LEBENSKÜNSTLER
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Im besten Alter
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DANKE Dies ist die dritte Ausgabe der „Lebenskünstler“. Was 2012 mit einer
kunstvollen Broschüre über den Verein für krebskranke Kinder begann,
fand 2013 mit dem fröhlichen Buch „Lebenskünstler 2 – von wegen down!“
eine viel beachtete Fortsetzung und nun also „Lebenskünstler 3 –
im besten Alter.“ Ein Buch gegen die Angst vor dem Älterwerden.
Viele Menschen haben mehr oder weniger aktiv daran mitgewirkt –
ihnen allen ein großes Dankeschön für ihre Offenheit und die Bereitschaft, teilweise sehr persönliche Einblicke in ihr Leben zu gewähren.
Danke auch an die Fachleute für ihre kompakten Informationen zu
gesundheitlich relevanten Themen!
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INHALT
Vier Jahre sind verstrichen, seit Annie Lennox ihr außergewöhn-
liches Weihnachtsalbum „A Christmas Cornucopia“ veröffentlichte. Jetzt meldet sich die charismatische Sängerin mit einem neuen Album zurück. Und so wie hier hat man sie nie zuvor gehört.
Denn die Schottin, die am 25. Dezember 2014 sechzig Jahre alt
wird, taucht auf ihrem siebten Soloalbum „Nostalgia“ in die Tiefen des Jazz und Blues der 1930er und 1940er Jahre hinab.
Sie interpretiert Songs, die durch Billie Holiday, Nina Simone,
Ella Fitzgerald, Jo Stafford, Louis Armstrong, Duke Ellington und die Andrews Sisters bekannt wurden. Und das tut sie natürlich wieder auf ihre ganz eigene, unverwechselbare Art.
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Titelbild: Annie Lennox - Nostalgia 2014 - PHOTO CREDIT: Robert Sebree
Nostalgia 2014/PHOTO CREDIT Robert Sebree
Mehr über Annie Lennox auf den Seiten 12-13.
5 Vorwort Gerd Kock
42-45 Tango Argentino im Pflegeheim
6-7 Die Sache mit dem Gefühl
46-47 Buchtipp: „Restlaufzeit“
8-9 Kaum auf der Welt ...
48-49 Der Trend geht zur WG
10-11 Rezept für ein langes und glückliches Leben
50-53 Zähne zusammen beißen
12-13 Annie Lennox und ihr Album „Nostalgia“
54-55 Biss ins hohe Alter
14-17 Million Euro Man John McGurk
56-57 Rentner von der Rolle
18-21 Wassernixen
58-59 Ich will nie ins Altersheim!
22-23 Im fünften Leben
60-61 Prof. Dr. Reiner Biffar über Zahngesundheit
24-25 Am Zapfhahn bei Windstärke 7
62-63 Prof. Dr. Frauke Müller: Altern mit Biss
26-27 Das Leben ist (wieder) schön
64-65 Prof. Dr. Tomasz Gedrange: Zahnspangen im Alter
28-29 Ein Leben voller Musik
66-67 Die Magie schöner Zähne
30-31 Was Liebe trägt
70-71 Bewegung!
32-33 Goldjunge aus Pritzwalk
72-73 Prof. Dr. Dr. Ursula Lehr: Ja zum Alter!
34-37 Bildhauerin Dorothee Brandi-Effenberg
74-77 Prof. Dr. K. Heininger: Lässt sich das Altern aufhalten?
38-39 Heinz im Glück
79 Adressen
40-41 Dialog mit der Zeit
80 Impressum 3
„DER ZWEITE FRÜHLING KOMMT MIT DEN DRITTEN ZÄHNEN.“ Walter Matthau
Wer nicht alt werden will, muss jung sterben, sagen ältere Menschen gern,
Wir wollen das Älterwerden und Altern nicht schönreden. Manche Entwick-
immer so jung wie man sich fühlt“ schwingt etwas Entschuldigendes mit.
durchaus sehr viel, was wir tun können, um unsere Gesundheit, Lebensfreude
und es klingt wie eine trotzige Rechtfertigung. Auch in dem Satz „Man ist
Keine Frage: Wenn die Zukunft kürzer wird als die Vergangenheit, drängt
sich die Erkenntnis auf, dass man zwar noch lange nicht alt, aber eben auch
nicht mehr wirklich jung ist. Tröstlich immerhin: Wir sind mit dieser Erkenntnis
nicht allein. 1964 wurden in Deutschland 1.357.304 Kinder geboren – Rekord! Das heißt, 2014 feiern mehr Menschen denn je ihren 50. Geburtstag.
lungen, Ereignisse und Krankheiten können wir nicht ändern. Es gibt aber
und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten und sogar noch zu steigern. Wer das Alter gesund erleben will, sollte Geist und Körper fordern. In jedem Alter geht noch was! Goethe sagte einmal: „Wenn man alt wird, muss man zeigen, dass man noch Lust zu leben hat.“ Wie Recht er doch hatte.
Im Jahr 2030 wird ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein.
Lassen Sie sich von diesem liebevoll zusammengestellten und geschriebenen
Die Tatsache, dass nun immer weniger Kinder geboren werden, gibt zwar
vorne zu schauen und das Eine oder Andere für sich zu tun. Wir zeigen Ihnen
gesellschaftspolitisch Anlass zur Sorge. Das eigene Älterwerden ist dagegen kein Grund den Kopf hängen zu lassen oder gar zu resignieren. In noch gar nicht allzu ferner Vergangenheit wäre man mit fünfzig schon tot gewesen, heute liegt die Lebenserwartung bei über achtzig Jahren. Immer mehr
Menschen gehen auf die 100 zu. Keine Generation zuvor war mit fünfzig
körperlich und geistig so fit wie die heutige. Der Körper zeigt vielleicht erste Schwächen, doch sind Menschen in der Lebensmitte besonders gut darin Weichen zu stellen. Die Vorstellung von der Midlife-Crisis ist nachweislich falsch. Richtig ist dagegen, Menschen in der Lebensmitte möglichst viel
Buch über Lebenskünstler im zunehmenden Alter ermutigen, positiv nach
an vielen Beispielen von ganz normalen Menschen, was man in der zweiten Lebenshälfte noch alles bewegen kann und wie man souverän auch mit
großen Problemen umgeht. Vielleicht nehmen Sie auch als jüngerer Mensch Anregungen mit und geben diese an Ihre Eltern und Großeltern, Verwandte und Bekannte weiter. Wir freuen uns, wenn Ihnen dieses Buch Mut macht
und Sie Ihre nächsten Geburtstage, egal welche Zahl davor steht, entspannt
genießen und feiern. Werden auch Sie ein Lebenskünstler bzw. eine Lebenskünstlerin.
Verantwortung zu übertragen, denn das Vermögen, richtige und gute
Entscheidungen zu treffen, befindet sich bei den Fünfzigjährigen auf dem Höhepunkt. Und auch sonst hat das Alter, wie jede Lebensphase, viel
Eine sehr gute Entscheidung könnte darin bestehen, aktiv etwas für die
eigene Lebensqualität zu tun und sich im wahrsten Sinne des Wortes den
Biss zu erhalten. Wie wichtig gerade die Zähne nicht nur für das Aussehen, sondern für das gesamte Wohlbefinden und die Gesundheit sind, zeigt sich spätestens dann, wenn sie Probleme bereiten. 4
Gerd Kock Bild: Manfred Pollert
Positives zu bieten.
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Jung, mittelalt, im besten Alter, reif oder alt?
DIE SACHE MIT DEM GEFÜHL Als Kind kann man den nächsten Geburtstag oder Weihnachten kaum
erwarten. Schon wegen der vielen Geschenke. Jugendliche wären gern älter, weil sie dann nicht mehr zur Schule müssen. Sie wollen volljährig sein, um in die Disco gehen, Führerschein machen oder unabhängig entscheiden
zu können. Auszubildende und Studenten hätten Ausbildung und Studium
Es gibt viele Möglichkeiten sich dem Alter zu nähern. Urkundlich oder
chronologisch, biologisch oder bürokratisch, psychologisch oder subjektiv, positiv oder negativ. Doch wie wir es auch drehen und wenden:
Wer in den vermeintlich besten Jahren ist, also irgendwo zwischen 30 und
gern schon hinter sich, weil sie dann endlich Geld verdienen und sich etwas
40, der hat das Beste längst hinter sich. Wir spüren dann erstmals den
das Warten auf Nachwuchs, den nächsten Urlaub, Karrierechancen oder
Die Lunge verliert ihre Elastizität, die Leistungsfähigkeit sinkt. Kalkablage-
Wer jung ist wäre gern älter, die Alten wären gern wieder jung. Ein junger
und Sehnen, Muskeln und Knochen lassen nach. Der Grad des Verschleißes
leisten können. Es folgen die Suche nach der Traumfrau oder Mister Right,
was auch immer. Wir wollen alles – nur selten das, was gerade ist.
Mensch kann sich alt fühlen, ein alter jung. Wir jagen Zielen hinterher und
vergessen dabei die Gegenwart zu genießen. Sind wir eigentlich irgend-
Prozess der Alterung, der still und leise schon mit der Geburt begonnen hat: rungen versteifen die Blutgefäße - Bluthochdruck ist die Folge. Gelenke
hängt von den Lebensgewohnheiten ab, aber auch die Gene unserer Vor-
fahren prägen uns bis heute. Und die sind orientiert an der ursprünglichen
wann zufrieden?
Aufgabe des Körpers, der zur Reproduktion und damit zum Fortbestand
Dann passiert’s. Das Haar wird grau, die Haut zu groß, die Hosen zu klein.
eigentlich seine Schuldigkeit getan – wenn er etwa 30 Jahre alt ist.
Aber das kriegen wir schon wieder hin – bis zum nächsten Sommer ganz
bestimmt. Die Jahre vergehen. Alle um uns herum werden älter. Das gibt uns zu denken, aber eher über die Anderen. Wir bleiben „forever young“,
schließlich fühlen wir uns so.
der Menschheit gedacht ist. Mit erfolgreicher Fortpflanzung hat der Körper Danach besteht aus evolutionärer Sicht keine Veranlassung mehr ihn noch perfekt funktionieren zu lassen. Das merken wir bis heute. Alterung läuft
aber von Fall zu Fall in unterschiedlichem Tempo ab. Will man das Alter
des Körpers bestimmen, muss man den Zustand aller Organe betrachten.
Schließlich werden sie bei unterschiedlicher Belastung auch unterschiedlich geschädigt. Letztlich bestimmt das Organ, dessen Alterungsprozess am
weitesten fortgeschritten ist, das wahre Alter des Betroffenen. Das Geburts-
Als Dalai Lama gefragt wurde, was ihn denn am meisten an der Menschheit verwundert, antwortete er: „Der Mensch. Er opfert seine Gesundheit, um Geld zu verdienen. Wenn er es hat, opfert er sein Geld, um seine Gesundheit zurückzuerlangen. Und er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Ergebnis ist, dass er weder die Gegenwart noch die Zukunft lebt. Er lebt so, als ob er nie sterben würde und schließlich stirbt er, ohne jemals richtig gelebt zu haben.“
datum spielt dabei kaum eine Rolle.
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KAUM AUF DER WELT UND SCHON WIRD MAN ÄLTER. WAS TUN?
Im Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ spielt Superstar Brad Pitt einen Mann, der als Greis geboren wird und als Baby in den Armen seiner großen Liebe stirbt. Ein wundervoller Film, weit mehr als der übliche Hollywood-Kitsch. Es ist eine Liebeserklärung an das Leben – und an die Vergänglichkeit. Denn Fakt ist: Dem Alter kann keiner entkommen. Was aber sind die Geheimnisse des Alterns? Wie können wir grau und trotzdem glücklich werden? Das Altern beginnt zwar mit der Geburt, aber da nimmt die Leistungsfähigkeit
erst mal rapide zu. Ab 25 Jahren beginnt indes ganz langsam das „hormo-
Bild: Bert Bostelmann, G2 Baraniak
nelle Altern“. Wir werden alt, weil die Hormone abnehmen. Das Altern betrifft
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jede Zelle des Körpers in mehr oder weniger starker Ausprägung. Von der
Haut über die Sehfähigkeit bis zum Immunsystem. Die Natur hält uns so lange
jung und schön, bis wir unsere Aufgabe erfüllt haben Kinder zu bekommen.
Ab 45 bis 50 Jahren klopft das Alter dann unwiderruflich an. Für die Welt-
gesundheitsorganisation gilt als „alt“, wer das 65. Lebensjahr vollendet hat.
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Welchen Einfluss haben die Gene? Forschungen gehen davon aus, dass die Gene das Altern zu 25 Prozent
Der beste Anti-Aging-Tipp
Gen-Reparatur kann stattfinden, auch dank des Anti-Aging-Hormons
Vier goldene Regeln Britische Forscher haben herausgefunden, wie wir unser Leben um ganze
14 Jahre verlängern können. Die vier goldenen Regeln klingen fast banal:
Anti-Aging-Experten lauten: Nicht rauchen, wenig Kalorien und Kohle-
Verhaltensweisen macht’s. Eine große Studie hat eindeutig ergeben, dass
Geheimrezept von Superstars wie Brad Pitt, Madonna & Co. Gegen
haben als gesundheitsbewusste und fitte Nichtraucher.
täglich mindestens eine halbe Stunde Bewegung. Doch nur die Summe aller
Menschen, die keine dieser Tipps befolgen, eine vierfach höhere Sterberate
schlechte Gene können wir uns auch etwa durch die Einnahme von
Omega-3-Fettsäuren oder viel grünen Tee wehren. Omega-3-Fettsäuren Dass manche Menschen schneller altern als andere, liegt meistens am
Sonst noch was?
die Hormone abnehmen und wir schneller altern. Trauer kann die Alterung
oder Langlauf sind am besten. Sie regen den Stoffwechsel an, senken den
halten die Gefäße geschmeidig, grüner Tee entgiftet.
Lebensstil. Stress ist ein langsam wirkendes Gift, denn er bewirkt, dass
Bewegung! Ausdauer-Sportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Schwimmen
ebenfalls erheblich beschleunigen. Ein ausgedehntes Sonnenbad und
Blutdruck und stärken das Immunsystem. Außerdem helfen Ausdauer-
hoher Zigarettenkonsum lassen die Haut ganz schnell alt aussehen. Die gute
Nachricht lautet: Jeder kann sein Altern verlangsamen – wenn er sein Leben umkrempelt.
Sportarten Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs vorzubeugen. Wer Kinder hat, lebt länger. Das haben Forscher in Rostock herausgefunden. Mit Familie und Freunden sinkt das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Gegen
Alzheimer kann man sich übrigens schon in jungen Jahren ein „Schutzpolster“ zulegen: Immer neugierig sein. Nur wenn das Gehirn ständig gefordert ist, bleibt es bis ins Alter fit.
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sich Menschen aller Altersstufen Aufgaben suchen, die ihre Fähigkeiten voll
ausschöpfen. Wer auch im Alter noch optimal belastet ist, zum Beispiel durch Ehrenämter, ein Studium oder durch Enkel, ist glücklicher. Und damit meist
Melatonin. Und wir genießen den Schönheitsschlaf.
Keine Zigaretten, wenig Alkohol, fünfmal am Tag frisches Obst und Gemüse,
hydrate, viel Bewegung, wenig Alkohol und Stress. Das ist auch das
Optimalbelastung heißt das Zauberwort für gesundes Altern. Danach sollten
temperatur. Die Gene werden quasi abgeschaltet und die körpereigene
Stoppen kann man das Altern zwar nicht, aber man kann sehr wohl die biologische Uhr langsamer ticken lassen. Die goldenen Regeln der
Studie ergeben.
nichts mehr essen und früh ins Bett gehen. Der Effekt sei eine wahre
stäbchen können Mediziner das Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkt,
Kann der Alterungsprozess gestoppt werden?
besserung der Gehirnleistung und Selbstständigkeit. Das hat eine Nürnberger
rät im Interview mit der tz: Zwei Mal pro Woche nach 16 Uhr nachmittags
Verjüngungs-Kur. Wenn keine Verdauung stattfindet, sinkt die Körper-
Krebs und Alzheimer bestimmen.
und Fitnesstraining bringt gerade diesen Menschen eine dauerhafte Ver-
Der Münchener Gynäkologe und Anti-Aging-Experte Dr. Stephan Agoston
vorgeben, 75 Prozent werden durch den Lebensstil bestimmt. Mittlerweile sind über 100 Alters-Gene bekannt. Per Gen-Test mit Watte-
Selbst über 80-Jährige können viel tun. Eine Kombination aus Gedächtnis-
Rezept für ein langes und glückliches Leben 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Lass Dich niemals benutzen Erhalte das Kind in Dir Bleib neugierig Vertrau Deiner Intuition Erfreu Dich an einfachen Dingen Sag „Ja“ zum Leben mit Leidenschaft Verlieb dich wie verrückt in die Welt Denk immer daran: Heute ist Dein Tag
gesünder.
Ausreichend Schlaf ist ein Jungbrunnen. Das Immunsystem regeneriert sich im Schlaf, die Seele erholt sich, Gelerntes wird gespeichert. Und die Zellen
erholen sich, so dass man wirklich von Schönheitsschlaf sprechen kann.
Vorsorge-Untersuchungen nicht vergessen! Neben einem Basis-Check von
Herz und Lunge durch Ultraschall und Belastungs-EKG raten Ärzte dringend
zu Darmspiegelung, Mammographie und Prostata-Vorsorge.
Fit und gesund essen! Etwa mit Hering (gute Omega-3-Fettsäuren!) oder
Brokkoli – seine schwefelhaltigen Verbindungen lenken den Stoffwechsel.
Und ab und zu ein Glas Rotwein. Der ist gut für die Gefäße und schützt vor Herz-Kreislauferkrankungen.
