Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

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SOZIALE VERANTWORTUNG

Personalmarketing In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Projekte und Kooperationen im Forschungszentrum Jülich stark zugenommen. Damit verbunden war ein stetiger Mitarbeiterzuwachs. So waren Ende 2003 noch 4.354 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jülich tätig. Neun Jahre später beschäftigt das Forschungszentrum fast 900 Arbeitnehmer mehr. Aufgrund der steigenden Mitarbeiterzahlen sowie der im wissenschaftlichen Umfeld üblichen hohen Fluktuation hat das Forschungszentrum pro Jahr über 500 Positionen zu besetzen. Das Forschungszentrum Jülich steht deshalb vor der Herausforderung, jedes Jahr einen anspruchsvollen Personalbedarf zu decken. Der Wettbewerb mit vielen renommierten Forschungseinrichtungen und Unternehmen ist dabei jedoch nur eine Schwierigkeit bei der Einstellung neuer Fachkräfte. Der demografische Wandel und der damit verbundene Rückgang qualifizierter Arbeitnehmer verschärft die Situation auf dem Fachkräftemarkt zusätzlich. In besonderem Maße gilt dies bei den MINT-Fachkräften (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), bei denen die Zahl der offenen Stellen über den Zahlen der Studien­ absolventen und Auszubildenden liegt. Gegenüber vielen Arbeitgebern, deren Standort in attraktiven Ballungszentren liegen, hat das Forschungszentrum Jülich mit seiner dezentralen Lage einen Standortnachteil. Dies gilt insbesondere für junge Bewerber, die bei der Wahl des Arbeitgebers den potenziellen Wohnort in die Beurteilung miteinbeziehen. Durch die schwierige Situation bei der Personalgewinnung kann es vorkommen, dass hin und wieder Positionen unbesetzt bleiben. Dadurch gehen in Projekten personen- und zeitraumgebundene Mittel verloren. Außerdem entstehen zum Teil hohe Kosten für das Schalten von Personalanzeigen in unterschiedlichen Medien. Das Forschungszentrum Jülich hat unter Beachtung dieser vielfältigen Rahmenbedingungen den Mitarbeitermangel als expliziten Faktor in seinen Risikobericht aufgenommen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, verfolgt das Forschungszentrum eine engagierte Personalpolitik. Dabei ist das interne und externe Personal- und Ausbildungsmarketing von entscheidender Bedeutung. Der Geschäftsbereich Personal versucht im Rahmen seines Engagements alle Chancen zur Präsentation des Forschungszentrums Jülich als attraktiven Arbeitgeber nach innen und außen zu nutzen. Gerade das langfristig angelegte Personalmarketing ist somit ein zentrales Element einer sozialen Nachhaltigkeit und für Jülichs Zukunft erfolgskritisch. Seit dem Frühjahr 2013 wurden dazu im Auftrag des Vorstands die folgenden Aktivitäten in den Maßnahmenkatalog des Personalmarketings aufgenommen.

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Konsequente Weiterentwicklung der Personalund Ausbildungsmarketingstrategie im Hinblick auf relevante Zielgruppen, passende Zielre­ gionen, geeignete Zielgruppenbotschaft und erfolgreiche Marketinginstrumente Verstärkte interne und externe Vernetzung mit relevanten Ansprech- und Kontaktpartnern, um Synergien zu erschließen und das Forschungszentrum Jülich als attraktiven Arbeitgeber und Ausbilder an geeigneten Stellen zu platzieren

Integration des Themas Diversity und Chancengleichheit in alle Aktivitäten, um deutlich zu machen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Gewinnung von exzellenten Wissenschaftlerinnen dem Forschungszentrum ein wichtiges Anliegen ist Nutzung und Optimierung der zielgruppen­ relevanten Kommunikationskanäle wie der Karriere-Homepage, Social Media, Image­­anzeigen sowie entsprechender Messe-Infrastruktur und Werbemittel

Präsenz auf zielgruppenspezifischen natio­ nalen und internationalen Recruiting- und Ausbildungsmessen

Forschungszentrum Jülich | Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013


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