Seniorenheim-Magazin 01/2014

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Seniorenheim-Magazin Fachmagazin für Einkauf und Management

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Ausgabe 01/2014

Schwerpunktthema Demenz Rechtsprechung zum Bettgitter Was ändert sich bei der MDK Prüfung? Fachkräftegewinnung in der Altenpflege

2014



Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen kostenfrei und unverbindlich die Hauptausgabe des “Seniorenheim-Magazins” zugänglich zu machen, welches nun schon im elften Jahr die Heimleitungen von Senioreneinrichtungen bundesweit über aktuelle Themen informiert.

Roger Eiers, Herausgeber

In neun Fachbereichen finden Sie Expertenbeiträge, Fallstudien und wertvolle Tipps. Besonderes Augenmerk haben wir diesmal auf das Thema “Demenz” gelegt, welches wir von ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. •• Finden Sie heraus, wie das Pflegepersonal die Lebensqualität demenzkranker Menschen mit Hilfe des DEMIAN-Konzepts deutlich erhöhen kann. •• Wie können Bewohner und Pflegekräfte mit dem integrierten Qualitätsmanagement IQM-Demenz unterstützt werden? •• Wie kann man die neuesten Erkenntnisse der Multisensorik nutzen, um Demenzkranke zu positiven Aktivitäten zu motivieren? •• Was ist eigentlich eine Demenz-Matratze? Schauen Sie einfach nach der Überschrift „Schwerpunktthema Demenz“, um sich gezielt zu diesem Thema zu informieren. Verpassen Sie auch nicht den wichtigen Beitrag unserer Rechtsexpertin Alex­ andra Zimmermann zum Thema „Neuere Tendenzen in der Rechtsprechung zum Bettgitter“.

Impressum Herausgeber: Seniorenheim-Magazin Verantwortlich: Roger Eiers Saarlouiser Straße 18, 80997 München Fon: 0 89/3 81 69 77-50 Fax: 0 89/3 81 69 77-59 info@seniorenheim-magazin.de www.seniorenheim-magazin.de

Es würde uns freuen, wenn wir Ihnen einmal pro Quartal ähnlich relevante Informationen in Form unseres kostenfreien Newsletters zusenden könnten. In den letzten Jahren haben wir unter den Heimen, die sich für den Newsletter eingetragen haben, interessante Angebote verlost. So konnte sich eine Einrichtung z.B. über eine zweimonatige Probefahrt mit einem VW-Caddy mit Rollstuhlrampe freuen. Ein anderer Gewinner profitiert von einer kostenfreien In-House-Schulung des Homecare-Unternehmens Servona. Dieses Mal gibt es ein Seminar zum Thema Personalgewinnung- und Entwicklung von Dipl.-Psych. Thomas Eckardt, der seit über 25 Jahren erfolgreich in der Pflegebranche tätig ist, zu gewinnen. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Angeboten, die wir unseren Newsletter-Abonnenten zukommen lassen können. Am Besten tragen Sie sich gleich heute noch unter www.seniorenheim-magazin.de ein. Über ein Feedback zum Magazin oder Themenwünsche würden wir uns freuen. Jetzt aber erst mal viel Spaß beim Lesen des “Seniorenheim-Magazins 2014”.

Ihr

Gestaltung: Timon Royer Grafikstudio Titelfoto: Robert Kneschke - Fotolia.com

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Foto: noma-med GmbH

18 Foto: DGE/Fit im Alter

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Inhalt No. 01/14 (Alle Artikel zum Schwerpunktthema sind in rot hervorgehoben) Expertenrat Gute Führung als Erfolgsprinzip Tendenzen in der Rechtsprechung zum Bettgitter

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Rehaprodukte, Bewegungshilfen, Dementenschutz SilverLine: Hilfsmittel für Bad und WC Sicherheit oder Wohlfühlen – warum nicht beides?

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Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung Medizintechnik plus intensive Fortbildungen Förderung und Erhaltung der Kontinenz durch mobile Toilettenhilfen Positive Alltagssituationen für Menschen mit Demenz fördern – Das Konzept DEMIAN Herausforderung Tracheostoma Komplexe Probleme brauchen einfache Lösungen

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik Wie sicher ist Ihre Einrichtung? 24 Was ändert sich bei der MDK Prüfung? 28 Mit klaren Konzepten und Einfühlungsvermögen 30

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Raum- und Kücheneinrichtungen Interior Innovation Award für PURLINE 34 Der Einfluss einer Spezial-Matratze auf das Schlafverhalten dementiell erkrankter Menschen 38 Speisen-Versorgung außer Haus 39 ViClean-U mit dem iF product design award 2014 ausgezeichnet 41

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Ernährung Seminare zu den DGE-Qualitätsstandards Essen genießen trotz Kau- und Schluckstörung

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58 Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche Raum- und Flächendesinfektion in der Altenpflege Hygienesicherheit im Fokus – Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ Zertifizierung bringt Effizienzsteigerung Textildienstleister mit RAL-Gütezeichen Blinde, Sehbehinderte und Hörgeschädigte Durchblick trotz Diabetes Gesunde und attraktive Arbeit für Altenpflegerinnen Dienstleistungen, Recht und Personalwesen Gewinnen Sie ein Seminar zum Thema Personalgewinnung und -entwicklung Pflege auf Zeit Warum Hauswirtschaft in der Altenpflege ?

80 Modellprojekt zur Fachkräftegewinnung

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Bau, Renovierung und Sanierung Gefahrenquelle Treppe Neue Farben und neue Oberfläche zum Jubiläum Alles auf Null – Gärten in der Altenhilfe

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48 52 54 55

Aus- und Weiterbildung, Messen, Verbände, Fachliteratur Zertifikatskurs „Garten & Gesundheit – Gartentherapie“ an der Universität Rostock 78 Einsatz von Multisensorik bei Gehirnerkrankungen 80 81 60 Vorsprung durch Bildung 62 Technische Assistenzsysteme verstehen und bewerten 82 66 ALTENPFLEGE 2014 mit großem Kongress-Programm 83 56 58

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Wird die Pflege zum Pflegefall?

Wird die Pflege zum Pflegefall? Tausendfach wurden Politiker gefragt, was sie tun •• um die Personalnot in der Pflege zu beenden, •• um das Ansehen der Pflegeberufe aufzuwerten, •• um qualifizierte Pflegekräfte ins Land zu holen, •• um Pflegebürokratie wirksam abzubauen, •• um die Pflegeleistung gerecht zu vergüten und bpa-Geschäftsführer Bernd Tews •• um das Pflegesystem finanzierbar zu halten. Gefragt haben die Mitgliedseinrichtungen des bpa; und die Fragen zeigten Wirkung! „Pflege muss für alle Menschen, die auf sie angewiesen sind, bezahlbar bleiben.“ Damit ist das Kapitel zur Pflege im Koalitionsvertrag überschrieben. Wir verstehen diese Aussage als eindeutiges Bekenntnis zur Leistungsdynamisierung und -verbesserung. Offenbar haben die Verhandlungsführer der beabsichtigten großen Koalition sehr genau verstanden, dass es auch künftig ein vorrangiges Ziel der Pflegeversicherung bleiben muss, die Menschen davor zu bewahren, alleine wegen der Pflegebedürftigkeit zum Sozialhilfeempfänger zu werden. Gegen heftige Widerstände verteidigte der bpa dieses Ziel, wohl wissend, dass es nur um den Preis von Beitragserhöhungen zu finanzieren ist. Bei den Prioritäten der Verwendung der gesteigerten Beitragseinnahmen allerdings hält der bpa eine umgehende Dynamisierung der Sachleistungsansprüche für erforderlich. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff hat sich in diesem Zusammenhang ebenfalls an dem Maßstab der Leistungsverbesserungen für die pflegebedürftigen Menschen messen zu lassen. „Gute Pflege setzt qualifiziertes und motiviertes Personal voraus.“ Das Thema der um sich greifenden Personalnot nimmt ebenfalls einen wichtigen Teil im Koalitionsvertrag ein. Klare Worte finden sich dort sowohl zur Qualifizierung im Inland als auch zur qualifizierten Zuwanderung aus dem Ausland. Nicht zuletzt sollen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, auch die Ausbildungszahlen weiter zu steigern. Ein Baustein ist die Sicherung der Refinanzierung aller Ausbildungskosten. Damit steigt erneut der Druck auf die Bundesländer, die längst überfällige Abschaffung der Verpflichtung vieler Auszubildender

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zur Zahlung von Ausbildungsgeld durchzusetzen. Ein großer Wurf kann die angekündigte deutliche Verbesserung der personellen Ausstattung werden. Immer wieder rief der bpa in Erinnerung: „Gute Pflege braucht mehr Zeit!“ Im Kontext der Koalitionsverhandlungen hat der bpa zudem öffentlich an die Personalverbpa-Geschäftsführer sprechen der Parteien im Herbert Mauel Wahlkampf erinnert und konkrete Vorschläge der Umsetzung unterbreitet. Vereinbart sind nun für die stationäre Pflege über 15.000 weitere Betreuungskräfte, welche eine deutliche Entlastung nicht nur für alle Heimbewohner bewirken werden, sondern auch für die heutigen Mitarbeiter. „Bei einem Schlüssel von einer Betreuungskraft auf 20 Pflegebedürftige werden so zum Beispiel in stationären Einrichtungen insgesamt bis zu 45.000 Betreuungskräfte tätig sein.“ Zusätzliche Betreuungskräfte sollen künftig allen Heimbewohnern zur Verfügung stehen, werden über die Pflegekassen finanziert und verteuern somit nicht die Heimentgelte. Damit wird diese Verbesserung auch auf die Akzeptanz der unterhaltspflichtigen Angehörigen stoßen. Diese Regelung wird die gleichen Effekte für die Tages- und Nachtpflege sowie für die Kurzzeitpflege entfalten. Ähnlich positive Auswirkungen verspricht die Vorgabe, die Leistungsbeträge in der ambulanten Versorgung weiter denen der stationären Versorgung anzugleichen. Die Hilfen zur Weiterführung des Haushalts sollen ausgebaut werden. Ausdrücklich erwähnt werden Verbesserungen für die Kurzzeitund Verhinderungspflege, die Tages- und Nachtpflege, die Zuschüsse für Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen oder die Anschubfinanzierung für ambulant betreute Wohnformen. Die Kurzzeitpflege und die Verhinderungspflege können dabei zu einem Budget zusammengefasst werden. „Wir werden die Finanzierungsverantwortung dort verorten, wo der Nutzen entsteht, um Verschiebebahnhöfe zu beseitigen.“ Dieses wichtige Signal beendet hoffentlich das Bestreben insbesondere von Krankenkassen und Sozialhilfeträgern, die Entlastung der eigenen Haushalte über die Verschiebung der Kosten in die Pflegeversicherung zu finanzie-

Fotos: Jürgen Henkelmann

Von Bernd Tews und Herbert Mauel


Foto: Laurent Hamels/Fotolia.com

Wird die Pflege zum Pflegefall?

ren. So werden auch die Bundesländer daran erinnert, dass die Finanzierungsverantwortung für die Altenpflegeschulen bei ihnen liegt. Beim Griff in die Tasche des Nachbarn werden wir deutlich an die systemwidrige Belastung der Heimbewohner erinnern, welche zwar wie alle anderen Versicherten Beiträge zur Krankenversicherung zahlen, für die Behandlungspflege aber – wie letztlich auch die Sozialhilfeträger – erneut zur Kasse gebeten werden. Diese Ungleichbehandlung macht nicht nur die Pflegesätze unnötig teuer, sondern verzerrt mittlerweile auch den Wettbewerb. Zu einer erneuten Wettbewerbsverzerrung durch ein zunächst vorgesehenes 500-Millionen-Euro-Programm zur Umwandlung von Krankenhäusern in Pflegeheime wird es vermutlich nicht kommen. „Dokumentationspflichten und Bürokratie müssen auf das Nötigste begrenzt werden.“ Diese Vorgabe schafft Akzeptanz für eine ehrliche Diskussion über notwendige Planung und Dokumentation, die alle Beteiligten binden muss bei den inflationären Ansprüchen nach immer weitgehender Absicherung gegen denkbare Risiken. Das zu diskutierende Risiko wird künftig sein, ob wir es gemeinsam aushalten, der Pflege so viel Kompetenz und Vertrauen zu bescheinigen, dass Abläufe tatsächlich vereinfacht werden können und damit das gewonnen wird, was sich alle wünschen: Mehr Zeit für die pflegebedürftigen Menschen. Hierzu brauchen wir belastbare Ergebnisse, möglichst in Form einer bundesweit verbindlichen Rechtsverordnung, die später alle Beteiligten wie Pflegeeinrichtungen, MDK und Heimaufsichten nicht nur inhaltlich binden, sondern auch entlasten. Schon mit der ersten öffentlichen Reaktion auf die Inhalte des Koalitionsvertrag begrüßte der bpa die eindeutige Ausrichtung auf spürbare Leistungsverbesserungen und die damit einhergehende Skepsis gegenüber aufwändigen Prestigeprojekten. Erst wenn die greifbaren Vorteile für die pflegebedürftigen Menschen und für die Pflegenden erkennbar werden, wird die Umsetzung des neuen Pflegebegriffs auf breite Akzeptanz stoßen. Die jetzt in zwei Schritten vorgesehene Erhöhung der Beiträge zur Pflegeversicherung ist ein klares Signal zur Bewältigung der demographischen Herausforderung, auch wenn der bpa für eine schnellere Anpassung der Beiträge geworben hat. Die sich bildende Regierungskoalition ist bereit, im Laufe der Legislaturperiode jährlich bis zu fünf Milliarden Euro zusätzlich in die Pflegeversicherung zu stecken. Das müsste reichen,

um die dringendsten Leistungsverbesserungen und zugleich die dringendsten personellen Verbesserungen in den Bereichen ambulante und stationäre Pflege zu erreichen – jedoch nur, wenn die Gelder tatsächlich da landen, wo sie benötigt werden. Die Reaktion des bpa war somit „Pflege: Programm mit Potenzial“. „Allerdings“, so Meurer, „werden diese finanziellen Mittel sofort benötigt – zur Entlastung des Personals, zur Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs und um die sukzessive Entwertung der Pflegeleistungen durch die Inflation abzufedern. Außerdem müssen wir Fachpersonal im In- und Ausland gewinnen, um die Betreuung von Pflegebedürftigen personell aufzustocken. Die Pflege hat keine Zeit zu verlieren.“ Damit die Pflegereform gelingen kann, erneuert der bpa seine Forderung nach einer konzertierten Pflegeaktion, die Pflegekassen, Länder, Kommunen und Träger in der Pflege einschließt. Denn viele Probleme liegen auf Länderebene, viele Probleme stecken in bürokratischen Hemmnissen, die der Bund allein nicht überwinden kann. „Eingliederungshilfe reformieren – Modernes Teilhaberecht entwickeln“. Wenngleich die Absicht bekräftigt wird, in der Eingliederungshilfe künftig die Leistungen personenbezogen zu gewähren, deutet sich auch im Koalitionsvertrag die tatsächlich offene Frage der Finanzierung deutlich an.


Gute Führung als Erfolgsprinzip

Gute Führung als Erfolgsprinzip eines attraktiven Arbeitgebers Von Thomas Eckardt

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legen an, sie zeigt sich in der Fähigkeit, andere in Entscheidungen einzubinden und sie spielt eine besondere Rolle bei der Konfliktbewältigung innerhalb des Teams. Der persönliche Führungsstil von Abteilungsleitern und Geschäftsführern ist entscheidend für die Zufriedenheit aller Mitarbeiter und eine reibungslose Kooperation aller Bereiche untereinander. Eine kompetente Mitarbeiterführung ist also der Garant für Qualität und Effizienz der Organisationsarbeit! Delegieren Der Slogan „Der Mensch ist Mittelpunkt“ liest sich in vielen Unternehmen eher so: „Der Mensch ist Mittel – Punkt!“ Delegation wird in diesem Zusammen-

hang häufig dazu verwendet, Arbeit auf andere abzuwälzen und sie zu reinen „Ausführern“ zu machen, die keine Eigeninitiative mehr entwickeln dürfen. Sinnvoll eingesetzt kann Delegation jedoch für Führungs- und Pflegekraft bereichernd sein: Der Vorgesetzte überträgt dabei Arbeitsvorgänge und Entscheidungen auf seine Mitarbeiter, delegiert jedoch lediglich die „Ausführungsverantwortung“, nicht aber seine „Führungsverantwortung“ - er kann sich also nicht grundsätzlich seiner Verantwortung entziehen! Eine Delegation von Aufgaben kann nur dann funktionieren, wenn die notwendigen Befugnisse an die betreffenden Mitarbeiter weitergegeben werden.

Foto: Kaarsten / fotolia.com

eil II: In diesem Artikel behandeln wir das Führungsinstrument: Delegieren Führungskräfte sind großen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Um erfolgreich und effizient arbeiten und den Alltag im Unternehmen bewältigen zu können, müssen sie nicht nur im Umgang mit ihren Kunden, sondern auch in der Mitarbeiterführung besonders hohe soziale und fachliche Kompetenzen unter Beweis stellen. Konflikte treten nicht nur zwischen Führungskräften und Kunden, sondern auch innerhalb des Mitarbeiterteams auf und müssen dementsprechend angegangen und bewältigt werden. Gute Mitarbeiterführung fängt bei der Eingliederung und Integration neuer Kol-

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Foto: Rudie / fotolia.com

Gute Führung als Erfolgsprinzip

Die Übertragung fest umrissener Aufgabenbereiche, inklusive Kompetenz und Verantwortung, schafft autonome Handlungsspielräume für die Mitarbeiter. In der Regel werden in einem Gespräch zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter Absprachen getroffen, die das „Delegations-Paket“ klar definieren. Die damit verbundenen Ziele, Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse müssen abgestimmt, evtl. betroffene Dritte informiert werden. Durch das selbständige Entscheiden und Handeln des Mitarbeiters verbessert sich seine Arbeitsqualität, ein neues Leistungspotential wird mobilisiert die Arbeitszufriedenheit gesteigert. Dies gilt besonders dann, wenn der Mitarbeiter sich angemessen gefordert fühlt. Delegation sollte nicht nach starren Mustern („für diese Aufgabe haben wir Herrn Meyer“) verlaufen, sondern als Entwicklungschance genutzt werden. Der Mitarbeiter sollte die Chance haben, sich als Fachkraft persönlich weiterzuent-

wickeln. Delegation an „Lieblinge“ oder 5. Er ist verantwortlich für die Formulierung operativer Handlungsziele. Dies an Spezialisten stellt keine Förderung dar. kann in wechselseitiger Absprache Ein ausgewogenes und gerechtes Bild mit dem Mitarbeiter, aber auch durch erreicht der Vorgesetzte durch rotiereneinseitige Zielvorgabe geschehen. de, streuende bzw. flexible Delegation. Der Vorteil dieser Methode: Viele Leute 6. Auch danach hält der Vorgesetzte angemessenen Kontakt. („Mitarbeierwerben viel Kompetenz und sind vielterkontrolle“) fältig einsetzbar, Ausfälle in bestimmten Bereichen sind leichter auszubalancieren. Aber Vorsicht!: Delegation darf von Der Delegationsprozess: Führungskräften nicht dazu missbraucht werden, sich unangenehme oder zu ar1. Der Vorgesetzte prüft die Anfordebeitsintensive Aufgaben vom Hals zu rungen, die die neue Aufgabe mit halten! Sie ist nicht primär dazu da, den sich bringt. Vorgesetzten zu entlasten, sondern soll 2. Er muss sich einen Überblick über Mitarbeiter fördern und durch die Überdas Qualifikationsniveau seiner Mittragung von Verantwortung motiviearbeiter verschaffen. (Frage: „Wer hat ren. Deshalb darf sie auch nicht zu einer die größten Chancen, die Aufgabe Überbelastung des Mitarbeiters führen. erfolgreich zu bewältigen?“) Prüfen Sie zuvor auf jeden Fall, ob ihr 3. Erst dann kann er entscheiden, an Mitarbeiter noch Spielraum für weitere wen er die Aufgabe weitergeben Aufgaben hat, und klären Sie dies gemöchte. gebenenfalls im persönlichen Gespräch 4. Er bestimmt das Ausmaß der Delemit ihm ab! gation.

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Selbstbestimmungsrecht

Von Alexandra Zimmermann

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ie Anbringung von Bettseitenteilen bedarf immer der Genehmigung des Betreuungsgerichts. Auch dann, wenn der Betroffene in einer Vorsorgevollmacht einem Bevollmächtigten hierüber die alleinige Entscheidungsbefugnis übertragen hat. Selbst wenn in der Vollmacht ausdrücklich geregelt ist, dass der Bevollmächtigte die Entscheidung über das Hochziehen eines Bettgitters ohne eine gerichtliche Genehmigung treffen darf, muss diese eingeholt werden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit einer Grundsatzentscheidung vom 27. Juni 2012 (Aktenzeichen: XII ZB 24/12) klargestellt. Einer gerichtlichen Genehmigung bedarf es immer nur dann nicht, wenn der Betroffene noch in der Lage ist, die Entscheidung selbst zu treffen und dem Hochziehen des Bettgitters zugestimmt hat oder in einer Patientenverfügung eine klare Regelung hierzu festgehalten ist. In der Vergangenheit verhielt es sich durchaus so, dass den bei den Betreuungsgerichten eingereichten Anträgen auf Genehmigung des Bettgitters regelmäßig entsprochen wurde. Dies hat sich jedoch in jüngster Vergangenheit geändert. Die Betreuungsgerichte messen dem Selbstbestimmungsrecht und den Freiheitsrechten der Betroffenen im Ergebnis eine immer höhere Gewichtung bei der Abwägung ihrer Entscheidung zu und hinterfragen kritisch, ob anstelle des Bettgitters eine mildere Maßnahme in Betracht kommt, die den Betroffenen ebenso vor einem drohenden Sturz aus dem Bett schützt. So hat das Amtsgericht Frankfurt in einer Entscheidung vom 29.11.2012 (Aktenzeichen: 49 XVII HOF 3023/11) z.B. folgende Feststellungen getroffen: Die Genehmigung der Einwilligung des Betreuers in eine freiheitsentziehende Maßnahme dürfe aufgrund des massiven Eingriffs nur dann erteilt werden, wenn keine milderen Mittel zur Verfügung stehen. Finanzielle Erwägungen dürfen im Rahmen der Prüfung von milderen Maßnahmen keine Rolle spielen. Außerdem stellt das Gericht fest, dass die Verhinderung einer Sturzgefahr ohne freiheitsentziehende Maßnahme – und damit ohne Bettgitter – in Deutschland zu den pflegerischen Standards gehöre. Die Anschaffung alternativer Mittel, wie z.B. ein absenkbares Pflegebett, müsse von der Pflegeeinrichtung oder den sozialen Kostenträgern zur Verfügung gestellt werden. Wende die Pflegeeinrichtung diese pflegerischen Standards nicht an, so sei im Extremfall ein

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Umzug in eine andere Einrichtung vor einer Freiheitsentziehung mittels Bettgitter vorzuziehen. Alternativ oder zusätzlich müssten auch eigene finanzielle Mittel des Betroffenen verwendet werden, um alternative Hilfsmittel zu beschaffen. In einer weiteren Entscheidung vom 09.04.2013 (Aktenzeichen: 2-29 T 377/12) stellte das Landgericht Frankfurt fest, dass die Anbringung von Bettseitenteilen nicht verhältnismäßig und damit nicht genehmigungsfähig ist, wenn als mildere Maßnahme die Verwendung eines geteilten Bettgitters in Betracht kommt. Weiterhin stellt das Gericht klar, dass es sich bei einem geteilten Bettgitter nicht um eine freiheitsentziehende Maßnahme handelt und für dessen Anbringung deshalb keine gerichtliche Genehmigung erforderlich sei. Schließlich hat sich in der jüngeren Rechtsprechung herausgebildet, dass ein Bettgitter bei bestimmter Sachverhaltslage kontraindiziert sein kann, weil es im Ergebnis nicht der Gefahrenabwehr dient, sondern sogar eine zusätzliche Gefahrenquelle, verbunden mit einem Risiko schwerer Stürze, darstellen kann. So ist ein Bettgitter hiernach kontraindiziert bei einem erheblichen Bewegungsdrang des Bewohners, bei mangelnder Einsicht in das Krankheitsbild und insbesondere, wenn sich der Bewohner massig gegen diese Maßnahme wehrt und versucht, das Bettgitter zu überwinden. Dies hat z.B. das Amtsgericht Paderborn mit Urteil vom 26.04.2011 (Aktenzeichen: 57 C 680/08) festgestellt. Schließlich ist im Falle einer akuten Sturzgefahr genau zu prüfen, wann sich diese Sturzgefahr überhaupt stellt. Dies ergibt sich grundsätzlich aus bereits erfolgten Stürzen. Handelt es sich um Stürze beim Gehen, so sind im Fall des konkreten Sturzrisikos Maßnahmen für ein sicheres Gehen vorzunehmen wie rutschfestes Schuhwerk, rutschfeste Socken und / oder Sturzprothektoren. Das OLG Koblenz hat mit Beschluss vom 17. 06.2013 (Aktenzeichen: 3 U 240/13) jüngst betont, dass im Vordergrund der Erhalt der Mobilität und nicht die Einschränkung der Bewegungsfreiheit stehe. Nur bei Stürzen beim Verlassen des Betts kann sich die Frage eines Bettgitters stellen. Auch hier sei aber zunächst die Matratze vor dem Bett, gegebenenfalls in Kombination mit dem Niedrigstellen des Betts als mildere Maßnahme vorzunehmen. Lediglich dann, wenn diese Maßnahme im konkreten Einzelfall wiederum eine besondere zusätzliche Gefahrenquelle bedeutet, ist sie kontraindiziert und das Bettgitter eventuell die richtige Maßnahme. Dies kann der Fall sein, wenn der Bewohner unter starken Gleichgewichtsstörungen leidet. Hier ist dann allerdings auch wieder zu prüfen, ob das geteilte Bettseitenteil nicht ausreichend ist. Alexandra Zimmermann, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizin- und Strafrecht, Anwaltskanzlei für Heime und Pflegedienste, Günther-Wagner-Allee 5, 30177 Hannover, Fon: 0511 / 64 07 25 – 0, E-Mail: info@zimmermann-heimrecht.de, www.zimmermann-heimrecht.de Foto: Raphael Michalek

Neuere Tendenzen in der Rechtsprechung zum Bettgitter


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Sicherheit oder Wohlfühlen – warum nicht beides?

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ls Verantwortlicher einer Pflegeeinrichtung muss man täglich den Spagat zwischen größtmöglicher Selbstbestimmung und zugleich der maximalen Sicherheit des Bewohners schaffen. Diese Aufgabe ist nicht immer einfach: wenn beispielsweise der Wunsch nach eigenständiger Bewegung besteht, allerdings nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Person stürzt und sich verletzt, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. In solchen Situationen ist die Verwendung eines Kopfschutzhelmes eine seit Jahrzehnten erfolgreiche Lösung. Je nach Höhe des Schutzbedürfnisses können unterschiedliche Helm-Varianten gewählt werden: Weicher Helm aus Baumwoll-Stoff: Ein solcher Helm kann eingesetzt werden, wenn ein geringes Verletzungsrisiko besteht, z. B. im Bett, wenn verhindert werden soll, dass der Bewohner sich während des Schlafes an der Bettbegrenzung weh tut. Der Vorteil eines Soff-Helmes ist ein hoher Tragekomfort, das geringe Gewicht und die Möglichkeit der einfachen Reinigung (kann meistens bei 40 °C gewaschen werden). Der Kopfumfang kann stufenlos angepasst werden, was für einen optimalen Tragekomfort unerlässlich ist. Fester Helm aus Leder: Ist ein Bewohner mobil (zu Fuß oder auf einem Fahrrad) müssen deutlich größere Kräfte von einem Kopfschutzhelm

absorbiert werden. Hier ist eine feste Struktur aus Kunststoff, kombiniert mit Schaumstoff und einem Lederschutz notwendig. Ein solcher Helm bietet maximalen Schutz. Da der korrekte Kopfumfang für eine gute Passform äußert wichtig ist, werden diese Helme stets auf Maß der jeweiligen Person angefertigt. Spätere Änderungen sind entweder gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich. Zudem bildet die Hygiene eine große Herausforderung, da die Reinigung sehr aufwändig und schwierig ist. Fester, einstellbarer Helm mit Microfaser-Stoff: Wird Wert auf höchstmöglichste Sicherheit, optimalen Tragekomfort und volle Anpassfähigkeit gelegt, kann ein Helm verwendet werden, bei dem der Kopfumfang stufenlos justiert werden kann. Auch der Riemchen-Verlauf kann an die Bedürfnisse des Trägers angepasst werden. Selbst das Thema Hygiene kommt nicht zu kurz, da ein herausnehmbares Polster-Inlett gewaschen werden kann. Die Hinterkopf-Platte ist 3D-geformt, wodurch eine bis dahin unerreichte Passform möglich wird – der Helm sitzt perfekt! Optional kann der Helm mit einer geschlossenen Oberseite, einem modulierbarem Kinnschutz und einem Ohrenschutz ausgestattet werden. Durch die Verwendung eines Kopfschutzhelmes lässt sich die Lebensqualität des Bewohners steigern, da dessen Rest-Mobilität nicht eingeschränkt, sondern gefördert wird. Gleichzeitig müssen sich die Pflegekräfte weniger Sorgen machen – der Alltag beider Seiten wird leichter!


Foto: Stephan Brendgen

Medizintechnik plus intensive Fortbildungen Servona verlost zusammen mit dem Seniorenheim-Magazin eine kostenlose Fortbildung.

