Alles Kultur
La Strada am Dachstein
Hochalpiner Konzertsaal Von Andreas Pankarter
D
dem auch ein wunderbarer Gastgarten gehört. Bis zum Jahresende entsteht ein fixes Lokal, das unseren Standort langfristig bereichern wird. Sowohl unsere Museumsangebote als auch alle Aktivitäten rundherum haben auch das Ziel, dass das Volkskundemuseum im Stadtteil eine neue, dynamische Rolle spielen soll. Mit unseren Nachbarn in der unmittelbaren Umgebung möchten wir gern in Austausch treten und gemeinsame Pläne für die Gegend um die Paulustorgasse entwickeln, schließlich ist diese zwischen Forum Stadtpark, Karmeliterplatz und Schauspielhaus ein sehr spannendes Gebiet. Wir haben also viele Pläne und sind mit viel Freude und Engagement bei der Arbeit! n
ie Komponisten Rob van Rijswijk und Jeroen Strijbos werden am 20. Juni um fünf Uhr früh auf 2.700 Meter Seehöhe ihre Landschaftsoper »Signal am Dachstein« zum ersten und auch einzigem Mal zur Aufführung bringen. Die beiden Niederländer loten in ihren Arbeiten Naturund Kulturräume kompositorisch aus. In Vorbereitung auf das Projekt am Dachstein waren ihre musikalischen Interventionen bereits an unterschiedlichsten Orten Europas zu erleben: am Nordseestrand der Insel Terschelling, auf niederländischen Deichen und im südfranzösischen Dorf Arbas am Fuß der Pyrenäen. Der Dachsteingletscher ist nicht nur der bisher höchstgelegene Aufführungsort in der »Signal«-Reihe, sondern auch der Auftakt für ein neues internationales Projekt. Dieses widmet sich der vielschichtigen Auseinandersetzung von Mensch und Natur in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die unterschiedlichen Orte sollen, wie beim Dachstein auch, respektvoll in Szene gesetzt werden, wobei die Themenstellung mit dem jeweiligen Landschaftsraum in Beziehung steht. Die Landschaftsoper mit ihren Ouvertüren öffnet Begegnungsräume von Künstlern nund Wissenschaftlern mit lokalen Communities. Entlang
eines Gletscherabschnitts in der Nähe der Seilbahnbergstation am Hunerkogel verteilen sich Teilnehmer, Sänger und Klangquellen, um einen musikalischen Moment zu erschaffen, wenn die Sonne die Kalkgebirgsstöcke von Dirndl (2.818 m), Gjaidstein (2.734 m) und Hohem Dachstein (2.995 m) in schimmerndes Morgenlicht taucht. Strijbos und van Rijswijk haben das Gelände von 2018 bis 2020 mehrfach gemeinsam mit Werner Schrempf, Indendant von La Strada und Initiator von Signal am Dachstein, begangen. Als eine Art Ouvertüre zur »Landschaftsoper« machen sich verschiedene Seilschaften zeitig am Vortag vom Tal aus auf den Weg zum Aufführungsort im Hochgebirge. Künstler, Wissenschaftler, Alpinisten und engagierte Einheimische sollen sich dabei über Themen wie Artenvielfalt, Natur- und Kulturgeschichte, Gletscherwesen, Klimawandel und Geologie austauschen. So können die räumlichen Grenzen zwischen der Steiermark, Salzburg und Oberösterreich ebenso wie jene zwischen den Lebenswelten und beruflichen Disziplinen der Berggeher überschritten werden. Nachhaltiges Ziel des Projekts ist ein gemeinsames Nachdenken über die Zukunft des klimasensiblen Alpenraums und ein dauerhaftes Netzwerk n mit künstlerischer Schlagseite.
Signal am Dachstein Landschaftsoper am 20. 6. 2021 um 5 Uhr am Dachstein lastrada.at/signal-am-dachstein
FAZIT JUNI 2021 /// 81