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Das Phänomen Galileo Galilei

5 Das Phänomen Galileo Galilei

Er gilt als einer der Heroen, ja Märtyrer unserer modernen, wissenschaftlichen Welt, jener Galileo Galilei, dem die Geschichtsschreibung unterstellt, er habe für die Freiheit der Forschung gekämpft. Tatsächlich war alles viel weniger idealistisch. Galilei ging es in erster Linie um Geld, und zwar um viel Geld, das sich mit seinem Fernrohr und den damit gemachten Entdeckungen generieren liess.

Biete Sterne, brauche Bares

Im März des Jahres 1610 publizierte Galileo Galilei seinen «Sternenboten» in der für die damaligen Verhältnisse relativ grossen Auflage von 550 Exemplaren. In dieser Schrift präsentierte er – übrigens mit Druckerlaubnis der Kirche und Venedigs – die neuen Entdeckungen, die er mit Hilfe seines Fernrohrs gemacht hatte. So erläuterte er, dass es sich bei der Milchstrasse nicht um einen Nebel, sondern um eine Fülle von kleinen Sternen handle. Er beschrieb den Mond mit seiner rauen Oberfläche, seiner hellen und dunklen Seite. Am Vielversprechendsten waren vier kleine Sterne, ganz nahe bei Jupiter. Die Dinger verschwanden und tauchten wieder auf. Das erklärte Galilei damit, dass ihre Bahn sie zeitweise hinter den Jupiter führte. Das barg wissenschaftlichen Zündstoff: Hatte Galilei recht, war bewiesen, dass

Porträt des Galileo Galilei, gemalt von Domenico Tintoretto.

1612 publizierte Galileo Galilei seinen Disput über Dinge, die auf dem Wasser schwimmen. Er widmete ihn seinem Auftraggeber, dem Herzog von Florenz. Uns liegt die Neuauflage des Werks von 1655 vor, als die Werke Galileis theoretisch immer noch von der Inquisition verboten waren. Da sich aber dieses Buch nicht mit dem kopernikanischen System befasste, sah die Inquisition keinen Grund einzuschreiten. wenigstens vier Planeten nicht um die Erde, sondern einen anderen Planeten kreisten.

Und das bedeutete nicht nur wissenschaftliche Anerkennung, sondern die Chance, einen wirklich potenten Förderer für die eigene Forschung zu interessieren. Galilei widmete dem jungen Cosimo de’ Medici, Grossherzog der Toskana, seinen Sternenboten. Als Draufgabe nannte er die Monde sidera medicea – Mediceische Gestirne.

Galilei hoffte, sich mit seiner Schrift als Anwärter auf einen Posten am Florentiner Hof zu qualifizieren. Doch dort wartete man erst einmal die Reaktion der anderen Astronomen ab, die mehr als positiv ausfiel. Johannes Kepler, als kaiserlicher Hofastronom eine der anerkannten Kapazitäten, gab seine Laudatio auf den Sternenboten sogar in Druck. Der päpstliche Hofastronom Christopher Clavius nahm die Mediceischen Gestirne in sein Lehrbuch auf. Nicht zu vergessen, die vielen Briefe, in denen selbst die höchsten Monarchen Europas demütig um ein von Galilei gebautes Fernrohr baten.

Europa interessierte sich für Galilei, und damit interessierte sich auch der Florentiner Hof für ihn. Denn der Patron eines so begehrten Mannes zu sein, verschaffte Cosimo II. Prestige. Und dafür war er bereit, tief in die Tasche zu greifen. Cosimo ernannte Galilei noch im Herbst des Jahres 1610 zum Florentiner Hofmathematiker, Hofphilosophen und zum leitenden Mathematikprofessor der Universität von Pisa, selbstverständlich ohne jede Lehrverpflichtung. Das bedeutete ein üppiges Gehalt, zusätzliche Geschenke sowie alle Vergünstigungen, die ein fürstlicher Hof so zu bieten hatte.

