Theresia Züllig: Naturimpressionen (Auszug)

Page 1

ia Theres n o v EN SSION rt.ch E R P M a ATURI uelligz N . h w c w u B unter w s dem h u c i a l t l g 채 u Erh Ausz

Werke Oel auf Leinwand

Z체llig.



Theresia Züllig NATURIMPRESSIONEN Werke 1988   –  2013


Impressum Februar 2014 Kontakt: www.zuellig-art.ch Autoren: Theresia Züllig, Louis de Saint-Gall Fotos: Marc-Dave Maier Photography, CH-6206 Neuenkirch bei Luzern Gestaltung: E,T&H Werbeagentur AG BSW, CH-9401 Rorschach Produktion: Appenzeller Druckerei, CH-9101 Herisau Vertrieb: Appenzeller Verlag, CH-9101 Herisau ISBN 978-3-85882-696-1 Printed in Switzerland © Copyright Theresia Züllig, alle Rechte vorbehalten


Inhalt Naturimpressionen

12 Meer

42

Blick aufs Wasser

64 Gew채sser

88 Landschaften

122

B채ume, W채lder

162

Steine, Sand, Vulkan


Im Herzen der Menschen lebt das Schauspiel der Natur; um es zu sehen, muss man es fühlen. Jean-Jacques Rousseau

Kreativität, die Natur und Bilderwelten faszinieren mich seit der Jugend. Mit dreissig Jahren begann ich in Paris, in Museen, die Impressionisten zu studieren, ihre Maltechnik beeindruckte mich. Ich suchte eine eigene Maltechnik, in der ich mein Farbengefühl und erlebte Naturverbundenheit gestalterisch ausdrücken konnte. Das Aquarellieren, Pastellzeichnen und Malen mit Öl- und Pigmentfarben sind meine Ausdrucksmittel. Anfangs habe ich draussen in der Natur gezeichnet und aquarelliert, aber die Ölmalerei im Atelier ist mein stärkstes Ausdrucksmittel. Beim Malen wollte ich nie eine fotografische Wiedergabe der Realität erreichen, sondern immer nur meine eigene Sicht darstellen und auf der Leinwand umsetzen. Beim Betrachten meiner Bilder sollte man «ins Bild sehen» und nicht nur die Bilder anschauen, so will ich meine Bilder malen.

6 | 7

Während dem Malen bin ich in guter physischer und psychischer Verfassung und mit dem Motiv, den Farben der Leinwand und den Pinselbewegungen eng verbunden. Diese Verbundenheit öffnet die Sinne. Das Denken, das Sehen, das Fühlen und das Tun fallen überhaupt nicht mehr schwer. Ich male nie nachts, ich brauche Tageslicht und am liebsten Sonnenlicht. Zu den meisten Bildern habe ich eine enge Beziehung, weil ich mit den Bildern lebe und sie auch geniesse. Die Kraft und Energie, die mir jedes Bild abverlangt, bekomme ich beim Betrachten zurück. Jedes neue Bild sollte mich begeistern, stimulieren, herausfordern zum Weitermachen.

Theresia Züllig


Abendlicht auf dem Meer; Seite 37 (Ausschnitt 100%)


Theresia Züllig von Louis de Saint-Gall

Einen Einblick in das unermüdliche und gefühlvolle Schaffen von Theresia Züllig kann ich nur vermitteln, indem ich laienhaft versuche, in das Wesen und in die Seele der Künstlerin zu schauen. Einen Augenblick nur würde sie mir eventuell gewähren, wären da nicht ihre über Jahrzehnte entstandenen Werke, welche die innere Welt von Theresia Züllig auf die Leinwand zaubern. Es ist in meiner Betrachtungsweise kein Zufall, dass in den ersten Naturdarstellungen von Theresia immer wieder das Thema Baum, Wälder, Waldwege, entblätterte alte Bäume, Herbstlaub, einzelne charaktervolle Bäume, aber auch lichtdurchflutete Wälder vorkommen. Die Mystik des Waldes ist allgegenwärtig. Wie stark muss ein Baum verwurzelt sein, damit er bestehen kann? Bringt der Wald Geborgenheit oder ist er gar eine Bedrohung? Wohin führt der Weg in den Wald? Gibt es auch einen Weg heraus aus dem finsteren Wald? Wo ist der Horizont? Eine Waldlichtung bringt Hoffnung. Lichtdurchfluteter Frühlingswald – die unendliche Kraft des Lichtes – reinigendes Wasser – gesättigte Luft – zarte Kompositionen in hellem Grün. Es ist wieder Hoffnung da. Die jüngsten Werke von Theresia Züllig hingegen entfalten mit wenigen Ausnahmen eine unendliche Weite und Offenheit. Die Horizonte werden weiter, und es kommt Bewegung in ihre Bilder. Grossartig die Bilder, welche das Thema Wasser zum Inhalt haben. Die Welt hat sich für Theresia Züllig geöffnet. Das Malen hat sie gestärkt, und sie hat Vertrauen in ihrem künstlerischen Schaffen gefunden. Ihre schöpferische Entdeckungslust kennt keine Grenzen mehr, getragen auch durch das Wissen, auf dem richtigen Weg zu sein. 8 | 9

