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Farocki-Forum: Bilderkrieg

FAROCKI-FORUM BILDERKRIEG

DO, 19. MAI | 18.00 UHR

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Mit dem Farocki-Forum entsteht am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich ein Forschungsschwerpunkt zum Dokumentarfilmer und Künstler Harun Farocki (1944–2014). Ausgehend von Farockis Denken geht es um Perspektiven, die er eröffnet hat: auf Bildkritik, Arbeitskonzepte und vieles mehr. Das Farocki-Forum lädt einmal pro Semester zu einer Veranstaltung ins Filmpodium.

Übertragung heisst eine Videoarbeit Harun Farockis, die seit 2007 am Limmatplatz zu sehen ist. Die Veranstaltungsreihe des Farocki-Forums greift den Titel auf und lädt einmal pro Semester zu Vorträgen oder Gesprächen ins Filmpodium ein. Farockis Bilderkrieg (1987) ist eine vielschichtige Reflexion über die Zusammenhänge zwischen Bildtechnologien, Datafizierung und den Dialektiken der Aufklärung. Albrecht Meydenbauers Erfindung der Fotogrammetrie ermöglichte es ab Mitte des 19. Jahrhunderts, Fassaden nicht mehr vor Ort unter Einsatz des eigenen Körpers vermessen zu müssen, sondern in sicherer Distanz mittels Fotografien. Eine folgenreiche Episode in der langen Geschichte der fortschreitenden Trennung von Auge und Blick. In ihrem Vortrag skizziert Ute Holl, Professorin am Seminar für Medienwissenschaft der Universität Basel, die Geschichte der Fotogrammetrie als Vorgeschichte gegenwärtiger Verrechnungen der Welt zu virtuellen Daten-Umgebungen. Was Harun Farocki in verschiedenen seiner Filme als «operative Bilder» (Bilder, die handeln, Bilder als Interfaces) untersucht hat, verdichtet sich zu einem «Metaverse». Dort lernen wir, uns zu verhalten: im Sozialen, in der Produktion, der Unterhaltungsindustrie. Künftige Kulturtechniken werden ohne die Fertigkeit, in diesen Umgebungen schnell und gezielt zu operieren, nicht mehr zu bewältigen sein. In seiner Anschaulichkeit, aber auch im ökologisch bedenklichen Energieverbrauch unseres Datenverkehrs tritt das virtuelle Universum in ernst zu nehmende Konkurrenz zu älteren kulturellen oder natürlichen Umwelten.

Was tun? Was nicht?

Volker Pantenburg

Vortrag von Prof. Ute Holl, Universität Basel Gesamtlänge der Veranstaltung: ca. 100 Min.

BILDERKRIEG / Deutschland 1987

44 Min / Farbe / DCP / D // REGIE Harun Farocki // DREHBUCH Harun Farocki, unter Verwendung der Bücher «Das Buch des Alfred Kantor» und «Femmes Algériennes» von Marc Garanger // KAMERA Ingo Kratisch // SCHNITT Rosa Mercedes // MIT Corinna Belz (Sprecherin).

Filmpodium für Kinder DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN

Es müssen nicht immer ferne, exotische Welten sein. Dieser mit grossartigen Aufnahmen gestaltete Film öffnet die Augen für einen Lebensraum, der auf einem Spaziergang oder einer Wanderung auch selbst entdeckt werden kann.

«Ein Paradies ‹von nebenan› nennt der Autor die Wiese und verweist auf etwas, das scheinbar alltäglich, normal, also gleich nebenan zu finden ist. Aber die sakrale Musik der einführenden Szenen verrät es: Das Biotop Wiese ist mehr – ein Stück Schöpfung, das der Mensch sogar mitgestaltet hat. Und jetzt ist er dabei, es immer rascher zu vernichten. (…) Jan Haft, Deutschlands derzeit erfolgreichster Naturfilmer, zeigt uns, was wir verlieren.» (Udo A. Zimmermann, epd film, 25.3.2019)

© nautilusfilm / polyband Medien GmbH

DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN / Deutschland 2019

93 Min / Farbe / DCP / D // DREHBUCH UND REGIE Jan Haft // KAMERA Jan Haft, Kay Ziesenhenne // MUSIK Dominik Eulberg, Sebastian Schmidt // SCHNITT Carla Braun-Elwert, Jan Haft // MIT Sebastian Winkler (Erzähler).

Altersfreigabe: Zutritt ab 6 Jahren (Begleitung durch Erwachsene generell empfohlen).

Kinderfilm-Workshop Im Anschluss an die beiden Vorstellungen vom 9. April und 14. Mai bietet das Filmpodium einen Film-Workshop für Kinder unter der Leitung der Filmwissenschaftlerin Julia Breddermann an (ca. 30 Min., gratis, keine Voranmeldung nötig). Die Kinder erleben eine Entdeckungsreise durch die Welt der Filmsprache und werden an einzelne Szenen und Themen des Films herangeführt.