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Nr.1/2 2015

AUSGEZEICHNETES WORKCAMP Buddeln und Bilden, das Workcamp des Landesjugendrings, fand nun im dritten Jahr mit bewährten KooperationspartnerInnen statt. Dafür gab es nun den Förderpreis Ehrenamt der LAG Pro Ehrenamt und des Saarlandes in der Kategorie „Engagierte Jugend“ (Seite 3 und 12)

Neue Spielzeit 2015/16 Siehe Rückseite


Einstieg

Liebe LeserInnen , wir haben uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten hin

ist. Wir engagieren uns nicht nur im eigenen Verband und

zu einer offenen, toleranten und multikulturellen Gesell-

kochen unser Süppchen, wir arbeiten gemeinsam und

schaft entwickelt. Leider gibt es immer noch einige,

interdisziplinär an Lösungen für eine bunte Gesellschaft

die gegen eine solche Vielfalt mit dem Argument der

und sind aktuell z. B. auch bundesweit Vorreiter, was die

Überfremdung auf die Straße gehen und zum Teil tot

Beantragungen von Jugendleiter-Cards angeht. Wir haben

gehoffte Parolen wiederbeleben. Auch gegen die ärmsten

den Förderpreis Ehrenamt für unser tolles Workcamp

Menschen, die selbst am wenigsten für ihr hartes Schick-

„Buddeln und Bilden“ erhalten und das Portal „Erinnert

sal können, wird regelmäßig gehetzt. Hier gilt es für uns

Euch“ relauncht, damit genau so etwas wie damals nicht

als Jugendverbände, aber auch die gesamte Gesellschaft,

wieder passiert. Wir haben uns mit dem LJR-Vorstand klar

entschieden zu reagieren und entgegenzutreten. Denn

zur Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare bekannt und

kein Mensch ist illegal, ganz gleich, woher er kommt, wel-

die Einhaltungen der Absprachen von DingDeinDorf über-

che sexuelle Orientierung oder welchen Glauben er hat.

prüft. Wir kooperieren mit der StudienStiftungSaar, um

Die Jugendverbände im Landesjugendring Saar haben

engagierte SchülerInnen bzw. Studierende mit Stipendien

gezeigt, wie es geht. Gemeinsam mit 9000 anderen sind

auszustatten. Damit das Saarland eben nicht rückständig,

wir im Januar gegen eine mickrige Schar der Saargida-

sondern zukunftsorientiert und auch für junge Menschen

Bewegung auf die Straße gegangen. Wir unterstützen das

interessant bleibt!

Bündnis „Bunt statt Braun“. Bei unserer Vollversammlung

Dafür engagieren wir uns Tag für Tag: für Vielfalt, für

im Februar haben wir neben der Jugend des Deutschen

Offenheit und für demokratische Verhältnisse. Denn wir

Alpenverbandes auch die muslimische DITIB-Jugend bei

alle haben das Recht mitzugestalten, und das ganz unab-

uns aufgenommen. Herzlich Willkommen, Freunde!

hängig davon, wie wir aussehen, woran wir glauben oder

Ebenfalls haben die 25 Verbände im Landesjugendring

wen wir lieben!

zwei Positionen verabschiedet, nämlich „Willkommenskultur, Teilhabe und Integration im Saarland“ sowie „Vielfalt leben!“, und genau das sagt auch aus, was für uns wichtig

Impressum

Hrsg.: Landesjugendring Saar Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel.: 0681/63331; Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de

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V.i.S.d.P.: Tobias Wolfanger Redaktion: Georg Vogel, Nicole Lammerz (Jugendserver-Saar) Layout: Georg Vogel


Förderpreis Ehrenamt für „Buddeln und Bilden“ Dass die „Gedenkstätte Gestapolager Neue Bremm“ in Saarbrücken nicht in Vergessenheit gerät, dafür sorgten der Landesjugendring und andere Organisationen schon in den siebziger Jahren. Seit 2004 zeigte er dann in regelmäßigen Workcamps, wie es gelingen kann, Jugendliche für die Nazi-Zeit zu interessieren, deren menschenverachtende Taten ja auch in unserer Region sozusagen vor der Haustür stattfanden. 2013 bekam „Buddeln und Bilden“ einen neuen innovativen Schub durch die Studierenden des Fachs Geschichte der Uni Trier unter Leitung von Dr. Thomas Grotum. Bis zu 15 Studierende begleiten seitdem die ca. 150 Jugendlichen bei ihren Pflegearbeiten und erzählen währenddessen, an welchen Tatorten der Gedenkstätte sie

sich gerade befinden. Über QR-Codes und an Audio-Stationen können sie noch mehr in

Erfahrung bringen. Die Jugendfeuerwehr und die THW-Jugend sind seitdem organisatorisch behilflich und bringen ihre Gruppen mit. Jährlich kommen weitere Verbände und Ein-

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zelpersonen hinzu. Andere kooperieren und unterstützen ebenfalls: die Landeszentrale für Politische Bildung, die Initiative Neue Bremm, die Arbeitskammer, die Landeshauptstadt, das Hotel Mercure Süd, das Landesjugendamt. So viel neue Ideen in der Gedenkstättenarbeit und so zahlreiche Kooperationen mit anderen erschienen der LAG Pro Ehrenamt und dem Saarland preiswürdig. Dafür gabs den Förderpreis Ehrenamt. Aus den Reihen der Jugendorganisationen gab es schließlich noch einen weiteren Preisträger: der Jugendclub Wehingen, der nicht nur einen tollen Jugendtreff selbst auf die Beine stellte, sondern auch bei Brauchtum und Festen im Dorf eine herausragende Rolle spielt. Allen Preisträgern gilt ein herzlicher Glückwunsch.

Jugendverbände im Saarland spitze!

LEADER mit Jugend

Topwerte für die freie Jugendarbeit im Saarland. Bei der Qualifikation von JugendleiterInnen ist das Saarland – was die Zuwächse betrifft - im bundesweiten Vergleich klar auf dem ersten Platz. Im kleinsten Flächenbundesland gab es 2014 mit einem Zuwachs von insgesamt 190 gültigen Jugendleiter/InnenCards (Juleica) 22,97 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt sind jetzt 1.017 Kinder- und JugendarbeiterInnen qualifizierte Fachkräfte für die Leitung von Kinder- und Jugendaktivitäten. Noch deutlicher ist der Anstieg der ausgestellten Juleicas. 2013 waren es noch 298 ausgegebene Cards, 2014 dagegen 437. Das ist mit knapp 47 Prozent mit Abstand die höchste Steigerung bundesweit. „Dieses Ergebnis belegt das hohe Engagement der Jugendverbände im Saarland, das sich mit der Juleica zudem an fundierten Qualifizierungsstandards orientiert“,

Gute Sache! Das Umweltministerium beteiligte den LJR mit Tobias Wolfanger in der Bewertungskommission für das Leader-EU-Förderprogramm. Mit ihm werden modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert. Neu bei den vier Regionen ist der Kreis MerzigWadern, dessen Lokale Aktionsguppe nach Umweltminister Josts Einschätzung durch „eine besondere Einbindung der jungen Generation“ glänzt. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich sagte, man dürfe den demografischen Wandel nicht nur unter dem Aspekt betrachten, „wie es sich ältere Menschen in unserem Landkreis möglichst gemütlich machen können“, sondern auch, wie man junge Menschen im Kreis halte – und auch neue hinzugewinne. Mit den Ergebnissen aus DingDeinDorf konnte auch der Landesjugendring in einem Jugendforum in Wadern daran mitwirken. Spannende Vorhaben stehen nun in den nächsten Jahren an, gerade auch aus jugendpolitischer Sicht.

freut sich Catharina Becker, die Vorsitzende des Landesjugendrings Saar. Wichtig sei für sie eine angemessene Förderung der Jugendarbeit und eine ausreichende Ausstattung mit hauptamtlichen Kräften. Nur so sei eine qualifizierte Ausbildung ehrenamtlich Engagierter zu gewährleisten. Gleichzeitig mahnte sie, dass z. B. bei der Maßnahmenförderung bürokratische Hemmnisse abgebaut werden müssten.

