er durch sie zu Aufträgen gekommen sei. Ernesto Ghenzi: Das ist heute bestimmt schwieriger. Persönliche Verbindungen können nützen, sie sind aber vielleicht manchmal auch ein Hindernis. Durch finanzielle Engpässe in den öffentlichen Stellen werden heute auch weniger öffentliche Kunstwerke reali-

siert als früher und wenn doch, werden wir Bildhauer selten direkt angefragt. Oft läuft dies über Architekten oder interne Wettbewerbe. Dann wird nur noch ein Bildhauer gesucht, zum Ausführen oder Aufstellen eines Objektes zum günstigsten Preis. Vieles – vor allem im Bereich Kunst am Bau – ist inzwischen bereits im Projekt des Architekten vorgespurt. Ernst Ghenzi: Kommt noch dazu: Viele nennen sich heute freie Künstler, obwohl sie beispielsweise vom Material, das sie einsetzen, sehr wenig bis gar nichts verstehen. Dagegen ist aber schwer anzukommen. Jeder kann sich ja heute Künst-

«Wir ticken ähnlich. Das macht es für mich als Sohn nicht immer einfach...» Ernesto Ghenzi

Möchten Sie das auch einmal so machen, Ernesto? Ernesto Ghenzi: Mein Ziel ist es selbstverständlich auch, möglichst viel frei zu arbeiten. Mein Broterwerb ist nach wie vor das Grabmalschaffen. Hier muss man auch Kompromisse eingehen. Einerseits sind die Vorstellungen des Auftraggebers zu berücksichtigen und umzusetzen, anderseits die Vorgaben der Friedhofbehörden beziehungsweise die Friedhofverordnungen einzuhalten. Das verlangt etwas Fingerspitzengefühl, ist aber auch ein spannender Prozess. Die Schwierigkeit besteht meistens eher darin, die Hinterbliebenen eines Verstorbenen von den Vorzügen eines persönlich gestalteten Grabzeichens zu überzeugen gegenüber einem importierten Massenprodukt. Leider sieht man heute auf unseren Friedhöfen zuviel Importiertes aus Billiglohnländern, das um die halbe Welt geschifft wird. Dieser ökologische Unsinn wird gar nicht beachtet. Wir haben

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THEMA

Ernesto Ghenzi: «Blüte», australischer Sandstein, 58 x 46 x 38 cm.

ja auch sehr schöne einheimische Steine. Ernst Ghenzi: Hier zeigt sich auch der gesellschaftliche Wandel. Früher ging praktisch jedermann am Sonntag zur Kirche und sehr oft nachher auch noch auf den Friedhof, der meist direkt neben der Kirche lag. Das ist heute immer weniger der Fall. Und vielfach wohnen die Hinterbliebenen auch nicht mehr am selben Ort. All dies führt dazu, dass

«Mein Ziel ist es, so viel wie möglich frei zu arbeiten.» Ernesto Ghenzi

der Friedhof heute einen viel geringeren Stellenwert hat als früher. Auch deshalb ist es immer schwieriger, Aufträge für gut gestaltete Grabmäler zu erhalten. Ernesto Ghenzi: Dazu kommt noch das wachsende Angebot an Bestattungsmöglichkeiten. Früher gab es nur das Erdbestattungsgrab, das Reihengrab, dann kam das Urnengrab und heute gibt es noch das Gemeinschaftsgrab,

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den Waldfriedhof, die Bestattung zur See oder auf dem Gletscher, oder die Urne steht zuhause auf dem Stubenbuffet... Im Gegensatz etwa zu Deutschland gibt es bei uns keine Friedhofspflicht. All dies führt beim traditionellen Grabmalbildhauer zu immer weniger Aufträgen. Sprechen wir noch etwas über die Materialien, mit denen Sie arbeiten. Sie verwenden ja nicht nur Stein. Ernst Ghenzi: Ich arbeite auch sehr gerne mit Bronze, Stahl oder Leichtmetall. Diese Materialien bieten natürlich ganz andere Möglichkeiten in der Bearbeitung und in der Konstruktion als Stein. Ernesto Ghenzi: Bei mir ist der Stein das Hauptmaterial. Früher habe ich lieber mit weichen Materialien gearbeitet – mit Sandsteinen und Kalksteinen. Heute faszinieren mich aber die harten Steine genauso. Sie sind zwar zeitaufwändiger, aber beständiger. Jeder Stein stellt den Bildhauer wieder vor neue Herausforderungen. Ich lasse aber auch Modelle in Bronze giessen, oder auch Schnee ist als Material sehr interessant. Es lassen sich damit in wenigen Tagen

Formen in riesigen Dimensionen schaffen, die in Stein niemals möglich wären. Ernst Ghenzi: Auch das hat Ernesto von mir... (lacht). Ich war wohl einer der ersten aus der Schweiz, der an internationalen SchneeskulpturenWettbewerben teilgenommen hat, mehrere Male davon in Kanada und einige Male dann auch zusammen mit meinem Sohn. Schnee hat den Vorteil, dass man auch einmal eine besonders verrückte Idee realisieren kann – dies in einer monumentalen Grösse und in kurzer Zeit. Mit Schnee kann man experimentieren – ohne Risiko und ohne grosse Materialkosten. Ist der «reine» Steinbildhauer passé? Gehört die Zukunft in der Bildhauerei der Kombination von Materialien? Ernesto Ghenzi: Passé – nein, das glaube ich nicht. Restaurierungen von kunsthistorischen Bauten und Steinwerken wird es immer geben. Es trifft aber zu, dass ständig neue Materialien und Verfahren auf den Markt kommen, die den Steinbildhauer fordern und ihm neue Möglichkeiten eröffnen. Diese gilt es zu nutzen. Zudem: Auch in der Bildhauerei gibt es gewisse Modeströmungen, was das Material betrifft. Das traditionelle Grabzeichen wird aber vermutlich in nächster Zeit kaum eine Renaissance erleben. Werben Sie für Ihre Kunst – etwa in Zeitungen? Ernst Ghenzi: Nein, heute gar nicht mehr. Ich komme zu genügend Aufträgen auch ohne Werbung. Zudem werde im Januar des nächsten Jahres 80 Jahre alt. Aber ich bin noch lange nicht arbeitsmüde. Solange mich meine Frau im Atelier anruft, und mir sagt, es sei 12 Uhr und Zeit zum Mittagessen, und ich dabei immer noch das Gefühl habe, es sei

erst 10 Uhr, solange mache ich weiter. Welche Rolle spielt bei Ihnen das Internet? Ernst Ghenzi: Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahren auch bei uns sehr viel verändert. Kürzlich hatte ich beispielsweise eine Mailanfrage aus Deutschland, von einer Frau aus der Umgebung von Hannover: Sie hatte eine meiner Skulpturen auf meiner Homepage gesehen und wollte etwas Ähnliches für Ihren Garten. Ich bin dann nach Hannover gereist, und die Frau hat gleich drei Skulpturen in Auftrag gegeben. Wie stark spüren Sie die konjunkturellen Auf- und Abwärtsbewegungen? Ernesto Ghenzi: Wenn es in der Wirtschaft abwärts geht, wird zuerst in der Kunst gespart. Besonders stark spürt und sieht man das im Verhalten der öffentlichen Hand, aber auch Private werden vorsichtiger. Auf Kunst verzichtet man eher als auf ein neues Auto oder auf die Ferien. Und wenn es wirtschaftlich wieder aufwärts

«Ich bin auch mit bald 80 Jahren noch lange nicht arbeitsmüde.» Ernst Ghenzi

geht, steht die Kunst auch wieder zuhinterst. Zum Schluss: Wie entstehen eigentlich Ihre Ideen? Sind das plötzliche Eingebungen? Sind es Zufälle? Oder setzen Sie sich hin und denken Sie sich etwas aus? Ernesto Ghenzi: Das ist unterschiedlich. Oft habe ich eine spontane Idee, die ich dann gleich umsetzen möchte, weil


sie mich «beisst» und nicht mehr loslässt. Dann gehe ich gleich an die Umsetzung und lasse alles andere stehen. Manchmal mache ich eine Skizze meiner Idee und lasse sie erst einmal ruhen. Später entwickle ich die Idee dann weiter und setzte sie um, wenn ich Zeit dazu habe. Ideen kommen einfach. Ernst Ghenzi: Die Ideen schlummern. Irgendwann erwachen sie und drängen auf Verwirklichung. So ist es bei mir. Oft habe ich auch Träume. Zum Beispiel möchte ich meine Skulptur «Unendlichkeit» irgendwann in einer Grösse von 10 x 10 Meter realisieren. Ja, diesen Traum habe ich noch. ■

Zwei Werke von Ernst Ghenzi, links: «Lebensquelle», 12 x 8 x 8 cm, Bronze, eine der zahlreichen Kugel-Skulpturen; rechts: «Durchgebogen», 34 x 34 x 30 cm, Granit Schwarz-Schwedisch.

