MEIER 01/2012 Leseprobe

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PHLHU MUSIK CLUBS KINO BÜHNE ESSEN // LEBEN IM DELTA

Kalt draußen. Na und? Entspannte Orte zum Aufwärmen, Kuscheln und Abschalten Mannheim Fotoreportage: Turley Barracks Ludwigshafen Sensationell: Wird die Hochstraße zum Skywalk? Heidelberg Frischer Wind im Kunstverein

Kino 2012

Die spannendsten Neustarts des Jahres

Das Magazin für das Rhein-Neckar-Delta meier-online.de

JANUAR 2012 2.50 EURO – 30286

Tickets zu gewinnen Seite 152


36 MAGAZIN

Islamic Banking Kann ein Geldhaus, das sich strenge ethische Prinzipien wie Zins- und Spekulationsverbot auferlegt, wirklich erfolgreich sein? Aber sicher, sagt Ug˘urlu Soylu. Der 42-Jährige, dessen Eltern in den 70er Jahren aus Ostanatolien nach Deutschland kamen, hat in Mannheim Volkswirtschaft studiert und eine Filiale der Kuveyt Türk Bank, die nach den Regeln des Korans wirtschaftet, eröffnet.

LU Skywalk Schon seit langem machen die Hochstraßen in Ludwigshafen Probleme: Sie müssten dringend saniert werden, aber die Kohle fehlt. MEIER hat intensiv nachgedacht und ist auf einen richtig innovativen Lösungsvorschlag gekommen. Als Vorbild dienten Paris und New York – denn was die beiden Metropolen können, kann LU doch schon lange. We proudly present: the LU Skywalk! Think about it, Ludwigshafen!

6 LEBEN IM DELTA

24 ESSEN & TRINKEN

6 EVENT-RADAR Die Highlights im Januar 8 MAGAZIN Das Alte Volksbad in der Mannheimer Neckarstadt wird Kreativzentrum / Skatehalle für den Winter / Der RheinNeckar-Park in Neckarau / Hannes Koderisch von der Piratenpartei / Kunstblog: zyphog / Die Youth Bank Heidelberg / Das neue Logo von Ludwigshafen / Bubble Tea jetzt auch im Delta / Kleinanzeige des Monats / Dorfcheck: Schannenbach / Blick ins Delta 20 SHOPPING Kakadu in Heidelberg / Brillen Hammer in Speyer / Tom Illbruck kann nicht ohne Sneaker / MEIER StilCheck: Sixties-Kragen / ShoppingNews / Fünf in Samt

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Foto: Dietrich Bechtel

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34 PORTRÄT

Foto: DB / Montage: Petra Huber, Digitale PrePress GmbH

INHALT // 01-2012

24 STAR OHNE ALLÜREN Die Ente in Ketsch 25 GASTRO-NEWS 26 FRISCH GETESTET Badischer Hof in Seckenheim / Da Benito in Neckarau / Simplicissimus in Heidelberg

28 MAGAZIN 28 TURLEY BARRACKS Seit vier Jahren steht die Kaserne in der Mannheimer Neckarstadt leer. Bilder einer Geisterstadt. 32 ANGEBRANNTES FILET Kurz vor dem Beginn einer wunderbaren Zukunft ist der Alte Bahnhof in Mannheim (fast) abgebrannt.

34 ISLAMIC BANKING Porträt von Ug˘urlu Soylu, dem Direktor der Mannheimer Filiale der Kuveyt Türk Bank, die ihr Handeln nach islamischer Ethik ausrichtet. 36 LU SKYWALK MEIER hat die ultimative Idee, was mit den maroden Ludwigshafener Hochstraßen passieren sollte. Wird hier nicht verraten, müssen Sie gucken.

38 TITELTHEMA: KUSCHELN 38 WINTER, NA UND? Ist es Ihnen zu kalt? Ist es Ihnen zu düster? Stehen Sie kurz vor der Winterdepression? Da müssen Sie dringend und schleunigst was dagegen tun – nämlich sich was Gutes! MEIER hat 16 heiße Tipps, wie man sich den kalten Januar verschönern kann: von der Ayurveda-Massage bis zu schöner Sex haben und von Streichquartette hören bis Winterpicknick auf dem Heidelberger Schloss.

46 MUSIK 46 BAUCH ODER HIRN? Das Tingvall Trio in Mannheim 48 POP Alex Max Band / Guano Apes / Ina Müller / Lias Kolumne / CD-Tipps / Jasper van‘t Hof / Mother Jane / Bohren / Jazz Pistols / Abba – The Show / Paula i Karol / DNLB: Tin Trees / D. T. Kuhn / Hamburg Blues Band / Schogettes / Tim Bendzko / Fredovitch / High Five / Bevis Frond / August Zirner / Bernard Allison / Busters / Ulrich Tukur / Asa 56 CLUBLAND Disclosure / Highlights 58 KONZERTVORSCHAU 60 KLASSIK Konzert-Tipps / Fragebogen: Baiba Skride / Anna Netrebko und Erwin Schrott im Rosengarten


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46 MUSIK

80 KUNST

Tingvall Trio Sie würden es nie für sich reklamieren, aber für viele gilt das Trio um den schwedischen Pianisten und Komponisten Martin Tingvall als legitimer Nachfolger auf dem seit Esbjörn Svenssons Unfalltod verwaisten Thron des skandinavischen Jazz. Schweden, Deutschland und Kuba sind die geografischen Eckpunkte für ihre ebenso melodiöse wie energetische und Echopreisgekrönte Musik.

