FEUERWEHR.AT 2017/09

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Das offizielle Magazin des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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löschschaum

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grundlagen, einsätzmöglichkeiten und taktik – AB Seite 26 ÖBFV-Wahl

Die 17. Funktionsperiode des ÖBFV geht zu Ende – Rückblick ab Seite 8.

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unwettereinsätze Zusammenfassung des Einsatzgeschehens aus ganz Österreich – ab Seite 10.

einsatz am gleis

ÖBB-Schwerpunkt: Bahndammbrände und Güterzugumfahrung St. Pölten – ab Seite 42.

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An Ihrer Seite beim Umgang

mit Gefahrstoffen.

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Dräger Messstrategie für Feuerwehren

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Dräger Messstrategie für Feuerwehren

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Feuerwehren und Hilfsorganisationen werden häufig im Einsatz mit Gefahrstoffen konfrontiert. Oft wird dann Gasmesstechnik verwendet, um z.B. brennbare sowie toxische Gase, Sauerstoffmangel oder -überschuss zu erkennen. Doch welche Messtechnik wird wann und wie richtig angewandt? Welche Informationen sowie Einsatzmaßnahmen können aus den Messergebnissen abgeleitet werden? Wie ist die vorhandene Messtechnik zu Prüfen und zu Warten? Die Dräger Messstrategie bietet Ihnen hierbei schnelle und praxisorientierte Hilfestellung. Ausführliche Ausstattungsempfehlungen für tragbare Gasmesstechnik bei Feuerwehren und die Dräger Messstrategie für Gefahrstoffe erhalten Sie unter: W W W.DR AEGER.COM\ MESSS TR ATEGIE_AT

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einsatz im museum

feuerwehr schützt kulturgüter, ab Seite 28 2017: spenden neu

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Spenden müssen ab 2017 aufgezeichnet und ab 2018 gemeldet werden – ab Seite 8.

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atemschutz

Transport von Atemluftflaschen: neues Infoblatt des ÖBFV – ab Seite 16.

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Niederösterreich: Detailbericht zur Übung im Wienerwaldtunnel – ab Seite 34.

#VILLACHonFIRE

villach wird 2017 zur feuerwehrhauptstadt, Seite 14 2017: spenden neu

Neues zur Spendenregelung, Anleitung und Pflichten – ab Seite 6.

blackout

Praktische Kontrolle, ob die eigene Feuerwehr für ein Blackout gerüstet ist – ab Seite 28.

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Brandschutz

Wien

Der Brandschutzbeauftragte als Schnittstelle zur Feuerwehr – ab Seite 40.

GROSSEINSATZ

bei brand einer Lagerhal le im Burgenland, Seite 32 WELTREKORD

Feuerwehrmann läuft 100 km in Schutzkleidung und mit ATSGerät – ab Seite 12.

lithium-Akkus

in Elektro-Fahrzeugen (Seite 16) und in stationären Anlagen (Seite 20).

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Wien

Brandschutz

Löschmittelbedarf: Was sind die Aufgaben der Feuerwehr? Ab Seite 37.

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INHALT & EDITORIAL

Aus dem ÖBFV

Persönliche Grenzen

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n diesem August wurden die Feuerwehren vielerorts zu einer Serie von Unwettereinsätzen alarmiert, die tagelang anhalten sollte. Leider forderten diese Naturereignisse auch Opfer. So musste ein Jungfeuerwehrmann aus Niederösterreich bei einem Zeltlager sein Leben lassen. Auch der tragische Einsturz eines Zeltes aufgrund der eingetretenen Wetterbedingungen während eines Festes hatte zwei Todesopfer zur Folge. Meine persönliche, aber auch die Anteilnahme aller österreichischen Feuerwehrmitglieder gilt den Familien, die nun diese tragischen Verluste verarbeiten müssen. Tausende Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner waren bei diesen Einsätzen bereit, bis an ihre persönlichen psychischen und physischen Grenzen zu gehen. Bis zur vollständigen Erschöpfung halfen sie den Mitmenschen, die in schwerer Not waren. In Zeiten des gesellschaftlichen Wandels, wo oftmals das Individuum vor der Gemeinschaft steht, ist dieses selbstlose Handeln im Interesse der Öffentlichkeit nicht hoch genug zu würdigen. Mein Dank gilt allen Frauen und Männern, die sich in den letzten Wochen unglaublichen Herausforderungen gestellt haben. Mein Dank gilt aber auch all jenen, die dieses Engagement mitunterstützt und ermöglicht haben. Feuerwehrmitglieder, die Arbeitgeber dieser Mitglieder, Familien, die auf den Papa oder die Mama verzichten mussten oder Betroffene, die mitangepackt haben. Die Gesellschaft als Ganzes trägt zu einem funktionierenden Feuerwehrsystem bei. Habt Mut, seid Vorbilder und macht weiter so! Euer Albert Kern Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes

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September 2017 ÖBFV Webseite NEU

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Rückblick auf die XVII. Funktionsperiode

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Unwettersommer 2017

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Neues Schadstoffvideo des ÖBFV kommt

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Theorie Bauunfälle

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Drehleiterausbildung in Österreich

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Kurzserie: Löschmittel Schaum (Teil 1)

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Brand greift auf Sägewerk über

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Einsatzsplitter

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ÖBB: Bahndammbrände und Umfahrung

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IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖBFV Medien GmbH, Voitgasse 4, 1220 Wien, GF: Andreas Rieger, FN441767h, Herausgeber: Österreichischer Bundesfeuerwehrverband, Voitgasse 4, 1220 Wien, Hersteller DONAU FORUM DRUCK Ges.m.b.H., 1230 Wien, Redaktion & Medienkooperationen: Ing. Richard Berger, BA, richard.berger@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 34, Redaktion & Marketing: Mathias Seyfert, BA, m.seyfert@feuerwehr.at, Mobil: +43 664 8827 98 33, Abonnements: Jahrespreis (10 Hefte, versandkostenfrei) im Inland: € 27,- , EU: zuzüglich Versandkosten von € 36,- (insgesamt € 63,-). Jahres-Abos verlängern sich automatisch zum jeweils gültigen Jahresbezugspreis. Abos können jeweils 30 Tage vor Ende des Bezugsjahres schriftlich (per Post oder eMail) gekündigt werden. Online-Bestellung www.feuerwehr.at, Coverfoto: R. Berger

CANON ist offizieller Ausstatter von FEUERWEHR.AT

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INHALT & EDITORIAL D-6997-2016

Dräger Messstrategie für Feuerwehren Bedarfsgerechte Ausstattung und praxisnahe Anwendung von Gasmesstechnik

FEUERWEHR.AT & DRÄGER informieren:

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ERKUNDUNG

• Gibt es eine Vorlage zur strukturierten Informationsgewinnung? • Sind Informationen zur Stoffidentifikation vorhanden? (z.B. Nüßler oder Hommel) • Ist eine Übersicht der Gefahrstoffkennzeichnung griffbereit? • Blattler bei der Hand?

MESSUNG

• Vorgehensweise bei der Messung von Brandgasen, bekannten Gefahrstoffen oder unbekannten Gefahrstoffen beachten • Beachten Sie Messhinweise und Messablaufschemata • Dokumentieren Sie die Messergebnisse • konkrete Handlungsempfehlungen des Messgeräteherstellers beachten

Plakat als Beilage in diesem Heft: Messstrategie Dräger Messstrategie für Feuer wehren

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Einsatzberichte

Briefmarkenset ÖBFV

AUSSTATTUNG GASMESSTECHNIK

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Aus der Redaktion

Bundesfeuerwehrverband, Fotos:

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Die neue Webseite des ÖBFV

• Sind die Feuerwehren für die im eigenen oder erweiterten Einsatzbereich vorhandenen Messaufgaben ausgerüstet? • Gibt es einen Alarmplan für unvorhergesehene Fälle? • Sind die Mitglieder auf die Ausrüstung geschult?

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Mehr Informationen unter: www.draeger.com/messstr ategie_a

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STOFFINFORMATIONEN

• Ist eine Sammlung der wichtigsten Stoffeigenschaften in einem Feuerwehrfahrz eug vorhanden? • Ist die empfohlene Messtechnik für die meisten Stoffe bekannt?

„Sommerpause“ zu Ende Herausgeber: Österreichischer

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• Ist eine Beständigkeitenliste für die in der Feuerwehr vorhandenen Schutzanzüge vorhanden?

In Kooperation mit

DieMATIO„Sommerpause“ geht mit einem ArWEITE RE INFOR NEN UNTE R: WWW .DRAE GER. COM/ MESS STRA TEGIE beitsmarathon für die Öffentlichkeitsarbeit zu Ende. Nicht nur, dass die Unwetter im August die Medienarbeit intensiviert haben, auch der bevorstehende Bundesfeuerwehrtag mit dem zu produzierenden Funktionsperiodenbericht steht vor der Türe. Außerdem muss die neue Homepage befüllt werden. Und das vorliegende Heft wollte auch fertiggestellt werden. Viel zu tun also für... Euer Redaktionsteam

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Schaum

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Bauunfälle

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Das ÖBFV-MAGAZIN

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ÖBFV-NEWS

neue Website & neuer Webshop

NEUE WEBSITE FÜR DEN ÖBFV Trotz dem Ende dieser Funktionsperiode gibt es keinen Stillstand in der Öffentlichkeitsarbeit des ÖBFV: Neben dem Großevent in Villach wurde hinter den Kulissen bereits eifrig an einer neuen Website gearbeitet, die demnächst online geht. Auch neu: ein gemeinsamer und noch größerer Feuerwehr-Webshop.

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Mathias Seyfert

bundesfeuerwehrverband.at Besuchen Sie die neue Website des ÖBFV!

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ie in die Jahre gekommene Website des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes war ein gewachsenes Konstrukt aus teilweise veralteten Technik-Elementen – der Wunsch nach einem neuen Internetauftritt begründete sich auf Themen wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und einer fehlenden Mobil-Version. Zusätzlich kam dazu, dass

ihre Neuigkeiten über diese Website zu präsentieren. Die Tochtergesellschaften, die Prüfstelle für Brandschutztechnik und die neu gegründete ÖBFV Medien GmbH, haben nun jeweils eine eigene Unter-Seite, um sich zu präsentieren. Im Service-Bereich finden Sie Downloads, hilfreiche Links und einen direkten Kontakt zur Pressestelle.

man einen gemeinsamen Webshop für mehrere „Verkäufer“ einrichten wollte. ÖBFV, ÖBFV Medien GmbH, Prüfstelle für Brandschutztechnik und Landesfeuerwehrverbände sollen ihre Artikel zukünftig über ein einheitliches Portal anbieten können.

Webshop Völlig neu konzipiert ist nun der Online-Verkauf über die Website des ÖBFV: Ein gemeinsamer Webshop bietet alle Artikel auf einen Blick. Der Bundesfeuerwehrverband und andere Verkäufer können hier gemeinsam ihre Artikel anbieten – der Besucher muss also nicht mehr durch mehrere Shops surfen, sondern kann über ein Portal bestellen. Landesfeuerwehrverbände können, zusätzlich zu ihren eigenen Websites, auch hier Artikel anbieten. Für den Kunden entsteht dabei ein weiterer Vorteil – beim gemeinsamen Versand von Artikeln verschiedener Verkäufer können dabei die Versandkosten (unter gewissen Voraussetzungen) verringert werden.

Website Die neue Website www.bundesfeuerwehrverband.at bietet weiterhin alle Informationen rund um den ÖBFV an, erstrahlt aber nun in neuem Glanz. Das Design wirkt aufgeräumt und freundlich und soll den Besucher intuitiv durch das Angebot führen. Ein wichtiger Punkt ist die automatische Anpassung der Seite für Mobil-Geräte wie etwa Smartphones. Zusätzlich zu ÖBFV-Informationen gibt es auch für Landesfeuerwehrverbände wieder die Möglichkeit,

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Bleibt auf dem Laufenden! FEUERWEHR.AT

Auf unserer Facebook-Seite facebook.com/MSAsafetyFire findet ihr aktuelle Produktinfos und weitere MSA-News.

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NEUE ÖBFV-FUNKTIONSPERIODE

Wahlen und neue Funktionsperiode

GEMEINSAME ERFOLGE www

In der 17. Funktionsperiode des ÖBFV zwischen 2012 und 2017 konnten einige zentrale Forderungen unserer Feuerwehren umgesetzt werden. Blicken wir nun auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Auch wenn die Feuerwehr viele verschiedene Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen hat, so ist doch der Einsatzdienst das „Grundgeschäft“ unserer Organisation. FWPRÄS Albert Kern

issuu.com/feuerwehr Dieser Text entstand anlässlich des Bundesfeuerwehrtages, der im September 2017 stattfindet, und ist hier in stark gekürzter Form abgedruckt. Das ausführliche Original finden Sie auch online zum Blättern und Herunterladen.

WAHL 2017 Der Präsident und die Vizepräsidenten werden vom Bundesfeuerwehrtag für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Im September 2017 endet die 17. Funktionsperiode.