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar (aej saar) verurteilt die geplanten Kürzungen bei der Förderung u.a. der kirchlichen Jugendsozialarbeit im Landkreis Saarlouis. „Wer kirchliche Jugendarbeit als rein religiöse Bildung versteht, kennt unsere Arbeit nicht.“, stellt die Vorsitzende des Jugendverbands, Miriam Lehberger, klar. Die kirchlichen Träger in den Landkreisen leisteten einen we-

sentlichen Beitrag zur Jugendpflege in den Kommunen. Offene Jugendtreffs und Jugendsozialarbeit seien für alle Kinder und Jugendliche da, gerade auch für sozial benachteiligte. Die Unterstützung dieser Arbeit sei damit eine Kernaufgabe des Staates. Die nun geplanten Einsparungen bei den freien Trägern der Jugendarbeit verstießen zudem gegen das Subsidiaritätsprinzip. Betroffen ist

u.a. eine Mitarbeitendenstelle, die bei der Kirchengemeinde Saarlouis angesiedelt ist. „Kinder- und Jugendarbeit vor Ort zu fördern ist eine Investition in die Zukunft, die man sich nicht sparen darf.“, ist die Meinung des Vorstands der aej saar.

kurz berichtet

Evangelische Jugend kritisiert Kürzungen im Landkreis Saarlouis


kurz berichtet

Kulturring der Jugend startet Spielzeit 2015/2016 Ab sofort können beim Kulturring der Jugend preiswerte Jugend-Abos für die Spielzeit 2015/2016 bestellt werden. In Kooperation mit dem Saarländischen Staatstheater werden verschiedene Abos ab 15 Jahren angeboten: Ein 7er Abo im Großen Haus beinhaltet die Operette „Die Piraten von Penzance“ sowie das Schauspiel von Bertold Brecht „Leben des Galilei“. Weiterhin gibt es interessante Angebote in der Alten Feuerwache wie „Hiob“ und „Warten auf Godot“. Weitere AboAngebote sind unter anderem das Junge Abo mix sowie vier Sinfoniekonzerte.

Für Kinder ab 6 und Teens ab 12 Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem Theater Überzwerg und dem Staatstheater auch für diese Altersgruppen zugeschnittene Programme zusammengestellt. Neu ist das Familienabo mit den Spielstätten Großes Haus, Alte Feuerwache und Sparte4. Das Angebot wurde in Kooperation mit der Volksbühne Saar erstellt. Es richtet sich an Erwachsene und Teens, die gerne einmal gemeinsam ins Theater gehen möchten. Eine genaue Übersicht der Abo-Angebote ist unter www.landesjugendring-saar.de zu fin-

den. Diese können dort auch online bestellt werden. Infos auch unter 0681/63331 oder per Mail unter kulturring@landesjugendring-saar.de. Der Kulturring der Jugend ist eine Einrichtung des Landesjugendrings Saar, der dieses Programm in Zusammenarbeit mit dem Saarländischen Staatstheater, dem Theater Überzwerg, dem Theaterfestival Spielstark der Stadt Ottweiler und durch die Unterstützung des Landesjugendamts des Saarlandes ermöglichen kann.

LJR-Vorstand für Öffnung der Ehe für Homosexuelle

Jugendverbände tagten in Moschee

Anlässlich der Äußerungen der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Ehe auch für homosexuelle Paare meldete sich auch der Vorstand des Landesjugendrings über die sozialen Netzwerke zu Wort. Er verwies auf den Beschluss des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR), in dem der LJR Saar Mitglied ist. Der DBJR sprach sich auf seiner Vollversammlung 2014 „gegen jegliche Form der Diskriminierung und Ungleichbehandlung aufgrund von Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung“ aus. „Weil für Homo- und Transphobie in unserer Gesellschaft kein Platz sein soll, fordern wir: Die Öffnung der staatlichen Ehe für alle Menschen unabhängig ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung.“ Dem schließt sich der LJR-Vorstand voll und ganz an. Er bezieht sich auch auf die LJR-Vollversammlung vom Februar in seinen einstimmig gefassten Beschluss „Viel-

An einem ungewöhnlichen Ort tagte der Hauptausschuss am 29. April: Für die Ditib-Jugend empfing uns Eda Dereli in der Moschee in Saarbrücken. Sie führte die Delegierten durch den Gebetsraum, erklärte die Riten und Abläufe in der muslimischen Gemeinde. In der anschließenden Sitzung im Versammlungsraum beschloss der Hauptausschuss, dem Unterstützerkreis des „Aktionsbündnisses „Bunt statt braun“ beizutreten. Weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt: Projektmitarbeiterin Carmen John informierte über die studienpioniere.saarland.

falt“, in dem es heißt: "Wir appellieren an die Politik und die Gesellschaft genauso wie an uns als Verbände, dass wir uns aktiv für Offenheit und Toleranz einsetzen, weil uns das viel weiter bringt als Vorurteile und Angst gegenüber dem vermeintlich Fremden. Denn egal, wie anders wir scheinen mögen, im Endeffekt sind wir alle eines: Menschen!"

Zuwendungsbescheid für den Jugendserver-Saar

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Monika Bachmann überreichte anlässlich der Präsentation des Relaunch von Datenparty. de den Zuwendungsbescheid für den Jugendserver-Saar an Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendrings Saar. Ministerin Bachmann begrüßte das Projekt Jugendserver-Saar und hob die Bedeutung des Internet-Projekts hervor: "Der Jugendserver hat sich als einziges nicht-kommerzielles Angebot dieser Art im Saarland bei Jugendlichen und Fachkräften zu einem landesweit wichtigen und vielgenutzten Informationsmedium entwickelt", so Ministerin Monika Bachmann. "Im Rahmen des Jugendservers werden auch

Medienbildungsprojekte entwickelt, die die Themenschwerpunkte Internetkompetenz, Sozialkompetenz innerhalb und außerhalb des Internets, sowie Persönlichkeits- und Urheberrecht thematisieren. Der Jugendserver-Saar informiert also nicht nur, sondern macht Jugendarbeit öffentlich, vernetzt sie, ist Plattform für jugendkulturelle Initiativen und entwickelt technische und inhaltliche Innovationen für die Jugendarbeit weiter. Mit dem Zuschuss können weitere Projekte im Bereich der Medien- und Sozialkompetenz unterstützt werden." Bei dem Besuch wurde auch der Neustart von Datenparty.de präsentiert.


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Catharina Becker wiedergewählt Jugendverbände für Willkommenskultur und gesellschaftliche Teilhabe von Flüchtlingen Landesverbände der muslimischen DITIB-Jugend und Jugend des Deutschen Alpenvereins als Mitglieder aufgenommen stützung aus dem Sozialministerium sicherstellen“ freute sich Catharina Becker. „Dafür mein herzliches Dankeschön!“ „Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sind auch unser Problem!“ Mit dieser klaren Verantwortungsübernahme bezogen die saarländischen Kinder- und Jugendverbände Stellung für eine gute „Willkommenskultur und gesellschaftliche Teilhabe“ der ankommenden Flüchtlinge im Saarland. Der Landesjugendring fordert daher, „saarländische Kommunen finanziell bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu unterstützen“ EinwohnerInnen sollten frühzeitig informiert und für die Situation der Flüchtlinge sensibilisiert werden. Aber auch die Jugendverbände sehen sich in der Verantwortung, ihre Mitglieder und Gruppen vorzubereiten, zu schulen und vor Ort zu unterstützen, damit Flüchtlinge am gesell-

Landesjugendring

Catharina Becker vom Mitgliedsverband juz-united ist am Donnerstag (26.2.2015) auf der Vollversammlung des Landesjugendrings Saar in Saarbrücken als Vorsitzende wiedergewählt worden. Mit ihr als Vertreterin des Mitgliedsverbands juz-united wurden als weitere Vorstandsmitglieder Rieke Eulenstein (aej saar), Sandra Aedtner (Jugendrotkreuz), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend) und Tobias Wolfanger (Karnevalsjugend) in den Vorstand gewählt. Als bundesweite Premiere wurde der muslimische DitibLandesjugendverband als Vollmitglied in einem Landesjugendring aufgenommen. Neu hinzugekommen ist auch die Jugend des Deutschen Alpenvereins Rheinland-Pfalz/Saarland. Damit arbeiten in der Arbeitsgemeinschaft nun 25 Mitgliedsverbände mit. Mit dem komplett neu aufgelegten Juleica-Handbuch konnte Staatssekretär Stephan Kolling vom Sozialministerium eine wichtige Arbeitshilfe des Landesjugendrings an die Delegierten der Vollversammlung überreichen. Alle neu ausgebildeten JugendleiterInnen mit der Juleica (JugendleiterInnencard) erhalten kostenlos dieses Handbuch mit viel notwendigem Knowhow für ehrenamtlich in der Jugendarbeit Engagierte. „Das alles konnten wir in Kooperation mit dem LJR Niedersachsen und mit finanzieller Unter-


Landesjugendring

schaftlichen Leben teilnehmen können. In einem weiteren Beschluss appellierte der Landesjugendring an die Politik und die Gesellschaft, und nahmen auch sich selbst in die Pflicht, „dass wir uns aktiv für Offenheit und Toleranz einsetzen, weil uns das viel weiter bringt als Vorurteile und Angst gegenüber dem vermeintlich Fremden.“ Dafür will die Arbeitsgemeinschaft Verantwortliche der Kinder- und Jugendverbände im Umgang mit Vielfalt in eigenen Seminaren schulen. Als weitere Gäste nahmen die Landtagsabgeordneten Uwe Conradt (CDU), Klaus Kessler (Grüne) und Sebastian Thul (SPD) teil. Ebenfalls anwesend war der stellvertretende Vorsitzende des Landesjugendhilfeauschusses Ralf Michler.

