Filmdienst 09 2015

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FILM DIENST Das Magazin für Kino und Filmkultur

09 2015

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M AT TH I A S S CH O EN A ERT S

Der »belgische Brando« ist bekannt für extremes Körperkino. In »Die Gärtnerin von Versailles« erweitert er sein Rollenspektrum.

DER 8. M A I 19 4 5 & DA S K I N O

Eine Reihe im Berliner Zeughauskino versammelt Filme aus elf Ländern, in denen die Zeit vor und nach der »Stunde Null« festgehalten ist.

CITYGUID E A M ST E R DA M

Die niederländische Metropole lockt filmbegeisterte Touristen mit einer faszinierenden Kinolandschaft.

AV E N G E R S Im Marvel-Abenteuer „Age of Ultron“ bekommen es die Superhelden mit einer gottgleichen künstlichen Intelligenz zu tun. Symptomatisch fürs aktuelle Fantasyund Sci-Fi Kino: Göttern wird misstraut, sogar den selbstgeschaffenen! 09 4 194963 605504

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29. April 2015 € 5,50 68. Jahrgang

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der katholischen Filmkritik

36 hedi schneider steckt fest Lebensnahes, tragikomisches Drama über eine Frau mit Angststörungen.

20 Jesus – der film

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ALLE STARTTERMINE

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der 8. kontinent 30.4. die abhandene Welt 7.5. an den ufern der heiligen flüsse 30.4. avengers: age of ultron 23.4. der babadook 7.5. eden 30.4. fassbinder 30.4. die Gärtnerin von Versailles 30.4. German angst 7.5. hedi schneider steckt fest 7.5. high performance – mandarinen lügen nicht 7.5. hot tub time machine 2 7.5. käpt’n säbelzahn und der schatz von lama rama 7.5. kein ort ohne dich 30.4. der letzte der ungerechten 7.5. papusza – die poetin der roma 7.5. run all night 16.4. the forecaster 7.5. the Gunman 30.4. the pyramid - Grab des Grauens 16.4. the Voices 30.4. tinkerbell und die legende vom nimmerbiest 30.4. das Versprechen eines lebens 7.5. der Wald ist wie die berge 7.5. What the fuck heißt redirected 7.5. die Widerständigen „also machen wir das weiter“ 7.5.

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24 matthias schoenaerts

fernseh-tipps 56 Zahlreiche sender gedenken des vor 100 Jahren geborenen schauspielers und regisseurs orson Welles mit spielfilmen und dokumentationen. Arte startet eine neue Stummfilmreihe mit vier frisch restau­ rierten Werken, versehen mit hörenswerter Musikuntermalung.

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28 70 Jahre Befreiung

Fotos: TITEL: Walt Disney. S. 4/5: Pandora/Michael Brynntrup/Universum/Zeughauskino, Berlin/DARLING BERLIN/Walt Disney/”Berlinale” 2015”/Weltkino.

neu im kino

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inhalt kino

akteure

filmkunst

10 menschen und götter

22 margarethe von trotta

27 e-mail aus hollyWood

10 menSChen Und gÖtter

22 margarethe Von trotta

27 e-mail aUS hollYWood

von Margret Köhler

von Franz everschor

24 matthiaS SChoenaertS

28 70 Jahre BeFreiUng

von esther Buss

von Fabian tietke

26 in memoriam

32 Will tremper

von Wolfgang hamdorf

von ralph eue

Gottesfiguren sind im Fantasy­ und Science­Fiction­Kino weiter eine feste Größe. Immer wieder begeben sich die Menschen in die Gewalt übermenschlicher Wesen, obwohl diese ihnen ­ wie aktuell das mächtige Computerwesen Ultron den »Avengers« ­ oft das Leben schwermachen. Ein Essay. von Felicitas Kleiner

16 CitYgUide amSterdam

Jenseits von Tulpen und Coffee Shops ist die niederländische Hauptstadt auch für Cineasten eine Reise wert, schon allein wegen ihrer traditionsreichen Kinos und dem modernsten Filmmuseum der Welt. Eine »CityGuide«­Stadttour. von nils Daniel Peiler

20 JeSUS – der Film

1986 drehte der junge Underground­ Regisseur Michael Brynntrup mit Gleich­ gesinnten auf Super8 einen anarchischen Episodenfilm über Jesus Christus. Bei den Kurzfilmtagen Oberhausen erlebt das Werk seine Wiederaufführung. von Martin ostermann

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rubriken EDITORIAL INHALT MAGAZIN DVD/BLU­RAY DVD­PERLEN TV­TIPPS ABCINEMA VORSCHAU / IMPRESSUM

In ihrem neuen Film »Die abhandene Welt« wendet sich die Regisseurin erneut einem Schwestern­Thema zu. Ein Gespräch über die autobiografischen Wurzeln des Werks, die Bedeutung der Musik und den Sinn einer Frauenquote im Filmgeschäft.

Der belgische Schauspieler hat sich mit seiner gewaltigen physischen Präsenz in den letzten Jahren im europäischen Arthouse­Kino hervorgetan. Als Höfling in »Die Gärtnerin von Versailles« erweitert er nun sein Rollenspektrum. Ein Porträt.

Der portugiesische Regisseur Manoel de Oliveira drehte von der Stummfilmzeit bis ins biblische Alter hinein und war jahre­ lang der älteste aktive Filmemacher der Welt. Nun ist er im Alter von 106 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Horrorfilme haben in den letzten Jahren nicht gerade mit besonderer Qualität über­ zeugt. Die beiden unabhängig produzier­ ten Horrorfilme »Der Babadook« und »It Follows« bessern nun jedoch den Ruf des Genres wieder auf.

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden in ganz Europa Filme, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Kriegsgrauen auseinan­ dersetzten. Eine historische Erkundung anlässlich einer Berliner Retrospektive.

Der Regisseur trieb sich in den 1960er­ Jahren zwischen allen Stilen herum und wurde von Jung und Alt angefeindet. Nun sind zwei seiner Filme auf DVD als erfrischend anders gemachtes deutsches Kino wieder zu entdecken.

34 magiSChe momente

Anthony Minghella lotet in »Der talentierte Mr. Ripley« die charakterlichen Abgründe des zuerst sympathisch wirkenden Hoch­ staplers aus. von rainer Gansera

Dieser Ausgabe des FILMDIENST liegt die Beilage »Kinder- und Jugendfilmkorrespondenz« bei, die vier Mal im Jahr erscheint.