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Katastrophenschützer Nummer 1 Die Feuerwehr ist Katastrophenschützer Nummer 1. Das hat sich in den letzten Jahren besonders stark als Tatsache erwiesen, da unsere Kameradinnen und Kameraden bei zahlreichen Hochwassereinsätzen, bei schweren Stürmen, Schneekatastrophen und Waldbränden oft wochenlang im Einsatz standen. Internationale Zusammenarbeit Für das Wohl der österreichischen Feuerwehren muss auch über den Tellerrand geschaut, müssen internationale Entwicklungen im Auge behalten werden. So wurde es in der vergangenen Funktionsperiode möglich, noch deutlicher und vor allem mit einer gemeinsamen Stimme Aufmerksamkeit zu erregen sowie stark und geschlossen aufzutreten. So kann beispielsweise mitdiskutiert werden, wie sich die EU-Arbeitszeitrichtlinie auch auf die Feuerwehr auswirken wird. Sicherheit und Transparenz Der Verwaltungsaufwand für unsere Feuerwehren wird immer größer (Stichwort Allergenkennzeichnungsverordnung, Spendenabsetzbarkeit etc.). Als Einsatzorganisation mit einem gesetzlichen Auftrag haben wir eine große Verantwortung, der wir auch nachkommen müssen. Natürlich sind diese Änderungen ein Mehraufwand für ehrenamtlich tätige Mitglieder. Doch Datensicherheit und Transparenz gehen natürlich vor, weshalb auch wir von diesen Regelungen nicht ausgenommen werden können. Gemeinsam mit den Landesfeuerwehrverbänden hat der ÖBFV jedoch bei jeder dieser Neuregelungen aktiv mitgearbeitet und versucht, ein bestmögli-

ches Ergebnis und den kleinstmöglichen Aufwand für die Feuerwehren zu erreichen.

Einheitliche Ausbildung auf hohem Niveau Neue Einsatzherausforderungen verlangen nach einer ständigen Verbesserung und Erweiterung der Aus- und Weiterbildung unserer Feuerwehrkräfte. Die neun Feuerwehrschulen Österreichs bildeten – nachdem sie zertifiziert wurden und die Ausbildung auf einen gemeinsamen österreichischen Standard gebracht haben – Kompetenzzentren, die allen Ausbildnern zur Verfügung stehen. Dadurch wird der Austausch innerhalb der Landesfeuerwehrverbände intensiviert, ein gegenseitiger Lerneffekt kommt somit auch den Lehrgangsteilnehmern in den Bundesländern zu. Der ÖBFV als Kompetenzzentrum Die Voitgasse 4 im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt ist seit 2014 Standort des Bundesfeuerwehrzentrums. Dieses Objekt wurde gekauft, renoviert und beherbergt seitdem das ÖBFV-Generalsekretariat gemeinsam mit den Tochtergesellschaften, der Prüfstelle für Brandschutztechnik sowie der ÖBFV Medien GmbH. Die Attraktivität des Ehrenamtes Unsere Feuerwehren sind darauf angewiesen, dass Mitglieder rund um die Uhr zur Verfügung stehen, um im Ernstfall ausrücken zu können. Das ist allerdings nur möglich, wenn diese ehrenamtlich tätigen Menschen auch ihren Arbeitsplatz bei Bedarf verlassen dürfen. Eine Forderung, die wir in die nächste Funktionsperiode mitnehmen, ist die Schaffung ei-

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NEUE ÖBFV-FUNKTIONSPERIODE Wahlen und neue Funktionsperiode

nes Bonussystems für Arbeitgeber, die es ihren Mitarbeitern ermöglichen, während der Arbeitszeit zu Feuerwehreinsätzen auszurücken. Verschiedene Initiativen wie die Feuerwehrjugendwoche unter dem Motto „Sei Dabei“ und die Bildungsinitiative „Gemeinsam.Sicher. Feuerwehr“ tragen dazu bei, die Idee und Hintergründe unserer Einsatzorganisation in die Bevölkerung zu tragen. So beschließen wir die 17. Funktionsperiode mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen, mit Erfolgen und Niederlagen, mit guten und mit schlechten Tagen, aber vor allem mit dem Gefühl, etwas erreicht zu haben. Stellen wir uns nun gemeinsam neuen Herausforderungen in der 18. Funktionsperiode bis zum Jahr 2022.

Ausgewählte Meilensteine in der XVII. Funktionsperiode des ÖBFV (2012-2017) • Feuerwehr ist „Katastrophenschützer Nummer 1“ und bewies dies bei diversen Einsätzen und Übungen im In- und Ausland • Internationale Zusammenarbeit bei EU-Themen • Hubert Vetter als CTIF-Vizepräsident wiedergewählt • Feuerwehren von gesetzlichen Änderungen betroffen: z.B. Allergenkennzeichnung, Spendenabsetzbarkeit • Verbesserung bei der Regelung von Feuerwehrfesten und Sicherung der Hepatitis-Impfung • Zertifizierung von Feuerwehrschulen und Schaffung von Kompetenzzentren • ÖBFV-Fachausbilderprüfung eingeführt • Heft 122 sowie viele andere Richtlinien, Merkblätter und Informationen überarbeitet / erstellt • Gründung der ÖBFV Medien GmbH mit FEUERWEHR.AT • Eigenes Gebäude für ÖBFV und Tochtergesellschaften angekauft • ÖBFV-Website und EDV-Anwendungen modernisiert • Große Kooperation mit FELIX • ÖBFV-Schnellhilfefonds eingerichtet • Internationale Bewerbe in Villach ausgetragen • Zahlreiche internationale Bewerbserfolge und Weltmeistertitel österreichischer Feuerwehren • Jugend- bzw. Bildungsinitiativen „SeiDabei“ und „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“ gestartet • Zahlreiche weitere Neuerungen im Sinne des österreichischen Feuerwehrwesens

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KATASTROPHENEINSATZ

Die Unterstützung der Politik ist überlebenswichtig

BONUSSYSTEM ZUR UNTERSTÜTZUNG UNSERER FEUERWEHREN Die österreichischen Feuerwehren standen im August 2017 im Dauereinsatz. Naturkatastrophen mit unglaublichen Auswirkungen erschütterten vor allem die Bundesländer Tirol, Kärnten, Salzburg und die Steiermark. An die 10.000 Feuerwehrmitglieder waren österreichweit gefordert. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Feuerwehr Katastrophenschützer Nummer 1 ist. Redaktion

Gerade in Zeiten, in denen Naturgewalten die Kräfte fordern, ist die Unterstützung der Arbeitgeber besonders wichtig. Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagieren sind auf die Unterstützung ihrer Dienstgeber angewiesen, um während der Arbeitszeit zu Einsätzen ausrücken zu können. Diese Arbeitgeber gehören durch ein Bonussystem (beispielsweise Steuerentlastungen) gefördert und belohnt, um diese Ausfälle kompensieren und weitere Unternehmen zur Förderung ihrer Mitarbeiter motivieren zu können. Im Vordergrund muss eine einheitliche und für alle ehrenamtlichen Mitglieder faire Lösung stehen. Nach den Unwetterereignissen dieses Sommers wurden Stimmen laut, die als Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrmitglieder drei Tage Zusatzurlaub, finanziert durch den Katastrophenfonds, forderten. Diese Anregung zeigt den Willen und das Wollen der Politik, Ehrenamtliche zu entlasten. Das Bewusstsein ist da, der erste Schritt in Richtung einheitliches Bonussystem, wie bereits seit

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dem Jahr 2013 in einem Positionspapier vom ÖBFV gefordert, ist gegangen. Die Möglichkeit, drei Tage mehr Urlaub zu erhalten, muss jedoch auch mit den zuständigen Feuerwehrgremien auf Bundes- und Landesebene intensiv diskutiert werden. Diese nun bestehende Forderung kann nämlich – wenn sie ein Einzelfall bleibt und nicht langfristig sowie flächendeckend und allumfassend Berücksichtigung findet – auch negative Auswirkungen haben. So besteht auch intern ein Konfliktpotential, wenn sich Mitglieder tagein tagaus engagieren und unzählige Stunden in den Dienst am Nächsten stecken, jedoch keinen Zusatzurlaub bekommen, sollten sie nicht im Hochwassereinsatz gestanden haben. Unternehmen können auf keinen Fall gezwungen werden, Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagieren, zu Einsätzen wegzulassen. Gerade kleine Betriebe stünden dabei vor einer großen und unverantwortlichen Herausforderung. Zusätzlich könnte das dazu führen, dass die Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr zum Nachteil auf dem Arbeitsmarkt wird. Klar ist auch, dass dieser – durch die Politik angekündigte – Schritt nicht der einzige bleiben kann. Begrüßt wird zusammenfassend allerdings die Bereitschaft zur wertschätzenden Unterstützung und Anerkennung der Leistungen der tausenden freiwilligen Helfer in den Reihen der österreichischen Feuerwehren.

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Fotos: BFVRA / Franz Konrad, BFV Liezen/Hartberg, Thomas Zeiler, LFV STMK Franz Fink

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m dieses weltweit einzigartige Feuerwehrsystem in seiner Gänze langfristig erhalten zu können, das Ehrenamt weiterhin attraktiv zu machen, aktive Mitglieder zu schützen, zu fördern und behalten zu können sowie neue Mitglieder zu gewinnen, ist es erforderlich, gewisse Rahmenbedingungen zu schaffen.

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Fotos: BFVRA / Franz Konrad, BFV Liezen/Hartberg, Thomas Zeiler, LFV STMK Franz Fink

Schwere Unwetter im August

UNWETTER ÜBER ÖSTERREICH In den ersten beiden Augustwochen stellten die Feuerwehren in großen Teilen Österreichs ihre Leistungs- aber auch Durchhaltefähigkeit unter Beweis. Am ersten Augustwochenende sorgten heftige Unwetter in Teilen der Bundesländer Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol für Murenabgänge, überflutete Keller, Windbrüche und andere Schäden. Auch Tage nach dem Ereignis waren Feuerwehrkräfte mit der Bewältigung der Auswirkungen beschäftigt. Diese Arbeiten wurden durch weitere Unwetter unterbrochen, die nun auch andere Teile Österreichs betrafen. Raphael Koller, ÖBFV

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achdem bereits am Sonntag, den 6. August 2017, über 1.100 Feuerwehrmitglieder mehr als 240 durch das Unwetter verursachte Einsatzstellen in Kärnten abzuarbeiten hatten, kam es Mitte der Folgewoche erneut zu Starkregen und

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Sturm. Neben den bereits betroffenen Bezirken St. Veit an der Glan, Villach-Land und Spittal an der Drau waren nun auch die Feuerwehren aus den Bezirken Feldkirchen und Hermagor bei der Bewältigung der Folgen des extremen Wetters gefordert.

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Schwere Unwetter im August

Wieder rückten an beiden Tagen über 1.300 Einsatzkräfte aus. Wie leistungsfähig das System „Feuerwehr“ ist, zeigte der Brand eines Nebengebäudes in St. Peter-Spittal am Abend des 10. August. Die durch das Unwetter bereits stark beanspruchten Feuerwehren verhinderten bei diesem Brand ein Übergreifen auf das Wohnhaus und kehrten anschließend wieder zu den Aufräumarbeiten zurück. Zur Unterstützung wurde die vom Unwetter bisher verschont gebliebene Feuerwehr Ferndorf alarmiert.

Sturm und Regen In der Nacht auf Freitag, den 11. August, zogen weitere Unwetter auch über den Osten Österreichs. Im Burgenland wurden Windspitzen bis 130 km/h gemessen. Abgedeckte Hausdächer und blockierte Straßen und Bahnanlagen durch umgestürzte Bäume waren die Folge. Von 230 der insgesamt 318 Orts- und Stadtfeuerwehren, wurden ca. 400 Einsatzstellen während der Nachtstunden abgearbeitet. Die Aufräumarbeiten wurden in den Folgetagen fortgesetzt. Die Niederösterreichischen Feuerwehren waren mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. 1.200 Feuerwehrmitglieder waren über Nacht im Einsatz, um Keller auszupumpen, Verkehrswege freizumachen und Dächer zu sichern. Knapp 100 Feuerwehren beseitigten alleine im Bezirk Baden die Unwetterschäden. Hinzu kamen Brandmeldealarme und Liftrettungen aufgrund von Stromaus-

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Fotos: LFV STMK Franz Fink

Murenabgänge und Rutschungen Auch die Feuerwehren in Tirol und Salzburg waren bei der Bewältigung des Unwetters im Einsatz. In Tirol waren die Bezirke Imst, Innsbruck-Land und Schwaz besonders gefordert. Murenabgänge und Erdrutsche sorgten für etliche Straßensperren. In den Gemeinden Mieders und Schönberg war Schwemmmaterial in das Trinkwassernetz gelangt. Die Feuerwehr unterstützte bei der Ausgabe von sauberem Trinkwasser an die Bevölkerung. In Mittersill/Salzburg wurde am 6. August, als Vorsorgemaßnahme, der Hochwasserschutz aktiviert und durch die Freiwillige Feuerwehr Mittersill aufgebaut. An diesem Sonntag standen rund 900 Feuerwehrmitglieder im Bundesland Salzburg im Einsatz.

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UNWETTEREINSÄTZE Schwere Unwetter im August

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fällen. Auch die Feuerwehr der Bundeshauptstadt Wien verzeichnete rund 200 Einsätze in der Nacht auf Freitag.

