Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

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SOZIALE VERANTWORTUNG

Über Betreuungsangebote und flexible Arbeitszeiten hinaus sind in Jülich selbstverständlich auch Elternund Pflegezeiten sowie ein unbezahlter Sonderurlaub möglich. Eine besondere Herausforderung entsteht dabei jedoch meist beim Wiedereinstieg in den Berufsalltag. Deshalb steht das Forschungszentrum seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einem speziellen Wiedereinstiegsprogramm zur Seite. Dieses besteht aus vier Bausteinen und beginnt bereits vor der Inanspruchnahme der Elternzeit beziehungsweise der Beurlaubung. Zielsetzung des Programms ist es, die Zeit der Beurlaubung möglichst zu verkürzen, indem unter anderem Betreuungsmöglichkeiten besprochen werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern. Dazu unterstützt das Forschungszentrum die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise dabei, den Kontakt zum Campus aufrechtzuerhalten, und ermutigt sie zur Teilnahme an Veranstaltungen. Als drittes Hauptziel hat das Wiedereinstiegsprogramm die Qualifizierung während der Beurlaubung im Fokus. Berufliche Kompetenzen können so erhalten oder sogar weiterentwickelt werden. Nach Ablauf des Zertifikats „berufundfamilie“ erfolgte im Jahr 2013 mit der Re-Auditierung ein zweiter wichtiger Entwicklungsschritt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie am Forschungszentrum Jülich. Das neue Zertifikat ist gültig bis ins Jahr 2016 und soll in den kommenden drei Jahren sicherstellen, dass der begonnene Prozess fortgeführt wird. So soll das Gesamtkonzept des familiengerechten Arbeitens auf dem Campus unter dem Slogan „Vereinbarkeit leben.“ langfristig und dauerhaft in die Unternehmenspolitik integriert werden. An der Re-Auditierung waren über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter quer durch alle Hierarchien und Organisationseinheiten beteiligt. Insgesamt wurden 22 Ziele mit 70 Maßnahmen für die Zeit bis ins Jahr 2016 festgehalten. Die Errichtung einer Kindertagesstätte auf dem Campus, eine transparente Kommuni­ kation und die Einbindung aller Führungskräfte sind dabei drei wesentliche Herausforderungen für die kommenden drei Jahre. Effiziente Prozesse und Rahmenbedingungen sollen die Beschäftigten mit Familienaufgaben zudem befähigen, den Arbeitsalltag mit den privaten Anliegen in Einklang zu bringen. Die Zielvereinbarungen der Re-Auditierung „berufundfamilie“ wurden vom Vorstand des Forschungszentrums unterzeichnet. Gerade die Führungskräfte spielen bei der Umsetzung des Konzeptes eine wichtige Rolle. Sie müssen für Aspekte dieses Themenbereichs sensibilisiert sein und als kompetenter Ansprechpartner gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Lösungen für die individuelle Lebenssituation erarbeiten können. Um dies sicherzustellen, ist das Thema „Integration von Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Führungsalltag“ beziehungsweise „Familienbewusstes Führen“ Bestandteil aller angebotenen FührungskräfteTrainings. Außerdem wird ein Seminar „Gesundheitsbewusstes Führen“ angeboten.

Vielfalt und Chancengleichheit als Grundlage für den Erfolg Internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Gleichbehandlung von Männern und Frauen sowie die Integration von behinderten Menschen sind für das Forschungszentrum Jülich unerlässlich, um im Wettbewerb der Forschungseinrichtungen im internationalen Vergleich weiterhin in der Spitze zu verbleiben. Deshalb legt das Forschungszentrum großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Forschern in anderen Ländern und fördert gleichzeitig den Aufenthalt von ausländischen Wissenschaftlern in Jülich. So kommt beispielsweise ein Drittel aller Doktorandinnen und Doktoranden nicht aus Deutschland. Gleiche Chancen für Frauen und Männer im Berufsleben – um diese Ziel in Jülich zu realisieren, wurde bereits im Jahr 1998 das Büro für Chancengleichheit vom Vorstand des Forschungszentrums ins Leben gerufen. Die Mitarbeiterinnen des Büros bieten intensive Beratung, um besonders Frauen – die auch in Jülich noch weniger oft in Führungspositionen zu finden sind als ihre männlichen Kollegen – auf ihren Weg ins Forschungs­leben vorzubereiten und zu begleiten. Dazu gehört eine gezielte Karriereberatung ebenso wie die Information über

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