4 minute read

Creators Expedition

Zahlreiche steirische Unternehmen suchen die Kooperation mit der Start­up­Szene. Beispielhaft dafür stellen wir mit Creators Expedition eine Abteilung der AVL List GmbH vor.

„Expeditionen in die Zukunft“ nennt die AVL GmbH ihre im Jahr 2017 gegründete Abteilung, die Partnerschaften und gemeinsame Projekte mit internationalen Start-ups sucht und vorantreibt. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche E-Mobilität und autonomes Fahren ebenso wie datengetriebene Innovationen und Künstliche Intelligenz. Mit dieser Abteilung wurde ein Rahmen geschaffen, in dem sich die AVL und Startups auf Augenhöhe begegnen. Dementsprechend gibt es keine Risiko-Investments der AVL, es werden auch keine Anteile von Start-ups erworben. Anstelle dessen werden gemeinsame Projekte ausgearbeitet, die auf den Ideen der Start-ups beruhen und die gemeinsam mit einer passenden tech-

Advertisement

Nachgefragt

beim Business Development Manager

Bitte skizzieren Sie kurz Ihren Werdegang!

Ich bin Oststeirer, aufgewachsen in Markt Hartmannsdorf in einer sehr musikalischen Familie. So habe ich selbst von Kind an Trompete und Klavier gelernt, um gemeinsam mit der Familie, mit der Blasmusik und in Orchestern zu musizieren. Neben der Freude an der Musik habe ich mich immer schon für Mathematik und Technik interessiert, bei genauerer Betrachtung bestehen ja viele Querverbindungen zwischen Musik und Mathematik. Für diese Verbindung steht auch das interdisziplinäre Studium Elektrotechnik-Toningenieur, das ich an der TU Graz und an der Kunst Uni Graz absolviert habe. Später studierte ich berufsbegleitend auch noch Change Management an der Karl-Franzens-Universität Graz. Als technischer Akustiker kam ich an eine Abteilung der AVL GmbH.

Wie kam es zum Umstieg zur Creators Expedition?

Ich hatte in der AVL die Chance, das Projektmanagement für kleinere Kund:innen nischen Abteilung umgesetzt werden. Die Start-ups profitieren von der Finanzierung eines konkreten Projekts und der Zusammenarbeit mit einem weltweit agierenden Unternehmen. Die AVL ihrerseits profitiert von den Inputs von außen und davon, dass einzelne Abteilungen immer wieder mit der Agilität, Flexibilität und Risikobereitschaft der Start-ups konfrontiert sind. Creators Expedition erfüllt dabei zwei Aufgaben: Das Aufspüren geeigneter Start-ups, das Finden der passenden Anknüpfungspunkte in der AVL und das Moderieren des Prozesses. Viktoria Ilger, Leiterin der Abteilung „Creators Expedition“: „Es ist für alle Beteiligten wichtig zu verstehen, dass es bei diesen Kooperationen neben technischen Aspekten auch um die Zusammenarbeit von Menschen geht und um das Zusammenspiel von Menschen, Märkten und Kund:innen.“ Das Kennenlernen neuer Start-ups erfolgt teils über Online-Bewerbungen, teils über Messen und verschiedene Netzwerke. auch im Ausland zu übernehmen und dann ein Innovationsteam zu verantworten und zu führen. Da gab es 2019 ein erstes Projekt mit einem Start-up. Dass ich zur Mitarbeit bei „Creators Expedition“ eingeladen wurde, liegt wohl auch an bestimmten Eigenschaften, die ich mitbringe und meinem Arbeitsstil. rund 10-15

Wie würden Sie sich beschreiben?

Ich bin neugierig, offen und schaue gerne über den Tellerrand. Das ist gut für das Arbeiten mit Start-ups. Ich bin aber auch bereit, gemeinsam mit Menschen, Unternehmen und Netzwerken Neues auszuprobieren und mit großem Einsatz dranzubleiben.

Was genau ist Ihre Aufgabe bei Creators Expedition?

Als „Business Development Manager“ bin ich dafür zuständig, dass neue Geschäfte im Zusammenspiel mit Start-ups und anderen Partner:innen funktionieren. Ich sorge für die Systematik in diesen Prozessen, vom Erstkontakt bis zur Durchführung konkreter Projekte.