Unsere Gesprächspartner Ernst Ghenzi-Helbling (geb. 1934), von Beruf Steinbildhauermeister, eröffnete 1966 ein eigenes Atelier in Uznach. Neben der Grabmalkunst wandte er sich mit den Jahren immer mehr dem freien Schaffen zu. 1990 übergab er das Grabmalgeschäft an Ernesto Ghenzi (geb. 1959), dem älteren seiner beiden Söhne, und wandte sich in der Folge aus-

schlieslich der freien Kunst zu. Ernesto Ghenzi, gelernter Bildhauer wie sein Vater, arbeitet heute in einem eigenen Atelier in Rapperswil SG, nachdem er ein solches während rund zwanzig Jahren in Gommiswald SG betrieben hatte. Neben Grabmalen realisiert er vor allem Gross- und Kleinskulpturen in Stein und Bronze. Seit einem Jahr ist er Präsident des Verbandes Schweizer

Bildhauer und Steinmetzmeister (VSBS). Von Mitte Oktober bis Mitte November dieses Jahres zeigten Vater und Sohn Ghenzi im Atrium des Elektrizitätswerkgebäudes der Stadt Rapperswil-Jona eine grössere gemeinsame Skulpturenausstellung (Bild rechts). Die Arbeit am Stein liegt den Ghenzis nachweislich seit mindestens fünf Generationen

im Blut. Die Tradition wird auch von Walter Ghenzi (geb.1962), dem jüngeren Sohn von Ernst Ghenzi und dessen Ehefrau Anna Ghenzi-Helbling, weitergeführt. Er ist gelernter Steinmetz und betreibt in Uznach zwei grössere Natursteinunternehmen mit Schwergewicht Restaurierungen/Renovationen beziehungsweise Innenausbau. (sta)

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PORTRÄT

Pensioniert und voller Experimentierfreude CHRISTIANE WEISHAUPT

Auch im Ruhestand schliesst Thomas Ehrler die Tür zu seinem Atelier nicht ganz. Es wird Raum für Kreativität und Gestaltung bleiben. In Zukunft wird der Bildhauer, der 40 Jahre mit Stein arbeitete, aber andere Schwerpunkte setzen.

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as ehemalige Bauernhaus liegt wie ein Fremdkörper an der Witellikerstrasse, Ecke Forchstrasse in Zürich und ist umtost vom Verkehr. Vis-à-vis liegt der moderne Gebäudekomplex der Universitätsklinik Balgrist. Steine, roh und behauen, stehen und liegen im Hof des Hauses. Eine mindestens drei Meter hohe Stele zieht die Blicke auf sich, und es kommt vor, dass Passanten sie fotografieren. «Ge-

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walt mit Gewalt zu bekämpfen ist absurd», ist auf Deutsch und Arabisch sorgfältig in den grau verwitterten Cristallina Marmor gehauen. Der Text stammt von der international bekannten Künstlerin Jenny Holzer und wurde mit ihrem Einverständnis verwendet. Das Monument trägt das Datum 20. März 2003 und den Zusatz «Völkerrecht und Menschenrecht killed by George W. Bush». Es erinnert an den Beginn des zweiten Irak-

krieges und ist das in Stein gehauene politische Statement von Thomas Ehrler und Nora Fehr. Mit der vielseitigen Künstlerin, die auch Grabmäler für Menschen und Tiere gestaltet, steht Ehrler seit vielen Jahren in Kontakt. Hinter der Stele ist die Tür zum Atelier des Bildhauers offen, darin ist ein dunkler Grabstein aufgebänkt, bereit zur Beschriftung. Eigentlich ist Thomas Ehrler im Ruhestand. Die erste


Auch im Ruhestand hat Thomas Ehrler sein Atelier offen, sein Pensum aber deutlich reduziert.

Ein in Stein gehauenes politisches Statement vor dem Atelier von Thomas Ehrler.

Rentenzahlung Anfang Oktober registrierte er «mit einem guten Gefühl». Nicht nur des Geldes wegen. Der 65-Jährige hat frühzeitig vorgesorgt und ist finanziell abgesichert. Aber Druck und Leistungszwang gehören nun auch offiziell der Vergangenheit an. «Früher hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich fünf Minuten später als üblich ins Atelier kam», erzählt Ehrler. Erst eine Hüftoperation vor sechs Jahren, die ihn zweieinhalb Monate ausser Gefecht setzte, liess ihn gelassener werden. Bis zur Genesung war sein Atelier geschlossen. Nach der Wiedereröffnung befürchtete Ehrler einen Einbruch an Aufträgen. Doch der blieb aus. Die Kunden kamen unvermindert, und einige werden auch jetzt, da Ehrler im Ruhestand ist, nicht vor verschlossenen Tü-

ren stehen. Aber er wird sein Pensum massiv reduzieren und vermehrt Anfragen ablehnen oder an Kollegen verweisen. Mehr als die Arbeit am Stein, bei der er inzwischen die Gelenke in den Armen spürt, vermisst er seine rote Ducati. Als Töff-Fahrer genoss er den Geschwindigkeitsrausch bei Rennen und Trainingsfahrten. Doch nach zwei Stürzen schien es ihm vor drei Jahren vernünftiger, mit den Rennen aufzuhören. Er wird also weniger am Stein arbeiten und mehr am Computer. Denn er hat früh begonnen, digital zu zeichnen und zu entwerfen. Diese Fertigkeit will er jetzt verstärkt für seine freien Arbeiten nutzen, die Ausführung aber anderen überlassen, in verschiedenen Techniken, mit unterschiedlichen Materialien.

Lust auf Neues Dass Ehrler offen ist für Neues, war zuletzt von September 2012 bis April 2013 im Friedhof Forum Zürich bei der Ausstellung «verschieden bis zuletzt» zu sehen. Kuratorin der Ausstellung über Grabzeichen war Nora Fehr. Für die Ausstellung fertigten sie gemeinsam ein Grabmal aus Kautschuk mit dem Titel «Responsum Citum». Den technischen Support übernahm Ehrler.

