FF ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR Beilage zu ff 43/2023 I Vers. in Post. - 45% I Art. 1 Abs. 1 I Ges. 353/2003 (abg. Ges. 27.02.2004 Nr. 46) NE/BZ I Poste Italiane SpA I Taxe percue / Tassa pagata

& WOHNEN

ff 43 26.10.2023

CHARAKTERSTARK

Der moderne Auftritt einer exklusiven Penthouse-Wohnung FASSADENSPIEL

Revival eines 500 ­Jahre alten Mehrfamilienhauses in Gossensass

GLASGESTALTER

Der Kastelruther Design-Newcomer Andreas Rier im Interview

SELBSTBEWUSST

Zeitgemäße Architektur für das ­historische Weingut Peter Zemmer


Photovoltaik

U N S E R U N TERNEHMEN: DIE LÖSUNG F Ü R J E D E HERAUSFORDER U N G .

mader.bz.it +39 0472 731 000


EDITORIAL

INHALT

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

04 FARBENSTARKES REVIVAL

Kreativität ist Motivation. Das Kreative in uns motiviert uns neue Ideen zu entwickeln, sie in die Tat umzusetzen. Oder um es mit den Worten des spanischen Künstlers Pablo Picasso zu sagen: „Alles, was du dir vorstellen kannst, ist real.“ Um die richtige Vorstellungskraft geht es auch in dieser Ausgabe. Wir präsentieren Architektinnen und Designer, die bei ihren Projekten um die Ecke gedacht haben. Und dabei den Spagat zwischen Historie und Moderne nie aus dem Auge verloren haben. Und wir treffen Südtirols Design-Newcomer. Da­ runter den Kastelruther Glasgestalter Andreas Rier, der uns Einblick in eine der wenigen Glashütten gibt, und Ada Keller und Matthias Pötz, die beiden Macher des Design-­ Kollektivs Insalata Mista. Seien Sie gespannt!

Die Wiederbelebung eines 500 Jahre alten Mehrfamilienhauses in Gossensass.

14 RAUER MINIMALISMUS

Eine zeitgemäße Architektur für ein ­historisches Weingut.

22 DER GLASGESTALTER

Im Gespräch mit Design-Newcomer Andreas Rier.

26 WOHNEN MIT AUSBLICK

Der moderne Auftritt einer exklusiven Penthouse-Wohnung.

36 SEGEL IM WIND

Eine zeitgenössische Doppelhausvilla mit maritimem Flair in Feldthurns.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und bleiben Sie kreativ!

44 UM DIE ECKE GEDACHT

Verena Spechtenhauser

Ada Keller und Matthias Pötz: die Macher von Insalata Mista.

Foto: Franziska Unterholzner

IMPRESSUM „ff – Architektur & Wohnen“, 26.10.2023, Beilage zu ff 43, Herausgeber: FF-Media GmbH, Eintragung ­Landesgericht Bozen 9/80 R.ST. vom 27.08.1980, Nr. ROC 06262, Beiträge nach GvD Nr. 70/2017 erhalten. Presserechtlich verantwortlich: Verena Pliger; Konzeption & Redaktion: Verena Spechtnhauser; Grafik & Layout: Sabine Rainer; Titelseite: Vanessa Runggaldier; Werbung: Elisabeth Forer-Naumann, ­ Roswitha Rauter, Michael Disertori, Bernhard Elzenbaumer. © ® FF-Media GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf mit grafischen, mechanischen, elektronischen oder mit digitalen Mitteln reproduziert werden. Jeglicher Missbrauch wird im Rahmen des Gesetzes verfolgt.

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≥ FARBENSTARKES REVIVAL

Glücksort: Der historische Winter­garten ist für die Besitzerfamilie ein Rückzugsort zum ­Lesen. Die Stehlampe ist ein Designerstück. Die Stühle kamen im Laufe der ­Renovierung zum ­ Vorschein und wurden von den ­Architekten mit neuen Stoffen überzogen. Einheit: Der rosa­farbene Kunstharz­boden zieht sich ­fugenlos durch das ­gesamte Haus.

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GOSSENSASS

FARBENSTARKES REVIVAL In dem 500 Jahre alten Haus gingen einst Bergarbeiter und Kurgäste ein und aus. Dann stand es über Jahrzehnte leer. Nun hat es eine junge Familie vor dem Verfall gerettet. Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Tobias Kaser

Charmante Veranda: Auf der Garten-Innenseite mussten die düsteren Balkone aus den 1980erJahren weichen. An ihre Stelle rückten mintfarbene Balkonlatten aus Lärche und Föhre.

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≥ FARBENSTARKES REVIVAL

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n der Pfarrgasse im Zentrum von Gossensass sticht aus einer Reihe von fünf historisch gewachsenen Mehrfamilienhäusern ein buntes Gebäude besonders hervor. Von außen sieht man dem viergeschossigen Haus nicht an, wie viele Jahre es auf dem Buckel hat. Dabei müsste es unter seiner langen und bewegten Geschichte eigentlich ächzen. Schließlich beherbergt es seit dem 16. Jahrhundert verschiedenste Menschen mit ganz unterschiedlichen Schicksalen. Erbaut als zweigeschossiges Gebäude von Bergwerksarbeitern und später zum Bauernhaus umfunktioniert, erlebte es seinen architektonischen Höhepunkt als Gästehaus der Belle Èpoque,

jener Blütezeit des Dorfes, als Gossensass zum Kurort für Nobeltouristen avancierte. In dieser Zeit wurde es durch zwei weitere Obergeschosse und einen Dachraum sowie Veranda-Zubauten ergänzt. Im Zweiten Weltkrieg, so zeigt eine Plakette an einem der Fensterrahmen, war es vom amerikanischen Militär bewohnt. Doch dann geriet es – ähnlich wie das Dorf Gossensass selbst mit seinen größeren und kleineren Architektursünden – langsam in Vergessenheit. Bis es von den Gründern des Bozner Architekturbüros Naemas, Nadia Erschbaumer und Martin Seidner, in das 21. Jahrhundert katapultiert wurde.

Neues Gesicht: Die Fassade mit den kleinen Fensteröffnungen gab den Architekten ­anfangs zu denken. Durch die ­Unterteilung der ­Fläche in unterschiedliche Farbfelder ­gaben sie der Fassade ein Gesicht – ohne ­große bauliche ­Veränderungen.

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Versteckte Schätze: Die Nischen in den Wänden wurden erst im Laufe der S ­ anierung entdeckt. Auch das alte Radio und der Bauernschrank sind Fundstücke aus dem Haus und haben heute in der Stube ­ihren Platz gefunden.

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„AUF DEM HISTORISCHEN FOTO SAHEN WIR, DASS DAS HAUS DAMALS FAST SCHON MONDÄN WIRKTE“ NADIA ERSCHBAUMER

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Baldachin: Um der Stube eine ­gemütliche Atmosphäre zu verleihen, wurde mit dunklen Farbtönen gearbeitet. Das Gewölbe, so die Idee, soll sich wie ein Baldachin darüber stülpen. Für die Wandverzierung im Häkel-Muster ­wurden originale Maler­ schablonen vom Dachboden verwendet. Die Hängelampe ist ein altes Fundstück aus dem Haus.

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Witzige Optik: Anstatt die alte ­senfgelbe Heizraumtür auszu­wechseln, wurde sie in den Farben des ­Hauses lackiert. So kommt auch der ­optische 3D-Effekt der Tür besser zur ­Geltung.