Entscheidend Glückliche Menschen leben länger! Also machen Sie es wie Brad Pitt und Benjamin Button: Genießen Sie Ihr Leben bis zum letzten Atemzug.
Quelle: tz München
Das „Rezept für ein langes und glückliches Leben“ stammt im Original von Ruth Bernhard, einer US-amerikanischen Fotografin deutscher Herkunft (1905-2006). Weltweit gab es über 200 Ausstellungen ihrer Bilder. 11
ANNIE LENNOX UND IHR ALBUM “NOSTALGIA”
“Meine Neugier bringt mich immer wieder an die überraschendsten Orte”, sagt Annie Lennox. Wer die vier Jahrzehnte umspannende Karriere der
Sängerin und Songschreiberin näher verfolgt hat, kann dies nur bestätigen. Obwohl ihr Œuvre von verschiedensten Genres, u.a. Elektro-Pop, Rock und Soul, beeinflusst wurde, gab es bislang eines, an das sich Lennox
nicht gewagt hat: die populäre Musik zwischen den 1930ern und 50ern,
dem Anbrechen der Rock’n’Roll-Ära. Der Gedanke, ein Album mit diesen
Klassikern aufzunehmen, kam ihr das erste Mal, als sie sich für einen Auftritt
“All diese Songs basieren auf kollektiven menschlichen Erfahrungen, und ich denke, sie sind heute noch genauso relevant wie zu dem Zeitpunkt, als sie
geschrieben wurden”, meint Lennox. “Sie beschreiben eine innere Landschaft aus Liebe und Verlust, Schönheit und Schmerz. Es gibt zärtliche romantische Balladen wie ‘The Nearness Of You’ und andererseits das düstere Epos
‘Strange Fruit’, das einen grausamen Akt von Gewalt beschreibt. Man betritt
sozusagen geheiligten Boden und muss schon ein wenig Mut haben, um dem Rechnung zu tragen.”
In Vorbereitung auf das Projekt, klappte Annie Lennox ihren Laptop auf und
Annie Lennox verkaufte als Teil des
Songs ich mich hingezogen fühlte. Ich hörte mir ein paar unterschiedliche
und als Solokünstlerin weltweit über
tauchte tief in die Archive des Internets hinab: “Ich wusste intuitiv, zu welchen
Versionen jedes Songs an, um die Basis zu verstehen und Details über die Melodien, Texte und Akkordfolgen zu ergründen. Ich benutze ein kleines
Keyboard, um das was ich höre zu transkribieren, und notierte alles, so wie ich es immer tue.”
in Washington vorbereitete. Das Konzert fand 2012 im Rahmen einer globalen
Um andere Sänger und Sängerinnen nicht zu
gerem als Jazzpianist Herbie Hancock teilte. Bei den Proben improvisierte
mit den bereits existierenden Aufnahmen der
AIDS-Konferenz statt, bei der sie die Bühne zusammen mit niemand gerin-
Songs von “Nostalgia” vertraut zu machen.
mit meiner Stimme vielleicht auch diesen Weg einschlagen könnte.”
Einspielungen von Größen wie Frank Sinatra,
gang zu dieser Art von Musik fand: “Ich begann mich zu fragen, ob ich
Dieser Moment führte letztendlich zur Aufnahme der zwölf Songs von Lennox’ neuem, sechsten Soloalbum “Nostalgia”. Die Auswahl umfasst weltbekannte
Kompositionen wie George Gershwins “Summertime”, Hoagy Carmichaels
“Georgia On My Mind” und Duke Ellingtons Jazz-Ballade “Mood Indigo”.
Die Stücke, sparsam, aber raffiniert arrangiert, bieten eine große emotionale Bandbreite, die von der wilden Leidenschaft von Screamin’ Jay Hawkins’
“I Put A Spell On You” bis zum Gänsehaut erzeugenden Protestsong “Strange Fruit” reicht, den Billie Holiday 1937 aufnahm.
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Ray Charles. “All diese Aufnahmen haben
ihren Platz in der Hall Of Fame”, sagt Lennox.
“Wenn ich mir aber zu viele von ihnen angehört hätte, dann hätte sich das als ein Hindernis
erweisen können. Wenn man mit einem
Fallschirm aus einem Flugzeug abspringen
möchte, dann muss man einfach seinen Mut
zusammennehmen und ins Ungewisse springen!”
meisten mit Platin ausgezeichnet wurden. Ihren Rang als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen in der Geschichte der auch die acht Brit Awards (lediglich
Robbie Williams konnte bisher mehr
dieser Trophäen entgegennehmen), die sie neben vier Grammys, einem
Deshalb mied sie bewusst die berühmten Ella Fitzgerald, Louis Armstrong und
83 Millionen Alben, von denen die
britischen Popmusik unterstreichen
imitieren, beschloss Lennox, sich nicht zu sehr
sie aus dem Stegreif und stellte fest, dass ihre Stimme einen natürlichen Zu-
bahnbrechenden Pop-Duos Eurythmics
Oscar und zahlreichen anderen
Auszeichnungen erhielt. Seit etlichen Songs:
Jahren finanziert sie über ihre eigene
Georgia On My Mind /
erkrankten Frauen und Kindern in
Memphis In June /
Stiftung Projekte, die an AIDS/HIV
I Put A Spell On You /
Afrika helfen.
I Cover The Waterfront /
Als Sonderbotschafterin des
God Bless The Child /
arbeitet sie mit Organisationen wie
September In The Rain /
zusammen. Für ihr humanitäres
The Nearness Of You /
den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und
Summertime /
Strange Fruit /
UNAIDS-Projekts der Vereinten Nationen
You Belong To Me /
Oxfam und Amnesty International
I Can Dream, Can’t I? /
Engagement erhielt Annie Lennox u.a.
Mood Indigo
den Order of the British Empire (OBE).
Nostalgia 2014/PHOTO CREDIT Robert Sebree
Annie Lennox wird am 25. Dezember 2014 sechzig Jahre alt – und steht dazu. “Ich bin im Herbst meines Lebens, deshalb wollte ich einmal ältere Lieder aufnehmen. Lieder, die mich mein ganzes Leben begleiteten.” Mit ihrem neuen Álbum “Nostalgia” gibt sie diesen Liedern ihre Würde und ihren Glanz zurück und übertrifft sich wieder einmal selbst.
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50 ist das neue 30
Charity-Läufer mit Charisma
MILLION EURO MAN John McGurk, 53, muss man erleben – am besten live und im Laufen.
Vergessen wird John das niemals. Aber er hat einen Weg gefunden damit
hört. Sie ist unfassbar. Erschütternd und traurig, bewegend und inspirierend,
der ich heute bin.“
Es hält einen ohnehin nicht mehr auf dem Stuhl, wenn man seine Geschichte hoffnungsvoll und mitreißend.
„Am Ende werden drei Dinge übrig bleiben: Glaube, Hoffnung und Liebe –
umzugehen. „Meine Vergangenheit hat aus mir den Menschen gemacht,
Anfang der 80er Jahre kommt John mit der Armee nach Osnabrück. Ihm
gefällt die Friedensstadt so gut, dass er bleibt. Bei Ahlstrom findet er einen
und von allem das Größte ist die Liebe“, schreibt er auf seiner Homepage
Job als Papiermacher im Schichtdienst. Körperlich ist er in keiner guten
sondern überzeugend und glaubhaft. Denn John lebt all das. Er glaubt an
10 Jahre später kommt die Zeit von Bob Geldof und seinem Projekt Band
Welt für Kinder, obwohl er selbst als Kind die Hölle erlebt hat. Und er ver-
Bevölkerung Afrikas.
(www.john-mcgurk.de). Und wenn man ihn kennt, klingt das nicht pathetisch, Gott, obwohl er allen Grund hätte es nicht zu tun. Er hofft auf eine bessere körpert Liebe. Bei seiner Geschichte grenzt das an ein Wunder.
Johns Kindheit ist ein einziger Albtraum. Seine Eltern, beide arbeitslos,
verfallen dem Alkohol und sterben jung. John und seine vier Geschwister
Verfassung. Er feiert gern und raucht zwei Packungen Zigaretten am Tag.
Aid sowie den weltweiten Live Aid Konzerten zugunsten der hungernden
Den Anblick von Kindern mit aufgeblähten Hungerbäuchen kann John nicht
ertragen – und krempelt fortan sein Leben um. Ab diesem Tag verschreibt er
sein Leben den Kindern und nimmt den großen Kampf auf. Er, der sich bis
landen im Kinderheim. Während er anfangs noch glaubt hier in Sicherheit
zu seinem 28. Lebensjahr nur geschämt hat, fasst einen Entschluss. Er betet,
John wird jahrelang schwer misshandelt und traumatisiert. Es ist ein Wunder,
und wird Charity-Läufer. Aus damaliger Sicht ein abenteuerlicher Plan, denn
zu sein, ist das Gegenteil der Fall. Der Heimvater ist ein Schläger.
dass er überlebt. Entfalten kann er sich nie. Zwei Kinderheime und sechs Schulen sind die traurige Bilanz seiner Kindheit.
dass er eines Tages eine Million Mark für die Kinder zusammen bekommt
dem bis dato Kettenraucher und Scotch-Trinker wird gleich bei seinem ersten
Trainingslauf klar, dass ein weiter Weg vor ihm liegt – mit Mühe schafft er
zwei Kilometer und muss sich dabei dreimal übergeben. Bis 1997 bekommt
er das aber in Griff. Beim Kämmerer Lauftreff in Büren geht er erstmals an den
John McGurk krempelte mit 28 Jahren sein Leben um. Er wollte als Charity-Läufer eine Million Mark gegen
Kinderarmut sammeln, inzwischen hat er über eine Million Euro zusammen. 2015 startet er seinen bisher längsten
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Lauf über 2015 km.
„Ein Kind ohne Kindheit ist wie ein Leben ohne Farbe. Man weiß, dass etwas Wunderschönes verloren gegangen ist. Ich habe es am eigenen Leib erfahren. Es ist grausam und schmerzt ein ganzes Leben lang.“
Start, um die Unicef-Aktion für kriegstraumatisierte Kinder des Bosnienkrieges
zu unterstützen. 20.000 DM kommen dabei zusammen.
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1992: John entschließt sich für Kinder in Not zu kämpfen 1993: John wird Mitglied von UNICEF 1997: Lauftreff für kriegstraumatisierte Kinder des Bosnienkriegs 2000: Tombola für Ex-Kindersoldaten in Sierra Leone 2001: Patenschaft in Malawi (World Vision) 2002: Sauerland-Marathon für den an MLD erkrankten Nils 2003: Berlin-Marathon für Kinder in Beslan 2004: Frankfurt-Marathon für Kindergarten in Kabul 2005: Tsunami-Lauf Osnabrück - Hannover 2006: Sauerland-Marathon – Delfin-Therapie für Fabian 2007: Erster Paul Moor Benefiz-Marathon 2007: John erhält Deutschen Kinderpreis von World Vision /RTL 2007: G8-Lauf Osnabrück – Rostock für Aids-Kinder in Afrika 2008: Gründung des Vereins sportler 4 a childrens world e.V. (s4acw) 2008: 1000 km Friedenslauf Osnabrück - Straßburg(F) - Basel (CH) zu Gunsten des Meshi Centers in Jerusalem 2009: 600 km Osnabrück – Berlin für „DIE ARCHE“ in Berlin 2010: 800 km (davon 300 km in Südafrika) Münster/Osnabrück - Frankfurt - Südafrika für Aids-Waisen in Südafrika 2010: 1. Friedenslauf von Osnabrück nach Münster 2011: 48 Stundenlauf gegen Kinderarmut in Osnabrück 2011: New York Marathon mit Friedensbotschaft an Bürgermeister Bloomberg und Kranznieder legung am Ground Zero zum 10. Jahrestag 2012: 1200 km Osnabrück/Münster - Warschau für Lukas Podolski-Stiftung zur Gründung einer Arche in Warschau 2012: 12 Stundenlauf für Kinderhilfsprojekte in Osnabrück 2012: John erhält die Bürgermedaille der Stadt Osnabrück 2012: John wird Regionaler Botschafter von terre des hommes 2013: 500 km Münster/Osnabrück - Sylt für die Cafu-Stiftung in Sao Paulo, Brasilien 2013: John erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande 2014: 800 km (davon ca. 300 km in Brasilien) Osnabrück - Frankfurt - Sao Paulo für die Cafu-Stiftung 2015: RENO Benefizlauf. 2015 km in 14 Tagen und 14 Nächten durch Deutschland zugunsten der Kinder in der ARCHE
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Der Startschuss ist gefallen. Jetzt geht es richtig los. Mit seinem Verein „Sportler 4 a children’s world“, der inzwischen über 200 Mitglieder zählt, unterstützt und organisiert John unzählige Projekte und Spendenläufe in der ganzen Welt. Er läuft für Aidswaisen in Afrika, für behinderte Kinder und den Frieden in Israel, für sozial schwache Kinder in Warschau und Deutschland. John sammelt weltweit Spenden und gewinnt immer mehr Freunde, die ihm dann noch weitere Kontakte verschaffen. Immer mehr Firmen und Prominente unterstützen ihn. Wer mitlaufen will, sollte eine gewisse Fitness mitbringen, denn die Strecken, die John und seine Mitstreiter laufen, werden immer länger. Beim Lauf nach Warschau zugunsten der ARCHE 2012 unter der Schirmherrschaft von Lukas Podolski legen sie locker 1.300 Kilometer zurück. Nonstop. „Ein Lauf wird nie unterbrochen und geht immer 24 Stunden rund um die Uhr. Da aber keiner am Stück so lange laufen kann wechseln wir uns bei den langen Distanzen ab. Nach 10 km wird getauscht. Insgesamt läuft jeder ca. 40 km am Tag, täglich. Da ist es gut, wenn möglichst viele mitmachen.“ 2013 folgen 500 km von Münster/Osnabrück zur Insel Sylt für die Cafu-Stiftung in Sao Paulo, Brasilien, 2014 weitere 500 km (davon 42 km in Brasilien) von Osnabrück über Frankfurt nach Sao Paulo – um nur einige zu nennen. Zum 20-jährigen Jubiläum der ARCHE plant John für 2015 gemeinsam mit der ARCHE den bisher längsten Lauf. Unter der Schirmherrschaft des Schauspielers Erdogan Atalay (bekannt durch die RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“) fällt am 21.4.2015 am ARCHE-Standort München der Startschuss für einen 2015 Kilometer langen Lauf über Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Osnabrück, Hamburg, Hannover, Göttingen, Leipzig, Dresden, Potsdam bis nach Berlin. Am 5. Mai wird der Lauf in Berlin-Hellersdorf enden. Auf dem Weg wird John – wie immer bei seinen Läufen im Schottenrock – Spenden sammeln. Der Schuhgroßhändler RENO sponsert den Lauf mit 100.000 Euro – eine noch nie da gewesene Spende, die in voller Höhe den Kindern in der ARCHE zugute kommt. Die ARCHE braucht 8 Millionen Euro Jährlich und lebt ausschließlich von Spenden. Seinen ursprünglichen Traum, einmal eine Million DM für Kinder zu sammeln, hat John McGurk inzwischen um mehr als das doppelte übertroffen. Weit über eine Million Euro sind bereits gesammelt und es geht noch viel weiter. Bei derartigem Einsatz bleiben Auszeichnungen nicht aus. 2007 wird ihm der Deutsche Kinderpreis verliehen. 2012 erhält John die Bürgermedaille der Stadt Osnabrück. Das weltweit größte Laufmagazin „Runner’s world“ kürt ihn 2013 zum „Charityhelden 2013“. Mit standing ovations feiern Familie, Freunde und Weggefährten John Mc Gurk, als er im Dezember 2013 in seiner Heimatgemeinde Lotte das Bundesverdienstkreuz am Bande erhält. Trotz aller Erfolge arbeitet John vollzeit in der Papierfabrik im Schichtdienst. Seine Aktivitäten hat er alle selbst bezahlt und 23 Jahre lang sämtliche Ersparnisse in die Projekte gesteckt. Er ist ein Idealist und froh, dass die Familie seine Mission unterstützt, obwohl sie oft auf ihn verzichten muss. Ehefrau Katja und seine erwachsenen Kinder sind stolz auf ihn. „Man ist, wie man ist“, resümiert John bescheiden, „man braucht weder Geld noch Titel – man muss nur wollen. Dann kann man auch als kleiner Mensch in der Gesellschaft viel erreichen.“
Fernseh-Interview in Warschau für die ARCHE
unter der Schirmherrschaft von Lukas Podolski
2013 erhält er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
vlnr: Katja McGurk, Kim McGurk, John, Mandy und Nico McGurk
John beim Besuch seines Patenkindes in Malawi. Neben ihm seine Frau Katja.
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„DIE JUNGEN MÜSSEN ERST MAL DAHIN KOMMEN, WO WIR SIND.“ Inge Hoffmann, 65, schwimmt den meisten Jüngeren davon
Bild: Uwe Lewandowski
Die frühere Kunstschwimmerin Margret „Makke“ Grahn (77) schwimmt noch heute auffallend elegant ihre tausend Meter.
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Inge Hoffmann und Margret Grahn kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Kein Wunder, treffen sie sich doch zumindest im Sommer jeden Morgen vor dem Frühstück im Freibad und drehen dort ihre Runden. Doch wer jetzt denkt, die beiden schwimmen gemütlich plaudernd vor sich hin und bilden die übliche WellnessNixen-Fraktion, irrt gewaltig. Inge Hoffmann und „Makke“ Grahn lassen die meisten Jüngeren entspannt hinter sich. Sie sind Leistungsschwimmerinnen. „Andere werden auch älter“, stellt Inge Hoffmann, Jahrgang 1949, lapidar fest, und damit ist das Thema „Altern“ für sie auch schon erledigt. Gut so, denn
warum sich mit solchen Gedanken befassen, wenn es Wichtigeres gibt?
Zum Beispiel Sport und Bewegung. Die gebürtige Bremerin kam mit einer
angeborenen Hüftfehlstellung auf die Welt und hat schon früh gelernt nicht
zu jammern, sondern aktiv etwas für den Körper zu tun.
Sie wird Mitglied im Schwimmclub und betreibt als Jugendliche das Schwimmen als Leistungssport. Nach dem Motto „Man hat nur ein Leben und eine
Gesundheit“ ist es für sie selbstverständlich und eine unverzichtbare Gewohnheit, sich täglich zu fordern und gesund zu leben. Auch beruflich geht sie
konsequent diesen Weg und wird Krankenschwester. Auf Dauer ist sie diesem
doch nicht gewachsen und so wechselt sie in den kaufmännischen Bereich eines Familienunternehmens.
Als ihr Sohn eingeschult wird, erzählt er seiner Mutter ganz begeistert von
fängt zunächst noch mit „Rücken“ das Leistungsschwimmen an, doch dann
hinterher: „Wir gehen ja nur, wenn Papa Zeit hat.“ Das lässt sich Makke nicht
Schwimmerin eine echte Attraktion. Mit 14 Jahren geht sie in den Verein und entdeckt sie das Kunstschwimmen und Figurenlegen für sich – und das ist
einer Lehrerin, die jeden Morgen schwimmen geht – und schiebt enttäuscht
zweimal sagen und geht ab sofort nicht nur mit den Kindern, sondern auch
Das Schwimmen bleibt ihr liebstes Hobby. Als ihre zwei Kinder größer sind
damals sehr gefragt.
nicht nur selbst jeden Morgen, sondern gibt auch Schwimmunterricht und
Im Kunstschwimmen – dem Vorläufer des heutigen Synchronschwimmens
sie über das Schwimmen. „Egal, was es ist, im Wasser wird es besser,“
Grahns Sport gewinnt viele Anhänger, denn das höchst anspruchsvolle
Kontrolle.“ Neben dem Schwimmen fährt Margret Grahn so oft es geht
Von den Schwimmerinnen werden unter Luftmangel hohe körperliche
Fotografin. Die Fotos klebt sie gewissenhaft ein.
und sie es neben Beruf und Familie zeitlich einrichten kann, schwimmt sie
bleibt bis zum Seniorensport bei Wettkämpfen aktiv. 2005 und 2006 bekommt
sie neue Hüftgelenke, die sollen nun 30 Jahre halten. Das Schwimmen hilft ihr nach der Operation wieder in Schwung zu kommen.
Inge Hoffmann schwimmt in der Freibadesaison täglich 1500 m – nur eine gute halbe Stunde braucht sie dafür. Überwiegend Freistil selbstredend.
Außerdem fährt sie gern Fahrrad und läuft. Gegessen wird nach Lust und
Laune, aber überwiegend gesund. Salat oder Gemüse gibt es fast immer und
ansonsten essen sie und ihr Mann auch gern Fisch. Was sonst – wo doch das
Wasser ihr Element ist?
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Margret Grahn, von allen immer nur „Makke“ genannt, ist als jugendliche
– findet 1957 in Deutschland der erste nationale Wettkampf statt. Margret
Wasserballett ist wunderschön anzuschauen und bietet traumhafte Bilder. Leistungen, Rhythmusgefühl und Beweglichkeit verlangt. Margret betreibt
allein wieder jeden Morgen vor dem Frühstück tausend Meter schwimmen.
Das ist gut so, denn sämtliche „Wehwehchen“, ob kleine oder große, reguliert
erzählt sie voller Überzeugung „auch das Gewicht hat man dann unter
Fahrrad, geht mit ihrem Mann gern auf Reisen und ist eine leidenschaftliche
diesen Sport intensiv bis 1961 – nach ihrer Heirat verlagert sie die Schwer-
Den Gedanken an das Älterwerden schiebt sie weit weg. „Ich frage mich
gibt deshalb auch ihre Stelle als Bankkauffrau vorübergehend auf. Später
jung. Auch wenn alles etwas langsamer geht.“ Aber dagegen gibt es ja das
punkte. Sie bekommt kurz nacheinander eine Tochter und einen Sohn und
steigt sie als „Ultimokraft“ ein und nimmt 1979 wieder eine Halbtagsstelle an.
manchmal: Sind wir denn wirklich schon so alt? Im Kopf bleibt man immer
Wasser. Wer wie Margret Grahn noch mit 77 Jahren derart elegant und
anmutig durch das Wasser zieht, kann sicher auch das Alter überlisten.
Bilder: Uwe Lewandowski
Beruf und seinen harten körperlichen Anforderungen mit ihrer Hüfte dann aber
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Reinhard Schimmel, 63
IM FÜNFTEN LEBEN „Leben ist sechs Fuß lang – Tod ist sechs Fuß tief“. Etwas makaber, der Spruch, sagt aber einiges aus über den Mann, der dem Tod mehrfach von der Schippe sprang. Erfolgreich natürlich, denn der Erfolg, egal, was er macht, ist sein Begleiter. „PGH“ sagt er nur und das heißt „Positive Grundhaltung“. Sein berufliches Leben als Manager im Einzelhandel ist stressig, doch er
braucht das, bis er merkt, dass fremd bestimmter Stress etwas ganz anderes ist als selbst bestimmter Eustress - und letztlich sehr ungesund sein kann.
1994 wird er klinisch tot in die Notaufnahme gebracht und elf Stunden lang reanimiert: Gelbsucht mit Nierenstillstand. Die Ursache dafür? Beruflicher
Stress durch den Chef! Er bittet um einen Aufhebungsvertrag. Zuhause
richtet er sich sein Büro ein und bald geht’s erneut los. Arbeit Tag und Nacht.
„Ich hatte leider nichts aus dem ersten Warnschuss gelernt“, bemerkt er
achselzuckend, denn die Quittung lässt nicht lange auf sich warten: Hinter-
wandherzinfarkt. Er überlebt, und jetzt ersinnt er kreative Werbeartikel, die er in Fernost fertigen lässt und in Deutschland vertreibt. Es läuft sehr gut, der
Stress, so glaubt er, steht ihm gut. Bis ihn bei der Gartenarbeit ein Schwarm Wespen überfällt. Notarzt, Hubschrauber, Krankenhaus... in letzter Minute
wird er gerettet. Ein Jahr darauf sticht er zufällig in ein Hornissennest: Notarzt, Hubschrauber, Krankenhaus. Dort heißt es: „Sie schon wieder!“ Und er treibt
es weiter – bis zum Jahr 2011. Der zweite Herzinfarkt will nicht mehr mit sich
Sein Fazit nach dem Herzinfarkt: „Willst Du einen Tag glücklich sein, brauchst Du viel Geld. Willst Du ein Jahr glücklich sein, eine tolle Frau. Willst Du ein Leben lang glücklich sein, einen Riesengarten“ – und legt sich tatsächlich
einen riesigen Garten zu.
Auf einer Urlaubsreise in Kanada sieht er einen quietschbunten Gartenstuhl aus 100 % recyceltem Kunststoff – extrem wetterbeständig. Schimmel führt
die Möbel in Deutschland ein. Dann plötzlich der Entschluss: „Ich will malen.“ Die künstlerische Ausbildung fehlt ihm gänzlich. Schimmel setzt sich hin
und eignet sich alle denkbaren Techniken an: Acryl, Öl, Kohlezeichnung,
Grafik mit dem Rapidographen und auch Schablonen-„Spraying“ – mit er-
staunlichem Ergebnis: Der Mann kann was - und nicht zu wenig. Reinhard
Schimmel hat von einem Kasimir Malewitsch, dem genialen russischen
Künstler und Propheten des Konstruktivismus, nie etwas gehört – dennoch würde jeder Kunsthistoriker einen Teil seiner Werke dieser Kunstrichtung
zuordnen. Vasarely, Feininger und auch M.C. Escher könnten ihm bei seiner Malerei Pate gestanden haben. Er selbst weiß nichts oder vielleicht nur ein
wenig von dieser Kunstverwandtschaft, es ist ihm egal: „Kaum jemand kennt meine Bilder, ich stelle sie demnächst dort aus, wo man mir Räume gibt –
und verkaufe bei Interesse gerne zwischen ein paar Hundert bis paar
Tausend Euro – zugunsten der von Bodelschwingh’schen Stiftungen Bethel.“ Reinhard Schimmel: alles andere als ein begnadeter Dilettant – ein begna-
deter Lebenskünstler. Wenn einer, dann er.
spaßen lassen – und ereilt ihn direkt am Familiengrab. Nach der Reha sagt er:
Bilder: Dr. Reinhard Schwarz
„Ich bin jetzt im fünften Leben – eine Katze hat sieben!“
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Mit 71 auf dem Dampfeisbrecher
Der historische Museums-Dampf-Eisbrecher
STETTIN ist als weltweit größtes, noch
kohlegefeuertes seegehendes Dampfschiff
von Hamburg aus auf Elbe, Nord- und Ostsee
unterwegs. Ausnahmslos alle an Bord arbeiten
ehrenamtlich für den gemeinnützigen Verein
“Dampf-Eisbrecher STETTIN e.V.”.
AM ZAPFHAHN BEI WINDSTÄRKE 7
Fahrplan und nähere Informationen unter www.dampf-eisbrecher-stettin.de
Ute Bergner ist der beste Beweis dafür, dass man auch mit wenig Geld sein Leben angenehm, genussvoll und abwechslungsreich gestalten kann. Die gelernte Kinderkrankenschwester und langjährige Wirtin des Tübinger „Jazzkellers“ lässt keine Gelegenheit aus, positiv auf Menschen zuzugehen und Neues zu entdecken. 2006 ging sie mit 64 Jahren in Rente. „Die fiel mit damals 700 Mark ganz schön mickrig aus“, sagt sie und erklärt so ihre weiteren Aktivitäten.
Als die Weinberge um Tübingen von engagierten Hobbywinzern rekultiviert wurden, bot Ute ihre Mithilfe bei der Weinlese an. Über ihre Mitgliedschaft
bei der Slowfood-Bewegung lernte sie einen piemontesischen Winzer kennen,
der ihr saisonal einen Weinlesejob anbot. „So konnte ich in den nächsten
Jahren die Vorzüge des Piemont kennenlernen“, erzählt sie mit leuchtenden
Mit 71 Jahren ist sie kaum inaktiver geworden. Findet irgendwo eine Treib-
jagd statt, ist Ute als Treiberin dabei und lässt sich mit frischem Wild,
vorzugsweise Innereien, entlohnen. Ihr Interesse an Kunst und Kultur führt sie ständig in Museen. Gerne kehrt sie in Gasthöfen in Schwaben, Baden
und im Elsass ein, wo sie Ambiente, regionale Küche und Qualität genießt.
Teuer heißt für die eingefleischte Slowfood-Bekennerin nicht unbedingt gut.
Oft lädt sie Freunde nach Hause ein, die dann eine besondere Art von Küche kennenlernen können: „Feld-, Wald- und Wiesenmenüs – gibt’s nur bei Ute“,
lacht sie fröhlich. Sie hat die Gabe, aus Fleischsorten und Zutaten, die
andere verschmähen, schmackhafte Menüs zu zaubern: Kutteln, Herz,
Nieren, Bries und Leber, fein abgeschmeckt, süß-sauer und vor allem: frisch!
„Ich kaufe sehr bewusst ein und überlege auch, was alles verwertbar ist. Regional, saisonal, alles aus der Gegend, ich denke heimisch!“
Und sinniert: „Mal sehen, was die Welt noch bietet!“
Augen und schwärmt: „Die liebliche Landschaft, der Barolo, Trüffel, die
Haselnüsse und die Gastronomie mit all’ ihren Finessen - die piemontesische
Küche gilt nicht nur bei vielen Gourmets als die beste Italiens.“ In der Toskana half sie bei der Olivenernte mit und machte zwischendurch einen Abstecher nach Nepal. Gerne geht die begeisterte Bergwanderin auch nach Südtirol
und Nordengland, wo ihr Sohn Jörg als Zahnarzt arbeitet und leidenschaftlich kocht, wenn Mama aus Germany zu Gast ist.
Zum 70. Geburtstag bekam sie einen Gutschein für eine Fahrt auf dem historischen Dampfeisbrecher „Stettin“ – und entschloss sich spontan, gleich
längere Zeit mitzufahren: ehrenamtlich als Helferin in der Küche. Neun Tage
schipperte sie auf der Linie Hamburg – Nordostseekanal – Kiel – Rostock,
betreute Tagesgäste, schwang den Kochlöffel und zapfte Pils: „Und das bei
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Bild: Frank Drews
Foto: Heidi Wiesner
Windstärke 7“, lacht sie in Erinnerung an diese ganz neue Erfahrung.
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Umgang mit Demenz
DAS LEBEN IST (WIEDER) SCHÖN! „Alles ist zu zweit schöner“. So nordet Ingrid Nachtmann ihr Leben ein. Neben ihrem Beruf als Veranstaltungsmanagerin gründet sie eine kleine Theatergruppe, mit der sie erfolgreich durch die Lande tingelt. Bald können ihr Mann Hans Joachim und sie sich im beschaulichen Anreppen bei Delbrück ein eigenes, romantisch gelegenes Häuschen gönnen. Alles läuft nach Plan. Dann kommt das Jahr 2007 – Rente! „Ich dachte, ich falle in ein großes,
tiefes Loch“, sagt Ingrid. Doch sie wird aktiv und gründet eine kleine Event-
agentur für Städtereisende. Das Theatermachen läuft ganz normal weiter,
„die Stücke wurden immer anspruchsvoller“, lächelt sie. Hans Joachim hilft ihr nach Kräften, er organisiert, beaufsichtigt die Proben und baut die Kulissen.
„Wir waren ein super Team“, sagt sie mit liebevollem Blick auf ihren Mann,
der sich allmählich zum Sorgenkind entwickelt. Denn im Jahr 2009 muss sie
erste Anzeichen einer beginnenden Demenz bei ihm feststellen: Interesse an
seinen zahlreichen Hobbys, innerer Antrieb, Empathie – alles weg! Diagnose: Frontotemporale Demenz, eine seltene Art dieser Krankheit. Damit einher-
gehend Persönlichkeitsverfall, Aggression und vor allem Mangel an Empathie.
Sie gibt nicht auf und fängt an, die Tage mit ihrem Mann durchzustrukturieren.
Jeden Tag spazieren gehen wird obligat: „Ich lasse ihn seiner Wege gehen, bleibe aber als Läuferin immer in Sichtweite. Einmal pro Woche ist „Unter-
nehmertag“, da gehen beide in Ausstellungen, machen Stadt- und Kirchen-
besichtigungen, besuchen Büchereien. „Ich bemühe mich auf diese Art, ihn zu fordern und so manches wieder zurückzuholen.
Wobei besonders bei öffentlichen Veranstaltungen Probleme auftauchen, wenn Hans Joachim sich zu Kommentaren bemüßigt fühlt. Anfangs war
das Ingrid unendlich peinlich, nun aber lacht sie mit ihm zusammen in der Erinnerung an so manchen Fauxpas: Bei der Ausstellungseröffnung des
Altertumsvereins kommentiert er die Rede des Bürgermeisters laut mit:
„Das ist doch der Michael!“ Beim Diavortrag liest er alle Beschriftungen
deutlich und akzentuiert mit. Bei der anschließenden Führung durch den
federführenden Archäologen ruft er: „Der erzählt doch den reinen Schwach-
sinn!“ In die Predigt des Pfarrers bellt er hinein: „Wie lange quatscht der
denn noch – ich habe Hunger!“ Auch wenn sie jetzt augenzwinkernd sagt:
„Ich habe mir immer Kinder gewünscht, aber ganz gewiss keines, das 80
ist und sich wie ein Dreijähriger benimmt!“ Auch deswegen fordert sie ihren Mann in allen Dingen, weil er so wieder lernfähig geworden ist. Der Arzt
bestätigt sie darin ausdrücklich, denn der Demenzprozess hat sich deutlich
verlangsamt: „Er dämmert jetzt nicht mehr vor sich hin!“ Ihr Wissen gibt sie weiter und gründet eine telefonische Selbsthilfegruppe, Sie macht es sich immer mehr zur Aufgabe, über die frontotemporale Demenz aufzuklären,
auch, weil sie sieht, dass viele Menschen oft keine Ahnung haben, wie mit Demenz umzugehen ist.
In der Rückschau ist die jetzt 70-jährige ganz zufrieden mit ihrer Situation:
„Nachdem am Anfang alles in mir zusammengebrochen war, alles sich
veränderte bis hin zum Freundeskreis, hat mir diese Entwicklung so viel Kraft
gegeben, dass sich meine Einstellung zum Älterwerden und Kranksein radikal geändert hat. Es ist nicht gleich alles vorbei, wenn eine solche Krankheit
auftritt. Wir haben es wieder unser Leben, unsere Gemeinschaft, in der wir
Bild: Dr. Reinhard Schwarz
lachen und manchmal sogar glücklich sind.“
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Ein Tusch auf Herbert Krüger!
SEIN LEBEN IST VOLLER MUSIK Von wegen Ruhestand: Herbert Krüger, Jahrgang 1937, macht weit mehr als
Beruflich und privat muss er einiges aushalten. Vier Firmenkonkurse macht er
50 Jahren. Dafür, dass es „nur“ ein Hobby für ihn ist, betreibt er es höchst
stirbt im Jahr 2007 – ein Jahr vor der Goldenen Hochzeit. Die Musik und seine
professionell. Die Liste seiner Auftrittsorte ist lang. Nicht nur in der Bundesrepublik, auch in Haarlem und Angers, Polen, Spanien und der Tschechei hat er schon gespielt. Und er denkt noch lange nicht ans Aufhören.