«Das war gar nicht so einfach.» Denn der Kautschuk musste schräg geschnitten werden. Ehrler fand eine Firma, die den Kautschuk mit einer Fünf-AchsWasserstrahlschneidemaschine exakt nach seinen digitalen Zeichnungen schneiden konnte. Schliesslich musste noch sichergestellt werden, dass der Kautschuk die Würfelform behält und sich nicht wölbt. «Das war ein Experiment von A bis Z»,

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PORTRÄT

Eine Windharfe für die ganz Kleinen

Seit Sommer 2003 hat die Stadt Zürich ein «Gemeinschaftsgrab für die ganz Kleinen». Die erste Ruhestätte für fehl- und totgeborene Kinder in der Limmatstadt befindet sich auf dem Friedhof Nordheim in der Nähe bestehender Kindergräber. Auftraggeberin war die Stadt

Zürich, die einen Gestaltungswettbewerb auslobte. Projektiert und ausgeführt wurde die Grabgestaltung von Thomas Ehrler. Das Gemeinschaftsgrab besteht aus einer 450 x 114 x 18 Zentimeter grossen Windharfe in Regenbogenfarben und einem 320 x 80 x 24 Zentimeter grossen Schriftstein aus

sagt Ehrler und freut sich über das Ergebnis. Veränderungen begreift er als Herausforderung. Deshalb sieht er auch im Wandel der Bestattungs- und Friedhofskultur nichts Bedrohliches. «Grabmale sind Zeitdokumente und

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weissem Carrara-Marmor für die Namen der verstorbenen Kinder in bunten Lettern. An einem rostenden Stahlprofil hängen 53 Pendel aus gefärbtem Lerchenholz, die im Wind aneinanderstossen und sanfte Töne erzeugen. Auch die Treppen zum Schriftstein und die ihn umfassende Pflästerung sind aus Carrara-Marmor. Mit Weiss als Farbe der Reinheit und dem Regenbogen als Verbindung zwischen Himmel und Erde ist das Grabmal sowohl für Menschen verschiedener Religionen und Ethnien als auch für Kinder und Geschwister der verstorbenen Kinder verständlich. Zehn Jahre nach der Errichtung der Grabanlage ist sie übersät mit bunten Windspielen, Laternen und Spielzeug. Der Schriftstein ist voller Namen.

tragen den Geist der Generationen», findet er. So sind Symbole für Berufe und Religion bei Grabzeichen so gut wie verschwunden. Während Ehrlers Ausbildung waren sie noch allgegenwärtig. Gemeinschaftsgräber – für viele früher

undenkbar – sind heute genauso normal wie Feuerbestattungen. Angst um sein Handwerk hat Ehrler deshalb nicht. Lieber setzt er sich für liberalere Grabmalrichtlinien ein, in denen auch polierte oder sandgestrahlte Flächen ihren Platz haben, damit sich das Spektrum gestalterischer Elemente und damit auch die Möglichkeiten für den Grabmalschaffenden erweitern. Seine liberale Auffassung vertrat Thomas Ehrler auch als Kursinstruktor an der Schule für Gestaltung in St. Gallen und als langjähriger Präsident beim Bildhauer- und Steinmetzmeisterverband Zürich sowie als Präsident des VSBS von 1989 bis 1991. «Ich dachte, ich könnte die Welt verändern», lacht Thomas Ehrler über seine – letztlich vergeblichen – Versuche, seine Vorstellungen in den Verbänden durchzusetzen. Gerne hätte er das traditionelle Berufsbild des Bildhauers der Realität angepasst. Besser findet er die Berufsbezeichnungen Steinmetz, Steinhauer und Steinwerker, weil sie den heutigen Anforderungen an die Steinberufe eher entsprechen. Eine Zusatzausbildung «Gestalter», die sich nicht nur auf Stein konzentriert, befürwortet er ebenso wie eine stärkere Einbindung der technischen Entwicklungen in die Ausbildung. Er selbst hat sich nie als Künstler gefühlt. «Ich bin Handwerker und Dienstleister.» Solange kein Kitsch von ihm verlangt wird, ist der Kunde König.

Leben und arbeiten im Generationenhaus Ausgebildet wurde Thomas Ehrler im Wesentlichen von seinem Vater. Hans Ehrler hatte als junger Mann das Haus mit dem Bildhaueratelier an der Witellikerstrasse, mit den Friedhöfen Rehalp und Enzenbühl in der Nähe, von dessen Vorgänger, Paul Bacher, gekauft. Thomas wuchs in dem Haus auf und


Thomas Ehrler, Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Hittnau ZH, Stahlstele, 350 x 40 x 4 cm, 2013.

war an die Künstler gewöhnt, die dort ein- und ausgingen. Trotzdem zog es ihn nicht gleich zum Stein, sondern in eine Ausbildung zum Maschinenmechaniker, vielleicht weil er schon damals passionierter Töff-Fahrer war und Spass an Technik und Geschwindigkeit hatte. Doch im vierten Lehrjahr merkte Thomas, dass er doch lieber beim Vater in die Lehre gehen wollte. Nach zwei Jahren absolvierte er die Prüfung, übernahm mit 30 Jahren das Atelier des Vaters und pflegte den Kontakt zu Künstlern weiter, die nun bei ihm die Ausführung ihrer Entwürfe in Auftrag gaben. So führte er Arbeiten für Arnold D’Altri, August Bläsi, Franz Fischer, Charlotte Germann-Jahn, Walter Hürlimann, Peter Meister und Kathrin Sallenbach aus, bis Stein in der Kunstszene immer weniger Verwendung fand. In der Denkmalpflege und Restaurierung war Thomas Ehrler vor allem in den siebziger und achtziger Jahren tätig. Damals gründete er zusammen mit fünf Kollegen die «ARGE Stein», um grosse Aufträge wie am FraumünsterKreuzgang, an der Kirche Küsnacht oder am Landesmuseum zu bewältigen. An der Villa Liebegg in Zürich-Männedorf rekonstruierte und kopierte er drei Figuren von Johann Baptist Babel, am Neumarktbrunnen

in Zürich setzte er die zerstörte Jupiterfigur zusammen und am Hauptportal des Zürcher Fraumünsters fertigte er eine Kopie einer Apostelfigur. Als sich die Doktrin in der Denkmalpflege vom Kopieren zum Erhalten wandelte, zog er sich aus diesem Bereich zurück und konzentrierte sich aufs Grabmal. Ausser Stein verwendet er für Grabzeichen immer wieder Eisen, Glas oder Kunststoff. «Die Wahl ergibt sich aus den Gesprächen mit den Angehörigen», sagt Ehrler. Er verzichtet darauf, ihnen Fotos seiner Arbeiten zu zeigen und hört lieber zu. Im Gespräch spürt er, ob jemand auf der Suche nach einem Grabmal bereit ist, neue Wege zu gehen. An einen Verkauf des Ateliers dachte Thomas Ehrler nie. Das Haus hat er schon vor einiger Zeit seiner Tochter überschrieben und ihr auch die von ihm gezeichneten Pläne für Umbau und Instandhaltung übergeben. «Was sie damit macht, liegt nicht mehr in meiner Entscheidung», sagt Ehrler. Seine Tochter war nach einer ersten Ausbildung als Bildhau-

erin nur kurze Zeit in seine Fussstapfen getreten. Sie bildete sich an der Fachhochschule noch zur Industriedesignerin aus. Nun ist sie Mutter zweier Kleinkinder. Die Enkelkinder werden auch den Grossvater nicht in den Ruhestand entlassen, sondern auf Trab halten. Ausserdem kümmert sich Thomas Ehrler um das Hinterhaus an der Forchstrasse, das er vor einiger Zeit erwerben konnte und in dem er Wohnungen vermietet hat. Es steht seit 1999 unter Denkmalschutz. Unter dem Dachstuhl, dessen Gebälk noch aus der Zeit der Errich-

tung des Hauses stammt, hat er sich ein Refugium ausbauen lassen. Ein dabei entdeckter Ziegel lässt auf das Baujahr 1541 schliessen. «Ich fühle mich als temporärer Verwalter des Hauses», sagt Thomas Ehrler mit Blick auf die Generationen, die es vor ihm bewohnt haben und nach ihm nutzen werden. ■

Die Autorin arbeitet als freie Journalistin. Sie wohnt in Bad Säckingen, Deutschland. c.weishaupt@t-online.de

Zukünftig arbeitet Thomas Ehrler weniger am Stein und mehr am Computer. Er entwirft seine freien Arbeiten digital und lässt sie von anderen ausführen.

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OBJEKTE UND PROJEKTE

Erinnerungsstätte für im Dienst verstorbene Polizisten SABINE BURLA

Auf dem Areal der Kantonspolizei in Bern ist eine Erinnerungsstätte für im Dienst verstorbenen Polizisten eingeweiht worden. Das aus einem Projektwettbewerb hervorgegangene Werk aus übereinander geschichteten Betonelementen stammt vom Bildhauer und Konzeptkünstler Patrick Harter aus Nidau.