Susanne Weiß Sie organisierte das Realismus-Studio im Hamburger Bahnhof in Berlin, war Kulturmanagerin im Emirat Sharjah und ist seit Anfang Januar Leiterin des Heidelberger Kunstvereins. Wie Susanne Weiß sich ihre Arbeit dort vorstellt und warum auch Ereignisse wie der Reaktorunfall in Fukushima zukünftig im Kunstverein eine Rolle spielen werden, erklärt die 35-jährige Berlinerin im MEIER-Interview.

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62 KINO

74 BÜHNE

88 LITERATUR

97 TIMER: TERMINE

62 21 FÜR 2012 Die vielversprechendsten Neustarts des neuen Jahres

74 IRGENDWIE AUCH THEATER „Ein Sommernachtstraum“ am Mannheimer Nationaltheater

88 BLINDE FLECKEN Interview mit Julia Franck

98 Silvesterpartys 119 Für Schwule und Lesben

64 FILME DES MONATS Kriegerin / The Artist / Ziemlich beste Freunde / Mein liebster Alptraum / Ich reise allein / Und dann der Regen / The Descendants / Chinese zum Mitnehmen / Jonas / Drive / Huhn mit Pflaumen / Tag und Nacht / Michael / Verblendung / Extrem laut / The Muppets / Ein riskanter Plan / Das traurige Leben der Gloria S. / Mov(i)e Me / Das System / Offroad

76 STÜCKE DES MONATS Eine Enthandung in Spokane / Hölderlin / Theaterrätsel / Marco Attilio Regolo / Fiesco

68 FILMSPIEGEL 8 Kritiker und 17 Filme

80 SUSANNE WEISS Die neue Direktorin des Heidelberger Kunstvereins im Interview

70 MOV(I)E ME Joachim Kurz‘ Kino-Kolumne 71 PROGRAMMKINO-TIPPS

78 SHOW & COMEDY Lisa Feller – das Interview

80 KUNST

81 AUSSTELLUNGEN Vernissagen im Januar / Klaus Lomnitzer / Joachim Schmid / Schule der Schönheit / KunstNews / Ausstellungstimer

89 FRISCHER LESESTOFF Wörtches Krimiseite / Gerard Donovan: Morgenschwimmer / Jochen Schimmang: Neue Mitte / Pete Dexter: Deadwood / Steven Bloom: Die menschliche Schwäche / Robert Walser: Das Bureau

92 KINDER

142 KLEINANZEIGEN 57 72 100 152 154

MEIER Präsentationen Abo-Coupon Impressum Verlosungen Spielwiese: Dirk Funhoff

92 RODELN FÜR KIDS Die schönsten Abfahrten im Delta

94 SPORT 94 TIPPS & HIGHLIGHTS

TITELFOTO: Alexander Grüber, Styling/Kollektion: evaw-wave Die FEBRUAR-AUSGABE: erscheint am 27.1. // Redaktionsschluss Veranstaltungskalender: 10.1. // Anzeigenschluss: 12.1. // Kleinanzeigenschluss: 16.1.

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EVENT-RADAR WAS WIR IM JANUAR AUF KEINEN FALL VERPASSEN SOLLTEN

Foto: VG Bild-Kunst Bonn 2011

Das Beste im Delta KUNST / I love Aldi

Der Aldisierung unserer Welt nähert sich diese DiscounterSchau nicht mit moralischem Zeigefinger, sondern ganz spielerisch. bis 4.3. Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen

Frankfurt

TRAUMPAAR / Netrebko & Schrott

KABARETT / Dieter Nuhr

Anna Netrebko und ihr Lebensgefährte, der Bariton Erwin Schrott, kommen mit einem ihrer wenigen gemeinsamen Konzerte nach Mannheim.

„Nuhr unter uns“: Beim Grand Seigneur des Kabaretts gibt‘s einmal mehr viel Hintersinn statt bloßer Schenkelklopfer.

9.1. Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr, mehr Info S. 61

14.1. Rosengarten, Mannnheim, 20 Uhr

Bensheim Worms

Lorsch

Weinheim

Frankenthal Bad Dürkheim

Ludwigshafen

Mannheim

Wachenheim

HUMORKUNST / Titanic Boygroup

Die Ex-Titanic-Chefredakteure Schmitt, Gsella und Sonneborn gehen auf Abschiedstournee. Satire geht in Deutschland kaum besser. Hingehen! 12.1. Alte Feuerwache, Mannheim, mehr Info S. 114

Kaiserslautern Deidesheim

KURZFILMFESTIVAL / Cine cum Vinum

Pirmasens

Zum zehnten Mal werden national und international prämierte Kurzfilme gezeigt. Dazu inhaltlich passender Wein geschlürft.

Neustadt

Annweiler Landau Bad Bergzabern

Kandel

11.1. Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr, mehr Info S. 113

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Foto: Dieter Jahn

Foto: Florian Braun

Verbiegen und verrenken, dabei noch mit einer Hand fünf Teller jonglieren und sich um die eigene Achse drehen. Akrobatik vom Feinsten.

