FEUERWEHR.AT 2018/04

Page 1

Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

4 / 2018

jetzt ABO N! BESTELLE t feuerwehr.a

grossbrand in villach

Österreichische Post AG SP 16Z040656 S Retouren an ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien

Industriebetrieb stand in flammen – Ab Seite 38 öbfv-news

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber, Wissensdatenbank, Sachgebiets-News – ab Seite 6.

FWat_2018_04_01-01_Cover_v2.indd 1

uni-feuerwehr

Verbindung von Feuerwehr und Wissenschaft in der Steiermark – ab Seite 24.

takt. Ventilation Teil 2 der Serie und ÖBFV-Experten-Seminar zum Thema – ab Seite 30.

02.04.2018 22:24:54


Ihr Vorteil: Ihre Arbeitnehmerveranlagung BMF/fotolia

So holen Sie sich Ihr Geld zurück Am einfachsten können Sie Ihre Arbeitnehmerveranlagung auf www.finanzonline.at machen. Alle Details zu FinanzOnline finden Sie in unserer Infobox. Sie können das entsprechende Formular (L 1, L 1k, L 1i, L 1ab, L 1d) aber auch händisch ausgefüllt an das Finanzamt schicken oder direkt dort abgeben.

Holen Sie sich mit der Arbeitnehmerveranlagung – auch Steueroder Jahresausgleich – jenen Teil der Lohnsteuer zurück, den Sie zu viel bezahlt haben. Es lohnt sich.

Arbeitnehmerveranlagung zahlt sich aus Ihr Gehalt kann über ein Jahr gesehen aus unterschiedlichsten Gründen variieren (z. B. Jobwechsel, Reduzierung der Stundenanzahl). Die Lohnsteuer wird aber monatlich berechnet – so, als würden Sie das ganze Jahr über gleich viel verdienen. Zählt man jedoch die unterschiedlichen Löhne bzw. Gehälter zusammen und berechnet dann die Steuer, kommt oftmals ein Guthaben heraus.

Alle Details dazu finden Sie in unserem aktuellen Steuerbuch unter www. bmf.gv.at > Publikationen.

Einfach automatisch: Antragslose Arbeitnehmerveranlagung

Das Steuerbuch 2018. Tipps zur Arbeit

FinanzOnline

nehmerveranlagun

g 2017

Mit ein paar Klicks Geld zurück

Entgeltliche Einschaltung

Außerdem können Sie in der Arbeitnehmerveranlagung Folgendes geltend machen, wodurch sich ebenfalls Steuer zurückholen lässt: ■

■ ■

Werbungskosten: z. B. Ausund Fortbildungsmaßnahmen, Arbeitsmittel Sonderausgaben: z. B. Wohnraumschaffung und Wohnraumsanierung außergewöhnliche Belastungen: z. B. Krankheitskosten

FWat_2018_04_02-03_werbung.indd 42

Sobald Ihr Arbeitgeber den Lohnzettel und Organisationen bestimmte Sonderausgaben für das abgelaufene Jahr an das Finanzamt übermittelt haben – in der Regel bis Ende Februar des Folgejahres – können wir mit der Bearbeitung Ihrer eingebrachten Arbeitnehmerveranlagung beginnen, vorher nicht. Die Reihenfolge der Bearbeitung richtet sich nach dem Datum des Einlangens.

Unter bestimmten Voraussetzungen erfolgt die Arbeitnehmerveranlagung automatisch durch Ihr Finanzamt. Alle Infos dazu finden Sie unter: www.bmf.gv.at/aanv.

Machen S Arbeitn ie Ihre ehmerveranla gu bis zu 5 ng J im Nac ahre hhinein !

Am einfachsten können Sie Ihre Arbeitnehmerveranlagung mit FinanzOnline machen. Ihre Vorteile auf einen Blick: ■ Kostenlose Anwendung rund um die Uhr ■ Amtsweg per Mausklick bequem von jedem Internetzugang ■ Einfache Änderung Ihrer personenbezogenen Grunddaten ■ Aktuelle Abfragen Ihres Steuerkontos und Steueraktes ■ Bescheidzustellung in die Databox, Ihren persönlichen elektronischen Briefkasten ■ Anonyme Steuerberechnung

Q f

E o

02.04.2018 22:30:36


FIRE EAGLE

®

HIGH

Der ultraleichte Feuerwehrstiefel mit höherem Schaft

Qualitativ hochwertige Funktionsschuhe für JOB & FREIZEIT! Erhältlich bei Ihrem Fachhändler oder im HAIX® Webshop www.haix.de

FWat_2018_04_02-03_werbung.indd 43

www.haix.com 02.04.2018 22:30:37


INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Wissen schafft Kompetenz

I

n dieser Ausgabe des Magazins FEUERWEHR.AT hat sich im Rahmen der Recherchen ein Schwerpunkt ergeben, der so eigentlich nicht geplant war. Er ist bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses erst ins Auge gestochen: In den letzten Wochen haben enorm viele Fortbildungen auf unterschiedlichen Ebenen stattgefunden, von dem einzelne Personen, aber auch das gesamte Feuerwehrwesen profitieren werden. Die ÖBFV-Führungsseminare haben eingeladen, über den Tellerrand zu schauen. Spezialseminare sowie Expertenrunden sorgten für einen vertiefenden und detaillierten Einblick in diverse Materien. Die Feuerwehr ist eine kompetente Einsatzorganisation, die durch umfangreiches Wissen, gepaart mit Erfahrung und Flexibilität, Menschen tagtäglich zur Hilfe eilt. Dieses umfangreiche Wissen muss natürlich weitergegeben und entsprechend aufbereitet werden. In dieser Ausgabe wird auch die ÖBFV-Wissensdatenbank vorgestellt, die seit kurzem auf der Webseite des ÖBFV online ist und beispielsweise die Basis für Ausbildungsunterlagen oder das Heft 122 bildet. Diese neue Plattform wird nun ständig erweitert, ausgebaut und mit aktuellen Inhalten gefüllt. Ebenfalls vorgestellt wird das Modell der Universitätsfeuerwehren, wofür nun die gesetzliche Grundlage in der Steiermark geschaffen wurde. Somit findet in Zukunft ein noch intensiverer Wissenstransfer und Austausch zwischen den Feuerwehren und den Universitäten sowie den Fachhochschulen statt, um die beidseitige Qualität durch die Verbindung von Theorie und Praxis weiter zu steigern. Wissen schafft eben Kompetenz. Und das stellen die österreichischen Feuerwehren kontinuierlich unter Beweis. Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

04

FWat_2018_04_04-05_InhaltsVZ.indd 4

April 2018 06 11 14 16 18 22 24 28 30 32 38

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber ÖBFV & Politik ÖBFV-Sachgebiete News aus den LFV ÖBFV-Wissensdatenbank Interessensvertretung Freiw. Feuerwehren Neues Modell: Uni-Feuerwehr Ausbildungsseminar der Berufsfeuerwehren Taktische Ventilation: ÖBFV-Seminar Taktische Ventilation: Serie Teil 2 Einsatz: Großbrand in Villach

IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: BR Andreas Rieger, MA, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller WOGRANDL DRUCK Ges.m.b.H., 7210 Mattersburg, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA MSc, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: Hermann Jesch Preissl KFZ Service GmbH

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:31:08


INHALT & EDITORIAL

FEUERWEHR.AT & Austrian Power Grid

informiere

QR-Informationscoden süber an Strommasten

Zwischenfall

QR-Code auf Mastkennzeichen scannen Achtung: Internetverbindung und mobile Daten notwendig!

Genormtes Mastkennzeiche n Leitungsspannung

Plakat als Beilage in diesem Heft: QR-Codes auf Strommasten Beispiele relevanter Zwischenfälle:

Netzbetreiber

• Verkehrsunfall am Mast • Person auf Mast • Paragleiter hängt in der Leitung • Brand in der Nähe des Mastes • Einsatz in der Nähe des Leiterseils • usw.

QR-Code

Einsatz melden

Sicheren Einsatz abwickeln

Grafik FEUERWEHR.AT Neustadt, Austrian Power Grid; Presseteam der Feuerwehr Wr.

6

Aus der Redaktion

Achtung bei Leiterseilen am Boden: Mind. 20 m Abstand halten!

Bundesfeuerwehrverband, Fotos:

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber

Wichtig:

Übungen am Mast im Vorfeld mit Netzbetreiber abklären (siehe Mastkennzeichen)!

Herausgeber: Österreichischer

Frühjahr 2018 Die Leitung wird durch die Sicherhe itszentrale freigeschalten und vom übrigen Netz getrennt. Nach der telefonis chen Freigabe kann gefahrlos gearbeit et werden.

Wenn Sie keinen QR-Code-Scanne r haben... ...suchen Sie in Ihrem App-Stor e am Smartphone nach „QR-Code“. Meiden Sie dabei Apps mit dem Hinweis „Enthält Werbung“.

Diesmal gibt es an dieser Stelle einen kleinen Ausblick auf das nächste Heft: Wir arbeiten für Euch an Stories über ein elektrisch angetriebenes Feuerwehrfahrzeug, noch mehr Infos zu Lüftern, Tunnelausbildung und den Datenschutz. Mehr dazu demnächst! Bis dahin: besucht uns auf facebook.com/feuerwehr ! unterstützt durch

www.apg.at

plakat_APG_420x560_v3.ind

d 1

28.03.2018 13:53:10

Euer Redaktionsteam

Uni-Feuerwehr

24

BF-Ausbildung 28

jetzt ABO BESTELLEN! feuerwehr.at

Ventilation

4/2018

32

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_04-05_InhaltsVZ.indd 5

Großbrand Villach

38

Das ÖBFV-MAGAZIN

05

02.04.2018 22:31:14


ÖBFV-NEWS

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber 2018

ÖSTERREICHS FEUERWEHRFREUNDLICHE ARBEITGEBER GEEHRT Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband kürt alle zwei Jahre Unternehmen, die in den letzten Jahren durch ihr beispielhaftes Verhalten gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätig sind, zu „Feuerwehrfreundlichen Arbeitgebern“. Am 7. März 2018 war es wieder soweit. 18 österreichische Unternehmen aus allen neun Bundesländern empfingen im Haus der Industrie in Wien den Award.

Die Idee Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband möchte damit das gegenseitige Verständnis der Arbeitgeber, der Feuerwehren und ihrer Mitglieder stärken und jene Unternehmen beispielhaft für viele weitere verständnisvolle Arbeitgeber in den Vordergrund holen. Der damit verbundene Dank soll der Öffentlichkeit zeigen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, vom Arbeitsplatz in den Einsatz gehen zu dürfen, um den Mitmenschen in der Not zu helfen. Die Verleihung Der große Festsaal im Haus der Industrie bot ein würdiges Ambiente für die Verleihung des Awards „Feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber 2018“. Auf Einladung der Industriellenvereinigung fanden sich neben den 18 Preisträgern zahlreiche Spitzenfunktionäre des österreichischen Feuerwehrwesens ein. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Burgenland: Kromberg & Schubert Austria GmbH & Co. KG Burgenland: Tischlerei DI Robert Artner Kärnten: Alpen May Kestag GmbH Kärnten: Meislitzer Präzisionstechnik GmbH Niederösterreich: Niederösterreichische Versicherung Niederösterreich: Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien AG Oberösterreich: Mark Metallwarenfabrik GmbH Oberösterreich: Sägewerk Aitzetmüller GmbH

06

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 6

Als Ehrengast begrüßte der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV) und Landesfeuerwehrkommandant von Steiermark, Feuerwehrpräsident Albert Kern, Frau Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Dr. Margarete Schramböck. „Österreich ist ein Land der Freiwilligen, die in vielfältiger Weise und mit großen Engagement wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft und ein starkes Miteinander in Österreich leisten. Ich möchte mich daher bei allen Arbeitgebern bedanken, die sich durch ihr beispielhaftes Verhalten gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ehrenamtlich bei der Feuerwehr tätig sind, auszeichnen“, so Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Margarete Schramböck. Feuerwehrpräsident Kern dankte in seiner Festansprache den anwesenden Unternehmensvertreterinnen und -vertretern für die wertvolle Unterstützung: „Wenn wir heute Abend als Österreichischer Bundesfeuerwehrverband Arbeitgeber auszeichnen, so wird das Gemeinsame zwischen Feuerwehren und Wirtschaft über trennende Argumente gestellt. Dieses Miteinander, diese gezielte Bereitschaft von heimischen Unternehmern – das Feuerwehrwesen durch beispielsweise einer Dienstfreistellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Katastrophenhilfsdienst bzw. den Feuerwehreinsatz zu fördern – verdient eine besondere Würdigung.“

FEUERWEHR.AT

Fotos: Franz Fink

Andreas Rieger

4/2018

02.04.2018 22:31:36


ÖBFV-NEWS

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber 2018

2

3

4

5

6

7

8

Fotos: Franz Fink

1

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 7

07

02.04.2018 22:31:45


9 10

9. Salzburg: Appesbacher Zimmerei-Holzbau GmbH 10. Salzburg: Eurofunk Kappacher GmbH 11. Steiermark: Energie Steiermark AG 12. Steiermark: Tischlerei Knaus e.U. 13. Tirol: Donau Chemie AG - Werk Landeck 14. Tirol: Holz Seelos OG 15. Vorarlberg: Gantner Solutions GmbH Schruns 16. Vorarlberg: Liebherr-Werk Nenzing 17. Wien: Shire Aktiengesellschaft 18. Wien: Stuwo Gemeinnützige Studentenwohnbau AG

08

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 8

landschaft Österreichs dar. Um diese wichtige Säule dauerhaft abzusichern, wäre eine steuerliche Erleichterung für Unternehmen wünschenswert, die Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren beschäftigen und fördern.“ Ziel dieser Forderung ist, noch viele weitere Wirtschaftstreibende zu motivieren, die Einsatzbereitschaft der örtlich zuständigen Feuerwehren weiter zu erhöhen und langfristig zu sichern. Gespräche auf allen politischen Ebenen finden laufend statt, ein Ergebnis ist derzeit allerdings noch nicht in Sicht. „Eines kann ich versichern: Wir werden nicht müde, auf diesen wertvollen Beitrag der Unternehmen hinzuweisen und ein Anreizsystem zu fordern, damit noch viele weitere Wirtschaftstreibende auf diesen Zug aufspringen und zusätzlich zum unternehmerischen Gedanken auch ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen und fördern. Nicht nur die Motivation eben dieser Angestellten würde zum Vorteil, auch die soziale Kompetenz und das durch den Feuerwehrdienst angeeignete Wissen kann einem Unternehmen durchaus dienlich sein“, so Feuerwehrpräsident Kern zur offenen Forderung.

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:31:51

WERBUNG; Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

Bonus- & Anreizsystem für Arbeitgeber Bereits seit vielen Jahren fordert der Österreichische Bundesfeuerwehrverband eine Regelung, um Arbeitgeber, die bei Feuerwehren ehrenamtlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während der Dienstzeit zu Einsätzen ausrücken lassen, zu entlasten. Aus dem ÖBFV-Positionspapier des Jahres 2018 geht hervor: „Ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder stellen einen wesentlichen Beitrag in der Sicherheits-

Fotos: Franz Fink

Festlicher Rahmen: Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung) stellte ihren Festsaal in der Wiener Innenstadt für die feierliche Verleihung der Awards zur Verfügung.


