Fab 201601

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Familien erzählen Mitten aus dem Leben

Familie als Berufung Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen

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Überforderung Leben am Limit › Seite 8

Mit Pyjama in den Kindergarten › Seite 22

Komm, mach kein Theater! › Seite 29


Stell dir vor, Ehepaare die Familie begeistert leben, schreiben über ihre Erfahrungen - mit allen Kämpfen und Katastrophen, mit allen Freuden und Erfolgen...Das ist die FAB!

...wir schreiben für die FAB: Familie Lilek, Kapfenberg, Stmk

Familie Rehor, Wien „Familie als Berufung bedeutet für uns Herausforderungen vertrauensvoll anzunehmen und das Familienleben bewusst zu gestalten.“

Familie Umschaden, Wien Familie Riesel, Bruck/Mur, Stmk

Pater Kentenich Familie Schiffl, Petronell, Nö

Familie Kaufmann, Gamlitz, Stmk

Familie Gramm

Familie Höllwerth, Alland, Nö

Familie Meister, Sulz im Wienerwald, Nö

Familie Sickinger, Wien „Als Eheteam ist es einfach schöner. Gemeinsam bauen wir an einer neuen Welt.“

Familie Heigl, Kapfenberg, Stmk Familie Höfer, Wien

Familie Bednarik, Königsbrunn, Nö D2a  s FNaemt izlw i ee a r kl sdBeerr CuHf u RISTLI n g 1C/H2 EN 0 1 6H ä u s e r

Familie Kollmann, Wien


Familie als Berufung ... den Partner nach 15 Jahren Ehe noch lieben! Echt jetzt?

... eine gesunde Work-Life Balance und Leben aus christlichen Werten! Familie Hafellner, Aalfang, Nö

Normal?

...die Kinder zu starken und freien Persönlichkeiten erziehen, die mit beiden Beinen im Leben stehen! Übertrieben?

FAB: Wir suchen neue Wege, wie Ehe und Familie

Familie Zöhrer, Wien „Gut verwurzelt mit dem Blick nach oben an der „neuen Stadt“ bauen.“

heute gelingen kann und Freude macht. Dafür ist die FAB unsere Plattform. FAB: unser Weg in die Zukunft.

Liebe Familien, liebe Leser!

Gottesmutter von Schönstatt

Familie Aichner, Wien „Wir wollen miteinander und aneinander und zu Gott hin wachsen und andere dabei mitnehmen.“

Ein ganz typischer Morgen bei uns: während der Frühstückstisch abgeräumt wird und Kleinkind (1) noch den Rest vom Essen am Tisch verteilt, schicken wir Großkind (4) zum Anziehen nach oben ins Kinderzimmer. Klar, dass kann er ja schon alleine! 5 Minuten später präsentiert sich unser Kind mit dem selbstgewählten Outfit für den Kindergartentag: Hose mit zerrissenen Knien, schmutzige Socken vom Vortag und – oha – ein feines, blaues Hemd! Erstaunt fragen wir, warum er denn ein Hemd angezogen hat (wir tendieren eher dazu, unsere Kinder bequem und „spielgerecht“ anzuziehen… ). „Ja, weißt du Mama, heut wollt ich mal fesch sein!“ Nun gut, was jetzt? Dem Kind sagen, dass das Hemd eigentlich nur für Festtage gedacht ist und nicht für den Kindergartenalltag? Dass ich Grasflecken und Farbspritzer lieber auf einem normalen T-shirt sehen würde als auf dem schönen Hemd? Und dann – Gelassenheit. Für was gibt es denn die Waschmaschine? „Na bitte, dann bist du heute mal fesch! Super, dass du dich selber angezogen hast!“ Wir gehen in den Kindergarten – und die Pädagogin sieht gleich bei der Begrüßung, dass heute etwas anders ist: „Wow, na du bist aber heute fesch!“ Unser Großkind lächelt stolz und verschmitzt und wächst um gefühlte 10 Zentimeter. Das ist Freiheit – das Sonntagshemd am Mittwoch tragen.

Fam. Sara und Michael Riesel aus Bruck an der Mur, Steiermark „Familie als Berufung heißt für uns ... ... unser Bestes zu geben, zu lieben und geliebt zu werden, mal laut, mal leise zu sein, Freude am Leben zu haben, Fehler machen zu dürfen und zweite Chance zu bekommen, zu verzeihen und miteinander bunt und lustig, gemeinsam mit Gott durchs Leben zu gehen.

Elisabeth und Stefan Haslinger Chefredaktion

Ed i t o r i a l

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an die Redaktion

Auf einer Geburtstagsfeier hörten wir eine Leserin erzählen:

Vor einigen Jahren bekam ich die FAB geschenkt- da waren nur positive Beispiele über Ehe und Familien drinnen, sodass ich sie sofort ins Eck geschmissen habe. Das war mir viel zu positiv und zeigt nicht das Leben, dachte ich. Und nun ist es so, dass, wenn die FAB kommt, ich sofort die gerade durchgeführte Tätigkeit beende, das Bügeleisen ausstecke....und mich hinsetze und die neu gekommene FAB lese.

aus der Redaktion

Relaunch der FAB - Homepage

Seit wir die Chefredaktion der FAB im März 2015 übernommen haben, hatten wir immer einen großen Herzenswunsch: Eine neue Homepage für die FAB - das wäre großartig! Unsere Ansprüche waren groß: Modern und dynamisch muss sie sein, mit machbarem Aufwand zu warten, auf mobilen Geräten muss sie natürlich ebenso abrufbar sein und eine starke Präsenz im Internet, die anspricht und zum Mitmachen einlädt. Nun, das erfüllt die neue Homepage alles!

Gelungen finden wir auch die komfortablen Tabs und Seiten auf denen man noch leichter die FAB bestellen, Beiträge schicken oder uns aber auch durch eine Spende unterstützen kann. Neugierig geworden? Dann los! ◆ www.familiealsberufung.at Nachwuchs!

Diese Zeitung ist eine Bereicherung und ich habe mir schon viel für mein Leben herausgenommen. Alle Familien sollten diese Zeitung lesen.

Wir freuen uns sehr über das FAB-Baby in unserem Redaktionsteam! Benedikt Rehor hat am 18. Jänner 2016 das Licht der Welt erblickt. Wir gratulieren den Eltern Agnes und Rupert und der stolzen großen Schwester Charlotte ganz herzlich ◆

Ein herzliches Danke an die Redaktion!!

Danke für diese Rückmeldung von Familie B.

Teilen Sie uns mit, welche Themen Sie im Alltag beschäftigen, was Ihnen weitergeholfen hat, was Sie geärgert hat oder worüber Sie sich freuen. familie.als.berufung@schoenstatt.at oder per Post: Schönstatt am Kahlenberg, FAB-Redaktion, 1190 Wien Impressum

Familie als Berufung XXXI. Jahrgang, 1/2016 ISSN: 1682-3133 Erscheint 4x jährlich. Bezug kostenlos, bitte um ­freiwillige Spenden zur Deckung der Druckkosten. Richtpreise 2016: Jahresabo Österreich € 13, Jahresabo EU € 18, Jahresabo Schweiz SFr 23, Jahresabo Übersee € 30 Konto Österreich + EU (außer Schweiz): Konto Nr. 286 504 613 00, BLZ: 20111, ERSTE, IBAN: AT502011128650461300, BIC: GIBAATWW Konto Schweiz: IBAN: CH2709000000855876735, BIC: POFICHBEXXX 4  Familie als Berufung 1/2016

Medieninhaber & Verleger: FAB-Verein Herausgeber: Ingeborg & Richard Sickinger Gesamtredaktion & Layout: Elisabeth und Stefan Haslinger Alle: Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien E-Mail: familie.als.berufung@schoenstatt.at Homepage: www.familiealsberufung.at Redaktionsteam für 2015/16: Familie Aichner, Familie Haslinger, ­Familie Kollmann, Familie Lilek, Familie Rehor, Familie Umschaden, Familie Zöhrer Arbeitsmaterial: Familie Schiffl, P. Elmar Busse Zeichnungen: Wolfgang Krisai Fotos: Familie Haslinger, Familie Höfer, Familie Kräftner, Familie Mayer, Familie Rehor, Familie Bosch, Familie Konrad, Archiv Cover-Foto: Familie Riesel

Korrektur: S. Höfer, K. Umschadenen, V. Steurer Vertrieb und Bestellungen: Fam. Fellhofer, Klivieng. 82/22, 1220 Wien, Tel: 01/282 71 57, E-Mail: fellhofer@schoenstatt.at Versand: Fam. Fellhofer Druck: PrintOn, Johann Seiberl, www.print-on.at Nachdruck: Nach Rücksprache & mit Quellenangabe möglich. Schönstatt ist eine Erzieher- und Erziehungsgemeinschaft. Sie gilt als weltweite Erneurungsbewegung in der katholischen Kirche.


Inhalt FAB-Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57 familie.als.berufung@ schoenstatt.at

unser haus

Leben am Limit! - Familien erzählen › Seite 8 Rushhour des Lebens - Arbeitsmaterial   › Seite 15 Qualitätszeit verbringen - Familien erzählen  › Seite 18 Coffee to go statt What‘sApp - Freundschaften pflegen › Seite 20

unsere Kinder

So können Sie die „FAB“ bestellen:

Autorität und Freiheit: Familien erzählen › Seite 22 Pater Kentenich: Innere & Äußere Autorität   › Seite 28 Komm, mach kein Theater! - Arbeitsmaterial  › Seite 29

Online - Bestellung

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Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien Familie als Berufung,

ERSTE Österr. Sparkasse, BLZ: 20111, Kontonr. Österreich: 286 504 613 00, Kontonr. EU (außer Schweiz): IBAN: AT502011128650461300, BIC: GIBAATWW, Kontonr. Schweiz: IBAN CH2709000000855876735 BIC: POFICHBEXXX Die FAB erscheint viermal im Jahr und wird nur durch Spenden finanziert. Richtwert/Jahr: Österreich € 13, EU € 18, Schweiz SFr 23, Übersee € 30

unsere Ehe

Kritik ist kein Angriff: Familien erzählen › Seite 32 Pater Kentenich: Kritikfähig durch Selbsterziehung › Seite 37 Impressum  › Seite 4 FAB life  › Seite 40 Kindermund  › Seite 26 Familientreffpunkte  › Seite 46 Schönstatt Familyshop  › Seite 51

„Die FAB verbindet alle Familien und Familienbegeisterten, die ein gemeinsames Ziel haben: An einer erneuerten christlichen Welt durch die Familien mitzubauen. Und es werden immer mehr!“

Familie als Berufung 1/2016

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FAB Opener H i e r B i n Ich S e n d e M i ch

„Bitte weitergeben …..“ Eine große Bonboniere – außergewöhnlich köstliche Bonbons (Pralinen). Mit „Bitte weitergeben“ geht die Bonboniere im Kreis - von einem Besucher der Hochzeitsgesellschaft zum anderen. Jeder gönnt dem Nächsten den einzigartigen Gaumengenuss dieser köstlichen Bonbons (Pralinen).

„ Dieses Lebensgefühl „Gott ist einfach da und wir spüren, es tut uns gut, dass er da ist“, das geben Sara und Richard jetzt an Lisa weiter.

Es ist der große Tag von Sara und Richard – Tag der Vermählung - ihr Eheschiff sticht an diesem Tag in die hohe See. Ein wunderschönes Fest, viele bewegende Worte, viel Freude, viel Ermutigung, viel Kreativität, viele frohe Menschen, viele Geschenke, viele Wünsche, viel Action, … Eva & Erich Berger, Bewegungsleiter der österreichischen Unser Blick und unsere Gedanken bleiben an der Schönstatt-Bewegung Bonboniere hängen. „Bitte weitergeben …“ – ja, das ist es eigentlich! Genau diese Bitte - eigentlich ein Auftrag - wird Sara und Richard durch ihr weiteres Leben immer wieder begleiten. Traumküste

Drei Jahre später. Das Hochzeitfoto steht repräsentativ im Wandverbau, viele Gigabyte Fotos sind am PC gespeichert, die Festplatte funktioniert noch, die Daten sind in der Cloud gesichert, das Eheschiff ankert vor der Traumküste. Die See ist ruhig - ein Traumwetter. Glücksgefühle – Sara und Richard kuscheln zusammen – in ihrer Mitte Lisa, sie schläft friedlich, Sara und Richard sagen nichts, sie tun nichts – einfach nur glücklich sein. Anmerkung: das ist (nur) eine Momentaufnahme (es gibt auch ein Vorher und ein Nachher) – wir halten diesen Augenblick fest – die beiden sind einfach da! Sie sind da, für Lisa, dieses wunderbare Geschenk und für einander. „Bitte weitergeben …“ – das passiert gerade. Im Alten Testament nennt sich Gott „Jahwe“ - „Ich bin der »Ich bin da!«“. Dieses Lebensgefühl „Gott ist einfach da und wir spüren, es tut uns gut, dass Er da ist“, das geben Sara und Richard jetzt an Lisa weiter. „Bitte weitergeben …“ Wellengang

Hinauf aus dem Wellental, hinunter ins Wellental, hinauf … Es geht so dahin auf dem Eheschiff von Sara und Richard – gemeinsam unterwegs – oft schon ein wenig anstrengend – aber sie genießen es (meistens). Lisa sorgt für die Schaumkronen auf den Wellen. Ganz so einfach ist das nicht mit der Erziehung. Erziehung zum Gebrauch der Freiheit – „Freiheit“, das ist den beiden wichtig. Und sie wollen das Kind in seiner Bewegungsfreiheit und Handlungsfreiheit nicht einschränken. Oft sind alle drei - Vater, Mutter, Kind ganz erschöpft. Lisa wird immer bockiger, die Eltern beginnen einander Vorwürfe zu machen ... „Bitte weitergeben …“ – mit der Bonboniere war das einfacher. Die Pädagogik Gottes

Was hilft dieses „Bitte weitergeben …“ den Eltern? Wir meinen: Sehr viel, und wir hoffen, dass Sara und Richard diese Ausgabe der „Familie als Berufung“ lesen, damit sie Erfahrungen mit der Pädagogik Gottes sammeln können (und dann einen Leserbrief schreiben). Angst

Ein kurzer Einschub: Haben Sie manchmal Angst?“ wurde der Extrembergsteiger Thomas Bubendorfer gefragt. „Selbstverständlich“, war die Antwort. „Wie gehen Sie damit um?“ „Ich bin fast froh, wenn ich Angst habe, denn ansonsten 6  Familie als Berufung 1/2016


könnte ich auch nicht mutig sein. Angst lässt mich Sicherheiten aufspüren. Nur wenn ich Angst habe, kann ich sicher sein, dass meine Schuhe richtig gebunden sind, dass der Pickel geschliffen ist, dass ich das Wetter kenne. Meine Angst lässt mich rechtzeitig schlafen gehen. Hätte ich keine Angst, würde ich vielleicht zu spät ins Bett gehen. Die Angst stellt einem tausend Fragen.“

hI e r b i n i ch S e n d e m i ch

Sicherheiten aufspüren

Hat Richard Angst, bei der Erziehung etwas falsch zu machen? Wir haben ihn nicht gefragt, er hätte wahrscheinlich entrüstet abgelehnt. Wir fragen stattdessen einen Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern. Er sagt: „Angst? Ich weiß nicht, ob man das Angst nennen kann, aber ich habe mich oft gefragt, ob ich das jetzt tun darf, ob ich die Freiheit meines Kindes einschränken darf. Ob ich meinen Willen durchsetzen darf. Und diese Frage hat mich sehr stark belastet. Und, vor allem bei den größeren Kindern, die eine oder andere schlaflose Nacht gekostet.“ Super – das ist unser Mann! Wir fragen weiter: Tausend Fragen – die Suche nach Sicherheit, Bubendorfer rät, Sicherheiten aufzuspüren. Was gibt dir Sicherheit?

„Erziehen heißt, selbstlos fremdem Leben dienen“, das ist die erste Erkenntnis, die dem Vater, den wir gerade befragen, Sicherheit gibt – es gibt eine klare, deutlich formulierte Aufgabe, eine Sendung, eine Berufung. Und zweitens: „Vertrauen“. Vertrauen? – in wen oder was? „Vertrauen in Gott, dass Er mir den Anteil an seinen Fähigkeiten schenkt, den ich brauche, um mein Kind (sein Kind) zu einem lebensfrohen und lebenstüchtigen Menschen zu erziehen.“ Und drittens: „Gott setzt mir viele Grenzen! Ich bin als Basketballer einfach zu klein, so gerne ich ein großer Basketballer wäre. Mit der Zeit merke ich den Liebesplan Gottes mit mir - dort wo Gott mir Grenzen setzt, kann ich wachsen (leider nur seelisch – nicht körperlich).“ Ein Wachstumspädagoge

Da kommt schon wieder die Bonboniere vorbei: „Bitte weitergeben ….“ – aha, die Erziehungsschule, in der Gott uns formt, sollen wir weitergeben an unsere Kinder. Eigentlich, Sara macht das schon intuitiv. Sie weiß nicht, dass sie mit der kleinen Lisa ab ca. einem Jahr, schon Sexualerziehung gemacht hat. „Nicht alles gleich haben können!“ – weil, das sagt der kluge Erwachsene so: „Im Leben, wenn du einmal groß bist, kannst du auch nicht alles haben“. Sara hält keine Vorträge. Sie spürt instinktiv, wenn die Kleine, die gerade die Welt erobert, erstens nicht in alle Laden hinein darf, und zweitens nicht bei dem kleinsten Muckser schon das Flascherl im Mund haben muss. Lernen zu warten – Lisa hält nicht viel davon – doch Sara spürt, das tut ihr gut. „Bitte weitergeben …“ – Sara erfährt das selbst immer wieder – der liebende Gott erfüllt auch nicht alle Wünsche gleich – das versucht sie Lisa weiterzugeben.

„ „Vertrauen in Gott, dass er mir den Anteil an seinen Fähigkeiten schenkt, den ich brauche, um mein Kind (sein Kind) zu einem lebensfrohen und lebenstüchtigen Menschen zu erziehen.“

Das Familienschiff auf hoher See

Lisa fühlt sich wohl in ihrer Familie. Sie spürt den Wellengang, sie ist unterwegs am unendlichen Meer in die große Freiheit ihres Lebens. Wo geht die Reise hin? Lisa stellt sich diese Frage nicht. Sie weiß nur eines, und das gibt ihr die innere Sicherheit, um angstfrei wachsen zu können: Vater und Mutter sind am Steuerrad des Schiffes – und die wissen, wo es lang geht. „Was hat Gott in dieses Kind hineingelegt, was ist der göttliche Funke?“ Es macht sich bezahlt, dass Richie und Sara das Ehegespräch so oft geübt haben – jetzt hilft es ihnen Kurs zu halten. Ein hohes Erziehungsziel

Diese Sehnsucht, die Pater Kentenich im „Dankeslied“ so ansprechend formuliert, wollen sie an Lisa weitergeben – wenn sie in das Alter kommt, in dem sie sich selbst erzieht: … dass neue Menschen werden, die frei und stark auf Erden in Freuden und Beschwerden wie Christus sich gebärden. Familie als Berufung 1/2016

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Überforderung Leben am Limit

F. Mayer

Familien Erzählen

Hilfe - es geht nichts mehr!

Überforderung

„ Ich kannte mich selbst nicht mehr, wusste nicht wirklich wer ich bin. Was machte mich eigentlich aus? Wofür bin ich eigentlich da? Und sollte ich nicht eigentlich dankbar sein für alles, was ich habe?

Die Vielzahl von Aufgaben, mit denen wir uns im Berufsleben, im Haushalt, in unserem ehrenamtlichen Engagement und in unserer Freizeit konfrontiert sehen, führen manchmal auch zu physischer und psychischer Überforderung. Überlastung kann auch körperliche Warnsignale hervorrufen: Herzrasen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Gereiztheit und Panikattacken. Wie schaffen wir es mit unseren Ressourcen hauszuhalten und uns nicht zu verausgaben? Und was, wenn es doch einmal passiert, dass es einfach nicht mehr geht? Was hilft uns eine ausgeglichene Work-Life Balance zu finden die unserem Familienleben dient? FAB-Familien berichten von ihren Erlebnissen und wie sie damit umgehen. Sie erzählen, wie sie versuchen, mit ihrer Zeit gut umzugehen und für Entschleunigung im Alltag zu sorgen. Sie erzählen von Oasen, die ihnen helfen zur Ruhe zu kommen, und welche Kraftquellen sie im täglichen Trott des Alltags anzapfen.

Eine schwierige Zeit

Leben am Limit!

Im Nachhinein kann man oft sagen, dass sich dies und das schon angekündigt hat. Auch Freunde sagen dann des Öfteren: „Ja, das haben wir kommen sehen.“ Aber wie können wir selbst so ein Leben am Limit vermeiden?

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Ich hatte mit 30 einen Nervenzusammenbruch. Es begann mit einem Infekt; der Schüttelfrost gab mir das Gefühl noch meine letzte Kontrolle zu verlieren und dann war es soweit. Ich lag tagelang im Bett, konnte nicht aufstehen, hatte keine Kraft, und heulte - manchmal ohne zu wissen was los ist, es war einfach alles nur traurig. Ich konnte nicht einmal zum Treffen der Großfamilie gehen, da ich Panik davor hatte. Ich hatte Schluck-

beschwerden, bin halb am Essen erstickt, weil ich es nicht hinunterschlucken konnte, usw... Ich kannte mich selbst nicht mehr, wusste nicht wirklich, wer ich bin. Was machte mich eigentlich aus? Wofür bin ich eigentlich da? Und sollte ich nicht eigentlich dankbar sein für alles, was ich habe? Mein Mann und ich hatten in dieser Zeit viele Ehegespräche und ich schrieb mir Plakate, wofür ich dankbar bin und was mich ausmacht. Ich habe mir diese sichtbar aufgehängt, damit ich sie immer wieder lesen konnte, bis es in mein Herz gesickert war. Auffüllen

Nach vielen Arztterminen in denen das Körperliche abgeklärt wurde, und in Gesprächen mit meinem Ehemann, Freun-


den und Familie bekam ich nach und nach wieder Boden unter den Füßen. Bei einer christlichen Ärztin, die auch therapeutisch tätig war, lernte ich für mich eine neue Art des Gebetes kennen. „Herr nimm alles von mir, meine Ängste und meine Sorgen, meine Beklemmungen.... (alles, was mich einengt!) und füll mich an mit Liebe, mit Freude, mit Zuversicht, mit Hoffnung“. Das Herschenken war für mich damals nichts Neues, aber das Anfüllen lassen war für mich unbekannt. Ich habe es erlernt und mein Mann hat damals auch noch ein Lied zu dem Thema komponiert. So konnte ich es verinnerlichen. Nein-Sagen lernen

Meine Heilung war ein langer Weg – und dabei musste ich mich auch selbst richtig kennenlernen. Was tut mir gut oder auch nicht? Was sind meine Kraftquellen? Und was laugt mich aus und nimmt meine Energie? Eines der schwierigsten Dinge war das Nein-Sagen lernen! Ich habe vor meinem Zusammenbruch ganz oft zu viel gemacht, viel ohne dass ich wirklich Freude dabei empfunden habe und das hat dann Energie gekostet. Vertrauen

In dieser für unsere Familie sehr, sehr schweren Zeit habe ich ganz stark zu Gott gefunden. Ich habe Ihn neu kennenlernen dürfen - bin IHM begegnet! Man kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand - das habe ich erfahren! Schritt für Schritt habe ich gelernt, mein/ unser Leben in Seine Hände zu legen und Ihm zu vertrauen. Manchmal gelingt es besser und manchmal schlechter, aber wir wachsen stetig im Vertrauen, dass ER es gut mit uns und mir meint und ER einen guten Plan für mich/ uns hat.

dass diese Entwicklung nicht nur in mir passiert, wir mussten als Paar viel darüber reden. Ich habe mich in dieser Zeit sehr weiterentwickelt, aber wir mussten als Ehepaar schauen, dass wir zusammenbleiben, dass diese Entwicklung auch dem Partner kommuniziert wird und dass wir uns in dieser Zeit nicht verlieren. Oftmals ändert man das Leben erst, wenn man ganz unten angekommen ist, denn da hat man dann keine andere Chance! ◆ Was ist jetzt dran?