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a n fä n g e a l s s c h au s p i e l e r i n : Bühnenauftritte in stuttgart und frankfurt/main, seit 1967 diverse filmrollen, u.a. in filmen von rainer Werner fassbinder (»Warum läuft herr r. amok?«, »Baal«, »götter der pest«, »Warnung vor einer heiligen nutte« u.a.) 1971 heirat mit volker schlöndorff. co-autorin und darstellerin von schlöndorffs filmen »der plötzliche reichtum der armen leute von kombach«, »strohfeuer« und »der fangschuss« ab 1977 eigene regie

margarethe von trotta und ihre darsteller barbara sukowa (l.), matthias habich und katja riemann

UNSichTBAre Nach einigen historischen Porträts kehrt Margarethe von Trotta mit ihrem neuen Film »Die abhandene Welt« (Kritik in dieser Ausgabe) in die Gegenwart zurück. Wie schon in »Schwestern oder Die Balance des Glücks« und anderen Filmen wendet sie sich dabei erneut dem Schwestern-Thema zu: Sie erzählt eine autobiografisch geprägte Geschichte von zwei Frauen, die entdecken, dass sie Schwestern sind. Das Gespräch führte Margret Köhler.

Warum haben sie so lange mit der realisierung dieses von ihrer eigenen biografie inspirierten films gewartet? von trotta: Das Drehbuch habe ich bereits vor einigen Jahren geschrieben, Produzent Markus Zimmer wollte den Film immer realisieren, aber dann kam »Hannah Arendt« dazwischen, mit Bettina Brokemper als Produzentin. Die Finanzierung war schwierig, es dauerte acht Jahre bis zur Fertigstellung, das Pro­ jekt hatte natürlich Vorrang. braucht man ein bestimmtes alter, eine bestimmte reife oder eine bestimmte selbstsicherheit, um sich persönlich so intensiv einzubringen wie sie in »die abhandene Welt«? von trotta: Jeder Film ist ein Stück von einem selbst, in jeden Film fließt Persönliches ein, zumal wenn man das Drehbuch selber schreibt. Aber ich erzähle die Geschichte ja nicht 1:1. Ich war immer der Überzeugung, ein Einzelkind zu sein. Meine Schwester meldete sich, nachdem sie einen Dokumentarfilm im WDR über mich gesehen hatte, ein halbes Jahr nach dem Tod meiner Mutter. Das bedeutete erst einmal einen ziemlichen Schock für mich. Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass ich in meinem Unterbe­ wusstsein schon weiter war. Ich halte es nicht für zufällig, dass

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ich in »Schwestern oder Die Balance des Glücks« eine Schwester Anna nannte und die andere Maria. Meine Schwester, die ich damals noch gar nicht kannte, heißt mit Zweitnamen Anna, und mein zweiter Name lautet Maria. Ich habe also in der Namensge­ bung schon 1979 etwas vorweggenommen. Und das Schwestern­ Thema hat mich ja weiter begleitet, mit »Die bleierne Zeit« 1981 oder in »Fürchten und Lieben« 1988. pflegen sie kontakt zu ihrer schwester? von trotta: Wir haben uns getroffen und geredet, und ich habe sie auch besucht, wir haben Briefkontakt und telefonieren. Aber es fehlt natürlich die gemeinsame Kindheit. Die ist wichtig bei Schwestern oder Brüdern, und die kann man natürlich nicht nachholen. mit hannah arendt, rosa luxemburg oder hildegard von bingen beschäftigten sie sich mit historischen persönlichkeiten. Änderte der filmbezug zu ihrem eigenen leben die arbeit, bedeutet das mehr stress? von trotta: Mich stresst jeder Film. Aber in Herangehensweise und Arbeit sehe ich da keinen Unterschied. Bei historischen Personen muss man sehr viel recherchieren und sich langsam an sie heran­ tasten. Hier, bei der Fiktion auf der Basis von Fakten, konnte ich natürlich viel aus meinem Unbewussten schöpfen. Und mit Katja Riemann und Barbara Sukowa hatte ich zwei wunderbare Schauspie­ lerinnen. Es ging zwar um meine Geschichte, gleichzeitig konnte ich sie dadurch aber auch von außen sehen. Ich verspürte das Bedürfnis, das Motiv der Schwestern­Filme wieder aufzunehmen und von der Vergangenheit in die Gegenwart zurückzukehren. erfordert die private komponente eine größere emotionale Zurückhaltung als regisseurin? von trotta: Für mich ist »Die abhandene Welt« ein hoch emoti­ onales Werk über Wunden, die das Leben schlägt, über unsicht­ bare Wunden, die irgendwann aufbrechen. Dabei wollte ich nicht zu sehr auf die Tränendrüse drücken oder in Kitsch versinken.

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margarethe von trotta akteure f i l m e ( a u sWa h l ) : 1975 »die verlorene ehre der katharina Blum« (co-regie und co-drehbuch) 1978 »das zweite erwachen der christa klages« 1979 »schwestern oder die Balance des glücks« 1981 »die bleierne Zeit« 1983 »heller Wahn« 1986 »rosa luxemburg« 1995 »das versprechen« 2009 »vision – aus dem leben der hildegard von Bingen« 2010 »die schwester« 2012 »hannah arendt« 2015 »die abhandene Welt« musik spielt in »die abhandene Welt« eine wichtige rolle als charakterisierendes element

WUNDeN Ich gebe Raum für die eigenen Erfahrungen des Zuschauers, für seine eigenen Interpretationen, für seine eigenen Gefühle.

musik spielt generell eine große rolle in ihren filmen, diesmal aber bildet sie ein besonders starkes element. von trotta: Ich lebe mit der Musik schon seit ewigen Zeiten, gerade mit klassischer Musik. Hier hat jede der beiden Frauen ihre eigene Musik. Ich wollte den Schauspielerinnen Gelegenheit geben, sich als Sängerin darzustellen. Katja, die im Film Jazz und Blues singt, hat sogar eine eigene Band, und Barbara, die das Lied »Der Doppelgänger« von Franz Schubert nach Heine interpretiert, beschäftigt sich seit 20 Jahren mit moderner und zeitgenössischer Musik. Das Lied »Am Brunnen vor dem Tore« war eine Lieblingsmelodie meiner Mutter. fast alle figuren hüten ein Geheimnis, kleine kisten mit briefen, fotos und sehr persönlichen dingen. Was bedeutet das? von trotta: Früher hortete man solche Schätze in Kisten, heute sind Briefe und Fotos im Computer. Ich sehe das auch als Meta­ pher dafür, dass jeder von uns eine »Kiste« im Unterbewusstsein mit sich trägt. Und die Personen im Film schleppen doch alle geheime Wünsche und Sehnsüchte mit sich herum.

Fotos: Concorde

in einer szene heißt es: »ich bin erschöpft vom leben.« von trotta: Das war August Zirner, der als Georg immer etwas angetrunken ist. Unter diesem Erschöpftsein leiden im Grunde alle Beteiligten, bis auf Katja Riemann als jüngere Schwester Sophie. Sie verfügt noch über die Kraft für eine Beziehung, lüftet das Geheimnis. Jeder begibt sich auf eine Reise. Eigentlich ist es wie im Märchen, da muss auch immer einer losgehen und Geheimnisse aufdecken. nicht nur thematisch interessiert sie das thema familie. sie haben auch wieder ihre filmfamilie um sich versammelt, von den schauspielern über das team bis hin zur produktionsfirma. Gibt das mehr sicherheit und Geborgenheit?