11 12

15 16

WERBUNG; Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

Fotos: Franz Fink

13 14

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 9

17 18

09

02.04.2018 22:32:00


ÖBFV-NEWS

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber 2018

Sonder-Awards für die Unterstützung des ÖBFV: Mag. Peter Buchauer (FELIX Austria), Mag. Gudrun Feucht, MA (IV), Bundesministerin Dr. Margarete Schramböck und Feuerwehrpräsident Albert Kern.

Unser Dank gilt auch der Firma Pokale Bauer Austria, welche die Glas-Awards für die feuerwehrfreundlichen Arbeitgeber zur Verfügung gestellt hat.

10

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 10

Die Preisträger Jeder der neun Landesfeuerwehrverbände meldete im Vorfeld zwei Unternehmen ein, die schlussendlich auch den Award „Feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber 2018“ verliehen bekamen. Neben großen österreichischen Konzernen waren auch Kleinstunternehmer mit nur wenigen Mitarbeitern und Familienbetriebe unter den Preisträgern, die neben dem Award auch eine Urkunde sowie ein Emailschild überreicht bekamen.

FELIX Austria unterstützt den ÖBFV-Schnellhilfefonds Bereits seit 2015 ist die FELIX Austria GmbH ein Kooperationspartner des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. FELIX unterstützt Projekte rund um die Nachwuchsförderung und -ausbildung in den österreichischen Feuerwehren und wird den Österreichischen Bundesfeuerwehrverband bei der Durchführung entsprechender Projekte monetär unter die Arme greifen. Mag. Peter Buchauer, Geschäftsführer von FELIX Austria, liegt die Feuerwehr besonders am Herzen. FELIX Austria ist es auch zu verdanken, dass der Österreichische Bundesfeuerwehrverband im letzten Jahr den ÖBFV Schnellhilfefonds gegründet hat. Dieser Fonds soll Familien von im Feuerwehreinsatz tödlich verunglückten Mitgliedern eine finanzielle Entlastung bringen, zusätzlich zu den Unterstützungsmechanismen der Landesfeuerwehrverbände. Im Rahmen der Verleihung des Awards „Feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber 2018“ überreichte Mag. Buchauer einen Spendenscheck in der Höhe von €3.500,- an Feuerwehrpräsident Kern als weiteren finanziellen Beitrag in den ÖBFV-Schnellhilfefonds. „Der Beitrag der Feuerwehr für unsere Gesellschaft ist unglaublich wichtig. Wir unterstützen diesen Schnellhilfefonds sehr gerne und möchten bei dieser Gelegenheit auch andere Unternehmen motivieren, die Feuerwehr zu unterstützen“, so Buchauer nach der Überreichung des Schecks.

FEUERWEHR.AT

Fotos: Franz Fink

Großzügige Spende von FELIX Austria für den ÖBFV-Schnellhilfefonds.

4/2018

02.04.2018 22:32:03

2018032


ÖBFV-NEWS Feuerwehr & Politik

ANTRITTSBESUCH BEI BUNDESMINISTER KICKL UND IM BMVIT Feuerwehrpräsident Albert Kern durfte im März während seiner mittlerweile sechsjährigen Amtszeit als Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes dem bereits dritten Innenminister zur neuen Aufgabe gratulieren. Bundesminister Herbert Kickl zeigte sich wertschätzend für die Arbeit der Feuerwehren Österreichs und offen für deren Anliegen. Die neu eingesetzte Bundesregierung ist Anlass, die Anliegen der österreichischen Feuerwehren erneut persönlich vorzutragen. Richard Berger, Andreas Rieger

F

Präs Albert Kern eröffnete das Gespräch mit Bundesminister Herbert Kickl mit der Übergabe des Positionspapiers des ÖBFV und der Betonung der Wichtigkeit des Ehrenamts. Auch die herausfordernde Position von Arbeitgebern, die bei der

Feuerwehr ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter während der Dienstzeit zu Einsätzen ausrücken lassen, und die Notwendigkeit der Einführung eines Bonussystems für diese Betriebe wurde von FPräs Kern angesprochen. „Gerade im Katastrophenfall

Jet

zt E

Die richtige

Information

rpr o offi bung ce .au sterm str ia@ in ve dra rein eg bar er.c en om un te

r

zur richtigen Fotos: Franz Fink

Zeit

Dräger FPS® COM 7000 Mit der Dräger FPS®-COM 7000 bleiben Sie während eines Einsatzes auch ohne eigenes Funkgerät mit allen Atemschutzgeräteträgern in Kontakt – während Sie Ihre Hände frei haben. Dabei setzt die maskenintegrierte Kommunikationseinheit ein klares Signal für bessere Sprachqualität und unterdrückt Störgeräusche automatisch. www.draeger.com 4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 11 20180320 Inserat FPS COM 7000.indd 1

11

02.04.2018 22:32:03 20.03.2018 11:08:29


ÖBFV-NEWS

Feuerwehr & Politik

ÖBFV-Präsident Albert Kern bei Innenminister Herbert Kickl, der mit dem BM.I unter anderem für die Feuerwehr zuständig ist.

12

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 12

spielt diese Entlastung bzw. Belohnung eine wesentliche und unverzichtbare Rolle“, so Kern. Das Gespräch beinhaltete seitens des Präsidenten viele weitere für die Feuerwehr wichtige Punkte, welche gemeinsam mit dem Innenministerium zu einer Verbesserung der Gesamtsituation führen sollen. Auch technische Lösungen bei der Vergabe der neuen 5G-Frequenzen für die Katastrophenschutzinformation im Zusammenhang mit der App KATWARN wurden vorgestellt und so dem Bundesminister als Gedankenanstoß geliefert. Ebenfalls thematisiert wurde die gute Zusammenarbeit im Bereich des SKKM (Staatliches Krisen- und Katastrophenmanagement) sowie des Katastrophenschutzes auf internationaler Ebene. Bundesminister Herbert Kickl zollte dem Präsidenten stellvertretend für alle Feuerwehrmitglieder höchsten Respekt und Anerkennung: „Ich darf für die Arbeit der österreichischen Feuerwehren seitens meines Ministeriums die allerhöchste Wertschätzung ausdrücken. Ohne die Arbeit der Feuerwehren wären wir hilflos. Darüber hinaus hat die Institution Feuerwehr einen wichtigen integrativen und gesellschaftlichen Auftrag und bildet das Rückgrat für unsere Gesellschaft.“ Der Minister bot das Innenministerium als koordinierende Drehscheibe für Feuerwehrangelegenheiten zu allen Ministerien an. Hierbei soll auf einem

Verkehr, Innovation und Technologie Diese drei Begriffe sind nicht nur Namensgeber eben jenes Ministeriums, sondern auch Anknüpfungspunkte für die österreichischen Feuerwehren. Aus diesem Grund führte einer der ersten Wege des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes in das BMVIT. Berührungspunkte gibt es viele. So wie im Innenministerium wurde seitens FPräs Albert Kern auch hier für den Erhalt der Rettungsgasse geworben. Die Fachexpertise der Feuerwehr bei großen Infrastrukturprojekten einzubringen, wie beispielsweise beim Tunnelbau, ist ein großes Anliegen der Feuerwehren. Sachverständige sollten schon frühzeitig in Projekte miteingebunden werden, um aufwändige, kostenintensive und zeitfressende Nacharbeiten vermeiden zu können. Das Ministerium sieht darin den Vorteil von mehr Effizienz sowie einer Erhöhung der Sicherheit und wird diesen Vorschlag unterstützen. Auch das Zentrum am Berg, das als Tunnelausbildungszentrum auch den österreichischen Feuerwehren zur Verfügung stehen wird, findet im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie großen Anklang. Viele weitere Punkte, ebenso das ÖBFV-Positionspapier, wurden bei dieser Gelegenheit thematisiert. In den kommenden Wochen folgen viele weitere Termine bei unterschiedlichen Ministerien und politischen Vertretern auf Bundesebene, um verstärkt auf die Anliegen der Feuerwehren hinzuweisen, um Rahmenbedingungen zu sichern, zu verbessern sowie neue zu schaffen.

FEUERWEHR.AT

Foto: Richard Berger

möglichst „hohen Nutzen bei möglichst niedrigen Barrieren“ eine Zusammenarbeit zwischen Ministerium und Österreichischem Bundesfeuerwehrverband forciert werden. Es wurden auch Programmund Projektideen angesprochen, wie zum Beispiel die Thematik rund um Schaulustige, die Rettungsgasse – an welcher sowohl Kern als auch Kickl festhalten wollen – und auch weitere mögliche Synergieeffekte. „Gemeinsam.Sicher“ ist die Devise, und nach dieser richtet sich die Kooperation zwischen Bundesministerium für Inneres und Österreichischem Bundesfeuerwehrverband.

Ver

4/2018

02.04.2018 22:32:05

201803


ÖBFV-NEWS

Sportbekleidung in der Feuerwehr

WOZU SPORTKLEIDUNG BEI DER FEUERWEHR? Fitness, Hygiene, Kameradschaft: Drei Schlagworte, die das Thema recht gut umreißen. Immer mehr Feuerwehren organisieren für Ihre Kameradinnen und Kameraden Kleidung, mit welcher man auch in der Freizeit seine Zugehörigkeit zur Feuerwehr zeigen kann.

I

Foto: Richard Berger

m NÖ LFV gibt es eine Freizeitkleidung für Feuerwehren, im OÖ LFV gibt es Jugendfunktionskleidung und auch sonst gibt es viele Feuerwehren, die Sport- oder Freizeitkleidung für ihre Mitglieder anschaffen. Die Gründe sind unterschiedlich. FEUERWEHR.AT hat recherchiert und stellt hier drei der häufigsten Gründe vor: Fitness & Bewerb: Viele Feuerwehren nehmen sowohl an Feuerwehr-Wettkämpfen, als auch an externen Wettbewerben teil. Für die Teilnehmer schafften diese Feuerwehren eine eigene Sportbekleidung an. Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband organisierte für

Verfügbare Farben:

alle Mitglieder bei den internationalen Feuerwehrwettkämpfen einen einheitlichen Trainingsanzug. Dies soll auch beim Training oder bei der Vorbereitung der Wettkämpfe die Zusammengehörigkeit demonstrieren. Hygiene: Zahlreiche Feuerwehren haben Freizeitkleidung angeschafft, um den Feuerwehrmitgliedern die Möglichkeit von Wechselkleidung im Feuerwehrhaus zu ermöglichen. Auch könnte man diese Ersatzkleidung an den Einsatzort nachbringen, um das Feuerwehrfahrzeug nicht zusätzlich zu kontaminieren. Kameradschaft: Uniformteile dürfen einzeln nicht zur Privatkleidung getragen

werden. Also schaffen Feuerwehren mit eigenen Kleidungsstücken, die keine Uniform sind, aber den Schriftzug der Feuerwehr tragen, eine Alternative. Damit werden die Feuerwehrmitglieder auch in der Freizeit als solche identifiziert. Mit allen Vor- und Nachteilen. Einheitliche Sport- und Freizeitkleidung bringt vor allem aus dem Aspekt der repräsentativen Öffentlichkeitsarbeit viele Vorteile. Dennoch sollten Richtlinien für das Tragen dieser Teile aufgestellt werden, denn wenn die ganze Feuerwehr mit solcher Kleidung ausgestattet wird, wird es auch ohne Dienstanweisung zu einer Art Uniform.

GEMEINSAM GEWINNEN

TEAMLINE LIGA 2.0 4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_06-13__FFAG.indd 13 1 20180314_Feuerwehr_210x135.indd

Die brandneue Linie von ERIMA ist ab sofort im Sportfachhandel erhältlich! www.erima.at

13

02.04.2018 22:32:05 15.03.18 08:01


ÖBFV-NEWS

Neues aus den Sachgebieten

SACHGEBIET „WALDBRANDBEKÄMPFUNG UND FLUGDIENST“ Am Mittwoch den 28. Februar 2018 trafen sich die Mitglieder des SG 5.3 in Obervellach (Kärnten) zur zweitägigen Sitzung. Sachgebietsleiter BR Jörg Degenhart wurde vom Präsidium für die nächste Funktionsperiode als Sachgebietsleiter wiederbestellt – somit konnte das Sachgebiet in gewohnter Weise weiterarbeiten. Jörg Degenhart

D

feuerwehrschule Tirol, statt. Daran werden Führungskräfte der Flugdienststützpunkte aller Bundesländer teilnehmen. Auch drei Piloten der verschiedenen Hubschrauberbetreiber haben sich als Lehrgangsteilnehmer für diesen Lehrgang angekündigt. Vier Mitglieder des SG 5.3 nehmen immer wieder an internationalen Workshops zum Thema „Waldbrandbekämpfung“ teil. Der letzte Workshop „SVAROG 2017“ fand Ende 2017 in Dubrovnik statt. Christian Mayer (Tirol) und Peter Zach (Niederösterreich) berichteten mit einer gut aufbereiteten Präsentation von diesem lehrreichen Workshop. ObstdG Peter Schinnerl von den Lufststreikräften des BMLV folgte der Einladung und nahm an der Sitzung teil. Schinnerl berichtete über den aktuellen Stand und Einsatzfähigkeit der Luftstreitkräfte. In dieser Sitzungsrunde hatte auch jeder die Möglichkeit, im Detail über die Zusammenarbeit mit den Lufstreitkräften

zu diskutieren und ObstdG Schinnerl stand Rede und Antwort. Für das laufende Projekt „Ausbilderleitfaden für die einheitliche Ausbildung Feuerwehr Flugdienst“ wurde die weitere Vorgehensweise besprochen und Arbeiten vergeben. Dieses Projekt sollte bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Am nächsten Tag verlegte das SG seine Sitzung nach Nikolsdorf (Tirol) zum ÖAMTC Christophorus Stützpunkt C7, um einen Praxistest mit drei Hubschraubern (ÖAMTC EC 135, BMI Libelle Tirol Écureuil B3, BMLV Alouette 3) durchzuführen. Bei diesem Praxistest konnten sämtliche vorhandene Funkhelmgarnituren auf Herz und Nieren getestet werden. Dieser Praxistest verlief sehr positiv, wobei noch einige Kleinigkeiten verbessert werden müssen. Das Sachgebiet bedankt sich beim LFV Kärnten, dem ÖAMTC Flugrettungsverein, dem BMI (Flugpolizei) und dem BMLV (Luftstreitkräfte) für die Unterstützung der Sachgebietsarbeit.