Staatssekretär Stephan Kolling bei der Vollversammlung des Landesjugendrings Förderung von 126.000 Euro durch das Sozialministerium „Der Landesjugendring ist ein Motor und Antreiber für die offene Kinder- und Jugendarbeit im Saarland“, erklärte Sozialstaatssekretär Stephan Kolling Vollversammlung des Landesjugendrings. „Der saarländischen Landesregierung ist es ein besonderes Anliegen, den Dialog mit den jungen Saarländerinnen und Saarländern zu verstärken. Dabei sind wir auf die Unterstützung des Landesjugendrings und seiner Mitgliedsverbände angewiesen.“

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Der Landesjugendring Saar e.V. als Arbeitsgemeinschaft von 25 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland ist anerkannter Träger der

Jugendhilfe auf Landesebene und gemeinnützig. Aufgabe des Landesjugendrings ist es u.a., die gemeinsamen Interessen der Kinder- und Jugendverbände und ihrer Mitglieder in Politik und Gesellschaft zu vertreten und öffentlich zu machen. Dies betrifft Fragen der Kinder- und

Jugendarbeit, aber auch quer durch alle Lebensbereiche die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Für seine originäre Aufgabe, die

gemeinsamen Interessen der Kinder- und Jugendverbände zu vertreten, erhält der Landesjugendring eine jährliche Zuwendung von Seiten der Landesregierung. Den Zuwendungsbescheid über 126.000 Euro überreichte Staatssekretär Kolling bei der Versammlung. Der Landesjugendring Saar ist zudem Träger des Jugends e r v e r - S a a r, dem InternetPortal für Jugendliche und Fachkräfte der Kinderund Jugendhilfe im Saarland, dieser wird seit 2001 aus Landesmitteln gefördert, im Jahr 2015 mit 43.000 Euro. „Der Landesjugendring hat seit vielen Jahren das Thema Jugendbeteiligung mit kleineren und großen Aktionen immer wieder forciert und im Saarland die Öffentlichkeit sowie Verantwortliche in Politik und Verwaltung für die Thematik sensibilisiert“, so Staatssekretär Kolling. „Er hat die Menschen dazu bewegt, über den Umgang mit jungen Menschen nachzudenken, über die Mitspracherechte, die man ihnen zugesteht sowie über adäquate, jugendgemäße Formen der Beteiligung.“ Pressemitteilung des Sozialministeriums


Beschlüsse

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Willkommenskultur, Teilhabe und Integration im Saarland

Für faire Asylverfahren! Nicht immer ist ein faires Asylverfahren in den Aufnahmestaaten gewährleistet. Lange Bearbeitungszeiten sorgen oft dafür, dass die Antragstellenden im Ungewissen leben. Darüber hinaus stellen wir fest, dass die gute Tradition des Kirchenasyls ausgehöhlt und nicht mehr respektiert wird. Das Kirchenasyl ist ein wichtiges Instrument, um Flüchtlingen vorübergehend Aufnahme in Kirchengemeinden zu gewähren, wenn diesen Abschiebung droht, die mit der Gefährdung für Leib und Leben

verbunden ist. Wir fordern daher: • mehr Personal zur Prüfung der Anträge bereitzustellen, damit die Wartezeiten von Asylsuchenden angemessener werden. Jeder Mensch hat den Anspruch auf ein faires und gerechtes Asylverfahren nach einheitlichen Maßstäben, • eine unabhängige, qualifizierte rechtliche Beratung flächendeckend zur Verfügung zu stellen, • einen festen Aufenthaltsstatus, der den Bewerberinnen und Bewerbern Orientierung und Perspektive gibt, statt aneinandergereihter Kettenduldungen, • die Stellen für Betreuung und Begleitung aufzustocken sowie die zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter interkulturell zu schulen und zu sensibilisieren, Kirchenasyl anzuerkennen und zu erhalten, • eine finanzielle Unterstützung, anstelle der Ausgabe von Lebensmittelpaketen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, • eine Verbesserung der medizinischen und psychologischen Versorgung von Flüchtlingen.

Für Willkommenskultur und Teilhabe! Wir sehen es in der Verantwortung des Landes, das Recht der Teilhabe für Asylsuchende und Flüchtlinge umzusetzen und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Wir fordern daher: • Strategien zur Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen zu entwickeln, die aus verschiedenen Gründen schon länger in Deutschland leben, • Mobilität für Flüchtlinge durch Zugang zum ÖPNV zu erleichtern, • die Jugendverbände durch die Bereitstellung von zusätzlichen Ressourcen in die Lage zu versetzen, Angebote speziell für junge Flüchtlinge konzipieren und durchführen zu können, • dem Recht auf Arbeit gerecht zu werden, • ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge vor Ort auch finanziell zu unterstützen, • und Partizipationsmöglichkeiten für Migranten/-innen zu verbessern. Für ein Miteinander in den saarländischen Kommunen! Die Kommunen, die Flüchtlinge aufnehmen, stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Wir fordern daher: • saarländische Kommunen finanziell bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen ihre Einwohnerinnen und Einwohner frühzeitig zu informieren und für die Situation der Flüchtlinge zu sensibilisieren, • die Gemeinden in die Lage zu versetzen für sich Konzepte zu entwickeln, wie Teilhabe und Integration vor Ort und im Umland zu ermöglichen sind.

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Landesjugendring

Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer sind auch unser Problem! Keine Flucht erfolgt ohne Grund. Fluchtgeschichten sind immer Geschichten von Krieg und Gewalt, Diskriminierung, Verfolgung oder Unterdrückung sowie schweren Menschenrechtsverletzungen; Geschichten von wirtschaftlichem oder sozialem Elend und Krankheiten – vor allem von Verzweiflung; Geschichten von Gefahren, Schleppern, vergeblicher Hoffnung, Entfremdung, Heimatlosigkeit und dem Gefühl, nicht willkommen zu sein. Wir in Europa stehen in der Verantwortung, Menschen, die flüchten mussten, zu unterstützen und ihnen als Freunde entgegenzutreten. Denn wir tragen dazu bei, dass anderswo Menschen fliehen müssen: Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise entzieht vielen Menschen andernorts die Lebensgrundlage. Dazu zählen maßloser Ressourcenverbrauch und die Zerstörung von Ökosystemen. Wir alle - die Wirtschaft, die Politik, die Gesellschaft und jede und jeder Einzelne sind mitverantwortlich für die Bedingungen, die Menschen in die Flucht treiben. Kein Mensch sollte fliehen müssen! Hier kann jede und jeder Einzelne zur Veränderung beitragen! Viele unserer Jugendverbände engagieren sich für den fairen Handel und schaffen Bewusstsein für kritischen Konsum. Daher fordern wir: • die Neuausrichtung der Migrations- und Integrations- sowie der Asylpolitik, weg von Abwehrpolitik gegenüber eingewanderten und künftig einwandernden Menschen, hin zu einer Willkommenskultur, • die Anerkennung von klimabedingter Flucht als Asylgrund, • den sofortigen Stopp der Abschiebung von Kindern und Jugendlichen in unsichere Herkunftsländer, • die Schaffung familienerhaltender Maßnahmen, um die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu fördern, gemäß der Anforderungen des Kinder-und Jugendhilfegesetzes, • Flüchtlingen die gefahrenfreie und legale Einreise in die EU z. B. per Schutzvisa zu ermöglichen und die Praxis der illegalen Zurückweisung sofort zu beenden, • die Abschaffung des Dublin-Systems (1) dahingehend, dass derjenige Staat für ein Asylverfahren zuständig sein sollte, in dem die Asylsuchenden ihren Antrag stellen möchten (d.h. die Einführung eines fairen und transparenten Verfahrens zur Festlegung von Aufnahmequoten und eines solidarischen Lastenausgleichs innerhalb der Europäischen Union), • den quantitativen Ausbau des regulären ResettlementProgramms (2) in Deutschland orientiert an den Empfehlungen des UNHCR (3) (die qualitative Weiterentwicklung des geplanten, dauerhaften Resettlement-Programms für Deutschland). Hier sollte insbesondere der rechtliche Status von Resettlement-Flüchtlingen dem Status der in Deutschland im Asylverfahren Anerkannten angeglichen werden.