DER JUNGE BAUHERR, der das vergessene Haus von seiner Großmutter geerbt hatte, trat an die beiden Architekten mit dem Wunsch heran, eine zeitgemäße Revitalisierung der Erdgeschosswohnung durchzuführen, um dort mit seiner Familie einzuziehen. Belebt werden sollte aber nicht nur das Erdgeschoss, sondern die gesamte äußere Hülle dieses historisch so interessanten Hauses. Konkret sollte es sich so gut wie möglich an die Zeit der Jahrhundertwende anlehnen. „Als wir den Bestand zum ersten Mal besichtigt hatten, waren wir mit einem heruntergekommenen Gebäude ohne große Aussagekraft konfrontiert,“ erinnerte sich Nadia Erschbaumer. Dann aber zeigte ihnen der Bauherr ein altes Foto. „Auf dem Foto sahen wir, dass das Haus damals mit seinen geschwungenen Holzlatten filigran und elegant, ja fast schon mondän wirkte.“ Das Interesse der R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

beiden Architekten war geweckt. Die Substanz der historischen Gemäuer überwältigte sie schließlich: das 70 Zentimeter dicke Steinmauerwerk, das Gewölbe im Erdgeschoss, die fast drei Meter hohen lichtdurchfluteten Räume in den oberen Stockwerken und die Veranda aus Holz. „Für uns war in diesem Moment klar, dass wir dieser bewegten Geschichte Ausdruck verleihen möchten und dem Gebäude technisch wie architektonisch wieder Leben einhauchen werden“, so Martin Seidner. IN DEN FOLGENDEN MONATEN durchforsteten die beiden Architekten wie Spurensucher das Innenleben des Hauses. Sie studierten bewusst den geschichtlichen Kontext, nahmen ihn in die Gestaltung auf und freuten sich über jedes historische Fundstück, das während der Bauarbeiten zutage trat. So etwa alte No. 43 / 2023

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1 1. Rundungen: Das mit Samt ­ berzogene, magentafarbene Bettü kopfteil nimmt die runde Form des ­Gewölbes auf. Dieselben Rundungen ­finden sich auch im Design der ­Nachttische und Lampen wieder.

2 2. Blickdicht: Das En-Suite-Badezimmer wird mit einem leicht schimmernden Samtvorhang vom Schlafzimmer abgetrennt. Die inte­grierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung verringert den Wärmeverlust im Bad.

3. Nuanciert: Die Rottöne im Schlafzimmer sind perfekt aufeinander ­abgestimmt. Der runde Wandspiegel ­vergrößert den Raum optisch, der Waschtisch mit ovaler Waschschüssel bietet ausreichend Stauraum.

3 Türen und Fenster, Schränke oder gemauerte Nischen. Besonders interessant: die historischen floralen Malereien in grünen und rosa Farbtönen. Dieses Muster sollte später das Farb- und Materialkonzept maßgeblich inspirieren. „Nachdem wir im Erdgeschoss die mehrteiligen Verputzschichten von den Wänden entfernten, konnten wir teilweise sogar das lose gehauene Steinmauerwerk aus der Zeit der Knappensiedlung freilegen und in Teilen in Sicht erhalten“, erklärt Martin Seidner. Entdeckt ha10 No. 43 / 2023

ben die beiden auch vier nicht genutzte Räume, die noch im Originalzustand aus dem vorigen Jahrhundert erhalten waren. Sie sind nun Teil der Erdgschosswohnung. Aus der ehemaligen Zweizimmerwohnung, die bisher ohne Haustechnik und Komfort auskam, wurde so eine komfortable Vierraumwohnung. Die Möbel und Textilien in warmen Rottönen harmonieren wunderbar mit den historischen Einbaumöbeln und geben den Räumen eine neue Identität. ≥ R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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≥ FARBENSTARKES REVIVAL

DIE ARCHITEKTEN IM GESPRÄCH

Nadia Erschbaumer: Ganz klar in der Farbgestaltung der Fassade. Wir sind der Meinung, dass man mit wenigen Eingriffen viel erreichen kann – egal wie alt und verwahrlost ein Objekt wirken mag. Mithilfe von Farbe ist es uns gelungen das Knappenhaus auf ein neues Level zu heben. Dabei handelt es sich „nur“ um Malerei, ansonsten gab es – auch auf Wunsch des Besitzers – keine nennenswerte Veränderung. Wie findet man die perfekte Farbe für ein historisches Haus? Erschbaumer: Wir verwenden in unserer Architektur gerne und viel ­Farbe. Wichtig ist, dass man sich im Klaren ist: Farbe ist nicht gleich Farbe. Speziell wenn es sich um die Gestaltung von Fassaden ­handelt, sollte man sich für die richtige ­Entscheidung viel Zeit nehmen. Beim Knappenhaus hatten wir das

Foto: Lisa Grebmer

Glück, im Inneren auf alte Farbschattierungen zu treffen, die wir dann nach außen geholt haben. Zusätzlich haben wir viel historische Recherche betrieben. Trotzdem fiel uns die Entscheidung für die richtige Farbe nicht leicht. Rund 20 Muster haben wir in verschiedenen Kombinationen und zu unterschiedlichen Tageszeiten an das Haus gestellt und auf uns wirken lassen.

Worin lag der Reiz bei dieser ­Sanierung?

Die größte Herausforderung? Martin S ­ eidner: Wenn wir so wollen, war es durchaus eine Herausforderung alle Beteiligten von den Fassadenfarben zu überzeugen. Ansonsten natürlich die Feuchtigkeit im Erdgeschoss. Mithilfe eines speziellen Sanierputzes konnten wir sie aber gut regulieren.

Eingespieltes Duo: N ­ adia Erschbaumer und ­Martin Seidner leiten seit 2014 das Architektur­studio Naemas Architektur­ konzepte in B ­ ozen. Mit dem Knappenhaus haben sie 2023 den Loop ­Design Award in der Kategorie Interior/Renovation ­gewonnen.

Wie wichtig ist das richtige ­Architekturkonzept? ­Seidner: Wir sind überzeugt, dass man aus jedem Gebäude ein t­ olles ­Endergebnis herausholen kann. ­Voraus­setzung ist aber die Entwicklung eines gut f­ undierten Rundumkonzepts.

Darum nehmen wir uns bei unseren ­Projekten immer die Zeit, vorab in die Tiefe zu gehen. Das daraus ­ent­standene Konzept wird dann zur Grundlage aller Entscheidungen, die dann folgen.

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≥ FARBENSTARKES REVIVAL

„DAS HAUS WAR ALT UND ­VERWAHRLOST. JETZT HAT ES W ­ IEDER EIN ­GESICHT.“ MARTIN SEIDNER

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1. Verziert: Die Balkone wurden im Zuge des Umbaus verbreitert. Das Geländer wurde mit g ­ eschwungenen Latten aus Fichte und ­Lärche versehen. Als Vorbild diente ein ­historisches Foto. Die verglaste ­Veranda stammt aus der Zeit der Belle Époque. 2. Inspiriert: Im Inneren des Hauses wurden ­historische Malereien freigelegt. Die ­grünen und rosa Farbtöne waren Inspiration für die neue Fassadengestaltung. Die weißen­ Faschen ­vergrößern die Fenster optisch. 3. Arrangiert: Mit viel Bedacht für das ­Vergangene haben Besitzer und Architekten die Einrichtung gemeinsam ­konzipiert. So finden sich im Haus mehrere liebevoll ­gestaltete Ecken, in denen Neues auf Altes trifft. 4. Bewahrt: Wo immer möglich, hat das Architektenteam alten Bestand ­erhalten. So auch diese Tür, deren ­ursprüngliche Oberfläche unter einer ­weißen L ­ ackierung zum Vorschein kam und die nun in das ­Kinderzimmer führt.

DAS EINST UNSCHEINBARE MEHRFAMILIENHAUS strotzt mittlerweile vor Selbstbewusstsein. Und das gefällt auch den Bewohnerinnen und Bewohnern von Gossensass. Vor allem die Gestaltung der Fassade zur Straße hin komme laut Architekten gut an. Der Rhythmus und die Unterteilung der Fläche in unterschiedliche Farbfelder und Rahmungen erzeugte eine 12 No. 43 / 2023

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vollkommen neue und elegante Wirkung. „Die Neugestaltung der Fassade haben wir als bewusste Analogie zur Tradition der Belle Époque in Gossensass gesehen“, sagen Nadia Erschbaumer und Martin Seidner, „es ist ein kleiner Beitrag für die Revitalisierung einer gesamten Gasse und ein schöner Ausgangspunkt für die kommenden Generationen im Knappenhaus.“ n R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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Naturstein Fliesen

Holzböden

FUCHS.IT

Schlanders und Meran

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Ab-Hof-Verkauf: Der offen gehaltene ­Verkaufsbereich liegt im Erdgeschoss des ­Gebäudes. Die Farben des Interieurs: Schwarz und ­Messing. Der 15 Zentimeter ­dicke, ­geschliffene Betonboden ist dunkel ­eingefärbt und zieht sich durch das ­gesamte Gebäude.

