Seniorenheim-Magazin 03/2014 - Trägergesellschaften

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Seniorenheim-Magazin Fachmagazin für Einkauf und Management

Ausgabe 03/2014

▶ Tierische Therapeuten ▶ Klauseln in Wohn- und Betreuungsverträgen – was ist zulässig? ▶ Nachhaltiger Einkauf – wie? e b a g ften s u a cha l a i z ells e p S rges e g ä Tr


C+C SChaper – Wir Sind der partner an ihrer Seite! Persönliche Beratung Fleischzuschnitt & Portionierung FrischFisch auF Bestellung Wöchentliche FrischeangeBote im ProFitiPP oder Per neWsletter

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Ernährung

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C+C SCHAPER – Der Partner an Ihrer Seite Das Jahr 2014 steht bei C+C SCHAPER ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums: Der Großhandelsprofi feiert seinen 55. Geburtstag. Die Erfolgsgeschichte begann im Jahr 1959 als C+C SCHAPER seinen ersten Markt in Hannover eröffnete. Im Jahr 2010 erfolgte der Zusammenschluss mit METRO Cash & Carry Deutschland. Heute ist die METRO Cash & Carry Deutschland GmbH mit 107 Großmärkten in Deutschland vertreten, davon sind 51 C+C SCHAPER- und 56 METRO-Großmärkte. Partner für Profikunden

Heute bestellt, morgen geliefert

In den vergangenen 55 Jahren hat sich C+C SCHAPER als verlässlicher Partner für unabhängige Unternehmer vor Ort etabliert. Das vielfältige und exklusive Sortiment aus bis zu 12.000 Food- und Nonfoodartikeln bietet Gewerbetreibenden aus der Gastronomie und Hotellerie alles, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen. Insbesondere Dienstleistungsunternehmen, Seniorenheime, Kindergärten und Kantinen verlassen sich auf den umfassenden Service von C+C Schaper. Die Produkte des Großhandelsprofis zeichnen sich durch eine erstklassige Qualität und Frische aus und dies zu einem überzeugenden Preis-Leistungsverhältnis. Mit einer konsequenten Ausrichtung an den Bedürfnissen der Profikunden unterstützen die 51 Märkte von Kiel bis nach Wangen im Allgäu, ihre Kunden dabei, mit ihrem Betrieb dauerhaft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein.

Auch mit dem Belieferungsservice erweist sich C+C SCHAPER als ein zuverlässiger Partner für Profikunden. Belieferungskunden haben die Möglichkeit, unkompliziert per Fax, E-Mail oder online ihre Bestellung aufzugeben und sich die Ware direkt zu ihrem Betrieb liefern zu lassen. Ob Fleisch, Konserven oder Obst und Gemüse, die Märkte beliefern ihre Kunden innerhalb von 48 Stunden, natürlich zu den gewohnt hohen Qualitätsstandards. Dies ermöglicht den Kunden einen zeit- sowie ressourcensparenden Einkauf. Insbesondere Großversorger wie Kantinen, Schulen und Seniorenheime profitieren von diesem Service. Regionalität im Fokus Für die Kunden in den verschiedenen Regionen Deutschlands spielen darüber hinaus lokale Produkte eine große Rolle, denn diese verkürzen die Transportwege auf ein Minimum und helfen dabei, die Umwelt zu schonen. C+C SCHAPER unterstützt und stärkt die heimischen Erzeuger, indem sich zahlreiche regionale Produkte im Sortiment befinden. Vor allem Saisonwaren wie Spargel und Erdbeeren ordert C+C SCHAPER vorwiegend von regionalen Lieferanten. Doch auch im sonstigen Sortiment setzt der Großhandelsprofi entsprechende Schwerpunkte: Im Raum Berlin/Brandenburg beispielsweise sind Lausitzer Rotkohl und Sauerkraut stark nachgefragte regionale Produkte, wogegen die Kunden in Nordrhein Westfalen besonders Schäfer’s Erbsen- oder Gulaschsuppen nachfragen.

Fleischzuschnitt und Portionierung nach Kundenwunsch Mit einem breitgefächerten Fleischsortiment von rund 1.000 frischen und tiefgefrorenen Produkten bietet C+C SCHAPER Profikunden alles, was sie für ihren täglichen Bedarf benötigen. Das Sortiment reicht von Standardartikeln bis hin zu exklusiven Spezialitäten. Dabei unterliegen sämtliche Artikel strengsten Qualitätsprüfungen. Der besondere Service bei C+C Schaper: Auf Wunsch des Kunden können die Fleischartikel im Markt bedarfsgerecht zugeschnitten werden. Durch den Wegfall des Schneidevorgangs und der Fleischabschnitte spart der Kunde Zeit bei der Zubereitung und hat einen geringeren Wareneinsatz. Dies ermöglicht dem Kunden mehr Sicherheit bei der Preiskalkulation seiner Fleischgerichte.

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Inhalt No. 03/14 (Alle Titelthemen sind in rot hervorgehoben) Expertenrat Gute Führung als Erfolgsprinzip – Teil III Entgelterhöhung gegenüber Bewohnern Klauseln in Wohn- und Betreuungsverträgen Ein außergewöhnliches Altenpflegeheim Management der stationären Pflege – eine Mangelverwaltung Rehaprodukte, Bewegungshilfen, Dementenschutz Bei Blasenschwäche: Vibrationstherapie Ruder-Ergometer mit Wasserwiderstand Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung Wohnbereich für Menschen mit Morbus Huntington Apps aktivieren Menschen mit Demenz Gegen Bakterienresistenzen: Senföle

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Entbürokratisierung 20 21 6 Tierische Therapeuten 22 8 Gewalt in der Pflege – wie kann man vorbeugen? 23 9 Messung und Darstellung von Ergebnisqualität 10 Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik 24 12 Zeitmanagement der Zukunft Erhöhtes Brandrisiko in Seniorenheimen 24 Wie sicher ist Ihre Einrichtung? 26 29 14 Die Kunst des Weglassens 15 Raum- und Kücheneinrichtungen Mit farbigen Spülen Akzente setzen 30 31 16 Hoher Sitzkomfort im Alter ist wichtig 32 17 IFH 2014 Xeno2: neue Badserie von Keramag 36 19 Spezial-Matratzen für Demenz-Patienten

Foto: Mars

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Foto: DGE/Fit im Alter

Foto: fotostorm – istock.com Foto: Thomas Weidner

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Foto: Sport-Thieme GmbH Foto: Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V.

Foto: nora systems GmbH

58 Ernährung Genussvoll Essen in Altenhilfeeinrichtungen Ausgewogene Verpflegung auf höchstem Niveau Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche Langzeitschutz gegen Milben und Allergene OEKO-TEX Infotag zum Thema Nachhaltigkeit Kriterienkatalog für nachhaltigen Einkauf Blinde, Sehbehinderte und Hörgeschädigte VEO: Das individualisierbare Bildschirmlesesystem Neu: tiptel Ergophone 6120/6121 Dienstleistungen, Recht und Personalwesen Karriereplattform von Springer Medizin und Monster Neues Tätigkeitsfeld erfordert besondere Vorsicht!

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Wohngruppenzuschlag: Klärung oder Kampf? 7/7-Arbeitszeitmodell: Familie und Beruf vereinbar

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Bau, Renovierung und Sanierung „Snoezelen“ für Senioren 44 Erfolgreich auf und ab – Tritt für Tritt individuell 45 12. Platz für KONE 46 Erweiterte Balkonentwässerungssysteme Barrierefreie Duschen – zwei clevere Lösungen

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47 Aus- und Weiterbildung, Messen, 47 Verbände, Fachliteratur „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ 2014 REHACARE Düsseldorf 2014: Volle Hallen! 50 MEDICA 2014: Anbieter sehr innovationsfreudig 52 Impressum und Credits

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Foto: fotostorm – istock.com

Gute Führung als Erfolgsprinzip eines attraktiven Arbeitgebers – Teil III In diesem Artikel behandeln wir das Führungsinstrument: Kontrollieren

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ontrolle als Führungsinstrument verstanden bedeutet Sicherstellung und Unterstützung bei der Erledigung von klar definierten Zielen und Aufgaben. Die gemeinsame Überprüfung des Erreichten (Soll-Ist-Vergleich) bietet dem Vorgesetzten jederzeit die Möglichkeit, steuernd in die Ereignisse einzugreifen. Kontrolle ist aber weniger ein „auf die Finger schauen“, sondern vielmehr eine Chance, das Erarbeitete in vorher abgesprochenen Zeiträumen zu überprüfen und dem Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, um die Qualität der Arbeit ständig zu verbessern. Das Kernproblem eines jeden Kontrollvorgangs liegt in der Frage: „Wie kann ich – bei allem was mir die Sicht vernebelt – ein möglichst klares und unverfälschtes Bild von der Arbeitsleistung meiner Mitarbeiter gewinnen, um daraus die richtigen Folgerungen abzuleiten und effektive Maßnahmen zu ergreifen?“ Folgende Kontrollmaßnahmen können Sie durchführen: 1. Direkt Beobachtung einzelner Arbeitsvorgänge 2. Teilnahme und Mitwirkung an einzelnen Vorgängen 3. Rundgänge (eher zur Gesamtorientierung geeignet) 4. Nachprüfen von Vorgängen z. B. hinsichtlich Genauigkeit und Zuverlässigkeit 5. Direkte Überprüfung: Wie werden bestimmte Anordnungen vom Personal umgesetzt? 6. Einsichtnahme in Unterlagen

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Kontrolle ist die Chance zu Korrektur und Bestätigung und dokumentiert die Mitverantwortung des Vorgesetzten. Sie muss jedoch Sinn machen, um nicht als reine Schikanemaßnahme wahrgenommen zu werden (siehe „Mobbing“!). Die durch die Kontrolle gewonnenen Informationen sollen sichtbare Effekte für das weitere Vorgehen haben, d.h.: Kontrolle muss immer Konsequenzen haben! Wichtig: Eine wirksame Kontrollarbeit sollte in 3 Schritten verlaufen: 1. Vorgehen des Mitarbeiters beobachten. (Wie geht der Mitarbeiter sein Projekt an?) 2. Gemeinsame Ursachenanalyse bei Soll-Ist-Abweichungen (Welche Ursachen kommen für Abweichungen und Fehler in Betracht?) 3. Ideen entwickeln und Maßnahmen ergreifen (wie kann man die Ursachen für Probleme beseitigen?) Den Sinn von Kontrollen auf angemessene Weise zu vermitteln, ist eine anspruchsvolle Aufgabe für den Vorgesetzten. Er sollte seine Mitarbeiter in einem offenen Gespräch über deren Anlass informieren und verdeutlichen, warum er in bestimmten Fällen nachfragt. Das „Was“ und „Wie“ der Kontrolle muss vorher


Gute Führung als Erfolgsprinzip – Teil III

klar und eindeutig formuliert werden, um Missverständnissen vorzubeugen. Machen Sie auch von vornherein klar, dass die Kontrolle nicht einseitig verläuft und ausschließlich einem bestimmten Mitarbeiter und seinen (möglichen) Fehlern gilt, sondern sich auch auf alle anderen erstreckt! Im Arbeitsalltag ist Kontrolle ein sensibles Thema und will dementsprechend gehandhabt werden. Selbst wenn Sie als Vorgesetzter alle oben aufgeführten Punkte berücksichtigt haben, sind Kontrollen für Vorgesetzte wie für Mitarbeiter immer auch mit Unsicherheit und Ängsten verbunden. Dies ist zunächst völlig normal und hat mit der Vielzahl der negativen Kontrollerfahrungen zu tun, die jeder Mensch in seinem Leben machen muss und die in Kontrollsituationen immer mitschwingen – ob wir es wollen oder nicht! Deshalb sollte man bei Kontrollen Schutzreaktionen als etwas völlig Normales betrachten und bereits im Vorfeld einkalkulieren. Umso wichtiger ist es, nicht durch falsches oder ungeschicktes Verhalten zusätzliche und unnötige Schutzreaktionen zu provozieren.

oder schwierig für das Vertrauensverhältnis erlebt oder vermutet wird. Mitunter glauben kontrollierte Mitarbeiter, dass der Vorgesetzte kein Vertrauen zu ihnen hat oder sie für so unzuverlässig hält, dass er eine ständige Überwachung für nötig hält. Wenn solche Befürchtungen frei geäußert werden dürfen, wird in der Regel die Energie nicht in Vorbehalten oder Widerständen gebunden, sondern frei für den sachlichen Teil der Kontrolle. Bei jeder Kommunikation kann zwischen einer sachlichen Ebene (Inhalt) und einer emotionalen Ebene (Beziehung) unterschieden werden. Gerade bei so sensiblen Themen wie Kontrolle wird die Beziehungsebene in besonderem Maße angesprochen, und all das, was auf dieser Ebene nicht direkt benannt und angesprochen wird, äußert sich schließlich versteckt auf der sachlichen, der Inhaltsebene. Störungen müssen also da angegangen werden, wo sie entstehen, denn wenn kein Benzin im Tank ist, nutzt es nichts, die Reifen zu wechseln!

Folgende Faustregeln können hier hilfreich sein:

Lückenlose Kontrollen sind weder praktisch möglich, noch psychologisch wünschenswert. In diesem Zusammenhang ist das Menschenbild des Vorgesetzten von großer Bedeutung: Vorgesetzte, die grundsätzlich davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiter zu Fehlern neigen, werden deren Arbeit immer und immer wieder pingelig genau kontrollieren. Die Mitarbeiter stellen sich innerlich auf dieses Überwachungssystem ein, d.h. sie verlieren das Gefühl der Eigenverantwortlichkeit und empfinden ihre Arbeit nur dann als erfolgreich oder effektiv, wenn die Kontrolle für sie positiv verlaufen ist. Solche Mitarbeiter können nur dann mit sich zufrieden sein, wenn ihr Vorgesetzter mit ihnen zufrieden ist! Der Vorgesetzte verstärkt also genau das, was er vermeiden möchte, indem er den Antrieb zu Selbstverantwortung und Selbstkontrolle blockiert. Kontrollen sollten deshalb stichprobenartig durchgeführt werden und immer die Eigenverantwortung des Mitarbeiters ansprechen. Folgende 3 Fragen können Ihnen Aufschluss darüber geben, ob sich Ihre Kontrolltätigkeit negativ oder positiv auf die Motivation und den Arbeitseinsatz Ihrer Mitarbeiter auswirkt: 1. Bei welchen Mitarbeitern und in welchem Umfang habe ich in der letzten Zeit Handlungsspielräume durch ein Übermaß an Kontrolle eingeengt, d.h. wo habe Selbstentfaltung und eigenverantwortlichen Einsatz meiner Mitarbeiter blockiert? 2. Wie weit gebe ich Mitarbeitern bei Kontrollen positive Rückmeldungen und damit das Gefühl von Sicherheit und Anerkennung? 3. Wie weit verunsichere ich möglicherweise meine Mitarbeiter durch die Art und Weise meiner Kontrolle; wie weit mehre oder mindere ich ihre Gefühle von Sicherheit und Vertrauen?

 Verhalten Sie sich bei Kontrollen ganz „normal“, d.h. bleiben

Sie so wie Sie sind. Versuchen Sie also nicht, besonders kameradschaftlich oder distanziert zu wirken, wenn dies nicht Ihrem sonst üblichen Verhalten entspricht. Durch eine solche Veränderung im „Ton“ signalisieren Sie ihren Mitarbeitern nämlich: „Vorsicht, jetzt kommt etwas Besonderes! Nimm Dich in Acht!“ Machen Sie keine Kontrollen, wenn Sie nicht innerlich aus geglichen sind. Hektik und Stress führen oft zu Fehleinschätzungen. Eigentlich „harmlose“ Situationen können eskalieren, wenn Sie Ihre eigenen Belastungen und Probleme in die Auseinandersetzung mit anderen einfließen lassen!  Wenn unmittelbar etwas schief gelaufen ist, warten Sie mit der Kontrolle, bis Sie wieder Ihren inneren Normalpegel erreicht haben! Viele Probleme lassen sich mit kühlem Kopf leichter angehen. Bleiben Sie neutral, und vermeiden Sie unnötige Konfrontationen und Angriffe!  Stimmen Sie die Kontrolle zeitlich mit dem Terminplan Ihres Personals ab: Vermeiden Sie Störungen, kontrollieren Sie nicht, wenn Mitarbeiter gerade unter „Dampf“ stehen!  Begründen Sie Ihre Kontrolle und bleiben Sie objektiv. Kontrollieren Sie nicht immer wieder die gleichen „kritischen“ Punkte, um nicht den Anschein von Schikanemaßnahmen zu erwecken.  Zeigen Sie Einfühlungsvermögen, wenn Probleme auftauchen. Nehmen Sie Anteil und versuchen Sie, mit dem Betroffenen selbst Lösungswege zu erarbeiten.  Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, auf eigenen Füßen zu stehen, indem Sie Anleitung zur Selbstkontrolle geben und ihren individuellen Handlungsspielraum erweitern. In einem offenen Gespräch sollte ein Austausch darüber stattfinden, was an neuen Kontrollen unangenehm, störend

Lückenlose vs. selektive Kontrolle

Dipl.-Psych. Thomas Eckardt Bettengraben 9, 35633 Lahnau Tel.: 06441 – 960 74, Fax: 06441 – 960 75 info@eckardt-online.de, www.eckardt-online.de

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Foto: Wavebreakmedia Ltd – istock.com

Wenn die Pflegesätze erhöht werden sollen, müssen die Bewohner hierüber vorab informiert werden. Die Praxis zeigt, dass die Mitteilungsschreiben an die Bewohner häufig sehr knapp gehalten werden und den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprechen. Das hat die Unwirksamkeit der Entgelterhöhung zur Folge und kann damit sehr unangenehm werden.

Entgelterhöhung gegenüber Bewohnern Von Alexandra Zimmermann

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wohner leicht nachvollziehbar dargestellt. Da es sich bei dem Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz um ein Verbraucherschutzgesetz handelt, sollte eine leicht verständliche Form der Darstellung gewählt werden. Zwingende Voraussetzung ist eine solche tabellarische Gegenüberstellung indes nicht. Da der Bewohner das Entgelt frühestens vier Wochen nach Zugang des hinreichend begründeten Entgelterhöhungsschreibens schuldet, empfiehlt es sich aus Gründen der Rechtssicherheit, sich den Empfang des Mitteilungsschreibens vom Bewohner, bzw. seinem Betreuer, quittieren zu lassen. Rechtlich nicht abschließend und höchstrichterlich geklärt ist die Frage, ob der Bewohner einer Entgelterhöhung zustimmen muss, damit sie wirksam geltend gemacht werden kann. Nach einer Entscheidung des Landgerichts Berlin vom 13.11.2012 (Aktenzeichen: 15 O 181/12) und einer Entscheidung des Landgerichts Mainz vom 08.03.2013 (Aktenzeichen: 4 O 113/12) soll bei Beziehern von Sozialleistungen nach dem SGB XI und dem SGB XII keine Zustimmung des Bewohners zur EntgeltFoto: Raphael Michalek

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elchen Anforderungen das Mitteilungsschreiben entsprechen muss gibt § 9 des Wohn- und Betreuungsvertragsgesetzes (WBVG) vor. Hiernach muss jede (beabsichtigte) Entgelterhöhung dem Bewohner zuvor schriftlich mitgeteilt und auch begründet werden. Das Merkmal der Schriftlichkeit setzt voraus, dass das Schreiben eine Unterschrift aufweist. Eine Mitteilung per E-Mail genügt dem Schriftformerfordernis nicht. In dem Schreiben muss mitgeteilt werden, um welchen Betrag das Entgelt erhöht werden soll und zu wann dies geschieht. Dem Bewohner muss außerdem unter Angabe des Umlagemaßstabes mitgeteilt werden, für welche einzelnen Entgeltbestandteile des Wohn- und Betreuungsvertrages sich bei veränderter Berechnungsgrundlage Kostensteigerungen ergeben. Sinnvoll ist hier eine Gegenüberstellung in tabellarischer Form. In der einen Spalte sollte das bisherige Entgelt aufgeführt werden und in einer zweiten Spalte das vorgesehene neue Entgelt. So wird die Entgelterhöhung für den Be-


Wohn- und Betreuungsverträge

erhöhung erforderlich sein. Anders jedoch bei Selbstzahlern. Hier sahen diese beiden Gerichte eine Zustimmungspflicht. Das Landgericht Berlin vertrat dabei jedoch die Auffassung, dass eine Zustimmung nicht ausdrücklich erfolgen müsse. Sie könne vielmehr auch stillschweigend erfolgen. Und das sei grundsätzlich dann gegeben, wenn der Bewohner nach dem Entgelterhöhungsschreiben schließlich das erhöhte Entgelt zahlt. Ähnlich sah es auch das Landgericht Mainz. Von der Zustimmung des Bewohners sei auszugehen, wenn er nach dem Erhalt des Entgelterhöhungsschreibens nicht von seinem Sonderkündi-

(Un-)zulässige Klauseln in Wohn- und Betreuungsverträgen Eine Klausel in einem Wohn- und Betreuungsvertrag, wonach eine Entgelterhöhung einseitig – und damit ohne Zustimmung des Bewohners erfolgen soll, ist nach der vorstehend zitierten Entscheidung des Landgerichts Berlin als unzulässig gekippt worden. Von Alexandra Zimmermann

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ulässig dürfte hingegen die vorstehende Vertragsklausel sein. Wird der Bewohner ausschließlich enteral, z.B. über eine Sonde, ernährt, kann er das Angebot der Verpflegung in Form von Mahlzeiten nicht nutzen. Deshalb darf das Pflegeheim ihm in diesen Fällen die Kosten für Verpflegung nicht vollständig auferlegen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit Grundsatzentscheidungen vom 04.11.2001 (Aktenzeichen: III ZR 371/03) und 22.01.2004 (Aktenzeichen III UR 68/03) klargestellt. Mit aktueller Entscheidung vom 05.02.2014 (Aktenzeichen: XII ZB 25/13) hat der BGH es jedoch für rechtlich zulässig erklärt, wenn dem Bewohner in diesen Fällen 2/3 der Verpflegungskosten in Rechnung gestellt werden. Eine entsprechende Klausel im Wohn- und Betreuungsvertrag ist mithin zulässig. Nach einem Urteil des Amtsgerichts Homburg vom 20.10.2010 (Aktenzeichen: 7 C 277/09 (17)) muss jeder Bewohner ausdrücklich darüber aufgeklärt werden, dass er (ergänzende) Sozialleistungsansprüche haben kann und dass diese erst ab Antragstellung gewährt werden. Diese Aufklärung müsse sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Ein Hinweis irgendwo im Heimvertrag genüge nicht. Er müsse besonders deutlich hervorgehoben werden. Versäumt der Heimträger dies, macht er sich gegenüber dem Bewohner in Höhe der „versäumten“ Sozialleistungen regresspflichtig. Hiernach empfiehlt es sich, im Wohn- und Betreuungsvertrag direkt vor das Unterschriftenfeld in Fettdruck einen entsprechenden Hinweis aufzuneh-

gungsrecht, das ihm im Fall einer Entgelterhöhung nach § 11 Absatz 1 Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz zusteht, nicht Gebrauch mache. Höchstrichterlich geklärt ist diese Rechtsfrage jedoch noch nicht und damit bewegt man sich jedenfalls auf rechtsunsicherem Boden. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich im Wohn- und Betreuungsvertrag eine Ausschlussklausel aufzunehmen, wonach einzelne Ansprüche innerhalb einer bestimmten Frist geltend gemacht werden müssen und nach Ablauf dieser Frist verfallen.

men. Dieser Hinweis kann z.B. wie folgt formuliert werden: „Der Bewohner wird von dem Heim darauf hingewiesen, dass ihm (ergänzende) Sozialleistungsansprüche zustehen können. Anträge auf Sozialleistungen sind stets unverzüglich zu stellen, da eine Leistung erst ab Antragstellung gewährt wird. Der Antrag muss von dem Bewohner selbst gestellt werden.“ Unzulässig nach Urteil des Landgerichts Berlin vom 13.11.2012 (Aktenzeichen: 15 O 181/12) zudem eine Vertragsklausel, mit der der Anspruch auf Zahlung des Entgelts an Dritte abgetreten werden kann. Erfasst wird hiervon eine Abtretung der Entgeltansprüche an eine Abrechnungsstelle oder ein Inkassounternehmen. Derartige Abtretungen verstoßen hiernach wegen der damit einhergehenden Verletzung der Schweigepflicht (§ 203 Strafgesetzbuch) gegen eine gesetzliche Regelung und sind damit nichtig. Dabei sei es einerlei, ob die Ansprüche gegen Selbstzahler oder gegen Pflegeversicherungen und Träger der Sozialhilfe bestehen. Zu den allgemein über § 203 des Strafgesetzbuch geschützten Privatgeheimnissen und besonders sensiblen Sozialdaten gehörten etwa der Grad der Pflegestufe als Ausdruck der individuellen Pflegebedürftigkeit. Und genau diese Information stelle ja für eine Abrechnungsstelle eine zwingende Information dar. Zulässig ist hiernach hingegen eine Klausel, wonach im Fall des Versterbens des Bewohners das Vertragsverhältnis hinsichtlich des Wohnraums zwei Wochen nach dem Todestag endet. Dies lasse § 4 Absatz 3 Satz 3 des WBVG zu. In diesen Fällen sei das geschuldete Entgelt aber um den Wert der ersparten Aufwendungen zu ermäßigen. Investitionskosten seien deshalb für diesen Zeitraum nicht geschuldet. Eine abweichende vertragliche Klausel sei nach § 16 WBVG unwirksam. Das WBVG ist ein Verbraucherschutzgesetz. Die Verbraucherzentralen können deshalb Heimverträge auf verbraucherschutzwidrige Klauseln prüfen und unzulässige Klauseln gerichtlich prüfen lassen. Seit 2011 wurden über 100 Verträge geprüft. Es empfiehlt sich deshalb, in regelmäßigen Abständen, die Wohnund Betreuungsvertrag rechtlich überprüfen zu lassen. Alexandra Zimmermann, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizin- und Strafrecht, Anwaltskanzlei für Heime und Pflegedienste, GüntherWagner-Allee 5, 30177 Hannover, Fon 0511 / 640725-0, E-Mail: info@zimmermann-heimrecht.de

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Altenpflegeheim Leutenberg

Wiedersehen mit einem außergewöhnlichen Altenpflegeheim in Leutenberg (Thüringen) Von Harry Jost

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rau Marion Stieler hat jahrelang als Zuständige für Altenpflege der evangelischen Kirche in Thüringen Pflegeheime beraten, Neubau- und Umbaukonzepte entwickelt, selbst ein Heim geleitet, aber immer im Hinterkopf das eigene Haus gehabt. Das Betriebsmodell Wohngemeinschaften hat sie von Anfang an mit größtem Interesse verfolgt. Im Oktober 2011 ist ihr Haus am Bahnhof in Leutenberg eröffnet worden. Und was für ein Haus. Wie auch immer die Generationen der Heime beim KDA weitergezählt werden, dieses Haus ist ohne Beispiel. Wohnen im Pflegeheim, eine alte Forderung, aber wie umsetzen in einem organisierten Haus das mit Pflegefunktionen und Betriebskosten alle Hände voll zu tun hat? Normalität ist das Rezept. Hier wird es gelebt. Sprechendes Symbol dafür ist der Wäscheständer auf der Terrasse im 1. OG. Die Waschmaschinen verarbeiten die gesamte Wäsche, nichts geht aus dem Haus. Jedes der zwei Geschosse hat einen Waschraum mit 10 kg Maschine und Trockner. „Wie zu Hause“ könnte man die Situation überschreiben. Gekocht wird in jeder Hausgemeinschaft, alles, mit eigenem Speiseplan. Was natürlich die Spannung erhält, was die andere Hausgemeinschaft isst, weil das Andere bekanntlich immer etwas begehrlicher ist. 13 Personen wohnen auf einer Ebene, also 26 BewohnerInnen im ganzen Haus. Das Zentrum ist das Esszimmer mit Küche. Hier beginnt der Tag mit Frühstück, dessen Uhrzeit jede(r) selbst bestimmt. Der Morgen kann für die BewohnerInnen fließend in die Zeit des Mittagessen Kochens übergehen. Einfach sitzen bleiben, Zuschauen, hören, riechen, reden. Die Alltagsbegleiterin bereitet alle Speisen auf dem 4 Plattenherd zu, die Mikrowelle bleibt in der Regel kalt. Bei meinem Besuch, knapp 3 Jahre nach Abschluss unserer Baumaßnahme, wurde für den Sonntag Schweinebraten frisch zubereitet, verlockende Düfte regen nicht nur die Sinne des ehemaligen Planers an. Da mag man gerne am großen Tisch sitzen. Frau Huber schneidet eine Zwiebel klein für die Bratensauce. Sie macht sich gerne nützlich. Wie oft haben wir mit Heimpersonal diskutiert ob die berühmte Kartoffel von den BewohnerInnen noch geschält werden kann, oder ob das Sozialromantik ist. Hier ist die Mitarbeit gelebter unspektakulärer Alltag, praktische Normalität. Der große Tisch war schon beim ersten bundesweit größeren Hausgemeinschaftsprojekt in Schildau Konzept. Alle 13 BewohnerInnen plus Pflegepersonal versammeln sich um den

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langen Tisch, der Platz hat für alle, auch für die RollstuhlfahrerInnen. Gibt es Spannungen zwischen zwei Personen, muss man die Plätze neu verteilen, was sich als sehr schwierig herSchweinsbraten mit Thüringer Knödel, das regt die Magensäfte an.

