MEIER 05/2012 Leseprobe

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PHLHU

PHLHU MUSIK CLUBS KINO BÜHNE ESSEN // LEBEN IM DELTA

Lust auf Laufen

Das Magazin für das Rhein-Neckar-Delta meier-online.de

MAI 2012 2.50 EURO – 30286

3500 Events im MEIER-Timer!

// Marathon in Mannheim // Lauf-Events für alle // Trend: Natural Running

Das wird ein Heidenspaß

Katholikentag Mannheim: An was glaubst Du?

Kino-Highlights im Mai

Interview mit Ewan McGregor und alle Neustarts auf einen Blick

Straßenbahn in der Altstadt? Heidelberg regt sich auf


INHALT // 05-2012 58 KINO

Streit um Ebert-Bahn Ein neuer Frühling, einer neuer Streit in Heidelberg. Gegen die Pläne, eine Altstadt-Straßenbahnlinie über die Friedrich-Ebert-Anlage zum Uniplatz zu führen, hat sich eine Bürgerinitiative formiert. Geschäftsleute und Denkmalschützer, aber auch prominente Heidelberger rebellieren gegen dieses Projekt, das von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Generation HD, GAL und Bunter Linker vorangetrieben wird.

Ewan McGregor Der schottische Schauspieler, berühmt geworden durch „Trainspotting“ (und die Dokumentation einer monatelangen Motorradtour von London nach New York via Mongolei und Sibirien) war zuletzt zu sehen in „Beginners“ und „Haywire“. Im Interview spricht er über seine Rolle in Lasse Hallströms „Lachsfischen im Jemen“, einer eigenwilligen Kombination aus romantischer Komödie und politischer Satire.

6 LEBEN IM DELTA

22 ESSEN & TRINKEN

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34 MAGAZIN

6 EVENT-RADAR 8 MAGAZIN Produktionszentrum der Darstellenden Künste – Interview mit Rainer Kern / Stiehler & Lucaciu: Duo trifft Freunde / Plakataktion: Mut zur Wut / Maimarkt in Mannheim / Rheinlandpfälzische Kultursommer-Eröffnung in Frankenthal / Leute gibt‘s: Arno Köster, Jagoda Marinic, Katharina Keller, Konrad Sommermeyer / Hanami in Ludwigshafen / Future Music Camp der Popakademie / Utz is talking / MEIER am Set: TatortDreh in Mannheim / Stadtfest Mannheim / Weldepreis: Rebekka Brunke / Utopie Station: Gott und Vaterland 18 SHOPPING Session Music in Walldorf / Giseladen in Mannheim / Stil-Check Nummerngirls / News / Fünf in ... weiß

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22 SCHLOSS FÜR JEDERMANN Lachers Restaurant & Café im Schwetzinger Schloss 23 RESTAURANT-KRITIKEN Café Aran in Speyer / Joe Molese in Heidelberg / Weinreich Genusskultur in Ludwigshafen / Restaurant Arbil in Heidelberg

26 MAGAZIN 26 KATHOLIKENTAG Zum Katholikentag im Mai werden in Mannheim an die 60.000 Gäste zu über 1.200 Veranstaltungen erwartet. MEIER hat vier katholische Gläubige gefragt, woran genau sie glauben, und den Philosophen und „Evolutionären Humanisten“ Michael SchmidtSalomon, was es mit der „Religionsfreien Zone“ auf sich hat.

30 HEIDELWEIN Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden am Heidelberger Heiligenberg die Reben. Nun wollen einige Wein-Enthusiasten die steilen Hänge wieder beackern. 32 FRAUENHAUS HEIDELBERG „Frauenhaus. Kinderhaus. Schutzraum“ heißt eine Ausstellung in Heidelberg. MEIER hat die Fotografin Annette Schrimpf getroffen. 34 EBERT-BAHN In Heidelberg könnte eine neue Straßenbahn durch die FriedrichEbert-Anlage gebaut werden. Selbstverständlich regt sich Widerstand.

36 TITEL: LAUFEN 36 LUST AUF LAUFEN Interview mit Läufer Thorsten Lenhard zum MLP-Marathon 38 NATURAL RUNNING Richtiger laufen / mehr Lauf-Events

40 MUSIK 40 MAIFELD DERBY Indie auf dem Mannheimer Maimarkt 41 POP & CO. Ian Anderson / The Kilkennys / Niels Frevert / Heim & Herd / The Baseballs / Farid Bang / Hunx & His Punx / Konstantin Wecker / Penelope Houston / Ivy Quainoo / Thomas Godoy / Haisel Soundz / Shantel / MoTrip / Herbert Grönemeyer / Springsteen u.v.m. 43 CD-TIPPS 49 KONZERTVORSCHAU 50 CLUBLAND Brandt Brauer Frick / Club-Highlights 52 JAZZ Rudresh Mahanthappa / Kolumne 54 KLASSIK Schwetzinger SWR Festspiele / Fragebogen: Hanna-Elisabeth Müller


40 MUSIK

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Maifeld Derby Pop-Rock-Festivals sind im Delta eine ziemliche Seltenheit. Umso schöner, dass auf dem Mannheimer Maimarktgelände nun schon zum zweiten das „Maifeld Derby“ ausgetragen wird, das bei der Premiere letztes Jahr schon 3.000 feierwillige Musikfreunde angezogen hat. Diesmal u.a. mit Frittenbude und Friska Viljor, Kurzfilmen aus dem „Goldenen Hirschen“ und einem Literaturprogramm.

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86 LITERATUR Heidelberger Literaturtage Drei Tage lang dreht sich im Spiegelzelt am Heidelberger Uniplatz mal wieder alles um die Literatur. Mit Lesungen bekannter Autoren, Gesprächen, Musik und einer Schreibwerkstatt für Kids. Dabei auch Nachwuchsautor und Poetry Slamer Finn-Ole Heinrich (Foto), der mit dem Musiker Spaceman Spiff das Projekt „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“ vorstellt. MEIER hat sich mit dem Autor unterhalten.

TITELFOTO: Fotolia/kreativloft GmbH JUNI-AUSGABE: erscheint am 25.5. // Redaktionsschluss Veranstaltungskalender: 9.5. // Anzeigenschluss: 10.5. // Kleinanzeigenschluss: 14.5.

58 KINO

72 BÜHNE

86 LITERATUR

94 TIMER: TERMINE

58 EWAN MCGREGOR Interview mit dem Schauspieler anlässlich seines neuen Films „ Lachsfischen im Jemen“.

72 DER WIND, DER WIND Goethes „Iphigenie“ in Mannheim

86 FINN-OLE HEINRICH Interview mit dem Jungautor

100 Flohmärkte im Delta 126 Für Schwule und Lesben

74 STÜCKE DES MONATS Happy End / Nie war Schatten / Theaterrätsel / Walküre / Der tausendjährige Posten / Der Hässliche / Katze auf dem heißen Blechdach / Here & Now

87 WÖRTCHES NEUE KRIMIS

60 FILME DES MONATS 50/50 / Ausgerechnet Sibirien / Superclassico ... Meine Frau will heiraten / Wir kaufen einen Zoo / Der Diktator / Men in Black 3 / Moonrise Kingdom / The Yellow Sea / Dark Shadows / Lockout / 21 Jump Street / Project X / Tomboy / The Substance – Albert Hofmann‘s LSD / Totem / Das Hochzeitsvideo 64 MOV(I)E ME Joachim Kurz‘ Kino-Kolumne 66 FILMSPIEGEL 7 Kritiker und 17 Filme 67 KINO REIHENWEISE 68 PROGRAMMKINO-TIPPS

78 SHOW & COMEDY 25 Jahre BB Promotion – Interview mit Ralf Kokemüller / Show-Tipps

80 KUNST 80 BÜRKLE UND ILLI Spannende Rauminstallation im Ludwigshafener Kunstverein 82 AUSSTELLUNGEN Rajkamal Kahlon / Klasse Wolfgang Luy / Schule der Schönheit /Hijacked2 Kunst-News / Ausstellungstimer

88 FRISCHER LESESTOFF Ernst Augustin: Robinsons blaues Haus / Martin Amis: Die schwangere Witwe / Milena Flasar: Ich nannte ihn Krawatte / Hanna Lemke: Geschwisterkinder / Maurizio Maggiani: Himmelsmechanik / Jean-Henri Fabre: Der heilige Pillendreher

142 KLEINANZEIGEN 143 Flirts, neue Freunde, Workshops, Kurse

90 KINDER 90 TIPPS FÜR KIDS

92 SPORT 92 HIGHLIGHTS & TIPPS

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MEIER Präsentationen MEIER Events Abo-Coupon Impressum Verlosungen Spielwiese: Stevie Kuner

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MAGAZIN // LEBEN IM DELTA

Außergewöhnliche Darstellende Kunst (auf unserem Foto das Theater Derevo beim Stadtjubiläum 2007 am und im Rangierbahnhof) braucht ein Zentrum!

Freie Szene oder Leuchttürme? Rainer Kern.

KULTURHAUPTSTADT / In der Mannheimer Politik wird die Notwendigkeit eines Zentrums für die Freie Szene kontrovers diskutiert. Einige befürchten Einbußen bei den „Leuchttürmen“. Im Sommer wird eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. MEIER sprach mit Rainer Kern, dem Künstlerischen Leiter des Büros Kulturhauptstadt 2020, darüber und wollte die Neuigkeiten in Sachen Kulturhauptstadt-Bewerbung wissen.

meier Wie sehen Sie den Bedarf eines FreieSzene-Zentrums vor dem Hintergrund der Kulturhauptstadt-Bewerbung? rainer kern Die Frage sollte weniger vor dem Hintergrund der Kulturhauptstadt-Bewerbung gestellt werden, als vor dem Hintergrund der kulturpolitischen Strategie der Stadt. Bei dem Projekt Kulturhauptstadt geht es uns um die Stadtentwicklung mit kulturellen Mitteln. Und dabei ist die Konsistenz der Strategie, die Glaubwürdigkeit und das Niveau der Diskussion innerhalb der Stadt entscheidend. Ob ein solches Zentrum in Mannheim entsteht oder nicht, ist nicht ausschlaggebend für den Erfolg der Bewerbung, aber möglicherweise entscheidend für die weitere Entwicklung und Positionierung einer Kulturstadt Mannheim. Ich bin davon überzeugt, dass Mannheim ein solches Zentrum aus verschiedenen Gründen braucht. meier Was sollte denn dort stattfinden – auswärtige Gastspiele oder eher Produktionen heimischer Gruppen oder beides? kern Beides natürlich. Es ist wichtig, dass die Gruppen aus der Region hier einen Vernetzungsort finden. Es wird ein Ort sein, an dem

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Neues entstehen kann – auch wegen der technischen Ausstattung, die es hier sonst nicht gibt. Und es sollten Gastspiele stattfinden, die kuratiert werden müssen, denn es darf kein Bauchladen werden. Für die Internationalisierung ist das absolut notwendig. Und es geht dabei auch um die Weiterentwicklung der Idee Theater. Die Innovationen kommen meistens aus dem Underground. Süddeutschland ist in diesem Bereich ein weißer Fleck auf der Landkarte. Und wenn diese Lücke hier in Mannheim geschlossen werden kann, ist das auch wichtig, um alle Bemühungen der letzten 20 Jahre weiterzutreiben. Wie das Zentrum dann aussieht und wie es strukturiert wird, können wir natürlich erst nach der Studie angehen. meier Was halten Sie – Stichwort regionale Zusammenarbeit bei der KulturhauptstadtBewerbung – von einem aus Landesmitteln geförderten Tanzzentrum in Heidelberg? kern Aus Heidelberger Sicht macht ein solches Zentrum unbedingt Sinn. Es ist gerade auch unter Aspekten der Zusammenarbeit bei der Bewerbung sehr zu begrüßen, wenn die beteiligten Städte eigene Projekte mit Strahl-

kraft entwickeln. Eine andere Frage ist, wie Kulturpolitik innerhalb einer starken „Einheit Metropolregion“ insgesamt koordiniert wird. Das ist auf Dauer notwendig und sicherlich auch machbar, und da sind wir in einem guten Prozess, den auch Thomas Kraus mit dem Kulturbüro der Metropolregion unterstützt und stärkt. meier Was sind denn die nächsten Etappen im Bewerbungs-Prozess? kern Vor der Sommerpause – nach unseren Informationen aus Brüssel vermutlich im Juli – wird die Kommission in Brüssel den Entwurf für die Neuregelung und den Fortgang des Kulturhauptstadt-Bewerbungsverfahrens vorlegen. Dann werden wir eine klarere Vorstellung haben, wie das Projekt von EU-Seite aus weitergeht und in welchem Jahr Deutschland wieder eine Kulturhauptstadt stellen kann. Der frühstmögliche Zeitpunkt ist 2020. Wir entwickeln derzeit mit den Gremien unsere Strategie und die Themen bzw. das Thema der Bewerbung und stimmen das dann mit der Region ab. Parallel dazu verstärken wir unseren internationalen Auftritt. interview: ingo wackenhut


18. Heidelberger Literaturtage,

Ihre Deutschland-Tour wurde komplett von Fans organisiert: Duo Stiehler/Lucaciu.