Nußloch Hockenheim

20. bis 22.1. Badehaisel, Wachenheim

SHOW / Chinesischer Nationalzirkus

Speyer

Schwetzingen

LITERATUR / Guten Morgen Deutschland

TENNIS / MLP-Cup

22.1. Casa di Laul, Ludwigshafen, 17 Uhr, mehr Info S. 129

29.1. bis 5.2. Racket Center, Nußloch, mehr Info S. 141

Claudia Basrawi, Autorin und Schauspielerin mit irakischen Wurzeln, gastiert beim transkulturellen Lesefestival.

Die Cracks von morgen treffen sich beim vielleicht schönsten Weltranglistenturnier für den Tennis-Nachwuchs.

Karlsruhe

Heidelberg


MEIER verlost Tickets auf Seite 152 FUSSBALL / Harder13-Cup

Der SV Waldhof gegen den Rest der Fußballwelt. Gleich im ersten Duell geht‘s gegen den „eng befreundeten“ 1. FCK. 5.1. SAP Arena, Mannheim, 18 Uhr, mehr Info S. 94

AUSSTELLUNG / Schädelkult

Historisch, spektakulär, mitunter auch ein bisschen grausig, diese Charakterköpfe: Der Schädelkult geht weiter! bis 29.4. REM, Mannheim

inheim

KONZERT / Ina Müller & Band

Bei „Inas Nacht“ gibt‘s immer was zu saufen, weshalb alle Gäste stets extrem gut drauf sind. Heute Abend auch?

Buchen

29.1. Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr, mehr Info S. 48

Zwingenberg Mosbach

Heidelberg

loch Sinsheim

KONZERT / Alex Max Band

Gefühlvolle Songs, einzigartige Stimme: Alex Max Band, ExFrontmann von The Calling, bleibt sich treu.

Foto: Julien Mignot

17.1. Capitol, Mannheim, 20 Uhr, mehr Info S. 48

BAROCKFEST / Winter in Schwetzingen

Neben der äußerst sehenswerten Scarlattioper gibt‘s wieder mehrere spannende Konzerte, z.B. mit Koloraturenwunder Deborah York (Foto, 14.1.) bis 11.2. Schloss, Schwetzingen, mehr Info S. 75 & 117

KLASSIK / Streichquartettfest

Der Heidelberger Frühling wirft seine Schatten voraus. Das traditionelle Streichquartettfest gibt‘s schon im Januar, u.a. mit dem Quatuor Ebène. 20. bis 22.1. Stadthalle & Alte PH, Heidelberg, mehr Info S. 43

KABARETTFESTIVAL / Carambolage

Zum zehnjährigen Festivaljubiläum treten Vince Ebert (Foto), Hagen Rether, Josef Hader und noch viele mehr auf. 28.1. bis 4.2. Karlstorbahnhof, Heidelberg, mehr Info S. 77

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MAGAZIN // LEBEN IM DELTA Hier zieht bald ein großer Haufen Kreative ein: das Alte Volksbad in der Mannheimer Neckarstadt-West.

Der nächste Jungbusch DAS ALTE VOLKSBAD Schon 1890 wurde das „Volksbrausebad Neckarstadt“ eröffnet – allerdings mit nur zehn Brausezellen. Private Bäder waren damals Luxus. Wer duschen wollte, musste ins Volksbad. Spätestens 1931 reichten die zehn Brausen nicht mehr aus. Nach einer Modernisierung und Erweiterung gab es nunmehr zwölf Wannen- und 28 Brausebäder. Im neu gebauten Verwaltungsgebäude darüber wurde das Fürsorgeamt untergebracht. 1990, genau hundert Jahre nach der Einrichtung als öffentliches Brausebad, wurde das Alte Volksbad geschlossen. Danach nutzte das Sozialamt die Büroräume. Nun also zieht das Kreativwirtschaftszentrum ein. Für sieben Euro pro Quadratmeter können ab Februar Räume zwischen 15 und 50 Quadratmeter gemietet werden.

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ALTES VOLKSBAD / Die Neckarstadt-West könnte eine ähnliche Entwicklung wie ihr Nachbar, der Jungbusch, nehmen. Die Kreativnutzung des Alten Volksbades ist der erste Schritt. Die „Lichtmeile“, das Kulturfestival der Neckarstadt-West, beweist jedes Jahr im November, wie viel kreatives Potenzial in dem Stadtteil steckt. Viele kleine Unternehmen und einen Haufen Selbstständiger, die am eigenen Schreibtisch einsam vor sich hin arbeiten, gibt es hier genug. Ab Februar steht für die verstreuten Kreativen eine neue Heimat bereit: Im alten Volksbad in der Mittelstraße werden dann bis zu 20 Unternehmen zusammenarbeiten. Und natürlich: netzwerken. Auf drei Stockwerken können hier künftig Grafiker, Modedesigner, Fotografen, Internet-Firmen und alle anderen Kreativen bis zu acht Jahre lang den Weg in die Professionalisierung antreten. Erste Mieter gibt es schon. Neben den Kreativen ziehen mit dem freien Radiosender „Bermudafunk“ und dem Quartiermanagement der Neckarstadt-West auch nicht-kommerzielle Einrichtungen ein. Praktisch: Auch eine Anlaufstelle für Existenzgründer ist unter den Mietern – das Beratungszentrum „Profi WBI“. Rund eine Million Euro hat die Troika aus EU, Stadt und Land Baden-Württemberg für Umbau und Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes bereitgestellt. Der alte Charme des Gebäudes soll dabei weitgehend erhalten bleiben. Die historischen Wannenbäder im Untergeschoss bleiben ohnehin unangetastet.