KHD-Züge in der Steiermark im Einsatz In der Steiermark wurde auf die Aktivierung des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) der Feuerwehren zurückgegriffen. Nachdem im Bezirk Liezen bereits seit Freitag Hundertschaften von Feuerwehrmitgliedern mit den Aufräumarbeiten beschäftigt waren, kam am Sonntag ein erweiterter Zug der KHD-Bereitschaft Hartberg (KHD 47) zum Einsatz, der die örtlichen Kräfte unterstützte. Am Montag folgten je ein Zug mit 70 Feuerwehrmitgliedern aus Radkersburg (KHD 55) nach Oberwölz im Bezirk Murau, sowie Graz Umgebung (KHD 41) nach Kobenz im Bezirk Knittelfeld. Ein Zug aus Leibnitz (KHD 50) wurde am Donnerstag, 10. August, zum Wassertransport in der Gemeinde St. Peter am Kammersberg (Murau) eingesetzt, nachdem die Wasserversorgung zusammengebrochen war. Mit den beiden Zügen aus Feldbach (KHD 45) und Fürstenfeld (KHD 46), die am 12. August erneut im Bezirk Liezen unterstützten, waren in Summe sechs Züge zur Bewältigung der Unwetter in der Steiermark, in Er-

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im Bundesland sowie in anderen Bundesländern oder international zum Einsatz kommen. Die Feststellung einer Katastrophe durch die Behörde ist für einen Einsatz nicht erforderlich.

gänzung zu den örtlichen Kräften, im Einsatz. Die Alarmierung, Koordination und Lageführung erfolgte, auf Befehl des Landesfeuerwehrkommandanten, durch den Landesführungsstab der Feuerwehr. Diese KHD-Züge werden aus Fahrzeugen, Geräten und Mannschaft des jeweiligen Feuerwehrbereichs gebildet. Unter Berücksichtigung der örtlichen Einsatzbereitschaft können diese im eigenen Bereich,

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Forderung nach Bonussystem Der Vorschlag der Politik, Mitglieder der Feuerwehr im Katastropheneinsatz mit Sonderurlauben freizustellen, wird als wertschätzendes Zeichen gewertet. Seitens des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes wird jedoch auf einem nachhaltigen Bonussystem beharrt. Präsident Albert Kern fordert eine Entschädigung für Firmen, die ihre Mitarbeiter für Feuerwehreinsätze freistellen, unabhängig von der Katastrophe. Auch steuerliche Erleichterungen sind denkbar.

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Fotos: LFV STMK Franz Fink

Auch in den anderen Bundesländern gibt es diese Strukturen, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann, um auf außerordentliche Einsatzerfordernisse reagieren zu können. Dadurch werden die Leistungs- und Durchhaltefähigkeit der Feuerwehren, auch über längere Zeiträume, sichergestellt.

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PARTNER DER ÖSTERREICHISCHEN FEUERWEHR

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* in ausgewählten Filialen erhältlich.

Fotos: LFV STMK Franz Fink

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SCHADSTOFFEINSATZ TRAINIEREN

Realitätsnahes Üben

GEFAHRGUTSCHULUNG AUF ACHSE In Österreich steht im Gefahrstoffbereich seit kurzem eine neue Schulungsmöglichkeit für den Umgang mit Gefahrguttransporten zur Verfügung: Ein auf einem Lkw-Anhänger aufgebauter Tank für Flüssigkeiten wurde umgebaut, um im Inneren und rund um den Behälter trainieren und schulen zu können. Mathias Seyfert

nen Tankwagen für Schulungszwecke um. Rasch war auch das Interesse von Feuerwehren geweckt – nun war das einzigartige und hoch spezialisierte Fahrzeug erstmals in Österreich unterwegs. Die Firmen HOYER GmbH und Gliewe GmbH versuchen mit diesem eigens dafür entwickelten Schulungscontainer ihr Wissen über Tankcontainertechnik und die neue DIN 14555-12 (Deutsche „Gerätewagen Gefahrgut“) zu vermitteln, sodass bei einem Unfall- oder einer Gefahrensituation die richtigen Entscheidungen getroffen werden und auch das richtige Equipment zum Einsatz kommt.

Der Container im Detail Der Tankanhänger besteht aus drei Kammern, wovon zwei tatsächlich beübt werden können, die dritte Kammer ist von der Seite begehbar. Sie beinhaltet Muster von Isolierungen, Beschichtungen sowie Modelle zu Schulungszwecken und besitzt eine Sichtscheibe in die Kammer 2. In Kammer 1 und 2 hingegen können die Funktionsweisen von Füllstandanzeige, Überfüllsicherung oder Reinigungskopf in der Praxis gezeigt werden. Be- und Entladeprozeduren von einer Kammer zur anderen, wie sie auch im Feuerwehreinsatz vorkommen können, werden mit einer eingebauten Pumpe oder per Kompressor durchgeführt. Zusätzlich ist der Tankanhänger mit Schnittmodellen von Armaturen, mit Schläuchen sowie anderen Komponenten und einem Prüfstand für die anschauliche Demonstration der Funktionsweise ausgestattet. Schulungen für Feuerwehrverbände wurden bereits durchgeführt, weitere Termine in Österreich folgen. Infos unter: office@gliewe.at

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Fotos: BFVRA / Franz Konrad, BFV Liezen/Hartberg, Thomas Zeiler, LFV STMK Franz Fink, HOYER, FF Wr. Neudorf / Biegler

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m seine eigenen Mitarbeiter und Lkw-Fahrer praxisnahe und effektiv auszubilden, baute der Spediteur HOYER GmbH in Deutschland ei-

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SCHADSTOFFEINSATZ LERNEN

Fotos: BFVRA / Franz Konrad, BFV Liezen/Hartberg, Thomas Zeiler, LFV STMK Franz Fink, HOYER, FF Wr. Neudorf / Biegler

Neuer Schulungsfilm Gefahrenerkennung

GEFAHR ERKENNEN Nach knapp 20 Jahren war es an der Zeit, den bisherigen ÖBFV Film Teil 1 und 2 über die Gefahrenerkennung aus der GAMS Regel und die klassische Kennzeichnung gefährlicher Stoffe neu zu gestalten. Vieles hat sich im Laufe der Jahre verändert und ist neu dazugekommen.

Mit freundlicher Unterstützung von:

Roman Sykora

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ine der großen Änderungen war sicher die Einführung des GHS, dem Globally Harmonised System, sowie die Gasflaschenkennzeichnung mit den verschiedenen Grund- und Sonderfarben bei Gasen. Anhand von vielen Experimenten wird die Behandlung gefährlicher Stoffe in der Praxis eindrucksvoll im Film gezeigt. Auch ungekennzeichnete Gefahren – wie wir sie unter anderem bei alternativen Antrieben finden – werden behandelt.

Film zum Blattler Es wurde versucht, sich an den Aufbau des Gefahrgut-Blattlers zu halten, was sehr gut gelungen ist. Dieser wird zu Beginn der nächsten Funktionsperiode in einer überarbeiteten Version neu erscheinen.

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Optimal für Winterschulungen Der Film ist in einzelne Themenbereiche gegliedert, sodass einzelne Elemente leicht in Winterschulungen eingebaut werden können. Das fertige Video wird im dritten Quartal 2017 über das Internet bzw. auf Datenträger über die neue Website des ÖBFV abrufbar sein. Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung einen Großteil der Erstellungskosten übernahmen.

www.gm-gmbh.de

GM GmbH - München Tel: 089 / 897042-0 • www.gm-gmbh.de

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KÜNETTEN UND BAUGRUBEN

Geotechnische Grundlagen

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Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

Bauunfälle in Gruben und Künetten geschehen regelmäßig. Bei der Personenrettung muss auf das Nachrutschen des Materials geachtet werden. Warum das so ist, erklärte Dr. Stephan Steller im Rahmen der bundesweiten Ausbildnerschulung im FAZ der BF Wien.

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KÜNETTEN UND BAUGRUBEN Geotechnische Grundlagen

KÜNETTEN UND BAUGRUBEN – GEOTECHNISCHE GRUNDLAGEN Unzureichend gesicherte Arbeitsgräben, Künetten und Baugruben stellen für dort arbeitende Personen, nach Eintreten eines Schadensfalles aber auch für Einsatzkräfte, eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Diese kleine Mini-Serie soll in zwei Teilen grundlegende Informationen und mögliche Einsatztaktiken wiedergeben. Teil 1 befasst sich mit den physikalischen und geotechnischen Eigenschaften von Boden. Dr. Stephan Steller

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oden besteht aus fester Masse (Körner) mit dazwischenliegenden Hohlräumen. Diese Hohlräume können wiederum luft- und/oder wassergefüllt sein. Abhängig von der Größe der einzelnen Körner ergeben sich unterschiedliche Bezeichnungen und in weiterer Folge unterschiedliche Eigenschaften des Bodens.

Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

Reibungswinkel und Kohäsion Grundlegend wird zwischen nichtbindigen und bindigen Böden unterschieden. Bei nichtbindigen Böden sind die Einzelkörner so groß, dass zwischen diesen keine Bindungskräfte wirksam werden. Als typische Beispiele für diese Gruppe an Böden sind Sand und Kies in den verschiedenen Abstufungen von grob bis fein genannt. Der umgangssprachliche Schotter stellt in der Regel eine Mischung aus Sanden und Kiesen unterschiedlicher Größe dar. Sofern die einzelnen Körner keinerlei inneren Zusammenhalt (Kohäsion) aufweisen, entspricht der Reibungswinkel etwa dem Böschungswinkel bei losem Aufschütten des Materials. Im Gegensatz dazu stehen die bindigen Böden, bei denen die einzelnen Körner so fein sind, dass zwischen ihnen Bindungskräfte wirksam werden. Dies ist die so genannte Kohäsion oder, wenn sie durch Wasser verursacht wird, die Scheinkohäsion. Einfach erkennbar ist Kohäsion mit einem kleinen Experiment: wenn ein kleines Stück Boden geknetet wird und dabei Reste an den Fingern kleben bleiben ist Kohäsion vor-

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KÜNETTEN UND BAUGRUBEN

handen. Ein ganz klassisches Beispiel für einen kohäsiven Boden ist Ton. In der Natur liegen jedoch auch oftmals verschiedene Mischungen aus bindigen und nichtbindigen Böden vor. Daraus und zusätzlich aus den unterschiedlichen Wasserverhältnissen ergeben sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Eigenschaften des Baustoffs Boden.

Die Belastung möchte seitlich ausweichen und so wird das Opfer durch Erde verschüttet (ganz oben). Eine einfache Konstruktion kann immer nachgeschoben werden. Die BF Wien baut hierfür am Einsatzort eine einfache Konstruktion zum Nachschieben. (Bild unten)

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Erddruck Gräbt man nun beispielsweise eine Künette in den Boden, so ist gemäß den „ArbeitnehmerInnenschutzbestimmungen“ ab einer Tiefe von 1,25m ab Geländeoberkante eine Sicherung des Arbeitsgrabens einzubauen. Aber warum? Jedes Material möchte einer Belastung seitlich ausweichen. So auch der Boden. Die Belastung kann einerseits eine von außen aufgebrachte Last an der Oberfläche sein (Straßenverkehr, Einsatzkräfte etc.) oder auch einfach das Eigengewicht des Bodens. Die Erddruckspannung (Kraft pro Fläche) in Abhängigkeit vom spezifischen Gewicht γ mit der Tiefe H nimmt ab der Oberkante zu. Im Gegensatz zum hydrostatischen Druck, der ebenfalls mit der Tiefe zunimmt, kann die Spannung bei Böden aufgrund der

Reibung der Körner aneinander mit den so genannten Erddruckbeiwerten abgemindert werden. Näherungsweise kann der Erddruckbeiwert Ka mit ⅓ angesetzt werden. Die gesamte Kraft aus dem Erddruck Eh ergibt sich mit Multiplikation der Erddruckspannung eh mit der halben Tiefe der Künette. (siehe ABBILDUNG 1) Nachteil an dieser theoretischen Sichtweise: Die Böschungskante muss theoretisch gar nicht gestützt werden. Da jedoch insbesondere bei Hilfeleistungen in diesem Bereich immer wieder Belastungen durch Gerät und Mannschaft erfolgen, ist auch hier eine gewisse Sicherung erforderlich. Um nun für Feuerwehren eine erste, grobe Abschätzung der auftretenden Kräfte zu ermöglichen, können auf die relativ kurze Dauer eines Einsatzes in der Regel vereinfachend nachfolgende Ansätze gewählt werden. Als Dichte des Bodens kann in der Regel γ = 20 kN/m³ (entspricht etwa 2.000 kg/m³) angesetzt werden. Der Erddruckbeiwert Ka = ⅓ ist für eine Abschätzung ausreichend genau. Für eine Erstabschätzung der auftretenden Kräfte kann nunmehr eine gleichmäßige Erddruckspannung angenommen werden, die sich aus folgender Formel berechnen lässt: e*= γ*Ka*H*2/3 . Das Ergebnis in kN/m² lässt sich einfach mit der Tiefe und Länge der Künette multiplizieren. So erhält man die Gesamtkraft, die ein entsprechender Verbau als Sicherung für die Einsatzkräfte aushalten muss. Diese Näherung ist für die Dauer eines Feuerwehreinsatzes jedenfalls ausreichend genau. (siehe ABBILDUNG 2) Ein Beispiel: Eine 3 m Tiefe Künette soll gesichert werden. Es soll ein Verbau aus senkrechten Pfosten hergestellt werden. Zur gegenseitigen Abstützung werden im oberen und unteren Bereich horizontale Kanthölzer 14/14 cm eingebracht. Die gegenüberliegenden Gurte sollen durch weitere Kanthölzer abgespreizt werden. Welche Belastung müssen die Spreizen aushalten, wenn eine maximale Pfostenlänge von 4 m angenommen wird? Die Erddruckspannung ergibt sich nach oben liegender Formel zu e*=20*1/3*3 *2/3. Das ergibt rund 13,3 kN/m². Multipliziert mit der Tiefe (3 m) und der Länge der Künette, die maximal gesichert werden kann (4 m), ist mit einer Gesamtlast von 160 kN

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Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger; Graphiken: MA37, Dr. Steller nach DI Pilat

Geotechnische Grundlagen

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KÜNETTEN UND BAUGRUBEN Geotechnische Grundlagen

zu rechnen. Aufgeteilt auf Ober- und Untergurt sowie pro Gurt 4 Spreizen sind dies rund 20 kN pro Spreize. Ein Kantholz der Dimension 14/14 cm kann bis zu einer Länge von 3,5 m ca. 60 kN Last aufnehmen. Die geplante Sicherung der Künette ist somit möglich.