Fotos: ÖBFV-Sachgebiete, Herbert Ablinger

as Projekt „Einsatzformulare“ ist abgeschlossen und der überarbeitete und neu gestaltete Blattler „Einsatzinformation Feuerwehr Flugdienst“ wurde in der Präsidiumssitzung beschlossen und zur Vervielfältigung freigegeben. Auch die „Einsatzbekleidung neu“ für FeuerwehrFlughelfer (FEUERWEHR.AT berichtete) wurde einheitlich für Österreich beschlossen. Der ÖBFV-Lehrgang „Fliegerische Einsatzleitung/Einsatzabschnittskommandant Flugdienst“ findet bereits zum fünften Mal, von 25.-27. April 2018 in der Landes-

14

FWat_2018_04_14-15__OeBFV_SG.indd 14

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:34:14


ÖBFV-NEWS

Neues aus den Sachgebieten

SACHGEBIET KATASTROPHENSCHUTZ & -HILFE Im Februar wurde im LFV Salzburg die 25.Tagung des ÖBFV-SG 5.2 durchgeführt. Nach der Begrüßung durch LBD Leo Winter durfte der Sachgebietsleiter BDS Ing. Heimo Krajnz den Vertretern aus den LFV und den Berufsfeuerwehren das Tagungsprogramm vorstellen. Heimo Krajnz

N

ach einstimmigem Beschluss wurde die Sitzung mit einem kurzen Überblick über die vergangene Funktionsperiode des ÖBFV eröffnet. Als wesentliche Schwerpunkte wurden die erste österreichweite Feuerwehrübung „Ennstal 2014“, die Erstellung einer Checkliste „Blackout – Ist unsere Feuerwehr vorbereitet?“ und das gemeinsame SKKM-Handbuch zu TAG-Lagen (Terror, Amok und Geiselnahme) besprochen. Der Fokus der 25. Sitzung lag aber auf der Entwicklung von strategischen Zielen für die 18. Funktionsperiode. Dabei wurde gemeinsam eine Vision erarbeitet und, davon abgeleitet, eine Mission erstellt.

Die Ziele bis 2022 wurden definiert und wurden dem Präsidium über den Referatsleiter FVPRÄS Ing. Franz Humer zur Freigabe übermittelt. Zusätzlich wurden folgende laufende Projekte bearbeitet: • Terror (SKKM-Handbuch), Zusammenarbeit Polizei/Feuerwehren/ Rettungskräfte • Ausbildung operatives Führen • EUCPM (Voluntary pool, EUCPM-Experten) • BMI-Infoday

• SKKM-Ausbildungsstand in LFS • EU-Module in den LFV (Bericht LFV Salzburg) • Vorstellung Emerec von Rosenbauer

THEMA „KINDERFEUERWEHR“ WIRD DISKUTIERT Das ÖBFV-Sachgebiet 7.1 „Allgemeine Jugendarbeit, Gewinnung und Kommunikation“ hat sich bei seiner Tagung im September 2017 den „Kinderfeuerwehren“ gewidmet. Es hat sich herausgestellt, dass dieses Thema in nahezu allen Bundesländern an Bedeutung gewinnt. Markus Wessely

Fotos: ÖBFV-Sachgebiete, Herbert Ablinger

D

as Präsidium des ÖBFV hat in der Folge das Sachgebiet 7.1 im November 2017 damit beauftragt, sich mit dem Thema „Kinderfeuerwehren“ näher auseinanderzusetzen. Zur letzten Tagung des SG 7.1 am 24. 2. 2018 in Niederalm/Salzburg konnte die Kinderfeuerwehr-Beauftragte des Bayrischen Landesfeuerwehrverbandes Melanie Walter begrüßt werden. Frau Walter ging im Detail auf alle wichtigen Aspekte rund um Kinderfeuerwehren in Bayern ein. Die Mitglieder des Sachgebietes konnten somit viele persönliche Eindrücke gewinnen. „Man muss das Rad nicht neu er-

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_14-15__OeBFV_SG.indd 15

finden – wir können von den deutschen Kollegen mit ihrer langjährigen Erfahrung lernen, wie man mit dem immer stärker auftretenden Thema ‚Kinderfeuerwehr‘ umgehen kann“, berichtet Referatsleiter Manfred Eibl. Das Sachgebiet 7.1 hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2018 dem Präsidium ein Strategiepapier zur Gründung und Erhaltung von Kinderfeuerwehren in Österreich vorzulegen, um ein bundesweit einheitliches

Vorgehen zu ermöglichen. Weiters wurden im Rahmen der Tagung die Schwerpunkte für Sachgebietsarbeit bis 2022 gemeinsam besprochen und festgelegt.

15

02.04.2018 22:34:15


Inserat 21

ÖBFV-NEWS

Neues aus den Landesfeuerwehrverbänden

ERSATZWAHL IM LFV STEIERMARK Die Ersatzwahl für Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Gerhard Pötsch, der im März sein 65. Lebensjahr vollendet hat, ist geschlagen. LFR Reinhard Leichtfried wurde von der Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten mit 83 Stimmen (64,84 Prozent) zum neuen Landesfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter gewählt. Thomas Meier

W Albert Kern, neuer LBDS Reinhard Leichtfried und LH-Stv. Michael Schickhofer.

ahlvorschläge wurden entsprechend den geltenden Fristen für Reinhard Leichtfried, Bereichsfeuerwehrkommandant BFV Bruck an der Mur sowie für Erwin Grangl, Bereichsfeuerwehrkommandant BFV Knittelfeld, eingebracht. Beide Kandidaten stellten sich unter dem Wahlvorsitz von LH-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer der geheimen Wahl. Schickhofer verlautbarte exakt eine Stunde nach Eröffnung der Wahlversammlung das Votum der Stimmberechtigten. Reinhard Leichtfried, Jahrgang 1968, ist seit

1987 Mitglied der FF Mariazell. Von 1994 bis 2003 war er auch deren Kommandant. Am 24. Jänner 2003 wurde Leichtfried erstmals an die Spitze des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck an der Mur gewählt und führt diesen als Bereichsfeuerwehrkommandant seit über 15 Jahren. Referatsleiter im Landesfeuerwehrverband Steiermark ist Landesfeuerwehrrat Leichtfried seit dem Jahre 2013. Ihm obliegen die Agenden des Referates 5 „Aus- und Weiterbildung“ – dazu zählen im Besonderen die Landesbewerbe und die Leistungsprüfungen.

ALLE 78 MINUTEN RÜCKT EINE BURGENLÄNDISCHE FEUERWEHR AUS

Hy

Landeshauptmannstellvertreter Feuerwehrreferent Johann Tschürtz und Landesfeuerwehrkommandant Ing. Alois Kögl präsentierten am 7. März 2018 im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz die Feuerwehrleistungsbilanz 2017 und den aktuellen Stand zum neuen Burgenländischen Feuerwehrgesetz. Stefan Hahnenkamp

Buche,“ sagte Landesfeuerwehrkommandant Ing. Alois Kögl im Rahmen der Pressekonferenz.

LH-Stv. Johann Tschürtz präsentierte das neue Feuerwehrgesetz „Das geltende Burgenländische Feuerwehrgesetz wird neu verfasst und nicht bloß novelliert, da sich gezeigt hat, dass das geltende Feuerwehrgesetz auf die Fragen der Zukunft des Feuerwehrwesens nicht ausreichend Antwort bietet. Es soll eine saubere, moderne, rechtsstaatlich un-

angreifbare Grundlage für das Feuerwehrwesen geschaffen werden. Weiters ist eine Anpassung an die Bundesverfassungsnovelle 2008 erforderlich und es besteht der politische Auftrag zur Demokratisierung des Feuerwehrsystems“, so LH-Stv. Tschürtz. Die wichtigste Änderung wird die Umstellung auf ein Wahlsystem sein, weil es die Bundesverfassung so fordert. Bisher wurden im Burgenland die Organe der Feuerwehr von externen Organen (Bürgermeister oder Landesregierung) ernannt.

FR

Fla mit Foto: Franz Fink

R

und 18 Mal pro Tag ist im Burgenland die Hilfe einer Feuerwehr notwendig. In nur fünf Prozent der Fälle ist eine Unterstützung durch Nachbarwehren notwendig. Jede einzelne der 324 burgenländischen Feuerwehren ist damit extrem wichtig – das bestätigt auch die Einsatzstatistik 2017. „Wenn es brennt oder wenn ein Unfall passiert ist, dann wird schnelle und vor allem professionelle Hilfe erwartet – sehr oft auch von den Freiwilligen Feuerwehren. Insgesamt 6.679 Einsätze schlugen im Jahr 2017 zu

SE 10

SE 5 16

FWat_2018_04_16-17__LBDS.indd 16

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:34:54

SE 10


Inserat 210 x 297 abfallend_Inserat 216 x 286 22.03.2018 15:40 Seite 1

W i e d e r m a n n B r a n d s c h u t z & Fe u e r we h r t e ch n i k G m b H

2 1 0 5 O b e r r o h r b a c h - H o f s t r. 3 5 - Te l . 0 2 2 6 6 / 8 0 4 4 3 - 0 o f f i c e @ w i e d e r m a n n - f. at - w w w. w i e d e r m a n n - f. at

Hydraulikrettungsgeräte

Feuerwehrbekleidung

Gerätehauseinrichtung

FRÜHJAHRSAKTION

gültig bis 11.05.2018

Foto: Franz Fink

Flammenflex ULTRA mit Kupplungen und Schutzmanschette SET 1 C-52 15 m 10 Stk + 2 Stk. GRATIS

Setpreis € 485,00

SET 2 B-75 20 m 5 Stk + 1 Stk. GRATIS

Setpreis € 425,00

4/2018

FEUERWEHR.AT

SET 3 C-42 15 m 10 Stk + 2 Stk. GRATIS FWat_2018_04_16-17__LBDS.indd 17

Setpreis € 485,00

17

02.04.2018 22:34:54


ÖBFV-WISSENSDATENBANK

Wissensdatenbank neu

ÖBFV-WISSENSDATENBANK NEU Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband erweitert sein eLearning-Angebot: Unter dem Titel Wissensdatenbank ging vor Kurzem ein umfangreiches Nachschlagewerk online, das allen Feuerwehren kostenlos zur Verfügung steht. Redaktion

Über Themengebiete kann man in die Materie einsteigen, findet die entsprechenden Ausbildungsunterlagen als PDF-Download und z.B. Links zu passenden Videos.

2017 wurde schon das Heft 122 vorgestellt, das als Online-Plattform verschiedene Einsatzszenarien mit Rollen und Ressourcen im Detail darstellt. Grundlage dafür ist das Basiswissen, das nun in Form einer Wissensdatenbank auf einer Website des ÖBFV zur Verfügung steht. Sie ist über die Adresse www.feuerwehr-wissen.at erreichbar.

Wie hängen Heft 122 und Wissensdatenbank zusammen? Das Heft 122 ist ein Teil der neuen Wissensdatenbank des ÖBFV. Es beschreibt Standardeinsatzmaßnahmen (SEM) für verschiedene Einsatzszenarien. In den einzelnen SEM finden Sie wiederum die thematisch passenden Links zur Wissensdatenbank des ÖBFV. Ein Beispiel: Beim Szenario „Lkw-Brand“ wird die Maßnahme „Löschleitung mit Schaum“ empfohlen, wenn man dieHEFT 122 se Maßnahme anklickt, findet ÖSTERREICHISCHER BUNDESFEUERWEHRVERBAND

ATEMSCHUTZ

GEFAHREN IM AS-EINSATZ

1. Orientierungsschwierigkeiten

Der Brandrauch der sich bei einer Verbrennung bildet, sammelt sich im Regelfall an der Decke des Raumes und kann mitunter den gesamten Raum zu einem nur schwer oder nichteinsichtigen Bereich verwandeln. Die Orientierung in solchen Räumen muss immer unter Betrachtnahme der Sicherheit erfolgen. Somit muss der Trupp sich immer in Bodennähe fortbewegen, wenn es keine Sicht zum Boden gibt (z.B. Seitenkriechgang). Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass man seine Umgebung jederzeit beobachtet und beim Vorgehen auf herabfallende Teile sowie auf Öffnungen im Bodenbereich ein Augenmerk legt. Als ÖSTERREICHISCHER Orientierungshilfe können auch technische Hilfsmittel, wie z.B. eine Wärmebildkamera, verwendet werden. Auch das Schaffen von Rauchabzugsöffnungen (Öffnen von Fenstern, Brandrauchtentlüftungen, Überdruckbelüftungen, usw…) kann die Sicht und somit die Orientierung für den Trupp verbessern. Auf Geschlossenheit des Trupps beim Vorgehen ist zu achten. TEMSCHUTZ

BUNDESFEUERWEHRVERBAND

HEFT 122

A

2. Gefahr durch Brandrauch

ABSUCHEN VON RÄUMEN

1. Allgemeines

Da Brandrauch auch brennbare Stoffe enthält, kann es bei großer Hitzeentwicklung zum Beimund Absuchen von Räumen spielt Durchzünden des Rauches kommen. Diese Gefahr besteht bei starker Rauchdie Zeit eine wichtige Rolle. Gerade Gebäuden bilden Brandgase rasch in modernen Wärmeentwicklung im Gebäudeinneren (200°C bis 600°C). einen hochgiftigen Cocktail. Anzeichen für die bevorstehende Durchzündung können unter anderem einzelne Statistisch heiße gesehen liegt die Erträglichkeitsg Flammenzungen im Deckenbereich sein. Um eine Durchzündung zu verhindern ist der renze für einen Erwachsenen im 13 Minuten. Bereits nach 17 Minuten Brandrauch bei Brandrauch mittels Sprühstrahl sofort kühlen. ist die Reanimationsgrenze erreicht. Es kann jedoch nie gesagt werden wie lang die zu rettende Person bereits den Rauchgasen ausgesetzt ist, daher muss die Suche schnellstmöglich erfolgen.

3. Türöffnung

Grundsätzlich sollte versucht werden, die zu untersuchenden Räumlichkeiten rauchfrei zu bringen bzw. zu halten. möglichst Dadurch minimiert sich das Unfallrisiko Trupp erhöht der Trupps und Wird die Tür zu einem Brandraum geöffnet, so besteht die Gefahr, dass dem sich die Überlebenswahrscheinlichkeit der vermissten Personen. Stichflammen und/oder eine Druckwelle entgegenschlagen. Da Flammen in der Regel nach oben züngeln, ist der sicherste Platz für die Atemschutzgeräteträger am Boden. Daher werden Türen grundsätzlich in der Hocke, nach entsprechenden Vorgaben, geöffnet. 2. Räume

absuchen

2.1 Kennzeichnung von durchsuchten

Räumen

Um Verbrennungen zu vermeiden, muss die komplette Einsatzbekleidung geschlossen Um beim Einsatz von mehreren Trupps doppeltes vorgehen zu vermeiden, getragen werden. bereits abgesuchte Bereiche bzw. empfiehlt es sich Räume zu markieren. Kommt ein Trupp vorbei, so kann dieser sofort erkennen, dass dieser Bereich bereits abgesucht ist und weiter vorrücken. Sinnvollerweise sind die Markierungen auf der Seite der Türklinke knapp anzubringen. unter der Klinke Folgende Zeichen werden dafür / X

Version 1 (07/2016)

verwendet:

Raum wird gerade abgesucht

1Raum wurde komplett abgesucht

Zum Markieren eignen sich Kreide, speziell gibt es die Möglichkeit von Markierungsbä dafür vorgesehene Stifte oder Aufkleber. Weiters ndern. Diese werden, wenn der ist, an der Türklinke befestigt. Raum abgesucht Für alle Suchtechniken gilt: 

Fixpunkte (Rettungsleine, Wände, Türen etc.) nicht aus den Augen verlieren bzw. auslassen.