Für die Entwicklung der Neckarstadt-West gibt das Kreativzentrum eine eindeutige Richtung vor: „Das Erfolgsmodell Jungbusch soll übertragen werden“, sagt Christian Sommer. Der Geschäftsführer der Mannheimer Gründungszentren GmbH wird das Kreativzentrum im Alten Volksbad betreiben. Was im Jungbusch vor etwa zehn Jahren begann, als sich immer mehr kreative Unternehmen im ehemaligen Mannheimer „Schmuddel“-Stadtteil ansiedelten, könnte Sommer sich nun so ähnlich nebenan in der Neckarstadt vorstellen. Der Jungbusch wurde in den letzten Jahren neu belebt und als Arbeits- und Wohnort immer attraktiver – bis aus dem Stadtteil ein Szeneviertel wurde. Bei einem Spaziergang durch die Mittelstraße – vorbei an Wettbüros, Telefonläden, kultig-zwielichtigen Kneipen und vielen Leerständen – zeigt sich der Bedarf nach Veränderung. So ist das stadtteilorientierte Konzept Kreativwirtschaftszentrum laut Sommer auch „nachhaltig und dauerhaft“ gedacht, „nicht temporär als Zwischennutzung“ wie etwa die im letzten Monat eröffneten „Breidenbach Studios“ in Heidelberg. Mit dem Kreativzentrum in der Neckarstadt-West ist die kleine Schwester des Jungbuschs geboren. Jetzt muss sie nur noch laufen lernen. ana kovacko / foto: steffen baumann


Die Kunstspione kommen KUNSTBLOG / Es tut sich was in Mannheims Kunstszene. Alles trifft sich bei „Zypogh“. Zy-was? MEIER hat die Köpfe dahinter aufgespürt und mal nachgefragt. meier Euer Logo ist ein Schlüssel, ihr nennt euch „Zypogh“ – alles ganz schön geheimnisvoll. Was steckt dahinter? zypogh Der Schlüssel zeigt eigentlich genau, was Zypogh ist. Wir wollen Türen zur Kunst öffnen, um sie Interessierten leichter zugänglich zu machen. Deswegen gibt es unsere Seite, auf der wir monatlich Empfehlungen für Kunstveranstaltungen in Mannheim präsentieren. Darüber hinaus wollen wir Künstler und Neugierige auf verschiedenen Wegen zusammenbringen, sodass es zu einem Austausch kommt. meier Wie macht ihr das konkret? zypogh Bisher haben wir eine Ausstellung und ein offenes Atelier ausgerichtet und unterschiedlichste Künstler interviewt, um sie unserem Publikum näher zu bringen. Am schönsten ist dabei der innige persönliche Austausch mit Künstlern und Interessierten, die uns tolles Feedback geben. meier Was bedeutet denn der Name? zypogh Unser Name entstand bei einem Brainstorming in unserer Lieblingsbar. In den drei Sprachen, die uns geprägt haben – polnisch, russisch und deutsch – haben wir mit Worten herumgespielt, sie mit Rotwein begossen und plötzlich war da „Zypogh“! meier Und wer steckt hinter Zypogh? zypogh Wir kommen aus verschiedenen Bereichen. Unser Organisationsgenie Cynthia hat ursprünglich Medizin studiert, sich dann aber der Kreativwirtschaft verschrieben und arbeitet jetzt für eine Werbeagentur. Martyna und Elena studieren BWL, waren aber schon immer in der

Elena Horkova, Martyna Swiatczak, Cynthia Reis (v.l.) lieben Rotwein, Kunst und unaussprechliche Fantasienamen wie „Zypogh“.

Kunst- und Kulturszene unterwegs und werden daher oft eher für Künstlerinnen gehalten! meier Welche Projekte stehen demnächst an? zypogh Neben unseren bisherigen Schwerpunkten gibt es bald mehr von „zypogh.lädt.ein“: Dabei beleuchten Kunsthistoriker etwa Ausstellungen und Künstler. Außerdem planen wir ein Projekt, um Mannheims Künstlern eine Stimme zu geben und so neue Räume für sie und ihre Kunst zu erschließen. Auf jeden Fall wollen wir weiterhin mit viel Herz und Leidenschaft immer wieder neue Wege gehen und natürlich weiterhin gemeinsam Wein trinken … interview: larissa winter / foto: isabel bischoff

zypogh.blogspot.com

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ESSEN UND TRINKEN // FRISCH GETESTET

Ein Künstler am Herd, der es versteht, seine Gerichte mit Humor anzurichten: Tommy R. Möbius, der bisher in den Spitzenküchen Österreichs agierte.

ESSEN & TRINKEN AMBIENTE SERVICE

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Star ohne Starallüren DIE ENTE / Im Schnellschritt hat der sächsische Spitzenkoch Tommy R. Möbius einen Michelin-Stern für Die Ente in Ketsch erkocht. Es ist der Erste in fast 40 Jahren, die Euphorie ist groß. Trotzdem bleibt Die Ente ihrem Stil treu: unverkrampft, exzellent und frei von Starallüren.

