#147 - Kreislaufwirtschaft

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KREISLAUFWIRTSCHAFT

WACHSTUMSMARKT SECONDHAND

Secondhand-Artikel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das stärkt die Kreislaufwirtschaft und Verbraucher:innen profitieren sowohl ökologisch als auch finanziell davon. Das Wachstum des Segments spürt auch eBay, das seit über 25 Jahren Pionier

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KREISLAUFWIRTSCHAFT: EIN GEWINN FÜR UMWELT UND UNTERNEHMEN

Ob Sand, Silizium oder seltene Erden – unsere Wirtschaft und unser Lebensstil hängen von Rohstoffen ab. Diese Rohstoffe werden zunehmend knapper.

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unabhängige Sonderveröffentlichung von Contentway Handelsblatt | März 2024
Vorwort
| Steffi Lemke | Bundesumweltministerin
Eine
Content
der digitalen Kreislaufwirtschaft ist. Partner
| eBay
Innovative und reversible Klebetechnologien spielen eine zentrale Rolle für die Entwicklung leistungsfähiger und reparaturfähiger Elektrofahrzeugbatterien sowie für die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Content
KREISLAUFWIRTSCHAFT ALS CASH-COW
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100 % regenerative Wertschöpfung

Um Ressourcen zu erhalten, wiederherzustellen und zu regenerieren, anstatt sie zu erschöpfen, ist zukunftsweisendes Unternehmertum maßgeblich.

Wir wollen unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln eine Welt hinterlassen, die lebenswert ist und bleibt. In der wir gesund bleiben und ein Leben nach unseren Vorstellungen führen können. In der die Umwelt intakt und die Gesellschaft gerecht, friedvoll und tolerant ist. Dieses Ziel können wir nur gemeinsam erreichen. Mit den zunehmend sichtbaren Folgen von Klimaerwärmung und der Verschmutzung des Planeten rückt so eine ökologische Lebensweise in die Mitte der Gesellschaft – sie bewegt alle Menschen und verändert weltweit Erwartungen, Lebensweisen und Wertvorstellungen. Von der Fähigkeit, sich wieder in die planetaren Grenzen hineinzuverändern – und das in der erforderlichen Geschwindigkeit – hängt die Zukunft der kommenden Generationen ab. Die Transformation unserer Wirtschaftsweise ist daher wesentlicher Schlüssel in die Zukunft, als Gesellschaft und auch als Unternehmen.

Als international agierende Unternehmensgruppe in Familienbesitz gestaltet die Melitta Gruppe das neue Wirtschaftssystem auf dem Weg von einer Konsum- zur Sinngesellschaft aktiv mit. Den größten Hebel, um Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten zu können, sieht die

Unternehmensgruppe in ihren vier Wertschöpfungsbereichen – Kaffee und Kaffeezubereitung, Kunststoffe und Kunststoff produkte, Papier und Zellstoff sowie Elektrogeräte. Hierfür hat das Familienunternehmen Zukunftskonzepte erarbeitet, die bis 2030 umgesetzt werden. „Wir sind davon überzeugt, dass es die Aufgabe von Unternehmen ist, das Leben der Menschen besser zu machen. Gerade als unabhängiges Familienunternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, zu einem Wandel beizutragen, der die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt jedes Handelns stellt. Gleichzeitig leisten wir so als Teil der Lieferketten auch einen Beitrag zur Transformation unserer Geschäftskunden“, sagt Katharina Roehrig, Geschäftsführerin bei der Melitta Gruppe und Leiterin des Zentralbereichs Kommunikation und Nachhaltigkeit.

Dazu setzt die Melitta Gruppe auf erneuerbare Energiequellen, regenerative Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sowie die Prinzipien des Social Business, um ein widerstandsfähiges, gerechtes und ökologisch gesundes Wirtschaftssystem mit zu erschaffen: Ein Wirtschaftssystem, das darauf beruht, die Widerstandsfähigkeit natürlicher und sozialer Systeme wieder aufzubauen und zu erhalten. Die konsequente Ausrichtung aller Melitta Marken hin zu einer regenerativen Wirtschaftsweise ist dabei das Ziel der gesamten Wertschöpfung. „Die Gesetzgebung gestaltet hier-

Mehr Informationen über das ökologische Nachhaltigkeitsengagement der Melitta Gruppe unter: www.melitta-group.com

Indem wir unser Unternehmertum neu de�nieren, gestalten wir die Zukunft der Wirtschaft mit. Indem wir die Zukunft der Wirtschaft mitprägen, gestalten wir Zukunft für uns alle.

bei einen Rahmen, der auch die Finanzmarktateure auffordert, die Transformation in ihren Geschäftsmodellen zu unterstützen. Dies sehen wir als positive Chance, auch um uns im Wettbewerb durch Innovation und Wirkung zu positionieren“, ergänzt Katharina Roehrig.

Nachhaltigkeit wird bei Melitta als immerwährender Prozess angesehen, der transformatorisch sowie ganzheitlich gedacht wird und stets mit Innovation und einer Kultur der Kooperation verknüpft

Wir gestalten die Zukunft von Ka�ee, Kunststo�, Zellsto� und Elektrogeräten. Kein einziges Produkt, das wir herstellen, darf unserem Lebensraum schaden.

wird: „In diesen hochvolatilen Zeiten ist wohl die einzige Gewissheit, die wir haben: Wir können die notwendigen Umwälzungen nur gemeinsam schaffen – weg von alter Wettbewerbsdenke, hin zu Co-Creation, Wissensaustausch, Open Innovation. Von Lock-in-Systemen zu Open Source, vom geistigen Eigentum zum gemeinsamen Wissen. Als globales Unternehmen begreifen wir uns als Teil eines globalen Netzwerks, einer globalen Gesellschaft“, so Stefan Dierks, Director Sustainability bei der Melitta Gruppe.

Melitta Gruppe – Partner Content Katharina Roehrig, Managing Director Corporate Communications & Sustainabilty Foto: Stefan Freund
Stefan Dierks, Director Sustainability Strategy 2 KREISLAUFWIRTSCHAFT
Foto: Stefan Freund
Wie Kunststo�recycling die Lebensbedingungen von Menschen verbessern kann

Die Verschmutzung der Umwelt und Meere durch Kunststoffe ist ein weltweites Problem, für das es dringend Lösungen braucht. Mit der Initiative ‚Fair Recycled Plastic‘ zeigt die Melitta Gruppe wie Kunststoff recycling nicht nur die Umweltbedingungen, sondern auch die Lebensbedingungen von Menschen verbessern kann: In der indischen Metropole Bangalore landen zum Beispiel täglich etwa 3.500 t Abfall am Straßenrand oder in illegalen Mülldeponien. Eine fl ächendeckende, staatliche Entsorgung fehlt. Das ist nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern beeinflusst auch das Leben vieler Menschen. Schätzungsweise 15.000 Frauen und Männer in Bangalore arbeiten als sogenannte Waste Picker (Müllsammelnde) und sammeln meist ohne Schutzutensilien in den Müllbergen Abfälle, die sie weiterverkaufen können.

Um nicht nur Umwelt- und Meeresplastik zu vermeiden, sondern auch die Waste Picker Gemeinschaften bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu unterstützen, hat die Melitta

Ein wesentlicher Teil unseres Produktportfolios besteht aus Kunststo�. Deshalb sehen wir es als unsere P� icht an, einen Beitrag gegen die Verschmutzung der Meere und Böden durch Plastik zu leisten.

Fair Recycled Plastic ist ein Beispiel für die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft. Unser Engagement ist somit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer Neuordnung der Kunststo�produktion und -verwertung, bei gleichzeitiger Unterstützung der Gemeinschaften der Waste Picker im Hinblick auf wirtschaftliche, Gesundheits- und Bildungschancen.

Gruppe gemeinsam mit der Yunus Social Business Fund gGmbH und dem Tochterunternehmen Cofresco die Recyclingfi rma Vishuddh Recycle Pvt. Ltd aufgebaut. Im Werk werden jährlich etwa 2.000 t Kunststoff granulate aus sogenannten LDPE (Low Density Polyethylene)-Folienabfällen hergestellt, aus denen anschließend Müllbeutel der Marken Swirl® und handy bag ® hergestellt werden.

Gemäß des Social Business Prinzips wird der Gewinn von Fair Recycled Pastic entweder in den Ausbau der Sammel-, Sortier- und Recyclingstrukturen vor Ort reinvestiert oder kommt zwei gemeinnützigen Organisationen zugute, die sich um eine bessere gesundheitliche Versorgung und um zusätzliche Bildungsangebote für die Waste Picker und ihre Familien kümmern.

Ka�eequalität verbessern durch Kreislaufwirtschaft

Beim Kaffeeanbau, der Verarbeitung und Zubereitung von Kaffee fallen beträchtliche Mengen organischer Abfälle an, wie das Fruchtfl eisch der Kaffeekirschen, die bisher meist entsorgt wurden. Mit dem Projekt ‚Back to the Roots‘ sucht die Melitta Gruppe gemeinsam mit der Hanns R. Neumann Stiftung und Farmgemeinschaften in Brasilien nach Möglichkeiten, organische Abfälle in der gesamten Kaffeelieferkette wiederzuverwerten. Ziel ist es, nicht nur auf chemischen Dünger zu verzichten und damit die Rentabilität vom Kaffeeanbau zu erhöhen, sondern auch die Bodenqualität zu verbessern und die Pfl anzen robuster und widerstandsfähiger gegen Klimaschwankungen zu machen. „Mit ‚Back to the Roots‘ setzen wir beim Abfallmanagement an und wollen das Konzept der Kreislaufwirtschaft in der gesamten Kaffeelieferkette etablieren. Im Idealfall schaffen wir es zudem, dass im Kaffeeanbau der Einsatz von Kunstdünger signifi kant reduziert wird“, so Stefan Dierks. Gemeinsam mit brasilianischen Abfallwirtschaftsexperten und Wissenschaftlern sind drei Optionen von Dünger für ein verbessertes Abfallmanagement identifi ziert worden: Kompost, Bokashi und Biokohle. Diese Optionen werden mit Kaffeefarmen aus der brasilianischen Anbauregion Minas Gerais erprobt. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr erfolgversprechend: Es wird bis zu 15 % weniger Kunstdünger benötigt, dennoch sind die Ernten um bis zu 30 % ertragreicher, so dass die Profitabilität um über 20 % gestiegen ist. „Dies sind ermutigende Ergebnisse für die bisher kurze Zeit der Erprobung,

Das Projekt verfolgt bewusst einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz, von dem der gesamte Ka�eesektor pro�tieren soll. Das bedeutet, dass wir die Forschungsergebnisse auch anderen Akteuren in Brasilien und international zur Verfügung stellen werden.

bei längerfristiger Umsetzung steigen die positiven Wirkungen erfahrungsgemäß weiter“, gibt Stefan Dierks eine erste Bewertung ab.