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KURTINIG AN DER WEINSTRASSE

RAUER MINIMALISMUS Claudia Unterhauser und Lukas Sölva verleihen einem historischen Weingut eine zeitgemäße Architektur – mit Bravour.

Foto: Alexander Alber

Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Jürgen Eheim

Die Architekten: Claudia Unterhauser und ­Lukas Sölva haben beide in Wien Architektur studiert, ­bevor sie sich mit ihren ­eigenen ­Architekturstudios in Südtirol selbstständig gemacht haben. Ihre Gebäude zeichnen sich durch ein selbstbewusstes Auftreten aus, ohne dabei im Vordergrund zu stehen. Die Realisierung des Neubaus am Weingut Peter Zemmer ist nicht ihr einziges gemeinsames Projekt. Vor Kurzem haben sie am Ritten das „Haus Engadein“, ein Familienbauernhaus mit zeitgenössischer Scheune, fertiggestellt.

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Kompakter Korpus: Am südlichen Orts­eingang von Kurtinig begrüßt der selbstbewusste ­Neubau des ­ örper Weinguts Peter ­Zemmer. Der K aus Sichtbeton wächst aus dem ­historischen ­Bestand ­heraus. Hinter den f­ ensterlosen ­Wänden befindet sich das ­Langzeitlager, in dem die ­Kartonagen nach dem ­Abfüllen gelagert werden.

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Einschnitt: Die schwarze Sockelzone fungiert als Wegweiser in das Kellereigelände. Erst im Innenhof öffnet sich der kompakte Körper für die Besucher und führt sie direkt in den Eingangsbereich.

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Blickbeziehungen: Die Glasfront an der Straßenseite erlaubt einen ersten Einblick in den Barriquekeller. Mit diesem architektonischen Kniff wird der h ­ istorische Betrieb stärker in das Dorfgeschehen eingebunden.

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≥ RAUER MINIMALISMUS

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er sich von Süden her dem beschaulichen Weindorf Kurtinig nähert, dem fällt der sandfarbene Neubau an der Straße zum Dorfeingang sofort ins Auge. Es ist der moderne Sitz des historischen Weinguts Peter Zemmer. Seit 1928 produziert das Unternehmen Weine mit Lagencharakter, die im Eichenfass heranreifen. Peter Zemmer, Winzer in dritter Generation, ist auch der Initiator des neuen Gebäudes, in dem sich seit Kurzem ein erweiterter Barriquekeller, ein Weinladen, eine Verkostungsebene und ein Langzeitflaschenlager befinden.

rungen an den Neubau und die Räumlichkeiten, so etwa einen vergrößerten Barriquekeller, eine optimale Feuchtigkeits- und Kühlsteuerung und einen ansprechenden Verkaufsraum. In der kreativen Umsetzung seiner Vorgaben, das war dem Bauherrn von Anfang an klar, würde er den Architekten jedoch komplett freie Hand lassen. „Die Funktionalität hatte für mich oberste Priorität. Darüber hinaus war mir wichtig, dass das neue Gebäude auch ins Dorfbild passt,“ betont Zemmer. Das Komitee entschied sich schließlich für den Entwurf von Claudia Unterhauser und Lukas Sölva.

„DIE F ­ UNKTIONALITÄT HATTE FÜR MICH ­OBERSTE PRIORITÄT.“

DEN BEIDEN Architekten fiel schon bei der Erstbesichtigung auf, dass die Kellerei eine geschlossene Einheit bildet. „Der Gedanke lag also nah, sich mit unserem Entwurf an die bereits bestehenden Produktionswege anzuschließen und das neue Kellergebäude in den Kreislauf zu integrieren“, erklärt Lukas Sölva. In Kurtinig, so erzählt er weiter, gebe es aufgrund der Nähe zur Etsch und der ständigen Bedrohung durch das Grundwasser

PETER ZEMMER

DEN GEDANKEN, das bestehende Lagergebäude abzureißen und dem Weingut durch eine ­spannende und aussagekräftige Architektur mehr Sichtbarkeit zu verleihen, trug Zemmer seit Längerem mit sich herum. 2019 entschloss er sich, einen Wettbewerb auszuschreiben, in dessen Komitee unter anderem der B ­ ürgermeister des Dorfes sowie der jetzige Präsident der Architektenkammer vertreten waren. Der Winzer hatte klare technische Anforde-

Fliri Dielen

So lang wie der Baum, so lebendig wie sein Leben. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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≥ RAUER MINIMALISMUS

In Verbindung: Der Neubau besticht mit seiner ­ armen, sandigen Farbe. In Kombination mit den w abge­schrägten ­Traufenlinien steht er im direktem ­ ialog zum a­ n­grenzenden Wohngebäude. D Der Clou: Die ­Kartonagen aus dem­ Langzeitlager werden mit dem ­Gabelstapler in den ersten Stock ­gehoben.

keine Keller im herkömmlichen Sinne. Der alte Barriquekeller befindet sich deshalb nicht unter der Erde, sondern im Erdgeschoss des angrenzenden, rund hundert Jahre alten Wohngebäudes, das im Zuge des Neubaus ebenfalls renoviert wurde. DAS ZIEL DER ARCHITEKTEN war klar. Sie wollten den bestehenden und den neuen Barriquekeller miteinander verbinden. Die Idee: Sie ließen einen selbstbewussten

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Körper aus dem historischen Kellergebäude wachsen und platzierten ihn auf einer schwarzen Sockelzone. „Entscheidend für uns war, dass diese Verbindung zwischen Alt und Neu keinen separaten Körper bildet, sondern Teil des ganzen Neuen wird.“ Der so entstandene geschlossene und kompakte Körper beherbergt mittlerweile eines der Herzstücke des Gebäudes: die Langzeitlagerung. Es ist, so sagt der Besitzer, der wertvolle Tresor der Kellerei.

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≥ RAUER MINIMALISMUS

BAUEN MIT INNOVATIVEN BETONFERTIGTEILEN

LEBENSWERT Die massive Bauweise ermöglicht höchste Wohnqualität und Wohlbefinden

Innovative Betonfertigteile – die nachhaltige Lösung für thermisch und akustisch optimierte Gebäude. Hohe Wohnqualität wird durch thermische Behaglichkeit, Schallschutz und hohe Flexibilität in der Gestaltung gewährleistet. Mit Aktivierung des Betons können Räume effizient geheizt und gekühlt werden, bei gleichzeitiger Einsparung von bis zu 20 % Energie. Somit wird die Nutzung erneuerbarer Energien erleichtert.

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Mehrere Komponenten werden direkt in einem innovativen Betonfertigteil integriert; dadurch wird für eine ideale Raumakustik, Wärmedämmung und Luftqualität gesorgt. Auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität trägt auch die kontrollierte Qualität des Produkts bei, verbunden mit Flexibilität in der Raumgestaltung und erheblich reduzierten Bauzeiten.

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Raum im Raum: Der neue Barrique­ keller wächst aus dem bereits ­bestehenden Holzfasskeller heraus. ­Darüber schwebt fast schwerelos der Verkostungsraum. Auf Stützen von unten verzichteten die Architekten ­bewusst, die Ebene hält sich vielmehr am Dach fest. Sowohl im Barrique­keller als auch im Verkostungsraum wurden ­dieselben Hänge­ lampen ­verwendet. So entsteht das Gefühl ­ eines ­durch­gehenden ­Raumes.

Clever gelöst: Die Garderobe wurde so platziert, dass sie nicht zu viel Raum einnimmt. Um das Gebäude von ­innen zu dämmen, wurden Mineralschaum-­Platten verbaut. Der raue Putz ­betont den ­Kellercharakter.