Version 1 (07/2016) 1

18

FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 18

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:50:02

ADV-s1


ÖBFV-WISSENSDATENBANK Wissensdatenbank neu

man Links auf alle Dokumente zum Thema Löschleitung und Schaum in der Wissensdatenbank.

Aufbau und Inhalte der Wissensdatenbank Während man im Heft 122 über konkrete Szenarien ins Thema einsteigt, kann man in der Wissensdatenbank durch die Fachbereiche blättern. In der ÖBFV-Wissensdatenbank finden Sie nun alle Details zu den beiden Themen „Löschgruppe“ und „technische Gruppe“ sowie zu folgenden Fachbereichen: • Basiswissen • Atemschutz • Brandbekämpfung • Drehleiter-Maschinist • Einsatztaktik • Gefahrgut • Maschinist • Menschenrettung • Technischer Einsatz • Gerätekunde • Sonderdienste Nach dem Klick auf einen Bereich finden Sie eine

Auflistung der Themen und zugehörige Videos. Das „Wissen“ ist dabei hauptsächlich in Form von PDF-Dokumenten und Videos online verfügbar. Die PDF-Dokumente liegen auf dem Sharepoint-Server des ÖBFV und können heruntergeladen werden (in der Wissensdatenbank finden Sie nur einen Link). Sie können sämtliche PDFs ausdrucken, die jeweils aktuellste Version ist online zu finden. Es kann jederzeit zur Änderung von einzelnen Dokumenten kommen, das geschieht unkompliziert und schnell: das betroffene PDF wird einfach online ausgetauscht.

Änderungsvorschläge und Mitarbeit Die wohl wichtigste Neuerung ist das Angebot zur Mitgestaltung: Jedes österreichische Feuerwehrmitglied ist eingeladen, über das Formular „Änderungsvorschläge“ an der Wissensdatenbank mitzuarbeiten. Das Formular zum Einsenden von Vorschlägen finden Sie ebenfalls auf www.feuerwehr-wissen.at. Die Änderungsvorschläge werden von den entsprechenden Fachgremien geprüft und nach Freigabe in die Dokumente der Wissensdatenbank eingepflegt.

hervorragender Empfang

lange Batterielaufzeit

äusserst robust

wasserdichtes Gehäuse

Die unschlagbaren Neuen: s.QUAD digital und analog

4/2018

f ie mehr au Erfahren S n Website. ue unserer ne

19

FEUERWEHR.AT

www.swissphone.com FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 19 ADV-s1607_sQUAD_digital_analog_Diverse_Formate_print.indd 3

02.04.2018 22:50:03 02.08.2016 15:36:28


FEUERWEHR-NEWS Die neue Generation Schutzbekleidung ist da!

WERBUNG

Extreme Hitze, Schweiß, Verbrühungen ... Speziell die Hitze kann bei unzureichendem Schutz lebensgefährlich werden. Herkömmliche Modelle bieten zwar Schutz vor Hitze, Kälte, Nässe und Chemikalien, die Firma PFEIFER wollte aber mehr – nämlich den perfekten Schutz für Feuerwehrleute! Deshalb hat der steirische Feuerwehrausstatter, der schon vor einigen Jahren mit der Schutzbekleidung X2 Combilight® eine Weltneuheit auf den Markt gebracht hat, es sich zur Hauptaufgabe gemacht, eine noch bessere Schutzbekleidung für Feuerwehrleute zu entwerfen, die alle bisherigen Werte übertrifft. Und so entstand eine absolut neue Genera-

tion an Feuerwehrschutzbekleidung, die mit weniger Gewicht und einer unschlagbaren Atmungsaktivität trumpft. Die neue Schutzbekleidung von PFEIFER bietet eine noch bessere Bewegungsfreiheit, einen noch höheren Tragekomfort und eine noch nie dagewesene Sicherheit für Feuerwehrfrauen und -männer.

Leichtgewicht beim Tragen und Schwergewicht in Sachen Schutz! • Bester Ret-Wert • Beste Weiterreißfestigkeit • Beste Atmungsaktivität • antistatisch

Der spezielle Lagenaufbau verringert die Feuchtigkeitsaufnahme des Materials und ermöglicht einen hohen Feuchtigkeitstransport nach außen.

Perfekt geschnitten! Der spezielle Schnitt im Schulter- und Ärmelbereich sorgt dafür, dass die Schutzjacke kaum hochrutscht, egal ob bei Bodenarbeiten, Arbeiten über dem Kopf oder beim Leitersteigen. Durch den verlängerten Rückenteil und den eingearbeiteten Taillengummi bei der Schutzjacke und dem hochgezogenen Bund bei der Schutzhose bleibt der gesamte Körper geschützt, bei gleichzeitig hohem Tragekomfort und einer noch nie dagewesenen Bewegungsfreiheit. Die Schutzkleidung kann gemeinsam mit der Einsatzkleidung ADAS® mit Nässeschutz bzw. PU-Futter getragen werden! Durch das gemeinsame Tragen erhöht sich der Schutz bei Hitze und Strahlung und der Ret-Wert ist einzigartig! Nähere Infos auf: www.pfeifer.co.at

FEUERWEHR- UND ZIVILSCHUTZSCHULE STEIERMARK – FEST FÜR ALLE Habt ihr für den 4. Mai 2018 schon Pläne? Denn da wird in Lebring mit einem „Fest für Alle“ ganz groß gefeiert. „Spaßalarm“ für die Kleinen mit Wuschel-Show, Rolf Rüdiger & Co. Riesenschmähpartie mit den „Stehaufmandln“.

„Action“ bei Schauübungen mit Hubschrauber & Co. Der 4. Mai ist im und für das Feuerwehrwesen ein besonderer Tag. Warum? Erstens ist dies der liturgische Gedenktag vom Hl. Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren. Zweitens ist der 4. Mai auch der Internationale Tag der FeuerwehrBusparkplätze in der Nähe leute. Und drittens feiert man im Lanverfügbar desfeuerwehrverband Steiermark am 4. Mai auch die offizielle Inbetriebnahme a g ei g er Fe n s des Zu- und Umbaus am Gelände der m a ndln L a v a g l u at auf Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark – mit einem großen „Fest für Alle“. Von 9 bis 17 Uhr sorgt ein tolles 9-17 Uhr, Eintritt Rahmenprogramm mit Kinderunterfrei! haltung (Familienentertainer Robert Steiner) – oder das Unterhaltungspro-

e“ „Fest füFerueAll rwehrschule, Lebring Steiner – Privat, Holler; Fensageiger - www.musikantenpool.at; Fotos: Stehaufmandln - Gary Milano; Lavagluat

Familyentertainment (3); thingamajiggs,

Fotolia; GUSSMAGG-art.com (2); LFV/Fink

(5), LFV/Flugdienst (OBR Ing. Pilat).

ein er

& R olf R üd

i ger W u s

Ste

h

Rob

er

t St

4. Mai 2018 20

FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 20

c hel-S h ow

gramm im Festzelt (Lavagluat, Stehaufmandln und Fensageiger) – für Kurzweiligkeit und bietet beste Unterhaltung. Schauübungen und Vorführungen im Innen- und Außenbereich – von Feuerwehr, Österr. Rotes Kreuz, Polizei, Österr. Bundesheer, Bergrettung, Zivilschutzverband uvm. – runden das Angebot ab. Namhafte Partner aus der Wirtschaft werden Highlights aus ihrem Produktportfolio ausstellen. Am frühen Abend wird dann, bei einem kleinen Festakt mit den politischen Landesspitzen, die offizielle Inbetriebnahme vollzogen. Auch FEUERWEHR.AT wird mit einem Infostand vertreten sein. Ob Felix der Adler auch kommen wird? Lassen wir uns überraschen… Infos unter: www.festfüralle.at

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:50:03


Besser als je zuvor!

• Beste Atmungsaktivität • Bester Flammschutz • Beste Weiterreißfestigkeit

ALLES NEU BEI PFEIFER

Darum: Schutz- und Einsatzbekleidung von PFEIFER!

SCHUTZHOSE

Ret-Wert

Der spezielle Lagenaufbau verringert die Feuchtigkeitsaufnahme des Materials und ermöglicht einen hohen Feuchtigkeitstransport nach außen. Auf diese Weise bietet die neue Schutzbekleidung einen noch nie dagewesenen Schutz vor Hitze und vermindert die Verbrühungsgefahr enorm.

SCHUTZJACKE 16,89 m2Pa/W

12,47 m2Pa/W

Flamme

Durch die Zusammenführung der bewährten Oberstoffe ADAS® und dem neuen Noppenlaminat „Dots“, setzen wir neue Maßstäbe im Bereich Schutz vor Hitze und Strahlungswärme.

DIE WERTE ÜBERZEUGEN!

21,1 HTI24

19,5 HTI24

Strahlung

DIESE SICHERHEIT GAB ES BISHER NOCH NICHT!

20,9 RHTI24

19,6 RHTI24

um 18,41 % besser als unser Vorgängermodell! um 31,06 % besser als unser Vorgängermodell! um 11,76 % besser als unser Vorgängermodell!

um 23,5 % besser als unser Vorgängermodell! um 24,2 % besser als unser Vorgängermodell! um 8,89 % besser als unser Vorgängermodell!

Die Schutzjacken und Schutzhosen entsprechen der EN 469:2005/A1:2006 Die Einsatz- und Schutzbekleidung ist antistatisch lt. EN 1149-5:2008 Die Einsatz- und Schutzbekleidung entspricht den Bundeslandvorschriften SICHERHEITS

www.pfeifer.co.at

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 21

GARANTIE

21

02.04.2018 22:50:03


ÖBFV- UND CTIF-NEWS

Interessensvertretung der Freiwilligen Feuerwehren

INTERESSENSVERTRETUNG DER FREIWILLIGEN FEUERWEHREN AUF NATIONALER UND INTERNATIONALER EBENE 99% der 339.304 österreichischen Feuerwehrmitglieder versehen ihren Dienst ehrenamtlich bei einer der 4.490 Freiwilligen Feuerwehren. Der Fachausschuss „Freiwillige Feuerwehren“ im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ist jenes Gremium, dass sich den Herausforderungen zum Erhalten dieses Freiwilligensystems annimmt, Probleme aufzeigt und Lösungen formuliert. Die Mitglieder sind Funktionäre aus den Landesfeuerwehrverbänden – sie tagen dreimal jährlich. Raphael Koller

dung wurde ebenso behandelt wie die Intensivierung der Bildungsoffensive „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“. Bei der kommenden Tagung in Wien sollen Vorkehrungen für den Black-Out Fall in den Bundesländern verglichen und besprochen werden.

„Volunteer Firefighters“-Kommission tagte in Paris Auch in anderen Staaten hat sich das Konzept „Freiwillige Feuerwehr“ in den unterschiedlichsten Ausprägungen etabliert. Bei der CTIF-Delegiertenversammlung 2017 in Villach wurde die Arbeitsgruppe „Volunteer Firefighters“ zur Kommission aufgewertet. Dieses Gremium tagte unter Teilnahme von elf Nationen von 12. bis 14. März in Paris. Das diesjährige Schwerpunktthema war ein Austausch über das Engagement der Freiwilligen Feuerwehren im internationalen Katastrophenschutz. Aufgrund der Aktualität wurde auch das Urteil des EUGH bezüglich Arbeitszeitrichtlinie und mögliche Auswirkungen auf die unterschiedlichen Feuerwehrsysteme behandelt. Zukünftige Schwerpunktthemen der Kommission werden Einsatzgrenzen und Anforderungsprofile, Vertretung der Feuerwehr in den europäischen Institutionen sowie Aktivitäten zur Förderung und dem Erhalt der Freiwilligkeit im Feuerwehrwesen sein.

22

FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 22

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:50:06

WERBUNG

wehrverbänden fanden sich auf der umfangreichen Tagesordnung auch Zukunftsthemen wieder. Die Harmonisierung und Anrechenbarkeit der Ausbil-

Fotos: Raphael Koller

D

ie mittlerweile 184. Tagung fand von 16. bis 17. März 2018 im Bezirk Hermagor statt. Neben dem Erfahrungsaustausch zwischen den Landesfeuer-


AUSTRIAN POWER GRID Notfallmeldung per QR-Code

QR-CODES – UNSER WEG ZUR SCHNELLEN HILFE APG rüstet ihre Maste mit QR-Codes als Sicherheitstool auf.

WERBUNG

Fotos: Raphael Koller

A

b Sommer 2018 sind alle 12.000 Masten im Netz der Austrian Power Grid AG, dem österreichischen Übertragungsnetzbetreiber, mit QR-Codes ausgestattet. Damit wird ein neuer Sicherheitsstandard geschaffen, der die Arbeit aller Blaulichtorganisationen bei Störfällen an oder in Zusammenhang mit unseren Höchstspannungsleitungen erleichtert soll. Einzige Voraussetzung von Seiten der Blaulichtorganisationen: Smartphones müssen über einen QR-Code Scanner verfügen.

telefonisch direkt mit unserem Sicherheitszentrum und dem zuständigen Mitarbeiter verbunden. Parallel zum Telefongespräch wird ein Mail mit Informationen zum Einsatzort - Koordinaten des Masten und alle für unsere Mitarbeiter notwendigen Leitungsdaten - an unser Sicherheitszentrum gesendet. So können Fehlerquellen bei der Übermittlung der benötigten Informationen ausgeschlossen und die Zeitspanne beim Auslösen der Informationskette reduziert werden.

Und wie funktioniert´s? 1. beim Eintreffen am Einsatzort den nächstgelegenen Mast aufsuchen 2. QR-Code auf der gelben Mastnummerntafel einscannen 3. Notfallmeldung auslösen

Direkt unter der Notfallmeldung findet sich auch eine aktuelle digitale Version des Merkblattes H 5-10 mit den einzuhaltenden Sicherheitsabständen bei Löscharbeiten.

Sobald der QR-Code gescannt und die Notfallmeldung ausgelöst ist, beginnt die Informationskette automatisiert zu laufen. Der Melder muss nicht mehr beim Mast verbleiben, um die Informationen auf der Masttafel weiterzugeben sondern kann wieder zum Einsatzort zurückkehren. Nach Auslösen der Notfallmeldung wird der Melder

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_18-23__OeBFV_WiDaBa.indd 23

Weitere Informationen über APG finden Sie unter www.apg.at

Sie haben Fragen? Wir sind für Sie da. Birgit Breiter Stevica Rakic Kommunikation Anrainerservice birgit.breiter@apg.at stevica.rakic@apg.at

23

02.04.2018 22:50:07


UNI-FEUERWEHR

Neue Zusammenarbeit von Wissenschaft & Feuerwehr

UNIVERSITÄTSFEUERWEHREN IN DER STEIERMARK KOMMEN

Prof. Dr. Harald Kainz, Rektor der TU Graz, LH-Stv. Mag. Michael Schickhofer und FPräs Albert Kern mit einem TU-Studenten bei der Präsentation des neuen Modells „Uni-Feuerwehr“.