„Kommt mit an einen einsamen Ort...” Jesus wusste, dass es immer wieder nötig ist, in die Einsamkeit und Stille zu gehen. Er selbst ging in die Wüste und auf Berge und er nahm seine Jünger mit, führte sie gezielt heraus aus dem Trubel. Also dürfen wir das auch, ja wir sollen uns zurückziehen. Das ist der erste Schritt, mir das bewusst zu machen. Dann stellt sich die Frage, wie? Ich muss selbst meine Art entwickeln - d.h. herausfinden, was derzeit für mich geht und es auch zu einer Gewohnheit machen. Denn in einem Zustand der Rastlosigkeit oder Müdigkeit oder Überforderung merkt man es meistens nicht, dass eine Auszeit nötig wäre. Darum muss ich meinen Stil entwickeln, um regelmäßig in die Ruhe zu gehen.

„ Man kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand - das habe ich erfahren!

Atmen

In unserer Familienrunde haben viele ein Bedürfnis nach mehr Ruhe, darum haben wir uns vorgenommen, täglich für einige Minuten nichts anderes zu tun als zu atmen: „Welt aus- und Gott einatmen” lautet die Kurzformel.

Für mich noch wichtig zu erwähnen ist, dass diese Zeit auch eine ganz intensive Zeit für den Ehepartner war. Bei uns hat mein Mann meinen Part zu Hause noch dazu übernommen, er hat alles organisiert und war Anlaufstelle von außen. Zudem hat auch er Ängste wegen mir ausgestanden, und musste immer der Starke von uns beiden sein; das kostete auch ihn sehr viel Energie.

Ich kann das gut verstehen und gerne aufgreifen, weil ich einmal erste Erfahrungen machen konnte mit dem Sitzen nach der Zen-Methode (Zazen): Dabei geht es darum, ganz in die Gegenwart zu kommen, möglichst wenig in Gedanken abzuschweifen in vergangene Situationen oder zukünftige Möglichkeiten, sondern sich auf das Jetzt und Hier einzulassen: ganz da sein, gesammelt, in der Mitte.

Ich habe mich langsam erholt und sehr viel über mich gelernt und bin dabei gewachsen. Aber wir mussten aufpassen,

Das geht am besten, wenn ich versuche, wach und offen wahrzunehmen, wie ich atme. Es ist sehr schwer, einfach nur da

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Überforderung Leben am Limit Familien Erzählen

zu sein und offen zu sein. Dabei ist es die Grundlage aller weiteren Gefühle, Gedanken und Handlungen. Wenn sie verschwindet, wird alles bodenlos und hektisch. Manchmal schaffe ich es nicht, auch nur zehn Atemzüge lang nichts anderes zu tun, als eben zu atmen. Allerdings kommt es ja nicht auf eine Leistung an, sondern darauf, es zu üben und das hat schon eine heilsame Wirkung. Vielleicht verstehe ich dann etwas besser, dass das Wesentliche nicht ist, was ich tue, sondern was mir geschenkt wird. Dass es mir letztlich auch geschenkt wird, dass ich etwas tun kann - so geht der Druck des Müssens weg und ich spüre ein Dürfen.

„ Das Leben kommt mir oft so dicht vor: In der Arbeit wird viel gefordert, auch ich selbst erwarte einiges von mir. Meine Frau

Wenn es gut geht, dann gehe ich nach ein paar Minuten freier und gelassener, vielleicht sogar humorvoller zu meinen Aufgaben zurück. Ich habe mehr Klarheit, was als nächstes und was als übernächstes dran ist und kann es so auch den anderen Familienmitgliedern mitteilen. Wenn ich selbst gehetzt bin, hetze ich auch die Kinder - die das natürlich nicht gernhaben, vielleicht bocken und der Teufelskreis geht weiter. Wenn ich aber aus einer Sammlung oder Mitte komme, spüren das die Kinder und meine Frau und sind eher motiviert zum Mitmachen. ◆

und unsere drei kleinen Kinder brauchen mich auch und freuen

Dinge dürfen liegenbleiben

sich, wenn ich für sie da bin.

Prioritäten setzen

Es ist Abend, so viele andere Sachen wären auch noch zu tun und ich bin eigentlich schon total müde. In solchen Momenten kommt bei mir das Gefühl auf: „Ich kann nicht mehr!“. Das Leben kommt mir oft so dicht vor: In der Arbeit wird viel gefordert, auch ich selbst erwarte einiges von mir. Meine Frau und unsere drei kleinen Kinder brauchen mich auch und freuen sich, wenn ich für sie da bin. Oft sehe ich so viele Sachen, die einfach unerledigt liegen bleiben und das ist dann ganz schön deprimierend. Nun klingt das alles ziemlich negativ und es kann schon ganz schön anstrengend sein, aber wenn ich dann trotzdem auf die Frage: „Wie geht es dir eigentlich?“ mit einem „Danke, gut!“ antworte, fühle ich mich trotzdem nicht als Lügner. Wie kommt DAS denn jetzt?

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Immer wieder versuche ich, mir zumindest eine kurze Auszeit zu gönnen, einfach mal innezuhalten und mal darüber

nachzusinnen, was denn wirklich wichtig ist im Leben. Dann fällt es mir wieder viel leichter, mir einfach Zeit zu nehmen für meine Frau oder für eines meiner Kinder oder auch für alle gemeinsam. Vieles von dem, was dann liegen bleibt und meine Stimmung trüben möchte, kann auch einfach liegen bleiben, ohne meine Stimmung zu trüben. Ich vertraue darauf, dass es der liebe Gott nicht für nötig hielt, dass ich das jetzt auch noch schaffe. Auch das Gespräch mit meiner Frau und die Sicherheit, dass wir zusammenhalten und unseren Weg gemeinsam gehen, helfen mir sehr. Wenn wir uns beide überfordert fühlen und uns austauschen, überlegen wir gemeinsam, wo wir die Prioritäten setzen und wie wir uns auch gegenseitig „Zeit freischaufeln“. So haben wir auch gemeinsam immer wieder Erfolgserlebnisse. Letztlich ist es vor allem auch das Vertrauen und Leben mit Gott und der Gottesmutter, das uns immer wieder Kraft gibt. Der Gottesmutter kann ich im Alltag meine Sorgen, Nöte und auch meine Schwäche immer wieder bringen und ich bin mir sicher, dass sie mich führt und vor allem näher zu ihrem Sohn bringt. Ja, also, das Leben ist und bleibt oft anstrengend und wir haben sicherlich gerade eine besonders anstrengende Phase mit unseren drei kleinen, lebhaften, herausfordernden, aber auch großartigen und lieben Kindern. Zum Glück weiß ich und wissen wir, dass wir nicht allein am Weg sind und darauf vertrauen dürfen, dass Gott uns mit allen Aufgaben auch die Kraft schenkt, diese zu bewältigen. ◆ It‘s my life!

Es ist mein Leben

„It‘s my life, it‘s now or never and I ain‘t gonna live forever!“ – Jon Bon Jovi Das Lied ist mir heute beim Bügeln durch den Kopf gegangen. Und (natürlich auf das Leben in dieser Welt bezogen) ist es so wahr! Es ist mein Leben und ich mache damit, was ich will. Und ich will eine Familie, will Zeit mit meinen Lieben verbringen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich will mich nicht hetzen lassen, meinen Beruf wieder ausüben zu müssen, weil ich studiert habe und es In ist, ein paar Mal im Jahr teuer auf Urlaub zu fahren. Es ist mein Leben und ich gehe lieber campen und bleibe dafür noch ein Jahr zu


Hause. Ich beobachte die Kinder, wie sie die freie Zeit am Nachmittag genießen, jeder in seiner Ecke. Das würde ich ihnen nehmen, und auch die Erkenntnis, wie wichtig auch für die Gesundheit von uns Eltern ein Abschalten, ein Ausruhen, ein Einfach-nur-Sein ist. Bügeln ist echt nicht meine Lieblingsarbeit, aber man kann so toll nachdenken! Wir Mütter und Hausfrauen leben einen Traum. Einen, den wir uns nicht zu träumen wagten mit Pickeln in der Ecke der Tanzschule und einen, um den uns unsere Singlefreundinnen beneiden. Es ist schön, wenn man sich das hin und wieder bewusstmacht, zwischen all der Arbeit. It‘s my life! ◆ Drei Kochlöffel für 30 Töpfe!?

Schlaflos „Oh Gott, ich muss meine Patientin für morgen absagen! Ich kann sie nicht behandeln – ich habe ja selbst mit der Tochter einen Kontrolltermin im Spital!“ Ich wälze mich hin und her; mir fallen lauter Sachen ein, die ich für den nächsten Tag hätte organisieren müssen – wo ich aber nicht dazu gekommen bin. In dieser Nacht finde ich keinen Schlaf. Die nächste Nacht – dasselbe in Grün. Mir gehen 1000 Dinge durch den Kopf, die noch zu tun sind. Die dritte Nacht – wieder liege ich da und finde keinen Schlaf. Ich versuche Verschiedenes: Rosenkranz beten im Bett? Buch lesen? Ruhige Musik hören? Raum ganz abdunkeln? Nichts davon fruchtet. Nach einer Woche bin ich völlig verzweifelt. Das ist ein Gefühl, als würde man völlig neben sich stehen. Jedes kleine Geräusch lässt mich hochschrecken; ich spüre meinen Herzschlag im Kopf dröhnen. Die Stiegen in den 1. Stock werden wegen der zunehmenden körperlichen Erschöpfung beinahe unüberwindbar.

Hilfe

Der praktische Arzt, den ich aufsuche, verschreibt mir ein schlafförderndes Medikament (Wirkung: vorerst leider gar nichts) und empfielt eine Psychotherapie. Und in der ersten Sitzung wird mir bei der Schilderung meiner Situation schon klar: das kann nicht gut gehen! In der letzten Zeit waren es einfach zu viele Hol- und Bringdienste zu Kindergarten, Musikschule und Sportstunden für unsere fünf Kinder; dazu Elternabende, Lernen, Kinderbetreuung, Wäsche, Haushalt und Beruf; mehr, als sich in 24 Stunden ausgehen kann. Der Herbst ist mit Schulkindern immer wieder eine Herausforderung! Der Therapeut hat mir geholfen, herauszufinden: Was macht mir Druck, was macht mir Stress? Und er hat ein eindrückliches Bild dafür gehabt: „Sie kochen mit 30 Kochtöpfen gleichzeitig auf höchster Stufe, haben aber nur drei Kochlöffel (und zwei Hände) zum Umrühren. Das kann nur schief gehen!“ Klar, dass da alles anbrennt! So hat er mir dringend geraten, einige „Töpfe“ auszuschalten.

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Ausschalten! Überforderung Leben am Limit Familien Erzählen

Nun – das ist nicht so leicht. Man hat ja gewisse Erwartungen an sich selber, hat Verpflichtungen übernommen und man will auch andere nicht enttäuschen. Aber es musste sein! So habe ich also meine ehrenamtlichen Tätigkeiten reduziert.

Die nächste Frage: Wo mache ich

Ich habe mich mit anderen Kindergartenmüttern verabredet, um Hol- und Bringdienste zu kombinieren – ich muss jetzt nur noch in der Früh in den Kindergarten; zu Mittag wird meine Kleine geliefert. Einen Nachmittag in der Woche verbringen die Kindergartenkinder abwechselnd bei uns und bei einer anderen Familie – wieder ein Nachmittag Luft. Einen Musikschulweg hat der große Bruder (16) übernommen; einen anderen mein Mann. Zwei befreundete Autofahrer haben sich ebenfalls bereiterklärt, abwechselnd einen Abholdienst zu übernehmen. So bin ich sehr viele Wege losgeworden. Die Elternabende und das Kindergewand sortieren konnte ich nicht reduzieren – aber die sind nach dem Schulanfang auch vorbeigegangen.

mir selber Stress? Ich bin ein Typ,

Muße gönnen

„ der jede Zeitlücke nützen will. Zwei Stunden Pause bis zum nächsten Termin? Schnell eine Wäsche einschalten und einen Kuchen backen!

Die nächste Frage: Wo mache ich mir selber Stress? Ich bin ein Typ, der jede Zeitlücke nützen will. Zwei Stunden Pause bis zum nächsten Termin? Schnell eine Wäsche einschalten und einen Kuchen backen – aber dann braucht ein Kind kurz etwas, oder es kommt ein unerwartetes Telefonat, und ich gerate in Stress. Reduzieren! Und auch einmal ein paar Minuten nichts tun! Früh genug zum Zug, und dann genüsslich zwei Minuten warten, anstatt über den Bahnsteig zu galoppieren. Großen inneren Stress haben mir auch Situationen bereitet, wo ich mit einem Kind unterwegs war, die größeren Kinder eigene Termine hatten – und die Kleinen alleine zuhause gewesen wären. Gerade für solche Situationen haben wir um eine Leihoma gebetet und die Augen offen gehalten. Und das war ein großes Geschenk, dass wir unsere Oma Maria gefunden haben! Wenn wieder einmal parallele Elternsprechtage anstehen oder mein Mann gerade auf Dienstreise ist, kommt sie – und ich weiß die Kinder in guten Händen. Wachsam bleiben!

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Die Maßnahmen haben recht schnell gewirkt. Ich bin wieder runtergekommen, habe ein paar Tage noch Schlafmittel genommen, konnte aber bald wieder nor-

mal schlafen. Alles in Butter? Vor Weihnachten war wieder eine Spitze: Musikschulkonzerte, Weihnachtsfeiern da und dort, Vorbereitungen ... ich habe gemerkt: ich fühle mich gehetzt. Das Einschlafen wird immer schwieriger und der Schlaf immer kürzer. Alarm – hier muss etwas reduziert werden! Ich habe gemerkt: ich bin und bleibe anfällig, ich muss aufpassen. Ich muss auf meine Reserven achten. Für die Abschätzung der Reserven hat der Therapeut drei Kriterien genannt:

(1) Fremdwahrnehmung: wie wirke ich auf meinen Mann, auf meine Kinder? Bin ich hektisch, gestresst? Oder strahle ich Gelassenheit aus? (2) Selbstwahrnehmung: Bin ich ganz bei dem, was ich gerade mache - oder bin ich in Gedanken schon beim nächsten oder übernächsten? (3) Nächtliche Gedanken: fallen mir nachts Sachen ein, die ich hätte tun müssen, oder die ich dringend morgen erledigen muss? Die kann ich dann auf eine Liste schreiben, um mich davon zu befreien. Das sollte aber gar nicht erst passieren ... So kann ich mittlerweile Warnsignale früh genug wahrnehmen und versuchen, entgegenzusteuern. Und manchmal bleibt es auch nur beim Versuch ... ◆ Wir schaffen uns Freiräume

Rechtzeitig Feierabend!

In der letzten Zeit hatte ich oft das Gefühl, an meine Grenzen zu kommen. Die Berichte in den Medien, meine Aufgaben und ehrenamtlichen Tätigkeiten und auch meine Hochsensibilität und mein perfektionistisches Denken – alles war zu viel. Obwohl wir vor vielen Jahren die Werbesendungen bereits abbestellt haben, strömt täglich eine Flut an Informationen (TV, Internet, Handy, …) auf uns ein, die wir zu verarbeiten und zu verdauen haben. Vor einigen Monaten war es dann soweit, dass mir auch mein Körper signalisierte, dass ich so nicht weitermachen kann! Ständiges innerliches Getriebensein und Verdauungsprobleme zeigten mir, dass eine Veränderung ansteht.


Auch die vielen Termine in der Freizeit haben mir oft ziemlich zu schaffen gemacht. Wir als Familie haben uns nun dazu entschieden, am Wochenende einen Tag für uns freizuhalten. Diese Entscheidung tut unserer ganzen Familie sehr gut! Diese „gewonnene“ Zeit nutzen wir zum gemeinsamen Spielen, Lesen, für Hausarbeiten oder einfach als Zeit zum Nichtstun und Ausruhen. Ebenso bemühen wir uns in der Fastenzeit und im Advent auf den Fernseher zu verzichten (Fernsehfasten), wodurch wir wieder mehr Zeit als Familie gewinnen. Eine große Kraftquelle für mich ist die tägliche stille Zeit mit Gott. Ich versuche gleich in der Früh, nachdem die Kinder das Haus verlassen haben, mir die Zeit zu nehmen und Gott für den neuen Tag zu danken und Ihm all meine Sorgen und Bitten anzuvertrauen und zu übergeben. Immer besser gelingt uns diese gemeinsame Gebetszeit auch als EheTeam. HERR, sei Du in unserer Schwachheit stark! Ein innerliches Zur-Ruhe-kommen gelingt mir auch gut bei Spaziergängen in der Natur; ich werde ruhig und still und lasse durch bewusstes Atmen meinen Gedanken freien Lauf. In den Wintermonaten freue ich mich immer sehr auf warme Entspannungsbäder mit bunten Badekristallen und einer Meditations-CD. Der Sprecher auf dieser CD führt den Zuhörer in der Meditation zu einem Waldsee auf der „Insel der Gelassenheit“ und lädt uns ein, in der Liebe Gottes zu baden! Das entspannt, heilt, macht innerlich frei und stärkt. Meinem Mann gelingt die Entschleunigung im Alltag, indem er –soweit es die Zeit zulässt- ein kurzes Power-Naping macht und auch Zeiten der Stille in der Anbetung sucht. Eine gute Freundin, von Beruf Biobäuerin, hat mir vor einiger Zeit einmal gesagt, dass sie versucht, so wie auch in allen anderen Berufen, rechtzeitig „Feierabend“ zu machen. Das haben wir uns auch für unsere Familie vorgenommen. Es gelingt nicht immer, aber wir dürfen uns jeden Abend neu dafür entscheiden! Seit Beginn des neuen Jahres schalten wir auch unsere Handys am Abend aus, somit schaffen wir wirklich Qualitätszeit für uns als Familie und Paar! ◆

Die Work-Life Balance

Dynamisches Gleichgewicht Beruflich bin ich eigentlich ein umtriebiger Mensch. Damit meine ich, dass ich die Tendenz habe, gerne viel und vieles gleichzeitig zu tun. Obendrein kommt meine schlechte Angewohnheit dazu, nicht immer gleich zu merken, wenn es zu viel wird. Regelmäßiger Büro-Alltag? Das geht also gar nicht. Ich teile mir Auswärtstermine ein, plane Veranstaltungen, organisiere und bespreche mich mit den Kollegen am liebsten persönlich, wenn es Dinge zu vereinbaren gilt. Da kommt es vor, dass mein Terminkalender über Wochen gut gebucht ist. Wenn dann private Termine dazukommen oder sich einzelne Termine spontan ändern, komme ich manchmal ganz schön durcheinander und der Stress beginnt. Besonders kompliziert wird es dann, wenn zu viel Arbeit für zu wenig Zeit überbleibt. Was tun? Überstunden schieben? Manchmal ja, die Geißel des „All-inklusive“ Vertrags bin ich aber nicht. Alarmsignale

„ In solchen Fällen hole ich mir eine Tasse Kaffee, setze mich auf die Dachterrasse unseres Bürogebäudes und mache eine „kreative Pause“.

Mittlerweile weiß ich sehr gut, wie ich mit den Warnsignalen umzugehen habe. Ich höre dann einen stetigen, hohen Ton im Ohr oder meine Augenlider zucken nervös. Doch so weit will ich es gar nicht mehr kommen lassen - spätestens jetzt weiß ich: „Das ist jetzt zu viel!“ Sofortmaßnahmen

In solchen Fällen hole ich mir eine Tasse Kaffee, setze mich auf die Dachterrasse unseres Bürogebäudes und mache eine „kreative Pause“. Ich sehe mir dann den Wald und den Hügel an, freue mich über die Sonnenstrahlen und danke Gott für das, was ich rund um mich war nehme. Ich überlege: Was ist jetzt wirklich wichtig, was hat Priorität? Was ist wichtig UND dringend? Was kann ich delegieren, und was ist jetzt einfach nicht dran? Wie kann ich mich „freischaufeln“? Fokussieren

Ich habe schon festgestellt: Meist komme ich dann in berufliche Stresssituationen, wenn ich den Blick für die „wichtigen UND dringenden“ Sachen etwas verliere. Dann, wenn ich mich zuerst um die vielen kleinen Tätigkeiten kümmere, die mir angenehm, bequem, nett und leicht er-

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Überforderung Leben am Limit Familien Erzählen

scheinen. Es kann auch vorkommen, dass es mir in der Arbeit einfach dadurch zu viel wird, weil mein Privatleben zu kurz kommt. Meine Ehe und meine Familie sind große Kraftquellen für mich. Merke ich also, dass es in der Arbeit besonders viel wird, versuche ich – zugegeben das hört sich paradox an – gegenzusteuern in dem ich mir in diesen Tagen besonders Zeit für „zu Hause“ und die Familie nehme.

sitzen. Viele Gedanken melden sich dann in meinem Kopf. Ich gebe sie ans Heiligtum ab. Zum Abschluss bete ich gerne die Abendweihe aus dem Büchlein „Himmelwärts“, Gebete von P. Kentenich: „Nach des Tages Müh und Last suchen wir, o Vater, Rast ...“ Ich darf mich an Gottes Liebe und Fürsorge erinnern und schon sind die Sorgen etwas kleiner geworden. ◆

Ausbalancieren

Mit himmlischer Unterstützung

So können meine Frau und ich uns gegenseitig „ausbalancieren“. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass solch ein flexibles und dynamisches Reagieren auf Engstellen auch dem jeweils anderen Partner gut tut. Komme ich also früher nach Hause damit es in der Arbeit nicht zu viel wird, entlaste ich meine Frau im Alltag, bei den beiden kleinen Kindern und im Haushalt. Das tut uns beiden gut und bringt die Waage für uns beide wieder etwas mehr ins Gleichgewicht. ◆

Dennoch lenke ich meine Schritte

Am Ende des Tages

in die Kirche hinein und suche mir

Rast suchen

einen Platz vor dem Tabernakel. Zehn Minuten bleibe ich einfach sitzen.