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atrick Harter hat für die 1,4 Meter hohe Erinnerungsstätte ein unregelmässiges Fünfeck als Grundriss gewählt. Sein Werk beschreibt er so: «Ein erstes Stelenelement steht auf dem Grund, stellvertretend für die früher (vor der Erstellung einer entsprechenden Liste im Jahr 1971) verstorbenen Polizisten und Polizistinnen. Darauf folgt je verstorbene Polizeiperson eine Platte. Die Auflager der einzelnen Plattenelemente sind – sinnbildlich für das Individuum – von Hand bearbeitete, uneben geformte Oberflächen. Die jeweils obere Platte wird in die darunterliegende Platte aufgegossen. Somit sind die Platten passgenau und führen die Stele weiter. Die unebenen Ober- und Unterflächen zeichnen eine feine Linie zwischen den Platten und assoziieren eine sedimentartige Schichtung der Stele. Die Aussenflächen sind glatt. Die Inschrift, eine Wasserstrahlgravur im Schrifttyp der Kantonspolizei, zieht sich wie ein Band um die fünf Seiten der Platte.» Für jede der verstorbenen Polizeipersonen wurden zwei identische Platten hergestellt:

Ansicht vor Ort, im hinteren Garten des Waisenhauses in Bern. (Fotos: Claudio Protopapa)

die eine als Element in der Stele, die andere als stehendes Objekt am jeweiligen Stationierungsort des oder der Verstor-

benen. Die Platten tragen den Namen, das Geburts- und Todesjahr sowie den Wirkungsort. «Das Individuum, der ganz per-

sönliche Charakter, die Schwächen oder die besonderen Stärken der Verstorbenen scheinen alle hinter der Uniform – Symbol des grossen Körpers (Korps) – verborgen zu bleiben. Es ist mir ein Anliegen, diese zwei Seiten – die Uniform und das Individuum – in einem schlüssigen Vorschlag zu vereinen.» Patrick Harter gelang dies durch ein äusserst komplexes Vorgehen bei der Herstellung, die in Zusammenarbeit mit der Betonmanufaktur der Firma Creabeton in Einigen bei Thun erfolgte. Der einheitliche Aspekt des Werks, durchzogen mit den jeweils verschiedenen Schichtlinien, kann als Abbild des Polizeikorps und der Individuen in diesem «Körper» verstanden werden. «Die angefangene Liste der verstorbenen Polizisten ist eine offene, unfertige», erklärt Patrick Harter abschliessend das von ihm geschaffene, würdige und doch zurückhaltende Denkmal: «Ich versuchte, das ewig unfertige Objekt möglichst selbstverständlich zu gestalten, damit die des Werks inhärente Unfertigkeit nicht störend wirkt.» ■

Drei Schritte im Herstellungsprozess (v.l.n.r.): Betonguss in der Betonmanufaktur in Einigen; Ablösen der Negativform; Aufschichten der Platten.

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VSBS-QUALITÄTSZEICHENWETTBEWERB 2013

Der künstlerische Anspruch RUTH HANNA STAHEL

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ch meine, Grabsteine dürfen einen künstlerischen Anspruch haben», sagt der Zürcher Bildhauer Gabor Hrusovszky. «So wie die Häuser in den Städten der Lebenden, stehen Grabsteine in den Friedhöfen für die Verstorbenen: Monströses neben Lieblichem, Ländliches neben Gestyltem, Beliebigkeit ist in allen Lebensbereichen spürbar, everything goes. Ich versuche, meine Ar-

beit in Form der allgemein gültigen Sprache von Gestaltungsprinzipien zu halten.» Der Qualitätszeichenwettbewerb (QZ-Wettbewerb) des Verbandes Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister VSBS stützt wohl dieses Bewusstsein für neue und eigene Schöpfungen, die zu überraschen und zu überzeugen vermögen. Während der Juryarbeit für den QZWettbewerb 2013 fiel auf, wie

gross die Übereinstimmung in der Beurteilung der Arbeiten war. Es scheint einen Konsens zu Ansprüchen zu geben. Das Zitat aus einem Text von Felix Philipp Ingold zu Sprachkunst macht möglicherweise auch Sinn in Bezug auf bildende Kunst: «Je mehr sich etwas den gängigen Erwartungen entzieht, je mehr es zu überraschen, zu befremden vermag, je grösser seine semantische Dichte ist, umso

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grösser ist auch seine ‹explosive›, normbrechende, normbegründende Potenz.» ■

Die Autorin ist Landschaftsarchitektin BSLA. Sie führt in Uster ein Büro für Aussenraum- und Grünplanung. Von 2007 bis 2013 war sie Mitglied der QZ-Jury des VSBS.

in Kreuzmotiv als religiöses Bekenntnis zeigt sich in der Gesamtgestaltung als Schriftfläche, in den sich wiederholenden Ornamenten und darin noch einmal in der Kreuzstichstruktur. Diese «Chrützlistich-Stickereien», die in der Heimat der Verstorbenen weit verbreitet sind, umgaben diese auch in ihrem Wohnhaus. Gabor Hrusovszky hat ein sicheres Gespür für feine, spannende, unverbrauchte und komplexe Gestaltungen. Überdies überzeugte er die Jury dieses Jahr gleich mit fünf Arbeiten, drei davon mit besonderer Auszeichnung. Besonders positiv wurde an dieser Arbeit die Schriftgestaltung bewertet und wie sie plastisch aus der Fläche herausgearbeitet wurde. Schön ist auch, wie er die streng geometrische Gestaltung in Kontrast setzt zur gebrochenen Struktur der Steinoberfläche.

Qualitätszeichen mit besonderer Auszeichnung Gabor Hrusovszky, Zürich Rorschacher Sandstein 120 x 30 x 14 cm Friedhof Schwamendingen, Zürich

Detail der Struktur, inspiriert von den «Chrützlistich-Stickereien»

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arl Imfeld, Schöpfer von vielen eindrücklichen Skulpturen in Holz und Stein, hat nun auch für dieses Grabmal das Material Holz gewählt und bezieht sich damit auf den Beruf des Küfers, in dem der Verstorbene viele Gefässe aus Holz herstellte. Er soll auch vorbildlich für seine Frau und die sechs Kinder gesorgt und ihnen ein Gefühl von Beschütztsein gegeben haben. Die «umfassende» Form des Grabmals symbolisiert dieses Geborgenheitsgefühl. Der schmale Zwischenraum kann zusammen mit der Schrift als Kreuz und Hinweis auf die Bedeutung seines Glaubens gelesen werden. Dannzumal wird da auch einmal noch der Name seiner Frau eingraviert werden. Karl Imfeld, Lungern Eichenholz, imprägniert 115 x 40 x 15 cm Friedhof Lungern OW

Doris Solenthaler, Gebensdorf Bronze patiniert/poliert 20 x 20 x 20 cm Friedhof Brugg AG

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aul Coray war eine klar strukturierte Persönlichkeit mit eigener Werbeagentur. Er liebte ausgefallene Objekte und hatte einen Hang zum Verspielten. Berühmt war er für seine selten üppig gestalteten Weihnachtsdekorationen. Etwas von diesem Glanz nimmt der Bronzewürfel auf. Die klare Form des Grabmals symbolisiert die Persönlichkeit des Verstorbenen. Die Spiegelungen der Vegetation in der polierten Fläche tragen der verspielten, dekorativen Seite Rechnung. Auch an diesem Grabmal überzeugt die schöne Schrift und deren spannende Platzierung auf dem Würfel. Reizvoll ist auch die schillernde Türkis- und Goldfarbe der patinierten und polierten Bronze. Die Sicht von oben zeigt die «umfassende» Bewegung der Holzgestaltung.