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issen umsetzen und erweitern“, das sind die Schlagworte, die in einer Gesellschaft des langen Lebens besondere Bedeutung – auch und gerade für die Pflegeaus- und weiterbildung – erhalten. Diese Wissenserweiterung in Form einer Fortbildung war auch Gegenstand einer Kampagne, die das Seniorenheim-Magazin zusammen mit Servona ins Leben gerufen hat: in einer bundesweiten Verlosungsaktion konnten Senioreneinrichtungen eine kostenlose Schulung zu verschiedenen Themenbereichen innerhalb ihrer Einrichtung gewinnen. Der glückliche Gewinner ist das Haus Elisabeth in Bonn, ein Alten- und Pflegeheim. In den kommenden Wochen wird nun eine Fortbildung stattfinden, angepasst auf den individuellen Bildungsbedarf des Hauses Elisabeth. Die Teilnehmer der Fortbildung erwartet nicht nur eine intensive Wissensvermittlung, sondern auch die Möglichkeit, sich über aktuelle Veränderungen in der Pflege, wie z. B. neue Versorgungskonzepte und Erfordernisse für Qualitätsstandards, zu informieren. Ziel der Fortbildungen ist es, Angehörige der Heil- und Pflegeberufe zu unterstützen, in Seminaren ihr Grundlagenwissen zu verbessern und sie zu motivieren, dieses Wissen speziell durch neue Erkenntnisse zu erweitern. Das breite Angebot an Fachseminaren richtet sich an alle Angehörigen der Pflegeberufe, an Leitungskräfte und Geschäftsführer von Institutionen, die regelmäßig mit der Prüfung und Bewilligung von Leistungen betraut sind und natürlich an Ärzte sowie Experten für spezielle Pflegethemen, z. B. pflegerische Versorgung von beatmeten Menschen oder tracheotomierten Säuglingen und Kindern. Somit sind sie bestens vorbereitet, die vielschichtigen Problemlagen zu bewältigen und sicherzustellen, dass Patienten optimal versorgt werden.

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Denn für Servona steht eine erstklassige Patientenversorgung im Vordergrund. Die Anstrengungen konzentrieren sich auf Versorgungslösungen, die sich durch qualifizierte Abstimmungsprozesse und die enge Zusammenarbeit von Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Krankenkassen zum Wohle hilfebedürftiger Menschen in verschiedensten Krankheitssituationen auszeichnen. Unternehmen und Mitarbeiter sind geprägt durch eine jahrzehntelange Erfahrung in der Versorgung chronisch kranker und pflegebedürftiger Patienten. So verschieden wie die Anforderungen, so umfassend ist das Leistungsangebot der Servona, um die Lebensqualität der Patienten zu erhalten oder, soweit wie möglich, zu verbessern: So ist Servona als spezialisiertes Home-Care-Unternehmen und einer der führenden Hersteller und Lieferanten von qualitativ hochwertigen, medizinisch-technischen Geräten, Hilfsmitteln und Verbrauchsartikeln mit allen Versorgungsbereichen vertraut: •• Beatmung •• Tracheotomie / Laryngektomie •• Kinderversorgung •• Enterale / Parenterale Ernährung •• Wundmanagement •• Stomaversorgung •• Inkontinenz •• Rehabilitationstechnik Gerne bietet Servona auch Ihnen an, Fortbildungen zu verschiedenen Themenbereichen innerhalb Ihrer Einrichtung abzuhalten. Die Themen können Sie im persönlichen Gespräch mit Ihrem Servona Ansprechpartner auf Ihren individuellen Bildungsbedarf anpassen. Informieren Sie sich auf unserer Website unter www. servona.de oder unter +49 (0)2241 9322-402 über unser aktuelles Schulungsangebot.


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Förderung und Erhaltung der Kontinenz durch mobile Toilettenhilfen Von Elke Kuno

M

einer Urinflasche z. B in der Nacht kann eigenständiges Wasserlassen ermöglicht und dadurch Kontinenz erhalten werden. Dieses Hilfsmittel kann auch bei Unternehmungen oder Reisen, wie z. B. bei längeren Autofahrten sehr hilfreich bei der Blasenentleerung sein. Oftmals erleichtern sie den Pflegepersonen den mühevollen Transfer eines Patienten/Bewohners auf die Toilette. Hilfreich im Alltag ist z. B. die auslaufsichere Urinflasche. Durch einen Inneneinsatz ist sie so konstruiert, dass bei Füllung von maximal einem Liter die Flasche nicht ausläuft, auch wenn der Flascheneinlauf nach unten geneigt ist. Sie eignet sich besonders für Männer, die manuell unsicher sind, sowie z. B. auch in der Nacht, wenn mehrere Urinportionen gesammelt werden müssen ohne, dass die Urinflasche zwischendurch entleert werden kann. Weniger bekannt sind Urinflaschen und Urinschiffchen für Es gibt folgende mobile Toilettenhilfen Frauen. Bei der Urinflasche ist die Einlauföffnung der weiblichen Anatomie angepasst. Das Schiffchen ist eine Alternative •• Steckbecken zur Frauenurinflasche. Es ist ein flaches schiffchenförmiges •• Toilettenstuhl Auffangbehältnis aus Kunststoff, das mit einem Haltegriff ver•• Urinflaschen für Männer und Frauen sehen ist, der gleichzeitig als Auslauf genutzt wird. Es kann im •• Schiffchen für Frauen Nachfolgend werden spezielle Urinflaschen und das Urin- Bett liegend, aber auch in sitzender Position auf einem Stuhl oder Rollstuhl verwendet werden. Da es flach ist, kann es schiffchen vorgestellt. bei Frauen, die das Becken nicht anheben können (z. B. bei Urinflaschen für Männer und Frauen Schmerzen) oder dürfen (z. B. bei Becken-Wirbelfraktur) von Urinflaschen können eingesetzt werden, wenn Personen vorne untergeschoben oder durch eine leichte seitliche Dreaufgrund schwerer Mobilitätseinschränkungen die Toilette hung platziert werden. Bettlägerige Frauen können es z.B. in oder einen Toilettenstuhl nicht nutzen bzw. aufsuchen kön- der Nacht ohne fremde Hilfe in ein Gefäß entleeren und dann nen, bzw. keine in der Nähe verfügbar sind. Durch den Einsatz wieder benutzen.

Fotos: Elke Kuno

it zunehmendem Alter steigt das Risiko inkontinent zu werden. Eine Untersuchung in sechs deutschen Alten- und Pflegeheimen (Schlüter et al., 2010) macht deutlich, dass das Erleben von Würde oder Einschränkung von Würde der Betroffenen eng mit der Gestaltung der pflegerischen Situation im Umgang mit Inkontinenz verbunden ist. Deshalb ist es besonders wichtig bei älteren und alten Menschen Kontinenz zu erhalten und zu fördern. Hierzu gibt es verschiedene pflegerische und medizinische Möglichkeiten. Eine dazu ist es mobile Toilettenhilfen einzusetzen (DNQP, 2007). Diese Hilfsmittel werden eigenständig oder unterstützend durch eine Hilfsperson verwendet. Grundsätzlich gilt, dass der selbständige Umgang unter pflegerischer Anleitung eingeübt wird. Betroffene müssen entsprechende geistige und manuelle Fähigkeiten haben.

Auslaufsichere Urinflasche

Frauenurinflasche

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Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Schwerpunktthema Demenz

Positive Alltagssituationen für Menschen mit Demenz fördern – Das Konzept DEMIAN

H

son wichtig ist. Konkret im err Kerzer (Name Fall von Herrn Kerzer: Wie geändert) ist schon kann ermöglicht werden, wieder unterwegs. dass er seinem Interesse Mit fortgeschrittener Denachgehen kann, ohne dass menz hat er offensichtlich für seine Mitbewohner eine ein neues Hobby entdeckt: Beeinträchtigung auftritt? Den Wohnbereich zu erWas hat all dies mit Pflekunden und alles, was er gemanagement zu tun? auf seinen Streifzügen finGanz einfach: Nicht Schudet, genauestens zu unterlungen allein, sondern die suchen. Die Dekopäckchen Integration gezielter Imam Weihnachtsbaum haben pulse im Pflegealltag selbst dieses Hobby nicht lange sind entscheidend für eine überlebt. Eine sinnlose TäMarion Bär Charlotte Berendonk solche Förderung von Letigkeit? Immer wieder neibensqualität. gen Außenstehende dazu, Zwei Ansatzpunkte sind hier von Tätigkeiten von Menschen im späten Sta- für die beteiligten Bewohnerinnen und dium der Demenz für sinnlos zu erklären. Bewohner positive Alltagssituationen eminenter Wichtigkeit: Der moderierte Was, bei Licht betrachtet, gar nicht zuläs- sind. Warum sind diese wichtig? Weil in Teamaustausch und die Integration posig ist. „Sinn“ ist im Kern ein sehr persön- solchen Situationen etwas anklingt, was sitiver Alltagssituationen in den Pflegeliches Gut: Worin ich Sinn finde, kann mir für diesen Menschen individuell bedeut- prozess. In der DEMIAN-Studie fiel es den Pflekein anderer vorschreiben. Herr Kerzer sam ist: Eine Person, eine Tätigkeit, eine jedenfalls scheint eine subjektiv sinn- Erinnerung, ein Gegenstand, was auch genden nicht schwer, positive Alltagssituationen der Bewohner zu berichten. gebende Tätigkeit gefunden zu haben. immer. In der Studie, aus dem letztlich das Aber: Dieses wertvolle Wissen zirkulierte Darauf lässt die Konzentration schließen, Pflegekonzept DEMIAN hervorging, meist nicht im Team und blieb daher mit der er bei der Sache ist. Am Institut für Gerontologie der Uni- wurden für alle Bewohnerinnen und Be- großenteils ungenutzt. Daher wurden versität Heidelberg wurde von 2004 bis wohner solche Hinweise auf individuell für das DEMIAN-Konzept moderierte 2010 eine Studie zur Förderung der Le- bedeutsame Andere gefunden. Diese Kurzbesprechungen entwickelt. Sie bensqualität von Menschen mit Demenz sind damit eine zentrale Ressource in al- dienen dazu, das Wissen über positive im Pflegeheim durchgeführt. Dazu wur- len Erkrankungsstadien. Um auf die ein- Alltagssituationen zu sammeln und darden in insgesamt 45 stationären Alten- gangs gestellte Frage zurückzukommen: aus pflegerische Maßnahmen zu entwihilfeeinrichtungen 178 Bewohnerinnen Solange ich mit dem in Kontakt sein ckeln. Der zweite Ansatzpunkt ist der Pfleund Bewohner per Zufall ausgewählt. kann, woran mein Herz hängt, kann ich Einziges Kriterium: Alle Demenzstadi- Lebensqualität erfahren - auch mit einer geprozess selbst, das Kerninstrument professioneller Pflege. Das Wissen über en sollten in der Studie vertreten sein. Demenz. Das Ziel lautet mithin: Menschen mit positive Alltagssituationen und indiviIn Interviews mit Teilnehmern (so weit möglich), Pflegenden und Angehörigen Demenz dabei zu unterstützen, mit dem duell bedeutsame Andere lässt sich hier wurde der Frage nachgegangen, was in Kontakt zu kommen, was dieser Per- systematisch integrieren.

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Foto Marion Bär: Fotostudio Kircher

Von Marion Bär und Charlotte Berendonk


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Wahrnehmen

In die Pflege integrieren „Die Tochter ist eine wichtige Bezugsperson. Sie lebt in Amerika. Mit Frau M. das Gespräch über die Tochter suchen, ihr aus alten und aktuellen Briefen vorlesen.“

Positive Alltagssituationen im Pflegeprozess

Planen und Dokumentieren

Frau M. reagiert erfreut, wenn ich sie auf ihre Tochter anspreche…

Im Team kommunizieren „Hast du das auch erlebt? Welche positiven Alltagssituationen von Frau M. hast du beobachtet?“

der Kontakte realisieren, die ohnehin mit den Bewohnerinnen und Bewohnern bestehen. Ein solcher Zugang kann zudem präventiv wirken und Konfliktsituationen vorbeugen. Entscheidend aber ist eine entsprechende Prioritätensetzung von Seiten der Einrichtungsleitung. Ein solches Konzept ist keine „nette Zugabe“, die bei Personalengpässen getrost hintan gestellt werden kann. Denn: Wenn ich schon mit demenzbedingten Einschränkungen leben muss, warum soll dann ausgerechnet mein „Lichtblick des Tages“ wegfallen?

Weitere Informationen:

Positive Alltagssituationen zu realisieren, kostet nicht unbedingt viel zusätzliche Zeit. Herr Kerzer beispielsweise benötigte für eine Erkundungsarbeit gar

keine Unterstützung, sondern nur, dass man einen Weg findet, ihn nicht daran hindern zu müssen. Andere positive Alltagssituationen lassen sich im Rahmen

Stanek, S.; Berendonk, C.; Schönit, M.; Kaspar, R. & Kruse, A. (2010). Individuelle Erlebnisräume für Menschen mit Demenz gestalten. Das DEMIAN-Projekt. In: PADUA, 4, 42-49

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Fotos: noma-med GmbH

Die Zusammenarbeit mit Homecare-Unternehmen

Jasmin Schwarz, noma-med GmbH

Herausforderung Tracheostoma – schaffen Sie sich einen Marktvorteil Von Jasmin Schwarz

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rachostoma-Patienten benötigen eine zeitaufwändige Versorgung, die ein Höchstmaß an Spezialwissen auf der Seite des versorgenden Personals voraussetzt. Diese Anforderung stellt sich vielen Einrichtungen nach wie vor als große Hürde dar. Doch sie bietet auch eine Chance, sich am Markt neu zu positionieren. Die Herausforderung in der Behandlung tracheotomierter Patienten liegt oftmals in den Alltagssituationen: Stomainfektionen und übermäßige Sekretion, fehlende Zeit zur Inhalation und falsche Inhalationsintervalle, falsche Geräte und die Dokumentationspflicht für den MDK. Viele Heime begegnen der Aufnahme von Tracheostoma-Patienten daher mit großem Respekt und Unsicherheit. Genau hier greift das Konzept der Homecare-Branche. Nutzen Sie für Ihre Einrichtung die Unterstützung medizinischer Fachkräfte, die sich Ihres Pflegepersonals annehmen, indem sie durch gezielte Schulungen die Berührungsängste mit dieser intensiv zu betreuenden Patientengruppe abbauen helfen. Professionell aufgestellte Homecare-Unternehmen unterstützen Sie durch eine dauerhafte Versorgungspräsenz und Hilfsmittelbelieferung. Eine Gesprächssituation in einer gewohnten

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Umgebung stärkt das Vertrauen und die Bindung zur verantwortlichen Fachkraft. Profitieren Sie von der Erfahrung eines Homecare-Partners. Sobald die Meldung eines tracheotomierten Patienten aus der Klinik oder dem Altenheim bei einem Homecare-Unternehmen eingeht, übernimmt dieses den Patienten und beginnt umgehend mit der Entlassungsplanung. Der Homecare-Partner organisiert und begleitet ein effizientes Überleitmanagement in den ambulanten Bereich. Die Mitarbeiter, die Ihrer Einrichtung zur Seite gestellt werden, haben sich auf den Therapiebereich der Tracheostomaversorgung spezialisiert. Durch regelmäßige Fortbildungen agieren sie stets auf dem neuesten Stand der medizinischen Möglichkeiten. Engmaschige Bewohnervisiten helfen Komplikationen frühzeitig zu erkennen und verhindern Rückverlegungen in den klinischen Bereich. Das Fachpersonal des Homecare-Partners erstellt ausführliche Pflegeanamnesen für jeden Patienten; unter anderem im Hinblick auf Begleiterkrankungen, Keime und Diabetes. Basierend auf dieser Untersuchung und


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

den Absprachen mit den behandelnden Ärzten, schlägt es Ihnen gemeinsame Behandlungswege und Therapieziele vor. Es lohnt sich, die Zusammenarbeit mit Ihrem Partner im Detail zu überprüfen. „Häufig beruht die Betreuung leider noch auf einem monatlichen Telefonat“, berichtet Carsten Klatt, Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin des Homecare-Unternehmens noma-med. „Doch dieses reicht bei Weitem nicht aus. Tracheotomierte Patienten benötigen eine permanente Pflege. Dazu zählen auch regelmäßige Visiten, um Komplikationen schnell zu erkennen. Ebenso stehen wir in der Pflicht das betreuende Personal stets auf den neuesten Stand der medizinischen Möglichkeiten zu bringen, um eine lückenlose Patientenbetreuung zu gewährleisten.“ Die Anleitung des Pflegepersonals in der Einrichtung stellt einen wesentlichen Bestandteil in der Zusammenarbeit mit dem Homecare-Unternehmen dar. Serviceleistungen, die Sie einfordern sollten. Bereits vor der Aufnahme, spätestens jedoch am Aufnahmetag, erhält Ihr Pflegepersonal von Ihrem Homecare-Partner eine ausführliche Einweisung in die Geräte, die zur Versorgung des Patienten notwendig sind. Diese frühzeitige Schulung ist für ein professionelles Patientenmanagement unerlässlich. Ihr Personal und Ihre Patienten benötigen eine ruhige und intensive Einführung – daher sollte sich der Homecare-Mitarbeiter am Aufnahmetag ohne Zeitdruck persönlich vor Ort um die individuellen Belange kümmern. Er nimmt den Patienten in Empfang und bespricht mit Ihrem Personal detailliert das weitere Behandlungsvorgehen. Ein 24-Stunden-Rufdienst und ebenso ein fester Ansprechpartner sollten selbstverständlich sein, um allen Eventualitäten gerecht zu werden. Und das unabhängig von Feiertagen und Wochenenden. Dienstleistungen am Patienten – wichtig und zielführend. Individuelle Versorgungsprozesse sind besonders in der Tracheostomatherapie unumgänglich. Ein gutes Kanülen- und Sekretmanagement bilden hierbei nur die Basis. Was können Sie tun, wenn Ihr Patient häufig verschleimt ist? Passt die Kanüle überhaupt richtig? Wie erkennen Sie Komplikationen? Ist eine Dekanülierung möglich und sinnvoll? Mit der Beantwortung dieser Fragen sind Sie nicht alleine. In Absprache mit dem HNO- oder Hausarzt klärt das Homecare-Unternehmen diese Fragen für Sie ab leitet gemeinsam mit Ihnen die weiteren, individuell an den Patienten angepassten Schritte und Möglichkeiten ein. Dazu zählt auch die Stimm-Rehabilitation, denn jeder Mensch hat das Recht auf Sprechen. Diese weiterführende Therapie sollte daher stets der Anspruch eines jeden Pflegenden sein, um den Patienten ein großes Stück ihrer Lebensqualität zurückzugeben. In der Versorgung werden häufig besondere Hilfsmittel eingesetzt, die einer gesonderten Klärung der Kostenübernahme bedürfen. Hier übernimmt Ihr Homecare-Partner für Sie und

Ihre Patienten die Abwicklung mit den Krankenkassen. Somit bleibt Ihnen mehr Zeit für die eigentliche Pflege. Nehmen Sie Ihren Homecare-Partner in die Pflicht: Eine Patientenversorgung endet nicht mit der Lieferung der Erstausstattung und einer monatlichen Visite. „Eine gute Versorgung beinhaltet Versorgungsumstellungen, Arztabsprachen sowie eine regelmäßige Anamnese und erfordert daher eine konsequente und permanente Betreuung des Patienten“, ergänzt C. Klatt von noma-med. Nutzen Sie die Netzwerke, die Ihr Homecare-Unternehmen gerne mit Ihnen gemeinsam aufbaut. Beziehen Sie im Versorgungsprozess nicht nur den Haus-Arzt des Patienten mit ein, sondern auch den HNO-Arzt. Nutzen Sie die Kooperation mit Kehlkopf-Verbänden, psychosozialen Diensten und Logopäden – Ihre Patienten werden davon profitieren. Schritt für Schritt erarbeiten Sie sich auf diesem Wege zufriedene Patienten und ein effizientes Netzwerk. Der Weg zu Ihrem Marktvorteil Altenheime und Senioreneinrichtungen sind einer großen Konkurrenz ausgesetzt – umso wichtiger ist es für Sie, Wettbewerbsvorteile gegenüber Ihren Mitbewerbern zu schaffen. Eine Spezialisierung auf die Versorgung von tracheotomierten Patienten kann Ihnen dabei helfen. Mit einem verlässlichen Homecare-Partner im Hintergrund können Sie so neue Wege beschreiten. Sie haben die Möglichkeit sich mit Ihrem Know-how, Ihrem Netzwerk und Ihrem Ruf von anderen Einrichtungen abzuheben. Nutzen Sie die Chance sich einen Namen zu machen, wenn es um die Versorgung schwerstkranker Patienten geht und erarbeiten sich Ihre Unique Selling Proposition (USP). Dies ermöglicht Ihnen Ihre Werbebotschaft klar und zielführend zu definieren. Mit jedem gut versorgten Patienten stärken Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal in der Region. Ein erhöhter Marktwert ermöglicht Ihnen die Zusammenarbeit mit neuen Partnern und vergrößert Ihre Netzwerke zur langfristigen Etablierung Ihrer Leistungen. Ein USP ist jedoch nur so gut, wie seine Glaubwürdigkeit. Daher sollten Sie den Fokus darauf legen, die ideellen Ziele auch in der Realität aktiv zu leben. Ihr Homecare-Partner wird Sie darin unterstützen hausinterne Pflegestandards festlegen, um diesen Weg zu ebnen. Eine klare Werbebotschaft und ein gelebter USP formen nicht nur Ihre Außendarstellung, sondern wirken auch nach innen. Durch Fort- und Weiterbildungen können Sie auch „eingefahrenen“ Mitarbeitern im Tracheostomabereich neue Berufsaussichten bieten – sie gewinnen die Möglichkeit, sich in Ihrer Einrichtung wieder neu zu beweisen und sich selbst mit frischem Enthusiasmus weiterzuentwickeln. Besonders langjährigen Mitarbeitern schenken Sie auf diese Weise eine neue Motivation und Anerkennung. Die „Herausforderung Tracheostoma“ – Ihre Chance sich am Markt zu positionieren.

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Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Schwerpunktthema Demenz

Komplexe Probleme brauchen einfache

Lösungen – kennen Sie IQM Demenz? Von Martin Hamborg

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us der Psychologie wissen wir: Je komplexer ein Problem, umso einfacher sollte die Lösung sein. Die Versorgung demenzkranker Menschen ist eine solche Herausforderung, aber der Lösungsansatz ist „einfach“: Da die fortschreitende Demenz eine Krankheit ist, in der Lernen unmöglich wird, sollte sich die Umgebung konsequent an den erkrankten Menschen anpassen. Ein Heim mit demenzkranken Menschen, muss sich in der Pflege und Betreuung, in seinem Management und Abläufen, in seinen Kooperationen und Netzwerken auf die Anforderungen der Krankheit einstellen. Dass dies möglich ist, hat die Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung (demenz-ded.de) in einem Projekt für das BMFSFJ gezeigt (1). Auch der medizinische Dienst der Spitzenverbände (MDS) hebt in seiner Grundsatzstellungnahme Demenz diesen Ansatz hervor (2). Im IQM Demenz werden 6 Qualitätsbereiche mit konkreten Anforderungen hinterlegt (Abb. 1): •• Was sollten Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Familien und Kooperationspartner beachten, damit Menschen mit Demenz kompetent gepflegt und betreut werden?

IQM – Demenz: demenz-ded.de Also nutzen Sie zentrale Elemente des modernen Managements, sie werden durch die Grundhaltung des IQM-Demenz vorgegeben: •• Entwickeln Sie Potenziale und entfachen Sie Begeisterung, die Fragen des IQM Demenz helfen Ihnen dabei! •• Sie sind immer Vorbild – so oder so •• Stehen Sie zu Ihren Fehlern und lernen Sie daraus! •• Zeigen Sie Interesse und geben Sie Anerkennung, vielleicht sogar Gratifikationen •• Sichern Sie den Informationsfluss •• Klären Sie Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten •• Lassen Sie Transparenz und klare Strukturen zu •• Beteiligen Sie möglichst viele MitarbeiterInnen am Prozess!

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•• Was sollte ein Heim an Unterstützung und Sicherheit bieten, damit alle erforderlichen Informationen fließen, die erkrankungsbedingten Risiken optimal berücksichtigt sind und geeignetes Personal gefunden, gehalten, angeleitet … Martin Hamborg und geleitet wird? •• Wie sollte ein Heim geführt werden, damit Anforderungen des Alltags die Strategien steuern? •• Wie können lebendige Netzwerke mit Kliniken, Beratungsstellen, Institutionen, Einrichtungen und Diensten gestaltet werden? IQM Demenz wird über 2 Jahre eingeführt, Teams bearbeiten die konkreten Praxisfragen und erstellen zunächst ein Profil der Einrichtung. Danach schätzen sie ein, inwieweit die Anforderungen umgesetzt sind und was in Projekten systematisch gelöst wird. In hierarchie- und bereichsübergreifenden Selbstbewertungsteams wachsen eine wertschätzende Beziehungsund Teamkultur und das Verständnis für- und miteinander. Das Instrument führt „nebenbei“ zu dem, was ein modernes Management auszeichnet: •• Informationsfluss und Transparenz entwickeln sich mit dem Fragenkatalog •• Partizipation, Verbindlichkeit und Veränderungswille werden angeregt, Mitarbeiter übernehmen ihre Teilverantwortung •• Selbsterkenntnis entsteht durch die Selbstbewertung und den Austausch mit den anderen Einrichtungen •• Begeisterung für das Thema wird durch die Führungskultur gefördert. Das Vorgehen im IQM Demenz knüpft an das an, was Vertreter der neurobiologischen Forschung dem Management nahelegen. „Ein Chef muss seine Mitarbeiter zwei Erfahrungen machen lassen: Sie gehören dazu, und sie bekommen Aufgaben übertragen, an denen sie wachsen können, sie dürfen und


Pflege, Pflegemittel, Wundbehandlung

Abb. 1

„Ein in Australien, Neuseeland und Kanada etabliertes Instrument der Qualitätsentwicklung in der Altenhilfe (IQM) wurde von der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung e.V. (DED) im Rahmen eines Projekts des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf die Demenzthematik hin überarbeitet und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt des „Integrierten Qualitätsmanagement- Demenz“ (IQM-Demenz, 2009) steht die Selbstbewertung der Einrichtung anhand eines umfänglichen Fragenkatalogs in sechs Bereichen: Pflege und Betreuung, Personal-, Informations-, Risiko-, Alltagsund Strategisches Management. In fünf Schritten soll ein kontinuierlicher Prozess der Qualitätsentwicklung erreicht werden. ... Es handelt sich um ein Instrument mit dem Ziel, einen kontinuierlichen Qualitätsentwicklungsprozess zu implementieren.“ Zitiert aus der: Grundsatzstellungnahme Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. Essen, November 2009 (MDS) S. 197/198

sie sollen eigenständig Entscheidungen treffen, sie werden gefordert.“ sagt Prof. Gerald Hüther (2008) in einem Interview. (3) Vision und Realität Aber: Wie schwer ist es, Fachkräfte zu bekommen? Wie viel Zeit binden die Pflegedokumentationen, deren Kontrollen und die jährlichen Prüfungen? Wie oft werden die nachgewiesenen Pflegestufen abgelehnt? Was müssen Sie alles tun, damit Sie voll belegt sind? All diese Herausforderungen lassen sich nicht in Krisenplänen lösen, sie erfordern eine langfristige intelligente Struktur, ein abgestimmtes Qualitäts-, Organisations- und Personalentwicklungssystem wie das IQM Demenz (iqm-demenz.de). Hinweise (1) Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2006). Aktuelle Forschung und Projekte zum Thema Demenz. Berlin: Publikationsversand der Bundesregierung. Download Abschlussbericht: www.iqm-demenz.de/ downloads/QSP-Abschlussbericht.pdf (2) MDS Grundsatzstellungnahme Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären Einrichtungen Essen (2009) S. 196 f download: www.mdsev.de/media/pdf/Demenz-Broschuere_4MB.pdf (3) Interview mit Prof. Gerald Hüther: Warum Belohnung nicht lohnt und Bestrafung vor allem den Chef bestraft Stefanie Ball, Wirtschaftsmorgen 27. August 2008, download: http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtschaft/ wirtschaftsmorgen/wirtschaft_und_mehr/20080827_srv0000002999620.html

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

–Anzeige –

Geruchsfreie Entsorgung von Inkontinenzabfällen Aus einer gemeinsamen Marktforschungsstudie unter Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen, hat es sich gezeigt, dass Fäkalgerüche, die aus Materialien der Inkontinenz oder Wundversorgung stammen seit Jahren ein Problem in Krankenhäusern, Gesundheitszentren, Pflege- und Altenheimen, sowie auch in der häuslichen Pflege darstellen.