Es ist bereits dunkel. Ich mache mich nach einem langen Tag von meiner Arbeit aus auf den Weg nach Hause. Es ist eine Zeit mitten im Schuljahr und ich weiß, dass zu Hause noch viel Arbeit auf mich wartet: Lernhilfe für eine Schularbeit, Küchenarbeit oder einfach Anlaufstelle sein für die Sorgen der Kinder. Eine Stärkung

Auf dem Weg zum Auto komme ich an einer Kirche vorbei. Sie ist offen und von ihren Fenstern leuchtet schummriges Licht in die Dunkelheit hinein. Eigentlich sollte ich so schnell wie möglich nach Hause. Dennoch lenke ich meine Schritte in die Kirche hinein und suche mir einen Platz vor dem Tabernakel. Zehn Minuten bleibe ich einfach sitzen. Dann mache ich etwas gestärkter und zuversichtlicher auf den Weg nach Hause. Rast suchen

Es sind für mich die kleinen Momente des stillen Gebetes, die mich in Zeiten der Überforderung durchtragen. Zu Hause ist unser Hausheiligtum der Ort, wo ich diese Momente finden kann. Ich zünde mir spät am Abend, wenn etwas Ruhe im Haus eingekehrt ist, eine Kerze an und bleibe still 14  Familie als Berufung 1/2016

Gnadenkapital zahlt sich aus!

Es ist eine wichtige berufliche Veranstaltung, auf die ich mich gut vorbereiten muss. Ich bin mit meinen Kräften und meiner Zeit schon ziemlich am Limit. Meine Familie nimmt die Woche davor auf mich Rücksicht. Mein Mann hält mir in der Familie den Rücken frei, vor allem aber sammeln sie fleißig Kruggaben für mich, sorgen dafür, dass etwas Gnadenkapital eingezahlt wird. Sie versuchen ihre täglichen Pflichten, ihre Hausarbeiten, die Mithilfe im Haushalt besonders gut zu machen und schenken ihren Einsatz der Muttergottes für ein gutes Gelingen meiner Arbeit. Die Veranstaltung selbst bringe ich ruhig und souverän über die Bühne. Es ist gut, von seiner Familie begleiten zu werden und zu erfahren, dass die Muttergottes im Hausheiligtum gerne unsere Bitten erfüllt.


Rushhour des Lebens

Überforderung Leben am Limit

Neue Autos im Geschäft glänzen alle und sehen attraktiv aus. Ob das Modell wirklich ausgereift ist, zeigt sich erst im Härtetest, wenn so ein neues Modell tausende Kilometer über Schotterpisten, Schlamm oder Schnee bergauf und bergab von Testfahrern gefahren wird.

Elmar Busse, Schönstatt-Pater

Arbeitsmaterial

Beim „Wartburg“, den ich noch zu DDRZeiten gefahren habe, wurde die richtige Spannung für den Keilriemen dadurch erreicht, dass die separat am Motor befestigte Lichtmaschine nach außen gedrückt wurde und dann eine Schraube an der verstellbaren Schiene festgezogen wurde. Unabhängig vom Fahrverhalten ist bei vielen Autos diese Schiene nach etlichen km gebrochen. Sie war einfach zu schwach dimensioniert. Das wurde dann geändert.

Ähnlich geht es uns Menschen: erst in der Dauerbelastung zeigen sich deutlich unsere strukturellen Schwachstellen. Dem einen fällt es schwer zu delegieren. Er meint, er müsse alles selber machen, weil es keiner so gut könne wie er. Ein anderer hat noch nicht realisiert, dass bei allem, was wir tun, der Grundsatz gelten darf: Arbeite nur so genau wie nötig und nicht so genau wie möglich! Er wird Opfer seines Perfektionismus. Jemand tut sich schwer, andere um Hilfe zu bitten. Sein Stolz oder auch frühere Enttäuschungen erlauben es ihm nicht. Jemand macht aus jedem kleinen Misserfolg ein Drama, er zerfleischt sich in Selbstvorwürfen. Ihm fehlt die Demut. Oft braucht es solche Grenzsituationen, dass uns die Augen geöffnet werden. Bei chronischer Unterforderung können wir kurzzeitige Spitzenbelastungen leicht abfangen. Wenn wir am Limit leben, fehlen uns aber diese Ressourcen. Ein Beispiel:

„Es gibt nichts zu berichten von diesen abschüssigen Tagen, außer dass ich versuche, das Tempo zu halten, wo ich es nicht erhöhen kann. Es sind Tage wie von Blei, einer wie der andere, nur dass sich regelmäßig die Beleuchtung ändert. Der November bringt graues, schmutziges Licht. Ich fühle mich nicht, funktioniere nur. Gehe dahin und dorthin, kaufe ein, räume auf, klappere auf der PC-Tastatur – eine mechanische Kopie meiner selbst. Wahrscheinlich sieht es für Dritte professionell aus.“ So umschreibt Dario Pizzano, der aus der kleinen Pizzeria seines Vaters ein gut gehendes Szenelokal aufgebaut hatte, aber dann mit dem selbstgemachten Druck nicht mehr zurecht kam, die seelische Grundstimmung kurz vor seinem Zusammenbruch und seiner Bekehrung. Noch drastischer formuliert es Miriam Meckel: „Das Burn-out gehört zum erfolgreichen Berufsleben wie das Eigenheim zur Vorbildfamilie“, so formuliert sie es, die über ihren eigenen Burn-out ein Buch geschrieben hat. Mit 31 Jahren wurde sie Deutschlands jüngste Professorin an der Uni von Münster. 2002 holte sie Wolfgang Clement als Regierungssprecherin nach Düsseldorf. Sie schrieb wissenschaftliche Aufsätze, Artikel sowie Bücher und erhielt 2005 den Ruf an die renommierte Schweizer Universität in St. Gallen.

„ Bei chronischer Unterforderung können wir kurzzeitige Spitzenbelastungen leicht abfangen. Wenn wir am Limit leben, fehlen uns aber diese Ressourcen.

Sie erzählt: Am Tag des Zusammenbruchs habe ich eine Veranstaltung in Berlin moderiert und bin danach einfach zusammengeklappt. Habe am ganzen Körper gezittert, geweint - und überhaupt nicht verstanden, was mit mir passiert. Wenn Sie ein Mensch sind, der sonst sehr aktiv und sportlich ist und nie darüber nachgedacht hat, dass es Grenzen geben könnte, dann ist das eine ziemlich heftige Erfahrung. Meine Freundin hat mich dann sofort zum Arzt gefahren.“ Familie als Berufung 1/2016

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Muss Ehrgeiz und der Wille zur Vollkommenheit zwangsläufig in ein Burn-out führen? Überforderung Leben am Limit Arbeitsmaterial

„ Denn er hat festgestellt, dass immer mehr Menschen in einen Prozess der chronischen Erschöpfung geraten. Eine der Ursachen dafür sieht er in der Gier und im Narzissmus der Leistungsgesellschaft: „Es gibt eine zunehmende Ausrichtung auf sich selbst und auf die Rivalität mit anderen. Versagen hat keinen Platz mehr.“

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Ein Therapeut, einer Klinik, die sich darauf spezialisiert hat, meinte im Blick auf einen seiner Patienten: „Der Mann erkannte während seines mehrwöchigen Klinikaufenthalts, dass es auch noch andere Werte gibt als ein Wertpapierdepot.“ Eine im Grunde banale Einsicht, die sich der Therapeut dieser Klinik öfter wünschen würde. Denn er hat festgestellt, dass immer mehr Menschen in einen Prozess der chronischen Erschöpfung geraten. Eine der Ursachen dafür sieht er in der Gier und im Narzissmus der Leistungsgesellschaft: „Es gibt eine zunehmende Ausrichtung auf sich selbst und auf die Rivalität mit anderen. Versagen hat keinen Platz mehr.“ Deshalb, so meint dieser Therapeut, sei eine moderne Erkrankung wie Burn-out nicht zu trennen von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen: Die Finanzkrise zeige doch, dass die Leistungsblase irgendwann platze. „Das System ist krank geworden“, sagt er, „aber das können wir hier nicht behandeln.“ Wenn es am System liegt, dann lohnt es sich ja, einmal einen Blick auf ein Leben zu werfen, das in einen anderen Rahmen eingebettet ist. Die evangelisch aufgewachsene Journalistin Ilka Piepgras besucht ihre frühere Schulfreundin, die inzwischen zur Orthodoxie übergetreten ist und Äbtissin in einem griechischen Nonnenkloster ist. Sie schreibt darüber ein Buch. Die Äbtissin, die äußerst diszipliniert und effektiv arbeitet, sich wenig Schlaf gönnt, muss sich dann 2003 sich doch eingestehen, dass die tieferen Ursachen ihrer nicht heilenwollenden Entzündungen Überanstrengung und ungesunde Ernährung sind. Also auch der Einsatz für das Reich Gottes schützt nicht vor Raubbau mit der eigenen Gesundheit. Wer scheinbar gut mit Dauerstress umgehen konnte, aber auch gewarnt hat, man solle ihn in diesem Punkt nicht nachahmen, war Pater Kentenich. Gerade in den 20er und 30er Jahren, als Schönstatt als „die Tankstelle des katholischen Deutschland“ galt, hielt er oft eine Tagung nach der anderen ohne Urlaub zu machen. Gefragt nach dem Geheimnis seiner Leistungsfähigkeit, meinte er einmal, er arbeite ohne „Nebengeräusche“. Damit umschrieb er, dass es ihm nicht um Erfolg, um Berühmtheit, erst recht nicht ums Geld ginge, sondern er könne sich so in die Aufgaben hineinverlieren, dass er sich dabei völlig frei fühlte. „Flow-Effekt“ würde man das heute umschreiben. Den Begriff entwickelte der Glücksforscher Mihaly Csikszentmihaly. Er umschrieb damit einen Zustand, in dem Menschen Spitzenleistungen vollbringen, aber dabei praktisch die eigene Existenz vergessen und sich vollkommen in der Tätigkeit verlieren. Handeln und Bewusstsein verschmelzen miteinander und die volle Konzentration gilt der Tätigkeit. Dinge von außerhalb werden einfach nicht mehr wahrgenommen. Im Flow verliert der Mensch das Gefühl für Zeit und Raum. Aber auch dann, wenn man seinen Beruf liebt, seine Kinder gern hat oder gegenüber einem pflegebedürftigen Elternteil tiefe Dankbarkeit verspürt, kann man nicht monatelang im „Flow“ leben. Es wird einfach zu viel. Interessant, dass schon der hl. Bernhard von Clairvaux vor 900 Jahren einem seiner Schüler, der Papst (Eugen III.) geworden war und unter der Last seines Amtes litt, folgendes schrieb: „Wo soll ich anfangen? Am besten bei deinen zahlreichen Beschäftigungen. Denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit dir. Ich fürchte, dass du, eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen keinen Ausweg mehr siehst und deshalb deine Stirn verhärtest. Dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst an welchen Punkt. An den Punkt, wo das Herz hart wird. Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig du selbst nichts von dir haben? Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit nur nicht dir selbst. Wer aber mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann er gut sein? Denke also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht, tu das immer, ich sage nicht, tu das oft, aber ich sage, tu das immer wieder einmal: Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.“


Für Pater Kentenich war die Pflege des Werkzeugsbewusstseins (vgl. Apg 9,15) eine wichtige Entspannungsstrategie: ich kann und darf die Letztverantwortung „nach oben“ abgeben. Auch Formen der Selbstbelohnung waren ihm wichtig, damit die Balance zwischen Selbst- und Nächstenliebe immer neu austariert werden kann. – Bei aller Selbstoptimierung gibt es einfach Phasen im Leben, die sind einfach eine chronische Überforderung. Und da hilft es auch, wenn man sich bei einem vertrauten Menschen ausklagen kann. Das entlastet und bedeutet ja nicht, dass man eine Entscheidung zurücknehmen will, sondern dass man den „Preis“ unterschätzt hat. Hugo Rahner SJ hat es mal treffend formuliert: Hätte ich gewusst, was alles im Jesuitenorden auf mich zukommt, hätten mich keine zehn Pferde reingebracht. Heute bringen mich keine 100 wieder raus. Im Ernstfall lassen sich Kräfte mobilisieren, die man nie in sich vermutet hätte. ◆

Überforderung Leben am Limit Arbeitsmaterial

„ Für Pater Kentenich war die Pflege EHEteamfragen:

des Werkzeugsbewusstseins (vgl. Apg 9,15) eine wichtige

Wann war ich das letzte Mal in einer wirklichen Stress-Situation? Wann hatte ich zuletzt den Eindruck - Mir ist alles zu viel? Wie komme ich nach Anstrengung wieder zur Ruhe? Was hilft mir, mich zu entspannen? Aus welchen Quellen schöpfe ich Kraft, was gibt mir Halt? An welchen Orten fühle ich mich wohl und kann zur Ruhe kommen? Wie kann ich meinen Partner unterstützen wenn gerade sehr viel ansteht? Wo gibt mir mein Partner Kraft?

Entspannungsstrategie: ich kann und darf die Letztverantwortung „nach oben“ abgeben.

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Qualtitätszeit verbringen statt Kontakte Verwalten

A. Höfer

Familien erzählen

Qualitätszeit heißt: Fühlung halten

Qualitätszeit verbringen statt Kontakte verwalten „ Nach dem Essen sitzen wir noch lange bei einem Glas Wein zusammen. Wir haben uns genug

Die Zeit ist oft knapp und das bekommen auch unsere Freunde zu spüren. Eine SMS statt einem längeren Anruf und Bilder übers Handy verschickt, statt einem echten Treffen. Weil wir online scheinbar immer mit dabei sind, geht manchmal auch die Sehnsucht nach echter Qualitätszeit verloren. FAB-Leser erzählen, wie sie es im Alltag schaffen, Qualitätszeit mit Freunden zu finden und welche Rolle dabei SMS und What‘sApp Nachrichten spielen. Sie berichten von ihren positiven, aber auch nicht so guten Erfahrungen.

zu erzählen, es ist lange her, dass wir uns getroffen haben.

Im Kalender fixiert

Klein aber fein Es ist ein gemütliches kleines Restaurant, in dem wir zu viert sitzen, vor uns hat jeder eine köstlich duftende Speise. Wir haben es endlich geschafft, uns mit einem befreundenden Paar zu einem netten Abend zu treffen. Als Treffpunkt haben wir ein Restaurant in der Nähe unseres Wohnortes gewählt. So hat keiner einen Aufräum- oder Kochstress. Für unsere Kinder ist gesorgt.

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Nach dem Essen sitzen wir noch lange bei einem Glas Wein zusammen. Wir haben uns genug zu erzählen, es ist lange her, dass wir uns getroffen haben. Der Austausch tut uns gut. Am Ende beschließen wir, mit unserem nächsten Treffen nicht mehr so lange zu warten. Wir fixieren gleich einen Termin, vereinbaren aber auch, uns einen Tag vorher nochmals anzurufen, um zu

sehen, ob der Zeitpunkt noch passt. Jetzt hat das Treffen seinen Platz im Kalender gefunden und kann sich neben all den wichtigen Geschäften und Erledigungen des Alltags behaupten. ◆ Zeit nehmen für Kontaktpflege

Emoji – Kultur

Am liebsten halte ich mit meinen Verwandten und Freunden ganz altmodisch durch ein persönliches Treffen oder das gute alte Telefonieren Kontakt. Allerdings ist auch für mich die Zeit nicht stehengeblieben und da unsere Kinder meistens „whatsAppen“, bin ich auf ein Smartphone umgestiegen und halte so mit ihnen und meinem Mann, der oft im Ausland ist, Kontakt. Das war der Plan! Die Realität war dann aber anders, schon war ich in einer WhatsApp-Gruppe, dann in einer zwei-


ten, in einer dritten und vierten, alle paar Minuten blinkt das Handy und eine neue Nachricht kommt bei mir an. Jede dieser Nachrichten könnte wichtig sein, reißt mich aber auch aus meinem Arbeitsprozess heraus. Es dauert dann ein Weilchen, bis ich wieder drin bin. Eine Gehirnforscherin habe ich sagen hören, dass unser menschliches Gehirn gar nicht auf diese Form des Multitasking ausgerichtet ist und wir bei jedem Arbeits- und Denkprozess, der unterbrochen wird, ziemlich lange brauchen, bis wir wieder im „Flow“ sind. Auch unser Gehirn verlernt mit der Zeit, sich länger konzentrieren zu können. Gegenstrategie

Also habe ich verschiedene Gegenstrategien entworfen, um mein Hirn zu schützen: beim Arbeiten drehe ich mein Handy lautlos, damit meine Konzentration nicht gestört wird. Auch unsere Kinder haben diese Strategie dankbar für sich selber angenommen und grad in intensiven Lernphasen sind sie offline. Aus Gruppen, deren Inhalt mich eher nicht interessiert, steige ich aus. Allerdings bleibe ich mit jenen Menschen gern schriftlich verbunden, von denen ich weiß, dass Schreiben ihnen mehr liegt als das Gespräch am Telefon. Warum? Weil es für mich auch wichtig ist, den vom Gesprächspartner bevorzugten Kommunikationsweg zu respektieren. Eine zweite Sache, die mich bei WhatsApp sehr beschäftigt, ist die „Emoji-Kultur“, die bei mir Einzug gehalten hat. Zuerst musste ich mir die ganzen kleinen Smileys und Zeichen erst mal erarbeiten, alle sind sich doch so ähnlich! Dann habe ich fest mitgemacht, um zu erkennen, dass ich mir doch lieber Zeit nehme, für das geschriebene Wort. So nebenbei eine WhatsApp Nachricht schlampig gelesen, ein „Thumbsup“ zurückgeschickt und jemanden damit verärgert oder gar gekränkt? Das geht für mich gar nicht! Deswegen setze ich mich nieder und tippe in Ruhe; ich nehme mir die Zeit, die es braucht, das ist mir wichtig. Eine Freundin hat mir mal gesagt, „Wundere dich nicht, wenn ich dir länger nicht auf eine WhatsApp Nachricht antworte, entweder schreib ich dir in Ruhe alles, was ich dir sagen will, oder ich lass es ganz bleiben. Sonst ist die geschriebene Sprache nur ein Hort für Missverständnisse.“ ◆

Mitten im alltäglichen Chaos

Ein kleiner Gruß

Es ist 10 Uhr vormittags, im Lehrerzimmer geht’s wieder mal drunter und drüber. Ich bin gerade dabei, die Unterrichtsmaterialen für die nächste Stunde herzurichten und werfe einen letzten Blick auf meine Unterrichtsplanung, da merke ich, wie es in meiner Tasche vibriert. Ich fische mein Handy heraus und sehe, dass eine neue Whatsapp-Nachricht in unserer Familiengruppe eingelangt ist. Es ist ein kleiner Fotogruß von meiner Schwester und meinem Neffen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Ich merke, dass sich meine Stimmung hebt, schnappe die Unterrichtsbücher, gehe in meine Englischklasse und habe ein Lächeln auf dem Gesicht, als ich meine Schüler begrüße. „Warum sind Sie heute so gut gelaunt?“, fragt mich eine Schülerin. „Ich freue mich einfach über diesen schönen, sonnigen Tag“, sage ich. Diese kurze, nette Ablenkung – mitten im alltäglichen Chaos! ◆ Die List im Dschungel

Meine Armbanduhr

Seit es Smartphones gibt, ist das Leben scheinbar unkomplizierter geworden: Es reicht, wenn wir unterwegs nachschauen, wie wir eigentlich dorthin kommen, wo wir hinwollen. Die Kalender sind synchronisiert und der Partner sieht die Familientermine auch gleich in der Arbeit. Und natürlich nicht zu vergessen – wir sind immer und überall erreichbar. Und weil es so praktisch ist, hat man das Ding auch ständig in der Hand. Und dann sieht man nicht nur, was man eigentlich nachsehen wollte, meistens sind da auch noch SMS oder ganz wichtige Newsletter per Mail etc. Die kann man gleich lesen und beantworten und dann ist schon wieder die nächste Nachricht da… Um mich selbst zu überlisten, mich mehr mit dem tatsächlichen Leben rund um mich, vor allem meinen Kindern, widmen zu können, verzichte ich auf WhatsApp und FB am Handy. Man bekommt zwar nicht immer alles mit und wundert sich dann, warum alle anderen so gut informiert sind (treffen sie sich heimlich?). Aus demselben Grund haben mein Mann und ich auch wieder unsere Armbanduhren ausgegraben und mit Batterien bestückt. Wir wollen nur wissen, wie spät es ist und sind nicht gleich im Nachrichtendschungel gefangen.

„ So nebenbei eine WhatsApp Nachricht schlampig gelesen, ein „Thumbsup“ zurückgeschickt und jemanden damit verärgert oder gar gekränkt? Das geht für mich gar nicht!

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Qualtitätszeit verbringen statt Kontakte Verwalten Familien erzählen

Und wenn die Kinder selbst einmal Fotos oder etwas Anderes am Handy anschauen wollen, machen wir das nur im Wohnzimmer. Das Kinderzimmer soll nicht als Handyspielraum geprägt werden, dort gibt es viel anderes, was uns zusammen Freude machen kann. ◆ Coffee – to – go statt WhatsApp

Freundschaften pflegen

Es ist ein schöner Winternachmittag, von den Temperaturen schon fast frühlingshaft und eine Freundin und ich gehen im Schönbrunner Schlosspark spazieren. Marion schiebt den Kinderwagen, ihr Baby schläft darin friedlich. Wir haben uns gerade einen Coffee-to-go geholt, plaudern und genießen unseren Spaziergang miteinander. Seit ich letztes Jahr im Sommer nach Deutschland gezogen bin, lebe ich 600 km von meiner Familie und meinem bisherigen Freundeskreis entfernt. Wie gut, dass es Skype und What‘sApp gibt! So kann ich mit vielen Menschen in Kontakt bleiben. Manchmal schicke ich neben Nachrichten auch Fotos oder kurze Videos. Es ermöglicht mir, alle, die ich gerne habe, an meinem Leben Teil haben zu lassen. Gleichzeitig weiß ich auch, was in Österreich so los ist.

