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Echtzeitmonitoring von Flachdächern – ein smarter Ansatz für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit

Als Teil der Gebäudehülle sind Flachdächer zentrales Element des baulichen Feuchteschutzes. So müssen Flachdächer auftreffendes Niederschlagswasser sicher vom Gebäude abführen und gleichzeitig ein Eindringen von Wasser in die Konstruktion dauerhaft sicher verhindern. Ist eine dieser Funktionen durch welche Umstände auch immer gestört, kommt es unausweichlich zu Folgeschäden, die in ihren Auswirkungen meist umso gravierender sind, je später die Schadensursachen erkannt und beseitigt werden. Eine Lösung des Problems ist das Echtzeitmonitoring von Flachdächern.

Bild 1. s m a r t e x® dm Sensorbänder auf der Dampfsperre unterhalb der Wärmedämmung beim Flachdach eines Industriegebäudes Regelmäßige Begehungen der Dächer können hier zwar Risiken vermindern, schlechte Zugänglichkeit, nicht gegebene Sichtbarkeit der Abdichtungsebene sowie die schiere Größe und der dadurch bedingte Zeitaufwand für derartige Begehungen führen in der Praxis jedoch dazu, dass der Informationsstand über den Zustand der Flachdächer in der Praxis häufi g unvollständig und veraltet und damit für eine zeitnah an Schadensereignissen ansetzende, bedarfsrechte Reparatur und Instandhaltung ungeeignet ist.

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RFID-Sensoren schaffen keine ausreichende Sicherheit

RFID-Feuchtesensoren sind eine relative neue Möglichkeit, Nässe in einem Bauteil mittels eines handgeführten Lesegerätes über eine Funkschnittstelle zu detektieren. Vorteil dieser Systeme ist es, dass die z. B. in der Wärmedämmung eines Flachdaches verbauten Sensoren keine Verkabelung und auch keine Batterie benötigen, um im Zuge einer Messung den Zustand an den Messkontakten auszulesen, sofern ein funkwellendurchdringender Dachaufbau gegeben ist. RFID-Feuchtesensoren sind damit im Prinzip eine einfache Möglichkeit, um festzustellen, ob es zum Zeitpunkt des Auslesens innerhalb der Baukonstruktion an der Stelle der verbauten Sensoren (und nur da) nass oder trocken ist.

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Da das Auslesen der Sensoren (wegen des zeitlichen Aufwands für eine Begehung) nur in größeren zeitlichen Abständen erfolgt, fehlt den Daten i. d. R. aber die erforderliche zeitliche Aktualität, um Schadensereignisse auch tatsächlich zeitnah und damit ausreichend frühzeitig erkennen zu können. Als Instrument zur Steuerung zeitnah an Schadensereignissen ansetzender Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen sind RFID-Feuchtesensoren damit anders als die schon lange verfügbaren Echtzeitmonitoringsysteme nicht geeignet.

Echtzeitmonitoring muss auch bei großen Flächen nicht teuer sein

Echtzeitmonitoringsysteme sind fest in der Baukonstruktion verbaute, sensorbasierte Messsysteme, mit denen z. B. der Dichtheitszustand von Abdichtungen oder das Auftreten von Nässe in der Konstruktion, ebenso aber auch ein etwaiges Austrocknen nach einem Schaden in einem engen zeitlichen Raster erfasst und hinsichtlich kritischer Fehlzustände und deren zeitlicher Entwicklung bewertet wird. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Gebäudeverantwortlichen, anders als dies bei RFID-Sensoren möglich ist, unmittelbar nach Eintritt eines Fehlzustands automatisch alarmieren, sodass unmittelbar nach Auftreten des Primärschadens an der Abdichtung zielgerichtete Maßnahmen zur Schadensabwehr eingeleitet werden können, insbesondere dann, wenn sie auch die Schadensposition automatisch ermitteln. Echtzeitmonitoringsysteme unterbrechen damit als einzige Vorsorgelösung wirksam die Phase des „unwissenden Untägigseins“ und damit die wesentliche Ursache dafür, dass bagatellartige Abdichtungsschäden zu kardinalen Bauwerksschäden führen.

Ein kostengünstiges System für die Echtzeitüberwachung von Warmdachaufbauten hat nunmehr die ProGeo Monitoring Systeme und Services GmbH und Co. KG unter dem Namen s m a r t e x® dm im Programm. Das System stellt eine Erweiterung des im Laufe von mehr als 25 Jahren laufend erweiterten Portfolios von Monitoring-

Bild 2. Messeinheit für das ca. 2.000 m2 große Flachdach mit Solarstromversorgung und Mobilfunkdatenübertragung Bild 3. Das fertige Dach mit Begrünung und PVAnlage (Fotos: ProGEO)

systemen für die Echtzeitüberwachung von Bauwerksabdichtungen dar. s m a r t e x® dm basiert auf speziellen Sensorbändern zur Verlegung z. B. auf der Dampfsperre unterhalb der Wärmedämmung, die über eine Mess- und Auswerteeinheit an das Monitoringportal von ProGeo angebunden werden. Über die Segmentierung und den seitlichen Abstand der Bänder wird dabei die Flächenbelegung und damit die Auflösung, aber auch der Preis des Systems nach Objekterfordernissen und Sicherheitsanforderungen und Budget konfiguriert. Die Messtechnik kann dabei sowohl inhouse als auch mit energieautarker Solarstromversorgung auf dem Dach installiert werden, sodass sich die Leitungsführung sehr vereinfacht. Das System wird als einbaufertiges Set geliefert.

Im laufenden Betrieb werden die Sensoren permanent auf Nässekontakt überwacht. Hierzu werden die Daten über eine Internetverbindung auf das ProGeo Monitoringportal übertragen, ausgewertet und als Zeitreihen sowie als örtliche Verteilungen gespeichert. Die Entwicklung von Nässeereignissen kann damit sowohl im zeitlichen Verlauf als auch in der räumlichen Ausbreitung über jeden Webbrowser beobachtet werden. Im Falle von Alarm und Störungen werden automatische Meldungen per Email oder SMS an vorgebbare Nutzer unter Angabe der von Nässe betroffenen Sensoren versendet. s m a r t e x® dm ist damit die ideale Lösung für die kostengünstige Echtzeitüberwachung von Abdichtungen auch bei großen und größten Flachdächern als Teil von zeitnah an Schadenereignissen ansetzenden Instandhaltungsstrategien. Auf Wunsch kann das System um Rückstausensoren ergänzt werden, die es ermöglichen, ungewollten Wasseranstau auf der Dachabdichtung z. B. wegen verstopfter Abläufe, ebenfalls automatisiert in Echtzeit zu erkennen.

Weitere Informationen:

ProGeo Monitoring Systeme und Services GmbH & Co. KG Hauptstraße 2, 14979 Großbeeren Tel. (033701) 22-0 progeo@progeo.com, www.progeo.com