Noch heuer werden in der Steiermark sogenannte Universitätsfeuerwehren gegründet. Dieser neue Typus einer freiwilligen Feuerwehr, wird es in Zukunft Wissenschaftern ermöglichen, ihr Wissen im Rahmen der gesetzlich normierten Spezialaufgaben ehrenamtlich der steirischen Bevölkerung, insbesondere im Katastrophenfall und bei Großschadenslagen, zugänglich zu machen. Die gesetzliche Voraussetzung wurde nun im Landtag Steiermark geschaffen, die ersten Gründungsversammlungen werden schon geplant. Redaktion, Land Steiermark

B

ereits seit mehreren Jahren gibt es die Idee, Universitätsfeuerwehren in Österreich einzurichten. Hintergrund des Ursprungsgedankens war die Aktivierung des Wissenstransfers zwischen

Feuerwehren und Universitäten, die Steigerung der Qualität durch das intensivere Zusammenspiel von Theorie und Praxis sowie eine verbesserte Anerkennung der Feuerwehrausbildung, auch außer-

Foto: Thomas Meier

EL Ge

24

FWat_2018_04_24-27__unifeuerwehr.indd 24

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:39:32


UNI-FEUERWEHR

Neue Zusammenarbeit von Wissenschaft & Feuerwehr

halb der Feuerwehrwelt. Die Vorreiterrolle wurde vom Landesfeuerwehrverband Steiermark gemeinsam mit den steirischen Universitäten und dem Land Steiermark eingenommen. Durch den einstimmigen Beschluss der Novellierung des Steiermärkischen Feuerwehrgesetzes am 6. März 2018 im Landtag Steiermark ist aus dieser Idee mit der offiziellen Bezeichnung „Freiwillige Feuerwehren an Universitäten und Fachhochschulen“ Realität geworden. Für diese Idee haben sich schon etliche Studierende, Lehrende, Bedienstete und Absolventen begeistert. So werden so rasch wie möglich nach dem Inkrafttreten dieser Novelle die Gründungen erfolgen. Der Ausbau soll dann in wohlüberlegten Schritten erfolgen. Feuerwehrpräsident Albert Kern bekräftigt: „Mit der Schaffung einer rechtlichen Basis für die Unifeuerwehr wurde österreichweit zum ersten Mal ein einzigartiges Instrument zur Zusammenarbeit geschaffen, dass das Feuerwehrwesen der Steiermark mit der universitären Landschaft und den Fachhochschulen nachhaltig in Verbindung bringt. Die Vorteile für kommende Kooperationen liegen für beide Partner klar auf der Hand. Für den Alltag genauso wie für den Fall einer Großschadens- oder Katastrophenlage. Erkenntnisse, Entwicklungen und Arbeiten von universitärer Seite können künftig mit den Praktikern der Feuerwehren im Übungs- und Ernstfall getestet und bewertet werden. Aber auch

aufseiten der Feuerwehren wird enorm profitiert. Vom Zugang zu universitärem Wissen, vom Knowhow und Netzwerk der Experten und nicht zuletzt von den technischen Entwicklungen.“

Mehrwert für alle Beteiligten Mit neuen Ausbildungsangeboten können andere Feuerwehrmitglieder auch einen Mehrwert aus dieser Zusammenarbeit erzielen. Das Besondere an dieser Idee ist die Einbettung in die bewährten Strukturen der Feuerwehr, da die Uni-Feuerwehr als eine Freiwillige Feuerwehr mit den gewohnten Organisationsformen geführt wird. Dies berücksichtigt im Besonderen das Ziel, Feuerwehrangehörige für die Wissenschaft und Forschung zu interessieren und zu begeistern und andererseits den Wissenschaftern einen Zugang zur Praxis im Rahmen von Feuerwehreinsätzen zu ermöglichen. Daher müssen auch alle Mitglieder dieser Uni-Feuerwehren eine vollständige Ausbildung zum Feuerwehrmitglied absolvieren, um ein reibungsloses Zusammenarbeiten sicherzustellen. „Das ist auch ein ganz wichtiges Signal des ehrenamtlichen Engagements, des gesellschaftspolitischen Engagements unserer steirischen Universitäten,“ so der für die Sicherheit in der Steiermark zuständige Landeshauptmann-Vize Michael Schickhofer bei der Pressekonferenz am 15. Februar. Dieser dadurch ermöglichte Wissenstransfer zwischen den Feuerwehren einerseits und Universitäten

Foto: Thomas Meier

ELSPRO - Strom und Licht am Einsatzort Gemeinsam Leben retten: Sie kümmern sich um die Menschen - wir uns um Ihre Ausrüstung

STROM LICHT

ELSPRO Produkte bieten Ihnen ein Maximum an Sicherheit, wenn es um professionelle Verteilung von Strom und Licht geht.

4/2018

FEUERWEHR.AT

25 www.elspro.de

FWat_2018_04_24-27__unifeuerwehr.indd 25

02.04.2018 22:39:32


UNI-FEUERWEHR

Neue Zusammenarbeit von Wissenschaft & Feuerwehr

und Fachhochschulen andererseits stärkt und modernisiert das Feuerwehrwesen in der Steiermark ganz grundsätzlich. Ob Brände von E-Autos, Elementarereignisse (Hangrutschungen, enorme Schneemengen auf Dächern, Hochwasser, ...) oder komplizierte Einsätze mit gefährlichen Stoffen in Industriebetrieben – die Anforderungen an die Feuerwehrkameraden sind in letzter Zeit erheblich gestiegen. Daher ist die Integration der Wissenschaft ins Feuerwehrwesen und die Schaffung dieser Uni-Feuerwehren zukunftsweisend. Durch diese innovative Struktur wird dieses Fachwissen in die Feuerwehr integriert, wobei alle dieselben Spielregeln kennen und beachten.

Starke Partner auf allen Ebenen Die auf Bundesebene angesiedelte Universitätslandschaft musste natürlich auch von dieser Idee überzeugt und mit an Bord geholt werden, was anfangs nicht ganz einfach war: „Natürlich muss ein so ungewöhnlicher Ansatz – und das war und ist er sicher – zu Beginn erst einmal sickern und ankommen. Sobald die Ziele und die Intention dahinter klar

26

FWat_2018_04_24-27__unifeuerwehr.indd 26

Nächste Schritte „Der erste Schritt ist immer der Schwierigste“, so Feuerwehrpräsident Kern, der sich eine Ausdehnung auf andere Bundesländer durchaus vorstellen kann, wobei es in einzelnen Bundesländern jedoch auch auf Grund der rechtlichen Struktur der Feuerwehren (verfassungs-)rechtliche Probleme gibt. Die erste Universitätsfeuerwehr wird wohl noch heuer von der Technischen Universität Graz gegründet. Prof. Dr. Harald Kainz, Rektor der TU Graz, war ein Befürworter und wird auch dieser Uni-Feuerwehr als Gründungsmitglied angehören: „In Zukunft werden Wissenschafter, Wissenschafterinnen und Studierende gemeinsam mit Mitgliedern der Feuerwehren Übungen und Einsätze etwa mit Rettungsrobotern, Aufklärungsdrohnen und anderen wissenschaftlichen Errungenschaften durchführen können. Der Landesfeuerwehrverband Steiermark und die steirischen Universitäten und Hochschulen setzen mit Unterstützung der Politik so einen wichtigen zukunftsweisenden Schritt zum Schutz der Bevölkerung und zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit in der Steiermark. Durch diese Uni-Feuerwehren wird auch die Sichtbarkeit der Steirischen Universitäten und Fachhochschulen in der Bevölkerung deutlich verbessert.“ FEUERWEHR.AT wird über die ersten Gründungen und Entwicklungen der steirischen Universitätsfeuerwehren laufend berichten.

FEUERWEHR.AT

Foto: Thomas Meier

wurden, begannen alle für die Sache zu brennen und mitzugestalten“, freut sich Mag. Dipl.-Ing. Bernhard Futter, als Feuerwehrmann und Mitarbeiter im Wissenschaftsministerium Vater dieser Idee. Univ.-Prof. Dr. Beatrix Karl, Wissenschaftsministerin zu Beginn dieses Projektes: „Zu Beginn war die Idee sehr außergewöhnlich, aber Wissenschaft lebt von außergewöhnlichen Ideen. Nun ist die Idee in der Realität angekommen und ich freue mich, nun mein Fachwissen als Gründungsmitglied bei der ersten Uni-Feuerwehr einbringen zu können.“

4/2018

02.04.2018 22:39:34

Retter1


NOTFAL

GE LTA

ETT 2. R ER

DIE ÖSTERREICHISCHE FACHMESSE FÜR SICHERHEIT UND EINSATZORGANISATIONEN

20. - 22. Sept. 18 Foto: Thomas Meier

MESSE WELS

FEUERWEHR | BRANDSCHUTZ | KATASTROPHENSCHUTZ ÖFFENTLICHE SICHERHEIT | ZIVILSCHUTZ | RETTUNG | SANITÄTSWESEN NOTFALLMEDIZIN | MEDIZINTECHNIK | ARBEITSSCHUTZ | SICHERHEITSTECHNIK 4/2018

FEUERWEHR.AT

www.rettermesse.at FWat_2018_04_24-27__unifeuerwehr.indd 27 Retter18_Ins_210x280mm_feuerwehr.at.indd 1

27

02.04.2018 22:39:34 21.03.18 15:03


AUSBILDUNG

Erfahrungsaustausch der Berufsfeuerwehren

ÖSTERREICHWEITER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH DER BERUFSFEUERWEHREN Anfang des Jahres fand ein in dieser Form erstmalig veranstaltetes Fortbildungsseminar statt, in welches alle sechs österr. Berufsfeuerwehren eingebunden waren. Dabei standen diverse Fachthemen aus dem Umfeld des technischen Hilfsdienstes wie auch ein allgemeiner fachlicher Erfahrungsaustausch im Vordergrund. DI Christoph Trimmel, BK – Referatsleiter des FAZ der BF Wien

Retten von adipösen Patienten, Türöffnung und Großtierrettung waren einige der behandelten Themen.

28

FWat_2018_04_28-29__AusbSeminar.indd 28

Fachvorträge zu aktuellen Themen Den rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welche sich aus BF-internem Lehrpersonal zusammensetzten, wurden am ersten Seminartag eine Reihe von Fachvorträgen durch großteils externe Ex-

perten geboten. So wurde unter anderem auf die im Feuerwehreinsatz wartenden Gefahren bei der Rettung verschütteter Personen (z.B. nach einem Baugrubeneinsturz) sowie auf die Besonderheiten moderner (Sicherheits-)Türen und Fenster im Hinblick auf die immer häufiger werdenden Wohnungsöffnungen eingegangen. Ein Informationsvortrag über die medizinischen Besonderheiten im Umgang mit besonders adipösen (fettleibigen) Personen – z.B. wenn es gilt, diese im Krankheitsfall unterstützt durch die Feuerwehr durch ein Stiegenhaus zu transportieren – rundete den theoretischen Seminarteil ab.

Von der Theorie zur Praxis Im zweiten Seminarteil fanden dann auf den vorherigen Vortragsinhalten aufbauende praktische Trainings im Rahmen eines mehrstündigen Stationsbetriebes statt. So wurden zum Beispiel allgemeingültige Sicherungsvarianten für die Absicherung einer teil-eingestürzten Baugrube in Form einer fiktiven Einsatzabwicklung mit verschiedenstem Einsatzgerät durchgespielt sowie spezifische Öffnungsvarianten für verschiedenartige Türschlösser praktisch in der Öffnungstechnikwerkstätte vorgezeigt bzw. durch die TeilnehmerInnen auch selbst angewandt. Dabei stand neben der Vermittlung von bei der BF Wien bereits oftmals bewährten Techniken immer auch der Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Berufsfeuerwehren im Vordergrund. Da es aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen speziell im urbanen Umfeld immer wieder zur Anforde-

FEUERWEHR.AT

Fotos: MA 68

D

as von der Berufsfeuerwehr Wien vom 10. bis 11. Jänner 2018 im Ausbildungszentrum Floridsdorf veranstaltete Seminar verfolgte das Ziel, den Anstoß für eine künftig noch stärkere Zusammenarbeit zwischen den sechs österreichischen Berufsfeuerwehren in Ausbildungsbelangen zu legen und gleichzeitig allen Beteiligten eine Plattform für einen über die Seminarinhalte hinausgehenden Erfahrungsaustausch zu bieten.

4/2018

02.04.2018 22:41:12


AUSBILDUNG

Fotos: MA 68

Erfahrungsaustausch der Berufsfeuerwehren

rung der Feuerwehr zur Unterstützung des Rettungsdienstes beim Abtransport erkrankter und gleichzeitig schwer übergewichtiger (adipöser) Personen kommt, welche aufgrund ihres Gewichts im Hinblick auf die üblichen Nutzlasten von Stiegenhäusern jedoch nicht mehr ohne weiteres abtransportiert werden können, wurde diesem Thema auch eine praktische Station gewidmet. Im Zuge dieser wurden verschiedene technische Optionen zum Transport adipöser Personen über das Stiegenhaus (z.B. mittels einer durch einen im Stiegenhaus angeschlagenen Flaschenzug entlasteten Rettungswanne) oder aber auch über die Fassade (mittels Kranfahrzeuges und spezieller Schwerlasttrage) durchgespielt und im Detail diskutiert. Weiters wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einer weiteren Station die erst kürzlich unter Einbindung externer Experten innerhalb der BF Wien etablierten Techniken zur Rettung von Großtieren samt der dafür mittlerweile angeschafften Sonderausrüstung vorgestellt. Dabei kam auch ein Pferdedummy zum Einsatz, mittels dessen die vorgezeigten Techniken durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch selbst ausprobiert werden konnten. Selbstverständlich bot das Seminar auch abseits der Fortbildungsinhalte einen passenden Rahmen zum Erfahrungsaustausch der einzelnen Ausbilder der Berufsfeuerwehren untereinander. Rückblickend führte das erstmals in dieser Form in Wien durchgeführte Seminar daher zu einer weiteren Vernetzung zwischen den Berufsfeuerwehren. Dadurch konnte sicherlich dazu beigetragen werden, die Feuerwehrleute auch künftig bestmöglich auf die stetig steigenden Anforderungen im Einsatzdienst vorzubereiten.

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_28-29__AusbSeminar.indd 29

29

02.04.2018 22:41:14


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

ÖBFV-EXPERTENSEMINAR „VENTILATION“ Schon Johann Wolfgang von Goethe meinte: „Nichts ist schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß als das, was die Schüler wissen sollen“. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es für das Feuerwehrausbildungswesen in Österreich essentiell, die Trainer der Landesfeuerwehrschulen und der Berufsfeuerwehren in ihrer engagierten Tätigkeit so zu unterstützen, dass ein nachhaltiges Lernergebnis für die Feuerwehrmitglieder als letztliches Resultat der Bestrebungen entsteht und bewusst beeinflusst wird. Klaus Tschabuschnig

M

Fotos: Richard Berger

it der ersten Durchführung eines ÖBFV-Expertenseminares zum Thema „Ventilation“ vom 12. bis 14. März 2018 an der Landesfeuerwehrschule Kärnten wurde ein neuer, mitunter mutiger Weg in der Trainerausbildung eingeschlagen. Mit diesem Ansatz geht auch die Weiterentwicklung der Aufgaben eines ÖBFV-Kompetenzzentrums, beispielsweise im Sinne des „fachlichen Monitorings“, einher. Zumal in der Heißausbildung in Österreich bereits über 100 Trainer durch die ÖBFV-Trainerausbildung „Heißausbildung“ qualifiziert sind, war dieses Expertenseminar ein stimmiges und ergänzendes Element zur bereits praktizierten Arbeit als Trainer in der Heißausbildung. Um weitere Expertisen, durchwegs auch auf wissen-

30

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 30

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:42:27


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

«S-GARD ist fester Bestandteil des Teams, der meine Kollegen und mich im Einsatz zuverlässig in Schutz nimmt.»