Vom langen Tisch ist nur ein Teil zu sehen, rechts Kochblock, die Alltagsbegleiterin schaut zur Wohngruppe wenn sie kocht, Spülbecken und Spülmaschine, alles Geschirr wird hier gespült.


24

Bewohnerzimmer 6 E07 GF: 15,33 m2 RU: 16,40 m

5,31

24

Pers.-Umkl./ WC E10 GF: 10,77 m2 RU: 18,61 m

Lift/ Treppenhaus E11 GF: 30,18 m2 RU: 22,34 m

Kamin WC E14 GF: 3,83 m2 RU: 7,90 m

Bewohnerzimmer 3 E03 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m

5,80

8,04

Wohnküche E24 GF: 53,61 m2 RU: 30,51 m

Speisekammer E26 GF: 3,77 m2 RU: 7,89 m

Flur E32 GF: 35,29 m2 RU: 39,29 m

Dusche/ WC R. E31 GF: 5,28 m2 RU: 9,20 m

Gard.

365 365 2,255

Bewohnerzimmer 1 E01 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m

Bewohnerzimmer 9 E15 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m

Bewohnerzimmer 8 E13 GF: 15,33 m2 RU: 16,40 m

Bewohnerzimmer 7 E12 GF: 15,33 m2 RU: 16,40 m

Bewohnerzimmer 10 E16 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m Wohnzimmer E28 GF: 21,53 m2 RU: 19,60 m

Flur E19 GF: 35,29 m2 RU: 39,29 m

Schwesterndienstz. E25 GF: 9,75 m2 RU: 13,16 m

Ausgußraum E30 GF: 2,81 m2 RU: 7,14 m

Dusche/ WC R. E20 GF: 5,28 m2 RU: 9,20 m

Wohnzimmer E23 GF: 21,53 m2 RU: 19,60 m

Dusche/ WC R. E29 GF: 5,61 m2 RU: 9,60 m

Bewohnerzimmer 11 (R.) E17 GF: 19,28 m2 RU: 17,95 m

Ausgußraum E21 GF: 2,81 m2 RU: 7,14 m

255

11

11

685

Hausw./ Wäsche E09 GF: 11,64 m2 RU: 15,20 m

Flur E27 GF: 45,71 m2 RU: 57,49 m

2,00

24

Bewohnerzimmer 5 E06 GF: 15,33 m2 RU: 16,40 m

Bewohnerzimmer 2 (R.) E02 GF: 19,28 m2 RU: 17,95 m

Bewohnerzimmer 12 E18 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m

Dusche/ WC R. E22 GF: 5,61 m2 RU: 9,60 m

2,62

255

24

WC E05 GF: 3,83 m2 RU: 7,90 m

Bewohnerzimmer 4 E04 GF: 15,32 m2 RU: 16,35 m

6 1,51 1,73

8,23

365

Pflegebad E08 GF: 16,33 m2 RU: 16,80 m

5,00

5,00

365

24

365

Legende

365

4,945

4,945

5,61 1,35

24

Zimmer 24

8,23 115

2,00 1,51 2,135

605

Wohnen/Essen 6,29

14,145

2,40 1,51 685

1,005

14,165

24

115

3,60 1,51 1,73 6,505

24

Funktion / WC / Dusche / Pflegebad 24

2,395

2,00

6

1,51 2,135

115

48

2,32

1,51 1,73

115

1,525

9,615

1,51 1,73

Verkehrsfläche

94

13,915 13,915

1,51 1,73

94

8,23

24 1,51 1,73

725

1,51 2,135

185 425

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3,60 1,51 1,73

2,205

2,40 1,51 685

115

2,00

1,005

1,51 2,135

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4,945

365

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4,945

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5,98 6,285

6,51

1,35

14,145

42,205

ausgestellt hat. Ein Platz an der Tafelrunde wird nicht ohne weiteres aufgegeben. Der ist eine feste Größe im Leben der BewohnerInnen. Das Esszimmer öffnet sich im EG zu einem offenen Außenbereich und weiten Garten. Manchmal fährt das Bähnchen aus Erfurt in den Bahnhof ein oder lange schwere holzbeladene Züge fahren rumpelnd vorbei. Im 1. OG öffnet sich der Essraum zu einer großen Terrasse nach Süden. Das (Wohn-) Esszimmer im Pflegeheim ist nicht der einzige Aufenthaltsort. Links und rechts des Essraumes befindet sich je eine „halbe“ Hausgemeinschaft, als kleine Wohnung mit 6 bzw. 7 Zimmer. WC und Dusche sind nicht in den Zimmern eingebaut, sondern Teil der Wohnung, wie zuhause. So teilen sich 6 bzw. 7 Bewohner 2 WCs bzw. Duschen. Im Betrieb kein Problem, die Privatheit des Zimmers bleibt erhalten. Die WC/ Duschen-Infrastruktur reicht für die 6 bis 7 Personen völlig aus. Duschen war für viele Bewohnerinnen nie tägliche Routine. Attraktiver ist für sie das Baden im Pflegebad. Hier wird nach festem Fahrplan gebadet, eine spezialisierte Kraft bietet auch Spezialbäder an, z.B. mit Haferflocken! Ergänzt werden diese 2 kleinen Wohnungen, gruppiert um das zentrale Esszimmer, durch je eine Stube. Möbliert mit alten Möbeln mag man sich gleich aufs Sofa flegeln, ein Buch vom Regal nehmen und es sich gut gehen lassen. Sind wir hier im Urlaub? Am Bahnhof stehen Touristen mit Ihren Fahrrädern und warten auf das Bähnchen. „Geht dieses Wohnmodell auch für große Häuser“ frage ich Frau Stieler? Das lebt doch davon, dass Sie den Geist prägen, das Konzept vermitteln, durchhalten. Hier gehen Dinge, die woanders als wirtschaftlich nicht umsetzbar gelten. „Klar geht das auch in großen Häusern“ sagt sie ohne zu zögern. „Manchmal gehe ich auch meinen MitarbeiterInnen auf die Nerven, wenn ich wieder sage: „Das ist das Konzept!“. Es kommt auf

die Heimleitung an und deren WilBV: Leutenberg le und Fähigkeit Normalität und Zuhause zu leben. „Ich hatte auch Mitarbeiterinnen, die dieses Konzept ablehnen und lieber in einem konventionellen Haus arbeiten. Das kann man akzeptieren“. Ein außergewöhnliches Haus, keine „Nasszellen“ in den Zimmern, Harry Jost, Jost Consult Kleinwohnungen mit 6 bis 7 Plätzen, autarker Betrieb jeder Hausgemeinschaft mit 13 Leuten, was Essen, Alltagsbegleitung, Pflege, Waschen betrifft. Braucht es da noch eine 5. Generation Pflegeheime? Ein Besuch bei Frau Stieler lohnt sich. Kann man ohne das in den meisten Bundesländern bestehende Dogma, jedes Zimmer eine Nasszelle, ein Pflegeheim betreiben ohne sich des Vorwurfs der Rückständigkeit auszusetzen? Bei diesem Haus sind zwei Faktoren zusammen gekommen, das architektonische Konzept der zwei Kleinwohnungen um das zentrale Esszimmer mit Kochen/Spülen und das Betriebskonzept des gelebten Alltags. Keines geht ohne das Andere. Häuser unter 80 Plätzen sind nicht wirtschaftlich? Nach Thüringen reisen und erfahren wie es geht. In Ergänzung zum Pflegeheim hat Frau Stieler im ehemaligen Bahnhofsgebäude eine Tagespflege für 12 Personen eingebaut. Der frühere große Mitroparaum ist nun ein heller und freundlicher Aufenthaltsbereich mit kleiner Küche. Hinter dem erhaltenen gläsernen Fahrkartenschalter befindet sich der Ruheraum. Pflegeheim und Tagespflege gut auf einander angestimmt. Harry Jost, Geschäftsführer Jost Consult, Generalplanung Pflegeheim, www.jostconsult.de

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Personalvorgaben

Management der stationären Pflege – eine Mangelverwaltung

I

mmer wieder weist die breite Presse auf Missstände in Altenpflegeheimen hin. Mit diesen Vorwürfen wird nicht nur intendiert, dass alle Pflegeheime schlecht arbeiten würden, sondern auch dass der anzutreffende Personalmangel den Profitmaximierungszielen des Managements geschuldet sei. Es wird endlich Zeit, mit diesen falsch gezogenen Schlüssen aufzuräumen. Neben dem Fachkräftemangel droht nämlich alsbald ein Leitungskräftemangel, denn immer mehr wollen die Branche wechseln: Heimleitungen haben es zunehmend satt, einerseits als Mangelverwaltungen arbeiten zu müssen und obendrein den schwarzen Peter eben für diesen Mangel durch die Öffentlichkeit zu bekommen. Ein Vergleich zwischen dem zeitlichen Pflegeaufwand in den einzelnen Pflegestufen gem. § 15 SGB XI und der Personalbesetzung in der stationären Pflege gem. § 75 SGB XI lohnt sich, auch wenn (oder gerade weil?) der GKV-Spitzenverband solchen in seinem Rundschreiben verbietet. Im § 15 SGB XI werden die Voraussetzungen für die Anerkennung einer Pflegestufe durch Festlegung der täglichen Mindestunterstützungszeiten für Pflege und Betreuung durch eine Laien-(Grund)pflege geregelt. Eine übliche stationäre Pflegeeinrichtung von 80 Bewohnern mit einer Belegungsquote von 97 % sei vorausgesetzt, deren Pflegestufen dem Bundesdurschnitt (Destatis-Jahr 2011) entsprechen. Gem. § 15 SGB XI Zeitbedarf Pflege und Betreuung einer stat. Einrichtung (80 Plätze) gem. § 15 SGB XI im Vergl. zu den höchstmöglichen Vollzeitstellen (VZS) gem. Landesrahmenvertrag

benötigen Bewohner der Stufe I durchschnittlich 83 Minuten täglich Unterstützung (Anleitung, teilweise Übernahme oder vollständige Übernahme der Verrichtungen) für Körperpflege, Ernährung und Mobilisation. Ein Bewohner der Stufe II 180 und der Stufe III 300 Minuten. Die Basis dieser Zeiten ist die s. g. Laienpflege, d. h. Pflege zu Hause durch ungeschulte Personen. Der durchschnittliche Zeitbedarf der Bewohner für Pflege und Betreuung dieser Einrichtung mit 80 Plätzen wäre demnach 217 Stunden pro Tag. Die Laienpflege kann zwar Synergieeffekte einer vollstationären Einrichtung nicht nutzen. Sie hat aber keine Dokumentationspflichten, sie muss keine Dienstpläne organisieren und Hygienevorgaben einhalten, ebenso kein Qualitätsmanagement etc. führen. Die Laienpflege übernimmt auch keine Behandlungspflege. Diese wird bekannter Weise im stationären Kontext nur dann nach § 37 SGB V finanziert, wenn sie im erheblichen Umfang anfällt. Die Zeiten der „üblichen“ Behandlungspflege werden allenfalls berücksichtigt, wenn sie zusammen mit einer Leistung der Grundpflege erfolgen. Die Behandlungspflege wirkt sich also nur im Grenzbereich zwischen zwei Pflegestufen finanziell aus. Die restlichen (und überwiegenden) behandlungspflegerischen Leistungen werden unentgeltlich, so zu sagen „ehrenamtlich“ erbracht. Dieser Vergleich zwischen Laien- und professioneller Pflege deutet darauf hin, dass die zahlreichen zusätzlichen Aufgaben einer stationären Einrichtung die Zeiteinsparungen durch Synergieeffekte und Fachlichkeit in hohem Maße kompensieren. Hierbei ist außerdem anzumerken, dass die Dauer vieler Verrichtungen durch den Bewohner, seinen Wünschen und Möglichkeiten bestimmt wird, und somit durch eine professioneller Pflege nicht reduziert werden können und sollten. Der Zeitbedarf von 217 Stunden pro Tag für Pflege und Betreuung dieser üblichen Einrichtung (80 Plätze) kann in Vollzeitstellen (VZS) ausgedrückt werden. Bei einer effektiven Arbeitszeit von 1.599 Stunden p. a. ergeben sich 50 VZS. Aus der Grafik links wird ersichtlich, dass dieser tägliche Zeitbedarf gem. § 15 SGB XI mitnichten durch die Personalvorgaben aus den jeweiligen Rahmenverträgen für die stationäre Pflege nach § 75 SGB XI für die Bundesländer Baden-Württemberg und Brandenburg abgedeckt wird. Anhand dieser Darstellung wird klar:

VZS in Brandenburg VZS in Baden-Württemberg durchschnittlicher Bedarf an VZS nach § 15 SGB XI

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•• Einrichtungen in Baden-Württemberg, Bundesland mit den besten Personalvorgaben gem. Landesrahmenvertrag, müssten 50 % mehr Personal für Pflege und Betreuung haben.

Diagramme: age consult; Karte von Deutschland: User: NordNordWest / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0

von Claire Désenfant


HH: 31,2

SH: 32,2 MV: 29,2

Höchstmögliche Vollzeitstellen für stat. Pflege und Betreuung in den einzelnen Bundesländern

BB: 27,1

ST: 31,4 NW: 31,1 HE: 30,4

Bundesdurchschnitt: 31,0 Vollzeitstellen Anmerkungen: •• Die einzelnen Werte werden auf Länderebene festgelegt. •• Der Wert Sachsen ist nur theoretisch möglich, effektiv liegt er weit unter dem Bundesdurchschnitt.

BE: 30,2

NI: 31,8

Prämissen: •• 80 Plätze, bel.-Quote: 97 % übliche Belegungsstruktur (38 %/41 %/21 %) •• Obergrenzekorridor (falls vorh.) •• Berücksichtigung der Stellen für PDL/ QM/SE/BE/Schüleranleitung (falls vorh.)

SN: 34,5

TH: 27,4

RP: 31,8

SL: 31,2

•• Einrichtungen in Brandenburg, Bundesland mit den schlechtesten Personalvorgaben gem. Landesrahmenvertrag, müssten gar 83 % mehr Personal, also fast doppelt so viel, bekommen. Auch wenn das Argument der Laienpflege herangeführt wird, diese Diskrepanz spricht Bände. Der chronische Personalmangel in der stationären Pflege ist Struktur bedingt: alle Leistungen müssen nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot gem. § 29 SGB XI erbracht werden: Sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht übersteigen. Es wird, nach fast 20 Jahren Pflegeversicherung, endlich mal Zeit, dieses Maß des Notwendigen zu definieren. Skandalös ist, dass unterschwellig, das Management oder die Träger für diesen Personalmangel verantwortlich gemacht werden. Fakt ist aber, dass die Personalschlüssel per Rahmenvertrag oder Landespflegesatzkommission festgelegt werden und dass die Sozialhilfeträger, die die ungedeckten Kosten übernehmen müssen, sich mehr Personal gar nicht leisten können. Die Politik kann nicht einerseits eine bessere Qualität der Leistungserbringung einfordern, diese immer schärfer kontrollieren und gleichzeitig die Grundlage für eine bessere Qualität, sprich mehr Personal, verweigern. Wissenschaftlich valide Personalbemessungsverfahren müssen dringend umgesetzt und deren Finanzierung sichergestellt werden. Mit einem solchen Personalbemessungsverfahren würden die Voraussetzungen der Bundesländer ähnlich sein. Ein alter pflegebedürftiger Mensch braucht nämlich unabhängig von seinem Wohnort die gleiche Unterstützung. Es müsste egal sein, ob er in Brandenburg oder in Baden-Württemberg lebt. Dem ist derzeit aber nicht so. Und dieses ist der zweite Skandal. Ein Bundes-Vergleich der Bestimmungen zur Personalausstattung in der stationären Pflege zeigt deren „Diversität“. Dieser kann nur anhand einer fiktiven durchschnittlich großen Einrichtung durchgeführt werden, denn 16 Bundesländer ha-

BW: 33,6

BY: 32,5

ben 16 verschiedene Bestimmungen zu Personalschlüsseln. Manche haben die Personalrichtwerte im Rahmenvertrag festgelegt, andere haben diese über die Pflegesatzkommission vereinbart. Manche fahren nach einem Personal-Korridor, andere nicht. Manche haben zusätzliche Stellen für bestimmte Funktionen, andere nicht. Und: kein Bundesland hat ein Personalbemessungsverfahren umgesetzt. Ein direkter Vergleich der Personalrichtwerte der einzelnen Bundesländer kann also nur über eine fiktive Standard-Einrichtung erfolgen, z. B.: 80 Plätze, Belegungsquote von 97 %, Pflegestufenverteilung entsprechend dem Bundesdurchschnitt (Destatis 2011): 38 % in Stufe I, 41 % in Stufe II und 21 % in Stufe III. Soll eruiert werden, welche Freiheiten die jeweiligen Heimleitungen haben, um ihre marktpolitischen Entscheidungen zu treffen, ist in den Ländern mit Personalbandbreiten die höchstmögliche Personalausstattung zugrunde zu legen. Die in manchen Ländern vorgegebenen zusätzlichen Stellen für PDL, QM, Sozialarbeit, Schüleranleitung, etc. sind zu berücksichtigen. Das Ergebnis (siehe Deutschland-Karte) zeigt, dass Brandenburg über die geringste Personalausstattung verfügt, während Sachsen die höchstmögliche erreichen könnte. Hierbei sei angemerkt, dass die in Sachsen festgelegte Personalbandbreite kaum ausgeschöpft wird, wie die tatsächlich erzielten Entgelte für Pflege und Betreuung bestätigen: die Pflegesätze lagen dort 2011 bis zu 21 % unter dem Bundesdurchschnitt. Das Bundesland mit der bestmöglichen Personalausstattung ist also Baden-Württemberg. Dort gilt ebenso eine Personalbandbreite, die im Gegensatz zu Sachsen vielfach nach oben ausgereizt wird. Die dortigen Einrichtungen können bis zu 24 % mehr Personal refinanziert bekommen als in Brandenburg, obwohl die Personalausstattung in Baden-Württemberg bei Weitem nicht ausreicht! Die Güte einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit den Schwachen umgeht. Wann wird die Politik diesen Missstand beheben?

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Bei Blasenschwäche:

Geschüttelt, nicht gerührt! Foto: Dr. Silke von der Heide

Vibrationstherapie hilft nicht nur kraftlosen Muskeln, sondern auch einer schwachen Blase. Doch Vorsicht! Nicht alles, was rüttelt, hilft auch! Von Dr. Silke von der Heide und Almut Köwing

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ei dem Begriff Beckenboden denken viele direkt an Gymnastik. Doch die ist eher präventiv. Eine gezielte Beckenbodentherapie, kombiniert mit Vibrationstherapie ist ungleich wirkungsvoller. Und nicht nur die schwache Blase profitiert: Auch alle weiteren, an der Therapie beteiligten Muskeln werden aufgebaut. Der Wirkmechanismus ist einfach: Wer eine klassische Physiotherapie gegen Inkontinenz macht, trainiert seinen Beckenboden durch Anspannung unterschiedlicher Muskelgruppen. Die Bewegungen erfolgen dabei nach Anleitung durch Physiotherapeuten und werden von dem Trainierenden willkürlich gesteuert. Eine Vibrationstherapie erschließt zusätzlich den Bereich der unwillkürlichen Motorik. Dr. med. Silke von der Heide, Ärztin und Physiotherapeutin aus Göttingen, erklärt: „Wenn die Vibrationsplatte in einem bestimmten Frequenzbereich schwingt, reagieren die Muskeln reflexgesteuert. Denn ab einer gewissen Geschwindigkeit ist eine bewusste Reaktion nicht mehr möglich. Die reflexartigen Bewegungen sind es, die eine besondere Tiefenaktivität der Muskulatur hervorrufen. Und das erlaubt in Kombination mit klassischer Physiotherapie eine wesentlich wirkungsvollere Behandlung der Inkontinenz als die ausschließlich klassische Methode.“ Doch bei der Durchführung der Vibrationstherapie ist Sorgfalt angesagt. Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Geräte, die ruckeln, zittern und schütteln. Viele davon finden sich in normalen Fitnessstudios. „Diese Geräte bewegen sich meist nach dem Prinzip ‚Presslufthammer‘ einfach auf und ab. Der Nutzen solcher Trainingsgeräte für eine Inkontinenztherapie ist in der Forschung nicht belegt“, betont Dr. med. Silke von der Heide. „Geräte, die in Studien einen positiven Effekt bei Inkontinenz aufweisen konnten, sind anders konstruiert. Sie schwingen seitenalternierend.“ Das heißt: Die bewegliche Platte ist wie eine Wippe aufgehängt, auf der man die abwechselnden, seitlichen Kippbewegungen abfängt. Diese Geräte werden auch in der Reha zum Muskelaufbau oder zur Verbesserung des Koordinationsvermögens eingesetzt und bescheren hier ganz nebenbei auch positive Trainingseffekte.

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Dr. Silke von der Heide

Almut Köwing

Am ehesten finden sich solche Vibrationsplatten in physiotherapeutischen Praxen oder Krankenhäusern, die über ein Kontinenz- und Beckenboden-Zentrum verfügen. Denn hier sind auch die ausgebildeten Experten angesiedelt, nach deren Anleitung die Therapie hocheffektiv ist – und keine unerwünschten Nebenwirkungen hervorruft. Die AG GGUP, das sind PhysiotherapeutInnen mit spezieller Qualifikation zur Prävention und Therapie in den Bereichen Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie und Proktologie, bietet spezielle Fortbildungen für Vibrationstherapie an. Almut Köwing aus Buchholz, Vorstand der AG GGUP und Mitglied im Expertenrat der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, empfiehlt: „Bei sachkundiger Anleitung ist eine Beckenbodentherapie, die um eine Vibrationstherapie ergänzt wird, die effektivste Behandlung einer Belastungsinkontinenz. Das gilt sowohl für die Schnelligkeit, in der eine fühlbare Linderung eintritt, als auch für die Dauer des Behandlungserfolges.“ Weitere Informationen: Übersicht Kontinenz- und Beckenboden-Zentren unter: www.kontinenz-gesellschaft.de Liste ausgebildeter Beckenbodentherapeuten bei der AG GUP: www.ag-ggup.de


Rehaprodukte, Bewegungshilfen und Dementenschutz

Der WaterRower:

Das Ruder-Ergometer aus Massivholz mit Wasserwiderstand ist ein Wassertank, in dem ein konkav geformtes Ergo-Paddel für einen naturgetreuen Wasserwiderstand sorgt. Je höher die Zugintensität, desto höher werden der Widerstand und der Trainingseffekt. So passt sich der WaterRower automatisch der körperlichen Fitness des jeweiligen Nutzers an und macht ihn zu einem idealen Gerät für ein sicheres Training. Sowohl Anfängern als auch Leistungssportlern bietet der WaterRower die Möglichkeit, wie beim Rudern im Gewässer intensiv und gelenkschonend zugleich zu trainieren. Nach dem Training lässt sich der WaterRower mühelos hochkant aufstellen, so kann es im Fitnessbereich einer Senioreneinrichtung aufgestellt oder auch in den privaten Wohnbereichen der Bewohner untergebracht werden. Nachhaltig gefertigt aus exklusiven Naturhölzern ausschließlich aus nachwachsenden Beständen wie Eiche, Kirsche, Nussbaum oder Esche ist er formschön und gleicht eher einem Design-Möbelstück als einem Fitnessgerät. Außerdem ist der WaterRower aufgrund seiner Konstruktion sehr leise. Nur das erfrischende Rauschen des Wassers im Tank ist bei Benutzung zu hören, fast wie beim Rudern draußen in der Natur. So kann man bei ein paar Ruderzügen bestens entspannen.

Fotos: WaterRower GmbH

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cheinbar mühelos gleitet der Ruderer über das Wasser. Die Bewegung ist flüssig und kraftvoll zugleich. Rudern ist die perfekte Symbiose aus Kraft- und Ausdauertraining. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, diesen ganzheitlichen, gesunden Sport in der freien Natur auszuüben. Das Ruder-Ergometer WaterRower ist eine funktionale und zugleich formschöne Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden zu rudern. Regelmäßiges Rudern stärkt den Körper auf sehr vielseitige, gesunde Art und Weise: Es trainiert die Muskeln und das Herz-Kreislaufsystem. Neben einer gesteigerten körperlichen Leistungsfähigkeit verbessert es jedoch auch die Konzentrationsfähigkeit und sorgt für nachhaltige Entspannung und ein besseres seelisches Wohlbefinden. „Aus gesundheitlicher Sicht ist der Rudersport sehr zu empfehlen, weil Kraft und Ausdauer gleichermaßen gefördert werden“, so Professor Wildor Hollmann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Außerdem steigert Rudern die Fettverbrennung und hilft dabei, überschüssige Pfunde loszuwerden. Der WaterRower simuliert das Rudern so, als würde man draußen in der Natur auf dem Wasser rudern. Sein Herzstück


Bewohner und Pflegekräfte beim gemeinsamen Spiel

Ausstattung der Räumlichkeiten im Spezialbereich Morbus Huntington

Mitarbeiterteam im Spezialbereich Morbus Huntington des AZURIT Pflegezentrums Bad Höhenstadt

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ie ersten Bewohner sind in den neuen Wohnbereich, der ideale Bedingungen bietet für die Betreuung und Pflege von Menschen, die an Morbus Huntington erkrankt sind, eingezogen. Damit ist das AZURIT Pflegezentrums Bad Höhenstadt nunmehr in Bayern die erste Einrichtung im SGB XI Bereich, die über einen Spezialbereich für Morbus Huntington verfügt. Im historischen Teil des Gebäudes, dem ehemaligen Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert, sind 13 Pflegeplätze in 4 Doppelzimmern und 5 Einzelzimmern eingerichtet worden. Der Vorteil des Altbaus sind große Zimmer und breite Flure, die genügend Platz für die spezielle Möblierung bieten. Durch mobile Wand-

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und Heizkörperabpolsterungen, Bettabpolsterungen, Kleiderschränke mit Schiebetüren, Sensormatten, Gummimatten vor den Betten, kippsichere Toiletten- und Esszimmerstühle, Toilettensitzerhöhungen, eine Schlafkabine, eine Kippbadewanne, ein Sofa mit erhöhter Rückenlehne und spezielle Rollstühle in diesem Bereich leben die Huntington-Bewohner hier in einem Umfeld, das für sie ein hohes Maß an Sicherheit bedeutet. Die Möbel können individuell und je nach Bedarf eingesetzt werden und minimieren ein mögliches Verletzungsrisiko für die Huntington-Bewohner. Die Mitarbeiter im Spezialbereich Morbus Huntington stehen vor einer besonderen Herausforderung, denn der Umgang

Fotos: AZURIT Gruppe

Neuer spezieller Wohnbereich für Menschen mit Morbus Huntington


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

mit den psychischen Symptomen erfordert spezielles Wissen und Erfahrung. Aufgrund der hirnorganischen Veränderungen kommt es häufig zu Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Ebenso treten starke Psychosen auf, die zu extremen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Störungen des Denkens, Gefühlslebens und Antriebs, Wahnvorstellungen und Halluzinationen führen. Hierbei spielt die Erfahrung der Pflegekräfte im Umgang mit psychisch Kranken, die seit 1973 in der Einrichtung in Bad Höhenstadt leben, eine große Rolle. Zusätzlich wurden die Mitarbeiter bereits im Vorfeld auf das neue Aufgabengebiet vorbereitet. Im März 2012 gab es den ersten Vortrag zum Krankheitsbild Morbus Huntington und zum Umgang in den einzelnen Bereichen des täglichen Lebens mit Betroffenen. Hierzu wurden alle Mitarbeiter eingeladen, um herauszufinden, wer tatsächlich Interesse hat, auf diesem Wohnbereich zu arbeiten. Es kristallisierten sich schnell Mitarbeiter heraus, die diese Herausforderung annehmen wollten. Im Januar 2014 fand eine Hospitation mit der leitenden Ergotherapeutin, der Wohnbereichsleitung des Bereiches, der Pflegedienstleitung und der Hausleitung im Huntington Zentrum Süd statt. Im März gab es eine weitere Fortbildung in der Einrichtung.