Die präzise Setzung der schön gewählten Schrift

Übersicht zum Qualitätszeichewettbewerb 2013 Von den 49 eingereichten Arbeiten wurden 13 Grabmale mit einem QZ geehrt, davon drei mit besonderer Auszeichnung. Preisträger: Roman Brunschwiler, Gossau SG, 4 QZ • Sabine und Daniel Burla, Murten FR, 1 QZ • Gabor Hrusovszky, Zürich, 5 QZ, davon 3 mit besonderer Auszeichnung • Karl Imfeld, Lungern OW, 1 QZ • ledergerber+siegrist ag, Glarus, 1 QZ • Doris Solenthaler, Gebenstorf AG, 1 QZ

Das Gipsmodell für den Bronzeabguss

Jurymitglieder: Ueli Gantner, Bülach ZH (Präsident) • Urs Fritz, Wittenbach SG • Daniel Isler, St. Margarethen TG • Eva Oertli, Ennenda GL • Ruth Hanna Stahel, Uster ZH

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FRIEDHOF

Trauer 2.0 VERENA GROSS

Memorialseiten im Internet schaffen virtuelle Andenken. Den nächsten Schritt gehen Gestalter, die Grabsteine mit grafischen Codes versehen, die über eine Smartphone-Kamera direkt ins Netz weiterleiten. Schweizer Steinmetze reagieren jedoch verhalten auf die Idee.

Der deutsche Steinbildhauer Andreas Rosenkranz hat die QR-Matrix in ein Kreuz eingearbeitet. (Fotos: zvg)

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orreiter waren zwei Steinbildhauer aus Nordrhein-Westfalen. Andreas Rosenkranz und Timothy C. Vincent brachten vergangenes Jahr unabhängig voneinander QR-Codes auf Grabsteinen auf und lösten reges Interesse der Medien und Diskussionen aus. Die Reaktionen reichten von «cool» bis «geschmacklos». Denn durch die Codes bekommt die virtuelle Trauer einen permanenten Platz auf dem Friedhof. Zwar wurde 1999 in Schweden bereits der erste Grabstein mit eingravierter Web-Adresse aufgestellt, doch

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dass Besucher auf dem Friedhof das Handy zücken, ist wohl noch die Ausnahme. Die Idee stammt aus Japan: Dort zierte 2008 erstmals ein Quick-Response-Code (englisch für «schnelle Antwort», kurz QR) ein Grab. Ein YouTube-Video sorgte dafür, dass die Welt davon erfuhr. Entwickelt wurde das computergenerierte Quadrat 1994 für die japanische Autoindustrie. Die quadratische Matrix mit schwarzen und weissen Punkten und Markierungen in drei Ecken zur Orientierung darf kostenlos verwendet werden. Wer den Code über ein

Erkennungsprogramm abfotografiert, beispielweise eine kostenlose App für Smartphone oder den Tablet-PC, bekommt automatisch die hinterlegten Informationen angezeigt. Das kann eine Seite im Internet sein oder ein einfacher Text. Für zwei Auftraggeber hat der Steinbildhauer Timothy C. Vincent bereits Grabsteine mit QR-Codes gefertigt. Einer steht auf einem Kindergrab in Westfalen, der andere zieht demnächst von der Internationalen Gartenschau in Hamburg auf das Grab eines Schlossers in die Nähe von Nürnberg um. «Nicht

jede Friedhofverwaltung erlaubt jedoch Codes auf Grabsteinen, in Köln beispielsweise hat die Stadt sie verboten», berichtet Vincent. Denn es sei schwer zu kontrollieren, wohin der Code verlinke. Deshalb arbeitet der Steinbildhauer ausschliesslich mit dem Trauerportal Aspetos.de zusammen, das 99 Jahre Datensicherheit verspricht. Er hätte ein ungutes Gefühl, wenn ein Auftraggeber auf eine eigene Internetseite verlinken würde, die vielleicht gehackt oder gelöscht werden könnte. «Wenn ich einen QRCode anbiete, trage ich auch Verantwortung dafür, wohin er weiterleitet, und kann den Kunden nicht damit allein lassen», sagt Vincent. Andreas Rosenkranz setzt deshalb auf flexible QR-Codes, deren Zieladressen sich beliebig verändern lassen. «Was ist, wenn mal wieder ein Trauerportal schliesst und der Code nirgendwo mehr hinleitet?», gibt er zu bedenken. Ein Grabmal stehe mindestens 20 Jahre, da müsse gewährleistet sein, dass die Zielseite auch nach Jahren noch Bestand habe. Für den Inhalt sehe er jedoch die Hinterbliebenen in der Verantwortung, stellt Rosenkranz klar. Er habe zur Zeit vermehrt Aufträge, bestehende Grabstätten mit einem QR-Code zu versehen. Plaketten anzukleben kommt für den Steinmetz nicht in Frage. «Sie wirken wie Klingelschilder und lassen sich leicht mit einem scharfen Messer entfernen», sagt Rosenkranz. Stattdessen gestalte er Sockelsteine, die neben einem eingearbeiteten Code auch mit dem Namen oder der Unterschrift des Verstorbenen personalisiert sind. Für ihn sei ein Code auch ein Relief, dass eine ästhetische Eigenständigkeit habe und sich beispielsweise in ein Kreuz einarbeiten lasse. In der Schweiz sei ihm kein Grabstein mit QR-Code bekannt, berichtet Ernesto Ghenzi,


Der QR-Code kann mit der Smartphone-Kamera eingescannt werden. Die App leitet dann automatisch auf die hinterlegten Informationen weiter.

Präsident des Verbands Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister VSBS. «Dass es vereinzelt solche Steine geben wird, ist wohl möglich, aber sie sind in meinen Augen nicht sehr persönlich – das passt vielleicht für einen Computer-Spezialisten.» Bereits zu sehen gab es in diesem Jahr ein Grabmal bei einer Ausstellung des Friedhofsforums der Stadt Zürich. Responsum citum (Latein für quick response) heisst der KautschukKubus der Künstlerin Nora Fehr und des Bildhauers Thomas Ehrler. Derzeit arbeitet die Züricher Künstlerin und Dozentin an zwei weiteren Entwürfen. Eine Arbeit ist für ein Zürcher Grabmal gedacht, die andere wird in New York für einen verstorbenen Designer aufgestellt. Der Code soll zu einer Internetseite über das Leben des Mannes weiterleiten, welche die Eltern gestalten. QR-Codes eröffnen die Möglichkeit, auf ein Grabmal Informationen, Geschichten und Bilder zu bringen, indem sie als Verzierung oder Ornament mit dem Smartphone lesbar werden, betont

Fehr. Zudem erinnern sie an byzantinische Ornamente, Mosaikböden in Pompeji oder in einem gotischen Dom. «Diese Codes sind auch mystische Geheimzeichen, losgelöst vom Zweck sind sie einfach schön und wecken Neugier und Gefühle – sie sprechen uns an.» Für ihn seien QR-Codes ein Marketingtrick für ideenlose Grabsteinproduzenten, erklärt Ueli Gantner, QualitätszeichenObmann des VSBS. «Wird das eine neue Eventkultur auf Friedhöfen, um per Smartphone seine Informationssucht zu befriedigen?», fragt der Bildhauer aus Bülach provokativ. «Da könnten Hinterbliebene ja gleich anstelle eines Grabsteines ein iPad mit Solarzelle aufstellen.» Keine so abwegige Idee, wie ein Artikel aus der britischen Zeitung «The Sun» zeigt, die im vergangenen Herbst über ein Grabmal namens «iTomb» des Steinmetzes Ken Howe berichtete, in das ein Tablet-CP eingebaut war. ■

Die Autorin ist freischaffende Journalistin. Sie wohnt in Koblenz am Rhein. mail@verenagross.info

»Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung. So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden. Aus dem Leben ist er zwar geschieden, aber nicht aus unserem Leben; denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen, der so lebendig unserem Herzen innewohnt!« Augustinus

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In diesem Jahr zeigten Nora Fehr und Thomas Ehrler bei einer Ausstellung in Zürich das Grabmal «Responsum citum» mit drei QR-Codes.