Druck zu liefern

Ein üppiges Gehalt aus der Kasse eines mächtigen Mannes bedeutete gleichzeitig, dass Galilei unter Druck stand, ständig neue Erkenntnisse zu liefern. Ausserdem goutierte sein

Herr keine steilen Thesen, die den offiziellen Positionen der katholischen Kirche widersprachen. Galileo befand sich also in einem Interessenskonflikt. Er musste spektakuläre Erkenntnisse liefern, ohne an den kirchlichen Dogmen zu rütteln.

Einen Ausweg boten seine Forschungen zu schwimmenden Gegenständen. Jahrhundertelang hatten gelehrte Wissenschaftler in der Nachfolge von Aristoteles behauptet, dass es die Form sei, die Gegenstände auf dem Wasser schwimmen lasse. Gegenstände mit einer grossen Oberfläche wie Blätter oder Eis würden nicht sinken, weil sie die Wasseroberfläche nicht durchdringen könnten. Galilei ging dieses Problem von einer neuen Seite an – und das war wirklich brillant: Er experimentierte. Er legte Gegenstände aufs Wasser und betrachtete, was sank und was nicht sank. Danach formulierte er seine neue Theorie: Es gehe nicht um die Form, sondern allein um das spezifische Gewicht. Eis würde nicht sinken, weil es verdünntes Wasser sei.

Die wissenschaftliche Welt war elektrisiert. Galilei hatte eine Methode vorgeführt, mit der man Aristoteles ad absurdum führen konnte. Natürlich empörte sich die Front der Aristoteliker, die vehement auf der Meinung ihres Abgottes beharrten. Aber Galilei tat sich nicht schwer, den konkreten Beweis anzutreten – selbstverständlich in Anwesenheit des Herzogs von Florenz und seines gesamten Hofes.

Als der Bologneser Buchdrucker Evangelista Dozza 1655 eine Neuauflage dieses Werks veröffentlichte, waren die Thesen von Galileo Galilei allgemein akzeptiert. Dass Dozzo trotzdem zwei längst widerlegte Streitschriften seiner Kontrahenten dazubinden liess, hatte nur einen Zweck: Galileis Genie durch den Kontrast noch heller erstrahlen zu lassen. Seine experimentellen und mathematischen Überlegungen waren wissenschaftlich um Klassen überzeugender, als die stilistisch geschliffenen, aber methodisch völlig veralteten Entgegnungen der Aristoteliker.

Titelblatt der Streitschrift des Lodovico delle Colombe gegen Galileis Buch über schwimmende Gegenstände; es handelt sich um eine der beiden gegnerischen Streitschriften, die die Neuauflage des Werks von Galilei 1655 begleiteten.

Mit der wissenschaftlichen communis opinio des 17. Jahrhunderts haben diese beiden Beiträge genauso wenig zu tun, wie die immer wieder zitierte Weigerung einiger weniger Gelehrter, durch Galileos Fernrohr zu schauen. Natürlich gab es solche Extremisten, aber ihre Ansicht als die massgebliche Meinung der Kirche zu betrachten, wäre genauso als würden wir heute behaupten, die Auffassung der Kreationisten, Gott habe die Welt in sieben Tagen geschaffen, sei communis opinio aller jüdischen und christlichen Theologen.

Was die Zeitgenossen im Florenz des beginnenden 17. Jahrhunderts von Lodovico delle Colombe und seinen Anhängern hielten, lässt sich schön an ihrem Spottnamen zeigen. Man nannte sie die Liga der Pippione. Die Bezeichnung spielt mit dem Namen delle Colombe. Sie lehnte sich an piccione (= Taube) an und bot damit die Assoziation zu pippo für einen einfachen, naiven und ziemlich albernen Menschen.

Warum wurde Galileo Galilei dann von der Kirche verurteilt?