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icht nur für das Pflegepersonal ist es sehr unangenehm, ständig mit Inkontinentenzgerüchen konfrontiert zu werden, auch für die Bewohner und Besucher der Einrichtung. Inkontinenz-Abfälle riechen nicht nur unangenehm, sie sind auch mit Keimen und Bakterien behaftet. Sie machen in Alten- und Pflegeheimen darüber hinaus 80 Prozent des Müllaufkommens aus und stellen dadurch einen hohen Kostenfaktor dar. Mit OdoCare und VACURAPRO bietet Vital Innovations (D), Ltd., Gesundheitseinrichtungen eine saubere Komplettlösung zur Entsorgung von Inkontinenz-Abfällen – geruchsfrei, hygienisch,

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kostengünstig und einfach in der Handhabung. Die Arbeit wie auch der Aufenthalt in solchen Einrichtungen wird dadurch wesentlich verbessert. Erster geruchloser Abfallbehälter OdoCare ist der erste geruchlose Abfallbehälter zur Entsorgung von Materialien, die aus der Inkontinenz oder Wundversorgung her stammen. Das weltweit patentierte System ist komplett mechanisch, sehr benutzerfreundlich und wird ohne Chemikalien verwendet. Die Technik, die bei dem OdoCare angewandt wird, basiert auf der Grundlage des DiaperChamp, der bereits seit Jahren zur Entsorgung von Baby-Windeln, weltweit erfolgreich eingesetzt wird. Dank spezieller Dichtungsringe und den speziell beschichteten Müllbeuteln können keine Gerüche entweichen. Der kompakte 45 oder 75 Liter Abfallbehälter passt in jedes Zimmer, ist mobil

durch spezielle Räder, hat eine Bremse und kann mit Hilfe von verschiedenen Adaptern an jedem Wäschewagen angeschlossen werden. Einhändig bedient wird das Material eingeworfen, und fällt durch drehen des Griffs in den Müllbeutel. Dank seiner extra breiten Öffnung eignet sich der OdoCare für alle Arten und Größen von Inkontinenz-Abfällen. So wird der Müll direkt im Zimmer geruchsdicht und hygienisch gesammelt bzw. entsorgt. Geringere Entsorgungskosten VACURAPRO – mit einem Knopfdruck werden die Abfallbeutel luft- und geruchsdicht verschlossen, vakuumiert und von außen desinfiziert. Ein Austreten von Flüssigkeiten ist nicht mehr möglich. Die abgesaugte Luft wird mit Hilfe eines speziellen Filtersystems sofort gereinigt. Der Müll ist frei von Krankheitserregern, eine Keimverschleppung wird verhindert und so die Infektionsgefahr deutlich verringert. Durch die Vakuumierung reduziert sich darüber hinaus das Abfallvolumen um bis zu 50 Prozent. Dank dieses einfachen und effizienten Abfallentsorgungs-Systems profitiert jede Einrichtung von einem gesunden, hygienischen Raumklima und von zusätzlich deutlich geringeren Abfallgebühren. Ihre Vorteile auf einen Blick: •• angenehme Raumatmosphäre •• optimale Hygienestandards •• einfaches Handling •• flexibel und mobil •• geringere Entsorgungskosten durch 50% Volumenreduktion



Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Wie sicher ist Ihre Einrichtung? Von Dipl.-Ing. Hans-Dieter Dejon

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Hierzu sollten diese neben der Prüfplakette, aus der die nächste Prüfung hervorgeht, auch eine fortlaufende ID-Nummer erhalten. Als Nachweis für die regelmäßige Durchführung dieser Prüfungen, obwohl dies nicht gefordert ist, sollten die Prüfberichte jährlich sortiert aufbewahrt werden. Hierbei können evtl. Reparaturmaßnahmen bei bemängelten Arbeitsmitteln mitdokumentiert werden. Eine elektronische Speicherung der Prüfberichte, z.B. als PDF-Datei, ist zulässig.

ie Betriebssicherheitsverordnung (§ 10 und § 11) fordert, dass alle Arbeitsmittel auch in Altenpflegeeinrichtungen in bestimmten Zeitabständen auf ihre Funktion, ihren äußeren Zustand und ihre elektrische Sicherheit zu prüfen sind. Diese Prüfungen werden BGV A3-Prüfungen genannt. Die Prüfergebnisse sind zu protokollieren und mindestens bis zur nächsten Prüfung aufzubewahren. Unter dem technischen Begriff „Arbeitsmittel“ sind in Altenpflegeeinrichtungen Medizingeräte (Absauggeräte, Ernährungspumpen, Antidekubitus-Motoren, Inhalationsgeräte…) und Nichtmedizingeräte (Bürogeräte, Küchengeräte, Werkstattgeräte, Verlängerungskabel, Tischsteckdosen, aber auch Geräte von Bewohnern, u.v.a.m.) zu verstehen. Bei den Prüfungen ist zu beachten, dass Medizingeräte elektrisch nach der Norm IEC 62353 und Nichtmedizingeräte nach der Norm VDE 701-702 mit den darin geforderten Messungen und nach deren Grenzwerten zu prüfen sind. Aufgrund des Anwendungsbereiches von Medizingeräten haben diese andere Grenzwerte bei der Prüfung ihrer elektrischen Sicherheit. Die Norm, nach der das jeweilige Arbeitsmittel geprüft wird, muss deswegen neben den elektrischen Messwerten auch in dem je Gerät zu erstellenden Prüfbericht dokumentiert sein. Prüfberichte ohne dokumentierte Messwerte sind ebenso wie die alleinige Dokumentation des Schutzleiterwiderstandes, oder eine tabellarische Zusammenfassung der Prüfergebnisse, mit „in Ordnung “bzw. „nicht in Ordnung“ nicht nachvollziehbar und daher ungültig. Sogenannte „Elektrotechnisch unterwiesene Personen“ dürfen alleine, ohne die ständige Kontrolle bzw. Überwachung durch einen Elektromeister, Techniker oder Ingenieur diese Prüfungen nicht durchführen – Medizingeräte nur von besonders darauf geschulten Medizintechnikern, -ingenieuren oder Personal von Servicefirmen. Prüfungen durch nicht dazu befähigte Personen bzw. falsch durchgeführte Prüfungen gelten im Zweifelsfall als nicht durchgeführt. Bei einer Beauftragung sollten daher entsprechende Befähigungsnachweise abgefragt werden. Die Unterlassung dieser Prüfungen gilt nach § 25 Betriebssicherheitsverordnung als Ordnungswidrigkeit bzw. bei Gefährdung von Leben und Gesundheit nach § 26 als Straftat. Die ordentliche Dokumentation dieser Prüfungen ist ebenfalls Bestandteil von QM-Maßnahmen.

Die Gemeindeunfallverbände bzw. Berufsgenossenschaften gaben eine Prüffrist von 6 Monaten für ortsveränderliche und 48 Monate für ortsfeste Arbeitsmittel – in Baustellenbereichen sogar alle 3 Monate und kürzer vor. In Altenpflegeeinrichtungen haben sich unter Beachtung der 2%-Regel, d.h. es werden weniger als 2 % Mängel pro Haus und Prüfzyklus festgestellt, folgende Prüffristen durchgesetzt: •• Alle 12 Monate: Medizingeräte (Absauggeräte, Ernährungspumpen, Antidekubitus-Motoren, Inhalationsgeräte…), aber manche Hersteller von Elektrobetten fordern aufgrund eigener Risikoanalysen sogar 6 Monate. Diese Forderung ist bindend. Meist findet man die Angabe der Prüffrist von Elektrobetten in der jeweiligen Bedienungsanleitung (die auf jeder Station vorhanden sein muss) des entsprechenden Bettentyps. •• Alle 12 Monate: Werkstattgeräte (Bohrmaschen, Winkelschleifer, Verlängerungskabel…) •• Alle 12 Monate: Bewohnergeräte (Tisch-/Stehlampen, Radiogeräte, Mehrfachsteckdosen…) •• Alle 12 Monate: Küchengeräte (Mixer, Pürier Geräte, Elektromesser, Eierkocher, Waffeleisen…) •• Alle 24 Monate: Geräte in Büros (PC, Drucker, Monitore, Tischsteckdosen, Kaffeemaschinen…) •• Alle 48 Monate: Großgeräte, die nicht einfach bewegt werden können. Es ist jedoch zu beachten, dass der Prüfer in der Wahl der Prüffristen und seiner Prüftätigkeit weisungsfrei ist. Er allein bestimmt die Frist der Prüfung. Eine weitere Verlängerung der o.g. schon verlängerten Fristen ist aus sachverständiger Sicht nicht empfehlenswert. Bei häufigen Mängeln, beispielsweise defekten Netzkabeln an Staubsaugern, können sich auch kürzere Prüffristen ergeben.

Wie sollte dokumentiert werden?

Wer kann beauftragt werden?

In welchen Fristen sind die Prüfungen durchzuführen?

Eigenes Personal Es empfiehlt sich das nach § 8 der Medizinproduktebetreiberverordnung zu führende Bestandsverzeichnis für Medizin- •• Vorteil: Kennt die Örtlichkeiten, das Personal und die Bewohner. geräte mit den Nichtmedizingeräten ergänzend fortzuführen.

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Häufig zu findende Mängel:

Abb. 1: Fehlende Adernendhülsen, hier zusätzlich nicht angeschlosse­ ner Schutzleiter

Abb. 2: Überhitzung aufgrund fehlender Adernendhülsen

Abb. 3: Selbstgebastelte elektrische Verlängerungsleitung ohne Schutzleiter

Abb. 4: Schadhafte Netzleitung

Abb. 5: Fehlende Lampenfassung mit blanken stromführenden elektrischen Leitungen

Abb. 6: Unzulässige Anordnung von Netzleitungen und Tischsteck­ dosen unter Elektrobetten

Abb. 7: Laienhafte Reparaturen von Bedienteilen an Elektrobetten

Abb. 8: Defekte Kabel an Bedienteilen von Elektrobetten

Abb. 9: Abgebrochene Aufhängungen an Bedienteilen von Elektrobetten

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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Abb. 10: Unter einem Elektrobett zerdrückte Tischsteckdose

Abb. 11: Netzstecker im Bewegungsbereich eines Elektrobettes

•• Nachteil: Befindet sich in einer Zwickmühle, da er seinem Arbeitgeber ein mängelfreies Gerät schuldet. Infolge anderer zusätzlichen Aufgaben kommt es leicht zu Terminverschleppungen. Service durch Hersteller •• Vorteil: Kennt sich mit den eigenen Geräten sehr gut aus. •• Nachteil: Befindet sich ebenfalls in einer Zwickmühle, da er seinem Auftraggeber ein mängelfreies Gerät schuldet. Es müssen mehrere verschiedene Hersteller beauftragt werden. Prüforganisationen/Sachverständige •• Vorteil: Nur eine Person geht durchs Haus. Neutrale Prüfungen. •• Nachteil: Beanstandete Mängel werden durch Prüforganisationen/Sachverständige in der Regel nicht behoben. Welche Mängel können leicht vermieden werden? Viele Mängel können vermieden werden, wenn vom Personal festgestellte Mängel umgehend weitergeleitet werden. Dazu gehört natürlich auch die Kontrolle, ob die festgestellten Mängel behoben wurden. Ein besonders hohes Risiko stellen von Bewohnern oder deren Angehörigen mitgebrachte selbstgebaute Verlängerungskabel dar. Diese sind häufig falsch zusammengebaut oder schon so alt, dass sie nicht mehr zulässig sind (es gab früher einmal Verlängerungskabel ohne Schutzleiter in die man auch Stecker mit Schutzleiter stecken konnte). Abhilfe: Nur gekaufte, neue Verlängerungskabel mit vergossenen (nicht geschraubten) Netzsteckern und Netzbuchsen zulassen. Schadhafte Bedienteile von Elektrobetten (Kabel defekt, Gehäuseschäden oder abgebrochene Aufhängung) können dazu führen, dass Bewohner wegen unkontrollierter Ingangsetzung des Elektrobettes verletzt werden. Im Extremfall folgt eine Anzeige bei der Kripo durch deren Angehörige. Abhilfe: Elektrobetten sind bereits beim Feststellen eines Mangels außer Betrieb zu nehmen. Das verantwortliche Personal ist zu

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Abb. 12: Beschädigter Netzstecker durch Bewegung eines Elektrobettes

unterrichten und der Netzstecker ist zu ziehen, so dass ein weiterer Betrieb nicht möglich ist. Das Bedienteil ist umgehend auszutauschen. Verlängerungskabel, Tischsteckdosen und Netzkabel unter Elektrobetten stellen ein weiteres hohes Risiko dar. Diese können durch die Bewegungen des Elektrobettes leicht gequetscht, zerdrückt oder zerrissen werden. Abhilfe: Verlängerungskabel, Tischsteckdosen und Netzleitungen nicht im Bewegungsbereich der Elektrobetten verlegen. Ein Anbinden mittels Kabelbindern an das Bettgestell ist nicht zulässig, da dies nicht der Zweckbestimmung des Elektrobettes entspricht. Falls es nicht anders geht sollten entsprechende Wandsteckdosen verlegt werden. Bei deren Platzierung ist darauf zu achten, dass keine Aufputz-Steckdosen verwendet werden und die eingesteckten Netzstecker nicht durch die Auf- und Abwärtsbewegungen des Elektrobettes ab geschert werden können. Nachträglich durch Angehörige auf Netzspannung „elektrifizierte“ Lämpchen (z.B. geschnitzte Holzfiguren mit Laternen, Weihnachtskrippen, Selbstbaulämpchen…) sind zum einen nicht zugelassen und zum anderen teilweise lebensgefährlich. Abhilfe: Nur batteriebetriebene Lösungen zulassen. Der Autor, Dipl.-Ing. Hans-Dieter Dejon (von der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Medizintechnik, Geräte der Elektromedizin - Defibrillatoren und HF-Chirurgie) führt schon seit Jahren BGV A3-Prüfungen mit seinem Ingenieurbüro u.a. auch in Altenpflegeeinrichtungen bundesweit durch. Ingenieurbüro Dejon Prüfungen nach MPBetreibV, UVV und Arbeitssicherheit Im Kohlbruch 1, D-66539 Neunkirchen Telefon: +49 (0) 68 21/93 23 14, Fax +49 (0) 68 21/63 06 74 2 E-Mail: HansDieter.Dejon@t-online.de Mitglied im b.s.m Bundesverband der Sachverständigen für Medizinprodukte e.V. http://www.bsm-mp.de/


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Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

„Was ändert sich

bei der MDK Prüfung?“ Aktuelle Neuerungen bei den Pflegetransparenzvereinbarungen stationär

Von Carola Stenzel

B

ereits im September 2013 wurde der Schiedsspruch der Schiedsstelle Qualitätssicherung nach § 113b SGB XI zur Pflege-Transparenzvereinbarung für die stationäre Pflege (PTVS) veröffentlicht. Die neuen PTVS sollte zum 01.01.2014 in Kraft treten. Nach dem Schiedsspruch zur PTVS mussten aber auch die Qualitätsprüfrichtlinien (QPR) inklusive der Ausfüllanleitung für die Prüfer angepasst werden. Diese waren zum 01.01.2014 noch nicht vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) genehmigt. Von daher hat sich die Umsetzung der neuen Vereinbarungen und Richtlinien um einige Wochen verzögert. Durch die Änderungen der PTVS sind die Noten nicht mehr vergleichbar mit den bisher veröffentlichten Ergebnissen. Für einen Übergangszeitraum von einem Jahr wird es Veröffentlichungen zu Prüfergebnissen von Pflegeheimen nach alter und nach neuer PTVS geben. Sowohl auf den alten als auch auf den neuen Veröffentlichungen wird ein entsprechender Hinweis zu finden sein. Die wichtigsten Änderungen im Überblick Stichprobe Die Stichprobenziehung der in die Prüfung einzubeziehenden Bewohner wird verändert. Im neuen Stichprobenmodell sollen künftig neun Bewohner (jeweils drei Bewohner aus jeder Pflegestufe) in die Prüfung einbezogen werden, unabhängig von der Einrichtungsgröße. Nachweisebenen Wo es inhaltlich sinnvoll ist, wird künftig eine weitere Nachweisebene eingeführt. Neben der Auswertung der Pflegedokumentation und der Inaugenscheinnahme der in die Stichprobe ein-

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bezogenen Bewohner/innen gewinnt auch die Darstellung und Begründung einzelner Sachverhalte durch die Mitarbeiter an Bedeutung. Die Befragung der Bewohner oder die teilnehmende Beobachtung durch die Prüfer soll zukünftig ebenfalls berücksichtigt werden. Inhaltliche Änderungen bei den Prüfkriterien und der Ausfüllanleitung Im Qualitätsbereich 1 - Pflege und medizinische Betreuung - wurden Kriterien gestrichen und es wurde ein neues Kriterium aufgenommen. In den Qualitätsbereichen 2 - Umgang mit demenzkranken Bewohnern - und 3 - Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung - wurde jeweils ein Kriterium gestrichen. Darüber hinaus wurden in den Qualitätsbereichen 1 - 4 inhaltliche und/ oder redaktionelle Änderungen vorgenommen. Der Qualitätsbereich 5 - Befragung der Bewohner - ist nahezu unverändert geblieben. Die Ausfüllanleitung wurde konkretisiert, um eine einheitlichere Bewertung zu unterstützen. Das heißt, es wird konkreter beschrieben, wann ein Kriterium durch den Prüfer als erfüllt oder nicht erfüllt zu bewerten ist. Eine abweichende Einschätzung der einbezogenen Pflegefachkraft der Pflegeeinrichtung zur Erfüllung des jeweiligen Kriteriums wird als Vermerk „abweichende fachliche Einschätzung“ protokolliert. Änderung des Notenschlüssels Die von den Kassen geforderte Einführung von sogenannten Kernkriterien mit einer Abwertungsregel fand mangels fachlich wissenschaftlicher Begründungen keine Mehrheit in der Schiedsstelle. Dafür gibt es jedoch Änderungen im Notenschlüssel. Das Verfahren der Zuordnung von Skalenwerten zu Notenwerten („sehr gut“ bis „mangelhaft“) wird

beibehalten. Künftig ist es notwendig, für die Note ausreichend mehr als 50 % der Anforderungen zu erfüllen (Skalenwert 5,11). Entsprechend verändert sich die Notenskala für die Zuordnung aller anderen Noten. Die Note „sehr gut“ wird künftig für den Bereich 1,0 bis 1,4 vergeben (Skalenwert 10,0 bis 9,31), ab 1,5 dann ein „gut“ (Skalenwert 9,30 bis 7,91) usw. Die Abstände der einzelnen Notenschritte sind durchgängig gleich. Veränderung in der Darstellung der Ergebnisse In der aktualisierten PTVS wird die Reihenfolge der Kriterien im Qualitätsbereich 1 verändert. Die Kriterien, bei denen es sich um besonders bedeutsame Aspekte der Pflege handelt, werden an den Anfang gestellt (Dekubitus, Ernährung, Schmerz, Sturz etc.), dann folgen die weiteren Kriterien des Qualitätsbereichs. Bei den bewohnerbezogenen Kriterien werden zuGestrichene Kriterien •• Werden Sturzereignisse dokumentiert? •• Wird das individuelle Kontrakturrisiko erfasst? •• Werden die erforderlichen Kontrakturprophylaxen durchgeführt? •• Existieren schriftliche Verfahrensanweisungen zu Erster Hilfe und Verhalten in Notfällen? •• Sind zielgruppengerechte Bewegungs- und Aufenthaltsflächen vorhanden (auch nachts)? •• Veranstaltet das Pflegeheim jahreszeitliche Feste? Neu aufgenommene Kriterien •• Entspricht die Bedarfsmedikation den ärztlichen Anordnungen?


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

künftig nicht mehr die Noten dargestellt, sondern bei wie vielen der geprüften Bewohner das Kriterium erfüllt ist (z. B. „bei 5 von 7 Bewohnern vollständig erfüllt“). Pflegeeinrichtungen können sich jedoch nicht nur auf die Umsetzung der Kriterien der PTVS beschränken. Mit dem Blick auf mögliche Maßnahmenbescheide, die im Anschluss an eine defizitäre MDK Prüfung durch die Kassen ausgestellt werden können, sollte das Augenmerk auch auf die Kriterien der QPR gelegt werden. Beispielsweise muss die Pflegeeinrichtung „zweifelsfrei“ nachweisen, dass die Implementierung von zwei Expertenstandards gemäß den Empfehlungen des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) erfolgt ist. Die zufällige Auswahl der zwei Standards erfolgt durch den Prüfer. Pflegeeinrichtungen sind gut beraten, wenn Sie dem Thema Expertenstandards – auch im Hinblick auf die Bewohnerversorgung – einen hohen Stellenwert einräumen.

Wird das individuelle Dekubitusrisiko erfasst? Anpassung an den Expertenstandard „Die Einschätzung des Dekubitusrisikos sollte bei allen Bewohnern erfolgen, bei denen eine Gefährdung nicht ausgeschlossen werden kann, und zwar unmittelbar zum Beginn der Pflege und danach in individuell festgelegten Abständen sowie unverzüglich bei Veränderungen der Mobilität, der Aktivität oder bei Einwirkung von externen Faktoren (z. B. Sonden, Katheter), die zur erhöhten und/ oder verlängerten Einwirkung von Druck und/oder Scherkräften führen.“ Konkretisierung Die Einschätzung des Dekubitusrisikos muss aktuell sein. „Aktuell bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Veränderungen des Pflegezustandes und sich daraus ergebende Erfordernisse (z. B. Risikoeinschätzungen oder Anpassung von Maßnahmen) bis zur nächsten Übergabe zu dokumentieren sind.“ Nachweisebenen „Das Kriterium ist erfüllt, wenn der Nachweis der Risikoeinschätzung über die Pflegedokumentation erbracht wird. Sofern Zweifel an der Beurteilung des Kriteriums bestehen, werden ergänzende Informationen beim Pflegepersonal eingeholt.“ Vorgaben für den Prüfer „Sofern der Prüfer zu einer abweichenden Einschätzung des Dekubitusrisikos als die stationäre Pflegeeinrichtung kommt, ist dies anhand einer Risikoeinschätzung zu belegen.“

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Leit- und Orientierungssysteme kann man nicht einfach kaufen

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ls inhabergeführtes Unternehmen beraten, planen und realisieren wir seit mehr als 30 Jahren funktionierende Leitsysteme. Diese beginnen in den Außenanlagen der Einrichtungen und setzen sich kontinuierlich bis in die einzelnen Wohnbereiche fort. Grundlage hierfür sind Konzepte für die Wegweisung und Orientierung, die besonderes Augenmerk auf den Erhalt der Orientierungsfähigkeit und Mobilität von Senioren legen. Unsere Lösungen ermöglichen Senioren Informationen und Richtungsentscheidungen über mehrere Sinne zu erfahren: Kontrastreiche Farbgestaltung, individuell merkfähige Etagen- und Türgestaltungen, Pultschilder mit der Möglichkeit der Un-

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Seniorenheim-Magazin | 29


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

Mit klaren Konzepten und Einfühlungsvermögen St. Josef-Seniorenheim ist Kundenchampion

S

t. Josef hat einen einzigartigen Charakter, der in dieser Form in Deutschland nicht noch einmal zu finden ist.“ So beschreibt Einrichtungsleiter Franz Hackl sein Caritas-Seniorenheim in Hauzenberg, einer 12.000-Einwohner-Gemeinde rund 20 Kilometer südöstlich von Passau. Allein im Umkreis von zehn Kilometern werben acht Einrichtungen um ältere Menschen. Als wichtigsten Wettbewerbsfaktor nennt Hackl die gute Ausstattung mit pflegerischen sowie hauswirtschaftlich und pädagogisch ausgebildeten Fachkräften. Darüber hinaus zeichne sich die Einrichtung durch ein einmaliges Betreuungs- und Aktivierungskonzept aus, das sich am Krankheitsbild und der Biographie des Einzelnen orientiert. Hinzu Billiard

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kämen ein Pflegekonzept, ein Konzept zur Selbsthilfe aktiver Bewohner, ein Hauswirtschaftskonzept und ein Therapiekonzept mit Haustieren. Die moderne, mit rund 100 Mitarbeitern personell professionell ausgestattete Anlage bietet 120 Senioren ein Zuhause. „Wohnen, wie man selbst es wünscht“ – so Motto des Heims und das Credo seines Chefs. Darin sind die Bewohner nach Gesunden sowie den Pflegestufen 1, 2 und 3 in Betreuungsund Aktivierungsgruppen eingeteilt. Darüber hinaus hat ein der Einrichtung angeschlossener „Freiwilliger Förderverein Regenbogen“ eine voll ausgestattete Schreinerei eingerichtet, in der auf freiwilliger Basis gesunde Bewohner gemeinsam mit ehemaligen Schlaganfallpatienten Möbel zum Verkauf herstellen. Brotbacken

Einrichtungsleiter Franz Hackl Permanent Verbesserungen realisieren Hackl leitet das St. Josef-Seniorenheim zusammen mit fünf weiteren regionalen Caritas-Einrichtungen im Verbund. „Das Geheimnis von St. Josef liegt in immer frischen Ideen zur Aktivierung und Einbeziehung der Bewohner, die wir als Kunden bezeichnen.“ Eine repräsentative Befragung aus einem Pool von Bewohnern, deren Angehörigen und Betreuern


Verwaltung, Organisation, Haus- und Gebäudetechnik

nern mit ihren Fragen und Anregungen. Sein Büro wie auch er selbst sind stets „offen für neue Vorschläge“. Insbesondere von den Bewohnern kämen viele positive Vorschläge. So habe das Heim eine Sitzgruppe vor dem Haus zur Straße hin eingerichtet – auf Anregung von Bewohnern hin, die nicht allein im Hof der Anlage – dem „Garten der Sinne“ mit Kräutern und Gemüse, Brotbackofen, Brunnen und Kleintierbereich – die Welt erleben, sondern auch Kontakt zur Außenwelt herstellen wollten, wenn ihnen danach zumute sei. Den Sieg als Kundenchampion bei den mittleren Unternehmen haben die Bewohner „sehr aufmerksam und stolz“ mitverfolgt. Auch Leitung und Belegschaft seien „sehr zufrieden“, als kleineres Unternehmen ganz oben gelandet zu sein. „Unsere Kunden sind der zentrale Punkt unseres Handelns. Mit dieser Fans mit frischen Ideen fördern Spitzenplatzierung fühlen wir uns jetzt bestätigt“, ergänzt die QM-Beauftragte. Von besonderer Bedeutung seien die Allen ist bewusst: Die Wirtschaftlichkeit Aktivitäten des Förderkreises. Ziel sei es, der Einrichtung und ein verständnisvolles die „Bewohner durch ehrenamtliche Tä- Stets offen für neue Vorschläge Bei seinem täglichen Rundgang durch Bemühen der Mitarbeiter um die Kunden tigkeiten zu aktivieren und Begegnungsräume anzubieten“. Das ehrenamtliche die Stationen stellt sich Hackl den Bewoh- müssen eine harmonische Einheit bilden.

hat ergeben, dass 60 Prozent von ihnen echte Fans sind. Ziel regelmäßiger Mitarbeiter- und Bewohnerbefragungen sei es, permanent Verbesserungen zu realisieren. Und das wurde erreicht, denn auf dieser Basis wurde St. Josef auf Anhieb zum besten Unternehmen im Wettbewerb um Deutschlands Kundenchampions in der Kategorie der Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern gekürt. „St. Josef begeistert vor allem mit seiner Unternehmenskultur“, so die Jury aus Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und forum! Marktforschung. Die Bewohner erfreuten sich größtmöglicher Zuwendung und Selbstbestimmung sowie eines „hervorragenden sozialen Miteinanders“. Dies sei in der Philosophie der Leitung und der Mitarbeiter verankert, die das Heim auf eine Art und Weise führten, wie sie es selbst im Alter erwarten würden.

Spielgruppe

Engagement entlastet die Einrichtung und gibt den Bewohnern das Gefühl, sozial eingebunden zu sein. „Sämtliche Konzepte sind im QM-Handbuch hinterlegt und somit jederzeit von jedem Mitarbeiter einzusehen“, bestätigt QMB Margot Paster. Um die Konzepte zu vertiefen, finden regelmäßig Klausuren statt, bei denen sichtbar wird, dass hier ein gelebtes Miteinander stattfindet. Gemeinschaftlichkeit kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass bei der Dienstplangestaltung die Frage, ob und wie Familie und Beruf in Einklang zu bringen sind, eine zentrale Bedeutung zukommt. Eine wichtige Rolle spiele die Mund-Propaganda in unserer Region, betont Hackl. „Vor allem die Mitglieder unseres Fördervereins, die zwischen 16 und 95 Jahre alt sind, transportieren positive Nachrichten über uns. Sie sind glaubwürdig, weil sie in unserer Gemeinde und Region verwurzelt sind und sich zu ihrem ehrenamtlichen Engagement bekennen.“

Schreinerei

Seniorenheim-Magazin | 31


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

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Wettbewerbsverdrängung im Pflegemarkt steigt Hersteller müssen sich abheben

T

eilten sich noch vor Jahren etliche Hersteller von Pflegebetten den Markt der Versorgung, so ist die Zahl derer, die auch heute noch bestehen, deutlich geringer. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zahlreiche Einrichtungen oder Betreiber werden von großen Konzernen aufgekauft und auf Verwaltungsebene zentralisiert. Die Unternehmensspitze verhandelt Rahmenverträge mit den Herstellern und stattet seine Einrichtungen auf diese Weise kostengünstig mit Pflegebetten aus. Die Selektion geschieht meistens über den Preis. Wer den Auftrag also für sich gewinnen möchte, geht bis an die Grenze der Wirtschaftlichkeit. Doch wer kann auf diese Weise dauerhaft bestehen und führt dies nicht langfristig zur Produktionsverlagerung und damit einhergehend zu massiven Qualitätsrisiken? Fakt ist, dass der steigende Preisdruck bereits viele Opfer gefordert hat. Zahlreiche Hersteller wurden vom Markt verdrängt, vom Wettbewerb übernommen oder verlieren an Bedeutung. Die Übrigen müssen sich klar positionieren. Dem Unternehmen Betten Malsch GmbH aus dem osthessischen Wildeck ist dies erfolgreich gelungen. Ziel sei es nicht, auf Kosten der Qualität der Billigste zu sein, sondern durch innovative Konzepte, hervorragende Qualität und einem einzigartigen Service das Vertrauen unserer Kunden zu gewinnen – so Rayk Malsch, Geschäftsführer des Unternehmens. Der Hersteller blickt auf eine rund 20-jährige Erfahrung in der Produktion von elektrischen Pflegebetten zurück. Mit zahlreichen Innovationen konnte das Unternehmen in dieser

Impulse 100

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Impulse 400 KL Zeit den Markt bereichern, so z.B. mit dem Impulse 400 LR 100 – dem weltweit ersten Niedrigbett mit 4-Rad-Zentralfeststellung und perfekter Rangierfähigkeit durch 100 mm Doppellaufrollen. Dieses Know-How war 2013 bei der Errichtung einer weiteren Produktionsschleife für Klinikbetten wegweisend, mit der das Unternehmen um den Bereich der stationären Klinikund Intensivpflege kürzlich unter dem Namen „Malsch clinic design“ expandierte. Mit der Erweiterung des Produktportfolios legt die Firma Betten Malsch ihren Fokus fortan gleichermaßen auf den Export und konnte bereits im vergangenem Jahr den europäischen und globalen Markt um seine Produkte bereichern. „Qualität, intelligente Detaillösungen und die starke Individualität bei der Berücksichtigung von Kundenwünschen sind wesentlicher Bestandteil des Unternehmensbildes. Mit unseren Produkten möchten wir das Personal in den Einrichtungen bestmöglich entlasten und zugleich dem Bewohner den größtmöglichen Komfort bieten.“ räumte Marco Gebhard, Verkaufsleiter der Firma Betten Malsch GmbH ein und machte gleichzeitig neugierig auf ein neues Sicherheitskonzept für Betreiber, welches die Versorgung und Sicherung des Bewohners ohne Konfliktpotential mit den gesetzlichen Bestimmungen ermöglichen soll. Dieses und weitere interessante Neuerungen wird das Unternehmen anlässlich der Altenpflege 2014 auf dem neu konzeptionierten Messestand in Halle 21 Stand D36 vorstellen.


