Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

Page 51

FORSCHUNG

Die BioSC-Projekte zielen auf eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln, pflanzlicher Biomasse, Energie, Chemikalien, Pharmaka und Materialien auf Basis biologischer Rohstoffe, Produkte, Prozesse und Prinzipien. Dies geschieht unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Prozesse. Gleichzeitig werden die Voraussetzungen geschaffen, eine neue Generation von Experten und Fachkräften auszubilden, die interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft forscht und arbeitet. Das BioSC wird seit 2013 als NRWStrategieprojekt vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Zurzeit untersuchen Forscher des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen aus dem BioSC mit weiteren 11 Partnern aus Forschung und Industrie im Verbundprojekt AUFWIND, inwieweit sich Biomasse aus Mikroalgen als Basis für die Herstellung von Kerosin eignet. In „AUFWIND – Algenproduktion und Umwandlung in Flugzeugtreibstoffe: Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Demonstration“, welches vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und vom Forschungszentrum Jülich koordiniert wird, analysieren die Forscherinnen und Forscher des BioSC die Machbarkeit der gesamten Wertschöpfungskette in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht. Ziel ist die Entwicklung eines nachhaltigen Prozesses – angefangen bei der Produktion von Algen bis zum fertigen Produkt, einem biogenen Treibstoff. Geoverbund Das Ziel des Geoverbundes ABC/J ist es, große Verbundprojekte zur Erforschung der Dynamik und Veränderungen im System Erde-Mensch mit Blick auf terrestrische Systeme zu etablieren und die gemeinsame Forschung und Ausbildung in der Region durch verbesserte und direkte Kooperationen der geowissenschaftlichen Institute der RWTH Aachen, Universität Bonn, Universität zu Köln und des Forschungszentrums Jülich zu stärken.

Nationale Partnerschaften Um den Herausforderungen des Klimawandels, der Energiewende und der weltweiten Nahrungsmittelknappheit begegnen zu können, bedarf es großer Forschungsanstrengungen, die nur im Verbund von vielen Forschungsinstitutionen geleistet werden können. Auch das Forschungszentrum Jülich beteiligt sich deshalb in diesen Bereichen an zahlreichen nationalen Kooperationen. Energie-Kooperationen Die gemeinsame Förderinitiative „Energiespeicher“ der Bundesregierung unterstützt technologische Durchbrüche, die die Kosten senken und zur schnellen Markteinführung beitragen. Das Programm besitzt zwei Schwerpunkte: Wind und Wasserstoff sowie Batterien. Im Rahmen des 2012 begonnenen Projektes EKOLYSER, das im Bereich Wind-Wasserstoff-Kopplung angesiedelt ist und vom Forschungszentrum Jülich koordiniert wird, werden in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion und mit den Industriepartnern FuMA-Tech, SolviCore und Gräbener Maschinentechnik kostengünstige und nachhaltige Materialien für die PEM-Elektrolyse (PEM = Protonen-Austausch-Membran) zur Herstellung von Wasserstoff aus regenerativen Energien entwickelt. Das Ziel ist es, die Protonen-Austausch-MembranElektrolyse-Technologie realistisch in Massenmärkten nach dem Jahr 2020 einsetzen zu können. Zum einen werden dazu neue Membrantypen entwickelt, zum anderen sollen die üblicherweise verwendeten Platingruppenmetalle, die heute für die katalytischen Reaktionen eingesetzt werden, reduziert beziehungsweise im Idealfall komplett ersetzt werden. Während des Berichtszeitraums konnten im Jahr 2012 unter-

Forschungszentrum Jülich | Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013

51


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.