KinderMedienKonferenz BPB PRÄSENTIERT
Der Reader zur 4.KinderMedienKonferenz Beiträge über alle Podien und alle Preisträger LOS GEHTS
KinderMedienPreis
www.drehscheibe.org www.jugenddrehscheibe.de
KinderMedienKonferenz
KinderMedienPreis KINDERMEDIENKONFERENZ
07+4
WIEVIEL BILDUNG MUSS IN KINDERMEDIEN SEIN? Wo sollte der Schwerpunkt liegen – im Spaß oder im Lernen? Eine Kontroverse
KINDERMEDIENKONFERENZ
Bildung? Spaß? Besser beides!
07+8
WELCHE MEDIEN NUTZEN KINDER? Neue Erkenntnisse aus der Kindermedien-Forschung
Der KinderMedienPreis 2013 – eine Würdigung
Wie wichtig ist Spaß bei der Wissensvermittlung?
lokaler und nachhaltig wirkender
Was macht ein gutes Kindermedium aus? Fragen
Medienangebote für Kinder
KINDERMEDIENKONFERENZ
des ersten Podiums der Konferenz.
SEITE 4
Preise für Print, TV, Hörfunk, Online
07+ 11
CHANCEN UND RISIKEN MOBILER TECHNOLOGIEN
SEITE 24
Kindermedien zwischen iPad, Smartphone und Fernsehen KINDERMEDIENPREIS
WARUM EIN PREIS? KINDERMEDIENKONFERENZ
07+ 24
BEST PRACTICE 07+ 15
Über Sinn und Ziel des Kindermedienpreises der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
Lokale Themen, Mitmachen, Politik für Kinder – die Praxis-Workshops
KINDERMEDIENPREIS
07+ 25
Interview mit Sabine Berthold, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
KINDERMEDIENKONFERENZ
Tipps und Ideen aus der Praxis
SERVICE BPB 07+ 18
Kinderangebote der bpb: Vorstellung von HanisauLand und Spielbar.de KINDERMEDIENPREIS
DIE PREISTRÄGER 07+ 26
Best Practice: Wie kommen lokale Themen bei Kindern an? Wie bringt man sie zum Mitmachen,
Alles über die Gewinner des KinderMedienPreises 2013
KINDERMEDIENKONFERENZ
und wie interessiert man sie für Politik?
SEITE 15
GUTE MEDIENANGEBOTE FÜR KINDER
APP IN DIE ZUKUNFT 07+ 20
Wie Kindermedien sich verändern. Das Abschlusspodium
IMPRESSUM
LOS GEHTS
AUTOR THOMAS KRÜGER
KinderMedienKonferenz
Kinder schlau machen. Medienangebote für Heranwachsende
S.03
In einer atemberaubenden Ent-
4. Digitale Mediennutzung und wie
wicklung ist unser Alltag durch-
wir sie begleiten können!
zogen von Information, Kommunikation und Partizipation. Auch
Erwachsene müssen Anschlusskom-
die Lebenswelt von Kindern ist
munikation üben: Wie reden wir mit
heute früh von einer Medienviel-
Kindern über das digital Erlebte?
falt geprägt wie in keiner Generation zuvor. Dies stellt hohe An-
07+ 4-17
5. Mobilität von Kindermedien
forderungen an die Erwachse-
KINDERMEDIENKONFERENZ Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
nen, Medienschaffende, Eltern,
Durch den Einsatz mobiler Medien
Lehrerinnen und Lehrer und an
ergibt sich eine größere Unabhän-
politische Entscheidungsträger.
gigkeit von Raum und Zeit, auch im schulischen Bereich. Die Nutzung von Chromebooks im Unterricht,
Best Practice
Sechs Thesen zur Diskussion:
Service BPB
Hausaufgabenstellung
via
sind an manchen Schulen in den USA
App in die Zukunft
1.Gute Kindermedien brauchen
bereits Alltag. Hier ist die Zusammen-
die Mitwirkung von Kindern
arbeit mit den Anbietern wichtig, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Kinder sind nicht nur Mediennutzer,
07+ 24-30
sondern auch Medienexperten und
KINDERMEDIENPREIS
als „Digital Natives“ uns Erwachse-
Warum ein Preis?
nen in vielen Dingen voraus.
Interview
6. Jugendmedienschutz Sichere Surfräume, Filterlösungen und Ähnliches sind sinnvoll, entfalten
Preisträger
2. Kinder im Umfeld begleiten
aber mit zunehmendem Alter keine Wirkung mehr oder werden umgan-
Bpb-Präsident Thomas Krüger eröffnet mit seiner
Für Kinder ist ihre direkte Umgebung
gen. Notwendig ist ein nach Alter dif-
Rede die 4.KinderMedienKonferenz.
von großer Bedeutung. Das ist der
ferenzierendes Konzept mit den Stra-
Raum, den sie spielerisch entdecken
tegien „Risikovermeidung“ und „Risi-
wollen. Lokale Medien können sie bei
koreduzierung“.
LINK
DIE VOLLSTÄNDIGE REDE www.kindermedienkonferenz.de/?p=1181
dieser Entdeckungsreise begleiten.
schaft hat sich in den letzten zehn 3. Zugänge zu kindgerechten
Jahren enorm entwickelt, und wir
Medien schaffen
sind auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass wir uns vergegenwärtigen,
Inhaltsverzeichnis Impressum
Die deutsche Kindermedienland-
Der Zugang zu den kindgerechten In-
wohin die Reise gehen soll. Dass wir
halten, zur Vielfalt – muss offen und
uns gemeinsamer Ziele versichern
transparent sein. Wahren wir für un-
und gemeinsam diese Ziele verwirkli-
sere Kinder die Vielfalt des Internet.
chen.
S.04
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz
KinderMedienKonferenz: Bildung? Spaß? Beides! LINK
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
VIDEO MIT CHRISTOPH BIEMANN UND KAREN MITREGA www.tinyurl.com/o6qoowc
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Das erste Podium (v.l.n.r.): Anja Besand, Verena Delius, Johannes
Best Practice
Honsell, Karen Mitrega, Christoph Biemann und Thomas Krüger
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Wie viel Bildung sollte in Kindermedien ste-
chen müsste, dann eher bei der Bildung.“ Chri-
Can. „Wir haben uns gefragt, was Kinder zwischen
cken? Wie wichtig ist der Spaß bei der Wis-
stoph Biemann indes meinte, die „Sendung mit
sechs und zwölf Jahren cool finden.“ Die Antwor-
sensvermittlung? Und was macht ein gutes
der Maus“ habe überhaupt „keine Botschaft, wir
ten der Redaktion seien wahrscheinlich alle
Kindermedium aus? Das waren die Fragen,
sagen nur: Sei neugierig, Wissen macht Spaß.“
falsch gewesen, meint Honsell. „Es ist schwer,
die das erste Podium der 4. Kindermedien-
Verkehrte Welt? Ist „Die Sendung mit der Maus“
festzumachen, was cool ist, denn es ändert sich
Warum ein Preis?
konferenz beschäftigten. Dabei kam es zu
eigentlich Spaß-TV, und setzt Super RTL doch viel
ständig.“
Interview
überraschenden Positionierungen.
mehr als gedacht auf Bildung – zu fast „100 Pro-
Preisträger
zent“? Mit einem kontroversen Video-Einspieler wurde die Diskussion eröffnet. Entgegengestellt wur-
Impressum
„Sendung mit der Maus“ meinte zum Thema Bildungsauftrag von Kindermedien: „Wir können
Wie viel Bildung muss sein in Kindermedien?
den die Kindermedienkonzepte von Super-RTL,
Inhaltsverzeichnis
Ausgerechnet Christoph Biemann von der
nicht bilden.“ Wie war das gemeint? „Wir können nur Haltungen propagieren“, erläuterte er weiter.
vertreten durch Karen Mitrega, Redaktionsleite-
Darüber diskutierten auf dem Podium neben Bie-
„Wir wollen Lust darauf machen, die Welt zu ent-
rin Daytime bei dem Sender, und das Konzept
mann und Mitrega Johannes Honsell von der me-
decken.“
der „Sendung mit der Maus“ der ARD, vertreten
gaherz GmbH film und fernsehen, der Producer
Professorin Besand legte dar, dass sich Bil-
durch Christoph Biemann, Ansager und Darsteller
von „Checker Can“, Verena Delius, Fox & Sheep
dungsangebote in Kindermedien vor allem an
in der Kultsendung.
GmbH (ein Produzent von Spiele-Apps für Kinder)
Eltern wenden. Sie müssten immer mitgedacht
„Wir wollen Wissen mit Spaß ermitteln“, meinte
und Anja Besand, Professorin für die Didaktik po-
werden, weil sie die Kinder erst auf wertvolle
Mitrega. Wenn die Sendung keinen Spaß mache,
litischer Bildung an der Technischen Universität
Angebote aufmerksam machten.
würden die Kinder umschalten. „Der erhobene
Dresden.
Zeigefinger ist bei uns nicht angebracht“, betonte
„Es ist wichtig, jeden Wissensinhalt auf unter-
sie. Das optimale Verhältnis von Bildung und Spaß
haltende Weise darzubieten“, sagte etwa Honsell.
sei „100 Prozent“. „Aber wenn ich Abstriche ma-
Dabei erläuterte er die Konzeption von Checker
S.05
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz
„Ich schaue die Maus“: Warum Eltern Kindermedien nutzen
Wie viel Bildung sollte in Kindermedien stecken? Das war die Frage, die das erste Podium der 4. Kindermedienkonferenz beschäftigte. Dabei wurde immer wieder betont, dass viele Kindermedienangebote sich besonders gut auf das Erklären von Sachver-
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
halten verstehen. Die Folge: Sogar Erwach-
LINK
sene nutzen sie. Auch Anja Besand, Profes-
UNI-SEITE VON ANJA BESAND
sorin für die Didaktik politischer Bildung an
www.tinyurl.com/nqnby4s
der Technischen Universität Dresden, sieht
Wieviel Bildung muss sein?
gerne eine Fernsehsendung für Kinder.
Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Besand meinte es sei ein typisches Phänomen, dass Eltern Kindermedien nutzten, weil sie die Er-
Best Practice
wachsenenmedien selbst nicht mehr verstünden.
Service BPB
Sie selbst schaue schon einmal die „Sendung mit
App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
der Maus“ ohne Kinder.
Interview
Wann ist ein Kindermedienangebot gut? Besand betonte, mediale Angebote seien dann gut und wertvoll, wenn sie auch sichtbar machten, wie das Ganze entstehe. „Das ist ein wichtiges Kri terium“, sagte sie.
Preisträger
Wie viel Werbung darf sein? Besand meinte, es würden im Bildungsbereich Sieht sich gerne „Die Sendung mit der Maus“ an: Anja Besand
durchaus Strategien vermittelt, mit denen Kinder Werbung durchschauen könnten. Allerdings werde dies nicht mehr so entschieden gemacht wie früher, als Werbung eindeutig als etwas Negatives aufgefasst wurde.
Inhaltsverzeichnis Impressum
INTERVIEW ANDREA HAHN
KinderMedienKonferenz
„Wir machen Entdeckerfernsehen“ LINK
CHECKER CAN www.checkeins.de/checker-can-startseite.html 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
×
http://
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
S.06
Johannes Honsell ist Projektleiter
Bei personalisierten Formaten wie
von Checker Can, einer Wissens-
unserem hängt alles an dem Host.
sendung für Kinder in der ARD,
Man muss wissen, ob Kinder ihn
die von megaherz GmbH produ-
als Lehr- und Autoritätsperson ak-
ziert wird. Wir wollten wissen, wie
zeptieren. Seine Sprache darf nicht
viel Bildung die Sendung enthält.
zu kompliziert sein. Kindgerechte Sprache ist aber nicht gleich kind-
Herr Honsell, ist Checker Can
liche Sprache. Zwischen Heididei
Bildungsfernsehen?
und einfachem Satzbau gibt es ei-
Bildungsfernsehen hat in Deutsch-
nen Unterschied. Personalisierte Re-
land keinen guten Ruf. Das klingt
portershows haben den Vorteil, dass
immer ein bisschen nach Ohrenses-
Sie emotionaler gesehen werden.
selfraktion und Frontalunterricht. Ich
Fernsehen ist ja auch ein Bauchme-
nenne es daher nicht so. Wir machen
dium. Da steht jemand vorne, den
Erklär- und Entdeckerfernsehen. Der
man kennt, der etwas ausprobiert,
beste Lerneffekt tritt ein, wenn es die
wissen will und erlebt. Dieser Stell-
Kinder gar nicht merken. Wir versu-
vertreter fasst die Dinge für mich an,
chen, die Inhalte über den Spaß und
stellt die Fragen, die ich mir vielleicht
Johann Honsell ist Projektleiter von Checker Can.
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis? Interview
Impressum
geht auch für mich das Risiko ein, bei einer Sache zu scheitern. Durch ihn schaue ich intensiver, denn miterleben bedeutet mitlernen.
So bunt wie die Sendung: Die Internetseite von Checker Can
Preisträger
Inhaltsverzeichnis
auch in dem Moment stelle, und er
Wie schätzen Sie persönlich das die Unterhaltung mitzugeben. Fern-
aktuelle TV-Angebot für Kinder
sehen ist kein nachhaltiges Medi-
ein?
um. Ich gucke mir etwas einmal an,
Ich finde, dass das Niveau im deut-
und wenn ich Glück habe, merke ich
schen Kinderfernsehen sowohl im
mir zwei Sachen. Wir wollen Anrei-
privaten als auch im öffentlich-recht-
ze schaffen, sich mit etwas näher zu
lichen sehr hoch ist. Auch wenn es
beschäftigen, anstatt etwas pädago-
die große Klage gibt, dass das Fern-
gisch zu Ende zu erklären. Im besten
sehen so furchtbar sei, für den Kin-
Fall fragt das Kind seine Eltern und
derbereich kann ich das nicht un-
sie kommen miteinander über das
terschreiben. Wir haben zahlreiche
Gesehene ins Gespräch.
Sendungen, für die eine Sorgfalt verwandt wird, die ich mir für das
Wie wichtig ist die Figur Can für
Erwachsenenfernsehen auch wün-
die Sendung?
schen würde.
S.07
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Kinder dosiert an neue Medien heranführen und spielerisch lernen lassen“ LINK
FOX AND SHEEP www.foxandsheep.de
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
Interview Preisträger
Kinder-Apps müssten nicht immer bilden, sagt Verena Delius.
Inhaltsverzeichnis Impressum
„Wie soll man Games definieren? Wir fragen
en heranführen und sie spielerisch etwas ler-
uns vor allem: Wie portioniert man so eine
nen lassen.“ Sie räumte ein, dass es für Eltern
App?“ Das sagte Verena Delius auf dem Po-
schwer sei, aus dem massenhaften Angebot
dium, Geschäftsführerin von Fox and Sheep,
gute Apps für Kinder herauszufiltern. Sie be-
einer Firma, die auf die Entwicklung von Spie-
fürworte es, wenn Qualitätsanbieter wie etwa
le-Apps für Kinder spezialisiert ist. „Unser
die Süddeutsche Zeitung sich auf diesem
Aufgabe ist es, Kinder dosiert an neue Medi-
Markt engagierten.
Verena Delius ist Geschäftsführerin des KinderApp-Entwicklers Fox and Sheep.
S.08
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Buch, Fernsehen, Internet – Kinder in ihrer eigenen Medienwelt LINK
ZUM BLOG-BEITRAG www.kindermedienkonferenz.de/?p=859
Thomas Rathgeb und Jens Lönneker
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Die erste Themenrunde des zweiten Tages
spiele liegen dahinter. Das Smartphone jedoch
• Zwei Drittel der Kinde spielen einmal in der
der KinderMedienKonferenz widmete sich
verändert die Internetnutzung: Es wird damit in-
Woche Konsolenspiele.
KINDERMEDIENPREIS
der Frage, wie Kinder heute Medien nutzen.
tensiver genutzt. Ab dem Alter von 12 Jahren etwa
• Das Smartphone ist im Kommen und verän-
Warum ein Preis?
Zur Eröffnung sprach Thomas Rathgeb. Er
nimmt die Bedeutung des Fernsehens ab, die des
dert die Mediennutzung.
Interview
stellte Ergebnisse der Kim-Studie 2012 zur
Internets nimmt zu. Die liebste Seite im Internet:
Preisträger
Mediennutzung von Kindern vor. Anschlie-
Facebook gefolgt von Youtube. Das hält Rathgeb
Anschließend erläuterte
ßend widmete sich Diplom-Psychologe Jens
für bedenklich: Die Kinder und Jugendlichen nut-
Jens Lönneker, Geschäftsführer von rheingold sa-
Lönnecker, Geschäftsführer von rheingold
zen im Internet sofort Seiten für Erwachsene.
lon, der Frage, seine zentrale Hypothese: Eltern
07+ 24-30
und Kind bilden ein System – das Eltern-Kind-
salon, der Frage, wie Kinder heute eigentlich ticken.
Diplom-Psychologe
Er fasste die Ergebnisse so zusammen:
Zeitgeist-System. Wenn Kinder heute scheiterten, verlören sie die Liebe und die Wertschätzung ih-
Inhaltsverzeichnis Impressum
Thomas Rathgeb ist Leiter der Abteilung Medien-
• Kinder wachsen in einer Medienwelt auf
rer Eltern. Es herrsche ein permanenter Druck. Er-
kompetenz, Programm und Forschung der Lan-
• Fernsehen ist weiterhin das zentrale Medium
wartet würden Wunderkinder: Supersportler, Bal-
desanstalt für Kommunikation Baden-Württem-
und nimmt viel zeit in Anspruch
lettprinzessinnen, Musiziertalente etc. Am Ende
berg (LFK) und Mitverfasser der Kim-Studie zur
• „Alte“ Medien haben weiterhin Bestand. Kin-
zählten vor allem individuelle Schönheit und Äs-
Mediennutzung von Kindern. Seine Leitfrage lau-
der beginnen mit dem Buch, dann folgt schnell
thetik – individuelle Leistung. Dabei beeinflusse
tete: Welche Medien nutzen Kinder heute täglich?
das Fernsehen. Ob die Kinder weiterhin Bü-
der Zeitgeist, welche Inhalte das System aktuell
cher nutzen, hängt von den Eltern ab.
bearbeite und welche Formen und Codes es ver-
fern, 44 Prozent hören jeden Tag Musik, das Han-
• Das Einstiegsalter fürs Internet liegt bei acht
wende, erläuterte Lönneker.
dy nutzen 32 Prozent, Computer und Konsolen-
Jahren.
Der Studie zufolge sehen 79 Prozent jeden Tag
S.09
AUTOR THOMAS RATHGEB
Digital Natives – kein Leben ohne Computer, Handy und Internet
MEDIENBINDUNG
Wieviel Bildung muss sein?
LANDESANSTALT FÜR KOMMUNIKATION
Welche Medien nutzen Kinder?
www.lfk.de
Radio
LINK
Computer-/ Konsolen-/ Onlinespiele
KINDERMEDIENKONFERENZ
Bücher
07+ 4-17
CDs/ Kassetten/ MP3-Player
Am wenigsten verzichten kann mein Kind auf... Fernsehen
KinderMedienKonferenz
62
Chancen und Risiken mobiler Technologien
54
Best Practice Service BPB App in die Zukunft
2-3 Jahre 4-5 Jahre 26
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
22
Quelle: miniKIMStudie 2012; Prozent Basis: alle Haupterzieher/innen, n=632 12
Interview
10
Preisträger 4 1
1
1
Gespräch mit Thomas Rathgeb, Landesanstalt für Kommunikation
Inhaltsverzeichnis Impressum
Der Einstieg in die Medienwelt erfolgt traditionell
salter für das Internet liegt im Schnitt bei acht Jah-
nen, birgt jedoch auch Risiken. Die ubiquitäre und
über Bücher und Hörmedien. Doch bereits für Vier-
ren. Je älter die Kinder werden, umso mehr wird der
autonome Nutzung schränkt die Möglichkeiten der
jährige ist der Fernseher das zentrale Medium. Wie
Computer als Kommunikationsmedium eingesetzt.
elterlichen Kontrolle und des medienerzieherischen
der Begriff der „Digital Natives“ impliziert, wach-
Facebook ist bereits in der Altersgruppe 6 bis 13
Handelns ein. Technischen Schutzmechanismen
sen Kinder heute in einer vielfältigen medialen Welt
die beliebteste Internetseite! Gespielt wird jedoch
kommt eine wachsende Bedeutung zu. Es gilt Rah-
auf. Sie kennen kein Leben ohne Computer, Handy
am liebsten draußen. Durchschnittlich einmal pro
menbedingungen zu schaffen und Produkte anzu-
und Internet. Wenngleich der Fernseher bislang auf
Woche greifen Kinder zu Computer- und Konsolen-
bieten, die an die Bedürfnisse jugendlicher Nut-
Platz eins steht, so gewinnen Computer und Inter-
spielen. Zugleich gewinnt das Smartphone an Be-
zern angepasst sind und eine altersdifferenzierte,
net mit zunehmendem Alter an Reiz. Das Einstieg-
deutung. Immer und überall online gehen zu kön-
sichere Nutzung ermöglichen.
S.10
AUTOR JENS LÖNNEKER
KinderMedienKonferenz
Das Eltern-KindZeitgeist-System
Der heutige Zeitgeist macht die Welt für Unternehmen und Medien, die sich mit ihren Angeboten an Kinder wenden, zunehmend ungemütlicher. Starke meinungsbildende Medien wie der Spiegel oder die Zeit pran-
07+ 4-17
LINK
gern die Vermarktung von Kinderinteressen
RHEINGOLD SALON
ebenso an wie Foodwatch und Verbraucher-
www.rheingold-salon.de
schutzorganisationen. Aber wie ticken Kinder heute eigentlich? Auf welche Konstella-
KINDERMEDIENKONFERENZ
tionen treffen die Unternehmen?
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder?
Wir Eltern und Kinder sind heute viel mehr zu einem
Chancen und Risiken mobiler Technologien
„System“ geworden. Die Beziehung zu Kindern ist partnerschaftlicher und mehr auf Augenhöhe, als
Best Practice
das früher der Fall war. Sie ist aber auch deutlich
Service BPB
symbiotischer. Im Namen der Kinder werden ger-
App in die Zukunft
ne Probleme angegangen, mit denen auch die Eltern selbst zu tun haben. Es handelt sich also
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
auch um eine Selbstbehandlung der Eltern. Wenn Kinder heute scheitern, verlieren sie die Liebe und die Wertschätzung ihrer Eltern, und umgekehrt eiden die Eltern und erleben sich selbst als gescheitert.
Interview Preisträger
Gewünscht: Wunderkinder Und die Erwartungen sind hoch. Kinder sollen all das umsetzen und realisieren, was uns die multiWie ticken Kinder heute? Fragen an den Diplom-Psychologen Jens Lönneker
optionale Gesellschaft als Chancen verheißt. Kurz: Es werden wahre Wunderkinder erwartet. Aber auch diese „Wunderkinder“ erwarten Grenzen. Denn Grenzen schaffen Sicherheit und Entlastung in dieser multioptionalen Welt. Und sie ermöglichen es den Kindern, sich selbst zu erle-
Inhaltsverzeichnis Impressum
ben und Potenziale zu entwickeln.
S.11
AUTOR SASCHA LÜBBE
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Pad, Pod, Phone: Chancen und Risiken der mobilen Technologien LINK
ZUM BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=857
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Es diskutierten (v.l.n.r.) Sabine Stampfel, Anne Sauer, Nadia Kut-
Best Practice
scher, Andrea Kallweit, Johnny Haeusler und Andrea Grießmann.
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
Wann sollten Kinder an Medien herange-
teten Videos hervor. „Die Kinder bestimmen selbst,
mit problematischen Nutzungsbedingungen. Da-
führt werden? Wie gehen sie damit um? Und
wie oft sie etwas sehen wollen. Das ist besonders
durch taucht eine ganz andere Verantwortungsfra-
was sollten Eltern dabei beachten? Diese
kindgerecht, weil die Wiederholung typisch für
ge auf.“ Auch Haeusler plädierte dafür, das Thema
Fragen standen im Zentrum des Podiums
das Lernverhalten von Kindern ist.“ Auf die Frage,
Datensicherheit bei Kindern zu diskutieren: „Wir
„Pad, Pod, Phone: Chancen und Risiken der
wann Kinder an Medien herangeführt werden soll-
haben uns im Alter von 25 oder 30 digital offen ge-
mobilen Technologien“.
ten, entgegnete Anne Sauer, das könne man nicht
legt, Kinder tun das heute bereits im jüngsten Al-
verallgemeinern. Sie fügte aber hinzu: „Kinder wer-
ter“. Haeusler verwies auf die Notwendigkeit, die
Es diskutierten Johnny Haeusler, Betreiber des
den oft unterschätzt. Sie können kreativ und kri-
Kinder und Jugendlichen an der Diskussion zu be-
Blogs Spreeblick und Co-Autor des Buches „Netz-
tisch mit mobilen Medien umgehen.“ Erwachsene
teiligen und ein Forum für sie zu schaffen.
gemüse“, die Journalistin und Medienpädagogin
sollten Kinder allerdings erst im Vorschulalter an
Andrea Kallweit vom Portal Jugendschutz.net, Na-
mobile Medien heranführen, da sie erst ab diesem
dia Kutscher, Professorin für Soziale Arbeit und
Alter auch bewusst Medien konsumieren könn-
Ethik an der Universität Vechta, die Medienpäda-
ten, sagte Sauer. Kallweit hingegen plädierte da-
Am Ende warf Moderatorin Grießmann die Fra-
gogin und Spieleentwicklerin Anne Sauer von der
für, auch vor dem Lesealter gute Angebote für Kin-
ge auf, ob Kinder „allein“ seien, wenn sie mobile
outermedia GmbH und Sabine Stampfel, Redak-
der zu schaffen. „Wir müssen schnell nachziehen,
Technologien nutzen. „Nein“, entgegnete Kutscher.
tionsleiterin des SWR-Portals Kindernetz. Mode-
sonst übernimmt die Wirtschaft“, warnte sie.
Es komme nur selten zu einer „Vereinsamung vor
Interview Preisträger
riert wurde die Runde von der Journalistin Andrea Inhaltsverzeichnis Impressum
Grießmann. Stampfel, die seit Jahren das Kinder-
Vereinsamen die Kinder?
dem Computer“. Sie verwies auf die Kim-Studie, Das Thema Datensicherheit
netz des SWR betreut, äußerste sich zunächst zur
der zufolge Freunde für die befragten Kinder das Wichtigste seien. „Medien ersetzen nicht das sozi-
Akzeptanz mobiler Technologien. Demnach nutzen
Kutscher verwies darauf, dass es problematisch
ale Leben, sondern bereichern es.“ Auch Kallweit
ein Viertel bis ein Drittel der Kinder ihr Angebot in-
sei, dass Anbieter wie Facebook und WhatsApp
stimmte zu: „Die digitale Welt und die reelle Welt
zwischen mobil. Mit viel Lob hob sie die eingebet-
heute Monopolanbieter seien. „Es sind Angebote
wachsen zusammen.“
INTERVIEW SASCHA LÜBBE
KinderMedienKonferenz
S.12
„Youtube ist das, was für uns früher das Fernsehen war“
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
Wieviel Bildung muss sein?
SPREEBLICK
Welche Medien nutzen Kinder?
www.spreeblick.com
Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB
Eltern brauchen mehr Empathie, findet Johnny Haeusler.
App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Herr Haeusler, in Ihrem Buch „Netzgemüse“
Ab welchem Alter sollten Eltern ihre Kinder
eher Fernsehen geguckt, als Zeitung zu lesen.
geben Sie und Ihre Frau Tanja Tipps für die
an digitale Medien heranführen?
Wenn meine Söhne mit Nachrichten ankommen,
„Aufzucht und Pflege der Generation Inter-
Eigentlich so früh wie möglich. Allerdings ist es
dann haben sie die auf Youtube gesehen. Youtube ist das, was für uns früher das Fernsehen war.
net“. Was sollten Eltern dabei beachten?
wichtig, nicht nur den technischen Umgang damit
Warum ein Preis?
„Generation Internet“ meint all diejenigen, die eine
zu üben, sondern auch den inhaltlichen. Genauso
Interview
Welt ohne Internet und vernetzte Geräte gar nicht
wie wir Kindern sagen, dass sie nicht mit fremden
Was heißt das für Verlage?
Preisträger
mehr kennen. Für uns Eltern war das ja anders.
Menschen mitgehen dürfen, müssen wir sie auch
Es heißt nicht, dass jede Zeitung einen Youtube-
Das Internet war kein Bestandteil unserer Kind-
vor bösen Menschen im Netz warnen.
Kanal haben muss. Zeitungen richten sich ja vor
Johnny Haeusler betreibt den Blog Spreeblick und ist Co-Autor von „Netzgemüse”.
heit. Wir haben diese Medien erst später und eher Inhaltsverzeichnis Impressum
allem an Erwachsene. Aber bei speziellen KinderWie verändert sich das Medienverhalten von
und Jugendmedien sind Videos auf jeden Fall der
Kindern Ihrer Erfahrung nach?
Weg, den man gehen sollte.
Die meisten Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren nutzen digitale Medien auf Anraten der El-
Wie wird sich der Umgang mit digitalen Me-
tern. Sobald sie älter sind, spätestens mit zwölf,
dien in den nächsten Jahren entwickeln?
nutzen sie meist dieselben Angebote wie die Er-
Es werden sich neue Verhaltensformen etablie-
wachsenen. Allen voran Facebook und Youtube.
ren. Auch hier sind die Eltern gefragt. Bei uns zum
als Arbeitsgeräte kennengelernt. Deswegen ist es
Beispiel ist es so, dass Smartphones beim Essen
wichtig, dass wir uns interessieren und Verständ-
Was müssen Journalisten beachten, die sich
nichts zu suchen haben. Danach hingegen zeigen
nis haben. Auch dafür, dass Jugendliche mit den
mit ihren Angeboten an Kinder richten?
wir uns sehr gern Videos aus dem Netz. Man darf
Medien Unsinn machen und ihre „digitale Plansch-
Das Bewegtbild übt eine große Faszination auf
nicht vergessen: Das gemeinsame Nutzen der
phase“ haben.
Kinder aus. Als wir klein waren, haben wir ja auch
Medien bringt Eltern und Kinder auch zusammen.
AUTOR ANDREA KALLWEIT
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Surfen ohne Risiko? Wie Eltern ihre Kinder schützen können LINK
JUGENDSCHUTZ IM INTERNET www.jugendschutz.net
Wieviel Bildung muss sein?
Andrea Kallweit arbeitet bei Jugendschutz.net.
Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB
S.13
Mobile Geräte sicher gestalten
Erstellung mobiltauglicher Module. Bereits Kinder ohne Lesefähigkeit
Die Initiative „Ein Netz für Kinder“
bedienen mobile Geräte ganz intui-
fördert insbesondere derartige An-
tiv. Eltern müssen daher wissen, wie
gebote. Um sie Eltern bekannt zu
sie die damit verbundenen Risiken
machen, bedarf es einer modernen
für jüngere Kinder vermeiden und
technischen Vernetzung: So basiert
für ältere reduzieren. Der KinderSer-
www.meine-startseite.de auf einer
ver etwa sichert die Surfräume für
Feed-Auslese in Themen-Widgets.
die Jüngsten ab. Als App für mobi-
Auch www.blinde-kuh.de arbeitet an
le Geräte ist www.meine-startseite.
dieser Vernetzungsstrategie, unter
de zu nennen. Mit dem Heranwach-
anderem mit ihrer Spieledatenbank
sen lässt sich der Surfraum durch
und dem Widget Türkisch Web. Sol-
individuelle Freigabe von Webseiten
che Widgets könnten für alle Kin-
erweitern
derseitenanbieter nutzbar gemacht
(www.kinderserver-info.
de). Auch spielerische Lern- und Er-
App in die Zukunft
tierender Kinderangebote und durch
werden.
fahrelemente werden immer wichti×
http://
ger, um Kinder in der Mediennutzung
Risiken entgegenwirken durch
zu erziehen. Jugendschutz.net����� ��������������������� ver-
„Safety by Design“
sucht dies mit interaktiven Netz-Re-
07+ 24-30
geln umzusetzen (www.surfen-ohne-
Beschleunigte
KINDERMEDIENPREIS
risiko.net/netzregeln). Das Bundes-
jährlich neuen Geräten, Browsern
Warum ein Preis?
ministerium für Familie, Senioren,
und neuen internetfähigen Plattfor-
Interview
Frauen und Jugend hat ein Infopaket
men sowie Verbreitungswegen erfor-
Preisträger
mit kleinen, bunten Webcam-Stickern
dern eine vorausschauende Abschät-
zum aktiven Schutz der Privatsphäre
zung
zusammengestellt (www.tinyurl.com/
Folgen. Bereits bei der Produktent-
ohubn38).
wicklung sollten gute, für Eltern ein-
der
Produktzyklen
mit
jugendschutzrelevanten
fach handhabbare Schutzfunktionen Partizipation von klein auf lernen
bedacht werden. Wie eine hilfreiche Gesamtstrategie von Akteuren aus
Inhaltsverzeichnis Impressum
Jugendschutz.net sorgt für die Einhaltung des Jugendschut-
Wichtig sind altersgerechte, fördern-
Technik, Jugendschutz und Pädago-
zes im Internet.
de und partizipative Angebote als
gik aussehen könnte, ermittelt derzeit
Alternative zu unsicheren Erwach-
die Fachkommission „Wissen, For-
senendiensten. Die vielen kindge-
schung, Technikfolgenabschätzung“
rechten Mitmachmöglichkeiten in
des I-KiZ-Zentrum für Kinderschutz
Deutschland sind derzeit kaum mo-
im Internet (www.i-kiz.de).
bil nutzbar. Das sollte sich schnell ändern – durch Umgestaltung exis-
INTERVIEW ANDREA HAHN
KinderMedienKonferenz
Werbefreiheit? „Die Verantwortung der Eltern wird größer“
S.14
Christopher Scherings Agentur
diese an den Kindern. Wir fragen:
Cobra Youth berät Unternehmen
„Könntet ihr euch vorstellen, mit ihm
und entwickelt Strategien, wie
befreundet zu sein? Welche Attribute
sie direkt mit ihrer Zielgruppe in
fallen euch zu ihm ein? Ist er stark? Ist
Kontakt treten können.
er schlau?“ So versuchen wir, bereits bei der Konzeption ein sehr direktes
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
COBRA YOUTH www.cobrayouth.de
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
Was unterscheidet das Prinzip
Feedback der Zielgruppe einzuholen.
des Kinder-und Jugendmarketing von der Arbeit nichtkommer-
Wie begegnen Sie der Kritik,
zieller Kindermedien?
dass Kinder vor kommerziellen
Ich würde das nicht so strikt unter-
Kampagnen beschützt werden
scheiden, denn auch Kindermedien
sollten?
verfolgen ein kommerzielles Interes-
Kinder sind schützenswert. Das ha-
se. Eine Zeitschrift für Kinder möch-
ben wir uns auch auf die Fahnen ge-
te eine Leserbindung schaffen oder
schrieben. Es ist jedoch utopisch, ei-
ihre Reichweite steigern. Ein Unter-
nen werbefreien Raum zu schaffen.
nehmen wie Unicef oder Intersnack
Wie wollen sie das Internet werbefrei
möchte
erlangen
schalten? Rufen sie mal bei Google
und Konsumentscheidungen beein-
an und verbieten denen die Werbung.
flussen. Die Ausgangsposition ist
Wichtiger ist vielmehr, die Medien-
Aufmerksamkeit
also immer eine Zieldefinition und die
und auch Werbekompetenz bei Kin-
KINDERMEDIENPREIS
Frage: Wie können wir dieses Ziel er-
dern zu fördern. Content und Wer-
Warum ein Preis?
reichen?
bung müssen getrennt werden. Wenn
Interview
Kinder auf der Nestlé-Seite ein Spiel
Preisträger
Christopher Schering, Geschäftsführer der Agentur Cobra Youth
Inhaltsverzeichnis Impressum
Beziehen Sie Kinder und Ju-
spielen, muss ihnen erklärt werden,
gendliche in die Entwicklung ih-
dass Nestlé eine Firma ist, die Pro-
rer Kampagne ein?
dukte verkaufen möchte. Ich spreche
Ja, wir rekrutieren regelmäßig Kids
auch nicht von irgendwelchen Jam-
und Teens, die mit uns arbeiten. Wir
ba-Abos, sondern von gut gemach-
betreiben sowohl quantitative Markt-
ten Angeboten, die Spaß machen.
forschung, wenn wir wirklich belast-
Die Verantwortung der Eltern wird
bares Zahlenmaterial brauchen, füh-
damit sicher größer. Viele von ihnen
ren aber auch offene Gespräche.
scheuen sie aber und fordern lieber
Wenn wir beispielsweise neue Cha-
Werbefreiheit.
raktere entwickeln, dann testen wir
S.15
AUTOR SASCHA LÜBBE
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Best Practice I.: Die Welt vor der Haustür. Kinder für lokale Themen begeistern LINK
ZUM GANZEN BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=920
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Es diskutierten (v.l.n.r) Mischka Franke (Alex), Gaby Reif (Radio
Best Practice
Okerwelle) und Marion Schäfer (Münchner Kinderzeitung)
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Kinder wollen die Welt verstehen, und sie
nahen Umfeld bearbeitet. „Lokale Themen haben
Kindern stammen. „Die Kinder sagen, was in der
haben ein Recht auf Information, nicht nur
einen großen Vorteil für Kindermedien“, sagte die
Zeitung stehen soll“, sagte Schäfer. Immer mit
auf globaler, sondern auch auf lokaler Ebe-
Medienpädagogin. Denn: „Die Kinder kennen sich
dem Blick aufs Lokale: Wichtig sei die „München-
ne. Sie interessieren sich dafür, was in ih-
in ihrer Gegend aus. Und sie können schnell und
Perspektive“. Es gehe um Menschen und Orte in
rer direkten Nachbarschaft geschieht. Sie
eigenständig vor Ort sein.“ Die Redaktionsleite-
der Stadt. Bei „auswärtigen“ Themen suche die
Warum ein Preis?
wünschen sich neben Information aber
rin machte dabei eine interessante Beobachtung:
Redaktion immer nach einem lokalen Aufhänger.
Interview
auch Orientierung. Das bieten gute lokale
Die Kinder würden bei ihren Recherchen und
Preisträger
Kindernachrichten. Auf dem Panel wurden
Terminen vor Ort ernster genommen, wenn sie
drei Best-Practice-Beispiel vorgestellt: Ra-
ohne Begleitperson erschienen. Die Auswahl der
dio Okerwelle, die Münchner Kinderzeitung
lokalen Themen sei breit gefächert – vom ört-
„Bei uns können sich die Kinder ausprobieren
und ALEX, der Offene Kanal in Berlin
lichen Fußballverein bis zum Thema Flüchtlinge.
und mit verschiedenen Medien experimentieren“,
Alex Offener Kanal Berlin
sagte Mischka Franke, zuständig für Medien Radio Okerwelle
Münchner Kinderzeitung
pädagogik beim Offenen Kanal, wo Kinderformate ein wichtiger Programmbaustein sind. So
Inhaltsverzeichnis Impressum
Lokale Nachrichten spielen eine entscheidende
Das Projekt Münchner Kinderzeitung ist auf
gibt es etwa „Volltreffer“, eine Schülertalkshow
Rolle beim Bürgerradio-Projekt Okerwelle aus
Wunsch von Mädchen und Jungen beim Münch-
für Kinder im Alter von 8 bis 16 Jahren. Besonde-
Braunschweig. Die Redaktion arbeite Kindern
ner Kinderforum entstanden, erzählte Marion
ren Wert lege man dabei auf eine „Peer to Peer-
zusammen, die eigene Themen anbieten, gan-
Schäfer, die das Blatt 2007 gründete. Von Anfang
Ausbildung“, sagte Franke. Kinder, die schon län-
ze Sendungen entwerfen und sogar die Beiträ-
an hätten die Kinder ganz konkrete Vorstellungen
ger dabei sind, zeigen den Neuen, was zu tun ist.
ge selbst schneiden, berichtete die Journalistin
von „ihrer“ Zeitung gehabt: Sie sollte professio-
Das Themenspektrum ist vielfältig: von Mülltren-
und Leiterin der Kinderredaktion, Gaby Reif. Da-
nell gemacht sein und einen starken lokalen Fo-
nung, über das NPD-Verbot bis zu religiösen
bei würden immer wieder Geschichten aus dem
kus haben. Die Themen sollten überdies von den
Festen.
S.16
AUTOR ANDREA HAHN
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Best Practice II.: Kinder sind die echten Experten LINK
ZUM GANZEN BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=982#more-982
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Die Praktiker (v.l.n.r.): Fiona Drewnitzky (Heilbronner Stimme), Kai
Best Practice
Frohner (BR) und Moderatorin Inge Seibel
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Kinder wollen sich einmischen und mitmi-
der ein Auto klaute und damit nach Holland fuhr,
Blick in die Zukunft bemerkte die Referentin, dass
schen – sie wollen partizipieren. Aber wie
oder ein Interview mit dem Weltmeister im Pfahl-
die Zielgruppe immer jünger und schlauer würde.
können sie eingebunden werden? Das war
sitzen. Frohner merkte an, dass der Zeitaufwand
„Ich bin oft überrascht, wie wortgewandt Neun-
das Thema des zweiten Panels. Vorgestellt
für die Redakteure recht hoch sei. Rund zwei Tage
jährige und manchmal sogar Kindergartenkinder sind.“
wurden „Klaro“, eine Radiosendung für Kin-
lang seien zwei Redakteure mit der wöchentlichen
Warum ein Preis?
der des Bayerischen Rundfunks, die Kin-
Achtminuten-Sendung beschäftigt.
Interview
derredaktion der Heilbronner Stimme und
Preisträger
die Videocommunity Juki.
Videocommunity Juki Kinderreporter Ein Kindermedienangebot der besonderen Art
Klaro
Inhaltsverzeichnis Impressum
Bei fast allen Angeboten für Kinder der Heilbron-
stellte Kai Hanke, Referent für Medien und Lei-
ner Stimme mischen die Heranwachsenden selbst
ter der Programmabteilung beim Deutsche Kin-
In dieser Sendung sind die Kinder die Macher. Bei
direkt mit, etwa auf der Kinderseite, bei Schreib-
derhilfswerk, vor: die Kindermedienseite Juki.de
Klaro arbeiten die Nachrichtenredaktion für Er-
wettbewerben,
mit
– eine Videocommunity für Kinder. „Die sozialen
wachsene und Kinderreporter zusammen, sagte
Prominenten oder einmal im Jahr bei der Titel-
Netzwerke wie Facebook und Co. sind nicht kind-
Kai Frohner, Leiter des Kinderfunks im Baye-
seite am Weltkindertag, sagte Fiona Drewnitzky,
gerecht, sie sind dafür nicht konzipiert. Wir wollten
rischen Rundfunk. Und das funktioniert so: Re-
Projektredakteurin für Kinder und Jugend. Für die
diese Lücke schließen“, sagte Hanke. Juki.de sei
dakteure gehen in Schulklassen und beauftragen
„Kinderstimme“ würden jährlich sechs Kinder als
eine Videocommunity für Kinder im Alter von 7 bis
diese mit der Konzeption einer Sendung. „Sie
Leserreporter ausgewählt. Die Redaktion schätze
13 Jahren, eine Art Youtube für Kinder, das aber
wählen die Themen und recherchieren selbst“,
die Kinder als Bereicherung für die Zeitung, weil sie
medienpädagogisch begleitet würde. Die Qualität
betonte er. Mitunter würden dabei Themen vorge-
die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten
der eingestellten Videos sei sehr heterogen, sagt
schlagen, auf die die Redakteure nicht gekommen
und bewerten. Allerdings sei der Zeitaufwand bei
Hanke. Vom eher simplen Haustiervideo bis zum
wären, wie etwa der Fall des 14-jährigen Jungen,
der Zusammenarbeit mit Kindern sehr hoch. Beim
selbstgebastelten Trickfilm sei alles dabei.
Kinder-Pressekonferenzen
S.17
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Best Practice III.: Mittendrin statt außen vor – Politik für Kinder LINK
ZUM GANZEN BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=942
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Politik für Kinder (v.l.n.r.): Susanne Goldstein, Christiane Tokya-
Best Practice
Seid (HanisauLand) und Moderatorin Anna Hoff (bpb)
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Das Panel beschäftigte sich damit, wie
Was muss ein politisches Erklärstück für Kin-
dere Lösungen des Hungerproblems gebe. Außer-
politische Themen für Kinder aufbereitet
der leisten?
dem lege sie bei der Kinderzeitung großen Wert auf die Aktualität.
werden können und was politische Kindernachrichten leisten müssen. Es disku-
„Es muss verständlich sein“, betonte Toyka-Seid.
tierten Christiane Toyka-Seid, Redakteurin
„Und die Kinder müssen ernst genommen wer-
Was wünschen sich Kindermedienmacher für
Warum ein Preis?
von HanisauLand.de, dem Online-Angebot
den.“ Das heiße auch, sie anzuregen, sich eine ei-
die Zukunft?
Interview
für Kinder der bpb, Susanne Goldstein von
gene Meinung zu bilden. Dabei sei der Austausch
Preisträger
den dpa-Nachrichten für Kinder, und Petra
mit anderen wichtig. „Außerdem müssen sie Freu-
• „Dass immer mehr Kinder diese Angebote ent-
Prascsaics, leitende Redakteurin der Klei-
de daran haben.“ Susanne Goldstein betonte, wie
decken, weil sie damit die Welt kennenlernen.“
nen Kinderzeitung aus Graz.
wichtig es sei, verschiedenen Seiten und Aspekte
• „Dass mehr Menschen Kinder auf Augenhöhe
eines Themas darzustellen, zu zeigen, dass es
betrachten, als eigene Menschen mit Interes-
kein Schwarz-Weiß gebe. Sie lege Wert darauf,
sen.“
dass sich die Kinder ihre eigene Meinung bilden.
• „Dass Kinder den Eltern erklären, warum wir
„Im Grunde alles, was uns umgibt“, meinte Su-
„Wir stellen dar, wie es ist, ohne zu bewerten und
Europa brauchen.“
sanne Goldstein. Tokya-Seid betonte, es gehe da-
zu sehr zu emotionalisieren.“ Große Zustimmung
• „Dass wir den Kindern erklären, wie wichtig
rum, dass die Themen an den Alltag der Kinder
gab es zu ihrem Credo: „Auch Journalismus für
das Wählen ist, und dass sie es dann ihren
anknüpften. HanisauLand versuche zu erklären,
Kinder muss guter Journalismus sein.“ Prascsaics
Eltern erklären.“
was eine Klassensprecherwahl von Bundespoli-
hob hervor, dass es auch darum gehe, die Din-
• „Dass die Politikredakteure verständlichere
tik unterscheide. Prascaics sagte, politische The-
ge so zu erklären, „dass die Kinder richtig darü-
Texte schreiben und sich dabei von Kindersei-
men seien auch Kinderthemen, vor allem die, die
ber nachdenken“. Man müsse etwa verständlich
ten inspirieren lassen.
Heranwachsende lebensweltlich nachvollziehen
machen, dass es keinen Sinn mache, mit der Post
• „Eine größere Wertschätzung von Kindernach-
könnten. Beispiel: Arbeit, Armut, Mobbing.
Brot nach Afrika zu schicken, sondern dass es an-
richten“
Was ist Politik für Kinder?
Inhaltsverzeichnis Impressum
S.18
AUTOR ANKE VEHMEIER
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
Die Spieletester von Spielbar.de: Informieren – Beurteilen – Diskutieren LINK
LINK
SPIELBAR
NEWSLETTER AUF
www.spielbar.de
www.bpb.de/newsletter
Welche Medien nutzen Kinder?
LINK
LINK
Chancen und Risiken mobiler Technologien
AUSGEFALLENES
WISSENSWERTES
www.facebook.com/spielbar.de
www.twitter.com/spielbar
KINDERMEDIENKONFERENZ Wieviel Bildung muss sein?
Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
Spielbar.de ist die Plattform der
Spielbesprechungen – wie testet
Bundeszentrale
Spielbar.de?
für
politische
Bildung/bpb zum Thema Computerspiele. Die Redaktion in-
Die Spielbesprechungen gliedern
formiert über Computerspiele,
sich jeweils in einen objektiven, be-
verfasst pädagogische Beurtei-
schreibenden Teil und einen sub-
lungen und stellt hilfreiche Ma-
jektiven,
terialien bereit. Ziel ist es, zur
Beschreibung
kritischen Auseinandersetzung
Informationen etwa zur Hintergrund-
mit Computerspielen anzuregen
geschichte des Spiels, zum Spiela-
und die aktive Meinungsbildung
blauf und Spielziel. Die (pädago-
zu stärken.
gische) Beurteilung hat einen wer-
beurteilenden liefert
Teil.
Die
allgemeine
tenden Charakter und greift wichtige Die bpb berichtet im Spielbar-Blog
Punkte des Spielinhalts auf, die un-
über Spiele und Spieltrends und
ter anderem Rückschlüsse auf die
greift aktuelle Themen wie „Mobile
spielerische Qualität und die Alters-
Games“, „Onlinespiele“, „Gewaltin-
eignung beziehungsweise die päda-
halte“ oder „Exzessives Spielen“
gogische Eignung des Spiels zulas-
auf. Ein weiterer Schwerpunkt ist
sen.
der Umgang mit Computerspielen in
Alle Meinungen, sei es eine päda-
Familie und Schule. Das „Praxiswis-
gogische Beurteilung der Spielbar-
KINDERMEDIENPREIS
sen Computerspiele“ hilft Eltern und
Redaktion oder ein Kommentar eines
Warum ein Preis?
pädagogisch Verantwortlichen beim
Spielenden oder Elternteils, stehen in
Interview
Einstieg in das Thema.
Form von Kommentaren unterhalb
Preisträger
Spielbar.de fördert den Austausch zwischen Spielenden und Nicht-
Profispieler erklären ihre Arbeit: Florian (links) und Lars (rechts)
der Spielbeschreibung gleichberechtigt nebeneinander.
Spielenden, deshalb werden neben
Aktuelle Partner der bpb bei
pädagogischen Beurteilungen auch
Spielbesprechungen sind das Info-
Meinungen von Gamern veröffentli-
café Neu-Isenburg, die Leipziger
cht. Alle Besucherinnen und Besu-
SpieL.E.tester, der Spieleratgeber
cher der Webseite sind eingeladen,
NRW des Computerprojekts Köln
ihre Meinungen und Kommentare zu
e.V. und total verpLANt e.V. aus
hinterlassen.
Brake. Die bpb freut sich über Ihre Fragen, Anregungen und Hinweise:
Inhaltsverzeichnis Impressum
spielbar@bpb.de
AUTOR ANKE VEHMEIER
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice
HanisauLand: Politik verstehen und erklären mit den Profis
S.19
Informationen und Lernen mit
wie Abgeordneter über M wie Men-
Unterhaltung verbinden – das ist
schenrechte bis Z wie Zivilisation.
das Konzept von HanisauLand.
Das Besondere am Lexikon ist, dass
Im Mittelpunkt des bpb-Ange-
die
bots für Kinder steht die Inter-
Begriffe machen können. Außerdem
netseite
www.hanisauland.de.
können sie Fragen zu den Einträgen
Sie richtet sich an Kinder zwi-
stellen – die Redaktion beantwortet
LINK
schen 8 und 14 Jahren und will
sie persönlich im Netz. Einige Lexi-
HANISAULAND
sie neugierig auf Politik machen.
konartikel können sie sich auch vor-
www.hanisauland.de
lesen lassen.
LINK
Erfahrene Redakteurinnen und Re-
Interaktion, Information und Spaß,
AUF ENGLISCH
dakteure erklären politische Zusam-
das sind die wichtigen Bestandteile
www.hipharpigland.de
menhänge und geben Antworten auf
von HanisauLand.de. Dazu gehören
Fragen zu Politik, Gesellschaft, Wirt-
ein sicherer, vormoderierter Chat in
schaft und Kultur. Entscheidend ist,
der Gemeinschaft des Netzwerkes
dass sich die Kinder aktiv beteiligen
„Seitenstark“ und viele Spiele, Buch-
können mit Wünschen, Vorschlägen
und Filmtipps, zu denen die Kinder
und eigenen Beiträgen. Im Zentrum
ihre Meinung schreiben können.
×
http://
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
des Angebots stehen ein monatlicher
Ergänzt wird das Angebot durch
erscheinender animierter Comic und
einen Tageskalender zu wichtigen hi-
das interaktive Politiklexikon.
storischen
KINDERMEDIENPREIS
Demokratie in HanisauLand
Interview
Personen
Spezialangebote,
bei
denen
die
Mädchen und Jungen ihr Wissen
Preisträger
HanisauLand – hier bauen eine Nilpferddame, ein Hase und eine Wildsau die Demokratie auf.
Impressum
Ereignissen,
und Schauplätze. Dazu kommen
Warum ein Preis?
Inhaltsverzeichnis
Kinder eigene Vorschläge für
Der Name HanisauLand ist durch
vertiefen können. „Spezials“ gibt es
den Comic kreiert worden. Denn
etwa zu den Themen Wahlen, Klima,
im Zentrum der fortlaufenden Ge-
Kinderrechte und zur Deutschen Ein-
schichte stehen Bärbel, die ideen-
heit.
reiche Nilpferddame und Kanzlerin
Große Teile der Seite stehen auch
von HanisauLand, Rainer, der cle-
auf Englisch unter der Adresse
vere Hase, und Egon, die furchtlose
www.hipharpigland.de
Wildsau. Gemeinsam geben sie ihr
gung. Dazu kommt ein umfang-
Bestes beim Aufbau der Demokra-
reicher Teil für Lehrerinnen und Leh-
tie in HanisauLand. Dabei müssen
rer mit Beispielen, wie vielfältig und
sie ständig neue Probleme lösen
multimedial HanisauLand im Unter-
und Entscheidungen fällen. Im Le-
richt eingesetzt werden kann.
zur
Verfü-
xikon werden parallel mehr als 800
Ha�������������������������������� nisauLand ist eine echte Famili-
Begriffe aus Politik, Wirtschaft, Um-
enseite, die informiert und Spaß
welt und Gesellschaft erklärt – von A
macht.
AUTOR STEFAN WIRNER
KinderMedienKonferenz
S.20
Spaß, Wissen, Mitmachen: Kindermedien aus der ganzen Welt
Medienangebote für Kinder gibt es auf allen Erdteilen. Vor der Konferenz wurden verschiedene Projekte und Sender angefragt. Einige haben in Eigenregie Videos angefertigt, in denen sie ihr Angebot vorstellen. Vorgestellt wurden:
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
ZUM BLOG-BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=1076#more-1076
Wieviel Bildung muss sein?
Tokyo Shimbun (Japan): eine App für Smartphones und Tablets, mit der Kinder Zeitung lesen können. Man hält das Gerät auf einen Artikel in der Zeitung, und dieser verwandelt sich in eine Version mit Ani-
Welche Medien nutzen Kinder?
mationen für Kinder.
Chancen und Risiken mobiler Technologien
Das Kindernachrichten-TV Karrewiet (Belgien):
Best Practice
Eine tägliche belgische Nachrichtensendung für
Service BPB
Kinder. Dahinter steckt die Idee, dass sich Kinder
App in die Zukunft
sehr dafür interessieren, was in der Welt passiert. Die Kinderzeitung First News (Großbritannien), die auch eine Kinder-Nachrichtensendung produziert.
07+ 24-30
Auf der Seite „Your News“ werden zum Beispiel
KINDERMEDIENPREIS
Texte veröffentlicht, die Kinder selbst einschicken.
Warum ein Preis? Interview
Die TV-Sendung Grubz Up! (Irland): Hier geht es
Preisträger
vor allem um gesunde Ernährung für Kinder. Learning by destroying: die TV-Sendung Toolbox Kids (Niederlande), bei der Kinder technische GeVideopräsentation internationaler Kindermedien auf der KinderMedienKonferenz
räte demontieren dürfen. Kangaeru Karasu (Japan), eine wöchentliche, zehnminütige
naturwissenschaftliche
Wissens-
sendung. Hier soll den Kindern wissenschaftliches Denken nahegebracht werden. Inhaltsverzeichnis Impressum
Die Kindersendung Funatix (Sambia), die in Zusammenarbeit mit der Akademie der Deutschen Welle entstand. Zungenbrecher, Rätsel und Spaß stehen hier im Mittelpunkt.
S.21
AUTOR SASCHA LÜBBE
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
App in die Zukunft: Wie Kindermedien sich verändern LINK
ZUM GANZEN BERICHT www.kindermedienkonferenz.de/?p=1126
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Es diskutierten unter anderem (v.l.n.r.) Malin Büttner, Louise Car-
Best Practice
leton-Gertsch und Holger Knöferl.
Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Wie wirken sich die Veränderungen der Me-
weil Krüger. Bei den Kindern habe er da weniger
Leute nicht bereit, dafür Geld auszugeben.“ Eine
dienbranche auf Kindermedien aus? Unter
Angst. „Die sind neugierig und probieren gern
Möglichkeit für die Verlage sei das Eingehen von
dem Motto „App in die Zukunft“ diskutier-
aus. Ein Hoffnungszeichen. Wichtig ist, dass wir
Partnerschaften. „Neben dem Teilen von Kosten
ten Holger Knöferl von der Badischen Zei-
Erwachsene mit ihnen im Gespräch darüber blei-
und Einnahmen ermöglicht das Modell auch die
tung, die Autorin und Verlagsberaterin Lou-
ben.“ Das Ziel sei ein „gemeinsamer Lernpro-
Zusammenarbeit von Menschen aus verschiede-
Warum ein Preis?
ise Carleton-Gertsch von LCG Media for
zess“.
nen Bereichen.“ Denkbar seien etwa Koopera-
Interview
Children, und Malin Büttner, Moderatorin
Preisträger
bei Neuneinhalb, und Thomas Krüger, Prä-
tion mit Museen und gemeinnützigen Vereinen. Digital Natives ins Klassenzimmer holen
stehen, nicht die Medien. Aber welche Rolle spie-
sident der bpb,. Moderiert wurde die Run-
Inhaltsverzeichnis Impressum
An erster Stelle müssten aber immer die Inhalte
de von der Journalistin und Medienwissen-
Die Medienkompetenz an deutschen Schulen
len Kindermedien eigentlich in „bildungsfernen“
schaftlerin Susanne Fengler.
müsse ausgebaut werden, meinte Krüger. Car-
Familien? „Wir haben uns daran gewöhnt, dass
leton-Gertsch berichtete in diesem Zusammen-
wir bestimmte Gruppen nicht erreichen, wenn wir
„Wir müssen Wege finden, Kinder durch die neue
hang von den sogenannten ipad-Klassen in den
unsere Arbeit nicht niedrigschwellig ansetzen“,
Flut an Informationen und Nachrichten zu navi-
USA, wo diese Geräte im Unterricht benutzt wer-
sagte Krüger. Bildungsferne Kinder etwa würden
gieren", sagte Knöferl, „und das so, dass wir ih-
den. Ihrer Erfahrung nach lernen Kinder mehr mit
häufig private Fernsehkanäle sehen. Um diese
nen die Nachrichten auch erklären können“. Auch
Lehrangeboten auf dem iPad, „weil es sie interes-
Gruppe zu erreichen, habe die bpb beispielswei-
Büttner verwies auf die Notwendigkeit, den Kin-
siert und begeistert“. Auf diese Weise könne man
se mit dem Format „Berlin Tag und Nacht“, einer
dern den Hintergrund von Nachrichten zu erläu-
„die Digital Natives in die Klassenzimmer holen“.
Scripted Reality-Sendung im Privatfernsehen,
tern und über die Verlässlichkeit von Informati-
Aber ist das multimediale Geschäft für Verlage
kooperiert. Dort habe man den Charakteren unter
onsquellen aufzuklären. „Wir, als Erwachsene,
überhaupt ertragreich? Carleton-Gertsch wog ab.
anderem den Wahl-o-Mat spielen lassen – was zu
als Dinos, verteidigen alte Medien und blicken
„Es ist nicht so einfach, mit digitalen Medien Geld
einer erfreulich hohen Nutzungsrate des Tools ge-
deswegen angstvoll auf alles Neue“, sagte der-
zu verdienen, wie man denkt. Oftmals sind die
führt habe.
S.22
INTERVIEW JANA ILLHARDT
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Wir dürfen die Kinder nicht mit Apps zuballern“
LINK
BADISCHE ZEITUNG www.badische-zeitung.de
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB
Interview mit Holger Knöferl, Chefredakteur der Badischen Zeitung
App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
Im App-Store finden sich immer
dann überfordern wir die Kinder und
es Stück für Stück in die digitale
zen nicht vorgesehen. Dabei ist es
mehr Produkte speziell für Kin-
die Eltern. Niemand kann mehr eine
Welt gehen.
ein großer Unterschied, ob ein Leh-
der. Wie viel Fluch und wie viel
Sortierfunktion wahrnehmen und se-
Warum ein Preis?
Segen sehen Sie darin?
riös einschätzen, welches Angebot
Welche Rolle kommt dabei den
der Lage ist, seinen Schülern didak-
Interview
Es ist prinzipiell gut, wenn Medienan-
qualitativ hochwertig ist.
Eltern zu?
tisch sinnvoll beizubringen, wie ein
Preisträger
gebote für Kinder angeboten werden.
Eine große. Insofern ist es auch
soziales Netzwerk funktioniert. An
Sollten Apps und Tablets schon
wichtig, deren Medienkompetenz
dieser Stelle muss eindeutlig besser
zur Lebenswelt von Grundschul-
zu schulen, damit sie ihre Kinder auf
geschult werden. Denn prinzipiell
kindern gehören?
dem Weg in die digitale Welt beglei-
gehören Apps und Tablets durchaus
Nicht unbedingt. Das sind ja kein
ten können. Eltern sollten eigentlich
an die Schule. Ich habe zwei Söhne,
geschlossenen Räume. Die große
in der Lage sein, ihren Kindern auch
12 und 15 Jahre alt. Deren Schul-
weite Nachrichtenwelt und damit
in diesem grenzenlosen Raum Gren-
ranzen muss man mal anheben. Ich
die Gefahr der Überforderung sind
zen zu setzen – dabei rede ich nicht
halte es für völlig überflüssig, dass
nur wenige Tipps entfernt. Die gute
von der Strategie, das Internet zu
Schüler noch mit Schulbüchern rum-
wir die Kinder nicht zuballern. Wenn
alte Zeitung ist vielleicht besser da-
sperren. Genau das haben wir übri-
rennen. Hier wäre es durchaus ange-
sich jeder aufmacht, kindgerechte
für geeignet, die ganz Kleinen an die
gens auch bei den Lehrern verpennt.
bracht – vielleicht noch nicht ab der
Medienangebote auf den Markt zu
Medienwelt heranzuführen. Denn die
schieben, vielleicht noch mit dem
Zeitung ist langsam, hat ein Anfang
Inwiefern?
weiterführenden Schulen – die zur
Hintergedanken, eine Zielgruppe zu
und ein Ende und ist ein Stück weit
In der Ausbildung von Lehrern ist die
Verfügung stehenden technischen
erschließen und Geld zu verdienen,
selbsterklärend. Von dort aus kann
Vermittlung von Medienkompeten-
Möglichkeiten zu nutzen.
Aber wir müssen aufpassen, dass Holger Knöferl ist stellvertretener Chefredakteur der Badischen Zeitung.
Inhaltsverzeichnis Impressum
rer Facebook-Nutzer ist oder ob in
ersten Klasse, aber durchaus an den
S.23
INTERVIEW JANA ILLHARDT
KinderMedienKonferenz 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Wenn eine App als Buch umgesetzt wird – was soll das Ganze dann?“ LINK
LCG MEDIA FOR CHILDREN www.lcg-media.com
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Frau Carleton-Gertsch, was macht eine gute
cher die App eins zu eins wie das Buch umge-
Die USA und Großbritannien sind dem deut-
Kinder-App aus?
setzt haben. Warum dann das Ganze? Eine App
schen App-Markt weit voraus. Warum?
Dass der Inhalt im Zentrum steht und das Kippen
sollte so aufbereitet sein, dass bereits das ers-
Sie sind vielleicht mutiger und experimentier-
und Wischen nur Mittel zum Zweck ist. „The Mons-
te Reingehen als so spannend empfunden wird,
freudiger. Sie haben aber auch große Brands.
ter at the End of this Book“ ist dafür ein Paradebei-
dass man sich damit nochmal auseinandersetzen
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich beispiels -
spiel: Grobi aus der Sesamstraße möchte verhin-
möchte – und nochmal und nochmal.
weise eine App zur Sesamstraße gut verkauft,
dern, dass der Nutzer die Seiten umblättert, weil
07+ 24-30
er am Ende des Buches ein Monster vermutet. Er
Wie kann das gelingen?
man bisher vorsichtig. Das ist nicht die schlech-
baut eine Mauer, klebt und knotet die Seiten zu-
Zum Beispiel durch eine tolle Animation, etwa wie
teste Strategie. Denn nichts wäre schlimmer als
sammen. In Buchform ist das schön, aber als App
beim „Barefoot Weltatlas“ von Touch Press: Am
Dutzende Apps von schlechter Qualität zu produ
Anfang der App steht ein rotierender 3D-Globus,
zieren. Das macht den Markt kaputt. Span-
der sofort zum Tippen animiert. Man kann Texte,
nend ist im Übrigen auch, dass viele Querein-
Bilder oder Videosequenzen abrufen und auf die-
steiger aus dem Gamesbereich in den Markt
se Weise spielerisch die Welt erkunden.
strömen.
Kommt diese Art Wissensvermittlung per
Müssen deutsche Verlage aufpassen, dass
App bei Kindern gut an?
ihnen
ist es sehr gelungen. Die Kinder können die Mauer
Klar, sofern die Inhalte spannend umgesetzt sind.
Gamesbereich weggenommen wird?
einreißen, die Knoten sprengen. Diese Interaktio-
Einem Geschichtslehrer aus Großbritannien ist
Die Gamer setzen Inhalte eher spielerisch und
nen sind sinnvoll. Der britische Verlag Nosy Crow
das mit „Comics in the Classroom“ sehr gut ge-
spannend um und haben das notwendige tech-
hat das auch toll gelöst. Sie haben drei Märchen
lungen. Historische Ereignisse werden zunächst
nologische Know-how. Den deutschen Verlagen
als App realisiert und dabei jede Interaktion auf die
in Texten erklärt. Danach gelangen die Schüler
fehlen solche Leute oft. Sie müssen sich auf ei-
Geschichte abgestimmt. Es gibt nicht eine Mach-
auf Comic-Seiten. Beim Antippen von leeren
nen neuen Workflow einstellen. Ihr eingespieltes
art. Jedes Buch wird wie ein Unikat behandelt.
Sprech- und Infoblasen erscheinen Multiple-
Team aus Autor und Illustrator passt nicht mehr.
Choice-Fragen. Die Schüler suchen die passen-
Bei einer App kommen Animation, Sound, Audio,
Was stört Sie an so mancher Kinder-App?
de Antwort aus und arbeiten sich so durch die
Interaktionen und Technologie hinzu. Sie muss
Besonders stört mich, wenn sich das Kind einer
Ereignisse. Am Ende sehen sie, wie historisch
getestet werden, einfach Korrektur lesen reicht
Bleiwüste gegenüber sieht – sprich, wenn die Ma-
genau sie „getippt“ haben.
nicht mehr.
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis? Interview Preisträger
Inhaltsverzeichnis Impressum
ist von vornherein hoch. In Deutschland war
Louise CarletonGertsch arbeitet als Autorin und Verlagsberaterin für Kindermedien.
der
Kinder-App-Markt
nicht
vom
S.24
TEXT ANKE VEHMEIER
KinderMedienPreis
KinderMedienPreis Würdigung und Ansporn. Warum der Preis ausgeschrieben wurde
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
Wieviel Bildung muss sein?
DIE PRESSEMITTEILUNG
Welche Medien nutzen Kinder?
www.kindermedienkonferenz.de/?p=893
ORIE KATEG DERN IN K MIT
Best Practice Service BPB
SONDE KINDE
RPREIS
RJURY
App in die Zukunft
KINDERMEDIENPREIS
KATEG FÜR KINORIE DER
IS 1. PRE
Chancen und Risiken mobiler Technologien
07+ 24-30
1. PRE IS
Pad, Phone, Laptop, Fernseher, Bücher, Zeit-
nalistische Angebote, die in vorbildlicher Weise
Haus der Familie e.V.). Außerdem wurde der Son-
schriften, Radio und Zeitungen – viele dieser
bei Mädchen und Jungen das Interesse für Politik
derpreis der Kinderjury verliehen: „Nils Nager“, Die Rheinpfalz, Ludwigshafen (Print).
Medien gehören in den Kinderzimmern zur
steigern und Informationen über demokratische
Warum ein Preis?
Standardausrüstung. Keine Generation zu-
Prozesse in kindgerechter Form präsentieren.
Interview
vor ist mit so vielen Medienangeboten auf-
Preisträger
gewachsen. Und keine ist damit so selbst-
„Alle Gewinner-Medien haben bestens verstanden, wie ein qualitätsvolles Medienangebot kom-
Bewerbungen aus allen Gattungen
poniert sein muss, um Kinder zu begeistern und ihnen die Geschehnisse in der Welt und in ihrer un-
verständlich umgegangen wie die heutigen Kinder. In dieser multimedialen Welt sind
Der KinderMedienPreis ist einzigartig, weil sich
mittelbaren Umgebung auf kindgerechte Weise
der sinnvolle Gebrauch von und der souve-
journalistische Projekte aus allen Mediengat-
begreifbar zu machen“, sagt Thomas Krüger, Prä-
räne Umgang mit Medien besonders wichtig.
tungen bewerben können. Auszeichnungswürdig
sident der Bundeszentrale für politische Bildung.
sind Angebote, die längerfristig konzipiert sind,
Inhaltsverzeichnis Impressum
Die Jury
Medienkompetenz spielt eine entscheidende Rol-
einen lokalen Fokus haben und zur gesellschafts-
le in der Medienerziehung und ist eine Schlüssel-
politischen Orientierung von Kindern beitragen
qualifikation für die persönliche Entwicklung. In
sollen. Außerdem soll die herausragende und en-
Die Jury repräsentierte alle journalistischen Gat-
diesem Prozess haben die Kindermedienmacher
gagierte Arbeit von vielen Kinderredakteuren her-
tungen: Anja Pasquay (Bundesverband Deutscher
große Verantwortung, denn sie tragen zur frühen
vorgehoben werden. Der 1. KinderMedienPreis
Zeitungsverleger), Nina Kloos (Flimmo TV), Inge
Meinungsbildung und dem Verständnis von De-
wurde in zwei Kategorien verliehen: „Bestes redak-
Seibel (Freie Journalistin), Ansbert Kneip (Dein
mokratie bei. Das ist aktive politische Bildung,
tionelles Angebot für Kinder“ (Gewinner „neunein-
Spiegel), Sabine Berthold (bpb), Daniel Fiene (Ra-
und deshalb würdigt die Bundeszentrale für po-
halb“, WDR Fernsehen) und „Bestes redaktionelles
dio Wuppertal), Prof. Dr. Burkhard Fuhs (Universi-
litische Bildung mit dem KinderMedienPreis jour-
Angebot mit Kindern“ (Gewinner „Radiofüchse“,
tät Erfurt).
INTERVIEW CHRISTINE LÜBBERS, KRESS.DE
KinderMedienPreis
„Den Kindern zeigen, dass sie von politischen Entscheidungen ebenso betroffen sind“
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
Wieviel Bildung muss sein?
ZUM LERNBEREICH DER BPB
Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
www.tinyurl.com/ktob8sc
×
http://
Best Practice Service BPB App in die Zukunft
S.25
Sabine Berthold ist Produktver-
Es gibt ja schon recht viele Preise,
antwortliche für das Kindermedi-
aber die Kriterien, die wir ausge-
enangebot der bpb. Im Interview,
wählt haben, bilden ein Alleinstel-
das zunächst auf www.kress.de
lungsmerkmal insofern, dass alle
erschien, erklärt sie, warum die
Mediengattungen zugelassen sind.
Bundeszentrale für politische Bil-
Erwünscht sind längerfristige Kon-
dung/bpb einen KinderMedien-
zeptionen. Wir würden auch gerne
Preis ausgeschrieben hat.
einen Impuls setzen und stärker den Fokus auf regionale Angebote legen.
Wozu braucht es einen Kinder-
Kindern Politik zu erklären, ist keine
MedienPreis?
ganz einfache Sache. Der Stoff ist oft
Wir wollen mit dem Preis qualitäts-
sehr abstrakt und schwere Kost, im
volle journalistische Angebote mit
Lokalen lässt sich das viel anschau-
Vorbildfunktion würdigen und stär-
licher machen. Man kann den Kin-
ken. Im Sinne politischer Bildung
dern zeigen, dass sie von fast allen
sind das solche, die bei Kindern das
politischen Entscheidungen ebenso
Sabine Berthold ist Produktverantwortliche für das Kindermedienangebot der bpb.
07+ 24-30
betroffen sind wie Erwachsene und ihnen vermitteln, dass Demokratie von Beteiligung lebt. Was macht für Sie ein gutes Kin-
KINDERMEDIENPREIS
dermedium aus?
Warum ein Preis?
Ein gutes Kindermedium macht für
Interview
Interesse an Politik zu wecken ver-
mich aus, wenn das, was Kinder
Preisträger
mögen und ihnen vermitteln, wie
wünschen, in Einklang gebracht
demokratisches
Zusammenleben
wird mit dem, was pädagogisch ver-
funktioniert. Außerdem ist es uns ein
antwortbar ist und auch den Zielen
Anliegen, auf die besondere Verant-
politischer Bildung entspricht. Kin-
wortung der Kindermedienmacher
der wollen sehr viel kommunizieren,
aufmerksam zu machen und zu ver-
sie wollen interagieren und etwas zu
anschaulichen, welche Bedeutung
den Inhalten beitragen. Das ist per-
sie bei der Herausbildung von Me-
sonal- und kostenintensiv. Für den
dien-
Demokratiekompetenz
Politikbereich heißt das, dass man
haben. Da wird täglich viel gelei-
einfach und direkt berichtet, dass
stet und das steht unserer Meinung
man Emotionalisierung vermeidet,
nach viel zu wenig im Fokus.
mehrere Meinungen darstellt zu
Schwerpunkt Medienpädagogik der bpb
Inhaltsverzeichnis Impressum
und
einem Thema, auch KonfliktlösungsWas ist das Besondere an Ihrem
strategien aufzeigt und Kinder aktiv
Preis?
einbezieht.
S.26
INTERVIEW STEFAN WIRNER
KinderMedienPreis
„Kinder sind die kritischsten Zuschauer“. Mit welchem Konzept neuneinhalb Kinder begeistert.
1. PRE IS
KATEG FÜR KI ORIE NDER
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
Wieviel Bildung muss sein?
DIE SEITE VON NEUNEINHALB
Welche Medien nutzen Kinder?
www.neuneinhalb.wdr.de
»
Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis?
DIE JURY SAGT:
Mit einer lebendigen Kombination aus Einspielern, Animationen, Interviews, Moderationen und der Leidenschaft für ungewöhnliche Umsetzungen ist neuneinhalb ein vorbildliches Format.
«
Interview Preisträger
So sehen Sieger aus: das Team von neuneinhalb bei der Preisverleihung
Inhaltsverzeichnis Impressum
Wenn man das Team von neuneinhalb in Köln be-
Moderatorin der Sendung, verrät den Hintergrund:
Kontext. Manuela Kalupke, Redakteurin im Kin-
sucht, gibt es eine Sache, die einem sofort auffällt:
„Die Sendung ist neuneinhalb Minuten lang.“
der- und Familienprogramm des WDR und heute
der riesige Spaß, den alle Beteiligten daran haben,
In dieser kurzen Zeit gehen sie und ihr Kollege
zuständig für die Sendung, betont: „Ich mag The-
einmal in der Woche eine hervorragende Kinder-
Johannes Büchs einer oder mehreren „neugierig
men, bei denen eine Handlungsperspektive für die
sendung zu produzieren. Diese Leichtigkeit ist es
machenden Fragen“ nach, wie etwa: Wer schützt
Kinder entsteht.“ Die Messlatte liegt dabei hoch,
wohl, die – neben dem klaren Konzept der Sen-
uns vor Terroranschlägen? Wie arbeitet der Hoch-
wie Matthias Körnich, der sieben Jahre für die
dung – zum Erfolg von neuneinhalb beiträgt. Seit
wasserschutz? „Wir versuchen, den Kindern die
Sendung zuständig war, bis er im Sommer 2013
neuneinhalb Jahren produziert der WDR diese Re-
Dinge so zu erklären, dass sie sie gut verstehen“,
ausschied, verdeutlicht: „Kinderprogramm ist das
portagen-Sendung für Kinder. Aber das ist nicht
betont Büttner. Wichtig sind dem Team der Bezug
anspruchsvollste Fernsehen, weil Kinder die kri-
der Grund für ihren Namen. Malin Büttner, eine
zur Lebenswirklichkeit der Kinder und der lokale
tischsten Zuschauer sind.“
S.27
TEXT STEFAN WIRNER
KinderMedienPreis
Wenn Kinder alles selber machen – kommt eine tolle Radiosendung dabei heraus
1. PRE IS
KATEG MIT KI ORIE NDERN
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
LINK
Wieviel Bildung muss sein?
DIE RADIOFÜCHSE
Welche Medien nutzen Kinder?
www.radiofuechse.de
»
Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis? Interview Preisträger
DIE JURY SAGT:
Es ist zutiefst beeindruckend, wie souverän und gekonnt sich die Kinder den Sendeplatz zu eigen machen. Wer die Radiofüchse einschaltet, freut sich über ein Programm, das vielseitig, interessant und äußerst witzig ist.
«
Die Radiofüchse bei der Preisverleihung. Anschließend wurden sofort Kinder-Interviews geführt.
Inhaltsverzeichnis Impressum
„Wir wollten, dass die Kinder alles selber machen“:
„Unsere Idee war, dass die Kinder sich an allen
ter, Chefin vom Dienst, Musikredakteur, Studio-
So beschreibt die Medienpädagogin Andrea Sie-
Entscheidungen beteiligen sollen, bei der The-
technikerin oder Online-Redakteur. „So lernen sie
vers das Konzept der Radiofüchse. Im Jahr 2005
menfindung angefangen bis zum Vorgehen bei
am meisten und eignen sich Medienkompetenz
wurde die interkulturelle Kinderredaktion in Ham-
der Recherche“, erläutert Sievers das Konzept.
an“, betont Sievers.
burg-St.Pauli gegründet. Rund 100 Kinder im Alter
So wird demokratisch darüber abgestimmt, wel-
Das Projekt ist etwas für Idealisten. Es finanziert
von 7 bis 15 Jahren produzieren hier jährlich Ra-
che Themen letztlich in die Sendung kommen. Es
sich ausschließlich aus Spenden und Fördergel-
diosendungen und betreuen die Online-Seite der
wurde beispielsweise schon über ein Fußballsta-
dern. Dementsprechend groß war die Freude, als
Radiofüchse, angeleitet von einem Team erfahre-
dion berichtet, aus dem Inneren eines Kinos oder
bekannt wurde, dass die Radiofüchse den Preis
ner Sozialpädagogen. Die Radiosendung laufen
einer Klinik. Bei den Radiofüchsen übernehmen
gewonnen haben. „Er ist eine tolle Würdigung un-
auf den Lokalsendern Tide 96.0 und FSK 93.0.
die Kinder sämtliche Funktionen, sie sind Repor-
serer Arbeit“, sagt Sievers.
S.28
AUTOR JANA ILLHARDT
KinderMedienPreis 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Wir möchten Kinder dazu anregen, sich mit den jeweils anderen Religionen auseinanderzusetzen“
2. PRE IS
KATEG FÜR KI ORIE NDERN
LINK
KINDERFUNKKOLLEG „WAS GLAUBST DU DENN?“ www.kinderfunkkolleg-trialog.de
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Warum essen Josche und Nuiye kein Schweinefleisch? Wie beten Juden, Muslime und Christen? Und was glauben Kinder, die nicht an Gott glauben? Antworten auf solche Fragen gibt der Hessische Rundfunk in seinem
07+ 24-30
Radio- und Webformat „Kinderfunkkolleg im Trialog der
»
zu erklären“, sagt Berni-
DIE JURY SAGT:
Mit seiner Radiosendung leistet das Kinderfunkkolleg einen nachhaltigen Beitrag zur interkulturellen Verständigung bei der jungen Zielgruppe.
«
us. Dabei ist jeder Beitrag von einer Wertschätzung gegenüber den anderen Religionen geprägt. Viele Fragen entstanden gemeinsam mit Kindern. „Dabei stellten wir fest, dass sie sich nicht nur für Unterschiede
interessie-
KINDERMEDIENPREIS
Kulturen: Was glaubst Du
Warum ein Preis?
denn?“. „Wir möchten Kinder
Interview
dazu anregen, sich mit den
Preisträger
jeweils anderen Religionen und Kulturen ausein-
Pleimfeldner. Warum es Streit zwischen den Re-
anderzusetzen“, erklärt Volker Bernius, Redakteur
ligionen gibt oder warum es nicht gerecht in der
des Hessischen Rundfunks. Er entwickelte das
Welt zugeht, wurde daher auch thematisiert.
ren, sondern vielmehr für gesellschaftskritische und ethische Themen“, erklärt
Radioformat zusammen mit Markus Pleimfeldner
Ergänzt wird das Radioformat durch eine Web-
vom Arbeitskreis Rundfunk und Schule des Hes-
seite mit weiterführenden Informationen und Un-
sischen Kultusministeriums in Kooperation mit der
terrichtsmaterialien für Lehrer. Außerdem werden
Herbert-Quandt-Stiftung und der Stiftung Zuhören.
dort die Medienprojekte präsentiert – ein Projekt, das der Hessische Rundfunk zusammen mit dem
Wertschätzung anderer Religionen
Hessischen Kultusministerium ergänzend zum Radioformat initiierte. „Damit möchten wir Kinder
Inhaltsverzeichnis Impressum
Seit Oktober 2011 werden die etwa zehnminütigen
dazu anregen, eigene Fragestellungen zu entwi-
Beiträge alle zwei Wochen samstags auf hr2-kul-
ckeln und diese in Interviews, Hörspielen oder Au-
tur ausgestrahlt. „In jeder Folge widmen wir uns
diobeiträgen zu bearbeiten“, erklärt Pleimfeldner.
einer Frage und versuchen diese aus Sicht der drei
Ende des Jahres läuft das Kinderfunkkolleg aus
Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam
und wird durch ein neues abgelöst.
Das Team vom hr2-Kinderfunkkolleg „Was glaubst Du denn?“
S.29
AUTOR JANA ILLHARDT
KinderMedienPreis 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Kinder verstehen alles, wenn es nur richtig erklärt wird.“ LINK
KRUSCHEL – DAS ZEITUNGSMONSTER
3. PRE IS
www.kruschel.de
Wieviel Bildung muss sein?
KATEG FÜR KI ORIE NDER
Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien
Das Team der Kruschel-Kinderzeitung
Best Practice Service BPB App in die Zukunft
„Das verstehst du noch nicht.“ Dieses Argument, mit dem Erwachsene nur zu gern die Wissbegierde 07+ 24-30
komplizierte Begriffe wie Organspende, Cloud
des Schlafs im Körper passiert.“ Auf den „Mach
ben wir schon lange überschritten.“ 3.000 Zei-
Auf der sich anschließenden „Top-Thema“-Dop-
Mit!“-Seiten finden Bastel-Tipps, Cartoons, Such-
tungen erreichen jede Woche einen Haushalt. Hin-
pelseite werden aktuelle Ereignisse, beispielswei-
bilder und Kreuzworträtsel Platz. Neue Bücher
zu kommen 1 800 Exemplare, die als Klassensätze
se der Biathlon, beleuchtet und ernstere Themen
und CDs werden in der Rubrik „Tipps für Kids“
an 3. Klassen des Verbreitungsgebiets geliefert
wie „Was ist Krebs?“ kindergerecht aufbereitet.
besprochen.
werden und von Unternehmen der Region ge-
ihrer Kinder abzuschmettern versuchen, lässt Eva Fauth nicht gelten: „Kinder verstehen alles, wenn es nur richtig erklärt wird.“ Den Beweis tritt die Re-
Warum ein Preis?
dakteurin der Verlagsgruppe Rhein Main mit der
Interview
Kinderzeitung „Kruschel – Deine Zeitung“ an. In
Preisträger
der wöchentlich erscheinenden Abonnementzeitung finden neben „den typischen Kinderthemen“ Nachrichten aus aller Welt Platz – vom NahostKonflikt über die Unruhen in der Türkei bis hin zur Flucht und Verfolgung von Edward Snowden. Kruschel – nicht wegzudenken
Impressum
gen definiert er in der Rubrik ,Kruschel erklärt’s‘
Das Konzept überzeugt durch seine Professionalität und Ausgewogenheit: Ein gelungener Mix aus Wissen und Unterhaltung animiert zum Weiterlesen und -klicken.
KINDERMEDIENPREIS
Inhaltsverzeichnis
»
DIE JURY SAGT:
«
oder Genossenschaft“, erzählt Fauth. Auch auf der samstags erscheinenden Kinderseite ist Kruschel fester Bestandteil. Auf www.kruschel.de, taucht das grüne Monster ebenfalls auf. „Dort platzieren wir täglich in Kooperation mit den dpaKindernachrichten aktuelle Meldungen“, sagt Fauth. In der Videorubrik „Monsterschlau“ können sich die Kinder aktiv einbringen und Experten fragen, was sie schon immer mal wissen wollten. „Als wir im April 2012 mit der Zeitung gestartet sind, wurde uns eine Auflage von 1.800 Exemplaren prophezeit“, erinnert sich Fauth. „Die ha-
„Außerdem haben wir zwei Wissens-Seiten“, er-
Kruschel begleitet die Kinder auf ihrer Leserei-
sponsert sind. „Ziel des Leseförderungsprojektes
gänzt Eva Fauth. „Dort erklären wir, was Politiker
se. Das kleine grüne Zeitungsmonster gehört seit
ist es, die Lust der Schüler am Lesen und ihr Inte-
eigentlich tun, was Sagen sind oder was während
Jahren zum Verlagshaus. „In unseren Tageszeitun-
resse an Nachrichten zu wecken“, erläutert Fauth.
S.30
AUTOR SASCHA LÜBBE
KinderMedienPreis 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
„Die Kinder wollten eine hochwertige Zeitung – das hat uns interessiert“
2. PRE IS
KATEG MIT KI ORIE NDERN
LINK
MÜNCHNER KINDERZEITUNG www.muek.info
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Seit über 20 Jahren kommen in München Kinder verschiedener
Altersklassen
zum
Münchner Kinder- und Jugendforum zusammen, um aktuelle Themen zu diskutieren. Dabei kam auch die Forderung nach einer eige-
07+ 24-30
nen Kinderzeitung auf. „Die Kinder wollten kein Maga-
»
Journalist Christian Haas.
DIE JURY SAGT:
Die Münchner Kinderzeitung zeigt auf herausragende Weise, wie professionell und qualitätsvoll eine von und für Kinder erstellte Zeitung aussehen kann.
«
Regelmäßig kommen er, eine pädagogische Mitarbeiterin und die 20 Jungredakteure im Alter von 9 bis 15 Jahren zusammen und besprechen die Themen. Danach erstellen Haas und ein Team aus Redakteuren und Fotografen einen Sei-
KINDERMEDIENPREIS
zin, sondern eine hochwer-
Warum ein Preis?
tige Zeitung mit richtigem
Interview
Zeitungspapier. Das hat uns
Preisträger
interessiert“, sagt Reinhard Kapfhammer vom
nager gleichermaßen. Wir arbeiten also mit Gra-
Verein Kultur und Spielraum e.V., dem Träger der
fiken, Zeichnungen und einfachen Texten, greifen
Veranstaltung. Gemeinsam mit einem ehemaligen
andererseits aber auch komplexe Themen wie
Redakteur der Süddeutschen Zeitung entwickel-
etwa Ganztagsschulen auf“, sagt Kapfhammer.
te Kapfhammer und seine Kollegin Marion Schäfer
Die meisten Themen haben einen lokalen Bezug,
das Konzept: eine Zeitung von Kindern für Kinder,
beschäftigen sich mit dem Leben der Kinder in und
betreut von professionellen Journalisten.
um München. Sind die Texte geschrieben und grob
tenplan und verteilen die Aufgaben. „Wir richten uns an Zweitklässler und Tee-
layoutet, werden sie erneut den Kindern vorgelegt, Mit lokalem Bezug
um zu sehen, ob sie ihre Zielgruppe auch wirklich erreichen. Das finale Layout übernimmt eine ex-
Inhaltsverzeichnis Impressum
Im Juli 2007 erschien das erste Heft. Heute, sechs
terne Agentur. Gute Texte, die es aus Platzgrün-
Jahre später, erreicht die vierteljährlich erschei-
den nicht in die Zeitung schaffen, werden auf der
nende Münchner Kinderzeitung eine Auflage von
Homepage www.muek.info veröffentlicht. Finan-
50.000 Stück und wird kostenlos an allen Münchner
ziert wird die Münchner Kinderzeitung vor allem
Schulen verteilt. Chefredakteur ist inzwischen der
über Stiftungen und Spenden.
Das Team der Münchner Kinderzeitung
S.31
AUTOR SASCHA LÜBBE
KinderMedienPreis
Spannendes, unkommerzielles Radio für Kinder? Dann Radijojo!
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder?
3. PRE IS
LINK
HOMEPAGE DES RADIOS
Von Berlin aus in die Welt: das Team von Radijojo
KATEG MIT KI ORIE NDERN
www.radijojo.org
Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Mehr als zehn Jahre ist es her, da suchten Thomas 07+ 24-30
Röhlinger und sein damals 5-jähriger Sohn Jonathan nach einem spannenden, unkommerziellen
KINDERMEDIENPREIS
Radioprogramm für Kinder – und fanden nichts.
Warum ein Preis?
„Da haben wir beschlossen, es selbst zu machen“,
Interview
sagt der studierte Soziologe Röhlinger. „Radijojo“,
Preisträger
kurz für „Radio Jonathan“ – war geboren. Inzwischen ist aus dem Berliner Kinderzimmerprojekt Radijojo World Children‘s Media Network geworden – das erste mediale Netzwerk, das werbefreie, edukative Inhalte von Kindern für Kinder aus über 100 Nationen bietet. Radio zum Selbermachen
Inhaltsverzeichnis Impressum
»
kann sich jeder, vom Kitakind bis zum Teenager.
DIE JURY SAGT:
Das Medienprojekt unterstützt soziales Engagement auf vielen Ebenen und gibt gerade Kindern aus sozial benachteiligten Familien neues Selbstbewusstsein.
«
Betreut werden die Nachwuchsredakteure von einem Team aus Journalisten, Pädagogen, Fachleuten aus den Bereichen Kultur, Umwelt, Entwicklung, sowie Mediengestaltern. „Vom Globalen ins Lokale und umgekehrt“ – so beschreibt Röhlinger die Themenwahl. „ Wir schauen, was in der Welt passiert, und fragen uns, wie sich das auf unser Leben auswirkt. Andererseits tragen wir auch eigene, auf Berlin bezogene Themen in die Welt“. Den thematischen Kontext bilden Kooperationen mit renommierten Partnern wie der Unesco oder der Unicef. In diesem Rahmen können sich die Kin-
ner Sender Alex. Produziert werden die Beiträge
der mit ihren eigenen Ideen, Wünschen, Forderun-
in Berlin-Wedding, einem Bezirk mit traditionell ho-
gen und Talenten entfalten. Radijojo finanziert sich
Die Kinderredakteure erstellen Radiobeiträge und
hem Migrantenanteil. „Integration ist eines unserer
durch Spenden, Stiftungsgelder und öffentliche
Texte, schreiben Lieder und Gedichte, veröffent-
Hauptanliegen“, sagt Röhlinger, der auch Chefre-
Fördermittel. Das Projekt steht unter der Schirm-
lichen Fotos und Zeichnungen. Die Beiträge er-
dakteur des Netzwerks ist. „Viele der Kinder, die bei
herrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel
scheinen auf der Homepage, in Form von Blogs
uns als Redakteure und Moderatoren mitmachen,
und des Dirigenten Daniel Barenboim.
und Podcasts – und natürlich im Radio, auf offe-
haben einen Migrationshintergrund und stammen
nen, nichtkommerziellen Kanälen wie dem Berli-
aus sozial benachteiligten Familien“. Bewerben
S.32
INTERVIEW STEFAN LANDLIEBE
KinderMedienPreis 07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ
Nils Nager – der Reporter auf vier Beinen
SONDE KINDE
RPREIS
RJURY
LINK
ZUR HOMEPAGE www.nils-nager.de
Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
Nils Nager ist der Reporter auf vier Beinen für die jungen Leserinnen und Leser der Rheinpfalz. Seit dem Jahr 1994 steht sein Name für die wöchentliche Kinderseite, die immer samstags in der Zeitung erscheint. Darauf finden sich Reportagen, Nachrichten, Kommentare, Bilderrätsel und Cartoons für Kinder
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS
»
DIE JURY SAGT:
Der Nils Nager weiß immer ganz viel. Das find ich toll.
«
im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Nils Nager, der Allrounder
Warum ein Preis? Interview
Seit 2008 hat Nils Nager daneben seine tägliche
Preisträger
Rubrik, und berichtet über alles, was vor der Haustür und in der Welt geschieht. Was bedeuten all die komischen Begriffe, die Erwachsene manchmal verwenden? Nils Nager klärt auf. Thematisch ist er ein Allrounder: von Lokalem, Kultur, Geschichte und Politik über Umwelt und Internet bin hin zu Geografie. Zum Sortiment des Nagers zählt außerdem eine Club-Zeitung, Bücher zu regionalen Geschichten und Sagen oder Kinderlexika. Die Welt des Bibers
Inhaltsverzeichnis Impressum
weckt das kindliche Interesse für unterschiedliche Themen und die Lust am Lesen. Oder um es in den Worten eines Kindes aus der Jury zu sagen: „Die Seite mit Nils Nager gefällt mir am besten. Der Nils Nager weiß immer ganz viel. Das find ich toll.“
Die Nils-Nager-Crew von der Rheinpfalz bei der Preisverleihung
KinderMedienKonferenz KinderMedienPreis
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
REALISATION
Reader zur 4. Kindermedienkonferenz Herausgegeben von der Bundeszentrale
07+ 4-17
für politische Bildung/bpb
Raufeld Medien, Paul-Lincke-Ufer 42/43,
KINDERMEDIENKONFERENZ
10999 Berlin
Wieviel Bildung muss sein?
Telefon: (030) 69 56 65-10
Welche Medien nutzen Kinder?
Fax:
Chancen und Risiken mobiler Technologien
Bundeszentrale für politische Bildung
Best Practice
www.drehscheibe.org, www.bpb.de
E-Mail: info@drehscheibe.org
Adenauerallee 86, 53113 Bonn
Service BPB App in die Zukunft
(030) 69 56 65-20
Projektleitung: Bernd Ziegenbalg (-13) (V.i.S.d.P.)
Redaktion
Redaktionsleitung: Stefan Wirner (-22)
Thorsten Schilling
Redaktion: Jana Illhardt (-25),
(Leiter des Fachbereichs Multimedia)
Sascha Lübbe (-24) Anke Vehmeier
Berthold L. Flöper (Leiter des Lokaljourna-
Art Direction: Anna Trautmann
listenprogramms der bpb im Fachbereich
Gestaltung: Sophie Bayerlein
KINDERMEDIENPREIS
Multimedia) floeper@bpb.de
Konferenzfotos: Gerd Metzner
Warum ein Preis?
Sabine Berthold (Produktverantwortliche
Wenn nicht anders vermerkt, wurden die
Interview
Kindermedienangebot der bpb)
Porträtfotos privat zur Verfügung gestellt.
07+ 24-30
Preisträger
Inhaltsverzeichnis Impressum
Videos: Karsten Brinkmann
ANZEIGE
07+ 4-17
KINDERMEDIENKONFERENZ Wieviel Bildung muss sein? Welche Medien nutzen Kinder? Chancen und Risiken mobiler Technologien Best Practice Service BPB App in die Zukunft
07+ 24-30
KINDERMEDIENPREIS Warum ein Preis? Interview Preistr채ger
Inhaltsverzeichnis Impressum