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Geknickte Form: Im Verkostungsraum mit seinen zwei Ebenen manifestiert sich die spannende Geometrie des Gebäudes am ­deutlichsten. Das Dreieck im Dach bildet die ­einzige natürliche Lichtquelle im Raum.

All Black: Die Farbe Schwarz dominiert auch das Besucherbad. Die matte Wand­ farbe und ­minimalistische Ausstattung mit dem leicht geschwungenen Waschbecken wirken edel und ­individuell zugleich.

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≥ RAUER MINIMALISMUS

Verkostungsraum Der ­elegante Tisch aus schlichter geschwärzter Eiche mit eingelegten Messing­akzenten ist ein Einzelstück und ­wurde von den ­Architekten ­speziell für­diesen Raum erdacht. Wichtig beim V ­ er­kosten: die ­optimale Ausleuchtung des T ­ isches.

WENN SICH PETER ZEMMER für einen Lieblingsraum in der neuen Kellerei entscheiden müsste, dann wäre es wohl der erweiterte Barriquekeller mit der in den Raum auskragenden Verkostungsebene. „Ich freue mich immer wieder über die Begeisterung unserer Besucher, den Eichenfässern so nahe zu sein. Und natürlich bemerke ich auch ihre Anerkennung für die moderne Gestaltung unserer Innenräume“, schwärmt der Weinproduzent.

Verkostet werden die Weine im thermisch isolierten Raum im ersten Stock. Aufgrund der visuellen Verbindung mit dem Keller durch die raumhohe Verglasung ist er der ideale Ort. „Wir haben uns absichtlich dafür entschieden, den Raum tief in den Keller ­hineinragen zu lassen“, erklären Claudia Unterhauser und Lukas Sölva, „damit geben wir allen das Gefühl, nie außen vor, sondern immer mitten im Zentrum des Geschehens zu sein.“ n

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Foto: Anna Malfertheiner

Handwerk: Auf die Arbeit in der Glashütte bereitet sich Andreas Rier extrem gewissenhaft vor. „Ich möchte schon im Vorfeld ­wissen, was in jeder Minute­ meiner Arbeit passiert“, sagt er. Für seine Objekte benutzt der ­Kastelruther Formen aus F­ ichten-, Zirben-, ­Weiden- und Birken­ stämmen, die er selbst mit der Kettensäge ­bearbeitet. Im ­Gegensatz zu seinen Glas­ projekten entstehen diese F­ ormen fast a­ usschließlich in S ­ üdtirol.

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DESIGN

DER GLASGESTALTER Seit drei Jahren kreiert Andreas Rier exklusive Objekte aus Glas. In seinen Werken hinterfragt er die Anmutung von Kunst. Und erlangt damit große Aufmerksamkeit.

Foto: Helmuth Rier

Interview: Verena Spechtenhauser

Einzelobjekt: Die Skulptur „Dough“ aus mattiertem Klarglas wurde in einer modulären Holzform formgeblasen. Sie kann als Vase aber auch als Skulptur gesehen werden.

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as ist Kunst, was Design und wer entscheidet das? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Kastelruther Produktdesigner Andreas Rier in seinen viel beachteten Arbeiten aus Glas. In ihrer unkonventionellen Form lassen sich die wenigsten seiner mundgeblasenen Objekte einer Kategorie zuordnen. Die Entscheidung, ob es sich um Gebrauchsgegenstände zur Verwendung im Alltag oder um Kunstwerke zum Verschönern von Räumen handelt, überlässt er jedem selbst. Mit Glas umgehen gelernt hat Rier in den Glashütten von Wien und der Umgebung von Halle an der Saale. Immer in Halle studierte er bis vor Kurzem an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Industriedesgin mit

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Schwerpunkt Keramik und Glas. Das Glas, so sagt er, hat ihn gefunden und nicht umgekehrt. Seitdem aber lässt ihn die Faszination für dieses Material nicht mehr los. Wann waren Sie zuletzt in einer Glashütte? Andreas Rier: Das ist jetzt tatsächlich schon einige Monate her, da ich gerade für einen längeren Arbeitsaufenthalt in Südtirol war. Normalerweise gehe ich alle paar Monate für ein bis zwei Wochen in die Glashütte und arbeite dort an meinen Objekten. Was sicher viele nicht wissen, die Arbeit in der Glashütte ist ein teures Vergnügen und kostet pro Tag No. 43 / 2023

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Fotos: Helmuth Rier

Critical Points: Für den Fuori Salone 2023 in Mailand hat Andreas Rier die Kleinserie „critical points“ ­entworfen. Die Objekte spiegeln die Gratwanderung zwischen Festem und Flüssigem, ­Zerbrochenem und Verschmolzenem wieder.

­ ehrere Tausend Euro. Als junger Gestalter ist man also auf m einen Auftrag, eine ­Galerie oder einen Gönner angewiesen, um seine Ideen ­verwirklichen zu können. Wie haben Sie dieses Dilemma für sich gelöst? Ich würde sagen, sehr pragmatisch. Ich arbeite seit Längerem mit dem Glasmacher Torsten Rötzsch zusammen. Er besitzt ein eigenes kleines Glasstudio. Wir assistieren uns gegenseitig bei unseren Projekten und bezahlen uns mit Zeit und ­Erfahrung. Rötzsch kommt wie ich aus der Gestaltung. Das erleichtert vieles, da er beim Formen von Glas dieselbe Herangehensweise verfolgt. Als Gestalter versucht man immer das Äußerste aus seinen Kreationen herauszuholen, Grenzen zu über­schreiten und sich mit dem Bestehenden nicht abzufinden. Ohne ihn und seine Erfahrung würden viele meiner Objekte nicht zustande kommen. Sie sind in der Glashütte also nicht nur stiller ­Beobachter, sondern auch helfende Hand? Einfach nur danebenstehen und zuschauen, das wäre nichts für 24 No. 43 / 2023

mich. Dafür bin ich viel zu viel im Handwerk verwurzelt. Beim Glasmachen wird grundsätzlich immer im Team gearbeitet. Wichtig ist, dass man sich blind versteht. Oft ist es laut oder man hat eine Glaspfeife im Mund, auf dem die ­Objekte ­bearbeitet werden. Die Kommunikation basiert also a­ usschließlich auf Gestikulation. So betrachtet stimmt das Bild vom stillen Beobachter also doch. Glas ist zeitlos und sehr präsent. Trotzdem ist der Beruf des Glasmachers im Aussterben begriffen. Gehen Sie erst recht dehalb diesen Weg? Die Glaswelt ist seit dem 20. Jahrhundert kontinuierlich geschrumpft, die Energiekrise hat dieses Berufsbild noch weiter geschwächt. Wobei nicht die Nachfrage nach Glas zurückgegangen ist, sondern die Anbieter brechen weg. Das macht es jungen Glasmachern natürlich nicht leichter, für mich persönlich sind die vielen Hürden aber eher ein Ansporn. Ich habe ja nicht den Beruf des Glasgestalters im eigentlichen Sinne erlernt, sondern jenen des Industriedesigners, Massenproduktion wäre somit der Hauptinhalt meines Berufes. Mit dem R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


Fotos: Helmuth Rier

≥ DER GLASGESTALTER

Experiment: Neben dem Material Glas beschäftigt sich Andreas Rier auch mit Keramik. Die Schüsseln und Tassen aus plastischer Porzellanmasse und Metalloxiden sind im Sommer 2023 entstanden. Das Besondere: Die Objekte wurden im Gasofen hergestellt. Rier hat dafür ein altes Produktionsverfahren verwendet: den sogenannten Reduktionsbrand.

Wort „Industrie“ tu ich mich aber schwer. Auch weil ich kein wirkliches Interesse daran habe, Sachen zu produzieren, die es auf der Welt bereits in millionenfacher Ausführung gibt. Trotzdem waren Sie mit ihrer letzten Serie „critical ­objects“ beim diesjährigen Fuori Salone in Mailand. Geht es dort nicht auch darum große Aufträge an Land zu ziehen?