DIE ENTE IM SEEHOTEL KETSCH Das Seehotel Ketsch mit 70 Zimmern, Wintergarten, Bar, Tagungsraum und Sonnenterrasse gibt es seit knapp 40 Jahren. Es wird von dem Besitzerpaar Hans und Susanne Keppel geführt. Neben Geschäftsreisenden kommen auch viele Privatleute für einen Wochenendausflug in das idyllische Hotel am Anglersee in Ketsch.

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Es gibt diese Sternerestaurants, in denen man zwar spürt, dass man in der gehobenen Gastronomie angekommen ist, aber eine charmante Leichtigkeit über alldem schwebt. So ist es auch in der Ente. Man sitzt entweder im erhöhten Gastraum oder im romantischen Wintergarten auf bequemen Stühlen, die abendliche Beleuchtung ist perfekt gelungen, man unterhält sich freudig an den stilvoll eingedeckten Tischen. Nichts lenkt ab vom eigentlichen Höhepunkt: dem Essen. Schon der Gruß aus der Küche und die Ansage des gut gelaunten Kellners geben Anlass zum Schmunzeln: „Fish and Chips“ landen auf dem Teller, natürlich in Miniaturform. Winzige frittierte Fisch-und Meeresfrüchte und hauchdünne Mini-Chips, liebevoll verpackt in einer kleinen Rolle aus Zeitungspapier, daneben ein Klecks ZitronenDAS BEWERTUNGSSYSTEM NOCH ÜBEN

Mayonnaise und kleine Fruchtgeleewürfel, die das würzige „British Meal“ auflockern. Mit diesem humorvollen Start zeigt Chefkoch Tommy R. Möbius, der seit Juli dieses Jahres die kulinarische Gesamtleitung innehat, dass er auch Sinn für Spielerei hat. Der 36 -jährige zählte bislang zu den Spitzenköchen Österreichs und wurde sieben Jahre in Folge in Wien mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet. Es wird schnell klar, warum. Neben Verspieltheit und Humor zeichnet Möbius noch eine Eigenschaft aus: Harmonie. Zum Beispiel beim Krautwickel, gefüllt mit feiner Gänsestopfleber und Blutwurst-Petersilie (€ 22.–). Hier werden die gegensätzlichsten Aromen harmonisch verbunden, aber so, dass man sie im Einzelnen dennoch herausschmecken kann. Dazu empfiehlt die freundliche Sommeliere einen 2009er

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DURCHSCHNITT

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GUT

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MAGAZIN // FOTOREPORTAGE

Je länger es dauert, bis die Stadt Turley kaufen kann, desto teurer wird es, den Verfall rückgängig zu machen.

Was wird nun aus Turley? KONVERSION / Die Turley Barracks in der Mannheimer Neckarstadt stehen seit über vier Jahren leer. Einst plante ein Investor dort eine Privatschule. Bei unserem Streifzug durch das Gelände sahen wir: keine Schule, keine Menschen, nur Stillstand. Aber es gibt neue Ideen. Zwischen den Federn im Gras liegen ein paar säuberlich abgenagte Knochen. Hoch oben auf dem Flutlicht thront ein Raubvogel und hält nach potenziellen Opfern Ausschau. Kriegerisch geht es hier aber nur noch im Tierreich zu. Friedlich ist es – und unglaublich idyllisch. Der Absatz, den Sie gerade gelesen haben, stand vor drei Jahren in MEIER. Die USArmee war im November 2008 gerade seit einem Jahr fort – und die Redaktion war fasziniert von dem verlassenen Gelände.

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November 2011: Turley steht weiter leer. Die neobarocken Kasernenbauten aus rotem Sandstein stehen nun seit 111 Jahren. Die Gebäude sahen zuerst das Kaiserreich untergehen, dann die Weimarer Republik, und schließlich Hitler. Zuletzt wurden sie von den Amerikanern verlassen. Das 20. Jahrhundert scheint sie dennoch kaum beeindruckt zu haben – sie stehen einfach nur da. Wie immer. Seit Monaten verhandelt die Stadt Mannheim mit der Bundesanstalt für Im-


MAGAZIN // DAS FOTO DES MONATS

LU Skywalk

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Für Hunderte Millionen sanieren? Abreißen und ebenerdig neu bauen? Warten, bis sie von selbst einstürzen? Die maroden Hochstraßen in Ludwigshafen rotten vor sich hin und niemand hat Geld, um das Problem zu lösen. MEIER hat den ultimativen Lösungsvorschlag: der LU Skywalk! Paris hat sowas, New York hat sowas – Ludwigshafen braucht sowas! In Paris ist es so: Durch das 12. Arrondissement verläuft auf fast fünf Kilometern die „Promenade plantée“, eine Art langgezogener Park – davon etwa die Hälfte auf einer ehemaligen Hochbahntrasse. Und in New York? Die „High Line“, ebenfalls eine ehemalige Hochbahntrasse, über zwei Kilometer lang, führt mitten durch Manhattan – und wird seit 2006 für Spaziergänger umgebaut. Schon in den 60ern wollte Ludwigshafen so gerne Weltstadt sein, mit seinen Hochstraßen – nun endlich kann dieser Traum wahr werden! Und es kostet gar nicht viel: Pflanzt Bäume, stellt Parkbänke auf, lasst die Natur ihr Übriges tun – und schon ist er fertig, der LU Skywalk. Die Ludwigshafener, da sind wir uns ganz sicher, werden ihn lieben. Und die Autos können dann ja einfach wieder ebenerdig fahren ... sr / foto: db / montage: p. huber, digitale prepress gmbh