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Leider haben What‘sApp- Nachrichten oder SMS einen großen Nachteil – man kommuniziert mit dem Gegenüber nie zur selben Zeit. Ich habe bald gemerkt, dass so kurze Nachrichten ein schönes, langes Gespräch nicht ersetzen. Nun ist es aber nicht möglich, einfach mal in das Auto zu springen und mich auf einen Kaffee mit einer Freundin zu treffen. Deswegen habe ich begonnen, mir mit meinen Eltern oder Freundinnen feste

Zeiten auszumachen, zu denen wir länger telefonieren (What‘sApp sei Dank sogar roamingfrei). Da kann es schon mal passieren, dass ich mit einer Freundin eine Stunde lang über Gott und die Welt plaudere und lange und tiefe Gespräche entstehen. Kürzlich war ich wieder mal in Wien und habe eine Freundin getroffen. Wir haben uns angeschaut und fast gleichzeitig festgestellt: „Du, unser Telefonat vor zwei Wochen hat mir so gut getan. Es war wirklich schön, mit dir zu plaudern!“ Ich hatte vor meinem Umzug oft Bedenken, dass aufgrund der großen Distanz Freundschaften zerbrechen könnten. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass Freundschaften natürlich kommen und gehen, aber die Distanz nur eine kleine Rolle spielt. Beziehungen zu pflegen ist mir sehr wichtig und erfordert Zeit – aber es lohnt sich! ◆ Gute Freundschaft ohne Facebook

Mit Sorgfalt formulieren

Ich habe seit über vierzig Jahren einen Freund, der seit langem in den USA lebt. Unser Kontakt beschränkt sich also immer schon auf Briefe - in der Zeit, bevor es die elektronische Variante gab, als wir Jugendliche waren, schrieben wir uns per Hand seitenlange Briefe. Ich denke, das hat unsere Freundschaft sehr tief gemacht, weil wir mit Sorgfalt formulierten und das Wesentliche zu schreiben lernten. Wir hatten in einigem unterschiedliche Meinungen, aber eine große Offenheit gemeinsam - etwa verschiedene religiöse Ansichten, aber auf der Grundlage von etwas, was man heute spirituelles Suchen nennen würde. Noch immer schreiben wir uns etwa zwei Mal im Jahr (meistens E-mails) und telefonieren ebenso selten. Mein Freund betreibt inzwischen mit vielen anderen die Kontaktpflege mittels Facebook - und ich stelle fest, dass ich mich nicht darauf einlassen möchte. Natürlich wäre es praktisch, um öfters voneinander etwas zu erfahren, um „Fühlung” zu halten und „dran” zu bleiben - allerdings ist das eine andere Ebene. Ich fürchte, sie könnte die tiefere Ebene auch verdrängen, die hervorkommt, wenn wir uns erst nach ein paar Monaten wieder austauschen. Denn dann geht es nicht um Tagesaktuelles, sondern um längerfristige Entwicklungen und es kommen grundsätzlichere Fragen in den Blick.


Es kommt doch nicht oft vor, dass mich jemand interessiert fragt, was in meinem Leben in diesem Jahr oder halben Jahr wichtig geworden ist - es tut aber gut, den Blick zu weiten, die Details auszulassen und die Proportionen wieder zu sehen. Oft werde ich dann dankbarer, ich sehe mehr die Geschenke in meinem Leben als die kurzfristigen Sorgen. Das möchte ich nicht missen. Ohne Facebook und dergleichen geht wohl eine Verbundenheit mit den vielen Aufs und Abs im Alltag verloren - aber eine tiefere Verbindung kann wachsen. ◆ Auch Bekanntschaften dürfen weiterziehen

Unsere Zeit ist kostbar Den direkten Kontakt mit Verwandten und Freunden planen mein Mann und ich gemeinsam mit unseren Kindern. Ab und zu gehen wir unseren Freundeskreis durch und schauen, mit wem wir uns gerne treffen würden oder eben nicht. Wir können nicht alle Freunde und Bekannte regelmäßig treffen, dafür ist unser Leben zu dicht. Zum Beispiel: Jedes Mal, wenn wir uns mit Beatrix und ihrem Mann treffen, geht es nur um ihre Eheprobleme. Wir versuchen, Positives reinzubringen. Wir erzäh-

len ihnen von unseren Erfahrungen – das alles können sie nur schwer annehmen. Nach dem Treffen fühlen wir uns ausgelaugt, schlecht gelaunt und auch enttäuscht. Warum haben wir nicht lieber ein gutes Ehegespräch geführt oder den Abend mit unseren Kindern verbracht? Das ging über Jahre, dann haben wir gemeinsam eine Entscheidung getroffen. Auch wenn der Prozess manchmal schmerzhaft ist, manche Freunde sind dann doch eher „Bekannte“. Oberflächliche Gespräche, das Eingeständnis nach einem Treffen, dass es uns runtergezogen hat, der Grundtenor, der eher negativ war… Beim nächsten Treffen haben wir das alles dann angesprochen, und danach war klar: diese Bekanntschaft lassen wir ziehen. Wir haben aber auch Freunde, die sehen wir nur zwei- oder dreimal im Jahr und trotzdem ist es dann immer so, als hätten wir uns grad erst letzte Woche getroffen. Dafür habe ich irgendwie selbst keine Erklärung. Unsere Freunde, die wir bei der Schönstattbewegung kennengelernt haben, unterscheiden sich sehr von anderen. Wir führen immer sehr schnell Gespräche, die wirklich Tiefe haben, und uns sehr bewegen. Wir spüren viel Offenheit, Direktheit, Wohlwollen und Emporziehendes – und das fasziniert uns. ◆

„ Beim nächsten Treffen haben wir das alles dann angesprochen, und danach war klar: diese Bekanntschaft lassen wir ziehen.

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Liebevolle autorität und Freiheit

A. Höfer

Familien erzählen

Der nächste Konflikt? Ruhe bewahren!

Autorität und Freiheit „ Wir haben uns als Ehepaar gut überlegt und abgesprochen, in welchen Situationen es wirklich nötig ist, die Grenze zu ziehen. Sandalen im Winter, das geht nicht gut. Aber die Farbe der Hose ist uns keinen Kampf wert.

An manchen Tagen gibt es schon am frühen Morgen Machtkämpfe: „Ich will noch nicht aufstehen, das blaue Leiberl will ich nicht anziehen – ich will lieber ein Kleid anziehen (es hat -5 Grad!), das Brot schmeckt wääh, und in den Kindergarten will ich auch nicht!“ Als Mutter weiß ich: Wir sind spät dran – ein weiterer Machtkampf und wir kommen wirklich zu spät! Wie schafft man es, mit den alltäglichen Machtkämpfen, Diskussionen oder Trotzanfällen der Kinder zurechtzukommen? Gewaltfreie Kommunikation wäre schön – aber im Alltag mit Kindern? Wie soll das funktionieren? Wie behält man liebevoll die Oberhand? FAB-Familien erzählen, wie sie Reibebaum für heranwachsende Kinder sind und wo Sie gute Erfahrungen mit klaren Regeln gemacht haben, wo sie Grenzen setzen und so den Kindern Orientierung geben. Sie berichten, wie sie versuchen, die liebevolle Autorität im Alltag zu bleiben, ohne das Tun und Handeln der Kinder einzuschränken.

Entscheidungen treffen

Mit Pyjama in den Kindergarten „Wie haben wir das mit euch gemacht?“, frage ich unsere jugendlichen Kinder, „… wenn ihr trotzig wart und einfach mit dem Kopf durch die Wand wolltet?“ Ein ganz interessantes Gespräch entsteht.

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Unsere Tochter erinnert sich, dass ich sie einfach hab „spinnen lassen“: „Ich wusste, dass du da bist, darauf wartest, dass ich mich zwischen zwei Outfits für die Schule entscheide. Ich habe getobt, du hast mich vorsichtig in die Arme genommen und mich geerdet. Dann habe ich mich beruhigt, konnte meine Entscheidung treffen und war damit zufrieden.“

Ja genau, und damit diese Entscheidung besser möglich ist, haben wir die Auswahlmöglichkeiten reduziert. „Möchtest du heute die Sandalen oder die Turnschuhe anziehen?“ Mehr Auswahlmöglichkeiten stiften nur Verwirrung. Allerdings erinnere ich mich auch an den Tag, an dem eines unserer Kinder im Pyjama im Kindergarten ankam – es war ein warmer Sommertag und der Pyjama war richtig niedlich und cool – damit war der Lerneffekt allerdings auch geringer. Aber nachdem wir wirklich keine Lösung für das Kleidungsproblem fanden und ich um 8.30 einen wichtigen Termin in der Firma hatte, musste es auch mal so gehen. Die


Kindergärtnerin erzählte mir beim Abholen, dass unsere Tochter den Pyjama stolz bis zum Mittagessen getragen hatte, dann zog sie sich ohne ihr Zutun das mitgebrachte Gewand an. Bis zum heutigen Tag hilft mir ein Stoßgebet oder ein „Gegrüßet seist Du, Maria“ um mich selber in der Konfliktsituation zu erden und mir Hilfe von Oben zu holen. Ich habe auch herausgefunden, dass unsere Kinder mich besser verstehen, wenn ich kurze klare Sätze formuliere. Und diese auch immer wiederhole – wie eine Leier. Wir haben uns als Ehepaar gut überlegt und abgesprochen, in welchen Situationen es wirklich nötig ist, die Grenze zu ziehen. Sandalen im Winter, das geht nicht gut. Aber die Farbe der Hose ist uns keinen Kampf wert. Auch hat es immer geholfen, bei den Kindern in Trotzsituationen nachzufragen: „Warum ärgert dich das jetzt so?“ Da gab es schon viele gute Erklärungen, die wir dann so auch akzeptieren konnten. Da kam dann von unserer Tochter bei einer Kleidungsdiskussion: „Wir haben uns alle ausgemacht, dass wir heute ein Kleid anziehen, zum Prinzessin spielen, dass es jetzt so kalt ist, dafür kann ich doch nix!“ Alles klar - Hose drunter, Pulli drüber und fertig! Nicht immer gelingt es uns, ruhig zu bleiben, auch ich verlier mal die Kontrolle, werde laut und fühle mich genau eine Sekunde später so richtig schlecht. Dann ziehe ich mich kurz zurück, kurzes Stoßgebet und dann entschuldige ich mich; versuche auch zu erklären, was gerade in mir vorgegangen ist und mache einen neuen Anlauf. Zum Abschluss unseres Gesprächs stellen unsere Kinder noch fest, dass es ihnen bis zum heutigen Tag hilft, zu wissen, welche Grenzen „harte“ Grenzen sind – zb. Schwerwiegendes wie Alkoholkonsum – und dass wir auf ihre Erklärungen Wert legen. Das Umarmen und Erden fordern sie noch heute in für sie schwierigen Situationen ein, um dann ihre Entscheidungen besser treffen zu können. ◆

Jeden Abend ein Kampf?

Abendprogramm „Ich wünschte, die Zeit zwischen halb acht und neun am Abend könnte ich wem herschenken!“ seufzt eine Freundin. Das ist die Zeit, wo ihre Tochter (3) schlafen gehen soll – und das ist jedesmal anstengend und nervig, jeden Abend ein Machtkampf. Ich habe nachgefragt und herausgefunden, dass sie kein Abendritual haben. Jeden Tag ist es ein bisschen anders, sodass es täglich neue Reibereien gibt. Und ihre Tochter ist da wirklich sehr kreativ ... Rituale geben Geborgenheit

Darauf haben ich ihr von unserem Abendprogramm erzählt: Wir beginnen mit dem gemeinsamen Abendessen. Da nehmen wir uns wirklich Zeit, sitzen beisammen, plaudern und lachen. Danach unser Abendgebet: ein paar Lieder singen, ein Stück von einer Geschichte vorlesen, Dank und Bitten, und ein Gesätzchen vom Rosenkranz. Weiter geht es im 1. Stock: Pyjama anziehen, Zähne putzen, Gute-Nacht-Geschichte, Gute-Nacht-Kitzeln, und das Segenskreuz mit Weihwasser. Lieder, Gebete, Geschichten ändern sich – aber der Ablauf ist immer gleich. Das gibt den Kindern Geborgenheit und Sicherheit; da brauche ich (normalerweise) nichts durchkämpfen. Das vertraute Ritual trägt zu einer guten Atmosphäre in unserer Familie bei – bis die Kinder dann in die Pubertät kommen. Aber das ist eine andere Geschichte ... ◆

„ Lieder, Gebete, Geschichten ändern sich - aber der Ablauf ist immer gleich. Das gibt den Kindern Geborgenheit und Sicherheit; da brauche ich (normalerweise) nichts durchkämpfen.

Willst Du mich provozieren?

Cool bleiben

Unsere Kinder sind noch recht klein, der Älteste kommt im Herbst in die Schule. Seit einiger Zeit erfahren wir selbst, warum das Wort „Trotzalter“ diesen Namen wirklich verdient. Alle Theorie hin und her, ja, es ist bestimmt wichtig, dass Kinder ihren eigenen Willen kennenlernen und lernen, ihn auszudrücken und damit umzugehen, aber ehrlich: Das ist oft sehr, sehr anstrengend! Auch meine Frau und ich meinen, dass wir gute Gründe haben, wenn wir uns etwas wünschen oder erwarten, sei es, dass wir (halbwegs) pünktlich zu einem Termin kommen wollen, sei es, dass es uns einfach wichtig ist, dass wir gemeinsam

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Liebevolle autorität und Freiheit Familien erzählen

B u ch e m pf e h l u n g Von der Redaktion gelesen

Jesper Juul

Leitwölfe sein - Liebevolle Führung in der Familie; Beltz Verlag

Was Eltern im Beruf gelingt, bereitet zu Hause oft Schwierigkeiten: Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, auch Unpopuläres durchsetzen. Fehlende Vorbilder und die Angst, ihren Kindern Schaden zuzufügen, hindern Eltern daran, ihre Führungsrolle in der Familie auszufüllen. In seinem neuen Buch definiert der berühmte Familientherapeut Jesper Juul die Führung innerhalb der Familie neu und bietet Lösungen, die durch Gleichwürdigkeit und ein zeitgemäßes Autoritätsverständnis die Balance in der Familie herstellen. Wie Mütter und Väter sich ihren Wunsch nach Stärke und Geborgenheit erfüllen und den Kindern liebevolle Orientierung geben – Jesper Juuls kreative Vorschläge unterstützen sie darin, einen Führungsstil zu entwickeln, an dem alle wachsen: Kleinkind, Teenager und nicht zuletzt die Eltern selbst.

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essen und beim Tisch ein paar Regeln – sogenannte Manieren – lernen und einhalten. Auch die Kinder haben wahrscheinlich oft gute Gründe, nur sind mir die nicht immer so intuitiv ersichtlich. Und ich muss zugeben, dass auch ich öfters sehr stur sein kann. Da kann es schon mal passieren, dass ich mit einem meiner sturen Söhne „zusammenkrache“. Nun sind mir diese lieben kleinen Kerle körperlich zwar unterlegen, aber daraus eine generelle Unterlegenheit abzuleiten, wäre ein fataler Irrtum. Diese Wichte, die ich so sehr liebe, haben es faustdick hinter den Ohren. Nun will ich ihnen ja nicht unterstellen, dass sie mich absichtlich provozieren, aber oft passiert es, dass meine Frau und ich „ins Leere“ reden – ganz klassisch zum Beispiel beim Anziehen von Schuhen und Jacke vor dem Aufbrechen. Wir lieben unsere Kinder sehr und wollen, dass sie in einer frohen, liebevollen, auch lustigen Atmosphäre aufwachsen und so später einmal auf eine glückliche Kindheit zurückblicken können. Wir schaffen es nicht immer und oft reichen unsere Nerven einfach nicht aus, um immer cool und selbst vernünftig zu bleiben. Aber es gibt einige Punkte, wo wir uns wirklich bemühen wollen. Eine Sache ist, dass wir weniger schimpfen wollen. Kinder sind Kinder und sie können einfach vieles noch nicht so, wie wir das gerne hätten und es ist gut so. Sicher wollen wir konsequent sein und ihnen zeigen, dass es wichtig ist, sich an Regeln zu halten. Aber wenn sie das Gefühl haben, immer geschimpft zu werden, wird das Ihr Selbstwertgefühl schwer beschädigen und das wollen wir ganz bestimmt nicht. Also schimpfen ja, wenn notwendig, aber es dann auch wieder gut sein lassen, wenn das Kind wohl verstanden hat, dass es etwas nicht in Ordnung war oder ist. Genauso wichtig ist es auch, dass wir selbst möglichst ausgeglichen und auch ausgeschlafen sind. Letzteres ist leider oft nicht möglich, gerade weil uns die Kinder in der Nacht noch öfters aufwecken. Im Alltag versuchen wir uns gegenseitig als Ehepaar etwas Gutes zu tun und aufeinander zu schauen (zum Beispiel dem anderen eine Ruhepause gönnen) und das gibt uns auch Kraft.

Besonders wichtig ist uns auch, immer wieder zu reflektieren, was uns wichtig ist und was wir meinen, dass für die Kinder wichtig ist. Wir mögen es z.B. nicht so gerne, wenn die Kinder auf der Wohnzimmercouch herumturnen und die Pölster im Zimmer verteilen. Wir könnten uns nun fürchterlich darüber aufregen und schimpfen und die Stimmung ist daraufhin miserabel, vor allem wenn wir nicht die Energie haben, positive Gegenangebote zu bringen. Wir haben gelernt, dass es auch manchmal okay ist, wenn sie im Wohnzimmer auf der Couch herumtoben und wir lassen sie einfach machen. Danach wollen wir zwar schon, dass sie die Polster wieder selbst in Ordnung bringen, was mehr oder weniger gut klappt, aber sie hatten eine gute Zeit und eigentlich sind alle etwas ausgeglichener. Wir sind also am Weg, vieles klappt noch nicht so gut, aber vieles wird auch immer besser. ◆ Grenzen bringen uns näher

Morgendliches Bus-Abenteuer „Nach dem Einsteigen sofort hinsetzen!“ schärfe ich den Kindern ein „denn der Bus fährt sofort weiter und es soll niemand hinfallen!“ Ich bin mit zwei Kindern (3 und 5) auf dem Weg zum Kindergarten, dazu noch Laufrad für die Kleinere und Roller für die Größere. Der Bus kommt, wir steigen mitsamt Gerätschaften ein – und was macht die Kleine? Sie will durch den ganzen Bus laufen und macht keine Anstalten, Platz zu nehmen. „Halt, hinsetzen!“ rufe ich ihr hinterher und erwische sie gerade noch am Ärmel. „Ich will nicht!“ - „Wenn du dich nicht sofort hinsetzt, steigen wir die nächste Station wieder aus. Wenn du nicht mit dem Bus fahren kannst, müssen wir zu Fuß gehen.“ Sie bleibt stur – und ich drücke auf den Halteknopf ... Will nicht!

„Ich will nicht aussteigen!“ kommt prompt die Meldung. Aber irgendwie habe ich es geschafft, die Kleine mitsamt Roller und Laufrad wieder aus dem Bus zu zerren und auszusteigen. Es folgt ein Trotzanfall an der Busstation; sie schmeißt sich auf den Boden und brüllt. Nach einiger Zeit frage ich sie: „Magst du hier am


Boden liegen bleiben oder in den Kindergarten?“ - „Kindergarten.“ So hat sie doch das Laufrad genommen und wir haben uns auf den Weg gemacht. (Das größere Mädchen hat den Zirkus geduldig mitgemacht – sie kennt das schon von sich, vor 2 Jahren ...) Ungefähr 2 Kilometer – bald ging der Jammer los: „Ich kann nicht mehr! - Ich bin sooo müde! - Wann sind wir endlich da?“ - Ich erkläre ihr: „Es dauert schon noch. Ich wollte ja mit dem Bus fahren, aber weil du dich nicht hingesetzt hast, müssen wir jetzt zu Fuß gehen.“ So sind wir eine halbe Stunde zu spät in den Kindergarten gekommen. Grenzen bringen uns näher

Gespannt war ich auf den nächsten Tag: Wird sich das Spiel wiederholen? Ich gebe wieder die Anweisung: „Sofort nach dem Einsteigen hinsetzen!“ - und es hat geklappt. Und noch eine Beobachtung: Szene könnte man vermuten, sere Beziehung belastet wäre; Kind sauer auf mich wäre. davon war keine Spur, eher im Gegenteil: Sie wollte, dass ich mich zu ihr setze; sie wollte im Kindergarten beim Verabschieden extra fest gedrückt werden. Sie hat eine (gut begründete) Grenze erfahren; sie hat meine Autorität akzeptiert; und das hat uns innerlich näher gebracht.

nach dass dass A b

der undas e r

Überraschung

Das Versprechen

Ein Wort ergibt das andere. Natürlich bleibe ich nicht ruhig und mein jugendliches Kind ebenso nicht. Schließlich reicht es mir. Ich breche die Kommunikation ab. Die Stimmung bleibt geladen. Und dann kommt der Abend. Wir pflegen noch immer unser liebgewordenes Ritual: das gemeinsame Treffen und Beten im Hausheiligtum. Ich bin selbst überrascht, dass unsere Kinder noch immer zum Abendgebet kommen. Es scheint, als würde die Muttergottes ihr Versprechen der Gründungsurkunde erfüllen: „Ich werde die jugendlichen Herzen an mich ziehen.“ Einige Elemente, die unser Abendgebet enthält sind: Danken, Bitten (beides laut) und das, was nicht gut war in Gottes Hände legen, um Verzeihung bitten (jeder für sich im Stillen). Nach dem Segen kommt es dann nicht selten zum Gespräch und wir entschuldigen uns gegenseitig. Im Hausheiligtum haben w i r wieder zu-

Wir brauchen keine Angst haben, Grenzen einzufordern! Wir müssen nur davon überzeugt sein: das ist gut für das Kind. ◆

sammengefunden und unsere Kommunikation aufgenommen. Es ist nicht so schlimm, dass uns diese Streitgespräche immer wieder passieren. Wir wissen, wo wir uns Hilfe holen können. ◆ Familie als Berufung 1/2016

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unsere kinder

Kindermund

Daniel (4) spielt mit dem neuen Staubsauger. Mama: Der Staubsager ist kein

Kindermund

Matthias (5) erzählt uns

Spielzeug. Der hat 200 Euro

abenteuerliche Geschichten und

gekostet.

meint dazu: „Das hat mir mein

Wer soll den bezahlen, wenn er

Freund erzählt. Der ist schon 6. Der

kaputt ist?“

hat schon viel erlebt!“

Jakob: „Haha, soviel Geld hab ich gar nicht!“

Marlies (4) soll bei den Großeltern übernachten und packt ihren Koffer. "Mama, ich nehm ein Foto von euch mit. Dann kann ich euch besser vermissen!"

Teresa will immer gern Süßigkeiten. Das neueste Argument: „Mama, ich bin nicht süß genug!“

Unsere Tochter bekommt ein Lernspiel über die Uhr geschenkt. Fragt der Schenker: „Wie lernt man die Uhr?“ - Sie

Anna (3) stellt tausend Fragen:

darauf: „Mit der Zeit.“

„Was ist die größte Zahl? Was ist

Georg vor dem Einschlafen: „Maria mit dem Kinderlied, uns allen deinen Segen gib.“

der Urknall? Wer hat Gott gemacht? …“ Schließlich meint sie: „Mama, du weißt so viel! Und ich weiß so

Jakob (4) räumt sehr brav sein

wenig!“

Zimmer auf. Papa: „Na, du bist aber selbständig geworden.“

Mitgehört: Leon (3): „Ich träume öfters von Tauchern. Und von Bananen.“

Jakob: „Ja, ich hab mich heute

Wir fahren mit dem Auto in die Steiermark. Im Radio werden Staus bei der deutschen Grenze angesagt. Klara: „So ein blödes Navi! Wir fahren doch gar nicht nach Deutschland!“

selbständig gemacht!“ Max (3): „Mama, du bist eine Paparin.“

Lisa (5): „Von sprechenden Bananen?“ Leon: „Ja!“

Kindermund... Ihr Kind hat einen guten Spruch auf Lager? Dann lassen Sie uns doch daran teilhaben und schreiben uns einfach unter:

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kontakt@familiealsberufung.at


Wir basteln gerade ein

unsere kinder

Weihnachtsgesteck. Die Kerze und

Willkommen

die Tannenzweige stecken schon

Maria (4) spielt mit Mama und Papa

drinnen. Ich frage Josef (2,5) was

das Obstspiel - jeder Spieler nennt

denn noch fehlt am Gesteck?

abwechselnd ein Obst.