Das gilt sicher für ganz viele meiner Berufskollegen. Wobei auch für mich die Frage der Finanzierung meiner Arbeit im Raum steht. Ich habe mich aber schon früh entschlossen ausschließlich Formen zu kreieren, die nur handwerklich hergestellt werden können. Darum versuche ich auch im ständigen Wandel zu bleiben. Damit meine Objekte eben von der Industrie nicht so einfach kopiert werden können. Nur so kann meine Arbeit n exklusiv bleiben. Das bin ich meinen Käufern schuldig.

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≥ WOHNEN MIT AUSBLICK

BOZEN

WOHNEN MIT AUSBLICK Die Architektin Verena Dander hat in Gries eine exklusive Penthouse-Wohnung eingerichtet. Und dachte den Grundriss völlig neu – für den freien Blick auf den Rosengarten.

Foto: Vanessa Runggaldier

Text: Verena Spechtenhauser

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≥ WOHNEN MIT AUSBLICK

Dreh-und Angelpunkt: Der zentrale Hauswirtschaftsbereich, an den direkt die offene Küche andockt, bildet den ­Mittelpunkt der Penthouse-Wohnung. Der frei stehende Küchenblock aus ­gesprenkeltem Granit dient je nach ­Situation als Kochbereich oder als Bar. Dem Naturstein mit seiner wunderbaren Haptik wurde eine helle Küche mit glatt lackierten Fronten gegenübergestellt. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

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≥ WOHNEN MIT AUSBLICK Foto: admonter.com

1 1. Maskulin: Für die Hochschränke ­wurden satte Tabaktöne gewählt, die sich auch an anderen Stellen im ­Interieur ­wiederfinden. Die gemusterten Fronten wirken in ihrer leichten 3D-Optik und ­reliefartigen Haptik wie von Hand ­gefertigt. 2. Hochwertig: Die Materialien ­Naturstein, Stahl, Holz und Silgranit ­spiegeln das Gesamtkonzept des ­Penthouses wider: Authentizität und ­Wertbeständigkeit.

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m Bozner Stadtteil Gries entstanden an einem ruhigen sonnigen Bauplatz unweit des Grieser Platzes hochwertige Wohneinheiten. Geradezu atemberaubend ist die Aussicht von einer der Penthouse-Wohnungen: ins Grüne auf die Guntschnapromenade, auf die wunderschöne spätbarocke Stiftskirche des Klosters Muri-Gries und auf den Rosengarten. Seit nunmehr zwei Jahren ist dieses lichtdurchflutete Penthouse das Zuhause eines jungen Freiberuflers. Für die Innenarchitektur hat er das Studioadeva der Architektin und Interior Designerin Verena Dander beauftragt. Sie war es, die diese Rundumaus28 No. 43 / 2023

Fotos: Vanessa Runggaldier

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Funktional: Die offene Seite der Küchenzeile nimmt in ­ihrer Gestaltung die Stäbe der Treppenstruktur auf. Sie dient als Durchreiche zum Ess­ tisch, zugleich kann mit den Gästen im Essbereich Blickkontakt gehalten werden. Das Hängeregal über der Koch­insel bietet Stauraum für ­Flaschen und Gläser. Es versprüht Bar-Feeling und wurde aus Schwarzstahl gefertigt.

sicht überhaupt erst möglich machte – indem sie den Grundriss völlig neu dachte und plante. „Als ich den Grundrissplan zum ersten Mal in meinen Händen hielt, wusste ich, dass es eine neu strukturierte Intervention braucht. Die Gänge waren dunkel, ein kleines Zimmer an das andere gereiht. Was ich besonders schade fand: Aufgrund der geschlossenen Fassade konnte man den wunderbaren Rosengarten nicht sehen. Für mich war klar: Für mehr Licht, optimale Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre müssen wir die Raumeinteilung grundlegend umwälzen“, erzählt Verena Dander. Nach intensiven Gesprächen, in R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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Foto: Vanessa Runggaldier

Dusche mit Aussicht: Das Schlafzimmer ist mit ­einem En-Suite-Bade­zimmer ausgestattet, aus dem die ­Dusche wie ein Logen­platz in den Schlaf­bereich hineinragt. Die Glas­elemente der Dusch­ kabine wurden auf Entwurf handwerklich angefertigt, der Blick fällt auf den ­Rosengarten. Die Tapete an der Rückwand ist vom ­ländlichen Motiv einer ­Kornähre inspiriert.

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1. Ankleide mit Einblicken: Im Schlaf­ bereich des Hausherrn findet sich eine ­platzsparend angelegte Ankleide in U-Form – mit einer Kombination verschiedener ­Materialien: textilbespannte Ablagen, ­Stauraumfronten aus gefrästem Nussholz, Messingleisten und Spiegelaufbauten. 2. Chill Out: Auf dem geräumigen rundum laufenden Terrassenbalkon hat sich der Hausherr eine gemütliche Lounge einge­ richtet, die er bequem von allen Räumen des Penthouse aus betreten kann. Die Muster und Farbtöne der Outdoor-Einrichtung wirken maskulin und edel zugleich.

denen die Architektin zur strategischen „Verhandlerin“ wurde, gelang es, die vormals vollkommen geschlossene Fassade an drei Stellen aufzubrechen. „Im Anschluss haben wir die gesamte Wohnungsfläche vollkommen entkernt und an die aktuellen und künftigen Bedürfnisse des Bauherrn angepasst“, sagt Verena Dander. Ein enormer Mehrwert für die gesamte Wohnung. „Heute wacht der Besitzer mit Blick auf das Rosengartenpanora-

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Fotos: Vanessa Runggaldier

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ma auf, duscht mit ebendieser Aussicht und kann sie auch beim Kochen in vollen Zügen genießen“, so die Architektin. ENTSTANDEN IST ein eleganter und lässig-exklusiver Attiko mit Dachterrasse. Die Wohnräume sind ein Open Space, die Schlafbereiche halten sich diskret zurück. Ankerpunkt ist die zentrale Position des Hauswirtschaftsraumes. Um diesen ausge-

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Fotos: Tiberio Sorvillo

1 Skulptur: Die detailliert herausgearbeitete ­Innentreppe aus brüniert-gewachstem Schwarzstahl führt auf die darüberliegende Dachterrasse. Flankiert wird die Treppenstruktur von einer fünf Meter hohen ­Tapete mit einem abstrakten Meereswelten-Motiv.

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2+3 Inszenierung: Die von der Architektin kunstvoll arrangierten Kupfer- und Schwarzstahlstäbe der Treppe werden durch dimmbare LED-Beleuchtung optimal in Szene gesetzt. Gleichzeitig dienen die Rahmen mit den ­Stäben auch als Fallschutz. ­Besonderes Detail: Der helle Fußbodenbelag in Fischgratoptik zieht sich durch die gesamte ­Wohnung und wird in den trittschallgedämmten Stahlwannen der Stufen fortgeführt.

klügelten Bereich gruppieren sich alle Apartment-Funktionen: die Küche mit Rosengartenblick und Zugang zum umlaufenden Balkon, das Entrée mit Garderobenbereich, der Essbereich mit Blick Richtung Süden und der Durchgangsbereich zu den Schlafräumen und Sanitärbereichen. RAUMSPAREND UND PROMINENT zugleich wurde zwischen dem Eingangs- und dem Wohnbereich eine Innentreppe posi32 No. 43 / 2023

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tioniert, die auf die Dachterrasse führt. Die handwerklich angefertigte Treppe ist eine skulpturale Inszenierung, eine gelungene Kombination aus brüniert-gewachstem Schwarzstahl und edlem Holz. Interessant: Die Kupfer- und Schwarzstahlstäbe haben unterschiedliche Durchmesser – dieses dynamische Designschema verleiht der Treppenskulptur, die im oberen Bereich in das massive Deckenpaket des Dachaufbaues einfließt, eine ganz beson­ dere Strahlkraft. ≥ R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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≥ TITEL ARTIKEL

DIE ARCHITEKTIN IM GESPRÄCH

Foto: Tiberio Sorvillo

Sie bezeichnen die Innentreppe als das Highlight ­dieses Penthouse. W ­ arum? Verena Dander: Schon allein durch ihre zahlreichen Konstruktionsdetails, aber auch durch die Vielfalt an Farben und Materialien ist die Innentreppe eher mit einer Skulptur zu vergleichen als mit einer rein Architektin & Interior-­ funktionalen Treppe, die zur Designerin: Verena Dander Dachterrasse führt. ­Besonders hat sich vor vier Jahren mit Studioadeva.architecture raffiniert ist die seitlich inte­ in Bozen selbstständig grierte LED-­Beleuchtung, ­gemacht. Ihr Herz schlägt die in die Absturzsicherung für kreatives Interieur, indivi­duelle Architektur und eingebaut wurde und bequem ­perfekte Lichtkonzepte. per App-Regler dimmbar ist. Ihre Inspira­tionen holt Sie erzeugt, je nach Stimmung sie sich in der ­Bibliothek und Tageszeit, entweder ein ­ihrer Oma, auf ­Reisen und in der Natur. funktionales oder ein rein atmo­sphärisches Licht. Dadurch erhalten die designstarken Kupfer- und Schwarzstahlstäbe eine zusätzliche Ausstrahlungskraft.