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TITEL // KUSCHELN

Kalt draußen, na und? Im Winter gibt es genau zwei Möglichkeiten: entweder mit Rollkragenpulli und Moonboots der Kälte trotzen, oder sich an Orten verkriechen, wo es warm und kuschlig ist. Aber wo? Die MEIER-Redaktion präsentiert 15 Möglichkeiten, dem Winter zu entfliehen.

fotos: alexander grüber illustrationen: iris smokovic kollektion: evaw-wave art director: lars sauer

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Foto: Luisenpark

Foto: lube / photocase.com

KINDER // TIPPS FÜR KIDS

Drei-Königs-Umzug Am 6. Januar kommen die Heiligen Drei Könige in den Luisenpark. Zwar nicht mit Geschenken, dafür aber mit zwei echten Kamelen.

Ab in den Schnee!

Die schönsten Abfahrten für Kids RODELN / Wenn es in der Metropolregion mal schneit, lockt die hügelige Umgebung zum Schlittenfahren. MEIER hat die besten Rodelstrecken recherchiert. In Mannheim bietet sich der Mannheimer Waldpark an, hier gibt es viele unterschiedlich steile Abfahrtsmöglichkeiten. Vom Strandbad aus kann die ganze Familie mit dem Schlitten durch den verschneiten Waldpark spazieren und den Rheindamm immer wieder als Rodelpiste nutzen. Vor allem für kleine Kinder sind die kurzen Strecken gut geeignet. In Heidelberg ist der Hausberg ein bisschen weiter außerhalb. Aber auch hier ist die Piste nur ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt: Hoch oben auf dem Königsstuhl liegt der Kohlhof zwischen Wald und Obstwiesen. Der Hügel am Alten Kohlhof ist eine wunderbare Winterabfahrt, vor allem für größere Kinder. Hier können auch die Erwachsenen richtig Spaß haben, und auf der Wiese neben der Abfahrt gibt es sogar einen Skilift mit einer kleinen Abfahrtsstrecke. Wenn in den Städten kaum mehr Schnee liegt,

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lohnt sich immer noch der Weg in den Odenwald oder in die Pfalz. Ungefähr eine halbe Stunde braucht man von Mannheim nach Edenkoben zur Lolosruhe und von Heidelberg oder Mannheim nach Wilhelmsfeld. An beiden Orten lässt sich eine kleine Winterwanderung mit dem Rodeln verbinden. Im Odenwälder Wilhelmsfeld ist die schönste Abfahrt die am Oberen Langerain. Wen es in die Pfalz zur Lolosruhe zieht, der nimmt den Wanderweg zum Hüttenbrunnen. Auf dieser Strecke gibt es an vielen Stellen längere und kürzere Rodelstrecken. Etwas mehr Zeit braucht man, wenn man ganz hoch hinaus möchte. Circa eine Stunde Autofahrt dauert der Weg zur höchsten Erhebung der Pfalz, dem Donnersberg, und der des Odenwalds, dem Katzenbuckel. Da gibt es richtig professionelle Rodelstrecken. Und die sind dann zum Teil auch eher für die älteren Kinder geeignet. cab

Spanische Kinder haben es gut. Für sie hört die Weihnachtszeit erst im Januar auf. Denn die Geschenke gibt es in Spanien traditionell erst am 6. Januar, dem Día de Reyes. Ein schöner Abschluss der Weihnachtsferien, denn selbst in die kleinsten Bergdörfer halten die prunkvoll geschmückten Könige einen frenetisch bejubelten Einzug. Für deutsche Kinder heißt es am 6. Januar dagegen: Weihnachtsbaum abschmücken, Lichterketten und all die liebevoll gebastelten Engel in den Keller. Damit der Abschied von der schönen Weihnachtszeit nicht ganz so schwer fällt, können sich die Kids der Metropolregion auf den Dreikönigsumzug im Luisenpark freuen: Die Heiligen Drei Könige werden in prächtigen Kostümen und begleitet von zwei echten Kamelen durch den Park schreiten, und alle Kinder dürfen „mitziehen“ – inklusive zweier echter Kamele! Um 14.30 Uhr geht es an der Seebühne los und dann wird feierlich duch den winterlichen Luisenpark geschritten. An der festlich geschmückten Krippe angekommen beginnt gegen 14.45 Uhr das Dreikönigsspiel mit dem Ensemble der Freilichtbühne Mannheim, das die Geschichte rund um die lange Reise der drei Weisen aus dem Morgenland präsentiert. Die Veranstaltung selbst ist kostenlos. red

Luisenpark, Gartenschauweg 12, Mannheim stadtparkmannheim.de, 6.1., 14.30 Uhr


Foto: Daniel Cramer

MUSIK // POP präsentiert

Schöne Haare, sexy Stimme: Alex Max Band – der heißt so!