Duo trifft Freunde INTERNET-PHÄNOMEN / Sascha Stiehler und Antonio Lucaciu nutzen die digitale Superöffentlichkeit für eine große Portion Live-Sound mit Wohnzimmeratmosphäre. Im Mannheimer Cafga. Sozialen Netzwerken wird gerne mal Einiges an weltverändernder Durchschlagskraft nachgesagt. Und auch wenn die entscheidenden Likes und Tweets in den meisten Fällen dann doch eher das letzte Mittagessen als die nächste Revolution thematisieren – das Ergebnis ist deutlich greifbar. Genauso verhält es sich beim Duo Stiehler/Lucaciu: Die beiden treten nicht etwa an, um eine neue digital-akustische Rebellion auszurufen. Dafür ist ihre gemeinsame Vision von Musik, die auf einer klassisch-professionellen Ebene entsteht, Jazz als Antriebsfeder nutzt und irgendwo im Pop-Universum zu Hause ist, viel zu kompromisslos. Trotzdem haben die beiden Vogtländer genau erkannt, was Facebook für sie und den Sound (der nach eigener Aussage seine Anfänge schon im gemeinschaftlich genutzten Sandkasten hatte) tun kann. „Wer Lust hat, kann das Duo zu sich, in seine Stadt einladen“ – dieser kurze Aufruf im Sozialen Netzwerk unseres Vertrauens bewegte Fans, Freunde und anderweiti-

ge Sympathisanten dazu, Locations zu organisieren und so die komplette „Duo trifft Freunde”Deutschland-Tour auf die Beine zu stellen – mit insgesamt über 25 Gigs. Das trifft jede denkbare Definition von Bewegung ziemlich gut und spricht für einen Grad an Begeisterung, der deutlich über das klassische Mittagessen-Like hinausgeht. Auch wenn die digitale Superöffentlichkeit diese charmant-effiziente Form der Konzert-Akquise erst möglich gemacht hat, bevorzugen die Herren Stiehler und Lucaciu für Live-Auftritte wie am 2. Mai im Cafga einen etwas privateren Rahmen. Was man als zwingend gut vernetzter DuoSound-Liebhaber live zu hören und zu sehen bekommt, trägt die Überschrift „Roboter, musizierende Raumschiffe und andere Geschichten in Wohnzimmer-Atmosphäre” und passt in diesem Fall ziemlich gut, ja. lia haubner foto: antje kröger

2.5. Cafga, Mannheim, 20 Uhr, stiehler-lucaciu.de, cafga.de

10. – 13. Mai 2012 im Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz Programm Do., 10.05.2012 20.00 Eröffnungslesung Hanns Zischler: „Lady Earl Grey“

Fr., 11.05.2012 11.00

Jugendveranstaltung mit Matthias Schenk: „Scheiß Faust!“

16.00 Lesung Patrick Roth: „SUNRISE. Das Buch Joseph“ 18.00 Lesung Zsuzsa Bánk: „Die hellen Tage“ 20.00 Lesung Helle Helle: „Die Vorstellung von einem unkomplizierten Leben mit einem Mann“ 22.00 Lesung Fredrik Sjöberg: „Die Kunst zu fliehen“

Sa., 12.05.2012 16.00 Podiumsgespräch „Literaturstadt Heidelberg“ mit Alison Bowden, Halldór Guðmundsson und Jürgen Boos 18.00 Lesung Helon Habila: „Öl auf Wasser“ 20.00 Lesung Nino Haratischwili: „Mein sanfter Zwilling“ 22.00 Lesung und Songs Finn-Ole Heinrich & Spaceman Spiff: „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“

So., 13. 05.2012 11.00

Matinée-Lesung mit Sylvie Crossman: „Sœurs de peau“

14.00 Präsentation der Schreibwerkstatt mit Live-Illustrationen von Mehrdad Zaeri (geschrieben wird am Mi., 9.5. und Do., 10.5., jeweils um 15.00 Uhr) 16.00 Lesung Marcel Beyer: „Putins Brief kasten“ 18.00 Lesung Dea Loher: „Bugatti taucht auf“ 20.00 Lesung Maja Haderlap: „Engel des Vergessens“

www.heidelberger-literaturtage.de

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ESSEN UND TRINKEN // FRISCH GETESTET Bei Joe Molese gibt‘s Burger und Sandwiches in Feinkostqualität.

Einer für alles: Frühstück, Lunch, und lecker Wein in Ludwigshafen.

The fresh deli

Pfalz trifft Italien

JOE MOLESE / Aperitif-Kultur raus, italienische Feinkost im American Style rein. Neue Snackbar in der Steingasse.

WEINREICH GENUSSKULTUR / Feinkostladen, Weinhandlung, Café, Trattoria – Domenico Gentile verwirklicht in der Ludwigshafener Bismarckstraße alles unter einem Dach.

ESSEN & TRINKEN AMBIENTE SERVICE

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ESSEN & TRINKEN AMBIENTE SERVICE

Da haben sich die Panzinis was Feines ausgedacht: Sandwiches und Burger in Feinkostqualität, die Zutaten von regionalen Erzeugern und direkt aus Italien. Frisch zubereitet kommen hier Sandwiches, Burger und Salate auf die Teller. Wir ordern ein vegetarisches Sandwich mit Büffelmozzarella, grünem Pesto, gegrillter Aubergine und Honig-Senf-Balsamico (€ 5.–). Die Brötchen, cross und warm, liefert die Bäckerei Göbes und sind in Vollkorn und Weizen zu haben. Testergebnis: Wunderbar kombiniert, Genuss pur! Weiter geht’s mit dem Highlight in der Kategorie Burger (€ 10.-): Wird Burger Joe Molese halten, was er verspricht? Es dauert so lange wie im Sternerestaurant, aber wir sind nicht böse, überbrücken die Wartezeit mit investigativem Journalismus und suchen nach dem wirklichen, echten Joe M. Nein, unter den Bänken hat er sich nicht versteckt, dort lauern nur lässig reingekickte Bierkästen vom Klosterhof. In der Kühlvitrine? Nein, nur Salami aus der Toskana im verdächtigen Flaschenkürbisformat. Mit versteckter Neugier interviewen

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wir das Personal. Aber alle halten dicht. Jetzt kommt er, der Burger: eine große Portion Angus-Rindfleisch von der Metzgerei Unger um die Ecke, gehackt und saftig gegrillt, knuspriger Bacon, zart geschmolzener Cheddar auf Salat – Respekt! Auch die Pommes sind nicht von schlechten Eltern, und niedlich die Fläschchen mit Heinz Tomatenketchup, French‘s Classic Yellow Mustard und Pommes FritesSauce. Dazu hausgemachte Smoothies mit Biojoghurt Banane & Mango und Ananas & Limette (0,3l € 3.–) und da gibt’s was zu meckern: Die Limettenhaut kommt ganz undelikat durch den Trinkhalm. Der klitzekleine Espressino zum Nachtisch versöhnt wieder. Nein, nicht, weil er aufs Haus ging, sondern weil Florian Steiners Kaffee gekonnt zubereitet serviert wird. … „bringin‘ FRESH wind into the old bridge area!“, hat ein Freund auf facebook gepostet. Gefällt uns! ute hansen

Joe Molese, Steingasse 16 A, Heidelberg-Altstadt, 06221 6548952, tägl. 11– 23 Uhr, facebook.com/joemolese

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Der Tag im Weinreich Genusskultur beginnt morgens mit einem Frühstück zwischen pfälzisch-rustikal und mediterran, geht nahtlos über in den täglich wechselnden Mittagstisch (€ 5.50) und endet – je nach Wochentag – mit feinem Mohrbacher Kaffee und Kuchen oder einem abendlichen Glas Wein. Daneben bietet Domenico Gentile, Sohn einer Pfälzer Mutter und eines kalabrischen Vaters, noch einige wöchentlich wechselnde Gerichte an: Suppe, Antipasti, Salat, Pasta und ein Fleischgericht. Alles ganz unkompliziert, wie in einer guten italienischen Trattoria, an die auch die Einrichtung aus einfachen Holztischen und die lange Theke erinnern, während die gemütliche Sitzecke mit 50erJahre-Sofa und -Sesseln unverkennbar deutsch ist. In den an der Wand aufgereihten Holzschränken findet sich allerlei Feinkost, Kaffee, Olivenöl und vor allem Weine. Die Pfalz ist unter anderem vertreten mit den Weingütern Reichsrat von Buhl, Bassermann-Jordan, Bürklin-Wolf und Knipser, dazu die tollen

Weine von Acústic Celler aus Spanien oder Kilikanoon aus Australien und vieles mehr auch aus Italien, Frankreich und Portugal. Jede der Flaschen kann gegen ein Korkgeld von 7.50 Euro, das auf den Verkaufspreis aufgeschlagen wird, auch gleich vor Ort getrunken werden. Tolle Idee: Mittags gibt es ein Glas „Empfehlungswein“ für 1.50 Euro. Das kann dann – je nachdem, was aus dem Sortiment gerade offen ist – der knackig-frische 2010er Sauvignon Blanc vom Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, oder auch der schon fein gereifte 2005er Alcorta Reserva aus der Rioja sein. Beide Weine machten sich auch gut als Begleiter der leicht sämigen Waldpilzcremesuppe mit Croutons (€ 3.90) mit intensivem Pilzgeschmack und dem leider etwas zu trocken geratenen panierten Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat (€ 9.80). rr / foto: db

Weinreich Genusskultur, Bismarckstraße 77, Ludwigshafen, 0621 59297407, weinreichgenusskultur.de, Mo bis Mi 9.30 – 17, Do bis Sa 9.30 - 22, Küche von 11.30 – 20 Uhr


MAGAZIN // KATHOLIKENTAG

Was glaubst du denn? KATHOLIKENTAG IN MANNHEIM / Nach einer Hochrechnung der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (FOWID) sind 29 Prozent der deutschen Bevölkerung katholisch, ihnen gegenüber stehen 42 Prozent „Nicht-Christen“. 60.000 Besucher, sicherlich nicht nur katholische, werden nun zwischen 16. und 20. Mai zu 1.200 Veranstaltungen in Mannheim erwartet. MEIER hat vier Katholiken zu ihrem Glauben befragt. protokolle: cathérine börschinger (3), ann-kathrin metzger / fotos: dietrich bechtel

GOTT BESCHÜTZT MICH

Die 33-jährige Bankkauffrau Iris Steidel und ihre Tochter Ina vor der katholischen Kirche in Waibstadt.