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Im Rahmen des bundesweiten Ausbilderseminares 2017 konnte im FAZ der BF Wien der zuvor gehörte theoretische Vortrag von Dr. Steller auch praktisch erklärt werden.

„AUFLASTEN AM GELÄNDE NEBEN DER BAUGRUBE VERURSACHEN EINEN ZUSÄTZLICHEN HORIZONTALEN ERDDRUCK, DER BEI SICHERUNGSMASSNAHMEN

Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger; Graphiken: MA37, Dr. Steller nach DI Pilat

BERÜCKSICHTIGT WERDEN MUSS.“

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(1) Baugruben ohne Auflast am Baugrubenrand (2) Richtwerttabelle Erddruckkräfte (3) Linienlast am Baugrubenrand (z.B. Mauer) (4) Flächenlast am Baugrubenrand (z.B. Kranstützen oder Schuttmulde)

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HUBRETTUNGSGERÄTE

Ausbildung in Österreich

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HUBRETTUNGSGERÄTE Ausbildung in Österreich

HUBRETTUNGSGERÄTEAUSBILDUNG IN ÖSTERREICH: EIN ÜBERBLICK Hubrettungsgeräte wie z. B. Drehleitern sind wesentliche und komplexe Fahrzeuge der Feuerwehren, welche die Einsatzaufgaben in vielerlei Hinsicht unterstützen. Die technische Weiterentwicklung dieses speziellen Segments und die damit in Verbindung stehenden Möglichkeiten, sowohl aus Sicht der Betriebssicherheit als auch aus Sicht der Einsatztaktik, schreiten rasant voran. Der Kompetenzaufbau bzw. der Erwerb des erforderlichen Hintergrundwissens unserer Kameraden ist unumgänglich und so selbstverständlich anzusehen, wie auch die regelmäßige Wartung dieser Geräte zu erfolgen hat. Sascha Fercher (Fachausbilder an der Landesfeuerwehrschule Kärnten)

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ie Herausforderung besteht aber vor allem darin, Feuerwehrmitglieder auf die taktischen Möglichkeiten und Raffinessen derartiger Fahrzeuge zu schulen und zu instruieren. Dabei werden in Österreich verschiedene Ansätze verfolgt. Viele Landesfeuerwehrschulen bieten qualitativ hochwertige „Drehleitermaschinisten-Lehrgänge“ (o. ä.) an, die vielfach durch eigene Ausbilder und/oder Gastvortragende abgehalten werden. Kooperationen mit einsatzerfahrenen Feuerwehren sind Elemente, die den Vorgang des Erfahrungsaustausches forcieren und Praxiserfahrungen einfließen lassen. Die optionale Einbindung von Herstellerfirmen oder privaten Ausbildungsanbietern ist ebenso gepflogene Praxis. Im Allgemeinen ist der Maschinist eines Hubrettungsgerätes (u.a. „DLK-Maschinist“) ein Fachbereich im Feuerwehrdienst, welcher neben Hintergrundwissen im Bereich der Technik von Hubrettungsgeräten auch, wie angeführt, Spezialwissen betref-

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HUBRETTUNGSGERÄTE

Ausbildung in Österreich

Beispiel Im weiteren Verlauf wird am Beispiel der Landesfeuerwehrschule Kärnten skizziert, wie die Ausbildung für Maschinisten von Hubrettungsgeräten in einer Landesfeuerwehrschule erfolgt. Theoretischer Einstieg und Fahrzeugkunde Taktische Grundsätze, sowie die allgemeine Fahrzeugkunde und vor allem Sicherheitsaspekte werden in einem Theorieblock zu Beginn der Lehrveranstaltung behandelt. Der Theorieb-

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lock versteht sich als Element der Vorbereitung für die praktischen Tätigkeiten mit dem Hubrettungsgerät und hierbei werden die Teilnehmer sehr aktiv eingebunden. Planspiele mit einer „Modell-Drehleiter“ stehen ebenso am Programm, wie die Darstellung eines gesamten Einsatzablaufes und der damit in Verbindung stehenden Diskussion praktischer Fallbeispiele.

Praktische Ausbildung Der erste Teil der praktischen Ausbildung besteht aus der Erörterung der Bedienelemente, dem richtigen und raschen Instellungbringen des Hubrettungsgerätes sowie ersten Fahrübungen. In den folgenden Einheiten werden neben dem Notbetrieb auch sämtliche Anbaugeräte in der praktischen Anwendung beübt. Wesentlich dabei ist die Zusammenarbeit des Hubrettungsmaschinisten mit dem verantwortlichen Gruppenkommandanten, der die Ziele definiert. Die Umsetzung im Team (Drehleiter-Maschinist, Truppmann und Truppführer) sind dabei das zentrale Element. Übungen als Abschluss und wiederkehrende Vertiefung Den Abschluss der Ausbildung bilden Übungen an realen Einsatzobjekten im Stadtbereich von Klagenfurt, wo neben beengten Platzverhältnissen bei der Anfahrt bzw. Aufstellung auch die Aufstellung auf nach vorne bzw. nach hinten geneigten Untergründen praktisch umgesetzt wird. Der Teilnehmer übt dabei in Eigenverantwortung und ruft das erworbene Wissen und die Fertigkeiten der Vortage ab. Die Reflexion erfolgt mit dem jeweiligen Fachausbilder, wo Positives dargestellt und Verbesserungspotentiale erörtert werden. Der Teilnehmer bekommt die Möglichkeit der mehrmaligen Übung. Externe Taktikschulung Am Beispiel der Taktikschulung „Die Hubarbeitsbühne im Hubrettungseinsatz“ durch „Drehleiterausbildung.de“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat wird der Ablauf eines solchen Ansatzes interpretiert. Auch hier steht am Beginn der Schulung ein theoretischer Unterrichtsblock, welcher die

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Fotos: LFS Kärnten, FAZ Vorarlberg, LFS Tirol, FEUERWEHR.AT | R. Berger

Oben: Anwendung des Wenderohres beim Lehrgang an der LFS Kärnten. Unten: Verwendung der Drehleiter als Leiterbrücke beim Lehrgang des FAZ Vorarlberg.

fend die taktischen Möglichkeiten und Varianten im Einsatz von Hubrettungsgeräten erfordert. Im Bereich der Technik ist diese vorrangig durch die Einschulung der Hersteller gewährleistet. Besonders nach einer Neuanschaffung eines Hubrettungsgerätes ist eine intensive Schulung durch den Hersteller notwendig. Bei der Taktik sind oben angeführte Ansätze in Österreich verbreitet. Wobei bei der Taktik ebenso kleinere Elemente der Technik Beachtung finden, im Konkreten sind diese die Grundlagen der Bedienung, sowie der Notbetrieb. Die Ausbildung an Hubrettungsgeräten in den Landesfeuerwehrschulen bezieht sich vorrangig auf den Maschinisten dieser Geräte. Die privaten Ausbildungsanbieter bieten neben der Maschinistenausbildung auch sogenannte Taktikschulungen für Feuerwehrführungskräfte an.

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HUBRETTUNGSGERÄTE Ausbildung in Österreich

wichtigsten Begriffe sowie allgemeine Regeln für den Einsatz von Hubrettungsgeräten enthält. Im Bereich der praktischen Einheiten werden allgemeine Fahrmanöver mit den Hubrettungsgeräten durchgeführt. Ebenso wird hierbei besonderer Wert auf das Einweisen des Maschinisten, nicht nur bei der Aufstellung, sondern auch beim Heranführen des Rettungskorbes an das jeweilige Objekt gelegt. Ein großer Vorteil dieser Schulungen besteht sicherlich darin, dass Einsatzobjekte im eigenen Ausrückebereich angefahren und „beübt“ werden können. Somit besteht auch die Möglichkeit die Schulung auf die jeweiligen Erfordernisse abzustimmen. Abschließend kann nochmals darauf hingewiesen werden, dass die Verwendung von Hubrettungsgeräten in der Feuerwehr einen absoluten Fachbereich darstellt und somit nicht von allen Feuerwehrmitgliedern beherrscht werden kann. Umso mehr werden die Notwendigkeiten von Schulungsmaßnahmen, wie beispielhaft in diesem Bericht angeführt, unterstrichen.

Fotos: LFS Kärnten, FAZ Vorarlberg, LFS Tirol, FEUERWEHR.AT | R. Berger

Merke Für einen Hubrettungsmaschinisten ist es unerlässlich laufend zu üben und Einsatzerfahrung zu sammeln.

Bild 1: Anwendung der Krankentragenlagerung beim Lehrgang an der LFS Kärnten. Bild 2: Gruppenbild des Drehleitermaschinistenlehrganges an der LFS Tirol. Bild 3: Überfahren des Dachfirstes bei der Schulung durch „Drehleiterausbildung.de“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat.

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Brandschutz in Hochhäusern und anderen Hochbauten Was wir aus der Katastrophe von LONDON lernen sollten!

18. September 2017, Graz

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Foto: Presseteam Feuerwehr Wiener Neustadt

Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden


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Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden

SCHAUMEINSATZ BEI FLÜSSIGKEITSBRÄNDEN Im Verlauf der 1950er-Jahre gewannen synthetische Mehrbereichsschaummittel in der Brandbekämpfung immer mehr an Bedeutung. FEUERWEHR.AT liefert in der folgenden dreiteiligen Serie die allgemeinen Grundlagen zu Löschschaum, die Löschwirkungsweise und die spezielle Taktik im Schaumeinsatz. Thomas Docekal (Fachausschuss Betriebsfeuerwehren) Quellen: Dr. Sthamer - Schaumlöschmittel, LFV Vorarlberg

Foto: Presseteam Feuerwehr Wiener Neustadt

Fotos: Landeswarnzentrale Vorarlberg

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as Feuer zählt unter den vielfältigen Naturerscheinungen zu den faszinierendsten. Verständlich ist also, dass dieses Phänomen im Leben und Denken des Menschen seit langem eine besondere Rolle spielte. So gab es für den Vorgang der Verbrennung lange Zeit keine wissenschaftlich fundierte Erklärung, noch im 17. Jahrhundert wurde der “geistige” Stoff, namens Phlogiston, für die allmähliche Verflüchtigung brennenden Materials verantwortlich gemacht. Erst 1777 wurde durch den französischen Chemiker Lavoisier nachgewiesen, dass die Verbrennung eine durch die Zündtemperatur ausgelöste, schnell verlaufende chemische Reaktion zwischen dem brennenden Stoff und dem ihn umgebenden Luftsauerstoff ist. Lange Zeit beschränkte man sich bei der Brandbekämpfung auf die Löschmittel Wasser und Sand, das änderte sich erst mit der in den 1860er Jahren beginnenden Erdölförderung und der zunehmenden Industrialisierung. Angesichts der besonderen Gefahren, die von brennbaren Flüssigkeiten ausgehen, erinnerte man sich um die Jahrhundertwende (1900) an das noch nicht verwertete Patent des britischen Forschers J.H. Johansen. Dieser hatte bereits im Jahr 1877 für die Bekämpfung der Petroleumbrände einen chemischen Schaum empfohlen. Dieser chemische Schaum wurde durch die Vermischung von Natriumbikarbonat und Saponin mit sauer wirkendendem Aluminiumsulfat erzeugt. Der bei diesem Verfahren verbundene Aufwand, so mussten bei Löscheinsätzen für beide Lösungen getrennte Vorratsbehälter mitgeführt werden, brachte die österreichischen Ingenieure I.

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Stanzing und R. König 1914 auf die Idee, Löschschaum mit Hilfe eines dem fließenden Wasser beizugebenden Pulvergemisches zu erzeugen. Dieses „Trockensystem“ erleichterte die Feuerwehreinsätze zwar erheblich, erwies sich aber als sehr teuer. Auf der Suche nach neuen Basisstoffen für die Löschschaumerzeugung stieß man Anfang der zwanziger Jahre auf wasserlösliche Eiweißprodukte, die durch chemischen Aufschluss aus organischen Rohstoffen, wie Huf oder Hornmehl, gewonnen wurden. Erst Mitte der dreißiger Jahre gelang es jedoch, diese Eiweißprodukte so zu herzustellen, dass ein stabiler „Luftschaum“ erzeugt werden konnte. Sehr schnell zeigte sich, dass dieses Protein-Schaummittel den bis dahin bekannten chemischen Schaumbildnern deutlich überlegen war. Das war die Geburtsstunde des modernen Luftschaumes. In kleiner Dosierung dem fließenden Wasserstrom zugemischt, lässt sich damit ein löschintensiver Schwerschaum erzeugen. Im Verlauf der Fünziger-Jahre gewannen die ersten synthetischen Mehrbereichsschaummittel auf der Grundlage synthetischer, waschaktiver Substanzen zunehmend an Bedeutung. Dazu gehörte 1953 auch ein Patent für das erste gelfilmbildende, alkoholbeständige Schaummittel. Zu Beginn der sechziger Jahre wurden die ersten alkoholbeständigen Proteinschaummittel entwickelt. Anfang bis Mitte der Siebziger folgten die Fluor-Proteinschaummittel, ebenso wie die ursprünglich in den USA entwickelten wasserfilmbildenden AFFF-Schaummittel. Aus der Kombination von alkoholbeständigen, gelfilmbildenden Schaummitteln mit AFFF-Schaummit-

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SCHAUMEINSATZ

Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden

Der Löschschaum Nach dem heutigen „Stand der Technik“ in der Brandbekämpfung nehmen die Schaummittel einen wichtigen Stellenwert zur Steigerung der Löscheffektivität ein und finden breite Anwendung. Dabei dürfen jedoch gerade die Aspekte des Umweltschutzes nicht unberücksichtigt bleiben, da grundsätzlich alle Schaummittel als umweltgefährdend einzustufen sind. Da die Freisetzung von Schaummitteln immer Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist diese auf das geringstmögliche Maß zu begrenzen. Bei der Betrachtungen des Umweltschutzes sind alle Schaummittel einzubeziehen, insbesondere ist hier auf die wasserfilmbildenden bzw. polymerfilmbildenden Schaummittel, diese werden umgangssprachlich als AFFF- oder A3F-Schaummittel (Aqueous Film Forming Foam) bezeichnet, zu achten. Diese Schaummittelarten werden der Gruppe der fluorhaltigen Schaummittel zugeordnet. Sie sind in

Löschwirkung von Schaummittel MBS

AFFF-AR

nicht alkoholbeständig

alkoholbeständig

keine Filmbildung

Filmbildung

bedingt gasdicht

gasdicht

erreichbare Schaumhöhe sehr gut

erreichbare Schaumhöhe ist gering

Schaumstabilität gut

Schaumstabilität gering

geringere Kühlwirkung

gute Kühlwirkung

Raumflutung möglich

keine Raumflutung

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ÖBFV-Fachtagung der Betriebsfeuerwehren

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© Thomas Docekal

Salzburg, 18.05.2017

der Lage, mit Hilfe ihrer Inhaltsstoffe auf dem Brandgut (zum Beispiel brennbare Flüssigkeiten) einen entsprechenden Film zu bilden (Wasser- oder Polymerfilm). Die Fluorverbindungen werden jedoch nur sehr langsam in der Umwelt abgebaut, reichern sich deshalb in der Umwelt, besonders aber in der Nahrungskette an, wo sie ein beträchtliches schädigendes Potenzial für den Menschen und die Tierwelt entwickeln können. Daher müssen wir beim Einsatz von Schaummitteln zwei Fälle unterscheiden: Den Regelfall, bei dem der Schaumeinsatz von jeder Feuerwehr beherrschbar ist, und der Sonderfall. Für diesen Einsatzfall sind Spezialausrüstung, ein spezielles Löschmittel und eine erweiterte Ausbildung erforderlich.