Hier haben alle Mitarbeiter der Pflege (auch solche, die nicht auf dem Huntington-Bereich arbeiten), sowie die Mitarbeiter der Unterhaltsreinigung sowie der Küche teilgenommen, so dass alle gut vorbereitet waren, als die ersten Bewohner einzogen. „Es stellt sich jetzt bereits heraus, dass wir mit unserer guten Vorbereitung die beiden Huntington-Bewohner, die mittlerweile bei uns leben, sehr gut versorgen können“, so Hausleiterin Sabine Rottbauer. „Insbesondere der feinfühlige, empathische Umgang unserer Mitarbeiter mit den Beiden zeigt uns, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Unser Wunsch ist es, dass unsere Bewohner bei uns ein liebevolles `Zuhause´ finden. Hier sollen sie gerne wohnen und das gesamte Team als ihre Familie ansehen. Unser größtes Geschenk ist es, wenn Bewohner im Krankenhaus sind und wieder zu uns `nach Hause´ wollen!“ Interessenten steht Hausleiterin Sabine Rottbauer für ein persönliches Informationsgespräch zur Erläuterung des Konzepts in allen Details gerne zur Verfügung. Ein spezieller Flyer über den Wohnbereich für Menschen mit Morbus Huntington kann angefordert werden unter Tel. 08506 900-0 oder per E-Mail: pzbadhoehenstadt@azurit-gruppe.de.

Apps aktivieren Menschen mit Demenz ZQP-Studie: In einem Berliner Seniorenwohnheim wurde erstmalig der Nutzen von Tablet-Anwendungen in der Beschäftigung und Therapie von Demenzkranken untersucht

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eltweit wird nach Möglichkeiten nicht-medikamentöser Therapien für die stark wachsende Zahl von Demenzkranken gesucht. Dabei wird immer wieder der Versuch gemacht, auch neueste Kommunikationstechnik einzusetzen. In einem Berliner Seniorenwohnheim wurde in einer Pilotstudie erstmalig untersucht, welchen Nutzen Tablet-Anwendungen, wie z. B. Quizspiele oder Buchstabenrätsel, in der Beschäftigung und Therapie von demenziell erkrankten Bewohnern haben können. Im Auftrag der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) fanden Forscher der Charité Hinweise darauf, dass die eingesetzten Apps Demenzkranken helfen könnten, ihr Gedächtnis zu trainieren, miteinander zu kommunizieren und dadurch am Wohnheimalltag besser teilhaben können. Auch typische Verhaltensauffälligkeiten von Demenzkranken, wie innere Unruhe oder Apathie, konnten bei

den Studienteilnehmern reduziert werden. „Das Besondere an dieser Pilotstudie ist, dass eine Anregung aus der Pflegepraxis aufgegriffen und wissenschaftlich untersucht wurde. Die Idee zu unserem Gemeinschaftsprojekt ist nicht auf dem Reißbrett im Elfenbeinturm entstanden, sondern basiert auf den Erfahrungen derjenigen, die täglich Menschen mit Demenz betreuen und versorgen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung und Aufwertung des Pflegeberufs“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege. Der Einsatz von Tablet-Anwendungen konnte die Wissenschaftler in mehrfacher Hinsicht überzeugen. Die größten technischen Vorteile liegen in ihrer leichten Bedienbarkeit sowie ihren multifunktionalen Anwendungsmöglichkeiten. „Unsere ersten Untersuchungsergebnisse zeigen Möglichkeiten

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Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Hintergrundinformationen Studiendesign: Die qualitative Datenerhebung erfolgte in Form einer strukturierten Beobachtung zur Erfassung der Aktivität/Teilhabe. Über die Beobachtungsprotokolle hinaus wurden Dokumentenanalysen (z.B. Pflegedokumentation) und Leitfadeninterviews mit Mitarbeitern ausgewertet. Ergänzend erfolgte eine quantitative Datenauswertung anhand der Vorher/Nachher Beurteilung festgelegter Zielkriterien mittels validierter und standardisierter Erhebungsinstrumente wie dem Neuropsychiatrischen Inventar NPI zur Messung von Verhaltensauffälligkeiten und dem QoL-AD zur Messung von Lebensqualität. Das Gemeinschaftsprojekt startete im Februar 2013. Das Forscherteam führte bei 14 Bewohnerinnen und Bewohnern im Alter von Mitte 70 bis 100 Jahren mit diagnostizierter Demenz, bei mittlerem und fortgeschrittenem Mini-Mental-Status aus verschiedenen sozialen Schichten und mit unterschiedlichem Bildungshintergrund an drei Tagen in der Woche jeweils fünf bis sechs Einzelaktivierungen à 30 Minuten, sowie zusätzlich Gruppenaktivierungen durch. Insgesamt wurden im Rahmen des Pilotprojektes 200 Einzelaktivierungen bei Bewohnerinnen und Bewohnern mit stark fortgeschrittener Demenz durchgeführt. Darüber hinaus wurden mithilfe der Tablet-Technik 40 Gruppenaktivierungen bei demenziell erkrankten Bewohnerinnen und Bewohnern mit weniger weit fortgeschrittener Demenz durchgeführt. Foto: Zentrum für Qualität in der Pflege

auf, wie mithilfe von Tablet-Computern das Wohlbefinden von demenzkranken Pflegeheimbewohnern, ihre Selbstständigkeit und soziale Einbindung gestärkt werden und so letztlich auch Pflegekräfte entlastet und der Kontakt zu Angehörigen verbessert werden kann“, erläutert Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Leiterin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité. Zudem vermittelten die Beobachtungen den Eindruck, dass durch den Einsatz des neuen Mediums vorhandene kognitive Fähigkeiten wieder aktiviert werden konnten. Allerdings verdeutlichen die Ergebnisse auch, dass der Einsatz der Tablets immer von einer Pflegekraft begleitet und zuvor durch Schulungen gezielt vorbereitet werden muss. Ein weiter Befund: Die zur Therapie eingesetzten Apps sollten immer individuell auf jeden demenziell erkrankten Bewohner abgestimmt werden. Obwohl die Technik den Studienteilnehmern noch kurz zuvor gänzlich unbekannt war, gab es kaum Berührungsängste. Die spielerischen und interaktiven Möglichkeiten der Apps bereiteten den demenziell erkrankten Bewohnern große Freude und förderten ihre Kommunikationsbereitschaft – unabhängig davon, ob sie Fragen eines Quiz beantworten, Wortketten erstellen oder verdeckte Buchstaben finden mussten: „Die Bewohner erfahren unglaublich viel Anerkennung und Wertschätzung. Sie erleben im höchsten Maße Freude und Gemeinschaft“, betont daher Ines Jesse, Einrichtungsleiterin im Domicil Seniorenpflegeheim, in dem die Pilotstudie durchgeführt wurde.


Foto: Thomas Weidner

davon werden durch Blasenkatheter verursacht, die den Bakterien als Eintrittspforte in den Körper dienen. Senföle hemmen das bakterielle Kommunikationssystem

Bei Verdacht auf Bakterienresistenzen:

Senföle einsetzen! Pflanzenstoffe hemmen das bakterielle Kommunikationssystem Quorum Sensing

A

Die Bildung von Biofilmen, mit denen sich die gefährlichen Keime vor Antibiotika schützen können, lässt sich durch die Unterbrechung ihres bakteriellen Kommunikationssystems Quorum sensing (QS) verhindern. Die Ergebnisse einer aktuellen portugiesischen Studie zum Einfluss von Pflanzenstoffen auf das QS haben jetzt gezeigt, dass die drei getesteten pflanzlichen Schwefelverbindungen - die Senföle - in Kapuzinerkresse und Meerrettich das bakterielle Kommunikationssystem hemmen können. Die stärkste Hemmung wurde für die Kapuzinerkresse beobachtet, die 2013 aufgrund ihrer durch Studien belegten Wirksamkeit bei Blasenentzündungen und Atemwegsinfekten von der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde. Wirksam auch gegen mehrfach-resistente Erreger Zusätzlich zur Blockierung des QS wurde in der Studie auch ein wachstumshemmender Effekt der Senföle beobachtet. Auch mehrere Studien der Universität Freiburg zeigten, dass die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich in kombinierter Form eine ausgeprägte keimhemmende Wirkung auf 13 klinisch relevante Erreger von Atemwegs-, Rachen- und Harnwegsinfektionen besitzen – darunter E.coli, der häufigste Erreger von Blasenentzündungen oder P.aeruginosa, der Hauptverursacher von Katheter-assoziierten Infektionen der Harnwege. Sogar gegen sogenannte mehrfach-resistente Problemkeime wie zum Beispiel MRSA, die gegen die meisten gängigen chemisch-synthetischen Antibiotika eine Resistenz entwickelt haben, ist die keimhemmende Wirkung der Senföle belegt.

Foto: Cramer-Gesundheits-Consulting

ntibiotikaresistenzen werden laut aktuellem WHO-Report zu einer zunehmenden Bedrohung für den Menschen. Vor allem Infektionen mit resistenten Krankenhauskeimen nehmen häufiger als früher einen tödlichen Verlauf. Die weltweit zunehmenden Bakterienresistenzen machen die Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung der Keime dringend erforderlich. Eine Möglichkeit sehen Forscher in der Hemmung des bakteriellen Kommunikationssystems Quorum Sensing (QS). Wissenschaftler aus Portugal haben jetzt untersucht, wie verschiedene pflanzliche Inhaltsstoffe auf das QS-System wirken und dabei festgestellt, dass die in Kapuzinerkresse und Meerrettich enthaltenen Senföle einen hemmenden Effekt auf das QS ausüben. Darüber hinaus wurde auch eine direkte wachstumshemmende Wirkung beobachtet. „Durch diesen zweifachen Wirkmechanismus ist die Pflanzenkombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen eine sinnvolle Therapieoption, um der wachsenden Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen entgegenzuwirken“, erklärt Professor Uwe Frank, Heidelberg. Antimikrobielle Substanzen sind weitgehend unwirksam bei Infektionen, die durch bakterielle Biofilme verursacht werden. So schützt sich zum Beispiel der Erreger Pseudomonas aeruginosa durch die Produktion von Biofilmen vor Antibiotika. Der Keim zählt zu den häufigsten Verursachern von sogenannten Krankenhausinfektionen, an denen pro Jahr in Deutschland bis zu 20.000 Menschen sterben. Zu den häufigsten Krankenhaus- Ständiger Harndrang und Unterleibsschmerzen sind infektionen zählen Blasenentzündungen. Mehr als 80 Prozent unangenehme Symptome eines Harnwegsinfekts.

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Entbürokratisierung Einfachere Pflegedokumentation in der Praxis erfolgreich getestet

Foto: imageteam – Fotolia.com

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bschlussbericht zum Praxistest “Praktische Anwendung des Strukturmodells Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitpflege“ gibt entscheidende Empfehlungen zur Vereinfachung der Pflegedokumentation. Viele Pflegekräfte, aber auch Angehörige von Pflegebedürftigen sind unzufrieden mit dem Umfang des bürokratischen Aufwands in der Pflege. Das Bundesministerium für Gesundheit hat daher ein Projekt zum Bürokratieabbau in der Pflege finanziell unterstützt. Ziel war es, verschiedene Vorschläge zum Abbau von Bürokratie in der Pflegedokumentation zu finden. Im Mittelpunkt stand dabei die Praxistauglichkeit. Auf der Grundlage des im Projekt erarbeiteten Strukturmodells zum Aufbau einer Pflegedokumentation einschließlich des Konzepts zur praktischen Umsetzung kann der Dokumentationsaufwand erheblich reduziert werden, ohne fachliche Standards zu vernachlässigen, die Qualität zu gefährden oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen. Hierzu erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Gute Pflege braucht vor allem eins: Zeit. Wir müssen die bürokratischen Anforderungen für die Pflegekräfte deshalb auf das Maß reduzieren, das zur Qualitätssicherung wirklich notwendig ist. Die Ergebnisse des Modellprojekts zeigen, wie das gelingen kann. Nun geht es darum, die Erfahrungen aus dem Projekt in die Fläche zu tragen. Ich freue mich über die große Bereitschaft aller Beteiligten, den begonnenen Prozess fortzusetzen.“ Im Rahmen des Projekts haben 26 stationäre Pflegeeinrichtungen und 31 ambulante Pflegedienste Modellbögen für eine einfachere Dokumentation im praktischen Alltag getestet. Das Konzept einer veränderten Dokumentationspraxis war zuvor von der Ombudsfrau für Entbürokratisierung in der Pflege, Frau Elisabeth Beikirch, zusammen mit Fachleuten aus Praxis und Wissenschaft sowie juristischer Expertise entwickelt worden.

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Aus Anlass der Sitzung des Lenkungsgremiums zu dem Projekt ‘Entbürokratisierung der Pflegedokumentation’ erklärt die BAGFW: Unter dem Motto „Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation“ fand von Oktober 2013 bis Januar 2014 ein Praxistest zu einer veränderten Grundstruktur und fachlichen Ausrichtung der Pflegedokumentation statt. Der veröffentlichte Abschlussbericht “Praktische Anwendung des Strukturmodells Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitpflege“ gibt entscheidende Empfehlungen zur Vereinfachung der Pflegedokumentation. Auf der Grundlage des im Projekt erarbeiteten Strukturmodells zum Aufbau einer Pflegedokumentation einschließlich des Konzepts zur praktischen Umsetzung kann der Dokumentationsaufwand erheblich reduziert werden, ohne fachliche Standards zu vernachlässigen, die Qualität zu gefährden oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen. Die in der BAGFW zusammenarbeitenden Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege begrüßen dieses Ergebnis, das erstmalig wirklich zu einer Entlastung der Pflegekräfte von nicht-pflegerischen Aufgaben führen könnte. Das würde nicht nur die praktische Pflege verbessern, weil mehr Zeit für sie zur Verfügung steht, sondern auch die Motivation der Pflegenden, die seit Jahren unter einer überbordenden Dokumentationspflicht leiden. In der Sitzung des Lenkungsgremiums wurden die organisatorischen und konzeptionellen Voraussetzungen zur Umsetzung des Strukturmodells im Rahmen einer zweijährigen nationalen Implementierungsstrategie beraten. Die BAGFW wird dazu im Frühherbst mehrere Veranstaltungen im Bundesgebiet durchführen, um Einrichtungen und Träger über den Stand und die weiteren Schritte zu informieren. Mehr zum Konzept der Freien Wohlfahrtspflege für eine künftige Qualitätsberichterstattung unter www.bagfwqualitaet.de


Körperkontakt mit einem freundlichen Hund kann den Spiegel des Kuschelhormons Oxytocin erhöhen.

Tiere im Seniorenheim Foto: Mars

Vierbeiner bringen Leben ins Haus

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mmer mehr Seniorenheime integrieren Hunde, Katzen, Vögel oder Fische in die Betreuung alter, kranker und dementer Menschen – mit äußerst positiven Effekten, die auch wissenschaftlich bewiesen sind. Sie hören zu, sie lassen sich streicheln, sie geben dem Alltag Struktur: Tierbesuchsdienste, tiergestützte Therapien oder eigene Tiere sind aus deutschen Seniorenheimen kaum mehr wegzudenken. „Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel oder Fische können in Zeiten von demografischem Wandel und einem Mangel an Pflegekräften wichtige Aufgaben übernehmen – sofern sie artgerecht gehalten und eingesetzt werden“, sagt Kathrin Fichtel von der Mars-Initiative Zukunft Heimtier, die sich für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier einsetzt. Die positiven Effekte von Tieren sind wissenschaftlich erwiesen. „Mehrere Studien zeigen, dass tiergestützte Interventionen bei Senioren und Pflegebedürftigen die Stimmung verbessern und zu mehr sozialer Interaktion beitragen“, heißt es bei der Initiative Zukunft Heimtier. Dabei ist der Körperkontakt zum Tier besonders wichtig: Studien belegen, dass das Streicheln eines Hundes den Spiegel des „Kuschelhormons“ Oxytocin erhöht und Stress reduziert.

tier-Studie, der zufolge 87 Prozent der befragten Heime die Haltung von Tieren erlauben. Knapp die Hälfte organisiert regelmäßige Tierbesuchsdienste, bei denen die betagten Menschen unter Aufsicht Kontakt zu Tieren aufnehmen. Das hat den befragten Heimleitern zufolge zahlreiche Effekte: Die Senioren sind zufriedener, lebensfroher und kommunizieren mehr. Die Tiere regen zu Aktivität und neuen Kontakten an, sie wecken Erinnerungen und geben das Gefühl, gebraucht zu werden. Zunehmend setzen Seniorenheime Vierbeiner gezielt für tiergestützte Therapie ein, z.B. um den Verbrauch von Medikamenten zu senken oder die Mobilität der Bewohner zu steigern. Laut einer Studie der Universität Bremen hat der Kontakt zu Tieren besonders auf demente Patienten eine anregende Wirkung. Arbeitserleichterungen für das Pflegepersonal

Tiere lockern zudem die gesamte Atmosphäre im Heim auf, was sich positiv auf die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte auswirkt – eine Gruppe, die besonders durch Burn-Out und Überlastung gefährdet ist. Hygienische Bedenken hat das Robert-Koch-Institut (RKI) bereits 2003 in seiner Broschüre „Heimtierhaltung – Chancen und Risiken für die Gesundheit“ Erfolgreicher Einsatz von tierischen ausgeräumt. Demnach besteht beim Co-Therapeuten Kontakt mit Tieren zwar auch das Risiko So haben Tiere einen festen Platz in von gesundheitlichen Gefährdungen deutschen Seniorenheimen erobert. durch Verletzungen oder Infektionen, Das belegt eine Umfrage des Sozialfor- diese könne man aber durch Beachtung schungsinstituts ISIS für die Mars Heim- von Hygieneregeln auf ein Minimum

reduzieren. In der Abwägung von Risiken und Nutzen der Heimtierhaltung bewertet das RKI den positiven Einfluss von lebenden Tieren eindeutig höher und empfiehlt: „Es ist sinnvoll, Tiere unter definierten Bedingungen auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern zuzulassen.“ Die Initiative Zukunft Heimtier will dazu beitragen, dass Heimtieren - wie Haustiere im wissenschaftlichen Kontext genannt werden - die gesellschaftliche Wertschätzung zukommt, die ihnen gebührt. Ein erster Schritt dazu war die Mars Heimtier-Studie, die erstmals mit Daten und Fakten umfassend beleuchtet, in welchen Lebensbereichen Tiere eine tragende Rolle spielen. Das Buch ist bestellbar unter www.zukunft-heimtier.de. Ausgehend von den Erkenntnissen der Mars Heimtier-Studie setzt sich die Initiative Zukunft Heimtier für verschiedene Ziele ein, um die Mensch-Tier-Beziehung zu fördern. Dazu gehören erweiterte Zugangsrechte für Assistenzhunde, eine Förderung der anthrozoologischen Forschung in Deutschland, eine geringere Zahl herrenloser Tiere in Tierheimen, eine bessere Ausbildung von Hundetrainern sowie die Übernahme der Kosten von tiergestützten Therapien durch öffentliche Kostenträger. Träger der Initiative ist Mars Petcare, Marktführer im Bereich Tierfertignahrung. Als Ausdruck seiner gesellschaftlichen Verantwortung setzt sich das Unternehmen bereits seit Jahrzehnten für Forschung und gemeinnützige Vereine im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung ein.

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Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Gewalt in der Pflege – wie kann man vorbeugen? Neues Onlineportal der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet umfassende Hilfs- und Informationsangebote, um Krisenfälle in der Pflege zu vermeiden.

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ewalt in der Pflege tritt häufig auf – und kann Gepflegte wie Pflegende treffen. Doch viele Krisenfälle könnten verhindert werden, wenn die Beteiligten das notwenige Wissen hätten, um eskalierende Pflegesituationen zu vermeiden. Allerdings gibt es deutschlandweit keine zentrale, überregionale Informationsstelle zum Thema, die sowohl Pflegebedürftige und pflegende Angehörige als auch Pflegefachkräfte gleichermaßen anspricht. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ein Internetportal zur Gewaltprävention entwickelt, das erstmals fundierte Informationen, Entlastungsmöglichkeiten, praktische Tipps sowie Kontaktdaten zu bundesweiten Krisentelefonen für alle Beteiligten in der Pflege bietet. Gewalt in der Pflege hat viele Gesichter. Dazu zählen sowohl Beschimpfungen, entwürdigende Umgangsweisen, Vernachlässigungen aber auch körper-

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liche Übergriffe. Das neue ZQP-Portal liefert Zahlen und Fakten darüber, in welcher Art und Häufigkeit Gewalt in der Pflege vorkommt und wodurch sie entstehen kann. Daneben werden die Antworten auf die häufigsten und wichtigsten Fragen rund um das Thema auf der Webseite verständlich und übersichtlich aufbereitet. „Der Aufklärungsbedarf zum Thema Gewalt in der Pflege ist immens. Knapp zwei Drittel der Deutschen wissen überhaupt nicht, wohin sie sich bei konkretem Bedarf wenden können. Deshalb benötigen wir mehr zentrale Informations- und Beratungsangebote wie das neue Portal, die ein frühzeitiges Erkennen und die Intervention bei derartigen Krisenfällen ermöglichen“, sagt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Gewalt und Aggressionen können in vielen Fällen auch das Ergebnis von Überlastung und Überforderung sein. Dies betrifft vor allem pflegende Angehörige, die oftmals Verpflichtungen in

Familie, Beruf und Pflege nebeneinander wahrnehmen müssen. „Damit pflegende Angehörige gar nicht erst an ihre körperlichen und psychischen Grenzen stoßen, bietet das Portal auch eine umfassende Übersicht zu Hilfe- und Entlastungsmöglichkeiten“, betont Suhr. Präventiv wirken kann auch ein persönlicher Notfallplan, der zum Download auf der Webseite bereit steht. Dieser erinnert in akuten Krisensituationen daran, welches Verhalten und welcher Ansprechpartner helfen können. Zudem wird auf dem Portal immer die Servicenummer eines aktuell verfügbaren Krisentelefons angezeigt. Damit kann 24 Stunden, sieben Tage die Woche, eine erreichbare Notrufnummer gefunden werden. „Für diejenigen, die Gewalt erfahren oder gewalttätig handeln, ist es schwierig, sich jemandem anzuvertrauen und über ihre persönlichen Gewalterfahrungen zu sprechen. Mit einer anonymen Krisenhotline haben Hilfesuchende jederzeit und an jedem Ort die Möglichkeit, Unterstützung zu finden“, so Suhr. Zusätzlich können Ratsuchende auf eine bundesweite Übersicht zu spezialisierten Beratungsangeboten zugreifen. Gefördert wurde das Portal vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Initiative für das Onlineangebot geht zurück auf die gemeinsame Veranstaltung „Pflege ohne Zwang bei Menschen mit Demenz“ von ZQP und BMFSFJ im November 2013, bei der sowohl die Relevanz als auch der dringend bestehende Informationsbedarf des Themas deutlich wurden. Das neue Portal finden Sie unter: www.pflege-gewalt.de


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Messung und Darstellung von Ergebnisqualität praxistauglich Modellprojekt „Ergebnisqualität Münster - EQMS“ –Rasche bundesweite Umsetzung gefordert

Der Beauftragte für die Belange der Patientinnen und Patienten, Karl-Josef Laumann (Mitte), ließ sich von Dr. Klaus Winterkamp (links) und Dr. Gerhard Timm (rechts) das Münsteraner Modell zur Qualitätsmessung in der Pflege „EQMS“ bei einem Besuch in seinem Heimatwahlkreis in Mettingen vorstellen.

Damit eröffnen sich zahlreiche Chancen: Erhöhtes Wohlbefinden bei den Bewohnern, mehr Zufriedenheit und Fachlichkeit bei den Pflegekräften, sinnvolle Pflege-Transparenz und Verbraucheraufklärung, wissenschaftlich fundierte, verlässliche Informationen über Pflege und Betreuung.

„Weg von der Dokumentation, hin zu guten Ergebnissen der Pflege, ist das Anliegen“ Der Caritasverband für die Diözese Münster hat diese Chance erkannt. Mit hohem Eigenengagement werden die von den Wissenschaftlern entwickelten Indikatoren im Rahmen des Modellprojektes „Ergebnisorientiertes Qualitätsmodell Münster – EQMS“ seit September 2011 in der Praxis umgesetzt. Vom Erfolg konnte sich Laumann vor Ort überzeugen: „Mein Anliegen ist es, die eigentliche Pflege zu stärken und von unnötiger Dokumentation zu entlasten. Pflege soll menschlicher werden, Zufriedenheit und Fachlichkeit sollen gestärkt werden“, betonte Laumann bei seinem Besuch. „Das hier praktizierte Foto: Christoph Kirchhoff/Caritas Münster

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er Pflegebevollmächtigte Staatssekretär Karl Josef Laumann überzeugte sich am Freitag bei einem Besuch vor Ort vom Erfolg des Verfahrens zu Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe. Das Verfahren wurde im Auftrag der Bundesministerien für Gesundheit und Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt und nun in Einrichtungen modellhaft erprobt. Bei dem Besuch von Laumann im Altenheim „Maria Frieden“ stellten Initiatoren, Entwickler und Heimleitungen des Diözesan-Caritasverbands Münster ihre Erfahrungen aus der Praxis vor. Weg von der Dokumentation, hin zu guten Ergebnissen der Pflege, ist das Anliegen. Mithilfe der gemeinsam von Dr. Klaus Wingenfeld (Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld) und von Dr. Dietrich Engels (Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik, Köln) entwickelten Indikatoren sollen die Ergebnisse der Pflege und die Lebensqualität der Bewohner/innen in den Fokus rücken. Neben gesundheitsbezogenen Indikatoren, die durch die Pflegefachkräfte erhoben werden, werden Aspekte der Lebensqualität erfasst, die auf Befragungen von pflegebedürftigen Menschen und Angehörigen beruhen.