ALTENPFLEGE 2014 Die Leitmesse der Pflegewirtscha


Raum- und Kücheneinrichtungen und Speiseverteilsysteme

Interior Innovation Award für PURLINE Mit einem der renommiertesten und aussagekräftigsten Designpreise der Einrichtungsbranche weltweit wurde im November 2013 der wineo Bioboden PURLINE ausgezeichnet: Dem Interior Innovation Award 2014.

Foto: Windmöller/wineo

I

PURLINE in einer Boutique, Kollektion LEVANTE im Design White Antique

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deeller Träger des Wettbewerbes um herausragende Gestaltungstrends ist der imm cologne, die Abwicklung und Würdigung der einzelnen Arbeiten liegt in den kompetenten Händen des German Design Council (Rat für Formgebung). Mit der bedeutenden Auszeichnung werden von ihm hochkarätige Produkte und Projekte aus dem Produkt- und Kommunikationsdesign herausgestellt, die auf ihre Art wegweisend in der deutschen und internationalen Designlandschaft sind. Der Rat für Formgebung steht für die Repräsentation, Förderung und Würdigung der deutschen Design-Szene – er steht für 60 Jahre Designkultur. Der Interior Innovation Award würdigt innovative Spitzenleistungen aus allen Produktbereichen der Branche. In 10 Wettbewerbs-Kategorien zeichnete eine Expertenjury des „German Design Award“ insgesamt 100 Spitzenleistungen aus den Bereichen Produkt- und Kommunikationsdesign aus. Mit der Wahl zum Preisträger steht wineo mit seinem Bio-Bodenbelag aus nachwachsenden Rohstoffen in einer Reihe mit namhaften Marken wie u.a. BMW, Bosch, Daimler, Kaldewei, Porsche oder lignet rose. Die Preisträger des Interior Innovation Award werden während der imm cologne 2014 in einer Sonderausstellung präsentiert. Dort wird dann auch eine weitere Juryrunde stattfinden, die aus allen Gewinnern des Interior Innovation Award insgesamt 15 Produkte mit dem Titel „Best of Best 2014“ auszeichnet. „Dieser Preis ist es wert, von den Besten gewonnen zu werden“ so beschreibt es der German Design Council auf seiner Website.


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Sich fühlen wie zu Hause

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2014

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Eine helle und freundliche Einrichtung sorgt für Gemütlichkeit und Wohlfühlambiente

D

en eigenen Hausstand aufzugeben, ist für viele Betroffene oft nicht einfach. Seniorenheime müssen daher nicht nur eine optimale Betreuung bieten, sondern zusätzlich dem Wunsch nach Geborgenheit entsprechen. Zimmer, Speisesäle und Aufenthaltsräume sollten deshalb modern und ansprechend gestaltet werden. Natürliche Materialien, fröhliche Farben und eine gemütliche Atmosphäre spielen dabei eine wesentliche Rolle. Bei der Wahl der Möbel sollte auf eine hohe Qualität und Funktionalität geachtet werden, um den besonderen Bedürfnissen der Bewohner Rechnung zu tragen. Feste und bequeme Sitzpolster sorgen für ein hohes Maß an Komfort, Armlehnen unterstützen beim Hinsetzen und Aufstehen, eine hochwertige Verarbeitung bietet Stabilität und lange Freude an den Produkten. Möbellieferanten wie die M24 GmbH bieten für die Gestaltung von Innen- und Außenbereichen eine Vielzahl an Modellen an. Bestellt wird ganz bequem im Internet. Tische und Stühle können dabei flexibel an die individuellen Vorlieben angepasst und farblich aufeinander abgestimmt werden. Hierfür steht eine große Bandbreite an Beiztönen und Bezugsstoffen in verschiedenen Farben, Mustern und Qualitäten zur Verfügung. „Wir haben beispielsweise Bezugsstoffe im Angebot, die mit einem speziellen Nässeschutz ausgestattet und deshalb besonders pflegeleicht sind“, so Dr. Karl-Heinz Pawelka, Geschäftsführer der M24 GmbH.

Funktional, komfortabel, optisch ansprechend! Entdecken Sie die große Bandbreite an Tischen, Stühlen, Sesseln, u.v.m. in verschiedenen Stilrichtungen und Designs!

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sentida 7-i das progressive Pflegebett

M

it dem sentida 7-i erweitert wissner-bosserhoff die erfolgreiche sentida-Familie um eine Hightech-Variante, die die bewährten Merkmale der Niedrigpflegebetten mit einer Technologie der Spitzenklasse vereint. Bei der Entwicklung standen vor allem drei Aspekte im Fokus: Sicherheit, Mobilisation und professionelle Pflege. So ist das sentida 7-i mit einem rundum Sturzpräventionspaket ausgestattet. Ein weiterer Sicherheitsfaktor ist die intelligente Unterbettbeleuchtung, die dem Bewohner bei der selbstständigen Mobilisation auch nachts Orientierung bietet. Neben den Sicherheitsaspekten waren auch die optimale Mobilisation des Bewohners und die bestmögliche Unterstützung in der Pflegearbeit bei der Entwicklung des sentida 7-i entscheidend. Das Bett ist mit einer Nässe-Sensormatte zur Unterstützung der Therapie bei Inkontinenz und zum Schutz vor Mazeration ausgestattet. Ein integriertes Wiegesystem mit Speicherfunktion ermöglicht es das Gewicht des Bewohners zu kontrollieren ohne diesen umständlich mobilisieren zu müssen. Ein intelligenter Anzeigemodus zeigt der Pflegekraft die Gewichtsveränderung

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im Tages-, Wochen- und Monatsverlauf an und erleichtert somit ihre Dokumentationspflichten. Erstmals an einem Pflegebett ist bei dem sentida 7-i, der bei Klinikbetten bereits bewährte Mobi-Lift angebracht. Dieser kann vom Bewohner selbstständig ausgeklappt und zur Mobilisierung verwendet werden. Als besonders hilfreich erweist sich dabei der im Griffknauf integrierte Knopf zur Höhenverstellung. Über einen innovativen 7-i-Zoll Touchscreen-Bedienmonitor kann das Pflegepersonal alle Funktionen zentral steuern und beobachten. Zusätzlich verfügt das sentida 7-i über wichtige Akutfunktionen wie der elektrischen und mechanischen CPR-Notablass-Funktion sowie einer Trendelenburg-Automatik und erleichtert die Versorgung in der Intensiv- und Schwerstpflege. Wie alle Niedrigpflegebetten aus der sentida-Familie verfügt das sentida 7-i auch über die integrierte 3-Stopp-Strategie mit einer Höhenverstellbarkeit von 27 cm für eine sichere Schlafposition, 41 cm für den ergonomischen Bettausstieg in Stuhlhöhe und 80 cm als ideale Höhe zur komfortablen und rückenschonenden Pflege.

Das sentida 7-i ist serienmäßig mit dem patentierten SafeFree-Seitensicherungs­ system ausgestattet. Die geteilten Seitensicherungen sind ohne Mittelpfosten oder Mittellücke jeweils in vier Höhen einstellbar – ein entscheidender Beitrag für die Reduzierung von Fixierungsmaßnahmen orientiert an den Erkenntnissen der Arbeit des Werdenfelser Wegs sowie dem Redufix-Projekt. Das progressive Pflegebett ist ebenfalls mit der BiNetic-Liegefläche mit doppeltem Rückzug und damit einer effektiven Dekubitusprävention ausgestattet. Die umfassenden technischen Innovationen gehen dabei nicht auf Kosten des Designs. Das sentida 7-i fügt sich dank wohnlicher Chassis-Verkleidung in verschiedenen Holzdekor Varianten unaufdringlich in das Gesamtkonzept des Bewohnerzimmers ein. wissner-bosserhoff GmbH Hauptstr. 4-6 58739 Wickede (Ruhr) Tel.: +49 (0)2377 784-0 info@wi-bo.de www.wi-bo.de


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Porzellan für Morgen – Seit 1881

D

ie Suche nach dem Neuen, Besseren – dieser Innovationsgeist prägt die Marke Bauscher. Bereits 1881 legten die Gebrüder August und Conrad Bauscher den Fokus ihrer Produktion auf ein absolutes Novum: Profi-Geschirr. Robust, funktionell und langlebig sollten die von ihnen hergestellten Produkte sein – und schön. Diese Qualitätsmerkmale ließen Bauscher Geschirr zum meistverwendeten Profi-Porzellan der Welt werden. Auch bei den täglichen Herausforderungen im Bereich Krankenhaus und Pflege setzt die Qualität von Bauscher Porzellan Made in Germany neue Maßstäbe. Die wegweisende Geschichte der Marke Bauscher unterstreicht auch die Aufnahme in „Marken des Jahrhunderts“ – eine

von Marktexperten erstellte Dokumentation von Produkten, die exemplarisch für eine Produktgattung stehen. Um permanent die hohen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen, fertigen ausschließlich erfahrene Porzellanfachleute die Bauscher Kollektionen in einer der modernsten Produktionsstätten Europas. Das nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagement der Marke Bauscher ist der Nachhaltigkeit verpflichtet. Zudem sind sie das erste Porzellanunternehmen weltweit, dessen Energiemanagementsystem nach ISO 50001 zertifiziert ist.

Bauscher – Ihr zertifizierter Partner für nachhaltige Lösungen.

Darum hat Bauscher spezielle Systemlösungen in einem ansprechenden Design entwickelt, die durch ihre ergonomische Gestaltung und eine besondere Farbgebung den Umgang mit Tellern, Bechern und Tassen erleichtern. Farbintensive Pinselband-Dekorationen unterstreichen die wichtigen funktionalen Details. Sie schaffen insbesondere bei Sehschwäche sichtbare Kontraste und somit Orientierung bei der Handhabung des Geschirrs. So sind Menschen mit körperlichen EinColors & Care. Für Menschen gemacht schränkungen weniger auf fremde Hilfe Menschen im Senioren- und Pflege- angewiesen. Sie fühlen sich in ihren Bebereich fällt die eigenständige, sichere dürfnissen ernst genommen und können Speisenaufnahme oftmals schwer. mit mehr Freude am Leben teilnehmen.

Sicher Speisen durch Farbe und Funktion Mit einem speziell entwickelten Porzellan erleichtert Bauscher Menschen mit eingeschränkter Wahrnehmung und Koordination das Speisen. Die handgemalten Pinselband-Dekorationen in kräftigem Blau, warmem Rot, frischem Grün oder sonnigem Gelb bringen heitere Stimmung in den Alltag und schaffen sichtbare Kontraste. So lassen sich Becher, Tassen und Teller problemloser handhaben. Ihre bis ins Detail durchdachte ergonomische Gestaltung ermöglicht mehr Sicherheit beim Speisen und erhöht die Lebensqualität. Sehr gerne beraten wir Sie persönlich. Fordern Sie gleich unseren Katalog an oder besuchen Sie uns im Internet unter www.bauscher.de.


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Schwerpunktthema Demenz

Der Einfluss einer Spezial-Matratze auf das Schlafverhalten dementiell erkrankter Menschen Von N. Möller-Woltemade

E

in in Fachkreisen bekanntes Problem ist die nächtliche Betreuung und Pflege von demenzerkrankten Menschen. Schlafstörungen gehen mit dem Krankheitsbild der Demenz meist einher. Diese Schlafstörungen beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit und die Lebensqualität auf eine negative Art und Weise sondern führen zu massiven und schwierigen pflegerischen Versorgungssituationen welche mit herausforderndem Verhalten einhergehen. Bisher existieren nur wenige problemlösungszentrierte Ansätze um die Schlafstörungen des Demenzerkrankten zu lindern. In der Praxis wird meist mit der Gabe von schlaffördernden oder sedierenden Medikamenten reagiert. Die unerwünschten Nebeneffekte dieser Pharmazeutika und deren Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten stellen eine meist unbefriedigende Not-Lösung dar. Die Firma Kubivent hat eine spezielle Demenz-Matratze entwickelt, mit der die Schlafqualität der an Demenz leidenden Menschen positiv beeinflusst werden soll. Zur Evaluation des Leistungsversprechens wurde die Matratze in einem Zeitraum von einem Jahr bei 14 Heimbewohnern in vier Altenheimen eingesetzt. Dabei wurde das nächtliche Verhalten und als auch die Lebensqualität über einen Zeitraum von jeweils drei Monaten beobachtet und ausgewertet. Folgende positive Veränderungen im Bereich des Schlafes konnten beobachtet werden (si. Tabelle 1): •• •• •• ••

Verlängerung der nächtlichen Gesamtschlafdauer Schnelleres Einschlafen Weniger Unterbrechungen des nächtlichen Schlafes Deutliche Reduktion des nächtlichen Umherwanderns

•• Laute Bewohner sind deutlich leiser und stören dadurch den Schlaf der Mitbewohner weniger •• Zunahme der Akzeptanz des eigenen Bettes •• Nachlassen der Tagesschläfrigkeit •• Positiven Einfluss auf das Sundowning-Phänomen und die Tag-Nacht-Umkehr •• Die pflegerische nächtliche Versorgung ist einfacher geworden Ein weiterer Fokus der Untersuchung lag auf der Erfassung der Lebensqualität (Auswertung siehe Tabelle 2). Die messbaren Veränderungen bezogen sich vor allem auf die Bereiche der Mobilität, der Aktivität, Kommunikation und des Schmerzerlebens. Fazit Die untersuchte Demenz-Matratze hatte einen äußerst positiven Einfluss auf die Schlaf- und die Lebensqualität der beobachteten Bewohner. Im Sommer letzten Jahres wurde die Untersuchung aufgrund der positiven Ergebnisse auf zwei weitere Einrichtungen erweitert. Auch dort zeigten sich vergleichbare positive Veränderungen bezüglich des Schlafverhaltens und der Lebensqualität der dortigen Bewohner.

Tabelle 1: Ergebnisse bezogen auf die Schlafqualität Veränderungen der Schlafqualität

sehr positiv

positiv

keine

negativ

Anzahl der Bewohner

7

6

1

0

Tabelle 2: Ergebnisse bezogen auf die Lebensqualität

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Veränderungen der Lebensqualität

sehr positiv

positiv

keine

negativ

Anzahl der Bewohner

4

6

4

0


Neue Einnahmequelle:

Seniorenheime bieten Speisen-Versorgung außer Haus an

D

ie Anzahl der älteren Menschen die so lange wie mögliche in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wächst. Darum nutzen immer mehr Seniorenheime ihre Küchenkapazitäten und bieten die Speisen-Versorgung außer Haus an, gemeinhin als Essen-auf-Rädern bezeichnet. Die Qualität dieser Versorgung wird von externen Einflüssen, also schwierigen Transportwegen und langen Lieferzeiten, beeinflusst. Der MealButler von temp-rite macht davon unabhängig. Er steht beim Kunden des Menüanbieters und arbeitet im Cook-Chill Verfahren. Hauptgericht und Vorsuppe lassen sich mithilfe eines Clip-Kartons nach der Produktion zusammenfassen und zum Transport in Isolierboxen stapeln. Darin werden sie temperatursicher, ohne Unterbrechung der Kühlkette zum Empfänger gebracht, auch bei langen oder schwierigsten Transportwegen. Das Geschirr im Clip-Karton passt genau auf den MealButler. Nach Druck auf den Schalter beginnt der 45-minütige Regenerierzyklus, ohne dass vorher Einstellungen am Gerät vorgenommen werden. Jede Komponente wird vollkommen individuell von 3°C auf 75°C schonend regeneriert. Überhitzung und Austrocknen der Speisen ist ebenso ausgeschlossen wie lokale Überhitzung, wie man sie von Mikrowellenherden kennt. Das stellt sicher, dass jeder Empfänger (auch behinderte, kranke und alte Menschen) eine Mahlzeit in Spitzenqualität bekommt, die immer noch so aussieht wie der Koch sie angerichtet hat. Bequemer, sicherer und wirtschaftlicher geht es nicht.


Deckels und Sitzes mittels Sensortechnik. Eine integrierte LED-Beleuchtung rundet die Komfortfunktionen von ViClean-U ab. Eine optimale Hygiene und effiziente Reinigung wird durch das antibakterielle Material, einen abnehmbaren Deckel und Sitz, einen Schalter für die Düsenreinigung und einer selbstständigen Reinigungsfunktion der Duschdüse sichergestellt. Trotz aufwändiger Technik und höchster Gründlichkeit und Hygiene bei der Reinigung verbraucht ViClean-U für ein besonders sanftes Reinigen des bei den Waschfunktionen lediglich 430 Intimbereichs. Wassertemperatur und ml Wasser pro Minute. Das macht die Wasserstrahlstärke sind regulierbar und Balloon Jet-Technologie von TOTO bis zu auch die Duschstab-Position kann justiert sieben Mal effizienter als die der Wettbewerden. Ein Warmluftföhn mit einstell- werbsprodukte. Ein intelligentes Energiebarer Temperatur sorgt für angenehme managementsystem ermöglicht zudem Trocknung. Hinzu kommt ein stufenlos eine automatische Strom- und Wasserbeheizbarer Sitz für eine gleichmäßige einsparung. Durch die Erfüllung strenger, Wärmeverteilung. Zudem überzeugt ein gesetzlicher Sicherheitsvorgaben nach leistungsstarker Geruchsfilter sowie das DIN EN 1717 wird das Trinkwasser aktiv automatische Öffnen und Schließen des geschützt.

ViClean-U mit dem iF product design award 2014 ausgezeichnet

D

as Dusch-WC ViClean-U von Villeroy & Boch gehört zu den Preisträgern der iF product design awards 2014. Diese iF design awards spiegeln die aktuellen Tendenzen im Design und die Wirtschaftlichkeit gut gestalteter Dinge wider. ViClean-U bietet ein umfassendes und intelligentes Funktionsspektrum. Auf individuelle Wünsche abstimmbare Waschfunktionen sorgen mit Hilfe der innovativen Balloon Jet-Technologie


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Einrichtungssystem für die Palliativpflege Das innovative Einrichtungssystem „MOWA Living“ wurde speziell entwickelt für die Pflege von demenzkranken Menschen im späten Stadium, Menschen, die sich im Wachkoma befinden oder Menschen, die aufgrund des nahenden Todes in der Palliativpflege aufgenommen werden.

M

entsprechend seiner Biografie und seinem Krankheitsbild verschiedene Lichtstimmungen, eine Film- oder Fotoprojektion mit Ton bzw. Musik, sowie eine Luftreinigungs- und erfrischungseinrichtung, die auch zur Aromatherapie genutzt werden kann. Verschiebbare Beschäftigungskästen auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes enthalten z.B. Handschmeichler, oder Massagebälle etc. Der Tisch an einer Schiene ist ebenfalls verschiebbar. So können die Elemente je nach Bettenstellung und therapeutischer Erfordernis leicht in die gewünschte Position gebracht werden, um z.B. das Bett an den Tisch zu drehen und somit Vis à Vis mit dem Pflegebedürftigen sitzen zu können. Stimulierung durch Licht, Film, Über dem Bett ist ein Deckenpanel Musik und Aroma mit hinterleuchteten Motiven angeDas MOWA Living Einrichtungssys- bracht. Ein Wandpanel mit ebenfalls tem bietet dem Pflegebedürftigen hinterleuchteten Motiven befindet sich

OWA Living eignet sich für die Pflege von Menschen, die ausschließlich oder überwiegend immobil sind und deutliche Einschränkungen im Wachheitszustand aufzeigen. Die Menschen der Zielgruppe befinden sich in einer Lebensphase, die unweigerlich mit dem Lebensende in Verbindung steht. In dieser Lebensphase steht der Frieden mit dem Sein im Mittelpunkt. Die Raumgestaltung mit dem MOWA Living System soll Geborgenheit und Mobilität vermitteln und ermöglichen. Als Grundlage für die Entwicklung des Einrichtungssystems durch die WIBU Objekteinrichtung diente ein durch die Sozialholding Mönchengladbach entwickeltes Palliativ-Pflegekonzept.

auf der dem Bett gegenüberliegenden Seite. Die Lichtsteuerung für die verschiedenen Farbstimmungen, erfolgt über ein Schalterpanel an der Bettseite. Positive Abschiedskultur Im Mittelpunkt des Gesamtkonzeptes stehen die Wahrung von Privatsphäre und die Vermeidung von Isolation und Deprivation. Die Gestaltung des Raumes lässt Platz für eine empathische Beziehungsgestaltung zwischen Betroffenen und Angehörigen und ermöglicht eine positive Abschiedskultur.

Erleben Sie „MOWA Living“ live auf der Messe „Altenpflege“, Stand C68, Halle 21. WIBU Objekteinrichtung pr-objekt@wibu-gruppe.de www.wibu-objekt.de

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Foto: DGE/Fit im Alter

Seminare zu den DGE-Qualitätsstandards

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it dem DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen stehen klare Kriterien für ein ausgewogenes Verpflegungsangebot für ältere Menschen bereit. Diese in die Praxis umzusetzen ist eine Herausforderung, der sich immer mehr Einrichtungen stellen. Dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ Seminare für angelernte Mitarbeitende und Fachkräfte entwickelt. Wie schafft man es konkret die Anforderungen an die Lebensmittelauswahl sowie die Speisenplanung und -zubereitung im täglichen Arbeitsalltag umzusetzen? Wie werden Rezepte berechnet, Wochenspeisenpläne nährstoffoptimiert und wie wird dies kompetent vermittelt? Das Seminarangebot geht gezielt auf die Aufgabenschwerpunkte von Fachkräften und die von angelernten Mitarbeitenden ein und qualifiziert sie, die Kriterien der einzelnen Qualitätsbereichen des DGE-Qualitätsstandard umzusetzen.

und -herstellung sowie der Gestaltung eines seniorengerechten Speisenplans werden im Seminar gemeinsam erarbeitet. Seminare für angelernte Kräfte in der Küche: Ein umfangreiches Aufgabengebiet, von der Vorbereitung der Lebensmittel bis hin zur Kommunikation mit dem Gast übernehmen angelernte Kräfte. Um ihre Kompetenz zu stärken bietet die DGE, speziell für angelernte Kräfte in der Gemeinschaftsverpflegung, ein Seminar an. Dabei werden fokussiert die Themenbereiche, wie optimale Auswahl der Lebensmittel, deren Weg bis zur fertigen Speise, der Speisenausgabe und der Gästekommunikation laut DGE-Qualitätsstandard, behandelt. Das Seminarangebot kann bundesweit an verschiedenen Akademien oder als Inhouse-Seminar gebucht werden. Weitere Informationen zu Veranstaltungsorten, Seminarterminen sowie dem umfangreichen Angebot von Fit im Alter, finden Sie im Internet unter www.fitimalter-dge.de.

Das Seminarangebot im Bereich der Seniorenverpflegung: •• „Von der Vorbereitung bis zur Ausgabe – Kompetenzgewinn für angelernte Mitarbeitende in der GemeinschaftsverpfleSeminarangebot für Küchenleitungen und Küchenfachgung“ Zielgruppe: angelernte Mitarbeitende in der Gemeinkräfte: Im Vordergrund stehen hier der Austausch mit Kolleschaftsverpflegung ginnen und Kollegen sowie das gemeinsame Erstellen von Wochenspeisenplänen, die den Anforderungen des DGE-Qua- •• Die Umsetzung des „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen“ litätsstandard entsprechen. Fachwissen in Theorie und Praxis zu Themen wie den Nährstoffen bzw. den kritischen Nährstoffen im •• Zielgruppe: Küchenleitungen und Küchenfachkräfte in Senioreneinrichtungen Alter, der optimalen Lebensmittelauswahl, der Speisenplanung

Essen ist ein Stück Lebensqualität. Daher liegt uns, als einer der führenden CateringAnbieter Deutschlands, die Seniorenverpflegung besonders am Herzen. Mit unserem innovativen Ernährungskonzept Dorfner menüVital und dem Leitfaden zu konsistenzdefinierter Kost bieten wir seniorengerechtes Essen, das einfach schmeckt!

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Essen genießen trotz Kau- und Schluckstörung Rund 30 bis 40% der Bewohner in Seniorenheimen leiden an Kau- und Schluckstörungen, die häufig unerkannt sind. Betroffen sind unter anderem Bewohner mit Demenz, Schlaganfall oder auch Morbus Parkinson.

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ufgrund der Angst vor dem Verschlucken, essen und trinken die Betroffenen meist nicht ausreichend, ernähren sich einseitig und sind somit mit Nährstoffen unterversorgt. Zudem entspricht pürierte Kost oftmals nicht den Genuss-Ansprüchen, sie wird häufig lieblos nebenbei produziert. Das Highlight für die meisten Senioren sind die täglichen Mahlzeiten. Mit der Intention Dysphagie-Patienten die Freude am Essen zurückzubringen wurde eine Studie zum Thema pürierte Kost organisiert. Realisiert wurde die dreimonatige Studie in Zusammenarbeit mit einem Catering-Unternehmen und einem Hersteller pürierter Kost in Form in Seniorenzentren im Raum München. Begleitet von unabhängigen Diätologinnen wurden alle Speisen in herkömmlich pürierter Form mit vorgefertigten konsistenzdefinierten Produkten verglichen. Im Anschluss wurde ein Nährwertvergleich erstellt und Rezepturen entwickelt. Trotz einiger Vorteile der vorgefertigten Produkte wie Optik, Handling und die hohe Energiedichte, resultiert aus der Studie die Empfehlung der Kombination aus Eigenproduktion und vorgefertigten Komponenten. Speziell bei schwierig zu passierenden Fleischgerichten und Sättigungsbeilagen wie Nudeln oder Brot kann auf industrielle Produkte zurückgegriffen werden. Für Heime mit einem Anteil von über 10% Bewohnern mit Dysphagie empfiehlt sich die Eigenproduktion und damit die Anschaffung von technischem Equipment (z.B. Cutter). Mit der gezielten Schulung von Mitarbeitern sowie Rezepten und Tipps zur Anreicherung von Speisen erhalten die Bewohner so appetitliche pürierte Kost in Form. Der Zeitaufwand zur Herstellung konsistenzdefinierter Kost ist nahezu identisch mit herkömmlich pürierten Breien. Sie enthält aber mehr wichtige Nährstoffe, ist optisch ansprechend und identisch umsetzbar zum regulären Speiseplan. So bekommt der Dysphagie-Patient die gleiche Qualität, wie ein Bewohner, der alles essen kann. Das steigert wesentlich die Lebensqualität.