Zu Beginn feierten auch die massgeblichen kirchlichen Astronomen Galileo Galilei und seine Entdeckungen. Das fiel ihnen nicht schwer, denn Galilei hielt sich geradezu vorbildlich zurück, sobald es darum ging, den Wahrheitsgehalt der Bibel in Frage zu stellen, indem er ihre Aussagen mit dem heliozentrischen Weltbild konfrontierte. Andere waren da weniger zurückhaltend, so zum Beispiel der italienische Karmelitermönch Paolo Antonio Foscarini. Er versuchte, die Schrift mit den neuen Tatsachen insofern zu versöhnen, als er sich dafür aussprach, dass einige Passagen der Bibel metaphorisch gemeint sein müssten.

Sein Buch erschien 1615. Die Folgen der Reformation waren zu diesem Zeitpunkt auf einem Höhepunkt. Der Kirchenstaat hatte geradezu drastisch an Einfluss verloren,

weil 1517 ein Mönch in Wittenberg seine eigene Auffassung von der Bibel durchsetzen wollte. Wie hätten die kirchlichen Autoritäten dulden können, dass nun in Italien dieselbe Diskussion neu entfacht wurde? Der Papst sah keine andere Möglichkeit, als seine Deutungshoheit über die Heilige Schrift kompromisslos durchzusetzen. Und so machte man Foscarini den Prozess. Sein Buch wurde verdammt; Foscarini in seinen Konvent heimgeschickt. Während seines Prozesses wurde die offizielle Haltung der Kirche fixiert: Abhandlungen auf der Basis des kopernikanischen System waren erlaubt, aber nur solange das System nicht als Tatsache, sondern lediglich als Hypothese behandelt wurde. Das bot für Forscher einen bequemen Ausweg. Auch Galilei nutzte ihn. 1623 schien wieder Bewegung in die Frage zu kommen. Der für seine wissenschaftlichen Neigungen bekannte Maffeo Barbarini bestieg als Urban VIII. den Papstthron. Er war seit vielen Jahren ein guter Bekannter und Förderer Galileis. Der reiste bereits 1624 nach Rom, um sich der Unterstützung eines so hochgestellten Gönners persönlich zu versichern. Sechsmal gewährte ihm Urban VIII. eine Audienz. Er soll ihn bei dieser Gelegenheit ermutigt haben, sein Buch über das kopernikanische System zu publizieren –selbstverständlich unter der Bedingung im hypothetischen Bereich zu bleiben.

Der inzwischen gut 60-jährige Galilei machte sich ans Werk. Wegen seines unzuverlässigen Gesundheitszustands war das Manuskript erst im Mai 1630 fertig. Sein Titel lautete Dialogo di Galileo Galilei sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano (= Dialog von Galileo Galilei über die zwei wichtigsten Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische). Für den Druck brauchte Galilei eine offizielle Erlaubnis. Urban VIII. unterstützte ihn dabei. Gelesen hatte der Papst das Buch nicht, sonst hätte er gemerkt, dass Galilei nicht beim Hypothetischen geblieben war. Stattdessen argumentierte der, dass Ebbe und Flut

einen Beweis für die Bewegung der Erde darstellen würden (was heute übrigens widerlegt ist). Wie gesagt, Urban VIII. wusste das nicht. Er befahl seinem eigenen Zensor mit Nachdruck, die Druckerlaubnis zu erteilen. Doch im Gegensatz zum Papst hatte der das Buch gelesen. Er äusserte Bedenken. Nun schaltete Galilei auch noch den Grossherzog von Florenz ein. Der Zensor gab klein bei und stellte lediglich die Bedingung, dass zu Beginn und am Ende des Buches klar ausgesprochen würde, dass der Heliozentrismus nur eine Hypothese sei.