In wohltuender, bis hin zu meditativer Art kann nun Theresia mit vollem Vertrauen in ihr Können in ein Thema eintauchen, einen Ausschnitt aus dem grossen Ganzen darstellen wie zum Beispiel eine magische Spiegelung auf einer Wasseroberfläche, und die ganze Welt öffnet sich dabei. Theresia Züllig hat ihren Weg gefunden. Die Suche nach dem inneren Gleichgewicht hat sich gelohnt. Die Natur ist und bleibt die schöpferische Inspiration. Es gibt viele Geheimnisse, welche die Künstlerin gewiss noch entdecken wird. Genau an diese Neugier und Freude an der unendlichen Vielfalt der Natur lässt sie uns mit ihrer bewussten Wahl der Themen teilhaben. Diese subtile Art der Betrachtung in ihren Werken vermittelt etwas Wohltuendes, Positives und nicht zuletzt etwas Göttliches. Ja, es lohnt sich, stundenlang in das Bild «Wellenspiel» zu versinken und dabei zu versuchen, an nichts zu denken, ganz einfach zu meditieren. Wenn das gelingt, dann ist es der Künstlerin Theresia Züllig gelungen, dem Betrachter einen unschätzbaren, seltenen Moment des Glücks zu schenken. Vielleicht bevorzugen Sie ein anderes Sujet. Die meisten Menschen wüssten theoretisch, was im Leben glücklich macht oder nicht. Theresia Züllig zeigt uns einen Weg.

Louis de Saint-Gall


Wellenspiel, Mallorca; Seite 14 (Ausschnitt 100%)


Mineralsteine, Elba; Seite 163 (Ausschnitt 100%)


Gedicht für Theresia Züllig von Louis de Saint-Gall

Bäume und Wald mein Baum Lebenszyklus – Frühlingswald – Herbstwald – Pilze wachsen auf totem Holz – erdiger Geruch – über dem Wald regnet es Rückzug aus der alten Welt – Weg ins Innere suchen neues Leben entsteht Vogelgezwitscher, aber man sieht sie nicht verloren im Wald – Schutz zwischen grossen und mächtigen Stämmen Waldlichtung – Mystik – spirituelles Licht Hoffnung – göttliches Licht zwischen den Bäumen – Vertrauen ein Weg zeichnet sich ab Wasser Urquell des Lebens reinigendes Wasser – stilles Wasser Wasser verbindet Kontinente – Fernweh – gewaltige Kraft des Wassers Wasser formt Steine ohne Wasser kein Leben rauschendes Wasser – tanzendes Wasser Eis Schnee Stille Spiegelung auf dem Wasser stellt die Welt auf den Kopf – ladet zum Träumen ein eintauchen in die Seelenwelt eine neue Welt entsteht – ein neuer Raum entsteht Wüste und Steinlandschaften unendliche Vielfalt in Braun-Rot-Gelbtönen gleissendes Licht – kein Schutz vor Sonne und Wind Fata Morgana Wellen im Sand Meeresrauschen in der Wüste Langsamkeit als Überlebensstrategie Licht und Schatten wandernde Dünen – stetig – unwirklich – wirklich innere Ruhe gefunden mit mir im Reinen Sonne Licht und Schatten – Erleuchtung Kraft – sich erwärmen


Meer

Spaziergang am Meer, Malediven 2013, 120 × 80 cm

12 | 13



Wellenspiel, Mallorca 2010, 60 × 50 | 130 × 50 cm

14 | 15



16 | 17

Sturmwelle im Meer, Sestri Levante 2006, 55 × 45 cm



18 | 19

Bodenseewelle 2006, 60 × 50 cm



20 | 21

Wegfahren 2011, 100 × 80 cm



22 | 23

Motorbootfahrt, Südfrankreich 2013, 120 × 90 cm



24 | 25

Flug über den Malediven 2013, 100 × 80 cm



Bootsfahrt auf dem Indischen Ozean 2013, 120 × 80 cm

26 | 27



Blick auf den Indischen Ozean 2013, 120 × 80 cm

28 | 29



Korallen im Indischen Ozean 2013, 100 × 70 cm

30 | 31



Theresia Züllig

Theresia Züllig malt seit über 32 Jahren. Obwohl sie auch zeichnet und herrliche Aquarelle realisiert, kommt ihr aussergewöhnliches Talent mit Ölfarben auf Leinwand am besten zum Ausdruck. In zahlreichen Ausstellungen, unter anderem im Kunsthaus Rapp / Wil, im Kloster Fischingen, in der Galerie Zotti / St. Gallen oder anlässlich der «Fünfsternausstellung: offenes Künstler-Atelier» fand sie von Anfang an regen öffentlichen Zuspruch für ihr künstlerisches Schaffen. Ihre grosse Leidenschaft und Inspiration als Künstlerin ist die Natur, das heisst all die Naturphänomene, die sie selbst erlebt hat und sie seelisch berühren. In diesem Buch wird nach jahrzehntelanger künstlerischer Tätigkeit ein Querschnitt der bisherigen Entwicklung des Werks von Theresia Züllig dargestellt. Maria-Theresia Züllig-Pfister wurde am 31. Dezember 1948 in St. Gallen geboren und verbrachte ihre Kindheit in Altdorf / UR. Ihre Erstausbildung in Textilem Werken und Gestalten beendet sie 1969 in St. Gallen. 1975 und 1977 sind die Geburtsjahre ihrer Tochter und ihres Sohnes. Nachdem sie ab 1982 intensiv Kunst und Kunstgeschichte studiert, schafft sie ein umfangreiches Werk in den Techniken der Aquarell- und Ölmalerei sowie Pastellzeichnen. Alle Bilder in diesem Buch sind mit Ölfarben auf Leinwand gemalt. Titel, Grösse und Jahrgang der Bilder sind neben den Gemälden vermerkt. Die Bilder sind nach Themen geordnet.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.