Freiheitskämpfer mit Gänsehautstimme ALEX MAX BAND / Die Fakten: Alexander Max Band, geboren 1981 in Los Angeles, nennt sich kurz Alex Band oder Alex Max Band. Und zwar Band nicht im Sinne von Combo, sondern als Nachname. Kennen Sie dieses unbestimmte Gefühl, in einem Paralleluniversum zu leben? Woran man das merkt? Zum Beispiel daran, dass man – wiewohl umsichtiger Musikredakteur – noch nie den Namen Alex Max Band gehört hat. Und sich deshalb mental spontan auf ein Konzert der Band von Alex Max freut. Und dann erstaunt liest, dass der Künstler Alex Max Band heißt, also die Band gewissermaßen im Namen trägt. Dieser Alex Max Band hatte zwischen 2000 und 2005 mit seinem Projekt The Calling einigen kommerziellen Erfolg, so dass deren Musik zum Beispiel auch in Kinofilmen („The Bratz“) und Fernsehserien eingesetzt wurde. Ich kenne weder The Calling noch „The Bratz“. Ich habe auch nicht mitbekommen, dass Band jahrelang gegen seine alte Major-Plattenfirma prozessierte, um aus den Knebelverträgen herauszukommen. Und weil ich Fußball nicht auf RTL gucke, wo sein Hit „Tonight“ zur WM 2010 eingesetzt wurde, macht auch diesbezüglich nichts „klick!“.

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Leider verbinde ich auch mit der Schauspielerin Jennifer Sky („Xena“), mit der Band verheiratet war, kein Gesicht. Die Episode von „CSI: NY“, in der er aus Promotion-Kalkül mitspielte, habe ich verpasst. So wie alle anderen Folgen „CSI: NY“ auch. Kurzum: ich habe rein gar nichts mitbekommen von den Triumphen und Krisen des Kaliforniers und Nebenher-Models, die seinem 2010 schließlich doch noch erschienenen Solo-Debüt „We‘ve All Been There“ diesen Geruch von gereifter Authentizität verleihen. Andererseits: Im MEIER hätte ich im März 2011 durchaus lesen können, dass Band im Herbst beim SWR 3 New PopFestival abgeräumt hat und dass manche ihn gar für den neuen Bryan Adams halten. Wie schrieb Kollege Utz damals so schön: „Alex Max Band liefert gediegende Unterhaltung, für die sich niemand schämen muss.“ Manchmal möchte man Utz sein! Echt, jetzt! uk

17.1. Capitol, Mannheim, 20 Uhr, € 31.60

Guano Apes

Ina Müller & Band

Nebel, nichts als Nebel.

Was raus muss, muss raus!

Gerade waren die Guano Apes für den „größten deutschen Radio-Award“ (WDR), die „1Live Krone“ in Essen als „Bester Liveact“ nominiert. Bekommen haben sie die Krone nicht: Frau Nasic, die, wie heißt es hierzulande doch immer so schön, „Frontfrau“ dieser möglicherweise mal irgendwie wichtigen Crossover-Band aus dem gemütlichen Göttingen, und ihre drei Kollegen Herr Rümenapp, Herr Poschwatta und Herr Ude. Na, zumindest in Göttingen wurden die Guano Apes rasch weltberühmt, nachdem sie 1996 beim Nachwuchswettbewerb „Local Heroes“ gewonnen hatten. Mit dem Geld finanzierten sie das erste Album, „Proud Like a God“, das ein bisschen brauchte, um der Band den internationalen Ruhm zu bescheren, den sie unbedingt wollte. Der Erfolg der Guano Apes hielt ungefähr drei Alben lang, dann trennte man sich, angeblich um „eigene Projekte zu verfolgen“. In Wirklichkeit beendeten Profilneurosen und Geldgeilheit die Zusammenarbeit. 2009 dann beschlossen die Vier, sich wieder lieb zu haben. „Mit Hass gekocht“ (Heinz Strunk) wurde bei den Aufnahmen zum jüngsten Album „Bel Air“ also nicht. Wäre vielleicht besser gewesen. Andererseits muss man ein derart fantasiefreies Billo-BalloMainstream-BombastpoprockAlbum auch erst mal hinkriegen. Chapeau! Wie es weitergeht mit den Apes? Wir schauen in die MEIER-Glaskugel … Oh, wir sehen nur Nebel ... ah, und jetzt, nein, hm, tja, leider ... nichts als Nebel … saa

Eine Stimme, die nach Sex, hartem Alkohol und der letzten Nummer auf der Aftershowparty von übermorgen klingt? Entweder das Handwerkszeug von abgeranzten, durchgerockten und auf der Matratze im Tourbus „Baby, du bist was ganz Besonderes!“ hauchenden Frontmännern – oder aber das Markenzeichen einer echten norddeutschen Rampensau: Ina Müller. Bevor man sich dem zweifellos vorhandenen musikalischen Talent des blonden Nordlichts widmet, muss eins auf jeden Fall mal zuerst erwähnt werden: Ina Müller hat den geilsten Job im deutschen Fernsehen! „Inas Nacht“ – ein wüstes Saufspiel ohne Regeln mit Interviewgarnierung und musikalischen Stamperln zum Einheizen. Alles, was die Bauerntochter anpackt, lebt davon, dass die Lady ihre großartige Klappe nicht an die Leine legt und so in jedem Gespräch, jedem Text und jedem Track ihre Duftmarke hinterlässt. Auch auf ihrem aktuellen Album „Das wäre dein Lied gewesen“ pisst Ina gerne mal humorvoll und zielgerichtet an die Beine anderer, ohne sich dabei auf Nachbars Garten zu beschränken. Gut abgehangene Themen wie Männer und Beziehungen finden ihren Weg genauso auf die Scheibe wie das gute alte Internet und Retrospektiven. Und während bei anderen „Was raus muss, muss raus“ oft den Ruch des Lieblosen hat, macht Ina Müller beim Druck ablassen zumeist eine gute Figur. lia

29.1. Maimarktclub, Mannheim, 20 Uhr, € 38.40

29.1. Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr (ausverkauft)


Fazil Say – persönlich Mo 09.01.2012, 19 Uhr Foyer im Museum Weltkulturen Eine Stunde Musik und Gespräche mit dem Starpianisten Fazil Say. Eintritt: 15€ SWR2 KulturService 07221 300200 Da hat der Weichzeichner ganze Arbeit geleistet: Netrebko und Schrott – zwei, die auch ungeschminkt miteinander können.