GeSPräch MiT MArGAreThe v o N T r o T TA ü B e r i h r e N F i l M » D i e A B h A N D e N e W e lT« von trotta: Absolut. Jeder Regisseur versucht, ein Netz um sich herum zu schaffen. Man weiß, was man vom anderen erwarten kann, kann aber auch strenger sein, weil man sich schätzt. Wenn ich mich mit jemanden wohl fühle und glaube, er fühlt sich auch mit mir wohl, bin ich eigentlich sehr treu. ist es für sie selbstverständlich, zu den unterstützerinnen der »pro Quote regie« zu gehören? brauchen wir die Quote im künstlerischen bereich wirklich? von trotta: Ich bin für die Quote. Man muss immer mehr verlangen, um überhaupt etwas zu bekommen. Vorher gibt niemand etwas ab und schon mal gar nicht freiwillig. Im Grunde ist das doch ein Aufschrei, der besagt: Wir sind da, aber wir werden nicht genügend wahrgenommen – obgleich es viele Filmemacherinnen gibt und es an den Filmhochschulen von Studentinnen wimmelt. Die jungen Frauen wollen nicht mehr zweite Kategorie sein, sie verlangen die lang verdiente Anerken­ nung. Die Forderung nach mehr Beteiligung ist nicht neu, in den 1970er­Jahren haben wir angefangen, Verbände zu gründen und gleiche Chancen zu fordern. Damals war alles viel schlimmer, Frauen meiner Generation standen teilweise allein auf weiter Flur und stießen auf Häme. Da ich mich immer für Gleichstel­ lung eingesetzt habe, kann ich mich aus der Diskussion nicht heraushalten. sie haben es doch auch geschafft, nicht weil sie frau sind, sondern weil sie gute filme machen. von trotta: Ich erinnere mich noch sehr gut an die zahlreichen Anfeindungen und daran, wie »Heller Wahn« in Deutschland sexistisch fertig gemacht und in Amerika dagegen zu den zehn besten Filmen des Jahres gezählt wurde. Trost und Rückende­ ckung kamen immer aus dem Ausland, sonst hätte ich vielleicht irgendwann den Mut verloren. Inzwischen habe ich so viele Filme gedreht, dass ich niemandem mehr beweisen muss, dass ich überhaupt auf der Welt bin.

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akteure matthias schoenaerts

SchauSpiel alS KraftaKt Ein P ort rät von Matt hiaS Schoenaert S

Der belgische Darsteller hat in den letzten Jahren mit mehreren herausragenden rollen im europäischen Arthouse-Kino auf sich aufmerksam gemacht. Seine umwerfende physische Präsenz in Filmen wie »Bullhead« und »Der Geschmack von rost und Knochen« trug ihm den ruf eines »belgischen Brando« ein. Derzeit erweitert Matthias Schoenaerts in Alan rickmans »Die Gärtnerin von versailles« (Kritik in dieser Ausgabe) als gesitteter höfling sein rollenprofil. von esther Buss 24

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matthias schoenaerts akteure Über einer sich in hastigen Schritten nähernden Subjektiven liegen schwere Atemgeräusche, die in ein Schnaufen übergehen. Noch bevor man Matthias Schoenaerts als flämischen Viehzüchter Jacky Vanmarsenille in Michaël R. Roskams »Bullhead« (2011) sieht, teilt sich sein Körper eindringlich mit. Und in diesen ersten, erregten Lauten und Bewegungen schon lässt sich die ganze Tragik der Figur erahnen. Kurz darauf sieht man, wie Jacky einen Bauern in arge Bedrängnis bringt: Er kommt ihm zu nah, droht mit dem Zeigefinger und schlägt ihm mehrfach mit der flachen Hand auf den Kopf. Doch es sind nicht die coolen Gesten des Gangsterkinos, sie wirken im Gegen­ teil unterdrückt – Gewalt und Verhuschtheit gehen hier eine beklemmende Verbindung ein.

Foto: Universum

Anders als Jacques Audiards Film »Der Geschmack von Rost und Knochen« (2012), mit dem der belgische Schauspieler Matthias Schoenaerts einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde – auch das ein Körperfilm zwar, aber einer, in dem der beschädigte und blutende Körper immer auch einen kleinen Rest an Befreiungs­ und Transformationspotenzial in sich trägt –, ist »Bullhead« ein Körper­Gefängnisfilm ohne Aussicht auf »Entlassung«. Hinter Jackys von Tierhormonen aufgepimpten Bullenkörper verbirgt sich eine schwer beschädigte Seele, eingekapselt leidet sie vor sich hin, findet keinen Ausdruck außer Drohgebärden und Schlägen. Wiederholt zeigt Roskam ihn beim einsamen Schat­ tenboxen, aber auch zusammengekauert in der Badewanne, ein nach Schutz suchendes Kind in einem viel zu breiten, viel zu prallen Zwangskörper. Schoenaerts spielt diesen durch einen gewaltsamen Übergriff in der Kindheit traumatisierten Charakter, der aussichtslos nach seiner männlichen Identität sucht, mit beeindruckender physischer Präsenz und Rohheit. Gleichzeitig findet er ein subtiles Vokabular für die psychische Versehrtheit der Figur: unsichere, ängstliche Blicke, verstockte Gesten, eine Körperhaltung, die aggressive Signale nach außen sendet und dabei doch ganz introspektiv ist. Die Zerrüttung der Jacky­Figur geht Ali gänzlich ab, dem Prot­ agonisten, den Matthias Schoenaerts in Jacques Audiards »Der Geschmack nach Rost und Knochen« spielt. Erneut verkörpert Schoenaerts einen vordergründig auf die Physis herunterge­ kürzten Charakter – der ehemalige Boxer Ali wechselt nach einer abgebrochenen Laufbahn als Türsteher und Wachmann ins illegale Fach brutaler »Bare­Knuckle«­Kämpfe. Doch was in »Bullhead« innerlich schreiende Verzweiflung ist, weicht hier einem dumpfen Pragmatismus. Alis Körper ist eine einzige Bedürfnisbefriedigungsmaschine: Sie braucht Essen, Sex und Bewegung, Genuss und Lust sind dabei nicht vorgesehen. Doch schließlich sind es genau Alis gänzlich unsentimentale, rein ins­ tinktive Ausrichtung auf essenzielle Bedürfnisse und die totale Abwesenheit von strategischem Denken, von Mitleid und Scham, die die bei einem Unfall in einem Meeres­Themenpark verun­ glückte Orca­Trainerin Stéphanie (Marion Cotillard) ins Leben zurückholen. Er bringt sie aus der abgedunkelten Wohnung nach draußen, ins Licht, trägt ihren unterschenkelamputierten Körper ins Meer und bietet ihr Sex mit der Leidenschaftslosigkeit einer technischen Serviceleistung an: »Du willst wissen, ob es noch geht. Wenn wir ficken, weißt du es.«

Noch hat Schoenaerts eine recht überschaubare Filmografie vorzuweisen. In dem belgischen Film »Dennis van Rita« (2006) spielt der 1977 in Antwerpen geborene Schauspieler (sein Vater ist Julien Schoenaerts, ein in Belgien bekannter, mittlerweile verstorbener Bühnenschauspieler) seine erste Hauptrolle. In Paul Verhoevens »Black Book« (2006) hat er einen Auftritt als Nebendarsteller. Auch wenn sich Schoenaerts noch in Erik Van Looys Erotikthriller »Loft« bzw. »The Loft« (2008 und 2014 als US­Remake) in einem aufpolierten bürgerlichen Milieu bewegt, erwirbt er sich mit »Bullhead« und »Der Geschmack von Rost und Knochen« ein proletarisch grundiertes und ganz auf seine Körperlichkeit ausgerichtetes Rollenprofil. Weder assoziiert man seine Figuren mit Anzug und Krawatte noch mit Schreibtischar­ beit oder geordneten Familienverhältnissen. Eher schon: Sport­ und Arbeitsklamotten, viel nacktes Fleisch, triste Gegenden und dunkle Räume, Wortarmut, Junk Food, Blut und Schweiß. Die Grenzen zwischen Rollen­ und Schauspielerpersona werden von Schoenaerts selbst nicht übermäßig scharf gezogen: in Interviews beschreibt er sich gerne als Instinktschauspieler und Körper­Schinder, der an einer Figur arbeiten wolle wie Jackson Pollock an seinen Drippings. Doch so wie Pollock eben nicht nur die wilde »Malersau« war, ist auch Schoenaerts nicht auf seine physische Präsenz und Virilität zu reduzieren. Die beiden Filme, die auf die mit Preisen bedachte Arbeit mit Audiard anschlossen – u.a. bekam Schoenaerts einen »César« als bester Nachwuchsdarsteller –, taten jedoch genau das. Trotz des nuancierten Spiels sind Schoenaerts’ Figuren in »Blood Ties« (2013) von Guillaume Canet (nach einem gemeinsamen Drehbuch mit James Gray) und Michaël R. Roskams »The Drop« (2014) ein wenig zu offensichtlich nach dem bewährten Modell der animalischen »body performance« konstruiert: Schoena­ erts spielt unberechenbare, muskelbepackte Kriminelle mit psychopathischem Einschlag. Schoenaerts’ folgende Projekte verweisen indes auf eine Erweiterung des Figurenrepertoires wie auch seines Produktionsumfelds. Neben einer Rolle in Saul Dibbs »Suite française« (2014) ist Schoenaerts demnächst in Thomas Vinterbergs Thomas­Hardy­Verfilmung »Am grünen Rand der Welt« (Kinostart: 9. Juli) als romantischer Schäfer zu sehen, abgedreht sind u.a. Filme von Luca Guadagnino und Tom Hooper und mit »Lewis and Clark«, einer HBO­Miniserie über die erste amerikanische Überlandexpedition zur Pazifikküste, ist ein vielversprechendes Fernsehprojekt in Planung. Alan Rickmans »Die Gärtnerin von Versailles« wird wohl kaum in die Filmgeschichte eingehen, doch in Schoenaerts’ Lauf­ bahn markiert die Rolle des sensiblen und gänzlich unbulligen Gartenarchitekten am Hof Ludwigs XIV. sicherlich einen Rich­ tungswechsel. Selbst wenn André Le Nôtre einmal despektier­ lich »Lehmschmeißer« geschimpft wird, agiert Schoenaerts’ disziplinierter Körper hier ganz im Korsett einer höfischen Ordnung. Während Kate Winslet als seine patente und leiden­ schaftliche Mitarbeiterin geradezu lustvoll in der Erde her­ umgräbt, wirkt der stille, wenn auch bestimmte Le Nôtre eher vergeistigt und melancholisch verhangen. »Ich beuge mich wie eine gute Pflanze«, sagt er einmal – Jacky und Ali wären schon längst explodiert.

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kritiken neue filme

hedi schneider steckt fest

Zwischen Wahlfreiheit und Selbstbestimmungszwang. Dramödie muss ein film über angststörungen und depressionen traurig sein? oder muss er als komödie daherkommen, um die schranke der öffentlichrechtlichen Geldgeber zu passieren? Der neue Film von Sonja Heiss, die sich bereits in »Hotel Very Welcome« den psy­ chischen Befindlichkeiten deso­ rientierter Rucksacktouristen mit feinster Beobachtungsgabe widmete, versucht den Spagat. Es dauert eine Weile, bis man versteht, warum ihre kindlich verspielte Heldin von Panik­ attacken heimgesucht wird. Ausgerechnet im Aufzug, dem klassischen Ort für unvorherge­ sehene Luftnot, bleibt die Mitt­ dreißigerin mehr als entspannt. Als sie auf dem Weg zum Büro­ job darin stecken bleibt, wirkt sie nicht etwa nervös, sondern ist nur gelangweilt. Um die Zeit zu überbrücken, verwickelt sie den Mann am ausgelösten Alarmknopf in indiskrete Gespräche und ist sichtlich erstaunt, als er nicht mitspielen mag. Umso mehr nimmt sie die Krise ihres nör­ gelnden Arbeitskollegen mit. Eines Morgens ist der weg. Weil er drohte, aus dem Fenster zu

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springen, ließ ihn der Chef in die Psychiatrie einliefern. Danach lösen sich bei der von Laura Tonke mit umwerfender Lust an der Verweigerung von Erwartungen gespielten Hedi die Gewissheiten des Alltags urplötzlich auf. Und das, obwohl sie auf den ersten Blick ein harmonisches Leben mit Mann und Sohn führt. Die Panik kommt schleichend. Erst zaghaft in Gegenwart des fordernden Chefs. Dann massiv zu Hause als körperlicher Total­ kollaps. Im Krankenhaus kon­ statiert man keinerlei orga­ nische Ursachen und rät zu einer Auszeit. Aber gerade die will sich nicht mehr einstellen, denn jeden Moment könnte der nächste Anfall heimtückisch zuschlagen. Da reicht es auch nicht, dass Hedis Mann ihr geduldig zur Seite steht und auf sein lange geplantes Hilfsprojekt in Afrika verzichtet, um ihr dabei zu assistieren, wenn sie sich nicht mehr über die Türschwelle traut. Während Hedi in der Angst vor der Angst versinkt, versucht das von der Regisseurin ver­ fasste Drehbuch, komische Volten aus der Absurdität der

Erkrankung zu schlagen. Das gelingt nicht immer. Als Hedi sich mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln vollstopft und einen glücksseligen Nachtspaziergang absolviert, wundert man sich gar nicht mehr, als der Ausflug diesmal zur Abwechslung in einem Brechanfall endet. Denn Anti­ depressiva stabilisieren einen Kranken erst nach Wochen und euphorisieren eben nicht auf Knopfdruck, während Beruhi­ gungspillen schlichtweg bloß dämpfen. Aber mitunter stellt sich doch der selbstironische Ton früherer Woody­Allen­Filme ein, bei den unvermeidlichen Gesprächskol­ lisionen mit rechthaberischen Psychologen etwa, oder wenn sich Hedi mit Konfrontations­ techniken selbst therapiert und statt des drohenden Angst­ Feindes in der U­Bahn ihren Mann verprügelt. Der ist ohne­ hin nicht zu beneiden. Schließ­ lich muss er jetzt Haushalt, Kind und Beruf allein schmeißen. Sein Ego zurückstecken und eine um sich selbst kreisende Schwarzseherin ertragen. Kein Wunder, dass er sich mit einem Seitensprung tröstet, als Hedi

auch noch den ungeliebten Geldjob hinschmeißt. Allmählich schälen sich im Gewand des Beziehungsfilms die Gründe für die scheinbar unerklärlichen Spannungen heraus. Hinter der Fassade von Hedis weltfremder Unbeküm­ mertheit schlummert seit lan­ gem das tonnenschwere Gefühl des Defizits. Nicht zuletzt auch wegen der Wünsche der Außenwelt, ihrer Mutter etwa, die enttäuscht darüber ist, dass ausgerechnet ihre Tochter »so etwas bekommt«. Offenbar sah sie den Nachwuchs stellver­ tretend zu Höherem berufen. Hedis Mann, der sich selbst als altruistischer Menschenfreund versteht, sucht den Sinn des Lebens in der Eindeutigkeit von Hilfeleistungen, etwa in Über­ setzungen für Taubstumme oder im Schulbau in der Dritten Welt. Aber das Elend in seinen eigenen vier Wänden bleibt ihm fremd. Er sucht nicht nach den Ursachen, sondern nur nach schnellen Lösungsansätzen, um das lästige Problem aus der Welt zu schaffen. Irgend etwas fehlt immer in Hedis langsamem Leben aus Wahlfreiheit und Selbstoptimie­ rungszwang. Funktionieren möchte sie nicht mehr. Aber was statt dessen? Sich nackt im skandinavischen Seeschlamm zu wälzen, wäre durchaus eine Alternative. Genau das tut sie im Finale mit ihrer wieder näher gerückten Kleinfamilie. Das Hip­ pie­Idyll lässt ihre Augen strah­ len. Allerdings nur für wenige Stunden. Dann ist das Grübeln wieder an der Reihe. So lange der Wechsel der Stimmungen vertraglich auf Stundenbasis festgelegt ist, wie es Hedi mit ihrem Mann vereinbart, lässt sich die unbefriedigende Exi­ stenz erst mal aushalten. Und damit auch das Unbehagen einer von linksliberalen Pädago­ gen geprägten Generation, die, wenn sie die Versprechungen

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neue filme kritiken der Selbstverwirklichung jen­ seits konformer Karriereent­ würfe ernst genommen hat, mit den Enttäuschungen der neo­ liberalen Turbo­Gegenwart nur schwer umzugehen weiß. Sonja Heiss ist es wunderbar gelungen, fast wie beiläufig in die seelischen Abgründe der Gegenwart zu schauen, wie sie sich beispielsweise in den Depressionsstatistiken nieder­ schlagen. Der Anspruch auf ein perfektes Leben produziert Scherben. Die Regisseurin sam­ melt verlässlich und mit Sinn für intime Momente lebensnahe Dialoge und tragikomische Kapriolen auf. Hoffentlich dau­ ert der nächste Wurf nicht wie­ der sieben Jahre. Seeschlamm hilft bestimmt. Alexandra Wach bewertung der filmkommission

Fotos S. 36­51: Jeweilige Filmverleihe

eine frau, die mit lebensgefährten und sohn ein äußerlich glückliches, von vielen bürgerlichen Zwängen freies leben führt, wird völlig unerwartet von angst- und panikattacken gequält. als ihr familie, freunde und therapeuten nicht weiterhelfen können, beginnt sie, ihr leben eigenständig zu hinterfragen, und entdeckt, dass immer etwas fehlt, worauf sie mit leistungsverweigerung reagiert. im gewand eines bisweilen selbstironisch gefärbten Beziehungsfilms entfaltet sich ein komisch-absurdes drama, das wie beiläufig von den seelischen abgründen der gegenwart handelt und mit viel sinn für intime momente lebensnahe dialoge und tragikomische kapriolen aufsammelt. – sehenswert ab 16.

scope. deutschland/norwegen 2015 regie: sonja heiss darsteller: laura tonke (hedi schneider), hans löw (uli), leander nitsche (finn), melanie straub (viviane), simon schwarz, margarita Broich länge: 92 min. | kinostart: 7.5.2015 verleih: pandora | fd-kritik: 43 058

die abhandene welt

Doppelgänger-Drama von Margarethe von Trotta »du doppelgänger! du bleicher Geselle! Was äffst du nach mein liebesleid«, singt barbara sukowa als Caterina Fabiani, eine Operndiva an der Metropolitan in New York. Mar­ garethe von Trottas autobio­ grafisch inspirierter Film »Die abhandene Welt« ist unter anderem auch ein Doppelgän­ gerfilm, und er macht aus die­ sem Motiv kein Geheimnis, ganz im Gegenteil. Während die Fabiani in der Videoauf­ zeichnung singt, sitzen zwei Menschen vor dem Fernseher, wundern sich und erschau­ dern. Paul Kromberger will in Caterina seine unlängst ver­ storbene Ehefrau Evelyn wie­ dererkennen, seine Tochter Sophie, selbst Sängerin, wenn auch auf dem etwas lockereren Gebiet des Jazz, die Mutter. Und dann singt diese Frau auch noch »Der Doppelgän­ ger« aus Schuberts »Schwa­ nengesang«. Zuvor schickt der Vater die Tochter nach New York, um der rätselhaften Ähnlichkeit der beiden Frauen auf den Grund zu gehen. Die unnah­ bare Fabiani reagiert auf Sophies ebenso gutgelaunte

wie stalkerhafte Nachforschun­ gen – in der Garderobe auftau­ chen, sich nach der Auffüh­ rung unter die Gäste eines Abendessens mischen bis hin zum Besuch von Caterinas Mutter in einem Pflegeheim – wenig begeistert und sieht sich schon in einer Wiederauflage von »Alles über Eva«. Irgend­ wann aber beginnt ihre müh­ sam antrainierte Divenfassade zu bröckeln, und sie stellt sich den verdrängten Fragen, die seit jeher im Raum schwirren. Sophie geht derweil detekti­ visch den familiären Geheim­ nissen nach. Holzkisten, in denen sich Fotos und Briefe verbergen, helfen weiter. Am Ende ist das anfangs unüber­ schaubare Puzzle wohlsortiert. »Die abhandene Welt« nimmt das Schwestern­Thema von Margarethe von Trottas frühe­ ren Filmen auf und verbindet es mit einem Eifersuchtsdrama unter Brüdern, der Geister­ und Doppelgängergeschichte und einem investigativen Plot. Die einzelnen Versatzstücke aber sitzen so klobig und ungelenk aufeinander, dass sich aus der seifenopernhaften Konstruktion keine fließende