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n ambulante Pflegestationen, Altenpflege-Einrichtungen und Krankenhäuser werden besondere Maßstäbe der Hygiene gesetzt. So gilt es, im Kernbereich von Pflege und Medizin die Hygiene zu bewahren – in der persönlichen Hygiene ebenso wie bei medizinischen Geräten. Auch Textilien, Verkehrsflächen, Büroräume und Kü-

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Desinfizierte Räume, Bäder und Instrumente sind das A und O in der Pflege. Dr. Thomas Schnell: „Nur eine perfekte Desinfektion bietet den Bewohnern diejenige Sicherheit, die sie in ihrem Zuhause erwarten. Hygiene im stationären Bereich erfordert daher ein System an Desinfektionsmitteln, die in ihrem Einsatz exakt aufeinander abgestimmt sind.“ Zum DR.SCHNELL-Leistungsumfang gehören Produkte zur Desinfektion der Pflegebäder – inklusive Toilettenstühlen, Badewannen, Waschschüsseln und Böden – die Desinfektion der Steckbecken, die Entsorgung auf den Stationen sowie die Desinfektion von Instrumenten wie Stethoskope, Blutdruckmessgeräte und Pflegewagen.

chen müssen gereinigt werden. All das hat DR.SCHNELL im Blick – mit seinem Maßgeschneiderter Service Die qualifizierten DR.SCHNELL-FachVollsortiment an umweltschonenden, gesundheitsverträglichen Produkten so- berater und Servicetechniker begleiten Alten- und Pflegeeinrichtungen beim wie qualifiziertem Service. Einsatz der Reinigungs- und PflegemitDie SENSITIVE-Linie von DR.SCHNELL tel und entwickeln individuelle HygiBesonders in Alten- und Pflegeeinrich- enelösungen. Hinzu kommt das pratungen sorgen Reinigungsmittel nicht xisorientierte Training der DR.SCHNELL nur für Sauberkeit; sie müssen gleichzei- Hygienebeauftragten – sie sind Experten tig auch Mensch, Umwelt und Materialien für alle Hygieneaspekte im Gesundheitsschonen. Ein Fall für die SENSITIVE-Linie wesen, bereiten Schulungen vor, führen von DR.SCHNELL: den Sanitärreiniger & sie vor Ort durch und dokumentieren Kalklöser MILIZID SENSTITIVE, die Wisch- sie: für Reinigungskräfte, Vorarbeiter und pflege FLOORTOP SENSTITIVE und den Pflegekräfte, für Mitarbeiter in Küche Universalreiniger FOROL SENSTITIVE. Alle und Wäscherei. Zur Schulung gehören drei basieren auf hochreinen Rohstoffen, u.a. die sachgerechte Anwendung der verzichten daher auf allergene Parfümöle, DR.SCHNELL-Produktsysteme in UnKonservierungs- und Farbstoffe und sind terhaltsreinigung, Großküchenhygiene biologisch abbaubar. Diese Produkte sind und Desinfektion, in Textilhygiene, Hautgetestet und empfohlen vom Deutschen schutz und –pflege sowie rechtliche BeAllergie- und Asthmabund e.V. (DAAB). stimmungen – z.B. Gefahrstoffbelehrung, Ein weiteres Beispiel aus dem Vollsorti- Unterweisung gem. IfSG, Hygieneschument von DR.SCHNELL: sind „Die Starken lung gem. VO EG 852/DIN 10514, gewerb3 der Küchenhygiene“, empfohlen vom liches Geschirrspülen gem. VGG, BiostoffBundesverband der Lebensmittelkont- verordnung (TRBA)/Infektionsschutz und rolleure (BVLK): GASTRO PUR, DESIFOR-A Medizinprodukte-Gesetz (Umgang mit Desinfektionsmitteln). und PEROCID.



Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

Die Wasserstoffperoxid basierte Raum- und Flächendesinfektion in der Altenpflege „Maximale Sicherheit durch perfektionierte Umgebungshygiene“

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ine Feldstudie in einem Hamburger Seniorenpark belegt Wirksamkeit der Wasserstoffperoxid-basierten Kaltvernebelung bei der Hygiene-Optimierung. In Deutschland infizieren sich im Jahr bis zu 1,5 Mio. Menschen in Krankenhäusern, Kliniken, Altenheimen und ähnlichen Einrichtungen mit Bakterien und Viren, für bis geschätzte 40.000 Betroffene ist die Infektion tödlich. Insbesondere Alten- und Pflegeheime sind in den Fokus der Forschung und Praxis geraten,

weil sich hier Menschen aufhalten, die aufgrund ihres Alters verstärkt gefährdet sind. Oft sind sie durch alterstypische Befindlichkeiten und Krankheiten geschwächt, ihre Immunabwehr ist eingeschränkt, ihre Haut hat die normale Schutzfunktion verloren, die Wundheilung ist erschwert; Erkrankungen verlaufen mit deutlich mehr Komplikationen. Antibiotika helfen nicht mehr, weil die Erreger multiresistent geworden sind. Die wohl bekanntesten Bakterien sind die mehrfach resistenten Staphylo-

kokken des Typs Staphylococcus aureus (MRSA), die übertragen werden durch Besiedlung der Haut, von Wunden und durch Übertragung durch Tröpfchen in Nase, Rachen und Darm. Geradezu gefördert wird eine Infektion durch mangelhaftes Hygienebewusstsein der Betroffenen selbst und ihres Pflegepersonals. Und die Reinigungskräfte werden oft von Fremddienstleistern eingesetzt, denen das Bewusstsein für mögliche Gesundheitsrisiken durch Killerviren fehlt. Denn an jeder Türklinke, an jedem

Ergenisauswertung der Mikrobiologischen Tests Gesamtübersicht vor und nach der Vernebelung Koloniebildende Einheiten

Grafik: Keimbelastungen vor und nach der H2O2-basierten Kaltvernebelung 48


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Aerosolvernebelung bis in die Ecken desinfiziert. Die Effektivität dieser vollautomatischen Desinfektionstechnik ist in einer Feldstudie in einem Hamburger Pflegeheim von führenden deutschen Mikrobiologen auf eindrucksvolle Weise bestätigt worden: Die Keimbesiedlung in den 25 Räumen wurde durch ein Desinfektionsmittel auf Wasserstoffperoxid-Basis um bis zu 99 Prozent reduziert. Die Vernebelungsmethode schließt dadurch eine fehleranfällige Hygienekette, denn bisher waren die Scheuer-Wisch-Desinfektion von Flächen und Geräten und die regelmäßige Desinfektion der Hände die beiden wesentlichen Hygienekriterien. Die H2O2-Raumvernebelung erfolgt durch einen Aerosolgenerator, der ein antimikrobielles, biokompatibles Desinfektionsmittel vollautomatisch vernebelt. Es handelt sich dabei um einen Wasserstoffperoxid-DesinfektiMehr Hygiene ohne Steigerung onsnebel, dessen Wirksamkeit durch der Kosten – ist das überhaupt Silberionen noch erhöht wird. Bereits möglich? vielfach erprobt ist die Kaltvernebelung Seit einigen Jahren gibt es ein wirk- in Krankenhäusern, bei Rettungsdienssames Instrument gegen Erreger aller ten, Pflegeheimen, in Zahnarztpraxen, Art, das sowohl dem Sicherheitsfaktor bei Gebäudedienstleistern, aber auch als auch der ökonomischen Perspektive im Pharma- und Lebensmittelbereich – Rechnung trägt. Mit einem Raumdesin- also überall dort, wo Kontaminationen fektions-System werden Räume durch drohen und stattfinden und deshalb Bettgestell oder Kittel, in Nasszellen und natürlich auch an medizinischem Gerät lauert die zuweilen tödliche Gefahr. Mediziner sprechen bereits von einer „Hygienekatastrophe“, zumal sich ein einziger Mikro-Organismus in relativ kurzer Zeit und unter günstigen Umständen auf 100 Millionen Organismen vermehren kann. Und man wird sie nur schwer wieder los. Das Gebot der Stunde wäre also ein verlässliches Hygienemanagement, um die alten Menschen, ihre Besucher und das Personal zu schützen. Doch dieser Anspruch ist in der Regel gleichbedeutend mit weiteren Kosten für zusätzliches, qualifiziertes Personal – ein Teufelskreis, denn gerade Alten- und Pflegeheime haben derzeit keine großen finanziellen Spielräume. Und wird erst einmal eine Infektion bei einem Bewohner diagnostiziert, können die wirtschaftlichen Folgen dramatisch sein.

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Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

hohe Anforderungen an präventive wie nachsorgende Hygiene gestellt werden müssen, um Ansteckungen und Erkrankungen zu vermeiden. Die Feldstudie zur Qualitätsoptimierung der Hygiene im Amarita Seniorenpark in Hamburg, einer Kurzzeit-Pflegeeinrichtung für ältere Menschen, ging von der Frage aus, ob mittels Kaltvernebelung tatsächlich eine Verbesserung im Bereich der Umgebungshygiene erreicht werden kann. Die nun ausgewerteten Ergebnisse waren eindeutig positiv: In Verbindung mit der Vorgehensweise „Scheuer-Wisch“ waren die mittels Raumdesinfektion vernebelten Räumlichkeiten in einem weit höheren Maße dekontaminiert (siehe Grafik). Nicht minder wichtig in solchen Fällen ist die Frage der Praktikabilität, der Verträglichkeit und der Kostengünstigkeit. Auch hier ein klarer Befund: Deutliche Vorteile gegenüber den üblichen, etablierten Verfahren (die aufgrund personell begründeter Unzulänglichkeiten keineswegs zufrieden stellend im Sinne einer optimalen Hygiene im Zeitalter multiresistenter Keime und Fachkräftemangel sind). Bei der Feldstudie wurde davon ausgegangen, dass ein häufiger Bewohnerwechsel stattfindet und deshalb die Gefahren der Verbreitung von Krankheitserregern während der Pflege besonders groß sind. Zielgerichtet wurden deshalb Messpunk-

te in den Zimmern und Nasszellen, auf Böden und in Schränken einheitlich festgelegt und vor und nach der Vernebelung auf Keimzahl und Keimart per Abklatschtest untersucht. Die Überwachung der Untersuchung oblag dem Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH), namentlich Dr. Winfried Ebner, Infektiologe und Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, und Dr. Andreas Schwarzkopf, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, zudem öffentlich bestellter und beeidigter Sachverständiger für Krankenhaushygiene. Der Feldversuch erbrachte den Nachweis, dass verschiedene Keime und Sporen in den 25 Räumen größtenteils abgetötet werden. Im Durchschnitt wurde bei der Desinfektion eine Effizienz von 75,54 Prozent erreicht. Die Anzahl vermehrungsfähiger Mikroorganismen wurde somit deutlicher reduziert als bei der üblichen „Wischtechnik“ – die vernebelten Einsatzorte bzw. Gegenstände wurden in einen Zustand versetzt, der eine Infektionsgefahr weitgehend ausschließt. Weiterhin wurde belegt, dass die Wasserstoffperoxid-Kaltvernebelung mit geringem Personalaufwand betrieben werden kann. Auch die Einarbeitung des Personals in das neue System war mit einer Stunde relativ gering. Nicht gerade primär angesichts der Zielsetzung, aber im Zuge der Kostendiskussion von Relevanz ist der finanzielle Faktor.

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Hygiene in Alten- und Pflegeheimen nachweislich perfektioniert!

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as ist nicht nur die Devise der DIOP-Desinfektionsprofis, sondern längst wissenschaftliche und mikrobiologische Tatsache, wenn es um das Thema vollautomatische Raum- und Flächendekontamination durch Kaltvernebelung geht. Niemals zuvor stand die Altenpflege in Deutschland vor solchen Herausforderungen wie etwa den erhöhten Infektionsgefahren durch immer neuer Erreger, der wachsenden Anzahl immungeschwächter Patienten, des sich zuspitzenden Kostendrucks und des dramatischen Fachkräftemangels. Und dies alles bei wachsendem, gesellschaftlichem Hygienebewusstsein und hygienerechtlichen Gesetzesverschärfungen. Sie sind Einrichtungsleiter oder Entscheider in einem renommierten Altenpflegeheim und möchten in Ihrer Region durch einen außergewöhnlichen Hygienestandard von sich Rede machen? Sie möchten nicht nur aufgrund pflegerischer und institutioneller Aspekte Ihr positives Image forcieren, sondern auch durch den immer wichtiger werdenden Faktor der Hygiene in den Augen Ihrer Kunden, Mitarbeiter und der Öffentlichkeit punkten? Dann zeigt Ihnen DIOP gerne, wie Sie Ihre

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Inkontinenz: E-Learning für die stationäre Pflege

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eues Wissen erwerben, vorhandenes Wissen auffrischen – das ist vor allem in der Pflege wichtig. Häufig haben Pflegekräfte in ihrem stressigen Arbeitsalltag jedoch keine Zeit, um an einer Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen. Deshalb bietet Tena ab sofort spezielle Online-Kurse, die Pflegenden jederzeit ein interaktives und eigenständiges Lernen am PC ermöglichen. Das E-Learning-Angebot von Tena richtet sich an alle Mitarbeiter in der Pflege, die mit der Inkontinenzversorgung und -pflege betraut sind. Durch Teilnahme an den Modulen kann neues Wissen erworben und vorhandenes Wissen ausgebaut werden. Deshalb eignen sich die Online-Kurse auch für Fachkräfte, die in der Vergangenheit bereits an einer Tena Fortbildung teilgenommen haben und ihr Wissen auffrischen möchten. Um das praxisorientierte E-Learning-Tool nutzen zu können, ist lediglich ein PC mit Internetanschluss erforderlich. Die Anmeldung zum Kundenportal www.tenanet.de und den E-Learning-Modulen ist kostenlos.

Immer besser: Miele Qualität und ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit.

Zwei Module rund um Inkontinenz Im Modul „Einführung Inkontinenzwissen“ lernen Pflegende die verschiedenen Ursachen und Formen von Inkontinenz, den richtigen Umgang damit sowie anatomische und physiologische Grundlagen kennen. Nach dem Online-Kurs haben die Teilnehmer einen umfassenden Überblick und mehr Wissen über eine bessere Pflege. Im „Schulungsmodul Produktauswahl“ lernen Pflegekräfte die Anamnese verschiedener Inkontinenzformen kennen, die Anwendung der richtigen Kriterien bei der Produktauswahl sowie Fallbeispiele aus der Praxis. Ziel ist es, das individuell richtige Produkt für jeden Bewohner auswählen zu können. Am Ende jeder Trainingseinheit werden die Pflegenden aufgefordert, an einem Quiz teilzunehmen. So können Sie überprüfen, was sie im Modul gelernt haben. Bei erfolgreichem Abschluss kann ein persönliches Zertifikat ausgedruckt werden. Ausbildung zum Inkontinenzbeauftragten Darüber hinaus wird in diesem Jahr auch das klassische Tagesseminar „Ausbildung zum Inkontinenzbeauftragten“ angeboten. Dort lernen Wohnbereichsleitungen und Pflegefachpersonal medizinische Grundlagen, detaillierte Produktkenntnisse und optimierte Arbeitsroutinen. Zudem erhalten sie ausführliche Informationen rund um den wirtschaftlichen Einsatz von Inkontinenzprodukten und einem Inkontinenzmanagement gemäß Expertenstandard. Die Schulung wird von erfahrenen TENA Seminarleitern deutschlandweit durchgeführt. Eine Anmeldung ist unter www.tena.de möglich.

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Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

Hygienesicherheit im Fokus – Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“

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Federführung der Hohenstein Institute erarbeitet. Um eine durchgehende Aktualität zu gewährleisten, werden die Empfehlungen des Leitfadens ständig fortgeschrieben und überarbeitet. Der Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ kann über die Website der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. (www.waeschereien.de) kostenlos heruntergeladen werden.

mentiert standardisierte Regelungen für den Umgang mit Textilien speziell in Alten- und Pflegeheimen und bildet somit einen wichtigen Beitrag zu mehr Hygienesicherheit. Er wurde im Jahr 2009 auf Veranlassung der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. von einer Expertenrunde bestehend aus Vertretern der Caritas, der Diakonie, der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft, Hygienikern und Textildienstleistern unter der

Die hygienische Handhabung und Aufbereitung von Textilien spielt in Pflegeeinrichtungen vor allem bei der Unterbrechung möglicher Infektionsketten eine entscheidende Rolle. Vom Gesetzgeber sind für den Bereich der Pflegeeinrichtungen lediglich die Anforderungen für die hygienische Behandlung allgemeiner Textilien wie etwa Bettwäsche oder Frottierwaren definiert, die dementsprechend desinfizierend ge-

Foto: Hohenstein Institute

extilien können im schlimmsten Fall als Krankheitsüberträger fungieren, wenn Mikroorganismen, Keime, Bakterien und Viren beim Waschvorgang nicht vollständig entfernt wurden. Wirksamster Schutz gegen Krankheitserreger ist in jedem Fall die Einhaltung von geeigneten Hygienemaßnahmen im Umgang mit Textilien. Der Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ doku-

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waschen werden müssen. Weitgehend offen bleibt aber die Frage nach der hygienischen Handhabung von persönlicher Wäsche und Kleidung von Heimbewohnern. Diesem Bereich widmet sich der Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ mit dem Ziel, Unsicherheiten bezüglich der dringend notwendigen Infektionsprävention auszuräumen. Basierend auf den Empfehlungen des Leitfadens hat die Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. im Jahr 2012 das RAL-Gütezeichen 992/4 für Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen mit seinen konkreten Anforderungen ins Leben gerufen. Ziel des Leitfadens „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ ist es, dem Personal von Pflegeeinrichtungen einen umfassenden Überblick und damit fundierte Kenntnisse über die Themenbereiche Hygiene und Infektionsprophylaxe an die Hand zu geben. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die Empfehlungen und Tipps für den hygienischen Umgang mit Textilien von Bewohnern praxisnah erfolgen und nahtlos in die tägliche Arbeit des Personals miteinbezogen werden können. Die Vermeidung von Unsicherheiten im hygienischen Umgang mit Wäsche ist in den Pflegeeinrichtungen umso wichtiger, als dass es hier im Gegensatz zu den Krankenhäusern meist keine Hygienebeauftragten gibt. Neben den intensiv behandelten Themen Hygieneanforderungen und Infektionsprophylaxe enthält der Leitfaden aber auch viele nützliche Informationen über die Pflegbarkeit von textilen Materialien und gibt Hinweise zur technischen Ausstattung sowie organisatorischen Abläufen im Bereich Wäscheservice. Der Leitfaden „Textilien in Pflegeeinrichtungen“ richtet sich an Pflegeeinrichtungen und deren Bewohner, Angehörige und Ärzte von Bewohnern, ambulante Pflege, Behörden und Textildienstleister.


Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

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Fotorechte: Cebona GmbH

Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

„Zertifizierung bringt Effizienzsteigerung und schafft Vertrauen“

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mmer mehr Träger von Altenpflegeheimen lassen sich zertifizieren. Hierbei genießt die DIN ISO 22000 ein hohes Renommee. Dieser Standard ist besonders für den Nachweis von Prozessen zur Lebensmittelsicherheit und Hygiene anerkannt. Der CEBONA Firmenverbund hat jetzt für seine Altenpflegeeinrichtungen und Krankenhäuser diese anspruchsvolle Zertifizierung erlangt.

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Für Monika Buß, Qualitätsmanagerin der CEBONA, hat sich der Stress, den die Zertifizierung für sie und alle anderen Mitarbeiter mit sich gebracht hat, auf jeden Fall gelohnt: „In erster Linie haben wir die Zertifizierung aus eigenen, internen Gründen angestrebt. Mögliche Gefahren erkennen, Vorbeugemaßnahmen ergreifen und realistische Grenzwerte setzen, erhöht die Sicherheit für alle.“ Die CEBONA hält diese Zertifizierung im heutigen Wettbewerb einfach für notwendig, um sich am freien Markt zu positionieren und von Mitbewerbern abzusetzen. Eine neutrale Beurteilung durch eine international anerkannte Institution wie die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen schafft Vertrauen und zeigt, wer bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Um den hohen Anforderungen im Bereich der Unterhaltsreinigung gerecht zu werden, hat sich die CEBONA für die Zusammenarbeit mit einem der führenden Anbieter für Reinigungsmitteln entschieden. Neben der zuverlässigen Qualität der Produkte muss schließlich einiges mehr geliefert werden. Dazu Dr. Benno Ronig: „Auch wenn die Schulung von Mitarbeitern, die Dokumentation im Hygienebereich oder die regelmäßige und systematische Überprüfung von Waschergebnissen für uns Routine ist, bedeutet die Zertifizierung von CEBONA auch für uns noch einmal eine Herausforderung, unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.“ In ihrem Resümee betont Monika Buß: „Auch wirtschaftlich haben Zertifizierungen durchaus einen positiven Einfluss durch die Beratungen zur Effizienzsteigerung. Und der Zwang sich immer wieder mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander zu setzen und diese auch nachzuweisen, bringt ein Unternehmen genau so voran, wie die Diskussionen mit den Auditoren.“ Allen Beteiligten ist dabei bewusst: „Nach dem Audit ist vor dem Audit“.


Reinigung, Hygiene, Bekleidung und Wäsche

Foto: Barbara Jung

Textildienstleister mit RAL-Gütezeichen entlastet Seniorenzentrum

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as Textil-Management rund um Bewohnerwäsche bietet viel Diskussionsstoff im Alten- und Pflegeheimalltag. Das Beispiel des AWO Seniorenzentrums „Bürgerstift Landsberg“ zeigt, wie externe Dienstleister Pflegeeinrichtungen entlasten können.Bei derzeit 122 Bewohnern im Bürgerstift Landsberg geht man von 150 bis 180 Wäschestücken pro Bewohner aus. Das sind etwa 21.000 Einzelteile, um die sich der Textildienstleister Bardusch kümmert. Eine wirksame Entlastung, nicht nur für das Pflegepersonal und die Einrichtungsleitung. Auch die Angehörigen schätzen diesen Service, besonders bei pflegeintensiven Bewohnern, bei denen eine gesonderte, infektionspräventive Textilpflege erforderlich ist. Desinfizierende Aufbereitungsverfahren und die Sortierung von Schmutzwäsche vermeiden bei keimbelasteter Leibwäsche eine Querkontamination. Bereits im Juni 2012 erhielt Bardusch das RAL-GZ 992/4 für „Sachgemäße Wäschepflege von Bewohnerwäsche aus Pflegeeinrichtungen“. Das Gütezeichen wird ausschließlich an Unternehmen verliehen, die nach den strengen Vorgaben der Hohenstein Institute und der „Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V.“ arbeiten. Jährlich überprüfen und dokumentieren RAL-Prüfbeauftragte, bei unangemeldeten Begehungen, den hygienischen Betriebszustand der zertifizierten Unternehmen. Die Prüfer entnehmen aus den einzelnen Bereichen des Wäschereibetriebs Wasserproben sowie Abklatschproben von den Händen der Mitarbeiter und der aufbereiteten Wäsche. Diese Proben werden in unabhängigen Laboren untersucht und die ermittelten Labordaten dienen als Grundlage des aktuellen Hygienestatus der Wäschereien. Anhand dieses Status entscheidet die Prüfungskommission über das Nutzungsrecht der RAL-Gütezeichen. Sachverständige der Hohenstein Institute werten hierfür auch gewaschene Testgewebe aus.


Foto: BVA

Nirgends haben Ärzte so direkten Einblick in den Körper wie am Augenhintergrund: Auf dem Netzhautbild sind die Blutgefäße der Netzhaut deutlich zu sehen.

Durchblick trotz Diabetes Folgeschäden am Auge lassen sich vermeiden und kontrollieren

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iabetische Augenkrankheiten gehören zu den häufigsten Folgeschäden der Zuckerkrankheit. Unbehandelt führen sie zur Erblindung. Mit modernen Untersuchungsmethoden können Augenärzte erste Anzeichen der gefährlichen Gefäßveränderungen am Auge entdecken, lange bevor das Sehvermögen der Patienten nachlässt. Dann besteht die Chance, den Krankheitsprozess unter Kontrolle zu bekommen. Augenärzte raten Diabetikern daher zu besonderer Aufmerksamkeit und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen. Prof. Dr. med. Bernd Bertram, 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte und Generalsekretär der Initiativgruppe “Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen” rät allen Diabetikern: „Heutzutage können die meisten Patienten mit Diabetes bei guter Diabetesbehandlung und augenärztlicher Versorgung bis ins hohe Alter ein gutes Sehen behalten. Ein sehr wichtiger Baustein ist dabei die jährliche Netzhautkontrolle bei allen Diabetikern.“ Unter einer zu hohen Zuckerkonzentration im Blut leiden insbesondere feine Blutgefäße, wie jene, die die Netzhaut (Retina) mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Viele Diabetiker entwickeln daher im Verlauf der Krankheit eine so genannte diabetische Retinopathie. Bei manchen Typ-II-Diabetikern ist die Netzhaut schon betroffen, wenn die Krankheit erkannt wird. Leider gehört die diabetische Retinopathie zu den Haupterblindungsursachen in Deutschland. Augenärzte tragen mit moderner Diagnostik und Therapie dazu bei, die Zahl dieser Erblindungen so gering wie möglich zu halten. Wenn der Augenarzt mit seinem Spezialmikroskop ins Auge des Patienten schaut, kann er am Augenhintergrund die Gefäße der Netzhaut genau betrachten. Nicht selten ist er es, der

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aufgrund von auffälligen Veränderungen als erster die Diagnose „Diabetes mellitus“ stellt. Denn nirgends sonst im Körper können Ärzte Blutgefäße so direkt betrachten, ohne den Patienten auch nur zu berühren. Moderne, computergestützte Verfahren verschärfen den diagnostischen Blick noch zusätzlich, so dass die Netzhautschäden noch besser erkannt und der Verlauf der Krankheit genauestens kontrolliert werden kann. Eine optimale Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle ist die beste Methode, um diabetesbedingte Augenschäden zu vermeiden. Wenn sich doch eine diabetische Retinopathie entwickelt, können Laserbehandlungen oder – im fortgeschrittenen Stadium – operative Eingriffe den Patienten das Augenlicht erhalten. Prof. Bertram betont: „Die Lasertherapie kann oft eine Sehverschlechterung verhindern, kann aber meist keine Besserung erreichen. Deswegen muss auch bei Beschwerdefreiheit jährlich der Netzhautbefund kontrolliert werden, um für die Lasertherapie den richtigen Zeitpunkt zur erkennen: wenn bestimmte Netzhautveränderungen vorliegen und die Sehfunktion noch gut ist.“ Medikamente direkt ins Auge zu injizieren, ist eine neue Methode, die den Betroffenen in bestimmten Stadien helfen kann. Wichtig ist jedoch, dass Diabetiker ihre Augen regelmäßig untersuchen lassen. Sobald die Zuckerkrankheit erkannt wurde, sollten sie zum Augenarzt gehen. Ist die Netzhaut noch nicht erkrankt, reicht eine Kontrolluntersuchung pro Jahr aus. Erkennt der Augenarzt erste Veränderungen, dann wird er die Abstände, in denen der Patient wieder kommen soll, mit ihm besprechen – in der Regel erfolgen die Untersuchungen dann alle drei bis sechs Monate.


Blinde, Sehbehinderte und Hörgeschädigte –Anzeige –

ist vor allem vom Grad der vorliegenden Sehbeeinträchtigung abhängig. Von Low Vision spricht man, wenn die Sehschärfe auf dem besseren Auge weniger aus 30% beträgt (Visus kleiner als 0,3). Ist diese Voraussetzungen gegeben, gilt der Betroffene als sehbehindert und hat Anspruch auf verschiedene Arten des Nachteilsausgleichs. Beispielsweise können dann auch Hilfsmittel zum Wieder-Lesen-Können bei einem Kostenträger beantragt werden. Der Weg zu einer vergrößernden Lesehilfe ist einfach Im Falle von Friedrich Müller verlief die Low Vision-Versorgung ganz einfach: Die Heimleitung organisierte eine Low Vision-Beratung durch die Firma Reinecker Vision. Diese fand direkt im Seniorenheim statt. Hier wurde Herr Müller von einem Mitarbeiter der Firma Reinecker, einem ausgebildeten Augenoptikermeister, ausführlich beraten. Gemeinsam ermittelten sie seine Lesewünsche, seinen individuellen Vergrößerungsbedarf und probierten verschieden Lesehilfen aus. Nach ca. einstündiger Beratung stand fest: Das opto-elektronische Bildschirmlesesystem Videomatic VEO** entsprach seinen persönlichen Bedürfnissen am besten. Danach lief aus Herr Müllers Sicht alles wie von selbst: Der behandelnde Augenarzt stellte auf Basis der Diagnose „altersbedingte Makuladegeneration“ eine entsprechende Verordnung aus. Die Abwicklung mit Friedrich Müllers Krankenkasse übernahm komplett die Firma Reinecker: Das Bildschirmlesesystem Unabhängigkeit und Lebensqualität dank wurde bei der Krankenkasse beantragt und auch bewilligt. Die vergrößernder Lesehilfen. Kosten wurden vollständig von der Krankenkasse übernomFriedrich Müller* ist 82 Jahre alt und lebt seit 3 Jahren in men***. Nun steht das Bildschirmlesesystem Videomatic VEO in einem Seniorenheim. In den letzten Jahren hat seine Sehleis- Friedrich Müllers Zimmer. Mit der Bedienung des Lesesystems tung stark nachgelassen: Diagnose „altersbedingte Makulade- kommt er sehr gut zurecht. Bei der Inbetriebnahme wurde generation“. Selbst mit Hilfe einer Lupe konnte er nicht mehr ihm alles detailliert von einem Mitarbeiter der Firma Reinecker alleine die Zeitung lesen, Familienfotos konnte er nur noch erklärt. Friedrich Müller: „Ich bin sehr glücklich. Endlich kann sehr schlecht erkennen. Dank Unterstützung der Heimleitung ich wieder alleine lesen, schreiben und Fotos anschauen“. und der Firma Reinecker Vision erhielt er vor einigen Monaten ein Bildschirmlesesystem. Nun kann er wieder selbständig le- Sprechen Sie uns an sen und schreiben! Das Beste daran: Die Kosten wurden vollHaben Sie Interesse an einer Low Vision-Beratung? Wir beständig von der Krankenkasse übernommen. raten Sie gerne, z.B. bei einer kostenlosen Informationsveranstaltung in Ihren Räumlichkeiten. Wir sind bundesweit für Sie Kostenübernahme durch die Krankenkasse da! Weitere Informationen unter www.reineckervision.de Mit zunehmendem Alter sinkt häufig die Sehleistung. Dar- oder Tel: 0 18 05- 54 56 65*. Oder schreiben Sie uns unter: über hinaus treten bei Senioren oft Augenerkrankungen wie info@reineckervision.de. (*Festnetzpreis 14 ct/min, Mobilfunkpreis altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom max 42 ct/min.) (Grüner Star) auf. Damit Betroffene auch weiterhin ohne Hil- * Name von der Redaktion geändert fe Dritter lesen und schreiben können, gibt es viele sinnvolle ** Videomatic VEO ist das erste individualisierbare Bildschirmlesesystem. Die Hilfsmittel: Ob mobile elektronische Lupen, BildschirmleseGrundversion, die bei Herr Müller zum Einsatz kam, beinhaltet das Basissystem mit Flachbildschirm der 19″-Klasse, Focus-Kamera MD (1-40fache Vergröoder Vorlesesysteme - die Auswahl an verfügbaren Lesehilfen ist groß. Die Beratung und Anpassung kann z.B. direkt vor Ort *** ßerung) und Ein-Knopf-Bedieneinheit. Die Grundversorgung kann von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren. im Seniorenheim stattfinden. Anfallende Kosten werden häuDies ist abhängig vom Vertrag der Krankenkasse mit den Leistungserbrinfig vom zuständigen Kostenträger (z.B. Krankenkasse) übergern. In der Regel besteht die Möglichkeit, durch Zahlung eines Eigenanteils, die Ausstattung des Hilfsmittels auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimnommen. Oft werden Hilfsmittel auch vom Kostenträger zur men (z.B. größerer Bildschirm, höhere Vergrößerung (bis 100fach), etc.). Im Verfügung gestellt. Hierfür müssen bestimmte VoraussetzunFall von Herrn Müller war das jedoch nicht notwendig. Er hatte Glück und musste keinen Eigenanteil leisten. gen erfüllt sein. Denn welches Hilfsmittel übernommen wird,

Friedrich Müller kann wieder selbständig lesen!

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Gesunde und attraktive Arbeit für Altenpflegerinnen Ein Projekt im Rahmen der Richtlinie zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft

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usgangssituation für dieses Projekt seit dem Start im Juli 2012 war und ist der dramatisch ansteigende Fachkräftemangel in der Altenpflege-Branche. Medizinischer Fortschritt und Forschungen der letzten Jahrzehnte ermöglichen es, dass Menschen immer älter werden. Nach aktuellen Studien wird sich bis zum Jahr 2050 die Zahl der Pflegebedürftigen mehr als verdoppeln. Belastende Arbeitsbedingungen Gleichzeitig fehlt es in ausreichendem Maße an qualifizierten Pflegekräften. Die Arbeitsbedingungen der weiblichen Pflegekräfte sind belastender als bei den meisten männlichen Industrie-Fachkräften mit vergleichbarer Qualifikati-

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onshöhe. Dabei ist das Pflegepersonal dauerhaft hohen psychischen und physischen Belastungen sowie Beanspruchungen (unter anderem Schichtarbeit, Burnout-Gefährdung) ausgesetzt. Hinzu kommen eine niedrige Entlohnung und Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies führt zu hohen Fluktuationsraten, erhöhten Fehlzeiten und einem frühzeitigen Berufsausstieg weiblicher Pflegekräfte. Zugleich ist die Altenpflege eine Wachstumsbranche von enormer ökonomischer und gesellschaftlicher Bedeutung. Das Projekt ist ein gemeinsames Projektvorhaben des maxQ. im bfw, Partner für Kompetenz und Qualität im Netzwerk Gesundheit und Soziales, des bfw – Unternehmen für Bildung, und des

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), Duisburg. Mit Mitteln des Ministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert, ist es angesiedelt bei den Maßnahmen betrieblicher Personalpolitik im Umgang mit dem demografischen Wandel und zur Erhöhung des Anteils von älteren weiblichen Beschäftigten und zur Sicherung von Erwerbschancen von Frauen. Mit passgenauen Maßnahmen Fachkräfte halten und neu gewinnen Zurzeit sind 11 Partnerunternehmen der stationären, teilstationären und der ambulanten Altenhilfe am Projekt beteiligt. Gemeinsam erproben Unternehmensleitungen, Beschäftigte und Projektmit-


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

arbeiterInnen individuelle betriebliche Wege, um eine alter(n)sgerechte Personalpolitik, präventive Gesundheitsförderung und Weiterbildungsangebote zur Sicherung der beruflichen Leistungsfähigkeit zu entwickeln und nachhaltig zu etablieren. Mit vielfältigen Angeboten unterstützt das Projekt sowohl beschäftigte Frauen, bis ins Rentenalter in der Altenpflege tätig zu sein, als auch die Unternehmen, den Fachkräfte-Engpass zu managen und aufzulösen. Daraus ist ein Katalog unterschiedlicher Maßnahmen und Angebote entstanden, die nicht nur passgenau für die teilnehmenden Altenpflegeeinrichtungen sind, sondern auch außerhalb des Projektes interessierten Unternehmen zur Verfügung stehen. Hierzu werden nach ausführlichen Gesprächen mit der Leitung und den Führungskräften Status-Quo-Erhebungen in den jeweiligen Einrichtungen durchgeführt. Dies geschieht unter anderem über Fragebogenaktionen und Schnittstellen-Interviews mit Teilnehmenden aller relevanten Arbeitsbereiche, wie Pflege, Alltagsbegleitung, Sozialer Dienst und Hauswirtschaft. Auf der Basis dieser Ergebnisse entscheidet sich dann im Dialog, welche Maßnahmen zielführend im Sinne der Einrichtung und des Projektes sein werden. Das Portfolio der Angebote von maxQ. und dem bfw – Unternehmen für Bildung ist vielfältig. Es zielt sowohl auf die Veränderung des individuellen Verhaltens der Einzelnen als auch auf die Optimierung der Verhältnisse vor Ort. Dazu zählen Führungskräftetraining und –coaching, modulare Workshop-Reihen für Pflegekräfte und Demenzbetreuerinnen zu Themen wie Teambildung, Kommunikation, Zeitund Konfliktmanagement, Synchronisierung von Arbeitsabläufen, Dienstplangestaltung etc. Ein besonderes Highlight ist

das einrichtungsübergreifend angebotene Fachseminar „Personaleinsatzplanung: Grundlagen und Anwendungsbeispiele“ mit Prof. Dr. Olaf Scupin. Führungskräfte als „Stressor“ oder „Ressource“ Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit Trainings und Workshops zu den Themen „Gesund führen“, „Umgang mit Belastungen“ und „Burnout-Prophylaxe“. Gerade Führungskräfte können eine stabile „Ressource“ sein, ihr Team motivieren und die unvermeidlichen Stressoren des Alltags abfedern. Dies gelingt aber nur, wenn die Führungskraft nicht selbst schon am Rande der Kräfte ist und freie Kapazitäten hat, um achtsam auf sich selbst und ihr Team zu schauen. Andernfalls kann die Führungskraft unversehens und wider Willen selbst zum „Stressor“ werden. Regelmäßige, hausinterne Veranstaltungen zu Entspannung, Achtsamkeit und Selbstfürsorge für alle Mitarbeitenden runden das Angebot ab. Training on the job! An der Schnittstelle zwischen betrieblicher Gesundheitsförderung und fachlicher Qualifizierung liegen die Praxiseinheiten „Kinästhetik – Training on the job!“. Bei konsequenter Anwendung können anstrengungsreduzierte Handlungsalternativen für die Bewohner/innen entwickelt und eingeübt und bei den Pflegenden selbst die Gefahren berufsbedingter Verletzungen und Überlastungsschäden wie beispielsweise Rückenbeschwerden reduziert werden. Demenz Der Umgang mit Demenzkranken ist eine besondere Herausforderung für alle in der Altenpflege tätigen Menschen. In

Fachseminaren zur Integrativen Validation nach Richard® lernen die Teilnehmenden eine ressourcenorientierte Sicht auf demenzerkrankte Menschen und erarbeiten Interventionen für die tägliche Praxis. Das Ziel all dieser Aktivitäten ist die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Sicherung der beruflichen Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft von älteren weiblichen Pflegekräften der beteiligten Altenhilfeeinrichtungen. Die Maßnahmen sind darauf gerichtet, betriebliche Akteure für das Thema zu sensibilisieren und in einem Prozess des Empowerments dazu zu befähigen, nach Ende der Förderung eigenständig weitere betriebliche Aktivitäten zur Personalförderung zu entwickeln und durchzuführen. Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Bundesinitiative Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft (www.bundesinitiative-gleichstellen.de). Dieses Programm wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) entwickelt. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Ansprechpartnerinnen: Martina Dücker, Christiane Hernández maxQ. – im bfw – Unternehmen für Bildung. Fachseminar für Altenpflege Erinstr. 35, 44575 Castrop-Rauxel Tel. 02305 97331 11 duecker.martina@maxq.net christiane.hernandez@bfw-ruhr.de


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Gewinnen Sie ein Seminar zum Thema Personalgewinnung und -entwicklung Zielgruppe: Personalverantwortliche, Geschäftsführer, Pflegedienstleitungen

Inhalte •• Grundlagen professioneller Mitarbeiter-Rekrutierung •• Systematische Zugänge zu Ausbildungsinteressenten schaffen •• Mitarbeiter an die Einrichtung binden Ihr Nutzen bei dem Seminar: Der demografische •• Attraktivität als Arbeitgeber steigern Wandel und die Ausbildungssituation erfordern kreative •• Den demografischen Wandel als Chance sehen Antworten, damit Ihre soziale Einrichtung auch in Zukunft •• Zielgruppe 50+ ins Visier nehmen über motiviertes und qualifiziertes Personal verfügt. •• Workshop-Teil: „Was kann ich konkret in meiner Einrichtung für eine bessere Personalentwicklung tun?“ Dipl.-Psych. Thomas Eckardt ist seit über 25 Jahren erfolgreich in der Pflegebranche tätig. In dem Seminar vermittelt er Ihnen Strategien zur nachhaltigen Personalentwicklung Seminarziele: Personalverantwortung wahrnehmen im sozialen Bereich und in einem Workshop geht er konkret und konkrete Weichen für eine nachhaltige Personalentwicklung stellen auf die Situation der Teilnehmer ein.

Foto: Coloures-Pic / fotolia.com

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as Seniorenheim-Magazin verlost ein Seminar im Wert von 1.500 EUR unter allen Einrichtungen, die sich unter www.seniorenheim-magazin.de bis zum 30. April 2014 für den Newsletter eintragen. Einrichtungen, die bereits eingetragen sind, können alternativ eine E-Mail mit der Betreffzeile „Gewinnspiel Seminar“ an uns senden.

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Erfolg ist menschlich!

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as ist die Devise, die unsere Zusammenarbeit mit Ihnen bestimmt. Ein Unternehmen erfolgreich machen, heißt, sich der wichtigsten Ressource anzunehmen: Menschen sehen, verstehen und Ihnen helfen. Wenn man sich auf das konzentriert, was das „Mensch sein“ wirklich ausmacht – Bedürfnisse, Probleme, Potentiale, Chancen – dann hat man das wertvollste bereits erreicht. Menschen verstehen, heißt Mitarbeiter verstehen, Menschen verstehen, heißt Kunden verstehen. Menschen verstehen, heißt erfolgreich und effizient arbeiten. Profitieren Sie von den psychologischen Fachkenntnissen und der 25-jährigen Praxiserfahrung als Berater, Trainer und Coach des Diplom-Psychologen Thomas Eckardt. Eckardt & Koop.-Partner begleitet seine Kunden auf ihrem Weg zu mehr Erfolg. In den Bereichen Vertrieb, Führung, Teamentwicklung unterstützen wir Sie innovativ und effektiv genau da, wo Sie uns brauchen. Vor allem in der Pflegebranche sind wir Experte für Entwicklungsprozesse und haben unsere zahlreichen Kunden bei der Erreichung ihrer individuellen Ziele unterstützt. In Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern bietet der Diplom-Psycholo-

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ge Thomas Eckardt Entwicklungsmaßnahmen für Menschen im Arbeitsumfeld an, die so individuell sind, wie die Menschen selbst. Durch langjährige Erfahrung und viele erfolgreich durchgeführten Projekte verfügen wir über ein großes Repertoire an Trainings und bleiben ständig am Nerv der Zeit, um zusammen mit Ihnen Lösungen für Ihre Probleme zu finden. Gerne erörtern wir mit Ihnen zusammen Lösungsansätze für Ihre Ziele. Vereinbaren Sie doch einfach einen Gesprächstermin mit uns! Dipl.-Psych. Thomas Eckardt & Koop.-Partner Beratung - Training - Coaching Bettengraben 9 D - 35633 Lahnau Tel.: 06441 - 960 74 Fax: 06441 - 9 60 75 info@eckardt-online.de www.eckardt-training.de


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

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Wo steckt das Geld im Müll?

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ohstoffquelle Abfall, das ist das Reizwort der Umweltpolitik schlechthin. Alle reden von Wertstofftonnen und Recyclingquoten, die Abfall in ein wertvolles Gut umdefinieren. Die nackten Zahlen, die landauf landab publiziert werden, sprechen für diese Sicht der Dinge. Und es ist auch richtig, dass sich aus dem Schmuddelkind Abfall via Rohstoffdiskussion eine attraktive Handelsware entwickelt hat. Damit der vermeintliche Schatz aber gehoben werden kann, ist es notwendig, dass Wertvolles getrennt gesammelt wird und dass das Unvermeidliche kostengünstig entsorgt wird. Und hier werden viele Fehler gemacht. Insbesondere deshalb, da Entsorgung ein regionales Geschäft ist. Die logistischen Aufwendungen für die Verwertung vieler Wertstoffe fressen den Wert wieder auf. Was an Standort A genau richtig ist, kann anderswo nicht vernünftig abgewickelt werden.

Wer also über ein Filialnetz von Anfallstellen verfügt, der sollte sich für jeden Standort eine spezifische Betrachtung einholen. Das bindet allerdings Ressourcen, die auch entsprechende Erfahrung haben müssen. Die Lösung liegt in Entsorgungsnetzwerken, die über eine zentrale Abwicklung zeitsparend die jeweils kostengünstigste Lösung für jeden Fall ermitteln können. Über aussagekräftige Auswertungen erhält der Kunde die Informationen, die ihm bei der Weiterentwicklung seines Sammelkonzeptes und der Verwertung seiner Abfälle weiterhelfen. So wird nach und nach die Schatzkarte zum Geld im Müll sichtbar.

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Gastbeitrag Med Kontor

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eutschland gehen die Pflegekräfte aus. Laut Bundesagentur für Arbeit werden in den kommenden drei Jahren vermutlich fast 40.000 Pflegekräfte fehlen. Bis zum Jahr 2030 soll diese Zahl sogar auf gut eine halbe Millionen ansteigen, glaubt man einer Studie der Bertelsmannstiftung. Gründe für diese Entwicklung sind zum einen der demografische Wandel – einer sinkenden Zahl von jungen potenziellen Pflegern und Pflegerinnen steht eine steigende Zahl von immer älter werdenden Pflegebedürftigen gegenüber – zum anderen ist durch den Wegfall der Wehrpflicht und des Zivildienstes im Jahr 2011 eine zentrale Säule der sozialen Versorgung weggebrochen. Erschwerend hinzu kommt, dass seit dem Wegfall der Pflegepersonalregelung im Jahr 1996 viele Häuser gegenüber Neueinstellungen eher Zurückhaltung walten ließen. Jahrelange Einstellungsstopps und Streichung frei werdender Stellen waren und sind auch heute nicht selten die Regel. Die Folgen: Überforderung und krankheitsbedingte Ausfälle auf der Pflegeseite – schlechte Versorgung auf der Patientenseite. Seit einigen Jahren hat sich in der Branche daher der Einsatz von Zeitarbeitern etabliert. Das Seniorenheim-Magazin sprach mit Franziska Falk, Kundenmanagerin bei der Med Kontor Personalservice GmbH in Hamburg, über die Entwicklung der Branche in den vergangenen Jahren und darüber, wie das Pflegemanagement Zeitarbeit sinnvoll nutzen kann.

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Frau Falk, Ihr Unternehmen hat sich auf Personaldienst­ leistungen im Bereich Medizin und Pflege spezialisiert. An­ gesichts des dort herrschenden Fachkräftemangels dürften Sie sich über Anfragen keine Sorgen machen, oder? Richtig! Ein Auftragsproblem haben wir keineswegs. Im Gegenteil: Wir suchen händeringend Fachkräfte. Zeitarbeit spielte im Bereich der Pflege lange keine gro­ ße Rolle. Wann hat sich das geändert und wie hat sich die Branche in den letzten zwei Jahren entwickelt? Die Nachfrage unserer Kunden hat sich gerade in den letzten Jahren enorm gesteigert. Seit 2005 hat sich die Zahl der Zeitarbeiter im Bereich der Pflege vervierfacht. Das betrifft die Altenpflege wie die Krankenpflege gleichermaßen. Gibt es Qualifikationen, die besonders häufig nachge­ fragt werden? Das ist unterschiedlich und hängt von den Bedarfen unserer Kunden ab. Generell lässt sich jedoch sagen, dass es mehr an der Basis fehlt, als in den Führungsetagen. Das liegt vor allem daran, dass es zwar immer mehr Schulabgänger mit Hochschulreife oder Hauptschulabschluss gibt, jedoch immer weniger mit mittlerer Reife, der Zugangsvoraussetzung zum Erlernen des Pflegeberufs. Der Trend geht vom Bett hin zur

großes Foto: monkeybusinessimages/istock.com

Pflege auf Zeit

Franziska Falk, Kundenma­ nagerin bei der Med Kontor Personalservice GmbH


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Führungskraft. Was jedoch in der Praxis fehlt, sind die Hände am Patienten.

Frei-Zeiten schätzen. In der Branche ein echter Luxus, denn gehört man erst einmal zur Stammbelegschaft, fällt „Nein“ sagen den Meisten schwer oder wird garnicht erst akzeptiert.

Welche Art von Einrichtungen zählen Sie im Bereich der Würden Sie sagen, dass der Fachkräftemangel in der Pfle­ Altenpflege zu Ihren Kunden? Unterscheiden sich beispiels­ weise private und kirchlich geführte Häuser hinsichtlich der gebranche größtenteils ein „hausgemachtes“ Problem ist? Ja, die Probleme beginnen schon vor der Ausbildung. Der Akzeptanz von Zeitarbeit? Nein, hier gibt es keine großen Unterschiede. Ganz gleich Altenpflegeberuf ist der einzige Ausbildungsberuf, in dem Azubis sich um Schule und Ausbildungsplatz häufig selbst ob kirchlich, öffentlich oder privat. kümmern müssen. Und wenn diese Hürde überwunden ist, ist Apropos Akzeptanz. Wie sieht es eigentlich mit der Ak­ das Berufsbild immer noch extrem anstrengend in der Auszeptanz der Angehörigen aus? Gab es hier schon einmal übung. Die psychischen wie auch physischen Belastungen sind hoch und die wenigen Fachkräfte werden oft „verbrannt“. Probleme? Im Idealfall fällt den Angehörigen kein Unterschied zwiWas muss sich ändern, damit sich die Lage wieder ent­ schen externen und internen Mitarbeitern auf. Die meisten Mitarbeiter sind in der Lage, sich in kürzester Zeit den Struk- spannt? Damit der Pflegeberuf wieder an Attraktivität gewinnt, gibt turen und Abläufen anzupassen. Zudem werden unsere Mitarbeiter regelmäßig von denselben Kunden wieder angefordert, es viel zu tun: Es müssen Ausbildungsstandards geschaffen sodass auch sie eine Beziehung zu Bewohnern und Angehöri- werden sowie ein breiterer Zugang zur Berufsausbildung. Tarifpolitisch muss ebenso etwas getan werden: Warum gibt es gen aufbauen können. keine Pflegekammer? Warum gehören die Altenpfleger zu den Welche Ziele verfolgen Ihre Kunden mit dem Einsatz von gewerblichen Berufen und nicht zu den „weißen Berufen“, den Heilberufen? Auch die Arbeitgeberseite muss ihre Hausaufgaexternen Pflegekräften? Viele unserer Kunden schätzen insbesondere die Flexibili- ben machen und beispielsweise durch neue Arbeitszeitmotät in der Dienstplangestaltung und Schichtplanung, die eine delle oder die Aufstockung der Belegschaft für eine Entlastung schnelle Anpassung des Personalschlüssels an die schwan- des Personals sorgen. Statt immer nur zu fordern, sollte das kende Bettenbelegung ermöglicht. Ein anderer Beweggrund Fördern einen höheren Stellenwert einnehmen: Prävention ist der steigende Mangel an Fachkräften. Die Zeiten, in denen statt Rehabilitation. Nur so kann der Pflegeberuf ein ganzes die Heimleitung für eine offene Stelle aus einem ganzen Stapel Berufsleben lang ausübbar sein. an Bewerbungen auswählen konnte, sind vorbei. Viele unserer Wie denken Sie, wird sich die Branche in den nächsten Kunden nutzen daher auch die Arbeitnehmerüberlassung, um potenzielle Mitarbeiter zu „testen“ und sie gegebenenfalls in Jahren entwickeln? Wo sehen Sie Ihre Rolle als Dienstleister in dieser Entwicklung? Festanstellung zu übernehmen. Die Kehrtwende ist noch nicht eingeläutet. Es geht uns Ist es für Sie als Dienstleister nicht noch schwerer Fach­ noch zu gut – trotz dramatischer Zahlen. Die Versorgung ist kräfte zu rekrutieren? Ziehen die Bewerber eine Anstellung noch gewährleistet, aber das wird sich ändern. Und dann werden Dienstleister als Personalpartner auf Augenhöhe eine in einer festen Einrichtung nicht vor? Klar wird die Rekrutierung auch für uns immer schwieriger. Pionierrolle übernehmen, indem wir von außen innovative ArDoch nicht nur Kunden, sondern auch Mitarbeiter schätzen beitszeitmodelle implementieren. die Zeitarbeit aufgrund zahlreicher Vorteile. Wir bieten unGibt es etwas, dass Sie dem Pflegemanagement in Senio­ seren Mitarbeitern attraktive Vergütungs- und Arbeitszeitmodelle und können so eine wesentlich größere Zielgruppe renheimen gerne mit auf den Weg geben möchten? Viel. Suchen Sie sich einen Personaldienstleister, der nicht ansprechen: Ganz gleich ob alleinerziehend, Ü-50 oder Berufseinsteiger, bei uns bekommt jeder eine Chance – Eignung erst seit gestern in der Pflegebranche tätig ist, weil das Geund Qualifikation natürlich vorausgesetzt. Gerade für die Mit- schäft im kaufmännischen Bereich gerade nicht so gut läuft. arbeiter ist Zeitarbeit keineswegs nur ein Job zweiter Klasse. Branchenerfahrung und Pflegekenntnisse zum Beispiel in der Denn auch sie erhalten so die Chance des „Ausprobierens“, Abteilung Disposition sind von Vorteil. Zudem sollte er an Tabevor sie sich auf einen Arbeitgeber festlegen. Nicht selten er- rife gebunden sein sowie Zertifizierungen und die Einhaltung halten zuverlässige Mitarbeiter bereits nach kürzester Zeit ein von Qualitätsstandards nachweisen können. Bleiben Sie im DiÜbernahmeangebot, welches sie relativ häufig sogar ablehnen. alog mit Personal, Bewohnern, Gästen wie auch Angehörigen. Eine Studie der Arbeitnehmerkammer Bremen belegt, dass vor Klären Sie auf! Damit der Einsatz von externem Personal seinen allem gut ausgebildete Pflegekräfte an Zeitarbeit das Mitspra- schlechten Ruf verliert und als Unterstützung für alle gesehen cherecht und die Verlässlichkeit bei Arbeits- und insbesondere werden kann.

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Wege bereiten mit Contracting: Energieeinsparungen erfolgreich umsetzen Durch die Novellierung der Energieeinsparverordnung sehen sich Pflege- und Seniorenheime mit härteren Anforderungen bezüglich ihres Energiemanagements konfrontiert. Wertvolle Unterstützung bei Umsetzung und Einhaltung der neuen Regelungen erhalten die Heime durch Contracting-Dienstleistungen.

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m 1. Mai 2014 treten die Neuerungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft. So müssen beispielsweise bis 2015 Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1. Januar 1985 eingebaut wurden, gegen moderne Heizsysteme ausgetauscht werden. Ausnahmen gelten lediglich für bestimmte Niedertemperaturheizungen. Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, dürfen ab 2015 unter bestimmten Umständen nicht mehr betrieben werden. Zudem werden die Bundesländer verpflichtet, Energieausweise, die Einhaltung der EnEV-Neubauanforderungen sowie die Berichte über die Inspektion von Klimaanlagen stichprobenartig zu kontrollieren. Durch diese und viele weitere Änderungen sind Pflege- und Seniorenheime in der Pflicht, das Management ihrer Energieund Warmwasserversorgung entsprechend anzupassen. Dazu kommen die

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hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung, die Pflege- und Seniorenheime als öffentliche Gebäude ebenfalls einhalten müssen. Heimleitungen sind damit häufig überfordert. Ihre primäre Aufgabe besteht darin, den Komfort und die hohe Qualität der Betreuung von Bewohnern und Patienten jederzeit sicherzustellen. Darum macht es Sinn, sich professionelle Unterstützung von externen Dienstleister wie Cofely Deutschland zu holen. Als Spezialist für Umwelt- und Energieeffizienz bündelt das Unternehmen umfassende Kompetenzen für gebäudetechnischen Anlagenbau, Anlagen- und Prozesstechnik, Facility Services, Energiemanagement und -dienstleistungen sowie Kältetechnik. In enger Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim analysieren die Cofely-Experten die Ist-Situation und entwickeln ein bedarfsgerechtes

Konzept zur Optimierung der Energieversorgung. Beim Anlagen-Contracting übernimmt der Partner neben Planung, Bau und Finanzierung auch die Instandhaltung und Wartung von Energieerzeugungsanlagen während der gesamten Vertragslaufzeit. Er fungiert als Eigentümer der Anlage und liefert dem Kunden die gewünschte Nutzenergie in Form von Wärme, Kälte, Strom, Dampf oder Druckluft. Im Gegenzug bezahlt der Kunde nur die gelieferte Nutzenergie zu einem kalkulierten Betrag. Investitionssicherheit durch garantierte Einsparungen Um die Vorgaben der EnEV zu erfüllen, profitieren Pflege- und Seniorenheime insbesondere vom so genannten Einspar-Contracting. Hierbei entwickelt der Contractor Maßnahmen für ein optimiertes Energiemanagement und


Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Nutzung von erneuerbaren Energien. Nicht zuletzt können die Pflegeheime Verantwortung und Lasten des Energiemanagements an den Partner abgeben und sich besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Erfahrener Contracting-Partner Cofely Deutschland verfügt als Contracting-Partner für Pflege- und Seniorenheime über zahlreiche Referenzen. So zeichnet das Unternehmen deutschlandweit in vielen gemeinnützigen und sozialen Einrichtungen für die Versorgung mit Wärme für Raumheizung und Warmwasser verantwortlich. Cofely kümmert sich dabei im Rahmen eines 24-Stunden-Service auch um die professionelle Wartung und Instandhaltung der Anlagen zur Energieerzeugung. Dadurch ließen sich Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent erreichen.

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Mit System erfolgreich!

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ie Seniorenwirtschaft ist ein Wachstumsmarkt und steht gleichzeitig unter einem enormen Veränderungsdruck. Um hier erfolgreich zu sein, müssen Investitionen wohlüberlegt getätigt und Betriebskonzepte immer wieder am aktuellen und vor allem dem zukünftigen Bedarf ausgerichtet werden.

Das Dienstleistungsangebot von RESTART richtet sich an Betreiber/Träger von Senioreneinrichtungen sowie an Banken, Investoren u. Projektentwickler in diesem Marktsegment. Die Kernmannschaft von RESTART hat zusammen über 100 Jahre Berufserfahrung in leitenden Positionen in diesem Markt gesammelt. Wir kennen die Ent-

Foto: Cofely/Jan Potente

garantiert dem Kunden bestimmte Verbrauchs- und Kosteneinsparungen. Mit der Einspargarantie sichert er dem Auftraggeber zu, dass die Investitionen für die Energiesparmaßnahmen – ob baulicher Art oder Dienstleistungen – sich durch den reduzierten Verbrauch innerhalb der Vertragslaufzeit rückfinanzieren lassen. Hinsichtlich Investitionssicherheit und Kostentransparenz ist die Heimleitung mit diesem Modell auf der sicheren Seite. Der Contracting-Partner bietet nicht nur Unterstützung bei der Umsetzung von Einsparmaßnahmen im Zusammenhang mit der Novellierung der EnEV. Pflege- und Seniorenheime erhöhen dadurch auch die Umwelt- und Energieeffizienz ihrer Versorgungsanlagen deutlich. Und dank der Expertise von Cofely im Betrieb von Biomasseheizkraftwerken fördert das Contracting auch die

Cofely Deutschland GmbH Geschäftsbereich Energy Services Herr Uwe Heß Telefon +49 341 86978-260 Telefax +49 341 86978-249 uwe.hess@cofely.de www.cofely.de

wicklungen, Chancen und Risiken aus der Praxis. Nutzen Sie unser Know-how. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen unter Einsatz bewährter Systeme nachhaltige, zukunftsfähige Lösungen und begleiten Sie bei der Umsetzung. Auch wenn Sie an eine Unternehmensnachfolge denken, ein Kauf oder Verkauf ansteht, unterstützen wir Sie gern; vor, während und nach der Betriebsübergabe. Durch unseren Altenheim-360°-CrossCheck sehen Sie, wie fit Ihr Unternehmen ist. Wir analysieren, bewerten und geben klare Handlungsempfehlungen. Und wir helfen Ihnen dabei, den Betrieb systematisch in allen Bereichen betriebswirtschaftlich und fachlich zu optimieren.

RESTART Management Consulting

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Dienstleistungen, Recht und Personalwesen

Warum Hauswirtschaft in der Altenpflege ? Von Sabine Ammon

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ie Hauswirtschaft ist eine der ursprünglichsten Instanzen in der Daseinsversorgung. Hauswirtschaftliche Leistungen werden geprägt durch Fürsorge und Vorsorge für die Menschen in ihrer unmittelbaren und individuellen Lebensphase. Durch die hauswirtschaftliche Dienstleistung wird die Lebensqualität der Menschen entscheidend geprägt, dies muss als Qualitätsmerkmal erkannt, verstanden und gelebt werden. Das gilt auch für ein Leben im Pflegeheim! Wollen wir uns doch mal bewusst machen, dass die Leistungen, die in der Hauswirtschaft erbracht werden, für jeden Menschen ein Stück Alltag bedeuten. Der Mensch schafft sich in seinem Lebensraum eine Möglichkeit, in der er seine Bedürfnisse nach Essen, Schlafen, Sicherheit, Geborgenheit und Miteinander individuell gestaltet. Dieser persönliche Lebensraum muss auch dann respektiert werden, wenn er hier Hilfe oder Unterstützung benötigt. Der Wunsch nach einem eigenständigen Leben besteht auch dann noch, wenn die Selbständigkeit eingeschränkt ist und bei der Erfüllung von Bedürfnissen Hilfe erforderlich wird. Aus diesem Grunde sind die Dienstleistungen der Hauswirtschaft, die in Altenpflegeeinrichtungen erbracht werden, nicht zu unterschätzen und bedürfen der gleichen Aufmerksamkeit wie Leistungen der Pflege und Verwaltung. Welche Bedürfnisse haben ältere Menschen, die in einem Pflegeheim versorgt werden? In erster Linie suchen ältere Menschen ein „Zuhause“ im Pflegeheim, in dem sie Hilfe durch Betreuung erfahren, um ihre persönliche Lebensgestaltung weitgehend aufrecht erhalten zu können. Sie wollen teilhaben und in ihrer Selbstbestimmung gefördert werden. Jeder Mensch hat andere Ansprüche an die Ernährung, den Wohnbereich, die Wäscheversorgung und den Reinigungsdienst. Die Ernährung wird auch im Alter oft unter dem Aspekt „gesunde Ernährung“ betrachtet und deshalb nach dem ernährungsphysiologischen Bedarf von älteren Menschen definiert. Die zu versorgenden Menschen haben aber oft eine ganz an-

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dere Vorstellung von ihren Mahlzeiten, die über eine bedarfsgerechte gesunde Ernährung weit hinausgegeben. Hier sollen persönliche Gewohnheiten befriedigt werden, regionale Gerichte, mit denen sich die Menschen identifizieren können, spielen eine große Rolle. Im Süden von Deutschland wird eine ganz andere Esskultur gepflegt als im Norden – oftmals braucht man gar nicht so weit zu gehen. Essen dient auch als gesellschaftliches Ereignis, in der Gemeinschaft zu essen, Kontakte zu pflegen, in einer schönen Umgebung mit Kommunikation und mit netten Tischnachbarn. Eine höfliche Servicekraft trägt im Wesentlichen zur Zufriedenheit und Bedürfnisbefriedigung der Menschen bei. Eine Mitarbeiterin im Service, die auf den besonderen Bedarf von älteren Menschen eingeht, die Einschränkungen der Bewegung und der Sehkraft aber auch demenzbedingte Wahrnehmungsstörung berücksichtigt, wird den Genusswert der Speisen erhöhen. Essen ist und bleibt ein Stück Lebensqualität, die in der Gemeinschaft nur durch stabile Prozesse und Qualitätsstandards bedarfsgerecht erbracht werden kann. Damit sich Bewohner aber auch Angehörige in einer Pflegeeinrichtung wohlfühlen, muss die Wohnraumgestaltung auf die dort lebenden Menschen angepasst sein. Die Menschen, die hier leben, sollten sich im Idealfall wieder finden, die Möglichkeit haben, ihre privaten Bereiche selbst zu gestalten. Mitarbeiter der Hauswirtschaft aber auch aller anderen Bereiche müssen sich täglich bewusst machen, dass sie Gast in den privaten Räumen der dort lebenden Menschen sind. Es ist nicht angebracht, diese als Lagerstätte für Hilfsmittel zu deklarieren. Das Betreten von privaten Bereichen ist ebenso


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wahrt haben. Ein Teil der Menschen äußert den Wunsch, bei den Reinigungsarbeiten mitzuhelfen, oder sie möchten eine Reinigung in ihren Räumen nur während ihrer Abwesenheit. Bei der Reinigung von Gemeinschaftsräumen und Betriebsräumen muss dabei auf ein effizientes Reinigungsverfahren geachtet werden, um den wirtschaftlichen Rahmen zu sichern. Wenn wir uns die Vielfältigkeit der Hauswirtschaft ansehen und die Bedeutung, die sie für die zu versorgenden Menschen spielt, erkennen, sehen wir, dass die hauswirtschaftlichen Leistungen in einem hohen Maße und auf hohem Qualitätsniveau zur Befriedigung der Menschen in der Altenpflege beitragen. Hauswirtschaftliches Fachwissen ist hier unverzichtbar, um Probleme zu beheben, bevor sie sichtbar werden. Das hauswirtschaftliche Management muss in die Gesamtleistung einer Einrichtung integriert werden, um rechtliche Vorgaben zu sichern, wirtschaftlich und effizient zu arbeiten. Aber vor allem, um den Menschen, die in einer Altenpflegeeinrichtung leben, ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohl fühlen. Nur eine Einrichtung, in der sich die Menschen zu Hause fühlen, kann auf Dauer eine gute Einrichtung sein, dessen Wirkung auf seine zu versorgenden Menschen auch positiv nach außen getragen wird.

Grafik: chany167 / fotolia.com

Ihr Ziel ist unser Anliegen Ihr Erfolg ist unser Ziel !

ein sensibler Punkt. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter aller Bereiche, nicht nur die Hauswirtschaft hier ausreichend geschult und immer wieder sensibilisiert werden – dies gilt auch für die Gemeinschaftsräume. Die Wäscheversorgung ist für viele ältere Menschen eine Leistung, die im hohen Maße Aufmerksamkeit bedarf. Hier kommt es ohne Fachkenntnisse und Verständnis für den Wert der Bekleidung, die oftmals für ältere Menschen Wichtigkeit darstellt, zwangsläufig zu Konflikten und einer Nichterfüllung der Bedürfnisse. Einem Qualitätsverlust in der hauswirtschaftlichen Versorgung kann durch klare Verfahrensanweisungen und Schulungen entgegengewirkt werden. Schauen wir uns als letzen Punkt den Reinigungsdienst an. Für den Menschen, der in einer Pflegeeinrichtung lebt, stehen nicht in erster Linie die Reinigungsaufgaben und der reibungslose Arbeitsablauf an wichtigster Stelle, sondern ihr eigener Tagesrhythmus. Einige suchen die Kommunikation während der Reinigung, andere wollen ihre Privatsphäre ge-

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Modellprojekt zur Fachkräftegewinnung in der Altenpflege Von Katrin Keßler Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat diesen anhaltenden Negativtrend in der Pflegebranche erkannt und u.a. gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein Modellprojekt zur Gewinnung von Fachkräften im Bereich der Altenpflege initiiert. Ziel ist es, motivierte Personen aus Drittstatten für eine Altenpflegeausbildung in Deutschland zu gewinnen. Partner für dieses engagierte Vorhaben ist Vietnam. In dem fernöstlichen Land ist die Unterstützung groß, auch von Seiten der Regierung, denn Deutschland genießt dort ein sehr hohes Ansehen. Zunächst startete das Pilotprojekt Anfang 2013 in Hanoi mit etwa 160 Teilneh-

Im Dienstzimmer des Regine-Köhler-Heims

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mern. Die potenziellen Auszubildenden durchliefen bereits eine zum Teil akademische Ausbildung zum Gesundheitsund Krankenpfleger. Innerhalb von sechs Monaten wurden ihnen im ersten Schritt grundlegende Deutschkenntnisse durch einen intensiven Sprachkurs vermittelt. Nach den beiden zu bestehenden Sprachprüfungen reduzierte sich die Anzahl auf rund 120 Teilnehmer. In Deutschland starteten die Vorbereitungen für die „heiße Phase“ des Vorhabens im Frühjahr 2013. In insgesamt vier Modellregionen Berlin, Niedersachen, Bayern und Stuttgart konnten sich Altenpflegeeinrichtungen für das Projekt bewerben. Auf diesem Weg stieß auch die Württembergische Schwesternschaft Fotos: WSSRK/Keßler

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er demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor eine große Herausforderung. Nach aktueller Expertenmeinung wird die Zahl an pflegebedürftigen Menschen in Deutschland von derzeit ca. 2,3 Millionen auf rund 3,4 Millionen Personen im Jahr 2030 ansteigen. Bereits heute bestehen größere Schwierigkeiten, offene Stellen im Pflegebereich mit qualifizieren, gut-ausgebildeten Kräften zu besetzen. Auch die Gewinnung von geeignetem Nachwuchs wird zunehmend kritischer. Die Frage, wer zukünftig die Pflege für ältere und kranke Menschen übernehmen soll, steht im Raum. Denn mittel- bis langfristig wird es nicht gelingen, denn Bedarf an Fachkräften selbst zu decken.


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Foto links: Alle fünf vietnamesische Schülerinnen der WSSRK / Foto rechts: Unterstützung eines Bewohners beim Trinken

vom Roten Kreuz e. V. (WSSRK) als Träger des Regine-Köhler-Heims in Stuttgart zu dem Modellprojekt. Ende Mai stand fest, fünf vietnamesische Auszubildende im Alter zwischen 22 und 24 Jahren, würden ab Herbst 2013 den Alltag im Regine-Köhler-Heim bereichern. „Natürlich hat es uns sehr gefreut, für dieses Pilotprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums ausgewählt zu werden.“, äußert sich Oberin Barbara Morlock-Schicks über die damalige Zusage. Denn auch für die WSSRK wird es zunehmend herausfordernder geeignete Auszubildende im Bereich der Altenpflege zu mobilisieren. „Es ist für uns wichtig, kontinuierlich ausreichend Fachkräfte für unsere Einrichtungen, vor allem auch für unseren Neubau in Sindelfingen, zu gewinnen. Nur so können wir unseren Bewohnern eine qualitativ hochwertige und menschliche Pflege bieten.“, beschreibt Oberin Morlock-Schicks die Beweggründe an dem Pilotprojekt teilzunehmen. 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Raum Stuttgart absolvieren seit September 2013 eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung in der Altenpflege. Zunächst starteten die Schüler im vergangenen Oktober in die Theoriephase, sechs Wochen später stand die erste Praxisphase an. „Die größte Schwierigkeit zu Beginn war die Sprachfähigkeit unserer fünf Schülerinnen. Wir wussten, dass

die Vietnamesinnen mit Sprachniveau A2 ankommen werden – wirklich etwas darunter vorstellen konnten wir uns nur bedingt“, erinnert sich Birgit Kohlweiler, Heimleitung der Einrichtungen der WSSRK, an die ersten Eindrücke zurück. Zu Beginn erfolgte die Kommunikation mit den neuen Auszubildenden noch größtenteils über Zeichensprache oder mittels Übersetzungshilfen aus dem Internet. Doch die Sprachfortschritte sind gut erkennbar. Die Motivation und Entschlossenheit, diese herausfordernde Ausbildung zu meistern, sorgte beim gesamten Team für Begeisterung und Achtung vor den Neuen. Bis oft spät in die Nacht lernen die fünf Vietnamesinnen, welche alle eigene Zimmer im Erdgeschoss der Einrichtung von der Rotkreuzschwesternschaft gestellt bekommen. „Um die ersten Tage und Wochen für unser bereits bestehendes Pflegeteam zu erleichtern, haben wir alle Stationszimmer mit Deutsch/Vietnamesisch-Wörterbüchern ausgestattet und vorab unsere Pflegekräfte entsprechend geschult“, berichtet Frau Kohlweiler. „Uns war von Beginn an bewusst, dass dieses Projekt für alle Beteiligten mit großen Anstrengungen verbunden sein würde.“ Nicht zuletzt aufgrund des kontinuierlichen Deutschkurses, welchen alle 32 Teilnehmer seit ihrer Ankunft in Deutschland besuchen, ist die Einteilung in den Dienstplan so-

wie die Zuteilung eines Praxisanleiters schwierig. Die rund 33 Bewohner des Regine-Köhler-Heims, zumeist stark dement, haben die fünf vietnamesischen Schülerinnen positiv aufgenommen. „Mein erster Gedanke, war mehr Hände, die helfen bedeutet auch mehr Zuwendung. Die fünf Frauen sind immer am lächeln, immer freundlich. Sie strahlen eine Seelenruhe aus. Man merkt, dass sie große Achtung vor älteren Menschen haben“, berichtet Frau Haaga, deren Mutter in der Einrichtung lebt, von ihren Eindrücken und fügt hinzu: „Für meine Mutter ist das ein wahrer Segen.“ Die offene Art der Vietnamesinnen hilft auch über noch vorhandene Sprachdefizite hinweg. Claudia Heinze, Pflegedienstleitung der Einrichtung, über die ersten Praxistage: „Berührungsängste, gerade bei unseren demenziell erkrankten Bewohnern, hatten unsere Schülerinnen nicht. Man merkt die Wertschätzung, die sie den Menschen entgegenbringen.“ Nach abgeschlossener Ausbildung können die dann examinierten Altenpfleger noch für drei Jahre in Deutschland arbeiten – auch drüber hinaus ist denkbar. „Es wäre natürlich sehr wünschenswert, die fünf Frauen länger für unsere Rotkreuzschwesternschaft und ein Leben in der Region Stuttgart begeistern zu können. Wie sich dies jedoch konkret entwickelt, wird die Zeit zeigen.

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Heizanlagen in Seniorenheimen

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etreibern von Heizanlagen, insbesondere im sensiblen Bereich wie z.B. Pflegeeinrichtungen oder Seniorenheimen, sprechen immer wieder diese wichtigen Punkte an: Qualität, Kostenminimierung, störungsfreier Heizbetrieb, Reparatur unauffällig und schnelle Hilfe im Notfall. Folgende Kriterien für Heizanlagen sind heute ein Muss: •• betriebssicher •• effizient •• ökologisch •• ökonomisch •• geräuscharm Wie ist Betriebssicherheit zu erreichen?

Bei Brennwerttechnik ermöglichen das längere Laufzeiten der Technik mit dem optimalen Wirkungsgrad. Geschont werden Material und somit die Umwelt. Ein großer Modulationsbereich und mehrere Module sind Wegweisend für einen optimalen Nutzen. Geräuscharm? Hören Sie zu Hause Ihre Tiefkühltruhe? Wir sind gewohnt, dass sie „geräuscharm“ ihren Dienst erbringt. Das gleiche gilt heute für Gas-Brennwertkessel. Geräusche die wahrgenommen werden, stören. Geräuscharmut bewirkt das Gegenteil, Wohlbefinden ist die Folge.

Dieses Geheimnis lässt sich ganz einfach lüften – Risikover- Gesetzliche Vorgaben Auch auf diesem Gebiet gibt es klare gesetzliche Vorgateilung. Mehrere autark arbeitende Module innerhalb eines Kessels führen zu einer Verteilung des Risikos. Einem Komplet- ben, das Energieeinspargesetz (EEG) bietet Ihnen jedoch eine tausfall wird damit vorgebeugt, Betriebssicherheit ist die Folge. Menge von Kombinationsmöglichkeit. So können Sie wählen Gas-Brennwertkessel und Gas-Absorptions-Wärmepumpe, Sind neue Brennwertkessel effizient? oder Elektro-Wärmepumpe, Solaranlage oder BHKW. Energieeinsparungen von 20-30 % ggü. herkömmlichen Kesseln sind möglich. Der Erfolg liegt in der Verteilung. Im Edelstahl oder Aluminium? Maximale Wärmeübertragung und maximale Nutzung der niedrigen Leistungsbereich, z.B. in der Übergangs- und Sommerzeit oder auch wenn nur Brauchwasser benötigt wird, soll- angebotenen Heizfläche sind bei Heizsystemen ausgesprote sich die angeforderte Leistung auf mehrere Module vertei- chen wichtig. Aluminium kann das leisten, im Gegensatz zu Edelstahl, da die Leitfähigkeit von Aluminium zehnmal höher len. Der Erfolg ist eine effizientere Nutzung der Energie. ist als die von Edelstahl. Ökologie bei Brennwertkesseln mit fossiler Energie? Jahrelange Forschung haben zu Energiebewusstsein, Ener- Wie steht es mit Fördermitteln? Einen Teil Ihrer Investitionskosten können Sie durch eine gieeinsparungen nie gekannten Ausmaßes geführt. Gas-Brennwertkessel sind inzwischen so ausgereift, dass lediglich Nuan- Bafa-Förderung decken, wenn Sie bei der Sanierung eine der cen zu verbessern sind. Der Einsatz aktueller Brennwerttechnik vorher angesprochenen Geräte-Kombinationen verwenden. Wenden Sie sich an einen spezialisierten Heizungsfachist jedoch Grundvoraussetzung. mann. Er steht Ihnen für alle Fragen zur Seite und hilft die für Ökonomie will beachtet werden: Ihr Haus beste Kombination zu finden. Betreiber, Investoren und Umwelt – sie alle wollen und sollen profitieren, indem sie zu ökonomischen Partnern werden. www.sfw-bochum.de

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Alte Böden: kostengünstig neu gestalten statt rausreißen Bericht über die Sanierungsmaßnahmen im Wohnhaus Emmaus in Bonn

nächst in einigen ausgewählten Räumen •• Die geringe Belastung im Haus während der Sanierung (kein Lärm und zum Einsatz zu bringen. Im ersten Schritt kein Schmutz/Staub) wurden die Aufenthalts- und Umkleideräume sowie ein Fahrstuhl saniert. Die •• Die Gestaltung der Altböden mit neuem attraktivem Design nach Sanierung der Bewohnerräume mit Dr. den Vorstellungen des Hauses. Schutz PU-System sollte anschließend •• Die hohe Abriebfestigkeit und Desinerfolgen. fektionsmittelbeständigkeit der PerAltböden mit PU Design und PU Siegel manentbeschichtung neuwertig sanieren statt rausreißen •• Die hohe Hygiene und die Senkung der Reinigungskosten aufgrund der Ein Fahrstuhl und die Umkleideräume geschlossenen Oberfläche wurden mit dem transparenten PU-Siegel beschichtet, der Aufenthaltsraum mit •• Die Stuhlrolleneignung sowie die hohe Rutschsicherheit (bis R10) PU-Design optisch neu gestaltet. Die Vorteile dieses Bodensanierungssystems waren für das Haus Emmaus Das Sanierungsverfahren soll hier anhand von 2 unterschiedlichen überzeugend: Bereichen exemplarisch gezeigt •• Die extrem geringe Stilllegungswerden: zeit der Bodensanierung von nur 1-2 Die Sanierung des Aufenthaltsraums: Dort Tagen befand sich ein homogener PVC-Boden •• Die deutlich geringeren Kosten geaus 1989 mit vielen Kratzern, Verstrigenüber einem Bodenbelagsersatz chungen und starker Verschmutzung (Ersparnis ca. 50%)

Fotos S.72,73: Christian Belzer

Ausgangssituation Im Haus Emmaus befanden sich überwiegend abgenutzte PVC- und Linoleumböden von 1989. Die Böden waren trotz hohen Reinigungsaufwandes kaum mehr reinigungsfähig. Geplant war bereits seit einigen Jahren, diese Altböden zu entfernen und durch neue zu ersetzen. Diese Sanierungsmaßnahme wurde aus Kostengründen und auch wegen damit verbundenen langen Stilllegungszeiten immer wieder zurückgestellt. Im Frühjahr 2013 erfuhr die Hausarchitektin Michaela Prinz von einem speziell für Bodenbeläge entwickelten Permanentbeschichtungssystem von der Firma Dr. Schutz, mit welchem man Altböden innerhalb von nur 2 Tagen neuwertig überarbeiten oder attraktiv neugestalten kann, ohne die Altböden zu entfernen. Nach eingehender Prüfung entschloss sich das Haus, diese Technologie zu-

Abb. 1: Aufenthaltsraum vorher

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Abb. 2: Der alte Boden neu gestaltet


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(Abb. 1). Da das Design des PVC-Bodens nicht mehr modern war, wurde dieser mit PU-Design neu gestaltet. 1. Schritt: Entfernung der alten Pflegeschichten und Anrauhung der Oberfläche für eine optimale Haftbrücke. 2. Schritt: Erster Lackauftrag in der von der Architektin gewünschten Farbe (RAL 9015) mit der Super-Profi-Rolle. 3. Schritt: Zweiter Lackauftrag in einer anderen blauen Farbe (RAL 9017) mit der Dekorwalze, um einen marmorierenden Effekt zu erhalten. 4. Schritt: Auftrag von PU-Siegel transparent als Decklack zum Schutz vor mechanischem Abrieb und Chemikalien. Der Raum wurde anschließend neu möbliert (Abb. 2).

besonderer Bedeutung war hier, dass der Fahrstuhl nur maximal 10 Stunden stillgelegt werden konnte. Um dies zu ermöglichen, wurde das spezielle PU System auf UV-Basis von Dr. Schutz eingesetzt (Abb. 3). Hier ist eine sofortige vollständige Aushärtung der Neubeschichtung und damit eine sofortige Nutzung des

Bodens bei voller Belastung unmittelbar nach Abschluss der Sanierung gewährleistet. Die Vorbereitung des Bodens, die Applikation des UV-PU Siegels und der Einsatz der UV-Maschine erfolgt über Nacht in weniger als 6 Stunden. Unmittelbar danach wurde der Fahrstuhl zur uneingeschränkten Nutzung freigegeben.

Die Sanierung des Fahrstuhls: Hier befand sich ein alter Linoleum mit starken Abnutzungserscheinungen, der trotz hohen Aufwandes kaum mehr zu reinigen war. Anders als im Aufenthaltsraum sollten hier Farbe und Design des Bodens erhalten bleiben. Deswegen wurde der Boden mit der transparenten Permanentbeschichtung behandelt. Von Abb. 3: Dank UV-Technik war der Fahrstuhl nach nur 6 Stunden wieder voll belastbar

Interview mit Heimleiterin S. Littfinski und Architektin M. Prinz Sie haben in Ihrem Haus mehrere Räume mit dem Dr. Schutz-PU-System sanieren lassen anstatt die Bodenbe­ läge zu ersetzen. Was waren die Grün­ de dafür? Littfiniski: Nach ca. 24 Jahren ist unser Haus in die Jahre gekommen und eine Renovierung der Räume mit attraktivem und zeitgemäßem Design war überfällig. Dazu gehören natürlich auch neue Böden. Problem hierbei sind die hohen Kosten von ca. 50-60 €/qm, die lange Stilllegungszeit von ca. 1 Woche und erfahrungsgemäß die hohe Belastung des Hauses und der Hausbewohner mit Schmutz und Lärm. Als wir dann von dem PU-Sanierungssystem von Dr. Schutz hörten, waren wir sofort sehr angetan davon. Wir haben hier in

der Umgebung einige Referenzobjekte, die hervorragend gelaufen sind – das hat uns zusätzlich Sicherheit gegeben. Welche Vorteile des Dr. Schutz-PUSystems waren für Sie ausschlagge­ bend? Littfinski: Das ist in der Tat eine ganze Fülle an Vorteilen gewesen: Eine Kostenersparnis von mehr als 50%, die Sanierung an nur einem Tag ohne Lärm und Schmutz. Außerdem haben uns die Eigenschaften der eingesetzten Permanentbeschichtung wie hohe Rutschfestigkeit (R9 bzw R10) und hohe Abrieb- und Chemikalienbeständigkeit z.B. gegenüber Urin und Desinfektionsmittel überzeugt. Außerdem spielt das Thema Nachhaltigkeit bei uns eine

große Rolle: Mit dieser Lösung sind wir dem gerecht geworden, indem wir die alten Böden neuwertig saniert und nicht entsorgt haben. Bietet die PU-Technologie für Sie als Architektin genügend kreative Auswahlmöglichkeiten, um Altböden optisch ansprechend zu sanieren? Prinz: Für mich als Innenarchitektin war die unglaubliche Vielfalt der individuellen Gestaltungsmöglichkeiten verblüffend. Wir können damit jeden Boden individuell nach unseren Vorstellungen gestalten : jede Farbe und Farbkombination ist denkbar, auch Logos können wir über Folientechniken realisieren. Den Aufenthaltsraum konnten wir in Kombination mit den bestellten

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Bau, Renovierung und Sanierung

Wie lange haben die Arbeiten ge­ dauert und wurde der Tagesablauf im Haus Emmaus durch die Arbeiten beeinträchtigt? Littfinski: Überhaupt nicht. An nur zwei Tagen waren die Sanierungsmaßnahmen in allen Räumen abgeschlossen. Den Fahrstuhl konnten wir nach 6 Stunden wieder benutzen. Das hat uns selbst sehr überrascht. Die Arbeiten waren ohne Lärm- und Staubbelästigung abgeschlossen worden. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden? Littfinski: Ja in jeder Hinsicht. Alle sanierten Böden sind jetzt wie neu und lassen sich mit deutlich geringerem Aufwand reinigen. Das wird auch unsere Reinigungskosten nachhaltig senken. Prinz: Vor allem der mit PU-Design neu gestaltete Aufenthaltsraum hat uns

alle begeistert. Er sieht modern und attraktiv aus. Werden Sie wei­ tere Räume mit dem PU-System von Dr. Schutz sanieren lassen? Littfinski: Auf jeden Fall. Als nächstes kommen die Bewohnerzimmer dran. Die Böden Heimleiterin S. Littfinski und Architektin M. Prinz dort werden wir nach und nach mit PU-Design neu gestalten. Von unschätzbarem Vor- Erzbistum und darüber hinaus viele teil ist es für uns, dass wir die Bewohner- Häuser, die ebenfalls renoviert werden zimmer durch die unglaublich schnelle müssen. Das PU-System und übrigens und staubfreie Bodensanierung unver- auch der Dienstleister, der die Beschichtung appliziert hat, hat uns überzeugt. züglich wieder belegen können. Planen Sie auch andere Häuser im CBT mit dem PU-System zu sanieren? Prinz: Ein klares ja. Für uns war das hier ein Pilotprojekt. Wir haben im

Foto: Christian Belzer

neuen Möbeln nach unseren Vorstellungen gestalten lassen.

Weitere Infos zum PU-Sanierungssystem von Dr. Schutz unter http://www.dr-schutz.com/ kreative-gestaltung-mit-pu-design

Schwerpunktthema Demenz

Gefahrenquelle Treppe

Welche Lösungen gibt es? Im Evakuierungsfall muss die Treppe frei zugänglich bleiben. Auch für die normale Nutzung darf die Treppenbreite nicht verringert werden. Absperrpfosten sind seitens der Feuerwehr nicht gestat-

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tet. So kommen bauliche Lösungen, die den Zugang zum Treppenabgang versperren, nicht in Frage. Die sicherste Lösung für demenzkranke Bewohner ist der Verbleib im Zimmer, doch damit wird die Lebensqualität erheblich eingeschränkt.

Foto: freiraum-europa.org

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reppen werden insbesondere in Gebäuden, die von Rollator- oder Rollstuhlfahrern genutzt werden, immer wieder zu Unfallquellen. In einem Pflegeheim in Bayern kam es in kurzen Abständen zu drei Abstürzen, zwei davon mit tödlichem Ausgang. Für einen Absturz kann es viele Gründe geben: wenn ein Bewohner durch Demenz oder Sehbehinderung die Orientierung verliert, wenn der elektrische Rollstuhl falsch bedient wird oder der Rollator ins Rutschen kommt.

Aufmerksamkeitsfeld Für Abhilfe kann da ein sogenanntes Aufmerksamkeitsfeld sorgen. Das besteht aus Kunststoff-Noppenindikatoren, die nach der DIN-Norm 32984 vor der Treppe aufgeklebt werden. Sie machen nicht nur optisch, sondern auch haptisch auf eine Gefahr aufmerksam. Die Ausführung erfolgt in Kunststoffnoppen mit einem Durchmesser von 40 mm und 3 mm Höhe. Das gesamte Aufmerksamkeitsfeld soll nach der DIN-Norm eine Tiefe von 60 bis 90 cm haben.

Geringe Kosten und doppelter Effekt Die Kosten liegen je nach Laufbreite bei ab 250 Euro. Diese geringe Investition lohnt sich in jedem Fall, da sich im Sinne der gesetzlichen Vorgaben für Barrierefreiheit nach DIN 32984 vor jeder abwärtsführenden Treppe ein taktiles Aufmerksamkeitsfeld aus Einzelnoppen befinden muss.