Familie Peixoto, die eine 18 Hektar große Kaffeefarm in Minas Gerais bewirtschaftet, nutzt das Holz alter Kaffeepfl anzen, das sie für den Anbau nicht mehr verwenden kann, um Biokohle herzustellen, die ebenfalls in den Boden eingebracht wird. Damit konnte die Familie bereits erste Verbesserungen an ihren Pfl anzen feststellen. Bodenanalysen bestätigten die hohe Konzentration an organischen Stoffen im Boden, die die Kaffeepfl anzen mit ausreichend Nährstoffen versorgen – dies trotz ungünstiger Wetterverhältnisse und ohne die Zugabe von chemischem Dünger. Im nächsten Projektschritt gilt es, die Produktion der organischen Düngeroptionen zu optimieren und den Zugang für weitere Farmen in der Projektregion sicherzustellen.

3 contentway.de KREISLAUFWIRTSCHAFT
Gruppe – Partner Content
Melitta

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AUSGABE #147

Campaign Manager: Aljoscha Sandvoß

Geschäftsführung:

Nicole Bitkin

Head of Content & Media Production:

Aileen Reese

Redaktion und Grafik:

Aileen Reese, Nadine Wagner, Dennis Wondruschka, Miguel Daberkow

Text:

Thomas Soltau, Julia Butz, Nadine Wagner, Jakob Bratsch, Armin Fuhrer, Katja Deutsch

Coverfoto:

shutterstock

Distribution & Druck:

Handelsblatt, März 2024

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Werkstoffliches

WEITERE INHALTE

6. Heike Vesper

8. Digitaler Produktpass

10. Dr. Carl Dominik Klepper

14. CSRD

16. Dr. Christine Lemaitre

18. Batterierecycling

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Kreislauf: Verpackung

Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (DVI) über den Status quo der Kreislaufwirtschaft.

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Für das Gelingen der Energiewende Der BEE vereint als Dachverband der Fachverbände und Landesorganisationen, Unternehmen und Vereine alle Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland.

Kreislaufwirtschaft: ein Gewinn für Umwelt und Unternehmen

EINLEITUNG

Ob Sand, Silizium oder seltene Erden – unsere Wirtschaft und unser Lebensstil hängen von Rohstoffen ab. Diese Rohstoffe werden zunehmend knapper. Die Preise steigen. Immer wieder werden Lieferketten gestört oder sogar unterbrochen. Hinzu kommt: Der Abbau von Rohstoffen verursacht klimaschädliche Emissionen und zerstört Landschaften und Lebensräume.

Foto: BMUV/Klaus Mellenthin

Deshalb wird es immer wichtiger, kostbare Rohstoffe so lange es geht im Kreislauf zu halten, anstatt sie nach kurzer Nutzungsdauer zu entsorgen. Dafür entwickelt das Bundesumweltministerium derzeit eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS).

Für Unternehmen ist die Kreislaufwirtschaft längst eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit und des Risikomanagements geworden. Eine zirkuläre Wirtschaft, die verstärkt Sekundärrohstoffe nutzt, macht Unternehmen resilienter gegenüber Preisschwankungen und Versorgungsengpässen und eröffnet Chancen für neue Geschäftsmodelle und Märkte. Die Kreislaufwirtschaft ist entscheidend für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.

Recycling von Kunststoffabfällen hat noch viel Potenzial

Zurzeit steckt das werkstoffliche Recycling von Kunststoffen aufgrund der günstigen Neuware in einer großen Krise. Das chemische Recycling könnte die Lage noch verschärfen.

Recycling ist entscheidend für Umweltschutz und Ressourcenschonung. Jedoch bleiben viele technische Möglichkeiten zur Sortierung bislang ungenutzt, da zu wenig finanzielle Anreize existieren und Investitionssicherheit fehlt. Kunststoffverarbeitende Unternehmen greifen daher immer häufiger zur Neuware. Mitunter könnte die

geplante EU-Verpackungsverordnung hier einen wichtigen Rettungsanker für die deutsche Kunststoffrecyclingindustrie darstellen und sollte aus diesem Grund dringend unterstützt werden, findet Dr. Johannes Betz, Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut Darmstadt.

Zurzeit fließen in der EU viele Investitionen in thermochemische Recyclingverfahren wie die Pyrolyse von Kunststoffen. Der hohe Energieverbrauch und die geringere Effizienz dieser Verfahren steht allerdings im Widerspruch zu den

Sie ist außerdem ein bedeutender Baustein der Klimaschutzpolitik, insbesondere im Bereich der Industrie. Denn in zentralen Branchen unserer Wirtschaft, wie der Chemie- und Automobilindustrie, entsteht der überwiegende Teil der Emissionen heute nicht bei der Verbrennung fossiler Stoffe, sondern durch den Verbrauch von Rohstoffen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir Produkte und Anlagen länger nutzen, Ressourcen effizient einsetzen und Stoffe hochwertig recyceln.

Mit der Kreislaufwirtschaftsstrategie wollen wir die Grundlage dafür schaffen, dass das Denken und Produzieren in Kreisläufen in Deutschland zum Standard wird. Bisher beträgt der Anteil der Sekundärrohstoffe am gesamten Rohstoffverbrauch bei uns nur rund 13 Prozent. Das wollen wir deutlich steigern.

Kreislaufwirtschaft beginnt, bevor es überhaupt ein Produkt gibt: bei der Rohstoffgewinnung, beim Produktdesign und bei der Produktionsplanung. Dort werden die Grundlagen dafür gelegt, dass der Kreis sich am Ende schließen kann. Das bedeutet, geeignete Materialien zu verwenden und sie so zu verarbeiten, dass sie sich am Ende der ersten Nutzung gut trennen und ohne großen Qualitätsverlust wiederverwerten lassen.

Parallel braucht es neue, zirkuläre Geschäftsmodelle. Dabei hilft die Digitali-

gesetzten Klimazielen. Rohstoffliches Recycling (auch chemisches Recycling genannt) sollte werkstoffliches lediglich – wo sinnvoll – ergänzen, z. B. für Sortierreste. Aber in allen Bereichen müsse zuerst die Menge nicht werkstofflich verwerteter Abfälle reduziert werden, betont Betz. Dies kann durch recyclinggerechtes Design sowie Anreize zur Nutzung von Rezyklaten bei der Herstellung neuer Produkte geschehen. Die absolute Gleichsetzung von werkstofflichem

Dr. Johannes Betz, Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität am Öko-Institut Darmstadt

Das Öko-Institut ist eine der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. www.oeko.de

sierung, etwa digitalgestützte Sammellogistik, digitale Marktplätze zur besseren Vermarktung von Sekundärrohstoffen oder „Product as a Service“-Angebote, bei denen Unternehmen zum Beispiel teure Maschinen gegen eine Gebühr nutzen statt sie zu kaufen. An all diesen Stellschrauben setzt die NKWS an.

Die Kreislaufwirtschaftsstrategie schafft einen politischen Rahmen, der die Ziele und Maßnahmen der Bundesregierung zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung bündelt. Ziel ist es, den primären Rohstoffbedarf absolut zu senken. Damit ist die Strategie zugleich Fahrplan zur Klimaneutralität und industriepolitisches Fitnessprogramm. Sie wird uns helfen, das volle Potential der Kreislaufwirtschaft auszuschöpfen: für den Schutz von Klima und Natur, für mehr Versorgungssicherheit und für die Unabhängigkeit von Rohstoffimporten.

und rohstofflichem Recycling ist nicht zu empfehlen, weil sich hierdurch die ökonomische Situation der Betreiber von werkstofflichem Recycling und damit der Anreiz dafür weiter verschlechtert.

„Der Anteil der Kunststoffabfälle, die heute thermisch verwertet, d. h. verbrannt und nicht werkstofflich verwertet werden, ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen stimmen, gibt es noch viel Potenzial für das werkstoffliche Recycling.“ Intelligent gestaffelte Einsatzquoten von Rezyklaten bei der Herstellung von Neuprodukten können jedoch zu einer wirtschaftlich tragfähigen Marktsituation für beide Technologiepfade beitragen.

Steffi Lemke, Bundesumweltministerin
Öko-Institut – Partner Content
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PreZero – Partner Content

Enabler für smarte Wertstoffkreisläufe

Benutzte Verpackungen nicht als Abfall, sondern als Wertstoff sehen. Dieses Umdenken ist für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft unerlässlich.

Sustainable Packaging: Der Experte in Sachen nachhaltige Verpackungen setzt auf innovative, ökologische und ökonomische Verpackungslösungen.

Der Gedanke von ‚Abfall’ passt nicht mehr in unsere Zeit.

Denn fast alle Materialien können nach ihrer Nutzung einem neuen oder gleichwertigen Zweck zugeführt werden. Auf diese Weise wird aus scheinbar wertlosem Abfall wertvoller ‚Wertstoff‘ und damit Rohstoff für neue Produkte. Das schont Ressourcen und hilft, unsere Umwelt zu schützen. Doch Kreislaufwirtschaft ist komplex und erfordert eine auf den Wertstoff, die Verpackung und das Produkt abgestimmte Herangehensweise. Dafür ist es wichtig, immer den gesamten Kreislauf im Blick zu behalten. Intelligentes Produktdesign spielt genau hier eine entscheidende Rolle. Indem Produkte so gestaltet werden, dass die nächsten Lebenszyklen mitgedacht werden und Rohstoffe dabei in möglichst gleicher Qualität erhalten bleiben können.

Als Unternehmen der Schwarz Gruppe entwickelt und ermöglicht der Umweltdienstleister PreZero smarte Wertstoffkreisläufe, um den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu reduzieren. Unterteilt in die Sparten Produktion, Handel mit den Einzelhändlern Kaufland und Lidl und Umwelt, können sie so neue Lösungen ganzheitlich entwickeln und implementieren – von der Herstellung über den Verkauf bis hin zu Entsorgung und Recycling. Jährlich werden dazu bereits ca. 17 Mio. t Wertstoffe von PreZero für die weitere Verwertung gesammelt, davon ca. 150.000 t Kunststoffabfälle in Europa dem Recycling zugeführt.

Der Fachbereich PreZero Sustainable Packaging setzt sich mit der Nachhal-

PreZero

tigkeit von Verpackungen auseinander. „Der Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Produktgestaltung. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe arbeiten darauf hin, alle Eigenmarkenverpackungen maximal recyclingfähig zu gestalten.

Im Circular-Design-Prozess unterstützen wir mit unserem Know-how auch externe Kunden aktiv dabei, die zahlreichen Herausforderungen rund um Verpackungsnachhaltigkeit zu meistern. Mit Verpackungslösungen, die auf gesetzliche Vorgaben und Kundenerwartungen zugeschnitten sind, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen“, sagt Vorstand PreZero International sowie Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) Dietmar Böhm. So sollen Verpackungen im besten Fall nur aus einem einzigen Material bestehen,

damit sie optimal recycelt werden können: „Die Industrie muss, wo es geht, weniger Verbundmaterialien nutzen und durch den Einsatz von Monoverpackungen ersetzen. Das kann im Zielkonflikt mit der Reduzierung von Materialverpackungen stehen. Die Lösungen müssen daher sensibel aufeinander abgestimmt und deren Auswirkungen auf die Umwelt abgewogen werden. Auch eingesetzte Druckfarben sowie Klebstoffe sollten sich einfacher lösen lassen“, ergänzt Dietmar Böhm. Durch Monoverpackungen kann zudem u. a. die Detektierbarkeit der Materialien in Sortieranlagen verbessert werden, damit diese richtig erkannt und zugeordnet werden können.

Mit neuen Regularien wie der geplanten EU-Verpackungsverordnung PPWR* wird der Einsatz recyclingfähiger Verpackungen in der Zukunft auch politisch immer mehr gefordert. Für eine erste Überprüfung und Bewertung des eigenen Verpackungsportfolios bietet PreZero ein neues Online-Tool an: „Mit PreZero SPOT und unserer Beratungsleistung können Hersteller und Inverkehrbringer von Verpackungen bereits heute die Vorgaben von morgen sicherstellen – und sich in den vielfältigen neuen Standards zurechtfinden“, betont Böhm.

Für das gemeinsame Ziel, Abfälle als Wertstoffe effizient zu nutzen, setzt PreZero auch auf alternative Materialien: Die PreZero-Marke OutNature entwickelt und vertreibt Papier und Kartonagen auf Basis der SilphiePflanze, die sich für den Einsatz in vielfältigen Verpackungslösungen für den Food- und Non-Food-Bereich in Handel und Industrie eignen. Dafür nutzt PreZero pflanzenbasierte Faser-

Mit rund 30.000 Mitarbeitern an ca. 480 Standorten in Europa und Nordamerika bündelt der Umweltdienstleister viele Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette unter einem Dach. Als Innovationstreiber der Branche und mit dem Ziel, dank geschlossener Kreisläufe keine Ressourcen mehr zu vergeuden: www.prezero-international.com

Dietmar Böhm, Vorstand PreZero International & Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE)

Der Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft beginnt bei der Produktgestaltung.

stoffe, die sonst häufig als Reststoffe entsorgt werden würden. Eine ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Ergänzung zu Holz-Frischfasern in der Papierherstellung. Darüber hinaus wird mit Initiativen wie bspw. der Verwertung von Lebensmittelabfällen über die Schwarze Soldatenfliege aktiv an der Reduktion der Food-Waste-Mengen gearbeitet.

„Durch die effektive Nutzung unserer Entsorgungsstrukturen und dem Ausbau mit innovativen Ansätzen, sind wir in der Lage, auch die künftig, ambitionierten regulativen Anforderungen zu erfüllen und die weitere Entwicklung der Kreislaufwirtschaft aktiv mitzugestalten und voranzutreiben. Unternehmen, die hier proaktiv agieren, verschaffen sich einen deutlichen Vorsprung“, schließt Böhm.

*Packaging and Packaging Waste Regulation

5 contentway.de KREISLAUFWIRTSCHAFT
Vom Design bis zum Material – Verpackungen neu denken ist ein Ziel, das sich PreZero gesetzt hat.
„Wir brauchen verbindliche Ziele“

EINBLICK

Heike Vesper, Vorständin Transformation Politik & Wirtschaft beim WWF Deutschland, über die Fortschritte bei der Kreislaufwirtschaft.

Text: Thomas Soltau

Fotos: Kathrin Tschirner, Anton Maksimow/unsplash

Heike Vesper, Vorständin Transformation Politik & Wirtschaft beim WWF Deutschland

Sehen Sie Fortschritte in den Bemühungen der deutschen und europäischen Politik hinsichtlich Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschutz und Verpackung?

In der EU tut sich an vielen Stellen etwas: EU-Aktionsplan Kreislaufwirtschaft, Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte, EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen, Abfallrahmen -

richtlinie, EU-Verpackungsverordnung. Oft stimmt die Richtung, aber es gibt Luft nach oben. So fehlen im Vorschlag zur Abfallrahmenrichtlinie verbindliche Sammelziele für Textilien. Bei der Verpackungsverordnung sollten alle Vorgaben materialübergreifend festgelegt werden – nicht nur bei Kunststoffen. Auch die Bundesregierung hat die Kreislaufwirtschaft im Blick. Der WWF hat sich mit anderen an der Erarbeitung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie beteiligt. Derzeit warten wir gespannt auf den Entwurf.

Welche Gesetzesänderungen erwarten Sie von der Politik, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu unterstützen?

Die Kreislaufwirtschaftsstrategie ist ein wichtiger Schritt der Bundesregierung. Es braucht aber in Folge ein Ressourcenschutzgesetz, das verbindliche Ziele zur Senkung des Ressourcenverbrauchs enthält. Zudem hat das Umweltministerium einen Vorschlag für eine Novelle des Verpackungsgesetzes veröffentlicht. Ziel war die Förderung von Mehrweg bei Getränkeverpackungen und im AußerHaus-Verzehr. Der Entwurf wurde jedoch bisher in der Koalition blockiert.

Gibt es politische Initiativen oder Programme, die besonders vielversprechend sind?

Die Novellierung des Elektrogesetzes ist vielversprechend. Die Sammelmengen für Elektrogeräte sind zu gering. Es hapert bei der Wiederverwendung, und auch eine erweiterte Herstellerverantwortung wäre hier dringend notwendig. Wir begrüßen zudem, dass Thüringen und Sachsen einen Reparaturbonus eingeführt haben. Das trägt dazu bei, dass Produkte lange genutzt werden. Welche Herausforderungen sehen Sie in der Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen in Deutschland und Europa?

Es stehen die EU-Wahlen vor der Tür. Je nachdem, wie sich die Kräfteverhältnisse im Parlament entwickeln, kann dies Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaftsagenda haben. Hier sehen wir grundsätzlich die Gefahr, dass Aspekte des Green Deal nach der Wahl stark ausgebremst werden. Zudem bleibt die Geschwindigkeit der Umsetzung eine große Herausforderung. Uns läuft angesichts der Vielfachkrisen einfach die Zeit weg, wir müssen zirkuläre Lösungen in die Breite bringen.

Welche Rolle spielt die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft bei der Erreichung der Ziele?

Unser Ziel als WWF ist es, dass alle ihre Rolle in der Kreislaufwirtschaft erken-

nen. Das verändert auch das Konsumverhalten. Mit Bildungsangeboten wie Online-Kursen oder Vorträgen, aber auch über soziale Medien versuchen wir, die Menschen zu erreichen. Mir ist aber wichtig zu betonen, dass die Wirtschaft so organisiert sein muss, dass Bewusstsein auch zu nachhaltigem Verhalten führen kann. Der Aufwand und die Kosten einer Reparatur müssen sich lohnen.

Haben Sie Beispiele für Verbesserungen, die als Ergebnis von Zusammenarbeit mit Unternehmen implementiert wurden?

Mit unserer Beratung hat ein Hersteller von Kunststoffverpackungen die Rücknahme, Sortierung und Verwertung von gebrauchten Verpackungseimern auch für Non-Food-Verpackungen im gewerblichen Bereich etabliert. Dadurch konnte der Einsatz von Rezyklaten deutlich gesteigert und mehrere tausend Tonnen Neukunststoff eingespart werden.

Hersteller werden verpflichtet, innerhalb der Garantiezeit eine kostenlose Reparatur anzubieten, es sei denn, diese ist teurer als ein Austausch.

So geht Nachhaltigkeit 2.0: Mit dem CIRCLE, dem ersten kreislau ähigen Schulranzen, hebt Step by Step den ECO-Maßstab im Schulranzenbereich. Dank Verwendung von ausschließlich reinen Materialien und einem revolutionären Schraub- und Stecksystem kann der Schulranzen nach Gebrauch an den Hersteller zurückgegeben und dann zu 97 % recycelt bzw. wiederverwendet werden. Wie alle Schulranzen der Marke besitzt auch der CIRCLE ein mitwachsendes Rückensystem, damit der Schulranzen die komplette Grundschulzeit über passt. Vier Jahre Herstellergarantie geben on top ein gutes Gefühl. Der CIRCLE ist ab sofort in zwei Designvarianten im ausgewählten Fachhandel und über Step by Step erhältlich.

6 KREISLAUFWIRTSCHAFT
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ECO-Level angehoben: Der erste kreislauffähige Schulranzen kommt von Step by Step www.stepbystep-schulranzen.com

Wachstumsmarkt Secondhand

Im E-Commerce-Segment gewinnt die Vermarktung von Secondhand-Artikeln zunehmend an Bedeutung. Das stärkt zum einen die Kreislaufwirtschaft.

Zum anderen können Verbraucher:innen hier nach im Vergleich zu Neuware grundsätzlich günstigeren und nachhaltigeren Alternativen suchen.

In Deutschland verzeichnet der Markt für gebrauchte und aufgearbeitete, sogenannte refurbished Produkte, einen starken Aufschwung. Nachhaltigerer Konsum spielt im privaten Kaufverhalten von Konsument:innen eine stetig wachsende Rolle, gleichzeitig haben Kriege und Energiekrise zu einem flächendeckenden Preisanstieg geführt. Das Handelsjahr 2023 war geprägt von einem schlechten Konsumklima und einer sinkenden Kauflust der Deutschen. Über 60 Prozent der Befragten shoppen laut einer im November 2023 durchgeführten Studie des ECC Köln weniger und verschieben größere Ausgaben in die Zukunft. Die steigenden Preise haben aber auch zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage nach gebrauchten Produkten geführt: 80 Prozent der Befragten haben bereits gebrauchte oder nicht-neue Ware gekauft und für ebenso viele ist der Preis ausschlaggebend dafür. Diese steigende

Nachhaltigerer Konsum spielt im privaten Kaufverhalten von Konsument:innen eine stetig wachsende Rolle, gleichzeitig haben Kriege und Energiekrise zu einem flächendeckenden Preisanstieg geführt.

eBay

Nachfrage trifft auf ein immer größeres Angebot an nicht-neuer Ware. In einer Studie untersuchte die metoda GmbH im Oktober 2023, ob es bei idealo.de für Produkte in den Kategorien Elektroartikel, Haus & Garten und Sport & Outdoor neben Neuware auch refurbished Artikel zu kaufen gibt. Das Ergebnis: bei 40 Prozent der Ware ist dies der Fall. Das entspricht einem Anstieg von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Ein Unternehmen, das bereits seit über 25 Jahren Pionier der digitalen Kreislaufwirtschaft ist, ist eBay. Oliver Klinck, der in seiner Rolle unter anderem das deutsche Geschäft des Unternehmens verantwortet, setzt entsprechend auf diesen Wachstumsmarkt, der so tief in der eBay-DNA verwurzelt ist. Teil seiner Strategie ist es, die Kreislaufwirtschaft weiter anzukurbeln und das Angebot an nicht-neuer Ware auf dem eBay-Marktplatz, das von gewerblichen Händler:innen, Hersteller:innen aber auch privaten Menschen geschaffen wird, weiter auszubauen. Der eBay Re-Store ist seit 2021 Heimat für gebrauchte und generalüberholte Produkte, die voll funktionsfähig, geprüft und gereinigt worden sind. eBay führt laut der metoda Studie heute das umfangreichste Angebot an refurbished Produkten in Deutschland. Diese Angebotsvielfalt im eBay Re-Store soll strategisch weiter ausgebaut werden, indem weitere Händler:innen und Hersteller:innen dazu bewegt werden, hier Gebrauchtware, Retouren, Vor-

führgeräte und refurbished Produkte zu verkaufen. Denn ein Kauf im Re-Store spart zudem CO2: Allein von Januar 2022 bis zum September 2023 wurden circa 160.000 Tonnen CO2 potenziell eingespart, indem gebrauchte Ware im eBay Re-Store gekauft wurde – und nicht neue.

Neben dem Angebot gewerblicher Händler:innen und Hersteller:innen sind es seit Gründung die Angebote privater Verkäufer:innen, die den eBay-Marktplatz ausmachen. Um diesen Markt weiter zu beleben, schaffte eBay Deutschland im März 2023 die Verkaufsgebühren für Private komplett ab. „Mit der Abschaffung der Gebühren wollten wir das Angebot gebrauchter Artikel vergrößern und so die Kreislaufwirtschaft stimulieren“, so Klinck. „Das ist uns gelungen. Das Handelsvolumen mit Artikeln aus privater Hand übertraf mit mehreren Hundert Millionen Euro die Erwartungen. Die Investitionen in den Bereich mit Privatverkäufen haben somit unser Geschäft deutlich resilienter gemacht und notwendige Impulse für unser Wachstum in einem insgesamt rückläufigen E-Commerce-Markt geliefert.“

Insbesondere Deutschland steht noch am Anfang einer Entwicklung hin zu mehr Kreislaufwirtschaft. Laut Eurostat liegt Deutschland im Jahr 2023 mit einem Anteil von nur 17 Prozent im Segment des Privatverkaufs über das Internet im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zurück. Hier führen die Niederlande und Norwegen die Liste mit rund 41 Prozent an. Der Handel mit nicht-neuer Ware ist ein Wachstumsmarkt – und er hat in Deutschland noch ein riesiges Potenzial.

Die Investitionen in den Bereich mit Privatverkäufen haben unser Geschäft deutlich resilienter gemacht und notwendige Impulse für unser Wachstum in einem insgesamt rückläufigen E-Commerce-Markt geliefert.

Seit Gründung ist eBay Pionier der digitalen Kreislaufwirtschaft. Der offene eBay Marktplatz fördert die Teilhabe an verschiedenen Aspekten des Recommerce: Private Verkäufer:innen schenken gebrauchten Produkten ein zweites Leben, gewerbliche Händler:innen erweitern mit gebrauchten und wiederaufbereiteten Waren dieses Angebot. Käufer:innen steht so ein einzigartiges Angebot zur Verfügung. www.ebay.de

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Oliver Klinck, Vorsitzender der Geschäftsführung eBay
eBay

„Umweltaussagen müssen transparent sein“

GREENWASHING

Die Wettbewerbszentrale unter der Leitung von Dr. Münker, hat sich auf die Überwachung und Durchsetzung von Wettbewerbsregeln spezialisiert. Ihre Aufgabe besteht darin, unlautere Geschäftspraktiken zu bekämpfen, Verbraucher vor irreführender Werbung zu schützen und einen fairen Wettbewerb in Deutschland zu gewährleisten. Wie die Wettbewerbszentrale gegen Greenwashing in der Werbung vorgeht, erklärt der Geschäftsführer im Interview.

Text: Thomas Soltau

Fotos: Anne Nygard/unsplash, greenwashing

Dr. Reiner Münker, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied Wettbewerbszentrale

Herr Dr. Münker, inwiefern beobachten Sie gegenwärtig Greenwashing in verschiedenen Branchen und wie beeinflusst dies das Vertrauen der Verbraucher?

Umweltwerbeaussagen finden sich fast schon inflationär in jeder Branche. Oft wird dabei nicht klar kommuniziert, welche Anstrengungen und Maßnahmen der Unternehmen wirklich dahinterstecken. Dadurch hat das Vertrauen der Verbraucher in derartige Werbeangaben gelitten. Dennoch ist es für viele Verbraucher wichtig, ob und in welchem Maße Unternehmen und ihre Produkte Auswirkungen auf Klima und Umwelt haben. Für ihre Konsumentscheidung benötigen sie ehrliche und transparente Informationen.

Welche Maßnahmen und Initiativen gibt es bereits auf politischer Ebene, um Greenwashing einzudämmen, und wo sehen Sie noch Handlungsbedarf? Es gibt in den EU-Mitgliedstaaten ein klares Verbot für irreführende Umweltaussagen. Darüber hinaus schreibt das europäische Werberecht vor, dass Verbrauchern die wesentlichen Informationen gewährt werden müssen, damit sie eine informierte Kaufentscheidung treffen können. Dazu gehört, dass bestimmte Umweltaussagen nicht nur behauptet werden dürfen, sondern auch konkretisiert, transparent und begründet sein müssen. Dies ist in zahlreichen Gerichtsentscheidungen in den letzten beiden Jahren bestätigt worden. Zwei weitere Richtlinienvorschläge der EU-Kommission zu Green Claims sind auf dem Weg.

Welche Rolle spielt die Wettbewerbszentrale bei der Überwachung und Verfolgung von Greenwashing-Praktiken, und welche Instrumente stehen Ihnen zur Verfügung?

Als Selbstkontrollinstitution der Wirtschaft kann die Wettbewerbszentrale eine besonders effiziente Rechtsdurchsetzung leisten: Die im Wettbewerb stehenden Unternehmen beobachten intensiv den Markt und können – besser als Verbraucher – falsche oder übertriebene Umweltversprechen erkennen.

Die Wettbewerbszentrale spricht bei Greenwashing-Praktiken Abmahnungen aus und erhebt Klage auf Unterlassung, wenn ein Unternehmen nicht freiwillig auf die unlauteren Praktiken verzichtet. Wird ein Unternehmen daraufhin verurteilt, droht ihm für jeden Einzelfall der Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld in Höhe bis zu 250.000 €.

Wir haben zahlreiche kritische Klimawerbungen außergerichtlich abstellen können und führen viele Gerichtsverfahren – auch bis zum Bundesgerichtshof – um einerseits unlautere Übertreibungen und Greenwashing einzudämmen,

Schluss mit IT-Greenwashing

Nachweisbarkeit ist ausschlaggebend, um ernsthaftes Bemühen um Nachhaltigkeit von Greenwashing abzugrenzen.

Martin Eichenseder, Vertreter der TCO Development DACH-Region

Im weltweiten Produktionsprozess von IT-Produkten ist es oftmals schwierig, keinen falschen oder irreführenden Nachhaltigkeitsbehauptungen aufzusitzen. Umso wichtiger ist eine kritische Prüfung von unabhängiger Stelle, die Einkäufer dabei unterstützt, die sozialen und ökologischen Aspekte in Elektronikprodukten transparent überprüfen und eine wirklich nachhaltigere Beschaff ung umsetzen zu können.

„Unser Ziel ist es, Einkäufern die Lernkurve zu Nachhaltigkeit zu verkürzen. Das Thema, vor allem für IT-Geräte,

Die Wettbewerbszentrale spricht bei Greenwashing-Praktiken Abmahnungen aus und erhebt Klage auf Unterlassung, wenn ein Unternehmen nicht freiwillig auf die unlauteren Praktiken verzichtet.

andererseits Rechtssicherheit für die Unternehmen zu erreichen.

Welche Herausforderungen sehen Sie auf politischer Ebene bei der Schaffung klarer und verbindlicher Richtlinien, um Greenwashing zu bekämpfen?

Die größte und wichtigste Herausforderung ist es, die Balance zwischen Markt und Regulierung zu erhalten. Es ist auch in diesem Bereich eine Tendenz zur Überregulierung erkennbar. Das kann dazu führen, dass Unternehmen auf Werbung und Information zu Umweltaspekten ganz verzichten. Damit würde aber auch der Innovationswettbewerb in Sachen Umwelt insgesamt zurückgedrängt werden. Die Unternehmen benötigen vor allem Rechtssicherheit – nicht nur im Hinblick auf die Planbarkeit von Investitionen und Technologien und grüner Innovation, sondern auch in Bezug auf die Werberegeln.

ist extrem komplex. Wir kennen die Stolpersteine und helfen dabei, die Beschaff ungspolitik im Unternehmen als nachhaltigeren Erfolg verbuchen zu können“, sagt Martin Eichenseder, Vertreter der TCO Development DACH-Region. TCO Development hat das inzwischen weltweit führende Nachhaltigkeitszertifi kat für IT-Produkte TCO Certified vor rund 30 Jahren eingeführt und ist dabei stetig gewachsen. Heute wird alle drei Jahre in zwölf Produktkategorien von Smartphones bis zu Notebooks, Bildschirmen und Desktops geprüft und bewertet, aktuell mit der TCO Certified, generation 9. Dabei strebt TCO Development nach echter, dauerhafter Veränderung und

TCO Certi� ed umfasst ein umfassendes System aktueller Kriterien, eine unabhängige Überprüfung und ein strukturiertes System zur kontinuierlichen Verbesserung, um echte und dauerhafte Veränderungen zu bewirken. www.tcocerti� ed.com

DPP im Kontext der Kreislaufwirtschaft

Standardisierte Daten für langlebige Produkte: Der digitale Produktpass gilt für viele als der Wegbereiter für die Kreislaufwirtschaft.

Text: Julia Butz

Durch einen Klick direkten Zugang zu Informationen über Herkunft, enthaltene Rohstoffe und Komponenten, Reparierbarkeit, Ersatzteile oder die fachgerechte Entsorgung sowie den CO2-Fußabdruck eines Produktes erhalten: Für den Verbraucher soll der digitale Produktpass der EU (DPP) über den gesamten Produktlebenszyklus Licht ins Dunkel bringen; für alle Akteure der Wertschöpfungskette kann die Transparenz der Produktdaten wichtiger Enabler für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sein.