Geschichte entwickeln mag. Das Offensichtliche wird aus­ buchstabiert, während das Haarsträubende anscheinend keiner Erklärung bedarf; die hölzerne Inszenierung, die sich in »Hannah Arendt« noch mit dem distanzierenden Rahmen des »period piece« rechtferti­ gen ließ, wirkt hier nur noch ungeschickt. So expansiv der Raum auch ist, den von Trotta in »Die abhan­ dene Welt« aufmacht, von New York bis ins Rheinland, von einer lang zurückliegenden Vergangenheit bis in die Gegenwart und Zukunft, vom Bar­Jazz bis hin zu Mahlers Rückert­Liedern, haftet dem Film doch eher die Enge und Kleinformatigkeit eines bie­ deren Fernsehdramas an. esther Buss bewertung der filmkommission

eine Jazz-sängerin wird von ihrem vater nach new york geschickt, um der rätselhaften ähnlichkeit einer operndiva mit seiner verstorbenen ehefrau auf den grund zu gehen. nach anfänglichem Widerstand und einigen Wirrungen kommt ein lange gehütetes familiengeheimnis ans licht. margarethe von trotta nimmt das schwesternthema ihrer früheren filme auf und spinnt es mit anleihen bei geister- und doppelgängermotiven sowie einem investigativen plot zum familiendrama aus. dieses gerät oft nahe an eine hölzern inszenierte soap opera. – ab 16.

scope. deutschland 2015 regie: margarete von trotta darsteller: Barbara sukowa (caterina fabiani), katja riemann (sophie), matthias habich (paul kromberger), gunnar möller, karin dor, august Zirner länge: 101 min. | kinostart: 7.5.2015 verleih: concorde | fsk: ab 0; f fd-kritik: 43 059

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kritiken auf dvd/Blu-ray

Gepflegte Gothic horror-Bricolage

»auf die mysteriöseste frau in london!« lebemann dorian Gray (reeve carney) stößt mit dem amerikaner ethan (Josh hartnett) auf ethans faszinierende arbeitgeberin Vanessa (eva Green) an. Vanessa wirkt kühl und selbstbeherrscht, der Zuschauer weiß allerdings schon (und Ethan und Dorian werden es bald erfahren), dass es hinter der spröden Fassade brodelt. Gleich zu Beginn der Serie sieht man sie aufgelöst im inbrün­ stigen Gebet. Grund zu beten hätten die Figuren allesamt früher oder später, denn das, mit dem sie es zu tun bekommen, ist dämonisch. Ein mächtiger Untoter hat Vanessas Freundin aus Kindertagen entführt; zusammen mit deren Vater, einem berühmten Afrika­Forscher

(Timothy Dalton), und angeheuerten Helfern wie Ethan versucht sie, das Monster aufzuspüren. Doch die Gefahr ist ihnen näher, als sie denken. Um 1897 herum eröffnete in Paris das Grand Guignol­Theater und unterhielt sein Publikum vornehmlich mit morbiden, blutigen Schauerstücken; Bram Stoker veröffentlichte im selben Jahr »Dracula«. Nur ca. zehn Jahre vorher trieb der Serienkiller Jack the Ripper in London sein Unwesen, und Robert Louis Stevensons »Dr. Jekyll und Mr. Hyde« erschien; und 1890 legte Oscar Wilde seinen einzigen Roman »Das Bildnis des Dorian Gray« vor. Die heiße Phase der Gothic Novel (ca. 1760­1825) war da eigentlich schon vorbei, trotzdem feierte die Lust am Schön­

der samurai (neu auf dvd & Bd)

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penny dreadful: season 1 usa 2014 regie: John logan darsteller: eva green, timothy dalton, Josh hartnett, reeve carney, harry treadaway länge: 419 min | fsk: ab 16 anbieter: paramount home fd-kritik: 43 083

Fotos: Jeweilige Anbieter.

penny dreadful – staffel 1

Schauerlichen ums letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts noch einmal fröhliche Urstände. In dieser Zeit des fin de siècle spielt denn auch John Logans Serie »Penny Dreadful«, in der so ziemlich alles irgendwie zur Ader gelassen wird, was es an schauerromantischen Motiven gibt. Dabei gelingt es den Machern erstaunlich gut, eine Vielzahl an bekannten Figuren und Themen – Dorian Gray, Frankenstein und Van Helsing, Vampirismus, das Phantom der Oper, Werwölfe etc. – mit viktorianischem Zeitkolorit so zu syntheti­ sieren, dass eine konzise, unterhaltsame und nicht überladen wirkende Horror­ Fabel rund um die beiden großen »T«, Tod und Triebleben, herauskommt. Der Titel bezieht sich auf die »Penny Dreadfuls«, Groschenromane, die ihren Lesern für ein paar Pennies makabren Lesestoff boten. Die gleichnamige Serie ist allerdings nicht billig gemacht. Sie glänzt mit üppigen Sets, prächtigen Kostümen, schönen Schauplätzen (gedreht wurde vor allem in Dublin, das »viktorianischer« anmutet als London, in dem die Serie angesiedelt ist). Auch wenn die Figuren mehr oder minder nur Klischees bedienen, werden sie von hochkarätigen Darstellern doch passabel zum Leben erweckt. ­ Ab 16. fkl

die legende der prinzessin kaguya (neu auf dvd & Bd)

Ein junger Dorfpolizist aus der brandenbur­ gischen Provinz begegnet am Waldrand einem geheimnisvollen Mann, der Abendkleid und Schwert trägt. In dem Eindringling scheinen sich verborgene Wünsche und Sehnsüchte zu manife­ stieren, die sich gewaltsam ihren Weg bahnen. Der ohne öffentliche Fördermittel finanzierte Horrorfilm erzählt allegorisch, ohne darüber die effektvolle Zeichnung einer Atmosphäre des Rätselhaften und Unheimlichen zu vernachlässigen. – Ab 16.

ein Bambus-sammler findet im Wald ein rasch wachsendes mädchen, das er und seine frau aufziehen. nach einem unerwarteten goldsegen will er das kind zur prinzessin ausbilden lassen, doch die erziehung gehorcht einem strengen reglement, unter dem das mädchen zunehmend leidet. poetisch-nachdenkliche interpretation eines japanischen volksmärchens. klug, berührend und geprägt von leiser melancholie erzählt der hervorragend gezeichnete animationsfilm vom verlust der kindheit und dem »hineinwachsen« in gesellschaftliche Zwänge. – sehenswert ab 14.

deutschland 2014 | r: till kleinert | fsk: ab 16 | anbieter: salzgeber

Japan 2014 | r: isao takahata | fsk: ab 0 | anbieter: universum

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automata

endzeitdrama um roboterMensch-Beziehungen sonnenstürme haben die erde nahezu unbewohnbar gemacht und weitgehend entvölkert. Wenn man sich den kläglichen Rest der Menschheit in Gabe Ibáñez’ Endzeitfilm »Automata« anschaut, könnte man fast eine Strafe Gottes vermuten, tatsächlich aber arbeiten die Herren der Welt in ihrer Verschlagenheit, Arroganz und ihren Allmachtgelüsten an der eigenen Vernichtung. Zuvor hatten sie ihr Leben mit Robotern zu einem leichteren gemacht. Implementiert mit unveränder­ baren Protokollen, die den Geschöpfen Gewalt gegen Menschen und Reparatur­ maßnahmen am eigenen Körper verbieten, waren die Maschinen lange Zeit nur Diener. Doch in einigen der Schaltkreisen verändert sich etwas, das die Position der Menschen entscheidend verändern könnte. Einmal mehr wird in einem Science­Fic­ tion­Film die Frage gestellt, ob nicht die