Start-ups kontaktieren die Abteilung jedes Jahr

Was genau ist Ihre Aufgabe bei Creators Expedition?

Als „Business Development Manager“ bin ich dafür zuständig, dass neue Geschäfte im Zusammenspiel mit Start-ups und anderen Partnern funktionieren. Ich sorge für die Systematik in diesen Prozessen, vom Erstkontakt bis zur Durchführung konkreter Projekte.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? Darüber denke ich nicht nach. Im Moment habe ich für mich einfach den coolsten Job der Welt.

Nachgefragt

bei der Teamleiterin

Was ist Ihre Aufgabe bei Creators Expedition?

Ich bin Leiterin des Kernteams hier in Graz und muss auch weitere Teammitglieder in internationalen Niederlassungen der AVL GmbH einbeziehen. Vor allem begleite und betreue ich die Start-ups, die bei uns andocken, achte darauf, dass wir gemeinsam auch Geld verdienen und manage das Zusammenspiel aller Stakeholder:innen. Wie gestaltete sich Ihr Werdegang?

Ich bin Grazerin, maturierte am Sacre Coeur/Wirtschaftszweig und studierte danach BWL. Da mich das Ausland immer interessiert hat, gab es über die Uni und über Praktika Aufenthalte in China und Italien. Wirtschaftswissenschaften sind ein weites Feld, mein persönliches Interesse galt dabei immer der Frage, wie neue Geschäftsmodelle die Märkte und unser

Leben verändern. Nach dem Studium habe ich erst in einer Bank begonnen. Das war zwar spannend und lehrreich, aber nichts für meine Zukunft. So wechselte ich nach zwei Jahren zu Evolaris, die sich mit neuen technologischen Anwendungen beschäftigen, etwa mit EU-Projekten zu Augmented Reality. Die AVL GmbH war Partner von Evolaris und so wurde ich gefragt, ob ich als Projektkoordinatorin zu Creators Expedition wechseln will. Anfang 2020 durfte ich die Teamleitung übernehmen. Warum passt dieser Job, abgesehen von Ihrer Ausbildung, zu Ihnen? Man wird als Mitarbeiterin nicht nur nach der beruflichen Qualifikation beurteilt, sondern auch nach den Eigenschaften, die man mitbringt. Ich würde mich als durchund umsetzungswillig beschreiben, gepaart damit, dass ich gut darin bin, verschiedene

Parteien zu verstehen und abzuholen. Das ist ein Zusammenspiel von sozialer Kompetenz und Empathie. Man könnte das auch als „liebevolle Strenge“ bezeichnen. Für eine Teamleiterin passt das wohl ganz gut.

Nachgefragt

bei den Grunder:innen "

Die Personen

Alexander Rech ist 30 Jahre alt, Südtiroler und fand für sein Telematik-Studium den Weg nach Graz. Hobby von klein auf: Computer. Über das Studium ergab sich ein Aufenthalt im Silicon Valley und damit ein erster Blick auf die amerikanische Startup-Szene mit der Entwicklung einer App für „Smart Parking“. Die Arbeit an Flasher begann gegen Ende seines Doktoratsstudiums in Graz.

Ines Wöckl besuchte die ersten drei Jahre der Volksschule in den USA, ehe es die Familie wieder zurück nach Österreich zog. Nach der Matura am GIBS wollte sie unbedingt BWL studieren, denn: „Damals glaubte ich, dass man mit BWL und einem Job im Management am ehesten schnell reich wird“. Auch sie brachte das Studium ins Ausland, in Hongkong lernte sie die Finanzmärkte näher kennen.

Die Idee

Die Grundlage jedes Start-ups ist eine Idee, die das Potenzial für ein skalierbares Geschäftsmodell hat. Für Alexander Rech und Ines Wöckl, den beiden Flasher-Gründer:innen, lag die Idee auf der Straße. Sie waren zu zweit in Wien mit E-Scootern unterwegs. Die sind schnell, wendig und das Fahren macht Spaß. Mit einer Einschränkung: Nimmt man eine Hand vom Lenker, um ein Abbiegemanöver zu signalisieren, ist man plötzlich wackelig und unsicher unterwegs. So entwickelten der Techniker und die Ökonomin gemeinsam Flasher.

This article is from: