60 Jahre Flugsport-Club Neumünster e.V.

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kirchen stattgefunden, was sich auch an der entsprechenden Stelle beschrieben findet. Strausberg in Brandenburg am westlichen Rand der Märkischen Schweiz gelegen, war das Ziel der Segelflieger, vor allem der FSCN-Jugend. Fluglehrer Michael Hilmer, Meteorologie-Student in Kiel, hatte die Verbindung zu seinem Heimatverein, den Fliegerclub Strausberg hergestellt und überraschte seine Neumünsteraner Kameraden mit einer Einladung zu einem gemeinsamen Sommerfluglager mit den Strausbergern und weiteren Gästen aus der Nordeifel. Nur zu gern wurde die Einladung angenommen. Mit insgesamt 5 Segelflugzeugen reisten 15 Neumünsteraner zum Strausberger Flugplatz, einem ehemaligen sowjetischen, dann NVAMilitärflugplatz, der 1936 als Stützpunkt für eine Luftwaffenschule errichtet worden war.

”Streusandbüchse” Märkische Schweiz In der Grundausbildung konnten die beiden Fluglehrer Michael Hilmer und Jan Köhn mit ihren Schülern gute Fortschritte erzielen. Als besonders wertvoll erwies sich das Miteinander aus Ost und West. Die unterschiedliche politische und soziale Vergangenheit, die aktuellen Probleme, Verbindendes und noch immer Trennendes wurden in langen Abenden diskutiert, Freundschaften geschlossen. Sport verbindet, die gemeinsam empfundene Leidenschaft „Segelfliegen“ allemal!

Flugplatz Strausberg aus der ASW 20 “Fox Alpha”

Seine Umgebung ist geprägt durch die Seen, Wälder und Felder auf dem sprichwörtlichen märkischen Sand, der Störchen, Adlern, Bussarden und eben auch Segelfliegern thermische Aufwinde besonders reichlich beschert. Die Flugbücher der 15 FSCN-Piloten und Pilotinnen belegen dies: Absolviert wurden 225 Windenstarts, 130 Flugstunden und über 4.000 Streckenkilometer! Die Flüge führten zur deutsch-polnischen Grenze, großräumig um Berlin herum, in die Oberlausitz, in den Raum Bitterfeld und in den Spreewald - für die „Wessies“ eine faszinierende Nachhilfelektion in Heimatkunde. Ein großer weißer Fleck auf der Landkarte wurde beseitigt.

Abschiedsfoto Fluglager Strausberg 1995

Ein ganz besonders wertvolles Stück deutscher Luftfahrtgeschichte bot sich am Sonntag, den 11. Juni 1995 anläßlich der Holstenköste dem Verein und seinen Besuchern am Flugplatz dar. In Zusammenarbeit mit dem FSCN führte die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) ihre weltberühmte Messerschmitt Me108 „Taifun“ D-EBEI am Boden und in der Luft vor. Weithin bekannt wurde die Me108 durch ihre Siege in vielen nationalen und internationalen Wettbewerben und vor allem durch die zahlreichen Langstreckenflüge, die Elly Beinhorn mit ihr in den 30er Jahren durchführte und deren Namen die D-EBEI auch trägt.


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