Roboter die besseren Menschen sind. Der spanische Regisseur Ibáñez tut dies mit Sinn, Verstand und vor allem technischer Perfektion, die seine stählernen Mensch­ maschinen erstaunlich emotional wirken lassen. In der Ausgestaltung seiner Erzählwelt sowie des Antihelden (Antonio Banderas) mitunter allzu dicht an Ridley Scotts »Blade Runner« positioniert, bietet »Automata« dennoch interessante, spannende Genreunterhaltung. ­ Ab 16. jög

autÓmata spanien/Bulgarien 2014 regie: gabe ibáñez darsteller: antonio Banderas, Birgitte hjort sørensen, melanie griffith, dylan mcdermott, robert forster länge: 110 min. | fsk: ab 12 anbieter: eurovideo fd-kritik: 43 084

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kritiken fernseh-tipps

07:35–08:55 mdr kung fu panda r: mark osborne, John stevenson humorvoll-dynamischer animationsfilm usa 2008 ab 8 15:00–16:45 kika bibi blocksberg und das geheimnis der blauen eulen r: franziska Buch amüsanter abenteuer- und fantasykinderfilm deutschland 2004 ab 8 20:15–21:45 br fernsehen let’s go! r: michael verhoeven Bewegendes familiendrama um vergangenheitsbewältigung deutschland 2014 sehenswert ab 14 22:00–23:45 br fernsehen hannah arendt r: margarethe von trotta spannendes Biopic der philosophin deutschland/frankreich 2012 ab 14 23:35–03:35 rbb fernsehen molière r: ariane mnouchkine opulentes theaternahes Biopic frankreich 1977 ab 14

2. mai, 20:15–21:45

let’s go!

3. mai, 20:15–23:05

arte

grace kelly

der abenteuerfilm »mogambo« von 1953, den arte heute um 20.15 ausstrahlt, gehört zu den eher unpersönlicheren filmen von john ford. gleichwohl beweist der Westernspezialist auch in dem trip nach afrika seine inszenatorische klasse und fängt sowohl das urwaldmilieu meisterhaft ein als auch die darsteller. das ist besonders dem erfrischenden spiel von grace kelly anzumerken, die als junge ehefrau eines forschers einem tierfänger (clark gable) den kopf verdreht und damit auch die eifersucht von dessen eigentlicher freundin, einer temperamentvollen tänzerin (ava gardner), erweckt. grace kelly durfte hier zum ersten mal in ihrer karriere auch negative seiten zeigen und stieg endgültig zum star auf, der in den folgejahren mit alfred hitchcock arbeitete und einen »oscar« gewann. ihr »zweites« leben als fürstin von monaco beleuchtet im anschluss (22.05-23.05) die dokumentation »grace – filmstar und fürstin«. anhand von archivbildern werden die Begegnung mit fürst rainier und die »Jahrhunderthochzeit« nachempfunden. Br fernsehen

als ihr jüdischer vater bei einem verkehrsunfall in münchen ums leben kommt, kehrt die junge laura (alice dwyer), die mit ihrem ehemann in die usa ausgewandert ist, 1968 in ihr heimatland zurück. sie trifft auf ihre nach dem unfall im koma liegende schwester sowie auf ihre traumatisierte mutter, die sich von der außenwelt abschottet. nach und nach erkennt die rückkehrerin, dass die tragischen ereignisse nur der auslöser für weit tiefer liegende dramen sind, die ihre eltern während des holocausts erleiden mussten. das von michael verhoeven nach einem autobiografischen roman behutsam inszenierte drama durchstößt in vielen episodischen rückblenden die fassade der anscheinend heilen familienwelt und lässt hinter der körperlichen unnahbarkeit der eltern die nicht heilenden Wunden der vergangenheit durchscheinen.

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2. mai, 23:35–03:35

rbb fernsehen

molière

vier stunden zeit nimmt sich die französische regisseurin ariane mnouchkine für ihre zweiteilige kino-biografie des legendären theaterautors molière (1622-1673) und doch ist die einzige reine kinoarbeit der »théâtre du soleil«gründerin keine minute zu lang. ihr gelingt ein meisterlich authentisches Bild von molières Zeitgenossen und epoche, in der die barocke theaterverehrung von adel und einfachem volk auf anfeindungen und vorurteile gegenüber den »sittenlosen« schauspielern traf. der film schwingt sich vor diesem hintergrund zu einer hymne an das theater und die menschen auf, die ihr leben der Bühne verschrieben haben, und spiegelt in der inszenierung der schauspielertruppe als familiengemeinschaft auch mnouchkines kollektiv ausgerichtete theaterarbeit. 3. mai, 20:15–22:40

rtl

iron man 3

in »avengers: age of ultron«, der derzeit im kino läuft, spielt der von robert downey jr. verkörperte millionär, lebemann und genialische technik-tüftler tony stark/iron man eine schlüsselrolle: er ist es, der die ultron-software aktiviert, um mit dem friedensprogramm einen schutzschild für die erde zu schaffen. der grund dafür: stark hat angst, dass all die potenziellen Bedrohungen da draußen selbst für die avengers zu viel sind und sucht nach zusätzlicher sicherheit. damit schließt der neue »avengers«-film an »iron man 3« an, denn auch darin spielt die angst des helden eine wichtige rolle. regisseur shane Black, der mit downey Jr. bereits die krimikomödie »kiss kiss Bang Bang« gedreht hat, inszeniert das dritte spektakel um den eisenmann als humorvollen, augenzwinkernden selbstfindungstrip eines äußerlich coolen, innerlich aber ziemlich aus dem gleichgewicht gebrachten helden. als starks schlimmste Befürchtungen wahr zu werden scheinen und ein dubioser super-terrorist namens »mandarin« (Ben kingsley) ihm alles nimmt, muss er sich auf seine eigentlichen stärken besinnen. tv-erstausstrahlung: 4. mai, 22:25–00:05

arte

pieta

für gefühle scheint in der welt des jungen lee kein platz zu sein: er arbeitet als geldeintreiber für einen kriminellen boss und verstümmelt oder verkrüppelt dessen schuldner, wenn sie nicht rechtzeitig zahlen können. dabei scheint er jeden funken menschlichkeit eingebüßt zu haben – bis sich sanft, aber hartnäckig eine ältere frau in sein leben drängt, die sich als seine mutter ausgibt. allmählich stellt sich trotz der zunächst brutalen abwehr lees eine nähe zwischen den beiden her. dann aber verschwindet die frau, offensichtlich entführt von einem ehemaligen opfer des sohns. die filme des südkoreaners kim ki-duk sind mit ihren drastischen gewaltdarstellungen oft wie ein schlag in die magengrube. das ist auch in »pieta« nicht anders: Zwischen realistischer, systemkritischer milieuschilderung und spannender gangstergeschichte entwirft der film mit schonungslosem Blick auf die leiden, die menschen einander zufügen, ein pessimistisches Bild kapitalistischer ausbeutungsstrukturen, die selbst die zwischenmenschlichen Beziehungen korrumpieren und vergiften. Beim filmfestival in venedig gab es dafür 2012 den »goldenen löwen«.