Josef: „Das Feuer!“

Papa: “Himbeere“, Mama: “Erdbeere.“, Maria: „Erdbeere.“ Mama: „Aber wir hatten doch gerade die

Bereits in der ersten Woche im neuen Jahr hat Paul sich nochmal seinen Adventskalender angesehen

Erdbeere. Nimm doch eine Beere mit einer anderen Farbe.“ Daraufhin Maria begeistert: „Blaue

und gefragt: „Papa, wann gibt es

Erdbeere!“

den Osterkalender?“

Wir gratulieren und wünschen Gottes Segen! Agnes und Rupert Rehor aus Wien zur Geburt ihres Kindes Benedikt

am 18. Jänner 2016 Joshuah Riesel

Sara und Michael Riesel aus Bruck an der Mur zur Geburt ihres Kindes Joshuah

am 15. Jänner 2016

...Willkommen! Wenn Sie ein Baby bekommen haben und möchten dass ein Foto in der FAB veröffentlicht wird, schicken Sie es an: kontakt@familiealsberufung.at

Benedikt Rehor

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Eingeprägt Liebevolle autorität und Freiheit Familien erzählen

Händewaschen muss sein!

Unsere Tochter hat Besuch von einem Kindergartenfreund (3). Die zwei unterhalten sich wunderbar, alles friedlich – bis das Besuchskind dann aufs Klo muss. Ich helfe ihm dabei – er will sofort wieder abhauen, aber: „Halt! Händewaschen nicht vergessen!“ Das Händewaschen ist mir (mit medizinischem Beruf) sehr wichtig: Beim Heimkommen, vor dem Essen, und eben auch nach dem Klo. Diese Hygiene hat schon öfter verhindert, dass sich Brechdurchfälle und andere Infektionen in der ganzen Familie ausbreiten. Und jetzt will sich der Bursche einfach aus dem Staub machen? Nein! Einmal durchkämpfen ...

„ Ich habe der Mutter die Situation erklärt, und sie hat das erstaunlich gelassen aufgenommen. „Das ist ja beruhigend, dass er das woanders auch macht.“ hat sie

„Ich will nicht!“ meint er mit Nachdruck. „Aber ich will!“ sage ich darauf und stelle mich in die Tür, sodass der Kleine nicht herauskommt. „Zuhause muss ich auch nicht Hände waschen!“ erwidert er zornig. „Das ist mir egal. Hier wäschst du dir die Hände.“ Ich habe ihm erklärt, wieso Hände waschen nach dem Klo wichtig ist. Ich habe ihm gesagt, dass er erst wieder herauskommt, wenn er die Hände gewaschen hat. Ich habe ihm angeboten, dabei zu helfen. Aber er hat auf stur geschaltet und hat sich für einen Trotzanfall entschieden – mit lautem Gebrüll.

In dem Moment klingelt es – seine Mutter steht vor der Tür, um ihn abzuholen. Was tun? Ich kann den Machtkampf nicht fertig ausfechten. So habe ich den Burschen geschnappt, die Hände unters Wasser gehalten, Seife, Handtuch, ruck-zuck fertig. Und dann durfte er zur Mutter; immer noch heulend. Ich habe der Mutter die Situation erklärt, und sie hat das erstaunlich gelassen aufgenommen. „Das ist ja beruhigend, dass er das woanders auch macht.“ hat sie lächelnd gemeint. Sie kennt genug Machtkämpfe mit ihrem Sohn. ... prägt sich ein!

Ein paar Tage später war der Bub wieder da. Die selbe Ausgangslage: er war am WC. Und – siehe da – er holt sich das Stockerl, nimmt genüsslich Seife, Wasser, Handtuch – als wäre das immer schon so gewesen. Und dann erklärt er mir: „Weißt du, das letzte Mal wollte ich mir nicht Hände waschen.“ - „Warum denn nicht?“ frage ich zurück. „Na – weil ich schon müde war.“ - „Aha. Gut, dass du jetzt nicht müde bist!“ - „Ja, weil nach dem Klo muss man sich gut die Hände waschen!“. Einmal durchgekämpft – und die Sache ist geregelt! ◆

lächelnd gemeint. Sie kennt genug Machtkämpfe mit ihrem Sohn.

P a t e r K e n t e n i ch

Innere und Äußere Autorität „Die Art, wie wir Autorität auffassen, kann ohne Einfühlung und Anpassung an das Seelenleben im Kind nicht existieren und zur Geltung kommen. Innere Autorität beruht im schöpferisch selbstlosen Dienst an fremdem Leben. Autorität haben heißt unter dem Gesichtspunkt Urheber und Förderer fremden eigenständigen Lebens zu sein. Äußere Autorität ohne entsprechende innere Autorität erzieht nie, kann vielleicht Kasernendrill in eine Familie bringen, wird aber nie eine Gemeinschaft bilden. Innere Autorität wurzelt letzten Endes immer in Gott. Sie bleibt allzeit in Verbindung mit Gott nach den Gesetzen der organischen Übertragung und Weiterleitung. Sie dient wie Gott fremder Eigenart in überaus selbstlos schöpferischer Weise, in sorgsamer Anpassung an den freien Willen des frei geschaffenen Menschen und erwirkt sich so immer wieder aufs Neue das Recht, als Repräsentant und Dolmetscher einer höheren Macht in eine objektive Ordnung hinein zu erziehen und in deren Namen kraftvolle Forderungen zu stellen und durchzusetzen. Äußere Autorität, getrennt von der inneren, nennt man gerne Befehlsgewalt. Will man im Gegensatz die innere Autorität benennen, so spricht man von innerer Macht oder von bezwingendem Einfluss auf Seele und Herz. Es geht um eine bergende und emporbildende, um eine tragende und ertragende, um eine gütig-verstehende und kraftvoll-fordernde Liebe; um eine Liebe also, die an das Gute im Gegenüber und an seine persönliche Sendung glaubt.“ 28  Familie als Berufung 1/2016

(aus: Für eine Welt von morgen, Ausschnitte aus S.82-85)


Starke Persönlichkeiten, freie Entscheidungen

Komm, mach kein Theater! Erziehung zur Freiheit braucht Ehrfurcht und Liebe, braucht Grenzen setzen und Freiheit lassen, je nachdem, was gerade dran ist. Kennen Sie das?: Manche Tage beginnen schon in der Früh mit Machtkämpfen: „Ich will noch nicht aufstehen“, „Das Butterbrot schmeckt grauslich“, „Meine Lieblingshose ist in der Wäsche“ und „Eigentlich will ich lieber zu Hause bleiben“. Ja, das kennen Sie bestimmt! Das könnten wohl auch ihre Kinder sein, die so reden…

Liebevolle autorität und Freiheit Arbeitsmaterial

Hertha und Martin Schiffl, Familientrainer

Wir meinen jetzt aber gar nicht die Kinder. Wir meinen, ob Sie das von sich kennen? „Ich will noch nicht aufstehen!“ Na klar, geht uns (fast) allen manchmal so, dass wir den Morgen mit einem Machtkampf beginnen, einem Machtkampf nicht mit der Mutter / dem Vater sondern mit uns selbst: „Komm jetzt Mädchen, raus mit dir“ – „Nur noch 2 Minuten …“. Weil Sie ein braves Mädchen / ein braver Junge sind, werden Sie nach den zwei Minuten (vielleicht auch erst nach fünf) aufstehen und ihre Pflicht erfüllen. Und warum tun Sie das? Weil Sie es als Kind gelernt haben. Da haben Sie nicht mit sich selbst, sondern mit den Eltern gekämpft, und irgendwann war klar: Manche Dinge muss man einfach tun oder hinnehmen, auch wenn es einen gerade nicht freut.

„ Kinder brauchen Eltern, mit denen sie kämpfen können.

Kinder brauchen Eltern, mit denen sie kämpfen können. Dabei kann es aber nicht darum gehen, das Recht des Stärkeren durchzusetzen, sondern, O-Ton Pater Kentenich: „Die Forderungen (die wir an die Kinder stellen) müssen allesamt von der Liebe inspiriert sein“. Das Ziel der Erziehung ist: „… den freien Willen des Menschen frei in Bewegung zu setzen… “ (P. Kentenich). Das ist ein ziemlicher Spagat, den wir Eltern da immer wieder hinbekommen müssen: Forderungen / Grenzen und Freiheit. Da wird ein Stück deutlich, warum Kentenich sagt: „Erziehung ist selbstloser Dienst am eigenständigen Leben“. Erziehung ist weder was für Softies noch für Despoten. Kentenich unterscheidet zwischen „Zustands-Pädagogik“ und „Bewegungs-Pädagogik“: Zustands-Pädagogik stellt mit Hilfe äußerer Autorität schlagartig einen gewünschten Zustand her. Ein Beispiel: Termin beim Kinderarzt. Sie müssen jetzt dringend gehen, um nicht zu spät zu kommen. Das Kind will seine Schuhe nicht anziehen. Nachdem Sie jetzt keine Zeit haben, schnappen Sie das Kind, ziehen ihm die Schuhe an, setzen es ins Auto und fahren los – das Geschrei des Kindes so gut es geht ignorierend. Zustands-Pädagogik ist keine Erziehung, sondern das Herstellen eines Zustands. Manchmal ist Zustands-Pädagogik aber notwendig. Wir denken jetzt an Fälle, wo es für das Kind gefährlich wird. Wenn das Kind über die befahrene Straße laufen möchte, muss ich es einfach davon abhalten. Kentenich: „Bewegungs-Pädagogik sucht das Idealstreben (des Kindes) zu wecken und im Laufe einer langsamen Entwicklung in den Idealzustand hineinzuführen“. Da wird klar: Bewegungs-Pädagogik braucht Zeit. Zeit, die wir oft nicht haben. Und dann ist es verlockend mit Zustands-Pädagogik zu agieren. Wenn Sie damit erfolgreich über die Runden kommen, dann wird das Kind daraus lernen, dass man ungeliebte Dinge nur tun muss, wenn man von anderen dazu gezwungen wird. Wenn das Kind erwachsen ist und einmal einen morgendlichen Machtkampf mit dem inneren Schweinehund ausfechten muss, wird dieser wohl gewinnen. Es ist ja niemand da, der von außen einen Zwang ausübt. Und noch schlimmer: wenn dann jemand Druck auf so einen Menschen ausübt.

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Liebevolle autorität und Freiheit Arbeitsmaterial

Autorität ohne (oder fast ohne) Zustands-Pädagogik, Grenzen setzen ohne Zwang, Autorität und Freiheit – sind das nicht Widersprüche? Wie geht das zusammen? Kentenich unterscheidet zwischen innerer und äußerer Autorität. Äußere Autorität getrennt von innerer Autorität ist wie Befehlsgewalt: „Weil ich der Vorgesetzte bin, schaffe ich dir das an, und du tust das gefälligst“. Innere Autorität beschreibt Kentenich folgendermaßen: „Innere Autorität beruht im schöpferisch selbstlosen Dienst am fremden Leben. Autorität haben heißt unter diesem Gesichtspunkt: autor oder auctor esse, das heißt Urheber und Förderer fremden eigenständigen Lebens zu sein.“ Als Eltern haben wir von Gott die Aufgabe der Erziehung unserer Kinder übertragen bekommen. Wir agieren mit innerer Autorität, solange wir diese Autorität nicht losgelöst von Gott sehen. Soweit die Definition, aber wie geht das jetzt?

„ Versuchen Sie immer das Ziel vor Augen zu haben: „Freie, starke Persönlichkeit“. Und alle Spannungen, die auftreten, sind Schritte zu diesem Ziel.

Schauen wir zunächst noch einmal auf das Erziehungsziel: eine starke Persönlichkeit, die sich frei entscheiden kann. Z.B. am Morgen gegen den inneren Schweinehund, der noch nicht aufstehen will, oder eventuell umgekehrt gegen den inneren Pflichten-Oberst, der sagt: „Vergiss die 40 Grad Fieber, raus mit dir“. An diesem Beispiel sehen wir schon, dass nicht immer sofort klar ist, aus welcher Ecke ein Machtkampf kommt, bzw. was die Ursache einer Weigerung oder eines so genannten „Fehlverhaltens“ ist. Wenn wir das mit den 40 Grad Fieber betrachten, dann ist es ja überhaupt kein Fehlverhalten, wenn man im Bett bleibt, im Gegenteil. Deswegen ist es so schwer, Erziehungsrezepte zu definieren (auch wenn sie sich sehr gut verkaufen). Die wichtigste Erziehungsmethode im Zusammenhang mit der Bewegungs-Pädagogik ist: lebendige Fühlung halten. Das bedeutet ständiges Beobachten und Spüren: Was braucht mein Kind (dieses konkrete Kind) jetzt von mir? Und dann entsprechendes Agieren: „Komm, mach jetzt kein Theater!“ oder „Ja das Brot ist schon etwas alt, schmeckt nicht mehr so gut. Aber wir wollen kein Essen wegwerfen.“ oder ein schlichtes Fragen, um mehr zu erfahren: „Warum willst du nicht in den Kindergarten gehen?“ Versuchen Sie immer das Ziel vor Augen zu haben: „Freie, starke Persönlichkeit“. Und alle Spannungen, die auftreten, sind Schritte zu diesem Ziel. Diese Spannungen, die durch das Kind an uns herangetragen werden, z.B. wenn es sich weigert etwas zu tun, die machen etwas mit uns. Die sind nicht leicht auszuhalten, für sensible Typen schon gar nicht. Auch das ist lebendige Fühlung: ich spüre diese Spannung auch in mir. Da steigt Ärger hoch, Sorge, vielleicht auch Angst. Auf jeden Fall bringt das meinen Zeitplan durcheinander. Die Spannung im eigenen Herzen wahrnehmen, das ist gut, und dann merken: in meinem Kind ist ebenfalls eine Spannung. Und jetzt darf ich beobachten und forschen: Was ist da los? Was brauchst du jetzt von mir? Eine Arbeitskollegin hat bei ihrem 1. Kind ganz stolz erzählt: „Stellt euch vor, heute hat er sein erstes Häferl hinunter geworfen“. Das ist jetzt bestimmt 30 Jahre her, aber es ist mir in Erinnerung geblieben, weil ich mir gedacht habe: es ist schön, wenn man sich über jede Lebensregung des Kindes freuen kann, auch wenn es Scherben gibt, auch wenn der Zeitplan durcheinander kommt. Apropos Zeitplan. Da fällt uns immer das Sprichwort ein: Wer ernten will, muss zuerst säen. Auf die Zeit bezogen könnte man sagen: Wer Zeit gewinnen will, muss zuerst Zeit säen / investieren. Dazu noch einmal das oben schon genannte Zitat von Kentenich: „Bewegungs-Pädagogik sucht das Idealstreben (des Kindes) zu wecken und im Laufe einer langsamen Entwicklung in den Idealzustand hineinzuführen“. Wenn wir da noch einmal auf das Beispiel mit dem Termin beim Kinderarzt schauen, dann wäre der Idealzustand, dass das Kind versteht, dass der Termin beim Kinderarzt wichtig ist und dass der nicht auf einen wartet und dass man deswegen kein Theater macht beim Anziehen. Das kann man natürlich einem 3-jährigen nicht so erklären. Also erklären kann man es ihm schon, aber mit dem Verstehen wird es hapern. Was man aber kann: wissen, was für ein Typ das Kind ist. Einfaches Beispiel: Braucht das Kind längere Zeit um sich auf eine Veränderung einzustellen, dann muss ich dem Kind den Arzttermin rechtzeitig genug ankündigen.

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Wir kennen eine Familie mit vier Kindern, die wir sehr bewundern. Da wird nie ein Theater gemacht, auch und vor allem von den Eltern nicht. Sollte einmal ein Kind quengeln, dann heißt es vollkommen ruhig und unaufgeregt: „Mach kein Theater!“


und das war’s. Und wir haben uns gefragt, wieso das so funktioniert. Wir haben das der Unaufgeregtheit zugeschrieben. Erziehung ist dort ein normaler, ruhiger Vorgang, und das scheint sich auf die Kinder zu übertragen. Wir leben in einer aufgeregten Zeit. Aufreger in den Zeitungen, Serien mit viel Drama im Fernsehen. Die Massenmedien können natürlich nicht von Unaufgeregtheit leben. Das wäre ja fad und keinen würde es interessieren. Gefährlich, wenn wir das auf unser Familienleben übertragen, und auch alles gleich dramatisch nehmen. Dass mein Kind etwas nicht tun will, ist normal. Dass ich Grenzen setzen muss, ist normal. Dass es Spannungen gibt, ist normal. Manchmal muss man dann zu sich selber sagen: „Mach kein Theater draus“. Sensible Typen tun sich da natürlich schwerer. Da kann es hilfreich sein, die Aufregungen das Tages der Gottesmutter Maria hin zu legen und sie zu fragen: Wie siehst du das, Gottesmutter? Sie ist sehr verständnisvoll und auch ziemlich unaufgeregt. Erziehung zur Freiheit braucht Ehrfurcht und Liebe, braucht Grenzen setzen und Freiheit lassen, je nachdem, was gerade dran ist. Manchmal braucht es ein „Mach kein Theater.“, manchmal ein verständnisvolles Nachfragen „Was ist denn los?“, manchmal ein ernstes „So geht das nicht!“ und manchmal ein Schweigen, aber alles immer getragen durch die lebendige Fühlung, die alle Regungen des Kindes durch das eigene Herz gehen lässt. Das ist das Anstrengende und Schöne an der Erziehung: Sie wird niemals fad.

Liebevolle autorität und Freiheit Arbeitsmaterial

„ Dass mein Kind etwas nicht tun will, ist normal. Dass ich Grenzen setzen muss, ist normal. Dass es Spannungen gibt, ist normal. Manchmal muss man dann zu sich selber sagen: „Mach kein Theater

EHEteamfragen:

draus“.

Wo fällt es uns schwer konsequent zu bleiben? Wo wollen wir im Alltag feste Regeln und klare Grenzen ziehen? Wie kann liebevolle und repektvolle Führung in unserer Familie gelingen?

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K r i t i k i s t k e i n A n g r i ff

M. Kräftner

Familien Erzählen

Eine ganz normale Sache - Chance zum Wachstum

Kritik ist kein Angriff „ „Kannst du vielleicht in Zukunft eher Schokolade oder Erdbeere einkaufen?“ meinte meine Frau. Mit etwas Abstand betrachtet eine harmlose Ansage – aber damals habe ich mich voll angegriffen

Es ist nicht immer einfach, ehrliches Feedback und faire Kritik zu geben. Wann und wie sagen wir unsere ehrliche Meinung unserem Partner, unseren Freunden, den Mitarbeitern oder den Arbeitskollegen? Wann ist der richtige Zeitpunkt und wie lange soll man eigentlich zuwarten? FAB-Leser erzählen, wo sie gute Erfahrungen beim Feedback geben gemacht und gemerkt haben: Jetzt war es wichtig, dass ich etwas gesagt habe. Auch wenn es Überwindung gekostet hat. Sie berichten davon, wie schwer es sein kann, die Würde des Gegenübers zu wahren und respektvoll Kritik zu üben, aber auch wie schwer es ist, selbst kritikfähig zu bleiben.

gefühlt und patzig zurückgegeben: „Dann kauft eure Müsliriegel in Zukunft selber ein!“

Die Kritik einpacken

Die Sandwich- Methode „Das ist sehr nett, dass du Müsliriegel für uns einkaufst. Aber ich habe die Beobachtung gemacht, dass die Sorte Haselnuss bei den Kindern nicht so beliebt ist. „Kannst du vielleicht in Zukunft eher Schokolade oder Erdbeere einkaufen?“ meinte meine Frau. Mit etwas Abstand betrachtet eine harmlose Ansage – aber damals habe ich mich voll angegriffen gefühlt und patzig zurückgegeben: „Dann kauft eure Müsliriegel in Zukunft selber ein!“ Der rechte Zeitpunkt

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Dazu muss man die Situation kurz erklären: Ich habe einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir, will hauptsächlich meine Ruhe haben, gehe am Heimweg aber für meine Familie noch einkaufen – und werde dann dafür kritisiert. So war zumindest meine Wahrnehmung der Si-

tuation. Bitte, liebe Frau, wenn du mir etwas sagen willst – dann nicht in Situationen, wo ich ohnehin schon am Limit bin! Der perfekte Zeitpunkt für die Mitteilung wäre die nächste Einkaufsliste … Die Methode

Unser Sohn hat in der Schule (im Zusammenhang mit der gegenseitigen Beurteilung von Referaten in der Klasse) die sogenannte „Sandwich-Methode“ gelernt: Wenn ich Kritik anbringen will, sollte ich mir zwei positive Punkte suchen und die Kritik zwischen diese beiden quasi „einpacken“. Das schärft einerseits den Blick für das Positive; andererseits mache ich es dem Empfänger leichter, die Kritik anzunehmen. In der Schule ist das dann „Du hast langsam und deutlich gesprochen, man konnte gut folgen. Für mein Gefühl hast du aber im mittleren Teil zu viele Zahlen genannt, die sich eh niemand merken


kann. Der Abschluss war dann wieder spannend.“ Besser sagen!

Christen, in liebevoller und respektvoller Art sagen darf, wenn ich meine, dass sie sich in wichtigen Punkten verfehlen.

Zurück zu unseren Müsliriegeln. Meine Frau war ganz erstaunt, dass ich (als Mann!) nicht einfach die Sachbotschaft aufnehme: Schokolade oder Erdbeere statt Haselnuss. Aber nachdem wir darüber gesprochen haben, wird sie sich darauf einstellen. Ich bin schon gespannt, wie sie meine nächsten Fehlkäufe kommunizieren wird - und ich will mich bemühen, den eigentlichen Kritikpunkt zu sehen – und das Ganze nicht als persönliche Ablehnung zu verstehen. Gemeinsam glücklicher leben mit Erdbeer-Müsliriegeln der Marke <zensuriert>!

Damit bin ich aber wirklich sparsam, denn ich bin überzeugt, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Weg zu Gott hat, und ich will mir nicht anmaßen zu wissen, wann jetzt jemand von diesem Weg gefährlich abweicht und wann nicht. Aber wenn ich überzeugt bin, dass etwas nicht stimmt, wenn ich z.B. sehe, dass jemand bei der Kommunion die Hostie nicht isst, sondern mitnimmt, dann sage ich ihm das. Auch in einem weniger schwerwiegenden Fall, wenn ein Kollege einen anderen anlügt, dann darf ich dem ersten das sagen. Immer ohne öffentliches Schauspiel, sondern respektvoll unter vier Augen.