Verfahren vereint diese Aspekte, deren Umsetzung bundesweit wünschenswert wäre“, bekräftigte er ausdrücklich. Das Modellprojekt EQMS weist nach: Der neue Ansatz bewirkt spürbare Verbesserungen in der Pflege und Versorgung der Menschen. Nun müsse dieses neue Verfahren auch in der Breite umgesetzt werden. Wingenfeld selbst hält eine bundesweite Einführung innerhalb von etwa zwei Jahren für möglich. „Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege haben daher bereits im letzten Jahr, gemeinsam mit den Verbänden der kommunalen und privaten Pflegeanbieter, die Pflegekassen zu Verhandlungen zur Vorbereitung einer bundesweiten Umsetzung des Verfahrens zu Ergebnisqualität aufgefordert und einen Entwurf für eine entsprechende Vereinbarung vorgelegt. Im Interesse der betroffenen Menschen in den Einrichtungen und für einen transparenten Verbraucherschutz, wäre ein schnelles Handeln nötig“, beschreibt Dr. Gerhard Timm als Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft das weitere Vorgehen. Mehr zum Konzept der Freien Wohlfahrtspflege für eine künftige Qualitätsberichterstattung unter www.bagfw-qualitaet.de


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Zeitmanagement der Zukunft

Fotorechte: Bosch Sicherheitssysteme GmbH

Bosch erweitert MATRIX-Software um Zeitwirtschaft

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osch Sicherheitssysteme hat mit MATRIX Zeitwirtschaft ein webbasiertes Zeitmanagement-System vorgestellt, das als eigenständige Lösung oder als Modul mit der Zutrittskontroll-Software MATRIX 5000 eingesetzt werden kann. MATRIX Zeitwirtschaft dient zur Erfassung und Verarbeitung von Zeitbuchungen und Mehrarbeit sowie zur Kontenverwaltung der Mitarbeiter. Es erlaubt eine äußerst flexible Erfassung der Arbeitszeiten und ermöglicht optional die Übergabe der Lohn- und Gehaltsdaten sowie der Abwesenheitszeiten an Lohnprogramme wie zum Beispiel DA-

TEV, LOGA, PAISY oder SAP. MATRIX Zeitwirtschaft ist hochgradig skalierbar und eignet sich daher für kleine, mittlere und große Unternehmen. Das System lässt sich problemlos von 100 bis auf über 100.000 Mitarbeiter erweitern und bietet somit Investitionssicherheit auch bei stark wachsenden Installationen. Während MATRIX Zeitwirtschaft für sich ein umfassendes und eigenständiges Zeitwirtschaftssystem darstellt, bietet die Kombination mit der MATRIX Software 5000 für die Zutrittskontrolle die zusätzlichen Vorteile einer integrierten und vernetzten Lösung. So können

Erhöhtes Brandrisiko in Seniorenheimen Frühzeitige Branderkennung ist entscheidend!

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inmal die Woche brennt es in Deutschland durchschnittlich in Pflege- und Seniorenheimen. Dabei kommen laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) jährlich bis zu 20 Patienten ums Leben und rund 150 werden verletzt. Die Hauptursache ist, dass bei Menschen im Alter das Wahr-

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Zutrittskontrolle und Zeitwirtschaft auf einen gemeinsamen Stammsatz zurückgreifen, statt die Daten redundant vorhalten und pflegen zu müssen. Zudem ermöglicht sie den Einsatz gemeinsamer Ausweismedien, was weitere Kosteneinsparungen mit sich bringt und den Betrieb vereinfacht. Zutrittskontrolle und Zeitwirtschaft können so außerdem über eine einheitliche Bedieneroberfläche verwaltet werden. MATRIX Zeitwirtschaft bietet einen schnellen und effektiven Überblick über die Arbeitszeiten der Mitarbeiter und ermöglicht so eine genaue Abrechnung. Dabei können über entsprechende Regeln individuelle Arbeitszeitmodelle abgebildet werden. Alle zeitverrechnungsrelevanten Daten können zeitlich abgegrenzt werden. Änderungen für Zukunft oder Vergangenheit sind damit jederzeit definierbar und werden bei Nachverrechnungen entsprechend automatisch berücksichtigt. Die Lösung bietet zudem eine umfangreiche Überstunden- und Zuschlagsberechnung, eine umfassende Kontenverrechnung und einen automatischen Feiertagskalender für alle Bundesländer sowie die Parametrierung individueller Sondertage. Berichte können in vordefinierten und frei definierbaren Listen im PDF- und im CSV-Format ausgegeben werden.

Belastung, der Personalknappheit und der hohen Fluktuation der Mitarbeiter in Seniorenheimen ist eine flächendeckende Früherkennung von Entstehungsbränden durch das Pflegepersonal unrealistisch. Zudem ist dieses in der Regel auf einen Brandfall nicht optimal vorbereitet und somit im Ernstfall überfordert. Dabei sind gerade die ersten Minuten entscheidend dafür, ob sich das anfänglich kleine Feuer zu einem Großbrand entwickelt.

nehmungs- und Reaktionsvermögen nachlässt. Ein Brand in einem Seniorenheim stellt für Pflegepersonal und Bewohner gleichermaßen eine absolute Ausnahmesituation dar: Viele der Betreuten sind Moderne Warnanlagen koordinieren auf fremde Hilfe angewiesen und kön- bis zu 90 Meldeeinheiten Vor diesem Hintergrund bietet die nen sich nicht selbst aus der Gefahrenzone retten. Angesichts der allgemeinen secudo GmbH, Hersteller innovativer Si-


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

cherheitsprodukte für den umfassenden Brandschutz, eine vernetzte Funk-Warnanlage mit höchstem Funktions- und Bedienkomfort an. Diese eignet sich insbesondere für kleine und mittlere Pflege- und Seniorenheime, in denen

bisher keine Brandmeldeanlagen installiert sind, deren Betreiber jedoch auf ein modernes Sicherheitssystem nicht verzichten möchten. Die Warnanlage registriert über anschließbare Rauch-, Thermo-, Wasser-,

Gas- und CO-Melder alle Gefahrenbereiche, sodass mögliche Bedrohungen rechtzeitig erkannt werden können. An das Warnsystem können bis zu 60 Funkmelder und bis zu 50 weitere – möglicherweise vorhandene – drahtgebundene Sicherheitseinrichtungen wie Exit-Leuchten und Türfeststellanlagen zusätzlich aufgeschaltet werden. Für eine solche secudo-Anlage sprechen sowohl ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis als auch die einfache Nachrüstung in Bestandsobjekten. Das per Internet bequem zu steuernde System wird exklusiv über den Brandschutz-Fachhandel vertrieben. Neben der Installation der Anlagen übernehmen diese Betriebe auch die regelmäßige Inspektion und Wartung der Anlagen und gewähren somit ein hohes Maß an Sicherheit. Ferner dokumentieren sie alle durchgeführten Maßnahmen im Brandschutzregister. Und übernehmen auch die notwendige Ausschilderung der Flucht- und Rettungswege.

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Orientierungsdesign

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in funktionierendes Leitsystem trägt dazu bei, dass Senioren sich in einer Einrichtung wohlfühlen. Räume, die sich leicht zuordnen lassen, Wege, die klar auffindbar sind geben Sicherheit. Dies trägt zur Akzeptanz der Einrichtung bei und verbessert ihre Funktion. Basis eines meng-Leitsystems ist eine Situationsanalyse, die die Bewegungsmuster der Nutzer erfasst und auf deren Grundlage die Positionierung der Schilder definiert wird. Mit den Schildersystemen von meng lässt sich das Corporate Design der Einrichtung architekturbezogen umsetzen. Dabei legt Meng besonderen Wert auf den Erhalt der Orientierungsfähigkeit, Selbständigkeit und Mobilität. Das Orientierungsdesign wird den Anforderungen der Senioren angepasst und ist barrierefrei. Senioren können hierbei

Informationen und Richtungsentscheidungen über mehrere Sinne erfahren: Kontrastreiche Farbgestaltung, individuell merkfähige Etagen- und Türgestaltungen, unterfahrbare Pultschilder mit tastbaren Informationen, großformatige Türschilder mit gut lesbaren Texten und innenbeleuchtete, digitale Informationselemente. Als inhabergeführtes Unternehmen realisiert meng seit mehr als 30 Jahren funktionierende Leitsysteme. In Kombination mit einer eigenen Produktion und einem bundesweiten Berater- und Montagenetzwerk entstehen kundenorientierte Lösungen. Der daraus resultierende Synergieeffekt bietet Pflegeeinrichtungen Effizienz, Qualität, kurze Reaktionszeiten und die kostengünstige Umsetzung individueller Anforderungen.

Informationstechnik Meng GmbH Am Bahnhof 8 55765 Birkenfeld Tel. +49 (0)6782 99 41- 0 Fax +49 (0)6782 99 41 41 E-Mail: info@meng.de www.meng.de

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Wie sicher ist Ihre Einrichtung? Von Dipl.-Ing. Hans-Dieter Dejon

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Hierzu sollten diese neben der Prüfplakette, aus der die nächste Prüfung hervorgeht, auch eine fortlaufende ID-Nummer erhalten. Als Nachweis für die regelmäßige Durchführung dieser Prüfungen, obwohl dies nicht gefordert ist, sollten die Prüfberichte jährlich sortiert aufbewahrt werden. Hierbei können evtl. Reparaturmaßnahmen bei bemängelten Arbeitsmitteln mitdokumentiert werden. Eine elektronische Speicherung der Prüfberichte, z.B. als PDF-Datei, ist zulässig.

ie Betriebssicherheitsverordnung (§ 10 und § 11) fordert, dass alle Arbeitsmittel auch in Altenpflegeeinrichtungen in bestimmten Zeitabständen auf ihre Funktion, ihren äußeren Zustand und ihre elektrische Sicherheit zu prüfen sind. Diese Prüfungen werden BGV A3-Prüfungen genannt. Die Prüfergebnisse sind zu protokollieren und mindestens bis zur nächsten Prüfung aufzubewahren. Unter dem technischen Begriff „Arbeitsmittel“ sind in Altenpflegeeinrichtungen Medizingeräte (Absauggeräte, Ernährungspumpen, Antidekubitus-Motoren, Inhalationsgeräte…) und Nichtmedizingeräte (Bürogeräte, Küchengeräte, Werkstattgeräte, Verlängerungskabel, Tischsteckdosen, aber auch Geräte von Bewohnern, u.v.a.m.) zu verstehen. Bei den Prüfungen ist zu beachten, dass Medizingeräte elektrisch nach der Norm IEC 62353 und Nichtmedizingeräte nach der Norm VDE 701-702 mit den darin geforderten Messungen und nach deren Grenzwerten zu prüfen sind. Aufgrund des Anwendungsbereiches von Medizingeräten haben diese andere Grenzwerte bei der Prüfung ihrer elektrischen Sicherheit. Die Norm, nach der das jeweilige Arbeitsmittel geprüft wird, muss deswegen neben den elektrischen Messwerten auch in dem je Gerät zu erstellenden Prüfbericht dokumentiert sein. Prüfberichte ohne dokumentierte Messwerte sind ebenso wie die alleinige Dokumentation des Schutzleiterwiderstandes, oder eine tabellarische Zusammenfassung der Prüfergebnisse, mit „in Ordnung “bzw. „nicht in Ordnung“ nicht nachvollziehbar und daher ungültig. Sogenannte „Elektrotechnisch unterwiesene Personen“ dürfen alleine, ohne die ständige Kontrolle bzw. Überwachung durch einen Elektromeister, Techniker oder Ingenieur diese Prüfungen nicht durchführen – Medizingeräte nur von besonders darauf geschulten Medizintechnikern, -ingenieuren oder Personal von Servicefirmen. Prüfungen durch nicht dazu befähigte Personen bzw. falsch durchgeführte Prüfungen gelten im Zweifelsfall als nicht durchgeführt. Bei einer Beauftragung sollten daher entsprechende Befähigungsnachweise abgefragt werden. Die Unterlassung dieser Prüfungen gilt nach § 25 Betriebssicherheitsverordnung als Ordnungswidrigkeit bzw. bei Gefährdung von Leben und Gesundheit nach § 26 als Straftat. Die ordentliche Dokumentation dieser Prüfungen ist ebenfalls Bestandteil von QM-Maßnahmen.

Die Gemeindeunfallverbände bzw. Berufsgenossenschaften gaben eine Prüffrist von 6 Monaten für ortsveränderliche und 48 Monate für ortsfeste Arbeitsmittel – in Baustellenbereichen sogar alle 3 Monate und kürzer vor. In Altenpflegeeinrichtungen haben sich unter Beachtung der 2%-Regel, d.h. es werden weniger als 2 % Mängel pro Haus und Prüfzyklus festgestellt, folgende Prüffristen durchgesetzt: •• Alle 12 Monate: Medizingeräte (Absauggeräte, Ernährungspumpen, Antidekubitus-Motoren, Inhalationsgeräte…), aber manche Hersteller von Elektrobetten fordern aufgrund eigener Risikoanalysen sogar 6 Monate. Diese Forderung ist bindend. Meist findet man die Angabe der Prüffrist von Elektrobetten in der jeweiligen Bedienungsanleitung (die auf jeder Station vorhanden sein muss) des entsprechenden Bettentyps. •• Alle 12 Monate: Werkstattgeräte (Bohrmaschen, Winkelschleifer, Verlängerungskabel…) •• Alle 12 Monate: Bewohnergeräte (Tisch-/Stehlampen, Radiogeräte, Mehrfachsteckdosen…) •• Alle 12 Monate: Küchengeräte (Mixer, Pürier Geräte, Elektromesser, Eierkocher, Waffeleisen…) •• Alle 24 Monate: Geräte in Büros (PC, Drucker, Monitore, Tischsteckdosen, Kaffeemaschinen…) •• Alle 48 Monate: Großgeräte, die nicht einfach bewegt werden können. Es ist jedoch zu beachten, dass der Prüfer in der Wahl der Prüffristen und seiner Prüftätigkeit weisungsfrei ist. Er allein bestimmt die Frist der Prüfung. Eine weitere Verlängerung der o.g. schon verlängerten Fristen ist aus sachverständiger Sicht nicht empfehlenswert. Bei häufigen Mängeln, beispielsweise defekten Netzkabeln an Staubsaugern, können sich auch kürzere Prüffristen ergeben.

Wie sollte dokumentiert werden?

Wer kann beauftragt werden?

In welchen Fristen sind die Prüfungen durchzuführen?

Eigenes Personal Es empfiehlt sich das nach § 8 der Medizinproduktebetreiberverordnung zu führende Bestandsverzeichnis für Medizin- •• Vorteil: Kennt die Örtlichkeiten, das Personal und die Bewohner. geräte mit den Nichtmedizingeräten ergänzend fortzuführen.

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Häufig zu findende Mängel:

Abb. 1: Fehlende Adernendhülsen, hier zusätzlich nicht angeschlossener Schutzleiter

Abb. 2: Überhitzung aufgrund fehlender Adernendhülsen

Abb. 3: Selbstgebastelte elektrische Verlängerungsleitung ohne Schutzleiter

Abb. 4: Schadhafte Netzleitung

Abb. 5: Fehlende Lampenfassung mit blanken stromführenden elektrischen Leitungen

Abb. 6: Unzulässige Anordnung von Netzleitungen und Tischsteckdosen unter Elektrobetten

Abb. 7: Laienhafte Reparaturen von Bedienteilen an Elektrobetten

Abb. 8: Defekte Kabel an Bedienteilen von Elektrobetten

Abb. 9: Abgebrochene Aufhängungen an Bedienteilen von Elektrobetten

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Abb. 10: Unter einem Elektrobett zerdrückte Tischsteckdose

Abb. 11: Netzstecker im Bewegungsbereich eines Elektrobettes

•• Nachteil: Befindet sich in einer Zwickmühle, da er seinem Arbeitgeber ein mängelfreies Gerät schuldet. Infolge anderer zusätzlichen Aufgaben kommt es leicht zu Terminverschleppungen. Service durch Hersteller •• Vorteil: Kennt sich mit den eigenen Geräten sehr gut aus. •• Nachteil: Befindet sich ebenfalls in einer Zwickmühle, da er seinem Auftraggeber ein mängelfreies Gerät schuldet. Es müssen mehrere verschiedene Hersteller beauftragt werden. Prüforganisationen/Sachverständige •• Vorteil: Nur eine Person geht durchs Haus. Neutrale Prüfungen. •• Nachteil: Beanstandete Mängel werden durch Prüforganisationen/Sachverständige in der Regel nicht behoben. Welche Mängel können leicht vermieden werden? Viele Mängel können vermieden werden, wenn vom Personal festgestellte Mängel umgehend weitergeleitet werden. Dazu gehört natürlich auch die Kontrolle, ob die festgestellten Mängel behoben wurden. Ein besonders hohes Risiko stellen von Bewohnern oder deren Angehörigen mitgebrachte selbstgebaute Verlängerungskabel dar. Diese sind häufig falsch zusammengebaut oder schon so alt, dass sie nicht mehr zulässig sind (es gab früher einmal Verlängerungskabel ohne Schutzleiter in die man auch Stecker mit Schutzleiter stecken konnte). Abhilfe: Nur gekaufte, neue Verlängerungskabel mit vergossenen (nicht geschraubten) Netzsteckern und Netzbuchsen zulassen. Schadhafte Bedienteile von Elektrobetten (Kabel defekt, Gehäuseschäden oder abgebrochene Aufhängung) können dazu führen, dass Bewohner wegen unkontrollierter Ingangsetzung des Elektrobettes verletzt werden. Im Extremfall folgt eine Anzeige bei der Kripo durch deren Angehörige. Abhilfe: Elektrobetten sind bereits beim Feststellen eines Mangels außer Betrieb zu nehmen. Das verantwortliche Personal ist zu

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Abb. 12: Beschädigter Netzstecker durch Bewegung eines Elektrobettes

unterrichten und der Netzstecker ist zu ziehen, so dass ein weiterer Betrieb nicht möglich ist. Das Bedienteil ist umgehend auszutauschen. Verlängerungskabel, Tischsteckdosen und Netzkabel unter Elektrobetten stellen ein weiteres hohes Risiko dar. Diese können durch die Bewegungen des Elektrobettes leicht gequetscht, zerdrückt oder zerrissen werden. Abhilfe: Verlängerungskabel, Tischsteckdosen und Netzleitungen nicht im Bewegungsbereich der Elektrobetten verlegen. Ein Anbinden mittels Kabelbindern an das Bettgestell ist nicht zulässig, da dies nicht der Zweckbestimmung des Elektrobettes entspricht. Falls es nicht anders geht sollten entsprechende Wandsteckdosen verlegt werden. Bei deren Platzierung ist darauf zu achten, dass keine Aufputz-Steckdosen verwendet werden und die eingesteckten Netzstecker nicht durch die Auf- und Abwärtsbewegungen des Elektrobettes ab geschert werden können. Nachträglich durch Angehörige auf Netzspannung „elektrifizierte“ Lämpchen (z.B. geschnitzte Holzfiguren mit Laternen, Weihnachtskrippen, Selbstbaulämpchen…) sind zum einen nicht zugelassen und zum anderen teilweise lebensgefährlich. Abhilfe: Nur batteriebetriebene Lösungen zulassen. Der Autor, Dipl.-Ing. Hans-Dieter Dejon (von der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Medizintechnik, Geräte der Elektromedizin - Defibrillatoren und HF-Chirurgie) führt schon seit Jahren BGV A3-Prüfungen mit seinem Ingenieurbüro u.a. auch in Altenpflegeeinrichtungen bundesweit durch. Ingenieurbüro Dejon Prüfungen nach MPBetreibV, UVV und Arbeitssicherheit Im Kohlbruch 1, D-66539 Neunkirchen Telefon: +49 (0) 68 21/93 23 14, Fax +49 (0) 68 21/63 06 74 2 E-Mail: HansDieter.Dejon@t-online.de Mitglied im b.s.m Bundesverband der Sachverständigen für Medizinprodukte e.V. http://www.bsm-mp.de/


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Die Kunst des Weglassens Pflegepraxis: Weniger Bürokratie - mehr Menschlichkeit

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Foto: DM EDV GmbH

ie Politik greift Forderungen aus der Pflegepraxis auf und hat ein Projekt zum Bürokratieabbau initiiert. Beteiligte aus der Fach- und Führungsebene der Pflege sowie Softwarehersteller, wie DM EDV, begleiten das Projekt in der Praxis. Auch ihre EDV-Lösungen zielen in die angestrebte Richtung: Weniger Aufwand in der Pflegedokumentation sorgt für mehr Qualität – zum Wohle der Pflegebedürftigen. Eine intelligente Software spielt beim notwendigen Bürokratieabbau eine maßgebliche Rolle, weil sie in sämtlichen pflegerischen Prozessen eingesetzt wird: in der Verwaltung, bei der Abrechnung, im Controlling, in der Dienst- und Einsatzplanung, in der Personalwirtschaft sowie in der Pflegeplanung und -dokumentation. Daher ist bei der Forderung nach Entbürokratisierung die Verringerung des Dokumentationsaufwands zentral, um die Pflege-Qualität zu verbessern. Mit Hilfe praxisnaher, einfacher Programme beträgt die Arbeitszeitersparnis, verglichen mit herkömmlichen Dokumentationssystemen, rund 50 Prozent. Und gerade wirtschaftliche Aspekte sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt, weil die Anforderungen an Fach- und Leitungskräfte im Pflegebereich zugenommen haben. So sind die Häuser mehr denn je auf EDV-Lösungen angewiesen, die ihren Arbeitsalltag erleichtern. „Auch deshalb haben wir unserere neue Software DM DOKU 7 zu einem zentralen Tagesordnungspunkt eines Leitungstreffens gemacht“, erläutert Ralf Siemer, Mitglied der Geschäftsleitung der DM EDV GmbH, die Agenda des Praxis-Seminars für Pflege- dienst- und Einrichtungsleitungen. Das Leitungstreffen für Pflegeführungskräfte stand dieses Jahr dann auch ganz im Zeichen des aktuellen politischen Themas „Bürokratieabbau in der Pflege“. An der zweitägigen Veranstaltung im niedersächsischen Garrel nahmen Anfang Juli 40 Führungskräfte aus verschiedenen Einrichtungen teil – allesamt Anwender der Pflege-Software von DM EDV.

Die Anforderungen aus dem anspruchsvollen Alltag der Pflegenden standen daher Pate bei der Entwicklung der neuen Software, mit der die Pflegekräfte exakt bei ihrem Bedarf abgeholt werden: Das Instrument spart Zeit, vereinfacht Arbeit, präzisiert Abläufe und schafft Transparenz. Daten werden zentral abgelegt und sind jederzeit für alle abrufbar. Die meisten Pflegekräfte und Angehörige von Pflegebedürftigen halten eine Reduzierung des bürokratischen Aufwands für längst überfällig. Das Bundesministerium für Gesundheit hat daher ein Projekt zum Bürokratieabbau in der Pflege aufgelegt, um praxistaugliche Ansätze zum Abbau des Verwaltungsaufwands in der Pflegedokumentation zu erarbeiten. Nicht nur Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betont, dass der Zuwachs an Qualität mit der Minderung der bürokratischen Anforderungen zusammenhängt. „Zeit ist nicht nur Geld, sondern der wichtigste Faktor, den es im Umgang mit Pflege- bedürftigen gibt“, unterstreicht auch Ralf Siemer. „Wir Pflegedienstleiter fühlen uns nicht nur bei diesem Thema häufig mit unseren Problemen alleine gelassen; da kam uns der Austausch, der im Rahmen solcher Leitungstreffen für Pflegeführungskräfte stattfindet, sehr entgegen“, lobt Sabine Kuske, Pflegedienstleiterin der vollstationären Betreuungseinrichtung „Haus am Buschkämpen“ aus Oberhausen das Seminar.

Ihr Ziel ist unser Anliegen Ihr Erfolg ist unser Ziel !

Fragen Sie nach unseren Komplett-Lösungen für die Heimverwaltung, Pflege und Dienstplanung. Wir informieren Sie ausführlich: THS-Software GmbH Stuttgart Tel: (0711) 987941-0, Fax: -50 Mail: info@ths-software.de www.ths-software.de

Die Teilnehmer des Leitungstreffens für Pflegeführungskräfte bei der DM EDV in Garrel.

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Foto: Blanco

Mit farbigen Spülen Akzente setzen

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ine Modernisierung in den Wohnungen und Zimmern der Bewohner ist die ideale Gelegenheit, um das Wohnambiente zeitgemäß zu gestalten. Eine moderne Küche bringt beispielsweise nicht nur mehr Komfort und Funktionalität in den Haushalt, sondern belebt auch die Sinne – mit frischen Designs und innovativen Materialien. Farben tragen hier ganz wesentlich zur Gesamtwirkung bei. Auch mit Spülen und Armaturen lassen sich besondere Akzente setzen. Eine große Auswahl bietet Blanco mit seinen Modellen aus Silgranit PuraDur II, dem hochwertigen, außerordentlich pflegeleichten und widerstandsfähigen Granit-Verbundwerkstoff. Eindrucksvolles Beispiel ist Blanco Subline: Die funktionale und zeitlos-elegante Beckenlinie gibt es in zehn Ausführungen und fast ebenso vielen Farben. Dabei umfasst die CombiColours Silgranit-Palette attraktive warme Farben wie z. B. Champagner, Tartufo, Cafe und neutrale Töne von Weiß über Grau bis Anthrazit. „Farbe ist bei Blanco jedoch nicht mit ‚bunt‘ gleichzusetzen“, beschreibt Detlef Schön, Blanco Senior-Produkt-

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manager den bewusst zeitlosen Charakter der CombiColours. „Unsere Farben sind modern, ohne modisch zu sein. Sie sind langlebig und wirken noch nach Jahren zeitgemäß und ästhetisch.“ Ob harmonisches Ton-in-Ton-Arrangement mit aktuellen Küchendekoren oder als kontrastreicher Eyecatcher auf der Arbeitsplatte – mit den Silgranit CombiColours findet jeder seine Lieblingskombination. Für eine präzise Abstimmung rund um das Spülcenter stehen ebenso zahlreiche Armaturenmodelle im Silgranit-Look zur Verfügung und erlauben eine perfekte Kombination mit allen aktuellen und langfristigen Möbel- und Einrichtungstrends. Zum Ausprobieren lädt der Blanco Online-Farbassistent ein unter www.blanco.de/combicolours. Er gibt auf unkomplizierte Weise Hilfestellung bei der Entscheidung für das neue Küchendesign – idealerweise gemeinsam mit dem Berater im Küchen- und Möbelfachhandel, der umfassend berät und die Originalfarben und -materialien dann auch vor Ort zeigen kann.


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

Hoher Sitzkomfort im Alter ist wichtig

Foto: Längle Hagspiel

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m Alten- und Pflegeheim müssen Funktionalität und Design perfekt harmonieren. Ältere Menschen sind mitunter sehr empfindlich, Pflegefachkräfte wissen das. Falsches Sitzen bewirkt oder verstärkt bei ihnen Probleme wie Rückenschmerzen, Thromboseneigung oder Dekubitus. Das Unternehmen Längle Hagspiel, das seit rund 60 Jahren Stühle, Tische und Bänke aus Massivholz fertigt, hat sich darauf eingestellt: Besonderes Know-how besitzt der österreichische Produzent im Bereich Pflege und Healthcare. „Funktionalität, Ergonomie und Komfort unserer Produkte werden von Bewohnern, Angehörigen und Pflegekräften gleichermaßen geschätzt“, berichtet Günter Schobel, Inhaber und Geschäftsführer von Längle Hagspiel. Um diese Kompetenz zu erreichen, haben die

Entwickler viel Köpfchen und Herzblut in ihre Möbel investiert. Gesund, bequem und schön Viele Details aus der Care-Kollektion von Längle Hagspiel erleichtern älteren Menschen das lange Sitzen. So entlasten optimal angepasste Sitzbreite, Sitzhöhe, Sitztiefe und Sitzwinkel die Wirbelsäule. Eine Knierolle fördert den venösen Rückfluss des Blutes und kann so bei venöser Thrombosegefahr Linderung verschaffen. Sinnvoll platzierte Griffleisten bieten Stütze und Halt beim Stehen. Nicht zu vergessen ist auch die Wahl des richtigen Tisches. Längle Hagspiel fertigt Modelle mit einer „lichten Höhe“ von 71cm, an denen Rollstuhlfahrer bequem Platz finden.