Fotos S. 56–65: Jeweilige Sender.

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samstag 2. mai

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fernseh-tipps kritiken

so 13:45–15:10 disney channel robin hood r: Wolfgang reitherman animierte klassiker-adaption aus dem hause disney usa 1973 ab 6

mo

sonntag 3. mai

montag 4. mai

20:15–21:45 zdf.kultur der räuber r: Benjamin heisenberg porträt einer extremen persönlichkeit usa/neuseeland 2011 sehenswert ab 16

20:15–22:25 arte union pacific r: cecil B. demille großangelegtes Westernspektakel usa 1939 sehenswert ab 14

20:15–23:00 7maXX captain alatriste r: augustín díaz yanes aufwendiger historienfilm mit viggo mortensen spanien/fr/usa 2006 ab 16

22:10–00:40 tele 5 die liebesabenteuer des herrn molière r: laurent tirard amüsante hommage an das theatergenie frankreich 2007 ab 14

22:15–00:00 feuchtgebiete r: david Wnendt kreative adaption des skandalromans deutschland 2013

20:15–22:05 arte mogambo – abenteuer in afrika r: John ford stimmungsvoller abenteuerfilm (s. text s. 56) usa 1953 ab 14

22:35–00:40 prosieben end of watch r: david ayer polizei-thriller mit Jake gyllenhaal usa 2012 ab 16

20:15–21:45 einsfestival die reichen leichen r: dominik graf hintergründiger starnbergkrimi deutschland 2014 ab 16 20:15–22:40 rtl iron man 3 r: shane Black science fiction mit absurdem humor und pfiffigen dialogen (s. text s. 56) usa/china 2013 ab 14 3. mai, 22:35–00:40

00:40–02:05 tele 5 the purple rose of cairo r: Woody allen kluge und sensible tragikomödie. usa 1984 sehenswert ab 14 01:30–02:45 hr fernsehen das mädchen – was geschah mit elisabeth k.? r: eric friedler Brillanter investigativer dokumentarfilm deutschland 2014 sehenswert ab 14 prosieben

end of watch

brian taylor (jake gyllenhaal) und miguel zavala (michael peña) sind zwei befreundete police-officers des los angeles police departments, die in einem der gefährlichsten viertel der stadt eingesetzt sind. ihre aufreibenden einsätze werden durch taylors faible, den alltag seiner kollegen und vorgesetzen mit der videokamera festzuhalten, nicht einfacher gemacht. als sie in den Bandenkrieg zwischen mexikanischen und schwarzen gangs verwickelt werden, geraten sie schnell zwischen alle stühle. der von david ayer bravourös inszenierte cop-thriller will ein realistisches Bild der polizeiarbeit vermitteln und gibt sich viel mühe bei der sorgfältigen Zeichnung der charaktere. am ende gleitet er zwar in eine zugespitzte genregeschichte ab, funktioniert aufgrund der stimmigen, überzeugend gespielten figuren aber dennoch gleichermaßen als Buddy-movie wie als krimi. 4. mai, 20:15–22:25

union pacific

arte

der bau der amerikanischen eisenbahn (1862-1869), die den osten des landes mit den noch nicht erschlossenen gebieten bis zur westküste verband, war ein gigantisches unterfangen. Zum 70. Jahrestag der eröffnung der Bahnlinie drehte cecil B. demille einen patriotischen »super-Western« (variety) mit spektakulären actionszenen und herausragenden darstellern, allen voran Joel mccrea als »troubleshooter«, der dafür sorge trägt, dass weder saboteure und räuber noch spekulanten und aufgehetzte indianer das unternehmen gefährden.

ab 4. mai, 00:05–02:20

start: arte-stummfilmreihe

arte

als einziger fernsehsender mit regelmäßigem stummfilm-programm hat arte auch für dieses frühjahr wieder vier stilistisch herausragende werke der 1920er-jahre ausgegraben, die bei der ausstrahlung in visuell und musikalisch sorgsam restaurierten fassungen präsentiert werden. den anfang macht am 4.5. marcel l’herbiers »die unmenschliche« von 1923, der anhand des originalnegativs restauriert und mit einer neuen musikuntermalung des perkussionisten aidje tafial versehen wurde. das Werk des französischen avantgardisten l’herbier (1890-1979) über eine kühle sängerin, die reihenweise männer verführt, gilt als »art-déco-film«, der durch seine künstlerische gestaltung bereits den höhenflug dieser design-form in den folgenden Jahren vorwegnahm. nach diesem auftakt wendet sich die reihe am 11.5. (00.05-01.50) mit »die pest von florenz« aus dem Jahr 1919 dem deutschen ausstattungsfilm der stummfilmzeit zu. essayistischer wird es am 18.5. im dokumentarfilm »die stadt der millionen«, mit dem adolf trotz 1925 bereits die grundidee von Walther ruttmanns »Berlin – die sinfonie der großstadt« lieferte. der schlusspunkt der stummfilmreihe führt am 25.5. nochmals in die vergangenheit: arthur von gerlachs verfilmung »Zur chronik von grieshuus« ist eine düstere familiensaga nach theodor storm, in der im 17. Jahrhundert eine Burg zum schauplatz tödlicher Bruderkämpfe wird. (nähere informationen zu den beiden letzten filmen im nächsten heft).

zdf

22:25–00:05 arte pieta r: kim ki-duk schonungsloses milieu- und gesellschaftsdrama (s. text s. 56) südkorea 2012 sehenswert ab 16 22:25–00:35 kabeleins layer cake r: matthew vaughn spannender gangsterfilm großbritannien 2004 ab 16 23:15–00:45 wdr fernsehen das lied des lebens r: irene langemann fesselnde doku über musikarbeit mit senioren deutschland 2012 sehenswert ab 14 23:40–01:15 mdr wunderkinder r: marcus o. rosenmüller ein kinderfreundschaft im Zweiten Weltkrieg deutschland 2011 ab 12 23:45–01:30 ndr fernsehen der augenblick des friedens r: georges franju, egon monk, tadeusz konwicki das ende des Zweiten Weltkriegs in drei episoden Brd/frankreich/polen 1965 sehenswert ab 16 00:05–02:20 arte die unmenschliche r: marcel l’herbier restaurierter art-déco-stummfilm frankreich 1923 2014 ab 14 00:15–01:55 zdf kriegerin r: david Wnendt drama aus der neo-nazi-szene deutschland 2011 ab 16

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