Kritik

Kritik nehmen

Ausdruck des Vertrauens Kritik in Form von „brüderlicher“ oder „geschwisterlicher Zurechtweisung“, das klingt zunächst einmal furchtbar. Ich selbst habe das während meiner Studentenzeit in einer Gemeinschaft kennenlernen dürfen mit der ich damals verbunden war. Dort wurde das allerdings als leben eines Auftrags Jesu verstanden (Mt 18,15: „Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.“). Das wurde da eben auf sehr spezifische Weise gelebt und dazu gehörte auch, dass der, dem die Zurechtweisung erteilt wurde, sich nicht rechtfertigen oder erklären sollte, sondern erst einmal einfach zuhören und sich bedanken sollte. Wenn es notwendig sein sollte, konnte man immer noch später etwas aufklären. Ich bin nun schon einige Zeit nicht mehr bei dieser Gemeinschaft, dennoch habe ich mir davon zwei wertvolle Erfahrungen für mein Leben mitgenommen: Kritik geben

Ich darf andere in liebevoller Art und Weise auf etwas aufmerksam machen. Das heißt nicht, dass ich herumrenne und versuche, alle über ihre vermeintlichen Sünden und Fehler aufmerksam zu machen und sie zurechtzuweisen. Nein, gar nicht. Es soll nur heißen, dass ich nicht immer über alles schweigen muss und dass ich einem Mitmenschen, vor allem anderen

Für mich persönlich viel wichtiger ist der zweite Punkt, nämlich Kritik unter vier Augen zu empfangen. Ich weiß, dass es meinem Gegenüber ziemlich sicher Überwindung kostet, mir Kritik zu geben und dass er es wirklich gut mit mir meinen muss, wenn er sich die Mühe macht, mich auf einen Kritikpunkt aufmerksam zu machen. Anstatt mich zu rechtfertigen oder zu erklären, frage ich höchstens nach, wenn ich es nicht richtig verstanden habe. Ansonsten bedanke ich mich ehrlich für den Hinweis und überlege dann für mich, was ich aus dieser Kritik mache und wie ich am besten eine Besserung erreichen kann. Wenn es jemand schafft, unter vier Augen Kritik zu geben, ob man diese nun Zurechtweisung, Kritik, Tipp oder einfach Hinweis nennt, dann ist das für mich ein handfester Beweis einer vertrauensvollen Beziehung und eine gute Grundlage, für eine gute und tiefe Freundschaft. Ganz besonders ist das noch einmal in unserer Ehe. Meine Frau ist gleichzeitig auch meine beste Freundin, und wir vertrauen uns in größtem Maße. Unsere Liebe schließt auch mit ein, dass wir unsere Fehler gegenseitig annehmen und uns gerade mit unseren Fehlern lieben. Aber für uns heißt es auch, dass wir im ehrlichen und liebevollen Gespräch einander sagen können und müssen, wo wir Potential beim anderen sehen und wo wir finden, dass etwas nicht so gut läuft. Das hat nichts mit „herumkritteln“ zu tun, sondern ist für uns eine große Hilfe. Das kann wehtun, aber wir sind der Überzeugung, „Liebe darf wehtun“, manchmal muss sie es vielleicht sogar. Meine Frau kennt

„ Aber für uns heißt es auch, dass wir im ehrlichen und liebevollen Gespräch einander sagen können und müssen, wo wir Potential beim anderen sehen und wo wir finden, dass etwas nicht so gut läuft.

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mich auch am besten, und so ist natürlich sie es, die mir die treffendsten Hinweise über mich selbst geben kann und mir so am besten helfen kann, an mir selbst zu arbeiten, mich selbst zu erziehen. Darum fragen wir uns auch manchmal ganz direkt, wie wir bestimmte Sachen an uns wahrnehmen. Weil wir uns eben gut kennen, kann das im Konkreten ganz kurz sein. Wenn ich irgendwo im Redefluss bin, kann ich meine Frau ganz kurz fragen: „Du, rede ich schon wieder zu viel?“ und sie kann mir ganz schnell mit einem Lächeln antworten „Ja“ oder vielleicht auch „Nein, es ist gut“. So sind wir gegenseitig gestärkt und unsere Liebe wächst dabei auch noch. ◆ Die Familie – eine Schule

Wohlwollende Kritik Wir haben in unserer Familie eine sehr offene Gesprächskultur. Man darf sagen, was man sich wünscht, was man braucht und man darf auch das sagen, was einen stört und was man sich anders wünscht. Uns ist es wichtig, dass unsere Kinder lernen, dass sie Kritik üben dürfen – dass es dabei aber bestimmte Dinge gibt, die es zu beachten gilt. Das Wichtigste: Die Kritik gehört immer dort gesagt, wo sie hingehört! Wenn sich meine Tochter über mich ärgert, weil ich irgendetwas vergessen habe, was ich ihr versprochen habe, möchte ich gerne, dass sie zu mir kommt und mir unter vier Augen sagt, dass sie das nicht o.k. findet. 34  Familie als Berufung 1/2016

Ich habe das nicht so gerne, wenn sie durch das ganze Haus schreit: „Die Mama hat schon wieder vergessen, was sie mir mitbringen hätte sollen.“ Wir versuchen das unseren Kindern auch vorzuleben und auch selbst so miteinander umzugehen. Der Ton macht die Musik!

Wenn man jemanden kritisiert, ist es uns ganz wichtig, das in einer wertschätzenden Art zu machen, so, dass der andere die Kritik auch annehmen kann. Ein Vorwurf führt dazu, dass sich der andere verteidigen muss, wohlwollende Kritik ermöglicht dem anderen, sein Verhalten zu überdenken und vielleicht zu verändern – auch wenn sie vielleicht am Anfang weh tut. Das ist etwas, was man lernen kann und muss – und wir finden, in der Familie ist der beste Raum, um das immer wieder zu üben. Dann kann man es später auch im Berufsleben oder im Freundeskreis. Kritik setzt eine gute Beziehung voraus! Ich kann nur jemanden kritisieren, mit dem ich eine gute Beziehung habe und der mir wichtig ist. Kritik soll dem anderen dienen, es geht nicht darum, dass ich mir Luft mache. Das wäre dann eher ein Konflikt. Die echte Kritik kommt erst nach dem Konflikt und nur dann, wenn ich das Gefühl habe, der andere hat dort einen „blinden Fleck“ und kann das selbst nicht sehen, wie er auf andere wirkt. So versuchen wir, im Miteinander unserer Familie unsere Kinder zu konfliktfähigen Menschen zu erziehen, die ihren Mund aufbringen, wenn es gefordert ist und die auch bereit sind, Kritik von anderen anzunehmen. ◆ Feedback – Chance zum Wachstum

Hinweis über Umwege Neulich kam ein Arbeitskollege zu mir und machte mich auf einen Fehler bei meinen Berechnungen aufmerksam. Er gab mir auch den Ratschlag, dass ich mich an einen anderen, erfahreneren Kollegen wenden sollte, da der wüsste wie das geht. Ganz ehrlich – ich fühlte mich angegriffen und bevormundet! Kontern

Im ersten Moment war ich wirklich sauer und habe das auch kundgetan. Ich wusste


genau, wo die entsprechenden Einstellungen beim Berechnungsprogramm waren und ich in diesem Fall das auch richtig eingestellt hatte. Ich wusste, der Fehler lag nicht bei mir, und diese Kritik war jetzt nicht gerechtfertigt! Später haben wir herausgefunden, dass es ein Fehler im Programm war… Der Kollege, der mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hat, war allerdings richtig sauer auf mich. Ich verstand das zuerst überhaupt nicht, allerdings fand ich auf Rückfrage hin heraus, dass er meine Reaktion für extrem vorlaut hielt – zugegeben ja, ich habe versucht mit meiner Antwort zu kontern. Und tatsächlich, ich bin etwa im Alter seiner Kinder. Deeskalation

Anstatt weiter auf Konfrontation zu gehen, habe ich versucht, ihn zu verstehen und mich auch vorab zu entschuldigen, obwohl ich ehrlich gesagt keine Schuld bei mir gesehen habe. Gleich im ersten Moment habe ich versucht, eine „Ich-Botschaft“ zu formulieren und ihm mitzuteilen, dass ich keinesfalls vorlaut sein wollte und mich selbst gekränkt gefühlt habe. Ich habe dann verstanden, dass er einfach schnell eine Antwort haben wollte, und sein Hinweis auf den anderen, erfahreneren Kollegen einfach gut gemeint war. Er hatte bei mir schon öfters etwas länger auf Antworten warten müssen, weil ich noch nicht so umfassende Erfahrung habe und ich mir öfters die Lösungen erst selbst suchen und erarbeiten musste. Außerdem hatte er es auch privat gerade nicht leicht – ich konnte seine Angespanntheit und niedrige Reizschwelle also nachvollziehen. Feedback – Chance zum Wachsen

Auch im Nachhinein finde ich bei dieser Situation nicht alles gut und richtig, wie es abgelaufen ist, weder bei mir, noch bei meinem Kollegen, aber ich habe gemerkt, dass es viel wertvoller ist, innerlich mit der Frage zu reagieren: „Was will mir der liebe Gott damit jetzt sagen?“ oder auch „Was meint der andere jetzt wirklich, und warum sagt er so etwas?“ anstatt einer entgegengebrachten Kritik gleich mit voller Abwehrhaltung zu begegnen. Ich habe dann also wirklich erkennen dürfen, dass ich zu oft versuche, alles richtig und gut zu machen und als der große Profi dastehen möchte, obwohl ich in

manchen Bereichen noch nicht so viel Erfahrung habe, und es wichtig ist, dass ich dankbar die Erfahrung und Hilfestellungen von älteren Kollegen annehme. Kritik will ich also in Zukunft als Feedback verstehen, damit ich schneller lernen und Erfahrung sammeln kann. So fällt es mir leichter Kritik und „Ratschläge“ von erfahrenen Kollegen anzunehmen. ◆ Mein Chef – ein wichtiges Korrektiv

Auf die direkte Art Mich selber der Kritik aus meinem Umfeld zu stellen ist für mich nicht leicht. Sehr schnell merke ich, dass es mich richtiggehend „juckt“, dieser Kritik am besten gleich mit „….ja, aber…“-Sätzen zu begegnen. Mindestens zweimal im Jahr gibt es somit eine spezielle Herausforderung für mich, nämlich dann, wenn mein Chef zum Mitarbeitergespräch einlädt. Das ist also der Zeitpunkt, an dem ich mich zumindest auf positive Kritik einstellen kann.

„ Es schien ihn auch richtig Überwindung zu kosten, mir diese nicht ganz angenehme Kritik jetzt ins Gesicht zu sagen.

Unlängst war es wieder soweit. Das Gespräch lief gut, bis wir an einen Punkt auf der Liste kamen, an dem er sichtlich nach den richtigen Worten suchte. Es schien ihn auch richtig Überwindung zu kosten, mir diese nicht ganz angenehme Kritik jetzt ins Gesicht zu sagen. Die Kritik war eigentlich berechtigt – denn sie betraf eine Eigenart von mir – nämlich meine direkte Art. Nun fühlten sich meine Kollegen aber von dieser direkten Art öfters überfordert, oder anders, so als ob man ihnen „drüberfahren“ würde. Bumm, das saß. Was war falsch an meiner direkten Art? Zugegeben, dass ich direkt sein konnte, im Umgang mit Vorgesetzten aber auch mit Kollegen, das war mir nicht neu. Die Vorstellung dass das manchmal „schlecht ankam“, oder ich Kollegen dadurch in eine peinliche Situation bringe, war da schon etwas neuer. Aber es leuchtete mir ein. Ich wollte ja auch, dass meine Kollegen mit mir höflich umgehen, und wenn jemand sich immer korrekt und diplomatisch verhielt, dann bewunderte ich dies. Obwohl ich mich ganz schön unwohl fühlte mit dieser Kritik, war ich doch auch

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während des Gesprächs mit meinem Chef sehr dankbar für seine klaren Worte. Auch wenn ich es an dieser Stelle geschätzt hätte, dass meine Kollegen das direkt mit mir klären, so kann ich verstehen, dass ihnen das Üben von Kritik hier schwer fällt. Umso wichtiger ist für mich die ehrliche Kritik von meinem Chef. Er ist für mich ein wichtiges Korrektiv und ich schätze es, dass er mir diese Kritik auch auf eine faire und rücksichtsvolle Art und Weise mitteilt. Wo würde ich ohne dieses Korrektiv wohl hinkommen? Ich würde vermutlich auch im beruflichen Alltag ziemlich schnell ziemlich schrullig und eigen werden.

„ An dieser Stelle war dann für mich klar: Das sollte ich ernst nehmen, denn wenn Chef UND Ehefrau einer Meinung sind, gibt es für mich wenig Argumente, das Beobachtete in Zweifel zu ziehen.

Zu Hause angekommen, fragte mich natürlich meine Frau, wie das Mitarbeitergespräch gelaufen ist. Nach einer ausführlichen Zusammenfassung war ich dann nicht schlecht erstaunt als sie nach kurzem Nachdenken sagte: „Ja klar, ich kann deinen Chef schon verstehen.“ An dieser Stelle war dann für mich klar: Das sollte ich ernst nehmen, denn wenn Chef UND Ehefrau einer Meinung sind, gibt es für mich wenig Argumente, das Beobachtete in Zweifel zu ziehen. Vielleicht will mir ja der liebe Gott was damit sagen!? Ich wollte das gleich anwenden und hatte das passende Problem. Ich wusste, dass ich am Montag ein E-Mail schreiben musste, mit Klarstellungen und sachlich korrekten Feststellungen, bei dem ich aber wohl dem einen oder anderen über die Zehen fahre würde. Meine Frau hat mir dann auch den entscheidenden Hinweis gegeben. „Denk daran, fahre den anderen nicht über die Zehen. Stell dir vor, wie du dich fühlen würdest, wenn du diese Kritik bekommst. Bleib sachlich und freundlich – sende eine „Ich-Botschaft“. Ich habe mir das zu Herzen genommen und am Montag gleich das E-Mail geschrieben. Heute kam dann das Feedback von einem Kollegen. „Danke, dass du das so geschrieben hast, das war die beste Lösung,

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sehr gut.“ Eigentlich habe ich mich sehr gefreut über das Feedback von meinem Chef, meiner Frau und letztlich vom Lieben Gott. Gut, dass Gott durch „Zweitursachen“ wirkt und mir durch andere Menschen Kritik gibt. Denn Kritik vom lieben Gott direkt? Die annehmen zu können wäre eine wirkliche Challenge! ◆ Feedback von den Schülern

Grumpy Cat Lange Zeit habe ich gezögert, mir als Lehrerin von meinen SchülerInnen ein persönliches Feedback geben zu lassen. Ich habe befürchtet, sie würden dann die Gelegenheit nutzen, mir einmal so richtig die Meinung zu sagen. Mir gegenüber waren sie ja im Großen und Ganzen recht freundlich, aber konnte ich wissen, was sie wirklich über mich denken? Oft genug hatten mir einige auch ganz ehrlich Kritik entgegengebracht und zum Teil auch einige Kämpfe mit mir ausgetragen – naja, Teenager eben! Sollte ich mir das also wirklich antun? Voriges Jahr habe ich mich am Schulschluss dann doch durchgerungen und habe sie in der letzten Schulwoche darum gebeten, mir einmal Feedback zu geben und ließ ihnen dabei aber viel Freiheit, wieviel sie schreiben wollten und in welcher Form, ob in Schlagworten, als Brief oder anders. Und ich ließ ihnen auch frei, ob sie ihren Namen darunterschreiben wollten oder anonym bleiben wollten. Zu Hause habe ich mich dann in Ruhe ins Hausheiligtum gesetzt und mir die Feedbacks angesehen. Erstens – fast alle Feedbacks waren unterschrieben, also nicht anonym. Ein erstes gutes Zeichen, denn anscheinend hatte keiner Bedenken gehabt, dass das zu seinem/ihren Nachteil sein würde. Zweitens, ich habe viel positives Feedback bekommen. Eines hat mich überrascht: Einige haben geschrieben, sie möchten sich bedanken, dass sie mir ehrlich sagen können, wenn sie etwas stört und dass


ich mir das dann in Ruhe anhöre und sie ernst nehme. Drittens habe ich einige Anregungen bekommen, was ich besser machen kann. Das ist mir auch sehr wertvoll und es war so geschrieben, dass ich es gut annehmen konnte. Zum Schmunzeln hatte ich auch etwas: Ein Mädchen schrieb mir in einem ansonsten sehr positiven Brief: „Aber manchmal Sie wie „Grumpy Cat“.

Also, heuer werde ich sicherlich am Schulschluss wieder die Gelegenheit nutzen, mir nochmals Feedback geben zu lassen, bevor sie die Schule verlassen - damit sie noch ein gutes Werk für die nachkommenden SchülerInnen tun können. ◆

Da habe ich im Internet nachgesehen, wie „Grumpy Cat“ dreinschaut, und ja…. stimmt leider. Aber ich konnte darüber lachen. Und in der nächsten Stunde habe ich mich bei meinen SchülerInnen für ihr Feedback bedankt und ihnen auch einige Highlights daraus zum Besten gegeben, natürlich auch die „Grumpy Cat“.

„ Eines hat mich überrascht: Einige haben geschrieben, sie möchten sich bedanken, dass sie mir ehrlich P a t e r K e n t e n i ch

Kritikfähig durch Selbsterziehung

sagen können, wenn sie etwas stört und dass ich mir das dann in Ruhe anhöre und sie ernst nehme.

Was ist unter Selbsterziehung zu verstehen? Erziehung seiner selbst durch sich selbst. Wir müssen festhalten, dass Selbsterziehung nicht ein Spiel ist. Sie kostet Opfer. Was wird verlangt? Klare Zielsetzung, eine gewisse Energie, kraftvolles Durchsetzen, Anwendung der entsprechenden Mittel, aber auch Festhalten der Einzelziele. Der Mensch hat die Möglichkeit seine Entwicklung selber in die Hand zu nehmen. Freilich, über bestimmte Gesetzmäßigkeiten kann er nicht hinaus. Aber er kann den naturhaft emotional wirkenden Gesetzmäßigkeiten gegenüber einen starken Einfluss ausüben, einen stärkeren, als die Umgebung das tut. Darin besteht nun die Seele der Selbsterziehung: Der freie Wille wird benutzt, um die ganze Natur des Menschen, um dessen ganzes Sein in eine bestimmte Form zu gießen, einem bestimmten Ziel zuzuwenden. Erziehung und Einfluss auf andere Menschen gelingt nur soweit, als sie die Selbsterziehung in Gang zu setzen vermag. Diese hat aber Selbsterkenntnis zur Grundlage. Es gibt wohl kaum ein Mittel, das so tief eingreift in die Fremderziehung wie der erzogene Erzieher. Weshalb kommt er zum Ziel? Weil er in sich, im Kern seiner Persönlichkeit, das tiefste Geheimnis der Erziehung enthält. Denn das ist das Geheimnis der Erziehung, dass von seiner Persönlichkeit ein eigenartiges Aroma ausgeht, und das kann man nicht machen. In dem Ausmaße, als wir uns bemühen, die Forderungen, die wir stellen, in kraftvoller Weise an uns selber zu verwirklichen, in dem Maße geht ein geheimer Einfluss, eine geheimnisvolle Kraft von uns aus.“ (aus: Eine Welt von morgen, Ausschnitte aus S. 46-54)

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Den Zauber der Liebe erhalten „ Und schon damals fielen uns ältere Ehepaare auf, die noch händchenhaltend miteinander spazieren gingen – so möchten wir es auch einmal haben, das war und ist unsere Sehnsucht.

Monika und Franz Bosch sind diesmal unser Leuchtturmpaar. Sie erzählen, wie sie nach 32 gemeinsamen Jahren das Feuer ihrer Liebe am Brennen halten, Kraft aus dem gemeinsamen Gespräch schöpfen und von gemeinsamen Zielen. Wir kommen beide aus einem kleinen Ort Nähe St. Pölten, unsere Elternhäuser sind nur 100 Meter voneinander entfernt, und eigentlich kannten wir uns von klein auf, hatten aber nicht viel miteinander zu tun, da wir sehr unterschiedliche Herkunftsfamilien hatten. Franz wuchs in einer typisch bäuerlichen Familie auf, im Vordergrund stand der wirtschaftliche Erfolg des landwirtschaftlichen Betriebes, trotz Spannungen zwischen den Eltern war der Zusammenhalt in der Familie gut. Monika erlebte ihre Kindheit in einer Familie, in der trotz Führung eines Betriebes viel Wert auf Freizeitgestaltung in Form von einfachen Campingurlauben, Bergtouren und Skitagen gelegt wurde. Der Glaube spielte in beiden Familien keine große Rolle, wurde aber traditionsweise gelebt. Aufmerksam aufeinander wurden wir durch gemeinsames Engagement beim ländlichen Fortbildungswerk – eine Jugendorganisation. Es waren die Gegensätze, die uns angezogen haben. Franz war als Leiter der Landjugend schon immer gerne im Mittelpunkt, Monika jedoch eher zurückhaltend. Bald bemerkten wir, dass wir nicht nur in der Gruppe der Landjugend unsere Zeit verbringen möchten, sonder auch ganz gern als Paar beisammen sind und wir uns durch unsere unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten sehr gut ergänzten. Sehr bald wurde uns bewusst, dass 1+1 mehr als 2 ist! Und schon damals fielen uns ältere Ehepaare auf, die noch händchenhaltend miteinander spazieren gingen – so möchten wir es auch einmal haben, das war und ist unsere Sehnsucht. Wir haben dann nach 5 Jahren angefangen, unser zukünftiges Heim zu bauen – genau zwischen unseren Elternhäusern. Daher war es uns nach unserer Hochzeit am 8. September 1984 und Einzug in unserem Haus sehr wichtig, unseren eigenen Weg zu finden und unsere eigene Familienkultur zu leben. Uns wurden vier wunderbare Kinder geschenkt, Birgit, Kathrin, Johannes und Thomas. Johannes durften wir nur 15 ½ Jahre begleiten, er starb nach einen Mopedunfall im Jahr 2009. Vor einem Jahr bekamen wir von Kathrin u. Johannes unser erstes Enkelkind, Birgit wird heuer heiraten und wir freuen uns auf weitere Enkelkinder. Franz ist beruflich in der Milchwirtschaft tätig, als ausgebildeter Käsesommelier verkauft und fördert er den Käseabsatz in Österreich, ist daher manchmal sehr viel unterwegs. Monika war früher für 5 Tage im Monat bei einer Bank angestellt. Nach dem vierten Kind widmete sich für 8 Jahre ganz der Familie und ist nun halbtags im Kundenservice einer Versicherung tätig.