Gleich nach der abgeschlossenen Malerlehre geht es los: 1955 schließt
sich der 18-jährige Herbert dem Straßenbahner Spielmannszug an und wird
Mitglied im neu gegründeten Fanfarenzug Osnabrück. Sein erstes Instrument,
eine Langfanfare, hat bis heute einen angestammten Ehrenplatz im Musikkeller. Neben seinem intensiv betriebenen Hobby arbeitet sich Herbert als
mit und übersteht eine Krebserkrankung. Schließlich erkrankt seine Frau und
beiden Töchter helfen ihm die Trauer zu überwinden.
Nach fast 15 Jahren gehen der Parforcehorn-Bläsergruppe in Hagen am
Teutoburger Wald die Mitglieder aus, 2009 hört auch Herbert Krüger deshalb dort auf. Seitdem spielt er mit vier weiteren Bläsern in der Grönegauer
Jagdhornbläsergruppe und nimmt mit dieser Gruppe auch regelmäßig an Wettbewerben teil. 2013 gewinnen sie die Niedersachsenmeisterschaft. Die Musik ist und bleibt sein Lebensinhalt. Fast täglich wird geübt, alle
Maler hoch, bis er 1963 einen Berufsunfall erleidet. Mit dem Arm kann er nicht
vier Wochen treffen sich sogar noch die „Oldies“ aus dem Fanfarenzug.
Glück weiter blasen. Durch seine Tätigkeit als Werbevertreter knüpft er un-
Herbert Krüger auch körperlich konsequent fit. Nachdem er eine Zeit lang
mehr malen, deshalb geht er in den Außendienst. Die Fanfare kann er zum
Mit Wassergymnastik, Schwimmen, Radfahren und „Muckibude“ hält sich
zählige Kontakte und weiß diese zu nutzen: Der Fanfarenzug wird zu Messen,
das Essen im Altersheim probiert, aber nicht für gut befunden hat, lernt er
ist 1980 die große Musikparade zum 25-jährigen Bestehen des Fanfaren-
Vorzugsweise kommt Gemüse auf den Tisch.
Abendkonzert mit großem Zapfenstreich. Herbert Krüger grüßt als erster
Der sympathische Unruheständler ist zufrieden mit seinem Leben und das
Kurkonzerten, traditionellen Umzügen und Jubiläen eingeladen. Ein Highlight und Trompeter-Korps Osnabrück – mit Sternenmarsch zum Rathaus und
Vorsitzender in der Festschrift die Gäste und sieht als 43-jähriger so blendend
das Kochen. Es macht ihm Spaß mit dem Schnellkochtopf zu hantieren.
strahlt er auch aus. Zu seinen Töchtern hat er ein herzliches und inniges
aus, dass er bestimmt viele Frauenherzen betört. Doch Herbert ist längst
Verhältnis. So oft es geht besucht er seine Tochter in Berlin und die ebenfalls
und Trompeter-Korps Osnabrück als Tambour Majorin mitspielt.
er in Osnabrück. Zweimal im Jahr kommen übrigens Freibad-Fans in den
vergeben. Mit seiner Frau hat er zwei Töchter, von denen eine im Fanfaren-
dort wohnhaften drei Enkel und zwei Urenkel. Die jüngere Tochter lebt wie
Genuss einer Gratis-Einlage von Herbert Krüger. Immer zur Eröffnung und
1990 – nach fast 30 Jahren als Vorsitzender – verabschiedet sich Herbert
zum Ende der Freibad-Saison setzt er im „Moskau-Bad“ seinen Zylinder
sind nicht mehr unter einen Hut zu bekommen. Ohne Musik geht es aber
Hoffentlich noch sehr viele Jahre!
Krüger vom Korps. Seine Arbeit und der zeitliche Aufwand für die Auftritte auch nicht und so steigt er 1991 um auf das Parforcehorn. Mit der Gruppe
„Cors de Chasse“ spielt er bei Kirchenkonzerten und Jagdveranstaltungen. Auf rund 20 Auftritte kommt er pro Jahr, einmal wöchentlich wird geprobt. 28
auf und spielt von der Tribüne herab die Fanfare.
Bild: Uwe Lewandowski
ein bisschen Musik zum Zeitvertreib. Er lebt mit und für die Musik – seit über
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Groß im Kleinen
WAS LIEBE TRÄGT Erika Schulz wird im Februar 1937 in Herrmannswaldau im Kreis Goldberg
Dann der nächste Schock: Sie, die mit drei Kindern, einem intensiv pflege-
ist in Russland und Polen im Krieg. Ihre Mutter und Tante Else passen auf,
hatte, soll nun plötzlich das gesamte Pflegegeld zurück zahlen. Sie fühlt sich
in Schlesien geboren. An ihre Kindheit hat sie kaum Erinnerungen. Ihr Vater dass dem kleinen Mädchen nichts geschieht. Mal flüchten sie ins Kornfeld,
mal auf den Dachboden. Viele Frauen haben Furchtbares erlebt. Die Angst ist ein ständiger Begleiter. Lernen darf Erika nichts.
1959 wird geheiratet. 1961 kommt Sohn Rainer auf die Welt, 1964 und 1971 die Töchter Sabine und Dagmar. Eine glückliche Familie mit eigenem Haus.
zwar im Recht, doch diese Forderung stresst sie sehr. „Für Andere kann ich
kämpfen, für mich nicht.“ Die Angst das Haus zu verlieren ist groß. Sie zieht
vor Gericht und es gibt ein langes Hin und Her der Ämter. Selbst die Politiker geraten über den Fall in Streit. Schließlich der erlösende Anruf vom Amt: Erika Schulz gewinnt den Prozess.
Ihr Mann ist Mitte vierzig, als plötzlich seine Beine versagen. Die Ärzte
Das Haus ist gerettet, aber die finanzielle Lage bleibt angespannt. „Wir
geplante drei Tage ins Krankenhaus. Doch dann wird er das Krankenhaus
engel und den lieben Gott an meiner Seite.“ Sie betreut alte Menschen und
wissen ihm nicht zu helfen. Als schließlich gar nichts mehr geht, kommt er für 19 Monate lang nicht mehr verlassen. Eine Geschwulst am Rückenmark hat zur Querschnittslähmung geführt und er bleibt für immer an den Rollstuhl
Erika Schulz weiß gar nicht, was sie als ausgewählte „Lebenskünstlerin“ sagen soll. Sie habe doch nichts Besonderes gemacht in ihrem Leben. Aber sind Lebenskünstler denn immer nur Menschen, die Spektakuläres vollbringen und große Erfolge verzeichnen? Besteht Lebenskunst nicht vielmehr darin, die eigenen Lebensumstände bewusst anzunehmen und im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste daraus zu machen? Ist Lebenskunst nicht auch Überlebenskunst, verbunden mit der Kunst zur Improvisation, Anpassung und Selbstbeherrschung in besonders schwierigen, kritischen Lebenssituationen?
bedürftigen Mann und einer dementen Mutter schon mehr als zu kämpfen
gefesselt. Als Erika ihren Mann zu Silvester mit nach Hause nehmen darf,
weiß sie, dass es keine Hoffnung auf Heilung gibt. Ein Satz des behandelnden Arztes hat sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt: „Was kommt, das bleibt.“
mussten rechnen“, räumt sie klaglos ein, „aber ich hatte immer einen Schutzarbeitet für das Rote Kreuz. Sie engagiert sich im Sozialverband und wird im Besuchsdienst aktiv, jahrelang im Vorstand. Und immer wieder ist sie froh, dass sie schon in jungen Jahren bei ihrer Lehrherrin gelernt hat eine gute Suppe für wenig Geld zu kochen.
Ihr Mann glaubt da noch an Besserung.
Auch auf ihre Leistung als Mutter kann sie stolz sein. Drei Kinder hat sie
Er kann nur liegen, ein Jahr im gleichen Bett. Erika pflegt ihren Mann zehn
Ingenieur und Diplom Physiker, Sabine Bauzeichnerin und Dagmar Arzt-
Jahre lang mit Hingabe, rund um die Uhr. Ihr Mann ist zum Glück ein vorbild-
licher Patient – er bleibt ruhig und geduldig. Am 21.10.1990 besteht Verdacht auf Herzinfarkt – er kommt mit Blaulicht ins Krankenhaus und stirbt noch am selben Tag.
groß gezogen und aus allen ist etwas geworden: Reiner ist Maschinenbauhelferin und Physiotherapeutin. Die drei Kinder und vier Enkelkinder sind ihr ganzes Glück. Und natürlich kümmert sie sich auch schon wieder um die
Schwiegermutter ihrer Tochter, die an ALS erkrankt ist, versorgt deren Haus und besucht sie regelmäßig.
Erika bleibt stark gefordert. Noch bis 1996 pflegt sie ihre demente Mutter.
Spurlos sind die Jahre nicht an ihr vorüber gegangen. Sie kann nicht mehr
Einkommens haushalten. „60 Prozent von wenig ist nicht viel“, stellt sie leise
und geht regelmäßig zur Therapie – das ist außergewöhnlich für eine Frau
Zudem muss sie nach dem Tod ihres Mannes mit 60 Prozent des bisherigen fest.
weinen und leidet zeitweise an Depressionen. Aber sie kämpft dagegen an Ende siebzig. Wenn sie traurig ist, geht sie in ihren Garten. „Die Blumen sind mein Trost“, strahlt sie, und ganz offenbar hat sie einen „grünen Daumen“. Denn was auch immer sie anpflanzt, wächst nach ihrer Aussage ewig.
Und selbst wenn sie im Innersten traurig ist: Erika Schulz hat für jeden und
jede Situation immer einen passenden Spruch drauf: Damit Menschen lachen.
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Marathon mit 80
GOLDJUNGE AUS PRITZWALK Wer im Alter von 80 Jahren eine Goldmedaille im Marathonlauf gewinnt, muss schon über eine ziemlich gute Kondition verfügen. Der Pritzwalker Ernst Wehrstedt hat sie - und führt das auf sein Hobby „Laufen“ zurück, das ihn seit seinem 49. Lebensjahr begleitet.
„Bewegung ist alles“, sagt Ernst Wehrstedt, „dazu eine vernünftige Lebensweise, Freude am Leben und ein grundsätzlich positives Denken.“ Das hat
er sich sein Leben lang bewahrt und ist so gut durchs Leben gekommen.
Mit 49 Jahren tritt er in den Pritzwalker Sportverein ein. 1990 geht er in den
Ruhestand, engagiert sich ehrenamtlich als Berater im örtlichen Arbeits-
losenzentrum: „Nichts zu tun ist nicht meine Sache“, sagt er, „und hier konnte
ich den Leuten ein bisschen Trost spenden.“ Im Zahnradwerk noch ein Mini-
job, den Rest seiner Zeit verbringt er im Garten und beim täglichen Laufen.
50-60 Km macht er pro Woche im Park und am Sonntag trifft er sich mit der
Gruppe zum gemeinsamen Lauferlebnis. „Für mich ist das die reine Erholung
in der Natur zu sein“, freut er sich. Oft läuft er eine Strecke von 30 Kilometern,
aber er macht auch gerne die 42,2 Marathonkilometer hier und in anderen Ländern.
Natürlich hat er bis heute jede Menge Medaillen gesammelt, seine bedeu-
tendsten aber sind drei goldene und zwei silberne vom Rennsteiglauf, eine
goldene vom Brockenmarathon und 3 Goldmedaillen vom Berlin-Marathon, den er in seiner Altersgruppe 80-85 auch 2014 wieder mit „Gold“ krönen
konnte. Wie er das schafft? „Ich laufe gleichmäßig“, sagt er lapidar. Und mit
einer Zeit von 4 Stunden und 27 Minuten für die 42,2 Kilometer muss er sich
vor keinem jungen Läufer verstecken: „Ich will nicht überheblich wirken,
aber wenn ich mit den Jungen laufe, immer an ihrer Seite, nicht hinterher“,
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Bilder: Hans-Werner Boddin
sagt er leise. Ans Aufhören denkt er nicht: „Laufen ist für mich Problemlösung, es befreit einfach. Wer mit einem bösen Gesicht in den Wald läuft, kommt fröhlich lächelnd wieder heraus.“
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Bildhauerin, Fotografin, Dipl.-Kunstpädagogin, Flamenco-Tänzerin
DOROTHEE BRANDI-EFFENBERG WIRD 80. EIN PHÄNOMEN. Doch, Sie haben richtig gelesen: Dorothee Brandi-Effenberg wird 80 Jahre alt. Dass sie jünger wirkt als manche 60-Jährige liegt vielleicht daran, dass die Bildhauerin ein außergewöhnlich bewegtes Leben führt. Bewegung ist ihr Element, sowohl körperlich als auch geistig. Ihr Lebensmotto, frei nach Wilhelm Busch: „Also lautet ein Beschluss, dass der Mensch ’was lernen muss. Und dies kann man Gott sei Dank, aber auch ein Leben lang.“ Sie lernt nicht nur, sie ist neugierig, probiert aus und geht in die Tiefe.
Was sie macht, macht sie richtig. Die gebürtige Göttingerin wollte Architektur studieren, doch sie wird schwanger und heiratet. Noch während der
Schwangerschaft beginnt sie bei Lilli Niebuhr, einer berühmten Berliner Fotografin, eine Lehre als Fotografin. Die Ehe mit ihrem Mann - einem
Die Generationen in der
6 Jahre alt sind, nach Hamburg und macht sich dort als Architekturfotografin
griechischen Mythologie:
selbstständig. Sie arbeitet für angesehene Architekten und Fachmagazine
schuf aus Bronze Hekate,
Reportagen durch Europa, während der Schulferien zusammen mit ihren
Dorothee Brandi-Effenberg Demeter und Persephone. 34
Dorothee Brandi-Effenberg geht mit den zwei Töchtern, die gerade 4 und
wie „Bauwelt“, „Schöner Wohnen“, „Architektur und Wohnen“ und reist für
Töchtern.
Bilder: Norbert Drogies
bekannten Architekten, den sie schon aus der Schulzeit kennt - scheitert.
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Als Anfang der 70er Jahre im Zuge der ersten Rezession immer mehr
Architekten selbst fotografieren, steht Dorothee Brandi-Effenberg vor einem Wendepunkt: Die Töchter sind aus dem Haus, die Kasse ist leer, sie fühlt
sich ausgepowert und gesundheitlich geht es ihr schlecht. Sie zögert nicht lange und startet neu: Sie diplomiert in Pädagogik und Kunsttherapie
auf anthroposophischem Hintergrund und arbeitet als Kunsttherapeutin über-wiegend selbstständig. Nebenbei absolviert sie eine klassische
Ausbildung als Bildhauerin und begleitet Kunstreisen. Und sie fängt endlich das Tanzen an. Schon in den 50er Jahren hatte sie Zigeuner-Flamenco-
Tänzer gesehen und war fasziniert. Jetzt legt sie richtig los. Sie tanzt
Flamenco und später auch Tango, genießt Rhythmus, Percussion und
Gesang und überwindet dadurch auch ihre gesundheitlichen Probleme.
„Ich habe getanzt, bis ich alles los war“, lacht sie befreit. Vor vier Jahren wollten die Knie nicht mehr, aber sie geht mit Disziplin dagegen an.
Den Tango hat sie aufgegeben, Flamenco tanzt sie noch immer. Im Sport-
verein bewegt sie sich bei Body & Dance, Afro und Bollywood – und sie macht jeden Morgen 30 Minuten lang Übungen, schon so lange sie
denken kann.
Selbst in ihrer Arbeit als Bildhauerin bleibt sie der Bewegung verbunden.
Seit über 30 Jahren schafft sie plastische Bilder und Skulpturen. Dabei folgt
sie ihrem Arbeitsmaterial in dessen eigenen Formgesetzen. Stein symbolisiert
das Ruhen. Dorothee Brandi-Effenberg schält in geduldiger Arbeit das ihr
Wichtige als große Form heraus. Aus großen, kräftigen Quadern schafft sie
Gestalten, Figuren und Köpfe.
Metallisch dünn, den Raum durchmessend dagegen die Mensch- und
Vogel-Gestalten aus fragilem Rundeisen. Fast körperlos bewegen sich ihre lebensgroßen Geschöpfe durch Räume, latent im Gleichgewicht: Fliegen, Schwingen, Kopf-Stehen.
In aus Ton, Gips und Wachs geformten und in Bronze gegos-
senen Skulpturen verbindet die Künstlerin das statisch Ruhende mit dem dynamisch Beweglichen. Dabei reduziert sie das leiblich-körperliche Volumen bis zur Abstraktion, zum
Zeichen. Ihr Ziel: das Zufällige, Subjektive abzustreifen
und der Skulptur Gültigkeit und Dauer zu verleihen.
Kein Wunder, dass Dorothee Brandi-Effenberg länger nicht dazu gekommen ist eine Ausstellung zu organisieren oder eine Website einzurichten.
Aber das ist jetzt – neben einem geplanten Fotobuch - ihr nächstes Ziel!
konnte. Ulrike Brandi ist eine der ersten Lichtplanerinnen und international
bekannt (www.ulrike-brandi.de), Christine Brandi ist Künstlerin und baut
u.a. Lichtobjekte aus unterschiedlichsten Materialien. Dass beide mit Licht
arbeiten, kommt nicht von ungefähr: Der Begriff „Fotografie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet: Malen mit Licht.
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Bilder: Norbert Drogies
Ihr ganzer Stolz und ihre Freude sind die Töchter, denen sie viel mitgeben
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94 und topfit Er ist ein Glückspilz. Seit dem 3. 12. 1920. An diesem Tag kommt Heinz Obermann zur Welt. Hineingeboren in eine Familie, die schon immer mit Kohlen handelte. Zwischen Kohlen und Briketts wächst er auf und eignet sich auf der Höheren Handelsschule Kaufmannswissen an. Zudem ein dickes Fell und eine positive Grundhaltung. Was er nie bereuen sollte. 1939 muss er zum „Reichsarbeitsdienst“ einrücken. Eigentlich ein Unglück
– nicht aber für Heinz Obermann. Während seine Kumpels im Schweiße ihres Angesichts schuften, schickt man ihn in die Verwaltung des weiblichen
Arbeitsdienstes, denn Frauen, die sich mit Verwaltungsarbeit auskennen, sind rar. Bei seiner Halbtagstätigkeit findet er genügend Gelegenheiten,
„Kontakte“ zu knüpfen, was sich als äußerst segensreich erweist. Die Mädels arbeiten zumeist in bäuerlichem Umfeld mit Zugriff auf Agrarprodukte. Heinz, der Hahn im Korb.
Ohne Blessuren durch den Krieg Nach dem Zusammenbruch im Mai 1945 geht es mit dem Stab der Heeres-
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ein Jahr Schützenkönig im örtlichen Verein. Eine seiner heikelsten Aufgaben
später ist es, die jeweils zum neuen König passende Königin auszusuchen.
Mädels sind hier für ihn tabu, seine Devise lautet: „Der Thron bleibt sauber!“
gruppe Südost nach Klagenfurt, wo die Österreicher jetzt die Befreiung vom
Lebenskünstler mit vielen Plänen
befürchtet, kommt alles anders, denn das Glück sitzt mit ihm am Kaffeetisch.
Dass er mit bald 94 Jahren immer noch topfit ist, führt er auf seine unerschüt-
Naziregime feiern. Als die Engländer einrücken und Heinz das Schlimmste
Die Engländer sehen die Österreicher, die ihre Situation rasch als „Befreiung“
definieren, keineswegs als „Kriegsgegner“ an und laden den völlig überraschten Heinz samt Kameraden zu Kaffee, Kuchen und Zigaretten ein.
Er hat den Krieg unverwundet überlebt – und Kriegsgefangenschaft kommt für den neuen Freund des englischen Volkes nicht in Frage. Also wandert
er zurück in die Heimat, wo er vor der ausgebombten Kohlenhandlung steht.
terliche Einstellung zum Junggesellendasein zurück. „Mein ganzes Leben
habe ich nur attraktive Frauen um mich herum gehabt, die mich immer dann
verließen, wenn ich den Gang zum Standesamt verweigerte“, sagt er ohne Bedauern, denn zu allen pflegt er beste Bezie-
hungen, soweit sie noch leben. Wieviele Frauen
er wohl gehabt hat, der Heinz? „Ausreichend“,
Jetzt gilt es Lebensmittelmarken zu beantragen. Doch erst einmal heißt es
sagt er verschmitzt und hält sich bedeckt.
tauscht er Kohlen gegen Lebensmittel ein. Und: Frauen, nichts als Frauen
Seine derzeitige Lebensabschnittsgefährtin heißt
Schutt schaufeln. Wieder denkt er positiv, legt los und schaufelt. Nebenher um ihn herum. „50 % der Männer waren gefallen, es herrschte drastischer
Männermangel“, sagt er, „wir Überlebenden mussten uns nun um die allein-
stehenden Damen kümmern, die auf den Schutthalden arbeiteten.“
Bilder: Dr. Reinhard Schwarz
HEINZ IM GLÜCK
Mineralölhandel ist er viele Jahre ehrenamtlich aktiv tätig. 1979 wird er für
Marlis und wohnt ebenfalls – erheblich jünger
als er – als attraktive Single in einer eigenen Woh-
nung, unweit von ihm. Sie verreisen gerne zusammen und sehen sich, wenn sie es beide wollen.
Der ewige Single und die Frauen
Viel von seiner Zeit verbringt er vor dem Compu-
Sein Haus, das bald wieder bewohnbar ist, wird zum Ort für feucht-fröhliche
Lebenskünstler bis vor kurzem nie von innen gesehen. Mit 93 Jahren über-
„Trümmerpartys“. Und welch ein Glück, dass 22 Uhr Ausgehsperre ist, da
können die Mädels „leider“ nicht mehr nach Hause. In der Zeit des Wieder-
aufbaus nimmt er rege am gesellschaftlichen Leben teil. Im Brennstoff- und
ter, sein iPad ist ihm heilig. Ein Krankenhaus hat der Alleinversorger und
sieht er eine Treppenstufe, stürzt und zieht sich einen komplizierten Bruch zu.
Jetzt sieht er der Heilung entgegen – positiv gestimmt, denn er hat noch viel vor: „Ich reise eben gern!“
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Ich bin dann mal alt ...
DIALOG MIT DER ZEIT Bis zum 22. Februar 2015 sollten Sie sich einmal Zeit nehmen und nach
Frankfurt fahren, denn nur bis dann haben Sie im Museum für Kommunikation noch die Chance auf einen „Dialog mit der Zeit“. Die Erlebnis-Ausstellung über die „Kunst des Alterns“ ist unbedingt empfehlenswert, konfrontiert
sie Besucher doch mit ihrem eigenen Alter und mit ihrem Älterwerden, mit ihrer Zeit.
Im September 2014 feierte die Ausstellung in Frankfurt Europa-Premiere
und ist seitdem ein Publikumsmagnet. Wie werde ich im Alter sein und wie
werde ich leben? Wer wird noch bei mir sein? Werde ich gesund bleiben? –
Fragen, die uns die Ausstellung auf spielerische und interaktive Weise stellt.
Es geht um die jeweils eigene Zukunft und die Kunst des Alterns.
Dabei spricht sie Menschen aller Generationen an: Wie kann das eigene
Leben gestaltet werden? Was sind die Herausforderungen des Älterwerdens?
Welche Möglichkeiten und Chancen habe ich – jetzt und in Zukunft?
Das Besondere: Alte Menschen führen die Besucher durch die Ausstellung.
Zum Beispiel Gertrud Rosemann – eine hellwache fast 92-jährige Frau mit sportlichem Kurzhaarschnitt, die unter einem Dach mit dem hessischen
Puppenmuseum lebt. Was wiederum kein Zufall ist: Sie hat es selbst geplant,
ehrenamtlich aufgebaut, geleitet und zu einer landesweiten Attraktion entwickelt.
„Dialog mit der Zeit“ ist mehr als eine Ausstellung. Denn die wichtigsten
Mehr Informationen: www.dialog-mit-der-zeit.de
Überdimensionale Sanduhren
konfrontieren die Besucher mit Fragen zum Umgang mit ihrer eigenen Zeit.
Wie fühlt sich Treppensteigen mit schwachen Knochen an? Wie geht Telefonieren, wenn das Gehör nachlässt?
Im Museum für Kommunikation 40
können Sie es ausprobieren.
Bilder: Bert Bostelmann, G2 Baraniak
„Objekte“ sind die Besucher selbst – und ihre Gespräche.
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Der mit den Senioren tanzt … wer nicht gehen kann, tanzt mit den Händen.
Beim Tango Argentino bleibt keiner sitzen.
HELMUT FUCHS, 60, BRINGT TANGO ARGENTINO INS PFLEGEHEIM
„Sie machen uns glücklich“ hört Helmut Fuchs oft –
das wiederum macht ihn
glücklich.
Eine alte Dame, die sich wochenlang nicht aus dem Rollstuhl erhoben hat, steht in seiner Tangostunde auf und sinkt in Helmut Fuchs’ Arme.
Zusammen gehen sie ganz langsam zwei Meter zur Musik. Dann sagt sie:
„Jetzt kann ich nicht mehr.“ Der 60-Jährige begleitet sie zu ihrem Rollstuhl zurück. Momente wie diesen wird Helmut Fuchs niemals vergessen.
Die Tangostunden mit Helmut Fuchs
sind ein Höhepunkt im Alltag der Senioren.
Tango tanzen kann jeder, der gehen kann … 42
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Der gebürtige Hamburger ist Medienpädagoge (Dipl.), Theaterpädagoge (BuT) und Musiker und tanzt seit 1986 Tango. Als seine Mutter vor fünf Jahren in ein
Heim zieht und er sich in einer Phase des Neubeginns wieder mehr mit dem
Tango beschäftigt, versteht er endlich dessen Wesen: ein einfaches, lang-
sames, intensives Zusammengehen zur Musik. Er bringt all das zusammen,
was ihm lieb und teuer ist – den Tango, sein Pädagogikstudium, die Weiterbildung zum Theaterpädagogen - und die Senioren. Und gründet 2013
„Tango für Senioren“. Zusammen mit seiner Partnerin Jana Osterhus geht
er in Seniorentreffs und Wohnanlagen, Pflegeheime, Residenzen und Privathaushalte. Für „zwei ruhige und angenehme Stunden“, die er ganz auf die
Bedürfnisse älterer Menschen und ihrer körperlichen oder mentalen Beeinträchtigungen abstimmt.
Es geht dabei nicht um Akrobatik, sondern um die Menschen, die sich begegnen – in der Tangoumarmung mit einem Partner im Rhythmus der Musik.
Es ist keine körperliche Überforderung möglich, auch körperlich Beeinträchtigte können Tango tanzen. Und es tut ihnen ebenso gut wie gesunden Menschen,
denn Tango ist gesund und wie gemacht für Senioren.
„Tango hat regelrecht therapeutische Wirkungen“, sagt nicht nur Helmut Fuchs, sondern das belegen auch wissenschaftliche Studien. Auch wer deutlich über
65 mit dem Tangotanzen beginnt, profitiert sehr davon. Eine kanadische Studie schickte 30 Männer und Frauen zwischen 62 und 90 Jahren zweimal pro
Woche zu einer Doppelstunde Tangounterricht. Nach mehreren Wochen hatten In „Tango für Senioren“ schlagen zwei Herzen:
Helmut Fuchs kommt
mit Jana Osterhus ins
Haus.
die Tangotänzer im Vergleich zur Kontrollgruppe, die in derselben Zeit Spazier-
gänge gemacht hatte, eine deutlich bessere Balance, Körperhaltung und
Koordinationsfähigkeit. Tango schult den Gleichgewichtssinn und die Beweg-
lichkeit. Muskulatur wird aufgebaut, die Beweglichkeit nimmt zu. Die Senioren
bewegen sich auf eine Weise, die sie sich selbst nicht mehr zugetraut haben.
Jana Osterhus ist
Tango Argentino kann aber noch mehr. Nachweislich bewirkt er bei leichten
Kunsttherapeutin und
Verbesserungen. Außerdem senkt er das Risiko, an einer Demenz zu erkran-
Bildende Künstlerin,
Heilpraktikerin für
Psychotherapie.
Sie liebt die Begegnungen mit den
Senioren:
„Ich bin immer gern mit Gleichaltrigen
ausgegangen, aber
mittlerweile freue ich
bis mittelschweren Parkinson-Erkrankungen und Autismus-Varianten messbare
ken, um 76 Prozent. Tango Argentino ist seit 2007 Weltkulturerbe.
„Zugegeben, zunächst war die Skepsis groß. Tango tanzen war für fast alle
ganz schön exotisch“, erinnert sich Fuchs. Bei seinen ersten Besuchen bei-
spielsweise im Haus St. Theresien in Hamburg gab es viele irritierte Gesichter.
Doch die anfängliche Zurückhaltung legte sich schnell. Schon bald hatten
seine Tanzschüler ein begeistertes Strahlen im Gesicht. Für Helmut Fuchs und Jana Osterhus die schönste Bestätigung.
mich fast noch mehr
auf die Zeit mit den
Senioren. Es sind
so viele großartige
Menschen darunter.“ 44
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DATE MIT DER ZUKUNFT „Ungeschönt und engagiert die Optionen fürs Älterwerden durchgehen – Respekt! Für einen Autor, der sonst als ‚Achim Achilles’ vor allem wegrennt, eine reife Leistung!“ – Ein großes Lob aus berufenem Mund von Dr. Eckart von Hirschhausen. Auch Henning Scherf, langjähriger Bürgermeister von Bremen, der sich schon lange mit dem Altwerden in der deutschen Gesellschaft beschäftigt, würdigt das neue Buch von Hajo Schumacher: „Es ist klug, sich rechtzeitig damit vertraut zu machen, wie wir älter werden wollen.“
„Restlaufzeit: Wie ein gutes, lustiges und bezahlbares Leben im Alter gelingen kann“ heißt der viel versprechende Titel eines Buches, das jeder und jedem,
nicht erst ab 50, wärmstens empfohlen werden kann – denn Lachen hält
bekanntlich jung. Der Autor Hajo Schumacher, gerade 50 geworden, möchte
das Altwerden am liebsten verdrängen. Dahinsiechen, Einsamkeit, Demenz,
Armut, der Verlust von selbstbestimmten Leben – das hört sich alles nicht gut an. Forever young lautet sein Motto. Aber irgendwann dämmert ihm:
Das ist die schlechteste aller Lösungen. Nur Wissen und Erfahrung helfen
weiter. Also macht er sich auf, Modelle für das Leben im Alter auszuprobieren: Rentner-WG, Mehrgenerationenhaus, dement unter Palmen oder Luxus-
Residenz? Wie könnte ein würdevolles, lustiges und bezahlbares Leben im
Alter aussehen und was muss er heute dafür tun? Emotional, gnadenlos
ehrlich und witzig erzählt er von seinen Erfahrungen und davon, wie man die
Hajo Schumacher und Frau Schmidt sind
RESTLAUFZEIT
zusammen 151 Jahre alt.
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Credit Coverfoto: Reto Klar, Autorenfoto: Beatrice Behrens, Foto links: Dominique Pleimling
durch den Fortschritt geschenkten Jahre mit einem guten Leben füllen kann.
Dr. Hajo Schumacher ist Meister darin, seine persönlichen Interessen und seinen Beruf miteinander in Einklang zu bringen – ein Lebenskünstler. Der freie Journalist, Autor und Moderator war 10 Jahre Redakteur beim Spiegel, zuletzt Co-Leiter des Berliner Büros. Bis 2002 arbeitete er als Chefredakteur bei der Zeitschrift „Max“. Seitdem schreibt er für Tageszeitungen, Hörfunk, Online und Fernsehen. Für RTL, N24, WDR und RBB kommentiert er das politische Geschehen, für die Deutsche Welle moderiert er das
Magazin „Typisch deutsch“. Er schreibt jedes Jahr ein Buch. Oder zwei. Unter dem Pseudonym Achim Achilles schreibt er auf der gleichnamigen Website alles, was ihm zu Topthemen rund um Marathon, Joggen, Abnehmen, Gesundheit, Ernährung und Menschen einfällt, und das ist eine Menge. Der
„Wunderläufer“ Achilles lebt mit einer verständnisvollen Frau in Berlin, läuft aber überall, wo es wehtut. Sein Motto: „Qualität kommt von Qual.“ Dabei ist es Deutschlands bekanntestem Freizeitsportler egal, dass er trotz intensivem Training kaum von der Stelle kommt. Für ihn ist der Weg das Ziel.
Hajo Schumacher: Restlaufzeit. Eichborn Verlag, Köln, Hardcover, 286 Seiten, 19,99 Euro. ISBN 978-3-8479-0572-1 47
Zusammen ist man weniger allein
Bild: Angela Beckmann
DER TREND GEHT ZUR WG 48
Mit anderen Senioren in einer WG zusammenleben? Zwei von drei Senioren
„Wir haben viel erlebt und gelernt. Es gab auch schon einmal einen Zeitpunkt,
kommt eine Forsa-Umfrage. Auch generationsübergreifende Wohnprojekte
nichts vorzumachen. Man kann sich das noch so gut ausmalen und planen,
halten das für das optimale Wohnkonzept im Alter. Zu diesem Ergebnis
erfreuen sich großer Beliebtheit, zumal immer mehr Menschen entweder keine
an dem wir aussteigen wollten. Es ist ein Abenteuer, da braucht man sich
nachher kommt es dann doch oft ganz anders.“ Beide Giselas sind sich einig,
Familie mehr haben oder die Kinder weit weg sind. Die meisten Menschen
dass es Mut erfordert sich auf ein solches Wagnis einzulassen. Den Mut, das
einer häuslichen Umgebung zu bleiben. Doch vom ersten Interesse daran bis
hinter sich zu lassen und sich auf etwas völlig Neues einzustellen. Den Mut,
haben den Wunsch, im Alter möglichst lange selbstbestimmt zu leben und in
zur Umsetzung ist es ein weiter Weg, der Wagemut und Toleranz erfordert. Gisela Rump, 73, und Gisela Lohrentz, 69, wohnen seit Dezember 2010 in
oft lebenslang gewohnte „normale“ Wohnen als Paar, Familie oder Single
sich bewusst vom eigenen Haus oder der Wohnung zu trennen und beim
gemeinschaftlichen Wohnvorhaben zu bleiben, auch wenn es mal richtig hakt, und den Mut, Dinge offen auszusprechen. Sie hätten inzwischen eine gute
Wohnungen der „Wahl-Verwandtschaften Bonn“, eines Vereins, der schon drei
Streitkultur entwickelt. Die sei nötig, denn bei 53 Individuen, die sich auf eine
Ihr neues Zuhause in Plittersdorf besteht aus 32 Wohneinheiten (18 Miet- und
keiten freiwillig in die Gruppe einzubringen, komme es auch zu mehr oder
gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnprojekte realisiert hat.
14 Eigentumswohnungen), die sich über drei Häuser verteilen. Darin leben 53 Menschen im Alter von 1 bis 80 Jahren, Menschen aus 7 Nationen, Singles, Familien mit Kindern und Alleinerziehende.
Ein solches Wohnprojekt fällt nicht vom Himmel, sondern hat meistens eine
lange Vorlaufzeit. Gisela Rump und Gisela Lohrentz gehören zur Planungs-
Wohnphilosophie verständigt haben, sich im Rahmen der eigenen Möglichminder großen Meinungsverschiedenheiten.
„Jeder, der hier einzieht, sollte bereit sein sich selbst weiter zu entwickeln“,
sagt Gisela Rump. „Als Gegenleistung dafür bekommt man schließlich eine mehr als gut funktionierende Nachbarschaft.“
und Koordinierungsgruppe, die sich 2007 erstmals getroffen hat. Beide
sind begeistert von ihren Wahlverwandtschaften und sagen, dass sie es
immer wieder tun würden. Aber sie räumen auch ein, dass es nicht immer
ein Zuckerschlecken war und ist:
Quelle: BAGSO-Nachrichten 02/2014
Wohnprojekt der
„Wahl-Verwandtschaften Bonn“ in Plittersdorf.
