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werbewoche ZEITUNG FĂœR MARKETING, WERBUNG & MEDIEN WWW.WERBEWOCHE.CH

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Nebengeschäfte wurden salonfähig“

ZUR SACHE: SO ÄNDERN SICH DIE ZEITEN Vor fünf Jahren führte die Werbewoche ein Interview mit dem Vorarlberger Verleger Eugen A. Russ. Dieser wurde in der Schweiz einem breiteren Kreise bekannt, als er anlässlich einer Dreikönigstagung sein Geschäftsmodell erklärte. Russ hatte es fertiggebracht, sein kleines Bundesland gegen jegliche mediale Konkurrenz abzuschotten. Dies einmal durch ein hervorragend gemachtes Produkt, die Vorarlberger Nachrichten, eine Zeitung, die ihre eigenen Leser ins Zentrum setzte und schon interaktiv war, als die ganze Interaktivität in den Medien noch Seltenheitscharakter hatte. Daneben operierte Russ mit Vergünstigungen aller Art für Abonnenten. Es gab Billigstrom, eine eigene Unfallversicherung, und man konnte mit der eigenen Telefongesellschaft kostengünstig telefonieren. Diese Nebengeschäfte waren primär dafür gedacht, die Leser-Blatt-Bindung zu stärken. Aber Russ verdiente damit auch Geld. Einige wenige Schweizer Verleger waren von den neuen Ideen begeistert, viele hingegen skeptisch. Vor allem, was die Nebengeschäfte anbetraf, man sah die redaktionelle Unabhängigkeit gefährdet. Auf die Frage der Werbewoche, warum Schweizer Verleger sich nie im grossen Stil für Nebengeschäfte erwärmen konnten, meinte Russ: «Vielleicht

ist die wirtschaftliche Lage nicht so drängend, dass man über solche Geschäftsmodelle zu sehr nachdenken muss.» Heute sieht das anders aus: Interaktivität und Mitbeteiligung der Leserschaft ist Current normal und auch Nebengeschäfte wurden salonfähig. Am weitesten in dieser Hinsicht ist sicher Ringier, das auf transaktionsbasierte Online-Modelle setzt und sich als ein multinationales integriertes Medienunternehmen sieht. Integriert heisst aber nicht nur Print, TV, Radio, Online und Mobile. Man will auch ein starker Player im Entertainment- und InternetGeschäft sein. Die Palette der Beteiligungen ist breit. Sie reicht von Betty Bossy mit den bekannten Küchenhelfern über Geschenkidee.ch wo man neben LED-Champagnergläsern für Franken 14,90 bis zu einem Wochenende mit einem Audi R8 zu 3300 Franken mehr oder weniger alles bekommt, bis hin zum neuen Reiseportal Etrips.ch, einem Joint-Venture zwischen Ringier und Tui Schweiz. Aber auch im Showgeschäft hat Ringier Interessen: Es beginnt beim Ticketcorner und geht dann bis hin zu Konzertveranstaltern wie Good News oder The Classical Company. Als weiteres Standbein gibt es Sportler- und

Werbewoche interaktiv

Künstler-Management-Firmen wie Infront oder Pool Position, wo neben Lara Gut und Xenia Tchoumitcheva auch Stefan Gubser, Sabina Schneebeli und Katja Stauber vermarktet werden. Pierre C. Meier, Chefredaktor pc.meier@werbewoche.ch

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Wirz Werbung verbindet für Feldschlösschen, Rod feiert Eve by Cardinal

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Erdmannpeisker hat für Vigier ein Kommunikationskonzept entwickelt

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One Young World: Werbung für eine bessere Welt

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Beim «race against cancer» am Gotthardpass bekam Krebs ordentlich Gegenwind

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Hansres Emch gibt Tipps, wie man mit Content und Applikationen Geld verdienen kann

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Multi-Channel-Tracking ermöglicht den gezielten Einsatz von Werbeinvestitionen

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Beobachter-Ratgeber: Kündigungsschutz

Artikel archivieren, mailen, twittern oder auf Facebook stellen: Beitrag einfach mit Ihrem Smartphone und der Paperboy-App fotografieren. Funktioniert bei jedem Beitrag, denn die Werbewoche ist komplett kooabisiert. Texte, die mit dem Kooaba-Icon gekennzeichnet sind, bieten zusätzlich mit einem Knips weiteres Material wie Artikel, Bilder, Videos oder Studien.

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Spillmann Felser Leo Burnett machen sich mit Micasa einen Namen, Contexta zeigt für CSS menschliche Bedürfnisse

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Mit dem Markteintritt von 20 minuti gerät die stabile Tessiner Zeitungslandschaft in Bewegung – vielleicht auch im Verlegermarkt

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Nach dem massiven Bedeutungszuwachs von Tamedia ist Ruhe eingekehrt. Marktanteilsverschiebungen gab es nur hinter dem Komma

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Der Weg ins Zeitalter des Hybrid-TV ist hürdenreich. Das zeigte das erste IGEM-Techno-Update in Bern

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Innerhalb der Social-Media-Welle gewinnt Social-Media-Monitoring an Bedeutung – Schweizer Angebote lanciert

Karl Lüönd über Führungsqualitäten, Anne-Friederike Heinrich über unnütze Studien und Theophil Butz über das ADC-Jahrbuch

34 KOPF DER WOCHE Manfred Strobl leitet seit einem Jahr die OMD Schweiz, die derzeit an der Spitze der Schweizer Mediaagenturen steht

37 SHORTLIST Die Werbewoche war beim ClearchannelFest 2011, bei 20 Jahre NZZ Folio, beim Radio Day und 20 Jahre Alex Schmid mit der Linse dabei

STANDARDS: 03 REIN | 23 NEW CAMPAIGNS | 33 EVENTS | 45 EYECATCHER /JOBCHANGE | 46 RAUS

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Top 1 Mit Social Media zum neuen Job?

Top 2 Finanziert durch Google AdSense

Die Suche nach einer neuen Stelle oder einem neuen Mitarbeiter kostet viel Zeit und oft auch Nerven. Personalberatungen wie Designerdock unterstützen Arbeitnehmer und Arbeitgeber dabei, in den richtigen Konstellationen zueinanderzufinden.

PocketPC.ch hat täglich 100 000 Besucher und schaltet Online-Werbung mit Google AdSense. CEO Julian Zrotz über seine Erfahrungen mit Fremdwerbung.


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Mit Social Media zum ne Die Suche nach einer neuen Stelle oder einem neuen Mitarbeiter kostet viel Zeit und oft auch Nerven. Personalberatungen wie Designerdock unterstützen Arbeitnehmer und Arbeitgeber dabei, in den richtigen Konstellationen zueinanderzufinden. Die Werbewoche fragte die drei Beraterinnen der Zürcher Designerdock-Filiale, Beate Reuther, Maya Schneeberger und Marion Willim, welche Rolle Social Media im Bewerbungsprozess spielen und wie sich die Bewerber- und Stellensuche in Zukunft verändern wird. WW: Designerdock hat im Februar eine Umfrage zur Bedeutung von Social Media bei der Stellensuche gemacht. Wie wichtig sind Soziale Netzwerke bei der Suche nach einem neuen Job? Beate Reuther: Obwohl Social-Media-Plattformen ständig an Bedeutung gewinnen, sind sie bei der Jobsuche verglichen mit klassischen Quellen noch nicht wirklich relevant und liegen im hinteren Mittelfeld. Demgegenüber hat das persönliche Netzwerk bei der Suche nach interessanten Stellen an Bedeutung gewonnen und steht bei den Befragten erstmals an erster Stelle. Auf dem zweiten Platz liegen die bekannten Online-Portale, gefolgt von den Websites der Agenturen und Unternehmen. Das bedeutet, dass Social Media zurzeit noch vorwiegend privat genutzt werden, nämlich zur digitalen Vernetzung und als Multiplikator für den Ausbau des persönlichen Netzwerks. Für das Employer Branding werden Social Media dagegen immer wichtiger. Unternehmen, die sich auf Xing, Twitter oder Facebook präsentieren, ermöglichen interessierten Kandidaten, schon einmal in die Firma hineinzuschauen. Das kann ihnen bei sehr gesuchten Kandidaten entscheidende Vorteile verschaffen.

IN KÜRZE Designerdock Zürich wurde 2007 von der Grafikdesignerin Beate Reuther gegründet. Sie leitet die Schweizer Filiale am Stauffacher. Seinen Ursprung hat Designerdock in Berlin, wo der Australier Alexander Dewhirst die Personalvermittlung 1996 gründete – um für einige Berliner Designbüros Topgestalter zu finden, daher «Designerdock». Dewhirst merkte aber schnell, dass auch Texter, Berater, Werber und andere Kommunikations- und Marketingprofis händeringend gesucht wurden, und erweiterte seine Klientel. Inzwischen hat Designerdock Büros in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Stuttgart, Wien und Zürich. In der Zürcher Filiale arbeiten drei Personalberaterinnen und eine TeamAssistentin. Die beiden Grafikdesignerinnen Beate Reuther (Mitte) und Maya Schneeberger (links) sind auf die Vermittlung im Designbereich spezialisiert, Marketingfachfrau Marion Willim (rechts) kümmert sich um Marketing- und Kommunikationsspezialisten, Texter und Journalisten. Designerdock rekrutiert sowohl für Agenturen als auch für Unternehmen. www.designerdock.ch Foto: Liliane Boltshauser

Wie setzt Designerdock selbst Social Media ein? Reuther: Wir sind in Facebook, Twitter und Xing aktiv und setzen RSS-Feeds ein. Auf diesen Kanälen posten wir für unsere Kunden und Kandidaten relevante Informationen wie Branchennachrichten, Stellenanzeigen, Tipps und Tricks zur Stellensuche etc. Ausserdem haben wir einen Newsletter, der regelmässig an Abonnenten verschickt wird. Marion Willim: Was in Sachen Employer Branding in den Social Media passiert, ist höchst spannend. Es gibt bei Xing sogar Gruppen von ehemaligen Mitarbeitern bestimmter Agenturen. So etwas beobachten wir natürlich. Denn wir beraten unsere Kunden ja auch und geben ihnen zuweilen Tipps, wie sie sich besser nach aussen präsentieren können. Denn wenn Bewerber nicht zu einem Arbeitgeber wollen, kann das zum Beispiel daran liegen, dass eine Gruppe Ehemaliger im Netz aktiv ist, die im übersichtlichen Schweizer Markt schnell eine bestimmte Sichtweise auf diesen Arbeitgeber etabliert. Wir können unseren Kunden auf solche Entwicklungen aufmerksam machen und ihn für die Möglichkeiten sensibilisieren, die Social Media bieten. Wir sprechen nicht mehr von Personalrecruiting, sondern von Personalmarketing. Für welche Unternehmen lohnt es sich, ihre Marke mit Blick auf Bewerber durch Aktivitäten in den Social Media zu schärfen? Reuther: Generell schätzen Bewerber eine hohe Transparenz von Unternehmensseite. Darum würde ich das grundsätzlich jedem Unternehmen empfehlen – aber nur, wenn es das Personal dafür hat. Denn Twitter, Facebook und Co. sind sehr zeitaufwändig. Willim: Ich finde, Social Media gehören in den Marketingabteilungen heute einfach dazu, wenigstens in grossen Unternehmen. So, wie sich dort jemand zu einem gewissen Prozentsatz um Social Media kümmert, sollte das auch in der Personalabteilung der Fall sein. Natürlich ist es immer eine Frage: Wer macht das? Es muss jemand sein, der nah am Unternehmen ist, nah an der Geschäftsleitung oder an der PR-Abteilung. Es muss eine wache Person sein, die sieht, wo sich etwas tut, und die ihre Beobachtungen ins Unternehmen zurückspielt. Denn Unternehmen müssen Social Media nicht unbedingt proaktiv bearbeiten – aber sie müssen drin sein und schauen, was passiert. Wie siehts denn mit direktem Recruiting über Social Media aus? Auf Xing zum Beispiel bekommt man nach jedem Log-in neue Stellenvorschläge … Willim: Hat schon einmal einer davon auf Sie gepasst? Social Media sind zwar sicher ein neuer Kanal fürs Recruiting, aber man merkt, ob eine Maschine dahintersteckt oder ein Mensch. Für die Entscheidung «wer passt zu wem?» gibt es zum Beispiel Designerdock, oder – ebenfalls viel relevanter als automatisierte Stellenofferten auf Twitter oder Xing – Anfragen an Bekannte in den Social Media. Maya Schneeberger: Social Media die-

nen der Informationsverbreitung, darum werden natürlich auch offene Jobs oder Neuigkeiten über Unternehmen gepostet. So kann der erste Kontakt zustandekommen. Aber der zweite Schritt, die Personalvermittlung und das Zusammenführen von zwei Parteien, die gut zueinander passen, das passiert immer noch im persönlichen Kontakt. Die menschliche Komponente wird im Bewerbungsprozess auch weiterhin die wichtigste Rolle spielen, denn im Endeffekt ist alles Chemie. Reuther: Es gibt ein paar Agenturen, die inzwischen mit Videos auf ihrer Website Bewerber suchen. Das scheint mir ein ganz vielversprechender Weg zu sein. Da tritt der Personalchef oder der zuständige Ansprechpartner vor die Kamera, stellt sich und die Agentur kurz vor und beschreibt, was für eine Person sie suchen. So bekommt der Bewerber schon einmal ein Gefühl dafür, ob er zur Agentur und zu den Leuten dort passen würde. Letztendlich kann Designerdock dem Bewerber aber noch viele weitere wichtige Details über den Arbeitgeber erzählen, die seine Entscheidung beeinflussen könnten. Kann man sich auf einem enger werdenden Arbeitsmarkt mit einer Social-Media-Bewerbung von Konkurrenten abheben – und empfiehlt sich das? Willim: Ich finde es toll, wenn mich ein Kandidat auf seine Website verweist und mir ein Passwort überreicht, mit dem ich in einen geschützten Bereich komme, in dem er mehr über sich erzählt. Das ist definitiv attraktiver als nur ein Dossier abzugeben. Es gibt auch Kandidaten, die mir ihren Newsletter zuschicken. So bekomme ich einen Eindruck davon, wie die Person kommuniziert und ob sie etwas von der Materie versteht. Aber Achtung: Wer sich zu stark in Szene setzt, kann auch schnell einen verzweifelten Eindruck machen. Diese Gefahr besteht vor allem in der Schweiz, weil der Markt so klein ist und jeder alles mitbekommt. Ausserdem widerspricht eine allzu extrovertierte Selbstdarstellung der schweizerischen Mentalität. Nicht alles, was kreativ ist, ist angemessen. Mit einem «zu viel» kann man seinen Marktwert auch drücken. Das gilt genauso für Arbeitgeber: Wer zu dick aufträgt, verliert an Glaubwürdigkeit. Ich halte es da mit dem französischen Philosophen Blaise Pascal: «Willst Du, dass man Gutes von Dir sage, so sage es nicht selbst.» Schneeberger: Wer sich im Designbereich bewirbt, muss Kreativität und Fachwissen nachweisen. Wenn ein Kandidat beispielsweise ein aktuelles Projekt präsentiert, ist es definitiv wichtig, dass er nicht nur seine Gestaltungsleistung aufzeigt, sondern auch belegt, dass er Twitter, Facebook und andere Soziale Medien in sein Konzept oder den Internetauftritt einbeziehen kann. Denn wir und unser Kunde wollen sehen, dass der Kandidat längst so weit denkt und weiss, wie man welchen Kanal einsetzen kann. Designer entwickeln ja neue Ideen oder schauen Bestehendes aus einem neuen Blickwinkel an. Und diese Fähigkeit kann man im Umgang mit Social Media wunderbar belegen.


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neuen Job? Kann es sich ein hochkreativer Designer denn leisten, zu sagen: «Facebook ist ein Seich, das interessiert mich nicht!»? Schneeberger: Das darf er schon sagen, aber uns interessiert dann natürlich, warum. Es ist ja auch immer die Frage, wie man diese Kanäle nutzt, ob privat, zur Lancierung von Produkten, als neue Werbeform, als Gestaltungsraum oder zur Selbst- oder Unternehmenspräsentation. Reuther: Insbesondere bei Facebook muss man sehr aufpassen, wie man sich dort präsentiert. Facebook zu nutzen, ist gut – aber jeden Tag zu kommentieren, wie es der Katze geht, ist sicher nicht angesagt. Man muss einfach damit rechnen, dass der Auftritt irgendwann auch von zukünftigen Arbeitgebern angeschaut wird. Und das kann dann peinlich werden. Klar, wenn Unternehmen von sich aus checken, ob Bewerber einen Xing-, Facebook- oder FlickrAccount haben und wie es dort aussieht, kann es unangenehm werden. Aber deshalb kann man ja nicht alle seine Accounts löschen, bevor man sich irgendwo bewirbt. Oder doch? Reuther: Grundsätzlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass alles, was im Netz ist, öffentlich ist. Es macht nichts, wenn der Bewerber gerne auf Partys geht und man das auch auf ein paar Bildern sieht – wenn es zur ausgeschriebenen Funktion passt, zum Beispiel wenn eine sehr kommunikative Persönlichkeit gesucht wird. Dennoch ist es im Zweifel besser, das eine oder andere Bild oder Einträge zu löschen. Man kann natürlich auch mehrere Accounts anlegen und den einen privat, den anderen geschäftlich nutzen. Aber man muss einfach damit rechnen, dass im Netz alles gefunden werden kann. Können es sich Unternehmen, die qualifiziertes, hochspezialisiertes Personal suchen, leisten, auf Social Media als Recruiting-Kanal zu verzichten? Willim: Über welchen Kanal rekrutiert wird, ist nicht so entscheidend. Eher ist angesagt, Bewerbern gegenüber offener zu werden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht hundertprozentig ins Profil passen. Das gilt insbesondere in angespannten Stellenmärkten. Gerade bei standardisierten Online-Bewerbungen fallen viele Bewerber, die eigentlich gut für eine Stelle qualifiziert wären und vielleicht noch spannende Zusatzkompetenzen mitbringen, sofort durchs Raster, weil ihnen beispielsweise ein bestimmter Abschluss fehlt oder sie ein Jahr jünger oder älter sind als vorgegeben. Designerdock schaut jeden Bewerber einzeln an. Deshalb finden wir oft Kandidaten, die perfekt auf eine Stelle passen und ihre Tätigkeit zusätzlich durch weitere Skills bereichern. Dieses Um-die-Ecke-Schauen kommt unseren Kunden sehr zugute. Auch für den Stellensuchenden gilt natürlich, seinen Fokus aufzuweiten und auch mal in eine Richtung zu denken, die ihm bisher noch nicht so vertraut war. Oft ergeben sich so ganz spannende, neue Herausforderungen. Worauf müssen Bewerber achten, wenn sie via Social Media Kontakt zu einem potenziellen Arbeit-

geber aufnehmen? Reuther: Ich halte es für ganz wichtig, dass sich der Bewerber ins Gegenüber hineinversetzt. Es geht nicht nur darum, dass er los wird, wer er ist und was er will – er sollte auch herausfinden, wer das Gegenüber ist und was diese Person für Wünsche und Ansprüche hat. Wer ist die Person auf der anderen Seite? Dann findet der Bewerber viel einfacher Anknüpfungspunkte für eine Kontaktaufnahme, die auch dem potenziellen Arbeitgeber relevant erscheint. Willim: Das grösste Problem aller Arbeitgeber, egal in welcher Branche, ist: Sie haben wenig Zeit. Der Bewerber muss sich also fragen, wie er Aufmerksamkeit generieren kann, ohne als Störfaktor wahrgenommen zu werden. Er sollte sich vor der ersten Kontaktaufnahme intensiv mit dem Unternehmen auseinandersetzen, sich informieren, was das Unternehmen bewegt, wie der Markt aussieht und mit welchen Herausforderungen die Firma zukünftig konfrontiert ist. Das geht wunderbar auch über Social Media. Schauen wir mal auf die Agenturen: Müssen sich die grossen, bekannten wie Euro RSCG oder Jung von Matt/Limmat in den Social Media profilieren, um gute Bewerber zu bekommen? Die kennt doch ohnehin jeder. Schneeberger: Ja und nein. Diejenigen, die sich in der Branche bereits bewegen, kennen die grossen Agenturen natürlich. Die kennen auch die wichtigsten Arbeiten dieser Agenturen und deren Portfolio. Aber der junge, kreative Nachwuchs muss sich in der Branche erst einmal orientieren. Diese Leute wissen meist noch nicht, ob sie Werbung, Marketing, Online, CI/CD oder Corporate Publishing machen wollen, was sie können und wo sie hingehören. Solche Leute kommen zu Designerdock, suchen einen Job und wissen nicht, wie sie vorgehen sollen. Und um diese Klientel anzusprechen, ist eine Präsenz in den Social Media sehr sinnvoll. Wie ist Ihre Prognose: Werden Social Media bei der Stellensuche relevanter werden? Wird es 140Zeichen-Twitter-Bewerbungen oder ein BewerberFacebook nur mit Bewerberprofilen geben?