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Als unsere Mädels noch klein waren, wurde Franz von einem guten Freund zu einem Erziehungsvortrag für Kleinkinder nur für Männer von Pater Beller eingeladen. Er kam ganz fasziniert nach Hause und meinte, der weiß wohl, wie’s läuft, er erzählte genau das, was wir gerade mit unseren Kleinkindern zu Hause erlebten. Kurz danach fuhren wir auf unsere erste Schönstatt-Familientagung. Uns wurde zum ersten Mal bewusst, welch großes Geschenk das Sakrament der Ehe ist, und dass Gott als Dritter im Bund für unser Eheleben sehr wichtig ist. Eines Abends in dieser Woche holte uns Pater Beller zur Seite und sagte: „Ihr bleibt wohl! In zehn Jahren steht ihr da vorne und hält einen Vortrag und irgendwann sehn wir uns im Himmel wieder!“

l EU C HTTURM - P AARE u NSERE l IE B E EIN D AUER B RENNER

Und so war es auch – wir fuhren jährlich auf Tagung und 2000 absolvierten wir die Familienakademie, wurden für 6 Jahre Diözesanleitungsfamilie der Schönstattfamilien der Diözese St. Pölten. Es war eine sehr intensive Zeit – es war genau das, was uns wichtig war, und wir gerne machten – etwas gemeinsam tun. Auch für unsere Ehe war diese Zeit sehr fruchtbar, wir wuchsen noch mehr zusammen, und unser Glaube war nicht mehr nur ein Sonntagsglaube, sondern verwirklichte sich auch in unserem Alltagsleben. Auch zur Gottesmutter fanden wir eine tiefe Beziehung. Also – etwas gemeinsam tun – ob es die Vorbereitung für ein Hausgespräch, das miteinander Arbeiten im Garten, einen Adventkranz zu flechten, Brauchtum zu pflegen oder ein Fest vorzubereiten – das alles stärkt uns als Paar. Wichtig ist es uns aber auch, etwas gemeinsam zu erleben – einen ganzen Tag mit unseren erwachsenen Kindern und Enkelkind zu verbringen, einen gemeinsamen Kaffeetratsch oder Grillabend. Alle Dinge, die wir miteinander erleben, sind einfach schöner – z.B. unser einfacher aber sehr erholsamer Campingurlaub am Turnersee, Skifahren oder ein Sonnenaufgang am Berg. Franz hat mit 19 Jahren Skifahren gelernt – aus Liebe zu Monika – und heute macht es ihm auch Spaß – er hat damals schon gewusst, dass es gut ist, die schönen Tage gemeinsam zu erleben. Eine große Kraftquelle für uns ist unser eheliches Gespräch und unsere Familienrunde, wo wir uns mit drei anderen Familien austauschen, über unsere Freuden aber auch Sorgen offen miteinander reden können und einander stärken. Die schwerste Zeit in unserem Leben war, als unser Sohn Johannes vor 7 Jahren durch einen Verkehrsunfall tödlich verunglückte. Wir waren gerade auf einer Fußwallfahrt nach Mariazell als Dank für unsere 25-jährige Ehe unterwegs, als wir die Nachricht erfuhren. Von einer Sekunde auf die andere war alles anders, doch gerade in dieser Zeit fühlten wir uns von Gott, der Gottesmutter und vielen anderen Familien sehr getragen. Viele fragten uns: „Könnt ihr da noch an Gott glauben?“ und unsere Antwort war: „Ja, ohne unseren Glauben und die Hoffnung auf ein Wiedersehen wäre es gar nicht zu ertragen.“ Dank unserer Zeit in der Schönstattbewegung wurden wir auf diese Zeit vorbereitet – wir haben gelernt, über alles zu reden, sich in den anderen einzufühlen – das war sehr wichtig, so konnten wir auch in dieser schweren Zeit gut miteinander reden. Wir lebten unsere Trauer sehr unterschiedlich als Mann und Frau – für Franz war es eine grundsätzliche Enttäuschung des Lebens und für Monika sehr viel Herzschmerz. Trotzdem versuchten wir, einander zu verstehen. Immer, wenn’s einen schlecht ging, nahm der andere besonders Rücksicht, gab dem anderen Kraft. Heute sind uns viele Nebensächlichkeiten unwichtig, das Wesentliche des Lebens und viele Werte haben einen anderen Stellenwert bekommen. Wir fühlen uns mit Johannes sehr stark verbunden und erhalten viele Zeichen von ihm, er lebt in unserer Familie weiter, mit vielen Anliegen kommen wir zu ihm und sehen ihn als unseren Fürsprecher im Himmel. Pater Beller sagte uns bei einem Gespräch: „Wenn ich ehrlich bin, bin ich etwas neidisch auf sie – sie haben eine direkte Brücke zum Himmel!“.

„ Viele fragten uns: „Könnt ihr da noch an Gott glauben?“ und unsere Antwort war: „Ja, ohne unseren Glauben und die Hoffnung auf ein Wiedersehen wäre es gar nicht zu ertragen.“

Einem jungen Ehepaar würden wir ans Herz legen, sich gegenseitig groß zu sehen, gemeinsame Ziele zu haben und immer zueinander zu stehen, egal was kommt und über alles offen und ehrlich miteinander zu reden, vor allem den Zauber der Liebe des Anfangs erhalten. ◆ Familie als Berufung 1/2016

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F AB

life

Ganz im Süden Österreichs

Ein besonderes Kirchenheiligtum Ein großes Wallfahrtsfest naht. „Maria – wir kommen!“. So lautet das Motto dieses Festtages. Am Festtag „Christi-Himmelfahrt“ (5. Mai) feiert das Schönstatt Kirchenheiligtum in

und wirkt in die Steiermark, in den Alpen-Adria-Raum – und noch viel weiter! Menschen aus Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Polen, welche jetzt im Großraum Leibnitz leben, feiern gemeinsam die monatliche Bündnisfeier. Viele Liebesbündnisse wurden in den letzten beiden Jahren im Kirchenheiligtum geschlossen. Das Kapuzinerkloster, inmitten der Stadt Leibnitz gelegen, ist ein lebendiger Gebetsort zum Wohlfühlen und seit Entstehung des Kirchenheiligtums bereichert um das Gnadenbild, zu dem gerne viele Menschen kommen.

der Klosterkirche Leibnitz seinen 2. Geburtstag! Hier hat die Gottesmutter ihren Thron aufgeschlagen

Wenn wir auf der A9 südlich von Graz in Richtung Norden oder Süden fahren, nehmen wir gerne die Autobahnabfahrt Leibnitz und besuchen „unsere Gottesmutter“. Einen kurzen Moment bei IHR inne hal-

ten. Sie freut sich, wenn wir kommen! Hier wird „Wissen fürs Leben“ vermittelt. Sei es bei den Montag- und Mittwochabendgesprächen, Vorträgen zu verschiedenen Themen, der Nachtanbetung für Ehepaare und vieles mehr. Durch die vielen Begegnungsmöglichkeiten entstehen auch über (Landes-) Grenzen hinweg neue Freundschaften. SIE wirkt vom Kirchenheiligtum in Leibnitz – und wir dürfen dabei sein, es miterleben, mitwirken und sind gespannt, was noch entstehen wird! Maria – wir kommen!! ◆ Familie Konrad Infos zum Geburtstags-Wallfahrts-Fest am 05. Mai 2016 sind zu finden unter www.kirchenheiligtum.at

Einsetzung der neuen Familien-Leitung in der Diözese St. Pölten

Ein starkes Team Passend zum Jahresmotto „Hier bin ich – sende mich. Im Vertrauen Großes wagen“, wurde am 18.12.2015 das neue Leitungsteam im Pfarrheim Zwettl feierlich eingesetzt. Ingrid & Alois Neuhauser blicken dankbar auf die vergangenen Jahre ihrer Leitungstätigkeit zurück und dankten Kathi & Ewald Kratochwill sowie Gabriele & Andreas Zeitlinger für ihre Tätigkeit als Ratsfami40  Familie als Berufung 1/2016

lien. Vieles hat sich in den vergangenen 3 Jahren ereignet. Ein Foto-Rückblick von Gabi & Martin Kräftner machte für alle spürbar, wie schön es ist, in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter zu sein. Als starkes Leitungsteam werden Doris und Walter Heider, Doris und Andreas Hönig, Ingrid und Alois Neuhauser und Gabriele und Andreas Zeitlinger für

die Familien in der Diözese St. Pölten da sein. Besonders wertschätzend empfanden wir, dass auch die Leitungsfamilien aus Wien und Oberösterreich diesen Abend mitgefeiert haben und die bisherigen Leitungsfamilien (Martha & Martin Rigler, Monika & Franz Bosch, Gabi & Martin Kräftner) mit uns feierten. ◆


Begegnungstag Wien

Für eine Welt von Morgen! Dieses Jahr fand der Begegnungstag im Kardinal König Haus statt. Schon bei der Parkplatzsuche entdeckten wir viele bekannte Gesichter. Nach lieben Begrüßungsworten von Susi und Max Mitter hielt Sr. M. Gertraud einen sehr ansprechenden und tiefgehenden Vortrag über die Veränderungen unserer Zeit, über Umbrüche und damit einhergehende Unsicherheiten aus denen aber letztendlich nur wieder neue Chancen und neues Leben entsteht. Uns fiel der Gedanke dazu ein, dass es vergleichbar mit einem vernichtenden Waldbrand ist, wo keine einzige Pflanze übrig bleibt, jedoch beim genaueren

Hinschauen genau auf diesem vermeintlich trostlosen Boden neues Leben in Hülle und Fülle entsprießt! Wer Freude und nicht Angst verbreiten will, muss von innen heraus strahlen. Wer Freude schenkt, strahlt Freude aus! Beeindruckend waren die einzelnen Beiträge verschiedener Familien über Gottvertrauen. Besonders in Erinnerung behielten wir den Satz: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist nichts!“ Alles in allem war es für uns als Familie ein sehr gelungener Tag, wo wir die Möglichkeit hatten, viele liebe Menschen zu treffen, Kontakte zu knüpfen und gute Beiträge zu hören. Bei all dem Programm blieb auch noch Zeit für uns als

Familie, was uns sehr gut getan hat. Eigentlich hatten wir an diesem Tag schon etwas anderes geplant, haben uns aber bewusst dafür entschieden und sind sehr froh darüber, dass wir Teil dieses Treffens sein konnten. ◆

N a ch l e s e Familien Erzählen

Familie Fink

Familienoase Kahlenberg

Die besten Eltern für unsere Kinder - das sind wir! Das Thema der letzten Familienoase faszinierte uns gleich, da es provokant formuliert war und zugleich viel Wahrheitsgehalt hatte: „Die besten Eltern für unsere Kinder - das sind wir!“. In ihrem Impuls-Vortrag erzählten Kerstin und Andreas Bauer ihre ungewöhnliche Familiengeschichte bevor sie in medias res gingen. Die Paare, die anfangs noch abgespannt von ihrem eigenen Alltag mit sehr kleinen oder kranken Kindern oder herausfordernden Familiensituationen am Kahlenberg ankamen, fanden zunehmendst in der Oase wieder zu sich selbst, um mit der nötigen Ruhe die eigene Situation von außen zu betrachten. Wir hörten spannende Dinge, wie z.B. dass der Goldgräberblick und die schon

bekannten 20 Ticks durchaus auch bei Kindern angewandt werden können. Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter (siehe 4 Temperamente) und diesen sollten wir besonders bei Kritik und Lob in Betracht ziehen. Dem Kind vertrauen und sich manchmal etwas zurückzunehmen, ist eine wichtige Erinnerung an alle Eltern. In regelmäßigen Abständen sein Kind beobachten und sich selbst fragen, ob der Erziehungsstil noch passend ist. Gut gefallen hat uns auch das Bild von der Entenmutter, die ihre Jungen leitet - die Führungsqualität der Mutter bzw. der Eltern ist von Natur gegeben, Kinder brauchen das. Nach den sehr vielen guten Inputs gab es einen regen Austausch in Kleingrup-

pen, wo auch gut Gelegenheit war sich besser kennen zu lernen. Die Kaffeejause ermöglichte uns sogleich das eine oder andere Gelernte bei den eigenen Kindern umzusetzen. Gemeinsames Spiel mit Eltern und Kind war für alle lustig, ob klein oder groß. Der Nachmittag wurde ruhig und besinnlich in der Kapelle mit Dank und Gesang beschlossen.

„ Besonders in Erinnerung behielten wir den Satz: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist nichts!“

Für unsere Familie war es ein wirkliches Auftanken durch gute Gespräche und interessante Impulse. Unseren drei Kindern hat es bei der Schnitzeljagd in der Kinderbetreuung bestens gefallen und auch sie freuen sich schon wieder auf die nächste Oase am 17. April 2016. ◆ Familie Mungenast

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Akademie für Familienpädagogik - Schönstatt am Kahlenberg

Familientrainer stellen sich vor - Graz Kurs 11 Familie Ganster

Familie Eberhardt

Unsere Verschiedenartigkeit - Quelle gegenseitiger Bereicherung

„Unser Haus - Lieber ständig renovieren als später teuer neu bauen Familie im Spannungsfeld der Generationen“

Wir sind wie zwei Bäume, die nebeneinander stehen und gemeinsam wachsen wollen. Wir haben uns füreinander entschieden, Gott hat uns zusammengeführt. Wir sind aber auch zwei unterschiedliche Bäume was unsere Wurzeln, unseren Charakter und unsere Persönlichkeit betrifft. Im Laufe der Ehe und im Alltag führen aber genau diese Unterschiede zu Reibereien und stellen eine Herausforderung da. Wir haben für uns einige Wachstumsschübe erlebt, die das Wachstum der Bäume verbessern, unsere Ehe stärken. Anhand von konkreten Beispielen berichten wir was uns immer wieder hilft unsere Beziehung wachsen zu lassen und ein gutes Miteinander fördert.

Seit unserer Hochzeit wohnen wir gemeinsam mit den Eltern / Schwiegereltern am elterlichen Betrieb. Obwohl wir genau wussten, dass das nicht immer der leichteste Weg ist und sein wird, haben wir uns trotzdem bewusst dafür entschieden, weil wir davon überzeugt sind, dass diese Lösung für alle viele Vorteile bringen kann. Und daran arbeiten wir jeden Tag. ◆

Familie Pechmann

„Familienleben am Kapellenhof - beherzt den Weg gehen, den Gott für uns vorgesehen hat“

„Unsere Verschiedenartigkeit ist Quelle gegenseitiger Bereicherung und voll abenteuerlicher Spannung, die unsere Beziehung erst richtig lebendig macht“. ◆

Wir haben vor vier Jahren unseren „Kapellenhof“ gefunden, wo wir seither leben. Unsere Familie ist uns sehr wichtig, und wir beschäftigen uns immer wieder damit, wie wir unser Familienleben mit unseren drei Kindern (4, 2,5 und 1 Jahr) gestalten können, damit es uns allen gut geht. Weiters fasziniert es uns, wie gegenwärtig der liebe Gott und die Gottesmutter in unserem Leben sind und uns auch bisher auf unserem Weg geleitet haben. ◆

Familie Kreith

Familie Rodler

„Gemeinsam Himmelwärts - Ein guter Weg beginnt mit einer guten Entscheidung“

Die Spuren Gottes in unserer Zeit

Gemeinsam durchs Leben gehen, bedeutet auch wichtige Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Wir haben uns gefragt, was an uns Besonderes ist, und kamen zum Schluss, dass wir alle wichtigen Entscheidungen, seit wir ein Paar sind, gemeinsam treffen, mit Gott als Dritten im Bunde, aber ohne Einflüsse von außen. ◆

Unsere Bekehrung haben wir durch die Barmherzigkeit Gottes erlebt. Gott ist für uns aber auch in vielen kleinen Spuren in unserem Leben erkennbar. Wie erleben wir Gott in unserem Haus, in unserer Gebetsecke, in unserem Hausheiligtum? Wir schenken unsere Ängste, Sorgen, Schwächen und Anliegen in den Krug und auf Bitte von Maria an Jesus wird es reinster Wein. Unsere Erfahrung zeigt, dass Gebet als Ehepaar sehr wirksam ist. Wir erzählen, wie Gott für uns sorgt, uns beim Regeln der Finanzen hilft und wie uns Rituale Stabilität und Geborgenheit geben. Wir sind nicht vollkommen, aber wir streben nach unserem Ideal als Ehepaar. Mit Gott und durch seine Barmherzigkeit auf dem Weg zur Heiligkeit. ◆


Fam. Rodler Fam. Ganster

Fam. Eberhardt

Interessiert an der Ausbildung zum Familientainer?

Der 2-jährige Kurs bietet Familien Zeit zum Abschalten vom Alltag um sich mit neuen Kräften den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Die Mitnahme von Babies, Kleinkindern und Kindern ist beim Kurs erwünscht! nächste Kurse: Kurs Vorarlberg 10: April 2016 laufende Kurse: Tirol 4, Linz 10, Wien 14 Infos zur Akademie f. Familienpädagogik und anderen Kursen in ganz Österreich: Fam. Berger, +43 2244/47 09; info.akademie@schoenstatt.at http://www.akademie-familienpaedagogik.at

Fam. Kreith Fam. Pechmann


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Familienurlaub plus

Eine Familie berichtet

Unser Urlaub „mit plus“ für unsere Ehe Ich heiße Andreas (33) und meine Kindheitserinnerungen an die Besuche in der Kirche beschränken sich auf die Benimmregeln der Eltern und den Stehplatz, weil wir wieder mal zu spät waren. Letztes Jahr „stupste“ mich Gott noch mal und führte mich zu einer Familientagung am Kahlenberg. Wie alles begann

Mit Anfang 20 lernte ich meine heutige Frau Ramona kennen und lieben. Sie stellte mir ihre Familie vor und zeigte mir, wie viel Zeit sie gemeinsam verbringen. Sie gestalten zu den verschiedensten Anlässen liebevoll kleine Familienfeste und das Kirchenjahr wurde gänzlich anders gelebt, als es mir als Kind je gezeigt worden war. Mit der Reservierung der Kirche für die Hochzeit meldete ich uns auch gleich zum Schönstatt-Ehevorbereitungskurs im Stift

Göttweig an. Wohl bemerkt, ich wusste nicht, dass es auch „Schnellsiedekurse“ gegeben hätte und Schönstatt kannte ich schon gar nicht. Egal, das war vielleicht mein eingangs erwähnter „Stups“ von Gott. Ein Korn war gesät

Meine Frau freute sich offensichtlich über die gemeinsame Zeit freitags im Kurs. Die Inhalte waren für mich fast gänzlich neu, aber nachvollziehbar, logisch und hochinteressant. Ramona fühlte sich mehr wertgeschätzt und verstanden als üblich. Warum das so war, kapierte ich erst später im Kurs. Wir arbeiteten miteinander, aneinander und füreinander. Um dies zu fördern kam nach unserer Hochzeit von mir die Idee, die nächste Familientagung am Kahlenberg zu besuchen. Ramona war positiv überrascht und prompt einverstanden. Ehe-Upgrade

Was erwartet UNS?

fit für das nächste Level - für Paare bis zum 6. Hochzeitstag Fr. 13. - Mo. 16. Mai 2016 Ort: Schönstatt am Kahlenberg, Wien Impulse: I&R Sickinger und P. Felix Strässle Veranstalter: Schönstatt Familien, EDiöz. Wien Kursbeitrag: € 110,Vollpension: Erw. € 47,60, Kinder bis 2J frei Tagungshaus: www.schoenstattzentrum-wien.at

Familie sein ist etwas Großes und sehr Schönes. Und doch stehen wir immer auch vor vielen Aufgaben und Herausforderungen. Deshalb: Familienurlaub plus - das ist ein besonderer Urlaub für die ganze Familie, der gleichzeitig Kraft und Erholung schenkt.

Impulse zu den Themen: Gestaltung unserer Ehe, Leben aus dem Ehesakrament, Know-How zur Kindererziehung und das Große, für das es uns als Familie gibt Zeit für uns als Paar: für das Gespräch, für echte Begegnung und zum Gemeinsam- in- die- Zukunft- Schauen Gespräch und Austausch mit anderen Familien Kinderbetreuung (bis zum 14. Lebensjahr) Heilige Messe – am letzten Tag mit Ehebunderneuerung

Familienurlaub plus

Lignano - Sabbiadora / Feriendorf Getur

Sa. 16. - Fr. 23. Juli 2016 Impulse: A&M Neubauer, Sr.M.Gertraud und Pfr. Dr. Bernhard Mucha Veranstalter: Schönstatt Familien, Diöz. Linz Kursbeitrag: € 250 - 390,Vollpension: Erw. € 59, gestaffelte Kinderpreise, Kinder bis 2J frei Tagungshaus: www.keyes-tours.com Familienurlaub plus

Bad Traunstein / Waldviertel

So. 24. - Sa. 30. Juli 2016 Impulse: M&W Reisner und Sr.M. Gertraud Veranstalter: Schönstatt Familien, Diöz. St.Pölten Kursbeitrag: € 190 - 290,Vollpension: Erw. € 46, 12-15J € 34, 7-11J € 29, 3-6J €23, Kinder bis 3J frei Tagungshaus: www.georgshaus.at

44  Familie als Berufung 1/2016

Mehr Familienurlaube plus finden Sie unter www.schoenstatt.at.


Der Crashkurs zur Erleuchtung

Mit dieser Familientagung am Kahlenberg streckten wir erstmals unsere Fühler Richtung Schönstatt aus, bereiteten uns jedoch in keiner Weise darauf vor und gingen unvoreingenommen in den 1. Vortrag. Die Referenten zogen uns vom Fleck weg in ihren Bann. Unseren Freunden erzählten wir voller Begeisterung, wie eine Schwester ohne eigene Erfahrungen so unglaublich viel Ahnung haben kann, wovon sie spricht. Es war uns besonders wichtig, dass es unseren beiden Jungs (Noah 7J und Aaron 2J) am Kahlenberg gut ging. In dem Rudel von knapp 20 Kindern waren sie wie entfesselt und wollten gar nicht erst nach Hause fahren. Unsere eigenen Erfahrungen aus der Woche suchen ihresgleichen. Noch nie beschäftigten wir uns so intensiv mit unserer Ehe und es tat uns gut. Mich persönlich erstaunt, wie ungekünstelt und überzeugend die Pädagogik von Pater Josef Kentenich ist, wenngleich die Umsetzung ein hohes Maß an Disziplin fordert. Die Woche am Kahlenberg hat uns wieder

einmal daran erinnert, dass wir unsere Liebe zueinander nicht nur am Leben erhalten, sondern wachsen lassen und festigen wollen. Unseren Kindern verpflichtet möchten wir sie mit Herzenswärme erziehen und ihnen den eigenständigen und zwanglosen Weg zum lieben Gott bereiten.

Familientagung plus Der besondere Familienurlaub

Was sich veränderte

Ich hatte eine wirklich gute Kindheit und Jugend, aber erst meine Ramona zeigte mir ein herzliches und verständnisvolles Familienleben, das ich vorher nicht hätte kennen können. Spät aber doch haben unsere Hochzeit und die ersten Erfahrungen mit der Schönstattbewegung in mir auch ein wenig das Bedürfnis nach Religion und Glaube geweckt. Ich durfte einen für mich modernen und dynamischen Zugang entdecken. Unser Weg ist sicher noch weit aber meine Überzeugung wächst: Hier ist tatsächlich der Weg das Ziel und wir freuen uns schon auf jeden weiteren Schritt. Andreas & Ramona Robineau Familienurlaub plus

JUFA Bleiburg Sport - Resort ***

Sa. 6. - Fr. 12. August 2016 Impulse: E&K Fraißler und P. Felix Strässle Veranstalter: Schönstatt Familien, Graz-Seckau Kursbeitrag: € 250-390,Vollpension: Erw. DZ € 61, FamilienZi. € 56, 3-15J €42, Kinder bis 2J frei Tagungshaus: www.jufa.eu/jufa-bleiburgpliberk-sport-resort Familienurlaub plus

Das sagen Ehepaare, die dabei waren: „Endlich einmal Zeit, um wieder miteinander zu reden!“ „Wir machen Urlaub und entdecken die positiven Seiten an unserem Partner wieder neu das stärkt unsere Ehe für das kommende Jahr.“ „Wir treffen gleichgesinnte Familien und finden echte Freunde.“

Schönstattzentrum Memhölz / Allgäu

Sa. 6. - Fr. 12. August 2016 Impulse: S&H Lang, B&M Mathies und Sr. M. Gertraud Veranstalter: Schönstatt Familien, Diöz. Feldkirch Kursbeitrag: € 190 - 290,Vollpension: Erw. € 52, Kinder ermäßigt, Kinder bis 2J frei Tagungshaus: www.schoenstatt-memhölz.de

„Gott ist der Dritte in unserem Ehebund - die Freude an diesem Sakrament ist in dieser Woche für uns besonders spürbar.“ „Unsere Kinder erleben Zusammenhalt, haben Spaß und fühlen sich wohl.“

Familienurlaub plus

Schönstatt am Kahlenberg

Sa. 13. - Fr. 19. August 2016 Impulse: R&R Gramm und Sr. M. Gertraud Veranstalter: Schönstatt Familien, Diöz. Linz Kursbeitrag: € 190 - 290,Vollpension: Erw. € 47, Kinder ermäßigt, Kinder bis 2J frei Tagungshaus: www.schoenstattzentrum-wien.at

Anmeldung und Information: Familienbüro Hertha und Martin Schiffl Tel.: 01/320 1307 -110 (Di/Do 9-13Uhr) oder 02163 / 2101 familienbüro@schoenstatt.at

Familie als Berufung 1/2016

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F AB

Wir laden ein Schönstattzentrum Erzdiözese Wien Wien-Kahlenberg Bündnisfeier in Bündnisfeier jeden 18. des Monats im Heiligtum

16.30 - 18.30 Uhr: Anbetung 18.45 Uhr: Hl. Messe 19.30 Uhr: Bündnisfeier Danach Einladung zu einer gemeinsamen Jause

Familientreffpunkt: Hl. Messe im Heiligtum jeden 2. Sonntag des Monats um 11 Uhr; 13. März, 10. April, 8. Mai, 12.Juni

Lichterrosenkranz Dienstags, 5. April, 3. Mai, 1.Juni; jeweils um 14.30 Uhr, Kapelle in den Anliegen der Teilnehmer wird Rosenkranz gebetet, für jedes Anliegen wird ein Licht entzündet und der Gottesmutter eine Rose geschenkt.

Walterskirchen jeden 18. des Monats bei der Marienfestung oder in der Kirche Winterzeit um 18 Uhr, Sommerzeit um 19 Uhr

Bündnisfeier in den Häusern Info: Haus Mölzer, Bruderndorf, 02269/26 26 Info: Haus Huber, Mistelbach, 02572/58 78

Tag der Frau Impulsabend für Frauen ab 18 Jahren Mittwoch 6. April 2016, 9-22 Uhr Ort: Curhaus - Leosaal, Stephansplatz 3, 1010 Wien Anmeldung bis 3. April bei: Uschi van Dyck, 0650/4600429 frauenunterwegs@schoenstatt.at

Andacht/Rosenkranzgebet

Themenabend

Sonn- und Feiertag um 14.30 Uhr Andacht in der Kapelle Jeden Donnerstag um 15 Uhr Rosenkranz in der Kapelle

„Musikalisches und Erlesenes“ mit Martin Schiffl (Texte) und Susanna Mazakarini (Musik) Fr, 15. April 2016, 19-22 Uhr Ort: Schönstatt am Kahlenberg Info: Fam. Mitter, siehe unten

Sternwallfahrt „Vertrau und geh! - Du bist unwiderstehlich für Gottes Barmherzigkeit“ Wallfahrt aus allen Diözesen zum Heiligtum Sonntag, 12. Juni, 2016, 11-17 Uhr Info: Haus Mitter, siehe unten

Familienoase “Brauchen wir als Ehepaare einen gemeinsamen religiösen Weg?“ Samstag 16. April 2016, 15-18 Uhr

Ort: Pfarrheim Essling, Esslinger Hauptstraße 79, 1220 Wien Referenten: Fam. Prachtl Anmeldung: Fam. Sonnleithner, 0650/606 29 04

Wieder mehr wir 2 - Silber „Bitte.Danke.Entschuldigung“ Fr. 10. - So. 12. Juni 2016 Ort: Schönstatt am Kahlenberg Referenten: Fam. Huber, Sr.M. Gertraud, P.Felix Strässle Info: Fam. Huber, familie.hr.huber@tele2.at

Sommernachtsball Freitag, 17. Juni 2016 Einlass 19 Uhr, Start 20 Uhr Kartenvorverkauf ab März im Schönstattzentrum (01/3201307) Info: Haus Mitter, siehe unten Wieder mehr wir 2 Kurztagung

Ein Wochenende der Neuorientierung für Paare, deren Kinder erwachsen sind Fr. 2. - So. 4. September 2016 Ort: Schönstatt am Kahlenberg Info & Anmeldung: Hertha Schiffl, 01 / 320 13 07 -110, familienbuero@schoenstatt.at

Diözese St. Pölten Männer-Rosenkranzgebet beim Marienstein in Obritzberg

Info: Franz Schadinger, Tel.: 02782 / 86 414; schadinger@utanet.at

Bündnisfeier Jeden 18. des Monats in der Kapelle des KH Zwettl, 20 Uhr Info: Fam. Heider, 02826/211 36

Friedensgebet und Bündnisfeier jeden 18. des Monats bei Familie Frank in Nöchling, 19 Uhr Info: Fam. Zeitlinger 07414/7644

Fest der Familie Ein Fest für die ganze Familie Samstag, 21. Mai 2016 Ort: Stift Göttweig Info: Fam. Heider, familie.heider@aon.at

Diözese GrazSeckau Gebetsanliegen Haben Sie persönliche Gebetsanliegen? Senden Sie es per Mail an: gebetsgemeinschaft@ schoenstatt-graz-seckau.at Die Mitglieder unserer Gebetsgemeinschaft bekommen diese kurz vor jedem 18. per Mail zugesandt. Kreuzwegandacht in der Dult

Vom Bildstock zum Kalvarienberg Karfreitag, 14.30 Uhr

Veranstaltungen Erzdiözese Wien

Veranstaltungen Diözese St. Pölten

Veranstaltungen Diözese Graz-Seckau

Veranstaltungen Diözese Linz

Haus Mitter, 02246/34032, fam.mitter@schoenstatt.at

Haus Hönig, 02786/2328, familie.hoenig@outlook.com

Haus Körbler, 0650/6786100, fam.koerbler@gmail.com

www.familien.stpoelten.schoenstatt.at

www.schoenstatt-graz-seckau.at

Haus Griesbacher, 07262/53219, christa.griesbacher@hotmail. com

46  Familie als Berufung 1/2016

www.schoenstatt.at

www.schoenstatt.dioezese-linz.at


Termine F AB

Ort: In der Dult Info: Fam. Lanz 0664 / 884 58610

Familienoase Sonntag, 10. April 2016 Ort: Kapfenberg Info & Anmeldung: Familie Lilek Tel.: 0676 / 831277007

Montag Abendgespräche „für junge und jung gebliebene Ehepaare“ Montag, 25. April 2016, 19 Uhr Ort: Kapuziner-Kloster Leibnitz, Hauptplatz 39 „Geborgenheit in der Familie“ Referenten: Fam. Habith Info & Anmeldung: Familie Stadlober, fam.stadlober@twin.at Wallfahrt „Maria - wir kommen!“ zum Schönstatt Kir-

chenheiligtum

Donnerstag, 5. Mai 2016 Ort: Kapuzinerkirche Leibnitz Info: Fam. Körbler www.kirchenheiligtum.at

Diözese Linz Rosenkranz Jeden Donnerstag um 18 Uhr in der Barbara-Kapelle am Freinberg/Linz Bündnisfeier jeden 18. des Monats in der Barbara-Kapelle am Freinberg/Linz, 19 Uhr

Familienoase „Medienkonsum und Medienkompetenz“

Sonntag, 3. April 2016, 14 Uhr Ort: Pfarrheim 4481 Asten, Marktplatz Info: Fam. Griesbacher, s.u.

Familiennachmittag „Mein Ehepartner - der Coach im gemeinsamen Miteinander“ Samstag. 9. April 2016, 14 Uhr Ort: Pfarrheim 4203 Altenberg Info: Fam. Hemmelmayr reinhard.hemmelmayr@vpn.at

Diözese Feldkirch Bündnisfeier jeweils Samstag nach dem 18. des Monats (19.3., 23.4., 21.5., 18.6.) Ort: Haus Nagel, 6900 Bregenz, Schnabelgässle 1a, Zeit: 19.30 Uhr Info: Fam. Nagel, 0650/2102142 karlheinz.nagel@gnv.at

Mädchenjugend Österreich be cause - Tagung „für Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 27 Jahren Sa, 19. - Mi, 23.März 2016 Ort: Schönstatt am Kahlenberg Info & Anmeldung: Lucia Reinsperger; lucia.reinsperger@gmx.at

Jugendliche und junge Erwachsene

Ferienlager für Mädchen von 10-12 Jahren Mo. 8 - Sa. 13. August 2016 Ort: Eggenburg, NÖ Info & Anmeldung: Bernadette Lanz, berni.lanz@hotmail.com

Monatlicher Anbetungsabend „für Jugendliche und junge Erwachsene“

Ferienlager für Mädchen von 13-15 Jahren Mo. 15. - Sa. 20. August 2016 Ort: Eggenburg, NÖ Info & Anmeldung: Maria Hageneder, maria@kreidekreis.net

Schönstattburschen Österreich Gruppenleiterschulung

Monatlicher Stammtisch

Sa. 2. - So. 3. April 2016 Ort: Schönstatt am Kahlenberg Info: Alexander König alexander.wuz.koenig@gmail.com

Burschenlager Steiermark Sa. 16. - Fr. 22. Juli 2016 Info: Alexander König alexander.wuz.koenig@gmail.com

Burschenlager W, NÖ So. 21. - Sa. 27. August 2016 Info: Daniel Tür daniel_tuer@gmx.at

Burschenlager OÖ, Sbg, T So. 7. - Sa. 13. August 2016 Info: Simon Pilshofer simonpilsi@outlook.de

nächster Termin, Fr. 11. März 8. April, 13. Mai , jeweils 19-21 Uhr, Ort: Schönstatt-Heiligtum am Kahlenberg, Wien Inkl. gemütliches Beisammensein Info & Termine: Anita Ebenauer anita.ebenauer@gmx.at Michael Furtlehner, michael.furtlehner@gmx.at

„für junge Erwachsene ab 18 Jahren“ nächster Termin, 10. April, 10. Mai 2016, jeweils ab 19 Uhr Ort: Aera, Gonzagagasse 11, 1010 Wien Info & Termine: Raphaela Hafellner, r.hafellner@hotmail.com Weltjugendtagsfahrt

der Schönstattburschen und Mädchenjugend Österreich

Sa, 16. Juli - Mo, 1. August 2016 Ort: Krakau, Polen Kontakt: Hemma M. Strutz hemmamstrutz@gmail.com Kontakt: Alexander König alexander.wuz.koenig@gmail.com

Veranstaltungen Diözese Innsbruck

Veranstaltungen Diözese Feldkirch

Veranstaltungen Erzdiözese Salzburg

Veranstaltungen Diözese Eisenstadt

Haus Grüner, 05255/54 82, oskar_erna_gruener@ yahoo.de

Haus Nagel, 05574/70 050, karlheinz.nagel@gnv.at

Haus Rettenwender 06457/33 541, rettenwender.family@sbg.at

Haus Federer 02682/20 764, familie.federer@inode.at Familie als Berufung 1/2016

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Termine F AB

Ehevorbereitung mit Tiefgang sechs Abende für ein Leben lang ERZDIÖZESE WIEN

DIÖZESE ST. PÖLTEN

DIÖZESE FELDKIRCH

Beginn Kurs 2/2016; Dienstag, 10. Mai 2016, 19 Uhr Ort: Kahlenberg, Wien Info: Fam. Tod, 0676/5754100 kontakt@schoenstatt.at

Beginn Kurs 3/2016 Freitag, 10. April 2016, 18 Uhr Ort: Amstetten, Pfr. Herz Jesu Info: Fam. Gruber, 07475 / 539 24 trauteuch@sternenhaus.at

Beginn Kurs 3/2016; Freitag, 14. Oktober 2016, 19 Uhr Ort: Kahlenberg, Wien Info: Fam. Tod, 0676/5754100 kontakt@schoenstatt.at

Beginn Kurs 4/2016 Freitag, 19. Oktober 2016, 19-22 Uhr Ort: Stift Seitenstetten Info: Fam. Zeitlinger 07414 / 7644 0664 / 738 78 237 familie.zeitlinger@gmx.net

Beginn Kurs 2/2016 Freitag, 15. April 2016, 19.30 Uhr Ort: Haus Alton, Gatterweg 42, 6800 Gisingen, 05522 / 31081 Info: Fam. Alton, 0660 / 666 96 40, christoph.alton@aon.de

DIÖZESE LINZ

DIÖZESE GRAZ-SECKAU

Beginn Kurs 2/2016; Freitag, 7. Oktober 2016, 19.30 Uhr Ort: Ottnang am Hausruck Info: Fam. Brenner 07676 / 6051, a.j.br@aon.at

Beginn Kurs 2/2016; Freitag, 30. September 2016, 19 Uhr, Ort: Seiersberg, Graz Info: Fam. Lang, 0664/5255624, email: hermann.lang@aon.at

„ Diese sechs Abende waren ganz wertvoll für uns als Paar. Wir haben Anregungen für viele Gespräche bekommen, die wir sonst vor unserer Hochzeit wahrscheinlich nie geführt hätten.

Schönstatt Ehevorbereitung mit Tiefgang

Sechs Abende für ein Leben lang

1. Abend: Wir bauen das Haus unserer Ehe! (Gespräch und Konfliktlösung) 2. Abend: Du und ich - Wir gehören zusammen (Mann und Frau) 3. Abend: Wir werden eins in der Liebe (Sexualität - Familienplanung) 4. Abend: Wir leben aus dem Sakrament der Ehe 5. Abend: Wir gestalten das Haus unserer Ehe 6. Abend: Wir bereiten unseren Hochzeitstag vor

48  Familie als Berufung 1/2016

Mehr Info unter: www.traut-euch.at


Gegenseitige Anregungen für das Leben in unserem Haus:

Die FAB zum Bestellen

FAB-Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57

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als Berufung unverbindlich und jederzeit kündbar:

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q Als Abonnement

So können Sie die „FAB“ bestellen: Online - Bestellung

www.familiealsberufung.at per E-Mail

q Als Probeexemplar (1x) Wir möchten Familie als Berufung auch anderen Familien weitergeben und bestellen q einmalig

weitere _____ Stück!

q regelmäßig weitere _____ Stück!

Wir möchten ein Geschenkabo für folgende Familie, folgenden Leser für die Dauer eines Jahres (4 Ausgaben) bestellen: q Geschenkabonnement (4 Ausgaben) ab der kommenden Nummer

familie.als.berufung@schoenstatt.at per Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57 per Post

Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien

Familie als Berufung,

ERSTE Österr. Sparkasse, BLZ: 20111, Kontonr. Österreich: 286 504 613 00, Kontonr. EU (außer Schweiz): IBAN: AT502011128650461300, BIC: GIBAATWW, Kontonr. Schweiz: IBAN CH2709000000855876735 BIC: POFICHBEXXX Die FAB erscheint viermal im Jahr und wird nur durch Spenden finanziert. Richtwert/Jahr: Österreich € 13, EU € 18, Schweiz SFr 23, Übersee € 30

Vorname, Familienname:

Vorname, Familienname:

unsere Adresse:

Adresse für Geschenkabo:

Telefon:

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Unterschrift:

Familie als Berufung ist eine Zeitschrift von Familien für Familien, Mütter und Väter. Sie berichtet von geglücktem Leben und will andere anstecken, miteinander weiter zu wachsen - als Paar und mit den Kindern. Wir freuen uns, wenn Ihnen die FAB gefällt und wenn Sie sie auch an andere Familien, Mütter und Väter weitergeben. Herzlichen Dank! Familie als Berufung 1/2016

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Berg F AB

Bestellkarte Familyshop

per E-Mail oder Fax: Schönstatt Familyshop familienbuero@schoenstatt.at Fax: 01/320 13 07 - 111

Für den Unkostenbeitrag (bitte beachten: zzgl. Porto! Versandkosten ins Ausland können entsprechend hoch sein) erhalten Sie mit der Bestellung einen Zahlschein. Vorname, Name: Adresse: Telefon: Unterschrift:

Meine Bestellung:

Anzahl

Buch: „Gemeinsam Stärker“ _______________ Buch: „Als Ehepaar heilig werden“ _______________ Buch: „Das Wachstumsprinzip“ _______________ Podcasts: „Ideal und Wirklichkeit“ _______________ Podcasts: „Work-Life- Balance“ _______________ Podcasts: „Pubertät“ _______________ Podcasts: „Das wünsch ich mir von Dir“ _______________ Der Krug: Abbildung Gnadenquelle _______________ Der Krug: Text _______________ Mutter unserer Häuser _______________ Jahresausgabe der FAB 2014/2015 _______________ Impuls-CD: „Mann und Frau“ _______________ Impuls-CD: „Einander besser verstehen“ _______________ Impuls-CD: „...damit unser Feuer brennt“ _______________ Impuls-CD: „Konflikt & Versöhnung“ _______________ Geschenkpaket groß _______________ Geschenkpaket klein _______________

Schönstattzentrum Kahlenberg / Wien

Seminar am Berg Wenn Sie ihr Seminar bei uns im Haus abhalten, dann sorgen wir für die passenden Rahmenbedingungen, sowohl für eine Tagesveranstaltung als auch für mehrtägige Seminare. Unser Raumangebot

Vortragssaal mit 74m² Seminarraum mit 60m² Seminarraum mit 40m² Ausstattung

Flipchart, Pinwände, Beamer, Kopiermöglichkeit, Internetzugang über WLAN

50  Familie als Berufung 1/2016

Innovationsmeeting eines internationalen Großkonzerns in der Weite des Wienerwaldes, Vortragsreihe, geschlossene Seminare in der Abgeschiedenheit von der Großstadt, Pfarrgemeinderatsklausuren und Workshops im Bildungshaus... Die Reihe der unterschiedlichen Veranstaltungen, die hier im Schönstattzentrum am Kahlenberg stattfinden, sind vielfältig und zeugen von der flexiblen Gestaltungsmöglichkeit, die wir den Wünschen unserer Kunden entgegenbringen, und der einzigartigen Location des Schönstatt-Zentrums an der Höhenstraße im Wienerwald. Wir laden Sie ein, sich zu informieren und eine unvergleichliche und einzigartige Location für Ihr Seminar, Ihren Workshop, Ihre Tagung zu buchen. Infos: www.schoenstattzentrum-wien.at

Rückmeldekarte für Bestellungen im Family-Shop ausfüllen, ausschneiden und gleich wegschicken!

per Post: Schönstatt Familyshop Schönstatt am Kahlenberg 1190 Wien

So bestellen Sie im Familyshop am Kahlenberg:


Shop F AB

Für das Leben in unserem Haus:

Schönstatt Familyshop

Gemeinsam stärker!

€ 8,-

Das Eheteam Gesprächsbuch 96 Seiten, ISBN 3-85028-350-X

PODCASTS zum Nachhören auf CD

€ 7,-

„Ideal & Wirklichkeit“ Pater T. Beller „Work - Life Balance“ Pater T. Beller „Pubertät“ Pater E. Busse „Das wünsch ich mir von Dir“ Pfarrer Dr. B. Mucha

€ 5,-

Pater Tilmann Beller Das Wachstumsprinzip Ingeborg und Richard Sickinger Edition Himmelwärts, 2014, 220 Seiten, ISBN: 978-3-200-03899-8 Gb

€ 15,-

Impulse für Familien auf CD

€ 7,-

Zum Nachhören und Nachspüren zu den Themen von:

Virtuelles Heiligtum - Power your life! Podcasts mit den Themen:

Der Krug

Als Ehepaar heilig werden

€ 15,-

Im Hausheiligtum können wir unsere Freuden und Sorgen für Andere fruchtbar machen - so wird unser Haus zur Gnadenquelle!

Sr. M. Gertraud Evanzin: „Mann und Frau - wir sind einfach anders, faszinierend“ Monika & Andreas Neubauer: „Einander besser verstehen - Brücken zwischen Mann und Frau“ Gabi & Martin Kräftner: „...damit unser Feuer brennt“

Höhe: 15cm; mit Text oder Abbildung Gnadenquelle

Pater Felix Strässle: „Konflikt & Versöhnung“

Mutter unserer Häuser

Geschenkspaket groß

€ 21,-

Die „bewegliche Außenstelle“ unseres Hausheiligtums - damit Bekannte oder Nachbarn die Kraft unseres Hausheiligtums erfahren können. Jahresausgabe FAB 2014/2015

€ 9,-

Die Jahresausgabe der letzten vier FAB-Nummern zum Nachlesen, Sammeln oder weiterschenken.

€ 35,-

Zum Eigengebrauch oder Verschenken bei Hochzeiten. „Gemeinsam stärker“ + Gesprächswein + Krug + Impuls-CD „Konflikt & Versöhnung“ Geschenkspaket klein

€ 13,-

„Gemeinsam stärker“ + Gesprächswein (Blauer Portugieser oder Muskateller) Weinbau Johann Reim, 2193 Erdberg

Mit Ihrem Einkauf im Schönstatt Familyshop unterstützen Sie den Familienfonds. Dieser Fonds setzt ein Zeichen der Verbundenheit mit kinderreichen Familien. Für Familientagungen gibt es die Möglichkeit, um Förderung der Kosten ab dem dritten Kind aus dem Spendentopf des Familienfonds anzusuchen. Familie als Berufung 1/2016

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vo n F a m i l i e n , fü r F a m i l i e n 1/2016

Überforderung - Leben am Limit

Familie als Berufung Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen!

Qualitätszeit verbringen anstatt Kontakte verwalten

Mutmachende Erfahrungen von Ehepaaren, die mit Begeisterung Familie leben. Tipps und Know-how, wie man Glaube und Leben erfolgreich miteinander verbinden kann.

Ein Netzwerk von gleichgesinnten Familien als Stärkung für den eigenen Weg. Liebevolle Autorität und Freiheit

Dieses Exemplar von Familie als Berufung wurde von folgender Familie aufgelegt:

P.b.b. Erscheinungsort Wien • Verlagspostamt 1190 Wien 02Z031822S K r i t i k i s t k e i n A n g r i ff


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