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Z HNE Z S MM N B SS N ALLES WIRD GUT
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GESUND BEGINNT IM MUND Zähne sind der Schlüssel für ein erfülltes Leben Zähne sind nicht nur zum Beißen da, sondern insgesamt der Schlüssel für
Wohlbefinden und Ausstrahlung. Nur wer kraftvoll zubeißen kann ist in der Lage sich gut und genussvoll zu ernähren. Gesunde und schöne Zähne
signalisieren Gesundheit, Kraft und Attraktivität. Wer schöne Zähne hat, lacht viel lieber – Lachen ist gesund! – und wird auch lieber geküsst.
Die Zähne haben also alle Aufmerksamkeit verdient und sollten täglich
gründlich und gewissenhaft gehegt und gepflegt werden.
Wie gesund sind die Zähne der Deutschen? Wie häufig finden sich Karies
und Parodontalerkrankungen in der Bevölkerung? Um diese Fragen zu klären, hat das Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Kassenzahnärzt-
lichen Bundesvereinigung und der Bundeszahnärztekammer im Jahr 2005
zum wiederholten Mal über 4500 Personen aus allen sozialen Schichten und
Altersgruppen repräsentativ befragt und zahnmedizinisch untersucht. Die
Studie zeigt auf, dass die Zahngesundheit der Deutschen dank erfolgreicher Prävention und guter zahnärztlicher Versorgung immer besser geworden ist.
70 Prozent der Zwölfjährigen haben heute ein naturgesundes Gebiss.
Erwachsene und Senioren behalten ihre eigenen Zähne immer länger und
verbessern damit ihre Lebensqualität.
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Es tut nicht gut, wenn man im Bad Und nur die Füße draußen hat. – Auch Bählamm hat’s nicht wohlgetan. Es zog ihm in den Backenzahn. –
Parodontalerkrankungen sind jedoch auf dem Vormarsch. Denn erhaltene
Zähne führen zum Beispiel mit zunehmendem Lebensalter zu einem höheren Risiko für Erkrankungen des Zahnhalteapparates. So leiden fast 40 Prozent
der Senioren unter einer schweren Form von Parodontitis, und Parodontitis steht in engem Zusammenhang mit Allgemeinerkrankungen.
Parodontitis – die große Gefahr Parodontitis wird verursacht durch Bakterien im Biofilm, getriggert durch die
Immunantwort, die letztlich zu Gewebsabbau führt. Der Zahnhalteapparat wird weitgehend zerstört. Man weiß inzwischen sicher, dass Parodontitis
das Risiko für Schlaganfall erhöht. Als chronisch bakterielle Entzündung führt Parodontitis zur Freisetzung von Nitrosaminen, welche direkt karzinogen
Regelmäßige zahnmedizinische Prophylaxe beugt Parodontitis vor. Der Zahnarzt ist Ihr wichtigster Gesundheitscoach.
wirken können. Die Dentalhygiene und Zahnprophylaxe zur Prävention der Parodontitis stellt daher eine wichtige Säule in der Krebsvorsorge dar.
Schon lange gibt es Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Herz- und Gefäßerkrankungen. Längst wurde nachgewiesen, dass
Parodontitis mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und
Herz-Kreislauf bedingte Sterblichkeit einhergeht. Parodontitis hat auch
Rückwirkungen auf Diabetes. Zahlreiche Studien belegen Wechselwirkungen
zwischen entzündlichen Erkrankungen des Zahnhalteapparates und gestörtem Glukosestoffwechsel.
Motivieren Sie Eltern und Großeltern, regelmäßig zur Kontrolle zu gehen.
Ach! Wie erschrak er, als er da Den wohlbekannten Haken sah.
Das Zahnweh, subjektiv genommen, ist ohne Zweifel unwillkommen; doch hat’s die gute Eigenschaft, dass sich dabei die Lebenskraft, die man nach außen oft verschwendet, auf einen Punkt nach innen wendet und hier energisch konzentriert. Kaum wird der erste Stich verspürt, kaum fühlt man das bekannte Bohren, das Zucken, Rucken und Rumoren, und aus ist’s mit der Weltgeschichte, vergessen sind die Kursberichte, die Steuern und das Einmaleins, kurz, jede Form gewohnten Seins, die sonst real erscheint und wichtig, wird plötzlich wesenlos und nichtig. Ja, selbst die alte Liebe rostet, man weiß nicht, was die Butter kostet, denn einzig in der engen Höhe des Backenzahnes weilt die Seele, und unter Toben und Gesaus reift der Entschluss: Er muss heraus!
Wilhelm Busch, Deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller (1832-1908)
Zeichnung aus: „Der hohle Zahn“ 1860-1862,
Text aus „Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter“, Achtes Kapitel, 1883
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BISS INS HOHE ALTER Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag halten fit und vital.
Abwechslungsreich und frisch essen, lautet die Devise –
und von allem nicht zu viel. Am besten jeweils eine Hand voll.
Bild: Bettina Meckel
Gut kauen nicht vergessen!
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Pimp my Rolli!
RENTNER VON DER ROLLE Rollatoren und Rollstühle sind auch nicht mehr, was sie einmal waren.
Strasssteine auf den Felgen, Flaschenhalter statt Klemme für den Gehstock,
Hupen, LED-Leuchten oder gar Navi – Senioren motzen ihre einst ungeliebten
Gehhilfen auf. Das Geschäft mit getunten Rollatoren und Rollstühlen boomt. Der Rollator ist das neue Statussymbol.
Als der Rollator 1990 aus Schweden auf den deutschen Seniorenmarkt rollte, war die Gehhilfe noch verpönt und wurde allgemein verspottet. Doch seit
der Einführung von schicken Leichtgewicht-Rollatoren gehen Rentner gern auf die Rolle und mittlerweile boomt eine völlig neue Branche: die der
Rollatoren-Tuner. Immer mehr Firmen und Tüftler nutzen den Trend und
bauen topmodische Modelle für jeden Geschmack. Damit die wachsende
Mobilität nicht an schwindender Orientierung scheitert, werden altengerechte
Navigationssysteme erprobt. Sogar Design-Awards wurden schon an
Rollatoren vergeben.
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Kreuzfahrtschiff statt Altersheim
„... ICH HABE SOEBEN BESCHLOSSEN:
ICH WILL NIE INS ALTERSHEIM!“ Wenn ich einmal in später Zukunft alt und klapprig bin, werde ich bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff.
Die Gründe dafür hat mir unser Gesundheitsministerium geliefert:
„Die durchschnittlichen Kosten für ein Altersheim betragen 200 € pro Tag“!!! Ich habe eine Reservierung für das Kreuzfahrtschiff „XYZ“ geprüft und muss
für eine Langzeitreise als Rentner 135 EUR pro Tag zahlen. Nach Adam Riese
bleiben mir dann noch 65 EUR pro Tag übrig. Die kann ich verwenden für: 1.
Trinkgelder: 10 €/Tag.
2. Ich habe mindestens 10 freie Mahlzeiten, wenn ich in eines der
Bordrestaurants wackele oder mir sogar das Essen vom Room-Service
auf das Zimmer, also in die Kabine, bringen lasse. Das heißt in anderen Worten, ich kann jeden Tag der Woche mein Frühstück im Bett
einnehmen.
3. Die „XYZ“ hat drei Swimmingpools, einen Fitnessraum, freie Benutzung
von Waschmaschinen und Trocknern und sogar jeden Abend Shows.
4. Es gibt auf dem Schiff kostenlos Zahnpasta, Rasierer, Seife und Shampoo.
5. Das Personal behandelt mich wie einen Kunden, nicht wie einen
Quelle: Royal Caribbean International
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Patienten. Und für 5 € Trinkgeld extra pro Tag lesen mir die Stewards jeden Wunsch von den Augen ab.
6. Alle 8 bis 14 Tage lerne ich neue Leute kennen.
7. Fernseher defekt? Glückbirne kaputt? Die Bettmatratze zu hart oder zu
weich? Kein Problem, das Personal wechselt es kostenlos und bedankt sich für mein Verständnis.
8. Frische Bettwäsche und Handtücher jeden Tag sind selbstverständlich,
und ich muss nicht einmal danach fragen.
ich ins Krankenhaus und muss gemäß der neuen Krankenkassenreform
Reise eine Suite und werde vom Bordarzt kostenlos verarztet.
9. Wenn ich im Altersheim falle und mir eine Rippe breche, dann komme
täglich dick draufzahlen. Auf der „XYZ“ bekomme ich für den Rest der
10. Ich habe noch von keinem Fall gehört, bei dem zahlende Passagiere
eines Kreuzfahrtschiffs vom Personal bedrängt oder gar misshandelt
Nun das Beste.
worden wären. Auf Pflegeheime trifft das nicht im gleichen Umfang zu.
Mit der „XYZ“ kann ich nach Südamerika, Afrika, Australien, Japan, Asien ...
wohin auch immer ich will. Darum sucht mich in Zukunft nicht in einem
Altersheim, sondern „just call shore to ship“. Auf der „XYZ“ spare ich jeden
Tag 50 € und muss nicht einmal mehr für meine Beerdigung ansparen. Mein letzter Wunsch ist dann nur: Werft mich einfach über die Reling.
Das ist nämlich auch kostenlos.
PS. Falls der eine oder andere schlaue Rechner mit von der Partie ist,
besetzen wir einfach den ganzen Kutter.
Quelle: antares68 im Blog „thema Kreuzfahrtschiff statt Altersheim“ von HolidayCheck.de
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Prof. Dr. Reiner Biffar sagt es mit Goethe:
Prof. Dr. Reiner Biffar ist
Wissenschaftlicher Vorstand
und Vorstandsvorsitzender der
Universitätsmedizin Greifswald und Direktor der Poliklinik
für zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und
Medizinische Werkstoffkunde.
Er setzt sich für mehr Kooperation zwischen Allgemeinmedizinern
„DER MUND IST DER SPIEGEL DES MENSCHEN UND SEINER GESUNDHEIT.“ Der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe hatte viele Talente und war
Viele Allgemeinerkrankungen zeigen erste Auswirkungen in der Mundhöhle.
Wenn ältere Patienten nach ihrem Mundhygieneverhalten befragt werden,
Naturforscher war, hat schon Ende des 18. Jahrhunderts erkannt, dass der
lischer Geschmack und eine Glättung des Zungenreliefs können beispiels-
Prof. Biffar wertet dies als oftmals situationsbedingte, durch Medien beein-
seiner Zeit weit voraus. Er, der nicht nur Jurist und Dichter, sondern auch Mund der Spiegel des Menschen und seiner Gesundheit ist. Insofern ist
Schleimhautverfärbungen, vermehrte Schleimhautentzündungen, ein metal-
beantworten sie die Frage nach einer regelmäßigen Zahnpflege meist positiv.
weise auf Diabetes Mellitus hinweisen. Auch Herz-Kreislauf- und Leber-
flusste Wahrheitstrübung. Die gestiegene Bereitschaft zur gründlichen
gehend isoliert voneinander arbeiten. Doch inzwischen wird die Forderung
Zungenbelags bemerkbar. Krankheiten des blutbildenden Systems wie akute
Dabei liege das nicht allein an der mangelhaften Anwendung von Mund-
immer lauter. Prof. Dr. Reiner Biffar von der Uni Greifswald engagiert sich
des Magen-Darm-Traktes senden Signale über das Zahnfleisch.
Zusammenhänge. So kann auch ein Aufklärungsgespräch über die Zusam-
mehr Kooperation zwischen Zahnärzten und Allgemeinmedizinern bei den
80 Prozent aller Krankheiten zeigen sich auch in der Mundhöhle. Wenn
In diesen Feldern bestehe noch viel Aufklärungsbedarf.
für Veränderungen als Abweichung von der Normalität. Parodontitis kann
Zahnersatz alle drei bis sechs Monate zum Zahnarzt zu gehen.
kaum verständlich, dass Allgemeinmediziner und Zahnärzte noch heute weit-
nach einer besseren Zusammenarbeit der Disziplinen auf beiden Seiten
seit langem im Forschungsverbund Community Medicine und setzt sich für
erkrankungen machen sich durch Veränderungen der Schleimhaut und des
Leukämie werden an Zahnfleischrand und Gaumen sichtbar und Krankheiten
Verdachtsdiagnosen ein.
auch eine gezielte Diagnostik hier nicht möglich ist, ergeben sich Anhalte
Der allgemeine Gesundheitszustand hat oft Einfluss auf die Schleimhaut.
assoziiert sein mit den Risiken für Schlaganfall, Herz-Kreislauferkrankungen,
Erkrankungen hindeuten. Der Zahnarzt wird solche Veränderungen als Erster
Anzeichen von Parodontitis. Der Zahnarzt wird nur schwere Formen thera-
Hintergrund empfiehlt Prof. Biffar gerade auch älteren Patienten eindringlich,
wichtiges Thema, für das der Patient hauptverantwortlich ist.
betreiben. Wenn ältere oder alte Menschen dies aus eigenem Antrieb nicht
Bei älteren Patienten verändert sich das Entzündungsgeschehen. Andere
Eine Veränderung von Schleimhaut und Speichel kann frühzeitig auf andere
erkennen, insofern kommt ihm eine besondere Verantwortung zu. Vor diesem regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen und gewissenhaft Mundhygiene zu
hygieneartikeln und -geräten, sondern vielmehr an der Unkenntnis einfachster menhänge mit der Ernährung für den Patienten sehr hilfreich sein.
Prof. Biffar empfiehlt allen älteren Patienten, auch oder gerade bei getragenem
pieren können. So ist die kontinuierliche effektive Mundhygiene also ein ganz
Krankheiten werden wichtiger und die Zähne darüber oft vernachlässigt.
Zähne sich negativ auf den gesamten Gesundheitszustand eines Menschen
ist mit zunehmendem Alter ein Problem, zumal dann noch die gleichzeitige
auswirken.
Mundhygiene und die Realität stünden im auffälligen Gegensatz zueinander.
Krebs und sogar Alzheimer. 73 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben
tun, sollten ihre Kinder und Enkelkinder sie dazu motivieren. Ebenso wie
gesunde Zähne das gesamte Befinden positiv beeinflussen, können kranke
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und Zahnärzten ein.
Multimorbidität, also das gleichzeitige Bestehen mehrerer Krankheiten,
Einnahme verschiedener Medikamente mit oft unerwünschten und nicht immer bekannten Nebenwirkungen hinzukommt.
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Prof. Dr. med. dent. Frauke Müller leitet
Prof. Dr. Frauke Müller fordert mehr Aufklärung
die Abteilung für Gerodontologie und
abnehmbare Prothetik am Zahnärztlichen Institut der Universität Genf. In ihren sehr
anschaulichen und lebendigen Vorträgen macht sie immer wieder deutlich, wie
eng der allgemeine Gesundheitszustand
eines Menschen mit der Zahngesundheit zusammen hängt.
ALTERN MIT BISS Es gehört zu den erfreulichen Entwicklungen der Menschheit, dass die allgemeine Lebenserwartung immer mehr steigt. Dabei liegen die Deutschen im internationalen Vergleich laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation mit einem Durchschnittsalter von 83 Jahren (Frauen) und 78 Jahren (Männer) im Mittelfeld. Dafür gibt es viele Ursachen, eine ist mit den rasanten Fortschritten der Medizin zu erklären.
im Kieferbereich, verschärfen die Lage. Deckprothesen, die bei fortgeschrittener Zahnlosigkeit und nicht mehr optimaler Festigkeit der Restzähne als
Langzeitprovisorium verwendet werden, können Abhilfe schaffen. CAD/CAMgestützte HighTechprodukte wie z.B. implantatgetragene Deckprothesen,
mit den altvorderen Prothesen der Vergangenheit nicht mehr vergleichbar, sind vielfach geeignet, die oben beschriebenen Handicaps und Mängel Prof. Dr. Frauke Müller, Leiterin der Division für Gerodontologie und abnehm-
bare Prothetik der Universität Genf (Schweiz), verweist in diesem Zusammenhang auf die merkbare Steigerung der allgemeinen Zahngesundheit im Alter. Dabei komme der Implantatprothetik eine immer größere Rolle zu. Allerdings
verlust im Umfeld entgegenwirken, die Kaumuskulatur fit halten, die Kau-
effizienz steigern und letztlich das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität der Patienten verbessern.
habe die Implantologie auch mit besonderen Herausforderungen bei der
Die Gerodontologieexpertin empfiehlt generell mehr Aufklärung zu treiben und
Professorin, müssten dabei mit Schwierigkeiten rechnen, an die vorher
gemeinem Befinden hinzuweisen: „Um das allgemeine Mundgesundheitsbe-
Behandlung älterer Menschen zu kämpfen. „Ältere Menschen“, so die
kaum jemand denke: „Eingeschränkte Mobilität, Motorik und Geschicklich-
keit, dabei oft eine fehlende Motivation zur Zahnpflege und zum Zahnerhalt,
sinkende physische Belastbarkeit für lange und invasive Behandlungen und schwierige anatomische Verhältnisse.“
Der Alterungsprozess führt allgemein zu Problemen im Bereich der Zähne (Parodontitis), Knochen, Kiefergelenke, Zahnfleisch, Muskeln und Nerven
und zu eingeschränkter Funktionalität der Kaufähigkeit. Allgemeine Wahr-
nehmungsfähigkeit, z.B. das Erkennen von Zahnbelägen und Fehlstellungen
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auszugleichen und mehr: Implantate dieser Art können drohendem Knochen-
dabei immer wieder auf die Zusammenhänge von Zahngesundheit und all-
wusstsein zu fördern, sind wir Experten gefordert, kontinuierlich neutrale und professionelle Informationen dazu zu geben. Patienten sollen wissen, dass sie ihre Zähne regelmäßig untersuchen und begutachten lassen müssen
und das Notwenige vornehmen lassen, solange sie noch fit und belastbar sind. Minimalinvasive Operationstechniken sind zwischenzeitlich auch in
der Dentalpraxis an der Tagesordnung, so dass den Patienten die Angst vor Schmerzen und sonstigen Unannehmlichkeiten genommen werden kann.