Regelfall Der Regelfall sind Brandereignisse der Brandklasse A und kleinere Brände der Brandklasse B, für deren erfolgreiche Bekämpfung die Wurfweite eines Schwerschaumrohres S4 (ca. 15 m) ausreichend ist. Das entspricht einem Flächenbrand mit einer Ausdehnung bis ca. 300 m² und einer Flüssigkeitshöhe kleiner 2 cm. Diese Einsatz-Szenarien können im Einsatzgebiet jeder Ortsfeuerwehr angetroffen werden. Brände der Brandklasse A 1. Brennbare feste Stoffe (beispielhafte Auflistung) • Holz • Möbel • Heu • Fahrzeuge 2. Einsatzszenarien • Brände von und in Gebäuden • Fahrzeugbrände • Waldbrände 3. Applikation • Class-A und MBS: Netzmittel-Zumischrate von max. 0,1-0,3 %, Ausbringung vorzugsweise über Hohl- bzw. Hochdruckstrahlrohr 4. Nutzen • 7-8 fach bessere Löschwirkung gegenüber reinem Wasser

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Folien aus Vortrag ÖBFV-Fachtagung der Betriebsfeuerwehren (T. Docekal); Grafik: LFV Vorarlberg

teln entstanden in den achtziger und neunziger Jahren die für den universellen Einsatz bestimmten alkoholbeständigen AFFF-Schaumbildner. Ebenso wurde in dieser Zeit das wasserfilmbildende Proteinschaummittel “FFFP” entwickelt. Neue und weiterentwickelte Rohstoffe sowie Verbesserungen in der Zumischtechnik werden es künftig ermöglichen, neue Schaummittel mit verbesserten Eigenschaften und geringerer Zumischrate einzusetzen.

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SCHAUMEINSATZ

Folien aus Vortrag ÖBFV-Fachtagung der Betriebsfeuerwehren (T. Docekal); Grafik: LFV Vorarlberg

Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden

Besuchen Sie uns auf der Feuerwehrmesse, 4 - 5 November Messe-Oberwart Halle1

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Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden

Brände der Brandklasse B 1. nicht polare flüssige und flüssig werdende Stoffe (nicht mit Wasser mischbar) wie z.B. – • Benzin • Diesel • Öl • thermoplastische Kunststoffe 2. Einsatzszenarien • Flächenbrände in der Größenordnung ≈ Wurfweite Schwerschaumrohr 3. Applikation • Ausbringung von Schwer- oder Mittelschaum mit einer Zumischrate von 1% - 3% 4. Nutzen • Trenneffekt • Deckeffekt • Kühleffekt

Für den Regelfall ist bei den Feuerwehren ein fluorfreies Schaummittel vorzusehen. Aufgrund der vielseitigen Verwendbarkeit und der logistischen Vorteile ist ein Mehrbereichsschaummittel 1% – 3% bzw. ein Class A-Schaummittel mit einer Zumischrate von 1% vorzusehen. Dieses Schaummittel kann mit den üblichen Armaturen ausgebracht werden. Andere Schaummittel sind für diesen Anwendungsfall nicht zielführend und deshalb auch nicht vorgesehen.

Sonderfall Alle Szenarien, welche nicht dem Regelfall zugeordnet werden können, sind als Sonderfall anzusehen und können mit den Mitteln einer Ortsfeuerwehr nicht erfolgreich und effizient bekämpft werden. Der Sonderfall wird wie folgt definiert:

Löschwirkung von Schaummittel 11

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Polar

Alkohole

AFFF-AR Schaummittel

Folie aus Vortrag ÖBFV-Fachtagung der Betriebsfeuerwehren (T. Docekal)

„....Wegen des hohen Anteils polarer Zusatzstoffe (>10%) in Ottokraftstoffen sind bei großen Bränden alkoholbeständige AFFF-Schäume (AFFF-AR) einzusetzen..." (Dr.-Ing. Holger de Vries in "Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum" Ecomed Verlag, 1. Auflage, 2000)

Gemische, z.B.: Benzin (10-15% polarer Anteil) Unpolar

Alkane

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AFFF-AR Zeigt bessere Löschwirkung

MB- bzw. Class-A Schaummittel © Thomas Docekal

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17.- 20. Oktober 2017 Düsseldorf, Germany

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Grundlagen rund um den Schaumeinsatz bei Flüssigkeitsbränden

Folie aus Vortrag ÖBFV-Fachtagung der Betriebsfeuerwehren (T. Docekal)

Brände der Brandklasse B – polare Flüssigkeiten 1. Polare Flüssigkeiten (mit Wasser mischbar) • Alkohole • Ketone • Ester 2. Einsatzszenarien • große Flächenbrände von stark schaumzerstörenden Flüssigkeiten (wie oben beschrieben) Wie Löschschaum entsteht Dem Wasserstrom wird über ein Zumischsystem (Dosiereinrichtung), basierend auf dem Injektor- bzw. Druckzumisch-Prinzip, eine gleichbleibende Menge Schaumlöschmittel zugemischt. Die so entstehende Schaummittellösung wird im Schaumgerät mit Luft verschäumt und somit wird Löschschaum erzeugt. Bei geringen Luftanteilen entsteht ein schwerer „nasser“ Schaum, bei hohen Luftanteilen ein mittelschwerer „feuchter“ bis leichter „trockener“ Schaum um ein Vielfaches größer als das Volumen der Schaummittellösung. Sie lassen sich grob einteilen in: • Tragbare Zumischer (Injektor-Zumischer, „Z-Zumischer“) • Stationär eingebaute Zumischer • Schaumerzeuger mit Selbstansaugung • Pumpenvormischer

BETRIEBLICHE SICHERHEIT GESUNDHEIT BEI DER ARBEIT

17.  -  20. OKTOBER 2017  DÜSSELDORF, GERMANY

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MENSCH ZÄHLT.

DIE SICHERHEIT ALLER   BERUHT AUF DEM SCHUTZ   DES GANZEN. Betriebliche Sicherheit – das ist kollektiver Schutz für Belegschaft und Unternehmen, Menschen und Werte. Auf der Nr.-1-Fachmesse finden Sie Konzepte, individuell zugeschnitten auf Ihr Unternehmen: von Brand- bis Schallschutz, von Elektro- bis Transportsicherheit, von Maschinen- bis Objektschutz. www.aplusa.de/bs

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Wie löscht Schaum? - Filmbildung

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Gesell GmbH & Co. KG Sieveringer Straße 153 _ A-1190 WIEN Tel.: (01) 3205037 _ Fax: (01) 3206344 office@gesell.com _ www.gesell.com

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Brände der Brandklasse B – unpolare Flüssigkeiten 1. nicht polare flüssige und flüssig werdende Stoffe (nicht mit Wasser mischbar) wie z.B. • Benzin • Diesel • Öl • thermoplastische Kunststoffe 2. Einsatzszenarien • große Flächenbrände (Wurfweite Schwerschaumrohr nicht mehr ausreichend bzw. effizient)

INTERNATIONALE FACHMESSE  MIT KONGRESS PERSÖNLICHER SCHUTZ


BRANDEINSATZ

Bezirk Braunau (OÖ)

OÖ: PKW-BRAND GRIFF AUF SÄGEWERK ÜBER „Brand bei KFZ Feldbacher“ – so lautete der Alarmierungstext der Freiwilligen Feuerwehr Markt Friedburg am 13. Juni 2017 um 14:54 Uhr: Die fünf Feuerwehren der Alarmstufe 1 aus der Gemeinde Lengau machten sich daraufhin zur Einsatzstelle auf. Bereits auf der Anfahrt war eine riesige Rauchwolke zu sehen.

Zu Beginn des Feuerwehreinsatzes: Der brennende Kleinbus neben dem Gebäude und die Windrichtung sind deutlich sichtbar.

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ine junge Mutter fuhr mit ihren beiden Kleinkindern Richtung Friedburg, als sie plötzlich Rauch unter dem Lenkrad ihres Kleinbusses bemerkte. Sie lenkte das Fahrzeug auf einen Parkplatz neben dem Sägewerk Feldbacher und brachte ihre Kinder in Sicherheit. Binnen kürzester Zeit schlugen bereits Flammen aus dem Kleinbus.

Pkw-Brand breitet sich auf Gebäude aus Aufgrund der Witterungslage – starker Westwind, extreme Trockenheit und Temperaturen über 30°C – hatten die Flammen bereits auf eine Lagerhalle

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übergegriffen als die Feuerwehren am Einsatzort eintrafen. Sofort wurden die Alarmstufen 2 und 3 nachalarmiert. Innerhalb weniger Minuten breitete sich der Brand auf zwei weitere Lagerhallen aus. 26 Feuerwehren aus den Bezirken Braunau, Vöcklabruck und dem angrenzenden Flachgau, 53 Feuerwehrfahrzeuge und ca. 480 Feuerwehrmänner und -frauen kämpften gegen den Brand. Der am Firmengelände vorbeiführende Schwemmbach lieferte genügend Löschwasser für den Betrieb der 16 Tragkraftspritzen. Einer groben Hochrechnung zufolge wurden sekündlich ca. 2.000 Liter abgepumpt. Ohne

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Fotos: ZaimSoftic.com – ManfredFesl.com

MMag. Elisabeth Murauer, Öffentlichkeitsarbeit AFKDO Mattighofen (OÖ)

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BRANDEINSATZ Bezirk Braunau (OÖ)

diese Maßnahme im vorbeugenden Brandschutz (Installation von Rückstaustufen) wäre eine Rettung der Produktionshalle, des Heizwerkes und der Büround Wohnhäuser nicht möglich gewesen. Die Feuerwehrmänner und -frauen waren extremen Bedingungen ausgesetzt. Die Hitzestrahlung beim Brand war so enorm, dass Fensterscheiben auf der gegenüberliegenden Straßenseite zersprungen sind.

Fotos: ZaimSoftic.com – ManfredFesl.com

Intensiver Material- und Mannschaftseinsatz Zur besseren Einsatzkoordinierung wurde das Einsatzgeschehen in unterschiedliche Arbeitsbereiche (Brandbekämpfung Lagerhalle 1, 2 und 3, Zubringerleitung, Brandschutz Büro- und Wohnhaus, Brandschutz Produktion) unterteilt. Einsatzleiter HBI Duft Franz standen zur Unterstützung und Koordinierung BR Maderegger Josef und OBR Kaiser Josef zur Seite. Ein Einsatzstab wurde einberufen und beriet sich stündlich über das weitere Vorgehen. Die Gemeinde Lengau mit Bürgermeister Erich Rippl sorgte für die Versorgung mit Treibstoffen für den Betrieb von Pumpen und Aggregaten. Fast 20 Stunden später, um 10:15 Uhr am 14. Juni 2017, konnte „Brand aus“ gemeldet werden. Die Brandverhütungsstelle ordnete für die zwei folgenden Nächte eine Brandwache an. Mehrmals musste die FF Markt Friedburg zu Nachlöscharbeiten wieder zum Firmengelände ausrücken – sogar noch einmal am 22. Juni – 9 Tage nach Brandausbruch. Ca. 4.000 m² Lagerfläche wurden durch den Brand zerstört. Hätte an diesem Tag Ostwind geherrscht, hätte sich der Brand Richtung der Ortschaft Friedburg ausbreiten können.

Bilder rechts: Extreme Hitzestrahlung beim umfassenden Löschangriff, neben dem Betrieb geparkte Autos wurden stark beschädigt.