Landesjugendring

Wir Jugendverbände sehen uns in der Verantwortung, unsere Mitglieder und Gruppen zu sensibilisieren, zu schulen und vor Ort zu unterstützen. einmütig beschlossen bei 2 Enthaltungen

2 „Resettlelte“ haben in Deutschland sofortige Reisefreiheit ohne Residenzpflicht, haben keinen verminderten Sozialleistungssatz, dürfen arbeiten, studieren, ihre Familie nachholen und müssen nicht im Lager leben. 3 UNHCR: United Nations High Commissioner for Refugees das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen

1 Im Dublin-Verfahren ist geregelt, dass das Land, das ein Flüchtling zuerst betreten hat, für Unterbringung und Asylverfahren zuständig ist.

LJR-Vorstand mit Ditib-Landesjugendverband...

... und der Jugend des Deutschen Alpenvereins

Position „Vielfalt leben!“ Die Vielfalt innerhalb unserer Gesellschaft und der gelungene Umgang mit Verschiedenheit stellen elementare Aufgabenfelder für unsere Zukunft dar. Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft. Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sozialer und regionaler Herkunft, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sexueller Orientierung, unterschiedlicher ökonomischer Kraft, unterschiedlicher körperlicher und geistiger Fähigkeiten, unterschiedlicher oder keiner Religion und Nationalität leben in Deutschland zusammen. Diese Diversität schätzen wir. Diese Diversität fordert uns als Verbände im Landesjugendring Saar und die Gesellschaft insgesamt aber auch heraus.

Nicht selten erleben wir, dass Vorurteile und Stereotype gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen bestehen und sich auch offen zeigen. Wir stehen in unseren Verbänden für eine offene Gesellschaft und haben den Anspruch, bestehende Ungleichheiten auszugleichen und dort, wo es möglich ist, für gleiche (Ausgangs-)Bedingungen für alle jungen Menschen zu sorgen. Wir sehen Vielfalt als eine Bereicherung für unsere Verbände, unsere Gesellschaft und unser Land an. Daher machen wir uns in unseren Verbänden stark und treten ein gegen Diskriminierungen aller Art. Vorurteile und Stereotype werden am leichtesten dort abgebaut wo persönliche Kontakte bestehen. Wir wollen vermehrt zusammenarbeiten und voneinander profitieren.

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In unseren Verbänden treten wir für Vielfalt ein und leben diese auch aktiv. Als Verbände des Landesjugendrings vertreten wir folgende Positionen: • Vielfalt ist eine Bereicherung für unsere Verbände und die Gesellschaft. • Wir lehnen jede Art von Diskriminierung aufgrund von Ge-

schlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung, sexueller Orientierung und Identität ab. Wir treten ein für eine Gesellschaft, in der alle Menschen in Frieden und Freiheit miteinander leben können.

Als Verbände des Landesjugendrings Saar fordern wir: • Einen offenen Umgang mit der Vielfalt in der Gesellschaft • Einen offenen Dialog über und eine Enttabuisierung von diesen Themen • Das Schaffen von Fakten gegen Negativpropaganda und die Klarstellung von falschen Thesen durch eine offene und rationale Gesprächskultur • Die Schaffung von Räumen für Vielfältigkeit, von offenen Treffpunkten, z. B. durch Kommunen • Eine klare Positionierung von Politik und Gesellschaft gegen alle Formen von Diskriminierung Wir appellieren an die Politik und die Gesellschaft genauso wie an uns als Verbände, dass wir uns aktiv für Offenheit und Toleranz einsetzen, weil uns das viel weiter bringt als Vorurteile und Angst gegenüber dem vermeintlich Fremden. Denn egal, wie anders wir scheinen mögen, im Endeffekt sind wir alle eines: Menschen! Dafür gilt es auch, uns selbst, gegenseitig und andere im Umgang mit Vielfalt zu schulen. Wir möchten eine Anerkennungs- und Wertschätzungskultur etablieren mit drei zentralen Zielen: • • •

Sensibilisieren Aufklären und Aktiv Handeln

einstimmig beschlossen


Studienpioniere fördern

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Der Landesjugendring Saar unterstützt die StudienStiftungSaar bei ESF- Förder-Projekt Seit 2015 gibt es das neue Projekt „Förderung von Studienpionieren“ der StudienStiftungSaar. Es wird vom Europäischen Sozialfonds kofinanziert – und der Landesjugendring Saar gehört zu den Kooperationspartnern. Als „studienpioniere.saarland“ sollen dabei talentierte und engagierte Schülerinnen und Schüler aus dem Saarland auf dem Weg in ein Studium und in den Beruf unterstützt werden. „Studienpioniere“ sind sogenannte „first-generation-students“, also Jugendliche, die studieren wollen – deren Eltern aber keinen akademischen Abschluss haben. Warum ist es so wichtig, gerade diese Schüler-Gruppe zu fördern? Eine Studie des Deutschen Studentenwerks hat ergeben, dass etwa 80 Prozent der Kinder von Menschen mit Hochschulabschluss nach dem Abitur ebenfalls anfangen zu studieren. Im Gegensatz dazu nehmen nur rund 20 Prozent der Kinder aus Elternhäusern, in denen die Eltern nicht studiert

Neue Mitarbeiterin beim Landesjugendring Saar für „studienpioniere.saarland“ Für das Projekt „Förderung von Studienpionieren“ hat der Landesjugendring Saar seit März eine neue Mitarbeiterin: Carmen John. Sie unterstützt die StudienStiftungSaar vor allem bei der Öffentlichkeitsarbeit und der jugendgerechten Aufarbeitung der ProjektInhalte. Sie selbst war auch eine Studienpionierin: Anfang des Jahres hat sie ihren MasterAbschluss in „Angewandten Kulturwissenschaften“ an der Universität des Saarlandes gemacht. Davor war sie hauptsächlich im journalistischen Bereich beim Saarländischen Rundfunk und der Saarbrücker Zeitung tätig. Wir freuen uns auf eine tolle Zusammenarbeit!

Landesjugendring

haben, ein Studium auf. Deswegen sollen gerade diese Schülerinnen und Schüler dazu motiviert werden, sich an Hochschulen zu bewerben und ein Studium aufzunehmen. Bei dem Projekt „Förderung von Studienpionieren“ sollen jedes Jahr rund 200 Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse von saarländischen Schulen ausgewählt und gefördert werden – sie erhalten unter anderem eine kostenlose Teilnahme an Workshops und Seminaren, intensives Coaching rund ums Studieren und Bewerben sowie ein Stipendium, wenn sie ein Studium im Saarland beginnen. Die spannende Aufgabe des Landesjugendrings Saar bei dem Projekt ist vor allem, die Schülerinnen und Schüler aus dem Saarland über die Fördermöglichkeiten bei den „studienpionieren.saarland“ zu informieren: Über die Homepage, Facebook, Twitter und über eine eigene App werden die Inhalte der Förderung für möglichst viele Jugendliche zugänglich. Um eine Förderung der „studienpioniere.saarland“ zu erhalten, gibt es mehrere Möglichkeiten: Denn neben guten Schulnoten sind zum Beispiel ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement (z.B. Jugendarbeit) oder besondere

Leistungen in anderen Bereichen (z.B. im Sport) Auswahlkriterien im Bewerbungsverfahren. Eine wichtige Rolle bei den „studienpionieren.saarland“ spielen auch die Talentscouts. Sie sollen besonders talentierte und engagierte Schülerinnen und Schüler finden und sie zu einer Bewerbung motivieren. Auch beim Schreiben der Bewerbung und bei allgemeinen Fragen sollen die Talentscouts die zukünftigen Studienpioniere unterstützen. An jeder saarländischen Schule werden mindestens ein Lehrer oder eine Lehrerin als Talentscout ernannt. Außerdem übernehmen auch Mitarbeiter bei gemeinnützigen Institutionen und Vereinen diese Aufgabe. Interessierte können sich über unsere Mitgliedsverbände gerne bei uns melden! Offizieller Startschuss für das Projekt war bei der 1. FördiMesse am 5. Mai im Lokschuppen Dillingen. Bei der Schüler-Messe der StudienStiftungSaar wurde die Website www. studienpioniere.saarland und das Online-Bewerbungsportal freigeschaltet. Bis zum 13. Juli läuft dann die Bewerbungsfrist für die „studienpioniere.saarland“.