„Bei uns in der Familie wurde der Glaube sehr stark gelebt und war so Teil meiner Erziehung. Aber ich bin trotzdem der Überzeugung, dass es Gott gibt. Er ist für mich eine Vaterfigur, dem ich mein Herz ausschütten kann und der mich beschützt und begleitet“. Manchmal hat Iris Steidel Angst, dass morgen alles vorbei sein könnte, dann tröstet sie der Gedanke an eine Art „andere Ebene nach dem Tod mit Gott und ohne Leid und Stress“. Am Tagesende ist es ihr ein Bedürfnis, Gott für alles zu danken, vor allem für ihre Tochter Ina, „weil es so ein Wunder und so ein Geschenk ist, dass sie gesund ist“. Iris geht nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber wenn es die Zeit zulässt, ist es für sie „immer etwas Besonderes, dort zur Ruhe zu kommen“. Ina nimmt sie mit in die Kinderkirche oder zum Familiengottesdienst und versucht ihr, wenn sie abends lesen und beten, die Inhalte des katholischen Glaubens zu vermitteln. Einige Vorschriften in der katholischen Kirche findet Iris nicht zeitgemäß: „Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum eine Frau ausgestoßen werden sollte, wenn sie wieder heiratet, nachdem ihr Mann sie vielleicht verlassen oder betrogen hat, und auch im Zölibat für Priester oder im Verbot von Verhütungsmitteln sehe ich keinen Sinn“. 2007 war sie mit ihrer Mutter auf einer Pilgerreise in Israel, die sie in ihrem Glauben gestärkt und gefestigt hat. „Dort zu stehen, wo auch Jesus war, die einzigartige Stimmung an diesen Orten – das war so überwältigend, dass ich beim Blick auf Jerusalem sogar weinen musste“.

DIE KIRCHE ALS FAMILIE

Monika Blümmel ist Krankenhausseelsorgerin und setzt sich jeden Tag mit Krankheit und Tod auseinander. „Manchmal, wenn ich in ein Patientenzimmer gehe und weiß, dass es hart wird, sage ich zu Gott in Gedanken: Jetzt musst Du mitkommen und mir Kraft geben. Es gab auch schon Momente, wo ich an Gott gezweifelt habe. Manche Menschen erfahren so harte Schicksalsschläge, dass es schwerfällt, das Bild eines barmherzigen Gottes aufrechtzuhalten.“ Trotzdem hat die studierte Theologin und Pastoralreferentin, die zusätzlich eine psychotherapeutische Ausbildung abgeschlossen hat, Gott immer wieder gefunden. „Weil er einfach in mir ist.“ Nicht nur bei ihrer Arbeit hat die 49-Jährige manchmal Zweifel am Glauben. Dass ihr Mann die Scheidung wollte, war ein harter Schlag. Sie kommt bei ihrer Arbeit oft mit Menschen zusammen, die geschieden und wiederverheiratet sind, und leidet darunter, dass diesen Menschen wenig Akzeptanz entgegengebracht wird. „Da würde ich mir schon wünschen, dass die Kirche offener wird.“ Für Monika ist sie wie eine Familie. „Und in jeder Familie gibt es Dinge, die einem weniger gefallen, trotzdem bleibt man ein Teil dieser Familie.“ Ihr Glaube ist ihre Identität. Dazu gehört auch die Vorstellung vom Leben nach dem Tod. „Ich bin sicher, dass sich Menschen wiedersehen. Das hilft mir auch bei meiner Arbeit. Gerade wenn ein Kind stirbt, hilft es oft auch den Eltern, wenn sie glauben, dass die Oma schon da ist und das Kind nicht alleine ist.“

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Monika Blümmel (hier in der Kapelle des Mannheimer Klinikums) ist als Krankenhausseelsorgerin mit viel Leid konfrontiert.


MAGAZIN // REPORTAGE Der Ausblick ist schon mal klasse. Wenn jetzt noch der Wein gut wird, sind die Jungwinzer Simone Schlotter und Jens Dräger glücklich.

Heidelwein REPORTAGE / Bekommt Heidelberg seinen spektakulären Weinberg am Heiligenberg wieder? Schon Eichendorff soll die Jauchzer der Winzerinnen dort oben bejubelt haben, Mark Twain schaute bewundernd vom Schlosshotel herüber, Max Weber residierte gleich nebenan. Die Weinhänge oberhalb der Alten Brücke sind landschaftlich einmalig und dürften auch erstklassigen Wein produzieren – wenn sich der Traum einiger Wein-Enthusiasten erfüllt… Weinbau am Heidelberger Heiligenberg wird schon für die Römerzeit vermutet, belegt ist er für das Mittelalter – und danach bis zum Überfall durch die gemeine Reblaus. Das war Ende des 19. Jahrhunderts. Die Reben verschwanden, die alten Sandsteinterrassen blieben. Keiner wagte seitdem mehr die Handarbeit im steilen Wingert mit Neckarblick. Heute gehören Weine aus Extremlagen der Mosel und der Nahe wieder zur Spitze, und mit der Heidelberger Lage „Rothenbühl“ wäre das kaum anders. Komplizierte Besitzverhältnisse ließen eine Neubestockung mit Reben bislang jedoch nicht zu. Sollte es wirklich so weit kommen, dass wir bald wieder Heidelberger Weine vom „Ro-

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thenbühl“ trinken dürfen, wäre darauf zuerst mit Simone Schlotter und Jens Dräger anzustoßen. Seit fünf Jahren verbringen die ehemalige Ethnologie-Studentin und der gelernte Tischler den überwiegenden Teil ihrer Zeit am Hang, mit Panoramablick vom Speyerer Dom bis hinüber zum Stift Neuburg, wo man derzeit ebenfalls über einen Neustart des Weinbaus nachdenkt. „Angefangen hat alles mit dem Kontakt zu Nils Weber“, erzählt Simone Schlotter. Der Rechtsanwalt und Stadtrat, der für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, residiert dort oben in einem niedlichen Kulturdenkmal, dem „Schweizerhaus“, das im Revolutionsjahr 1848 vom Heidelberger Professor Friedrich Tie-

demann erbaut wurde (Anm. d. Redaktion: Nach Anfeindungen durch das Kollegium hatte er einst die Neckarseite wechseln müssen. Der Grund: Tiedemann hatte bei Obduktionen festgestellt, „das Gehirn des Negers“ sei dem des Weißen ebenbürtig. Welch ein Skandal!) Gegenwärtig kommt in dem Häuschen gelegentlich der Musik- und Kulturverein Rothenbühl zusammen, der sich der Aufgabe verpflichtet sieht, junge Künstler zu fördern. Und fördenswert hält Nils Weber eben auch die vielgliedrige Energiearbeit, die Schlotter und Dräger leisten: „Sie sind die guten Seelen des Hangs.“ „Wir graben dauernd neue Baustellen aus“, deutet Simone Schlotter das Potenzial von


MAGAZIN // STADTPOLITIK Akiv gegen den Bau der Altstadtstraßenbahn: Elmar und Matthias Fehser, Günter Braus, Volker Dieterich und MalteLuckenbach (v. l.).

„Eine Doktrin, die keiner versteht“ EBERT-BAHN / Nach Wunsch von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Generation HD, GAL und Bunter Linker soll in Heidelberg eine Straßenbahn durch die Friedrich-Ebert-Anlage zum Uniplatz verkehren. Dagegen regt sich Widerstand. Die Stimmung ist kämpferisch. Günter Braus, Gründer des renommierten Braus-Verlags, ärgert sich mächtig über das, was der Heidelberger Altstadt zukünftig ins Haus stehen könnte. Man hat sich im Büro des Weinhauses Fehser an der Friedrich-Ebert-Anlage getroffen und spricht nun über die Pläne, nur wenige Meter von hier eine neue Straßenbahntrasse zu bauen. Die Linie soll den Universitätsplatz mit dem Knotenpunkt Adenauerplatz/Bismarckplatz verbinden. Ein Unding, glaubt Braus, der jetzt als Sprecher der neuen Bürgerinitiative „Keine Ebert-Bahn“ aktiv ist. „Die Straßenbahn ist die Verkehrstechnologie des 19. Jahrhunderts“, schimpft der ehemalige Un-

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ternehmer. Sie sei nicht zukunftsträchtig, aber das wollten manche Politiker und selbsternannte Verkehrsexperten partout nicht einsehen. „Ich habe das Gefühl, dass hier Doktrinen durchgesetzt werden, die keiner versteht.“ Ein neuer Frühling, ein neuer Streit also. Die Idee für den Bau einer Straßenbahnlinie über die Friedrich-Ebert-Anlage gibt es indes schon seit vielen Jahren. 1999 wurde sogar ein Gemeinderatsbeschluss zur Umsetzung gefasst. Nun soll es nach Wunsch von SPD, Bündnis’90/Die Grünen, Generation HD, GAL und BL/Die Linke konkret werden. Die Trasse würde als Teil des Konzepts „Mobilitätsnetz Heidelberg“ den Campus im Neuenheimer Feld

direkt mit den Universitäts-Instituten im Altstadtbereich verbinden. Doch es regt sich bereits massiver Widerstand, bevor eine handfeste Planung vorliegt. Immer mehr Heidelberger lehnen die Pläne ab, Geschäftsleute und Denkmalschützer, und auch Prominente wie der Politologe Klaus von Beyme. Sogar der Plakatkünstler und Präsident der Akademie der Künste in Berlin, Klaus Staeck, ein SPDMann, hat sich dagegen ausgesprochen. Man kann sich in der Tat darüber wundern, wie eine Straßenbahn-Haltestelle mit Rangiergleis behutsam in das weitgehend historische Ensemble des Universitätsplatzes eingegliedert werden soll. Die Anlagen würden


TITEL // LAUFEN

Lust auf Laufen

MLP-MARATHON / Er läuft und läuft und kommt aus Mannheim. Klare Sache, dass er wieder bei der großen Runde um den Wasserturm dabei ist. Im letzten Jahr wurde er Zehnter. Vier Wochen vor dem MLP-Marathon 2012 sprach MEIER mit Thorsten Lenhard (32) über sein Heimspiel und darüber, warum ihm Laufen auf ganzer (langer) Strecke so viel Spaß macht. 3 6 / / M E IE R 0 5 – 12


meier Kamen Sie immer bis zur Cola oder haben Sie bei einem Marathon auch schon einmal aufgegeben? lenhard ... ist mir zum Glück noch nie passiert. Na klar: Ein paar Krämpfe sind immer drin, aber da gehst du an den Straßenrand und machst kurz Pause, dehnst die Waden. Der berühmte Mann mit dem Hammer, der ab Kilometer 35 schon so einige Leute erwischt haben soll, der kam bei mir noch nicht vorbei … Ich bin wahrscheinlich doch immer gut trainiert ins Rennen gegangen. meier Sie kennen die Strecke aus dem Effeff. Wo lässt sich am besten zuschauen? lenhard Am Fernmeldeturm und in Neuostheim, auch in Seckenheim ist immer viel los. In Ludwigshafen gibt’s auch ein paar Ecken, wo man uns zusammen mit vielen anderen Zuschauern unterstützen kann, aber da kenne ich mich als Mannheimer nicht so aus (lacht). Auf der KurtSchumacher-Brücke steht so gut wie niemand – da könnten sich dieses Jahr gern mal ein paar Zuschauer mehr hinstellen, um uns anzufeuern.