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Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

IFH 2014 Xeno2: neue Premium-Badserie von Keramag

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uf der IFH in Nürnberg hat Keramag die neue Designbadserie „Xeno2“ präsentiert, die ein breites Sortiment an Waschtischen, Handwaschbecken, WCs, Bidets, Möbeln und Lichtspiegelelementen umfasst. Das unter der exklusiven Dachmarke „Keramag Design“

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positionierte Programm ist durch eine Verbindung von architektonisch klaren Formen und symbolischen Anleihen an die Natur geprägt. Die auf den ersten Blick betont schlichte Gesamtanmutung entfaltet bei näherer Betrachtung – wie der Hersteller betont – „aufregend

emotionale Wahrnehmungen“. Bei allen Waschbecken werden streng geometrische Außenformen mit sanft fließenden Innenbecken kombiniert. Die Objekte weisen zudem eine schmale Stufe zum Ablagenbereich und eine leicht erhöhte Hahnlochbank auf. Verfügbar ist eine breite Angebotsvielfalt, die Varianten von 600 bis 1.400 mm Breite – mit oder ohne Hahnloch – beinhaltet. Die großen Versionen mit 1.200 und 1.400 mm Breite sind auch mit zwei Hahnlöchern erhältlich und als Doppelwaschtisch nutzbar. Für alle Waschtische sind ebenso formschöne wie funktionale Unterschränke lieferbar. Zum Einsatz kommt das verdeckte Ab- und Überlaufsystem „Clou“ bzw. ein Zwangsablauf bei allen Waschtischen mit Hahnloch. Für besonders attraktive Gestaltungseffekte sorgen die asymmetrischen Beckenformen, die für die 900 mm breiten Waschtische und die speziellen Gäste-WC-Handwaschbecken lieferbar sind. Bis ins Detail auf die Waschtische und Handwaschbecken abgestimmt sind das WC und das Bidet der neuen Badserie „Xeno2“. Die großzügigen, glatten Keramikflächen und die verdeckten Befestigungssysteme sichern eine hohe Pflegeleichtigkeit. Im Hygiene-Trend liegt das besonders reinigungsfreundliche spülrandlose „Rimfree“-WC, das mit einem betont flachen, integrierten Sitz mit Absenkautomatik ausgestattet ist. Die „PlugFix“-Befestigung erlaubt eine schnelle

Fotos: Keramag GmbH

Die neue Designbadserie „Xeno2“ von Keramag verbindet architektonisch klare Formen mit symbolischen Anleihen an die Natur. Das breite Sortiment umfasst Waschtische, Handwaschbecken, WCs, Bidets, Möbel und Lichtspiegelelemente.


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

und einfache Montage des wandhängenden WCs. Auch beim Bidet sorgt das Ab- und Überlaufsystem „Clou“ oder ein Zwangsablauf für sichere Funktion. Ergänzt wird die neue Serie „Xeno2“ durch ein breitgefächertes Sortiment an Badmöbeln von feiner Geradlinigkeit und intelligent konzipierten Stauraumlösungen. Das bewusst schlichte und reduzierte Möbel-Design sorgt zusammen mit den Keramik-Objekten für ein ebenso attraktives wie schlüssiges Ambiente. Die drei miteinander kombinierbaren Oberflächen „Hochglanz weiß“, „Matt grau“ und „Scultura grau“ eröffnen einen großen Gestaltungsfreiraum. Die Unterschränke sind – je nach Größe – mit einer oder mehreren Schubladen ausgestattet. Auszüge ohne Griffe mit mechanischer Tip-on-Technologie ermöglichen ein

leichtes Öffnen und Schließen. Filigrane Möbelfronten mit Spalt zum Korpus vermitteln den Eindruck optischer Leichtigkeit. Die oberen Auszüge sind mit LED-Beleuchtung ausgestattet. In den Auszügen sorgen Antirutschmatten und praktische Ordnungssysteme für eine sichere und bedarfsgerechte Aufbewahrung der Badutensilien. Die Seitenschränke können auf Wunsch mit Glasabdeckplatten versehen werden. Der Hochschrank (1.700 mm) ist mit variablen Glaseinlegeböden, großem Innenspiegel und hochwertigem Soft-close-Mechanismus ausgestattet. Er ist – ebenso wie der Handwaschbecken-Unterschrank – mit rechts- oder linksseitigem Türanschlag lieferbar. Die in die Türen integrierten Griffleisten stellen ein

hohes Maß an Bedienungsfreundlichkeit sicher. Komplettiert wird das neue „Xeno2“-Programm durch passende LED-Lichtspiegelelemente mit „Slim-Line“-Technik. Ihr stimmungsvolles, indirektes Licht setzt den Waschplatz eindrucksvoll in Szene. Wenn zum Schminken oder Rasieren mehr Licht benötigt wird, kann die Direktbeleuchtung von oben über einen Sensorschalter eingestellt werden, der gleichzeitig als Dimmer dient. Eine Anti-Beschlag-Funktion der Spiegelflächen garantiert jederzeit freie Sicht. Die Verfügbarkeit der Lichtspiegelelemente in fünf Größen ermöglicht die exakte Abstimmung auf alle Waschtische und Handwaschbecken (von 400 bis 1.400 mm Breite).

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Das Pflegebett Elvido vervo entlastet durch optimale einstellbare Arbeitshöhe Das Elvido vervo-Pflegebett bietet eine ergonomische Arbeitshöhe für die Pflege und eine sturzprophylaktische Tiefe für den Bewohner.

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ie Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege empfiehlt Pflegekräften für die rückenschonende Arbeitsweise, die Pflegebetten auf Leistenhöhe hochzufahren. Durch die leistungsstarken Motoren des Elvido vervo wird die richtige Arbeitshöhe des Pflegepersonals in ca. 30 Sekunden (von der tiefsten zur höchsten Position) erreicht. Rückenbelastungen bei der Grundpflege am Bett lassen sich so spürbar reduzieren. Durch den hohen Verstellbereich des Pflegebettes auf 80 Zentimeter kann das Pflegepersonal länger in aufrechter Haltung arbeiten und Tätigkeiten mit starker

Oberkörperneigung auf ein Minimum begrenzen. Um Sturzverletzungen von Bewohnern zu vermeiden, kann das Pflegebett z. B. während der Schlafenszeit auf 25 Zentimeter heruntergefahren werden. Zusätzlich lässt sich das Bett mit unterschiedlichen Assistenzsystemen ausrüsten. Pflegebetten mit integriertem „e-help-System“ senden ein digitales Signal, wenn Hilfe benötigt wird. Das geschieht z. B. durch das Out-of-Bed-System, welches meldet, wenn der Bewohner nachts das Bett verlässt, oder die Lichtautomatik, die bei der Orientierung im Dunkeln hilft.

Stiegelmeyer Pflegemöbel GmbH & Co. KG Pivitsheider Straße 270, 32791 Lage +49 (0) 5232 98414 - 30 E-Mail: care@stiegelmeyer.com www.stiegelmeyer.com

Seniorenheim-Magazin | 33


Die auf dem Estrich verklebten PRESTIGE-Planken (1200 x 180 mm) sind unempfindlich und sorgen für eine angenehm leise Raumakustik.

Der wineo® Designboden PRESTIGE mit 0,7 mm Nutzschicht ist durch seine PU Oberflächenvergütung pflegeleicht und rutschfest und erfüllt höchste Beanspruchungen.

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mit PURLINE Bioboden Elastische Böden in moderner Pflegeeinrichtung

G

emeinschaft leben! Diesen philosophischen Anspruch erhebt der „Seniorenwohnpark am Fuchsberg“ in Ganderkesee nahe Bremen für seine Bewohner und erfüllt ihn jeden Tag. In dem aus mehreren Gebäuden bestehenden Wohn- und Pflege-Komplex sind Betreutes Wohnen in 1 und 2 Zimmer-Apartments, Pflegewohnen, Tagespflege, ambulante Pflege und ein Therapiezentrum zusammengefasst. Integriert in dieses Konzept der generationenübergreifenden Sorge um pflegebedürftige Menschen wurde ein vor kurzem fertiggestellter, separater Neubau für den Bereich „Junge Pflege“. Hier kamen zwei sehr hochwertige, elastische Bodenbelagsarten von Windmöller zum Einsatz, die als einfach zu verlegende Plankenware vollflächig auf dem Untergrund (Estrich) verklebt wurden und mit einer Aufbauhöhe von lediglich 2,5 mm besonders sanierungsfreundlich, extrem robust und pflegeleicht sind. Rund sechs Millionen Euro wurden aufgewendet, um ein in dieser Größe in Deutschland einmaliges Pflegekonzept für

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junge, pflegebedürftige Menschen entstehen zu lassen. Auf ca. 3.200 m2 Nutzfläche sind über drei Etagen 66 Pflegeplätze eingerichtet worden, die jungen Menschen, die durch Krankheit, Unfall oder andere Umstände der Pflege und Betreuung bedürfen, ein neues zuHause zu ermöglichen. Abhängig vom Grad ihrer körperlichen Einschränkungen wird ihnen in sechs Wohngruppen und eigenen 25 bis 35 qm großen Apartments, ein weitestgehend selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Leben ermöglicht. Bioboden PURLINE – wohngesund, strapazierfähig, wirtschaftlich Die in der Philosophie der Einrichtung implizierte „Verantwortung für die Gemeinschaft“ setzt sich auch bei der Auswahl der verwendeten Fußböden fort, die das Architekturbüro Clasen aus Bremen für den Neubau auswählte. Denn, so einzigartig wie das Betreuungskonzept, ist ebenfalls der ökologische


PURLINE weist ein Rückstellverhalten von nahezu 100 Prozent auf, d.h. Punktbelastungen, z.B. durch Betten oder Schränke, hinterlassen keine dauerhaften Spuren.

und völlig schadstofffreie Bioboden PURLINE von wineo, der auf 300 m2 in den Wohnbereichen verlegt wurde. PURLINE ist der weltweit erste dauerelastische Bio-Polyurethanboden, der aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und durch seine positiven Gebrauchseigenschaften die ideale Grundlage für eine gesunde Raumluft und ökologisches, behagliches Wohnen bietet. Die natürliche Holzoptik Malmoe Pine verleiht den Zimmern zudem eine freundliche Atmosphäre und trägt zum Wohlbefinden der Bewohner bei. PURLINE punktete bei den Betreibern und beim Architekt vor allem auch durch seine ökologischen und finanziellen Vorteile, die unter anderem ein wesentliches Entscheidungskriterium für dieses Produkt waren: Die dauerhafte Senkung der Fixkostenbelastung um bis zu 30 Prozent (laut Studie vom Pfiff-Institut im Vergleich zu herkömmlichen, elastischen Böden), durch Einsparungen von Wasser, Pflegemitteln und zeitlichem Pflegeaufwand. Neben der positiven Kosten-Nutzen-Analyse überzeugte PURLINE durch seine einzigartige Kombination der Materialeigenschaften: Bei seiner Herstellung „Made in Germany“ wird gänzlich auf den Einsatz von Chlor, Weichmachern oder Lösungsmittel verzichtet. Hinzu kommen sein 100-prozentiges Rückstellverhalten, seine extreme Belastbarkeit (Nutzungsklasse 43) und die lange Lebensdauer sowie sein authentisches Holzdesign mit der natürlichen Optik und Haptik.

Premium-Designboden DESIGNline PRESTIGE Für die rund 500 m2 Verkehrsflächen, Wirtschafts- und Gemeinschaftsräume kam aus dem wineo-Bodensortiment Planken im Format 1200 x 180 mm aus der Premium-Designboden Kollektion PRESTIGE im rustikalen, dunklen Trend-Design Century Oak zum Einsatz. Dieser Designboden wird ausschließlich mit phthalatfreien Weichmachern hergestellt und ist durch seine PU-Oberflächenvergütung auf der 0,7 mm Nutzschicht äußerst pflegeleicht und ebenfalls sehr strapazierfähig (NK 34/43). Beide Bodenbelagsarten des Herstellers haben die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DIBT, die CE-Kennzeichnung und entsprechen den Qualitätsrichtlinien des TFI-TÜV ProfiCert sowie weiteren international anerkannten Zertifikaten. Der Bioboden PURLINE wurde bereits mehrfach von Architekten ausgezeichnet und erhielt jüngst den Interior Innovation award 2014 sowie den Iconic award 2014 „best of best“.

Kontakt wineo® Windmöller Flooring Products GmbH Tel: +49 (0)5237-609257 objekt@windmoeller.de www.wineo.de

Seniorenheim-Magazin | 35


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

Der Einfluss einer Spezial-Matratze auf das Schlafverhalten dementiell erkrankter Menschen Von N. Möller-Woltemade

E

in in Fachkreisen bekanntes Problem ist die nächtliche Betreuung und Pflege von demenzerkrankten Menschen. Schlafstörungen gehen mit dem Krankheitsbild der Demenz meist einher. Diese Schlafstörungen beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit und die Lebensqualität auf eine negative Art und Weise sondern führen zu massiven und schwierigen pflegerischen Versorgungssituationen welche mit herausforderndem Verhalten einhergehen. Bisher existieren nur wenige problemlösungszentrierte Ansätze um die Schlafstörungen des Demenzerkrankten zu lindern. In der Praxis wird meist mit der Gabe von schlaffördernden oder sedierenden Medikamenten reagiert. Die unerwünschten Nebeneffekte dieser Pharmazeutika und deren Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten stellen eine meist unbefriedigende Not-Lösung dar. Die Firma Kubivent hat eine spezielle Demenz-Matratze entwickelt, mit der die Schlafqualität der an Demenz leidenden Menschen positiv beeinflusst werden soll. Zur Evaluation des Leistungsversprechens wurde die Matratze in einem Zeitraum von einem Jahr bei 14 Heimbewohnern in vier Altenheimen eingesetzt. Dabei wurde das nächtliche Verhalten und als auch die Lebensqualität über einen Zeitraum von jeweils drei Monaten beobachtet und ausgewertet. Folgende positive Veränderungen im Bereich des Schlafes konnten beobachtet werden (si. Tabelle 1): •• •• •• •• ••

Verlängerung der nächtlichen Gesamtschlafdauer Schnelleres Einschlafen Weniger Unterbrechungen des nächtlichen Schlafes Deutliche Reduktion des nächtlichen Umherwanderns Laute Bewohner sind deutlich leiser und stören dadurch den Schlaf der Mitbewohner weniger

•• Zunahme der Akzeptanz des eigenen Bettes •• Nachlassen der Tagesschläfrigkeit •• Positiven Einfluss auf das Sundowning-Phänomen und die Tag-Nacht-Umkehr •• Die pflegerische nächtliche Versorgung ist einfacher geworden Ein weiterer Fokus der Untersuchung lag auf der Erfassung der Lebensqualität (Auswertung siehe Tabelle 2). Die messbaren Veränderungen bezogen sich vor allem auf die Bereiche der Mobilität, der Aktivität, Kommunikation und des Schmerzerlebens. Fazit Die untersuchte Demenz-Matratze hatte einen äußerst positiven Einfluss auf die Schlaf- und die Lebensqualität der beobachteten Bewohner. Im Sommer letzten Jahres wurde die Untersuchung aufgrund der positiven Ergebnisse auf zwei weitere Einrichtungen erweitert. Auch dort zeigten sich vergleichbare positive Veränderungen bezüglich des Schlafverhaltens und der Lebensqualität der dortigen Bewohner.

Tabelle 1: Ergebnisse bezogen auf die Schlafqualität Veränderungen der Schlafqualität

sehr positiv

positiv

keine

negativ

Anzahl der Bewohner

7

6

1

0

Tabelle 2: Ergebnisse bezogen auf die Lebensqualität

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Veränderungen der Lebensqualität

sehr positiv

positiv

keine

negativ

Anzahl der Bewohner

4

6

4

0


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

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Zeitversetztes Kochen und Schnellkühlung Garantiert echte Garfrische für mehrere Tage

D

er Chef der Großküche des Caritasverbands Dorsten und Verpflegungsbetriebswirt, Andreas Nagel, kocht täglich 1.600 frische Essen (Tendenz: steigend) für Pflegeheime, Essen auf Rädern, Kindergärten und Schulen. Was muss ein Schnellkühler und Schockfroster zwingend leisten? Deutlich mehr als die DIN 18872-5 fordert. Um Garfrische & Nährwerte garheißer Speisen zu bewahren und effizient zu produzieren, muss sein Abkühlzyklus sofort nach deren Eingaben ab „TÜR ZU“ starten. Ist die Kälteanlage wichtig?

Ja, sehr! Ist sie optimal auf die Anforderungen & Kältetechnik des Chillers (Verdampfer, Ventilatoren) abgestimmt, kühlen auch nachgeschobene Heißkomponenten mit 95° C ohne Gefriergefahr ab – oft in unter 90 Min. Sie können garheiße Speisen laufend nachschieben? Ja, bei IRINOX schon. Trotz „rollender Beschickung“ gefriert nichts, alles bleibt frisch, die Geräte sind voll ausgelastet. Soll man Speisen abdecken, um ihre Feuchtigkeit zu bewahren − trotz längerer Abkühlzeiten? Bei konstant +1° C im Innenraum nicht; ist es kälter, dann schon und zwar zwin-

gend. Die Feuchtigkeit bleibt dann im Behälter, sammelt sich aber am Deckel und tropft auf ihre Oberfläche. Weil IRINOX bei +1° C bleibt, mit dem Hygienesystem SANIGEN Luft u. Innenraum bakterienfrei u. hygienisch sauber hält, können wir offen schnellkühlen − und zeitverkürzt, da den Komponenten schon ab KT 90° C Wärme entzogen werden. Irinox SpA Irinox.deutsch@irinox.com www.irinoxprofessional.com Kontakt: Gert Behre Tel. +49 / (0)172 / 759 77 91

Die perfekte Kombination für den Pflegealltag! Mit dem Elvido vervo Pflegebett bieten wir Ihnen ein höhenverstellbares Pflegebett, das die Herausforderungen im Pflegealltag optimal erfüllt. Zusätzlich kann das Bett mit Sensoren für die Vernetzung ausgestattet werden. Diese senden ein digitales Signal, wenn Hilfe benötigt wird. Jede Sekunde, die das Pflegepersonal durch die Entlastung des Systems spart, ist auch ein Gewinn für den Bewohner. Das nennen wir Produkte mit Herz und Verstand.

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Ernährung

Genussvoll Essen in stationären Altenhilfeeinrichtungen vs. Organisation und Kommunikation Von Beate Staas und Sabine Ammon

W

as verbinden wir mit Essen? Heimat, Kindheit, Genuss, schöne Erinnerungen und in Gesellschaft schmeckt es am besten. Hier stellt sich die Frage: Welchen Stellenwert hat das Essen im Heim, und welches Verpflegungskonzept ist für meine Einrichtung das richtige? In den letzten Jahren hat in der Gemeinschaftsverpflegung, Beate Staas gerade in Pflegeheimen, eine positive Entwicklung stattgefunden. Verantwortliche reagieren damit auf pflege- und ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf Ernährung im Alter und bei Hochaltrigkeit, Ernährung von Menschen mit dementiellen Veränderungen, Auswirkungen medizinischer Diagnosen auf die Ernährung und Auswirkungen der Tisch- und Esskultur. Um eine kreative und bedarfsgerechte Verpflegung anbieten zu können, müssen die Schnittstellen zwischen der Pflegefachkraft, den unterstützenden Berufsgruppen angelernter Pflegekräfte, zusätzlicher Betreuungskräfte und Servicekräften, Mitarbeiter der Küche und Betreiber (Kostenstelle) klar definiert sein. Betrachten wir drei Szenarien konkreter: Tablettsystem, Schöpfsystem und Front Cooking (siehe Tabelle 1). Graphische Darstellung der Schnittstellen mit Bedeutung für die Umsetzung der Tablettsystem Anhand der Essenskarte werden die Speisen in der Küche fertiggestellt und portioniert. Im Wohnbereich wird das Tablett dem Bewohner durch Hauswirtschafts- und Pflegekräfte serviert.

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Prozess- und Ergebnisebene 2 des nat. Expertenstandards: Die PFK koordiniert… in enger Kooperation mit Küche, Hauswirtschaft sowie in Absprache mit den anderen Berufsgruppen Maßnahmen… Die multiprofessionellen Maßnahmen sind koordiniert, gegebenenfalls ethisch begründet und ihre Umsetzung überprüft (siehe Sabine Ammon Abbildungen 1-3). Die Abbildungen zeigen: je nach System wird die Kommunikationsstruktur komplexer und ist somit schwerer für die PFK zu steuern. Einzelne Schritte der Verantwortlichen sind stark abhängig von der Ablauforganisation. Insbesondere in Zeiten unbesetzter Fachkraftstellen reduziert sich die Risikoeinschätzung zur Mangelernährung auf den BMI – Verlauf. Verändertes Verhalten des Bewohners mit Auswirkungen auf sein Essverhalten finden sich erst mit deutlich zeitlicher Verzögerung in den Fallbesprechungen und dem individuellen Pflegeprozess wieder. Die Betrachtung der Ess- und Tischkultur, Sitzplatz, individuelles Hilfsmittel oder Methodik der betreuenden Mitarbeitenden werden nicht systematisch analysiert. Angelernte Kräfte übernehmen Tätigkeiten, die ohne bzw. mit zu geringer Compliance wahrgenommen werden.

Schöpfsystem

Front Cooking

Anhand der Anzahl bestellter Essen werden die Speisen in der Küche produziert/regeneriert und in GN-Behältern auf die Wohnbereiche gegeben. Hier werden die Speisenkomponenten nach den Wünschen der Bewohner durch Hauswirtschafts-und Pflegekräfte serviert.

Speisen werden vor den Augen der Bewohner zubereitet um kochen erlebbar zu machen. Entweder kochen Betreuungskräfte oder Mitarbeiter der Küche vorbereitete Speisen zu ende oder frisch ganze Gerichte. Spezifische Kochhandlungen wie das Zwiebel anbraten können hier als Duftstimulator eingesetzt werden.


Ernährung Kommuniziert m. Bewohner + Angehörigen

Abb. 1: Kommunikationsstruktur im Tablettsystem

Bestellt in Küche (Bestellkarte)

PFK

Informiert Pflegeteam

(Pflegefachkraft)

Ärztl. Diagnose Pflegediagnose

Infomiert sich bei Übergabe im Pflegeteam

Abb. 2: Kommunikationsstruktur im Schöpfsystem Informiert Pflegeteam Bestellt in Küche (Bestellkarte)

PFK

Ärztl. Diagnose Pflegediagnose

Infografiken: Elaine Barker – Fotolia.com

Kommuniziert m. Bewohner + Angehörigen

Holt Infos der anderen Berufsgruppen ein

Informiert, leitet an, kontrolliert Servicekräfte

Informiert, leitet an, kontrolliert Betreuungskräfte

Seniorenheim-Magazin | 39


Ernährung

Checkliste für eine einfache Organisation und Kommunikation Erhebung der Anamnese PFK bei Aufnahme:  Findet eine Aktualisierung der Anamnese statt?

 Ist die Umsetzung auch an Wochenenden zuverlässig

Erhebung der Essbiographie durch Zusätzl. Betreuungskraft:  Ist die Weitergabe der Information an PFK, Pflegeteam, Betreuungsteam, Serviceteam und Küche sichergestellt?  Haben unsere Betreuungskräfte Kenntnisse über regionale Besonderheiten der Heimat der Bewohner, und zum Sprachverständnis, insbesondere Dialekt?  Wer stellt den Kontext zu bekannten medizinischen und pflegerischen Diagnosen her?

Unterstützende Tätigkeiten:  Haben wir geeignete Hilfsmittel zur Verfügung gestellt und angewendet?

Zubereitung:  Haben unsere Servicekräften ausreichend sprachliche Fertigkeiten, um beim Schöpfsystem und Front-Cooking HACCP-Konzepte richtig umzusetzen?  Wie wird auf kurzfristige Speiseplanänderung reagiert?

Beobachtende Tätigkeiten: Siehe anleitende Tätigkeiten

Portionierung:  Können auch angelernte Mitarbeitende aktuell individuelles Verhalten und Bedürfnis des Bewohners berücksichtigen?  Ist die Kommissionierung einheitlich?  Wer stellt den Kontext zu bekannten medizinischen und pflegerischen Diagnosen her?  Haben wir bei der Umstellung zum Schöpfsystem und Front Cooking die HACCP angepasst? Planung Hilfsmitteleinsatz:  Wie ist die Koordination mit anderen Berufsgruppen/ externen Therapeuten organisiert?  Ist die richtige Unterstützung bei der Anwendung Hilfsmittel durch angelernte Kräfte sichergestellt? Planung Umgebung/Sitzplatz:  Ist die Koordination mit anderen Berufsgruppen geklärt? Der nationale Expertenstandard nimmt in der Prozessebene die Pflegefachkraft in den Fokus der Aufgaben und Pflichten. Auf allen sechs Ebenen ist es die Pflegefachkraft die “erfasst“, „führt durch“, „koordiniert“, „plant gemeinsam mit“, „gewährleistet“, „unterstützt“, „informiert“, „überprüft und evaluiert“. Je größer die Anzahl der Berufsgruppen, mit denen die PFK die Speisenversorgung, die Hilfsmittelversorgung und die Ess- und Tischkultur und Umgebung abstimmt, desto größer wird Notwendigkeit, dass Kompetenzen und Kommunikationswege allen Beteiligten bekannt sind und diese auch genutzt

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gewährleistet?

Anleitende Tätigkeiten:  Können wir garantieren, dass sprachliche Kenntnisse ausreichen (Dialekt)?  Kommunikation mit an Demenz erkrankten richtige Anwendung findet?  Kommunikation mit anderen Erkrankungen wie Schwerhörigkeit, Parkinson, etc. richtig Anwendung findet?

Teilweise Übernehmende Tätigkeiten:  Beachten wir die Selbstbestimmung des Bewohners und aktivierende Pflege in der Anwendung? Übernehmende Tätigkeiten:  Wer stellt den Kontext zu bekannten medizinischen und pflegerischen Diagnosen her? Dokum. im Erhebungsbogen/Bilanz:  Sind die Schreibfähigkeiten je nach Herkunft des Mitarbeitenden ausreichend? Dokum. Bewohnerakte:  Wer dokumentiert wo?  Wie kommen Informationen von SK in die Dokumentation? Kommunikation im Team:  Verstehen wir „Team der an der Ernährungsversorgung Beteiligten“ anstelle des reinen Pflegeteams? Info andere Berufsgruppen:  Ist die Information der geringfügig Beschäftigten sichergestellt? werden. Die nachfolgende Checkliste gibt Ihnen Informationen, worauf Sie ihr System prüfen können, um entsprechende Entwicklungsmaßnahmen ins Auge zu fassen. Die Autorinnen sind davon überzeugt, dass einfache Organisation und Kommunikation wie z.B. beim Tablettsystem niemandem nützen, wenn der Bewohner hier kaum die Möglichkeit der Selbstbestimmung erfährt. Viel wichtiger ist es doch, dass wir die Speisenversorgung als das sehen, was sie ist: ein gesellschaftliches Ereignis mit Freude und Genuss.


Ernährung

Koordiniert, informiert zubereitenden Mitarbeiter Kommuniziert m. Bewohner + Angehörigen

Koordiniert mit Koch/HWS

Informiert, kontrolliert Pflegeteam

PFK

Informiert, leitet an, kontrolliert Betreuungskräfte

Ärztl. Diagnose Pflegediagnose

Abb. 3: Kommunikationsstruktur im Front Cooking

Informiert, leitet an, kontrolliert Servicekräfte

Holt Infos der anderen Berufsgruppen ein

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Komplett gegarte Produkte rechnen sich… … und bieten die derzeit höchst mögliche Sicherheit.