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Neue Farben und neue Oberfläche zum Jubiläum Der weltweite Bestseller noraplan stone feiert 25. Geburtstag

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Foto: Sergio Grazia

roduktklassiker in neuem Gewand: Zum 25. Geburtstag präsentiert sich der Kautschuk-Bodenbelag noraplan stone von nora systems mit einem überarbeiteten Farbspektrum und in zwei unterschiedlichen Oberflächen-Varianten. Ein Vierteljahrhundert ist der nora-Belag mit dem charakteristischen Granulatdesign jetzt auf dem Markt und gehört nach wie vor weltweit zu den Verkaufsschlagern. Inzwischen sind mehr als 20 Millionen Quadratmeter des Kautschuk-Belags verkauft worden. „Wir bieten noraplan stone jetzt sowohl mit der klassischen reflexbrechenden Oberflächenstruktur als auch in einer neuen glatten Variante an“, erläutert noraplan-Produktmanager Dirk Oswald. Während sich erstere vor allem für Ein-

satzbereiche eignet, in denen besondere Rutschfestigkeit gefragt ist, punktet die extrem leicht zu reinigende glatte Version überall dort, wo hohe Hygieneanforderungen eingehalten werden müssen. Trendfarben ergänzen Klassiker Auch das Farbspektrum von noraplan stone wurde zum Jubiläum überarbeitet. Neben zeitlosen, dezenten Grau- und Beigetönen sorgen leuchtende Farben wie Kiwigrün oder Aquamarin für attraktive Akzente im Raum. Insgesamt stehen dem Kunden im Standardsortiment der reflexbrechenden Oberflächenvariante 20 verschiedene Farben zur Auswahl. Alle nora-Bodenbeläge sind frei von PVC, Weichmachern und Halogenen und sorgten damit für eine gesunde Raumluft.

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Im Trend: Boule-Plätze in Senioreneinrichtungen

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oule oder Boccia war bereits in den 60iger Jahren ein beliebtes Spiel der Deutschen, die oft durch einen Frankreichurlaub davon inspiriert wurden. Selbst Altbundeskanzler Konrad Adenauer verbrachte seine knapp bemessene Freizeit mit diesem faszinierenden Spiel. Inzwischen hat sich Boule als professioneller Sport und Freizeitvergnügen über ganz Deutschland verbreitet. Im Gegensatz zu Golf oder Tennis ist das Spiel sehr preisgünstig, da lediglich ein Kostenaufwand von ca. 30 Euro für einen Kugelsatz entsteht. Gerne würden wir Ihr bisher vorhandenes Freizeitangebot für Ihre Senioren erweitern. Boule kann bis ins hohe Alter gespielt werden.Es fördert die Koordination, Kommunikation und gewährleistet körperliche Bewegung ohne sich zu überanstrengen. Wir haben

Vom Hobby zum Beruf, die beiden Geschäftsführer von Jean Luc bringen ihre Erfahrung in den Bau von Bouleplätzen. Markus Schwope (rechts) – Oberligaspieler, Trainer, Schiedsrichter. Klaus Diebold (links) – Oberligaspieler. uns auf den Bau von Boule-Plätzen spezialisiert und würden Ihnen gerne durch unsere Erfahrung behilflich sein.Je nach vorhandenem Platz und Gelände erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot.

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Gärten sind in! Zweifelsohne. Ob es nun den Einem eher um Landlust, Landliebe oder Landfreude geht oder dem Anderen um Guerillas im Garten. Mehr und mehr Menschen nutzen den Garten als persönliches Therapeutikum, als Ort der Natur – und auch der Selbstbegegnung.

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nd dieses gilt natürlich auch und gerade für die Altenhilfe. Je mehr sich herausstellt, dass ein jeder Mensch offenbar ein Bedürfnis und damit auch ein Recht auf Naturbegegnung hat, umso mehr gilt dieses dann sicher auch für den pflegebedürftigen Menschen. Daher kommt den Gärten, als ideal angepasstem Vermittler zwischen Mensch und Natur auch gerade hier eine neue besondere Bedeutung zu. Doch: Werden Sie auch wirklich gut genutzt – die vielen neuen Gärten in der Altenhilfe? Allzu oft doch findet man diese Gärten leer vor. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Manchmal liegen tatsächlich bauliche Barrieren vor, doch meist wird diese Seite der Planung mittlerweile recht gut bedacht.

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Viel öfter scheitert ein Nutzen des Gartens daran, dass bei der Konzipierung die besonderen Belange und Strukturen des Hauses, wie z.B. der notwendige Transfer in den Garten ,oder die Einbindung in Tagesabläufe nicht genügend berücksichtigt wurden. Manchmal auch wurde die besondere Situation der Klienten nicht genügend miteingeplant. Ein fröhliches „ Da ist der Garten, nun nutzt ihn schön“ funktioniert häufig nicht, oft bedarf es gezielter Unterstützung und durchdachter Organisation. Es ist als würde man ein Klavier aufstellen und dann davon ausgehen, nun gäbe es allein dadurch bereits Musiktherapie. Die Nutzungsprobleme sind nämlich primär nicht planerisch zu lösen. Hierzu bedarf es vielmehr eines Konzeptes, welches mit dem Ziel erarbeitet wird, sicherzustellen, dass der Bewohner auch den Zugang zu Natur erhält. Auch der Garten will, wie das Klavier, bespielt werden. Dass es eben auch anSeit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit über das Kuratorium Deutsche Altershilfe ( KDA) auch die Erstellung von derartigen Gartenkonzepten fördern zu lassen. Entsprechend den Förderrichtlinien unter dem Punkt 5600 ( Konzeptentwicklungen und kleinere Modellvorhaben ) kann eine Zuwendung von 80 % der entsprechenden Kosten ( bis zu 8.000 Euro ) gewährt werden, wenn das Konzept beispielsweise zu folgenden Aspekten der Planung Auskunft gibt: Zielgruppe, Arbeitsweise, Einbindung in das regionale Hilfesystem, personelle Besetzung, vorgesehenes Raumprogramm, sprich Gartenausstattung. Weitere Infos gibt es hier: http://www.kda.de/tl_files/ kda/PDF-Dateien/2013--Foerderrichtlinien.pdf

Foto: Peter Witz

Alles auf Null – Gärten in der Altenhilfe


Foto:Nebelung / Kiepenkerl

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ders geht, zeigt sich nun bei den ersten Einrichtungen, die beispielsweise auch die Möglichkeit der Förderung einer solchen Konzeptherstellung nutzen (siehe Kasten). Diese Beispiele zeigen, dass der Prozess der zum Garten führt, eine noch stärkere Berücksichtigung der Belange vor Ort erfordert und dass das Ergebnis „Garten“ logischerweise selber eben erst am Ende der Gedankenkette steht. Das Caritashaus Hildgundis von Meer in Meerbusch ist eine solche Einrichtung. Auch hier hatte man, wie auch in anderen Häusern darüber nachgedacht, wie speziell für Ihre Bewohner mit dementiellen Erkrankungen, die Möglichkeiten der Gartennutzung verbessert werden könnten. Anstatt aber nun direkt diesen Garten anhand von mittlerweile vorhandenen Gestaltungsrichtlinien entwerfen zu lassen ,nutzte man die Förderungsmöglichkeiten, um zunächst miteinander in einem ausführlichem Beratungsprozess zu erarbeiten, welche Ziele denn eigentlich mit dem Garten erreicht werden sollen. Derartige Ziele können dabei von Einrichtung zu Einrichtung sehr unterschiedlich ausfallen. Mal steht die Öffnung und Integration in das Quartier im Mittelpunkt, woanders die Schaffung einer Ruheoase. Mal kann die Frühmobilisierung und die Verhinderung von Bettlägrigkeit den besonderen Fokus bilden, anderswo ist es die Schaffung von sozialen Orten. Auch ein Garten kann nicht alles und es ist wichtig sich zuvor zu überlegen, wo mit diesem Behandlungsraum und Medium vornehmlich der Hebel angesetzt werden soll. Auf dieser Basis besteht die nächste Aufgabe darin, nun zu ermitteln ,mit welchen Maßnahmen denn diese oben beschriebenen Ziele realisiert werden könnten. Beim Beispiel in Meerbusch wurde schnell klar, dass das bereits angewendete Konzept der 10. Minuten-Aktivierung gut auf den Garten zu übertragen sei, so dass gemeinsam ein Konzept „ 10 Minuten im Garten“ erarbeitet wurde. Dabei muss und wurde auch vorab geklärt, wie dieses praktisch mit den vorhandenen Ressourcen umzusetzen sei: Wer ist beispielsweise konkret dafür

verantwortlich wie die Prozesse ablaufen. Geschieht dieses nicht, ist ein Scheitern der Gartennutzung oftmals schon vorprogrammiert. Auch hier sind immer individuelle Lösungen notwendig, in die ja meist vorhandene Konzepte und die Personalstruktur einfließen. Im Fall Meerbusch zeigte sich beispielsweise, dass dort die bewohnerorientierte Hauswirtschaft bereits eine große und gut integrierte Rolle spielt. In solchen Fällen erweisen sich Übertragungen auf den Garten meist als äußerst sinnvoll und auch praktikabel. Im erwähnten Fall entstand daher das Konzept vom Küchengarten, wieder verbunden mit der konkreten Beschreibung, wie derartige Angebote denn, angesichts der vorhandenen Ressourcen umgesetzt werden. Es sind genau jene gedanklichen Schritte, welche Zielsetzung, Prozessplanung und Einbezug vorhandener Strukturen betreffen, die dann erst die Grundlage für die nun folgende Gartenplanung bilden. Jene Einrichtung, die den Garten als sozialen Ort anstrebt, wird beispielsweise mehr Gewicht auf passende Gemeinschaftsterrassen legen, während dort, wo die Bewegungsförderung erklärtes Ziel besonderes Augenmerk auf Wege und Ziele gelegt wird. Und es sind die beschriebenen Abläufe, die den Garten im Detail formen. So ergab sich aus dem Angebot der „10-Minuten- im Garten „ in Meerbusch beispielsweise direkt die Notwendigkeit, entsprechende Gartenschränke einzuplanen, in denen diverse Gegenstände ihren Platz finden. Ja, Gärten sind in und sie können von besonderer Bedeutung für die Altenhilfe sein. Damit sie aber diese Rolle einnehmen können ist es angesichts so mancher verwaister Gärten notwendig in Zukunft, aber eben auch für diese vorhandenen Gärten sich intensiver damit zu befassen, wie denn das zugrunde liegende Konzept aussieht. Dieses bedeutet mitunter den Schritt zurück auf den Anfang zu machen. Dieses dabei dann entstehende Konzept ist es jedoch, welches über Nutzung und Qualität der Gärten entscheidet.

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Aus- und Weiterbildung, Messen, Verbände, Fachliteratur

Fotos: Universität Rostock

Präsenz „Gartenbau“ in der Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes M-V in Güstrow-Bockhorst

Schwerpunktthema Demenz

Der Zertifikatskurs „Garten & Gesundheit – Gartentherapie“ an der Universität Rostock setzt Maßstäbe

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ie können gesundheitliche oder psychische Beeinträchtigungen gerade auch älterer Menschen gelindert werden? Die Antwort darauf heißt immer häufiger “durch Gartentherapie“, denn eine intensive Beschäftigung im Garten eignet sich dazu besonders gut. Das Feld Gartentherapie ist in den USA weit verbreitet und auch in Deutschland wollen immer häufiger Einrichtungen Gartentherapie in das eigene Angebot integrieren, doch das geht nur mit geschulten Kräften. Die Universität Rostock leistet Pionierarbeit bei der wissenschaftlichen Weiterbildung von Fachkräften: als erstes universitäres Angebot im norddeutschen Raum wurde dort vergangenes Jahr der eigens entwickelte berufsbegleitende Zertifikatskurs »Garten & Gesundheit – Gartentherapie«, der auch im Fernstudium absolviert werden kann,

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zum ersten Mal gestartet. Damit hat die Universität offenbar einen Nerv getroffen: die bundesweite Nachfrage war so groß, dass in diesem April voraussichtlich der zweite Kurs beginnen soll und auch in 2015 eine nächste Auflage geplant ist. Der Kurs besteht aus mehreren Modulen und erstreckt sich über zwei Jahre mit Themenschwerpunkten wie Grundlagen der Gartentherapie; Botanik und Gartenbau; Didaktik und Methoden; praktisches Arbeiten mit Klientinnen und Klienten; Naturheilverfahren – Arzneipflanzen oder auch Gartenplanung & Gartenmanagement. Die aktuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 23 und 55 Jahren alt, sie kommen aus dem sozialen bzw. dem pädagogischen Bereich, dem medizinischen Feld und aus den grünen Berufen. Alle Teilnehmenden sollen nach den vier Semestern in der Lage sein,

gartentherapeutische Maßnahmen aktiv im beruflichen Alltag mit ihren Klienten umzusetzen. So wie Kathrin Schröter: sie arbeitet als Betreuungsassistentin bei der Arbeiterwohlfahrt Rostock. „Das ganze Thema Gartentherapie interessiert mich sehr“, erzählt sie. „Als mir der Flyer der Universität in die Hände fiel, war klar: da will ich mitmachen. Mir geht es darum, meinen beruflichen Horizont zu erweitern und durch das Zertifikat später vielleicht auch in andere Bereiche hinein zu kommen“. Das Curriculum des Kurses wird von Hochschullehrenden und Expertinnen und Experten aus der Praxis ständig weiter entwickelt, alle Absolventinnen und Absolventen erhalten ein Universitäts-Zertifikat mit insgesamt maximal 45 Leistungspunkten (ECTS). Dr. Kerstin Kosche, Teamleiterin der Wissenschaftlichen Weiterbildung an der Universität Rostock, sieht für das Feld Gartentherapie eine spannende Zukunft: „Da die Inhalte so vielfältig sind und besonders in der Lehre ein hohes Niveau erfordern, planen wir bereits langfristig einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Gartentherapie beispielsweise mit einem medizinischem Schwerpunkt zu entwickeln.“ Weitere Informationen unter www. weiterbildung.uni-rostock.de/zertifikatskurse – »Garten & Gesundheit – Gartentherapie«


Foto: Messe Stuttgart

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PFLEGE & REHA: im Zeichen von Dialog und Weiterbildung

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om 06.-08. Mai 2014 trifft sich die Pflegebranche in Stuttgart. Fachbesucher und Entscheider aus den Bereichen Altenpflege, Krankenpflege und Rehabilitation können sich auf der PFLEGE & REHA über die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Stationäre und Ambulante Pflege, Management/ Organisation/Bildung, Rehabilitation und Therapie, Bauen/Einrichten/Wohnen sowie Hauswirtschaft informieren. Neben den rund 250 Ausstellern erwartet die Besucher ein umfangreiches Fortbildungsprogramm im begleitenden Kongress und auf dem Fachforum in der Halle. „Besonders freuen wir uns, in diesem Jahr unter dem Titel „Management im Dialog“ eine Veranstaltung explizit für Entscheider anbieten zu können“, so Andreas Wiesinger, Bereichsleiter der Messe Stuttgart. Weiterbildung im Fokus Der messebegleitende Kongress erfreut sich seit Jahren einer hohen Beliebtheit beim Fachpublikum. Neben dem Kongressbeirat haben 2014 erstmalig der Verlag W. Kohlhammer sowie ein akademisches Expertengremium ihr fachliches Know-how in die Programmgestaltung eingebracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In den zehn Themenkomplexen Innovative Technik in der Pflege (Ambient Assisted Living)/ Hauswirtschaft/ Hygiene/ Palliative Care,

Fachmesse für Altenpflege, Krankenpflege und Rehabilitation mit begleitendem Kongress

Hospiz und Seelsorge/ Demenz/Rehabilitative Pflege/ Management/ Personal und Workshops Pflegepraxis sowie Ethische Kompetenz und Lebensqualität finden auch Entscheider attraktive Angebote zur Fortbildung. Blick über den Tellerrand — Management im Dialog Ein besonderes Highlight im Rahmenprogramm ist die Veranstaltung „Management im Dialog“, von der Messe Stuttgart gemeinsam mit der Evangelischen Heimstiftung e.V. und der Agentur mehrwert ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Same same but different — wie Manager aus Privat- und Sozialwirtschaft voneinander lernen“, beschäftigen sich die Vorträge und Workshops mit den Herausforderungen und Problemstellungen, denen sich Manager aus Wirtschaft und Non-Profit-Organisationen gleichermaßen gegenüber sehen und regen zum Austausch an. In einer Keynote mit dem Titel „Reisen bildet“ beleuchtet zudem die renommierte Schweizer Unternehmensberaterin Elisabeth Michel-Alder, wie das Eintauchen in eine unbekannte Arbeits- und Organisationswelt den Blick weiten und schärfen. Weitere Informationen, Pressetexte und Fotos zur PFLEGE & REHA finden Sie unter www.pflege-reha.de

PFLEGE GEHT UNS ALLE AN Wer in einem wachsenden Markt Schritt halten will, muss immer auf dem Laufenden bleiben. Als einzige Pflegemesse im süddeutschen Raum 2014 bietet Ihnen die PFLEGE & REHA einen Überblick über Trends, Produkte, Dienstleistungen und Innovationen in der Branche. Ein weiterer Pluspunkt: Profitieren Sie vom begleitenden Kongress und sammeln Sie zertifizierte Fortbildungspunkte.

6. – 8. Mai 2014 Messe Stuttgart www.pflege-reha.de


Schwerpunktthema Demenz

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ei diversen Demezerkrankungen werden Teile des Gehirns befallen, welche die Denkfähigkeit, das Gedächtnis, Orientierungssinn und die Sprache beheimaten. Neben seelischen Folgen organisieren sich Patienten verstärkt nach äußeren Anreizen. Sie trinken beispielsweise ein Glas Wasser, wenn sie es sehen und nicht weil die Personen gelernt haben, zwei Liter pro Tag zu trinken. Multisensorische Ansätze in der Pflege Bedeutet dies für die Pflege, das Patienten nicht mehr zu aktivieren oder stimulieren sind und wie bringen wir sie dazu, zu essen oder zu lächeln? Mit diesen Fragestellungen setzt sich die Forschungsabteilung der Multisensorik von Air Creative auseinander. Das Wissen aus Marketing und „Neuromarketing“ nutzen die Initianten des Centers d‘ambiance (CDA), um Inhalte auf die Pflege zu übertragen. Bei der Multisensorik wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch seine Handlungen und Emotionen zu über 95 Prozent nicht bewusst steuert oder injiziert. Studien aus dem Labor beweisen, dass unser Gehirn „der Herr im Hause ist“. Nicht der Blick oder das Hören ist das Wichtigste, sondern das Zusammenspiel aller auf uns einwirkenden Elemente. Die Mimik, der Geruch oder Wandfarben, das Unterbewusstsein wird ständig in dem Spiel der Sinne beeinflusst. Wie können wir dieses Wissen in der Pflege demenzkranker Patienten und Bewohner einsetzen? Mit fortschreitender Erkrankung wird die Pflege immer aufwendiger. So muss der Ruf und Anreiz zum Essen durch eine tiefere Stimulation erfolgen. Es gibt viele Möglichkeiten, das emotionale Gemüt anzuregen. Gerüche können hier helfen.

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iStock.com/CREATISTA

Einsatz von Multisensorik bei Gehirnerkrankungen Versuche haben auch gezeigt, dass eine gleichzeitige kongruente Reizung der Sinne den größten Erfolg bringt, um den Patienten aus ihrer gewohnten Welt eine Zeitlang herauszuhelfen. Hier setzt das neu entwickelte multisensorische Konzept cda® „centre d’ambiance“ von Air Creative an. Basierend auf der Grundlage, Wohlfühlumgebungen für Menschen zu schaffen, die erlebt und nicht nur wahrgenommen werden, erhalten Sinne die gleichen Informationen in Form von Farben, Musik, Düfte und sogenannten „Touchpoints“. In der Entstehung eines einheitlichen Gesamtbilds liegt hier das Geheimnis der sinnesübergreifenden Kongruenz. Insbesondere negative Einflüsse, wie schlechte Luft, wirken sich stärker auf das Verhalten von Menschen aus, als alle positiven Einflüsse zusammen. Langjährige Aufzeichnungen in Pflegestationen zeigen, dass das Unterbewusstsein mit dem limbischen System eng mit den Duftreizen verbunden ist und das Wohlbefinden entscheidend mitprägt. Mit der Neutralisation von schlechten Gerüchen und dem Ausbringen von positiven Botenstoffen können zusätzlich auch krankheitsbedingte Symptome wie Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Schlafstörungen oder Ess-Störungen positiv beeinflusst werden. Multisensorik als Lernfach für das Pflegepersonal Das Wissen über die kongruente Bespielung der Patienten kann von jedem Interessierten erlangt werden und dementsprechend genutzt. Die von Air Creative AG neu gegründete ASN - Akademie für sensuale und neuronale Bindung hat sich diesem Thema mit Seminaren über Basiswissen Multisensorik und Olfaktorik angenommen.


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Vorsprung durch Weiterbildung und Studium

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ie sind Einrichtungsleiter einer Seniorenresidenz oder Leiterin eines Pflegedienstes und möchten in Ihrer Region das Pflegeunternehmen der Zukunft werden? Vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft und der knapper werdenden Anzahl an professionell ausgebildeten Pflegefachkräften fragen Sie sich aber, wie die Pflegesituation in Ihrem Unternehmen überhaupt auf dem jetzigen Niveau bleiben kann? Oder gar verbessert werden soll? Bei BAK – Die Bildungsakademie haben sich die Mitarbeiter und Dozenten diese Fragen ebenso gestellt. Daraus entstanden Fort- und Weiterbildungen, die an die Pflegebedürfnisse der Zukunft angepasst wurden. Die Kurse ermöglichen Ihrer Einrichtung einen Vorsprung durch Bildung. Und so sehen die Weiterbildungen aus: berufsbegleitend, örtlich flexibel, mit der Möglichkeit der Kinderbetreuung, mit Tablet-PC, sowohl für Privatzahler als auch für Einrichtungen bezahlbar. Es ist erwiesen, dass die Personalbindung vor allem in Unternehmen funktioniert, die in ihre Mitarbeiter investieren. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Arbeitgeber die Fortund Weiterbildung bezahlt. Es ist wichtig, ein weiterbildungsfreundliches Betriebsklima zu schaffen. Wer seinen Arbeitskräften den Freiraum zum lebenslangen Lernen gibt, investiert in die Zukunft des Unternehmens. Nur wer eine Weiterbildung in seine Wochenplanung integrieren kann, lässt sich weiterbilden. Deshalb orientiert sich BAK – Die Bildungsakademie seit 21 Jahren am Alltag der Teilnehmer. Mit 13 Standorten ist die Akademie gut zu erreichen, so dass eine berufsbegleitende Weiterbildung in den Abendstunden möglich ist. Kleine Lerngruppen und moderne Unterrichtsformen erleichtern das Lernen. Die Kurse werden von Dozenten geleitet, die hauptberuflich im Sozial- und Gesundheitswesen tätig sind. Dieses Konzept garantiert, dass der Unterricht immer realitätsnah und aktuell bleibt. Die Nachfrage an studierten Pflege- und Führungskräften steigt in Deutschland stetig. Deshalb bietet BAK – Die Bildungsakademie nun auch ein berufsbegleitendes Studium an. In Kooperation mit der Steinbeis Business Academy kann am Standort Dortmund ein auf zwei Jahre verkürztes Bachelor-Studium absolviert werden.

BAK – Die Bildungsakademie Körnebachstraße 51, 44143 Dortmund Tel. 0231 / 55720727 Fax. 0231-55720770 post@b-akademie.de | www.b-akademie.de

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BERUFSBEGLEITENDE WEITERBILDUNG IM SOZIALWESEN

Management-Weiterbildungen mit Zertifikat

• Management sozialer Einrichtungen/Einrichtungsleitung • Pflegemanagement/Pflegedienstleitung in der Seniorenhilfe • Wohnbereichsleitung in Senioreneinrichtungen • Qualitätsbeauftragter/-manager (m/w) • Interner Auditor (m/w) • Hygienebeauftragte/r • Wundmanager/-in Kostenfreie Hotline 0800 231 23 12 www.b-akademie.de

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Ambient Assisted Living:

Technische Assistenzsysteme verstehen und bewerten

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Foto: BAAL-Projekt-Universität Rostock

och vor einigen Jahren war „Ambient Assisted Living“ ein Themenfeld, das fast ausschließlich in Forscher- und Entwicklerkreisen diskutiert wurde. Unter dem englischen Begriff, der so viel wie umgebungsunterstütztes Leben bedeutet, werden technische Assistenzsysteme verstanden, die die Wohn- und Lebensumgebung sicherer und komfortabler gestalten und Menschen im Alltag unterstützen. Diese Assistenzsysteme sind mit Sensoren und einer gewissen Intelligenz ausgestattet, die es erlauben, die aktuelle Situation zu erfassen und bedarfsgerecht Unterstützungsfunktionen anzubieten. Bekannte Beispiele sind Systeme zur Erkennung von Stürzen. So können Sensoren, die in einem kleinen Gerät, einem Armband oder Kleidung eingebaut sind, Beschleunigung, Lokalisation oder Drehung erfassen und auf diese Weise Stürze registrieren. Andere Systeme nutzen druckempfindliche Matten oder Fußbodenbeläge, Bewegungsmelder oder Kamerasysteme. Mittlerweile ist die Diskussion um den Einsatz technischer Assistenzsysteme im Alltag von Einrichtungsleitern und Führungskräften im Pflegewesen angekommen. Von ihnen wird erwartet, als Fürsprecher ihrer Patienten und Klienten nach neuen Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen und das Potenzial technischer Assistenzsysteme für unterschiedliche Wirkungsbereiche einschätzen zu können. Um Führungs- und Fachkräften im Gesundheitswesen eine entsprechende Weiterbildung zu ermöglichen, bietet die Universität Rostock berufsbegleitende Kurse an. Angesprochen werden Personen aus verschiedenen Berufsfeldern, die sich Gedanken darüber machen, wie

Menschen mit Einschränkungen aufgrund von Alter oder Krankheit selbstbestimmt leben und unterstützt werden können und die Konzepte entwickeln möchten, um Strukturen und Organisationen „demografiefest“ zu machen. Im ersten Kurs „Einführung in Ambient Assisted Living“ erarbeiten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein technisches Grundverständnis für Aufbau und Funktionsweise von technischen Assistenzsystemen. Sie erfahren unter anderem, welche Daten durch Sensoren erfasst, durch das System verarbeitet und weitergegeben werden und diskutieren mit den Dozenten, wie die Privatheitsansprüche von Seniorinnen und Senioren aber auch von Pflegepersonen gewahrt werden können. Sie lernen von Praxisprojekten, wie der Einsatz von AAL in betreuten Wohnformen und Pflegeeinrichtungen funktionieren kann und überlegen, welche Formen der Finanzierung möglich und realistisch sind. Die Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer können derzeit am Markt verfügbare Assistenzsysteme ausprobieren und erfahren von Forschern der Universität Rostock, welche Systeme in den kommenden Jahren entwickelt werden. Im zweiten Kurs „Ethik und Recht“ diskutieren und analysieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ethische Fragen, die den Einsatz von technischen Assistenzsystemen begleiten. Sie nehmen dabei verschiedene Perspektiven ein und erarbeiten sich eine ganzheitliche Bewertung ethischer Implikationen. Im zweiten Teil des Kurses werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für rechtliche Fragen sensibilisiert, die bei der Nutzung von AAL-Technologien beantwortet werden sollten. Informationen zu den Kursen finden Sie unter www.weiterbildung.unirostock.de. Kontakt: Universität Rostock Juliane Schuldt E-Mail: baal@uni-rostock.de www.weiterbildung.uni-rostock.de


Aus- und Weiterbildung, Messen, Verbände, Fachliteratur

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m Rahmen der ALTENPFLEGE 2014, der Leitmesse der Pflegewirtschaft, findet vom 25.-27. März in Hannover DAS Kongress-Ereignis für alle Fach-, Führungs- und Leitungskräfte in der Altenhilfe statt. Im Pflege-Kongress sowie Management-Kongress erhalten Experten und Entscheider im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen topaktuelle Informationen mit hohem Praxisnutzen. Die insgesamt 36 Vorträge bilden Themen aus Praxis und Management ab, unter anderem Fachkräftemangel, Personalmanagement, Teamentwicklung und Pflege-Transparenzvereinbarung. Ausgewiesene Fachleute geben Tipps in Sachen Karriereplanung,

Rechtsprechung, Dienstplanmanagement und erweitern somit den Blick in die Zukunft des Berufsbilds Altenpflege. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich nach ihren individuellen Bedürfnissen ihr persönliches Programm selbst zusammen zu stellen. Der Managementund Pflege-Kongress ist in Vormittagsund Nachmittagsblöcken buchbar. Die Teilnahmegebühren betragen pro Block 39 Euro für den Pflege-Kongress und 59 Euro für den Management-Kongress. Zusätzlich stehen an allen Kongresstagen spezielle Workshops auf dem Programm, die den Teilnehmern die Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch geben. In kleiner Runde können Teilnehmer

Foto: ALTENPFLEGE Messe / Thomas Geiger

ALTENPFLEGE 2014 mit großem Kongress-Programm

Kay Tybussek, Geschäftsfuehrender Partner der Curacon Weidlich Rechtsanwaltsgesellschaft, Münster einen ganzen Vor- oder Nachmittag pflegerelevante Themen wie „Erfolgsfaktoren für Teamarbeit“ oder „Anforderungen bei der Umsetzung von Quartierskonzepten“ diskutieren. Alle Informationen zu den Kongressen unter www.altenpflege-messe.de

6.– 8. Mai 2014 Messegelände Berlin

Für integrierende Versorgungsformen von ambulanter und stationärer medizinischer Versorgung und Pflege sind innovative IT-Konzepte unerlässlich. Prof. Dr. Stefan G. Spitzer, Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen (DGIV) e. V.

Connecting Healthcare IT GOLD-Partner

SILBER-Partner

www.conhit.de Nur bis zum 31. März 2014! Kostenloses Messeticket auf www.conhit.de

Veranstalter

Organisation

In Kooperation mit

Unter Mitwirkung von


Seniorenheim-Magazin · Saarlouiser Straße 18 · 80997 München

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