Prof. Dr. Henning Wilts, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft am Wuppertal Institut bestätigt die Vorteile des DPP, insbesondere vor dem Hintergrund knapper werdender Rohstoffe und dem verstärkten Einsatz von Abfällen als Rohstoffquelle: „Wir müssen zukünftig viel besser als heute wissen, welche Rohstoffe in welchen Mengen in einem konkreten Produkt enthalten sind, wie...

Fakten

Im Rahmen des Europäischen Green Deal und des Circular Economy Action Plan (CEAP) hat die EU mit der Ecodesign for Sustainable Products Regulation 2022 den Grundstein für die Realisierung des DPP gelegt. Lt. Studie des Wuppertal Instituts/2022 existieren europaweit knapp 80 verschiedene Initiativen zum DPP.

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geht dafür weit über die Forderungen der Gesetzgebung hinaus: hinterfragt weltweit auch lokal gesetzeskonforme Arbeitsbedingungen kritisch, unterstützt Hersteller dabei, recycelte Werkstoffe einzubinden, den Rohstoffabbau sozial- und umweltverträglicher zu gestalten sowie den Anteil gefährlicher Inhaltsstoffe zu verringern bzw. dessen Ungefährlichkeit vor Herstellung zu belegen. „Wir sind global aufgestellt, denn globale Probleme kann man nur global angehen. TCO Certified ist für unternehmerische Nachhaltigkeitsziele der Weg, um die ökologische und soziale Verantwortung im Produktlebenszyklus zu prüfen und gleichzeitig zu fördern“, so Eichenseder.

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8 KREISLAUFWIRTSCHAFT

Für eine echte Kreislaufwirtschaft

EU-Verpackungsverordnung:

Mit einheitlichen Standards die Umweltwirkungen von Verpackungen verringern und zielgerichtet ökologisch vorteilhafte Lösungen fördern.

In D eutschland werden rund 3.000 u nterschiedliche Sorten von Papier, Pappe und Karton (PPK) für unterschiedlichste Anforderungen hergestellt. Diese industrielle Wertschöpfungskette beschäftigt über 520.000 Mitarbeitende, erwirtschaftet in Deutschland rund 93 Mrd. Euro im Jahr und ist damit die größte nationale Papierindustrie Europas. Dabei ersetzen innovative, recyclingfähige Lösungen Materialien aus fossilen Rohstoff en. Genutzt wird der nachwachsende Rohstoff Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, durch Papierrecycling werden Fasern vielfach wiederverwertet. Auch Wasser wird in der Papier- und Zellstoffi ndustrie nicht verbraucht, sondern genutzt: ca. 90 % des eingesetzten Frischwassers werden wieder in Gewässer zurückgeführt, 10 % gelangen als Wasserdampf zurück in die Atmosphäre. Diese Wasserkreisläufe sind branchenweit etabliert, der spezifi sche Wasserbedarf sinkt seit Jahren deutlich.

Mit der geplanten Regelung der EUKommission, die recyclingfreundliche Verpackungsdesigns, die Stärkung und Ausweitung hochwertiger Sammel- und Recyclinginfrastrukturen sowie die Vermeidung unnötiger Verpackungen umfassen, soll die Kreislaufwirtschaft weiter unterstützt werden.

Ein Interview mit Alexander von Reibnitz, Hauptgeschäftsführer von DIE PAPIERINDUSTRIE e. V.:

Herr von Reibnitz, unterstützt DIE PAPIERINDUSTRIE die geplante EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation – PPWR) der EU? Grundsätzlich begrüßen wir die Pläne der EU-Kommission, den regulatorischen Flickenteppich in den Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen und den europäischen Binnenmarkt zu stärken. Die PPWR setzt überwiegend an den richtigen Stellen an: EU-weit einheitliche Vorgaben und Standards sind entscheidend für die Schaff ung von Rechtsund Investitionssicherheit – das gilt auch für die Unternehmen der Papierindustrie. Allerdings besteht an einigen Stellen erheblicher Nachbesserungsbedarf.

Wie genau sollten die Regelungen angepasst werden?

Im Zuge der PPWR sollen u. a. starre Mehrwegquoten und Verpackungsverbote eingeführt werden. Beides halten wir für nicht zielführend im Sinne eines effektiven Umwelt- und Klimaschutzes. Verschiedene aktuelle Klima- und Ökobilanzen belegen1,2 , dass Mehrwegverpackungen nicht grundsätzlich umweltfreundlicher sind, zu groß ist u. a. der Mehraufwand für Logistik und Reinigung. In vielen Anwendungsbereichen sind recyclingfähige PPK-Verpackungen die ökologischere Lösung. Die Wiederverwendung und die hochwertige Wiederverwertung sollten deshalb als komplementäre Lösung anerkannt werden.

Verpackungen aus Papier werden in Deutschland schon heute die für 2030 vorgegebene Zielquote von 85 % erreichen. Papierfasern können mindestens 20-Mal wiederverwendet werden und auch unsere Altpapiereinsatzquote liegt bei 79 %. Diese Erfolge der Kreislaufwirtschaft müssen unbedingt berücksichtigt und Mehrweg nur dort gefördert werden, wo es wirklich ökologische Vorteile bringt.

Also wäre es besser, ambitionierte Umweltstandards statt pauschaler Verbote umzusetzen?

Die gesamte Branche setzt sich dafür ein, dass Verpackungen ab 2030 nur noch in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn bestimmte Umweltanforderungen erfüllt werden. Welchen Zweck haben vor diesem Hintergrund also Verpackungsverbote? Es ist widersinnig, Verpackungen zu verbieten, die die ökologischen Kriterien der PPWR vollumfänglich erfüllen und Produkte wie Obst und Gemüse oder andere Lebensmittel bestmöglich schützen. DIE PAPIERINDUSTRIE begrüßt, dass sich das EU-Parlament daher weitgehend gegen solche Verbote ausgesprochen hat.

Im Zuge der politischen Verhandlungen fordern einzelne EU-Mitgliedstaaten weitreichende Handlungsspielräume für nationale (Sonder-)Regelungen. Wie bewerten Sie das?

Nationale Alleingänge, wie wir sie bisher bei der Verpackungsrichtlinie erleben, die auf EU-Ebene lediglich einen rechtlichen Rahmen setzt, stellen Unternehmen vor unnötige Herausforderungen. Für alle Akteure entlang der Liefer- und

Papierfasern können mindestens 20-Mal wiederverwendet werden und auch unsere Altpapiereinsatzquote liegt bei 79 %. Diese Erfolge der Kreislaufwirtschaft müssen unbedingt berücksichtigt und Mehrweg nur dort gefördert werden, wo es wirklich ökologische Vorteile bringt.

Logistikkette, in der Verpackungen zum Einsatz kommen, entstehen dadurch erhebliche Handelshemmnisse im europäischen Binnenmarkt. Das verhindert Investitionen und belastet Unternehmen wie Verbraucher. Nur eine möglichst weitgehende Harmonisierung des Binnenmarktes macht die europäische (Kreislauf-)Wirtschaft fit für die Zukunft.

1 bifa Umweltinstitut: Treibhausgas-Bilanz von Wellpappenverpackungen und alternativen Mehrwegverpackungen, 2021.

2 Ramboll: Comparative Life Cycle Assessment (LCA), 2022

9 contentway.de KREISLAUFWIRTSCHAFT
DIE PAPIERINDUSTRIE e. V. – Partner Content DIE PAPIERINDUSTRIE e. V. Papier, Karton und Pappe erfüllen die Bedürfnisse der Gesellschaft von heute und morgen. Innovative, recyclingfähige Verpackungslösungen ersetzen Materialien aus fossilen Rohsto� en. www.papierindustrie.de Alexander von Reibnitz, Hauptgeschäftsführer DIE PAPIERINDUSTRIE e. V. Foto: Raimar von Wienskowski

DR. CARL DOMINIK KLEPPER

Monomaterialien für gute Recyclingfähigkeit

GROSSES INTERVIEW

Dr. Carl Dominik Klepper, Vorstandsvorsitzender Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V. (AGVU), fordert flächendeckende Investitionen in ganz Europa, um die verpflichtende EU-Verpackungsordnung umsetzen zu können. Und hat auch sonst ein paar Vorschläge.

Text: Katja Deutsch

Foto: Presse

Herr Dr. Klepper, die neue EU-Verpackungsverordnung wird voraussichtlich in Kürze verabschiedet. Was wird sich dadurch für Hersteller, Recycler und Konsumenten ändern?

Es sind Vorgaben zur Minimierung von Verpackung geplant, die besagen, dass Verpackung nicht aufwendiger, schwerer und umfangreicher sein darf, als sie potenziell sein könnte. Hersteller von Verpackungen müssen nachweisen, dass ihre Verpackungen tatsächlich diesem Minimalstandard entsprechen.

Wir erwarten deshalb, dass sich Verpackungen bald auch im optischen Erscheinungsbild ändern werden, weil die Potenziale für Ressourceneinsparungen hier noch weiter ausgeschöpft werden. Denn der erste Punkt ist die Minimierung, der zweite das Design-for-Recycling. Und hier erwarten die Zurückdrängung von Verbundmaterialien. Papiertüten mit integriertem Sichtfenster aus Kunststoff beispielsweise sind sehr schwer zu recyceln. Dank der neuen Vorgaben könnten diese Verbundmaterialien zunehmend durch Monomaterialien ersetzt werden. Ausnahmen könnte es hierbei vor allem für längerlebige Produkte und Produkte mit ausgesprochenem Luxuscharakter geben.

Der Entwurf der EU-Verpackungsverordnung sieht auch Quoten für den Einsatz von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen vor. Welche Herausforderungen stellen sich hier, insbesondere bei Verpackungen mit Lebensmittelkontakt?

Aus ökologischer Sicht sollte mehr Sekundärmaterial eingesetzt werden, aber

gerade bei Kunststoff ist das Primärmaterial oft deutlich kostengünstiger. Die EU möchte jetzt europaweit verbindliche Quoten für den Anteil von Recyclingmaterial bei Kunststoffverpackungen einführen – doch die Kapazitäten zur Herstellung dieses Materials sind derzeit noch sehr begrenzt. Um recyceltes Material in hoher Qualität herzustellen, brauchen wir eine Investitionsoffensive, denn hier müssen auch hohe Produktanforderungen erfüllt werden. Doch auch Elastizität und Farbgebung spielen eine Rolle: Rezyklate sind aufgrund der Vermischung verschiedener Altkunststoffe häufig grau. Daran müssen wir uns gewöhnen.

Beim Kontakt zu Lebensmitteln muss auf Lebensmittelsicherheit geachtet werden. Die „gemischte Sammlung“ – Material aus der gelben Tonne und dem gelben Sack – ist aufgrund von Verschmutzungen häufig nicht für den Wiedereinsatz im Lebensmittelbereich zugelassen. Einzig die PET-Sammlung aus den Pfandautomaten gilt als sortenreine Sammlung und ist deshalb heiß begehrt. Hier brauchen wir deshalb die Zulassung von neuen Recyclingverfahren, um diese Recyclingquoten europaweit erfüllen zu können.

In diesem Jahr soll die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) gesetzlich verankert werden. Wie beurteilen Sie diese Initiative? Grundsätzlich ist es richtig, das Thema Zirkularität oben anzusiedeln. Letztlich ist das der Anspruch des europäischen Green Deals. Allerdings sollte der Kreislaufgedanke noch intensiver mit dem Klimaschutz verknüpft werden und eine größere Messbarkeit in Form von DINNormen gewährleistet werden.

Welche Rolle wird chemisches Recycling in Zukunft spielen? Was sind seine Vorteile, wo kann es eingesetzt werden?

Chemisches Recycling ist ein Hoffnungsträger, auch, um an saubere Rezyklate im Bereich Kunststoff zu gelangen. Beim chemischen Recycling wird Kunststoff komplett aufgelöst, um dann als chemischer Grundstoff neu zusammengesetzt

zu werden. Zu den Vorteilen zählt der einfache Nachweis, dass dieses Material nicht gesundheitsgefährdend ist, ein Nachteil ist der sehr hohe Energieaufwand.

Wie kann das mechanische Recycling weiter verbessert werden?

Hierbei gibt es mehrere Handlungsstränge, einer davon ist die Verpflichtung zum bereits erwähnten Design-for-Recycling, also das Verbot von Verpackungslösungen, die aufgrund fehlender Trennbarkeit verbrannt werden müssen. Design-forRecycling setzt auf Monomaterialien. Ein zweiter Weg ist die Nutzung digitaler Sortiertechnik, bei der mittels hochauflösender Kameras ausgelesen wird, was auf dem Sortierband liegt. Ein dritter Ansatz sind digitale Wasserzeichen – kaum sichtbare Markierungen auf der Verpackung, die von Spezialkameras erfasst werden.

Wie erfolgt dann das Trennen?

Mit Luftdüsen, die dann die entsprechenden Abfälle beziehungsweise Wertstoffe aus den Sortierbändern herauspusten. Kunststoffe unterschiedlicher Herkunft landen dann in speziellen Boxen. Wir versuchen als Verband, diese Wertschöpfungsstufen an einen Tisch zu bringen und machen auch Workshops zu solchen Themen.

Was sollte man in die Wege leiten, um den harten Preiskampf zwischen billiger Neuware und teuren Rezyklaten zu beenden?

Auch hier gibt es diverse Ansätze: Man kann es mit einer Plastiksteuer versuchen (in Europa geht bisher nur Spanien diesen Weg). Hier zahlen die Kunststoffhersteller oder Inverkehrbringer von Kunststoff einen Aufpreis, wobei recyceltes Material ausgenommen ist. Da der Ölpreis so schwierig einzuschätzen ist, ist der Weg über die europäische Verpackungsverordnung jedoch berechenbarer.

Fakten

Dr. Klepper ist Rheinländer mit einem Faible für Berlin. Wenn er nicht in die Hauptstadt fährt, geht er am liebsten segeln.

Circular Plastics

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Dahlmann, Wissenschaftlicher Direktor am IKV Aachen

Im Gespräch mit Prof. Dr. Rainer Dahlmann über die Herausforderungen und Lösungen für die Nutzung von Rezyklaten.

Text: Julia Butz

Foto: Claudio Schwarz, Presse/unsplash

„Sowohl Verarbeiter als auch InMarktbringer wollen Rezyklate nutzen und nehmen dazu auch gewisse Einbußen hin – allerdings nicht in dem hohen Maße, wie es aktuell der Fall ist“, sagt Prof. Dr. rer. nat. Rainer Dahlmann, Wissenschaftlicher Direktor am IKV Aachen. Zum einen reiche die Qualität der Rezyklate derzeit i. d. R. nicht aus, um daraus wieder gleichwertige Produkte herzustellen. Zum anderen treibe jeder Behandlungsschritt zur Qualitätssteigerung der Rezyklate die Kosten weiter in die Höhe. Denn ihr Einsatz ist ohnehin schon etwas teurer als Neuware und bedingt durch langsamere, instabile Prozesse längst nicht ökonomisch. „Natürlich könnten die Recycler bessere Qualitäten herstellen“, so Dr. Dahlmann, „müssten dazu aber investieren und bekommen keine Garantien, dass die Produkte auch abgenommen werden.“

Einen wichtigen Lösungsansatz bieten die viel diskutierten „Design for Recycling“-Ansätze. Insbesondere Multimaterialverbunde sollten dabei aufgrund der schwierigen werkstofflichen Trennung vermieden werden. Beschichtungen aus Siliziumoxid (SiOx) oder Aluminiumoxid (AlOx) werden beispielsweise als voll recyclingfähig eingestuft, ohne jegliche Abstriche an Funktionalität und Qualität. In einer Rezyklatquote, die einen zwingenden Einsatz in neue Produkte vorsieht und der Digitalisierung (Stichwort: „Digitaler Produktpass“) sieht Dr. Dahlmann ebenfalls mächtige Werkzeuge, um die Gesamtsituation zu verbessern. Hingegen verzerre man durch Regularien wie einer „Plastiksteuer“ auf Kunststoffe den Markt: „Das führt dann dazu, dass z. B. ein Materialverbund wie ein beschichtetes Papier wieder konkurrenzfähig wird. Einfach, weil die Kunststoffprodukte teurer sind. Damit tut man der Umwelt nichts Gutes.“

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10 KREISLAUFWIRTSCHAFT

Verbraucher achten auf kreislauffähige Verpackungen

41 Prozent der Menschen in Deutschland achten beim Einkauf fast immer oder häufig auf umweltfreundliche Verpackungen, die ressourcenschonend hergestellt wurden und kreislauffähig sind. Das ergab eine repräsentative Umfrage von YouGov Deutschland im Januar 2023 im Auftrag des Weißblechherstellers thyssenkrupp Rasselstein. Bei der Kreislauffähigkeit können Verpackungen aus Weißblech ganz besonders punkten – denn sie sind nicht nur nahezu 100 Prozent recycelbar, sondern werden auch tatsächlich recycelt.

Aktuelle Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) zeigen, dass Verpackungen aus Weißblech in Deutschland im Erhebungsjahr 2021 zu 90,2 Prozent stofflich wiederverwertet wurden. „Nach ihrer Entsorgung in der gelben Tonne verbleiben Dosen, Kronkorken oder Drehverschlüsse in einem geschlossenen Materialkreislauf. Das heißt, sie werden nach dem Recycling zu einem neuen, hochwertigen Stahlprodukt weiterverarbeitet. Und das immer wieder und ohne Downcycling, also ohne Minderung der Qualität. Aus der Dose von heute kann morgen eine Komponente für eine Windkraftanlage und übermorgen ein Fahrradteil werden“, so Mario van Hall, Leiter Nachhaltigkeit bei thyssenkrupp Rasselstein. Damit ist Weißblech eines der führenden Materialien im Bereich der Wiederverwertbarkeit und fügt sich besonders gut in die Kreislaufwirtschaft ein. „Funktionierende Stoffkreisläufe sind für die Umwelt entscheidend. Denn ein Material, das nach seiner Nutzung hochwertig wiederverwertet und nicht neu erzeugt

werden muss, spart Energie und Ressourcen“, erläutert van Hall.

Aber selbst bei Weißblech gibt es noch weiter Luft nach oben. thyssenkrupp Rasselstein bietet daher mit bluemint ® recycled ein Produkt mit reduzierter CO2-Intensität an. Die Materialeigenschaften des Weißblechs unterscheiden sich nicht von den bestehenden Qualitäten; das Produkt zeichnet sich allerdings in der Herstellung durch eine Minderung der CO2-Emissionen von 62 Prozent aus.

„Durch den Einsatz von Weißblech aus bluemint ® Steel können die CO2-Emissionen bei der Herstellung einer Dose signifikant gesenkt werden“, erklärt van Hall. Künftig wird das Weißblechangebot sogar noch nachhaltiger, denn 2027 wird in Duisburg bei thyssenkrupp Steel die erste wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlage in Betrieb genommen, die den Startschuss in die grüne Transformation bildet. Das Ziel ist die vollständige Dekarbonisierung der Primärstahlroute bis spätestens 2045.

thyssenkrupp stellt den Verpackungsstahl der Zukunft her – effizient, prozessoptimiert, nachhaltig. rasselstein® steht für Materialgüten in Premium-Qualität, die in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden kontinuierlich weiterentwickelt werden. www.thyssenkrupp-steel.com

Aus der Dose von heute kann morgen eine Komponente für eine Windkraftanlage und übermorgen ein Fahrradteil werden.

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Mehr zu unseren Wellpappenlösungen:

Für die Panther-Gruppe bedeutet Nachhaltigkeit nicht einfach nur ein Trend, sondern längst Notwendigkeit und Zukunft. Es umfasst mehr als nur Klimawandel. Es ist ein ganzheitliches Konstrukt, welches unter anderem aus gesellschaftlichen und politischen Faktoren besteht.

Als Teil der Unternehmensstrategie findet Panther for Planet eine Verankerung in unserem integrierten Managementsystem. Das schließt unsere bindende Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung und eventueller Anpassungen unserer Geschäftstätigkeiten ein.

Panther Packaging GmbH & Co. KG info@panther-packaging.de www.panther-packaging.com

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Wellpappe
Rasselstein GmbH – Partner Content
Kreislaufprodukt
thyssenkrupp
Mario van Hall, Leiter Nachhaltigkeit bei thyssenkrupp Rasselstein
ALLE WOLLEN RECYCLEN.

Gemeinsam mit Interzero errichtet die OMV Europas größte Sortieranlage für chemisches Recycling in Walldürn, Deutschland. Diese vollautomatisierte Anlage, ab 2026 in Betrieb, unterstützt mit einer Kapazität von 260.000 Tonnen pro Jahr die innovative, patentierte ReOil®-Technologie der OMV. Wir machen den nächsten Schritt. Mehr auf www.omv.com

AUF DIE OMV KÖNNEN SIE SICH VERLASSEN. HEUTE UND MORGEN. 234x345_omv_energieversorgung_recycling_de_handelsblatt_0324_rz.indd 1 11.03.24 15:17

Es geht rund: Circular Economy

Eine sichere Rohstoffversorgung ohne globale Abhängigkeiten und problematische Abbaumethoden, dabei keine Abfälle mehr, und das ganze CO2-neutral – das ist die Vision der Circular Economy. Das Konzept dahinter klingt einfach: Statt ausgediente Produkte zu entsorgen und neue Rohstoffquellen auszubeuten, sollen wertvolle Inhaltsstoffe möglichst vollständig zurückgewonnen und für neue Produkte wiederverwendet werden. Das gilt für Metalle und anorganische Stoffe wie Phosphat oder Stickstoff, aber auch für kohlenstoffhaltige Materialien. Kunststoffe, Lacke und viele andere Produkte werden heute noch zum überwiegenden Teil aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Am Ende ihrer Lebensdauer werden sie häufig verbrannt, wobei

CO2 freigesetzt wird. Die Circular Economy will Kreisläufe schließen, in dem die molekularen Bausteine oder das CO2 zum Aufbau neuer Werkstoffe genutzt werden.

Metalle, Verbundwerkstoffe, Mineralien – im Prinzip lassen sich alle chemischen Stoffe zurückgewinnen und wieder einsetzen. In der Praxis ist dies heute jedoch nur für wenige Stoffströme möglich. Damit sich das ändert, ist eine ganze Palette an neuen Technologieentwicklungen notwendig: Produkte müssen so designt werden, dass sich ihre Bestandteile möglichst einfach und sauber voneinander trennen lassen – zum Beispiel mit speziell konzipierten Klebstoffen. Die einzelnen Materialien müssen voneinander abgeschieden und gereinigt werden. Teilweise müssen sie

– wie die Kunststoffe – chemische Prozesse durchlaufen, damit sie mit möglichst hoher Qualität wieder einsetzbar sind. Das alles benötigt unter anderem Wasser, das ebenfalls im Kreis zu führen ist, und viel Energie. Diese muss aus erneuerbaren Quellen stammen, damit die Stoffkreisläufe auch wirklich nachhaltig geführt werden können.

Die Prozessindustrie von den mechanischen Verfahren über die Chemie bis hin zur Wasseraufbereitung entwickelt Technologien, die eine solche Kreislaufwirtschaft für viele weitere Branchen erst ermöglichen. Ihr kommt deshalb eine Schlüsselrolle zu, um die Ziele, die beispielsweise die EU für die zirkuläre Wirtschaft ausgerufen hat, zu erreichen.

Green Innovation und Kreislaufwirtschaft auf der ACHEMA 2024

Die ACHEMA ist mit rund 2.600 Ausstellern aus der ganzen Welt das Zuhause für das gesamte Technologie- und Servicespektrum der Prozessindustrie. Im Fokus der diesjährigen ACHEMA, die vom 10. bis 14. Juni 2024 auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden wird, stehen die Herausforderung der klimaneutralen Produktion in der Prozessindustrie, zirkuläre Wirtschaft, die Integration von molekularer und industrieller Biotechnologie, nachhaltige Innovationen und Investitionen.

Auf der EY Green Innovation Stage in Halle 6.0 erwarten die Besucher die ganze Woche über spannende Vorträge rund um das Thema Kreislaufwirtschaft, so stehen am 11. Juni beispielsweise Vorträge zum chemischen Recycling auf der Agenda. „Die Chemieindustrie setzt auf innovative Technologien wie die grüne Chemie und Kreislaufwirtschaft, um die Nachhaltigkeit zu stärken. Die ACHEMA ist eine wichtige Plattform, um Branchenexperten zusammenzubringen, diese Herausforderungen anzugehen und Innovation zu fördern“, betont Matthias Brey, Head of Sustainability Consulting Europe West bei EY. Weitere Sessions beschäftigen sich mit der Wiederverwertung von Polymeren oder der Rolle von Wasser bei der Schließung von Stoffkreisläufen.

In der Highlight-Session „Fossil-freie Produktion – auf der Suche nach alternativen Kohlenstoffquellen für die Chemieindustrie” diskutieren Experten aus Wissenschaft und Industrie am Donnerstag, 13. Juni 2024

von 13:00 bis 14:00 Uhr im Saal Europa in der Halle 4.0, wie aus der Vision Realität werden kann. Und auch der „Nachwuchs“ zeigt, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann: re.solution, einer der Finalisten des ACHEMA-Gründerpreises, hat eine chemische Recyclingtechnologie für polyesterhaltige Textilien entwickelt. Langfristiges Ziel ist es, Anlagen im industriellen Maßstab zu entwickeln und zu betreiben. re.solution stellt sein Geschäftsmodell zusammen mit den anderen Finalisten des ACHEMA-Gründerpreises in der Start-up-Area in Halle 6.0 vor und präsentiert seine Lösungen am Mittwoch, 12. Juni 2024 auf der EY Green Innovation Stage im Rahmen der der Finalisten-Session ACHEMA-Gründerpreises 2024.

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Foto: DECHEMA www.achema.de Foto: DECHEMA

Nachhaltig in die Zukunft: CSRD setzt Standards

Seit Januar gilt die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Deutschland. Mit ihr eröffnen sich auch für kapitalmarktorientierte kleine und mittelständische Unternehmen erweiterte Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Text: Thomas Soltau

Foto: Karolina Grabowska/pexels

Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen mittlerweile gelebte Praxis. Die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, kurz CSRD, die am 5. Januar 2023 in Kraft getreten ist, bringt jedoch ab diesem Jahr deutliche Veränderungen mit sich. Mehr Unternehmen werden gesetzlich verpflichtet sein, umfassend über Nachhaltigkeitsaspekte in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu berichten – und das auf Grundlage verbindlicher EU-Standards.

Die Auswirkungen dieser Neuerungen betreffen nicht nur Großunternehmen, sondern sämtliche börsennotierte

Unternehmen. Verschont bleiben lediglich Kleinstunternehmen. Betroffene müssen künftig über die Auswirkungen ihres Geschäftsmodells auf die Nachhaltigkeit informieren und darlegen, wie externe Nachhaltigkeitsfaktoren ihre Tätigkeiten konkret beeinflussen. Selbst kleinere Unternehmen könnten indirekt betroffen sein, wenn sie Daten an berichtspflichtige Unternehmen liefern müssen.

Unternehmen, die bereits unter die Richtlinie über die Angabe nicht-finanzieller Informationen fallen, sind verpflichtet, erstmals 2025 nach den Vorgaben der CSRD über das Geschäftsjahr 2024 zu berichten. Davon betroffen sind Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden. In den Folgejahren wird die Berichtspflicht schrittweise ausgeweitet. Im Jahr 2026 sind alle rechtlich großen Unternehmen betroffen, die derzeit nicht der Richtlinie über die Angabe nicht-finanzieller Informationen unterliegen. Ab 2027 müssen börsennotierte kleine und mittelständische Unternehmen, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute sowie firmeneigene Versicherungsunternehmen über das Geschäftsjahr 2026 berichten.

Berichtspflichtig sind auch Unternehmen aus Drittländern. Vorausgesetzt, sie haben einen EU-Nettoumsatz von über 150 Millionen Euro, mindestens ein Tochterunternehmen oder eine Zweigniederlassung in der EU und überschreiten bestimmte Schwellenwerte. Dann müssen sie ab 2029 erstmals über das Geschäftsjahr 2028 berichten.

Mit der CSRD verpflichten sich Unternehmen, sowohl über die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf Gesellschaft, Umwelt und Klima als auch über externe Einflüsse wie negative finanzielle Konsequenzen des Klimawandels oder des Biodiversitätsverlusts zu informieren.

Für Unternehmen bedeutet das viel Arbeit. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) geben

Zero Waste – eine Vision wird messbar

100 % Wertsto�e statt Abfälle. Ein Audit macht den Reifegrad der Vision Zero Waste messbar und kann in die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD ein� ießen.

31Prozent: So hoch ist der Anteil des Abfalls, den die 40 größten deutschen Unternehmen 2023 nicht recycelt haben. Das besagt der aktuelle Resourcify Sustainability Index Report. Dabei ist es höchste Zeit! Die Weltgemeinschaft hat sich in der Agenda 2030 auf 17 Nachhaltigkeitsziele geeinigt. Eines davon verlangt, dass wir weniger verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen. Und auch die neue EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsbericht-

Über TÜV SÜD

erstattung (CSRD) sieht im Rahmen der vorgegebenen Berichtstandards eine Rechenschaft zur Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft vor – wenn dies für ein Unternehmen auf Basis der doppelten Wesentlichkeitsanalyse relevant ist. Schon heute können Unternehmen handeln und sich nach DIN SPEC 91436 zertifi zieren lassen und ihr Engagement für Zero Waste messbar machen.

DIN SPEC 91436: Hands-on für eine Kreislaufwirtschaft

Keine nicht-recycelbaren Abfälle, sondern 100 % Wertstoffe – das ist das Ziel von Zero Waste. Die Industrienorm DIN SPEC 91436 für nachhaltiges Abfallund Wertstoffmanagement zielt auf eine transparente und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft, die Abfallmengen messbar reduzieren sowie vermeidbare Abfälle einer nachhaltigen Nutzung zuführen will. Der systematische Ansatz des Standards deckt Entwicklungsfelder im Abfall- und Wertstoffmanagement auf und hilft Organisationen, ihren jeweiligen Reifegrad zu ermitteln sowie geeignete Maßnahmen abzuleiten. Ein Vorteil der DIN SPEC 91436: sie enthält bereits

Prüfl isten mit klar defi nierten Kriterien, an denen sich Unternehmen schon bei der Einführung orientieren können.

Einbettung in die CSRD-Nachhaltigkeitsberichterstattung

Für alle Unternehmen die nach Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auch über Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft berichten müssen, ist eine freiwillige Zertifi zierung nach DIN SPEC 91436 durch unabhängige und qualifi zierte Auditorinnen und Auditoren von TÜV SÜD von großem Vorteil. Die CSRD verpfl ichtet über 15.000 deutsche Unternehmen zur Transparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance. Die Berichtstandards (ESRS) sind durch die CSRD vorgeben. Standard ESRS 5 verpfl ichtet zu einer Offenlegung von Strategien und Maßnahmen bezogen auf Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft. Unternehmen, die nach doppelter Wesentlichkeitsanalyse, diesen Standard erfüllen müssen, erhalten mit einer DIN SPEC 91436-Zertifi zierung einen Beleg für ihre Kreislauforientierung und profitieren auf diese Weise gleich doppelt.

TÜV SÜD ist der verlässliche Partner, wenn es um Sicherheit und Nachhaltigkeit geht.

Mit unseren Lösungen scha� en wir einen messbaren Mehrwert für unsere Kunden –in der physischen und digitalen Welt www.tuvsud.com/de-din-spec-91436

vor, dass bis zu 1.144 quantitative und qualitative Datenpunkte standardisiert erfasst werden sollen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegt einer Prüfpflicht durch einen unabhängigen Prüfer.

Der Aufwand mag hoch erscheinen –jedoch erweist sich die langfristige Investition in die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts als Chance. Durch die Integration von Nachhaltigkeit als integralem Bestandteil der Geschäftsstrategie können Unternehmen langfristig von einer Steigerung ihrer Reputation und des Nachhaltigkeitsrankings profitieren. Zudem eröffnen sich Möglichkeiten für den Zugang zu Kapital durch neue Investoren, die Senkung von Kosten sowie die Reduzierung ökologischer und finanzieller Risiken.