Wie viel Zeit sparen Sie durch den Einsatz durchgegarter Artikel? Zirka 50%. Die Regeneration bindet somit weniger Personal. Wie hoch ist die Preisdifferenz? Rohe Produkte sind ca. 9% preiswerter als komplett gegarte. Rechnen sich die höheren Einstandskosten? Überwiegend. Wir senken unsere Energiekosten, minimieren den Bratverlust, können deshalb sehr präzise kalkulieren und Mitarbeiter ohne Fachausbildung einsetzen.

Müssen bei Vossko kennzeichnungspflichtige ZusatzstofWarum soll ein Seniorenheim gegarte Geflügel- oder fe deklariert werden? Fleischartikel einsetzen? Gut 95% aller Produkte enthalten keine kennzeichnungsNicht gegarte Produkte können Krankheitserreger tragen, die während des Garprozesses beim Hersteller abgetötet wer- pflichtigen Zusatzstoffe, sind also „clean label“. den. Wir verwenden diese Produkte, weil sie uns eine höhere Interview mit Jürgen Unland, Küchenmeister u. Diätkoch DGE, leitet Sicherheit bieten. die Zentralküche des Alexianer Krankenhauses in Münster. Gibt es geschmackliche Unterschiede zwischen gegarten und nicht gegarten Artikeln? Ansprechpartner Wir testen blind. Von wenigen Ausnahmen, wie RindersGeorg Weber, Verkaufsleiter Food-Service teaks, abgesehen, kommen wir fast immer zu dem Ergebnis, Tel.: 02532 / 9602-285, dass sie sich hinsichtlich Aussehen, Geruch, Geschmack und georg.weber@vossko.de Textur nicht wesentlich unterscheiden, aber den Vorteil bieten, „gelingsicher“ zu sein.

Seniorenheim-Magazin | 41


Ernährung

Ausgewogene Verpflegung auf höchstem Niveau Der hauseigene Speisenplan, der die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Tischgäste berücksichtigt und gleichzeitig die Kriterien des DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen erfüllt, ermöglicht ein optimales Speisenangebot. Von Ricarda Holtorf

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as wäre eine Senioreneinrichtung ohne die Verpflegung? Wo bliebe das Wohlbefinden, die Struktur des Tages, die Möglichkeit sich in gepflegtem Ambiente auszutauschen und gemeinsam zu genießen? Jedoch kann ein ausgewogenes Speisenund Getränkeangebot noch viel mehr. Es trägt nicht nur zur Befriedigung indi-

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Fotos:DGE/Fit im Alter

Ricarda Holtorf

auf ein vielfältiges, nährstoffreiches und appetitliches Angebot von Speisen und Getränken zu achten. Eine praxisnahe Unterstützung das individuelle Speisenangebot der Einrichtung zu optimieren, bietet der Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichvidueller Bedürfnisse bei, sondern kann, tungen der Deutschen Gesellschaft für aus der Vielfalt aller sieben Lebensmittel- Ernährung e. V. (DGE). Dieser wurde im gruppen zusammengestellt, wesentlich Auftrag des Bundesministeriums für Erzur Gesundheit älterer Menschen sowie nährung und Landwirtschaft (BMEL) im zur Prävention einer Mangelernährung Rahmen von IN FORM – Deutschlands Inbeitragen. Besonders bei speziellen An- itiative für gesunde Ernährung und mehr forderungen an die Verpflegung, die auf Bewegung, entwickelt. Mit dem Ziel den steigenden AnGrund altersassoziierter Veränderungen oder Krankheiten auftreten können, ist forderungen an eine moderne und


Ernährung

ernährungsphysiologisch hochwertige Seniorenverpflegung gerecht zu werden, richtet er sich an Fachkräfte der Verpflegung älterer Menschen. Die Anforderungen an das Verpflegungsangebot, die im DGE-Qualitätsstandard definiert sind, umfassen die Getränkeversorgung, die geeignete Lebensmittelauswahl und Speisenplanung im Rahmen einer Vollverpflegung. Für die Herstellung der Speisen sind Kriterien bezüglich der Zubereitung, den Warmhaltezeiten und Temperaturen sowie zur Sensorik formuliert. Für alle Einrichtungen, die ihren Tischgästen die Auswahl einer nährstoffoptimierten Verpflegung ermöglichen möchten, stehen im Qualitätsstandard der DGE auch hierzu Informationen zur Verfügung. Wissenswertes zu speziellen Verpflegungsaspekten z.B. bei Mangelernährung, Kau- und Schluckstörungen oder der Verpflegung Demenzkranker,

vermittelt das KapitelSpeisenangebot bei besonderen Anforderungen. Darüber hinaus bietet der DGE-Qualitätsstandard Kriterien zu Rahmenbedingungen der Essatmosphäre, informiert über rechtliche Aspekte, das Angebot einer Zertifizierung durch die DGE und weitere praxisrelevante Themen. Von der Umsetzung des DGE-Qualitätsstandards profitiert das gesamte Verpflegungsteam, das sich kritisch mit dem Speisenangebot auseinandersetzen und neue Ideen und Strukturen einbringen

kann. Die Brücke von der Theorie zur Praxis schlägt das Seminarangebot der DGE, das sowohl Fachkräfte als auch angelernte Mitarbeitende gezielt zu den jeweils zutreffenden Bereichen des DGE-Qualitätsstandard schult. Damit steigen Sicherheit und Kompetenz des gesamten Küchen- bzw. Serviceteams und die Zufriedenheit Ihrer Tischgäste. Weitere Informationen zu den DGE-Qualitätsstandards, sowie dem Seminarangebot: www.fitimalter-dge.de

Über IN FORM: IN FORM ist Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Sie wurde 2008 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert und ist seitdem bundesweit mit Projektpartnern in allen Lebensbereichen aktiv. Ziel ist, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern. Weitere Informationen unter: www.in-form.de

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Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

Sechsjähriger Matratzen-Dauertest bestätigt:

Langzeitschutz gegen Milben und Allergene gewährleistet Milbenkot behandelt

Fotos: Sanitized AG

Milbenkot

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ie wachsende Zahl von Allergikern betrifft auch Menschen in Pflegesituationen. Wie Matratzen dauerhaft geschützt werden können gegen Milben und Schimmelpilze, die für allergische Reaktionen verantwortlich sind, wurde in einem sechsjährigen Praxistest in Zusammenarbeit mit der Sanitized AG untersucht. Das Unternehmen ist weltweit tätiger Pionier auf dem Gebiet des antimikrobiellen Hygieneschutzes für Textilien und Kunststoffe. Sorgfältige Reinigung von Matratzen in Seniorenheimen nach dem Wechsel des Nutzers sind ein Selbstverständnis. Doch auch während der monate- und jahrelangen Liegezeit des Patienten können ergänzende Massnahmen das Immunsystem entlasten. Denn die Matratze kann zur Brutstätte für Milben, Bakterien und Schimmelpilzen werden. Den idealen Nährboden dafür liefern der menschliche Schweiss (bis zu 1,5 Liter pro Nacht) und ca. 1,5 Gramm Hautschuppen – ebenfalls pro Nacht. Patentierter Wirkstoff Dass die antimikrobielle Hygienefunktion der Sanitzed AG auf Matratzenstoff funktioniert, ist seit Langem belegt. Die hierfür eingesetzte, patentierte Technologie basiert auf dem Wirkstoff Zinkpyrithion. Noch nicht umfassend belegt werden konnte bislang, wie lange der Schutz gegen Milben, Bakterien und Schimmelpilze tatsächlich aktiv ist. Hierzu wurde mit dem Hotel Stadthaus, ein traditionsreiches Viersterne-Hotel in Burgdorf in der Nähe von Bern/CH, ein umfassender Praxistest initiiert. Das Haus wurde mit 29 Matratzen mit integrierter Hygienefunktion ausgestattet. Nach sechs

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Jahren regelmässiger Nutzung im realen Hotelbetrieb wurden die Matratzen verschiedenen Testverfahren unterzogen: „Keine Allergene nachweisbar“ (Milbenkot) lautet das Ergebnis der ersten Testmethode, dem Dräger Bio-Check. Ergänzend wurde das Laboratoire T.E.C. in Anglet/ Frankreich, involviert. Von hier wird bestätigt, dass die Wirkung gegen Milben auch nach sechs Jahren noch immer gegeben war. Untersucht wurden insbesondere Bakterien und Schimmelpilze, die für die Entstehung von Gerüchen und für die beschleunigte Materialzersetzung verantwortlich sind, sowie der Milbenkot, der allergische Reaktionen verursachen kann. Im Vergleich zu den unausgerüsteten Kontrollmustern ergaben sich drastische Unterschiede: Die Hygienefunktion der ausgerüsteten Matratzen ist auch nach sechs Jahren intensiver Nutzung weiterhin aktiv und es gab keine relevante Besiedlung durch Keime, Bakterien oder Pilze. Für Allergiker sind diese Matratzen somit weiterhin sicher. Die Hygiene-Kompetenz der Schweizer Experten nutzen weltweit tätige Hersteller von Textilien und Matratzen. Urs Zihlmann, Product Manager Textile, bei Sanitized AG, bestätigt ein wachsendes Interesse für Produkte mit antimikrobieller Ausrüstung. „Hersteller haben erkannt, dass zusätzlicher Produktnutzen eine wichtige Differenzierung bietet“. Und so sieht es auch Hotelier Thomas Jann, Geschäftsführer im Hotel Stadthaus. Um seine Gäste wissen zu lassen, dass er sich umfassend um ihre Hygiene kümmert, bewirbt er die ausgerüsteten Matratzen offensiv im Hotel. Auch ein Seniorenheim kann bei Bewohnern punkten, wenn diese wissen, dass sie sich auf hygienisch einwandfreie Betten verlassen können.


I

Foto: OEKO-TEX

OEKO-TEX Infotag zum Thema Nachhaltigkeit

m Rahmen einer Informationsveranstaltung für Unternehmen mit OEKO-TEX Zertifikat am 30. September in Frankfurt a. M. beleuchten Experten aus Industrie, Forschung und der OEKO-TEX Gemeinschaft aktuelle Fragestellungen rund um •• „Die nationale und internationale Entwicklung des OEKOdie OEKO-TEX Zertifizierung und zeigen Möglichkeiten auf, -TEX Standards 100 – Best Practice Beispiele aus Industrie und Handel“, Jutta Knels, Geschäftsführerin der OEKO-TEX Zerwie sich nachhaltige Produktionsbedingungen entlang der tifizierungsstelle, Frankfurt textilen Kette erfolgreich in die Praxis umsetzen lassen. •• „OEKO-TEX Standard 100 - Prüfkriterien und Entwicklungen“, Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, Dr. Manfred Hartmann, Wissenschaftliche Leitung OEKO-TEX, eine Anmeldung ist ab sofort unter der Adresse Frankfurt www.oeko-tex.com/infotag-2014 möglich. •• „Neue Kennzeichnungsvorschriften zur Biozid-Verordnung“, Dr. Stefan Droste, COO der Hohenstein Textile Testing Institute Folgende Vorträge sind für den OEKO-TEX GmbH & Co. KG, Bönnigheim Infotag vorgesehen: •• „Premium Sportswear aus nachhaltiger Textilproduktion“, Mag. Otto Leodolter, Geschäftsführer der Löffler GmbH, A-Ried •• „Nachhaltigkeit als Zukunftsperspektive – Forschungsfelder für die Textil- und Bekleidungsindustrie“ (Keynote-Präsenta- •• „Nachhaltigkeit in der Beschaffungskette messen und lenken - STeP und MySTeP von OEKO-TEX“, Dr. Jean-Pierre tion), Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer des ForschungskuratoHaug, OEKO-TEX Generalsekretär, CH-Zürich riums Textil e.V.

Für sichere Hygiene bis zum Einsatz. Mit dem DEISS-Sortiment von Abdeckhauben für Krankenhausbetten wird die fachgerechte und hygienische Lagerung des Mobiliars nach der Wiederaufbereitung garantiert. •

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Optimale Textilversorgung im Gesundheitswesen:

Kriterienkatalog für den Einkauf von Dienstleistungen und Produkten

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Foto: Hohenstein Institute

ie Anforderungen an die Textilversorgung im Gesundheitswesen steigen ständig. In Pflegeeinrichtungen ist es wichtig, Qualität und Sicherheit so wirtschaftlich wie möglich zu erzielen und die komplette Textilversorgung in der Einrichtung reibungslos und zuverlässig zu gewährleisten. Der „Kriterienkatalog für den Einkauf von Dienstleistungen und Produkten“ offeriert eine praktische Orientierungshilfe rund um die optimale Textilversorgung in Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen. Um eine realistische Kosten- und Nutzenanalyse aller möglichen Optionen bei der textilen Versorgung vornehmen zu können, müssen alle relevanten Informationen vorliegen. Von der Bedarfsermittlung über die Auswahl vom Dienstleistungsumfang unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen an verschiedene Textilarten bis hin zur Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Vorgaben – komplexe Zusammenhänge machen eine praktische Orientierungshilfe unentbehrlich. Die Devise heißt hier: Richtig planen und entscheiden, um die Gesamtkosten im Auge zu behalten. Der Kriterienkatalog ist in drei Teile gegliedert: Beschaffung, Dienstleistungen und Produkte. Er soll vorrangig eine praktische Hilfestellung bieten bei der Beschaffung von Textilien, hierbei stehen insbesondere die Bedarfsermittlung, Ausschreibung, sowie die Angebotsbewertung und Vertragsgestaltung im Fokus. Dafür ist eine realistische Nutzwertanalyse zur Bewertung der Ziele im Rahmen der Bedarfsermittlung unerlässlich. Teil 2 des Kriterienkatalogs „Dienstleistungen“ widmet sich den Dienstleistungsmodulen Lohnwäsche und Mietwäsche und

bietet so eine Hilfestellung bei der Auswahl der optimalen Leistungstiefe der textilen Dienstleistung bis hin zur Vollversorgung. Teil 3 „Produkte“ liefert allgemeine Informationen über Einsatzgebiete und Textilarten sowie Qualitätsanforderungen an Textilien. Produkttabellen sollen hierbei die Auswahl und den gezielten Einkauf von Textilien erleichtern. Der von Textildienstleistern initiierte Kriterienkatalog richtet sich in erster Linie an die Bereiche Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik in Einrichtungen im Gesundheitswesen. Aufgrund des breiten Spektrums an Informationen ist der Kriterienkatalog aber auch für Hersteller und Konfektionäre interessant. Erarbeitet wurde der Kriterienkatalog von einem Kreis aus Experten aus der Gesundheitswirtschaft und Textilservicebetrieben in Kooperation mit dem Güteausschuss der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. unter Federführung der Hohenstein Institute. Die Nutzung des Kriterienkatalogs ist als interaktive Loseblattsammlung mit vernetzten Strukturen und Querverweisen konzipiert. In diesem Format ist ein einfaches Navigieren über Links innerhalb des Kriterienkatalogs und zu Infomaterial möglich. Zudem besteht die Möglichkeit, über die Freitextsuche gezielt nach Inhalten zu suchen. Der Kriterienkatalog wird ständig aktualisiert und fortgeschrieben – Nutzer sind also immer auf dem Laufenden! Die jeweils aktuelle Fassung des Kriterienkatalogs für den Einkauf von Dienstleistungen und Produkten befindet sich auf der Internetseite der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. www.waeschereien.de und kann über das Hauptmenü auf der Startseite kostenlos heruntergeladen werden. Um eine realistische Kosten- und Nutzenanalyse aller möglichen Optionen bei der textilen Versorgung vornehmen zu können, müssen alle relevanten Informationen vorliegen. Von der Bedarfsermittlung über die Auswahl vom Dienstleistungsumfang unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen an verschiedene Textilarten bis hin zur Einhaltung sämtlicher gesetzlicher Vorgaben – komplexe Zusammenhänge machen eine praktische Orientierungshilfe unentbehrlich.


Blinde, Sehbehinderte und Hörgeschädigte

VEO: Das erste wirklich individualisierbare Bildschirmlesesystem

tiptel Ergophone 6120/6121 Die top-aktuelle Neuauflage des Handy-Bestsellers mit noch größerem Display und einer verbesserten Kamera

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euigkeiten in Sachen Seniorentelefone von Tiptel: mit dem tiptel Ergophone 6120/6121 (schwarz und weiß) bringt das Ratinger Telekommunikationsunternehmen eine aktualisierte Version des preisgekrönten Bestsellers tiptel Ergophone 6020/6021 auf den Markt. Die neue Version des bestverkauften ergonomischen Handys von Tiptel, das tiptel Ergophone 6120/6121, hat ein 2,6‘‘ Display und eine 2 MP Kamera. Damit ist das ausgereifte Modell noch attraktiver für die Zielgruppe der Senioren.

Foto: Reinecker

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it VEO – dem ersten wirklich individualisierbaren Bildschirmlesesystem – revolutioniert Reinecker den Markt der opto-elektronischen Lesehilfen. Denn die neue Produktlinie ist aus unterschiedlichen Modulen aufgebaut und wird individuell nach den persönlichen Bedürfnissen des Anwenders zusammengestellt. So passt jeder VEO zu seinem Nutzer wie ein Maßanzug. Das Produktkonzept ist logisch und einfach: In vier Schritten wählt man nacheinander ein Basismodul, einen Monitor, eine Kamera und eine Bedieneinheit aus. So vereint das VEO-Konzept alle denkbaren Produkteigenschaften in einem variablen System. Aus den Modulen können zunächst bis zu 24 verschiedene Lesesysteme zusammengestellt werden.VEO überzeugt durch innovative Technik, Qualität made in Germany sowie modernes, nutzerfreundliches Design. Die Kamera ist in drei Ausführungen erhältlich, vergrößert Geschriebenes 1- bis maximal100-fach und garantiert ein kontrastreiches, flimmerfreies Bild. Sie ist als Vario-Kamera mit optischem Zoom und als Focus-Kamera MD (Makuladegeneration) und RP (Retinitis Pigmentosa) mit digitalem Zoom erhältlich.

Neu ist auch die speziell entwickelte N.E.L.E.-Technologie (Natürliches-Evolutionäres-Licht-Erlebnis): Sie minimiert erstmals Reflektionen und Schatten und sorgt dafür, dass der Nutzer nicht geblendet wird. Das bietet zahlreiche Vorteile insbesondere beim Schreiben. Der hochauflösende LED-Flachbildmonitor wurde speziell für das VEO-System entwickelt und ist in drei unterschiedlichen Größen (19‘‘- , 22‘‘- und 24‘‘-Klasse) verfügbar. Das VEO-Bedienkonzept ist einfach und intuitiv. Der Anwender wählt zwischen zwei mobilen Bedieneinheiten (Einknopf- oder Dreiknopfbedienung) aus. Perfekt für Handy-Einsteiger Das tiptel Ergophone 6120/6121 überzeugt durch die zwei Menüebenen „Einsteiger“ und „Fortgeschrittener“. Ob Anfänger in der Bedienung eines Handys oder versierter Nutzer, das Modell wird jedem Anspruch gerecht. Dazu bietet das Telefon die Sicherheit einer Notruftaste, mit der im Bedarfsfall Hilfe angefordert werden kann. Große Tasten, große Schriften, Extra-Lautstärke bei den Klingeltönen sowie beim Lautsprecher und neuerdings ein noch größeres Display – diese Merkmale sind speziell auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten. Das tiptel Ergophone 6120/6121 ist ein Klapphandy, denn gerade älteren Menschen gibt es ein sicheres Gefühl, ihr Handy zuklappen und es damit „ausschalten“ zu können. Das tiptel Ergophone 6120/6121 ist für 99,90 Euro im Fachhandel oder im Tiptel Online-Shop unter www.tiptel.de erhältlich.

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Wege bereiten mit Contracting: Energieeinsparungen erfolgreich umsetzen Durch die Novellierung der Energieeinsparverordnung sehen sich Pflege- und Seniorenheime mit härteren Anforderungen bezüglich ihres Energiemanagements konfrontiert. Wertvolle Unterstützung bei Umsetzung und Einhaltung der neuen Regelungen erhalten die Heime durch Contracting-Dienstleistungen.

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m 1. Mai 2014 treten die Neuerungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft. So müssen beispielsweise bis 2015 Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1. Januar 1985 eingebaut wurden, gegen moderne Heizsysteme ausgetauscht werden. Ausnahmen gelten lediglich für bestimmte Niedertemperaturheizungen. Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, dürfen ab 2015 unter bestimmten Umständen nicht mehr betrieben werden. Zudem werden die Bundesländer verpflichtet, Energieausweise, die Einhaltung der EnEV-Neubauanforderungen sowie die Berichte über die Inspektion von Klimaanlagen stichprobenartig zu kontrollieren. Durch diese und viele weitere Änderungen sind Pflege- und Seniorenheime in der Pflicht, das Management ihrer Energie- und Warmwasserversorgung entsprechend anzupassen. Dazu kommen die hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung, die Pflege- und Seniorenheime als öffentliche Gebäude ebenfalls einhalten müssen. Heimleitungen sind damit häufig überfordert. Ihre primäre Aufgabe besteht darin, den Komfort und die hohe Qualität der Betreuung von Bewohnern und Patienten jederzeit sicherzustellen. Darum macht es Sinn, sich professionelle Unterstüt-

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zung von externen Dienstleister wie Cofely Deutschland zu holen. Als Spezialist für Umwelt- und Energieeffizienz bündelt das Unternehmen umfassende Kompetenzen für gebäudetechnischen Anlagenbau, Anlagen- und Prozesstechnik, Facility Services, Energiemanagement und -dienstleistungen sowie Kältetechnik. In enger Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim analysieren die Cofely-Experten die Ist-Situation und entwickeln ein bedarfsgerechtes Konzept zur Optimierung der Energieversorgung. Beim Anlagen-Contracting übernimmt der Partner neben Planung, Bau und Finanzierung auch die Instandhaltung und Wartung von Energieerzeugungsanlagen während der gesamten Vertragslaufzeit. Er fungiert als Eigentümer der Anlage und liefert dem Kunden die gewünschte Nutzenergie in Form von Wärme, Kälte, Strom, Dampf oder Druckluft. Im Gegenzug bezahlt der Kunde nur die gelieferte Nutzenergie zu einem kalkulierten Betrag. Investitionssicherheit durch garantierte Einsparungen Um die Vorgaben der EnEV zu erfüllen, profitieren Pflegeund Seniorenheime insbesondere vom so genannten Einspar-Contracting. Hierbei entwickelt der Contractor Maßnahmen


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Foto: Cofely/Jan Potente

für ein optimiertes Energiemanagement und garantiert dem Kunden bestimmte Verbrauchs- und Kosteneinsparungen. Mit der Einspargarantie sichert er dem Auftraggeber zu, dass die Investitionen für die Energiesparmaßnahmen – ob baulicher Art oder Dienstleistungen – sich durch den reduzierten Verbrauch innerhalb der Vertragslaufzeit rückfinanzieren lassen. Hinsichtlich Investitionssicherheit und Kostentransparenz ist die Heimleitung mit diesem Modell auf der sicheren Seite. Der Contracting-Partner bietet nicht nur Unterstützung bei der Umsetzung von Einsparmaßnahmen im Zusammenhang mit der Novellierung der EnEV. Pflege- und Seniorenheime erhöhen dadurch auch die Umwelt- und Energieeffizienz ihrer Versorgungsanlagen deutlich. Und dank der Expertise von Cofely im Betrieb von Biomasseheizkraftwerken fördert das Contracting auch die Nutzung von erneuerbaren Energien. Nicht zuletzt können die Pflegeheime Verantwortung und Lasten des Energiemanagements an den Partner abgeben und sich Anlagen zur Energieerzeugung. Dadurch ließen sich Energiebesser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. einsparungen von bis zu 40 Prozent erreichen. Erfahrener Contracting-Partner Cofely Deutschland verfügt als Contracting-Partner für Pflege- und Seniorenheime über zahlreiche Referenzen. So zeichnet das Unternehmen deutschlandweit in vielen gemeinnützigen und sozialen Einrichtungen für die Versorgung mit Wärme für Raumheizung und Warmwasser verantwortlich. Cofely kümmert sich dabei im Rahmen eines 24-Stunden-Service auch um die professionelle Wartung und Instandhaltung der

Cofely Deutschland GmbH Geschäftsbereich Energy Services Herr Uwe Heß Telefon +49 341 86978-260 Telefax +49 341 86978-249 uwe.hess@cofely.de; www.cofely.de

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Erfolg ist menschlich!

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as ist die Devise, die unsere Zusammenarbeit mit Ihnen bestimmt. Ein Unternehmen erfolgreich machen, heißt, sich der wichtigsten Ressource anzunehmen: Menschen sehen, verstehen und Ihnen helfen. Wenn man sich auf das konzentriert, was das „Mensch sein“ wirklich ausmacht – Bedürfnisse, Probleme, Potentiale, Chancen – dann hat man das wertvollste bereits erreicht. Menschen verstehen, heißt Mitarbeiter verstehen, Menschen verstehen, heißt Kunden verstehen. Menschen verstehen, heißt erfolgreich und effizient arbeiten. Profitieren Sie von den psychologischen Fachkenntnissen und der 25-jährigen Praxiserfahrung als Berater, Trainer und Coach des Diplom-Psychologen Thomas Eckardt. Eckardt & Koop.-Partner begleitet seine Kunden auf ihrem Weg zu mehr Erfolg. In den Bereichen Vertrieb, Führung, Teamentwicklung unterstützen wir Sie innovativ und effektiv genau da, wo Sie uns brauchen. Vor allem in der Pflegebranche sind wir Experte für Entwicklungsprozesse und haben unsere zahlreichen Kunden bei der Erreichung ihrer individuellen Ziele unterstützt. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern bietet der Diplom-Psychologe

Thomas Eckardt Entwicklungsmaßnahmen für Menschen im Arbeitsumfeld an, die so individuell sind, wie die Menschen selbst. Durch langjährige Erfahrung und viele erfolgreich durchgeführten Projekte verfügen wir über ein großes Repertoire an Trainings und bleiben ständig am Nerv der Zeit, um zusammen mit Ihnen Lösungen für Ihre Probleme zu finden. Gerne erörtern wir mit Ihnen zusammen Lösungsansätze für Ihre Ziele. Vereinbaren Sie doch einfach einen Gesprächstermin mit uns! Dipl.-Psych. Thomas Eckardt & Koop.-Partner Beratung - Training - Coaching Bettengraben 9 D - 35633 Lahnau Tel.: 06441 - 960 74 Fax: 06441 - 9 60 75 info@eckardt-online.de www.eckardt-training.de

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Springer Medizin und Monster starten gemeinsame Karriereplattform •• Launch der neuen Stellenbörse für den Health Care Markt •• Crossmediale Stellenplatzierung für gezieltes Recruitment von qualifiziertem Fachpersonal im Gesundheitsbereich •• Hohe Reichweiten und führende Technologie unterstützen erfolgreiche Jobvermittlung

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er Fachkräftemangel ist im Gesundheitswesen deutlich spürbar. Viele Ärztestellen sind unbesetzt und insbesondere auch in der Pflege ist die Lage äußerst angespannt: Einerseits entwickelt eine zusehends älter werdende Gesellschaft immer mehr pflegebedürftige Menschen; auf der anderen Seite stehen durch den demographischen Wandel immer weniger junge Berufsanfänger zur Verfügung. Experten gehen mittlerweile davon aus, dass 38 Prozent aller Vakanzen sich nur schwer – und 1,8 Prozent gar nicht – besetzen lassen. Vor diesem Hintergrund haben Springer Medizin, als großer Fachverlag mit führendem Informations- und Fortbildungsportal und Monster, Technologieführer im Bereich Online-Recruiting ihre Kompetenzen zusammengeführt und eine gemeinsame Karriereplattform gelauncht. Die neue Adresse lautet: www.springermedizin.de/jobs „Als etablierter Fachverlag im deutschsprachigen Gesundheitswesen erfahren wir eine große Akzeptanz am Markt. Unsere Position möchten wir in Sachen Recruiting von Fachpersonal bewusst nutzen.“ erläutert Frank Noll, Projektleiter Karriereportal von Springer Medizin. Er führt weiter aus: „Springer Medizin erreicht über sein breites Portfolio alle Gesundheitsgruppen, von Ärzten bis hin zu qualifizierten Pflegekräften. Durch unser umfassendes Fachinformations- und Fortbildungsangebot kommt ein Arzt kaum an unserem Portal springermedizin.de vorbei und sein Weg führt ihn automatisch zur Stellenbörse.“

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Mit 190.000 registrierten Nutzern und 1,7 Mio. Page Impressions im Monat zählt springermedizin.de zu den meist genutzten Angeboten im deutschsprachigen Fachverlagsbereich. „Unsere gemeinsame Recruiting-Strategie basiert auf zwei starken Säulen“, kommentiert Bernd Kraft, Vice President General Manager CE bei Monster. „Die großen Reichweiten von Springer Medizin bringen wir mit unserer Recruiting-Expertise und neuesten Technologie zusammen. Jedem Arbeitgeber ermöglichen wir ab sofort, sein Stellengesuch bestmöglich zu platzieren. Einer

professionellen und erfolgreichen Fachkräftesuche steht damit nichts mehr im Wege.“ Anzeigenkunden haben ab sofort die Möglichkeit, kombinierte Angebotspakete zu buchen. Ihre Stellenanzeige erscheint dann nicht nur auf der Karriereplattform von Springer Medizin und bei monster.de, sondern auch in ausgewählten Springerprodukten, je nach Wunsch in print und/oder online. Anzeigen und Kontakt Jobbörse Springer Medizin: Frank Noll Tel. +49 6102 506 164


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

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Mit System erfolgreich!

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ie Seniorenwirtschaft ist ein Wachstumsmarkt und steht gleichzeitig unter einem enormen Veränderungsdruck. Um hier erfolgreich zu sein, müssen Investitionen wohlüberlegt getätigt und Betriebskonzepte immer wieder am aktuellen und vor allem dem zukünftigen Bedarf ausgerichtet werden.

Das Dienstleistungsangebot von RESTART richtet sich an Betreiber/Träger von Senioreneinrichtungen sowie an Banken, Investoren u. Projektentwickler in diesem Marktsegment. Die Kernmannschaft von RESTART hat zusammen über 100 Jahre Berufserfahrung in leitenden Positionen in diesem Markt gesammelt. Wir kennen die Ent-

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Interview mit Harry Jost

Jost Consult Projektsteuerung GmbH Herr Jost, ab der Seite 10 finden wir Ihren Expertenbeitrag zum Pflegeheim am Bahnhof in Leutenberg. Was war so besonders an diesem Projekt? In diesem besonderen Pflegeheim befinden sich auf 2 Geschossen je eine Hausgemeinschaft mit 13 Personen. Die Geschosse sind mittig erschlossen, links und rechts in zwei Wohngruppen von 6 bzw. 7 Personen geteilt. Die Grundkonzeption führt mit vor Ort gekochten Mahlzeiten und der kompletten Wäschereinigung in den Hausgemeinschaften zu einem Privathaushalt ähnlichen Betrieb. Diese Atmosphäre hat mich besonders begeistert.

Das klingt so, als könnte man sich dort wirklich wohlfühlen. Welche besonderen baulichen Maßnahmen haben dieses Projekt begleitet? Der Baugrund im Aufschüttungsbereich der ehemaligen Bahnanlagen hat zu besonderen Gründungsmaßnahmen geführt. Das Haus selbst ist mit Protonmauerwerk und Putz in konventioneller dauerhafter Ausführung nachhaltig energiesparend geplant und gebaut. Die Deckenkonstruktionen wurden in Komplettfertigteilen angeliefert und montiert, so dass eine außerordentlich schnelle Bauzeit, aus der Kombination

wicklungen, Chancen und Risiken aus der Praxis. Nutzen Sie unser Know-how. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen unter Einsatz bewährter Systeme nachhaltige, zukunftsfähige Lösungen und begleiten Sie bei der Umsetzung. Auch wenn Sie an eine Unternehmensnachfolge denken, ein Kauf oder Verkauf ansteht, unterstützen wir Sie gern; vor, während und nach der Betriebsübergabe. Durch unseren Altenheim-360°-Cross-Check sehen Sie, wie fit Ihr Unternehmen ist. Wir analysieren, bewerten und geben klare Handlungsempfehlungen. Und wir helfen Ihnen dabei, den Betrieb systematisch in allen Bereichen betriebswirtschaftlich und fachlich zu optimieren.

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konventionelles Ziegelmauerwerk mit Fertigteilen, erreicht werden konnte. Was würden Sie bei diesem Projekt, außer dem Wohnkonzept noch hervorheben? Die Wärme erzeugt eine Luftwärmepumpe so dass der Gesamtenergieverbrauch in Kombination mit Niedrigenergie-Heizung gering ist und praktisch Geld spart, bei gleichzeitig fühlbarer Behaglichkeit für die BewohnerInnen und das Personal. Nachhaltig, schnell gebaut und hoher Wohlfühlfaktor müssen sich nicht gegenseitig ausschließen.

Jost Consult Projektsteuerung GmbH Herr Harry Jost Tel.: 0178 4819828 www.jostconsult.de

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Berufsanfänger über­durchschnittlich oft von Arbeitsunfällen betroffen:

BGW: Auch neues Tätigkeitsfeld erfordert besondere Vorsicht!

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erufsanfänger tragen ein überdurchschnittlich hohes Unfallrisiko im Arbeitsleben. Das zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die mehr als 7,5 Millionen Menschen in Deutschland gesetzlich unfallversichert. 2013 entfielen dort 16,7 Prozent der Arbeits- und Wegeunfälle auf unter 25-Jährige. Diese Altersgruppe stellte aber gleichzeitig nur 10,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Auszubildende müssen in den ersten Wochen und Monaten im Betrieb mit ganz neuen Gegebenheiten und Anforderungen zurechtkommen. Ähnlich geht es Aushilfen, Praktikanten und Berufswechslern – und in begrenztem Maße sogar Stellenwechslern innerhalb eines Berufs. „Dabei ist die Kluft zum eigenen Erfahrungsschatz meist bei jungen Leuten am größten“, erklärt Jutta Lamers, Präventionsleiterin der BGW. „Aber selbst ‚alte Hasen’ können nicht einfach auf ihr Know-how

vertrauen. Auch sie müssen sich bei einem Wechsel der Arbeitsstelle oder der Position auf Neues einstellen.“ Die Berufsgenossenschaft empfiehlt, gerade beim Start der Ausbildung oder eines neuen Jobs besonders aufmerksam auf etwaige Gefahren zu achten. „Ganz wichtig ist, die Sicherheitsanweisungen des Betriebs zu befolgen – selbst wenn man deren Sinn mal nicht sofort erkennt“, mahnt Lamers. „Und wer nicht genau weiß, worauf es zu achten gilt, fragt besser einmal zu viel nach als zu wenig.“ Auch Arbeitgeber und Vorgesetzte sind gefordert. Das gründliche Einarbeiten und das sorgfältige Unterweisen der Betriebsneulinge darf nicht vernachlässigt oder aufgeschoben werden. Nur wer weiß, welche Gefährdungen es im Betrieb gibt und welche Verhaltensregeln gelten, kann sich vor Unfällen und Gesundheitsgefahren schützen. „Außerdem kommt es darauf an, dass gesundheitsbewusstes und sicheres Arbeiten nicht nur verbal vermittelt, sondern auch vorgelebt wird“, betont die Präventionsleiterin der BGW. Das gilt für das gesamte Team: Kolleginnen und Kollegen üben automatisch eine Vorbildfunktion aus und stehen den Neuankömmlingen meist näher als der Arbeitgeber, der für den Arbeitsschutz verantwortlich ist. Gegenseitige Hilfe und Tipps sollten im Team die Regel sein. Über uns Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für über siebeneinhalb Millionen Versicherte in mehr als 600.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Mehr Infos unter: www.bgw-online.de

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Wohngruppenzuschlag nach § 38a SGB XI –

Schwierigkeiten auf, das Vorliegen des unbestimmten Merkmals der „freien Wählbarkeit“ festzustellen.“ Dieses führe zu unterschiedlichen Bewertungen der Pflegekassen – auch für Antragsteller derselben Wohngruppe. Außerdem führe der „breit praktizierte Rückgriff auf die heimrechtliche Bewertung der Wohngruppe“ zu uneinheitlicher Leistungsgewährung zwischen den Ländern. Nun will der Bundesrat den Begriff der ambulant betreuten Wohngruppe als Voraussetzung für die Leistungsgewährung nach § 38a SGB XI klar stellen: •• Gemeinsame Wohnung mit •• mindestens zwei, höchstens 11 weiteren Personen, wovon mindestens zwei pflegebedürftig oder in ihrer AlltagsVon Claire Désenfant kompetenz eingeschränkt sein müssen, as Pflegestärkungsgesetz I soll zum 01. Januar 2015 in •• die ambulante Leistungen nach SGB XI erhalten und Kraft treten. Aufgrund der jetzigen Zusammensetzung •• die eine Person gemeinschaftlich mit verwaltenden und betreuenden Tätigkeiten beauftragen. des Bundestages sind keine Überraschungen vom AnDer Vorstoß des Bundesrates bedeutet, dass ein Anbieter/ hörungsverfahren im Bundestag zu erwarten. Anders verhält Träger, der Wohnraum überlässt und die Betreuungsleistunes sich möglicherweise mit dem Bundesrat. gen anbietet, sich in einem lt. Bundesrat Seine Stellungnahme vom 11.07.2014 quasi-stationären Kontext bewegt, auch macht u. a. auf ein grundsätzliches Prowenn die pflegerischen Leistungen von blem aufmerksam, das im gegenseitigen einem durch die Bewohner frei gewählten Wirken von Ordnungsrecht (Länderhoheit) Pflegedienst ambulant erbracht werden. und Leistungsrecht (Bundeshoheit) liegt. Demnach hätten die Bewohner dieser Es geht auch um Begriffe, die in den verWohngruppe kein Anrecht auf Zahlung schiedenen Gesetzen verwendet werden, des Wohngruppenzuschlages nach § 38a jedoch mit anderen Bedeutungen: SGB XI. •• Stationäre Einrichtung und Dieser Zuschlag zum Ausgleich des •• Ambulant betreute Wohngruppe/ Verwaltungsaufwandes ist aber fester BeWohngemeinschaft. standteil der Kalkulation einer WohngrupGem. SGB XI ist eine stationäre Einrichpe, egal ob diese völlig frei von seinen tung, eine Einrichtung, die einen VersorBewohnern geschaffen wurde oder von gungsvertrag nach § 72 mit den Pflegekaseinen Anbieter/Träger. Schließlich müssen sen abgeschlossen hat. Diese Einrichtung beide Arten von Wohngruppen verwaltet kann auch in Anlehnung an dem Wohnwerden. gemeinschaftsprinzip arbeiten, mit statio- Claire Désenfant Es ist bereits wissenschaftlich erwiesen, nären Wohngemeinschaften (auch Hausdass diese quartiersnahe ambulante betreute Wohnform in gemeinschaften genannt). Das Wort „stationär“ wird in manchen Heimgesetzgebun- geteilter Verantwortung sich günstig auf die Lebenszufriedengen (genauer gesagt in fünf Bundesländern: Baden-Württem- heit der Bewohner auswirkt. Die Praxis zeigt außerdem, dass berg, Bayern, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt ) zur Abgren- die meisten Wohngruppen nicht völlig selbst-initiiert sondern zung des Anwendungsbereichs des Gesetzes verwandt. Dieser mit Hilfe eines einen Moderators gegründet werden. Dieser stationäre Begriff stimmt jedoch nicht mit dem aus dem SGB tritt als Anbieter mit Fachexpertise auf. Er kann eine KommuXI überein. Die Folge ist, dass eine stationäre Einrichtung z. B. ne, ein Verein oder ein Träger sein. Dieses wird z. B. dadurch nach Landesrecht Baden-Württemberg durchaus ambulant deutlich, dass die Ausschöpfung der Personen bezogenen betrieben werden kann, und zwar als „stationäre“ ambulant Fördermittel nach § 45 e (insgesamt 30 Mio. €) weit hinter der Prognose des Gesetzgebers zurückbleibt. betreute Wohngemeinschaft… Falls der Bundesrat sich in dieser Hinsicht durchsetzt, wird Nach § 38a haben pflegebedürftige Menschen Anspruch auf den s. g. Wohngruppenzuschlag von 200 € monatlich, die Zukunft zeigen, ob Wohngruppen (Wohngemeinschafwenn sie in einer ambulant betreuten Wohngruppe leben und ten) die gewünschte großflächige Verbreitung erfahren, zumal versorgt werden. Die freie Wählbarkeit der Betreuungs- und jedes Bundesland seine eigene Definition von WohngemeinPflegeleistungen ist conditio sine qua non. Der Bundesrat sieht schaften pflegt. Träger werden ihre Diversikationsentscheian dieser Stelle Klärungsbedarf, denn es träten „insbesondere dung sicher gut überlegen.

Klärung oder Kampf zwischen Bund und Ländern?

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Vielversprechendes Projekt:

7/7-Arbeitszeitmodell macht Familie und Beruf vereinbar

Thomas Weiß

Von Thomas Weiß

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echselnde Dienstzeiten, wie sie in der stationären Altenpflege üblich sind, machen es schwer, Familie und Beruf „unter einen Hut“ zu bringen. Eine weitere Einschränkung ergibt sich aus dem unvorhersehbaren Einspringen, wenn Kollegen erkranken und deren Dienst zu übernehmen ist – die Freizeit lässt sich unter solchen Voraussetzungen nicht gut planen. Verständlicherweise führt dies zu Unzufriedenheit und geht letztlich zu Lasten der Attraktivität des Berufs. Viele Fachkräfte im Pflegedienst steigen vorzeitig aus, Nachwuchs ist schwer zu finden. Dass es auch anders geht, zeigt die hannoversche DSG Deutsche Seniorenstift Gesellschaft, Betreiber von neunzehn Pflegeheimen und sieben Einrichtungen für Betreutes Wohnen in Nord- und Ostdeutschland. Sie hatte die Idee, die Arbeitsorganisation neu zu regeln und mit einem geänderten Arbeitszeitmodell für eine bessere Work-Life-Balance zu sorgen. Die Idee wurde dann auch in die Praxis umgesetzt: Mit Zustimmung der Mitarbeiter wurde das neue Modell Ende 2010 in einer DSG-Einrichtung in Hoppegarten-Hönow (bei Berlin) eingeführt – zunächst für drei Monate, um es auszutesten. Dort hatte es zuvor eine 5,5-Tage-Woche gegeben, mit den oben

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erwähnten Nachteilen. Mit dem neuen 7/7-Arbeitszeitmodell machten die Mitarbeiter überwiegend positive Erfahrungen, und so wurde es ihrem Wunsch entsprechend schließlich beibehalten. Nun sollen auch die anderen Einrichtungen des Pflegeheimbetreibers davon profitieren: Daher wird das Modell in allen Häusern vorgestellt. In zwei weiteren Einrichtungen der DSG befindet es sich momentan in der Erprobung. Vorbild: Das Zwei-Schichten-Modell staatlicher Dienste Dabei musste man das Rad gar nicht neu erfinden – vielmehr hat man sich das Zwei-Schichten-Modell bei Feuerwehr und Polizei zum Vorbild genommen. In Anlehnung an dieses Modell sorgt das neue 7/7-Arbeitszeitmodell in der Pflege für feste Dienstzeiten und eine planbare Freizeit – das leidige Einspringen ist nahezu komplett entfallen. Ein einwöchiger Dienst (sieben Tage mit jeweils zehn Stunden und zwei Stunden eingeplanter Pausenzeit) wechselt sich dabei ab mit einer komplett dienstfreien Woche. Eine 35-Stunden-Woche zugrunde gelegt, wird das Arbeitspensum von zwei Wochen in nur einer Woche absolviert. Die darauf folgende Woche ist der Familie und Freunden vorbehalten – sie dient der Erholung


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Fotos: DSG Deutsche Seniorenstift Gesellschaft

und eigenen Freizeitaktivitäten. Für Mitarbeiter mit einer 40-Stunden-Woche ist die Arbeitsorganisation so gelöst: Es gibt es einen administrativen Tag in der dienstfreien Zeit, der für die Dokumentation genutzt wird. Im Kollegen-Krankheitsfall springen dann die Mitarbeiter ein, die am Dokumentationstag sowieso im Haus sind.

Leitfaden gibt Tipps zur Einführung des Modells

Wenn sich ein Pflegeheim näher mit dem 7/7-Arbeitszeitmodell beschäftigen möchte: Ein Leitfaden erläutert die Details, zeigt Voraussetzungen und Vorteile auf und gibt schließlich Tipps für die Umstellung auf das neue System. Der Leitfaden beinhaltet zudem eine Sammlung teils sehr persönlicher Aussagen zu den Erfahrungen mit dem 7/7-Arbeitszeitmodell. Dabei komPflegekräfte, Bewohner, Management – alle profitieren men Pflegedienstleitung, Qualitätsverantwortliche und PfleBereits der dreimonatige kurze Test hat gezeigt: Das 7/7-Ar- gefachkräfte ebenso zu Wort wie Pflegeheim-Bewohner und beitszeitmodell bringt für alle Beteiligten Vorteile – durchaus Angehörige. Der Leitfaden steht zum Download bereit unter: nicht nur für die Mitarbeiter. Die Fachkräfte im Pflegedienst http://www.deutsche-seniorenstift.de/Arbeitszeitmodell.php profitieren von einer wesentlich besseren Work-Life-Balance. Weitere Infos: Zweifellos gibt es eine Mehrbelastung in den Dienstphasen, www.deutsche-seniorenstift.de doch der Erholungsfaktor in den Freiwochen und die gute Planbarkeit der freien Zeit fallen stärker ins Gewicht. Ein weiterer neuer Vorteil ist die Möglichkeit mehrerer dreiwöchiger Über das DSG-Pflegewohnstift Hönow: Urlaube im Jahr. Dazu muss man nur jeweils zwei dienstfreie Das Pflegewohnstift Hoppegarten/Hönow (bei Wochen mit einer regulären Urlaubswoche kombinieren. Zu Berlin) wurde 2007 eröffnet. Im April 2014 wurde ein guter Letzt gibt es weniger Zeitdruck, denn die Erledigung der Erweiterungsbau in Betrieb genommen. Zurzeit stehen Aufgaben lässt sich besser über den Tag verteilen. 168 Einzel- sowie 16 Doppelzimmer zur Verfügung, Für die Pflegeheim-Bewohner wiederum besteht der wedarüber hinaus gibt es Service-Wohnen in der Nähe des sentliche Vorteil darin, dass mehr Kontinuität in der Betreuung Haupthauses. Weitere Infos: www.pws-hoenow.de gegeben ist. Häufige Mitarbeiterwechsel und die dadurch entstehende Unruhe entfallen. Zudem ist die Gefahr miniÜber den Autor: miert, dass die Pflege betreffende Informationen bei ÜbergaThomas Weiß ist Kommunikationsverantwortlicher der ben verloren gehen. Darüber hinaus ist die kontinuierlichere DSG Deutschen Seniorenstift Gesellschaft mbH & Co. KG Betreuung Voraussetzung dafür, dass menschliche Aspekte mit Sitz in Hannover. Das Unternehmen beschäftigt 1.470 der Betreuung – neben der Pflege im engeren Sinne – wieder Mitarbeiter und betreibt aktuell neunzehn Heime mit in den Vordergrund rücken. Auseinandersetzungen zwischen vollstationärer Pflege sowie aktuell sieben Einrichtungen Mitarbeitern der Früh- und Spätschicht über die Verteilung der für Betreutes Wohnen. Vom Vincentz Network wurde die Aufgaben und deren Verrichtung gehören der Vergangenheit DSG mit dem „Altenheim Zukunftspreis 2013“ ausgezeichan. Die dritte Partei, die profitiert, ist die Heim- und Pflegenet. In der Pflegenoten-Analyse 2013 von Avivre, einem dienstleitung, da sich die Dienstplanung fundamental vereinQualitätsranking der 50 größten Pflegeheimbetreiber in facht und per Rahmendienstplan das gesamte Jahr durchplaDeutschland, belegt die DSG den 1. Platz. nen lässt.

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Fotos: Sport-Thieme GmbH

„Snoezelen“ für Senioren In immer mehr Senioreneinrichtungen wird „gesnoezelt“. Doch was bedeutet „Snoezelen“ und was hat es damit auf sich?

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er Begriff „Snoezelen“ ist eine Wortneuschöpfung, die sich aus den niederländischen Wörtern „snuffelen“ = schnüffeln und „doezelen“ = dösen zusammensetzt. „Snoezelen“ wurde ursprünglich als Freizeit- und Erholungsmöglichkeit für Menschen mit sensorischen Störungen und schwersten Behinderungen entwickelt. Ad Verheul und Jan Hulsegge entwickelten das Konzept gegen Ende der 1970er Jahre in den Niederlanden. Die Sinne der Patienten sollten durch Licht und Klangeffekte, Düfte und taktile Stimulationen angesprochen werden. Das Konzept des Snoezelens wurde seit seiner Entstehung stetig weiterentwickelt und wird beispielsweise als Therapie unterstützende Maßnahme in psychiatrischen Einrichtungen eingesetzt. Speziell in Senioreneinrichtungen und gerontopsychiatrischen Einrichtungen findet Snoezelen eine immer größere Verbreitung. Ein Snoezelenraum ist vereinfacht gesagt ein in weiß gehaltener Raum mit besonderen Extras. Seniorengerechte Sitzmöglichkeiten, Blasensäulen mit Lichteffekten, eine Spiegelkugel, ein Lichtprojektor und eine Musikanlage sind Bestandteile in nahezu jedem Snoezelenraum für

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Senioren. Die Effekte werden dabei nicht willkürlich „abgespielt“, sondern ganz nach den Bedürfnissen der älteren Menschen eingesetzt. Im Snoezelenraum werden die Sinne stimuliert, etwa durch Lichteffekte, Musik und Düfte. Zwischen den Senioren und den Betreuern wird eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen, in der sich die Patienten wohlfühlen und die die Kommunikation erleichtert. Die Wirkung des Snoezelen kann entspannend aber auch anregend sein. Snoezelen bildet einen sinnlichen Kontrast zum Alltag in Pflegeeinrichtungen. Mittels eines Projektors mit selbst angefertigten Effekträdern können Bilder von Familienangehörigen, Haustieren oder der Wohnumgebung im Snoezelenraum projiziert werden. Bilder des vertrauten Lebensumfeldes unterstützen die Reaktivierung und Erinnerungsarbeit bei den Patienten. Für Senioreneinrichtungen sind Snoezelenräume ein besonderes Angebot, das neben Unterstützung von therapeutischen Maßnahmen zusätzlich eine Steigerung der Lebensqualität für die älteren Menschen bedeutet.


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Türen als Barrieren?

der Bedienung mit einer herkömmlichen Tür vergleichbar ist. Standard-Türklinke, Schloss und Verriegelungsmöglichkeit (für z.B. Bäder und Toiletten), sowie der Einbau in jede Türzarge erleichtert den Einsatz und die Kombination mit Standardtüren in privaten und öffentlichen Bereichen. Durch die vergleichbare Bedienbarkeit ist kein Umdenken erforderlich. Die Raumspartür erhält die gleichen Beschläge und kann wie eine herkömmliche Tür benutzt werden. Beim Öffnen der Tür faltet sich das Türblatt elegant und schwingt raumsparend zur Seite. Eine nahezu direkte und frontale Anfahrt mit Rollstuhl oder Rollator ist ohne rangieren möglich, wodurch die Unfallgefahr verringert wird. Durch die spezielle Konstruktion bleibt die Türklinke stets griffbereit in erreichbarer Nähe. Das Türblatt öffnet lediglich zu 90 Grad, wodurch die Klinke von beiden Seiten des Durchgangs immer erreichbar ist. Parallel hierzu benötigen Raumspartüren nur kleine Bewegungsflächen und einen weitaus geringeren Platzbedarf als herkömmliche Drehflügeltüren, wodurch beispielsweise Flure schmaler und Bäder großzügiger, „barrierefrei“ oder zumindest „barrierereduziert“ gestaltet werden können.

Vom Nutzen intelligenter Türlösungen für ältere oder bewegungseingeschränkte Menschen von Peter Bischoff

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ormale Drehflügeltüren können aufgrund der geometrischen Ausladung, sowie ggf. erforderlichen Funktionen wie z.B. Brandschutz oder Rauchschutz von Menschen mit Gehhilfen, Rollator oder Rollstuhl nur sehr schwer oder gar nicht bedient werden. Die aktuelle Norm für sämtliche Belange des barrierefreien Bauens und Wohnens ist die DIN 18040 Teil 1 und Teil 2 mit den Ausgaben 10/2010 und 09/2011. Die beiden Normenteile beschreiben unter anderem die empfohlenen Abmessungen und Bewegungsflächen von Türen im öffentlichen und privaten Bereich. Berücksichtigt werden die Bedürfnisse von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung, mit motorischen Einschränkungen, mit Mobilitätshilfen und Rollstühlen, Groß und Kleinwüchsigkeit, mit kognitiven Einschränkungen, ältere Menschen und Kinder und selbst Menschen mit Kinderwagen und Gepäck. Der Einsatz von Schiebetüren ermöglicht dem Nutzer eine relativ gute Zugänglichkeit. Allerdings wird neben der Türöffnung stets ausreichend Platz benötigt, um die geöffnete Tür zu „parken“. Außerdem ist die Bedienung aufgrund der seitlichen Schiebebewegung ungewohnt und erfordert eine geistige Flexibilität und Beweglichkeit beim ergonomisch ungünstigen Krafteinsatz. Seit Anfang der 90er Jahre sind Raumspartüren bekannt, die für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen gleichsam geeignet sind, da der Bewegungsablauf

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Erfolgreich auf und ab – und Tritt für Tritt individuell Innovative und maßgeschneiderte Treppenlösungen

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tufe für Stufe hoch hinaus. Und das mit einem speziellen kräftigen Rot zu Füßen, das sowohl Mitarbeiter wie Kunden der renommierten Macquarie Bank in London Tag für Tag stilvoll und sicher durch das imposante Gebäude führt. Die beeindruckende Treppe in der britischen Niederlassung der australischen Bank ist eine Sonderanfertigung „Made in Germany“, entwickelt und geliefert von der nora systems GmbH. Rund um den Globus ist das Unternehmen aus Weinheim für seine qualitativ hochwertigen Kautschuk-Bodenbeläge bekannt, die aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften insbesondere in viel frequentierten Gebäuden zum Einsatz kommen. Hochwertige Formtreppe aus einem Stück Damit auch Treppenareale harmonisch in Architektur und Gestaltungskonzept integriert werden können, hat das Weinheimer Unternehmen – ganz gleich, ob für Neubau oder Sanierung – ein umfangreiches Sortiment an Treppenbelägen aus Kautschuk im Angebot. Meistgewählte Variante ist die norament Formtreppe aus einem Stück inklusive vorgeformter Treppenkante, Trittstufe und Setzstufe. Sie eignet sich für gerade Stufen mit rechtwinkliger Kante. In puncto Farben und Design sind den Treppen keine Grenzen gesetzt. So kann der Noppenboden, der im Standardprogramm bereits in zwölf verschiedenen Farbtönen erhältlich ist, ganz nach Wunsch des Kunden farbtechnisch realisiert werden. Neben der Kult-Noppe als Treppenlösung ebenfalls sehr gefragt: norament satura in Ton-in-Ton Granulatdesign sowie norament grano mit kontrastreichem Granulatdesign. Bei beiden Varianten ist die Trittstufe mit Hammerschlagoberfläche. Signal- und Sicherheitsstreifen immer gefragter Eine Besonderheit, die zur Sicherheit beim Gehen beiträgt, stellen die Signal- und Sicherheitsstreifen dar. „Durch das

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Einbauen von ultra grip Sicherheitsstreifen werden die Stufen noch rutschfester. Zudem empfehlen wir farbige Signalstreifen, die wir in die Treppenkante integrieren. So machen wir die erste und letzte Stufe, die bei einer Treppe aufgrund des Ebenen-Wechsels eine besondere Bedeutung haben, noch ein Stück sichtbarer“, sagt Jürgen Karger, Produktmanager bei nora systems. In einigen Ländern sind Sicherheits- und Signalstreifen aufgrund der dort herrschenden Regelwerke bereits ein Muss, so Karger, in Deutschland hingegen noch eine Kann-Lösung, die aber immer gefragter wird. Neben der Formtreppe aus einem Stück bietet nora systems individuelle Lösungen an: Kombinationen von Bodenbelägen mit Treppenkanten und Treppenwinkeln – sie kommen zum Einsatz, wenn beispielsweise der Tritt für eine Wendeltreppe maßgeschneidert eingebunden werden soll. Kanten und Winkel gehören zum hochwertigen Zubehörprogramm, das auch in Verbindung mit anderen Belagsarten mühelos verwendbar ist. Harmonisches Erscheinungsbild mit Boden und Treppe Für Treppenlösungen bietet sich auch die Produktschwester noraplan an, die im Gegensatz zur norament-Fliese als Bahnenware hergestellt und verlegt wird. Sie ist ebenfalls extrem verschleißfest, rutschhemmend, fußwarm, dauerhaft elastisch und leicht zu reinigen. Hinzu kommt wie bei norament der Gesundheitsaspekt. Kautschuk-Bodenbeläge und damit auch die Materialien der Treppen sind ökologisch unbedenklich. Als die Verantwortlichen der Hochschule für Kommunikation und Gestaltung in Ulm auf der Suche nach einer inspirierenden, gesundheitlich unbedenklichen und langlebigen Lösung für das Gebäude waren, fiel die Wahl auf noraplan sentica. Heute begleitet ein kräftiges Grün die Studierenden in einem attraktiven Umfeld – dazu gehört neben dem Kautschuk-Bodenbelag Stufe für Stufe die harmonisch eingebundene Treppe im identischen Farbton. Boden und Treppen bilden auf 2.200 Quadratmetern ein einheitliches Erscheinungsbild und tragen zu einer modernen Innengestaltung bei.

Wer eine Formtreppe erwirbt, hat die Garantie, dass Handhabung und Wirtschaftlichkeit stimmen. Die Verlegung der Formtreppe erfolgt schnell, sauber und professionell in einem Stück. Alle Breiten sind möglich, ohne sichtbare Nähte und unverfugt. Einer von weiteren zahlreichen Vorteilen: Die mühsame Verlegung von Treppenkanten und separat zugeschnittenen Tritt- und Setzstufenbelägen entfällt. Als Untergrund ist nahezu alles möglich: Holz, Stein, Estrich, Metall sowie viele weitere feste Unterböden. Zur Montage eignet sich besonders die kostengünstige wie umweltverträgliche Klebstoff-Innovation nora Stepfix 240. Mit Hilfe des zweiseitig klebenden Montagebandes geht die Verlegung, ob im Neubau oder bei der Renovierung, bis zu fünfmal schneller als mit herkömmlichen Klebevarianten.

Fotos: nora systems GmbH

Sehr schnelle und kostengünstige Montage


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„Newsweek Green Rankings 2014“

12. Platz für KONE Auszeichnung für nachhaltige Geschäftspolitik

Foto: KONE

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as US-Nachrichtenmagazin Newsweek bewertet KONE als eines der „grünsten“ Großunternehmen weltweit. Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller erreicht den 12. Platz in den „Newsweek Green Rankings 2014“, die das Magazin mit den kanadischen Analysten von Corporate Knights Capital erstellt hat. Die Newsweek-Rankings bewerten in zwei Ranglisten die Nachhaltigkeit der jeweils 500 größten US-Unternehmen und der 500 größten Unternehmen weltweit. Die Unternehmensgröße bemisst sich dabei am Börsenwert. Unter den globalen Top 500 belegt KONE den 12. Platz. Das Unternehmen ist der einzige Vertreter der Aufzug- und Rolltreppenbranche unter den Top 50. Die Einstufung der Unternehmen beruht auf der Untersuchung der unternehmerischen Tätigkeit anhand von acht Nachhaltigkeitskriterien. Dazu zählen der Umgang mit Energie und die Treibhausgasemissionen. „Das sehr gute Abschneiden im Newsweek-Ranking ist eine Anerkennung unserer kontinuierlichen Anstrengungen, unsere Produkte und Dienstleistungen, ja unsere gesamte Tätigkeit, am Prinzip der Corporate Sustainibility auszurichten“, sagt Hanna Uusitalo, Umweltdirektorin des KONE Konzerns. So hat KONE den CO2-Fußabdruck seiner Geschäftstätigkeit weiter reduzieren können. 2013 fiel er in Relation zu den Umsatzerlösen um 3,5 Prozent kleiner aus als im Jahr zuvor. Dafür

verantwortlich ist nicht zuletzt das nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagementsystem von KONE. Es sichert die Festsetzung jährlicher Umweltziele und damit einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Ökoeffiziente Lösungen auch für Deutschland In der Bundesrepublik hat KONE in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe zertifizierter Gebäude mit ebenso leistungsfähigen wie energieeffizienten und umweltfreundlichen Aufzügen und Rolltreppen ausgestattet. Erst im Januar 2013 wurde KONE für den neuen Aufzug MonoSpace 500 auf der BAU Messe in München mit dem „Product of the Year Award 2012“ der World Architecture News (WAN) auszeichnet. Das Unternehmen erhielt den Preis für das „energiesparendste Produkt“.

Praxisorientiert und sicher:

Erweiterte Balkonentwässerungssysteme

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200 mm Höhe. Das Blendenprofil kann schnell und einfach in alle Drain- und Traufprofile eingehängt werden. Eine weitere Produktergänzung gibt es beim Bodenablauf DiProtec DRAIN-BA. Zusätzlich zur klassischen senkrechten Wasserabführung bietet Gutjahr jetzt eine Variante mit waagerechtem Abgang in den Nennweiten DN 50 und DN 70. Die Entwässerung wird so in den Bodenaufbau verlegt, die Rohre sind nicht unter der Balkonplatte sichtbar. Trotzdem ist die Entwässerungsleistung hoch: Bei einer Nennweite von 70 mm liegt die Ablaufleistung bei 3,0 l/s. Foto: Christoph Hemmerich

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utjahr hat zwei seiner Produktlinien weiter ausgebaut – und damit auf Anforderungen aus der Praxis reagiert. Der Entwässerungsspezialist beweist mit seinen neuen Bodenabläufen und Blendenprofilen einmal mehr, wie wichtig Details für technisch und optisch perfekte Ergebnisse sind. Das ProFin BB Balkon-Blendenprofil verdeckt sichtbare Mörtelund Wärmedämm- schichten an der Stirnseite von Balkonen. Bislang war dies nur bis zu einer Höhe von 90 mm möglich. Dank einer neuen Variante deckt ProFin BB die komplette Stirnseite der Balkonplatte ab – bis


Modellvielfalt und starke Technologie

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as Design der neuen Villeroy & Boch Serie “Architectura MetalRim” besticht durch ultraflache, randlose Duschböden mit integriertem Ablaufdeckel. Die Besonderheit: Die vier Randbereiche der Duschböden sind mit galvanisiertem Stahl zusätzlich verstärkt und sorgen so für extra hohe Stabiliät bis zu 1.000 kg. Zusätzliche Sicherheit bietet die optional erhältliche Antirutsch-Beschichtung mit Vilbogrip Klasse C. Zur Wahl stehen 31 Modelle, jeweils in den beiden Randhöhen 15 mm und 48 mm und in zwei Oberflächenausführungen. Bei der 15 mm-Version sind beide Varianten barrierefrei, bei der

Foto: Villeroy & Boch AG

Barrierefreie Duschen – zwei clevere Lösungen

48 mm-Ausführung ist der Einbau auf dem Estrich barrierefrei. Das eröffnet eine große Gestaltungsfreiheit und Auswahl für jeden Duschbereich. Squaro Superflat – Das Wesentliche ist unsichtbar Die Duschböden der Serie Squaro Superflat sind extrem flach, sodass man sie ebenerdig einbauen und betreten kann. Besonders zu beachten sind die verschiedenen Farbmöglichkeiten („Squaro Colorline“), die eine übergangslose Bodenflächengestaltung erlaubt. Die maximale Raumnutzung kann mit der entsprechenden Duschabtrennung perfektioniert werden. Villeroy & Boch hat speziell für die Serie Squaro eine Walk-in-Lösung entwickelt, die völlige Bewegungsfreiheit gewährleistet und mit durchdachten Details überzeugt. Die zentrale Funktionssäule ist mit einem integrierten Duschpaneel erhältlich und die schwenkbaren Glasflügel lassen sich um 180° drehen, sodass man selbst die Grenze seines Duschraums bestimmen kann.

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Die Teilnehmer des Bundeswettbewerbs in Berlin, Brandenburger Tor

Großer Erfolg des Bundeswettbewerbs:

„Bester Schüler in der Altenund Krankenpflege“ 2014

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nter der Überschrift „Bedeutung des Pflegeberufs hervorheben“ veröffentlichte die DGQ ihre grundsätzliche Position zur Sicherung Von Qualität in der pflegerischen bzw. betreuerischen Versorgung von alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen. Hier heißt es: Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung kommt es künftig auf eine verantwortungsbewusste Alten- und Krankenpflege an. „Deshalb müssen wir die Pflege stärken, indem wir die Bedeutung des Pflegeberufs für die Gesellschaft hervorheben“, sagte DGQ-Präsident Dr. Jürgen Varwig anlässlich der Eröffnung des „4. Bundeswettbewerbs zum Besten Schüler in der Alten- und Krankenpflege“. Bildung und Ausbildung seien tragende Säulen des Standortes Deutschland. Dazu gehöre „natürlich auch die

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professionelle Ausbildung derjenigen, die Dienstleistungen an den hier lebenden pflegebedürftigen Menschen erbringen“, sagte Varwig. Deshalb habe sich die Deutsche Gesellschaft für Qualität in diesem Jahr erstmals in die Liste der Schirmherren dieses Wettbewerbs eintragen lassen. Der Wettbewerb zielt darauf ab, die Pflege von Alten und Kranken weiter zu verbessern und das Ansehen des Pflegeberufs zu stärken. Qualitätsmanagement heiße, „das Richtige nachhaltig wirtschaftlich zu tun“, im Pflegebereich käme es darauf an, dass Qualität bei den Patienten ankommt und von diesen wahrgenommen wird. Zu diesem Zweck müsse ein enger Dialog zwischen dem Träger einer Einrichtung, der Leitung, den medizinisch Verantwortlichen und den Pflegern bestehen. „Die Wichtigsten

sind die, die vor Ort die pflegerische Arbeit leisten“, betonte der DGQ-Präsident: „Die Teilnehmer am Bundeswettbewerb zeigen in ihrem persönlichen Engagement, dass sie nicht nur kompetent, sondern zu den Besten in ihrem Fach gehören wollen“. Seit 2011 führt der Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. den Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ unter dem Motto „Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Menschen sind für eine gute Pflege unabdingbar. Ohne fachliche Kompetenz und Wissen um die Fähigkeiten, Ressourcen, Bedürfnisse und Probleme der pflegebedürftigen Personen und ihrer mit betroffenen Bezugspersonen wird Pflege jedoch nicht erfolgreich sein!“ durch. Der Verein verfolgt mit dem Bundeswettbewerb zwei

Fotos: Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V.

Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. Schirmherr


Aus- und Weiterbildung, Messen, Verbände, Fachliteratur

Thomas Schrepper aus Sachsen-Anhalt, Gewinner des Bundeswettbewerbs 2014 Ziele eines Teils den Pflegeberuf als fachlich werthaltig öffentlich zu würdigen und zweitens die Qualitätssicherung als Teil des Wissensmanagements an den Alten- und Krankenpflegeschulen Deutschlands mit positiv zu befördern. Und genau hier decken sich die Ziele des Bundeswettbewerbs mit den Intentionen der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. Der Bundeswettbewerb wird von seinen Schirmherren der DGQ e.V. vertreten durch den Präsidenten Herrn Dr. Jürgen Varwig für den Bereich Qualitätsmanagement, Herrn Jens Spahn (gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/ CSU-Bundestagfraktion) für den Bereich Bundespolitik, Herrn Siegfried Huhn für den Bereich Gesundheits- und Pflegewissenschaften und dem Schauspieler Thorsten Wolf für den Bereich Kultur aktiv unterstützt. Hinzu kommen eine Vielzahl von Institutionen und Firmen. Und der Bundeswettbewerb hatte es in sich. Alles Begann am 17. Januar mit der feierlichen Eröffnung des Bundeswettbewerbs an der Ruth-Pfau-Schule in Leipzig. Alle sich beteiligenden Alten- und Krankenpflegschulen hatten danach die Aufgabe mit ihren 2. und 3.

Ausbildungsjahren die vom „Ständigen Beirat zum Bundeswettbewerb“ zugelassene Klausur zu schreiben, 100 Fragen waren aus allen Bereichen der Pflege zu beantworten. Waren die weiteren Voraussetzungen erfüllt, konnte jede Schule dann ihren Besten zur Teilnahme am Endausscheid am 05./06. Juni 2014 in Leipzig anmelden. Transparenz wird beim Bundeswettbewerb groß geschrieben so finden sich alle notwenigen Information von Konzept über die Bewertungsordnung bis hin zu Aktuellem auf der Homepage www.future-nurse.de bzw. auf der Facebook-Seite veröffentlicht. 2014 beteiligten sich über 20.000 Schüler am Bundeswettbewerb von denen sich die 23 Besten im Endausscheid bei den drei Fachwettbewerben Pflegeplanung, Pflegepraxis und fachliches Kolloquium messen durften. Besonders gefreut hat uns die Teilnahme einer Vertreterin des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, so Jens Frieß, Präsident des Ständigen Beirates zum Bundeswettbewerb und des Vereins zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. Ein ganz besonderes Erlebnis für die Teilnehmer und weitere Gäste waren drei Veranstaltungen mit Sr. Liliane Juchli aus der Schweiz, die 81jährige Autorin des ersten Krankenpflegehandbuches für den deutschsprachigen Raum (Thieme’s Pflege). Ihre Vorträge wurden von den Pflegenden oft durch standig ovations unterbrochen. Nach Abschluss des Wettbewerbsmarathons am 05. Juni gab es Kultur. In der Kabarett-Kneipe „Die Funzel“ in der Strohsack-Passage in Leipzig konnte man bei essen, Trinken und einer Kabarett-Veranstaltung gesponsort vom Schirmherren für den Bereich Kultur, Thorsten Wolf, abschalten. Am 06. Juni früh ging es mit dem Bus nach Berlin. Voller Aufregung und Anspannung wurden die Schirmherren, Unterstützer und vor allem die teilnehmenden Schüler vom Bundesminister für Gesundheit, Herrn Herrmann Gröhe empfangen der in sehr überzeugenden und authentischen Worten seine Sicht auf Pflegebedürftige, Pflegende und

den Bundeswettbewerb darstellte. Für alle Beteiligten eine herausragende Veranstaltung. Dann war es soweit, der Festsaal des neuen Rathauses der Stadt Leipzig in der alten Pleißenburg war Ort der Auszeichnungsveranstaltung. Über 200 Gäste aus Politik, Gesundheits- und Pflegwissenschaft und Kultur, Verwandte, Freunde, Bekannte sowie Vertreter der Schulen und Arbeitgeber verfolgten diesen sehr emotionalen Moment. Folgende Auszeichnungen erhielten die Teilnehmer auch aus den Händen des Präsidenten der DGQ, Herrn Dr. Varwig. 1. Platz, eine Reise nach New York für 2 Personen und Taschengeld ging an Thomas Schrepper, Bundesland Sachsen-Anhalt 2. Platz, eine Reise nach London für 2 Personen und Taschengeld ging an Mandy Titze, Freistaat Sachsen 3. Platz, eine Reise nach Berlin für 2 Personen und Taschengeld ging an Annemarie Stöver, Bundesland Schleswig-Holstein. Ein rundum gelungener Bundeswettbewerb. Jens Frieß Präsident des Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. Impressum Herausgeber: Seniorenheim-Magazin Verantwortlich: Roger Eiers Saarlouiser Straße 18, 80997 München Fon: 0 89/3 81 69 77-50 Fax: 0 89/3 81 69 77-59 info@seniorenheim-magazin.de www.seniorenheim-magazin.de Layout und Gestaltung: PowerIgel – Strategie & Visuelle Kommunikation www.getroyer.com Titelfoto: monkeybusinessimages – iStock.com

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REHACARE Düsseldorf 2014:

Volle Hallen und viel Neues im Programm Fachmesse startet am 24. September mit 800 internationalen Ausstellern / Starker Auftritt: Rollstuhl & Co / Innovationen: In den Blickpunkt gerückt / Kongress: In Quartieren die Zukunft gestalten

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er internationale Markt für Rehabilitation und Pflege präsentiert sich vom 24. bis 27. September 2014 bei der internationalen Fachmesse REHACARE 2014 in Düsseldorf. Mehr als 800 Aussteller aus 33 Ländern, darunter 350 ausländische Unternehmen, bieten Profis und Betroffenen in sechs prall gefüllten Messehallen einen Überblick über Hilfsmittel und Dienstleistungen, die das Leben mit Behinderung, bei Pflegebedarf und im Alter erleichtern. Die Ausstellungsfläche ist größer als bei jeder anderen bisher durchgeführten REHACARE seit dem Jahr 1977. Sechs Hallen Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben Die Liste der ausstellenden Nationen reicht von Belgien bis Zypern. Zahlreiche Gemeinschaftsbeteiligungen ergänzen die individuellen Präsentationen der Anbieter aus dem Ausland. Aus China, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Kanada, Niederlande, Südkorea und Taiwan sind auch große Länderschauen in Düsseldorf vertreten. Die REHACARE findet in diesem Jahr in den Hallen 3, 4, 5, 6, 7 und 7a des Düsseldorfer

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Messegeländes statt. Besucher finden dort Lösungen und Informationsangebote für nahezu jeden Lebensbereich und jede Zielgruppe: Mobilitäts- und Alltagshilfen, Hilfen für die ambulante Pflege, Kommunikationstechnik, barrierefreies Wohnen sowie Ideen für Freizeit, Reise und Sport. Breites Angebot: Alles was mobil macht Für einen starken Auftritt sorgt die Branche rund um Rollstuhl, Gehhilfe & Co. Rund 300 Aussteller, von mittelständischen Spezialisten bis zu den internationalen Marktführern, zeigen Neuheiten und Weiterentwicklungen, die Menschen mit Behinderung Mobilität und Selbstständigkeit zurückgeben. Führende Kraftfahrzeughersteller wie AUDI, Daimler und Volkswagen präsentieren darüber hinaus wieder turnusmäßig ihre aktuellen Serienmodelle, die dank intelligenter Fahrhilfen an die Bedürfnisse behinderter Menschen angepasst sind. Dazu gesellen sich rund 20 Spezialanbieter mit maßgeschneiderten Um- und Einbauten. An der Messehalle 6 haben potenzielle Autokäufer in einem ausgewiesenen Bereich die


Menschen mit Sinnesbehinderungen: Mitten in der digitalen Welt

Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann

Betroffene mit speziellen Bedürfnissen wie Menschen mit Sinnesbehinderungen, aber auch mit motorischen Einschränkungen finden exklusiv auf ihre Informationswünsche und Bedürfnisse ausgerichtete Ausstellungsbereiche in der Halle 5. Die Aussteller kommen mit einer Fülle an Neuheiten nach Düsseldorf. Leistungsfähige Softwareprodukte, hochkomfortable Braille-Tasturen und Screenreader helfen blinden und sehbehinderten Menschen moderne Kommunikationsgeräte wie Tablet-PCs oder Smartphones zu nutzen und am PC-Arbeitsplatz komplexe Aufgaben zu bewältigen. Innovative Augen- und Mimiksteuerungen bahnen Menschen mit motorischen Einschränkungen den Weg in die digitale Welt. Von Profis für Betroffene: Information und Beratung Über „Die Hilfsmittelversorgung von der Verordnung bis zur Lieferung aus Sicht der Beteiligten“ durch die Gesetzlichen Krankenkassen informiert der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, Berlin, am Donnerstag, 25. September, im REHACARE-Forum in Halle 3. Am Freitag stellt dort die BAG Selbsthilfe Betroffenen die aktuellen Schwerpunkte ihrer Arbeit vor. REHACARE-Kongress: Mit Quartieren Zukunft gestalten

Der REHACARE-Kongress „Quartiersentwicklung – alle Möglichkeit, die Wagen Probe zu fahren. Wer Rollstühle, Skooter, Handbikes u.ä. auf ihre individuelle Tauglichkeit hin prüfen mitten im Leben“ führt zum Messeauftakt am 24. und 25. September 2014 die Fachleute und Verantwortlichen bei der möchte, kann eine Teststrecke an der Halle 4 nutzen. Entwicklung von Quartierskonzepten zusammen. Denn über Zum Auftakt: Innovationen, Ideen und Projekte den Wunsch, im Alter und bei Pflegebedarf möglichst lange Sich über neue Produkte zu informieren, steht bei den in den eigenen vier Wänden zu leben, entscheiden nicht in Gründen für einen REHACARE-Besuch ganz oben auf der Liste. erster Linie altersgerecht gestaltete Wohnungen, sondern Doch selbst wer den Markt gut kennt und optimal auf seinen die umgebenden Strukturen. Und damit rückt das WohnvierMesserundgang vorbereitet ist, stößt oft rein zufällig auf eine tel oder Quartier auf den Prüfstand. Repräsentanten aus der interessante Neuheit. Das neue REHACARE-Forum bietet am Kommunalpolitik, der ambulanten Pflege und der Wohnungs24. September 2014 erstmals Gelegenheit, sich zentral über wirtschaft geben unter dem Motto „Von Profis für Profis“ ihre Neuheiten, Ideen und Projekte zu informieren. Aussteller aus Kenntnisse und Erfahrungen an alle weiter, die sich beruflich, den einzelnen Fachbereichen der Messe stellen auf der für alle aber auch ehrenamtlich mit Fragen der Quartiersentwicklung Besucher offenen Informations- und Diskussionsplattform in beschäftigen. der Messehalle 3 ihre Innovationen vor. Sicher kein vollständiger Überblick, aber einer, der Trends aufzeigt und hilft, die zahlreichen Produktwelten der Messe gezielter zu erkunden. Die Fachmesse REHACARE 2014 ist mittwochs bis freitags Barrierefreies Wohnen: Den Alltag sicher und komfortabel bewältigen Generationengerechtes Planen, Bauen und Wohnen ist eines der großen Themen in der Messehalle 3. Dort stellt u.a. die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) zusammen mit ihren Partnerunternehmen ein breites Spektrum an Lösungen vor: von Systemen für einen schwellenlosen Zugang über Mobilitätsprodukte hin zu Anwendungen im Bereich der Fenster- und Türautomation, innovativer Beleuchtungstechnik sowie sanitäre Einrichtungen für den Badneubau oder die Badsanierung.

von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr. Die Eintrittskarte für die Fachmesse kostet im Onlineshop 7,00 Euro, an den Tageskassen 12,00 Euro; die ermäßigte Karte für Menschen mit Behinderung (ohne Begleitperson), für Studenten, Schüler, Auszubildende, Rentner, Wehr- und Zivildienstleistende und Arbeitslose (gegen Vorlage des Berechtigungsausweises) 7,00 Euro. Für Menschen mit Behindertenausweis B oder H ist der Eintritt für eine Begleitperson frei. Aktuell über die REHACARE 2014 informiert das Internet-Portal REHACARE.de.

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Anbieter präsentieren sich innovationsfreudig

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ie Planungen zur weltgrößten Medizinmesse MEDICA 2014 (12. – 15. November) in Düsseldorf laufen bereits auf „vollen Touren“. Der Verlauf der Ausstelleranmeldungen lässt eine Beteiligung von erneut mehr als 4.500 Ausstellern aus gut 65 Nationen erwarten. Die gebuchte Fläche wird mit 116.000 Quadratmetern dem hohen Niveau der Vorjahre entsprechen, wobei zwei Drittel auf internationale Beteiligungen entfallen. Bei der parallelen Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie, der COMPAMED 2014 (12. – 14. November), ist sogar von den über 700 Ausstellern ein starkes Buchungsplus von mehr als 10 Prozent auf nun über 13.000 Quadratmetern zu verzeichnen. Die Medizintechnik-Anbieter werden die MEDICA nutzen, um auf fast 116.000 Quadratmetern gebuchter Fläche die komplette Bandbreite an neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren zur Steigerung von Effizienz und Qualität in der ambulanten und stationären Patientenversorgung zu präsentieren. Nach Hallen übersichtlich gegliederte Schwerpunkte der MEDICA Fachmesse sind: Elektromedizin/ Medizintechnik (mehr als 2.500 Aussteller), Labortechnik/ Diagnostika, Physiotherapie/ Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel,

Informations- und Kommunikationstechnik, medizinisches Mobiliar sowie spezielle Raumeinrichtung für Kliniken und Praxen. Zulieferer als wichtige Schrittmacher für Innovationen Wer up-to-date bleiben will, was die Fachszene aktuell bewegt und vor allem inwieweit die Zulieferer im Zusammenspiel mit der Medizintechnik-Industrie den medizinischen Fortschritt vorantreiben, für den lohnt sich auch ein Besuch der COMPAMED 2014. Im Rahmen der international führenden Marktplattform für die Zulieferer präsentieren gut 700 Aussteller ihre Technologie- und Servicelösungen für den Einsatz in der Medizintechnikbranche – von neuen Materialien, Komponenten, Vorprodukten, Verpackungen und Dienstleistungen bis hin zur komplexen Auftragsfertigung. Besonders im Trend liegen hier Mikrosystemtechnik-Lösungen für mobile Diagnostik-, Monitoring- und Therapiesysteme. Spezialisierte Anbieter beschäftigten sich z. B. damit, wie die in Bezug auf „Wearables“ benötigte Technik bestmöglich in Kleidung integriert werden kann. Zu lösen gilt es dabei zahlreiche Herausforderungen: So müssen die Trägertextilien weiterhin dehnbar sein, ohne dass Kontakte abreißen, und sie sollten auch hinreichend robust für die Pflege bleiben. Die technischen Voraussetzungen hierfür erfüllen inzwischen winzige Sensoren, flexible und dehnbare Substrate aus Silikon, Polyurethan, Polyimid oder Textilien, die großflächig Elektronikbaugruppen aufnehmen können, sowie miniaturisierte Verbindungstechnologien, energieeffiziente Kommunikationselektronik und leistungsfähige Energiespeicher, die sich unter anderem drahtlos aufladen lassen. In ihrer weltweit einzigartigen Kombination bilden MEDICA und COMPAMED die gesamte Prozesskette und das vollständige Angebot medizinischer Produkte, Geräte und Instrumente ab. Sie belegen zusammen das komplette Düsseldorfer Messegelände (19 Hallen). Im Jahr 2013 zählten beide Veranstaltungen insgesamt 132.000 Fachbesucher, wovon sich fast 17.000 Besucher besonders für die Themen der COMPAMED interessierten. Der Besuch beider Veranstaltungen ist wie in den Vorjahren mit nur einem Ticket möglich. Öffnungszeiten: 10 bis 18:30 Uhr, samstags 10 bis 17 Uhr (nur MEDICA).

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Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann

MEDICA 2014:



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