Und im Ergebnis ist darauf hinzuweisen, dass solche Implantate einfach zu handhaben und zu reinigen sind.“
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Prof. Dr. Tomasz Gedrange über Zahnspangen für Erwachsene
„Natürlich lohnt sich die Spange noch! Wir werden doch immer älter und ich möchte meine Zähne bis ins hohe Alter behalten. Bisher habe ich überhaupt keine Probleme gehabt und der Aufwand hat sich gelohnt.“
Es wird ersichtlich, dass es eine Vielzahl an Gründen gibt, weshalb die
Kieferorthopädie auch im Erwachsenenalter notwendig sein kann. Nach
„LOHNT SICH DAS NOCH?“
orthopädie in Dresden zählt zu den modernsten Standorten in Deutschland und gewährleistet auch in sehr schwierigen und komplexen Fällen eine optimale Betreuung. Durch die gute Zusammenarbeit mit anderen Polikliniken im Haus und die sehr gute Vernetzung mit anderen Universitätskliniken ist sichergestellt, dass alle Behandlungsverfahren jeweils dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen und somit auch wirksame innovative Verfahren zur
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Verfügung stehen.
gleichzeitig eine prothetische Arbeit geplant ist, sollten die betreffenden
Zähne zunächst kieferorthopädisch aufgerichtet werden, bevor der Zahnarzt
Dysfunktion (CMD). Der Begriff „craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD)“
die Lücke mit einer Brücke versorgen kann. In anderen Fällen ist eine Lücke
ein Implantat eingesetzt werden kann.
trische Unterkieferbewegungen, Knirschen, Kiefergelenksknacken oder
Ein Grund, weshalb erwachsene Patienten erst einmal vor einer kieferortho-
Symptomenkomplex. Bei akuten Beschwerden beschreiben die Patienten
Jugendlichen mit „silbern blinkenden Metallbrackets“. Doch dieses Problem
haben diese Patienten einen erhöhten Leidensdruck gekoppelt mit einem
umgangen werden. Gerade im Erwachsenenalter werden intraossäre
Erfolg wird mit dem äußeren Erscheinungsbild in Verbindung gebracht.
-reiben oder Ohrgeräusche (Tinnitus) sind nur einige Beispiele für diesen
„Ein schönes Lächeln kann Berge versetzen.“
kann es bei geplanter Implantatversorgung notwendig sein eine Lücke kiefer-
Bereich der Kaumuskulatur, des Kiefergelenks und der Halswirbelsäule.
Schmerzen und Funktionseinschränkungen des Kauorgans, wie asymme-
um Zahnfehlstellungen im Frontzahnbereich handelt. Nicht umsonst heißt es:
erwachsenen Patienten. Die Poliklinik für Kiefer-
liegendem Zahnverlust und Zahnwanderungen und -kippungen, bei denen
von Zahnfehlstellungen sind grundsätzlich in jedem Alter möglich. Heutzutage
alter zu einer kieferorthopädischen Therapie, insbesondere, wenn es sich
die kieferorthopädische Behandlung von
und später prothetisch versorgt werden. Bei Patienten mit länger zurück-
orthopädisch zu vergrößern oder die Wurzel zu parallelisieren, damit später
der Retention nicht stabil geblieben ist, entschließen sich im Erwachsenen-
umfassen die Funktionskieferorthopädie und
Knochen steckt, mit einer kieferorthopädischen Behandlung verlängert
umfasst eine Vielzahl von Symptomen im Kopfbereich, insbesondere im
hatten bzw. bei denen das damalige Behandlungsergebnis aufgrund fehlen-
Regeneration. Seine Behandlungsschwerpunkte
die ganze Zahnkrone abgebrochen ist und nur noch die Zahnwurzel im
Kinder oder Jugendliche bestimmt. Dieser Irrglaube hat sich glücklicherweise
Viele Erwachsene, die in ihrer Kindheit keine kieferorthopädische Behandlung
tation, insbesondere Knochen- und Muskel-
Lückenschluss indiziert. Weiterhin können querfrakturierte Zähne, von denen
zu vergrößern, damit ein Implantat später eingesetzt werden kann. Ebenso
wird immer mehr Wert auf Ästhetik gelegt. Gerade privater oder beruflicher
Forschungsschwerpunkt ist die orale Rehabili-
werden. In manchen Fällen ist bei Zahnverlust ein kieferorthopädischer
Viele dieser Patienten leiden an einer sogenannten craniomandibulären
innerhalb der letzten Jahrzehnte ein wenig verdrängen lassen. Korrekturen
für Kieferorthopädie an der TU Dresden. Sein
verschobene Zähne behutsam wieder in ihre ursprüngliche Position bewegt
Entgegen dem medizinischen Standpunkt besteht bei vielen Leuten oftmals
die Annahme, kieferorthopädische Behandlungen seien ausschließlich für
Prof. Dr. Tomasz Gedrange leitet die Poliklinik
Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich sollten gelockerte Zähne geschient und
oftmals, dass die Zähne nicht mehr richtig aufeinander passen. Vielfach
pädischen Behandlung zurückschrecken, ist oftmals deren Assoziation von kann heutzutage aufgrund der fortschrittlichen Behandlungsmöglichkeiten
langjährigen Behandlungsweg hinsichtlich anderer medizinischer Fach-
Mini-Pins oder Gaumenimplantate als Verankerung bevorzugt, da hierbei
umfassende Funktionsanalyse ggf. mittels elektronischer Gelenkbahn-
Verwendung von Keramikbrackets lässt eine relativ unscheinbare Behandlung
richtungen, ehe sie den Kieferorthopäden aufsuchen. Zunächst wird eine
unter Umständen auf sichtbare Apparaturen verzichtet werden kann. Die
registrierung durchgeführt, um die Ursache für die Beschwerden festzu-
zu. Noch unauffälliger sind Lingualbrackets, die auf die Innenseite der Zähne
Gründen sinnvoll, sondern in vielen Fällen medizinisch notwendig, um
Zahnreihen außer Kontakt bringen und das Kiefergelenk entlasten sollen.
Dabei trägt der Patient herausnehmbare Schienen aus einem dünnen trans-
verständlich, dass eng bzw. verschachtelt stehende Zähne wesentlich
mit anderen Fachbereichen der Zahnheilkunde einschließlich Physiotherapie.
Behandlungsschritt individuell abgestimmt werden.
eine Schienentherapie oder über eine kieferorthopädische Behandlung, sind
Eine andere Ursache für eine ablehnende Haltung gegenüber einer kiefer-
Korrekturen im Erwachsenenalter sind allerdings nicht nur aus ästhetischen Parodontitis, Karies und vorzeitigem Zahnverlust vorzubeugen. Es ist selbst-
schwieriger zu reinigen sind als ein gerader Zahnbogen. Somit verstärken besonders Zahnrotationen und Zahnüberlappungen das Risiko für Karies
und Zahnfleischerkrankungen. Ebenso stellen besonders vorstehende Zähne
ein erhöhtes Risiko für Traumata dar, was unter Umständen sogar zum
Zahnverlust führen kann. Eine überdurchschnittlich erhöhte Belastung tritt
stellen. Häufig werden zur Therapie Aufbissschienen verwendet, die die
Zumeist handelt es sich hierbei um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit Patienten, denen auf diesem Wege geholfen werden kann, egal ob über
über die Wiedererlangung ihrer ursprünglichen Lebensqualität sehr dankbar.
Schwerwiegende Kieferfehlstellungen erfordern jedoch die interdisziplinäre
geklebt werden. Auch besteht die Möglichkeit einer Schienentherapie.
parenten Kunststoff, die in regelmäßigen Abständen auf den jeweiligen
orthopädischen Behandlung im Erwachsenenalter mögen die anfallenden
Kosten sein. In Deutschland übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die
Behandlungskosten nur bis zum 18. Lebensjahr und auch nur dann, wenn
bei Zähnen auf, die einen sogenannten Zwangsbiss verursachen. Gerade
Zusammenarbeit mit der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Dazu
der Befund in die von den Krankenkassen erstellte Einteilung der kieferortho-
abnormalen Abnutzungserscheinungen der Schneidekanten und Höcker-
In diesen Fällen erfolgt eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombi-
Behandlungskosten nur dann übernommen, wenn es sich um eine Therapie
der chirurgischen Korrektur der Kieferlage sowie eine sich anschließende
mit einschließt. In allen anderen Fällen muss der gesetzlich versicherte
in solchen Fällen sollte umgehend Abhilfe verschafft werden, da es zu
spitzen bzw. zu einer übermäßigen Belastung des Zahnhalteapparates und Rezessionen kommen kann. Eine andere Patientengruppe, die den Weg
zum Kieferorthopäden findet, sind Menschen mit Kiefergelenksbeschwerden.
zählen u.a. ausgeprägte Vor- oder Rückbisse, offene Bisse oder Seitbisse. nationsbehandlung mit prächirurgischer Zahnstellungskorrektur gefolgt von kieferorthopädische Feineinstellung des Zusammenbisses.
pädischen Indikationsgruppen (KIG) fällt. Im Erwachsenenalter werden die handelt, die ebenfalls eine kieferchirurgische Korrektur der Kieferposition
Patient die anfallenden Kosten selbst übernehmen.
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Nasser Shademan
DIE MAGIE SCHÖNER ZÄHNE Die Schönheit natürlicher Zähne nachzubilden ist eine Kunst, die Nasser
Shademan auf die Spitze treibt. Shademan, ein in Fachkreisen weltberühmter Dentaltechniker, Maler und Bildhauer, wurde in Teheran, Iran, geboren und betreibt jetzt ein internationales Dental Labor in Kuala Lumpur, Malaysia.
Er ist der weltweit erste Keramiker, der mikrokleine Porträts von Menschen
innerhalb Lagen von Porzellanzähnen mit feinst vorstellbaren Details nach-
bildet. Und er ist Gründer des ORAL MUSEUM AESTHETICS, das sich
ultrafeiner ästhetischer Zahnheilkunde widmet. Der Schwerpunkt liegt auf
dreidimensionaler Schönheit in Harmonie mit Gesichtsform, Hautfarbe und geschlechtsspezifischer Charakteristik.
Durch die Verknüpfung mit Kunst macht Shademan deutlich, dass Dental-
technik ein Höchstmaß an ästhetischem Empfinden, handwerklichem Können und feinmotorischer Präzision erfordert. Und er zeigt auch immer wieder,
wie verblüffend viel attraktiver, jünger und vitaler Menschen wirken, wenn
Michelangelo in
sie ihre Zähne gekonnt korrigieren lassen. Schöne Zähne strahlen positiv auf
Mikro-Präzision.
die ganze Persönlichkeit aus – ein strahlendes Lächeln ist durch nichts zu
Nasser Shademan
ersetzen.
schafft große Kunst im Miniatur-Format.
Shademan bereist viele Länder in Asien, Europa, dem Mittleren Osten und
Amerika und arbeitet Hand in Hand mit hervorragenden Prosthodontisten,
um Patienten in aller Welt – zu denen auch viele Berühmtheiten gehören –
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Bilder: Nasser Shademan
zu einem atemberaubend attraktiven und strahlenden Lächeln zu verhelfen.
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Runter vom Sofa, raus in die Natur. Das beste Anti-Aging-Rezept
Bild: Uwe Lewandowski
f端r Menschen aller Altersgruppen.
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BEWEGUNG!
Das beste Rezept für ein langes und gesundes Leben Die Menschen suchen schon lange nach einem Mittel, das jung hält. Dabei brauchen sie gar nicht mehr zu suchen – sie müssen sich nur bewegen. Keine Medizin der Welt ist so wirksam wie Bewegung. Dabei kostet sie nichts und hat keinerlei Nebenwirkungen.
kann daraus ein bösartiger Tumor entstehen. Indem Bewegung Fettzellen
schmelzen lässt, erstickt sie also einen Keim der Krebserkrankung.
langsam steigern. Auch Tanzen sei gut – Tänzer hätten in der Regel sehr
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreibt in einer Leitlinie, dass schon
Gegen Wohlstandskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes Mellitus
eine Untersuchung von 3500 Menschen im Alter von durchschnittlich 64 Jah-
veröffentlicht wurde, kommen die Forscher zu dem Schluss: Wer regelmäßig
uns auf diese Weise vor Infarkten und Schlaganfällen. Sie kurbelt die Bildung
des Psychiaters Andreas Ströhle von der Berliner Charité, dass Ausdauersport
Altern um das Siebenfache! Die zehn Prozent der Teilnehmer, die früher konnten diesen Wert immerhin noch um das dreifache erhöhen.
training so stabil halten, dass sportliche Typ-2-Diabetiker keine Tabletten
genauso wirken kann wie medikamentöse Therapie.
Der schwedische Sportmediziner Peter Nordström wies nach, dass die
Wie eine hoch dosierte Pille setzt körperliche Anstrengung alles Mögliche
in Gang: Das Herz pumpt schneller, die Körpertemperatur steigt, Dutzende
von Botenstoffen strömen in Kopf und Glieder. Im Gehirn entstehen neue Nervenbahnen. Krankes Gewebe heilt, neue Zellen wachsen heran, Erb-
Therapie, die gegen weitaus mehr Krankheiten hilft, als bisher bekannt war. Klar ist: Sport kräftigt die Muskulatur. Wer sich viel bewegt, ist weniger an-
schützt man sich bis ins hohe Alter vor Brüchen, denn auch die Knochensub-
hat. Die 39 Jahre alte Lehrerin litt jahrelang unter schweren Depressionen.
Doch Bewegung bewirkt noch viel mehr, als Muskeln und Knochen zu stärken
von zwei Kindern zeitweise so schlecht, dass sie nicht mehr leben wollte.
Nebenwirkungen zu schaffen. Sie nahm 20 kg zu und es ging der Mutter
und Adern gesund zu halten. Neuere Erkenntnisse legen nahe, dass Sport
Auf Rat ihres Psychiaters meldete sie sich im Fitnessstudio an und begann,
kann.
keinen Spaß machte, wurde ihre Stimmung von Tag zu Tag besser. Sie spürte
täglich eine Stunde auf dem Laufband zu trainieren. Obwohl ihr das eigentlich
plötzlich, dass sie selbst dagegen ankämpfen konnte. Ging es ihr schlechter,
Wie Sport und Krebs im Detail zusammenhängen, weiß man noch nicht. Fest
joggte sie schneller. Inzwischen ist das Laufen für sie ein „fast heiliges Ritual“.
Ursache vieler Krebsarten. Fettpolster speichern nämlich nicht nur überschüs-
schwächer dosierte Antidepressiva und demnächst möchte sie die Medika-
entzündungsfördernde Stoffe wie Leptin, Interleukin-6 und das Sexualhormon
können – aber dank Sport wisse sie jetzt, dass sie ihnen nicht mehr machtlos
sige Energie, sie geben auch Hormone ab. Gerade im Bauchfett werden
Bild: Uwe Lewandowski
Eine Patientin von Andreas Ströhle ist davon überzeugt, dass Sport sie geheilt Antidepressiva halfen nur vorübergehend, außerdem machten ihr die
steht, dass Ausdauertraining Übergewicht entgegenwirkt – und damit einer
fällig für Verspannungen und spannungsbedingte Kopfschmerzen. Außerdem
kommt zu dem Schluss, dass körperliches Training bei Depressionen beinahe
Schutzwirkung der Bewegung über Jahrzehnte anhält.
selbst vor Krebs schützen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen
substanz wird repariert. Alles in allem ist Bewegung eine hocheffektive
Patienten mit Phobien und Panikstörungen helfen kann, Stress und Angst
abzubauen. Eine amerikanische Studie mit rund 200 depressiven Patienten
mehr brauchen.
keinen Sport getrieben hatten und damit erst in späten Jahren anfingen,
Sucht scheint Sport ein geeignetes Mittel zu sein. So ergab eine Untersuchung
zur Leber transportiert, wo sie ab- oder umgebaut werden. Und Sport senkt
langfristig den Blutdruck. Zudem lässt sich der Zuckerhaushalt mit Ausdauer-
maßvoll oder kräftig Sport treibt, erhöht seine Aussichten auf ein gesundes
Mechanismen in Gang zu setzen.
Sogar gegen psychische Leiden wie Angststörungen, Depressionen und
des „guten“ HDL-Cholesterins an, das schädliche Blutfette aufnimmt und
In ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift „British Journal of Sports Medicine“
eine halbe Stunde moderate Bewegung am Tag reicht, um die gewünschten
und Bluthochdruck gilt Bewegung ebenfalls als geeignetes Mittel. Vorbeu-
gend und als eigene Therapieform. Sie hält die Arterien gesund und bewahrt
ren eindeutig nachweisen. Sie beobachteten die Senioren über 8 Jahre lang.
Körperzellen aber gefährlich, denn wenn sie sich unkontrolliert vermehren,
mal pro Woche intensives Krafttraining zu betreiben. Wer untrainiert sei,
feste Knochen.
Lebensabend verdreifachen! Britische Wissenschaftler konnten das durch
70
der Charité in Berlin in einem Interview mit „Zeit-Wissen“. Er rät dazu, zweisolle mit leichten Hüpfübungen oder Treppensteigen beginnen und sich
regelmäßig Sport zu treiben, kann dadurch die Chance auf einen gesunden
porose zu erkranken. Strittig ist noch, wie viel und welche Art von Sport am
stigen dort das Zellwachstum. „Wachstum“ klingt zwar erstmal gut, ist bei
Dieter Felsenberg, Leiter des Zentrums für Muskel- und Knochenforschung
Für Sport ist es nie zu spät. Selbst wer erst mit über 60 Jahren anfängt
stanz profitiert von Sport. Wer regelmäßig trainiert, senkt sein Risiko an Osteo-
besten ist. Radfahren oder Schwimmen allein reiche nicht aus, sagt
Östrogen gebildet. Diese wandern in andere Körperregionen ein und begün-
Manchmal läuft sie bis zu 10 km am Stück und nimmt nur noch deutlich
mente ganz absetzen. Ihr sei klar, dass die Depressionen zurück kommen
ausgeliefert sei.
Quelle: ZEIT ONLINE
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Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr,
Die BAGSO ist die Lobby der Älteren
geb. 1930 in Frankfurt/Main, studierte
Psychologie, Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte und hatte Lehrstühle für
Psychologie in Bonn sowie für Gerontologie in Heidelberg. Von 1988 – 1991 war sie Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit.
In vielfältigen Funktionen beschäftigt sie
sich seit einem halben Jahrhundert mit dem demografischen Wandel. Ihre zahlreichen Bücher und Veröffentlichungen (u. a.
JA ZUM ALTER! Die ehemalige Familienministerin Ursula Lehr, selbst mittlerweile 84 Jahre alt, aber noch immer höchst aktiv, ist seit 2009 Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Unter deren Dach sind über 110 Verbände mit etwa 13 Mio. Mitgliedern zusammengeschlossen. Sie beschäftigt sich seit 30 Jahren mit dem demografischen Wandel.
“Die Psychologie des Alterns”, 11. Auflage) sind weltweit gefragt.
In ihrer Ausarbeitung „Aktiv und bewegt älter werden in unserer Zeit –
Konsequenzen und Perspektiven für ein erfolgreiches Alter“ schreibt Ursula
Lehr, dass Älterwerden in unserer Zeit etwas ganz anderes sei als zu Zeiten unserer Groß- und Urgroßeltern. Da war das Auto noch eine Seltenheit und
außerordentlichen Leistungen von Seniorinnen und Senioren hin und würdigt
das vielfältige Engagement älterer Menschen:
„Sie engagieren sich in ihren Familien, betreuen ihre Enkelkinder, so dass deren
zu motivieren, mögliche Hindernisse und Barrieren, die diesen Aktivitäten
Bewegung auf das Hin- und Herrollen des Schreibtischstuhls beschränkt.
werden“, das ist die Herausforderung in unserer Zeit des demografischen
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beitragen, ist heute durch viele Untersuchungen belegt. Es gilt, zu informieren, im Wege stehen, aufzuspüren und zu beseitigen. „Aktiv und bewegt älter
Wir schrieben E-Mails und müssten nicht einmal mehr zum Briefkasten gehen.
Wandels und einer Zeit zunehmender Lebenserwartung.
shopping würde höchstens die Maus bewegen, bestenfalls ein paar Finger
Denken Sie daran: Es gilt, nicht nur dem Leben Jahre zu geben,
Online-Banking ersparte uns den Weg zur Bank oder Sparkasse, Internet-
auf der Tastatur – und das Fernsehprogramm verhindere zudem manchen
Abendspaziergang. „Wie wollen wir dann noch bewegt älter werden?“, gibt
natürlich in den 112 BAGSO-Verbänden. Sie bringen ihr Erfahrungswissen und
Diese Frage stelle sich nicht nur den 50- und 60-Jährigen, sondern uns allen,
ihre soziale Kompetenz ein - in unsere Gesellschaft, aber auch weltweit,
denn wir alle würden altern, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Dass
Misereor. Noch immer werden ältere Menschen in unserer Gesellschaft ledig-
werden würden, das hätten wir – zum Teil wenigstens – selbst in der Hand.
z. B. der Senior Experten Service, HelpAge, der internationale Bauorden und
das so sei, daran könne man nun mal nichts ändern. Wie wir aber älter
lich als Kostenfaktor angesehen. Was sie – neben der finanziellen Unterstüt-
Und es komme ja nicht nur darauf an, wie a l t wir werden, sondern w i e
– alles leisten, wird oft nicht gesehen, geschweige denn anerkannt. Das muss
fer, dafür müsse jeder Einzelne etwas tun – von früher Jugend an, denn:
sich ändern“, so Prof. Dr. Ursula Lehr.
richtiger Ernährung und Vermeidung sonstiger Risikofaktoren Sport, Bewe-
mehr körperliche Anstrengung. Das Wäschewaschen war Schwerstarbeit und
verkehr nicht so ausgebaut war. Viele berufliche Tätigkeiten verlangten weit
Frau Lehr kritisch zu bedenken.
zung, die sie nicht selten ihren Kindern und Enkelkindern zukommen lassen
bei hoher Lebensqualität ein hohes Alter erreicht werden kann. Dass neben
gung, körperliche Aktivität, aber auch geistige und soziale Aktivität, dazu
Eltern berufstätig sein können, kümmern sich um hochaltrige pflegebedürftige Familienmitglieder. Auch in der Nachbarschaftshilfe sind Ältere sehr aktiv und
Gesellschaft und die Vereine, haben alles zu tun, damit möglichst gesund und
lange Wege mussten zu Fuß zurückgelegt werden, weil der öffentliche Nah-
auch der Haushalt verlangte noch viel mehr Bewegung. In unserer Zeit sei Ursula Lehr weist in ihren Veröffentlichungen und Reden immer wieder auf die
„Wir leben in einer alternden Welt. Jeder Einzelne von uns, aber auch die
sondern den Jahren Leben zu geben!“
wir alt werden. Alt werden und sich dabei wohlfühlen, das sei kein Selbstläu-
„Altern ist ein lebenslanger Prozess“, betont sie und schließt daraus:
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Kurt Heininger lebt seit 2006 im Schweizer Wallis, um sich vor dieser
herrlichen Bergkulisse in Ruhe seinen Forschungsarbeiten widmen zu können. 2012 veröffentlichte er auf der Internet-Plattform www.WebmedCentral.com eine umfassende Arbeit zum Thema Altern, 2013 folgte eine Arbeit über Sexuelle Reproduktion.
LÄSST SICH DAS ALTERN AUFHALTEN? Ein Beitrag von Kurt Heininger
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Darwin lässt grüßen. Nach dem Motto „survival of the fittest“ strebt die Evolution seit jeher danach, das lebenstüchtigste Erbmaterial weiterzugeben. Die natürliche Selektion der Gene entsteht dadurch, dass die Nachkommen derjenigen Lebewesen, die sich unter dem Anpassungsdruck der Umwelt fortpflanzen konnten, letztendlich über eine höhere „Fitness“ verfügen. Doch wenn unsere Erbanlagen immer besser werden, müsste es dann nicht einen Weg geben Altern und Tod zu überwinden?
Das Phänomen der natürlichen Selektion lässt sich beliebig auf Menschen,
Tiere, Pflanzen und Bakterien übertragen. Wenn man nun also sprichwörtlich
Eine Erklärung, warum diese Entwicklung ausbleibt, lieferten den Alterns-
forschern in den letzten 50 Jahren die sogenannten „evolutionären Theorien
des Alterns“. Diese besagen, dass der Körper nach Weitergabe seiner Gene an die nächste Generation seine ihm von der Evolution zugedachte Aufgabe
erfüllt habe. Somit wirke auch kein Selektionsdruck mehr auf den Organismus ein, der vorher dafür gesorgt habe, Körperfunktionen in einem optimalen
Zustand zu erhalten. Altern und Tod nehmen somit ihren unvermeidbaren Lauf. Erste Zweifel an den Theorien wurden laut, als in den 1980er Jahren die
Lebensspanne eines Wurms durch Mutation verschiedener Gene deutlich
verlängert wurde. Es zeigte sich in der Folge, dass die Alterungsprozesse,
die schließlich zum Tode führen, von einer Vielzahl stammesgeschichtlich vom Wurm zum Menschen konservierter genetischer Signalübertragungswege
kontrolliert werden. Diese stammesgeschichtliche Konservierung setzt aber
davon ausgeht, dass der Stärkste überlebt, würde es dann nicht auch
das Wirken starker Selektionskräfte voraus. Von den „evolutionären Theorien
und der Mensch eben immer älter werden müsste?
Alternative, nicht abgegangen.
vereinfacht bedeuten, dass Bakterien immer virulenter, Geparden schneller
des Alterns“ wurde dennoch, auch wegen des Fehlens einer plausiblen
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Ein Gedankenexperiment veranschaulicht, wie Altern und Tod in einer Welt
Die „Keimzellen-Soma-Konflikt Theorie“ kann zeigen, dass Altern und Tod
fiktives Lebewesen, der Darwinsche Dämon, es schaffen unsterblich und
Phänomene sind. Stattdessen sind sie vom Körper selbst, genauer gesagt
limitierter Ressourcen eine unumgängliche Notwendigkeit sind. Würde ein
unbegrenzt fortpflanzungsfähig zu werden, würde er in einer Welt limitierter
nicht, wie bislang angenommen, durch fehlenden Selektionsdruck provozierte
von den Keimzellen, gesteuerte Vorgänge. Nicht nur harte Fossilien geben
Ressourcen alle anderen Lebewesen verdrängen und die Biodiversität aus-
Auskunft über frühere, längst ausgestorbene Lebensformen. „Weiche“
wirken?
und strukturelle sowie physiologische Ähnlichkeiten legen gemeinsame
löschen. Doch wie kann die Evolution einer solchen Entwicklung entgegen-
In etwa 20 Jahren Literaturarbeit und Informationen aus über 400.000 wissen-
Fossilien wie homologe Gene, Gene die sich voneinander entwickelt haben
stammesgeschichtliche Ursprünge nahe. Diese weichen Fossilien und
phänotypischen Muster legen Zeugnis dafür ab, dass über die gesamte
schaftlichen Arbeiten entstand die evidenzbasierte „Keimzellen-Soma-Konflikt
Stammesgeschichte von Einzellern bis zum Menschen ein sterblicher Körper
Ko-Selektion und Programmierung von Fortpflanzung und Altern bzw. Tod
(Soma) ist dabei durch die Keimzellen verursacht. Diese produzieren nämlich
man bis zu den Anfängen der Stammesgeschichte zurückgehen.
In einem ersten Schritt machen sie den elterlichen Organismus zwar vital
Einzeller (z.B. Bakterien oder Amöben) haben einen sogenannten „Fest
limitieren sie aber sein Fortpflanzungspotenzial und setzen Schrittmacher
Theorie“. Diese löst die Widersprüche bisheriger Theorien auf und kann die erklären. Um die Grundsätze dieser Theorie verstehen zu können, muss
der Geburtshelfer für die Weitergabe der Keimzellen ist. Der Tod des Körpers
Geschlechtshormone, welche als Taktgeber für Alterungsprozesse fungieren. und attraktiv um seine Fortpflanzungschancen zu erhöhen. Gleichzeitig
und Hunger- (feast and famine)“ Lebensstil. Stoßen sie auf eine Ressource,
der Alterungsprozesse wie z.B. die Alterung des Immunsystems und die
verbraucht, bricht das „große Hungern“ aus. Durch den damit verbundenen
wesen läuft dieser Prozess im Zeitraffertempo ab. Als Beispiel sei hier der
vermehren sie sich und bilden klonale Nachkommen. Ist die Ressource
metabolischen Stress kommt es zur Bildung einer zweigeteilten Gesellschaft:
die einen bilden in einem energetisch aufwändigen Vorgang Sporen, meta-
Degeneration von Steuerungszentren im Gehirn in Gang. Bei einigen LebeLachs genannt, welcher sich nur einmal in seinem Leben fortpflanzen kann und unmittelbar danach stirbt.
bolisch inaktive, resistente Zellen, die unter günstigeren Bedingungen ihrer-
Fortpflanzung und der Tod der Elterngeneration wurden von der Evolution
turen, die die Energie und Bausteine für diesen energieaufwändigen Prozess
Steuerungselemente die Geschlechtshormone sind. Dieser Prozess dient als
seits wieder auskeimen können; die anderen bilden Fruchtkörper, tote Struk-
ko-selektioniert und durch einen einheitlichen Prozess gesteuert, dessen
liefern und die Sporen in der Umwelt verteilen. Der Tod der Fruchtkörper-
Generationen-übergreifendes Ressourcenmanagement. Altern und Tod der
erzwungen. Der Tod der Fruchtköper dient somit als Geburtshelfer für neues
Eltern als Konkurrenten für die ohnehin knappen Ressourcen wegfallen.
bildenden Zellen ist nicht freiwillig, sondern wird von den Sporenbildnern
Elterngeneration steigern die „Fitness“ der Nachkommenschaft, indem die
Leben. Wie wichtig er für die Bildung der Sporen und somit die Sicherstellung
Was die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses angeht, sind wir aber
Betrügerzellen deutlich. Diese haben aufgrund einer Mutation die Fähigkeit
die Faktoren aufgeklärt, die den Alterungsprozess verlangsamen können.
Sporen. Da sie sich als obligatorische Sporenbildner innerhalb der Kolonie
mit vielen Ballaststoffen und wenig rotem Fleisch, viel Bewegung und geistiger
der nächsten Generation ist, wird durch das Vorkommen sogenannter
verloren, als Fruchtkörper zu dienen und werden somit zwangsweise zu
keine Sklaven unserer Gene. Epidemiologische Untersuchungen haben
Eine vernünftige Lebensführung mit einer kalorisch ausgewogenen Ernährung
bevorzugt fortpflanzen können, nimmt ihr Anteil an der Kolonie zu, bis
Aktivität, ohne Rauchen und mit mäßig Alkohol, wenig Stress und einer
Prof. Dr. med. Dipl. chem. Kurt Heininger studierte in München und
liefern und die Kolonie ausstirbt.
für ein „erfolgreiches Altern“.
er in den Abteilungen Neurologie und Psychiatrie die Facharztausbildung
schließlich keiner mehr da ist um die Energie für die Sporenbildung zu
positiven Grundeinstellung sowie erfüllenden Sozialkontakten sind Garanten
Düsseldorf Chemie, Biochemie und Medizin. An der Uni Düsseldorf machte und schloss diese 1987 als Neurologe ab. 1989 folgten die Venia legendi und seine Habilitation in Neurologie.
Kurt Heininger hat ca. 130 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht
(Neurologie, Neuroimmunologie, Psychiatrie, Pharmakologie, Evolutionsbiologie).
76
www.kurt-heininger.com
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ADRESSEN Lobby der Älteren: Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) Bonngasse 10 53111 Bonn
www.bagso.de Dampf-Eisbrecher STETTIN e.V. Kieler Straße 318 22525 Hamburg
www.dampf-eisbrecher-stettin.de Museum für Kommunikation Frankfurt Schaumainkai 53
60596 Frankfurt am Main www.mfk-frankfurt.de
Oralmuseum – Nasser Shademan No. 21-2, 2nd Floor,
Jalan 26/70A, Desa Sri Hartamas 50480 Kuala Lumpur, Malaysia www.oralmaxinternational.com
Poliklinik für Kieferorthopädie
Direktor: Prof. Dr. med. dent. Habil. Tomasz Gedrange Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
an der Technischen Universität Dresden
Anstalt des öffentlichen Rechts des Freistaates Sachsen Fetscherstraße 74 01307 Dresden
Poliklinik für zahnärztliche Prothetik,
Alterszahnmedizin und Medizinische Werkstoffkunde Universitätsmedizin Greifswald
Prof. Dr. med. dent. Reiner Biffar (Wissenschaftlicher Vorsitzender/Vorstandsvorsitzender/Dekan)
Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald Rotgerberstraße 8 17475 Greifswald
www.medizin.uni-greifswald.de Prof. Frauke Müller
Section Médicine Dentaire
Division de Gérodontologie et Prothèse adjointe 19, rue Barthélemy-Menn CH-1205 Genève www.unige.ch
Tango für Senioren Helmut Fuchs
Künstlerhaus Wendenstraße 45 b 20097 Hamburg
www.tango-fuer-senioren.de Eigenverantwortlich wohnen und gemeinschaftlich leben Wahl-Verwandtschaften Bonn e.V. Heerstraße 175 53111 Bonn
www.wahlverwandtschaften-bonn.de
www.uniklinikum-dresden.de
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IMPRESSUM
Herausgeber:
Herausgeber:
HansastraĂ&#x;e 85
HansastraĂ&#x;e 85
Dental Labor Kock Betriebs GmbH & Co. KG 49134 Wallenhorst www.kock.net
Dental Labor Kock Betriebs GmbH & Co. KG 49134 Wallenhorst www.kock.net
Konzeption/Text:
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Dr. Reinhard Schwarz
Dr. Reinhard Schwarz
Heike Drogies
www.heikedrogies.de
Heike Drogies
www.heikedrogies.de
Gestaltung:
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www.drogies.de
www.drogies.de
Marita Hammer
Marita Hammer
Fotos:
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Druck:
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www.gieselmanndruck.de
www.gieselmanndruck.de
s. Hinweise im Innenteil
Gieselmann Druck und Medienhaus
s. Hinweise im Innenteil
Gieselmann Druck und Medienhaus
1. Auflage Nov. 2014
1. Auflage Nov. 2014
www.lebenskuenstler-verlag.de
www.lebenskuenstler-verlag.de
ISBN 978-3-923830-91-6
ISBN 978-3-923830-91-6
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Für das Lachen im Leben Wenn man den „Ernst des Lebens“ endlich hinter sich hat, kann das Leben so schön sein. Man muss es nur genießen und das Beste daraus machen. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft – aber dann doch erst Recht! Dieses Buch ist das beste Geschenk für alle Lebenskünstler – egal welchen Alters – und diejenigen, die es werden wollen. Es zeigt Menschen, die trotz ihres zunehmenden Alters jung geblieben sind und die ein Beispiel dafür geben, wie man mit der richtigen Einstellung mehr vom Leben hat und sowohl Lebenszeit als auch Lebensqualität gewinnt.
ISBN 978-3-923830-91-6
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