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FEUERWEHRMESSE OBERWART

Feuerwehr- und Genussmesse Burgenland

WARUM EINE FEUERWEHRMESSE IM BURGENLAND? Am 4. und 5. November wird die 1. burgenländische Feuerwehrmesse in Oberwart über die Bühne – sogar die FEUERWEHR.AT-Bühne – gehen. Warum Sie diese Messe besuchen sollten, erklären wir in den nächsten Zeilen. Burgenland Messe

verband. Der Rest ist Geschichte. „Wir merkten bei allen Gesprächen Interesse und Bereitschaft zur Unterstützung unseres Projektes“, so Markus Tuider, Geschäftsführer Burgenland Messe.

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ereits vor zwei Jahren startete man mit den Überlegungen zu einer Feuerwehrmesse im Burgenland. Ein guter Bekannter und Freund der Geschäftsführung der Burgenland Messe ist selbst Feuerwehrkommandant und gemeinsam mit dem Messe Team suchte man den Kontakt zum Landesfeuerwehrverband und dem Bundesfeuerwehr-

Öffnungszeiten: Samstag, 04. - Sonntag, 05. November 2017, täglich 09.00 - 18.00 Uhr im Messezentrum Oberwart Eintrittspreise: Ein Ticket für zwei Messen! Tageskarte für die 1. Feuerwehrmesse Oberwart und die 11. Genuss Burgenland: € 6,- Ermäßigte Tageskarte für Besitzer der Alpha Card, Schüler, Studenten, Pensionisten: € 4,50 Rollstuhlfahrer und eine Begleitperson, Kinder bis 12 Jahre: Eintritt frei Infos: www.feuerwehr-messe.at, www.genuss-burgenland.at, Tel.: 03352/33022, E-Mail: office@burgenland-messe.at

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Rahmenprogramm Vier Übungsszenarien wurden ausgearbeitet und werden durch Feuerwehren des Bezirks Oberwart abgearbeitet. Durch die Genuss Burgenland – „Die Messe für Feinschmecker“ werden an diesem Wochenende auch „feuerwehrfremde Personen“ vor Ort sein. Dadurch wird die 1. burgenländische Feuerwehrmesse gleichzeitig eine Basis für eine optimale Öffentlichkeitsarbeit für das gesamte Feuerwehrwesen darstellen. Das erkannte auch der Österreichische Bundesfeuerwehrverband. Mit der

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Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger

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Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Messe: Von Informationen über „Gemeinsam.Sicher. Feuerwehr“ bis zu „Gemeinsam.Sicher. Neusiedlersee“ erfährt man alles rund um das Feuerwehrwesen.

Kombination zweier Messen und Fachtagung Der Landesfeuerwehrverband Burgenland war auch auf der Suche nach einem im Burgenland zentralgelegenen Ort für die Abhaltung der Kommandantenfachtagung mit Ehrung der beliebtesten Feuerwehr des Burgenlands und von feuerwehrfreundlichen Arbeitgebern. Die Kombination mit der Fachmesse war optimal. Den Termin fand man auch schnell: Am 4. und 5. November findet die „11. Genuss Burgenland“ statt. Dies war aus der Sicht aller Beteiligten perfekt: So kann aus einem Fachmessebesuch für Feuerwehrmitglieder ein Familienausflug werden. „Außerdem können Feuerwehren auf regionale Spezialitäten aufmerksam werden, die zum Beispiel das eigene Feuerwehrfest im nächsten Jahr aufwerten könnten“, so Tuider.

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Und in der Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit unserer Feuerwehren. Wir wollen die Feuerwehrmesse als Veranstaltung alle zwei Jahre im Messekalender führen. Das geht aber nur mit einem entsprechenden Besucherstrom.“

Viele Branchengrößen werden auch als Aussteller vor Ort sein.

Fotos: FEUERWEHR.AT | R. Berger

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Geldmache? Markus Tuider stellt klar: „Für uns waren es die oben angeführten Beweggründe. Unser wirtschaftliches Ziel liegt in einem ausgeglichenen Budget. Wir müssen nichts mit der Feuerwehr verdienen. Der Benefit für uns liegt in der Erschließung neuer Besucherzielgruppen für den Messestandort Oberwart.

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zeitgleich mit der FEUERWEHR.AT

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MESSEZENTRUM

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w w w.feuer wehr-messe.at

FEUERWEHR.AT-Bühne fand man auch einen optimalen Medienpartner. Mit einem Vortrag über Gaffer und die Auswirkung auf die Öffentlichkeitsarbeit wird der Österreichische Bundesfeuerwehrverband auch für die Besucher interessante Informationen bieten. „Da mich persönlich auch schon einmal die Feuerwehr aus einer gefährlichen Lage befreite, gab es da auch eine emotionale Bindung. Der Gedanke, mit einer Messe den Feuerwehren vielleicht das ‚Leben leichter‘ machen zu können, trug ebenso positiv zur Entscheidungsfindung bei“, erklärt Markus Tuider weiter.

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EINSATZÜBERBLICK

Einsätze aus dem Bundesgebiet

WOHNMOBIL IN VOLLBRAND Am 1. August kurz nach 04.00 Uhr Früh wurden die Hauptfeuerwache Villach, die örtlich zuständige Feuerwehr Fellach und die FF Pogöriach zu einen Brand eines Carports alarmiert. ÖA Team HFW Villach

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ls die Feuerwehrkräfte beim Einsatzort im Villacher Stadtteil Obere Fellach eintrafen, stand der Gebäudeteil sowie das unter dem Carport befindliche Wohnmobil in Vollbrand“, erläutert Brandmeister Alexander Scharf von der Hauptfeuerwache Villach. Sofort wurde durch den Einsatzleiter der FF Fellach, Brandinspektor Peter Kogler, ein umfassender Löschangriff angeordnet. Durch mehrere Atemschutztrupps wurde eine Schaumleitung vorgenommen. Mittels Löschschaum konnte nach kurzer Zeit der Brand eingedämmt werden. Aus dem in voller Ausdehnung brennenden Wohnmobil wurden durch die Einsatzkräfte zwei Gasflaschen geborgen und umgehend ge-

kühlt. Glücklicherweise konnte eine Ausbreitung der Flammen auf das nahe liegende Wohngebäude durch den raschen Einsatz der Feuerwehren verhindert werden. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt die Brandursache. Die oben erwähnten Feuerwehren standen mit etwa 45 Mann rund zwei Stunden im Einsatz.

ANHÄNGER IN PKW GESCHOBEN Am Dienstag, den 25.7.2017, wurden die Freiwillige Feuerwehr Gaweinstal und Schrick um 11:10 Uhr mittels Sirene, Pager und SMS zu einem Verkehrsunfall mit Menschenrettung auf die A5 Nordautobahn gerufen.

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Brandschutz aufgebaut. Die verletzten Personen wurden aus den Fahrzeugen gerettet und von den Sanitätern des Roten Kreuzes erstversorgt und in das Krankenhaus Mistelbach gebracht. Die kaputten, nicht fahrbereiten Fahrzeuge wurden auf Anweisung der Autobahnpolizei von der Autobahn entfernt und sichergestellt. Für die Dauer des Einsatzes wurde der Verkehr über den Pannenstreifen geleitet. Nachdem die Fahrbahn vom Autobahnbetreiber gereinigt wurde, konnten wieder alle Fahrstreifen für den Verkehr freigegeben werden.

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Fotos: Screenshot Video Presseteam FF Wr. Neudorf

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us noch unbekannter Ursache kam es auf der Überholspur zu einem Auffahrunfall. Ein Pkw war auf ein Anhängergespann aufgefahren. Durch den Zusammenstoß wurde der Anhänger in das Fahrzeuginnere gedrückt. Nach dem Eintreffen wurde die Unfallstelle abgesichert, der

Fotos: HFW Villach / KK (2), FF Gaweinstal / Plach (1)

FF Gaweinstal, Johann Plach


EINSATZÜBERBLICK Einsätze aus dem Bundesgebiet

SCHADSTOFFEINSATZ : SALZSÄURE AUSGETRETEN In Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) wurde am 24. Juli 2017 um ca. 02:00 Uhr Früh die Feuerwehr alarmiert, nachdem auf einem Betriebsgelände der Austritt einer Chemikalie bemerkt worden war. Aus einem abgestellten Lkw drangen sichtbare Dämpfe und eine Flüssigkeit tropfte von der Ladefläche. Laut dem Fahrer des Lkw handelte es sich um Salzsäure. FF Wr. Neudorf

Fotos: Screenshot Video Presseteam FF Wr. Neudorf

Fotos: HFW Villach / KK (2), FF Gaweinstal / Plach (1)

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ie FF Wiener Neudorf rückte mit den für einen Schadstoffeinsatz notwendigen Fahrzeugen aus und unternahm eine erste Erkundung an der Einsatzstelle. Der betroffene Bereich rund um das Gefahrgutfahrzeug wurde abgesperrt und der Schadstoffberatungsdienst des NÖ Landesfeuerwehrverbandes zur Einsatzstelle gerufen. Um die Dämpfe niederschlagen zu können wurde rasch ein Wasserschild aufgebaut, während sich ein Trupp mit Chemikalienschutzanzügen ausrüstete. Der Lkw samt Anhänger wurde von diesem Trupp geöffnet, um die Herkunft der Flüssigkeit feststellen zu können. Auf der Lkw-Ladefläche wurde man fündig: Ein IBC-Behälter (Intermediate Bulk Container) mit 30 bis 33 prozentiger Salzsäure war offensichtlich verformt und beschädigt. Salzsäure tropfte bereits aus dem Fahrzeug – insgesamt sind rund 700 Liter ausgetreten. Um die Dämpfe aus der Luft zu „waschen“ und die Salzsäure zu verdünnen, wurde stundenlang mit Wasserwerfern von mehreren Seiten gearbeitet. Stark verdünnt stellt der Stoff keine Gefahr für die Umwelt dar. Die von der Feuerwehr gemessenen Werte nach dem massiven Einsatz von Wasser waren unbedenklich. Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf forderte von Beginn an nacheinander weitere Spezialkräfte zur Unterstützung an (FF Brunn am Gebirge zur Wasserversorgung); so auch die Dekontaminationseinheit der Feuerwehren des Bezirks Mödling (FF Breitenfurt, FF Perchtoldsdorf) und den Schadstoffzug aus dem Nachbarbezirk Baden (bestehend aus FF Möllersdorf, FF Kottingbrunn, FF Baden-Leesdorf).

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Mit vereinten Kräften und klarer Aufgabenteilung konnte der Einsatz erfolgreich abgearbeitet werden: Der Lkw wurde aus seiner Parklücke gefahren, der beschädigte Behälter geborgen und sein Rest-Inhalt umgepumpt. Auch alle weiteren Chemikalien-Container aus dem Zugfahrzeug mussten zur Sicherheit ausgeladen werden, das Innere des Lkws wurde danach erneut mit einem Wasserwerfer gründlich ausgewaschen, um den stark ätzenden Stoff zu verdünnen. Gegen 08:00 Uhr Früh konnte Entwarnung gegeben werden: Der Schadstoff war beseitigt und die eingesetzten 90 Mitglieder von acht Feuerwehren konnten wieder einrücken. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Bevölkerung.

TIPP

Video Das Video zum Einsatz finden Sie unter youtube.com/ffwrneudorf

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EINSATZÜBERBLICK

Einsätze aus dem Bundesgebiet

LKW-AUFFAHRUNFALL FORDERT EINEN SCHWERVERLETZTEN Im nachmittäglichen Berufsverkehr kam es auf der S2 Fahrtrichtung Süden zu einem Auffahrunfall eines Lkws auf einen Sattel-Lkw mit Silo-Aufbau. Pressestelle MA68 (BF Wien), Jürgen Figerl

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n Folge dessen wurde der Fahrer des aufgefahrenen Lkws massiv im Führerhaus eingeklemmt. Von der rasch am Einsatzort angekommenen Berufsfeuerwehr Wien wurde unverzüglich ein Brandschutz aufgebaut, die Unfallfahrzeuge abgesichert und mit der Menschenrettung begonnen. Die bei-

den Lkw mussten zunächst mit einem Spezialfahrzeug der Feuerwehr voneinander getrennt werden. Mit Hilfe von mehreren hydraulischen Rettungsgeräten erfolgte die weitere Befreiung aus der Fahrerkabine. Der Unfall-Lenker wurde mittels Spineboard, einem Rettungsgerät für einen möglichst schonenden Transport, aus dem Fahrzeug gehoben und mit dem Wiener Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Während der gesamten Rettungsaktion wurde der Fahrer, welcher ein Polytrauma erlitt, von der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt. Anschließend wurde der Unfall-LKW mit einem Abschleppfahrzeug für LKW von der Feuerwehr entfernt und die Fahrbahn gereinigt. Für die Dauer der Menschenrettung und Wrackentfernung war es erforderlich, die Autobahn in Fahrtrichtung Süden und auch teilweise in Fahrtrichtung Norden zu sperren.

WELPE STECKTE IN ROLLTREPPE

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zu können, wurden mehrere Schrauben gelöst, was teilweise nur durch Ausbohren möglich war. Nach Demontage der Abdeckung konnte der junge Hund wieder an seine Besitzer übergeben werden.

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Foto: Karl Michalski, Lukas Dostal

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m Bereich der U-Bahnstation Heiligenstadt wurde am 4. August ein junger Haushund beim Ausstiegsbereich der Rolltreppe mit seiner linken Hinterpfote eingeklemmt. Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Rolltreppe bereits außer Betrieb und seine Besitzer beruhigten den Welpen. Um die Kammplatte entfernen

Fotos: MA 668 Lichtbildstelle

Pressestelle MA68 (BF Wien), Jürgen Figerl


STROMVERSORGUNG Österreichs Stromnetz

BALANCEAKT STROMVERSORGUNG Die europäische Stromversorgung setzt mehr und mehr auf erneuerbare Energien: Das ist gut für den Klimaschutz – aber eine Herausforderung für die Stromnetze. Eine Information von Austrian Power Grid

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ie Stromversorgung basiert auf einem einfachen physikalischen Grundprinzip: In jeder Sekunde muss exakt so viel Strom erzeugt werden, wie gerade verbraucht wird. Grund dafür ist, dass Strom nicht beliebig gespeichert werden kann. Kippt das Gleichgewicht, drohen großflächige Stromausfälle. In jeder Sekunde das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch zu halten ist die Kernaufgabe des überregionalen österreichischen Stromnetzbetreibers Austrian Power Grid (APG). Was vermeintlich leicht klingt, wird angesichts des Zubaus von Windkraftwerken und Photovoltaikanlagen zum täglichen Balanceakt: Je höher der Anteil der Erzeugung aus Windkraft am gesamten Stromaufkommen wird, desto massiver sind die Schwankungen, die das Stromnetz abfangen muss. Und umso häufiger müssen Netzbetreiber wie die APG ausgleichend eingreifen.

APG investiert in sichere Stromzukunft Windkraft und Photovoltaik brauchen ein Stromnetz, das auch mit starken Erzeugungsschwankungen zurechtkommt. Der Umbau der Stromversorgung in Richtung erneuerbarer Energiequellen erfordert massive Investitionen in das Stromnetz. Die APG investiert daher bis 2026 über zwei Mrd. Euro in die Verbesserung ihrer Anlagen. Nur so kann das hohe Niveau der österreichischen Stromversorgung auch in Zukunft gehalten werden.

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Mehr Informationen unter www.apg.at

Unten: Strom-Zentrum Österreichs: die Steuerzentrale der APG.

Nerven aus Stahl: Auch der APG-Leitungstrupp muss während der Arbeit in luftiger Höhe das Gleichgewicht halten.

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Die Austrian Power Grid AG (APG) betreibt das überregionale österreichische Stromnetz und sorgt mit einem Team von 450 Spezialistinnen und Spezialisten und in enger Zusammenarbeit mit den Verteilnetzbetreibern dafür, dass das Land rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, mit lebensnotwendigem Strom versorgt wird.

Das Herzstück und Nervenzentrum der APG ist ihre Steuerzentrale. Von hier aus wird die Stromversorgung Österreichs gesteuert. Sämtliche Daten und Informationen des heimischen Hochspannungsnetzes werden ebenfalls hier gebündelt und verarbeitet. Werbung

Foto: Karl Michalski, Lukas Dostal

Fotos: MA 668 Lichtbildstelle

APG – „Wir funktionieren Österreich“

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BRIEFMARKENSET „FEUERWEHR IN ÖSTERREICH“

Die Feuerwehr auf den Brief kleben - oder Sammeln

MARKEN EDITION FEUERWEHR IN ÖSTERREICH Die POST AG und die Agentur Ferry Tales haben in Kooperation mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband und der ÖBFV Medien GmbH ein neues Produkt für Sammler und Feuerwehrliebhaber aufgelegt: Die Marken Edition „Feuerwehr in Österreich“ Richard Berger

Die Markenedition ist eine Reihe, die sich bei der österreichischen Post AG mit den unterschiedlichsten Themenbereichen auseinandersetzt. So findet man in den Online-Shops Markeneditionen mit dem Titel „Reise durch Italien“ oder „Die Tierwelt Afrikas“. Endlich wird es eine Markenedition zum Thema Feuerwehr geben. Fotos der Feuerwehrfotografen Franz Fink, Hermann Kollinger, Mathias Seyfert, Richard Berger und des LFV Vorarlberg sowie des ÖBFV zeigen typische österreichische Feuerwehrmotive auf 20 Marken. Geliefert werden diese im Bogen in einer Mappe mit Informationen zu den Motiven.

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riefmarken sind nicht nur notwendig, um Briefe zu frankieren; Briefmarken sind Sammlerstücke und können auch die eigene Verbundenheit beim Versand eines Briefes mit einem Thema ausdrücken.

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Die Auflage ist auf 1.500 Bögen limitiert. Die Markenedition wird gemeinsam mit der Mappe ausgeliefert und kostet € 20,90 inkl. Umsatzsteuer. Die Marketingedition enthält 20 frankaturgültige Briefmarken (15 Stück mit Nennwert € 0,68; 5 Stück mit Nennwert € 0,80). Das perfekte Geschenk: shop.feuerwehr.at

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Erhältlich ist die Sammelmappe in der Philatelie der Österreichischen Post, dem Online-Shop der Post, in vielen Postfilialen und natürlich auch im Webshop des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.


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n letzter Zeit entwickelt sich das Tullner Familienunternehmen immer stärker vom klassischen Fahrzeugbauer zum Dienstleistungsbetrieb. Service, Reparatur, Wartungen, Kleinumbauten – vermehrt kommen die Kunden mit bereits im Betrieb stehenden Fahrzeugen in die Service-Zentralen in Wien und Tulln, um ihre Autos wieder auf den letzten Stand zu bringen. Dabei helfen natürlich die jahrzehntelange Erfahrung aus dem Spezialfahrzeugbau sowie die zahlreichen Partnerschaften mit Anwendern und Zulieferern. Nicht allein die Karosserie des Fahrzeugs, auch die einzelnen Einrichtungs- und Ausrüstungsteile können von den Spezialisten von Dlouhy betreut werden. Dafür entwickelt das Unternehmen gerade eine eigene Software-Plattform, mit deren Hilfe die einzelnen Komponenten erfasst werden und alle erforderlichen Informationen und Unterlagen dokumentiert werden können. Damit werden Seriennummern, Wartungsvorgaben und Serviceintervalle des Fahrzeugs und seiner Teile eingetragen – die Software erinnert an Überprüfungstermine und bildet die Basis für Planung und Dokumentation. Ein Service-Tool, das Einsatzorganisationen, Unternehmen mit Fuhrparks oder anderen Institutionen viel zusätzliche Arbeit ersparen kann.

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SICHERHEIT IM GLEISBEREICH

Neue Güterzugumfahrung St. Pölten

GÜTERZUGUMFAHRUNG ST. PÖLTEN Die Weststrecke ist eine der wichtigsten Hauptverkehrsachsen Österreichs und hat auf Grund ihrer Lage im „Donau Korridor“ auch eine vorrangige Bedeutung innerhalb der Europäischen Union und somit in Österreich. Durch die Erweiterung der EU Richtung Osten, die gesteigerte Mobilität und den erhöhten Bedarf für den Personen- und Güterverkehr ist der Ausbau der Weststrecke von höchster Bedeutung. Christian Sommerlechner, ÖBB-Infrastruktur AG

Die Projektabschnitte im Detail: Abschnitt Ost Knoten Wagram • 2 Tunnel ·· S33-Tunnel (Länge 170m) ·· Umspannwerktunnel (Länge 345m) • 3 Brücken

Tunnel bei der S33.

Abschnitt Mitte, Raum St. Pölten • 1 Tunnel

·· Pummersdorfertunnel (Länge 3.485m) • 15 Brücken Abschnitt West inkl. Knoten Rohr • 2 Tunnel ·· Radlleitentunnel (Länge 390m) ·· Radlleitenwanne (Länge 878m) ·· Bründlkapellentunnel (Länge 823m Gleis 7, Länge 877m Gleis 9) • 9 Brücken Zusammen mit den bereits in Betrieb befindlichen Pottenbrunnertunnel (Knoten Wagram, Länge 495m) und Rohrertunnel (Knoten Rohr, Länge 258m) wurden insgesamt sieben Tunnel –und 27 Brückenobjekte errichtet. Der Countdown für die Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus der Weststrecke zwischen Wien und Linz läuft. Am letzten verbleibenden Streckenabschnitt, dem Lückenschluss zwischen St. Pölten und Loosdorf, sind die Bau- und Ausrüstungsarbeiten sowie die Oberleitungsarbeiten so gut wie abgeschlossen. Die ersten Züge fahren bereits zu Testzwecken über die neuen Gleise. Am 2. Mai 2017 um 00:00 Uhr gingen auch sämtliche Bahnstromanlagen in Testbetrieb. Mit der Inbetriebnahme am 10. Dezember 2017 ist ein großer Meilenstein, der viergleisige Ausbau Wien – Linz abgeschlossen.

Allgemeine Angaben zu den Tunneln und den technischen Anlagen Je Gleis steht entlang der Tunnelwand ein Randweg mit einer Mindestbreite von 120 cm samt Handlauf mit integrierter LED-Orientierungsbeleuchtung

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Grafik: ÖBB, Fotos: Foto Kammerer, AFK Kirchberg/Pielach

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as Projekt Güterzugumfahrung St. Pölten – Loosdorf (GZU) wurde im Rahmen des Ausbaus der Weststrecke zur Viergleisigkeit errichtet und hat eine Gesamtlänge von 24,7 km. Die GZU wurde als zweigleisige Hochleistungsstrecke mit einer Entwurfsgeschwindigkeit von 120 km/h geplant und umfährt das Stadtzentrum der Landeshauptstadt St. Pölten im Süden, eng gebündelt mit der S33 und der A1. Die Anbindung an die Bestandstrecke und an die Neubaustrecke Wien – St. Pölten erfolgt im Osten im Knoten Wagram. Im Westen wird die Trasse im Knoten Rohr wieder mit der bestehenden Weststrecke verknüpft.


SICHERHEIT IM GLEISBEREICH Neue Güterzugumfahrung St. Pölten

und Abziehen des entsprechenden Schlüssels das unter Spannung Setzen der Oberleitung vor Beendigung des Einsatzes verhindern. An allen übrigen Zugängen können sich vorrückende Einsatzkräfte über die Oberleitung-Feuerwehranzeigefelder (OLFAF) augenscheinlich über den Schaltzustand der Oberleitung und bei geerdetem Zustand über die erfolgte Sperre gegen Wiedereinschalten vergewissern. Notausgänge in Notstiegenhäuser verfügen über eine Schleuse sowie eine Notfallbelüftung, die ein Eindringen von Rauch über geöffnete Notausgangs-

Links: Notausgang im eingleisigen Bereich. Rechts: Beschilderung des „Kommandoplatzes“ bei der Servicestiege PBT Ost als „Info-Point“ für die Feuerwehr.

Grafik: ÖBB, Fotos: Foto Kammerer, AFK Kirchberg/Pielach

und Rettungszeichen zur Verfügung. Für die Sicherstellung einer raschen Freischaltung und Erdung der Oberleitung steht für alle Tunnelbauwerke (Ausnahme: S33-Tunnel) das moderne Oberleitungssignalisierungssystem OLSIG zur Verfügung. Damit wird den Einsatzkräften an allen Zugängen zu den Tunneln der Schaltzustand der Oberleitung signalisiert. Je Einsatzabschnitt wurde ein Treffpunkt für die Einsatzleiter jeder an der Notfallbewältigung mitwirkenden Organisationseinheit definiert. Dort kann der FW-EL am Oberleitung-Feuerwehrbedienfeld (OL-FBF) durch Sperren

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SICHERHEIT IM GLEISBEREICH

Neue Güterzugumfahrung St. Pölten

Details zu den einzelnen Tunneln Umspannwerktunnel: Der eingleisige Umspannwerktunnel wurde gemäß den allgemeinen Angaben ausgerüstet. S33-Tunnel: Der als einröhrig-zweigleisiges Bauwerk errichtete kurze S33-Tunnel wurde gemäß den allgemeinen Angaben ausgerüstet. Abweichend davon erfolgt die Erdung der Oberleitung im Ereignisfall mittels manueller Erdungsvorrichtungen durch die ÖBB. Pummersdorfertunnel: Als Kernstück der GZU gilt der rund 3,5 km lange Pummersdorfertunnel, der ebenfalls als einröhrig-zweigleisiges Bauwerk errichtet wurde. Sechs Notausgänge (Notstiegenhäuser) führen im Abstand von ca. 500 Metern ins Freie. Für die Einsatzführung steht im gesamten Tunnelbauwerk das digitale Einsatzfunksystem TETRA zur Verfügung. Zur Erleichterung der Personenrettung nach Notfällen wurden eine für Einsatzfahrzeuge befahrbare feste Fahrbahn sowie Rettungsplätze in den Portalbereichen errichtet. Somit können die Einsatzkräfte bei geeigneten atmosphärischen Bedingungen mit vertrauten Fahrzeugen samt Gerätschaft zur Ereignisstelle vordringen. In der Tunnelsohle wurde eine Löschwasserleitung DN150mm mit Wasserentnahmestellen im Abstand von 150m zwischen den Gleisen installiert. Radlleitentunnel inkl. Radlleitenwanne: Der als einröhrig-zweigleisiges Bauwerk errichtete Radlleitentunnel wurde gemäß den allgemeinen Angaben aus-

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gerüstet. Der Zugang erfolgt entweder über das Ostportal oder westlich über zwei Servicestiegen in der Radlleitenwanne bzw. über die beiden Notausgänge Bründlkapelle. Bründlkapellentunnel inkl. Bründlkapellenwannen: Der Bründlkapellentunnel wurde östlich beginnend über eine Länge von 130m als einröhrig-zweigleisiger Abschnitt und in weiterer Folge als 693m langer einröhrig-eingleisiger Abschnitt (Gleis 7) bzw. 747m langer einröhrig-eingleisiger Abschnitt (Gleis 9) errichtet. Östlich und westlich schließen jeweils Wannenbereiche an. Der Zugang erfolgt entweder östlich über eine Servicestiege in der Radlleitenwanne, mittig über die Notausgänge NA01 Bründlkapelle Gleis 7 bzw. NA02 Bründlkapelle Gleis 9 sowie westlich über zwei Servicestiegen sowie Zugänge im Bereich der Wannenenden. Der Bründlkapellentunnel ist mit einer an der Tunnelwand entlanggeführten Trockenleitung DN125mm ausgestattet, die aus einem 150 m³ Löschwasserbehälter gespeist wird. Die Drucksteigerungsanlage wurde beim Notausgang Bründlkapelle installiert.

Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften Die ÖBB legen großen Wert auf Sicherheit und so wurde schon in der Bauphase eng mit den örtlichen Einsatzkräften, insbesondere mit Feuerwehren zusammengearbeitet, um bei einem Notfall effiziente Hilfe leisten zu können. Zur Erlangung der nötigen Orts- und Anlagenkenntnis wird bis hin zur Betriebsaufnahme im Dezember 2017 die Schulungs- und Übungstätigkeit intensiviert. Je Projektabschnitt wurde daher ein Übungsteam aus allen betroffenen internen und externen Organisationseinheiten installiert, in dem der Übungsumfang (Begehungen, Stabsübung, Stresstest, Stationsbetrieb, Übungen von unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlichen Szenarien), die Termine sowie die Inhalte abgestimmt werden. Die Notfallkonzepte werden auf ihre Tauglichkeit zur Notfallbewältigung geprüft und das Zusammenwirken aller Einsatzkräfte ab der Alarmierung wird erprobt.

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Fotos: Opel Österreich

und Schleusentüren verhindert. Aufgrund der Höhe der Notstiegenhäuser zwischen 8 m und 30 m, wurden die Schachtaugen mit einem Hebezeug mit Kranbahn und Lasthaken (Traglast: 1t) mit fix montiertem Kettenzug ausgestattet. An allen Angriffspunkten (z.B. Portale, Notausgänge) stehen Rollpaletten für den Personen- und Materialtransport zur Verfügung. In Abstimmung mit dem NÖ LFV wurde der bei den hilfeleistenden Feuerwehren vorhandene Fahrzeug- und Gerätebestand durch die ÖBB auf die Erfordernisse eines Tunneleinsatzes angepasst.


OPELS NEUES MTF VIVARO

MITARBEITER DES MONATS Wer täglich alles für seinen Job gibt, braucht Kollegen, auf die Verlass ist – wie das MTF auf Opel Vivaro: Das flexible Mannschaftstransportfahrzeug von Opel, das jeder Herausforderung gewachsen ist.

Fotos: Opel Österreich

Der von ATOS optimierte Nutzraum bietet durch die Unterteilung in Mannschafts- und Gerätebereich schier grenzenlose Transportmöglichkeiten. Eine Verlastungswand aus schwarzgepulvertem Aluminium wurde links und rechts im Heckbereich besonders platzsparend eingebaut, damit dessen gesamtes Ladevolumen frei nutzbar bleibt. Der Dach-

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himmel wurde speziell für die Montage von Blaulichtbalken und Verkehrsleiteinrichtungen im Heckbereich verstärkt und mit zusätzlicher LED-Innenbeleuchtung ausgestattet. Die Signaltechnik, die bereits im Vivaro eingebaut ist, kann ganz bequem aus dem Fahrerraum bedient werden. Durch seine optimierten Umbauten, innovativen Sicherheitssysteme und Designelemente sind Crew und Geräte bei jedem Einsatz im Mannschaftstransportfahrzeug auf Opel Vivaro bestens aufgehoben. WERBUNG

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ine wahre Bereicherung für jedes Einsatzteam: Das Opel Vivaro MTF wurde in Zusammenarbeit mit der ATOS Group GmbH entwickelt, die auf den Umbau von diversen Fahrgestellen für das Feuerwehrwesen spezialisiert ist. Die attraktiven Fahrzeugkonturen des Vivaro bieten dabei die perfekten Voraussetzungen für einen platzsparenden Umbau. Deshalb deckt dieses Mannschaftstransportfahrzeug nicht nur optimal die Bedürfnisse jeder Feuerwehr ab, sondern garantiert zugleich auch die hohen Standards bei Komfort und Sicherheit, die man von Opel gewohnt ist.

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SICHERHEIT IM GLEISBEREICH

Maßnahmen gegen Böschungsbrände

BÖSCHUNGSBRÄNDE ENTLANG VON BAHNSTRECKEN Langanhaltende regionale Trockenperioden haben entlang von exponiert liegenden Bereichen einiger Bahnstrecken, wie beispielsweise der Südrampe der Tauernbahn, das Entstehen von aufsehenerregenden Flurbrandereignissen begünstigt, teilweise hervorgerufen durch den Bremsfunkenflug talwärts fahrender Züge.

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ie aktuell durchgeführte Auswertung der ÖBB-Unfallstatistik der Jahre 01/2010 06/2017 lässt eine leichte Zunahme der Flurbrandereignisse erkennen. Während in den Jahren 2010 und 2014 zwischen Kolbnitz und Rothenthurn fünf bzw. vier Brände zu verzeichnen waren, wurden in den Jahren 2011/2012/2013/2015/2016 und bis

entfielen acht Brände auf überhitzte Fahrzeugbremsen, jeweils zwei Brände sind auf Dampflokfahrten bzw. Blitzschlag und drei Brände auf durch Vögel verursachte Kurzschlüsse zurückzuführen. Des Weiteren gab es einzelne Fahrzeug- und Kabelbrände, für neun Flurbrände konnte die Brandursache nicht eruiert werden.

Ende 05/2017 im selben Abschnitt 10/8/10/13/8/9 Brände dokumentiert. Etwa zwei Drittel (46) aller Brände waren auf überhitzte Bremsen bei der Talfahrt zurückzuführende Böschungsbrände, ebenso wurden 13 Schwellen- und vier Fahrzeugbrände verzeichnet. Im Bereich der Südbahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Scheifling und Friesach ergab die Auswertung der Aufzeichnungen für die Jahre Mai 2010 bis 2017 eine Anzahl von 1/2/4/5/5/5/2/5 Bränden. Davon

Maßnahmen gegen Brände Die laufenden technischen Verbesserungen auf dem Schienenfahrzeugsektor (Bremsen mit Kunststoffbremsscheiben anstelle von Klotzbremsen), der Einsatz moderner Waggons sowie Triebfahrzeuge mit elektrischer Widerstandsbremse (E-Bremse) reduzieren die Entstehung von Bremsfunken und somit auch die Zündgefahr entlang der Gleise. Infrastrukturseitig, in regelmäßigen Abständen entlang der Strecke installierte, technische Detektionsanlagen, sogenannte Heißläufer- und Festbremsortungsanlagen (HOA/FOA/SOA) erkennen bei der Vorbeifahrt eines Zuges rechtzeitig warme bzw. heiße Achslager, Klotz- und Scheibenbremsen. Die automatisch abgesetzten Warn- und Alarmmeldungen ermöglichen ein rasches und gezieltes Anhalten des betroffenen Zuges, um die vorgegebenen technischen Untersuchungen an detektierten Fahrzeugen vorzunehmen und erforderliche Maßnahmen (z.B. Bremse unwirksam schalten) setzen zu können. Die Bahnerhaltungsdienste sorgen für die Bahndamm- und -böschungspflege und legen sogenannte Brand- oder Wundstreifen an. Dabei konnte die thermische Entfernung der Bahndammvegetation

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SICHERHEIT IM GLEISBEREICH Maßnahmen gegen Böschungsbrände

in exponierten Gebieten aufgrund der aktuellen Gesetzeslagen (Schutz von Flora und Fauna, Luftreinhaltegesetz) nur sehr restriktiv angewendet werden. Sie bedarf einer Genehmigung der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. der Landesregierung je Einzelfall. Während die Bezirkshauptmannschaft Murau das Abbrennen der Bahndammvegetation am Neumarkter Sattel genehmigt, wurde entlang der Tauern-Südrampe die Vegetation seit 2012 aufgrund fehlender Bewilligungen ausschließlich biologisch/ mechanisch entfernt.

Sondermaßnahmen für gute und sichere Zusammenarbeit beim Brandschutz In Trockenperioden werden in Abstimmung zwischen ÖBB, örtlichen Feuerwehren und der zuständigen Bezirkshauptmannschaft für regional begrenzte Streckenabschnitte folgende Sondermaßnahmen getroffen: • Eingrenzung der gefährdeten Gebiete mittels

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SICHERHEIT IM GLEISBEREICH

Maßnahmen gegen Böschungsbrände

Ortsaugenschein (Beteiligung von ÖBB, örtlich zuständigen Feuerwehren und Bezirkshauptmannschaft) • Einführung bzw. Erhöhung der Frequenz sogenannter Benetzungsfahrten mit Rettungszügen, die Wasser mit genehmigten chemischen, biologisch abbaubaren, feuerhemmenden Zusatzmitteln aufbringen • Kühlpausen für talwärts fahrende Güterzüge mit Triebfahrzeugen ohne E-Bremse vor dem definierten gefährdeten Gebiet • Örtlich und zeitlich befristete Genehmigung des kontrollierten Abbrennens der Bahndammvegetation in gefährdeten Streckenbereichen Kommt es trotz aller präventiver Maßnahmen doch zu einem Flur- oder Bahndammbrand, können über den Fahrdienstleiter-Notfallkoordinator (Fdl-NOKO) in den fünf ÖBB-Notfallleitstellen rasch alle erforderlichen organisatorischen und betrieblichen Maßnahmen gemäß „Handbuch Einsatz im ÖBB-Gleisbereich“ angefordert bzw. eingeleitet werden. Dazu zählen unter anderem • das Anhalten aller Fahrten im betroffenen Einsatzbereich • die Entsendung eines ÖBB-Einsatzleiters vor Ort • das Setzen von Schutzmaßnahmen im Bereich von Oberleitungsanlagen (Freischalten und Erden der Oberleitung)

• das Herstellen eines „Sicheren Einsatzbereiches“ sowie die Freigabe des betroffenen Streckenabschnitts für die Einsatzdurchführung • das Zuführen von Löschwasser, Einsatzfahrzeugen und Einsatzmannschaften mittels der vorhandenen 17 ÖBB-Rettungszüge zu exponierten, nicht durch Wegenetze erschlossenen Einsatzbereichen. Nach Auswertung der Dokumentation weist jeweils das 4. Quartal jedes Jahres die geringste Brandhäufigkeit auf, im 2. und 3. Quartal werden tendenziell häufiger Brände verzeichnet. Bislang wurden die Brände nicht mit den jeweils regionalen Wetterlagen, den Auswirkungen der Einstellung der thermischen Vegetationspflege oder Schwankungen bei der Zugfrequenz in Zusammenhang gebracht, sodass noch detaillierte Untersuchungen unterschiedlichster Art anzustellen sind.

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VORBEUGEN

TÜV AUSTRIA Akademie Brandschutztag

BRANDSCHUTZ UND PROMINENZ AM EXPERTENTAG IN SALZBURG! Die TÜV AUSTRIA Akademie veranstaltet den TÜV AUSTRIA Brandschutztag erstmals in West-Österreich – beteiligt sind zwei besondere Gäste aus der Physik und dem Brandschutzwesen. Nina Munk

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randschutzexperten dürfen sich freuen: Der TÜV AUSTRIA Brandschutztag kommt am 24.10. nach Salzburg! Einen Tag lang beschäftigt sich der Brandschutztag mit aktuellen Neuerungen und zukünftigen Entwicklungen im Bereich des betrieblichen Brandschutzes und bittet namhafte Referenten aufs Podium. Der Expertentag lockt jährlich rund 400 Teilnehmer an – dieses Jahr mit explosiven Themen und einem Weltrekord.

Die Gäste Der Physiker Werner Gruber wird mit seinem spannenden Auftritt das Vertrauen der Besucher in die Naturgesetze stärken. Auf seiner Agenda stehen Sprühkerzen, Wachsdampf, Drei-Komponenten-Sprengstoff und die Antwort auf die Frage, was ein brennendes Streichholz im Benzinkanister wirklich anrichten kann.

Ausbildung zum zertifizierten Brandschutzmanager Innsbruck: 09. - 13.10.2017 Brunn / Geb.: 06. - 10.11.2017 Ausbildung zum zertifizierten Fachkundigen für Brandabschottungen Salzburg: 30. - 31.10.2017 Brunn / Geb.: 29. - 30.11.2017

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HUTZ Hote TA G l He ffter hof Sa 24. O lzburg ktob er 20 17

Der Feuerwehrmann Andreas Michalitz hat einen Weltrekord aufgestellt: Er lief in voller Feuerwehrmontur (23 Kilo) in 15 Stunden 101 Kilometer weit. Der Ultraläufer aus Wiener Neustadt unterbot damit die bisherige Bestmarke eines deutschen Kollegen um über sechs Stunden. Am TÜV AUSTRIA Brandschutztag wird er von den Herausforderungen des Wettkampfes berichten.

Weitere Highlights Die Themen spannen den Bogen von elektrischen Speichersystemen über Brandabschottungen bis zur Löschhilfe und vermitteln einen Überblick zur Gesetzeslage in Österreich. Ebenfalls mit Spannung erwartet: Ing. Martin Swobodas Vortrag über die Neuausgabe der Richtlinie TRVB 124F über die erste und erweiterte Löschhilfe, die im März erschienen ist – hier wird sich einiges ändern!

TIPP

Ausbildung zum zertifizierten Fachkundigen für Brand- / Rauchschutztüren Brunn / Geb.: 30. - 31.11.2017

AUSBILDUNGSTIPPS ARBEITSSICHERHEIT Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Linz: ab 04.10.2017 Brunn / Geb.: ab 18.10.2017 Innsbruck: ab 07.03.2018 Graz: ab 13.03.2018

Ausbildung zum zertifizierten PSA-Experten Linz: 23.10. - 24.11.2017 TÜV AUSTRIA Sicherheitstag 2017 Vösendorf: 12.10.2017

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