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Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Wir haben aus einer Not eine Tugend gemacht. Denn in der ursprünglichen Planung waren in diesem Bereich der Wohnung keine Lichtpunkte vorgesehen. So entstand der Gedanke, in die Rahmenelemente der Innentreppe eine Lichtführung einzubauen. Wie herausfordernd war es, die Treppe ­schluss­endlich zu bauen? Um eine so anspruchsvolle Treppenkonstruktion zu realisieren, braucht es kreative Handwerker mit sehr guter Vorstellungskraft. Der Metallverarbeiter Roland Battisti hat mein Ideenkonzept mit all den ausgeklügelten Details verstanden und effizient und zeitgerecht umgesetzt. Welches Lichtkonzept haben Sie im Penthouse noch verwendet? Beleuchtung hat einen enormen Einfluss auf das Wohlergehen von uns Menschen. Mit Licht kann man ganz viel richtig, aber auch viel falsch machen. Deshalb sollten Räumlichkeiten vorab immer eingehend studiert werden. Bei diesem Penthouse haben wir uns in enger Abstimmung mit dem Bauherrn für einen Mix aus struktureller Deckengestaltung mit atmosphärischer Beleuchtung, technisch funktionaler Lichtführung und dekorativ ­eingesetzten Beleuchtungsquellen entschieden.

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Fotos: Vanessa Runggaldier

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1. Stark: Für die Gestaltung des Gästebades wurde ein roter Kalk-Zement-Putz gewählt, der auf natürlicher Basis das Raumklima reguliert. Der Deckenanstrich in schwarzer Latexfarbe überzeugt mit seiner Tiefenwirkung. Der Naturstein der Küche findet sich in den maßgefertigten Einbauten von Waschtisch und Wandablagen wieder. 2. Edel: Die schwarze Farbe an der Decke und den oberen Wandbereichen wiederholt sich in den Armaturen und den Umrandungen der Duschkabine. Im Duschbereich wurden strukturierte Fliesen in Felsoptik verlegt. 3. Glanzvoll: In die rot strukturierte fugenlose Wandbeschichtung wurden Muranoglas-Splitter und kleine ­Goldpartikel eingearbeitet. Sie lassen ein ganz besonderes Licht im Raum entstehen.

DAS INTERIOR IST EIN feinfühlig gewählter Mix aus farbigen und neutralen Oberflächen, hochwertigen Einbauten und klassisch-zeitgemäßen Maßmöbelanfertigungen. Durch die gesamte Penthouse-Wohnung zieht sich ein Echtholz-Parkett in edler Fischgratausführung. Wobei jedes Detail – von den Maßmöbeln über die Materialien bis hin zur Beleuchtung – mit dem Bauherrn gemeinsam abgestimmt wurde. „Und wir haben stets darauf geachtet, dass wir die Budget-Vorgaben einhalten“, sagt die beauftragte Architektin. Besonders ausgeklügelt und raffiniert ist das Beleuchtungskonzept. „Wir haben die natürlichen Lichtverhältnisse und die Zeiten der Sonneneinstrahlung eingehend 34 No. 43 / 2023

studiert. Es ging uns darum, ein optimales Verhältnis von Licht, Raum und Atmosphäre zu schaffen“, erklärt die A ­ rchitektin. Ein bequem bedienbarer Smart-Home-Intelligence-­Modus ­rundet das Interieur technologisch ab. Genauso wie das Top-Soundsystem, das dem Bauherrn – selbst Musiker und Mitglied einer Band – ein großes Anliegen war. „Mir war es wichtig die Persönlichkeit des Bauherrn nie aus den Augen zu verlieren und seine Bedürfnisse – mit weiser Voraussicht auf künftige Lebensentwicklungen – wie einen roten Faden durch das gesamte Projekt zu ziehen“, erklärt die Archin tektin zufrieden. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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Smart wohnen und leben

Heute spricht jeder über Smart Homes: Aber was ist ein Smart Home? Und kann es in ein bereits bestehendes System integriert werden?

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ie Antwort ist: Ja, es ist möglich. Ein Smart Home vernetzt Energieversorgung, Haushaltsgeräte oder Beleuchtung in einem ganzheitlichen Konzept. Zusätzlich können Heimnetzwerke, Unterhaltungselektronik oder Sicherheitssysteme Teil dieses Systems sein. Die Vorteile sind vielfältig, darunter die Optimierung von Energieverbrauch und Kosten, verbesserte Sicherheitskontrolle und erhöhter Wohnkomfort. Die Steuerung erfolgt intuitiv über Smartphones, Tablets oder Touchpads. Im Bereich der Modernisierung von bestehenden Gebäuden sind Smart-Home-Lösungen immer gefragter. Sie bringen den Wohnkomfort auf das Niveau von Neubauten. Funkbasierte Systeme bieten Flexibilität und Kosteneffizienz, während drahtgebundene Lö-

sungen für Neubauten empfohlen werden, allerdings erfordern sie eine sorgfältige Planung bereits in der Entwurfsphase. Unabhängig von der gewählten Technologie können Nutzer alle Funktionen einfach von zu Hause aus oder von überall auf der Welt über Smartphones, Tablets oder PCs steuern. Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie unsere Ausstellungsräume in der Pacinottistraße 11 in Bozen und im Interior Tower in der Forchstraße in Vahrn, wo unsere Experten Ihl nen gerne zur Verfügung stehen.

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≥ SEGEL IM WIND

Architektonisches Statement: Wie zwei Segel liegen die beiden ­Einfamilienhäuser auf dem Grundstück. Das beschattete Treppenhaus aus Glas dient als trennendes Element, der ­gemeinsame Pool in der Mitte als ­verbindendes Element. Kontrollierte Höhe: An seiner ­ höchsten Stelle misst das Gebäude rund acht Meter. Eine bewusste ­Entscheidung der Architekten, um den Nachbarn weder Sonne noch Sicht zu nehmen.

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SEGEL IM

Zwei befreundete Familien teilen sich eine Ihre Inspiration: die Leidensc

Text: Verena Spechtenhauser | F

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≥ SEGEL IM WIND

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sich eine zeitgenössische Doppelhausvilla. Leidenschaft für das Segeln.

tenhauser | Fotos: Gustav Willeit

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n der Architektur hängt der Erfolg eines Projektes nicht selten vom Dialog mit dem Kunden ab. Sich als Architekt in die Ideen der Bauherren einzufinden und ihre Vorlieben zu erkennen, ist Teil der kreativen Reise zum Traumhaus. Am Anfang der vorliegenden Reise stand ein Segelboot. Oder besser gesagt, die Leidenschaft zweier Freunde für das Segeln. Gemeinsam wollten die beiden Eisacktaler ein Bauprojekt für sich und ihre Familien starten. „In Gesprächen wurde schnell 38 No. 43 / 2023

klar, dass sich das Thema Segeln wie ein roter Faden durch das Haus ziehen wird“, erinnert sich Michael Silbernagl. Er ist Architekt und Mitgesellschafter des Brixner Architekturbüros Asaggio rund um Armin Sader und Gian Marco Giovanoli. Also begann er die Umrisse eines Segelbootes zu skizzieren. Und erkannte schnell, dass die zwei, durch den Mast getrennten Segel, einen Grundriss ergeben, der die Wünsche der Kunden exakt wiederspiegelt: ein gemeinsames Gebäude mit zwei klar getrennten Bereichen für die Besitzerfamilien. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


≥ SEGEL IM WIND

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3 1. Geometrisch: Die großflächigen Panoramafenster holen die umliegende Natur ins Haus. Das Geländer aus pulverbeschichtetem Metall ist leicht geknickt und­­erinnert so an ein Segel, das vom Wind bewegt wird. 2. Identisch: Die beiden separaten Eingangsbereiche, die sich auf der Nordseite des Gebäudes befinden, haben denselbe Stil. Farben und M ­ aterialien sind bewusst reduziert. Das sorgt für Harmonie. 3. Marittim: Der zehn Meter lange Infinitypool wurde auf Wunsch der Bauherren mit Fliesen in einem hellen Aquamarinton ausgelegt. Eingerahmt wird das ­Schwimmbad von einer Holzterrasse aus wetterresistenter Thermokiefer.

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1 1. Perfekte Rundumsicht: Die um die Ecke ge­ bauten Fensterfronten heben die Trennung ­zwischen Drinnen und Draußen auf. Der Boden aus Eiche scheint ­übergangslos ins Freie zu führen. Die azurblaue Sofalandschaft wurde von ­Asaggio für den ­Kunden entworfen.

2. Klare Linien: Die offene Küche aus Eichen­ holz ­bildet einen sanften Kontrast zur hell ­gespachtelten Terrazzotreppe. Auf eine ­Abzugshaube wurde verzichtet, entlüftet wird über Rohre im ­Boden. Die tropfenförmige Hänge­ leuchte spiegelt das Thema Wasser wieder.

3. Blauer Faden: Auch im Schlafzimmer wird der Blick bewusst nach außen gerichtet und hält die Bewohner im Kontakt mit der Natur. Das Kopfteil und die Umrandung des ­Eichenholzbettes wurden mit feinstem ­azurblauem Samtstoff veredelt.

2 3 AUS EINER SIMPLEN SEGELBOOT-SKIZZE entstand so mit viel kreativem Auffassungsvermögen ein rund 300 Quadratmeter großes zweistöckiges Klimahaus-Nature-Gebäude. Damit es seinem Vorbild möglichst ähnlich sieht, teilten die Architekten den Gebäudekörper, der zum Teil in den Hang hineingebaut wurde, in zwei Hälften. So entstanden zwei fast identisch große 40 No. 43 / 2023

Haushälften. In die Mitte wurde ein Kubus aus Glas geschoben, in dem sich das Stiegenhaus befindet. Als verbindendes Glied fungiert der südseitig angelegte, zehn Meter lange Infinitypool. Genauso wie die umliegende Gartenfläche wird er von beiden Familien genutzt. Gekrönt wird das Doppelhaus von einem modern interpretierten Satteldach. ≥ R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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DAS ARCHITEKTEN­TEAM

Foto: Konstantin Volkmar

Das Brixner Architekturbüro Asaggio wurde 2012 vom ­Architektenduo Armin Sader und Gian Marco Giovanoli gegründet. Mittlerweile ­kümmern sich zehn ­Mitarbeiter sowohl um die architektonische ­Gestaltung als auch um das Bau­management. Zu ihren V­orzeigeprojekten der ­letzten Jahre gehören das 5-Sterne-Hotel Forestis in Afers – in dem ­gerade Brad Pitt urlaubte –, die ­luxuriöse Brixner Wohn­ anlage ­Guggenberg oder das ­Interior des umgebauten Gasthauses Fink in Brixen, das sich nun Fink Restaurant & Suites nennt.

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≥ SEGEL IM WIND

„WIR MÖCHTEN MIT UNSERER ARCHITEKTUR KEINEN TRUBEL ERZEUGEN“ MICHAEL SILBERNAGL

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1. Gekonnt reduziert: Das minimalistische ­Design kommt im Badezimmer komplett ohne Fugen aus. Die Ablageflächen wurden direkt in die Gips­wände integriert. Grandios ist der Blick von der freistehenden Badewanne auf die ­Villnösser Geislergruppe. 2. Gut kombiniert: Die ovalen Futon-Spiegel mit integrierter Beleuchtung unterstreichen das edle Understatement der Einrichtung. Die zusätzliche Deckenbeleuchtung sorgt für optimale Licht­verhältnisse im Badezimmer.

Das Grundstück, das sich die beiden Bauherren für ihr Eigenheim ausgesucht haben, liegt ideal. Durch die leicht erhöhte Lage eröffnet sich den Besitzern ein wunderbarer Blick auf die Geislergruppe. Eine Besonderheit, die sich auch die Architekten zunutze machten. Durch die geschickte Positionierung der Wohn- und Schlafräume und mithilfe riesiger Fensterfronten auf beiden Stockwerken holten sie den beiden Familien die Natur ins Haus. BESONDERS WICHTIG WAR DEN ARCHITEKTEN, dass die maritime Doppelhaus-Villa perfekt in die alpine Umgebung passt. „Wir bauen keine Prunkstücke und möchten mit unserer 42 No. 43 / 2023

Architektur auch keinen Trubel verursachen“, betont Michael Silbernagl. Darum sind Farben und Material sowohl im Inneren als auch im Äußeren reduziert. Für die Fassade etwa wurde ein leichter Elfenbeinton gewählt, der sich farblich an die Dacheindeckung anpasst. Und alle metallischen Teile am Haus wurden verzinkt und entweder schwarz oder elfenbeinfarben pulverbeschichtet. Einschnitte, wie etwa die Unterseite der Überdachung oder die Terrasse, sind – ähnlich wie bei einem Boot – in Holz gehalten. Im Inneren dominiert Eichenholz. Für die drei Millimeter dicke Zementspachtelung wurden verschiedene maritime Farben und Stoffe in blauen Nuancen gewählt – auch um das n alles dominierenende Thema Wasser aufzugreifen. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


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PORTRÄT

UM DIE ECKE GEDACHT Ada Keller und Matthias Pötz sind die Macher von Insalata Mista. Ein Designduo, das sich nicht festlegen und in keine Schubladen stecken lassen will.

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Foto: insalata-mista studio e Laura Simonati

Foto: Martino Stelzer

Text: Verena Spechtenhauser

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Foto: Martino Stelzer

Foto: insalata-mista studio

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Bunt gemischt: 1. Für die Lampe Tina wurde ein Aluminiumrohr mit einer Linestra-Glühbirne kombiniert. Das Innere der Lampe ist 3D-gedruckt. 2. Eines der ersten Projekte von Ada Keller und Matthias Pötz war der ­analoge Verstärker Cuco, den sie noch während ihres Studiums entwarfen. 3. Insalata Mista produzierte für eine kleine Atelierwohnung das komplette Mobiliar und experimentierte dafür mit unterschiedlichsten Materialien. So entstand auch dieser Ast aus Aluminium, der als Garderobe fungiert. 4. Das Kunststück Un Momento ist eine Hommage an den Künstler Magritte.

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≥ UM DIE ECKE GEDACHT

DIE DESIGNER

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Foto: Elisa Cappelari

Insalata Mista ist ein ­junges und aufstrebendes Designstudio. Dahinter stecken Ada Keller, g ­ ebürtig aus ­Siena, und Matthias Pötz aus B ­ urgstall. Pötz hat für mehrere Jahre mit dem ­bekannten Produkt­designer Harry Thaler zusammen­ gearbeitet. B ­ evor er sich ­ emeinsam mit 2017 g Ada Keller, die genauso wie er die F­ akultät für Design der Uni Bozen a­ bsolviert hat, selbstständig machte. Das Design-Duo legt beim ­Herstellen ihrer Möbel, Lampen und Vasen gerne selbst Hand an. ­Zuletzt haben sie für die Aus­ stellung „Techno H ­ umans“ im ­Museion die Ausstellungsmöbel ­gestaltet, sie haben das Geschäft der Goldschmiedin „­ Annika de Haen“ in ­Bozen eingerichtet und waren mit ihren Arbeiten im ­Monocle Shop in Obermais zu Gast.


Fotos Fotos Florian Florian Andergassen Andergassen | Grafik | Grafik Jana Jana Pfitscher Pfitscher

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1.+2. Minimalistisch: Für eine ­Schmuckwerkstatt in Bozen haben Ada Keller und Matthias Pötz im ­vergangenen Jahr das Interieur ­gestaltet, unter anderem ein Regal mit integriertem Spiegel und einen Schrank aus ­Birkenholz. Beide Möbelstücke ­spielen mit den Farben an der Wand. 3. Durchdacht: In diesem Kästchen aus Birkenholz wird Schmuck hübsch ­präsentiert und aufbewahrt. Es kommt komplett ohne Schrauben aus und wurde auf die Bedürfnisse der Schmuck­designerin Annika de Haen ausgerichtet.

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Fotos: Insalata mista

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s ist ein fast sommerlicher Tag im September, als ich mich mit Ada Keller und Matthias Pötz zu einem Gespräch über ihre Arbeit treffe. Gemütlich sitzen wir an einem alten Holztisch im Garten der Bozner Galerie Lungomare. Das Designduo hat hier seit mittlerweile vier Jahren ein Atelier, in dem sie fast täglich an ihren Ideen und Kreationen, vornehmlich aus Holz, arbeiten. Kennengelernt haben sich der Südtiroler und die Toskanerin während ihres gemeinsamen Designstudiums an der Freien Universität Bozen. Relativ schnell haben sie gemerkt, dass sie sich in ihrem kreativen Arbeiten gut 46 No. 43 / 2023

ergänzen. 2017 schließlich gründeten sie das Designkollektiv Insalata Mista. „Unser erstes gemeinsames Projekt war eine Eckbank mit Tisch und Stühlen für einen gemeinsamen Freund“, erinnert sich Matthias Pötz. Später folgte die Einrichtung für einen Jungscharraum, ein Bett und ein Regal. Die meisten Aufträge kamen vor allem über Mund-zu-Mund-Propaganda. Und die beiden waren selbst überrascht über die hohe Nachfrage: „Natürlich hat das Telefon nicht den ganzen Tag geklingelt, das tut es auch heute noch nicht“, erzählt Pötz weiter. Langweilig wurde und wird den beiden trotzdem nicht. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl


Fotos Fotos Florian Florian Andergassen Andergassen | Grafik | Grafik Jana Jana Pfitscher Pfitscher

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1. E9-Planter: Die Sun Edition ist die aktuelle Evolution eines Pflanzengefäßes, das ­ursprünglich in einem Moment spontaner Kreativität als Verpackung für ein Geburtstagsgeschenk entworfen wurde. 2. Resting Nest: Zum Teil aus Spaß und zum Teil, um über das Thema Heimat nach­­ zudenken, haben die beiden Designer ein Vogelhaus aus Esche und Irokoholz gebaut. ­Inspirieren ­ließen sie sich vom Thema Heimat, ­experimentiert ­haben sie mit ­Formen, Techniken, Farben und Gleichgewichten.

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Foto: Ignacio Merino

Foto: insalata-mista studio

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Foto: insalata-mista studio

3. Rigatoni: Bei dieser limitierten Serie von Vasen treffen zwei verschiedene Techniken aufeinander: das Fräsen und das Drechseln. Als Materialien ­wurden Eiche oder Mahagoni mit Glas kombiniert. ­Präsentiert wurde die komplett handgefertigte ­Serie unter anderem während der Bolzano Art Weeks und im Monocle Shop in Meran.

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ADA KELLER

Mechanische, mechatronische und elektronische Lösungen Schließsysteme bieten vielfältige Lösungen zur Absicherung einzelner Türen und zur Planung moderner Schließanlagen. Die mechanischen, mechatronischen und elektronischen Varianten stehen für Komfort und Sicherheit - und lassen sich als solitäres System, aber auch als Kombination individuell und wirtschaftlich umsetzen.

MITTLERWEILE HABEN SICH die beiden jungen Designer ein solides Netzwerk in Südtirol aufgebaut. Eigentlich, so sagen sie, sind es mehrere Netzwerke, die parallel zueinander laufen. Denn in den letzten Jahren sind auch Zusammenarbeiten mit der Freien Universität Bozen, mit Museen und Galerien zustande gekommen. In ihren Augen findet vor allem in der Landeshauptstadt seit geraumer Zeit ein stetiger Wandel statt. Er hänge zentral mit der Universität und ihren kreativen Studiengängen zusammen: „Immer mehr junge Menschen steigen in den Kreativbereich ein und versuchen dort Fuß zu fassen“, erzählen sie. Das mache die Szene in Südtirol um einiges spannender. DIE ARBEITEN von Insalata Mista finden sich auf ganz Bozen verteilt. Etwa im Museion, wo sie für das Ausstellungsdesign verantwortlich zeichnen. „Das Spannende an dieser Art von Design ist die Tatsache, dass die Funktionalität der Möbelstücke nicht im Vordergrund steht. Die Arbeiten dürfen auch verrückt, die Farben intensiver ausfallen“, schwärmt Ada Keller. Was die beiden stört, ist die Tatsache, dass solche Einrichtungsstücke nach Ende der Ausstellung oft in den Keller verbannt oder in den Müll geschmissen werden. Darum haben sie einige der Möbel so konzipiert, dass man sie problemlos zusammen- und wieder auseinanderbauen, gut verstauen und zu einem anderen Zeitpunkt wiederverwenden kann. Ein weiteres Projekt im Kulturbereich – diesmal für die Bozner Haydn Stiftung – wird demnächst der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir entwerfen das Interieur für zwei Container, die an verschiedenen Plätzen in Bozen und Trient stehen werden. Menschen werden dort in einer virtuellen Realität Dirigenten eines klassischen Orchesters sein.“ Auch dies eine spannende Erfahrung, gleichzeitig aber auch eine neue Herausforderung, weil es bei diesem Projekt darum geht, einen wirklich kleinen Raum effizient zu nutzen. Zum ersten Mal in ihrer beruflichen Karriere müssen sie die Produktion ihrer Ideen komplett auslagern. „Das ist uns nicht mal passiert, als wir für ein 5-Sterne-Hotel 60 Stück unserer Rigatoni Vase in Handarbeit produzieren durften“, erinnert sich das Duo. R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl

Mechanische Schließsysteme - Komfortable Sicherheit

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Mechanisch, mechatronisch und elektronisch. Mit ZENLESER GmbH ist das keine Entweder-Oder-Entscheidung. Und das ist auch gut so, denn der Trend geht hin zu Systemen, die mechanische Schließzylinder mit mechatronischen und elektronischen Lösungen kombinieren.

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≥ UM DIE ECKE GEDACHT

Fotos: insalata-mista studio

Modular: Das Schmuckdisplay aus Birke kann auf ­verschiedene Art und Weise zusammen- und auseinandergebaut werden. Wie so oft in den Arbeiten von ­Insalata Mista bringt auch dieses Objekt ­Ästhetik und ­Funktionalität auf ­einen ­gemeinsamen Nenner.

IN NEUE WELTEN EINTAUCHEN, neue Materialien ausprobieren und neue Formen erfinden. Das ist Teil des kreativen Seins von Ada und Matthias. Ein bisschen erkennt man das auch am Namen ihres Studios. Insalata Mista steht für die Verbindung von zwei Personen, zwei Sprachen, zwei Traditionen. Es steht aber auch für den

Anspruch an sich selbst und an das Design im Konkreten: „Wir möchten uns in keine Schublade stecken lassen und uns auch nicht für eine Art von Design entscheiden müssen“, sagt Matthias Pötz. Und Ada Keller ergänzt: „Wir möchten offen bleiben für interessante Projekte und den Begriff des Designs n kontinuierlich erweitern.“

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