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Steinmetz-Feiertag in Freiburg «Die Steinmetze haben die Steine zugehauen und die Räume gebaut. Wir füllen den Raum mit Leben, wir leben darin in gutem Geist, so sind die Steine lebendig, und so wie die Steine in einem Gebäude, in einem Bogen, zu einer Mauer aufgebaut werden und zusammenhalten, so halten die Menschen in einer Gemeinschaft zusammen». Diese zum Anlass und Ort passenden Worte der Ordensschwester Anne-Stefanie, zitiert von Sabine Burla vom organisierenden VSBS-Regionalverband Aare, standen am Beginn einer besinnlichen Feier zum diesjährigen Gedenktag der Steinmetze am 8. November im Zisterzienser-Frauenkloster Magerau in Freiburg. Nach Begrüssungsworten von Äbtissin Marianne Zürcher und VSBS-Präsident Ernesto Ghenzi gestaltete Pastoralassistent Mario Parpan, unterstützt von Sabine Burla und Urs Lauber vom VSBS, einen eindrücklichen Gottesdienst. Im Anschluss an eine Klosterbesichtigung und das gemeinsame Mittagessen standen drei Führungen auf dem Programm. Mit François Guex vom Kantonalen Amt für Kulturgüter ging es durch die an Sandsteinbauten reiche Altstadt, mit Stanislav Rück, Kantonaler Denkmalpfleger, in und auf die Kathedrale St. Nicolas, mit Museumskonservator Stefan Gasser und der Archäologin Lambrini Koutoussaki zu Altstadtbrunnen und ins Museum für Kunst und Geschichte. Der diesjährige «Tag der Vier Gekrönten», der bei den über 60 Teilnehmenden wiederum auf einhellige Begeisterung stiess, endete mit einem Schlusstrunk auf der Terrasse eines Altstadthotels. Nicht zu vergessen sind die drei Sponsoren-Firmen Ferronato AG, Ehrendingen, E. Salvisberg AG, Natursteinwerk, Rüegsau, und die Kunstgiesserei Ernst Strassacker GmbH & Co. KG, Süssen, Deutschland. (sta)

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1 Andacht im Frauenkloster, 2 Die emeritierte Äbtissin Getrud Schaller mit VSBS-Präsident Ernesto Ghenzi, 3 Sabine Burla und Gabor Hrusovszky auf der Plattform des 76 Meter hohen Münsterturms, 4 Führung im Kapitelsaal des Klosters Magerau; im Vordergrund Grabplatten verstorbener Äbtissinnen, 5 Auf der Walz: Lea Radau und Andreas Baum aus Deutschland, 6 Pastoralassistent Mario Parpan erhält als Dank einen Spezialitätenkorb. (Fotos: Robert Heidelberger und Robert Stadler)

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Steinabbau im Bruch von Flavio Giannini, Lodrino • Aufmerksam lauscht die Gruppe den Ausführungen von Giovanni Polti, Arvigo • Kurzes Innehalten in der Kirche von Mario Botta, Mogno. (Fotos: Robert Heidelberger)

Auf Steinkulturreise in der Südschweiz DORIS SOLENTALER

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ie diesjährige Verbandsreise des VSBS-Regionalverbandes Mitte vom 3. bis 5. Oktober 2013 vermittelte spannende und abwechslungsreiche Einblicke in die «Stein-Kultur» ennet dem Gotthard. Die Besuche in den Steinbrüchen von Giannini Graniti SA, Lodrino, Alfredo Polti SA, Arvigo und Cristallina SA, Peccia, hinterliessen bei den fünfzehn Teilnehmenden bleibende Eindrücke, sowohl was die ganz unterschiedlichen Abbaumethoden als auch was die Schwerpunkte in Produktion und Verarbeitung betreffen. Die Inhaber beziehungsweise Geschäftsführer der genannten Betriebe – Flavio Giannini, Giovanni Polti und Marzio Maurino – nahmen sich viel Zeit

für Erklärungen. Mit oft sehr pointierten Aussagen berichteten sie über ihre Sorgen und Nöte mit Behörden, Natur und Geschäft. Ihre herzliche Gastfreundschaft, ganz besonders auch auf kulinarischer Ebene, bleibt den Teilnehmenden in bester Erinnerung. Der Ort Peccia im oberen Maggiatal ist nicht nur in Bildhauerkreisen ein Begriff. Auch hier standen die Türen, wo es denn welche hatte, weit offen. Alex Näf und seine Frau Almute stellten ihre 1984 gegründete Scuola di Scultura vor und erläuterten das ambitionierte Projekt des «Centro Internazionale di Scultura» im Valle Lavizzara («Kunst+Stein» 2/2012). Von Peccia aus ist es nicht weit zur berühmten Kirche von Ma-

rio Botta in Mogno, wo eine kurze Führung auf dem Programm stand. Am Abend übernachtete die von Georg Schlag (Ferrnonato AG, Ehrendingen) professionell geführte Reisegruppe in einem Hotel auf dem geschichtsträchtigen Monte Verità oberhalb Ascona.

Eine Skulptur von VSBS-Mitglied Ueli Gantner, Bülach, an der «openArt 2013» in Roveredo.

Wenn Bildhauer und Bildhauerinnen reisen, darf die bildende Kunst nicht leer ausgehen. Am ersten Reisetag besuchte die Gruppe die «openArt 2013» in Roveredo und auf der Heimfahrt das Museum la Congiunta in Giornico. Der Gegensatz dieser beiden Ausstellungen könnte grösser nicht sein. In Roveredo, auf freiem Feld, die temporäre Präsentation der Werke von 65 Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland, in Giornico dann die Dauerausstellung eines einzigen Künstlers – Hans Josephson – in einem eigens für ihn gebauten Haus, bei dem man sich mittels Schlüssel Zugang verschaffen muss. Es war eine rundum gelungene Reise. Alla prossima volta!

Die Autorin ist Präsidentin des VSBS Regionalverbandes Mitte. madoso@bluewin.ch

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STEINBRUCH Ein Kunsthandy zum Herunterfahren

Stein und Design in Verona

Ein garantiert abhörsicheres Handy? Und eines, das gleichzeitig nie stört, nie stresst? Doch, das gibt es! Der Bildhauer und Gestalter Horst Bohnet aus Buchs ZH hat es kreiert. Aus Stein natürlich.

56 000 Fachleute, davon 55 Prozent von ausserhalb Italiens, besuchten vom 25. bis 28. September die 48. Marmomacc in Verona. Die Zahl der Aussteller lag mit 1400 knapp unter Vorjahresniveau (1450). Die Messe behauptet sich jedoch weiterhin als wichtigster internationaler Branchentreff in Europa. Zudem zeigt keine andere Natursteinmesse so vielfältige Steinanwendungen wie die Marmomacc. Mit Preisen fördert die Messe gute Steinarchitektur und aussergewöhnliches Steindesign. So wurden im Rahmen der Marmomacc zum 13. Mal die «International Stone Architecture Awards» verliehen. Unter den Preisträgern war diesmal auch der Schweizer Architekt Max Dudler. Unter dem Titel «Fluid Stone» interpretierten junge Designer Stein unter Nutzung der neuen Medien. «Bathing in Light» hiess eine Ausstellung mit Steinexponaten aus der Türkei. Unter dem Motto «Marmomacc & The City» waren zudem bis Ende Oktober im historischen Zentrum von Verona Steinskulpturen und Installationen zu bewundern. Einmal mehr hatte die Messeleitung Architekten und Architekturstudenten aus aller Welt nach Verona eingeladen. Die Resonanz auf die vielfältigen Angebote hätte allerdings noch viel grösser sein können. Fest steht aber, dass die Messe in vorbildlicher Weise Werbung für den Werkstoff Naturstein macht. Die nächste Marmomacc findet vom 24. bis 27. September 2014 statt. Bärbel Holländer

I

n der Schweiz – und wohl bald auch weltweit – gibt es inzwischen mehr Handys als Menschen. Die kleinen Wunderdinger sind allgegenwärtig: auf der Strasse, im Zug, im Restaurant und oft genug auch am häuslichen Familientisch. «Die digitalen Kommunikationsmittel sind zwar eine geniale technische Errungenschaft», anerkennt auch Horst Bohnet. «Dank ihnen sind wir permanent erreichbar und können uns mit der ganzen Welt unterhalten. Gleichzeitig entfernen wird uns aber immer mehr voneinander und gönnen uns nur noch kurze Momente für echte Kontakte mit unseren Mitmenschen. Wir sind rund um die Uhr auf virtuellem Empfang und haben keine Zeit mehr herunterzufahren, um die Stille zu geniessen.»

