LEICHTES BERGSTEIGEN in TRENTINO-SÜDTIROL

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EDIZIONI VERSANTE SUD | COLLANA LUOGHI VERTICALI | TREKKING DIEGO FILIPPI - FABRIZIO RATTIN LEICHTES BERGSTEIGEN in TRENTINO-SÜDTIROL NORMALWEGE und GRATWANDERUNGEN BD.1 - Westliche Täler

Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Wir empfehlen, sich im Vorfeld jeder Tour über den aktuellen Stand zu informieren.

Umschlag Abfahrt in der Brentagruppe. © Enrico Veronese Texte Diego Filippi und Fabrizio Rattin Textüberarbeitung Federico Zanuso Übersetzung Alba L. Neder Fotos Diego Filippi und Fabrizio Rattin Landkarten Tommaso Bacciocchi. © Mapbox, © Open Street Map Symbole Tommaso Bacciocchi Layout Matteo Bertolotti Druck Press Grafica S.r.l. - Gravellona Toce (VB), Italie Erste Ausgabe Juli 2022 ISBN 978 88 55470 728 Copyright © 2022 VERSANTE SUD – Milano, via Rosso di San Secondo, 1. Tel. +39 02 7490163 Allewww.versantesud.itRechtevorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, der elektronischen Speicherung, der Vervielfältigung und der teilweisen oder gänzlichen Bearbeitung. Hinweis Trekking ist eine potentiell gefährliche Aktivität und wird stets auf eigene Gefahr ausgeübt.

Null Km Von lokalen Autoren, die das Bergsteigen in ihrer Region leben und vorantreiben Ein Wanderführer!„hausgemachter“ Was heißt das? Er ist gesünder und bekommt besser, weil er von Locals stammt. Genauso wie die Bio-Tomaten vom Bauern nebenan? Richtig! Unverfälscht und hausgemacht. Lokale Autoren sind von Vorteil für alle Wanderer und Bergsteiger: Sie verfügen über die neuesten Informationen. Sie konzentrieren sich nicht nur auf die allseits bekannten Orte. Sie tragen zur Entwicklung ihrer Region bei. Lokale Autoren sind von Vorteil für die Region: Sie veröffentlichen nur das, was auch veröffentlicht werden Siesoll.sind bemüht, alle Gegenden und Ortschaften zu fördern. Sie sind mit der lokalen Praxis vertraut.

EDIZIONI VERSANTE SUD Null Km Von lokalen Autoren, die das Bergsteigen in ihrer Regionleben und vorantreiben LEICHTES BERGSTEIGEN in TRENTINO-SÜDTIROL NORMALWEGE UND GRATWANDERUNGEN BAND 1 - Westliche Täler DIEGO FILIPPI - FABRIZIO RATTIN

Inhaltsverzeichnis Präsentation ......................... 8 Vorwort 10 Legende und technische Einleitung ..... 12 1. SESVENNAGRUPPE 18 01. Piz Sesvenna und Piz Foratrida 22 02. Tellakopf und Guardaskopf ......... 26 2. ÖTZTALER UND PASSEIER ALPEN 30 03. Weißkugel 36 04. Similaun 40 05. Hintere Schwärze 44 06. Mastaunspitze 48 07. Nock 52 08. Grubenspitze und Trumserspitze 54 09. Vermoispitze 58 3. TEXELGRUPPE ..................... 62 10. Ohrnknott 66 11. Zielspitz 68 12. Kirchbachspitze 72 13. Blasiuszeiger 76 14. Roteck 80 15. Lodner ......................... 84 16. Tschigat und Lazinser Rötelspitze 88 17. Rötl - Spronser Rötelspitz 92 18. Mutspitze 96 19. Hochwart und Spitzhorn 98 20. Sattelspitz 102 21. Matatzspitze 104 4. WESTLICHE STUBAIER ALPEN 106 22. Wilder Freiger 112 23. Agglspitz 118 24. Rosskopf und Telfer Weissen ...... 124 25. Weisswandspitze und Hoher Zahn 128 26. Pflerscher Tribulaun 132 27. Gschnitzer Tribulaun, Schwarze Wand138 28. Hohe und Kleine Kreuzspitze 142 29. Kalkwand und Habicht 146 5. SARNTALER ALPEN 150 30. Hirzer, Honigspitze und Pfandspitz 154 31. Großer Ifinger, Kleiner Ifinger, Verdinser Plattenspitz und Plattinger 158 32. Großer Ifinger - Südwestgrat 162 33. Sarner Weisshorn und Geröllspitz 164 34. Tagewaldhorn 170 35. Jakobsspitz 174 6. ORTLERGRUPPE 180 36. Ortler 188 37. Monte Zebrù 192 38. Suldenspitze 196 39. Laaser Spitze 200 7. SOBRETTA-GAVIA-GRUPPE 204 40. Monte Gavia 208 41. Cima di Savoretta, Punta di Valmalza 212 8. CEVEDALEGRUPPE 216 42. Zufallspitze 220 43. Pizzo Tresero 224 44. Corno dei Tre Signori, Monte Gaviola 228 45. Punta d’Albiolo .................. 232 46. Monte Tonale Or., Punta del Soldato, Torrione d’Albiolo, Albiolino, Cima Casaiole, Cima Casaiole Merid., Monte Tonale Occ., Cima Cadì 236 47. Redival 244 48. Cima Boai ...................... 248 49. Cima Marmotta, Cima Venezia, II Cima Venezia, III Cima Venezia, Quota 3320m, Punta Martello, Cima Rossa di Saent, Cima Mezzana 252 50. Hintere Eggenspitze 258 51. Zufrittspitze 262 52. Zwölferkreuz ................... 266 53. Naturnser Hochwart 268 4

Carè Alto (© D. Filippi) 5

9. MADDALENE-GRUPPE 272 54. Großer Laugen und Kleiner Laugen 276 55. Hochwart 280 56. Mandelspitz 282 57. Monte Pin 286 10. MENDELKETTE 290 58. Bergner Creuz und Gantkofel 294 59. Monte Penegal und Croce di Penegal 298 60. Corno di Tres ................... 300 61. Cima d’Arza 302 62. Wiggerspitze 304 63. Monte Pontalt und Monticello 308 64. Torre di Visione und Monte Cronello 312 11. ADAMELLOGRUPPE 314 65. Lobbia Alta und Cima Cresta Croce 320 66. Corno di Grevo 324 67. Monte Bruffione und Monte Remà 328 68. Ago Mingo 332 69. Carè Alto 336 70. Monte Spadalone und Corno Alto 342 71. Cima Cop di Breguzzo 346 72. Monte Corona 350 73. Pizzo Badile Camuno 354 12. PRESANELLAGRUPPE 356 74. Cima Presanella 362 75. Cima Vermiglio 366 76. Cima Scarpacò 368 77. Cima Giner ..................... 372 78. Monte Zeledria 376 13. BRENTA 380 79. Cima Ceda Orientale 386 80. Cima d’Ambiez 390 81. Pala dei Mughi 394 82. Monte Pizzo 398 83. Monte Brugnol und Monte Ghirlo 402 84. Dos d’Arnal und Cima Ghez 406 85. Dente dei Rossati, Cima dei Rossati und Cima Soran 410 86. Cima Brenta Est, Cima Brenta, Cima Brenta Ovest und Cima Mandron ... 416 87. Cima Gaiarda 420 88. Cima Dagnola und Piz Galin ....... 424 89. Cima Santa Maria, Cima Loverdina 428 90. Cima dell’Inferno, Cima di Val Strangola: Punta Ovest, di Mezzo und Est 432 91. Cima Trettel und Cima Borcola .... 434 92. Pietra Grande und Cima Vagliana 436 93. Sasso Rosso, Cima Nana, und Spallone del Sasso rosso 442 94. Monte Canfedin und Monte Gazza .. 446 95. Croce di Fai und Monte Fausior 450 96. Piccolo Dain 452 14. CADRIAGRUPPE 458 97. Monte Stigolo 462 98. Cima San Giorgio 466 99. Monte Nozzolo Piccolo und Grande 468 100. Monte Cadria ................... 472 101. Corno dell’Ussol, Corno del Gui, Roccia Campei, Cima la Roda, Cima Maroni 476 102. Cima Gavardina, Dosso della Torta, Monte Tofino und Corno di Pichea 480 103. Monte Altissimo 484 104. Cima Sera 488 105. Monte di San Martino 490 106. Monte Cocca, Monte Tomeabrù, Monte Caret, Dos da Trat und Dos dei Seadi 492 107. Cima Parì, Cima Sclapa, Cima Oro 496 108. Cima Valdes 500 109. Cima Grotta Dazi, Cima Rocchetta und Cima Sat 504 110. Cima Capi und Cima Rocca 508 15. GARDASEEBERGE 514 111. Monte Brento ................... 518 112. Monte Biaina 520 113. Monte Misone 522 114. Pala Granda und Cima Verde 524 115. Dos d’Abramo 528 116. Monte Cornetto 532 117. Monte Stivo..................... 534 118. Monte Biaena 538 16. PICCOLE DOLOMITI VON BRESCIA 542 119. Dosso Alto 546 120. Monte Censo 548 6

121. Monte Paghera ................. 550 122. Dosso Sassello 552 17. TREMALZOGRUPPE 554 123. Cima Spessa 558 124. Monte Tremalzo, Corno d. Marogna 562 125. Monte Corno ................... 566 126. Monte Carone 570 127. Monte Guil, Cima Nara, Cima al Bal 572 128. Cima Nodice 576 129. Punta Larici 580 18. BALDO-GRUPPE 582 130. Vetta della Buse, Punta Sascaga, Punta Telegrafo und Punta Pettorina 588 131. Cima Valdritta, Cima Val Finestra, Cima del Longino und Cima delle Pozzette 594 19. PIZZOCOLO-GRUPPE 598 132. Monte Pizzocolo ................. 602 133. Monte Castello di Gaino 604 Roteck (© D. Filippi) Ô 7

Der Leser muss in der Lage sein, die Orte, die Zeiten, die Schwierigkeiten, die Höhenunterschiede und die Eigenschaften des Geländes, in dem er sich bewegt, zu verstehen. Wenn ich ein paar Seiten durchblättere, sehe ich, dass dieses Buch über all diese Merkmale verfügt. Wie könnte es auch anders sein, denn es ist nicht das erste Mal, dass Diego sich als Führerautor versucht. Er hat bereits mehrere Bände über das Klettern veröffentlicht und sein Beruf als Bergführer ist eine weitere Garantie für die in seinen Büchern enthaltenen fachlichen Details. Außerdem ist Fabrizio, ein Bergsteiger und Bergrettungstechniker, Mitautor dieses Bandes, sowie des Pendants über den Osten TrentinoBeimSüdtirols.Lesen

Präsentation von Mario Corradini

Das Vergnügen, in die Berge zu gehen, und die Liebe zur Heimat bleiben kaum ausschließlich private Gefühle. Viele teilen diese Emotionen mit anderen Menschen, mit Wander- und Kletter kameraden. Manche möchten ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben, vielleicht in Form eines Buches. Auf diese Weise ermöglichen sie es vielen Anderen, neue Touren zu entdecken und auf sichere Art und Weise Steilhänge, Wände und Gipfel zu erklimmen.

des Inhaltsverzeichnisses stelle ich fest, dass dieses Werk viele unterschiedliche Touren enthält. Ein Buch, auch wenn es dazu gedacht und geschrieben ist, Menschen an neue Orte zu führen, dient manchmal auch dazu, ferne Erinnerungen an die Oberfläche zu bringen, die in den entlegensten Winkeln des Gedächtnisses verloren gegangen sind. Ich erinnere mich an unzählige Tage, die ich auf vielen dieser Berge verbracht habe. Ich lese meine Notizen noch einmal durch und suche bei der Gelegenheit nach alten, vergessenen Dias in meinem großen DerArchiv.Anlass, diese Präsentation zu verfassen, hat mich in eine andere Zeit versetzt. Ich erinne re mich an die unterschiedlichsten Gefühle, an viele verschiedene Situationen, an glückliche Augenblicke und auch an Momente der Sorge. Jahre vergehen, Erfahrungen sammeln sich an, Erinnerungen sind Teil des gelebten Lebens. Ein Buch bietet die Möglichkeit, neue Entdeckun gen zu machen, und wird immer ein wertvolles Hilfsmittel bleiben, um sich daran zu erinnern, wie sehr man die Zeit in den Bergen genossen hat. http://www.cliv.it/Mcorr.htm

Die Region Trentino-Südtirol bildet einen wichtigen Teil des Alpenbogens. Es handelt sich um ein überwiegend bergiges Gebiet mit hohen schnee- und eisbedeckten Gipfeln, das einen strukturell und ökologisch bedeutenden Teil der Alpen darstellt. In diesem Band, der dem westlichen Teil dieser Region gewidmet ist, dürfen auch einige Routen in den Dolomiti di Bren ta, der westlichsten Dolomitengruppe von allen, nicht fehlen. Die Dolomiten wurden von der UNESCO zum „Weltnaturerbe“ erklärt: Eine wichtige, wertvolle Anerkennung, die die Faszi nation dieser Berge unterstreicht. Sie versetzen immer wieder in Erstaunen und werden von Wanderern und Bergsteigern aus der ganzen Welt aufgesucht und bestiegen. Die Voralpen gehören zu den scheinbar „kleinen“ Erhebungen, die deshalb aber nicht weniger interessant sind. Sie eilen im Süden den „großen Schwestern“ voraus und bieten unendlich viele Mög lichkeiten. Auf diesen Bergen wird nämlich nicht nur gewandert: Die steilen Wände bieten zahlreiche Klettermöglichkeiten.

Vielfältig ist hier die Schönheit der Natur, und es finden sich zahlreiche historische Spuren, darunter auch solche von der Kriegsfront 1915/18.

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Einen Führer zu schreiben ist keine leichte Aufgabe. Wenn man eine Route zur Besteigung eines Gipfels vorschlägt, gilt es, alle grundlegenden und notwendigen Informationen in einerwenn auch kurzen - Beschreibung unterzubringen.

Tellakopf (© D. Filippi)

von Fabrizio Rattin Wahre Leidenschaft, Hingabe, gemeinsame Absichten, echte Freundschaft, Entdeckergeist und geografische Neugier sind Begriffe, die die tragenden Säulen dieser Arbeit skizzieren. Es handelt sich um ein akribisches Werk, ausgearbeitet bis ins kleinste Detail, das uns über Jahre hinweg bei den unzähligen beschriebenen Bergtouren beschäftigt hat, von denen jede einzelne von mindestens einem der beiden Autoren persönlich durchgeführt wurde, was einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert darstellt. Jede Seite des Buchs ist eine unvergessliche Erinne rung an wunderbare Tage in den Bergen, in der echten, schnörkellosen Welt der Normalwege; eine Umgebung, die ich zutiefst lieben gelernt habe.

Vorwort

Ich möchte Diego von ganzem Herzen dafür danken, dass er mich in seine Idee mit einbezo gen und mir die Möglichkeit gegeben hat, ein so energiereiches Projekt gemeinsam wachsen zu sehen, Gedanken und Vorgehensweisen auszutauschen und Touren in den verborgensten und faszinierendsten Ecken der Region zu planen. Seine akribische Präzision, sowohl beim Schreiben als auch bei der Vorbereitung, seine Bereitschaft und Bescheidenheit, zu teilen und geduldig zu lehren, waren für mich echte Lektionen fürs Leben.

Die bestiegenen Gipfel erzählen von der unglaublichen landschaftlichen und alpintechnischen Vielfalt, von den hohen Gipfeln der Grenzkette mit ihren schimmernden Gletschern über das Voralpengebiet des Gardasees oder des Monte Grappa mit deren mildem Klima, das ideal für die kälteren Jahreszeiten ist, bis hin zu den unvergleichlichen Dolomiten: eine Region, die aufgrund ihrer geomorphologischen Beschaffenheit und der Schönheit ihrer Berge weltweit einzigartig ist.

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Wir verfolgen keine ehrgeizigen Ziele, sondern haben nur das Vergnügen und die Befriedigung, den Liebhabern der Berge ein Werk zu präsentieren, das eine Seele hat: die Seele des Gebiets, in dem wir leben, eine fantastische und vollkommene Region, der wir mit Stolz unsere Ehre erweisen dürfen. Eines unserer Hauptziele ist es, eine landeskundliche Kultur Trentino-Südti rols und der angrenzenden Regionen zu schaffen, indem wir die 43 Gebirgsgruppen, aus denen sich dieses Gebiet zusammensetzt, jede für sich im Detail vorstellen.

5 3 1 2 4 6 7 8 9 10 11 12 BressanoneVipiteno BolzanoBormio Merano Nauders Brunico Innsbruck ALPENTUXER STUBAIERALPEN OTZTALERALPEN SESVENNAGRUPPE ZILLERTALERALPEN VENEDIGERGRUPPEDEFEREGGERGRUPPE20 21 22 23 24 25 BrenoEdolo Laces Lana DimaroMalè 13 14 15 16 17 1819 Trento OROBIEALPI Tione Ponte Arche PredazzoMoenaCanazei DobbiacoCortina Auronzo 26 27 28 29 30 31 32 34 33 35 3637 38 39 S. Martino Agordo Feltre Belluno BassanoArsiero Verona 41 43 42 40 Mezzolombardo PonteLegnodi Carisolo Cles Naturno Spondigna Corvara Cencenighe Rovereto Riva Ora Chiusa Calliano Valdagno WESTLICHER TEIL - Band 1 1. Sesvennagruppe 2. Ötztaler und Passeier Alpen 3. Texelgruppe 4. Breonie di PonenteWestliche Stubaier Alpen 5. Sarntaler Alpen 6. Ortlergruppe 7. Sobretta-Gavia-Gruppe 8. Cevedalegruppe 9. Maddalene-Gruppe 10. Mendelkette 11. Adamellogruppe 12. Presanellagruppe 13. Brentagruppe 14. Cadriagruppe 15. Gardaseeberge 16. Piccole Dolomiti von Brescia 17. Tremalzogruppe 18. Baldo-Gruppe 19. Pizzocolo-Gruppe ÖSTLICHER TEIL - Band 2 20. Zillertaler Alpen/Tuxer Alpen 21. Zillertaler (ItalienischerAlpenTeil) 22. Prettauer Berge 23. Pfunderer Berge 24. Rieserfernergruppe 25. Villgratner Berge 26. Puez-Geisler-Gruppe 27. Fanes-Sennes-Prags 28. Sextener Dolomiten 29. Rosengarten 30. Sella-Langkofel-Gruppe 31. Latemargruppe 32. Marmolata 33. Cima Bocche-Kette 34. Lagorai-Kette 35. Cima D‘Asta-Gruppe 36. Palagruppe 37. Feltriner Dolomiten und Monti Del Sole 38. Schiara-Gruppe 39. Cima Dodici-Kette 40. Kleine Dolomiten 41. Grappa-Massiv 42. Col Nudo-Cavallo-Gruppe 43. Lessinische Berge 11

Höhenunterschied AusrichtungSchwierigkeit CharakterGesamtzeit

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LEGENDE und TECHNISCHE EINLEITUNG

FÜR HUBSCHRAUBER UND FLUGZEUGE

Gibt die Gesamtgehzeit an, einschließlich des Abstiegs. Gibt den Charakter der Tour an. Siehe Legende zum Charakter.

Verweist auf die Stützpunkte entlang der Tour, wie Berghütten, Biwaks oder Almen. Stützpunkte

WIR BRAUCHEN KEINE HILFE No – NeinYes – Ja

CHARAKTER: Hier werden allgemeine Informationen über die Art der Tour aufgeführt: Markierter Wanderweg: Der Weg ist immer deutlich und mit rot-weißen Markierungen und CAI-Schildern gekennzeichnet. Markierter Pfad: Der Verlauf ist weniger eindeutig, aber mit roten Markierungen und Steinmännchen gekennzeichnet. Nicht markierter Pfad: Ein weniger gut er kennbarer Streckenverlauf ohne Schilder und Steinmännchen. Weglos: Die Strecke muss selbst gesucht werden, mit Karte und GPS. Versicherter Steig: Ausgesetzter Wander weg, der mit einem Drahtseil versehen ist. Das Drahtseil wird nur zur Sicherung, nicht aber zur Fortbewegung verwendet. Klettersteig: Ausgesetzter Steig, der mit einem Drahtseil versehen ist. Das Drahtseil wird zur Sicherung und gegebenenfalls zur Fortbewegung verwendet. Ein Klettersteigset ist obligatorisch. Steig mit Felspassagen: Route mit leichten Kletterpassagen über Felsen, setzt ein Mini

Boden-Luft-Notsignale

Gibt die Gesamtschwierigkeit der Tour an. Siehe Legende zur Schwierigkeit.

Gibt den gesamten zu überwindenden Höhenunterschied vom Parkplatz bzw. der Bergstation einer Bahn bis zum Gipfel an. Gibt die AusrichtungdurchschnittlichederWanderung an.

INTERNATIONALE BODEN-LUFT-NOTSIGNALE

Boden-Luft-NotsignaleRotes Licht oder Leuchtsignal Rotes Aufgespanntes Stoffquadrat Rotes Quadrat 100x100cm. Kreis in der Mitte Durchmesser ca. 60cm. Weißer Ring 15cm. WIR BRAUCHEN HILFE

Lodner (© D. Filippi)

DURCHSCHNITTLICHE ZEIT: Gibt die durchschnittliche Gehzeit im Auf stieg vom Ausgangspunkt zum Gipfel an.

EMPFOHLENER ZEITRAUM: Gibt die beste Jahreszeit für die Durchfüh rung der Tour an.

Ausrüstung für schwierige Wanderungen: Wanderschuhe, Stöcke, 30 m Seil, einige Ka rabiner und Schlingen.

Hochtourenausrüstung: 30/50 m Seil, Gurt, Helm, Steigeisen, Eispickel, ein paar Eis schrauben.

Klettersteigausrüstung: komplettes Kletter steig-Kit: Klettersteigset, Gurt und Helm Kletterausrüstung: 50 m Seil, Gurt, Helm, ein paar Friends, Karabiner und Schlingen.

Im Fels: leichte Kletterstellen bis zum I. Grad. Im Eis: leichter Gletscher. Schnee- oder Eis hänge bis zu 30°/40°.

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SCHWIERIGKEIT: Gibt die technische Schwierigkeit der Tour an: Schwierigkeitsskala Wandern: Die Verwen dung eines Seils ist nicht erforderlich. T: Für Touristen. Leichte Strecke, die im Allge meinen auf Forstwegen oder Saumpfaden ver läuft. Sie ist immer eindeutig und gut mit Weg weisern und Hinweistafeln gekennzeichnet.

E: Wanderung. Anspruchsvolle Strecke auf unbefestigten Wegen, aber stets gut mit Schildern und Hinweisen markiert.

F: Einfach (Facile). Leichtes Bergsteigen.

MATERIAL: Hier ist angegeben, welche Ausrüstung für die sichere Durchführung der Tour empfoh len wird: Normale Wanderausrüstung: Wanderschu he und Stöcke

mum an alpiner Erfahrung voraus. Seilstück und Gurt empfohlen, aber nicht notwendig. Felsroute: Route im Fels, die alpine Erfah rung und entsprechende Ausrüstung ver langt. Gletscherroute: Route über Gletscher, die Erfahrung und Hochtourenausrüstung erfor dert.

Schwierigkeiten Bergsteigen: Erfordert die Verwendung eines Seils und die Kenntnis der Sicherungstechniken.

PD: Wenig schwierig (Poco Difficile). Berg steigen mit eher moderaten Schwierigkeiten. Im Fels: Kletterstellen bis zum II. Grad.

EE: Wanderung für Erfahrene. Sehr an spruchsvolle Strecke auf schwierigen und ab weisenden Wegen, die manchmal ausgesetzt oder schlecht erkennbar sind. Es können auch einfache Passagen über Felsen, durch Rinnen oder über Schneefelder vorkommen.

EEA: Wanderung für Erfahrene mit Aus rüstung. Dies ist die übliche Abkürzung für versicherter Steige oder Klettersteige. Klet tersteigausrüstung ist erforderlich: Kletter steigset, Gurt und Helm. Schwierigkeiten Wandern/Bergsteigen: Die Verwendung eines Seils hängt von der per sönlichen Verfassung und Erfahrung ab. EE/F: Wanderung für Erfahrene/leichtes Bergsteigen. Wanderstrecke mit alpinen DieseSchwierigkeiten.Abkürzung umfasst all jene Touren, die sich auf der Grenze zwischen schwie rigem Wandern und leichtem Bergsteigen bewegen. Es handelt sich in der Regel um sehr anspruchsvolle Touren mit ausgesetz ten, steilen Abschnitten oder kurzen Klet terpassagen. Sie erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, ein gewisses Maß an alpiner Erfahrung und die Beherrschung der grundlegenden Sicherungstechniken. Die Verwendung eines Seils ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen. Leichte Grate sind die klassischen Touren, die in die se Kategorie fallen.

Relativ anspruchsvolles Bergsteigen.

D: Schwierig. Schwieriges Bergsteigen.

ANFAHRT: Beschreibt die Zufahrt von den Ortschaften zum Parkplatz, wo die Wanderung beginnt.

KARTOGRAPHIE: Nützliche topographische Karte für die Tour. Carè Alto (© F. Ferri) ÒÒ

Im Fels: Kletterstellen bis zum III. Grad. Im Eis: Relativ anspruchsvoller Gletscher. Schnee- oder Eishänge bis zu 50°/60°.

Im Fels: Kletterstellen bis zum IV. Grad. Im Eis: schwieriger Gletscher. Schnee- oder Eishänge bis zu 60°/70°.

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Im Eis: mäßig schwieriger Gletscher. Schneeoder Eishänge bis zu 40°/50°.

AUFSTIEG: Detaillierte Routenbeschreibung des Auf stiegs.

ABSTIEG: Detaillierte Routenbeschreibung des Ab stiegs.

AD: Relativ schwierig (Abbastanza Difficile).

AUSGANGSPUNKT: Zeigt den Ausgangspunkt der Wanderung mit Höhenangabe an. Das kann der Parkplatz sein, auf dem man das Auto abstellt, oder die Bergstation einer Seilbahn.

Carè Alto 3462 m

- SESVENNAGRUPPE

GEOGRAFIE DER GRUPPE: Die Sesvennagruppe ist ein ausgedehntes Gebirge, das zu etwa zwei Dritteln auf Schweizer Gebiet, zu einem Drittel auf italienischem Boden und zu einem kleinen Teil auf österreichischem Gebiet liegt. Der in diesem Werk betrachtete Abschnitt folgt im Wesentlichen der langen Grenzkette zwischen Italien und der Schweiz mit Hauptverlauf in Nord-Süd-Richtung, vom Stilfser Joch bis zum Reschenpass. Drei Untergruppen bilden diesen bedeutenden Gebirgszug: die Untergruppe Piz Umbrail vom Stilfserjoch bis zum Ofenpass auf Schweizer Gebiet, das Sesvennamassiv vom Ofenpass bis zum Schlinigpass und schließlich die Nordkette, die sich vom Schlinigpass bis zum Reschenpass zieht.

Lorenziberg 3016 mPiz Starlex 3075 m

• im Süden: das Trafoital mit dem Stilfserjoch und das Münstertal, von Spondinig bis Zernez.

Ein herrliches, wenig bekanntes Gebirge, das dem Besucher schöne Wanderungen und in teressante alpine Touren in einer außerordentlich intakten und abwechslungsreichen Natur bietet, mit einer komplexen und faszinierenden Geomorphologie, vom glänzenden SesvennaGletscher mit seinen vulkanischen Felsen bis zur Kalksteininsel des Piz Starlex. Das reizvolle Rifugio Sesvenna, in einer schönen Wiesenmulde im Herzen des Zentralmassivs gelegen, ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für die Erkundung der Berggruppe.

3204

• im Westen: das Unterengadin, von Zernez bis Susch.

Südtirol

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Höchster Gipfel: Piz Sesvenna m

• im Osten: der obere Vinschgau, vom Reschenpass bis Spondinig.

GRENZEN: • im Norden: das Unterengadin von Susch bis Nauders, bis zum Reschenpass.

rif. Sesvenna ) ( () NaudersPassoResiaResia BurgusioSanCuronValentinoMallesSludernoSlingiaRoia Prato allo Stelvio Gomagoi Trafoi))(( delloPassoStelvio Tubre ValVenostaValMonasteroValSlingiaValRoia diLagoResia ValTrafoi Piz Sesvenna Piz Cristanas C. d’Arunda diCimaTella Cima dei Greppi Piz Terza Piz StarlexC. di Grion Piz Lad Piz Nair Dosso di Fuori Dosso di DentroPiz Russenna C. dei Corvi C. di Rasass C. Undici C. Pian del LagoC.Dieci M. ValtesSchadlerLorenziberg Piz Chavalach M.PlagabelladiGlorenza Piz SchafbergSielva P. Rosa M. di Tarres PassoSlingia Spondinga Piz Umbrail Piz Lad Monpiccio Piz Foratrida 1 SESVENNAGRUPPE 2 ÖTZTALER UND PASSEIER ALPEN 6 ORTLERGRUPPE 19

Höchster Gipfel: Piz Umbrail

Hauptgipfel: Piz Umbrail, Punta Rosa, Groß Tartscher-Kopf, Piz Sielva, Piz Chavalatsch.

• Piz Umbrail-Untergruppe: Vom Stilfserjoch zum Ofenpass.

UNTERGRUPPEN UND GIPFEL:

• Sesvennamassiv: Vom Ofenpass zum Schlinigpass. Höchster Gipfel: Piz Sesvenna Hauptgipfel: Muntet, Piz Cotschen, Lorenziberg, Mont Valain, Tellakopf, Guardaskopf, Arunda kopf, Piz Sesvenna, Montrodes.

Piz Plazer 3103 m Piz Sesvenna 3204 m

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Cima d’Arunda 2879 mCosteras 2946 m • Nordkette: Vom Schlinigpass zum Reschenpass. Höchster Gipfel: Rasassspitz Hauptgipfel: Vernung-Spitze, Rasassspitz, Seebodenspitz, Zehnerkopf, Elferspitz, Grionkopf, Piz Russenna, Piz Nair, Piz Lad TOUREN: 01. Piz Sesvenna und Piz Foratrida 02. Tellakopf und Guardaskopf 21

Normalweg

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Aufstieg: Wir folgen sogleich der Beschilderung „Piz Sesvenna Nr. 1“ und gelangen über eine be queme Schotterstraße zunächst zur nahen Man gitsalm und bald darauf zur Mitteralm mit einer hübschen Tränke. Weiterhin auf dem Fahrweg in einer immer offeneren Umgebung erreichen wir die schöne Wiesenfläche, wo sich das PraviertBiwak befindet, ein ausgezeichneter Stützpunkt für Notfälle. Von hier an wird der Weg steil und anstrengend. Unmittelbar hinter dem Biwak nehmen wir den Weg Nr. 5 und erreichen nach einem sehr steilen ersten Abschnitt den oberen Teil der Talmulde, wo der weitere Verlauf der Wanderung erkennbar wird. Mit mühseligem und sehr anstrengendem Vorankommen erreichen m

Charakter: markierter Weg, teilweise be schwerlich über Geröll, Gipfelgrat mit leichten Felspassagen Material: normale Wanderausrüstung, ggf. ein Stück Seil für den Grat und zu Beginn der Sai son Steigeisen.

01 Ausrichtung StützpunkteGesamtzeit CharakterSchwierigkeitHöhenunterschied SÜD UND OST 7-9 Std. Pfade und Grat Biwak Praviert 2120 m Sesvennagruppe, Untergruppe Sesvennamassiv PIZ SESVENNA 3204 m PIZ FORATRIDA 3129 m

Der Piz Sesvenna mit dem benachbarten Piz Fo ratrida liegt zwischen dem Muntpitschen im Osten und dem Piz Plazer im Westen. Er ist der höchste Gipfel der gesamten Gruppe und auf seinem Gip felgrat verläuft die Grenze zwischen Italien und der Schweiz, zwischen Südtirol und dem Engadin. Großartiger Aufstieg mit Zufriedenheitsgaran tie. Der Piz Sesvenna, der unter Skitouren gehern sehr bekannt ist, bietet eine herrliche Sommertour von der italienischen Seite, vom wenig bekannten Avignatal aus, ohne dass man den stark zurückgegangenen Gletscher betre ten muss, über den der Normalweg vom Schli niger Tal und der Sesvenna-Hütte führt. Der Höhenunterschied konzentriert sich auf den zweiten Teil der Tour, wo vom Praviert-Biwak aus ein steiler Pfad auf Geröll zum Beginn des Gipfelgrates führt. Bis zu diesem Punkt sind die Schwierigkeiten eher die einer Wanderung, aber im letzten Abschnitt bietet der Kamm aus tol lem Fels oft Schwierigkeiten ersten Grades mit ein paar Passagen im zweiten Grad. Die Aus sicht vom Gipfel ist atemberaubend und reicht vom Ortler bis zur Bernina, von der Weißkugel bis zur Samnaun- und Silvrettagruppe.

Durchschnittliche Zeit: 6.00-8.00 Stunden für die gesamte Wanderung. Empfohlener Zeitraum: Sommer Schwierigkeit: EE/F leichte Kletterpassagen, maximal II. Ausgangspunkt: eigener Parkplatz wenig un terhalb der Mangitsalm 1750 m Anfahrt: vom Vinschgau ins Münstertal bis zum Dorf Taufers im Münstertal. In der Ortsmitte, neben einem Lädchen, folgt man der Ausschil derung nach rechts Richtung Avignatal, dann weiter auf der asphaltierten Straße bis zu deren Ende (Verbotsschild), nahe einer Brücke unter halb der Wiesen der Mangitsalm.

1550EE/F

vom Avignatal

Piz Sesvenna3204  Muntpitschen-Monpiccio  3161 Foratrida  3129Piz Valdasass  3027 Cima d’Arunda  2879 Guardaskopf2720  Piz3075Starlex  Piz 2768Cotschen  Lorenziberg3016  3062  Valdaschlikopf  2945 Vadret da Sesvenna Scharljoch - P.so della CruschettaFuorclaStarlex Mitteralm MangitsalmPravierthütteStarlexhütteStierberghütte A V I G N ATA L

wir die Scharte zwischen Sesvenna und Foratrida mit einer schönen Aussicht auf die Überreste des Sesvenna-Gletschers. Hierhin gelangen wir über eine sehr steile Schuttrinne, wo man aufpassen sollte, keine Steine loszutreten. Der schönste Teil des Aufstiegs beginnt nun linkerhand, entlang eines sehr aussichtsreichen Grats aus solidem Fels. Wir folgen den dichten Markierungen, die dabei helfen, mit vielen Kehren den leichtesten Weg zu finden. Der I. Grad überwiegt, nur zwei Passagen fordern den II. Schwierigkeitsgrad, bis der Grat in der Nähe des riesigen Gipfelkreuzes jäh abbricht. Dieses erreichen wir in kurzer Zeit, gebannt vom magischen Panorama und in dem Wissen, einen wunderschönen Südtiroler 3000er erklommen zu haben. Ohne Eile verfolgen wir den Gipfelkamm mit höchster Aufmerksamkeit zurück zur Scharte. Um zum nahen Piz Foratri da aufzusteigen, nehmen wir nun den gut sicht baren, markierten Weg in östlicher Richtung, der nach Überwinden eines kleinen Rückens zu einer kleinen Kerbe in der Nähe hinunterführt. Dicht an den Felsen bleibend, verlassen wir den markierten Weg und halten uns links, den fina len Schutthang des Piz Foratrida empor, welchen man mit einer herrlichen Aussicht auf Sesvenna und Mompiccio in kurzer Zeit erreicht. Abstieg: Nach einem kurzen Gegenanstieg zur bekannten Scharte folgt man der Aufstiegsroute zurück ins Tal. Kartographie: Tabacco-Karte 044 - Vinschgau, Mals, Sesvenna - Val Venosta, Malles

24

1 Muntpitschen 3161 m Monpiccio Piz Foratrida 3129 m

ForatridaPizundSesvennaPiz>Sesvennagruppe

Aufstiegsroute zum Piz Foratrida (© Diego Filippi) Ô

Piz Sesvenna 3204 m Der Gipfel des Piz Foratrida (© Diego Filippi) Ó Aufstiegsroute zum Sesvenna (© Diego Filippi) Ô 25

22 Wilder Freiger 3418 m Cima Libera Rif. Cima Libera 3415 m Rif. Biasi al Bicchiere 3191 m teilweise mit Drahtseilen versichert sind. Nach dem wir eine kleine Gletscherzunge erreicht und diese vorsichtig überquert haben, erreichen wir den felsigen Ausläufer des Becherfelsen, auf dessen Gipfel das Becherhaus steht. Wir lassen den Weg zur Müllerhütte links liegen und bewe gen uns durch steilen, mit Drahtseil versicherten Fels direkt zur Hütte. Ca. 5-7 Stunden Fußweg vom Auto aus. Aufstieg zweiter Tag:Von der Hütte steigen wir zur Scharte ab und folgen der offensichtlichen Spur über den Gletscher, die zum Fuß des leich ten, felsigen Südgrats des Wilden Freiger führt. Über leichte Felsen, die mit Seilen und Trittbü geln versehen sind, erreichen wir den Signal gipfel, über den man auf einfachem Weg ohne weitere Schwierigkeiten den begehrten Gipfel erreicht. Atemberaubende Aussicht auf die ge samten österreichischen und italienischen Stu baier Alpen. Abstieg: Über den Aufstiegsweg. Kartographie: Tabacco-Karte 038 Sterzing - Stu baier Alpen>AlpenStubaierWestlicheWilderFreiger Aufstiegsroute (© Diego Filippi) Ô Der Gipfel (© Diego Filippi) Ò 116

Abstieg:

zur Zufallspitze hinzieht. Ohne den Hauch eines das Gipfelkreuz immer im Blick, folgen wir treu dem felsigen Kamm und suchen stetig den besten Weg, um den berühmten Gipfel zu er reichen. Achtung bei den letzten steilen Felspas sagen. Riesiges 360°-Gebirgspanorama, vor al lem auf den fast greifbaren Monte Cevedale, der durch eine kurze Traverse über den Grat erreicht werden kann. In diesem Fall ist eine komplette Hochtourenausrüstung erforderlich. Über den Aufstiegsweg. Tabacco-Karte 08 Ortlergebiet

Kartographie:

>CevedalegruppeZufallspitze

222

Aufstiegsroute (© Diego Filippi) Ò

Zweifels,

42

Zufallspitze 3757 m Cima CevedaleMonte Cevedale 3768 mPasso della Forcola 3032 m

Über den Normalweg vom Passo della Forcola 1050EE/F m 7SÜDWESTStd. Wanderweg und Grat keine Eleganter Gipfel, der zwischen dem Valle dei For ni und dem Gaviapass aufragt und das grandiose Forni-Becken nach Westen hin abschließt

PIZZO TRESERO 3594 m

Durchschnittliche Zeit: 3.00-3.30 Stunden vom Parkplatz zum Gipfel

Charakter: stets gut markierte Wege Material: normale Wanderausrüstung, evtl. Gurt und Seilstück

Versichertes Stück zum Grat (© Diego Filippi) Ñ

Aufstieg: Von der Hütte aus folgen wir der ein deutigen Beschilderung zum Pizzo Tresero. Die Route führt zunächst am Hang entlang über weite Weiden und grüne Lichtungen zur charakteristi schen und eindrucksvollen „Ponte dell’Amicizia“ (Brücke der Freundschaft): ein schmaler Steg, der den ungestümen Dosegù-Bach überquert, der dem großen gleichnamigen Gletscher un terhalb der Punta San Matteo entspringt. Nach

43 Ausrichtung StützpunkteGesamtzeit CharakterSchwierigkeitHöhenunterschied Cevedalegruppe, Cevedalemassiv

224

Empfohlener Zeitraum: Sommer, Herbst Schwierigkeit: EE/F steile Pfade und ausge setzter Grat. Kurzes Stück mit Fixseil über glat te Felsen Ausgangspunkt: Rifugio Berni am Gaviapass, auf 2541 m Anfahrt: Von Ponte di Legno oder von Santa Ca terina Valfurva zum Gaviapass und dem Rifugio Berni fahren, wo man parkt. Startpunkt verschie dener Wanderwege und Wegweiser zum Pizzo Tresero.

Einer der bekanntesten und beliebtesten Gip fel der gesamten Ortler-Cevedale-Gruppe. Der Pizzo Tresero, der über den langen, berühmten Kamm der 13 Gipfel direkt mit dem Cevedale verbunden ist, lässt sich über eine spannende und sehr befriedigende alpine Route vom Gavi apass aus besteigen. Die Route führt durch un berührte Landschaften von seltener Schönheit, mit herrlichen Ausblicken auf San Matteo und den großen Dosegù-Gletscher. Ferner bietet der letzte Teil durchaus alpine Passagen: ein Stück Gletscher, ein exponierter Grat, sowie ein kurzer seilversicherter Abschnitt über glatten Fels sind dabei. Ein Klettergurt und ein Stück Seil können hier nützlich sein, falls die Felsen zu Beginn der Saison nass sind oder um weniger erfahre ne Tourengeher zu sichern. Für Gebirgskenner stellt er keine besonderen Schwierigkeiten dar.

V A L L E D OSEGÙ SevesoBivacco Rif. Arnaldo Berni Rifugio Bonetta Alpe di Tresero Ponte di Pietra Ponte dell’Alpe diPassoGavia Lago Bianco SforzellinaVedr.della Vedr . diTresero Pizzo3594Tresero  Punta Pedranzini  3599 Punta3132Segnale  Pizzo di Val Umbrina 3222  Biv. Btg. M. Ortles P.ta della3100Sforzellina  P.so Dosegù2999 P.so Sforzellinadella3006 Corno dei Tre Signori  3360

Die Gruppe ist vom Granitgestein geprägt, insbesondere von Granodioriten und Tonaliten, magmatischen Gesteinen, die den Adamello-Presanella-Pluton bilden; ebenfalls einer der größten seiner Art in den gesamten Alpen. Entlang der weiten Gletscher stößt man nicht sel ten auf Kriegsrelikte, die angesichts des plötzlichen Abschmelzens der Eismassen arrogant auftauchen und daran erinnern, dass diese schönen Berge leider auch trauriger Schauplatz des Ersten Weltkriegs waren.

Die Adamellogruppe bedarf eigentlich keiner Vorstellung, sie beherbergt eines der bedeu tendsten Gletschersysteme Italiens: das Pian di Neve, eine unglaubliche eisige Hochebene von 18 Quadratkilometern, gebildet vom Adamello-Gletscher, der Vedretta della Lobbia, der Vedretta di Larès und vielen anderen kleineren Gletschern. Eine unglaubliche und unberührte Hochgebirgslandschaft, die für alle Arten des Bergsteigens etwas bietet, von einfachen Wan derungen über Gletschertouren bis hin zu verwegenen Gratklettereien in herrlichem Granit.

Carè Alto 3462Montem Folletto 3334Dentim del Folletto 3302 m Corno di 3406CaventomCrozzon di Lares 3354 m Ago Mingo 2968 m Crozzon di 3079Folgoridam Lombardia - Trentino

11 - ADAMELLOGRUPPE Höchster Gipfel: Monte Adamello 3554 m

GRENZEN: • im Norden: der Tonale-Pass mit dem Val Presena, der Passo Presena und das Val di Genova, von Ponte di Legno bis Pinzolo im Osten: das Val Rendena und die Valli Giudicarie, von Pinzolo bis Ponte Caffaro im Süden: das Val di Caffaro und der Passo di Croce Domini, von Ponte Caffaro bis Breno im Val Camonica im Westen: das Val Camonica, von Breno nach Edolo zum Tonale-Pass

)( () () )( () )( () )( )( Edolo diPonteLegno Breno Storo Ponte Caffaro Pieve di Bono Tione Passo di Croce Domini delPassoTonale )( Val di Genova ValDaone M. Frisozzo diReCastello C.ne di Blumone Carè Alto C. Cop di Breguzzo Crozzon di Làres Passo delle Vacche M. Coel M. SpadaloneCornoAlto C. di FolgoridaP.soValdiFumoC.diC.CornoDanerbad’ArnòdiValbonaM.CoronaDossodeiMortiC.CopdiCasaC. CrestaLobbiaLatolaAltaCroceP.so di Campo C.no di Grevo C.M.LevadeC.BuciagaFumoC. del Coster P.soAdamè M. Avio M. Aviolo C.no Baitone CamunoBadilePizzo M.P.saListinodella Rossola M. Rossola diDossonGenova M. MonoccolaM. di Gelo M. Bruffione M. Lavanech M. Frerone M. GuardiaAlta M. Rema M. BoiaGrotta Rossa C. Berbignaga M. Campellio Adamello C. Bianco C.no Miller P.so dell’Adamello C. Gioia C. Prudenzini C. di GanaM. Venerocolo C. di Salimmo M. Mandrone M. Marser P. della Regina C. di Boazzo C di PlemC.no delle RocciaGranateBaitone Corno di Lago Scuro Passo Presena PrudenziniP.so ValPresena CarisoloPinzolo Val Saviore Cedègolo Ago Mingo rif. Ai Caduti rif. Carè Alto rif. Trivena rif. G. Rosa rif. Mandrone Mariarif. Francoe rif. Cai Lissone rif.Prudenzinirif.Garibaldirif. Gnutti rif. Bedole rif. Tonolini rif. Aviolo rif. De Marie rif. Val di Fumo 16 PICCOLE DOLOMITI VON BRESCIA 11 ADAMELLOGRUPPE OROBIEALPI 17 TREMALZOGRUPPE14 CADRIAGRUPPE 7 SOBRETTA-GAVIA-GRUPPE 12 PRESANELLAGRUPPE13BRENTA 315

Corno Miller 3373 m Monte Adamello 3539 m Corno di Salarno 3298 m Corno Bianco 3427 m

Corno dell’Adamè 3275 m Monte Fumo 3409 m Anticima del Monte Fumo 3353 m Crozzon di Lares 3354Cornom di Cavento 3406 m

Aufstieg: Vom Rifugio Stoppani starten wir auf dem Gustavo-Vidi-Weg Nr. 390 in Richtung Boc chetta dei Tre Sassi. Nachdem wir den ersten Felsriegel in der Mitte des Osthangs umgangen haben, führt der Weg weiter am Kamm entlang bis zu einem großen Steinmann. Hier macht der Weg eine scharfe Biegung nach links und über quert am Hang entlang den gesamten Westhang der Pietra Grande. Am Steinmann verlassen wir also den Sentiero Vidi und gehen treu auf dem grasbewachsenen Grat weiter, bis wir die große Metalltafel vorfinden, die den Beginn der Über schreitung markiert. Auf dem ersten Teil des Aufstiegs bis zum Gipfel der Pietra Grande pas sieren wir eine Höhle und Durchqueren eine tiefe Scharte, wo wir 3 x ca. 20 m abseilen. Nach der Scharte nehmen die Schwierigkeiten ab, und der Gipfel der Pietra Grande ist leicht zu erreichen (4 Stunden ab dem Einstieg). Der zweite Teil, die Überschreitung der Gipfel, weist keine beson deren Schwierigkeiten auf. Einige Abseiler sind erforderlich, um den Pass zu erreichen, der die Pietra Grande von der Cima Vagliana trennt. Jen seits des Passes geht es über leichte Felspartien und Gras auf die Cima Vagliana, die durch eine große Metallfahne gekennzeichnet ist. Etwa 2.30 Stunden von der Pietra Grande.

Anfahrt: Von Madonna di Campiglio zum Passo Campo Carlo Magno; großer gebührenpflichtiger Parkplatz und Talstation der Seilbahn zum Rifu gio Stoppani am Passo del Grostè.

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438

VaglianaCimaundGrandePietra>Brenta

Abstieg: Von der Cima Vagliana aus folgen wir den Spuren, die zunächst nach Norden und dann nach Westen über grasbewachsene Hänge hin abführen, bis sie auf den Costanzi-Weg treffen. Auf diesem kehren wir zum Rifugio Stoppani oder, bequemer, zum Rifugio Graffer zurück. Für den Abstieg sind weitere 2 Stunden einzuplanen.

Kartographie: Tabacco-Karte 053 Dolomiti di Brenta

Auf die Cima Vagliana (© Diego Filippi) ÔIn Richtung Pietra Grande (© Diego Filippi) Ô

Ausgangspunkt: Rifugio Stoppani, Bergstation der Grostè-Seilbahn, auf 2438 m.

Pietra Grande 2936 m Aufstiegsroute (© Diego Filippi) Ó Die ersten Schwierigkeiten (© Diego Filippi) Ô 439

92 Pietra Grande 2936 mVaglianaCimaundGrandePietra>Brenta 440

Cima Brenta 3150 m Cima Mandron 3040 m 441

110 Cima Rocca 1090 m Bivacco Arcioni 858 m RoccaCimaundCapiCima>Cadriagruppe 510

Cima Capi 909 m

Kartographie: Tabacco-Karte 071 Prealpi Gar desane - Tremalzo - Valle di Ledro - L. d’Idro

RoccaCimaundCapiCima>Cadriagruppe Cima Rocca (© Diego Filippi) Ô

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An einer Gabelung nehmen wir den „Sentiero dei Bec“ Nr. 470 nach rechts in Richtung Gardasee, beschildert mit Via Ferrata Susatti. Wir folgen stets den Hinweisen zur Cima Capi und zum Fausto-Susatti-Klettersteig und achten darauf, nicht auf den „Sentiero delle Laste“ Nr. 471, die Abstiegsroute, zu geraten. Unterhalb der Cima Capi verlassen wir den Weg Nr. 470 und stei gen auf dem Weg Nr. 405 hinauf zum Einstieg des Klettersteigs. Der gut versicherte und nie anstrengende Steig folgt einem alten Versor gungsweg aus dem Ersten Weltkrieg, vorbei an zahlreichen eindrücklichen historischen Zeug nissen. Auf dem Gipfel der Cima Capi angekom men, geht der Steig leicht abwärts, bis er eine Einkerbung erreicht. Wenn man hier links ab biegt und dem versicherten Mario-Foletti-Steig folgt, erreicht man in 40 min das Arcioni-Biwak; bei unsicherem Wetter eine ausgezeichnete Fluchtmöglichkeit. Wenn wir stattdessen auf dem Susatti-Klettersteig bleiben, dem Weg Nr. 405 weiter folgend, passieren wir die Ostwand der Cima Rocca und kommen schließlich an die Abzweigung zur Bocca Pasumer, Weg 405bis. Auf diesem entlang, den Hinweisen zur Cima Rocca folgend, beginnen wir den letzten Anstieg, an dessen Ende einige versicherte Abschnitte zum freistehenden Gipfel führen.

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Auf der Via Ferrata Susatti (© Diego Filippi) Ò

Abstieg: Der Abstieg erfolgt auf der gegenüber liegenden Seite des Berges und weist einige kur ze versicherte Abschnitte auf. In Kürze erreichen wir das Bivacco Arcioni und die nahe gelegene Kirche San Giovanni, von der wir über den ver sicherten Sentiero delle Laste absteigen und so auf den Weg Nr. 470 gelangen, den wir im Auf stieg gegangen sind.

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