„Ich spiele gern mit den Zuschauern!“ meier Wenn Sie schon 20, 30 Kilometer in den Beinen haben und kämpfen müssen – nerven Sie jubelnde Zuschauer dann nicht manchmal? lenhard Überhaupt nicht. Für mich sind eher Zuschauer nervig, die mit verschränkten Armen an der Strecke stehen und die du als Läufer anfeuern musst, damit sie ein bisschen Stimmung machen. Ich spiele gern mit den Zuschauern: Wenn die die Welle machen, die Kinder mit mir abklatschen wollen – da mache ich natürlich mit. meier Für alle, die noch kurzentschlossen am 12. Mai dabei sein wollen: Wie fit sollte man sein, um das Abenteuer „Marathon“ zu wagen? lenhard Man sollte schon gut drei Stunden am Stück oder ungefähr 30 Kilometer durchlaufen können. Wer das gut schafft, kann schon mal daran denken, einen Marathon anzugehen. Leute, die gut im Lauftraining stehen, sich mit diesen langen Distanzen aber noch nicht auskennen, sollten sich lieber auf der Halbmarathon-Strecke ausprobieren. Die könnten sie schon eher packen. meier Wie geht es nach Mannheim für Sie in Sachen Laufen weiter? lenhard 100-Kilometer-Wettbewerbe oder Wüstenläufe stehen bei mir erstmal nicht auf dem Plan. Ich will ja noch ein bisschen Freizeit haben! Aber: Der Mannheim-Marathon ist mein 19., zum 20. fliege ich nach New York. Für New York 2012 habe ich die Qualifikation mit meiner Bestzeit – 2:51 Stunden – geschafft. Für New York 2013 wurde die Qualizeit noch einmal auf 2:45 Stunden verschärft. Die packe ich so schnell nicht mehr. Also habe ich mir gesagt: Jetzt oder nie! interview: tobias kleinecke foto: dietrich bechtel

MLP-MARATHON Für jeden ist etwas dabei, beim „Dämmermarathon“ mit der für Laufwettbewerbe ungewöhnlichen Startzeit 18.30 Uhr: von den vollen 42 Kilometern, über die halbe Strecke bis zum Handbike-, Rollstuhlund Inliner-Marathon. Für kleine Läufer gibt es den Mini-Marathon und den Kids-Run. Neu in 2012: der BASF-Marathon für Fünfer- und Sechser-Staffeln und die zweite Halbmarathonstrecke mit Start um 20.30 Uhr in Ludwigshafen. Kurzund Laufentschlossene können sich noch am 11. und 12. Mai im Rosengarten nachmelden.

VOLLES PROGRAMM

Thorsten Lenhard wünscht sich Unterstützung auch auf der KurtSchumacher-Brücke. Bestens aufgehoben sind Sie als Zuschauer aber auch im Start-Ziel-Bereich am Wasserturm. Live-Schaltungen von der Strecke, DJ-Mucke und Live-Musik von (Rockröhre) Helen & (Begleitband) Shebeen sorgen für beste Unterhaltung. In LU gibt’s Moderation und Musik am Berliner Platz.

DER MANN, DEN ES ZU SCHLAGEN GILT … Foto: rhein-neckar-picture.de

meier Wie läuft die Vorbereitung? Sind Sie schon in der heißen Trainingsphase? thorsten lenhard Zurzeit laufe ich so um die 70 Kilometer die Woche. Manche sagen, das wäre ziemlich wenig für meine Bestzeit. Nach meiner Arbeit als Mediengestalter mache ich Intervalltraining mit Steigerungsläufen zwischen 10 und 15 Kilometern, am Wochenende längere Läufe von zwei bis drei Stunden. Und vor dem Marathon hier nehme ich noch den Marathon Deutsche Weinstraße mit. Das wird aber eher ein Genusslauf. meier Welche Zeit peilen Sie dort an? lenhard So um die 3:15 Stunden, also rund 20 Minuten mehr als sonst, wenn ich auf Bestzeit laufe. meier 42 Kilometer in 3:15 Stunden. Wie kann das – um Himmels willen! – ein ,Genusslauf‘ sein? lenhard (lacht) Okay, das klingt vielleicht schon ein bisschen heftig. Aber die Landschaft ist schön, es geht durch die Weinberge zwischen Bockenheim und Bad Dürkheim. Ein paar knackige Anstiege sind auch mit dabei – gutes Training für den Mannheimer Marathon. meier Wie sind Sie zum Marathon gekommen? lenhard Das war vor etwa zehn Jahren. Ich las in der Presse, dass es in Mannheim einen Marathon-Wettbewerb geben soll. Ich dachte: ‚Hey, das könnte interessant werden‘ und habe angefangen zu trainieren. Hat wunderbar geklappt, ich bin beim ersten Mannheim-Marathon 2004 gestartet und war seitdem jedes Jahr dabei. meier Was ist das Besondere am MLP-Marathon? lenhard In Mannheim muss ich natürlich mitlaufen – ist ja mein Heimspiel! Familie und Freunde sind an der Strecke, feuern dich an. Das ist schon etwas ganz anderes, als wenn du in Berlin oder Frankfurt rennst. Die Startzeit am Abend ist auch reizvoll, vor allem wenn du zum Ziel kommst und der Wasserturm in der Abenddämmerung leuchtet. meier In welchen Streckenabschnitten müssen Sie richtig beißen? lenhard Viele Läufer verfluchen die Kurt-Schumacher-Brücke zwischen Jungbusch und Ludwigshafen, mir macht sie zum Glück weniger aus. Aber sie hat schon ihren Reiz. Das erste Mal kommt sie bei etwa Kilometer 21, die Steigung zieht sich locker über zwei, drei Kilometer. Und dann das gleiche nochmal auf dem Rückweg, so ab Kilometer 36: Da ist die Brücke das letzte große Hindernis auf dem Weg ins Ziel. meier Man hört, dass Marathon laufen vor allem eine „mentale Sache“ ist. Was geht Ihnen durch den Kopf während der drei Stunden? lenhard Am Anfang ist die Euphorie enorm groß. Endlich ist der Tag X gekommen, für den man sich wochenlang im Training gequält hat. Da muss ich mich nach dem Start immer bremsen. Später höre ich ständig in mich rein, überlege: ‚Was nehme ich an der nächsten Verpflegungsstelle zu mir? Banane, Müsliriegel, Wasser? Für den letzten Kick kurz vor Schluss gibt‘s bei mir dann immer nur eines – Cola.

… ist einmal mehr Isaak Cheruiyot. Aber Vorsicht beim Hinterherrennen! Der Kenianer ist „Mr. MLP-Marathon“, schaffte im letzten Jahr den dritten Sieg in Folge und brauchte dazu 2:24 Stunden. Macht gut 20 Sekunden je 100 Meter (für echte Couchpotatoes noch geradeso machbar), rund 3:25 Minuten je Kilometer (einfach mal ausprobieren, die zweieinhalb Runden um den Sportplatz). Wenn Sie besagte Kilometerzeit gleich 42 mal hintereinander schaffen, zählen Sie wie Isaak Cheruiyot zur erweiterten Weltspitze. lw / tk 12.5. MLP-Marathon, Mannheim & Ludwigshafen, mlp-marathon.de, 18.30 Uhr (Startzeit Marathon)

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MUSIK // HIGHLIGHT Ausgesprochen lockere Stimmung 2011 bei der Premiere des Maifeld Derby auf dem Maimarktgelände.

Open Air mit Hendrix-Flair MAIFELD DERBY / Mit ökologisch korrektem Siegel und einem Line-up, das Indie-Fans glücklich macht, sorgen die Maifeld-Derby-Macher in diesem Jahr zum zweiten Mal für die Neuauflage einer fast perfekten Woodstock-Idylle. Machen wir uns nichts vor: Wir zahlen Jahr für Jahr Unmengen Geld, um – bewaffnet mit Zelt, Tütensuppe und Dosenbier – auf den Festivals der Republik einer matschtriefenden Woodstock-Illusion mit Hendrix-Sexappeal nachzujagen. Also besuchen wir das kuschelige Southside, das noch viel kuscheligere Rock am See und freuen uns über ein bisschen HippiePerfektion. Die spätestens dann zerstört wird, wenn man doch mal eins der übergroßen Mainstream-Festivals ausprobiert, gefühlte sieben Kilometer zu jeder Band latscht und auf dem Weg zu den brennenden Dixies zwei Brustvergrößerungen durch Handauflegen widerstehen muss, während nebenan eine Dose Thunfisch-Ravioli explodiert. So ist das typische Festival-Trauma beschlossene Sache – wären da nicht die Macher des Maifeld Derby, deren Mission ungefähr so zusammengefasst werden kann: Das schönste Festival der Welt veranstalten. Rund um den

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Parcours d’amour des Festivalsommers (verortet im Mannheimer MVV Reitstadion auf dem Maimarktgelände) wird all das komprimiert, was man auf den Southsides und Rock am Sees dieser Welt schon ziemlich gut macht: Kurze Wege zu den Bands, noch kürzere zum Essen und Trinken, Kultur bis zum Abwinken. Eine Mischung, die im letzten Jahr an den Start ging und auf Anhieb ziemlich gut funktioniert hat. Knapp 3.000 Besucher hatten ein neues Lieblings-Open-Air gefunden. Während man 2011 auf Katzenjammer, Ra Ra Riot und die liebsten Popakademie-Dunstkreis-Acts setzte, gibt es pünktlich zur zweiten Maifeld-Auflage auch noch ein paar Headliner, die nicht nur Szene-Liebhaber zum Spontan-Sabbern bringen: Neben den aufstrebenden, schon jetzt als die neuen Kills gehandelten Blood Red Shoes dürfen wir uns zur Primetime auf die heiß und fettig servierten Sounds der deutschen Indie-All-Time-Hoffnung Frit-

tenbude freuen. Und das ist nur das Sahnehäubchen auf dem Line-up-Leckerbissen, den uns die Maifeld-Macher um Timo Kumpf in diesem Monat kredenzen. Friska Viljor, Dear Reader, Me And My Drummer kann der geneigte Musikinteressierte gerade noch herauspressen, bevor er in verehrende Schnappatmung verfällt, während das schnieke Kurzfilm- und Literaturprogramm sowieso schon Schlange steht. Doch weil ihnen ein exzellenter Band-Geschmack, eine wundervolle Location und die scharfe Kulturbombe nicht reicht, setzen die Derby-Herrschaften noch etwas Gutes drauf. Gemeinsam mit der „green music initiative“ und der Popakademie soll nicht nur ohren-, sondern auch umweltfreundlich gefeiert werden. Mehr Idylle geht nicht. Also: Hingehen! lia haubner

18. & 19.5. MVV Reitstadion, Maimarktgelände, Mannheim, € 39.50, maifeld-derby.de


MUSIK // CLUBLAND

Neue Musik kommt von Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick.

Von Klassik zu Techno BRANDT BRAUER FRICK / Nach dem Klassikfestival „Heidelberger Frühling“ gibt der „Alternative Frühling“ den Subkulturen eine Heimat. Brandt Brauer Frick verbinden Klassik mit Techno – und damit beide Festivals miteinander. Das erste urbane Festival für Musik und Subkulturen, der „Alternative Frühling“, trägt seine Ausrichtung schon im Namen: All die unterschiedlichen Subkulturen, die beim großen Bruder – dem Heidelberger Frühling – keine Plattform finden, sollen vom 27. April bis zum 6. Mai ebenfalls zu ihrem Recht kommen. Auf dem Festivalplan stehen unter anderem der Musikförderpreis, der deutschlandweit an förderungswürdige Newcomer-Bands vergeben wird, und der Live-Auftritt von Brandt Brauer Frick. Die Berliner gehören zwar auch zur Subkultur, könnten aber konzeptionell fast auch der großen und seriösen Ausgabe des Frühlings gerecht werden. Ihr Debütalbum „You Make Me Real“ überzeugte 2010 mit neun höllisch groovenden Clubtracks, die – von der ein oder anderen Syn-

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thie-Line abgesehen – gänzlich ohne Elektronik auskamen und sich allein einer klassischen Orchester-Instrumentierung bedienten. Die seriöse Musikpresse überbot sich daraufhin mit Lob und Seligsprechungen. Auch das Techno-Publikum ließ sein anfängliches Zögern aufgrund des intellektuellen Auftretens der drei Berliner schnell hinter sich. Zu treibend und tanzbar war die ganze Sache geraten. Auf den zweiten Blick entpuppten sich gerade die an Steve Reich erinnernden Cello-Eskapaden als funktionierende Tanzflächenbrenner. Bei ihren Gastspielen mit einem zehnköpfigen Orchester bringt das Trio Klaviere schon mal auf jede erdenkliche Art mit Schrauben und Radiergummis zum Klingen. Jetzt sind Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick auch allein unterwegs und haben einen

Sampler im Gepäck, ohne dass der Gesamteindruck zu Schaden kommt. Ob mit Orchester oder im Trio, die bedrohliche Verfolgungsjagd von „Paparazzi“ oder das Musik-gewordene Aufputschmittel „Caffeine“ entpuppen frühere Klassik-meets-Techno-Versuche von Carl Craig oder Jeff Mills als das, was sie eigentlich sind: sentimentaler Kitsch aus Hollywood. Brandt Brauer Frick hingegen klingen eher nach dem französischen Film Noir. So kann man sich jederzeit Jean Gabin vorstellen, wie er für einen verschwitzten Clubgänger nur ein verächtliches Schnauben übrig hat. Und sich dann trotzdem bewegen muss. johannes thiedig foto: harry weber

5.5. Halle 03, Heidelberg, 23 Uhr


KINO // FILM DES MONATS

Fisch für die Meute LACHSFISCHEN IM JEMEN / Lasse Hallström hat den Roman von Paul Torday über das aberwitzig scheinende Projekt, Lachse quasi in der Wüste heimisch zu machen, verfilmt. Das wird einem störrischen Experten wunderbare neue Erfahrungen verschaffen, und es wird vor allem einen Zweck erfüllen: dem Premierminister Entlastung zu bringen an der heimatlichen Medienfront. Hauptdarsteller Ewan McGregor im MEIER-Interview über diese Mischung aus romantischer Komödie und politischer Satire.