Dauerhaft stumm Gegen diese Entwicklung, die immer mehr Menschen auch als störend zu empfinden beginnen, hat Bohnet ein greifbares Zeichen geschaffen: den «iStone». Das smARTphone, wie er seine Kreation auch nennt, ermöglicht dank permanenter Stummschaltung störungsfreie reale mitmenschliche Kontakte. «Mit diesem AntiburnoutGadget bist du voll dabei und unerreichbar», preist Bohnet

Im Zeitalter der virtuellen Kommunikation sind Ruhe und Zeit der neue Luxus. «iStone» ist eine künstlerische Antwort auf diese Entwicklung.

sein neuestes Werk an. Das «Gerät» sei ideal beim Date, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Kino und im Theater: «Es versteht sich rund um die Uhr als ein stilles, trendiges Statement für eine bewusste Gesprächskultur, für echte Verbindungen und für Entschleunigung.» Die Hardware des iStone besteht aus massivem, feinpoliertem Granit. Die darin seit Jahrmillionen gespeicherte Energie stammt aus der Tiefe unserer Erde. Das Kunsthandy ist nicht nur absolut abhörsicher und strahlungsfrei, sondern auch

Horst Bohnet am iStone.

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wasserfest und staubresistent. Selbstverständlich gibt es dazu eine passende edle schallschluckende Software-Hülle aus 100 Prozent Wollfilz. Der Gesamtpreis beträgt 88 Franken. Ein ideales Geschenk für Menschen, die alles haben – ausser Ruhe und Zeit.

Dreidimensionale Mitteilungen Horst Bohnet, der zusammen mit seiner Familie auf einem Bauernhof in Buchs im Zürcher Unterland lebt und dort auch sein Atelier betreibt, versteht seine Skulpturen als «dreidimensionale Mitteilungen». «Für das Erarbeiten eines einzigen Werkes brauche ich manchmal Wochen oder Monate», sagt er. Dafür könnten solche Kunst-Botschaften wie der iStone – anders als flüchtige SMS-Mitteilungen – aber auch in tausend Jahren noch gelesen werden, ist er überzeugt. Mehr Infos und Bestellmöglichkeit unter www.i-stone.ch (sta)

www.veronafiere.ch


STEINBRUCH Mit diesem Ausstellungsstand wirbt ProNaturstein an der Swissbau 2014. (Foto: zvg)

Naturstein entdecken an der Swissbau Unter dem Motto «Natursteine entdecken» beteiligt sich ProNaturstein, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für den Naturstein, an der kommenden Swissbau 2014 (21. bis 25. Januar) mit einem rund 100 Quadratmeter grossen Informationstand. Das von einer Projektgruppe unter Beizug zweier Architektinnen und ei-

ner Szenografin ausgearbeitete Konzept sieht vor, in drei Räumen Natursteinobjekte zu den drei Elementen «Wasser», «Feuer» und «Luft» gezielt ins Szene zu setzen beziehungsweise ins rechte Licht zu rücken. Das vierte Element «Erde» wird in einer Art Gartenanlage in der zweiten Standhälfte thematisiert, wo Sitzgelegenheiten zum

Diskutieren und Verweilen einladen und dazu Erfrischungen und Kleinigkeiten zum Essen serviert werden. Auf den Auftritt der ProNaturstein (Halle 1.0, Stand D50) darf man gespannt sein. Die Konzeption wurde mit dem Kreativ-Team um die Architektin Marie-Claude Bétrix (Bétrix & Consolascio Architekten, Zürich) erarbeitet, das an der expo.02 in Murten die «Werft» entworfen hat. An der letzten Swissbau vor zwei Jahren hatten sich rund 1300 Aussteller beteiligt; die Besucherzahl lag bei über 115 000 Eintritten. Ähnliche Zahlen erwarten die Messeorganisatoren auch diesmal. (sta)

www.pronaturstein.ch www.swissbau.ch

Skulptur und Kur Der Steinmetzverband Nordwestschweiz fördert die Aus- und Weiterbildung, ist an historischen Bauwerken tätig und organisiert regelmässig Kunstausstellungen im öffentlichen Raum. Seit dem 21. September dieses Jahres ist er Organisator einer Kunstausstellung im und um das Kurhotel Bad Ramsach, oberhalb von Läufelfingen BL. 22 der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler sind Mitglieder des Verbandes, weitere 14 sind eingeladene Kunstschaffende aus der Region. Auf dem Gelände des Kurhotels, in Wiese und Wald, finden sich Werke, die sich mit den Themen Skulptur und Kur auseinandersetzen. Die Ausstellung dauert noch bis am 21. Juni www.skulpturkur.ch

Aus eins mach zwei: Neues Natursteinunternehmen im Laufental Kunden, Branchenkollegen und weitere Gäste – unter ihnen der Präsident des NVS, Naturstein-Verband Schweiz, Titus Toscano – liessen sich kürzlich in Zwingen BL über die Tätigkeit der neu gegründeten Firma staudtcarrera ag – so die offizielle Schreibweise – orientierten. Das Unternehmen ist aus dem Standbein «Bau» der Staudt AG entstanden. Mit

der Neugründung möchten die beiden Inhaber Robert Staudt und Fabian Carrera das Angebotssegment im Baubereich verstärken. Vorgesehen ist eine gezielte Konzentration auf Natursteinprodukte für Boden- und Wandbeläge, Fassaden, Aussenanwendungen und Schwimmbäder. Laut Robert Staudt soll mit der staudtcarrera ag der

Ein Beispiel aus dem Angebot an exklusiven Steinanwendungen im Segment Bad. (Fotos: zvg.)

Grundstein für ein eigentliches regionales Naturstein-Kompetenzzentrum gelegt werden. Grundsätzlich werden Steine aus aller Welt angeboten. Sowohl Staudt als auch Mitinhaber Fabian Carrera sehen aber viel Potential für den vermehrten Einsatz von Schweizer Natursteinen. Für ihre Produktion kann die staudtcarrera ag den Maschinenpark der Staudt AG

Robert Staudt (rechts) stellt den Geschäftsführer und Mitinhaber der staducarrera ag, Fabian Carrera, vor.

mitbenutzen und so auf spezielle Kundenwünsche eingehen. Mit dem neuen Slogan «the living material» soll das Engagement zum natürlichen Baustoff Naturstein unterstrichen werden. Ein breites, reichhaltiges Angebot an Graniten, Gneisen und Quarziten findet sich im Lager der Staudt AG übersichtlich ausgestellt. Die staudtcarrera ag beschäftigt zurzeit drei VersetzerTeams mit je zwei ausgebildeten Naturstein-Versetzern. Der Geschäftsführer und eine Kauffrau vervollständigen das Team. Nach der Abspaltung des Bereiches Bau konzentriert sich die Staudt AG jetzt auf den Bereich hochwertiger Küchenabdeckungen aus Naturstein und alternativen Materialien. Der Sitz beider Unternehmen befindet sich an der Baselstrasse 24 in Zwingen. (pd/sta) www.staudtcarrera.ch www.staudt.ch

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ECHO

Glasstern-Streit bewegt auch Steinfachleute Weil sie im Friedhofreglement nicht erlaubt sind, musste kürzlich in Aarburg ein Bildhauer drei in ein Grabmal eingefügte Glassterne wieder entfernen und durch solche aus Stein ersetzen. In der Bevölkerung, im Internet und in der Regionalpresse stiess dieser Entscheid des Aarburger Gemeinderats auf heftige Kritik. Auf unseren Bericht «Streit um Glassterne» («Kunst+Stein» 6/2013) sind uns drei Zuschriften zugegangen. Im Gegensatz zur Reaktion in der Öffentlichkeit stösst darin vor allem das Vorgehen des beteiligten Bildhauers auf wenig Verständnis.