Fotos: Richard Berger

Experte aus Belgien zu Gast beim ÖBFV: Karel Lambert von der Berufsfeuerwehr Brüssel. schaftlicher Ebene zu erhalten, wurde ein international anerkannter Experte aus Belgien eingeladen. Das war auch der Grund dafür, warum dieser Kurs im überwiegenden Maße in Englischer Sprache abgehalten wurde. Karel Lambert ist leitender Offizier der Berufsfeuerwehr Brüssel und hat maßgeblichen Anteil am Aufbau der Heißausbildung für die belgischen Feuerwehren. Darüber hinaus ist er als Referent bei internationalen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen bekannt. Die tiefgründige Betrachtung dieser einschlägigen Thematik, untermauert durch die rechnerische Herleitung im Zusammenhang stehender Daten und Fakten, stellt die Trainer auf ein „stabileres Fundament“. Das Verständnis der Abläufe führt dazu, dass bestehende Ausbildungsinhalte reflektiert, erweitert und gegebenenfalls abgeändert werden müssen. Neben der analytischen Herangehensweise an die Thematik standen am Nachmittag jeweils praktische Übungen zur Vertiefung am Programm. Dabei leistete die Infrastruktur der Landesfeuerwehrschule Kärnten optimale Dienste. Im echtbefeuerten Brandhaus konnten beispielsweise Strömungsverhältnisse im Zusammen-

hang mit unterschiedlichen Zu- und Abluftöffnungen evaluiert und errechnet werden. Der didaktische Zusammenhang bestand darin, die Erarbeitungen der Theorie am Vormittag praktisch zu festigen und das Verständnis der Teilnehmer zu vertiefen. Ein Übungsdurchgang im Container, unterstützt mit etlichen Messinstrumenten sowie Videokameras, konnte die taktischen Ansätze – z. B. Ventilation, Antiventilation, Inertisierung, Umgang mit brennstoff- und sauerstoffgesteuerten Bränden – sehr gut veranschaulichen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nach einer Betrachtung im Detail durch den ÖBFV zusammengefasst. Die Auswirkungen auf etwaige Standard-Taktikmaßnahmen werden dabei evaluiert und erforderlichenfalls über die ÖBFVWissensdatenbank für die Feuerwehren zur Verfügung gestellt. Jedenfalls konnten die 18 Trainer der Österreichischen Feuerwehrschulen und Berufsfeuerwehren ihren fachlichen Horizont erweitern, das österreichweite Expertennetzwerk verfeinern, wertvolle Hintergrundinformationen sammeln und dem Seminar ein sehr gutes „Zeugnis“ ausstellen.

FÜR SIE DA – WENN’S DRAUF ANKOMMT! S-GARD ist Ihr verlässlicher Partner in Extremsituationen – und das seit fast 130 Jahren. Mit unserer Feuerwehrbekleidung, die vor großer Hitze, Nässe und Giftstoffen schützt, machen wir Ihre Arbeit noch sicherer. Dafür entwickeln wir Technologien, Materialien und Funktionen konstant weiter. Und um Sie im Einsatz noch leistungsfähiger zu machen, bieten wir im Rahmen unseres Ausund Weiterbildungsprogramms Safetytour vielfältige Workshops, Dialoge für Führungskräfte und das große Jahresevent „Best of“ an. Wenn’s drauf ankommt, ist S-GARD

4/2018

FEUERWEHR.AT

ganz nah dran.

31

Besuchen Sie uns auch online unter: s-gard.de

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 31

02.04.2018 22:42:29


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

ÜBERDRUCKBELÜFTUNG In der Vergangenheit war im Brandeinsatz sehr häufig das oberste Ziel, die Ausbreitung auf die Nachbargebäude zu verhindern, das eigentliche Brandobjekt war bei Eintreffen der Feuerwehr auf Grund seiner Bauweise und der raschen Brandausbreitung oft schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Löscharbeiten konzentrierten sich auf Verteidigung der Nachbarschaft und Löschen des eigentlichen Gebäudes durch Außenangriff. Heutzutage sind aber auch andere Ansätze in der Brandbekämpfung, wie etwa jener der taktischen Ventilation, sinnvoll und notwendig. Lesen Sie hier den zweiten Teil (Serie siehe Infobox) des Fachartikels zu diesem Thema. Madeleine Noichl-Schiessl, Landesfeuerwehrschule Tirol

lem kontrollierte Entrauchung. Der Atemschutztrupp ist schneller und sicherer bei der Bewältigung seiner Aufgaben. Deshalb kann die Überdruckbelüftung als eine wesentliche taktische Maßnahme ergriffen werden. Der Einsatz des Überdruckbelüfters nach erfolgter Brandbekämpfung ist eine Variante, vielleicht aber auch eine vergebene

Fotos: LFS Tirol

Zeitpunkt und Ort der Druckbelüftung müssen richtig gewählt werden.

Taktische Vorgehensweise Für den Atemschutztrupp ist der heiße Brandrauch sowohl bei der Brandbekämpfung als auch bei der Menschenrettung eine der größten Schwierigkeiten. Das heißt, das Ziel ist es, die Bedingungen für den Trupp zu verbessern. Durch die maschinelle Druckbelüftung erreichen wir eine schnellere und vor al-

32

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 32

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:42:31


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Chance. Die taktische Reihenfolge gliedert sich folgendermaßen: • Erkundung • Zuluftöffnung festlegen - Lüfter in Stellung bringen • Gleichzeitig Innenangriff unter Atemschutz, Beurteilung durch den Atemschutztrupp • Abluftöffnung festlegen und wenn nötig schaffen • Kommando: Lüfter Einsatz! • Kontrolle

Erkundung Hier sind einige Punkte aufgelistet, die man bei der Erkundung beachten sollte. Sie geben Aufschluss über das Brandgeschehen im Hinblick auf den Lüftereinsatz. Frontalansicht • Gibt es bereits Flammenaustritt? • Gibt es Rauchaustritt? • Welche Farbe, Geschwindigkeit und Intensität hat der Rauch? • Gibt es rußige, ölige Fenster? • Was kann man durch die Wärmebildkamera erkennen?

Lesen Sie in den Ausgaben 3/2018 und 4/2018 über diese Themen: • März: Grundlagen, Brandverlauf, Rauchausbreitung, Arten der Belüftung • April: Taktisches Vorgehen, Erkundung, Lüfterarten, Fallbeispiele

• Welche Zugangsmöglichkeiten gibt es? • Gibt es besondere Gefahren im Gebäude?

Innere Erkundung • Treppenhaus verraucht? • Evakuierung möglich? • Rauch- und Wärmeabzugsanlage? Rundumsicht • Rauch und Feueraustritt? • Weitere Zugangsmöglichkeiten? • Abluftöffnung bestimmen! Nach dem Erkunden der Schadenslage kann man zu Planung und Entschluss übergehen. Ist der Brandherd bekannt und eine Abluftöffnung vorhanden, kann nach einer Situationsbeurteilung durch den Trupp im Innenangriff direkt mit der Überdruckbelüftung begonnen werden. Ist der Brandherd ungefähr lokalisiert und keine Abluftöffnung vorhanden, muss eine Entscheidung über Angriffsweg und in weiterer Folge über die Zuluftöffnung ge-

Erkundung: Was spricht für oder gegen einen Einsatz des Lüfters?

Fotos: LFS Tirol

Personenbefragung • Werden Personen vermisst? • Wo und was brennt?

Taktische Ventilation: Serie in zwei Teilen

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 33

33

02.04.2018 22:42:33


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

troffen werden. Der Atemschutztrupp erkundet das Brandobjekt, die Abluftöffnung wird nach dem Auffinden des Brandherdes entweder durch den vorgehenden Trupp oder von außen geschaffen. Der Atemschutztrupp soll beim Öffnen der Fenster den normalen Dreh-Kipphebel benutzen, um ein Wiederverschließen der Fenster zu ermöglichen. Damit das Fenster offen bleibt, ist es mittels Keil oder Ähnlichem zu sichern. Von außen kann die Schaffung der Abluftöffnung nur durch Zerstören der Scheiben mittels Einreißhaken oder Brechwerkzeug erfolgen. Jedenfalls ist bei einer Schaffung der Gegenöffnung von außen, die Abstimmung mit dem im Innenangriff befindlichen Atemschutztrupp sicherzustellen. Bei modernen Scheiben aus Verbundsicherheitsglas oder einbruchsicheren Scheiben kann eine Öffnung oft nur durch Einsatz von viel Kraft oder von schwererem Gerät geschaffen werden. Handelt es sich um einen sauerstoffkontrollierten Brand, ist beim Schaffen einer Abluftöffnung mit den entsprechenden Gefahren einer Entzündung der Rauchgase im Freien zu rechnen. Die Vorbereitung eines Rohres im Außenangriff ist in die Überlegungen miteinzubeziehen.

Lüfter in Stellung bringen Zum Positionieren des Überdruckbelüfters werden zwei Feuerwehrangehörige herangezogen. Erstens sind viele Geräte auf Grund ihrer Größe zu zweit besser handzuhaben, zweitens braucht es zur passenden Einrichtung zwei Kameraden. Der Lüfter

34

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 34

wird vom Trupp zum befohlenen Ort transportiert. Dort wird er im Abstand von zwei bis drei Metern (Diagonale Zuluftöffnung) um 90° versetzt zur Zuluftöffnung aufgestellt. Bei einem mit Verbrennungsmotor angetriebenen Belüftungsgerät empfiehlt es sich, das Gerät sofort zu starten um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Dabei sind die motorspezifischen Schritte zu beachten, eine entsprechende Ausbildung im Vorfeld ist notwendig. Der Motor ist mit Standgas auf Betriebstemperatur zu bringen. Die Verwendung eines Abgasschlauches wird dringend empfohlen. Bei Lüftern mit Elektromotor ist die Stromversorgung vom Stromerzeuger sicherzustellen. Es dürfen maximal 100 m Stromkabel verwendet werden und die Kabeltrommel ist am Ende komplett abzurollen. Nach dem Sicherstellen der Stromversorgung wird auch hier ein Probelauf empfohlen.

Kommando: Lüfter Einsatz! Sobald der Gruppenkommandant den Brandherd lokalisiert hat und die Abluftöffnung geschaffen ist, wird das Kommando „Lüfter Einsatz!“ erfolgen. Der Trupp dreht den Überdruckbelüfter 90° zur Zuluftöffnung und steigert die Drehzahl. Kontrolle Ein Feuerwehrmitglied bleibt beim Gerät. Die Zuluftöffnung ist immer wieder zu kontrollieren. Je besser der Überdruckbelüfter positioniert ist, desto größer ist seine Effektivität. Der Belüftungsvorgang

FEUERWEHR.AT

Fotos: LFS Tirol, ÖBFV

Lüfter in Stellung bringen: Von der Türe abwenden, in Betrieb nehmen und erst auf Kommando zur Türöffnung drehen.

4/2018

02.04.2018 22:42:34


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

wird solange aufrecht erhalten, bis der Gruppenkommandant das Kommando zum Abstellen gibt.

ELEKTRO

VORTEILE

BENZIN

Antrieb Wie bereits beschrieben, gibt es verschiedene Antriebstechnologien. Am häufigsten werden Verbrennungsmotoren bzw. Elektromotoren verwendet. In seltenen Fällen findet man wasserbetriebene Belüftungsgeräte. Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile.

Vergleich der beiden häufigsten Antriebsarten Aufbau einer Stromversorgung (Zeitfaktor) Abhängigkeit von Stromversorgung, Beweglichkeit eingeschränkt

flexible und schnelle Aufstellung keine weiteren Geräte erforderlich

hoher Lärmpegel CO und CO2 Ausstoß Fehlbedienung, z.B. falsches Starten Startprobleme bei kalten Temperaturen möglich

Gerätetechnik In den Angaben der Hersteller bzw. bei Recherchen im Internet oder in entsprechender Fachliteratur findet man sehr häufig eine Unterscheidung zwischen Propeller-Technologie, Turbotechnologie oder Begriffe wie „Injektorlüfter“ und „Überdruckbelüfter“. Dabei handelt es sich um eine unterschiedliche Anordnung bzw. Ausrichtung der Lüfterblätter bei unterschiedlichen Drehzahlen im Betrieb, erkenntlich häufig an den unterschiedlichen Größen der Belüftungsgeräte. Die hier vorgestellte Vorgehensweise funktioniert jedoch bei allen Gerätetypen und bietet den Vorteil der feuerwehrübergreifenden Einheitlichkeit und Einfachheit. Be- und Entlüftungsgerät Bei den unterschiedlichen Gerätetypen stellt das sogenannte Be- und Entlüftungsgerät einen Sonderfall dar: Dabei wird mit dem Entlüftungsgerät ein Unterdruck im Brandraum erzeugt und die Rauchgase werden (mit einer Lutte) abgesaugt.

Fotos: LFS Tirol, ÖBFV

Nachteile Beim Aufbau werden die Einsatzkräfte den Rauchgasen ausgesetzt. Die verwendeten Geräte werden

NACHTEILE

keine Abgase – Betrieb auch in geschlossenem Raum möglich verschiedene Positionen möglich (auch liegend) EX-geschützte Ausführung möglich leiser im Betrieb

verunreinigt, Lüfter / Lutten (= Schlauch), die in den Zugängen aufgestellt werden, versperren den Weg. Das Be- und Entlüftungsgerät ist besonders für Gefahrguteinsätze, z.B. zum Absaugen von Gasen aus Kellern, geeignet. Da mit Lutten gearbeitet werden kann, können die abgesaugten Gase wesentlich kontrollierter ins Freie geleitet werden, als mit einem Überdruckbelüfter.

Die Abdeckung von großen Öffnungen kann mit mehreren Lüftern erfolgen.

Im Einsatz schnell & sicher Mobile Signal-, Warn- und Lichttechnik

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 35

www.eurosignal.at

Zu unseren Fachtreffs > www.blaulicht-on-tour.at

35

02.04.2018 22:42:34


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

zur Brandraumwohnung breitet sich der Druck in die Brandraumwohnung aus. Die Rauchgase werden unmittelbar durch die Abluftöffnung abgeführt. Hitze und Rauch werden schneller nach draußen abgeleitet. Der Trupp ist bei der Suche und Brandbekämpfung schneller und sicherer unterwegs. Ist die Wohnung durch eine Zimmertüre getrennt, beginnt die maschinelle Entrauchung mit dem Öffnen der Zimmertüre. Ein Nachjustieren des Überdruckbelüfters nach dem Öffnen der Türe ist wahrscheinlich notwendig.