Landesjugendring

EiJO! - Stipendiaten sind ausgezeichnet worden Beim Landesjugendring Saar in Saarbrücken sind die ersten beiden EiJO! – Stipendiaten ausgezeichnet worden. Bei einem Kennenlerntreffen am 15. Mai 2015 erhielten Lea Weißhaupt, Logistik-Studentin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, und Tim Vollmer, Kunst-Student an der Hochschule für Bildende Künste Saar, den gläsernen „Fördinand“ der StudienStiftungSaar als Anerkennung für ihr gemeinnütziges Engagement neben dem Studium. Mit den EiJO! – Stipendien würdigt die StudienStiftungSaar in Kooperation mit dem Landesjugendring Saar herausragendes ehrenamtliches Engagement bei Studierenden und bietet ihnen finanzielle Unterstützung während des Studiums. Bisher sind insgesamt vier EiJO! – Stipendien finanziert worden: Neben Lea Weißhaupt und Tim Vollmer haben auch Dominik Blaes (Rechtswissenschaft an der Universität des

im Studium und im Ehrenamt auszutauschen. Doris Raab von der StudienStiftungSaar zieht ein positives Fazit: „Wir freuen uns, junge Talente mit Engagement und Leistungsbereitschaft mit Stipendien und ideeller Förderung begleiten zu dürfen. So fördern wir schon frühzeitig die Fachkräfte von Morgen, die den Wirtschaftsstandort Saarland stärken werden“. Auch Tobias Wolfanger, Vorstandsmitglied des Landesjugendrings Saar, freut sich über die gelungene Veranstaltung: „Wir konnten viel über das ehrenamtliche Engagement „unserer“ Stipendiaten erfahren. Das hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir die Richtigen für die Stipendien ausgewählt haben!“ So setze sich Lea als Übungsleiterin im Turnen ein und Tim in der Studierenden-Vertretung der Hochschule. „Das Treffen hat uns außerdem gezeigt, dass es richtig war, die Kooperation mit der StudienStiftungSaar zu starten. Wir haben jetzt die Bestätigung dafür, dass dieser Schritt ein voller Erfolg war und auch weiterhin sein wird: In den kommenden Monaten soll das Projekt weiter ausgearbeitet werden, sodass noch mehr EiJO! – Stipendien finanziert werden können“, so Wolfanger weiter. Eine Spendenaktion des Landesjugendrings Saar soll dabei helfen: Anrufer aus dem deutschen Festnetz können unter der Nummer 0681/94 58 58 58 mit ihrem Anruf je fünf Euro spenden. Mit dem Erlös werden weitere EiJO! – Stipendien finanziert.

Jugendarbeitskampagne „EiJO!“

Freuten sich über die ersten Auszeichnungen: Tobias Wolfanger, LJR-Vorstand; Lea Weißhaupt, Tim Vollmer, EiJO!-StipendiatInnen; Doris Raab , Studienstiftung Saar

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Saarlandes) und Kathrin Rolfes (Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Saar) Stipendien erhalten. Bei der Veranstaltung konnte das Netzwerk zwischen StudienStiftungSaar, Landesjugendring Saar und den Stipendiaten ausgebaut werden. Außerdem hatten die beiden Stipendiaten die Gelegenheit, sich über ihre bisherigen Erfahrungen

„EiJO! Ohne uns sieht es Saarland alt aus!" Unter diesem Motto starteten die beteiligten Jugendverbände des Landesjugendrings Saar 2014 eine Kampagne für die Jugendarbeit im Saarland. Sie soll in der Öffentlichkeit positiv hervorheben, was ehrenamtliche Jugendarbeit im Saarland leistet und wer diese junge Menschen sind, die sich freiwillig in Jugendorganisationen engagieren. EiJO! steht für "Engagiert in Jugendorganisationen".


Erinnert Euch!

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Start von Webseite mit Jugend-Wettbewerb zu saarländischen Erinnerungsorten des Nationalsozialismus „Erinnert-Euch“ – der Name dieser Web-Seite ist gleichzeitig Appell. Auf ihr werden über 500 saarländische Erinnerungsund Gedenkorte aus der Zeit des Nationalsozialismus vorgestellt. Im April haben die Veranstalter dieses neu gestaltete Internetportal der Öffentlichkeit präsentiert. Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes riefen sie gleichzeitig zu einem Wettbewerb auf. Schulklassen, Jugendgruppen und Einzelpersonen bis 26 Jahre sind aufgerufen, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in ihrem Ort und ihrer Region auseinanderzusetzen. Zu gewinnen sind Preise im Gesamtwert bis zu 2.000 Euro. Ausrichter sind der Landesjugendring Saar, die Landeszentrale für politische Bildung und die Arbeitskammer des Saarlandes. Für Erik Harms-Immand, den Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, leistet das Internetportal Erinnert-Euch „einen wertvollen Beitrag sowohl für das Gedenken an die Opfer des Faschismus im Saarland als auch für die Stärkung unserer Demokratie. Vor dem historischen Hintergrund eines jeden einzelnen Erinnerungsortes zeigt sich die Bedeutung von demokratischen Grundwerten wie zum Beispiel Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit.“ Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings beschrieb die Herausforderung, jungen Menschen das Thema nahezubringen. „Die Geschichte des Nationalsozialismus

„Das Portal werden wir ebenfalls für Lehrerfortbildungen nutzen,“ so Burkhard Jellonnek, Leiter des Landesinstituts für Pädagogik und Medien. „Mit den Erinnerungsorten und Gedenkstätten im direkten Nahbereich können wir im Unterricht hervorragend die Schülerinnen und Schüler für die Zeit des Nationalsozialismus interessieren.“ Am Wettbewerb „Erinnert Euch“ können sich Jugendliche auf vielerlei Art beteiligen, so durch Zusendung von aktuellen Fotos der Erinnerungsorte oder aus der Zeit des Nationalsozialismus, durch Zeitzeugeninterviews oder andere Projektideen. Der Bewerbungsschluss ist der 16.10.2015.

Internetportal Erinnert Euch Auf der Internetseite www.erinnert-euch.de werden über 500 saarländische Erinnerungsorte und Gedenkstätten über den Widerstand und die Verfolgung der NS-Zeit in allen saarländischen Gemeinden aufgeführt. Dabei handelt es sich z.B. um Lager des Reichsarbeitsdienstes, Westwallbefestigungen oder Baracken für Zwangsarbeiter aus dem Osten. Das Portal wird angeboten vom Landesjugendring Saar, der Landeszentrale für Politische Bildung und der Initiative Neue Bremm. Der Wettbewerb wird zudem unterstützt von der Arbeitskammer des Saarlandes im Rahmen der Kampagne gegen Rechtsextremismus und aus Totomitteln des Sozialministeriums.