Anscheinend kann er die Lachse am Horizont schon springen sehen: Der Experte erklärt sein Projekt.

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KINO // PROGRAMMKINO-TIPPS 18 cigarrillos y medio MEX/PY 2010, R: Marcello Tolces, D: Hernan Melgarejo, Fera Izak Szmuc Ezequiel und Vivian haben sich einen letzten Kuss versprochen: Egal wann und unter welchen Umständen, jeder der beiden hat das Recht, diesen letzten Kuss einzufordern. Doch gilt dieses Versprechen auch noch eineinhalb Jahre nach ihrer Trennung? Karlstorkino, HD, 9. 22 Uhr, 10.5. 18 Uhr Abel MEX 2010, R: Diego Luna, D: Geraldine Alejandra, Carlos Aragon, Karina Gidi

Abel, ein neunjähriger Junge, erkennt nach dem Weggang des Vaters schnell, dass der Familie etwas fehlt: ein männliches Familienoberhaupt. So übernimmt er die Rolle. Schwierig wird dies, als der echte Vater auf einmal wieder auftaucht und Abel in die Realität zurückholen möchte. Karlstorkino, HD, 5., 6. 18 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 7.5. 21.30 Uhr

Awka Liwen – Rebellion im Morgengrauen RA 2010, R: Mariano Aiello, Kristina Hille Die Geschichte der Feldzüge gegen die indigene Bevölkerung Argentiniens. Karlstorkino, HD, 12. 20 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 13.5. 19 Uhr Chinese zum Mitnehmen RA/E 2011, R: Sebastian Borensztein, D: Ricardo Darin, Ignacio Huang Roberto, eigenbrötlerischer Eisenwarenhändler und notorischer Einzelgänger, sitzt arglos mit dem Campingstuhl am Flughafen, als ihm ein von Taxifahrern ausgeraubter Chinese vor die Füße fällt. Er würde ihn schon gern ignorieren, aber das geht natürlich nicht und so beginnt eine immer kurz vor ihrem ersehnten Ende stehende Hilfsaktion, die lebensverändernd für alle Beteiligten ausufert. Karlstorkino, HD, 4. 18 Uhr, 3., 5. 22 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 7. 19.30 Uhr, 6.5. 21.30 Uhr Das bessere Leben F/PL/D 2011, R: Malgorzata Szumowska, D: Juliette Binoche, Anais Demoustiers Die erfolgreiche Pariser Jour-

nalistin Anna recherchiert für einen Artikel über das Leben von Studentinnen, die ihr Geld als Escorts verdienen. Diese Recherchen verunsichern sie nachhaltig in ihrer eigenen Lebensweise. Karlstorkino, HD, 17., 20., 23. 19.30 Uhr, 18., 30.5. 21.30 Uhr

Das Turiner Pferd H/F/D 2011, R: Béla Tarr, Agnes Hranitzky, D: Volker Spengler, Erika Bók 1889. Friedrich Nietzsche wird auf einer Turin-Reise Zeuge, wie ein widerwilliges Pferd auf offener Straße ausgepeitscht wird. Er versucht das Pferd zu retten, indem er sich an dessen Hals wirft. Das interessiert die philosophischen Verehrer. Béla Tarr, den Meister des suggestiven Schwarz-Weiß, interessiert, was das eigentlich für ein Pferd war. Cinema Quadrat, MA, 19., 20., 22.5. 19.30 Uhr Der Junge mit dem Fahrrad B/F/I 2011, R: Jean-Pierre & Luc Dardenne, D: Thomas Doret, Cécile De France, Jérémie Renier Klingt einfach: Eine Frau nimmt einen Zwölfjährigen bei sich auf, der seinen Vater sucht, der nichts mit ihm zu tun haben will, und hilft ihm bei der Suche. Wenn die gezeigte Selbstverständlichkeit so selbstverständlich wäre, wäre das nicht der besondere Film, der er ist. Karlstorkino, HD, 19. 19 Uhr, 26. 17 Uhr, 27. 15 Uhr, 30.5. 19.30 Uhr Der Mann, dem man den Namen stahl D 1944, R: Wolfgang Staudte, D: Axel von Ambesser, Hubert von Meyerinck Während eines Ausflugs wird Fridolin Biedermann die Brieftasche gestohlen. Als der Dieb gefasst wird, beginnt für Fridolin auf der Suche nach seiner Identität ein absurder Gang durch die Instanzen des Behördenapparats. Cinema Quadrat, MA, 23.5. 19.30 Uhr Ein Sommer in Haifa IL 2010, R: Avi Nesher, D: Adir Miller, Maya Dagan Ein Rückblick auf die israelische Hafenstadt Haifa im Sommer 1968. Der Teenager Arik arbeitet für einen Bekannten seines Vaters, den Ehevermittler Yankele, und verliebt sich in seine Cousine Tamara. Cinema Quadrat, MA, 25.,

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26., 28., 29., 30.5. 19.30 Uhr

El bano del Papa – Das große Geschäft ROU/BR/F 2007, R: Cesar Charlone, Enrique Fernandez, D: Virginia Mendez, Virginia Ruiz, Mario Silva Beto lebt mit Frau und Tochter in dem verschlafenen Städtchen Melo im Nordosten Uruguays. Eines Tages gerät ganz Melo aus dem Häuschen. Papst Johannes Paul II. hat seinen Besuch angesagt und will seine Uruguay-Tournee ausgerechnet in dieser kleinen Stadt beginnen. Cinema Quadrat, MA, 3., 4., 14., 16. 19.30 Uhr, 18.5. 21.30 Uhr El gato desaparece – The Cat Vanishes RA 2011, R: Carlos Sorin, D: Maria Abadi, Norma Argentina, Gisela Aringoli

Erzählt die Geschichte eines Professors, der als geheilt aus der Psychiatrie entlassen wird. Doch seine Ehefrau hat Angst vor erneuten Gewaltausbrüchen ihres Mannes. Und wo ist nur die titelgebende Hauskatze, die seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt scheint? Karlstorkino, HD, 9. 20 Uhr, 10. 22 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 11. 19.30 Uhr, 12.5. 21.30 Uhr

Habanastation C 2011, R: Ian Padron, D: Claudia Alvarino, Ruben Araujo, Blanca Rosa Blanco

Bei der Parade am 1. Mai geht Mayito verloren und treibt orientierungslos durch die Stadt. Dabei trifft er auf das andere Kuba, von dessen Existenz er in seinem wohlbehüteten Milieu nicht einmal geträumt hätte. Karlstorkino, HD, 13.5. 19 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 13.5. 21 Uhr

Kahlschlag – Kampf um Brasiliens letzte Wälder D 2011, R: Marco Keller Die Urwaldlandschaft Brasiliens ist Schauplatz einer menschlichen Tragödie. Dieses einzigartige, für uns alle lebenswichtige Ökosystem wird Tag für Tag durch Holzfäl-

ler, Soja-Bauern, Maisanbauer und Viehzüchter zerstört. Vor allem aber kapitalkräftige, ausländische Großkonzerne sind verantwortlich für den täglichen Raubbau am Regenwald. Karlstorkino, HD, 4. 20 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 5.5. 19 Uhr

Los Cerveceros de Quilmes – Die Bierbrauer aus Quilmes RA/D 2011, R: Andreas Geipel, Franz Sickinger Die Stadt Quilmes liegt 20 km südlich von Buenos Aires. Der dort ansässige Fußballklub Quilmes Atlético Club ist der älteste Fußballverein Argentiniens. Im Film erzählen die Fans über Leidenschaft und Liebe zu ihrem Klub. Karlstorkino, HD, 11. 20 Uhr, 13.5. 17 Uhr Medianeras – Liebe in virtuellen Zeiten RA 2011, R: Gustavo Taretto, D: Pilar López de Ayala, Inés Efron, Carla Peterson

Eine romantische Komödie aus Argentinien über die vielleicht stattfindende Begegnung von Martín und Mariana, die in gegenüberliegenden Wohnblocks in Buenos Aires leben. Er ein verstockter Phobiker und Webdesigner, sie eine Architektin, die Schaufenster dekoriert. Karlstorkino, HD, 5. 20 Uhr, 6. 22 Uhr, 10., 13., 15. 19 Uhr, 11., 12., 16. 21.15 Uhr, Cinema Quadrat, MA , 8., 9.5. 21.30 Uhr

Monsieur Lazhar CDN 2011, R: Philippe Falardeau, D: Mohamed Fellag, Sophie Nélisse Nach dem Selbstmord einer Lehrerin bietet der aus Algerien stammende Bahir Lazhar, ein immer noch von der Abschiebung bedrohter politischer Flüchtling, der Schule an, deren traumatisierte Klasse zu übernehmen. Karlstorkino, HD, 1., 2., 27.5. 19 Uhr Novena PY/NL 2010, R: Enrique Collar, D: Juan de Dios Collar, Teodora Gonzalez Nach dem Tod der Großmutter kehrt Regisseur Collar in sein Heimatdorf zurück. Während der neuntägigen Trauerzeit begleitet er seinen Onkel Juan. Als ältester Bruder seines verstorbenen Vaters wurde er

in jungen Jahren unfreiwillig Familienoberhaupt. So schmerzlich der Verlust der Mutter ist, er öffnet Juan neue Perspektiven. Karlstorkino, HD, 7. 18 Uhr, 8. 22 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 10.5. 19.30 Uhr

Palabra de mujer – Das Dschungelradio NIC/D 2009, R: Susanne Jäger

„Palabra de Mujer“ heißt eine kleine Radiostation im Urwald von Nicaragua, die traditionelle Musik, persönliche Grußbotschaften und Meldungen über vermisste Maultiere sendet. Yamileth Chavarria hat das Bürgerinnenradio mit einem besonderen Ziel gegründet: dem Kampf gegen den Chauvinismus in ihrer Gesellschaft. Cinema Quadrat, MA, 8. 19.30 Uhr, Karlstorkino HD, 11.5. 18 Uhr

Pepperminta CH/A 2008, R: Pipilotti Rist, D: Ewelina Guzik, Dirk Sikorski, Marisa Growaldt Die junge, attraktive Pepperminta versetzt die Menschen in ihrer Umgebung in einen sinnlichen Rausch aus leuchtenden Farben, so dass selbst schüchterne Stadtneurotiker einen Weg ins Glück finden. Cinema Quadrat, MA, 24.5. 19.30 Uhr Robert Blecker wants me dead USA 2008, R: Ted Schillinger Gewissheitserschütternde Dokumentation über die sich entwickelnde Bekanntschaft zwischen einem zum Tode Verurteilten und einem entschiedenen Vertreter der Todesstrafe. DAI, HD, 2.5. 20 Uhr Sonnensystem D 2011, R: Thomas Heise