Galilei tat das, fand aber dafür – vielleicht im Glauben, Urban VIII. habe sein Buch tatsächlich gelesen und stimme ihm zu – seine eigene Lösung. Sein Buch war nämlich ein literarisches Meisterwerk, geschrieben für das gebildete Bürgertum, und zwar nicht in lateinischer, sondern in italienischer Sprache, ohne allzu viel Mathematik und Theorie. Stattdessen erfand Galilei ein Gespräch, bei dem der intelligente Salviati und der ziemlich dumme Simplicius versuchen, einen gebildeten Bürger von ihrem Weltbild zu überzeugen. Natürlich sind die Argumente des Simplicius leicht zu durchschauen. Seine Art der Argumentation machen die kirchliche Position geradezu lächerlich. Und so kann man es nur einen schlechten Scherz nennen, dass Galilei die vom Zensor gewünschten Schlussworte ausgerechnet vom Ignoranten Simplicius sprechen lässt.

Damit beging Galilei eine krasse Fehleinschätzung. Auch ein Papst, der privat vielleicht seine Meinung teilte, konnte es sich nicht leisten, die eigene Position in Frage zu stellen, vor allem weil Urban VIII. im Jahr 1632 unter grossem politischem Druck stand. Wir müssen hier nicht auf die päpstliche Politik eingehen. Es genügt, an dieser Stelle zu sagen, dass die Position Urbans derart gefährdet war, dass er sich nach Castel Gandolfo zurückzog, wo ihn seine Leibwache besser vor einem Attentat schützen konnte.

In dieser Situation konnte Urban VIII. es sich nicht leisten, ein Buch durchgehen zu lassen, das ihn wie einen

Idioten dastehen liess. Nach etlichen päpstlichen Zornausbrüchen kam es zum Inquisitionsprozess, der weder für die Kirche, noch für Galilei ein Ruhmesblatt ist. Galilei verteidigte den Heliozentrismus nicht. Im Rahmen des zweiten Verhörs argumentierte er sogar, er habe Kopernikus eigentlich widerlegen wollen, habe aber im Übereifer der Gegenseite zu gute Argumente in den Mund gelegt. Nun ja. Am 22. Juni 1633 schwor Galileo Galilei seinen «Irrtümern» ab. «Aufrichtigen Herzens und ungeheuchelten Glaubens» verabscheue er seine Ketzereien, so lesen wir es in den Prozessakten.

Irgendwann erfanden die Anhänger Galileis eine tröstliche Legende: Ihr Heros habe sich nach seinem Schwur erhoben und gemurmelt: «Und sie bewegt sich doch!»

Und warum verehren wir Galilei als einen Heroen der Wissenschaft?

Galilei verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im ehrenvollen und bequemen Hausarrest. Er starb am 8. Januar 1642 im Alter von 77 Jahren. Der Bann, den die Kirche über sein Werk ausgesprochen hatte, wurde 1718 aufgehoben, als ein Florentiner Drucker mit guten Verbindungen sein Gesamtwerk neu auflegen wollte.

Und damit erhebt sich die Frage, warum sich der reale so sehr vom «gefühlten» Galilei unterscheidet. Warum wurde ausgerechnet dieser Opportunist zum Märtyrer für die Freiheit der Wissenschaft stilisiert?

Tatsächlich ist dieser Galilei eine Erfindung der Historiker des 19. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert entstand ein neues historisches Konzept: Entwicklung wurde als Resultat eines Kampfes verstanden. Marx entdeckte den Klassenkampf. Französische Historiker behaupteten ernsthaft, mit der französischen Revolution hätte sich das gallorömische Bürgertum gegen die eingewanderten Merowinger durchgesetzt. Und wieder andere Historiker deuteten den Fortschritt

Die Gesamtausgabe der Werke des Galileo Galilei, die 1718 in Florenz publiziert wurde. Damit dieses Werk in Italien gedruckt werden konnte, hatte der Papst den Bann der Werke Galileos aufgehoben. Es fehlen lediglich die Dialogo, die zum Inquisitionsprozess geführt hatten.

als eine Art Krieg zwischen Wissenschaft und katholischer Kirche. Nun gibt es viele historische Konzepte, die inzwischen längst überholt sind. Nur zu dumm, dass sich die Deutungen mancher Historiker trotzdem noch im kollektiven Gedächtnis halten.