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ist für Jugendliche oft lange her und nicht konkret fassbar. Wenn wir aber, wie mit dieser Web-Seite zeigen, dass sich diese Zeit auch in ihrem Wohnort widerspiegelte, steigt das Interesse enorm. Den wenigsten ist beispielsweise bekannt, dass sich ganz in ihrer Nähe Lager für Zwangsarbeiter befanden. Das ist dann ein spannender Ausgangspunkt für weitere Recherchen und die Beteiligung am Wettbewerb.“ Wilhelm Offermanns, Kampagnenleiter von „Arbeitnehmer gegen Rechtsextremismus“ der Arbeitskammer des Saarlandes, betont die Aktualität dieser Bildungsarbeit: „Die Ereignisse der letzten Tage in Tröglitz sind Ausdruck einer rechten Grundhaltung mit Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, die in Deutschland scheinbar nicht zu überwinden ist. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder auch unsere Vergangenheit und unsere Verantwortung bewusst zu machen – auch wenn viele davon nichts mehr hören wollen. Erinnert euch, denn vergessen oder verdrängen hilft nur denjenigen, die so denken und handeln, wie die Täter von Tröglitz.“


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150 junge HelferInnen bei „Buddeln und Bilden“ Workcamp erinnerte an den 70. Jahrestag der Befreiung Seit Jahrzehnten pflegen Jugendliche aus den Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings Saar die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapo-Lagers "Neue Bremm" in Saarbrücken. Unter dem Motto „Buddeln und Bilden“ halfen am samstag, den 9. Mai 150 junge TeilnehmerInnen mit, den Erinnerungsort in einem würdigen und anschaulichen Zustand zu erhalten und zu gestalten. An den einzelnen Standorten der früheren Baracken des erweiterten Polizeigefängnisses der Gestapo bekamen die TeilnehmerInnen einen Eindruck davon, was es hieß, damals von den Nazis verfolgt zu werden. Die meisten jungen HelferInnen kamen von der Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, dem Jugendrotkreuz, der aej saar und dem Cafe Exodus. Sachkundige und zugleich verständliche Infos zu dem „Gestapo-Lager“ erhielten sie von 14 jungen Engagierten von der Uni Trier. Die Studierenden des Fachs Geschichte hatten ein Konzept erarbeitet, wie die Geschichte des Ortes während des Workcamps anschaulich vermittelt werden kann. Sie standen als „Scouts“ den gesamten Tag für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Darüber hinaus boten sie z.B. über Smartphones abrufbare Text-, Bild- und Audio-Informationen. Die Witwe von Alex Deutsch, Doris Deutsch, berichtete ein-

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drucksvoll über die Qualen, die ihr Mann in Auschwitz und in anderen Lagern der Nazi-Gewaltherrschaft erleiden musste. Weiterer Programmpunkt war die Präsentation des Films „Mut

zum Leben“ von Christa Spannbauer, in dem u.a. die Auschwitz-Überlebende und in Saarlouis geborene Esther Bejarano über ihren Lebensweg berichtet. Um 14.00 Uhr endete die Aktion mit einer Gedenkfeier anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von der Nazi-Herrschaft. Hierzu hatten Jugendliche ein Blumenbeet gepflanzt, in dessen Mitte sie einen selbst gemeißelten Gedenkstein „Nie wieder“ setzten. Tatkräftige Unterstützung gab es von der Saarländischen Jugendfeuerwehr, der THW-Jugend, der aej saar und dem Jugendrotkreuz, die gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung, der Initiative Neue Bremm und der Arbeitskammer ebenfalls Kooperationspartner des Landesjugendrings beim Workcamp waren. Und die Idee des Workcamps wurde dann auch ausgezeichnet mit dem Förderpreis Ehrenamt (s.S.3).


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DingDeinDorf bohrt dicke Bretter 18 jugendfreundliche Maßnahmen umgesetzt, 15 Vorhaben noch in der Mache Zahlreiche Vereinbarungen haben Jugendliche Ende 2013 mit den VertreterInnen von zehn saarländischen Städten und Gemeinden im Rahmen des kommunalen Beteiligungsprojekts DingDeinDorf getroffen. Vieles konnte schon unmittelbar nach den Gesprächen realisiert werden. Anderes dauerte etwas länger. Dies ergab eine Umfrage des Landesjugendrings die in diesen Tagen abgeschlossen wurden und zu der alle beteiligten Kommunen antworteten. Besonders gefällt den Initiatoren, dass aufgrund erheblicher Kritik der Jugendlichen sich einiges im Bereich Internet tut. "Wir finden es klasse, dass die Stadt Wadern jetzt kostenloses W-Lan realisiert" betont Catharina Becker, LandesjugendringVorsitzende. "Dies wurde sowohl in unserer Jugenderhebung als auch bei vielen Vereinbarungsgesprächen von DingDeinDorf gefordert. Das Beispiel Wadern sollten sich andere als Vorbild nehmen." Insgesamt wurden inzwischen 18 Verabredungen realisiert. Einige Beispiele: So wurden vier Jugendzentren in Saarbrücken, Losheim und Homburg gesichert oder auf den Weg gebracht. Neue Beteiligungsforen gründeten sich in Spiesen-Elversberg und Wadern. In Treffs und auf Plätzen in Friedrichsthal und St. Ingbert wurde vieles repariert und verbessert. Auch bei Nachtbussen und Sammeltaxis konnten in Wallerfangen, Saarlouis und St. Ingbert einiges optimiert werden. In St. Wendel hat man sich besonders um die Sicherheit und Sauberkeit des Bahnhofgebäudes eingesetzt, was den Jugendlichen wichtig war. Einiges ist aber auch nach eineinhalb Jahren immer noch auf dem Weg. So sind derzeit in Losheim und Homburg noch drei Jugendtreffs - meist aus genehmigungsrechtlichen Gründen - nicht realisiert. "Wir wussten, dass wir dicke Bretter bohren werden. Bei 15 Vereinbarungen sind die Kommunen noch an der Arbeit, und sie sichern uns weitere Prüfungen beziehungsweise die Umsetzung zu," so Alexandra Groß vom Kooperati-

onspartner juz-united. Lobend äußern sich die Initiatoren auch über das Leader-Projekt im Landkreis Merzig-Wadern. "Nicht zuletzt aufgrund der Initiative von DingDeinDorf mit Vereinbarungsgesprächen in Losheim und Wadern spielen jetzt die Interessen von Jugendlichen bei diesem EU-Förderprogramm eine herausgehobene Rolle", lobt Catharina Becker. "Hier stehen jetzt Mittel in den nächsten Jahren bereit, um den demographischen Wandel auch jugendfreundlich und jugendgerecht zu gestalten." Gemeinsam mit juz-united, dem Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung wurden die Angaben in den letzten Wochen ausgewertet. "Für uns ist es wichtig, dass wir an den Zusagen dranbleiben und wir auch nach Projektende die Umsetzung checken", erläutert Thorsten Schmidt, Vorstandsmitglied beim Landesjugendring. "Damit kann gerade lokal gezeigt werden, dass es sich für Dörfer und Städte lohnt, gemeinsam politisch was zu bewegen." In den nächsten Wochen werden alle Antworten aus den 10 beteiligten Städten und Gemeinden im Internet und auf Facebook publiziert. Dort können die Beteiligten und Interessierte sich über den Umsetzungsstand informieren, Kritik, Lob und Anregungen äußern. Insgesamt wurden 43 Vereinbarungen getroffen. Neben den 18 realisierten und 15 noch umzusetzenden Vereinbarungen gab es fünf, die u.a. wegen Nicht-Zuständigkeit oder zu hoher Kosten nicht zu Stande kamen. Zu weiteren fünf Projekten gab es seitens der Kommunen keine Angaben.

DingDeinDorf Mit der Beteiligungsaktion "DingDeinDorf II" hat der Landesjugendring Saar mit jungen Menschen im Saarland die Jugendtauglichkeit und Jugendfreundlichkeit der saarländischen Städte und Gemeinden bewertet sowie exemplarisch verbessert. Damit wurde die erstmalige Aktion von 2008/2009 fortgesetzt. In der ersten Jahreshälfte 2013 bewerteten 3.000 Kinder und Jugendliche saarlandweit die Jugendfreundlichkeit saarländischer Städte und Gemeinden. 32 Kommunen, in denen sich genügend junge Menschen beteiligten, erhielten daraufhin ein Zeugnis. Im Durchschnitt erteilten die 12 bis 21-Jährigen den saarländischen Kommunen die Gesamtnote von 3,1. Im Herbst 2013 fanden dann in zehn ausgewählten Kommunen Gespräche zwischen Jugendlichen und Bürgermeistern statt. Hier wurden gemeinsam Vereinbarungen getroffen, die z.T. inzwischen umgesetzt sind. Die weitere Realisierung wird vom Landesjugendring gecheckt. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm JUGEND IN AKTION und durch das saarländische Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördert. Neben juz-united waren die htw Saar sozialwissenschaften, 103.7 Unser Ding und der Jugendserver-Saar Kooperationspartner.


Flüchtlingshilfe in Jugendverbänden

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JRK Hüttigweiler – aus Theorie wird Praxis uz Jugendrotkre

„ W i r brauchen einen Dolmetscher. Hast du am Freitag Zeit? Vor Kurzem sind syrische Flüchtlinge nach Hüttigweiler gekommen. Die sprechen englisch – da brauchen wir die Unterstützung von euch Jungen. Wir werden ihnen Fahrräder aushändigen“. Au weia! Ja, ich hatte Zeit, ein wenig Herzklopfen noch dazu. Was wird uns dort erwarten? Syrische Flüchtlinge, dazu auch noch fünf junge Männer! Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt mit Frauen oder Mädchen sprechen… wer öffnet uns die Tür, wenn wir dort hingehen? Wie sehen die aus, wie reagieren sie auf uns und was soll ich sagen?! Vorurteile gibt es unendlich viele – aber unsere JRK-Leitsätze heißen: Menschlichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Also, machen wir jetzt mal aus der Theorie Praxis!!! Endlich Freitag. Friedrich König und ich fuhren zu den Flüchtlingen. Nach kurzem Läuten öffnete uns ein freundlich lächelnder junger Mann die Tür. „Hello, you are welcome, come in”, begrüßte er uns und schon standen wir im Wohnzimmer des Hauses, umringt von allen Bewohnern, die

uns ebenso freundlich die Hand gaben und sich vorstellten. Man bot uns sofort Platz an, frisch gekochter Tee stand schon auf dem Tisch. Auf unsere Frage hin, ob es ihnen gut geht, oder ob wir ihnen in irgendeiner Art und Weise noch helfen könnten, bedankten alle fünf sich sehr für den bisher geleisteten Beistand hier im Land. Nie hätten sie erwartet, so freundlich aufgenommen zu werden und derart unterstützt zu werden. Sie haben alles, was man braucht. Allerdings wäre es schön, wenn sie soziale Kontakte knüpfen könnten. Gerne möchten sie sich im Dorf, in der Gesellschaft einbringen und etwas von der Unterstützung, die sie erhalten, auch zurückgeben. Daher soll auch die Sprachbarriere schnell überwunden werden. Jegliche Hilfe Deutsch zu lernen nehmen sie dankbar an. Spontan kam uns dann die Idee, die jungen Männer in die nächste DRK-Gruppenstunde einzuladen. Auf dem Programm stand Heringsessen - es war der Donnerstag nach Aschermittwoch. Sehr erfreut über die Einladung sind dann auch alle erschienen und es fand ein reger Austausch in froher Runde statt. Darüber werden wir demnächst berichten. Linda Backes

Umweltbaustelle Landesjugendleitung Rheinland-Pfalz/Saarland der Jugend des Deutschen Alpenvereins am Hochstein bei Dahn JDAV einer Umweltbaustelle wird versucht, schon vorhandene Schäden einzudämmen, indem ein Hauptzustiegsweg zu den verschiedenen Kletterfelsen angelegt wird. Hierzu wird ein vorhandener Weg ausgebaut und durch quer eingebaute Holzstämme wird die Erosion gemindert. Daneben werden Alternativwege mit Reisig zugeräumt und somit renaturiert. Die Landesjugendleitung wurde für ihre Umweltbaustellen schon von der Landesregierung Rheinland-Pfalz und vom Deutschen Alpenverein ausgezeichnet. Die Umweltbaustelle am 21. März 2015 führte an den Hochstein, dem Hauptarbeitsgebiet der Landesjugendleitung. Insgesamt 27 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den Sektionen Bergfreunde Saar und Alpenverein und Skiclub Saarbrücken besserten dieses Mal den Weg von der Südseite her und den

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Seit 1993 führt die Landesjugendleitung Rheinland-Pfalz/ Saarland der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) mit der Hilfe von verschiedenen Jugendgruppen aus den Sektionen an Kletterfelsen in der Südpfalz Umweltbaustellen durch. Unterstützt wird die Landesjugendleitung vor allem vom Forstamt Wasgau und der Unteren Naturschutzbehörde. Im Rahmen


Mitgliedsverbände Weg am Felsfuß aus, nachdem im Winter und Frühjahr 2014 in diesem Bereich durch Durchforstungsarbeiten ein neuer Weg ange-

legt wurde und der alte Zustiegsweg inzwischen auch sehr in die Jahre gekommen war. Im Laufe der Arbeiten erneuerten wir nicht nur etliche Stufen, sondern tauschten auch die Begrenzungen im oberen Bereich aus. Da alle, auch die Kleinen, fleißig mit anpackten, waren wir mit den Ausbesserungsarbeiten am Nachmittag fertig. Danach ging

es noch zu einer kleinen, leichten „Klettertour“ zum „Durchgangsweg“. Hier besteht die Möglichkeit von der Südseite des Hochstein durch ein Felsloch zur Nordseite zu gelangen. Nach getaner Arbeit ging es ins Rad- und Wanderheim, wo wir auch übernachteten. Katja Becker

Zahlreiche neue Schwerpunkte bei der siebten Auflage der IWGR im Saarland Aktionsbündnis bot mehr als 25 Veranstaltungen Die Veranstalter der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ (IWGR) im Saarland - DGB Jugend Saar, Jugendzentrum Försterstraße, Café Exodus und das Fanprojekt Innwurf setzten zahlreiche neue Akzente bei den Aktionen vom 16.- 27. März 2015. Die Schirmherrschaft hatten Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer und Regionalverbandsdirektor Gillo übernommen; als Gast war Innenminister Bouillon beim Pressegespräch dabei. Mit dem Fanprojekt „Innwurf“ ist zudem ein neuer Partner im Organisationsteam vertreten.

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Bereits vor der eigentlichen Eröffnung gab es am 6. März einen kulturell – politischen Auftakt mit der Dokumentation „1.7“ über die legendäre Punkrockband „Slime“, die anschließend ein Akustik– Konzert gab. Mit diesem Konzert wurde bei den Saarbrückern kräftig für die „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2015“ geworben.

Beim Pressegespräch mit Herrn Bouillon, Herrn Gillo und den Journalisten Ekrem enol (Leitender Redakteur Magazin, Köln – u.A. Preisträger Grimme Online Award 2012, „JurBlog.de“) und Martin Rolshausen (Redakteur Saarbrücker Zeitung) ging es um rechte Hassbriefe und die Grenzen des Erlaubten. Erstaunt zeigten sich auch die anwesenden

Schulklassen von Otto Hahn-Gymnasium und Deutsch-Französischem Gymnasium über die Vehemenz der Angriffe. Eine neue Idee war das „An- und Abtrommeln“ der IWGR mit den Trommlern der 2. Chance Saar. In einem Zug durch die Bahnhofstrasse wurde die Veranstaltungsreihe lautstark am


Start- und Abschlusstag in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht. Die verteilten Postkarten hinterfragten Vorurteile wie „Bart-GläubigAnschlag“, „Koscher-Schlau-Weltherrschaft“, „Schwarz-Arm-Diebstahl“ oder „Schleier-Verhüllt-Gewalt“ . Schwerpunkt Theater und Comedy Die Jugendlichen der Jugendzentren und des Café Exodus waren betroffen und erschüttert vom Schicksal des Flüchtlings im Ein-MannTheaterstück „Hurria“ (arab. Freiheit), der sein Leiden und seine Freiheitssuche ausdrückte. Die 5 Männer von RebellComedy gaben ihren Einstand im Saarland: Bundesweit zurzeit im Aufwind, eroberten sie das JUZ Försterstraße

mit rauem Ton und ehrlicher Standup Comedy. Schwerpunkt Film & Diskussion Gleich drei Filme wurden von Besuchern und vielen Schulklassen diskutiert: Die Dokus „Istanbul United“ und „Heimspiel“ sowie der Spielfilm „Nachspielzeit“. Auf rege Resonanz stießen diese Veranstaltungen in Camera Zwo und im Filmhaus. Bundes- und Landeszentrale waren hierbei aktiv in die Organsiation eingebunden. Gespräche und Diskussionen mit Aussteiger: Ex-Neonazi Manuel Bauer Für diese Gespräche war die Resonanz an Schulen, in Jugendzentren, im Café Exodus

und in der Kirche der Jugend eli.ja riesengroß. Mehr als 500 Jugendlichen stellte Manuel Bauer seinen Weg in die Naziszene, seine Taten sowie seinen anschließenden Ausstieg vor und diskutierte mit Ihnen über neue Gefahren von Rechts.

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Schwerpunkt: Saar-Rock gegen rechts Als Abschluss der IWGR organisierte der AK Rock des Café Exodus ein Konzert mit „Something to eat“, „Waste of Mind“ und „Psychopilot“, sowie als Gast „No Opinion“ aus Garmisch-Partenkirchen. Dazu gab es Texte und Bekenntnisse gegen Rechts. Diese eigenwillige Kombination kam bestens an.

Jugend versetzt Berge Das Landesjugendwerk lockt mit attraktivem Ferienprogramm 2015 Landschaft von Meurthe et Moselle. Nach einer Woche geht es schließlich gemeinsam mit den französischen TeilnehmerInnen ins Saarland, um diesen mit Spiel und Spaß die deutsche Kultur und Sprache näherzubringen. Der Austausch findet in der Zeit vom 09.08.1522.08.2015 statt. Langeweile findet diesen Sommer keinen Platz! Als Kinder- und Jugendverband nehmen wir aber auch unsere Verantwortung den teilnehmenden Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern gegenüber sehr ernst. So steht Sicherheit für uns an erster Stelle, weshalb unsere BetreuerInnen als qualifizierte JugendleiterInnen nach Richtlinien der JuLeiCa in verschiedenen Seminaren ausgebildet werden. Hierzu werden 2015 neben Schulungen in

Jugendwer

k der AWO

Erster Hilfe, Recht und Aufsichtspflicht sowie Kindeswohlgefährdung auch Kreativseminare zu den Themen Spiele, Natur und Zirkus angeboten. Und auch organisatorische und pädagogische Grundlagen kommen in unseren Schulungen zum Jugendbetreuer nicht zu kurz. Die Seminartermine sowie alle Infos erhalten Sie nochmal ausführlich auf unserer Homepage http://jugendwerk-saar.de oder unter: 06898-850-940.

mitgliedsverbände

Auch 2015 zeichnen sich die Ferienangebote des Landesjugendwerks durch Qualität und Vielfalt aus. Die Freizeiten sollen in erster Linie Spaß machen und zum unvergesslichen Erlebnis für Kinder und Jugendliche werden. Neben den festen Programmteilen bleibt viel Raum zur Mitbestimmung und kreativem Gestalten. Für die Großen im Alter von 14-17 Jahren geht es in diesem Jahr vom 05.08.-17.08. für 549€ nach Kroatien Sonne tanken: Die Insel Losinj in der kroatischen Adria lädt ein zum Baden und Relaxen am Meer, mit Ausflügen, Sport, Spielen und vielem mehr. Die Jüngeren zwischen neun und 12 Jahren verschlägt es vom 18.08.-27.08. für 459€ ins Summercamp nach Holland: In der Nähe der niederländischen Stadt Zwolle erwarten euch 10 Tage unvergessliche Ferien mit Floßbauen, Pizza backen, Hochseilgarten, Diskoabend, Chillen am See, Lagerfeuer uvm. Auch vor der Haustür ist einiges los: Den Heimatverbundenen Acht- bis Zehnjährigen bieten wir vom 27.07.-03.08. für 259€ erlebnisreiche Tage auf dem Rücken der Pferde in Ludweiler. Ob AnfängerIn oder Pferdeflüsterer – in Kooperation mit der Reitanlage Warndt steht der Übernachtungsfreizeit mit Reiten, Voltigieren, Striegeln, Satteln, Stallausmisten uvm. nichts mehr im Wege. Ganz traditionell sind auch die Erlebniswochen in Ludweiler mit im Angebot – dieses Jahr unter dem Motto Zirkus. Wer schon immer mal Zirkusluft schnuppern, als EinradartistIn auftreten, Zaubertricks lernen oder als Clown die Menge zum Lachen bringen wollte, ist hier genau richtig! Für 169€ inklusive Transfer bieten wir allen 5-12- jährigen Mädchen und Jungen vom 24.08.-04.09. eine Menge Zauberei und Magie. Auch ein internationaler Austausch darf in diesem Jahr nicht fehlen: Für 239€ nehmen wir die Elf- bis 14-Jährigen eine Woche mit nach Frankreich in die verzaubernde


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VSK-Jugend mit drei Großveranstaltungen Brauchtum, Inklusion, Spaß. Das alles passt super zusammen, wie die VSK-Jugend in drei großen Veranstaltungen im ersten Halbjahr gezeigt hat. Im Januar fand der alljährliche Kinderprinzentreff statt. Insgesamt haben sich wieder über 30 Kinderprinzenpaare aus dem ganzen Saarland angemeldet, um gemeinsam zu feiern und einen bunten Abend zu verbringen. Unter der Moderation von Stefan Regert und Steven Hahn konnten die insgesamt ca. 400 Gäste in der Warndthalle in Ludweiler, darunter auch

befreundete Verbände aus dem Landesjugendring, Schau-, Garde und Mariechentänze sowie Büttenreden und den Zauberer Maxim Maurice erleben und auch selbst tänzerisch aktiv werden. In einer ganz neuen Kooperation hat die VSKJugend eine „Inklusionssitzung“ gemeinsam mit der Lebenshilfe Saarpfalz durchgeführt. Jeder soll den Brauchtum Karneval erleben dürfen und so haben Verantwortliche der VSKJugend ein Programm auf die Beine gestellt, mit welchem vor allem geistig behinderte Men-

schen aus den Legend benshilfeEinrichtungen aus dem ganzen Saarland bespaßt werden sollten. Insgesamt kamen etwa 200 Besucher. Durch die hohe Hilfsbereitschaft der Vereine war es auch hier möglich, eine bunte Vielfalt an Tänzen und Gesängen darbieten zu können. Auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung blieben noch viele da und feierten gemeinsam. Gerade auch für die Kinder und Jugendlichen in den Vereinen eine ganz besondere Erfahrung, an die man sich auch in Zukunft noch gerne erinnern wird. Ende Mai fand zum nunmehr vierten Mal der Tag der VSK-Jugend im Europapark statt. Wieder war die Fahrt mit ca. 70 Teilnehmern bereits Wochen vorher ausgebucht und gemeinsam ging es samstagmorgens in den größten Freizeitpark Deutschlands. Nach einem gemütlichen Abend, ausgiebiger Verpflegung, ging es am nächsten Morgen gut erholt auf einen ganzen Tag in den Park. Das Wetter spielte wieder sehr gut mit und so waren alle jungen Teilnehmer mit den roten T-Shirts wieder eine große, saarländische, karnevalistische Familie.

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Jugendclub Büschfeld engagiert sich für die Aktion SAAR BOB In einem feierlichen Akt wurde dem Vorstand des Jugendclub Büschfeld von juz-united das Starterpaket der Aktion SAAR BOB überreicht. Damit ist der „Club 74“ offiziell Bob-Treff.

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Die Idee der Aktion SAAR BOB: der Fahrer einer Gruppe junger Menschen, die abends in Kneipen, Diskotheken oder Jugendclubs unterwegs sind, übernimmt für seine Freunde Verantwortung und trinkt keinen Alkohol, damit er die Gruppe auch wieder sicher nach Hause bringen kann. Als Anerkennung erhält er dafür in ausgewiesenen Bob-Lokalen oder Bob-Treffs ein alkoholfreies Gratis-Getränk. Der Jugendclub Büschfeld ist nun das jüngste Mitglied in der Gemeinschaft der BOB-Treffs. Seit 1974 engagieren sich junge Menschen ehrenamtlich im Vorstand des JC Büschfeld. Zu den legendären Angeboten des JC Büschfeld gehören z.B. das jährliche Pfingstzeltlager und ein eigenes Sommerfestival, das „Umsonst & Draußen“. Der 1. Vorsitzende des JC Büschfeld, Tobias Philipp erzählt, warum sich der Vorstand dazu entschieden hatte BOB-Treff zu werden:

„Junge Leute in unserem Alter sind besonders häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Oft hat der Fahrer vorher Alkohol getrunken. Das passiert einfach dann, wenn man irgendwo zum Feiern unterwegs war und an das Heimfahren erst dann wieder denkt, wenn es schon zu spät ist. Jetzt können wir mit unseren großen BOB-Aufklebern die Fahrgemeinschaften daran erinnern, einen BOB-Fahrer zu bestimmen, wenn sie zu uns in den Club zum Feiern kommen. Wenn wir damit vielleicht sogar Leben retten, dann ist uns das ein Gratis-Getränk

juz-united auf jeden Fall wert.“ So sieht das auch juz-united, der Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung und unterstützt als Aktionspartner von SAAR BOB sehr gerne die saarländischen Jugendclubs in ihren Aktionen gegen Alkohol am Steuer. Bei juz-united können Jugendclubs auch kostenfrei eine alkoholfreie Cocktail-Bar mit allen Zutaten und geschultem Bar-Personal für ihre Veranstaltungen ordern. Das Ziel: kein BOB-Fahrer soll auf ein leckeres Getränk verzichten müssen!


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o b A m u z s Info ar.de a s info@ g n i r d en landesjug

mitgliedsverb채nde



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