Traumpaar der Klassik? ANNA NETREBKO UND ERWIN SCHROTT IM ROSENGARTEN / Das aktuelle Traumpaar der Oper kommt mit einem seiner seltenen gemeinsamen Auftritte nach Mannheim. Es gibt und gab sie schon immer: „Superstars der Klassik“. Mozart, Paganini, Liszt, Caruso, Menuhin, Callas, Pavarotti, Lang Lang, David Garrett usw. – um nur mal ein paar zu nennen. Und wir von der schreibenden Zunft sind da immer besonders hellhörig. Entsprechen die musikalisch-interpretatorischen Fähigkeiten der immensen Popularität? Ist es nur ein Hype, ein Strohfeuer, dem nicht genügend künstlerische Substanz zugrundeliegt? Spielen vielleicht – bäh – äußerliche Aspekte wie gutes Aussehen, große Oberweite, Latin-Lover-Outfit eine Rolle? Und wenn ja, darf man solchen Zeitgeist-Ikonen denn überhaupt einen Vorwurf machen – oder nicht lieber doch einer sensationslüsternen Öffentlichkeit und der eigenen auflagen- und quotenfixierten (Medien-) Zunft, ohne die solche Himmelsstürme gar nicht erst möglich wären? Klar: Das ist eine klassische „déformation professionelle“, das müssen wir berufsmäßige Beurteiler immer mitdenken. Aber klar ist auch, dass man Stars auf klassischem Terrain bei weitem nicht so leicht „machen“ kann, wie im Kino oder in der Popmusik. So sehr auch hier der persönliche Geschmack der „Macher“ eine Rolle spielen mag, so relativ kon-

sensfähig sind die Kriterien für herausragend brillantes Geigenspiel, perlend-tiefsinnige Pianistik oder intensive vokale Artistik. Der langen Vorrede kurzer Flachsinn: Anna Netrebko, eben 40 geworden, und ihr ein Jahr jüngerer Lebensabschnittspartner Erwin Schrott aus Uruguay kommen nach Mannheim und werden den Mozartsaal sicherlich mühelos füllen: mit Publikum, mit einem Füllhorn schöner Töne, mit Charme, Esprit und wohlgeformten Körpern. Ich sage das ohne jede Häme. Während sie sich als junge Eltern abzumühen haben und sich anschicken, in Wien, ihrem zeitweisen Lebensmittelpunkt, ein Restaurant zu Charity-Zwecken hochzuziehen, gibt das aktuelle „Traumpaar der Klassik“ ein paar ausgewählte gemeinsame Konzerte unterstützt von der (privatwirtschaftlich organisierten) Prager Philharmonie. Auf dem Programm, soweit man das jetzt schon weiß: u.a. Leporellos Registerarie aus Mozarts „Don Giovanni“, Mephistos Rondo und Gretchens Juwelenarie aus Gounods „Faust“, dazu ein bisschen „Porgy and Bess“ und „Lustige Witwe“. iw

SWR Konzertreihe Mannheim Fr 13. 01. 12 Abo 3 Rosengarten, Beginn 19. 30 Uhr Werke von Schubert, Mozart und Atterberg Fazil Say, Klavier RSO Stuttgart Dirigent: Neeme Järvi Tickets: SWR2KulturService 07221 300 200 und Kundenforum Mannheimer Morgen P3, 4 (Fressgasse)

9.1. Rosengarten, Mannheim, 20 Uhr, € 101.75 bis 371.75

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SPIELWIESE // DELTA-KREATIVSZENE

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Einladung an Kreative

Mein Werk

Mein Leben

Die letzte MEIER-Seite ist für kreative Köpfe aus dem Rhein-NeckarDelta reserviert! Egal ob Künstler, Designer, Fotografen oder Grafiker: Hier auf unserer „Spielwiese“ wird jeden Monat ein aktuelles Projekt präsentiert.

Als Naturfotograf zeige ich Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen oder unnatürlichen Umgebung. Dabei interessiert mich besonders die Reduktion auf das Wesentliche. Die im „Meet Your Neighbours“-Projekt typische Fotografie vor weißem Hintergrund im Feldstudio, also in der Natur, ermöglicht das in Perfektion. Zu sehen in einer Wanderausstellung von 20 tierischen und pflanzlichen Nachbarn in der Pfalz.

... ist nur teilweise der Naturfotografie gewidmet. Schon als Schüler begann ich damit, Schmetterlinge beim Besuch von Blüten abzulichten. Nach verschiedenen Aktivitäten als Fotograf konzentriere ich mich seit 2004 auf die Naturfotografie, mit der ich das Interesse der Menschen an der Natur verstärken möchte, was uns im geschilderten Projekt anscheinend sehr gut gelingt.

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dirk-funhoff.de


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