Den Grundstein zur Heroisierung von Galilei legte John William Draper im Jahr 1874 mit seinem Buch «History of the Conflict between Religion and Science». Darin konstruierte er künstlich einen Antagonismus zwischen Kirche und Wissenschaft. Galilei kam darin die Rolle des Kämpfers für die Erkenntnisfreiheit des Menschheit zu. Drapers Buch erlebte innert kürzester Zeit 50 Auflagen und wurde in zehn Fremdsprachen übersetzt. Mindestens genauso erfolgreich wurde Andrew Dickson Whites Kampfschrift von 1896. Sie trägt den Titel «A History of the Warfare of Science with Theology in Christendom» und widmete viele Seiten dem «War upon Galilei», also dem «Krieg» gegen Galilei.

Die Kampfschrift Whites beeinflusst unser Bild von Galilei auch heute noch, ohne dass irgendeine Tatsache daran etwas zu ändern scheint. Wir zitieren aus diesem Buch in leicht gekürzter und übersetzter Form Whites Ausführungen zum Prozess des Galileo Galilei:

«...Galileo verfasste sorgfältig eine Abhandlung in Form eines Dialogs, in der er die Argumente für und wider das kopernikanische und das ptolemäische System darstellte, und er bot an, sich allen Bedingungen zu unterwerfen, die das Kirchentribunal ihm auferlegen könnte, falls man es ihm erlauben würde, es in Druck ausgehen zu lassen. Zuletzt, nach Verhandlungen, die sich über acht Jahre erstreckten, stimmten sie zu, unter einer demütigenden Bedingung – ein Vorwort, geschrieben in Übereinstimmung mit den Ideen von Vater Ricciardi, unterzeichnet von Galileo.

Galileos neues Buch – der Dialog – erschien im Jahr 1632 und hatte gewaltigen Erfolg. ... Das rief die Feinde auf den Plan: die Jesuiten, Dominikaner und die grosse Mehr-

heit der Kleriker starteten ihren brutalen Gegenangriff und in der Mitte stand Papst Urban VIII. ... Er warf seine gesamte Macht gegen Galileo in die Waagschale. ... Zu Beginn bestand die Strategie der Feinde darin, den Verkauf des Werks zu verbieten; aber das brachte nichts, weil sich die erste Auflage bereits in ganz Europa verbreitet hatte. Urban wurde nun noch ärgerlicher als zuvor, und beide – Galileo und seine Werke – wurden der Inquisition übergeben. ... Dort wurde er, so lange verborgen, aber jetzt vollständig enthüllt, immer und immer wieder mit der Folter bedroht, auf ausdrücklichen Befehl von Papst Urban, und – wie die Protokolle des Verfahrens detailliert schildern, unter Drohungen gezwungen und auf Befehl des Papstes gefangen gesetzt. ... Die lange Serie von Versuchen, die im Interesse der Kirche unternommen wurden, dieses Geschehen zu verschleiern, ist letztlich gescheitert. Die Welt weiss heute, dass Galileo sicher Entwürdigung, Gefangenschaft und Drohungen schlimmer als Folter ausgesetzt war, und dass er letztlich gezwungen war, öffentlich zu widerrufen.»

Dieses Bild des Astronomen findet sich in vielen Romanen und populärhistorischen Darstellungen. Wahrer wird es dadurch nicht. Wir müssen uns endlich daran gewöhnen, Fiktion und Kunst nicht als realen Spiegel einer Vergangenheit zu begreifen, sondern als meist schlecht recherchierte Machwerke von Menschen, die ihre eigenen Ideale mit Hilfe der Autorität einer historischen Persönlichkeit vertreten sehen möchten.

Wolfgang Heinz als Galileo Galilei in einer Aufführung von Bertold Brechts Theaterstück Das Leben des Galilei, Ekkehard Schall (r.) und Dieter Knaup (l.) stellen Kardinäle dar. Bundesarchiv, Bild 183K10050020 / Katscherowski (verehel. Stark), / CCBYSA 3.0

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