Reuther: Gute Frage. Es gibt sicher viel Spielraum, um kreativ zu werden. Ich glaube, dass die Akzeptanz und Relevanz von Social Media als Arbeits- und Recruiting-Instrument in Unternehmen und Agenturen in Zukunft deutlich wachsen wird. Wir spüren, dass Kandidaten lieber zu einem Arbeitgeber gehen, der offen und lebendig kommuniziert, als zu einem, der sich bedeckt hält. Also wird es mittel- und langfristig in jedem Unternehmen eine Person geben müssen, die sich um Social Media kümmert, jedenfalls wenn es gute Leute für sich gewinnen will. Aber Social Media kann man nicht einfach «machen», weder als Unternehmen noch als Agentur noch als Stellensuchender. Wenn man sich dafür entscheidet, auf Facebook, Twitter etc. aktiv zu werden, muss man Zeit und Energie investieren. Schneeberger: Bestimmt wird es neue Formen der Bewerbung geben, denn Online und Interactive werden zweifellos in Zukunft noch wichtiger als heute. Aber neue Präsentationsformen in den Social Media werden den persönlichen Kontakt nie ersetzen. Wer auf Stellensuche ist, postet das vielleicht auf diversen Kanälen und bekommt auf diesem Weg auch Tipps oder sogar konkrete Offerten. Aber irgendwann braucht es Menschen, die einander begegnen und schauen, ob sie zusammenpassen. Stellenplattformen und Personalvermittler kanalisieren auch die wahnsinnige Informationsflut, die im Internet tagtäglich auf uns einströmt. Haben Filme auf YouTube als Bewerbung Zukunft? Schneeberger: Das gibt es ja schon. Die Filme sind oft sehr kreativ gemacht, aber das ist natürlich Einwegkommunikation ohne Garantie auf eine Reaktion. Wenn wir aber von einem Designer einen kurzen Film zugeschickt oder freigeschaltet bekommen, in dem er sich prägnant und witzig in Szene setzt, kann ihm das schon Vorteile verschaffen. Das Video muss einfach zum gesamten Auftritt und zum Portfolio passen. Willim: Man darf eines nicht vergessen: Der Zeitdruck in Unternehmen und Agenturen wird immer mehr zunehmen. Personaler haben keine Zeit, sich zu einem frühen Zeitpunkt im Auswahlprozess Videos von Kandidaten anzuschauen. Wenn der Bewerber einen gewissen Punkt im Prozess überschritten und bereits grosses Interesse geweckt hat, kann so etwas relevant und spannend werden. Aber sicher nicht für die erste Kontaktaufnahme. Interview: Anne-Friederike Heinrich

Abbildungen: Designerdock

Durchstarten mit Designerdock: Die Website der Zürcher Personalvermittlung.

Die Langfassung dieses Interviews lesen: Einfach diese Seite mit Kooaba-Paperboy fotografieren. Oder Webcode 1611SocialMedia.


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«Google AdSense hat unser Start-up finanziert» PocketPC.ch informiert über neueste Entwicklungen aus der Welt der Smart Phones. Die Site verzeichnet über 100 000 Besucher pro Tag. Damit ist das Portal auch interessant für Online-Werbung mit Google AdSense. Julian Zrotz, Chief Operating Officer bei PocketPC.ch, über seine Erfahrungen mit Fremdwerbung. WW: Was ist die Idee hinter der Website www.pocketPC.ch? Julian Zrotz: Es geht um Smart Phones. Wir publizieren tägliche News, Testberichte zu allen Smart Phones und sehr viele Videos zu allen Geräten, wo wir die Smart Phones miteinander vergleichen und einen genaueren Einblick geben als nur im Text. Neu bieten wir auch eine Geräte-Übersicht. Darin finden sich sämtlich News zu jedem Gerät aufgelistet, ebenfalls in Form von Videos. Dazu gibt es Voreinträge zu kommenden Modellen sowie technische Spezifikationen. Aus welcher Motivation ist die Site entstanden? Angefangen hat es mit einem Schulprojekt. Vor zehn Jahren wurde die Website im Rahmen einer Informatik-Ausbildung entwickelt. Mittlerweile haben wir 100 000 Besucher pro Tag. Zielpublikum? Alle Smart-Phone-Besitzer, die sich über ihre Geräte informieren wollen. Leute, die etwas tiefer gehen wollen und neue Apps kennen lernen. Man kann bei uns Optimierungsmöglichkeiten finden. Die Site wird auch von vielen aufgerufen, die sich vor einem Kauf informieren wollen. Wer liefert euch die Informationen? Das meiste kommt von den Herstellern selber, dazu machen wir eigene Recherchen im Internet. Wir besuchen Messen und pflegen auch persönliche Kontakte mit Entwicklern. Wie viele Leute arbeiten für PocketPC.ch? Wir können auf 50 freischaffende Journalisten zählen. Scouts, Spezialisten, die in unserem Forum moderieren. Eine Fachkraft ist nur für die Realisation unserer Videos zuständig. Wie macht ihr eure Site beim Zielpublikum bekannt? Vor allem über Google. Die meisten finden über eine Suchanfrage zu uns. Im Gegenzug habt ihr auch Google AdSense aufgeschaltet. Was bringt das?

Wir haben AdSense bereits im Jahr 2006 aufgeschaltet. Das war für uns eine erste Möglichkeit, mit der Site ein bisschen Geld zu verdienen. Damals waren wir noch sehr klein. Ein grosser Vermarkter hätte uns nicht aufgenommen. Zu Beginn ist es uns nur darum gegangen, das Hosting bezahlen zu können. Heute brauchen wir das Werbegeld, um uns grössere Server leisten zu können, neue Entwicklungen zu finanzieren und auch unsere Leute ein bisschen zu honorieren. Bildet Google AdSense eure Haupteinnahmequelle? Es ist ein wichtiges Standbein für unsere Finanzierung geblieben. Aber inzwischen haben wir natürlich auch grössere Einnahmen von den Herstellern der Smart Phones, welche direkt bei uns Werbung schalten. Aber AdSense generiert nach wie vor sicher mehr als 20 Prozent unserer Einnahmen. Habt ihr gute Erfahrungen mit diesem Tool gemacht? Google AdSense ist für uns sehr praktisch und war sehr einfach zu installieren. Für unsere Nutzer ist AdSense praktisch, weil die Besucher unserer Site automatisch weiterführende und relevante Informationen über AdSense zu redaktionellen Inhalten der Seite und zu ihren Suchanfragen bekommen. Wer sich für «outdoor» interessiert und einen Artikel dazu liest, bekommt beispielsweise sofort eine Anzeige von Mammut oder für Wanderschuhe eingeblendet, die im Kontext zum Webseiten-Inhalt steht. Das gibt uns relativ hohe Klickzahlen und damit gute Einnahmen. Ihr habt jetzt an der AdSense-Veranstaltung bei Google Zürich einen Workshop besucht. Was bringt das? Einerseits ist es Networking. Aber wir sind auch sehr interessiert an den One-to-One-Sessions mit den Technikern von Google, wo wir gemeinsam an unserer Website besprechen, was man beim AdSense-Auftritt optimieren könnte. Vor ein paar Monaten haben wir bereits einmal einen solchen Workshop besucht und haben dort sehr viele Tipps bekommen. Damit haben wir die Einnahmen deutlich steigern können.

IN KÜRZE Im Google Zürich Office haben letzte Woche rund 50 Publishing-Partner von Google in der Schweiz – Websites-Betreiber von Wetter-Sites über bekannte Newsportale bis Special-Interest-Sites – an einem Workshop-Tag teilgenommen. Informiert wurde über die Möglichkeiten von Google AdSense. Im Google-Display-Netzwerk können Publisher ohne eigenen Aufwand Werbung auf ihren Webseiten schalten lassen und damit «automatisch» Geld verdienen. Wie Google AdSense funktioniert, ist ausführlich in den Online-Dossiers von Google erklärt (google.ch/adsense). AdSense stellt ausserhalb von Google-Seiten kontextuelle Anzeigen auf Seiten Dritter zur Verfügung, die automatisch durch Google erzeugt werden. AdSense ist das meistverwendete Werbenetzwerk im Internet, welches 80 Prozent der Internetnutzer in 20 Sprachen und 100 Ländern erreicht. Weltweit gibt es bereits über 2 Millionen AdSense-Publisher. 2010 hat Google über 6 Milliarden Dollar der Einnahmen aus AdSense (Klicks auf Anzeigen auf Webseiten Dritter) an die Publisher ausgeschüttet. Damit wurden 68 Prozent der gesamten AdSense-Einnahmen an die Publisher ausbezahlt. Und Google sieht noch viel mehr Potenzial für diese Art von Werbung. Vor allem auch in der Schweiz, wo erst 8 Prozent der Werbegelder ins Online fliessen. Am Infotag hat Anthony Nakache von Google Dublin auch über die Zukunft orakelt. Demnach werden wir in fünf Jahren 25 Prozent weniger Display-Werbung auf unseren Bildschirmen haben - dafür eine kreativere und zielgerichtetere Werbung mit weit höheren Klickraten. Das Geschäft mit Display-Werbung könnte sich in den nächsten fünf Jahren von heute 24 auf 200 Milliarden Dollar steigern.

Was sind mögliche Optimierungen? Eine Verbesserung war, dass wir zu Beginn nur Textwerbung hatten. Aufgrund des Workshops blenden wir seither auch Bannerwerbung ein. Das System von Google – ein Algorithmus-Verfahren – berechnet jeweils automatisch, welche Form der Werbung für unsere Kasse mehr Einnahmen bringt. Mit dem Schalten von Bannern – sogenannter «Display-Werbung» – haben wir uns in einem zweistelligen Prozentbereich verbessern können. Ein anders Thema ist: Wir haben viele verschiedene Designs auf der Site, unsere Testberichte sind anders gestaltet als das Forum. In diesem Fall rechnet Google AdSense selber aus, welche Werbung – Text oder Banner – an welchem Platz für uns am meisten einbringt. Im Forum wird vielleicht 95 Prozent Text geschaltet. In den Reviews 95 Prozent Displaywerbung. Wie ist die Qualität der Werbung? Diese muss ja im kreativen Sinn langsam besser werden, damit das Engagement bei den Usern ausgelöst wird. Wir stellen fest, dass die Qualität am Steigen ist. Die Tendenz geht deutlich zu mehr Display-Ads sowie bewegten Bildern mit kreativen Einfällen, welche die User zum Klicken verleiten. Was bringt euch das Google-Suchfeld auf eurer Site? Das haben wir ebenfalls im Rahmen eines Workshops zur Optimierung eingerichtet. Wir können damit gute Einnahmen machen, denn es wird sehr viel gesucht auf unserer Site und wird werden von Google ebenfalls an den folgenden Einnahmen ihrer Werbung auf der Google-Site beteiligt. Interview: Andreas Panzeri

Das Portal PocketPC. ch bietet Infos und Werbung rund um die Welt der Smart Phones.

Julian Zrotz, Chief Operating Officer bei PocketPC.ch.


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MEINUNG

PRESSE

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Beliebtheit ist unnötig, Respekt genügt

www.journalistenpreise.de

Spiegel-Redakteur schreibt JournalismusStipendium aus. Weil ausführliche Recherchen aus seiner Sicht in immer weniger Medienhäusern möglich sind, schreibt Dirk Kurbjuweit, Leiter des Hauptstadtbüros des Nachrichtenmagazins Spiegel, das Seminyak-Stipendium aus. Seminyak ist ein kleiner Ort auf Bali, in dem die Idee für den Preis entstand. Stifter sind der 1962 geborene Kurbjuweit, seine Frau Bettina sowie die Kinder des Paares, Marja und Jonas. Das Stipendium soll jedes Jahr eine Recherche in Deutschland oder im Ausland bis zu einer Summe von 5000 Euro finanzieren. Es kann auch in zwei Stipendien zu je 2500 Euro geteilt werden. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 15. Oktober 2011 (Dirk_Kurbjuweit@spiegel.de), die Entscheidung der Jury wird im November fallen. Der zweimalige Egon-Erwin-KischPreisträger Kurbjuweit macht mit seiner Aktion auf die immer schlechter werdende Situation in den deutschsprachigen Medien aufmerksam: «Für mich ist es ein schwer erträglicher Gedanke, dass die Welt rasch zusammenwächst, der Journalismus aber nicht Schritt halten kann, weil Verlage aufwendige Recherchen nicht finanzieren.»

Ägyptischer Blogger im Hungerstreik. Er hat als erster Ägypter den Militärdienst verweigert und machte sich stark für Demokratie und die Existenz Israels. Im März verhaftete das Militär den 25-jährigen, arbeitslosen Tierarzt und Blogger Maikel Nabil Sanad und verurteilte ihn wegen Beleidigung des Militärs, der Verbreitung falscher Informationen und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu drei Jahren Gefängnis. Als Beweis diente sein Blogeintrag vom 8. März, ein wütender, aber hervorragend recherchierter Text, in dem er den Mythos vom Militär, das «Seit an Seit» mit dem ägyptischen Volk in Richtung Freiheit schreite, zerfetzte. Am 22. August ist Maikel Nabil Sanad im ElMarg-Gefängnis von Kairo in Hungerstreik getreten, eine Woche später hörte er auf zu trinken und setzte die Medikamente ab, die er wegen einer Herzerkrankung nehmen muss. Sein Bruder Mark sagte der Daily News Egypt am Freitag, Maikel sei ins Koma gefallen und liege im Gefängniskrankenhaus. Es ist nicht klar, ob er noch lebt, wieder aufgewacht ist oder zwangsernährt wird.

Es ist nicht die Aufgabe einer Führungspersönlichkeit, beliebt zu sein. Es genügt, wenn sie respektiert wird. Und den Respekt, den sich Martin Kall in seinen zehn Jahren im Schweizer Verlagswesen erworben hat, haben anlässlich seiner Rücktrittsankündigung auch jene bekundet, die ihn nicht mögen.

Karl Lüönd ist freier Publizist und Buchautor

artin Kall kam 1996 über einen Headhunter in die Schweiz zu Ringier. Seine Lehrjahre als Verlagsmanager hatte er im Bertelsmann-Konzern durchlaufen, das sind sozusagen die «Aargauer» unter den deutschen Verlegern: bodennah, kostenbewusst, sehr rentabel und heimlifeiss in vielen Nischen gedeihend. Kall übernahm bei Ringier das Ostgeschäft, das zwar mit enormer Power aufgebaut worden war, aber chaotisch dastand. Er brachte Ordnung und Struktur hinein und fingerte den entscheidenden Vorwärtsschritt. In Ungarn konnte er von Gruner & Jahr die Mehrheit der führenden Tageszeitung übernehmen, weil sich der Bertelsmann-Konzern für RTL entschieden hatte und nach ungarischer Gesetzgebung nicht beides haben durfte: Zeitungen und TV-Stationen. Kall hat dann das Ostgeschäft von Ringier mit eisernem Besen aufgeräumt und rentabel gemacht. Er konzentrierte das Geschäft auf Boulevard-, Sportzeitungen und Frauenmagazine und richtete das System so ein, dass erfolgreiche Publikations-Typen multipliziert werden konnten. Kompromisslos verteidigte er die Kostenführerschaft seiner Objekte – Voraussetzung

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AUFGESPIESST Werbewoche-Redaktorin Anne-Friederike Heinrich über Wissenschaftler, ihre Studien und deren überflüssige Ergebnisse.

Wir wissen nichts – und können darüber lachen enn mir langweilig ist, was selten vorkommt, lese ich eine Studie. Denn Studien bringen mich schnell auf den aktuellsten Wissensstand und sind sehr unterhaltsam – weil das neue Wissen meist so unnütz ist, dass es erheitert. Im «Journal of the European Economic Association» veröffentlichten Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Langzeiterhebung «Sozio-ökonomisches Panel». Seit 2004 haben die Herrschaften, unter ihnen Forscher der Universität St. Gallen, mehr als 20 000 Menschen befragt (darum hat’s auch so lange gedauert) und herausgefunden: Männer wagen mehr als Frauen, grosse Menschen sind risikofreudiger als kleine, wer Eltern mit Matura hat, geht eher Risiken ein, und wer etwas riskiert, ist zufriedener als ängstliche Naturen. «Ach was!», würde Loriot sagen. Und wenn

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für eine schnelle Verbreitung und Treiber für die nötigen Investitionen im Vertrieb. Nachdem ihn die Tamedia abgeworben hatte, lebte er nach innen seine preussischen Werte vor: Ordnung und Kostendisziplin. Nach aussen buchstabierte er der Konkurrenz den Begriff «Wettbewerb» in einem neuen Massstab vor. Mit finanzieller Stärke im Rücken baute er die Position der Tamedia aus, indem er die Gewichte immer deutlicher auf die beiden Gebiete verlagerte, die der angestammten Tageszeitung die meisten Probleme bereiteten: Online und Gratiszeitungen. Martin Kalls grosse Qualität war das Verhandeln. Die Abgesandten der Post segneten den Tag, da er seinen Rücktritt aus dem Präsidium des Verlegerverbandes erklärte und das Verhandlungsmandat für die Posttarife in andere Hände überging. Kall hatte einen fixfertigen «Plan B» in der Tasche – eine alternative Zustellorganisation der Verleger, zu der es dann aber nicht gekommen ist. Sein Meisterstück war die Übernahme von 20 Minuten. Er baute mit dem Konkurrenzprojekt Express nicht nur eine Drohkulisse auf – er machte dieses Blatt auch wirklich startbereit. Als Redaktion und Verlag gerade die Lancierungs-Party feierten, knickten die erschreckten Finanzinvestoren, denen 20 Minuten damals gehörte, aus Angst vor einem jahrelangen Zermürbungskrieg ein und verkauften ihm das Blatt. Dass 20 Minuten zeitweise zu den rentabelsten Zeitungstiteln der Welt gehörte, war

auch dem rigorosen Kostenmanagement von Martin Kall geschuldet. Und als das Projekt .ch am gleichen Kuchen zu knabbern begann, haute Hausvater Kall wieder mit dem grossen Löffel drein und dichtete mit News den Markt ab – genau so lange, bis .ch der Schnauf ausging. Entgegen den Erwartungen der Branche verstand er sich gut mit dem tüchtigen Anwalt und Banker Pietro Supino, der neuer Verwaltungsratspräsident der Tamedia wurde. Die beiden realisierten den strategischen «Plan B»: Nachdem Tamedia lange vor ihrer Zeit – in den entscheidenden Jahren 1989/90, als Ringier in der Tschechei Cash gründete – den Einstieg ins internationale Geschäft verschlafen hatte, wollte man wenigstens Spitzenreiter auf dem überbesetzten Schweizer Markt werden. Espace Medien (Bern) und Edipresse (Lausanne) wurden übernommen. Die Regionalisierung des Tages-Anzeiger scheiterte an den missachteten «weichen Faktoren» – und endete dank List und Power am Ende doch mit der Übernahme der Zürcher Landzeitungen, womit ein wichtiges verlegerisches Ziel erreicht war: die Kontrolle über die Anzeigentarife im grössten Wirtschaftsgebiet der Schweiz. Martin Kall erwies sich als überaus tüchtiger, loyaler Söldner mit grossem Verhandlungstalent und ausgeprägtem Killerinstinkt. Man hört, sein Nachfolger, ein Controller, sei aus ähnlichem Holz geschnitzt.

eine Frau grösser ist als ihr Mann, seine Eltern aber Matura haben und ihre nicht, wer von beiden ist dann risikofreudiger? Eben, die wirklich wichtigen Fragen beantwortet die Studie nicht. Auch Studie 2 von TNS-Emnid und Congstar enttäuscht bei genauem Hinsehen: Männer seien vielseitiger als vermutet, so das Ergebnis. Sie könnten nicht nur Fussball schauen, sondern nebenbei auch noch Bier trinken und Chips essen. Na bravo. Eine echte Weiterentwicklung seit Neandertalerzeiten. Ausserdem surfen 68 Prozent der Männer mit dem Smartphone, während die Kiste läuft, 60 Prozent hören nebenbei Radio oder CD und immerhin 52 Prozent telefonieren, während sie dem Spiel zuschauen. Klar: Mit dem Smartphone suchen sie nach dem Spielstand, den sie verpasst haben. Das Radio haben sie vergessen abzuschalten und merken nicht, dass es noch läuft. Und am Telefon reagieren sie nach zehn Minuten Shoppingbericht der Freundin auf die Frage «hörst Du mir eigentlich zu?» mit den Worten «hmmmm – … – was?!». Wofür eine Studie, wenn Erfahrung reicht? Studie 3 wenigstens, durchgeführt vom Friedrichshafener Marketingprofessor Peter Kenning, erfüllt mit Hoffnung: Männer sind häufiger kaufsüchtig als vermutet. Na also, endlich eine gute Nachricht. Kaufsüchtige haben eine Geldbiografie (ein herrliches Wort) und können ihr Verlangen, einzukaufen, nur schwer unterdrücken. Wo genau diese Männer zu finden sind, darüber gibt die Studie natürlich wieder keine Auskunft, denn die Betroffenen fühlen sind beschämt und versuchen, ihre Sucht zu verbergen. Keine Sorge, Jungs, meldet euch bei mir!

Wir können gern zusammen shoppen gehen. Aber ich sage, was gekauft wird! Durch eine Studie des Creative-Center der Telekom Laboratories erfahren wir, dass ungebildete oder faule menschen emails klein udn felherhatf schreiben. Moment, Einspruch. E-Mails klein zu schreiben ist bei den meisten nicht so tippgeübten Menschen vermutlich effizienter, als auf Gross- und Kleinschreibung zu achten, unschön zwar, aber nicht dumm. Und mit Rechtschreibfehlern kann man dickes Geld verdienen. Google jedenfalls macht gute Umsätze mit Typosquatting: Die Suchmaschine erkennt Suchanfragen trotz diverser Tippfehler und leitet Suchende zur richtigen Website weiter. So kommt, wer nach Fcaebook oder Faacebok sucht, trotzdem zu Facebook. Und das Unternehmen zahlt dafür. Es ist also gar nicht bldö, flasch zu shcreibne. Jedenfalls nicht für Google. Und dann gibt es da noch diese wunderbare Studie, die belegt, dass Autofahrer grössere Füsse haben als Nichtautofahrer – was schlicht daran liegt, dass Autofahrer in der Regel über 18 Jahre alt sind und damit im Vergleich zu einem Fünfjährigen oder einer Elfjährigen auf grösserem Fuss leben. In Zürich raunt man sich zu, dass zukünftig die Füsse gemessen werden, wenn man einen SUV kaufen will. Unter Schuhgrösse 44 bekommt man keinen mehr. Denn SUVs setzen, wie man täglich beobachten kann, besondere Fahrkünste voraus. Und für die kann ein grosser, schwerer Bleifuss am besten garantieren. Wer sagt da noch, Studienergebnisse hätten keine Relevanz für den Alltag?


DER MOTZ VON BUTZ

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Mit Xerox, Schere, Fotoshop und Stumpfsinn Vor kurzer Zeit ist das Art-Directors-Club-(ADC)-Jahrbuch 2011 per Post ins Haus geplumpst. Es war so dick, dass ich es mir erst heute näher angeschaut habe. Was entdecke ich: einen pfundsschweren Motz. Theophil Butz, einst Starwerber (Zitat Ringier), heute Inspirator und ab jetzt auch noch Motzer. «Nicht eine einfache, aber eine notwendige Rolle, die ich hier alle 14 Tage wahrnehme.» Sachdienliche Hinweise bitte an theophil@undbutz.ch.

m was geht es hier: In der dicken Post fand ich das neue ADC-Jahrbuch, so wie es schon letztes Jahr daher gekommen ist, wenig ideenreich, aber es erfüllt die Aufgabe, dem Leser die prämierten Arbeiten und deren Beteiligte zu übermitteln. Die dicke Post beinhaltet aber dann noch ein zweites identisch dickes Bilderrätselbuch. Lieber ADC, das finde ich zu dicke Post. Die mir unbekannten Linus Bill & Adrien Horni haben ein Zusatzbuch «verunstaltet». Der Titel heisst «Turbo Magazine La deuxième chance». Ich hätte diesem Duo nicht mal eine erste Chance eingeräumt. Meine These: Der ADC-Vorstand hat anscheinend ein Problem damit, die ausgezeichneten Arbeiten eines Jahres in einem Buch zu veröffentlichen. Da muss jetzt schon zum zweiten Mal irgend ein gekünsteltes zweites Buch beigelegt werden. Es gibt genügend Stimmen, die behaupten, dass der ADC sich selbst beweihräuchert. Wenn jetzt der Vorstand

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auch am Zweifeln ist und denkt, dass diese Pseudokunstbeilage einen Added Value bildet, dann sollte man nun nach 34 Buchjahrgängen Schluss machen. Ich rede hier nicht nur als Motzer, sondern auch als Gründer und Mitverantwortlicher bei den Anfängen des ADC. Natürlich hat sich letzterer anfänglich eine andere und offenere Konzeption auferlegt. Zu den Mitgliedern zählten nicht nur Werber, sondern Architekten, Journalisten, Standbauer, auch Berater. Nach vielen Ups and Downs und einem Generationenwechsel steht der ADC heute schuldenfrei und ohne gröbere Kritik gut da. Warum jetzt diese Zusatzfurzidee? Ich weiss nicht, ob sich jemand das schon mal genau angeschaut hat. Ideen wiederholen sich, der Fotokopierstyle ist so «dated», mehr «dateder» geht gar nicht. Er ist humorlos und aufgesetzt bis hin zu gruusig. Zu allem Verdruss muss ich dieses Unding mit dem Altpapier auf die Strasse schleppen. Das letzte Zusatzbuch mit den Mitglieder-Fotos, aus deren Augen Finger kommen, war für mich schon an der Grenze von Sauglattismus, wanderte auch ins Altpapier. An der letzten Jurierung habe ich ein paar der jüngeren ADC-Mitglieder besser kennen gelernt. Alles intelligente, kritische und auch geschmackssichere Menschen. Warum habt Ihr dem ADC-Buchma-

S.�49 6 von 10 Romands sind LOHAS mit Durchblick

Das Zusatzbuch zum offiziellen ADC-Jahrbuch 2011 ist ein unnötiger aufgeblähter, hässlicher, nutzloser und eher imageschädigender Altpapierschunken.

cher-Art-Direction-Team diese Zusatzidee nicht verweigert? U.A.w.g. Mein Aufsteller ist, dass endlich diese hässliche Skulptur von Roger Müller vor dem Kunsthaus verschwunden ist. Der Platz sieht viel attraktiver aus. Auch hier bewahrheitet sich die These: Weniger ist mehr.

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Namensvetter aus Holz Spillmann Felser Leo Burnett mit einer witzigen Promotionskampagne für das Einrichtungshaus Micasa der Migros. icasa macht zurzeit mit einer überraschenden Promotion auf sich aufmerksam: Wer den gleichen Namen hat wie ein Artikel im Sortiment, kriegt diesen zum halben Preis. Das Einrichtungshaus der Migros führt viele Möbel und Accessoires, die als Produktbezeichnung Namen von Menschen tragen. So gibt es zum Beispiel ein Bett «Tom», einen Stuhl «Jakob» und den Kindertisch «Tina». Daraus haben die Kreativen von SFLB nun diese volksnahe

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Promotion entwickelt. Beworben wird die einmonatige Halbpreis-Aktion auf zahlreichen Medien. Nebst Plakaten rund um die Filialen und Onlinewerbung sind auch drei TV-Spots gedreht worden. Die Filme von Pumpkin zeigen auf, was so ein Geschenk von 50 Prozent bei der Kundschaft alles ins Rollen bringen kann. pan

Durchschnittlich ist niemand Contexta zeigt, dass sich die CSS Versicherung an individuellen Bedürfnissen orientiert statt an einem wirklichkeitsfernen Durchschnitt. ie neue Positionierung der CSS Versicherung rückt ins Zentrum, was für sie wesentlich ist: nahe beim Kunden zu sein. Passend zur Positionierung hat Contexta das Erscheinungsbild der CSS erneuert und eine Markenführungskampagne entwickelt. Die Kampagne «Ganz persönlich» spielt mit Durchschnittswerten, die in Kontrast gesetzt werden zu eigenwilligen, sympathischen, alles andere als durchschnittlichen Menschen. Den Kern bildet ein Vignettenfilm, umgesetzt von Stories in Zürich und dem Regisseur Michael Fueter. Für das Ergebnis

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von grosser Bedeutung ist die Musik. Spacetrain komponierte einen Soundtrack, der eher an einen Kinofilm als an einen Spot erinnert. Die Radiospots, genau wie die Print- und Onlinesujets, greifen die Grundidee auf und demonstrieren, dass Herr und Frau Durchschnitt nur ein Gedankenkonstrukt sind. Alle Massnahmen sind inhaltlich und formal eng verknüpft, die Botschaft ist stets dieselbe: Die CSS Versicherung behandelt jede Kundin und jeden Kunden ganz persönlich, als Individuum mit eigepan nen Wünschen und Bedürfnissen.

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Männer Hände weg Rod feiert fünf Jahre Erfolg von Eve by Cardinal. um fünfjährigen Jubiläum von Eve by Cardinal präsentiert sich der Drink in einer komplett neuen Werbekampagne. In dieser werden «typische Frauen-Momente» gefeiert. Zusätzlich zeigt sich Eve in den drei Geschmacksrichtungen Litschi, Passion Fruit und Grapefruit im neuen Design. Bereits in den ersten fünf Jahren erreichte das speziell von Frauen für Frauen entwickelte Getränk eine Leaderposition auf dem Schweizer Markt der Biermixgetränke. In der Kampagne von Rod wird Eve aus Versehen auch von Männern getrunken. Dabei kann aus einem testosterongeladenen Fussballabend plötzlich eine völlig neue Situation entstehen, wie sie nur an Frauenabenden pan vorkommt.

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Feldschlösschen verbindet Wirz Werbung hat für Feldschlösschen den bisher wohl eindrucksvollsten und aufwendigsten Film in der Geschichte der Brauerei inszeniert. m neuen TV-Spot «Volkshelden» für Feldschlösschen lässt Wirz 30 verschiedene Schweizer Trachtengruppen auffahren. Darunter finden sich so illustere Formationen wie die Tschäggete aus dem Wallis, Schwarze Engel aus Flums, Nüssler aus Brunnen, Tüüfel aus Einsiedeln oder Klausgang aus Kaltbrunn. Natürlich sind auch bekanntere Gruppierungen darunter, zum Beispiel die Waggis aus Basel oder die Appenzeller Trachtenfrauen. Die Repräsentanten Schweizer Brauchtums beweisen im Film von Patrick Senn und Condor: So verschieden wir Schweizer auch sind, Feldschlösschen verbindet. Philipp Skrabal, Executive CD bei Wirz: pan «Mit diesem Bildmaterial müsste man eigentlich einen Dokumentarfilm machen.»

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In Zement gegossen Erdmannpeisker hat für Vigier ein Kommunikationskonzept entwickelt. as Unternehmen Vigier ist einer der führenden Anbieter von Zement, Sand, Kies und Betonwaren. Vor fast 140 Jahren gründete Robert Vigier das erste Zementwerk der Schweiz. Heute bezeichnet sein Name eine Gruppe von fünf Bereichen mit über 1000 Mitarbeitenden. Zu Vigier gehören Vigier Ciment, Vigier Beton, Vigier Rail, Creabeton und Altola. Die dezentrale Firmenstruktur wurde in eine Holding umfirmiert. Deshalb wurde die Bieler Agentur Erdmannpeisker nach einer Pitchpräsentation damit beauftragt, einen einheitlichen Auftritt für alle Unternehmen der Vigier-Gruppe zu erarbeiten.

Das Team um Creative Director Gabriel Peisker entwickelte darauf hin ein spezielles Keyvisual, welches die Kundenfreundlichkeit von Vigier spektakulär kommuniziert: ein Handshake zweier riesiger Betonhände, die jeweils von einem Kran gehalten werden. Des Weiteren kreierte das Agenturteam für jede Vigier-Submarke einen eigenen USP – und ein eigenes prägnantes Visual. Neben der so entstandenen ganzheitlichen Imagekampagne wurden auch ein neuer Webauftritt, Broschüren, ein Messekonzept und Geschäftspan drucksachen entwickelt.

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Letzte Woche haben am Meeting «One Young World» 1200 junge Menschen aus aller Welt über die Zukunft unseres Planeten diskutiert. Frank Bodin und seine Euro RSCG Zürich holten das «WEF der Jungen» nach Zürich. Die Werbewoche traf den Werber am Event.

«Werbung für eine bessere Welt» WW: Im Kongresshaus herrscht ein bisschen eine Stimmung wie damals an einer «Vollversammlung» bei den Jugendunruhen in den 1960er und 70er Jahren. Konnte man Frank Bodin früher auch schon bei ähnlichen Manifestationen antreffen? Frank Bodin: Nein, ich war mehr in der Welt der Kunst zu Hause. Als ich zu Hause auszog, war es zum Teil ein böses Erwachen. Ich landete in einer WG in Zürich. Dort habe ich in einem sehr kleinen Zimmer unter dem Flügel geschlafen. Mehr als unter diesem war ich aber im Ausgang anzutreffen. Die Jugendunruhen rund um das AJZ habe ich passiv mitbekommen. Bei der absolut ersten Demo geriet ich zwischen die Polizei und die Demonstranten, weil ich in die Oper wollte. Das politische Interesse kam erst ab 20. Wie zeigt sich nun diese Jugend am «One Young World»: Ist das eine moderne Version der 68erGeneration? Man kann es nicht vergleichen. Im Kongresshaus diskutieren 1200 Jugendliche aus 169 Ländern auf engagierte, konstruktive Weise konkrete Projekte für eine bessere Welt. Im Gegensatz zu 1968 ist dies vielfältiger und multikultureller. Damals handelte es sich um eine europäische Bewegung. Wer hier im Kongresshaus nur eine halbe Stunde zuhört, spürt sofort viel Energie. Ein solches Erlebnis hätte ich damals auch haben wollen. Aber ich habe das Multikulti in einer anderen Form erlebt. Mit 17 war ich Mitglied des Weltjugend-Orchesters. Da waren auch sehr viele Nationen vereint. Daraus ergaben sich sehr viele Freundschaften. Hinter dem «One Young World» stehen viele prominente Namen. Haben sich interessante Begegnungen ergeben? Ich habe auf drei Ebenen gute Begegnungen erleben dürfen. Die Vorbereitung hat mich persönlich und menschlich bereichert. Die Zusammenarbeit im Swiss Advisory Board mit wunderbaren Menschen wie Thomas Buberl, Pascale Bruderer, Nobelpreisträger Richard Ernst, Carolina Müller-Möhl, Pierin Vincenz, Eberhard von Koerber, Alain Treuer und allen weiteren war eine Freude und einfach schöne Erfahrung. Alle verpflichteten sich zu einem grossen zeitlichen Commitment. Die zweite schöne und eigentlich schönste Erfahrung war, als der Event dann plötzlich da war. Und die dritte Erfahrung sind die «Counsellors», die internationalen Gäste, von

denen ich viele vorher nicht kannte. Zum Beispiel den Starkoch Jamie Oliver. Ich bin von seiner Ausstrahlung und seinen Projekten im Bereich soziales Engagement begeistert. Oder Fatima Bhutto, eine grossartige und kluge Frau. Und natürlich Desmond Tutu mit seiner Ausstrahlung und seinem Humor. All diese Leute kamen nach Zürich, um etwas zu erreichen. Sie haben es nicht nötig, noch etwas für ihre Berühmtheit zu tun. Es ist keine PR-Veranstaltung für sie, sondern es ist ihnen wirklich ein Anliegen. Man kann kritisch sein gegen die Monarchie. Was haben Vertreter dieser veralteten Staatsform an einem «One Young World» zu suchen, wo es um die Zukunft geht? Aber wer das Prinzenpaar aus Norwegen als Menschen erlebt durfte, konnte sehen, dass es Kronprinz Haakon und Mette-Marit ein echtes Anliegen war, mit der Jugend in einen Dialog über die Menschenwürde zu kommen. «One Young World» wurde von Mitarbeitenden der Euro RSCG London initiiert. Ist das eine Art «Kulturprozent» von eurem Netzwerk? Nein. Das ist sehr persönlich gesteuert. David Jones und Kate Robertson wurden beim WEF in Davos zu dieser Idee inspiriert. Und ich fand beim ersten Event in London, dass dieser Anlass eigentlich in Zürich stattfinden müsste. Acht Städte bewarben sich. Was hat für Zürich überzeugt? Thomas Buberl und ich haben bei der Präsentation die multikulturelle Ausrichtung und den Föderalismus der Schweiz in den Vordergrund gestellt. Zudem sind wir ein Land mit einer grossen humanitären Tradition. Das Rote Kreuz kommt aus unserem Land. Unsere direkte Demokratie ist einmalig in der Welt. Ich finde, man soll auch mit diesen Errungenschaften ein bisschen Werbung für die Schweiz machen und nicht nur mit den Klischees Schokolade, Käse und Uhren. Gerade jetzt, wo es auch kritische Schlagzeilen über den Finanzplatz Schweiz gibt, sollte man die vielen Vorzüge unseres Landes aufzeigen. Das dritte Argument war Zürich. Zürich ist die kleinste Weltstadt der Welt. Wir haben eine grosse kulturelle Vielfalt, zwei wichtige Universitäten und verschiedene Hochschulen. Dazu kommt: Bei uns ist alles in «walking distance». Die Betonung vom Kleinen sowie die grosse Qualität gab bei der Jury den Ausschlag gegen interessante und viel grössere Weltstädte.

Jetzt ist CNN da und Medien aus aller Welt. Zufrieden? Euro RSCG ist ein Kommunikationsnetzwerk und wir verstehen etwas von diesem Business. Das Interesse ist beeindruckend. Aber es ist ein neuer Anlass. Dieser muss sich beweisen und kritische Fragen gefallen lassen. Die Akzeptanz kommt nicht von heute auf morgen. Aber was wir in derart kurzer Zeit gemeinsam zustande brachten, ist verheissungsvoll. Frank Bodin ist heute auch in andere politische Diskussionen involviert. Sieht er das als eine Verpflichtung für einen Kommunikationsspezialisten? Mein Engagement hat nichts mit mir als Werber zu tun, sondern ist etwas Persönliches. Ich habe mich schon immer über meinen Beruf hinaus noch für andere Dinge interessiert. Kunst ist mir sehr wichtig und ich stelle mir darüber hinaus auch ab und zu die Frage: Kann ich gesellschaftlich mit meinen Mitteln etwas zum Guten bewegen? Als Kommunikator kann man Corporate Responsibility leben. Das habe ich schon als Texter gemacht, für Tibet damals. Heute habe ich die Mittel, um das auch im Grösseren zu machen. Wie sollen sich die Ideen von Zürich nun weiterverbreiten? Da machten wir uns in der Agentur natürlich Gedanken und das ist nun vielleicht wirklich unser «Kulturprozent». Wir lancierten die Idee, dass mit der Umstellung auf die Winterzeit in der Nacht auf den 2. Oktober alle Leader dieser Welt aufgefordert werden, diese Stunde nicht zu verschlafen. Sie sollen die gewonnene Stunde nutzen, um Entscheidungen zu überdenken und vernachlässigte Projekte umzusetzen. Wir versuchen, auf Facebook eine grosse Community zu bilden, welche die Leader dieser Welt mit verschiedenen Fragen konfrontiert. In diesem Sinn hat der Event in Zürich auch einen guten Lerneffekt für uns. Viele Mitarbeitende unserer Agentur waren im Kongresshaus dabei, weil sie involviert sind in Social-Media-Projekte. Das war somit eine unglaublich gute Gelegenheit, in der Praxis Leute zu betreuen sowie neue Plattformen zu gründen. Interview: Andreas Panzeri

Foto: Blick/Goran Basic

Eröffnungszeremonie (Bild oben): Prinz Haakon von Norwegen und MetteMarit, Bob Geldof, Desmond Tutu. Bild unten: Das «oyw swiss advisory board»: Eberhard von Körber (Co-Präsident Club of Rome), Marc Walder (CEO Ringier Schweiz und Deutschland), Corine Mauch (Stadtpräsidentin Zürich), Thomas Buberl (CEO Zurich Schweiz), Alain Treuer (Unternehmer), Carolina Müller-Möhl (Präsidentin Müller-MöhlGruppe), Frank Bodin (CEO Euro RSCG Schweiz).


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Krebs im Gegenwind Am 27. August fand am Gotthardpass das «race against cancer» statt – Wind, Regen, Schnee und allen Tumoren zum Trotz. 160 Velofahrer und 60 Wanderer setzten ein beeindruckendes Zeichen gegen die Krankheit, die im Laufe des Lebens bei jedem zweiten Schweizer und jeder dritten Schweizerin diagnostiziert wird. Dank des sportlichen Engagements kamen rund eine Viertelmillion Franken zusammen.

n der Nacht vor dem Rennen kam ein schlimmer Sturm auf, mit Gewitter, Donner, Blitz, Hagel und Schnee», erzählt Organisator Markus Aerni. «Ich bin um vier Uhr früh aufgestanden und habe geschaut, was von unserem Equipment noch steht: Start und Ziel waren weggeweht.» Eigentlich hätte das Rennen um 7 Uhr losgehen sollen. Wegen des Föhnsturms wurde der Start zunächst auf 8 Uhr verschoben,

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«Fantastischer Anlass, Muskelkater und Schmerzen am Podex nach aussergewöhnlicher Leistung. Mich hat schwer beeindruckt, mit welcher Energie und Bereitschaft zur Solidarität die Leute unterwegs waren. Ich kam immer als Letzter an.» Professor Dr. Jakob R. Passweg, Chefarzt Klinik Hämatologie, Bereich Innere Medizin, Universitätsspital Basel

schliesslich wurde die Strecke um 9 Uhr bis nach Motta Bartola geöffnet. Erst ab Mittag war sie dann komplett befahrbar. «Am Morgen war die Strasse noch voller Steine und Stöcke, und auf der Tremola lag Schnee», berichtet Aerni.

Durchbeissen 2011 Sicher hatten sich Organisatoren und Teilnehmer des Anti-Krebs-Rennens besseres Wetter gewünscht – aber irgendwie passten Petrus’ Kapriolen zum Anlass. Denn für an Krebs Erkrankte und ihre Angehörigen

«Das Zusammensein mit engagierten Menschen und aktuellen wie ehemaligen Sportgrössen beim gemütlichen Nachtessen am Vorabend, das gemeinsame Frühstück im Zelt bei prasselndem Regen, wartend auf den Start, und das Kämpfen auf der einsamen Tremola waren eindrückliche Erlebnisse. Die Tremola war auch bei ihrer x-ten Bezwingung wieder wortwörtlich ein ‹steiniger Weg›, der sich für mich aber wie immer gelohnt hat.» Peter Wirz, Werbeagentur Peter Wirz

«Seit bei uns die Werbeagenturen ein- und ausgehen, muss ich auch noch dauernd Auszeichnungen und Orden aufhängen.»

Durchstarten 2012 Auch wenn wetterbedingt von 200 angemeldeten Velofahrern nur 160 und von 80 Wanderern nur 60 starteten, brachten die Startgelder und Spenden der Velofahrer und Wanderer die stattliche Summe von rund einer Viertelmillion Franken für die Krebsforschung und die Unterstützung von Krebspatienten in wirtschaftlicher Not ein – schätzt Markus Aerni. Denn weil die Veloteams bis Ende September noch ihre Rundengelder einzahlen können, steht der ge- Olympia-Sieger Donghua Li und Race-Organisator Markus Aerni. naue Erlös erst in einem Monat fest. Wie im vergan«Das ‹race against cancer› ist eine tolle Sache. genen Jahr waren auch Ich war zum ersten Mal dabei und beeindruckt 2011 wieder viele Promivon den vielen begeisterten und engagierten nente beim «race against Radfahrern. Man strampelt den Berg hoch in einer cancer» dabei: Ariella gewaltigen Bergwelt, die Beine brennen, und man Kaeslin und Bruno Kernen, sagt sich: ‹Hei komm, es ist für einen guten Zweck, gib nicht auf.› Wenn es mein Zeitplan zulässt, Tony Rominger und Beat bin ich nächstes Jahr wieder dabei.» Zberg, Robert Dill-Bundi und Doughua Li. Der kürz- Bruno Kernen, Ex-Skirennfahrer und Weltmeister 1997 lich an Krebs verstorbenen Nella Martinetti, die den Anlass ebenfalls hatte unterstützen wollen, wurde bei einer Ansprache gedacht. Aerni: «Das ‹race against cancer 2011› war ein super Anlass, wir haben unsere Ziele erreicht und freuen uns schon auf das Rennen 2012.» Zu dem können Sie sich bereits jetzt unter www.cancerrace.ch anmelden. Anne-Friederike Heinrich

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Fotos: race against cancer

«Ein solcher Anlass soll nicht für mich ‹lohnend› sein – ich darf etwas geben, von dem andere einen Nutzen haben mögen. Die Stimmung war trotz gehören ständige des ernsten Hintergrunds sehr Aufs und Abs locker, heiter und fröhlich und die Motivation ansteckend.» zum Alltag: Nach Heinz Frei, Lichtblicken gibt Behindertensportler 2009 es wieder Rückschläge, und vorm nächsten Nackenschlag keimt abermals die Hoffnung auf Genesung. So unterstrich nicht nur das wiederholte Anfahren gegen den Gotthard zwischen Airolo und Passhöhe das Motto «Never give up», auch Stöcke und Steine, Schnee, Wind und Regen forderten von Velofahrern und Wanderern immer wieder Mut, Durchhaltevermögen und zähen Kampfgeist – und konnten als Metapher für den vereinten Kampf gegen Krebs verstanden werden. Die widrigen Umstände schweissten alle Beteiligten fest zusammen: Velofahrer, Wanderer und Helfer warteten gemeinsam in einem Zelt auf den Start des Rennens. «Es war ein starker Zusammen-

halt zu spüren», sagt Aerni. «Der Anlass war sehr gut organisiert, ein grosses Kompliment an die Organisatoren. Ich bin «Um 9 Uhr rasten dann alle erstaunt, dass sich aus der Kommunikationswie junge Fohlen los, ein branche nicht mehr Leute engagiert haben. Wir sehr emotionaler Moment.» haben die Tremola geschafft und sind mit einem Auch Behindertensportler sehr guten Gefühl zurück im Alltag. Wir werden Heinz Frei, der mit seinem auch nächstes Jahr wieder mit einem Team dabei sein – hoffentlich mit mehr Teilnehmern.» Handbike auf den Gotthard Stefan Ingold, Denz digital/Bedruckbar fuhr, berichtet von starken Gefühlen: «Von Anfang an war zu spüren, dass sich hier eine Art Schicksalsgemeinschaft zusammengefunden hat, die sich mit viel Solidarität für eine bessere Zukunft von Krebspatienten einsetzen will. Ich hatte eine zufällige Begegnung mit einem Herrn, der ein Foto seiner kürzlich an Krebs verstorbenen Frau am Lenker seines Fahrrades mitführte. ‹Für dich›, stand da drauf – ein unglaublich starker Moment eines noch stärkeren Menschen, der damit wohl seine Trauerarbeit bewältigt, aber auch neue Kraft schöpft.»


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Mit Content und Apps Geld verdienen Die Zeiten scheinen vorbei, in denen Leser für Publikationen Jahresabonnemente abschlossen. Inhalte müssen heute multimedial aufbereitet werden und in einzelnen Häppchen zu kaufen sein. Die Zukunft gehört dem clever aufgebauten, klar positionierten Angebot, welches auch spezifische Kleinapplikationen bereithält. Hansres Emch, Mitgründer der Adliswiler Marketing- und Kommunikationsagentur Polytrop, weiss, wie man mit Inhalten Geld verdienen kann. In jeder dritten Werbewoche-Ausgabe finden Sie von nun an unsere neue Technologiekolumne, verfasst von Technologie-Experte Hansres Emch. Sie haben Fragen oder Anregungen dazu? Dann schreiben Sie eine E-Mail an hansres.emch@polytrop.ch oder af.heinrich@werbewoche.ch.

nser Publikationshäppchen besticht in der Basis durch ein klar ausgerichtetes Inhaltskonzept mit einzigartigen, sinnvoll abgestuften crossmedialen Bereichen und themenspezifischen Anwendungen. Diese leckeren und stimmigen Inhaltshäppchen nimmt der Leser sofort als Added Value wahr. Unser Publikationshäppchen muss längst mehr sein als eine Art Landingpage der gesamten Cremeschnitte. Funktionen wie ein automatischer Einkaufszettel direkt ab Rezept, ein personalisierbares Allergiebarometer oder ein persönlicher Pilzführer machen sich gut im jeweiligen Paketangebot – es sei denn, man präsentiert Tagesnews oder Belletristik. Stimmige Zusatznutzen in Form von Kleinapplikationen steigern die Sexiness jeder Publikation. Ein gutes Beispiel dafür sind die Infografiken von 20 Minuten. Also bitte nicht beim Blätterkatalog stehen bleiben.

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Crossmediale Interaktionen Überhaupt: Verabschieden wir uns vom Blättern. Gestiksteuerungen eröffnen neue Sphären des Content Handling. Intuitiv geführte Inhaltszonen können bereits animiert, verglichen oder separat navigiert werden. Und das ist erst der Anfang. In Fachformaten und Lehrmitteln zukünftig eine 3DBenutzerführung anzubieten (Beispiele: http://bit. ly/qLwcSf, www.bjork.com), ist nicht nur pädagogisch wertvoll.

Inhaltsgenuss mit Microbilling und Hybrid-Apps Leser wollen ihre Publikationshäppchen in wenigen Schritten «verzehren» können. Also müssen Inhaltspakete leicht zugänglich, jederzeit geniessbar und einfach zu erwerben sein. So wie im Appstore. Die Zeit der nativen Apps ist bald vorbei. In Zukunft werden Hybrid-Apps alle möglichen Anwendungen vereinfachen (www.phonegap.com).

Inhaltsmarketing Wir wissen, wer unser Publikationshäppchen wann, mit welchem Gerät und wie konsumiert hat, und oft wissen wir sogar, wo. Das sind durchaus interessan-

te Facts, die helfen, Angebote noch spezifischer, sinnvoller, nutzungsaffiner und attraktiver zu erstellen. Die gewonnenen Feedback-Daten können je nach Bedürfnis des Marketings fein granuliert werden – und sind deshalb mindestens mittelfristig mit dem Prädikat «wertvoll» zu versehen.

Last but not least: Technologie Die interaktiven Möglichkeiten, die Sensoren in mobilen Geräten eröffnen, sind vielseitig: Infrarotschnittstellen für Steuerungsprozesse, Projektionspanels, integrierte Identifizierungsprozesse und Filterfunktionen werden Publikations-, Interaktions- und Steuerungsprozesse noch näher an das Produkt bringen. Und der Leser initiiert über sein Pad den personalisierten Produktionsprozess. Goldene Zeiten also für Technologiepioniere.

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MARKETING & KOMMUNIKATION

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Multi Channel Tracking: Aufdecken von Assists für eine Conversion Im Fussball führt ein Assist zum Tor, im Online Marketing zu einer Conversion. Doch wie lassen sich Assists aufdecken? Das Multi Channel Tracking zeigt, über welche Kanäle und Werbemittel eine Conversion entsteht, und ermöglicht damit, den gezielten und erfolgswirksamen Einsatz der Werbeinvestitionen.

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Ganzheitliche Beurteilung der Werbemittel Die Effizienz der Online-Werbung wird noch allzu oft nach dem Prinzip «Werbung gesehen – Produkt gekauft» beurteilt. Wird zum Beispiel auf Grund der tiefen Klickrate und hohen Cost per Order auf Ban-

ner-Werbung verzichtet, kann der Entscheid fatale Folgen haben. Da Banner-Werbung der Ausgangspunkt des Entscheidungsprozesses ist, der über AdWords und organische Suchresultate in einer Conversion endet, können durch den Verzicht auf Banner-Werbung wichtige Traffic-Ströme versiegen. Was wiederum zu tieferen Conversion-Werten führt. Der Einsatz von Multi Channel Trackings verhindert solche Fehlinterpretationen.

Der Nutzen des Multi-Channel-Tracking Multi Channel Tracking hilft, das Online-Marketing-Budget gezielter und gewinnbringender einzusetzen, da Antworten auf folgende wichtigen Fragen vorliegen: Welche Online-Kanäle und Werbemittel korrelieren erfolgreich und erzielen somit den höchsten ROI? Welche Online-Marketing-Instrumente generieren Erstkontakte, welche schaffen Conversion? Welches Werbemittel, welche Kanalketten (Ab-

folge benutzter Werbemittel bis zur Conversion) erreichen die höchste Effizienz? Wie viele Kontakte sind für eine Conversion notwendig? Im harten Wettbewerbsumfeld im Web sind Instrumente gefragt, die das effiziente und kostenoptimierte Agieren ermöglichen. Multi Channel Tracking ist ein solches Instrument, das erst seit kurzem als Google Analytics Feature zur Verfügung steht und von jedem professionellen Online-Marketer genutzt werden sollte.

MULTI CHANNEL TRACKING FÜR GOOGLE ANALYTICS Google-Analytics-Benutzer können in der neuen Version über dem Reiter «Meine Conversion» auf das Multi Channel Tracking zugreifen. Zu sehen sind die typischen Conversion-Pfade, wie lange es bis zur Conversion dauert und wie lange die Kanalketten sind.

Imre Sinka www.dotpulse.ch Weiterführende Informationen: http://blog.dotpulse.ch/ web-analytics/multi-channeltrichter-in-google-analytics/

WiR eRReiCHen iHRe Kunden doRT, Wo sie am enTsPannTesTen sind: ZuHause. IN-Media AG – Reinacherstrasse 131 – Postfach – CH-4018 Basel T +41 61 338 98 98 – F +41 61 338 98 99 – info@in-media.ch – www.in-media.ch

Ein Geschäftsbereich der Direct Mail Group.

A340189

uch im Web ist «Werbung gesehen – Produkt gekauft» nicht die Regel, da der Konsument für die Entscheidungsfindung unterschiedliche Werbekanäle und Werbemittel einsetzt. Das Multi Channel Tracking deckt typische Kanalketten auf, wie zum Beispiel: Schritt 1: Banner beachtet, jedoch nicht geklickt. Schritt 2: Produkt gegoogelt, AdWords geklickt, Website besucht. Schritt 3: Beurteilung gegoogelt, organisches Suchresultat geklickt, Beurteilung angesehen. Schritt 4: Website aufgerufen, Produkt gekauft. Werden diese Kanalketten bei der Beurteilung der Werbemittel-Effizienz nicht beachtet, hat das fatale Folgen.


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KMU-RATGEBER

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33 MIETRECHT

Wenn der Vermieter plötzlich kündigt Eine Kündigung kann Mieter von Geschäftsräumen hart treffen. Das Gesetz schützt sie deshalb – gleich wie Wohnungsmieter – vor einer missbräuchlichen Kündigung und gibt ihnen die Möglichkeit, das Mietverhältnis zu erstrecken.

uch im Mietrecht herrscht Kündigungsfreiheit: Weder Mieter noch Vermieter brauchen einen speziellen Grund für eine Kündigung – nur missbräuchlich darf sie nicht sein. Zudem müssen Vermieter ein amtliches Kündigungsformular verwenden, ansonsten ist ihre Kündigung nichtig und hat keinerlei Rechtswirkung. Erhalten Sie als Mieter eine formgültige Kündigung, so können Sie diese innert 30 Tagen bei der Schlichtungsstelle in Mietsachen anfechten. Das Verfahren ist kostenlos. Es reicht ein eingeschriebener Brief an die Schlichtungsbehörde, in dem Sie erklären, die Kündigung anzufechten, unter Beilage von Kopien des Mietvertrags und der Kündigung. Oder Sie verwenden das vom Bund zur Verfügung gestellte Formular (www.ejpd.admin.ch -> Themen -> Staat und Bürger -> Zivilprozessrecht -> Formulare für Parteieingaben). Zuständig ist die Behörde am Ort des Mietobjekts (www.mietrecht.ch -> Schlichtungsbehörde).

A %

Benötigen Sie eine Rechtsberatung? Das Beobachter-Beratungszentrum bietet Ihnen und Ihren Mitarbeitern eine telefonische Expertenberatung zu Rechtsfragen Ihrer Firma an – 6 Monate für nur Fr. 99.–. Bestellen Sie das BeratungsPackage für KMU unter www.beobachter.ch/kmu oder 0800 83 0800.

Vermieter einen Interessenten hat, der ihm nahe steht oder der nur schon einen höheren Mietzins zahlen würde – sofern dieser Mietzins nicht missbräuchlich ist. Kommt die Kündigung hingegen etwa, weil Sie den Vermieter wegen eines Mangels aufgefordert haben, Ihren Mietzins zu reduzieren, die defekte Eingangstüre zu reparieren oder Schimmel zu beseitigen, dann ist es eine missbräuchliche Rachekündigung. Im Falle einer rechtmässigen Kündigung bleibt noch eine Erstreckung bei Geschäftsräumen von maximal sechs Jahren. Um die Dauer festzulegen, werden die Mieterinteressen denjenigen des Vermieters gegenübergestellt. Normalerweise stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Mietverhältnis wenigstens etwas verlängert wird – es sei denn, Sie hätten Ihre Sorgfalts- und Rücksichtnahmepflichten massiv verletzt oder die Mietzinszahlungen eingestellt.

L BUCHTIPP Mietrecht Umzug, Kosten, Kündigung – alles, was Mieter wissen müssen 256 Seiten, Fr. 34.– 7., erweiterte und aktualisierte Auflage, 2010 ISBN 978 3 85569 429 7 Beobachter-Buchverlag

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Patrick Strub, lic. iur., Rechtsanwalt, arbeitet als Jurist und Redaktor beim BeobachterBeratungszentrum.

Die Mindestkündigungsfrist beträgt bei Geschäftsräumen sechs Monate. Haben Sie in Ihrem Mietvertrag eine kürzere Frist, so gelten dennoch die sechs Monate. Längere Fristen können gültig vereinbart werden. Die Kündigungstermine sind vertraglich frei wählbar: ob auf das Ende jeden Monats, jedes Quartals, nur einmal jährlich oder auch mit einer Kündigungssperrfrist von einigen Jahren («erstmals kündbar per») – alles ist erlaubt. Kündigt der Vermieter mit zu kurzer Frist oder auf einen falschen Termin, so ist die Kündigung automatisch – also auch ohne Anfechtung – erst auf den nächstmöglichen Termin hin gültig. Das Kündigungsschreiben muss vor Beginn der Kündigungsfrist bei Ihnen eingetroffen sein. Wenn Sie es nicht entgegennehmen, gilt es im Normalfall als am ersten Tag zugestellt, an dem Sie es auf der Post abholen könnten. Sind Sie verhindert, zum Beispiel wegen Ferienabwesenheit, gilt es als am siebten und letzten Tag der Postabholfrist zugestellt. Eine Kündigung kann missbräuchlich sein – beispielsweise wenn der angegebene Kündigungsgrund vorgeschoben, unbedeutend oder schikanös ist oder wenn das Vermieterinteresse an der Kündigung deutlich geringer ist als das Mieterinteresse an der Fortführung des Mietverhältnisses. Eine Kündigung wegen Totalsanierung oder weil der Vermieter seine Lokalitäten selber nutzen möchte, ist in der Regel zulässig. Gleiches gilt, wenn der


508 000 Leser w端rden dieses Inserat im Tages-Anzeiger sehen.

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MODISSA Ziel: Image. Werbemittel: Inserate, Plakate, POS. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Modissa; Samuel Baumberger, Werbeleitung. Werbeagentur: Cavegnwerbung; AD: Markus Cavegn; Text: Markus Rottmann; Beratung: Susanne Marty; Foto: Günther Kathrein; Bildbearbeitung: Daniel Belet; Media: Mediaxis-MBG.

IKEA Ziel: Katalog lancieren. Werbemittel: Anzeigen, Plakate, TV, POS, Online. Einsatz: Aktuell. Auftraggeber: Ikea; Jan Maurer, Gesamtverantwortung; Katrin Polzer, Werbeleitung. Werbeagentur: Wirz; Gesamtverantwortung: Petra Dreyfus, Philipp Skrabal; Text: Tom Zürcher; AD: Raul Serrat; Grafik: Hanning Beland, Paul Labun; CD: Thomas Kurzmeyer, Philipp Skrabal; Beratung: Marcel Berg, Liliane Belchior, Yves Rückert; Planning: Alex Hermann; Art Buying: Sebahat Derdiyok; Bildbearbeitung: Patrik Rohner; Media: Mediacom; Foto: Jonathan Heyer; Film: Markenfilm, Jonathan Hermann; Musik: Space Train; Online: Assai. Suisa-Nr.: 323 845, 323 846,

NESCAFÉ GOLD Ziel: Image. Werbemittel: Plakate. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Nestlé; Peter Hatzfeld, Marketing Manager Soluble Beverages and Ambient Dairy; Florian Schmied, Stephanie Nägeli, Marketing Nescafé. Werbeagentur: Publicis; CD: Sacha Moser; AD: Nicolas Vontobel; Text: Jan Krohn; Grafik: Mischa Müller; 3-D: Kristijan Sessa; Beratung: Muriel Asté, Christine Rainford, Olivier Pasche.

RHÄTISCHE BAHN Ziel: Image. Werbemittel: Plakate, Inserate, Online. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Rhätische Bahn; Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb und Marketing; Vera Stiffler, Projektleitung. Werbeagentur: Erdmannpeisker; CD: Gabriel Peisker; AD: Patrick Fawer; Beratung: Sybille Erdmann; Film: Severin Kipfer; Foto: Stefan Minder; Online: Goldbach Interactiv, Tobias Lehr.

OPEL Ziel: Image. Werbemittel: Plakate, Inserate, Wettbewerb. Einsatz: Schwingfest. Auftraggeber: Opel Suisse; Daniel Schneller, Marketing Director; Maria Cristina Rodriguez, Advertising & CRM. Werbeagentur: McCann Erickson; Account Manager: Mirjam Eberle; Group Account Director: Annika Seidel; CCO: Folker Wrage; AD: Marcus Josty, Denise Frech; Senior Concept: Sascha Borsai; Litho: Karin Gartmann; Typo: Martin Baumann.

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Ziel: Image. Werbemittel: Anzeigen, Plakate. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Der Bund Verlag; Sandra Locher, Leiterin Marketing und Kommunikation; Mirjam Huber, Leiterin Werbung. Werbeagentur: Contexta; Foto: Jonas Kambli.

SUVARISK Ziel: Prävention. Werbemittel: Plakate, Inserate, Online. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Suva; Daniela Bassi, Leiterin Abteilung Kommunikation und Marketing; Urs Schaad, Leiter MarketingKommunikation; Jasmin Bucheli, Kommunikation SuvaRisk; Kurt Heussi, Fachverantwortung SuvaRisk. Werbeagentur: SFLB; AD: Sebastian Krayer; Text: Reto Vogler; CD: Dan Strasser, Patrick Suter; ECD: Martin Spillmann; Beratung: Pam Hügli, Charlotte Gut, Simone Ammann; Art Buying: Anna Colby; Porzellan-Figuren: Illusion Ltd.

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Ziel: Image. Werbemittel: Anzeigen. Einsatz: Laufend. Auftraggeber: Mad Hairstyling; Gaby Menden. Werbeagentur: Meyer Werbung; Kreation, Text und Konzept: Thomas Meyer; AD: Emanuel Gürth; Beratung: Beyond Communication, Alain Mehmann.

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Tessin wird aufgemischt Mit dem Markteintritt von 20 minuti am 14. September gerät die bisher stabile Tessiner Zeitungslandschaft in Bewegung – im Leser-, im Werbe- und vielleicht auch im Verlegermarkt. 20 MINUTI

Ueli Custer

J

etzt verliert auch die bisher geschützte Tessiner Zeitungslandschaft ihre Unschuld. Mit dem Markteintritt von 20 minuti wird den Tessiner Verlegern der Wind der Gratiskonkurrenz um die Ohren pfeifen. Wohin die Reise etwa gehen könnte, zeigt die Grafik «Kontaktsummenindex bezahlte Tagespresse». Die bezahlten Tageszeitungen haben seit 2004 in der deutschen Schweiz rund 13 und in der französischen Schweiz rund 15 Prozent ihrer Kontakte verloren. Im Tessin liegt der Wert dagegen konstant über 100. Mit andern Worten: Die Tessiner Tageszeitungen erzielten in jeder MACH-Auswertung seit 2005 mehr Kontakte als 2004. Dass das nicht mehr so weiter geht, ist klar. Offen ist nur noch, wann der Abschwung einsetzen und wie stark er ausfallen wird.

P HILFT UNFREIWILLIG Mit der Lancierung von 20 minuti hat Giacomo Salvioni seinen Kollegen also ein ziemliches Kuckucksei ins Nest gelegt. Er ist Mehrheitsaktionär der Regiopress SA, welche die Tageszeitung La Regione Ticino herausgibt. Allerdings hätte es vermutlich nichts genützt, wenn alle drei Tageszeitungsverlage der Tamedia die kalte Schulter gezeigt hätten, denn sie hätte das Projekt wohl trotzdem gestartet. In der Westschweiz war es ja auch so. Jetzt

gibt es eine 20 minuti SA, die zu je 50 Prozent der Tamedia und Giacomo Salvioni, aber nicht seiner Regiopress gehört. Damit hat Salvioni auch gleich noch den 18-Prozent-Mitaktionär bei der Regiopresse, die Publigroupe, ins Leere laufen lassen. Die Publigroupe hat zudem ohne ihr Wissen den Start des neuen Blattes dadurch erleichtert, dass sie am 17. Juni (10 Tage vor der öffentlichen Ankündigung des Projektes 20 minuti) 13 Prozent ihres 27-Prozent-Anteils an der führenden Tessiner Newssite Tio.ch an den gleichen Herrn Salvioni verkauft hat. Dadurch hält er jetzt an diesem Gemeinschaftsprojekt aller drei Zeitungsverleger mit 51,7 Prozent die Mehrheit. Und das wiederum ermöglicht es ihm, für das neue Projekt einfach die siebenköpfige Redaktion von Tio.ch um 12 Stellen aufzustocken. Diese Redaktion unter der Leitung von Stefano Pianca wird dann sowohl für Tio.ch als auch für 20 minuti arbeiten. Die gedruckte Ausgabe wird sich optisch nicht von den übrigen Sprachausgaben unterscheiden. Inhaltlich wird der Tessiner Ableger nach Auskunft von Marcel Kohler, Geschäftsführer der 20 Minuten AG, genauso eigenständig sein wie das welsche 20 minutes. Die Redaktion wird das Geschehen in der Schweiz und im Ausland aus Tessiner Sicht vermitteln.

Und bei Auslandthemen liegt der Fokus nicht zuletzt auf dem südlichen Nachbarland. Übersetzte Artikel werden nach Auskunft von Marcel Kohler ebenso selten sein wie in den beiden andern Sprachausgaben. Es soll also eine Zeitung von Tessinern für Tessiner sein.

SCHLECHT GENUTZTER ÖV Beim Vertrieb übernimmt 20 minuti die Erfolgsformel aus der deutschen und französischen Schweiz. Die 36 000 Exemplare werden über 245 Boxen vertrieben. Das ergibt rund 147 Exemplare pro Box. Zum Vergleich: In der Westschweiz sind es 210 Exemplare. Die Boxendichte ist im Tessin also mehr als 40 Prozent höher als in der Romandie. Zu den üblichen Standorten (wichtige SBB-Stationen und Bushaltestellen) stossen Postautos, mit denen die Gratiszeitung auch in die Täler kommen wird. Ansonsten wird sich die Distribution natürlich auf die dicht besiedelten Agglomerationen Bellinzona, Locarno, Lugano und Chiasso-Mendrisio konzentrieren. Verstärkt werden auch Einkaufszentren und Tankstellen mit Boxen bestückt. Das hat einen ganz einfachen Grund. Gemäss Volkszählung 2000 benützen nur gerade 12,1 Prozent der erwerbstätigen Einwohner für den Arbeitsweg ein öffentliches Verkehrsmittel. Im Kanton Zürich sind es dagegen 37,4 Prozent und im Kanton

Waadt immerhin noch 21,3 Prozent. Gemäss einer neueren, 2007 publizierten Erhebung des Bundesamtes für Statistik ist der Anteil der Personen mit ÖV-Abos im Tessin nach wie vor deutlich tiefer als in der Westschweiz und dort wiederum deutlich tiefer als in der Deutschschweiz (siehe Grafik). Die Ausgangslage dürfte sich also gegenüber der letzten Volkszählung kaum wesentlich verändert haben. Zudem ist die Agglomeration Lugano die unbestrittene Autohochburg der Schweiz. Über 600 von 1000 Personen besitzen dort ein Auto. In Zürich, Genf und Lausanne sind es rund 500. Das Schlusslicht bilden Basel und Winterthur mit etwas über 440 Personenwagen pro 1000 Einwohner.

ONLINE BEREITS LEADER Ein weiteres wichtiges Standbein im Distributionskonzept von 20 Minuten ist das Web. Allerdings wird es im Tessin keine eigene Online-Redaktion geben. Man hängt sich vielmehr an das oben erwähnte Newsportal Tio.ch an, wo bereits heute das Logo von 20 Minuten zu finden ist. Gemäss Net-Metrix Profile 2011-1 liegt Tio.ch mit 27 000 Unique Usern per Day (UUpD) knapp hinter Bluewin.ch (29 000 UUpD) und deutlich vor Rsi.ch (11 000 UUpD) auf Rang zwei bei den schweizerischen Webnutzern italienischer Sprache. Von diesen erreicht Tio.ch täglich immer-

Fakten zu 20 minuti Auflage

36 000 Exemplare

Distribution

Gratis über 245 Zeitungsboxen im Bereich ÖV, in Einkaufszentren und an Tankstellen

Seitenpreis (4-f.) Fr. 4800.Leserzahl Print

90 000 (Schätzung Verlag)

Täglich Nutzer Online

27 000 (tio.ch gemäss Net-Metrix Profile 2011-1)


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hin 13,1 Prozent. Das ist ein deutlich höherer Wert als derjenige von 20.min.ch, das täglich 4,2 Prozent der Webnutzer französischer und 5,9 Prozent der Webnutzer deutscher Sprache erreicht. Auf dem Werbemarkt wird Tio.ch in einer Kombination mit 20minuten.ch und 20minutes.ch angeboten. Der Verkauf erfolgt durch die 20 Minuten AG.

90 000 LESERINNEN UND LESER? Im Printbereich wird die nationale Ausgabe entsprechend erweitert. Der Bruttopreis steigt dadurch um 4200 auf 64 000 Franken. Es sind aber auch Kombinationen von jeweils zwei Sprachgebieten möglich. Einzeln belegt kostet die Tessiner Ausgabe 4800 Franken. Doch wie viele Leser erhält man dafür? Die Tamedia geht relativ optimistisch von 2,5 Lesern pro Exemplar aus. Das sind fast gleich viele wie in der deutschen Schweiz, wo die ÖVNutzung – wie oben beschrieben – wesentlich intensiver ist. Damit käme man auf 90 000 Leserinnen und Leser – eine Zahl, die von Kennern des Tessiner Marktes bestätigt wird. Marcel Kohler schränkt allerdings ein, dass ein Teil davon Grenzgänger sein werden. Aus einer Sonderstudie im Grossraum Genf im März 2009 weiss man nämlich, dass 24 Prozent der Leser der Genfer Ausgabe von 20 minutes in Frankreich wohnen und in der MACH Basic nicht ausgewiesen werden. Kohler geht deshalb davon aus, dass der MACHWert tiefer sein wird. Mindestens zu Beginn. Denn in einer späteren Phase ist eine Auflagenerhöhung auf maximal 45 000 Exemplare durchaus denkbar.

BEDRÄNGTER TRETOP TICINO Nimmt man die 90 000 Lesenden als Basis, kommt man für die nationale Ausgabe auf 1,93 Millionen Leser. Bei einem Netto-Seitenpreis von Fr. 62 080.- ergibt sich so ein Tausend-Leser-Preis (TLP) von Fr. 32.17. Das ist leicht mehr als der bisherige TLP national von Fr. 31.53. Im lokalen Markt kommt man auf einen TLP von Fr. 53.33. Das ist deutlich bis sehr deutlich weniger als die andern Printangebote (siehe Grafik «Tausend-Leser-Preise Tessin»). Allerdings geht Marcel Kohler davon aus, dass 70 Prozent der Anzeigenumsätze sowieso aus dem nationalen Markt kommen. Verkauft wird 20 minuti in Eigenregie. Für die regionale Vermarktung wird Rocco Salvioni als Verkaufsleiter und Geschäftsführer der 20 minuti SA verantwortlich zeichnen. Er ist der Sohn von Giacomo Salvioni. Die neue Ausgangslage wird Auswirkungen auf den Anzeigenmarkt im Tessin haben. Am meisten gefährdet sind natürlich der teure und kleine Giornale del Popolo sowie die ebenfalls teure Kombination Tretop Ticino, die bis anhin sozusagen als «Lebensversicherung» für die kleinste Tessiner Tageszeitung funktioniert hat. Beide Angebote können jetzt aber relativ leicht umgangen werden. Nationale Auftraggeber buchen einfach noch

den Corriere zu 20 minuti dazu und erhalten so eine annähernd gleich hohe Reichweite wie mit dem Tretop Ticino. Dies aber zu einem TLP in der Grössenordnung von 60 statt 90 Franken. Und sie geben dafür nur rund 12 000 statt 18000 Franken aus.

Kontaktsummenindex bezahlte Tagespresse � Bezahlte Titel SI � Bezahlte Titel DS � Bezahlte Titel DS 110

105

100

WIE LANGE HÄLT DER FRIEDEN? Angesichts dieser ungemütlichen Ausgangslage mag die Reaktion der Konkurrenz eher erstaunen. Peter Keller, Direktor des Corriere del Ticino, schreibt in einer gemeinsamen Stellungnahme mit Filippo Lombardi, neuer Verwaltungsrat bei der Giornale del Popolo SA, dass es zur Zeit keinen Anlass gebe, an den erfolgreichen und gut auf dem nationalen und lokalen Werbemarkt etablierten Produkten Tretop Ticino und Ticinosette (die gemeinsame Wochenbeilage der drei Tageszeitungen) etwas zu ändern. Interessant ist auch, dass die beiden offen und gemeinsam angefragten Herren trotz der sehr unterschiedlichen Ausgangslage eine gemeinsame Erklärung abgeben. Denn die Situation ist für Marktleader Corriere wesentlich weniger bedrohlich als für den Giornale. In Tat und Wahrheit ist es wohl eher so, dass man gegen aussen den Ball flach halten will. Immerhin konnte der Druckort bei Redaktionsschluss noch nicht kommuniziert werden. Das lässt doch eher auf ein heftiges Gerangel hinter den Kulissen schliessen. Und der Umstand, dass die ursprünglich gemeinsame Newssite Tio. ch jetzt zum Kern der neuen Redaktion geworden ist, dürfte wohl beide Konkurrenten kaum begeistert haben. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es früher oder später zu Gegenmassnahmen kommen wird. Spätestens dann, wenn Tio.ch auch optisch stärker in das 20-MinutenKonzept eingebunden wird.

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85

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2004

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2007-1 2007-2

2008-1 2008-2

2009-1

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2010-1 2010-2 2011-1

2011-2

Quelle: Mach Basic, WEMF / ©MTJ

Anteil Personen mit ÖV-Abos 50 44,2

45 40 35 30

27,1

25 20

17,1

15 10 5 0 Deutsche Schweiz

Französische Schweiz

Italienische Schweiz Quelle: Mobilität in der Schweiz, BFS/Are 2007

Tausend-Leser-Preise Tessin 140

133,56

120

100 89,86

80

74,17 70,37 66,20

LA REGIONE ZU TAMEDIA? Erstaunlich ist aber auch, dass Giacomo Salvioni diesen Deal überhaupt eingegangen ist. Denn sein Titel La Regione ist genauso gefährdet wie der Giornale. Offenbar erhofft er sich von 20 minuti einen Gewinn, der die Verluste von La Regione mehr als ausgleicht. Insider vermuten zudem, dass Salvioni auf diesem Weg eine Nachfolgelösung einleiten will, an dessen Ende eine schrittweise Übernahme der Regiopresse SA an die Tamedia stehen könnte. Wenn man das Handeln von Konzernleiter Martin Kall verfolgt, kann man diesen Schluss durchaus ziehen. Und vielleicht verliert unter den neuen, für La Regione ungünstigen Aussichten auch die Publigroupe das Interesse an ihrem 18-Prozent-Anteil an der Regiopress. Auch da könnte die Tamedia ein Interessent sein. Bis es soweit ist, können aber durchaus noch einige Jahre ins Land ziehen. Ausser es ist Martin Kalls Ehrgeiz, Ende 2012 mit der Übernahme der Regiopress die Verankerung der Tamedia in allen drei Landesteilen als Höhepunkt und Abschluss seiner Karriere als Vorsitzender der Unternehmensleitung zu feiern.

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0 Giornale del Popolo

Tretop Ticino

Il Caffè della Il Mattino della La Regione Corriere del Domenica Ticino Domenica

20 minuti

Quelle: Mobilität in der Schweiz, BFS/Are 2007

Noch eine Gratis-Konkurrenz? Gemäss einer Meldung vom 12. August auf Tio.ch will der Tessiner Lautsprecher, Politiker (Lega die Ticinesi) und Verleger des Mattino della Domenica, Giuliano Bignasca, eine Gratis-Tageszeitung mit dem originellen Namen 10 minuti lancieren. Offen war bei Redaktionsschluss allerdings, ob das Gericht dem Ansinnen der Tamedia stattgibt und eine superprovisorische Verfügung gegen die Verwendung des Namens 10 minuti erlässt. Gegenüber dem Tages-Anzeiger gibt sich Bignasca aber unbeeindruckt. Er starte in jedem Fall am 7. September unter dem vorgesehenen Namen. Die Zeitung soll 24 Seiten umfassen, in einer Auflage von 25 000 Exemplaren erscheinen und über die Verkaufskästen des Mattino verteilt werden. Allerdings erscheint das Blatt nur mittwochs, donnerstags und freitags. Nach Angaben von Bignasca steht Geld für vier Monate zur Verfügung, und die Anzeigentarife würden 50 Prozent unter dem Marktpreis liegen. Offen ist, wie Herr Bignasca den Marktpreis definiert. Und ob die als Inserenten anvisierten Parteien das Angebot nützen, ist doch mehr als fraglich. Brancheninsider gehen jedenfalls davon aus, dass die Zeitung nach den Wahlen still und leise wieder von der Bildfläche verschwindet. Denn für den Lega-Politiker ist es natürlich ein gefundenes Fressen, sich als Verteidiger gegen den Eindringling Tamedia aus der «feindlichen» Deutschschweiz zu profilieren. Er dürfte sich so Stimmenprozente für seine Lega bei den eidgenössischen Wahlen versprechen.


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ticinosette. Die italienischen Seiten der Schweiz.


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werbewoche 16 | 09.09.2011

Ruhe nach dem Sturm VERLAGE Nach dem massiven Bedeutungszuwachs von Tamedia durch die Übernahme des Schweizer Geschäfts

von Edipresse ist jetzt Ruhe eingekehrt. Marktanteilsverschiebungen fanden nur hinter dem Komma statt. Ueli Custer

SPRINGER BLEIBT NUMMER VIER Wie die Grafik «Marktanteile Ganze Schweiz» zeigt, liegt Axel Springer mit einem Anteil von 6,3 Prozent weiterhin relativ deutlich vor der NZZ-Gruppe und der Konsumenteninfo. Er ist sowohl gesamtschweizerisch als auch in der deutschen Schweiz, wo er einen Anteil von 7,7 Prozent erreicht, die Nummer vier. Dahinter folgen in der Deutschschweiz die Konsumenteninfo und die AZ Mediengruppe mit relativ geringen Abständen. Die 36,1 Prozent der nicht einzeln ausgewiesenen übrigen Verlage entsprechen einem Zuwachs um 0,4 Punkte gegenüber dem Frühling. Grund dafür ist der Verkauf von Automobil Revue und Revue Automobile durch die Tamedia. Dadurch ist ihr Marktanteil um 0,4 Punkte zurückgegangen. In der Deutschschweiz sind es 0,3 Punkte und in der Westschweiz sogar 0,7 Punkte. Trotzdem bleibt die Tamedia natürlich Spitzenreiter mit einem gesamtschweizerischen Marktanteil von 19,1 Prozent und drei Prozentpunkten Vorsprung auf die Grossverteiler. Noch dominanter ist die Tamedia jetzt in der französischen Schweiz, wo sie mehr als einen Drittel aller Pressekontakte hält (Grafik «Markt-

anteile Französische Schweiz»). Am tiefsten ist ihr Anteil im ursprünglichen Stammgebiet mit 16,2 Prozent (Grafik «Marktanteile Deutsche Schweiz»). Sie ist zwar immer noch Marktleader, der Abstand auf die Grossverteiler beträgt aber nur noch 0,6 Prozentpunkte.

TAMEDIA DOMINIERT TAGESPRESSE Im Tagespressemarkt ist die Dominanz der

Tamedia fest etabliert. Gesamtschweizerisch sind es 51,3 Prozent, in der deutschen Schweiz 42,5 und in der Westschweiz 69 (!) Prozent (siehe Grafiken «Marktanteile Tagespresse»). Der Anteil der Gratiskontakte ist mit der vollständigen Übernahme von Edipresse von gegen 70 Prozent auf 53 Prozent gesunken. In der Westschweiz liegt er jetzt mit 41,6 Prozent tiefer als in der deutschen Schweiz mit 58,4 Prozent. Der Spit-

Kontaktsummen-Index Verlage � Tamedia � Migros/Coop � NZZ-Gruppe � Konsumenteninfo � Ringier � Übrige Verlage � Edipresse 220 200 180

Kontaktsummen-Index

N

ach dem grossen Sprung der Tamedia durch die vollständige Übernahme von Edipresse (siehe Grafik «Kontaktsummen-Index Verlage») ist wieder Ruhe eingekehrt. Der Index aller einzeln ausgewiesenen Verlage hat sich nur noch um ein bis zwei Punkte verändert. Nicht in der Grafik abgebildet ist Axel Springer Schweiz, da er mit einer Verzehnfachung seines Indexes seit 2004 die Lesbarkeit der Grafik torpedieren würde. Speziell zu erwähnen ist in dieser Grafik die Entwicklung der NZZ-Gruppe, die nach Durchhängern mit Tiefstwerten von 88 Indexpunkten jetzt wie schon vor zwei Jahren wieder genau auf den Wert 100 kommt. Zusammen mit Tamedia und den Grossverteilern gehört die NZZ-Gruppe damit zu denjenigen drei Verlagen, die ihre Kontaktsumme im Vergleich zu 2004 halten konnten. Das heisst aber nicht, dass die Gesamtreichweite der NZZ-Titel stabil geblieben wäre, denn die Bevölkerung hat im gleichen Zeitraum um 8,8 Prozent zugenommen und ist damit auf einen Indexwert von 109 geklettert. Die Grossverteiler mit einem Index von 105 konnten also ebenfalls nicht mit der Bevölkerungsentwicklung Schritt halten.

160 140 120 100 80 60 40 20 0

2004

2005 2006-1 2006-2 2007-1 2007-2 2008-1 2008-2 2009-1 2009-2 2010-1 2010-2 2011-1 2011-2

Axel Springer mit seinem Indexwert von 1072 (!) ist nicht in der Grafik enthalten.

zenwert wurde in der Deutschschweiz vor der Übernahme der Espace Media vor drei Jahren mit 66,5 Prozent erreicht. In der Westschweiz betrug er vor einem Jahr noch 100 Prozent, weil der Verlag damals in der Westschweiz nur 20 Minuten herausgab. Ringier hat seinen Marktanteil im Bereich der Tagespresse durch den anhaltenden Erfolg des Blick am Abend im Vergleich zu 2010-2 gesamtschweizerisch von 15,3 auf 16,9 und in der deutschen Schweiz von 20,9 auf 22,6 Prozent gesteigert. Im Vergleich zu 2011-1 ergab sich dagegen nur noch eine minimale Steigerung. Die NZZGruppe hat in der deutschen Schweiz – nicht zuletzt durch den Verkauf der Anteile an den Tageszeitungen im Kanton Zürich – 0,8 Punkte gegenüber 2010-2 eingebüsst und kommt wie schon in 2011-1 auf 15,3 Prozent. Die AZ Medien haben in der deutschen Schweiz mit 7,0 Prozent den genau gleichen Marktanteil wie 2011-1, gegenüber 2010-2 aber 0,3 Punkte verloren. In der Westschweiz haben Tamedia und die Editions Suisse Holding (Hersant) im Vergleich zu 2011-1 zu Lasten der übrigen Verlage Marktanteile gewonnen. Diese Veränderungen sind aber nicht durch signifikante Verluste bzw. Gewinne unterlegt. <

Quelle: Mach Basic, WEMF / ©MTJ

Marktanteile Deutsche Schweiz

Marktanteile Ganze Schweiz 19,1%

16,2%

Tamedia Übrige Verlage

Tamedia Übrige Verlage

32,0%

28,1%

35,7%

Übrige Verlage

36,1%

Konsumenteninfo

AZ Mediengruppe 5,0%

NZZ-Gruppe

Ringier

12,1% 5,3% 6,3%

Axel Springer

Tamedia überflügelt die Grossverteiler um drei Prozentpunkte.

4,6% 12,5%

Marktanteile Schweiz Tagespresse

Ringier

Konsumenten- 4,8% info 6,6% 7,7% NZZ-Gruppe Axel Springer

Marktanteile DS Tagespresse

Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ

Marktanteile WS Tagespresse

12,6%

Übrige Verlage AZ Medien

Grossverteiler

Die Dominanz von Tamedia in der Westschweiz ist eindrücklich.

Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ

Übrige Verlage

17,4%

7,0%

42,5%

Tamedia

51,3% Tamedia 11,4%

12,2% 17,1%

20,4%

Ringier

6,9%

Konsumenteninfo

Ringier

Die Tamedia liegt nur 0,6 Punkte vor den Grossverteilern.

Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ

Übrige Verlage

Tamedia

Gross15,6% verteiler

Gross16,1% verteiler

NZZGruppe

Marktanteile Französische Schweiz

13,6% NZZGruppe

Editions Suisse SA (Hersant)

15,3%

69,0%

Tamedia

16,9%

Ringier

Tamedia erzielt über die Hälfte aller Kontakte – mehrheitlich gratis. Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ

22,6%

Dank dem Blick am Abend ist Ringier seit drei Jahren die Nummer zwei. Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ

Hersant hat sich in der Westschweiz als Nummer zwei etabliert. Quelle: MACH Basic, WEMF / ©MTJ


Am Samstag sind sich Basler, Berner und Zürcher plötzlich einig.

800 2010-2 776 758

2011-2 700 676

600

500 490

400

300

329

200 197

100

0

Weltwoche

Bilanz

Folio

SoZ

NZZ a. S.

Quelle: MACH Basic 2011-2/Leser in Tausend

Damit das mal gesagt ist. A393548

Für 776 000 Leserinnen und Leser gehört Das Magazin zur wöchentlichen Lektüre. Nutzen Sie dieses exzellente Schaufenster und sichern Sie sich noch heute die besten Anzeigenplätze. Verlagsleiter Thomas Estermann (Tel. 044 248 40 25, thomas.estermann@dasmagazin.ch) und Gebietsverkaufsleiter Michel Eggenberger (044 248 40 26, michel.eggenberger@dasmagazin.ch) informieren Sie gerne über das vielfältige Angebot.


29

werbewoche 16 | 09.09.2011

Mit Hybrid-TV beginnt ein neues TV-Zeitalter TECHNIK Dank der Verbindung mit dem Internet wird aus dem Einwegmedium Fernsehen ein Dialogmedium,

das auch im kommerziellen Bereich völlig neue Perspektiven eröffnet. Der Weg ins neue Zeitalter ist aber hürdenreich. Das zeigten die Demonstrationen und Präsentationen am ersten IGEM-Techno-Update in Bern. Ueli Custer

M

it den Techno-Updates möchte die Interessengemeinschaft elektronische Medien IGEM ihren Mitgliedern Wissen über wichtige technische Entwicklungen im Bereich der elektronischen Medien und im Internet vermitteln. Dieses Wissen soll dazu dienen, möglichst früh neue Geschäftsfelder erkennen und Konsequenzen für bestehende Geschäftsfelder abschätzen zu können.

GUTE TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN Technische Voraussetzungen für die Verbindung von Internet und Fernsehen sind einerseits der digitale TV-Empfang und andererseits ein Breitbandanschluss ans Internet. Beide Bedingungen sind in der Schweiz in mehr als der Hälfte der Haushalte erfüllt. Gemäss KommTech-Studie können heute (nicht zuletzt dank des Booms von Swisscom-TV) über 50 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer das Fernsehprogramm auf dem meistgenutzten Gerät digital empfangen. Ein Jahr zuvor waren es erst knapp 40 Prozent. Und ein Breitbandanschluss war sowohl 2010 als auch 2011 für über 60 Prozent Standard. Referent Thomas Saner, Leiter strategische Versorgungsplanung SRG SSR, machte allerdings die Einschränkung, dass nicht bekannt ist, ob die Internetanschlüsse genügend Bandbreite für die Übertragung von Videoinhalten auf den grossen Bildschirm aufweisen. Denn Breitband ist nicht gleich Breitband, und beim Fernsehen über Internetleitungen gilt: Je grösser die Bandbreite, desto besser die mögliche Bildqualität.

Anhand von Demonstrationen konnten sich die Teilnehmenden einen guten Überblick verschaffen. (Bild: Oscar Alessio)

Panasonic, Samsung usw.) • Broadcaster (SRG, ARD, ZDF, Pro7, VOX usw.)

VIER ANBIETERGRUPPEN Bei hybriden TV-Angeboten lassen sich vier Anbietergruppen unterscheiden: • Netzbetreiber (Swisscom, Cablecom usw.) • Plattformen (Apple-TV, Orange, Google usw.) • Gerätehersteller (Sharp, Philips, Sony,

Netzbetreiber: Sowohl bei Swisscom-TV als auch bei Cablecom empfängt der Kunde das digitale TV-Signal über eine spezielle Settop-Box. Während bei Swisscom das TV-Signal im IPTV-Standard über eine speziell geschützte Internetverbindung geliefert wird, geschieht dies bei Cablecom

über das Fernsehkabel. Die SwisscomSettop-Box ist also per Definition mit dem Internet verbunden. Bei Cablecom kann die Box mit irgendeinem Internetanschluss verbunden werden. Dadurch ist in beiden Fällen der individuelle Abruf von Filmen und Videos für den Konsum auf dem TV-Gerät möglich. Plattformen: Die Plattformen basieren vollumfänglich auf dem freien Internet.

Sie liefern die Filme und andere Zusatzangebote statt auf den Computer oder das Handy via Settop-Box auf den TVBildschirm aus. Das TV-Programm wird weiterhin vom Fernsehgerät empfangen. Gerätehersteller: Sie bieten über eine unterschiedliche Anzahl Apps eine begrenzte Auswahl von Webangeboten (inkl. Videotheken) auf dem TV-Bildschirm an. Gemeinsam ist dabei einzig der Name


30

«Connected TV». Die technische Lösung und damit die Anforderung an eine entsprechende App sind bei jedem Hersteller anders. Heute bietet rund die Hälfte der aktuell verkauften TV-Geräte diese Möglichkeit. Aber nur etwa 30 Prozent davon werden auch effektiv ans Internet angeschlossen, denn der Internetanschluss ist in der Wohnung vielfach nicht dort, wo das TV-Gerät steht. Broadcaster: Im Gegensatz zu den Herstellern konnten sie sich auf einen Standard, genannt HbbTV, einigen. Und sie konnten sich mit allen wesentlichen Herstellern für Europa darauf einigen, dass noch dieses Jahr alle verkauften Geräte (allenfalls zusätzlich) für HbbTV ausgerüstet sein werden. Und innerhalb der EBU (European Broadcasting Union) finden Absprachen statt, um die Angebote der verschiedenen Sender anzugleichen. Typische Services sind elektronische Programmführer (EPG) und neue Formen des Teletextes. Für die Broadcaster hat HbbTV den grossen Vorteil, dass sie den Inhalt vollumfänglich kontrollieren können. Dadurch sollten auch die bei verschiedenen Weiterverbreitern immer

werbewoche 16 | 09.09.2011

wieder zu beobachtenden, durch die Aktualität überholten Programminformationen im EPG der Vergangenheit angehören.

INTERAKTIVE WERBUNG MIT DER NORMALEN FERNBEDIENUNG Martin Spycher, Leiter Untergruppe TV+ der SRG SSR und Product Manager bei SWISS TXT, zeigte in seinen Ausführungen auf, dass zur kommerziellen Nutzung von Hybrid-TV der «Red Button» zentral ist. Es handelt sich dabei um einen der vier farbigen Tasten auf der Fernbedienung, mit denen der Teletext gesteuert werden kann. Über die Betätigung des roten Knopfes gelangt der Nutzer jeweils ins Internet bzw. zum konkreten Angebot. Er benötigt also keine neue oder zusätzliche Fernbedienung. Für die Werbung speziell interessant: Die Einblendung lässt sich sekundengenau auf den Ausstrahlungstermin eines bestimmten Werbespots steuern. Durch Betätigung des Red Button oder über einen Klick auf ein Werbebanner im redaktionellen Bereich kommt der Zuschauer auf eine Microsite eines Werbetreibenden, auf der er zum Beispiel an einem Wettbewerb teilnehmen oder auch

direkt das Produkt bestellen kann. Selbstverständlich lässt sich diese Technologie auch im Programmbereich einsetzen. Zum Beispiel, um vertiefende Informationen zu einem Beitrag anzubieten. Offen bleibt, wie weit die Veranstalter Angebote forcieren wollen, die letztlich dazu führen, dass der Zuschauer für kürzere oder längere Zeit ihr Programm verlässt.

AUSSICHTEN LANGFRISTIG GUT Die Ausführungen der Spezialisten machten klar, dass noch viel Entwicklungsarbeit zu leisten ist. Man steckt noch in der Baby-Phase, vergleichbar mit den ersten Schritten via Handy ins Internet. So stellt die deutlich grössere Distanz des Zuschauers zum TV-Bildschirm ganz andere Anforderungen an die Gestaltung einer Website. Und durch die fehlende Tastatur sind die Bedienungsmöglichkeiten eingeschränkt. Martin Spycher legte denn auch Wert auf die Feststellung, dass Content zwar King sei, die Usability aber die Queen. Ein Umstand, den bisher vor allem die Apple-Leute sehr gut begriffen haben. Die Chancen stehen aber gut, dass Hybrid-TV in einigen Jahren zum Normalfall wird. Denn die Gerätehersteller bieten

jetzt schon vorwiegend Geräte mit Internetzugang und in Zukunft auch mit HbbTV an. Der Internetzugang wird also bei jedem Ersatzkauf automatisch dazu gehören. Die Angebote der Netzbetreiber können ebenfalls ohne Zusatzkauf genutzt werden – sofern das Gerät digital angeschlossen ist. Der Zuschauer muss allerdings dazu animiert werden, die neuen Möglichkeiten auch zu nutzen. Das braucht erfahrungsgemäss einige Jahre und vor allem die richtigen Inhalte. Aber das neue TV-Zeitalter wird kommen – früher oder später.

Erforscht man den Markt, sticht ein Marktforschungsinstitut heraus. Durch ein integriertes Angebot an erprobten qualitativen und quantitativen Marktforschungsinstrumenten unterstützen wir Kunden dabei, die Einblicke zu erhalten, die sie für den Aufbau starker Marken und Dienstleistungen benötigen. Mit 78 Niederlassungen in 51 Ländern arbeiten wir für 90 % der Top-100 Marken weltweit, um wirklich herausragende Ergebnisse zu liefern. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an info@ch.millwardbrown.com

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MEDIA & MEDIEN

werbewoche 16 | 09.09.2011

31

Den Blindflug beenden Innerhalb der Social-Media-Welle gewinnt Social Media Monitoring an Bedeutung – Schweizer Angebote lanciert. uch wer nicht auf Facebook und Twitter um Fans und Followers buhlt, kommt kaum mehr darum herum, die Social-Media-Welt immerhin passiv zu beobachten. Mit einem Social Media Monitoring, SMM, können Äusserungen zur eigenen Marke ebenso wie zur lieben Konkurrenz verfolgt werden. Oft wichtiger – und ergiebiger – ist das Beobachten von Dialogen zu branchenrelevanten Themen, um so wichtige Trends frühzeitig zu erkennen. Und wer einen eigenen Social-Media-Auftritt erst plant, kann so wichtige Hinweise für ein erfolgversprechendes Vorgehen gewinnen. Für viele Unternehmen dürfte gelten, was Zeynep Sayin, Leiterin www.books.ch bei der Orell Füssli Buchhandlungs AG, so formliert: «Unsere Präsenz auf Facebook hat sich innert kurzer Zeit zu einer lebendigen Kommunikationsplattform mit unseren Kunden entwickelt. Da es sich um eine für uns neue Plattform handelt, verfolgen wir die Entwicklung genau und lernen daraus. Facebook ist ein Versuchsfeld, das sich entwickeln könnte, aber noch kein Grundpfeiler unserer Kommunikationsstrategie. Deshalb wurden bisher keine detaillierten Zielwerte definiert.» Derweil sind international ausgerichtete Unternehmen oft weiter. So berichtet Marcel Härtlein, Head of Online Properties bei KPMG AG Switzerland, dass es für die wichtigen Kanäle wie Twitter, Xing, LinkedIn, Facebook etc. ein kontinuierliches Monitoring gibt, Social-Media-Kennzahlen definiert und ins herkömmliche Marketing-Reporting eingebunden worden sind. Wie die Umfrage der Werbewoche zu diesem Thema weiter gezeigt hat, gibt es beim Social Media Monitoring keinen Königsweg, und bei den jeweils eingesetzten Tools gibt es keine eindeutigen Spitzenreiter (für eine umfassende Übersicht: http://wiki.kenburbary.com/). Sagt etwa Christoph Zumbühl, Berater und Geschäftsleitungsmitglied bei Ulmann +Partner: «Wir verfolgen die Socials im Rahmen der Kampagnen über Google Analytics. Das Tool bringt eine gute Übersicht und lässt Schlussfolgerungen zu.» Auch andere Gratis-Tools sind im Rahmen der Umfrage häufig erwähnt worden. Der oft kombinierte Einsatz solcher Gratis-Tools ist am Anfang eines Social-Media-Engagements naheliegend. Damit lassen sich erste Erkenntnisse gewinnen und Anforderungen an Lösungen für einen weiteren Schritt definieren. So spricht KPMG-Härtlein davon, in den nächsten Monaten das Monitoring auszubauen und dazu

A

eine High-End-Lösung wie zum Beispiel Radian 6, Sysomos Heartbeat etc. einzusetzen, um damit Standard-Reportings zu generieren. Zur sich abzeichnenden Professionalisierung beim Social Media Monitoring in der Schweiz passt, dass nach Ende der Sommerferien Dienstanbieter SMM-Lösungen lanciert haben, die auf den Schweizer Markt zugeschnitten sind. So der Marktleader bei der Medienbeobachtung, die Argus der Presse AG. Sie hat angekündigt, neu mit dem International Internet Monitoring (IIM) nicht nur über 20 000 Websites in mehr als 170 Ländern, sondern auch über 50 000 Schweizer Twitter-Accounts und die öffentlich zugänglichen Facebook-Inhalte aus dem deutschen, französischen und italienischen Sprachraum sowie mehr als 4500 Schweizer Blogs zu überwachen. Und die Firma Netbreeze, die ganz auf das Social Media Monitoring fokussiert ist, hat mit dem Social Media Report ein SMM-Produkt lanciert, das auf Schweizer KMU ausgerichtet ist. Ob Gratis-Tools, Profi-Lösungen oder externe Anbieter: Der Aufwand für Social Media Monitoring darf keineswegs unterschätzt werden. So müssen die Suchergebnisse ständig überprüft und die Suchbegriffe immer wieder angepasst werden. Das ist gerade im dreisprachigen Schweizer Heimmarkt besonders aufwändig, zumal oft auch die saloppe Umgangssprache, wie sie im Netz gang und gäbe ist, mit berücksichtigt werden muss. Kommt dazu, dass der vergleichsweise kleine Schweizer Markt wenig ergiebig ist. Wer etwa auf Twitter bekannte Schweizer Markennamen sucht, findet oft nur einige wenige aktuelle Einträge – der Erkenntnisgewinn dürfte auch mit vollständigeren professionellen Tools kaum wesentlich grösser ausfallen. Werden hingegen in ausländischen Märkten nicht nur der Markenname, sondern auch Trends überwacht, trifft oft das Gegenteil ein: Da produzieren die SMM-Tools schnell einen grossen Datensegen, der eine fundierte Analyse erfordert. Je nach dem, welche Kanäle mit welchen Absichten eingesetzt werden – geht es etwa um Kundenbindung, um Kundenservice oder um Markenbekanntheit –, werden jeweils andere Leistungskennzahlen zu definieren sein. Letztendlich liegt die Kunst und die eigentliche Herausforderung darin, die einzelnen Metriken im dynamischen Umfeld des Unternehmens und seiner Märkte so zu verstehen, dass sie zur ständigen Optimierung der Geschäftsabläufe beitragen können.

FACEBOOK (Fans) Rang

Auftritt

1 2

Dabei geht es um Faktoren wie diese: Begeisterung: Wie viele Blog-Einträge, Web-Kommentare oder Erwähnungen auf Social Media Sites hat ein Thema ausgelöst? Verbreitung: Wie rasch breitet sich eine Diskussion im Netz aus? Leader: Welches sind bei den eigenen Themen die Opinion Leaders, und wie können wir sie erreichen? Frequenz: Welche Themen tauchen zu einer bestimmten Marke wie häufig in Online-Diskussionen auf? Demografie: Welche demografische Gruppen (Ort, Geschlecht, Alter etc.) werden erreicht, und inwiefern stimmen diese mit den anvisierten Zielgruppen überein? Aufmerksamkeitsanteil: Welchen Anteil hat die eigene Marke im Vergleich zu Mitbewerbern zu einem Thema über alle Kanäle (share of voice)? Einstellung: Mit welcher Haltung reagieren Konsumenten auf ein Thema? Gewisse Analyse-Tools erkennen die emotionale Stimmung von Äusserungen rund um ein Thema, sog. Sentiment-Analyse. Umfang: Wie viele Social-Media-Beiträge (Blog-Einträge, Forumsdiskussionen, Tweets etc.) braucht es, um eine Wirkungsschwelle zu erreichen? Wert: Welcher Umsatzbeitrag geht von einer OnlineKonversation über ein bestimmtes Produkt oder über eine Marke aus? Solche und ähnliche Beurteilungskriterien gehören zum Vorfeld des Social Media Monitoring und Analytics, wie es derzeit vorab in den USA auf Widerhall stösst. Nach Einschätzung hiesiger BranchenExponenten ist die Entwicklung des Social-MediaMarkts in der Schweiz zwei bis drei Jahre verzögert. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch bei uns Kampagnen mit einem zentralen Fokus auf Social Media allgegenwärtig sein werden. Dann wird der Bedarf nach möglichst konkreten Messkriterien zur Kontrolle und Steuerung steigen. Umfassende SMMLösungen werden vielerorts unentbehrlich werden und oft im Sinne eines Social CRM (vgl. Werbewoche 14/12.8.2011, Seite 19) in die Geschäftsabläufe integriert. Da es zu Twitter und Facebook keine verlässlichen Nutzerzahlen gibt, ist zu hoffen, dass so gewonnene Erkenntnisse immerhin teilweise in der Branche offen gelegt werden. Zwar kann mit guten SMMLösungen der eigene Blindflug beendet werden, doch nur wer sich mit anderen vergleichen kann, kennt die Christoph J. Walther eigene Reiseflughöhe.

TWITTER (Followers) Zuwachs

Stand

Rang

Auftritt

20 Minuten

4337

60336

1

Swiss International Airlines

Yes or No by Manor

3310

15484

2

NZZ

3

ok.-

2604

55190

3

4

McDonald's Schweiz

2575

17719

5

Swiss International Airlines

2476

90692

6

Radio 105

2433

7

Freestyle.ch Zürich

8 9 10

Zuwachs

Stand

1087

17947

761

11980

20 Minuten

530

5964

4

BAA

321

5779

5

NZZonline

256

4456

28275

6

Mammut

247

3404

2292

38950

7

Blick

234

4713

Schweiz Tourismus

2260

126658

8

ABB

224

3313

Schwiizerdütsch

2024

271392

9

LooksLikeGoodDesign

198

4895

Ovomaltine

1357

54123

10

DRS 3

171

2069

*Periode: 8.8.2011 – 4.9.2011 Vollständige Übersicht auf: www.WEmad.org samt Gratiseintrag für neue Auftritte.

MINI CASE STUDIES Themen rund um den professionellen Einsatz sozialer Medien sind allgegenwärtig. Vieles ist neu, und erprobte Erfolgsrezepte sind Mangelware. Deshalb veröffentlicht die Werbewoche eine Serie von Mini Case Studies, um Einblicke in die alltägliche Arbeit mit Social-Media-Kanälen zu geben und so die reinen ZahlenStatistiken rund um Fans und Followers zu kontrastieren. In der Social-Media-PorträtSerie sind bisher diese Beiträge erschienen: «Slow down. Take it easy»: l Werbewoche 06/1.4.2011, Seite 31 «Ovomaltine»: Werbewoche l 07/15.4.2011, Seite 27 «Swiss»: Werbewoche 08/ l 29.4.2011, Seite 29 l «Swissinfo.ch»: Werbewoche

09/ 13.5.2011, Seite 27 «Die Post», «Kuoni», l «Hotelplan», «Axpo», «Sulzer»: Werbewoche 10 / 27.5.2011, Seite 20 «Migros»: Werbewoche 11 / l 10.6.2011, Seite 23 «Swisscom»: Werbewoche 12 l / 24.6.2011, Seite 27 l «Angelink», «Comparis»,

«Hostpoint» u. a.: Werbewoche 13 / 8.7.2011, Seite 32 Social CRM, Werbewoche 14 / l 12.8.2011, Seite 19

DIE AKTUELLEN SOCIAL-MEDIAÜBERFLIEGER Wer in der Social-Media-Hitparade auf WEmad.org in den letzten zwei Wochen* am meisten dazugewonnen hat.


A393965

AWARD_WEWO_2011:Layout 1

22.8.2011

11:32 Uhr

Seite 2


EVENTS

werbewoche 16 | 09.09.2011

33

IMPRESSUM werbewoche Zeitung für Marketing, Werbung und Medien 38. Jahrgang Verteilte Auflage: 3484 Ex. (Wemf 2010)

IAA TALK: «VOM WAHLKAMPF ZUM WAHLKRAMPF»

Druckauflage dieser Ausgabe: 2700 Exemplare ISSN 1422-0202

Kaspar Loeb moderiert das Podiumsgespräch mit Anita Fetz, Claude Longchamp, Mark Balsiger und Alexander Segert.

Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel Q-Publikation des Verbandes Schweizer Presse. Redaktion und Verlag: Medien&Medizin Verlag MMV AG Neugasse 10, Postfach 1753, 8031 Zürich, Tel. 044 250 28 30 Fax 044 250 28 52 (Redaktion)

EVENTS

Fax 044 250 28 51 (Verlag) www.werbewoche.ch E-Mail: info@werbewoche.ch

September » Woche 38 » 19.9.–25.9.2011

Geschäftsführer:

22. September 2011, 17.00 bis 19.30 Uhr, Restaurant Metropol, Stadthausquai, 8001 Zürich

Pierre C. Meier Chefredaktor: Pierre C. Meier (PCM) Redaktoren: Andreas Panzeri (pan), ChefredaktorStv. und Ressortleiter Marketing & Kommunikation, a.panzeri@ werbewoche.ch; Anne-Friederike Heinrich (afh), Redaktorin, af.heinrich@ werbewoche.ch; Pierre C. Meier (PCM), Ressortleiter Media & Medien a. i., pc.meier@werbewoche.ch Produktion: Anny Bardill, Grafik, a.bardill@werbewoche.ch Layout und Druckvorstufe: Medien&Medizin Verlag MMV AG Dokumentation:

wünschte Wirkung? Geht es nur um Köpfe oder auch um Botschaften? Kosten:

Fr. 150.– inkl. Cocktail, IAA-Mitglieder gratis.

Preisverleihung Award Corporate Communications Der Award Corporate Communications® wird auch in diesem Jahr für kreativ integrierte Kommunikationsleistungen vergeben. Zum ersten Mal wird ebenfalls der im Februar lancierte Kategorienpreis Award Social Media verliehen. Wir freuen uns, wenn Sie mit dabei sind, wenn die begehrten «Communicators» übergeben werden. Patronat: SW Schweizer Werbung Preissponsor: Grayling Schweiz AG Sponsor Award-SM: news aktuell

Information und Anmeldung:

www.iaa.ch

September » Woche 39 » 26.9.–2.10.2011 29. September 2011, 10.00 bis 13.00 Uhr, Kino Filmarena Sihlcity, Zürich

P-Forum Branchenveranstaltung für Werbeauftraggeber und Kommunikationsfachleute. Information und Anmeldung:

Information und Anmeldung:

http://www.award-cc.com

Daniela Hämmerle Korrektorat:

Publicitas AG, Frau Kerstin Waldkircher, Mürtschenstrasse 39, Postfach, 8010 Zürich, Telefon 044 250 35 47

Bea Syz; Waldemar Ziegler, korrektorat@korrektorat.ch Gestaltungskonzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Erscheinungstag:

September » Woche 39 » 26.9.–2.10.2011 27. September 2011, 17.30 bis 20.30 Uhr, Hotel Baur au Lac, Zürich

14-täglich Freitag Inseratenschluss: Donnerstag der Vorwoche, 12 Uhr Abonnementspreise 2011: Jahresabonnement Fr. 265.– Ausland Jahresabo 265.– (Einzelexemplar Fr. 15.–) Inseratentarife: 1/1 Seite sw/4c Fr. 6500.– 1/2 Seite sw/4c Fr. 4470.– Alle Preise exkl. MwSt. Aboverwaltung: Daniela Hämmerle, Telefon 044 250 28 47, abo@werbewoche.ch Verkaufsleitung: Thomas Stuckert, Mobile 076 343 81 55, t.stuckert@werbewoche.ch Online: Daniela Hämmerle, d.haemmerle@werbewoche.ch Anzeigendisposition: Kathrin Jäggi, jaeggi@medien-medizin.ch Druck: Südostschweiz Presse und Print AG, Kasernenstrasse 1, 7007 Chur Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit Erlaubnis der Chefredaktion oder der Verlagsleitung.

IAA Talk: «Vom Wahlkampf zum Wahlkrampf» mit Anita Fetz, Claude Longchamp, Mark Balsiger und Alexander Segert Die Kampagne für die Parlamentswahlen vom 23. Oktober hat schon begonnen. Politiker und Politikerinnen versuchen, sich in Stellung zu bringen, um bei der Profilierung die Nase vorn zu haben. Von Plakaten lächeln sie uns entgegen, und viele ParlamentarierInnen oder ParlamentarierInnen in spe machen erste zaghafte Schritte in den Social Media. Was in einem Land wie den USA hoch professionell aufgezogen und von Top Profis orchestriert wird, kommt in der Schweiz oft beschaulich und ziemlich handgestrickt daher. Die Konkordanz animiert nicht zu einem kontroversen, spannenden Wahlkampf. Dennoch hat sich der Ton in den letzten Jahren verschärft, und Politiker und Politikerinnen lassen sich von Kommunikationsprofis coachen, um in einem härter werdenden Polit-Umfeld bestehen zu können. Die Parteien haben die Handschuhe ausgezogen und fordern die Konkurrenz mit zugespitzten und populistischen Parolen heraus. Steuern wir in der Schweiz auf amerikanische Verhältnisse zu? Kann man heute noch mit der richtigen Kommunikationsstrategie aus einem Kartoffelsack einen Nationalrat machen, wie das früher kolportiert wurde? Hat die Wahlwerbung, wie sie heute betrieben wird, wirklich die ge-

September » Woche 39 » 26.9.–2.10.2011 29. September, 14.00 bis 19.00 Uhr, Kaufleuten, Zürich

Screen-up 2011 – der Schweizer TV-Tag Heute sehen, was morgen im TV kommt, ist das Motto der diesjährigen Veranstaltung. An der Screen-up treffen sich jährlich gegen 700 hochkarätige Gäste aus der Medien- und Werbebranche. Die rund eine Stunde dauernden Screenings mit den Programmen vom nächsten Jahr sowie die zahlreich vertretene TV-Prominenz sorgen noch lange nach der Veranstaltung für Gesprächsstoff. Neben der Programmvorschau und Positionierung der einzelnen Sender wird die Wirkung des Mediums TV erlebbar und erfahrbar gemacht. Die neuesten Trends und Visionen erfährt man hier aus erster Quelle. Am frühen Abend geht die Veranstaltung direkt in den Networking-Teil und die Party mit überraschenden Live-Acts über. Die Screen-up ist der einzige Schweizer Branchenanlass für audiovisuelle elektronische Medien und dreht sich um die Zukunft des Fernsehmarktes Schweiz. Veranstaltet wird die Screen-up von Goldbach Media (Switzerland) AG, Publisuisse SA, RTL Group und SevenOne Media (Schweiz) AG. Information und Anmeldung:

www.screen-up.ch

Oktober » Woche 40 » 3.10.–9.10.2011 4. Oktober, 9.30 bis 17.00 Uhr, Hotel Belvoir, Zürich-Rüschlikon

Crossmedial erfolgreich Täglich fasziniert uns die neue Medienwelt, die Nutzung alter und neuer Kommunikationsmittel ist vielfältiger, aber auch intensiver geworden. Dadurch wird die Planung komplexer und die Produktion teurer, eine doppelte Herausforderung für die meisten Auftraggeber. Um crossmedial erfolgreich zu sein, muss die Produktion dem Medienwandel folgen. Wo der Hebel anzusetzen ist (Basics), wie die Best Practise aussehen kann (Cases) und welche Lösungen dabei im Vordergrund stehen (Solutions), werden am 4. Oktober 2011 in Rüschlikon/Zürich aufgezeigt. In neun Beiträgen geben Praktiker und Wissenschafter ihre Erkenntnisse und Erfahrungen weiter, und drei Moderatoren knüpfen den roten Faden an dieser Tagung zum Wandel in der Medienproduktion. Sie richtet sich an Verantwortliche in Unternehmen und Agenturen, an Spezialisten im Corporate Publishing sowie an die massgebenden Lieferanten. Veranstaltet wird dieser Anlass vom Fachverband publishingNETWORK (Bern) und der HZW für interaktive Medienprojekte (Zürich). Kosten:

Fr. 390.–, Fr. 320.– für VSD und publishingNETWORK-Mitglieder. Darin eingeschlossen sind Pausengetränke und Stehlunch am Mittag sowie eine Dokumentation. Information und Anmeldung:

www.vsd.ch

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KOPF DER WOCHE

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Manfred Strobl leitet seit einem Jahr OMD Schweiz, die mit 440 Millionen Euro Bruttobillings laut RECMA derzeit an der Spitze der Schweizer Mediaagenturen steht.

Kampf um das Rating ist Kampf um bessere Ideen und intelligentere Daten s war ein turbulentes Jahr, aber im Rückblick ein gutes. Als der langjährige CEO von OMD Schweiz zur Konkurrenz wechselte und Manfred Strobl im Juli 2010 an seiner Stelle in Zürich einspringen durfte, war dies für ihn «natürlich eine grosse Herausforderung». Einerseits wurde bisher über Jahre hinweg viel mit einem bewährten Team zusammen aufgebaut. «Und je höher man steigt, desto schwieriger wird es, das Level zu halten oder gar noch auszubauen.» New-Business-Gewinne ist eines, aber Kunden «über Jahre loyal zu halten und immer wieder zu begeistern für die Serviceleistungen der Agentur ist noch einmal etwas anderes», reflektiert Manfred Strobl über seine ersten Monate bei OMD Schweiz. In der internationalen Konzern-Struktur hat das Netzwerk Honda verloren. In der Schweiz schmerzte 2010 der Weggang von Suva. Dazu sind auch ein paar Mitarbeitende aus Schlüsselpositionen ihrem alten Chef gefolgt oder haben sich sonstwie persönlich weiterentwickelt. «Wirklich schwierig in diesem

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Jahr war das Thema Personal. Neue Top-Leute zu finden ist nicht leicht, die guten Leute müsste man immer abwerben oder aus eigenen Reihen mittelund langfristig entwickeln.» Dazu hat es die Branche aktuell mit «einer digitalen Revolution» zu tun. Die Entwicklungen drehen sich immer mehr ins Online. Spezialisten zu finden, die nicht nur in den klassischen Medien eine fundierte Ausbildung haben, sondern auch zum Beispiel Search-EngineMarketing auf hohem Niveau beherrschen, Googlezertifiziert sind, im Bereich Social Media das Community-Management spielen, Konzepte machen und nicht nur Displays buchen können sowie auch strategisch unterwegs sind, «die kann man suchen wie die Stecknadel im Heuhaufen», weiss Strobl. Inzwischen ist sein Team aber wieder weitgehend komplett und so aufgestellt, «dass wir ganz oben mitpunkten können». OMD Schweiz ist im aktuellen RECMA-Ranking 2011 «by Agency Brand» mit

440 Millionen Euro Bruttobillings, 23,1 Prozent Marktanteil und über 90 Mitarbeitenden an der Spitze der Schweizer Mediaagenturen. «Seit Beginn dieser Erhebungen zeigt OMD Schweiz ein stetes organisches Wachstum, das in der Regel weit über dem Marktdurchschnitt liegt», dürfen sich Manfred Strobl und Gerda Schröck, seine Verantwortliche für New Business & Marketing, freuen. International liegt Omnicom im RECMA-Ranking «by Global Networks» auf Platz 2 hinter Starcom MediaVest. Mit insgesamt acht Auszeichnungen, einmal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze, war OMD in diesem Jahr in Cannes das am häufigsten prämierte Mediaagentur-Network in der Kategorie «Media Lions». Beim renommierten «Gunn Report for Media» ist OMD von 2004 bis zur aktuellsten Beurteilung jedes Mal zum kreativsten Medianetwork gewählt worden. Das M&M Magazine hat OMD 2010 als «Best Digitally Integrated Network» ausgezeichnet.

Neue Berufe nach der digitalen Revolution


KOPF DER WOCHE

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Und was sind die Ziele von Manfred Strobl? «Wir wollen in Zukunft eine Kommunikationsberatungsagentur sein und nicht mehr nur eine Mediaagentur», erklärt er seine ehrgeizigen Pläne. OMD Schweiz will seine Kunden noch mehr als bisher auch ganzheitlich betreuen. «Wir planen Kampagnen, vermitteln den Media-Einkauf, verhandeln für unsere Kunden, aber wollen auch gerne dahingehend beraten, was der Kunde für die Vermarktung seiner Produkte sonst noch tun kann.» Das Angebot reicht von Massnahmen zur Steigerung von Awareness und Involvement für Brands bis zu medialen Aktivitäten rund um den Point of Sales und Aftersales-Strategien, aber auch umfassende Marktforschung und Schnittstellen zu kundeneigenen ITLösungen. Ein weiteres Ziel ist, dass der neue CEO bei OMD die Übergänge zwischen Kreativ-Agentur und Media-Agentur flüssiger gestalten will. «Wenn wir Werbemittel bekommen für das Online-Display, sehen wir oft, dass diese Banner noch nicht so klick-affin sind, wie sie sein könnten.» OMD will den KreativAgenturen sicher nicht Konkurrenz machen, aber in der finalen Gestaltung der Banner gerne mithelfen, damit die Performance optimaler wird. «Es muss im wahren Sinne des Wortes beim User häufiger klick machen.» Um im Bereich Online «noch intelligenter zu werden», will Strobl dort die qualitative Planungsleistung weiter verbessern, wenig Überschneidungen zulassen und eine perfekte Positionierung der Werbemittel anstreben. Im internationalen Netzwerk von OMD ist schon viel im Bereich Tracking geforscht und entwickelt worden. Mit diesen Erfolgsmessungen im Digital «können wir meist zeigen, was die Werbung wirklich tun kann». Die Mediaspezialisten von OMD können dem Kunden auch Sales-Modelling anbieten. In dieser multivariaten Analyse-Methode lassen sich mehrere Faktoren in ihrem Wirkungszusammenhang darstellen: Was leisten einzelne Medien im MarketingMix? Wann und wo lohnen sich aufwendige TVKampagnen? Was bewirkt was? Rund um all diese Angebote soll schliesslich das Datenmanagement besser werden – vom Reporting bis zur Post-Kontrolle. «Wir wollen unsere Arbeit gerne rechtfertigen in Bezug auf Return on Investment.» Bei all diesen Dienstleistungen ist es Manfred Strobl sehr wichtig, dass seine Agentur für eine kreative Mediaplanung «möglichst frühzeitig am Tisch ist». Wenn die Kreation schon alles geschaffen hat, ist die Aufgabe sehr schwer, das gegebenenfalls infrage zu stellen. «Niemand will normalerweise einen teuren Spot wegschmeissen, nur weil das Format nicht mehr ins Media-Konzept passt.» Statt nur Planer will Strobl somit kreative Köpfe in die Prozesse einbringen können. Leute, die quer denken und auch schon Dinge infrage gestellt haben. «Kampf um das Rating ist Kampf um Ideen auf Basis von intelligenten Daten», heisst eine Philosophie bei OMD in Zürich. Dass er selber ein Querdenker und Kämpfer ist, hat Manfred Strobl in seiner Karriere schon mehrmals in den verschiedensten Branchen und Situationen beweisen können. Die ersten 30 Jahre seines Lebens hat Manfred Strobl «sehr bodenständig» in München verbracht. Er studierte Betriebswirtschaft und machte erste berufliche Schritte als Marktforscher bei Roland Berger. Nach vier Jahren wollte er diese Disziplin von einer anderen Seite kennen lernen und wechselte zu Philip Morris. «Das war damals die erste Adresse für Marketing in Deutschland.» Bei diesem

Hotspot konnte Strobl wertvolle Erfahrungen sammeln mit qualitativer und vor allem auch quantitativer Forschung rund um sämtliche Verkaufskanäle, Kundenverhalten und Tracked Advertising. Für den Konzern durfte er verschiedene Workshops und internationale Meetings auch für das Kader organisieren. Seine Erkenntnisse aus dieser Zeit liess er als Co-Autor auch in ein Sachbuch einfliessen. 1993 war die Zeit reif für einen Wegzug aus München. Zusammen mit Detlev Braun, dem damaligen Marketing-Chef von Marlboro, wechselte Strobl nach Wiesbaden. Bei der Lancaster Group lockte die Chance, das bisher vom Inhaber noch «ziemlich patriarchisch» geführte Unternehmen zu einem grossen Markenartikler zu machen. Gehandelt wurde mit selektiver Kosmetik von Davidoff, Jil Sander oder zum Beispiel Joop. Zusammen mit Braun führte Strobl für diese Designerbrands zum ersten Mal ein professionelles Marketing ein. Neben der dazu erforderlichen Marktforschung hat er dort ebenfalls die Mediaabteilung aufgebaut und Promotionen organisiert, von der Dekoration bis zu den Events. Dieses Wirken ist auch der Verlagsgruppe Milchstrasse aufgefallen. Strobl wurde nach Hamburg abgeworben und kümmerte sich dort um die Vermarktung von Titeln wie TV Spielfilm, Fit for Fun, Amica oder die Immobilienzeitschrift Bellevue. «Eine dynamische Zeit in einem sehr interessanten Verlag», erinnert sich Strobl. 1998 hat er für die Milchstrasse zudem das Verlagsbüro in Frankfurt aufgebaut, sich später aber mit dem Geschäftsführer «ein bisschen überworfen». Heute sei alles wieder gut. Doch der Zwist war damals gar nicht so schlecht. Manfred Strobl hatte plötzlich eine freie Zeit vor sich und dank den Erfolgen der vergangenen Jahre erstmals auch die Mittel, um seinen alten Traum von einem Studium im Ausland zu realisieren. In Holland machte er an der Rotterdam School of Management seinen Master of Business Administration und Business Informatics. Strobl schaffte mit seinen Noten Platz 2 unter 120 Studierenden aus 40 Nationen. Diese Ehre bescherte ihm ein Auslandsemester in Texas an der University of Austin sowie eine Praktikumsstelle beim Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company in Indianapolis. Nach dem Abschluss des Post-Graduate-Studiums gründete Strobl zusammen mit einer internationalen Gruppe von Gleichgesinnten ein InternetStart-up in Paris. In einem Loft entwickelte man die Idee «Trading of digital Assets». Wie können digitale Produkte wie Musik oder Kunst über das Internet vertrieben werden? Die Gründer waren aber «teilweise zu spät dran und teilweise zu früh». Die Dotcom-Blase war bereits überhitzt. Strobl hatte den sich anbahnenden Flop rechtzeitig richtig eingeschätzt und setzte sich nach ein paar Monaten wieder ab nach Übersee. Erneut in Austin konnte er bei der Dell Computer Corporation als Projektleiter für ein Jahr einsteigen. Er hatte dort die Chance, mit einem Team InternetProdukte zu entwickeln und schuf einen der ersten digitalen Audio-Receiver für zu Hause. Er verkaufte aber auch zur Vorweihnachtszeit am Telefon «beyond-the-box solutions» oder «Computer nach Mass». Amüsant sei gewesen, wie viele Amerikaner am Telefon beim Verkäufer aus Bayern glaubten, sie würden einem Jux-Anruf von Arnold Schwarzenegger aufsitzen … Die nächste Tür öffnete sich bei Lilly. Beim Pharma-Unternehmen in Indianapolis, wo er früher bereits sein Praktikum absolvierte, war inzwischen ein neues Medikament zur Marktreife gelangt. Strobl begleitete zuerst die Entwicklung in den USA und

Was kann Werbung wirklich tun?

verantwortete später die komplette Markeneinführung in Deutschland in einer Zusammenarbeit zwischen Lilly und Boehringer. Fünf Jahre bis 2005 dauerte dieses Engagement, dann kam Manfred Strobl zum Schluss: «Das kann es nicht gewesen sein!» Er wollte wieder mehr «an der Front bei den Kunden» sein. Zudem fühlte er sich gebremst von den starren Strukturen des global tätigen Unternehmens. «Das Ganze war zwar super, aber schon sehr politisch.» Die Erlösung war ein Angebot als Executive Managing Director bei Optimedia. Fünf Jahre leitete Manfred Strobl die Agentur in Frankfurt. Mit über 40 Mitarbeitenden betreute er die Budgets grosser Kunden wie zum Beispiel Nestlé, HP oder Richemont. Es war ein bisschen «Fernweh», das Strobl 2010 noch einmal Ausschau halten liess nach einer neuen Herausforderung. Allerdings sollte diese nicht weiter als maximal zwei Flugstunden von München entfernt sein. «Meine Verwandten kommen langsam in ein Alter, wo ich sie ohne viele Umstände auch spontan besuchen möchte.» Gelandet ist Manfred Strobl schliesslich in Zürich. Hier wirkt er seit Juli 2010 als neuer CEO von OMD Schweiz. Um sich für seinen Job fit zu halten, geht Manfred Strobl seit über zehn Jahren mindestens zweimal pro Woche zum Joggen und zum Kieser, dazu geniesst er oft am frühen Morgen das Schwimmen im Zürichsee oder im Winter im Hallenbad. Etwas unschweizerisch gestalten sich manche seiner Weekends: immer wieder reist er nach München, Wien oder Rom – der Familie und der Liebe wegen. Andreas Panzeri

Wie nutzen Jugendliche heute ihr Handy, welche Features haben die grösste Bedeutung und was bedeutet das für die werbliche Ansprache dieser Zielgruppe? Immerhin ist bei den 15‑ bis 19‑Jährigen das Mobiltelefon der deutlich wichtigste Kommunika‑ tionskanal, und auch das Internet erzielt in dieser Zielgruppe höhere Reichweiten in der Primetime als klassisches Fernsehen. Durch diese und weitere von OMD in verschiedenen Studien gewonnenen Insights und ihre Implikationen auf die Kommunikati‑ onsstrategie lässt sich die Zielgruppenansprache optimal aussteuern.

OMD Snapshots ist das schnelle und effiziente Online‑Befra‑ gungssystem für die Schweiz und international. Eine grosse Anzahl von Verbrauchern kann schnell und unkompliziert erreicht werden, um Stimmungen zu erkennen, Meinungen und Einstellungen abzufragen oder Verwendungsmuster zu identifizieren. OMD Snapshots bietet das gesamte Spektrum der Markt‑ und Medienforschung wie Consumer Insights, Werbe‑ wirkungsanalysen, Pre‑ und Posttests, Werbe‑ und Markentrackings sowie Markt‑ und Markenstudien. So gibt OMD Snapshots Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Wo informieren sich Frauen zum Thema Ausgang? Welche Biermarken werden mit Fuss‑ ballsponsoring in Verbindung gebracht? Über welche Kanäle und Touchpoints erreichen Kosmetikmarken die richtigen Konsumenten?

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OMD Worldwide ist die zweitgrösste Mediaagentur‑ gruppe weltweit (knapp hinter Starcom MediaVest) und bietet seine Dienste in 86 Ländern und 120 Städten an. Über 7800 Mitarbeiten‑ de erwirtschaften ein Bruttobilling von 30,2 Milliarden US‑$ (RECMA 2011). In der Schweiz ist OMD Marktführerin mit über 90 Mitarbeitenden und Bruttobillings von 440 Millionen Euro gemäss aktuellem RECMA‑Ranking . Das Leistungsspektrum umfasst sowohl strategische und taktische Kommunika‑ tions‑ und Mediaplanung als auch die operative Umsetzung und den dazu gehörenden Einkauf. Das Portfolio der Dienstleistun‑ gen geht über den Einsatz klassischer Medien wie TV, Print, Radio oder Out‑of‑Home hinaus und bezieht digitale und innovative Kanäle wie Online (Display und SEM), Mobile Marketing, InGame‑Advertising, Social‑Media‑Marketing oder Ambient‑Medien in ganzheitliche Kommuni‑ kationsansätze mit ein. OMD‑Kunden können zudem von den Specialized Business‑Units OMD Fuse, OMD Snapshots und OMD BrandScience profitieren, um ihre Mediamarketing‑ Effizienz zu optimieren.


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Jürg Rötheli, CEO Clear Channel Schweiz AG (l.), und Jean-Claude Schmalz, Directeur TPG Publicité SA.

Ueli Christen, Managing Director mm&b media agentur ag (l.), und Adrian Thomann, Account Manager ACT EUROPE automotive communications team.

Philipp Bühlmann, Filialleiter Bern Clear Channel Schweiz AG (l.), und Jano Berni, Verkaufsleiter Ringier AG Blick-Gruppe.

Stephan Küng, Geschäftsleitung Mediaschneider AG (l.), und Patrik Holdener, Senior Key Account Manager Clear Channel Schweiz AG.

Peter Weber, Inhaber Uphighmedia AG, Nadja Meier, Sales Support Clear Channel Schweiz AG, Raphael Müller, Eigentümer Werbehaus Zürich AG (v. l.).

Marlise Schneider, Kommunikationsberaterin Union3 Communications, Beat Sulzer, Sales Director Clear Channel Schweiz AG, Urs Schneider, VR-Präsident Mediaschneider AG (v. l.).

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Anita Brasi und Fabian Wiesmann, beide Account Manager bei Kinetic Worldwide Switzerland AG.

Beat Frei, Geschäftsführender Inhaber Freiraum Werbeagentur AG, Fabian Rauber, Werbeleiter Media Saturn Management AG, Ivan Schultheiss, Geschäftsleitung Mediaschneider AG (v. l.). A396279

Rolf Suter, Inhaber, und Aline Dittli, Junior-Mediaplanerin, beide mediakanzlei.

Janine Galda, Mediaberaterin Mediaschneider AG, Karin Klingler, OMD Schweiz AG, Caroline Gadient-Trachsler, Beratung Publicis Communications Schweiz AG (v. l.).

Julien B. Witt, Inhaber und Geschäftsführer (l.), und Oliver Huber, Media Planer, beide bei JBW Media AG.

Bilder: Thomas Stuckert

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20 JAHRE NZZ FOLIO, FISCHSTUBE, ZÜRICH

Ruedi Minger, Leiter Anzeigenmarkt Publicitas AG NZZ Media, Daniel Weber, Redaktionsleiter NZZ-Folio Verlag NZZ Folio, Walter Vontobel, Leiter NZZ Media Publicitas AG NZZ Media (v. l.).

Cristiano Gargamelli, Key Account Manager Media- und Werbe-Agenturen Stadt und Kanton Zürich Publicitas NZZ Media (l.), und Luigi G. Baretella, Managing Director m&m media agentur AG.

Gabriela Graf, Product Manager Magazin Z und NZZ-Folio Publicitas AG NZZ Media (l.), und Nicole Costa, Key Account Manager NZZ-Folio Publicitas AG NZZ Media.

Albert P(olo) Stäheli, CEO NZZ-Mediengruppe (l.), und Dieter Meier, NZZ-Folio-Kolumnist der ersten Stunde.

Helen Seligmann, Mediaplanerin MindShare AG, Maja Kaufmann, Communication Manager Volvo Automobile (Schweiz) AG, Denise Bühlmann, Mediaplanerin MindShare AG (v. l.).

Nina Rolle, Account Director JBW Media AG (l.), und Bettina Eyholzer, Marketing Richner BR Bauhandel AG.

Peter Hogenkamp, Mitglied der Unternehmensleitung NZZ-Mediengruppe (l.), und Jürg Weber, Mitglied der Unternehmensleitung NZZ-Mediengruppe.

Jürg Wildberger, Direktor Hirzel Neef Schmid Konsulenten AG, Caroline Nünlist, Vorsitzende der Geschäftsführung, und Thomas Rüttimann, Geschäftsführer, beide zip media gmbH (v. l.).

Mia Pütz, Account Director OMD Nord, und Georges Bérard, Managing Director OMD City.

Daniel Strobel, Leiter Werbemarkt & Segmentgesellschaften Schweiz Affichage Holding SA, Cornelia Harder, Geschäftsführerin DRAFTFCB/LOWE GROUP GmbH.

Dominique von Matt, VR-Präsident Jung von Matt/Limmat AG (l.), und Olivier Berger, Director Head of Corporate Advertising Bank Julius Baer & Co. Ltd.

Renée Chen und René Beyer, Geschäftsführer Beyer Chronometrie AG.

Bilder: Thomas Stuckert

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RADIODAY 2011, WORLD TRADE CENTER, ZÜRICH

Urs Lorenz, Geschäftsleiter Radio Zürisee Werbe AG (l.), und Roger Schawinski, VR-Präsident Radio 1 AG.

Bruno Frey, Marketingleiter Radio Sunshine AG, Giorgio Wismer, Inhaber Micromedia AG und Mitgründer Radio Sunshine AG, Marco Meier, Geschäftsführer Radio Sunshine AG (v. l.).

Daniel Hess, Sales Director Goldbach Media (Switzerland) AG, Jürg Bachmann, Präsident Verband Schweizer Privatradios, Matthias Hagemann, VR-Präsident Radio Basilisk (v. l.).

Walter Bachmann, Generalsekretär SRG SSR (l.), und Jean-Paul de Weck, CEO Swisscom Broadcast AG.

Wolfgang Büning, Consulting DAP DataLine DAP GmbH (l.), und Roland Kopf, Leiter Research Publisuisse SA.

Frédéric Dru, Gründer Radio Tropic (l.), und Hugo Bigi, Chef Moderation und Gründungsmitglied von TeleZüri.

Bilder: Thomas Stuckert

20 JAHRE ALEX SCHMID, SEEBAD ENGE

Diego Tomasini, TCS, Doris Lengwiler, Mercedes-Benz, mit dem Jubilar Alex Schmid (r.).

Christian Arpagaus (l.) mit Daniel Stüdeli, CD bei Alex Schmid.

Karin Wagner-Hohl, UBS, Alex Schmid, Anita Apafi, Schweiz Tourismus, Ronald Portner, Zürich Versicherungen (v. l.).

Ulrich Brütsch, Die Schweizerische Post, Julia Tatje, Ringier, Sabrina Bjöörn, Strategische Beraterin Alex Schmid, Olivia Schranz, Manor (v. l.).

Manuela Julier, Polygrafin Alex Schmid, Annette Huber, Nadine Voss, Axel Springer Schweiz (v. l.).

Inari Kirchhofer, Die Schweizerische Post, Sabina Siegrist, Beraterin Alex Schmid, Daniele Diethelm, Die Schweizerische Post (v. l.) Bilder: zVg

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BILD DER WOCHE

Taxistand, Thailand. Foto: Florian Lein, Keystone

JOBCHANGE Tageswoche wechseln Michael Rockenbach, bisher Chef des BaZ-Ressorts Baselland, sowie Monika Zech, Marc Krebs und Philipp Loser. Christian Mensch wechselt zum Sonntag. Die zweisprachige Journalistin Catherine Duttweiler hat ihre Stelle als Chefredaktorin des Bieler Tagblatts gekündigt. Der Zeitpunkt des Austritts ist noch offen, erfolgt aber spätestens im Februar 2012. Duttweiler übernimmt die Leitung der Kommunikation der Berner Kantonalbank. Sie nimmt Einsitz in die erweiterte Geschäftsleitung. Frank Eimer wird per 1. Oktober 2011 stellvertretender Geschäftsführer der Blick-Gruppe.

Er übernimmt in dieser neu geschaffenen Position einzelne Bereiche und rapportiert direkt an Caroline Thoma, Geschäftsführerin der Blick-Gruppe. Eimers Verantwortungsbereich umfasst die Führung des Verkaufs der BlickAngebote in Print und Digital sowie dem Verkaufsinnendienst.

Ringier trennt sich von Schweizer-IllustrierteChefredaktor Nik Niethammer. Der Stellvertretende Chefredaktor der SI, Stefan Regez, übernimmt interimistisch ab 1. September deren Führung. Ringier trennt sich aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die weitere Ausrichtung und das Konzept der Zeitschrift von Niethammer.

Martin Kall hat entschieden, sich ab 2013 beruflich neu auszurichten. Der Verwaltungsrat von Tamedia hat den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Christoph Tonini auf den Zeitpunkt des Austritts von Martin Kall zu seinem Nachfolger ernannt. An der Generalversammlung 2013 soll Martin Kall in den Verwaltungsrat des Unternehmens gewählt werden.

Michael Rottmann, bisher Creative Director bei Jung von Matt/Limmat, übernimmt die kreative Führung bei Metzgerlehner. Rottmann übernimmt als GL-Mitglied/Partner die Verantwortung für die kreative Zukunft von Metzgerlehner.

4065 Bewerberprofile. Da können Sie lange googeln.

Per sofort wird Pablo Koerfer neben den Partnern Regula Fecker, Oliver Fennel und David

Schärer Mitglied der Geschäftsleitung von Rod Kommunikation. Koerfer war zuletzt als Group Account Director bei Advico Young & Rubicam tätig und beendet derzeit das Executive MBA in General Management an der Universität St. Gallen. Das Schweizer Anleger-Magazin Stocks erhält eine neue redaktionelle Leitung: Peter Hody ist zum Chefredaktor ernannt worden und tritt sein neues Amt spätestens am 1. Dezember 2011 an. Der 43-Jährige wird damit Nachfolger von Volker Strohm, der seit 1. September 2011 als Chefredaktor «Schweizer Wirtschaftsnetz» bei den Online-Auftritten von Bilanz, Handelszeitung und Stocks für deren inhaltliche und strategische Weiterentwicklung verantwortlich zeichnet.

Der Online-Stellenmarkt für die Schweizer Kommunikationsbranche

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Die Basler Zeitung gibt sich eine neue Führungsstruktur: Der Chefredaktion gehören seit 1. September neben Chefredaktor Markus Somm dessen Stellvertreter David Thommen, Textchef Eugen Sorg und der Chef vom Dienst, Roland Harisberger, an. Auch die Spitzen der sechs Ressorts werden teilweise neu besetzt. So wird das Ressort «Politik» neu von Thomas Lüthi geleitet. Wirtschaftschef wird Daniel Schindler, bisher Mitglied der Wirtschaftsredaktion. Raphael Suter wird neuer Leiter des Ressorts «Basel-Stadt». Das Ressort «Baselland» leitet schon seit Anfang August Daniel Ballmer, zuvor Chef des Regionalteils des Sonntags. Von der BaZ zu der ab 28. Oktober in Basel neu im Internet und als Printausgabe erscheinenden


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RAUS

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AUFGEFALLEN …

Virtuell probewohnen Kooaba hat gemeinsam mit Publicitas Publiconnect das Angebot «Smart Ads Classified» für Kunden aus der Immobilienbranche lanciert. Der Betrachter muss das Inserat nur mit der kostenlosen App Kooaba-Paperboy fotografieren und schon erwacht die Immobilie zum Leben: Der Interessent bekommt direkt auf sein Smartphone weiterführende Informationen zur beworbenen Liegenschaft, Bildstrecken, Rundgang-Videos und Grundrisspläne. Print-Inserate im Immobilienbereich erhalten so eine neue Dimension. Ausserdem hat Kooaba für Früh-Immobilien ein iAd von Apple mit Kooaba-Paperboy verbunden. iAds transportieren Bewegung und Emotionen in 3-D direkt zum mobilen Nutzer. So kann der Interessent durch die offerierten Immobilien spazieren, als sei er schon dort daheim. Eine Anwendung der neuen Technologie für Stellenangebote ist laut Kooaba ebenfalls denkbar.

Das kann nur eine grosse Idee Die beste Werbung für Anzeigen sind Anzeigen. Deshalb geht der Kreativ-Wettbewerb «Das kann nur ein Inserat» auch in diesem Jahr weiter. Doch bei der Jubiläumsausschreibung im 10. Jahr hat der Verband Schweizer Medien ein paar Neuerungen eingeführt. Zum Beispiel einen Briefing-Event. Die Ausschreibung steht erstmals unter einem speziellen Motto. Es kommt in einem längeren Zitat von Ira Glass zum Ausdruck, einem amerikanischen Radiomoderator. Mehr dazu findet sich in der Ausschreibung auf www.das-kann-nur-ein-inserat.ch. Ebenfalls neu in diesem Jahr kann man wahlweise Ideen für Einzelsujets oder für eine Kampagne von 3 bis 4 Sujets einreichen. Geblieben ist das Alterslimit für die Teilnehmenden: Kreative bis 28 Jahre. Der Briefing-Event findet am 2. November statt. Einsendeschluss ist der 1. Dezember.

www.kooaba.com, www.publicitas.com, www.fruehimmo.ch

Der Wettbewerb wird unterstützt von Keystone (Gratis-Download aus dem Fotoarchiv), ADC, ASW, BSW, Script, SW, Werbewoche, Conimag.ch, Publimedia, Swissprinters.

UMFRAGE DER LETZTEN AUSGABE Wer kauft die beiden Radios von Tamedia?

UMFRAGE DER WOCHE Wird 20 minuti ebenso erfolgreich werden wie 20 Minuten?

56 % 23 %

56 % Roger Schawinski

ABSTIMMEN AUF WERBEWOCHE.CH

21 %

23 % Matthias Hagemann 21 % Thedi Gut

ETATS DER WOCHE Ruf Lanz für die Basler TagesWoche Die TagesWoche ist die neue Zeitung aus Basel. Ruf Lanz hat nach einer mehrstufigen Präsentation den Zuschlag für die Lancierungskampagne für die Leser- und Inserentenwerbung erhalten. Euro RSCG Lead-Agentur für Calida Euro RSCG Zürich hat sich im Pitch gegen zwei weitere Agenturen durchgesetzt und wird die Lead-Agentur der international tätigen Schweizer Marke Calida. Werbekontor bei Fressnapf die Nase vorn Die Basler Werbekontor konnte sich in einem Strategie-Pitch gegen drei Agenturen durchsetzen und hat sich das Mandat von Fressnapf Schweiz auch für das nächste Jahr geschnappt. Wirz fährt bfu-Etat ein Nach einem Pitch haben sich die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung – der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) und Swiss Cycling für Wirz als neuen Partner entschieden. McCann Erickson für Acino Das Zürcher Büro von McCann Erickson entwickelt das globale Erscheinungsbild für Acino Switzerland. Acino wird in Zukunft als eigenständige internationale Marke im PharmaBereich auftreten.

TOP DER WOCHE Transparenz über BaZ-Besitzverhältnisse gefordert Der Presserat fordert, dass der Verleger Moritz Suter offenlegen soll, ob er alleiniger Besitzer der Basler Zeitung (BaZ) ist oder ob im Hintergrund noch weitere Personen das Sagen haben. In der Regel reichten zwar Angaben über die Beteiligungsstruktur, um abzuschätzen, wer eine Aktiengesellschaft beherrscht. Dies schreibt der Presserat in seinem am Dienstag veröffentlichten Entscheid. Die Bekanntgabe der rechtlichen Eigentumsverhältnisse genüge jedoch nicht, wenn deutliche Indizien darauf hinweisen, dass das rechtliche Eigentum möglicherweise nicht mit den tatsächlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten übereinstimme. Suter halte sämtliche Aktien der National Zeitung und der Basler Nachrichten, heisst es in einer BaZ-Mitteilung. Die Basler Zeitung Medien und die Basler Zeitung sowie alle weiteren Unternehmen seien unter ihrem Dach zusammengefasst. Die BaZ habe mit diesen Angaben ihre Besitzverhältnisse im Rahmen dessen offengelegt, was auch andere Schweizer Medienunternehmen bekanntgeben. Eine Bekanntgabe von Finanzierungsverträgen werde von keinem anderen Medienhaus verlangt. Eine solche Forderung würde massiv in die Medienund Wirtschaftsfreiheit der Schweiz eingreifen.

FLOP DER WOCHE Radio Basel: Christian Heeb steigt aus Christian Heeb, der vor rund zwei Jahren zusammen mit Karlheinz Kögel Radio Basel gegründet und gestartet hat, scheidet am 24. Oktober 2011 anlässlich des zweijährigen Jubiläums des Senderstarts aus dem Unternehmen aus, wie es in einer Mitteilung heisst. Kögel wird künftig mehr als 99,9 Prozent der Radio-Basel-Aktien halten. Er will den Sender in eine neue Zukunft führen. Der dem UVEK zur Genehmigung vorgelegte Übergang soll es ermöglichen, für die Zukunft Kooperationslösungen bei der Vermarktung zu suchen, welche Radio Basel wirtschaftlich stärken. Radio Basel habe seit der Umsetzung des anspruchsvollen Neukonzepts vor zwei Jahren kontinuierlich an Reichweite hinzugewonnen, heisst es weiter. Die unabhängige Radio-Basel-Gruppe, die keine Beteiligungen an weiteren Sendern halte, habe bisher ohne Verbund mit anderen Veranstaltern operiert. Das Unternehmen sei ohne jede Verpflichtung gegenüber Banken oder Dritten. Der Sender sei ausschliesslich von den beiden bisherigen Partnern getragen worden. Heeb wollte zu seinem Ausstieg auf Anfrage der SDA nicht näher Stellung nehmen, doch nach fünf Jahren Arbeit für diesen Sender sei es Zeit für eine Pause – von Ruhestand mochte er indes nicht reden.


RAUS

werbewoche 16 | 09.09.2011

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Custom-Made-Plakate für Custom-Made-Bikes

AUFGEFALLEN …

Sportplausch Wider hat Velos für jeden Geschmack. Auf Wunsch lässt sich ein Bike sogar nach persönlichen Vorlieben und Massen «customizen». Ob bei City-Bikes, Mountain-Bikes oder Rennvelos, Sportplausch Wider ist so individuell wie seine Kundschaft. Deshalb hat der Bike-Shop aus Wallisellen bei AY&R eine Posterserie der besonderen Art in Auftrag gegeben: Handgefertigte Plakate für handgefertigte Bikes. Für die drei Kreationen konnten die Grafikkünstler Silvio Brügger und Philipp Thöni (Blackyard, Bern) und Tobias Held (Atzgerei, Wien) verpflichtet werden. Die Plakate erscheinen als Siebdrucke in limitierter und handsignierter Kleinauflage.

Eisgekühlter Luxus-Genuss Kern & Sammet, die Wädenswiler Pionierin der tiefgekühlten Premium-Backwaren und Desserts, bietet zum ersten Mal eine Auswahl ihrer Produkte – die «Créations 2011» – direkt dem Endkonsumenten an. Die tiefgekühlten Dessertkreationen schmecken wie selbstgemacht und sind jetzt auch in allen Globus-Delicatessa-Filialen erhältlich. Die Verpackungen sind von Nadine Geissbühler gestaltet worden. Bei Kern & Sammet wirkt Hans Beer als Geschäftsführer. Früher war er bei Pius Walker bereits mit kreativen Ideen beschäftigt.

Franky Slow Down sucht Partner Ein Jahr Viadukt Das Zentrum «Im Viadukt» feierte sein einjähriges Bestehen und lud zu einer unvergesslichen Nacht unter die Zürcher Viaduktbögen im Kreis 5. René Grüninger PR, unter anderem Initiantin des Kreislaufs 4+5, wurde von der Trägerschaft PWG beauftragt, diesen Anlass zu bewerben. Mithilfe von Projektleiterin Rea Eggli und den freischaffenden Kreativen Chris Eggli und Thomas Campolongo konnte Grüninger dafür den New Yorker Künstler Olaf Breuning gewinnen. Er stellte für die Viaduktnacht ein Werk aus seiner Serie «Marylins» zur Verfügung, eine ironische Interpretation von Andy Warhols Pop-Art-Ikone.

Kreative Werbung mit der SVP Die Plakatkampagnen der SVP sorgen immer wieder für Schlagzeilen und heisse Diskussionen. Für viele Schweizerinnen und Schweizer sind die drei Buchstaben an einer Plakatwand deshalb so etwas wie ein rotes Tuch. Das will nun auch der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät für sich nutzen. Er beweist dabei Humor: An seinem Wahlplakat für einen Sitz im Nationalrat prangt der Slogan «SVP wählt Alexander Tschäppät». Die Buchstaben SVP stehen aber für «s’il vous plaît», oder zu Deutsch «seien Sie so gut». Nicht nur der Spruch provoziert, sondern auch die Farbe: Das Plakat wurde auf dem typischen SVP-Grün gedruckt. Kreativer Kopf hinter der Idee: Bene Abegglen im Unruhestand.

SkyWork hebt weiter ab Die junge Fluglinie SkyWork baut weiter aus. Dazu soll natürlich auch die Werbung abheben. Die aktuelle Kampagne der aufstrebenden Berner Fluggesellschaft wurde von der Werbeagentur Unikom in Zusammenarbeit mit Maybaum Film entwickelt. In den Kantonen Bern, Freiburg, Solothurn und Wallis strahlen die unverkennbaren SkyWork-Stewardessen wieder von Plakatwänden. Die Printkampagne fokussiert auf das erweiterte Flugangebot ab Bern. Zu den neuen SkyWork-Destinationen des insgesamt 14 Städte umfassenden Streckennetzes gehören Amsterdam, Belgrad, Budapest, Madrid, Rom und Wien.

Durch den Erfolg der Präventionskampagne «Slow Down. Take it easy» werden die Initianten regelrecht mit Anfragen für Marketingkooperationen überhäuft. Jetzt macht die Agentur Rod die Sache offiziell und sucht «Unternehmen für eine Marketingkooperation». Die Kampagne für angepasste Geschwindigkeit konnte sich in vielfacher Hinsicht zum Klassiker entwickeln: Der gleichnamige Song platzierte sich auf Platz 5 in der Schweizer Hitparade, Engel Franky Slow Down wurde zur populären Kultfigur, die Kampagne heimste zahlreiche Branchenpreise wie den Gold-Award für Werbeeffizienz Effie ein, rund eine Million der charakteristischen Heck-Stickers wurden verschickt. 270 000 Facebook-Fans machen «Slow Down. Take it easy» zu einer erfolgreichen Social-Media-Kampagne.

Alles Glück dieser Erde «Gewinnen Sie ein gutes Gefühl im Gesamtwert von 30 000 Franken!» ist die Botschaft auf den Rubbellosen der Reformierten Landeskirchen. Wer darauf einen Code freirubbelt, kann diesen auf Kirchenglücksspiel.ch prüfen lassen. Gewinner bekommen jedoch kein Geld, sondern wählen eines von rund 300 Kirchenprojekten aus und unterstützen dieses mit dem angegebenen Betrag. Mit der Kampagne wollen die Reformierten Landeskirchen der Kantone Aargau, Bern, Solothurn und Zürich ihre vielen Projekte und Angebote zeigen. In den kommenden Wochen sollen 600 000 Rubbellose verteilt werden und damit passive Kirchenmitglieder angesprochen werden. Das Kirchenglücksspiel wurde von Wirz und Assai Dialog + Digital ausgearbeitet und sorgte bereits vor dem Kampagnenstart für Schlagzeilen.


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