Fallbeispiel 2

Fallbeispiel 1: Zimmerbrand, Brandherd bekannt, Fenster offen Durch das geborstene Fenster besteht bereits eine Abluftöffnung. Der Brandherd ist bekannt und in der Nähe des zerbrochenen Fensters. Das Treppenhaus ist durch die geschlossene Tür rauchfrei. Der Atemschutztrupp geht zum Innenangriff vor und führt, beispielsweise über die Türe eine Erkundung durch (z. B. Situation, Personenpräsenz, Brandrauch-Konsistenz, etc.). Ist die Lage gut einschätzbar, wird der Druckbelüfter in Betrieb genommen und das Eindringen der Rauchgase in das Treppenhaus verhindert. Der ATSTrupp geht „unter Druck“ vor. Beim Öffnen der Tür

Fallbeispiel 3: Zimmerbrand, Stiegenhaus verraucht Auch wenn durch z.B. eine offen gelassene Tür der Treppenraum verraucht ist, gilt der Einsatzgrundsatz „Schaffung einer Abluftöffnung in Nähe des Brandherdes“. Ist diese bereits vorhanden, kann wie bei Fallbeispiel 1 vorgegangen werden. Muss diese erst geschaffen werden, gilt die Vorgehensweise von Fallbeispiel 3 oder 4 (je nachdem ob Brandherd bekannt oder nicht). Auf einen Rauchvorhang kann in diesem Fall verzichtet werden, da der Schaden bereits eingetreten ist. Parallel dazu kann versucht werden, im Treppenraum durch das Öffnen von einem Fenster im oberen Bereich oder durch das Öffnen einer Rauchabzugsklappe (vielleicht automatisch) eine weitere Abluftöffnung zu schaffen. Eine schnellere Entrauchung des Treppenraums und damit des Fluchtweges ist dadurch möglich.

36

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 36

FEUERWEHR.AT

Grafik: LFS Tirol

Fallbeispiel 1

Fallbeispiel 2: Zimmerbrand, Brandherd unbekannt, Fenster geschlossen Ist weder Lage des Brandherdes bekannt noch eine Abluftöffnung vorhanden, muss zuerst die Erkundung durch den ATS-Trupp erfolgen. Der Überdruckbelüfter kann parallel zum ATS-Trupp vorbereitet werden, darf aber unter keinem Umstand in das Gebäude blasen. Nach dem Auffinden des Brandherdes und der Schaffung einer Abluftöffnung erfolgt das Kommando „Lüfter Einsatz“. Eine Rauchausbreitung im Treppenhaus ist wahrscheinlich und eventuelle Maßnahmen wie Rauchvorhang, Kontrolle der Etagen, Evakuierung müssen wie bei Fallbeispiel 3 erwogen werden. Nach dem Öffnen des Fensters wird der Überdruckbelüfter gedreht und der Abstand kontrolliert.

4/2018

02.04.2018 22:42:35


TAKTISCHE VENTILATION Druckbelüftung im Brandeinsatz

Fallbeispiel 4: Kellerbrand Beim Kellerbrand ist ein häufiges Problem die Schaffung einer Abluftöffnung. Kellerfenster können von außen meist nicht oder nur schwierig geöffnet werden. Gekippte Kellerfenster bieten zu wenig Abluftöffnung und können sich durch den entstehenden Überdruck leicht schließen. Zusätzlich entweicht über den Angriffsweg meist auch Hitze und Rauch. Grundsätzlich gilt auch hier, Schaffung einer Abluftöffnung durch den ATS-Trupp von Innen. Sollte der betroffene Kellerraum keine Abluftöffnung besitzen bzw. ist eine Schaffung nicht möglich, dann kann auch über Abluftöffnungen in angrenzenden Räumen über das Injektorprinzip indirekt entraucht werden.

Atemschutzüberwachung Checkbox 5+1

Schnelle Einsatzbereitschaft Einfache Bedienung (auch mit Handschuhen) Personalisierte Transponder Bis zu 6 Trupps gleichzeitig Einsatzprotokoll auf PC übertragbar NEU: Attribute freiwählbar inkl. Protokoll - Einsatzart - Ortsangabe - Funkrufname - Sicherheitstrupp revidierbar (umstellbar)

Grafik: LFS Tirol

Subventionierung Österreich: In Oberösterreich, Kärnten, Tirol und Vorarlberg!

Fallbeispiel 4

SICHERHEIT IST UNSER AUFTRAG 4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_30-37__takt_vent_v2.indd 37

37

www.poelz.at

02.04.2018 22:42:35

M:\Ablage 3 Endgültige Ablage ab 2017_12\Artikelstamm - Art.Nr._Kürzel_Jahr_Monat_Tag\Marketing\03_Atemschutzueberw\Inserate\32111_Atemschutz_zu32053_2018_01_17

Fallbeispiel 3


EINSATZ

Großbrand in Villach

INDUSTRIEHALLENBRAND IN VILLACH Am Dienstag den 13.03.2018 kam es kurz vor 04.00 Uhr in einem Industriebetrieb zu einem folgenschweren Großbrand, der die eingesetzten Kräfte an das Limit ihrer Leistungsfähigkeit brachte. Mit größter Anstrengung, taktischer Umsicht und einer Portion Glück konnten dennoch zwei Drittel der Betriebsanlage gerettet werden. HBI Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach

aber auch zur Aufwertung der Forschungsund Entwicklungsabteilung bei. Seit der Übernahme durch den international tätigen 3M Konzern wurden in den letzten fünf Jahren rund 15 Millionen Euro in den Standort investiert. An dieser Stelle kann beispielhaft der Einbau der neuen Nachverbrennungsanlage erwähnt werden. Durch diese Maßnahme konnte die Wärmerückgewinnung bei der thermischen Nachverbrennung signifikant verbessert und rund 4,4 Mio. Kilo-

wattstunden Energie pro Jahr eingespart werden. Die von den rund 350 Mitarbeitern im Werk hergestellte Produktpalette umfasst Trennscheiben und keramische Schleifscheiben im kleinen und mittleren Durchmesserbereich für den weltweiten Einsatz in der Automobil-, Turbinen-, Lager-, Bauund Stahlindustrie. Im Zuge der Betriebsanlagenerweiterung wurden die brandschutztechnischen Maßnahmen soweit als möglich angepasst und erneuert. Das Herzstück der

Foto: HFW Villach

Die Betriebsanlage Der 1954 gegründete Betrieb erstreckt sich auf einer Fläche von rund 21.500 m2 im Villacher Stadtteil St. Magdalen und ist nur rund 450 Meter vom Standort der Hauptfeuerwache Villach entfernt. Im Laufe der Jahre wurde die Betriebsanlage laufend aus- und umgebaut sowie kontinuierlich erneuert. Die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen trugen wesentlich zur Produktivitäts- und Qualitätssteigerung des Werkes,

38

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 38

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:43:27


EINSATZ

Foto: HFW Villach

Großbrand in Villach

Anlage bildet die 1954 erbaute Ofenhalle in der neben einer Vielzahl von kleineren Öfen - die beiden gemauerten - rund 60 Meter langen Tunnelöfen - situiert sind. Die rund 3500 m2 große Ofenhalle selbst stellte einerseits wegen der hölzernen Dachkonstruktion, als auch wegen einer Vielzahl von technischen Einrichtungen, eine besondere brandschutztechnische Herausforderung dar. Die im Inneren vorhandene mobile Brandlast kann als gering eingestuft werden, zumal die keramischen Produkte in den metallischen Formen nicht brennbar sind. In Eigeninitiative wurden in den letzten Jahren in dem vom Brand betroffenen Teil der Ofenhalle laufend brandschutztechnische Verbesserungen durchgeführt. Dabei wurden in erster Linie die Decke zur Dachstuhlkonstruktion brandschutztechnisch ertüchtigt, die Kaminanlagen zusätzlich ummantelt, eine automatische Brandmeldeanlage eingebaut, sowie die Geräte der ersten und erweiterten Löschhilfe und der organisatorische Betriebsbrandschutz wesentlich verstärkt. Die zur Ofenhalle angrenzenden Betriebsanlagenteile wurden als eigene Brandabschnitte ausgebildet. Aus der Sicht des abwehrenden Brandschutzes generiert der Werksstandort als produzierender Betrieb eine Vielzahl von Gefahrenschwerpunkten, welche im Zuge der Einsatzbewältigung zu berücksichtigen waren. Im Wesentlichen sind dabei Hochspannungstransformationsanlagen, komplexe Prozesstechnik, Gas- und Druckluftversorgungsanlagen, diverse Gefahrstoffe, unterschiedliche Wärmetransferverfahren und Abluftsysteme sowie ständig heiße Öfen und Oberflächen gemeint. Aufgrund von vielen regelmäßigen Begehungen, Übungen, Führungskräfteweiterbildungen und diversen internen Brandschutzschulungen sowie Sicherheitstagen entstand mit den Betriebsverantwortlichen im Laufe der Zeit ein kontinuierlicher und wertschät-

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 39

zender Erfahrungsaustausch, der weit über das Gute nachbarschaftliche Verhältnis hinausging. So wurde einen Tag vor dem Brand der nächste Termin, wegen einer brandschutztechnischen Nachrüstung in einem anderen Teil der Betriebsanlage, für 28. März vereinbart.

Dienstag 13.März, 03.42 Uhr Aufgrund eines automatischen Brandmeldealarms wurde seitens der ständig besetzten Einsatzzentrale der Stadt Villach die anwesende Bereitschaft in der Hauptfeuerwache Villach zur Firma 3M alarmiert. Rund drei Minuten später löste die Einsatzzentrale aufgrund einer qualifizierten Rückmeldung Alarmstufe 2 für die Hauptfeuerwache Villach und die FF Perau aus. Nach Eintreffen des Löschzuges befahl der Zugskommandant (ZK) aufgrund der Erkundungsergebnisse einen kombinierten Innen- und Außenangriff sowie die Nachalarmierung der Wehren Vassach und St. Magdalen. Zeitgleich mit den Feuerwehrkräften wurden zusätzlich zum anwesenden Schichtelektriker einige verantwortliche Techniker des Betriebes über die betriebseigene Telefonanlage verständigt. Nach kurzer Zeit konnte durch den entschlossenen Einsatz der offene Brand im Bereich der Trockenöfen eingedämmt werden. Gemeinsam mit den zwischenzeitlich eingetroffenen Betriebstechnikern wurden in weiterer Folge mehrere kleinere und größere Brandherde abgelöscht, Isolierungen zur Abkühlung entfernt und diverse Anlagenteile abgeschaltet. Zur leichteren Orientierung begleiteten Firmentechniker, die selbst bei Villacher Feuerwehren tätig sind, unter schwerem Atemschutz die eingesetzten Trupps. Mit Wärmebildkameras und Temperaturmessgeräte wurden überhitzte Bereiche eingegrenzt und angrenzende Dachräume auf Wärmestauungen und Glutnester durchsucht. Rund eine Stunde nach der Alarmie-

rung konnte im Zuge einer gemeinsamen Lagebesprechung die Situation als unter Kontrolle eingestuft werden, zumal der Löschangriff Wirkung zeigte und kein offenes Feuer mehr erkennbar war. Weitere Kräfte begannen bereits die Geräte für die Nachlösch- und Belüftungsarbeiten vorzubereiten. Kurz vor fünf Uhr überschlugen sich die Ereignisse. Einer der drei eingesetzten Atemschutztrupps meldete einen erkennbaren Feuerschein im Deckenbereich der hinteren Ofenhalle. Innerhalb von wenigen Sekunden breitete sich das Feuer schlagartig aus und griff auf den Dachstuhl über. Den völlig überraschten Trupps sowie der Einsatzleitung blieb im wahrsten Sinne des Wortes nur mehr die rasche Flucht aus der Ofenhalle. Einige Leitern, Löschleitungen und Ausrüstungsgegenstände mussten dabei aufgegeben und in der Halle zurückgelassen werden.

Großbrand Nach einer aufgrund der Situation erzwungenen Neubeurteilung der Einsatzlage wurden sofort weitere Kräfte nachalarmiert und der zu diesem Zeitpunkt vorhandene starke Kräfteansatz schwerpunktmäßig zum Schutz der neuen Nachverbrennungsanlage eingesetzt. In weiterer Folge wurden in kurzen Zeitabständen Feuerwehren der Stadt Villach, des Bezirkes Villach Land und weitere Feuerwehren und Hubrettungsgeräte aus dem Bezirk St.Veit und Spittal über die LAWZ Kärnten angefordert. Im Sinne einer ordentlichen Einsatzstellenorientierung wurden den vier anwesenden Zugskommandanten der Hauptfeuerwache Einsatzabschnitte analog der Himmelsrichtungen zugewiesen. Im Kommandofahrzeug organisierte eine weitere Führungskraft mit Einsatzleiterqualifikation die Führungsunterstützung für die Einsatzleitung. Über die ständig besetzte Einsatzzentrale der

39

02.04.2018 22:43:27


EINSATZ

Großbrand in Villach

Stadt Villach wurde die energieversorgungsmäßige Abschaltung der Betriebsanlage erwirkt. Dabei wurde die gesamte Gasversorgung sowie die Stromversorgung inklusive der im Werk vorhandenen Trafoanlagen abgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt war das taktische Hauptaugenmerk darauf ausgelegt das Feuer im Ausbruchsbrandabschnitt zu halten. An der nördlichen Grenze der Ofenhalle wurde mit einem entschlossenen Löschangriff eine Brandschutztüre gesichert, die von herabfallenden Trümmern teilweise aus ihrer Verankerung gerissen wurde und den Flammen nicht mehr standhielt. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt wurde im Bereich des Verwaltungsgebäudes am südlichen Ende der Ofenhalle gelegt. Hier wurde einerseits versucht mit einem Außenangriff über zwei Hubrettungsgeräte ein Übergreifen zu verhindern und andererseits mit einem Innenangriff das Feuer aus dem 2. Obergeschoß zurückzudrängen. Das rauchfreie Treppenhaus diente dabei den Angriffstrupps als sicherer Bereich. Zwischenzeitlich zeigte der massive Löscheinsatz Wirkung. Mit den Hubrettungsgeräten und mehreren Trupps auf den Flachdächern wurde das Feuer niedergekämpft und gegen 08.00 Uhr unter Kontrolle gebracht. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in die Abendstunden und den nächsten Vormittag an. Nicht zugängliche Teile der Ofenhalle wurden dabei mit Mittelschaum bedeckt.

Krisenstab wird alarmiert Gegen 05.30 Uhr war die Hitze- und Rauchentwicklung am größten. Das rund 80 Meter hohe Flammenbild und der aufsteigende Brandrauchpilz war kilometerweit zu sehen. Seitens der Einsatzzentrale Villach wurden der Bürgermeister und weitere Verantwortungsträger verständigt. BGM Günther Albel ordnete in weiterer Folge einen Voralarm

40

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 40

für den Krisenstab der Stadt Villach an. Zusätzlich wurde auch der Landeshauptmann in Kenntnis gesetzt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Bevölkerung über das Radio angewiesen, aufgrund der starken Rauchentwicklung die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wegen einer merkbaren Geruchsbelästigung im Gemeindegebiet von Wernberg wurden Schadstoffmessungen seitens der Umweltabteilung des Landes veranlasst. Nachdem über die Luftgütemessung in diesem Bereich keine gefahrbringenden Konzentrationen nachgewiesen werden konnte, waren weitere Maßnahmen nicht erforderlich.