ligiöse Gründe dies rechtfertigen. Beim Grabmal mit den Glassternen wurde diese aber auch nicht erteilt. Trotzdem wurde mit den Arbeiten am Grabmal begonnen, und es wurde fertiggestellt. Trotz dem Wissen, dass dieses Grabmal nicht reglementskonform sein wird, und es so nicht versetzt werden kann. Dieses Vorgehen des Bildhauers war aus meiner Sicht falsch. Spätestens bei der

dann wäre es an der Zeit, sie anzupassen. Der Friedhof ist für Angehörige eine Möglichkeit, sich den Verstorbenen nahe zu fühlen und eine Verbundenheit aufrecht zu erhalten. Entsprechend wäre es doch schön, wenn Grabmale so gestaltet werden könnten, dass sie einen Hinweis auf das Leben, die Vorlieben des Verstorbenen geben. Auch wenn im Tod alle Menschen gleich

«Vorwürfe ungerechtfertigt» Ein Grabmal, welches durch Form, Charakter und Symbolkraft den Hinterbliebenen Trost spenden sollte, wird durch das Nichterteilen der Bewilligung durch die zuständige Amtsstelle zu einer zusätzlichen Belastung. Auch ich konnte im ersten Moment kein Verständnis für dieses Vorgehen aufbringen. Zusammen mit den Hinterbliebenen wurde durch den Bildhauer ein Grabmal entworfen und es ist ärgerlich, dieses dann nicht so umsetzen zu können, wie es geplant war. Die meisten Friedhofreglemente sind meiner Meinung nach nicht mehr zeitgemäss und müssten dringend überarbeitet werden. Gerade der Werkstoff Glas ist in vielen Reglementen nicht gestattet. Eine Regelung die ich nicht verstehen kann, handelt es sich bei Glas doch um einen sehr edlen Werkstoff. Nichts desto trotz haben Friedhöfe Reglemente. Und auch wenn diese veraltet sein sollten, gehört es zu den Aufgaben eines Bildhauers, diese Vorgaben beim Entwerfen eines Grabmals zu berücksichtigen. Das kann manchmal vielleicht eine Herausforderung darstellen, aber es ist machbar. Viele Gemeinden erteilen auch Sonderbewilligungen, sofern besondere künstlerische, ästhetische, ethische oder re-

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hat es aber eindeutig verpasst, auf konstruktive Art auf eine längst fällige Anpassung im Reglement hinzuweisen. Die Friedhofgestaltung und auch ihre Reglemente müssen sich mit der Gesellschaft wandeln. Wir Bildhauer stehen hier in der Pflicht, die zuständigen Behörden darüber zu informieren und eine beratende Funktion einzunehmen. Dass das Friedhofreglement von Aarburg nicht dem Zeitgeist entspricht, entschuldigt aber noch lange nicht die falsche Vorgehensweise des beteiligten Bildhauers. Dem Bericht nach wurde das Grabmal fertiggestellt bevor die Bewilligung bei der zuständigen Behörde dafür eingeholt wurde. Als Fachmann hat er das geltende Friedhofreglement ignoriert

«Dieses Verhalten entspricht nicht dem Berufskodex der Steinbildhauer.» Lilian H. Zürcher

Ablehnung seines Antrags auf eine Sonderbewilligung hätte er den Entwurf überarbeiten müssen. Das hätte allen Parteien viel Leid erspart. Die Vorwürfe gegen die Gemeinde sind ungerechtfertigt. Diese hat lediglich ihr Reglement umgesetzt. N.N. (Name und Adresse der Redaktion bekannt)

«Reglement anpassen» Grundsätzlich ist es einleuchtend, dass Reglemente beachtet werden müssen. Wenn sie aber so ausgestaltet sind, dass mit gesundem Menschenverstand keine vernünftigen Lösungen zu erreichen sind,

sind, heisst das doch nicht, dass auch die letzte Ruhestätte für alle gleich sein muss. Gabriela Iseli-Arlati, Olten

«Falsch beraten» Der Gemeinderat von Aarburg ist nicht engstirnig in seinen Beschlüssen, sondern nur etwas verschlafen was die Überarbeitung der Friedhofsreglemente betrifft. Es gibt keinen Grund, warum Stein nicht mit Glas kombiniert werden darf, diese Materialkombination ist gängig und man findet sie auch häufig in anderen Gestaltungsbereichen wie zum Beispiel in der modernen Architektur. Der Bildhauer hier

und seine Kundin falsch beraten. Er ist ihr gegenüber verpflichtet, das Reglement zu studieren, sie richtig zu beraten und entsprechende Lösungen anzubieten. Er hätte von Beginn weg eine andere Lösung anstelle der Glassterne anbieten müssen, die er jetzt im Material Alabaster erst auf Druck hin auch gefunden hat. Auf diesem Weg bei der Gemeinde eine Überarbeitung des Reglements zu thematisieren, finde ich schlecht, denn es kommt einer Ausnutzung der Kundin gleich. Ihre Trauer und Erinnerung an die verstorbene Person wird von dieser ganzen Geschichte nachträglich überschattet. Diese Verhaltensweise entspricht aus meiner Sicht nicht dem Berufskodex der Steinbildhauer. Lilian H. Zürcher, Steinbildhauerin, Schüpbach


LITERATUR

Tagesseminare im 2014! Wie können kleine Schäden wie stehendes Wasser auf Terrassen- und Balkon, defekte Fugen zwischen den Fliessen, feuchte Sockel behoben werden? Sanierungsmethoden bei Schäden an der Bausubstanz

Von Erde zu Erde

Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich: Im Sommer 2011 schufen die Bildhauer Hansjörg Hemmi (Bischofszell), Horst Bohnet (Buchs ZH), David Pepe (Zürich) und Cla Coray (Oberrieden ZH) auf einem Wegkreuz des Friedhofs Amriswil ein beeindruckendes Kunstwerk aus Eisblöcken und Kieselsteinen (Fotoreportage in «Kunst+Stein», 4/2011). Das Werk mit der Bezeichnung «Zyklus», entstand damals im Rahmen einer vom Verein Hospizdienst Thurgau organisierten Fotoausstellung mit dem Titel «LebenskunSterben». Das Eis

schmolz mit den Tagen – ein beinahe unbeachteter Prozess, an dessen Ende die Kieselsteine wieder an den Ort zurückkehrten, woher sie genommen wurden. Im kürzlich erschienenen Büchlein «Von Erde zu Erde», spürt Karin KaspersElekes, Pfarrerin von Horn TG, in Gedichten der Intention des Kunstwerks als einem Symbol des vergänglichen Lebens nach. Sie findet dazu Worte, in denen die spirituelle Dimension des Werdens und Vergehens bleibenden Ausdruck findet und die wiederum einladen, ihnen nachzuempfinden. (sta) Karin Kaspers-Elekes, Von Erde zu Erde. Gedichte zum Prozesskunstwerk Zyklus. Fotos von Hansjörg Hemmi und Walter Stucki, Nachwort von Margrit Walt, Präsidentin des Vereins Hospizdienst Thurgau. Broschiert, 21 x 14 cm, 62 Seiten. Herausgeberin und Bezug: Evangelischer Kirchenrat des Kantons Thurgau, 8500 Frauenfeld; kanzlei@evang-tg.ch. Preis 20 Fr. zuzüglich Porto. 10 Franken davon gehen an den Verein Hospizdienst des Kantons Thurgau.

Das Handbuch für den Steinmetz Das Standardwerk «Der Steinmetz – das Handbuch für Ausbildung und Betrieb» ist soeben in neuer Überarbeitung erschienen. Abgedeckt werden alle Bereiche des Handwerks.

Erweitert wurde das Buch um die Themen «Naturstein fachgerecht verlegen und versetzen» und «Naturstein reinigen, pflegen und schützen.» Ein Schwerpunkt liegt auf der zeitgemässen Be- und Verarbeitung von Naturstein. Das Werk ist das offizielle Lehrbuch des Bundes Deutscher Steinmetzen (BIV) und enthält viele Fachbeiträge namhafter Experten. (sta) «Der Steinmetz», herausgegeben von Richard Watzke. 608 Seiten, ca. 200 Abbildungen, 21 x 29,7 cm, gebunden. Preis in der Schweiz: 213.90 Franken; in Deutschland: 159 €, in Österreich 163.50 €. Callwey Verlag, München. ISBN: 978-3-7667-2028-3.

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