Ein Winter und ein Sommer bei der indigenen Gemeinschaft der Kollas in den Bergen Nordargentiniens. Cinema Quadrat, MA, 18.5. 19.30 Uhr

Soy libre D 2010, R: Andrea Roggon Eine Dokumentation aus dem real existierenden Alltag Kubas. DAI, HD, 4.5. 20 Uhr

Take Shelter USA 2011, R: Jeff Nichols, D: Michael Shannon, Jessica Chastain, Shea Whigham Curtis LaForche wird von Phantasien über einen drohenden apokalyptischen Sturm geplagt. Er verhält sich in seinem Bemühen, seine Frau und seine Tochter zu schützen, für seine Umwelt immer unverständlicher und setzt alles aufs Spiel, als er seiner Frau von seinen Plagen erzählt. Karlstorkino, HD, 1., 2.5. 21 Uhr Turistas – Tourists RCH 2009, R: Alicia Scherson, D: Aline Kuppenheim, Marcelo Alonso Als Carla von ihrem Mann nach einem Streitgespräch im Auto mitten in der Pampa ausgesetzt wird, ergibt sich für sie die überraschende Gelegenheit, über sich und ihr Leben nachzudenken. Eine willkommene Hilfe ist dabei die Begegnung mit dem norwegischen Rucksacktouristen Ulrik. Karlstorkino, HD, 8. 20 Uhr, 12.5. 22 Uhr Und dann der Regen – Tambien la lluvia E/F/MEX 2010, R: Iciar Bollain, D: Gael Garcia Bernal, Luis Tosar, Karra Elejalde Ein Filmteam, das eigentlich einen Spielfilm über die unangemessene Mythologisierung des Christoph Kolumbus drehen will, gerät in Bolivien in die harten sozialen Kämpfe zwischen der Armee und der indianischen Bevölkerung. Karlstorkino, HD, 6. 20 Uhr, 7. 22 Uhr, 8. 18 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 9. 19.30 Uhr, 10.5. 21.30 Uhr Vorname Carmen F 1983, R: Jean-Luc Godard, D: Hippolyte Girardot, Maruschka Detmers, Myriem Roussel, Jean-Luc Godard Ein wildes Stück über eine kurze, drastische Liebesgeschichte mit tragischem Ende, die von kriminalistischen Elementen wie einem Banküberfall und einer geplanten Entführung flankiert wird. DAI, HD, 7.5. 20 Uhr Zona sur – Südlicher Distrikt: Southern District BOL 2009, R: Juan Carlos Valdivia, D: Ninón del Castillo, Pascual Loayza Wir begleiten eine gut situierte bolivianische Familie bei ihrem alltäglichen Leben. Ihr kleiner Mikrokosmos scheint langsam zu zerbrechen. Karlstorkino, HD, 10. 20 Uhr, 11. 22 Uhr, Cinema Quadrat, MA, 12.5. 19.30 Uhr


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Giseladen – Cafébar mit Kunstgenuss

Seit Februar findet sich der schnucklige Laden in der Unteren Strasse, parallel zur Hauptstraße in der Heidelberger Altstadt und schafft für Kreativkünstler eine Plattform der besonderen Art. FriDa bietet kreativen Menschen die Gelegenheit, ihre Kunst und Handarbeiten auszustellen, indem eine Fläche angemietet und die Ware auf Kommissionsbasis verkauft wird. Das Angebot reicht von Schmuck, Taschen, Mode über Kinder- und Babyartikel bis hin zu Kleinmöbeln, Dekoartikeln und Accessoires. Untere Strasse 33, Heidelberg, 06221 7199900, fri-da.de, Di bis Sa 10-18 Uhr

Der Giseladen in Seckenheim bietet ein kreatives Ambiente mit Wohlfühlcharakter. In der exklusiven Galerie kann der Gast zugleich Kaffeespezialitäten und Kunst genießen und dabei aus dem besonderen Angebot an handgefertigten Unikaten wählen. Die Inhaberin, Gisela Backe, liefert Künstlern und Designern Raum für wechselnde Ausstellungen. Zugleich hält das Giseatelier im Giseladen ein vielseitiges Kursangebot für eine kreative Freizeitgestaltung für Kinder und Erwachsene bereit. Seckenheimer Hauptstrße 131, Mannheim, 0621 12807271, Giseladen.de, Mo bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 12.30 Uhr

Smykke – Nordisch Leben „Smykke“ ist Norwegisch, heißt Schmuckstück und der Name ist Programm – man kann sich selbst verwöhnen, sich inspirieren lassen oder anderen ein schönes Geschenk machen. In dem gemütlichen kleinen Ladengeschäft, das seine Tür seit dem Dezember 2011 öffnet, finden sich Leckereien zum Essen und Trinken aus Skandinavien und dem Baltikum. Angeboten werden auch nordischer Lifestyle und ausgesuchte, handgefertigte Design- und Schmuckobjekte. Alles ist handverlesen und Wert wird besonders auf natürliche Materialien und gute Qualität gelegt. Moltkestr. 4, Mannheim, 0621 43042590, smykke-living.de , Di bis Sa 10 - 18 Uhr

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BÜHNE // THEATER

In einem reduzierten Setting spielt Sabine Fürst (vorne) unter der Regie von Lisa Nielebock die Iphigenie.

Der Wind, der Wind SEELENDRAMA / Regisseurin Lisa Nielebock findet in Goethes „Iphigenie“ vor allem Iphigenie. Sie hat das Stück in Mannheim inszeniert. Schuld war der Wind. Es herrschte Flaute, als die Griechen gen Troja segeln wollten, also opferte Heerführer Agamemnon seine Tochter. Die aber wurde in eine Wolke gehüllt auf die Insel Tauris geweht. Die Göttin Diana war mit im Spiel, in deren Tempel sie nun als Priesterin tätig ist, drüben in Kleinasien und in einem Seelendrama, das so ganz auf äußere Bewegung verzichtet und konsequent auf innere Dramatik setzt. Seit ihrer wundersamen

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Landung in Kleinasien ist Iphigenie eine Unberührbare und mehr eine Herrscherin neben König Thoas, als dass sie Gast bei den Skythen wäre, diesem aus Sicht der Griechen so barbarischen Reitervolk. Sie wird verehrt und der König, der ihr Vater sein könnte, will sie. Da ist aber auch noch die Vergangenheit: der Tantalidenfluch, das vermeintlich so zivilisierte Griechenland und ihre Familie, die inzwischen, ohne dass sie das weiß, fast gänzlich

ausgelöscht ist. Würde Iphigenie das Land der Griechen mit der Seele finden, träfe sie dort auf Tod und Verzweiflung. Der aus Troja heimgekehrte Vater und Kriegsheld Agamemnon wurde von der Mutter ins Jenseits befördert und die Mutter von Bruder Orestes, der nun ausgerechnet bei den „Barbaren” in Tauris anlandet. Es wird zu einer anrührenden Szene kommen, wenn die Geschwister sich in der Fremde wiederfinden. Zuerst ist da


Vom Schnürboden hängt allerei Gerät, während die Beteiligten mit putzigem Kopfschmuck aufwarten.

Wiederentdeckung der Langsamkeit DIE WALKÜRE / Nach gelungenem Start mit dem „Rheingold“ folgte der zweite Streich von Achim Freyers „Ring“-Inszenierung. Den Rezensenten hat er nicht so glücklich gemacht. Er windet sich ein bisschen. Schon nach dem „Rheingold“ ging es mir so: Achim Freyers Abstraktionsorgie in Sachen Wagner entlarvte mir (jetzt, Achtung: Selbstplagiat) die Brüchigkeit und Inkonsistenz „von Wagners Kosmologie aus Edda und Mittelalter, Familiendrama und Weltenbrand“. Nun also „Die Walküre“ als zweiter Teil der Vorgeschichte, die sich „der Meister“ ausgedacht hat, um Siegfrieds Leben und Tod in einen hybridfulminant-numinosen Zusammenhang zu stellen. Das kann einem für die Nibelungensage so notwendig erscheinen wie die Behauptung des Alten Testaments als Geburtshelfer von Aufklärung und Humanismus. Was ich sagen will: Welche merkwürdigen Gedanken man sich so macht, während auf der Bühne Freyers feinziselierter Bilderzauber abläuft. Da hängt wieder allerlei bedeutungsschwangeres Gerät vom Schnürboden. Da schieben die Walküren ihre Heldenreste-Einkaufswägen immer mal wieder auf Kommando von rechts nach links und umgekehrt. Die Drehbühne dreht sich in einer Tour. Oft sind alle potenziell Beteiligten mit ihren putzigen Kopfschmucken auf der Bühne (Wotan: Bienenkorb, Fricka: Brot, Brünnhilde: Rabe, Wal-

küren: Trompete, Nähmaschine, Kleiderbügel, Gießkanne ...). Ein Panoptikum surrealer Gestalten aus einem undeutbaren Traum.

Mystische Vorstufe unseres Seins Doch im Paralleluniversum mit Göttern, Riesen und Zwergen nähern wir uns der „Menschen“-Welt. Einen Menschen gibt es hier, der heißt Hunding (und sieht aus wie ein Fuchs?), während das inzestuöse Liebespaar Siegmund und Sieglinde (Katzen?) wenigstens aus Halbgöttern besteht. Siegfried, der Bankert der beiden, wird folglich auch ein (rothaariger!) Halbgottclown sein, Hagen dafür ein Halbzwerg. „Der Ring ist kein psychologisierendes Theater“ postuliert Achim Freyer, Wagner beschreibe eine Zeitlosigkeit der Welt, eine mystische Vorstufe unseres Seins. Da ist was dran. Was aber soll uns der ganze mythische Kram mitteilen, wenn wir die Figuren nicht psychologisch betrachten sollen? Hier liegt das Problem. Je näher wir den Menschen kommen, desto weniger scheint Freyers assoziativ-illustrative Konzeption zu verfangen. Hatte man es im „Rheingold“ noch mehrheitlich mit rein mythologischem Ho-

kuspokus zu tun, so verhandelt „Die Walküre“ mühelos auf unsere Lebenswelt beziehbare Konflikte. Und sobald die ins Spiel kommen, wird Freyers Zugriff leicht fad und schwach. Dem hätte man etwa begegnen können, indem Hunding und die Zwillinge aus der allgegenwärtigen gestischen Stilisierung aussteigen. Bleibt szenischerseits eine Wiederentdeckung der Langsamkeit mit Schwielengefahr fürs Sitzfleisch. Dan Ettinger am Pult verdoppelt diese Langsamkeit der Szene – teilweise quälend – noch, erreicht mit dem Orchester dabei aber einen unerhört filigranen, biegsamen Wagnerklang, der die Sänger auf Händen trägt. Ab dem Walkürenritt ist es mit der orchestralen Contenance allerdings vorbei, da gibts Hollywood Spectacular vom Feinsten mit neun stimmstarken Walküren an der Rampe, die einem den Scheitel wegföhnen. Auch die anderen Sänger geben ihr Bestes. So richtig über den grünen Klee loben möchte ich eigentlich nur Thomas Jesatkos klaren, kompromisslos textverständlichen B-Wotan. ingo wackenhut / foto: michel

27.5. & 24.6. Nationaltheater, Mannheim

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KUNST // KÜNSTLER DES MONATS

Wolken über dem Ludwigshafener Kunstverein. Für ihn haben Bettina Bürkle und Klaus Illi ihre Rauminstallation konzipiert.

BETTINA BÜRKLE & KLAUS ILLI DIE RAUMBEATMER

Bettina Bürkle wurde 1961 in Heilbronn geboren. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und erhielt mehrere Stipendien, darunter von der Kunststiftung Baden-Württemberg und der Cité Internationale des Arts in Paris. Bettina Bürkle war mehrfach zu Arbeitsaufenthalten in New York. Klaus Illi wurde 1953 in Stuttgart geboren. Er studierte ebenfalls an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und im Anschluss an der der Hochschule der Künste in Berlin sowie an der Parsons School of Design in New York. Ein Arbeitsaufenthalt führte ihn unter anderem nach Israel in die Artists’ Residence Herzeliya. Seit 1999 arbeiten die beiden Künstler gemeinsam an ihrem Projekt „Pflanzenatem”. emy

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„Jedes Objekt atmet individuell“ BETTINA BÜRKLE UND KLAUS ILLI / Die beiden Künstler haben ihre Rauminstallation, die sie eigens für den Ludwigshafener Kunstverein konzipiert haben, „Zwischen Himmel und Hölle” genannt. Genießen kann man die Bewegung der kinetischen Objekte am besten, wenn man sich vor Ort eine der Matten ausleiht, sich auf den Boden legt und den Blick nach oben richtet. meier Zum Anfang eine ganz einfache Frage: Was passiert zwischen Himmel und Erde? bettina bürkle Die Frage ist eigentlich gar nicht schlecht: In der Ausstellung geht es um Lufträume, um Luft und Atem. Alles, was zwischen Decke und Boden ist, ist ein Teil davon – auch die Abstände zwischen den Objekten. Das Dazwischen ist immer das Interessante! Wobei die festen Stoffe eigentlich auch nicht fest sind, sondern eine Art Schwingung haben, die wir so nicht wahrnehmen. Wir sprechen immer davon, dass wir mit unserer Installation den Raum atmen lassen: Man sieht es nicht nur, sondern spürt es auch körperlich. meier Die Formen ihrer Objekte lassen ganz verschiedene Assoziationen zu. Was sehen Sie selbst darin?

bürkle Bei unserem Projekt „Pflanzenatem”, an dem wir schon über zwölf Jahre arbeiten, sind wir zunächst von Knospen ausgegangen. Bei diesen neuesten Objekten würden wir es schon mehr als „Wolken” bezeichnen. Aber da sie sich verändern, darf es je nach Zustand – offen oder geschlossen – unterschiedliche Assoziationen geben meier Es gibt neben den schwebenden Wolken auch schwarze Elemente auf dem Boden. Was ist deren Funktion? klaus illi Die Arbeit ist darauf angelegt, den Blick nach oben zu ziehen: Sie nehmen die dunkle Farbe des Bodens auf und wachsen wie „Himmelsstürmer” nach oben. meier Mich erinnern sie irgendwie an Raketen. bürkle Die Form orientiert sich zwar an Pflan-


Kunstszene im Delta Schon gewusst? Die Mannheimer Bildhauerin Jutta Steudle öffnet am 5. Mai von 15 bis 22 Uhr ihr Atelier für Besucher. In ihren aktuellen Arbeiten verwendet die Künstlerin weiß oder farbig gestrichenes Packpapier, das sie zu fragilen Skulpturen faltet und knittert. Der Besuch lohnt sich übrigens nicht nur der Kunst, sondern auch des besonderen Industrieambientes wegen. Jutta Steudle, Friesenheimer Str. 14, Mannheim, juttasteudle.de

Die Proteste beim G8-Gipfel in Genua hat Julian Röder mit seinen Fotografien dokumentiert.

Die Performance- und Videokünstlerin Silvia Szabó hat im März Atelierräume in der Mannheimer Neckarstadt bezogen. Hier bereitet sie ihre nächsten Auftritte vor: Am 2. Juni präsentiert sie ihre Performance „Insomnia” auf der Plattform für die freie Szene „97m überm Meer” und am 8. Juni im Rahmen der Veranstaltung „Nachtgestalten” bei Art van Demon in Heidelberg. 2.6. 97m überm Meer, TIG 7, zeitraumexit, Mannheim; 8.6. Art van Demon, Heidelberg

Fotografische Grenzgänger JUNGE GENERATION / Mit „Hijacked2“ zeigt die Mannheimer Fotogalerie „Zephyr“ Porträts, Dokumentarfotos und Momentaufnahmen von Künstlern aus Deutschland und Australien. Arbeiten bis Ende August bei „Zephyr” zu sehen sind. Konzipiert wurde die Ausstellung von den Kuratoren Mark McPherson und Ute Noll sowie dem Verleger Markus Schaden. Das Projekt startete 2010 im Australian Centre of Photography, Sydney (ACP) und wurde bereits in Canberra, Melbourne, Brisbane, Adelaide und Perth gezeigt. In Mannheim wird „Hijacked 2” von Ute Noll und Thomas Schirmböck kuratiert, begleitend dazu erscheint im Heidelberger Kehrer Verlag ein Fotoband. Die von dem Raum für Fotografie Zephyr in Kooperation mit dem Goethe-Institut präsentierte Ausstellung verspricht einen sowohl lebendigen wie provokativen Einblick in die Fotoszene der beiden Länder. Die Palette der gezeigten Arbeiten reicht dabei von Porträts über Dokumentarfotografie bis zu Momentaufnahmen des alltäglichen Lebens, wobei der Fokus auf die junge Generation und dort vor allem auf Grenzgänger und Randexistenzen gelegt wurde. eva mayer

20.5. bis 26.8. Zephyr – Raum für Fotografie, Mannheim

Der von Götz Gramlich und Marcello Lucas ins Leben gerufene Plakatwettbewerb Mut zur Wut stieß im vergangenen Jahr auf eine unerwartet große Resonanz: Insgesamt wurden 787 Entwürfe von 436 Gestalterinnen und Gestaltern aus 32 Ländern eingereicht. Bis zum 31. Mai können sich nun wieder Kreative für den Wettbewerb mit anschließender Ausstellung im öffentlichen Raum bewerben. mutzurwut.de Foto: Eric Carstensen

Es könnte auch eine dieser kalkuliert-provokanten Modeaufnahmen sein: Ein vermummtes Paar posiert vor einer Hauswand, er mit nacktem Oberkörper, sie mit einem in der Manier einer Kalaschnikow auf der Hüfte aufgestützten Stange. Doch das Foto ist echt und die Ereignisse, auf die es verweist, sind tragisch. Julian Röder hat es 2001 während des G8-Gipfels in Genua aufgenommen. Bei den von heftigen Auseinandersetzungen begleiteten Protesten wurde der damals erst 23-jährige Carlo Giuliani von der Polizei erschossen. Der 1981 geborene Julian Röder gehört selbst zu den Globalisierungskritikern und dokumentiert seit 2001 Protestaktionen gegen die Gipfeltreffen der EU- und G8-Staaten in Japan, Schottland, Griechenland, Italien und Deutschland. Der unter anderem mit dem Kodak Young Talent Award und dem European Architectural Photography Award ausgezeichnete Absolvent der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist einer von 32 Fotografen aus Deutschland und Australien, deren

Anfang 2010 erschien die erste Ausgabe der von der Mannheimer Grafikerin Daria Holme herausgegebenen Kindertseitung. Oft verschwinden solche selbst finanzierten Projekte nach kurzer Zeit wieder von der Bildfläche. Umso schöner ist es, dass jetzt die 5. Ausgabe fertig geworden ist. 26 Künstler haben darin Beiträge zum Thema „Rot” gestaltet. Bezugsadressen: Kunstverein Ludwigshafen, Buchhandlung Bender, Mannheim, diekindertseitung@yahoo.de, kindertseitung.de

Esther Ruelfs hat im März die Leitung der Sammlung Fotografie und neue Medien am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg übernommen. Die Kunsthistorikerin hatte 2008/2009 gemeinsam mit Tobias Berger unter dem Titel „Images Recalled – Bilder auf Abruf” das viel beachtete dritte Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg kuratiert. Die Sammlung umfasst weit über 75.000 Werke – von der Modefotografie bis hin zur freien künstlerischen Fotografie. mkg-hamburg.de M E IE R 0 5 – 12 / / 83


KINDER // TIPPS FÜR KIDS

Die zweite Ausgabe von MEIER family ist da! MEIER FAMILY / Das große Familienmagazin für alle mit Kindern (oder mit Neffen und Nichten, oder Enkeln und Nachbarskindern…) im Rhein-Neckar-Delta. Am 11. Mai erscheint die zweite Auflage mit vielen neuen, spannenden Themen: Raus in den Sommer!

Thema Schule!

Jesper Juul im Interview

Events für die ganze Familie. Wir zeigen, wo die schönsten Veranstaltungen im Delta steigen.

Seit Pisa ist das Thema Schule für viele Eltern noch wichtiger geworden. Auf welche Schule soll mein Kind gehen? Will ich Leistungsdruck ab Klasse 1, oder geht das auch anders? MEIER Family porträtiert vier ungewöhnliche Schulen.

Pubertät ist wie ein Feuerwerk im Kopf der Jugendlichen. In den Familien ist diese Zeit oft eine Krisenzeit. Warum diese Phase für Jugendliche und Eltern so anstregend ist, und was Eltern besser machen können, verrät der dänische Familientherapeut und erfolgreiche Buchautor im Interview.

Das Mama-Comeback: Das Baby ist da. Der Job ist weg? Wir haben mit Eltern gesprochen, die ihre berufliche Zukunft noch in der Elternzeit geplant und erfolgreich umgesetzt haben.

Stadt, Land, Lust: So wollen wir wohnen! Wohnung, Haus, Familien-WG? In der Stadt ist es zu teuer, auf dem Land zu langweilig? Stimmt nicht! Wir haben zwei Familien besucht, die ihren persönlichen Wohntraum realisiert haben.

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Family-Thema: Geburt. Kaum etwas anderes beschäftigt werdende Eltern so sehr wie das Thema Geburt: Wo sollen wir entbinden? Und wie? Und was ist, wenn… MEIER FAMILY hat fünf junge Mütter getroffen. Entstanden sind fünf außergewöhnliche Geburts-Berichte: von Hausgeburt bis zu Notkaiserschnitt!

Adressen, Tipps und Informationen: MEIER FAMILY erscheint natürlich mit einer Neuauflage des Branchenbuchs. Über 1.000 Adressen, davon 200 neue, zeigen, wo man was am besten findet. Egal ob Babysitter, ein nettes Lo-

kal für den Familienausflug, einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge, Unterstützung bei Erziehungsfragen oder die perfekte Location für den Kindergeburtstag.

Verlosung: In dieser Ausgabe gibt es

10 Hefte von MEIER FAMILY zu gewinnen! Einfach eine E-Mail mit Adresse und dem Betreff „Gewinn MEIER FAMILY“ an redaktion@meier-online.de schicken und mit etwas Glück ein Heft gewinnen.


© rem, Foto: Jean Christen

Foto: HK Photoart

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Musical: Die kleine Meerjungfrau Undine schwimmt auf ihrer Erfolgswelle auch bis nach Käfertal. Während Eberhard Streuls Musikbühne Mannheim im gesamten deutschsprachigen Raum schwer unterwegs ist, verschlägt es sie höchst selten in ihre Heimatstadt. Das betrifft sogar das wunderbare Familienmusical „Die kleine Meerjungfrau“, das 1999 im Theater Itzehoe uraufgeführt wurde. Seither ist die Geschichte um die Nixe Undine, die sich in einen Menschen verliebt, über 350-mal gespielt worden und nimmt schon Kurs auf die 400. Vorstellung. Kein Wunder, denn Streuls kindgerechte Textfassung (mit Happy End) macht auch Erwachsenen Spaß, und die Musik von Frank Steuerwald, der das ganze live auf dem Keyboard begleitet, ist nicht minder kultverdächtig. hjk

13.5. Kulturhaus, MA-Käfertal, 16 Uhr, Karten: 0621 738041

Tag der offenen Tür Flohmarkt im Waldorfkindergarten Heidelberg-Neuenheim. Dass es auch einen Waldorfkindergarten mitten in Heidelberg gibt, wissen die wenigsten Eltern. Deshalb veranstaltet der kleine, aber feine Kindergarten in Heidelberg-Neuenheim am Samstag, 5. Mai einen Tag der offenen Tür mit Kinderflohmarkt und Kinderprogramm. Von 10 bis 13 Uhr gibt es auf dem Kinderflohmarkt alles „rund ums Kind“: Kleidung, Spielsachen, Kindermöbel und vieles mehr. Im Anschluss an den Flohmarkt veranstaltet der Kindergarten von 13 bis 16 Uhr einen „Tag der offenen Tür“ mit Informationen zum Waldorfkindergarten, einem Kinderprogramm mit Puppenspiel. Und natürlich gibt’s auch Kuchen und Getränke. sa

5.5. Waldorfkindergarten Heidelberg-Neuenheim, Wielandtstr. 33, Heidelberg, 06221 473331, 10 – 17 Uhr

Großstadtdschungel mal anders Forschen im HackMuseumsgarten. Was ist eine Andenbeere? Und welche Insekten und Pflanzen leben in der Stadt? Die „Stadtteilforscher“ wollen es herausfinden und haben dazu ihren Bauwagen im Hack-Museumsgarten aufgestellt. Einige der mobilen Beete haben die Stadtteilforscher schon aufgestellt: Jetzt warten sie darauf, von vielen Kinderhänden bepflanzt zu werden. Kinder ab sechs Jahren können immer montags von 15 bis 17 und mittwochs von 16 bis 18 Uhr vorbeikommen, sich Setzlinge und Samen aussuchen, einpflanzen und mit beschrifteten Kärtchen versehen. Im Spätjahr wird dann geerntet. Und das alles mitten in der Stadt … akm

Urbaner Garten am Hackmuseum: Kinder- und Jugendbüro, Westendstr. 17, Ludwigshafen, 0621 5042877, Christiane. Ritscher@ludwigshafen.de, lu4u.de

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0621-293.3771 www.rem–mannheim.de

MEIER ESPRESSO 2012 DER GROSSE GASTRO-GUIDE FÜR DAS RHEIN-NECKAR-DELTA. IM BUCH- UND ZEITSCHRIFTENHANDEL!

Kinderfest in Mannheim Stadtfest für Kinder: Drei Tage lang Malen, Basteln, Toben auf den Kapuzinerplanken. Das dreitägige Kinderfest auf den Kapuzinerplanken ist die kindgerechte Version des Mannheimer Stadtfestes: Passend zum Jahr des Waldes werden Holzamulette gebastelt und Papier geschöpft, Technikbegeisterte können einen Werkzeugführerschein machen und in der Welt der Fahrzeug- und Elektrotechnik experimentieren. Aber auch kleine Maler und Bildhauer dürfen in den Ateliers der Kunstakademie ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Beim Mitmachzirkus des Kinderund Jugendzirkus Paletti darf man sich am Trapez oder als Seiltänzer versuchen. Und wer dann nach einem Ab-

stecher zum Kletterturm oder zur großen Rollenrutsche eine Verschnaufpause braucht, kann es sich mit einem Getränk und einer Zuckerwatte vor der Bühne bequem machen und sich Ausschnitte aus „Pinocchio“ ansehen oder den Mannheimer Philharmonikern lauschen. Bei der Mini-Casting-Show „Deine Bühne“ ist dann aber wieder Eigeninitiative gefragt: Hier dürfen Jugendliche am Freitag ihr Können im Singen, Tanzen oder Schauspielern unter Beweis stellen. akm 25. bis 27.5. Kapuzinerplanken, Mannheim stadtmarketing-mannheim.de/kinderfest

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MEIER-VERLOSUNG

Zu gewinnen: 58 Tickets für 10 Events Tuesday Night Live Alles kann passieren, wenn man die Vollblutmusiker, die mit Paul Young, Alannah Myles, Chaka Kahn, Sarah Connor u.v.a. quer durch Europa touren, einmal im Monat von den Zügeln lässt. Tuesday Night Live ist auf jeden Fall anders. 8.5. Alte Wollfabrik, Schwetzingen, 20.30 Uhr, 3 x 2 Tickets

Patrick Heizmann

Finn-Ole Heinrich & Spaceman Spiff Der Hamburger Autor Finn-Ole Heinrich und der Musiker Spaceman Stiff alias Hannes Wittmer kommen mit ihrem neuen Programm „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“ nach Heidelberg. 12.5 Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz, Heidelberg, 22 Uhr, 3 x 2 Tickets

Tuesday Night Live

Patrick Heizmann

Finn-Ole Heinrich & Spaceman Spiff

Jancree

Arnim Töpel

Christoph Sonntag – SWR 3 Comedy Live

7. Clipaward-Kurzfilmfestival

Lovepop

Foto: Dylan E. Thompson

Mit seinem neuen Programm „Kopf oder Bauch – Neues aus der Problemzone“ geht Deutschlands bekanntester ErnährungsEntertainer Patric Heizmann auf Live-Tournee. 8.5 Capitol, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Jancree – 25 Years Of Classic Rock Das Rock-Trio Jancree aus dem Rhein-Neckar-Delta kehrt für sein Jubiläumskonzert in die Stadt zurück, in der alles begann. Bei „25 Years Of Classic Rock“ begeistern sie sowohl mit eigenen Songs als auch mit legendären Klassikern der Rockgeschichte von Jimi Hendrix bis Led Zeppelin. 19.5 Dôme, Ludwigshafen, 3 x 2 Tickets plus 3 CDs „The Score“

Arnim Töpel – Masterbabbler Sprache verarmt. Das gilt besonders für Dialekte. Höchste Zeit für die Erste Kurpfälzer Dialektschule und zwar dreisprachig: hochdeutsch, musikalisch und kurpfälzisch. Töpels Programme sind eine Liebeserklärung an die Sprache. 20.5. Schaztzkistl, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

Christoph Sonntag – SWR 3 Comedy Live In „Alte Zeiten Neue Zeiten“ dreht sich alles um früher – und heute. Vieles hat sich verändert und manches kommt mit der Retrowelle zurück. Christoph Sonntag packt diese Veränderungen alle an und dreht sie durch seinen satirischen Wolf. 23.5. Capitol, Mannheim, 20 Uhr, 3 x 2 Tickets

7. Clipaward-Kurzfilmfestival Das Low-und-No-Budget-Kurzfilmfestival bietet eine Fülle von cineastischen Kostbarkeiten: Trickfilme, Dokus, Trashfilme, Animationen, Musikvideos und vieles mehr. Alles ist erlaubt – solange es kurz und billig ist. 25. bis 27.5. Schloss, Mannheim, 3 x 2 Festivalpässe

Lovepop – Indoor & Outdoor Clubbing Die queere Kultparty aus Hamburg und Stuttgart kommt ins RheinNeckar-Delta. Hier trifft Lady Gaga auf The Prodigy, Rhianna auf Marilyn Manson und Missy Elliot auf Placebo. Kommerz, Pop & Dance aus den Charts mischen sich mit Hits aus Elektro, Indie und Rock! 27.5. Loft Beach, Mannheim, ab 16 Uhr und Loft Club, Ludwigshafen, ab 23 Uhr, 3 x 2 Tickets

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Seit 1995 steht die prächtige Yavuz Sultan Selim Moschee in Mannheim, dennoch muss „der Islam“ auch in der Mannheimer Öffentlichkeit mit Klischees und Vorurteilen kämpfen und sich seinen Platz im „christlichen Abendland“ täglich neu erkämpfen. Die Regisseurinnen Nina Gühlstorff und Dorothea Schroeder wagen gemeinsam mit dem Nationaltheater einen theatralen Vorstoß in die naheliegende Terra Incognita und schicken das Publikum in die längst überfällige Koranschule. 28.5. Nationaltheater, Vorplatz, Mannheim, 19 Uhr, 2 x 2 Tickets

Foto: Christan Kleiner

Koranschule – Erkundungen im muslimischen Mannheim

Koranschule

Special im Mai: Maifeld Derby 2012 in Mannheim Das Maifeld Derby zählt zu den ganz jungen Festivals. 2011 feierte es Premiere. Damals kamen rund 3.000 Besucher, um die Auftritte der 30 Bands – beispielsweise Get Well Soon, Katzenjammer oder Mikroboy – zu bestaunen. Am 18. und 19. Mai gibt es 2012 am MVV Reitstadion in Mannheim die zweite Auflage des jungen Rock-, Pop-, Indie-, Alternative- und Elektro-Festivals. Auf dreieinhalb Bühnen dürfen neben den 40 Acts wie verlost exclusiv: Frittenbude (Foto), Blood Red Shoes, Friska Viljor, Olli Schulz und vielen mehr auch Lesungen und Kurzfilme im „Parcours d‘amour“ bestaunt werden. 18. & 19.5., MVV Reitstadion, Maimarktgelände, Mannheim

MEIER

3x2 Tickets

Die Gewinner unserer April-Verlosung: ANTONIO SIENA & NILS BECKER: Evi Conra NANA MOUSKOURI: Christa Miksch, Marcell Löffler, Erika Gaa TUCSON SONGS ON TOUR: Joachim Ablay, Vera Milus, Thomas Rheuter ELECTRIC BALKAN JAZZ CLUB: Margit Gehrig, Gabi Noe-Müller, Dennis Brilli JASMIN TABATABAI: Kornel Rzymski, Bert Holzer, Heike Ernst AVENUE Q: Astrid Oesterreich, Annette Schenk, Alfred Plöchinger

INGO OSCHMANN: Jürgen Beckmann, Martin Vogt, Judith Ellermann CAVEMAN: Jasmin Berger, Harald Ostwald, Siegrun Bittner (ELECTRO-) SWINGTANZ-WORKSHOP: Tobias Wistuba SPECIAL IM APRIL: „BOSCH HOCKENHEIM HISTORIC – DAS JIM CLARK REVIVAL“ UND DTM: Erik Schiffner, Maria Zielbauer, Marion Kraft, Ute Baz, Elke Rupp, Michael Hahn

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MEIER, Melchiorstr. 1, 68167 Mannheim. Bitte Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben.

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Für die Verlosungen am 8.5. bis 4.5. und für alle anderen Verlosungen bis 9.5.

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Telefon oder Mail: Ich habe die Teilnahmebedingungen zur Kenntnis genommen und bin mit diesen einverstanden. Die vollständigen Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.meier-online.de/teilnahmebedingungen Ja, ich gestatte der Delta Medien GmbH, Melchiorstraße 1, 68167 Mannheim und deren verbundenen Unternehmen, meine Daten zu speichern, zu verarbeiten, mich schriftlich, telefonisch und per E-Mail zu kontaktieren und mir interessante Vorteilsangebote des Verlags zu unterbreiten. Ich kann mein Einverständnis jederzeit schriftlich gegenüber der oben genannten Adresse widerrufen.

Datum, Ort & Unterschrift:

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SPIELWIESE // DELTA-KREATIVSZENE

WER SPIELT HIER?

Twilight Zone 01 // STEVIE M. KUNER

Einladung an Kreative

Mein Werk

Mein Leben

Die letzte MEIER-Seite ist für kreative Köpfe aus dem Rhein-NeckarDelta reserviert! Egal ob Künstler, Designer, Fotograf oder Grafiker: Auf unserer „Spielwiese“ wird jeden Monat ein aktuelles Projekt präsentiert.

Die Leidenschaft zu visuellen Ausdrucksformen begleitet mich seit jungen Jahren, Graffiti und Streetart waren meine ersten Stationen. Die Kolorierung und digitale Veredelung meiner Fotos unterziehen die gesichtslose Massenhaftigkeit der Großstädte einem Facelifting – warmherzig und wohlwollend. Mir geht es weniger um eine Ästhetisierung des Hässlichen, sondern eher um seine Re-Humanisierung.

Ich bin Jahrgang 1972, aufgewachsen im Elsass kam ich mit 20 nach Heidelberg, wo ich mich längstens als Teil davon fühle, das ist mein „Hood“, abgesehen von all meinen Trips. Seit 20 Jahren reise ich um den Globus. Hongkong, Berlin, Bangkok. Was mich anzieht, ist der Moloch, sind die dunklen Seiten der großen Metropolen, ihre Unorte, ihre Ghettos, ihre Industriegebiete

Entwürfe schicken Sie gerne an: redaktion@meier-online.de Kennwort: Spielwiese

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steviekuner.posterous.com


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