Löscheinsatz / Löschwasserversorgung Die in kurzen Zeitabständen eintreffenden Löschfahrzeuge der alarmierten Feuerwehren wurden für die Löschwasserversorgung eingeteilt. Dabei wurden die Tragkraftspritzen an der unmittelbar neben der Betriebsanlage vorbeifließenden Drau in Stellung gebracht. Die im Nahbereich und an der Grundgrenze der Firma situierten Hydranten der Stadt Villach wurden von Anfang an - noch vor der Brandausbreitung - zur Versorgung der Tanklöschfahrzeuge verwendet. Aufgrund dieser Möglichkeiten kam es während der Brandbekämpfung zu keinem Wassermangel. Während der Hauptbrandphase wurden im Schnitt rund 16.000 – 19.000 Liter Löschwasser in den Brandabschnitt eingebracht. Dieser massive Löscheinsatz zeigte bald Wirkung. So konnte der Brand in der Ofenhalle gehalten und nach rund zwei Stunden unter Kontrolle gebracht werden.

Bild oben: Wasserversorgung über die Drau.

Atemschutz Zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Einsatzverlaufes wurde seitens der Einsatzleitung zusätzlich zum vorhandenen Atemschutzfahrzeug der Hauptfeuerwache

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:43:29


EINSATZ

Großbrand in Villach

Unten: Übersicht Brandbekämpfung um 6.30 Uhr.

Medieninteresse Dem Zeitgeist entsprechend wurde spätestens nach der Brandausbreitung von unzähligen Privatpersonen dieses Ereignis in den sozialen Medien gepostet. Viele Medienvertreter fanden sich noch in den Morgenstunden am Einsatzort ein, um live zu berichten. In dieser Phase standen der Medienbeauftragte des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes und der Bezirksfeuerwehrkommandant der Stadt Villach als Ansprechpartner zur Verfügung. Speziell in den ersten Stunden konnte dadurch die Einsatzleitung entlastet werden. Im weiterem Einsatzverlauf waren bis in die Abendstunden zahlreiche Interviews und Lageupdates, die schlussendlich mit einem Liveeinstieg in den ORF Landesnachrichten „Kärnten Heute“ endeten, erforderlich. Der Tag danach war geprägt von einigen “Nachfolgegeschichten“ die im Wesentlichen durch die Konzernkommunikation koordiniert wurden. Erstmals wurde die Erkundungsdrohne zur Lageerkundung und in weiterer Folge für Detailaufnahmen im Inneren der gesperrten Ofenhalle eingesetzt. Betriebliches Krisenmanagement Gegen Mittag trafen etliche Verantwortungsträger des 3M Konzern in Villach ein. In erster Linie galt es den Schaden und die Auswirkungen zu evaluieren und Sofortmaßnahmen einzuleiten. Behördliche Maßnahmen wurden mit Bürgermeister Günther Albel besprochen, der seitens der Stadt Villach fachliche Hilfe in allen Belangen in Aussicht stellte. Des Weiteren wurden mit

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 41

der Einsatzleitung schadensminimierende Maßnahmen beraten, um in Teilen der Betriebsanlage wieder die Energieinfrastruktur herstellen zu können. Seitens der Feuerwehr wurde eingedrungenes Löschwasser aus einigen Technikräumen gepumpt, lose Bauteile gesichert und beschädigte Dachflächen von Transformatoren mit Planen abgedeckt.

Versorgung Die Einsatzkräfte wurden vor Ort und im Bereich des Atemschutzsammelplatzes mit Getränken versorgt. Ab 07.00 Uhr wurde auf die bestehende Infrastruktur zurückgegriffen und in der nahen Hauptfeuerwache gemeinsam mit dem Versorgungselement des Roten Kreuzes ein Verpflegungspunkt eingerichtet. Abrückende Kräfte konnten sich so vor dem Einrücken stärken und bei dieser Gelegenheit auch verbrauchtes Sonderlöschmittel nachrüsten. Insgesamt wurden rund 400 Einsatzkräfte versorgt. Am Einsatzort gebundene Kräfte und die gestellte Brandwache wurden seitens der Werksleitung verpflegt. Mit Kleinfahrzeugen wurde ein Pendelverkehr zwischen dem Feuerwehrzentrum und dem Einsatzort eingerichtet, um Betriebsmittel, Sonderlöschmittel und andere Nachschubgüter zu transportieren. Dieser Fahrdienst diente einerseits eigenen Kameraden, die ab 07.00 Uhr zu ihren Arbeitsplätzen mussten, andererseits konnten mehrere Kräfte die von ihrer Arbeitsstelle freigestellt wurden damit abgeholt und zum Einsatz gebracht werden. In der zwischenzeitlich besetzten Feuerwehrwerkstätte der Dienststelle Feuerwehr wurden noch während des Einsatzes kleinere Defekte behoben und Reparaturen durchgeführt. Verbindung Aufgrund der relativ übersichtlichen Einsatzsituation und der Nähe zu den Wasserbezugsstellen konnte der Funkverkehr ohne größere Probleme abgewickelt wer-

Fotos: HFW Villach

Villach das Atemschutzfahrzeug des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes angefordert. Insgesamt wurden mit den Fahrzeugen und der Füllstation in der Hauptfeuerwache 400 Atemluftflaschen gefüllt. Mehrere Atemschutztrupps waren bis zu sechs Mal im Einsatz.

41

02.04.2018 22:43:31


EINSATZ

Großbrand in Villach

Einsatzunterstützende Maßnahmen Die Polizei Villach sperrte mit rund 30 Beamten die Einsatzstelle großräumig ab und koordinierte mit dem Wirtschaftshof der Stadt Villach die umfangreichen Verkehrsmaßnahmen. Die Flugeinsatzstelle führte mehrere Erkundungsflüge mit dem Polizeihubschrauber durch und übermittelte mehrere Luftbilder und Lageeinschätzungen an die Einsatzleitung. Mitarbeiter des Energieversorgers KELAG und des Wasserwerkes der Stadt Villach konnten zeitnah an der Einsatzstelle wichtige Maßnahmen setzen und in Bezug auf die Gas-, Strom- und Wasserversorgung der Einsatzleitung beratend zur Verfügung stehen. Das Rote Kreuz war mit drei Rettungstransportwägen, zwei Einsatzleitern und einem Kriseninterventionsteam im Einsatz.

42

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 42

Umfangreiche Ermittlungen Noch im Laufe des Tages wurden seitens des Landeskriminalamtes (LKA) Ermittlungen in Bezug auf den Brand eingeleitet. Ein Sachverständiger wurde seitens der Staatsanwaltschaft beauftragt, ein Gutachten über die Brandursache zu erstellen. Durch die ermittelnden Beamten wurden noch am selben Tag einige Mitglieder des Angriffstrupps und Betriebsangehörige befragt. Rund eine Woche nach dem Brand kann über die Brandursache noch keine definitive Aussage getroffen werden, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen waren. Resümee Dieses Schadenfeuer war eines der Größten in der Geschichte der Hauptfeuerwache Villach. Eine Betriebsanlage in diesem Ausmaß und mit dieser Betriebsart birgt eine Vielzahl von Gefahren. Hochspannungstransformationsanlagen, komplexe Prozesstechnik, Gas- und Druckluftversorgungsanlagen, diverse Gefahrstoffe, unterschiedliche Wärmetransferverfahren mit Thermoölen, Abluftsysteme und ständig heiße Öfen und Oberflächen sind eine echte Herausforderung. Wenn es dann in einem “Ofenhaus“ – in einem Haus, in dem es ohnehin jeden Tag (dienstlich) brennt, zu einem Schadensfeuer

Eingesetzte Kräfte • 32 Feuerwehren mit 63 Fahrzeugen und 360 Mann • 10 Streifen, ein Hubschrauber und 30 Beamte der Polizei • Rotes Kreuz Villach 14 Mitglieder Einsatzmittel 1000 Liter Schaummittel, 300 Stück Bund C-Schläuche, 400 Atemschutzflaschen wurden gefüllt.

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:43:32

Werbung

den. Viele Aufträge und Anforderungen konnten am kurzen Wege ohne Belastung des Funkverkehrs weitergegeben werden. In diesem Zusammenhang kann die Schrittzählerauswertung eines Zugskommandanten und Abschnittsleiters genannt werden, die unglaubliche 12 Kilometer aufwies. Größere Probleme bereitete der Betriebsleitung der strombedingte Ausfall der Telefon- und IT-Anlage.

kommt, geht es ordentlich zur Sache. Die aus dem Jahr 1954 stammende Gebäudestruktur der Ofenhalle hat trotz laufender brandschutztechnischer Anpassungen ihren Beitrag zum Großbrand geleistet. Auf der anderen Seite wurde auch erkannt, dass die unter dem Dachstuhl liegende Ofenhalle mit den an vielen Teilen der Decke montierten Brandschutzplatten lange unversehrt blieb. Erst als die Statik des Daches versagte, breitete sich das Feuer nach unten aus. Die Feuerwehren konnten mit großer Anstrengung, Glück und Entschlossenheit das Schadensfeuer dadurch im Wesentlichen auf den Ausbruchsbrandabschnitt begrenzen und wichtige Anlagenteile schützen. Der Hohe und vor allem zu dieser Zeit (05.00 Uhr) verfügbare Kräfteansatz der freiwilligen Feuerwehrmitglieder hat sich äußerst positiv auf den Einsatzablauf ausgewirkt. Durch die unerschöpfliche Löschwasserversorgung aus der nahen Drau, den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Hubrettungsgeräte und eine an diese Umstände angepasste Einsatztaktik stellte sich der Löscherfolg rasch ein. Ein weiterer positiver und hilfreicher Aspekt war die Tatsache, dass speziell die Führungskräfte der Hauptfeuerwache Villach seitens 3M laufend zu Begehungen und Sicherheitstagen eingeladen wurden, über Betriebseigenheiten informiert waren und dieses Wissen auch im Zuge der Brandbekämpfung erfolgreich eingesetzt wurde.

Foto: HFW Villach

Ein verletzter Feuerwehrmann wurde nach einem Nasenbeinbruch versorgt und ins Landeskrankenhaus Villach eingeliefert. Ebenso musste nach einem Unfall mit einem elektrischen Rollstuhl eine Privatperson nahe der Einsatzstelle versorgt werden. Das KIT-Team kümmerte sich um Mitarbeiter der Nachtschicht die nach dem Räumungsalarm am Sammelplatz den Geschehnissen ausgesetzt waren und in weiterer Folge um Mitarbeiter die zur Tagschicht oder wegen des Brandes in den Betrieb kamen und um ihren Arbeitsplatz bangten.


VORBEUGEN Neues aus dem Vorbeugenden Brandschutz

ALLES UNTER KONTROLLE? TÜV AUSTRIA BRANDSCHUTZTAG Wie man das Risiko Brandgefahr reduzieren kann, erfuhren die Brandschutzverantwortlichen am TÜV AUSTRIA Brandschutztag.

TÜ V AU ST RIA BR AN DS CH UT ZTAG

Christine Van den Berg

G

eht es um die Minimierung des Brandrisikos in Betrieben, ist das fundierte Wissen von Schlüsselkräften des Brandschutzes unerlässlich. Der Bogen spannt sich vom Brandverhalten von Fassaden über das Verhalten von Aufzügen im Brandfall bis hin zur Gefahrenanalyse von Maschinen.

Vorbeugen ist der Schlüssel zum Erfolg Ein Anwender kann sehr leicht zum Hersteller werden, wenn eine bestehende Maschine erweitert oder verändert wird. Für Brandschutzverantwortliche hat dies zur Folge, dass sie bei der Bestimmung des Brandrisikos von anderen Fachbereichen hinzugezogen werden. Ein ideales Werkzeug im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes ist auch die Thermografie, ein bildgebendes Verfahren zur Erkennung von Schwachstellen in elektrischen Anlagen (z.B. Batterien). In relativ kurzer Zeit kann eine Vielzahl von Anlagenteilen ohne Betriebsunterbrechung überprüft und rasch saniert werden.

Werbung

Foto: HFW Villach

Weitere Tipps aus der Praxis zur Brandvermeidung erhielten die Besucher zum Thema Aufzüge im Brandfall. Mittels Ablaufdiagramm lässt sich einfach feststellen, ob Aufzüge im Brandfall das halten, was sie versprechen. Vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind jedenfalls wiederkehrende Prüfungen von Aufzügen – auch in Hinblick auf die Funktionstüchtigkeit der brandschutzrelevanten Sicherheitseinrichtungen. Normen sind nicht böse. Ein umfassender Überblick über die für Brandschutzverantwortliche geltenden Regelwerke (Arbeitsstättenverordnung, Richtlinien, Normen) wurde ebenfalls präsentiert.

4/2018

FEUERWEHR.AT

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 43

Sie definieren u.a. die zu treffenden Brandschutzmaßnahmen und tragen zur Rechtssicherheit in Unternehmen bei. Lachen ist gesund. Für den Bauchmuskelkater danach sorgte der aus TV und Bühne bekannte Kabarettist Klaus Eckel: Eine feurige Pointe jagte die andere, das begeisterte Publikum bog sich vor Lachen.

Salzburg:

24.10.2018

TIPP

AUSBILDUNGSTIPPS 2018: Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzmanager Salzburg: 23.-27.04.2018 Brunn/Geb: 14.-18.05.2018 Brandmeldeanlagen (TRVB 123 S) Salzburg: 14.05.2018 Brunn/Geb: 18.06.2018 Ausbildung zum Fachkundigen für Brandschutz- und Rauchschutztüren Salzburg: 16.-17.05.2018 Brunn/Geb: 21.-22.06.2018

Ausbildung zum zertifizierten Fachkundigen für Brandabschottungen Brunn/Geb.: 02.-03.05.2018 Salzburg: 18.-19.06.2018 Ausbildung zum zertifizierten Fachkundigen für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen Brunn/Geb.: 04.-05.06.2018 Brandgefahren bei Feuer- und Heißarbeiten (TRVB 104 O) Wien: 07.06.2018

43

02.04.2018 22:43:33


Wenn Visionen zu

Meilensteinen werden. I N S P I R I NG FO R TO DAY. READY FOR TOMORROW.

Discover more: http://bit.ly/RosenbauerFuture ›

Zukunft im Einsatz. Die Welt ist im Wandel. Täglich, jede Minute verändern sich Situationen, Anforderungen und Ziele. Wie werden sie aussehen, die Brandbekämpfungs- und Rettungseinsätze von morgen? Was müssen Mensch und Technik im Einsatz leisten? Als Technologieführer der Branche entwickelt Rosenbauer Visionen und Lösungen, die die Zukunft der Feuerwehrtechnik aktiv gestalten. Mit Hightech und innovativen Ideen finden wir heute die Antworten auf die Fragen von morgen. www.rosenbauer.com

www.facebook.com/rosenbauergroup

44

FWat_2018_04_38-44__Einsatz.indd 44 149372_PSA_Kampagne Vision_210x297_210x280_210x277_213x277_DE.indd 2

FEUERWEHR.AT

4/2018

02.04.2018 22:43:33 18.05.17 16:23


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.