Schon heute können Unternehmen handeln und sich nach DIN SPEC 91436 zerti�zieren lassen und ihr Engagement für Zero Waste messbar machen.

14 KREISLAUFWIRTSCHAFT TÜV SÜD – Partner Content
REPORTING
Die CSRD verlangt u. a., dass sich Vorstände mit den Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft auseinandersetzen.

Kreislaufwirtschaft als Cash-Cow

Mit industrieller Reparatur „Made in Germany“ erfolgreich gegen ChinaImporte. Ein deutsches Unternehmen bietet ein Refurbishing-Programm für geringwertige Güter.

Lastkraftwagen sind die vorherrschenden Transportmittel im Güterverkehr in Deutschland. Ihr Anteil an der Gesamttransportleistung betrug im Jahr 2022 etwa 72,1 Prozent. Es wird erwartet, dass dieser Anteil bis 2026 stabil bleibt. Untersuchungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der zuständigen Polizeibehörden haben jedoch ergeben, dass bei 70 % der Lastkraftwagen die Ladung unzureichend, falsch oder überhaupt nicht gesichert ist, was nicht selten schwerwiegende Folgen hat. Eine korrekte Ladungssicherung ist daher von entscheidender Bedeutung für die Verkehrssicherheit; sie schützt nicht nur die Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Umwelt und das wertvolle Ladegut. Zur Ladungssicherung werden vielfach Sperrstangen und Ladebalken eingesetzt: diese bestehen im Wesentlichen aus rund 2,5 Meter langen Aluminiumprofi len, an deren Enden zwei einfache Baugruppen montiert werden. Der Neupreis einer

solchen sperrigen Ladungssicherung liegt nur knapp über 50 Euro. „Das sind eher langweilige Low-Tech-Produkte, die man aus China für die Hälfte des Preises bekommt“, so beschreibt Detlef Lohmann, Geschäftsführender Gesellschafter von allsafe, Produkte zur Ladungssicherung: „Wenn diese Importprodukte dann beschädigt oder verschlissen sind, werden sie als minderwertiger Mischschrott entsorgt. Eine riesige Verschwendung!“

Vor einigen Jahren hat der Unternehmer aus Engen am Bodensee mit seinem experimentierfreudigen Führungsteam deshalb beschlossen, das Thema komplett anders anzugehen: Künftig wolle sich das Unternehmen darauf fokussieren, diese schon vorhandenen Produkte zu fi nden und ihnen ein ewiges Leben zu geben. Und zwar nicht nur den Produkten aus eigener Herstellung, sondern aller Hersteller. Doch wie gelingt es, hier einen rentablen Refurbishing-Prozess zu installieren?

„Da sind ganz viele kleine Details, die wir zu etwas Großem orchestriert haben“, sagt Lohmann, dessen Unternehmen mit diesem Geschäftsmodell seit Jahren zweistellig wächst. Und legt Wert auf die Feststellung, dass man aus-

Eine korrekte Ladungssicherung ist daher von entscheidender Detlef Lohmann, Geschäftsführender Gesellschafter allsafe GmbH & Co. KG

schließlich europäisches Aluminium mit

schließlich europäisches Aluminium mit exzellenter CO2-Bilanz verwende: „Gut 5 kg CO2 pro Kilogramm Aluminium –das ist etwa ein Viertel dessen, was das Rohmaterial aus China emittiert!“

Inzwischen nutzen die meisten großen und namhaften Speditionen und Fuhrparks in Deutschland das „all:change“ genannte Refurbishing-Angebot von allsafe. Die Expansion nach Europa läuft – und was macht der Unternehmer Lohmann zukünftig? „Mir wird nicht langweilig!“, lacht er und erklärt, wie er sich gerade mit globalen Themen wie Energieversorgung und dem grundsätzlichen Umgang mit Rohstoffen auseinandersetzt. Und dazu gerade einen Kongress in Engen organisiert, für den er bereits Top-Speaker und einen illustren Teilnehmerkreis gewinnen konnte.

„Mit gutem Gewissen. Der gesunde Weg zum Wirtschaften“. Lesen

Sie, warum der gesunde Weg zum Wirtschaften der einzige sinnvolle Weg ist, Ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen: Sackgasse Konsumgesellschaft.

15 contentway.de KREISLAUFWIRTSCHAFT
allsafe GmbH & Co. KG – Partner Content

Sinnvolle Methode

Interview mit Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Text: Armin Fuhrer

Foto: DGNB Bilddatenbank, Mali Maeder/pexels

Frau Lemaitre, Urban Mining gilt als erfolgsversprechende Methode, um nachhaltiger und damit klimaschonender zu bauen. Sehen Sie das auch so?

Das kommt drauf an. Wenn es richtig gemacht wird, also schon verwendete Materialien aus Abriss-Gebäuden wieder entnommen werden, um sie regional weiter zu verwenden, dann ist es ein großer Schritt, denn dadurch fallen die Produktions- und Transportemissionen weitgehend weg. Das macht aber nur dann Sinn, wenn wirklich die Transportstrecken weitgehend entfallen und aus dem wiedergewonnenen Material etwas Neues entsteht. Urban Mining ist also ein Puzzlestück, das richtig genutzt sehr vorteilhaft sein kann. Besser ist es aber, gleich Gebäude mit möglichst langen Nutzungszeiten zu bauen, denn dann muss man weniger Material entnehmen oder austauschen.

Gibt es in der Baubranche das nötige Bewusstsein für die Möglichkeiten von Urban Mining?

Das Thema wird derzeit stark kommuniziert. Es wird natürlich dann richtig interessant, wenn die Unternehmen

Mit mehr Zeit könnten die Unternehmen noch mehr machen, als heute gewöhnlich passiert.

ihre eigenen Vorteile, zum Beispiel bei der Kostenersparnis, entdecken. Auch für Hersteller von Bauprodukten ist es interessant, weil sie auf diese Weise günstig an Material kommen können –zumal in einer Zeit, in der es schwieriger geworden ist, Rohstoffe wie Sand, der beispielsweise für die Glasherstellung verwendet wird, zu kaufen.

Stellt Urban Mining die Unternehmen vor besondere Herausforderungen?

Oft gibt es einen großen Zeitdruck, denn die Rückbauunternehmen bekommen meistens eine sehr kurze Frist, um ihre Arbeit zu erledigen. Mit mehr Zeit könnten die Unternehmen noch mehr machen, als heute gewöhnlich passiert.

Sollte das gesetzlich geregelt werden?

Ich bin der Ansicht, dass für jeden Abbruch eine behördliche Genehmigung erforderlich sein müsste. In den Anträgen sollten Angaben zum Grund des Abbruchs, zum Konzept und zu Verwendung der Materialien abgefragt werden. An dieser Stelle sehe ich die Kommunen viel stärker in der Verantwortung.

Urban Mining bündelt nicht nur die Vorteile der Sekundärrohstoffnutzung, sondern eröffnet darüber hinaus weiterführende Chancen für die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

IFAT Munich: Zentrale Plattform und Wissens-Hub für die Kreislaufwirtschaft

VERANSTALTUNG

Die Kreislaufwirtschaft befindet sich in einer angespannten Phase: Die Branche erlebt geringere Sammelmengen und steigende Lagermengen bei Altpapier, Schrott und Kunststoffen. Zugleich ist der Anteil der weltweit vergebenen Patente für Technologien in der Kreislaufwirtschaft ausgerechnet in den Hauptexportländern für deutsche Produkte und Sekundärrohstoffe gestiegen. Nicht zuletzt macht sich auch der Fachkräftemangel bemerkbar.

Text: Jakob Bratsch

Foto: Messe München GmbH

Umso wichtiger ist es für die Branche mit der IFAT Munich eine zentrale Plattform zu haben, um die aktuellen Herausforderungen anzugehen und Lösungen zu erarbeiten. Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft findet vom 13. bis 17. Mai 2024 statt. Mehr als 3.000 Aussteller, davon mehr als 50

Prozent aus dem Ausland, kommen in den Münchener Messehallen zusammen, um sich über Probleme, Chancen und Potenziale unter anderem in der Kreislaufwirtschaft auszutauschen. Und die Leistungen dieses Industriezweigs sind beachtlich. In Deutschland setzen rund 10.000 (2021) private und kommunale Unternehmen die Aufgaben der Kreislaufwirtschaft um. Gemeinsam sorgen sie für die umwelt- und ressourcenschonende Sammlung, Sortierung und Aufbereitung sowie Behandlung und Beseitigung von jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Abfällen. In allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft in Deutschland werden fortlaufend bestehende Abläufe optimiert und neue Technologien eingeführt. Das Spektrum der Innovationen reicht vom Einsatz alternativer Antriebssysteme bei Abfallsammelfahrzeugen über Digitalisierungslösungen und neue Separationsverfahren bis hin zur Wasserstofferzeugung und Kohlendioxid-Abscheidung. Sowohl für Industrie als auch Kommunen ist die IFAT Munich die entscheidende Plattform, um sich zu vernetzen und Lösungen zu diskutieren.

Das Spektrum der Innovationen reicht vom Einsatz alternativer Antriebssysteme bei Abfallsammelfahrzeugen über Digitalisierungslösungen und neue Separationsverfahren bis hin zur Wasserstofferzeugung und KohlendioxidAbscheidung.

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Tages-Tickets für die Messe gibt es online bereits ab 35 Euro.
URBAN MINING

Technisches Know-how – der Zeit voraus

Verfahrensinnovation und E�zienz im Maschinenbau sind der Schlüssel für Nachhaltigkeit und um Betriebskosten zu senken.

Produktionsprozesse optimieren, Energieverbrauch und Ressourcenverbrauch minimieren: Der Maschinen- und Anlagenbau fungiert als Motor nachhaltiger Produktion. Erst ihre Produkte ermöglichen es Industrieunternehmen, den heutigen Anforderungen an Umwelt- und Ressourcenschonung zu begegnen. Eine hohe Produktivität in der Anlage- und Fertigungstechnik und maximale Langlebigkeit und Stabilität von Produkten tragen maßgeblich dazu bei, Umweltbe-

GROB-WERKE GmbH & Co. KG

lastungen zu reduzieren und gleichzeitig Produktionskosten senken zu können.

Wie Endabnehmern die energie- und ressourcenschonende Produktion ermöglicht wird, zeigt der Mindelheimer Maschinenbauer GROB-WERKE GmbH & Co. KG. Im Gespräch mit Christian Müller, Mitglied der Geschäftsführung:

Herr Müller, GROB ist seit fast 100 Jahren Vorreiter im Bau hochinnovativer Produktions- und Automatisierungssysteme. Wo liegen die Kompetenzen im Sektor Elektromobilität?

Als wir 2016 in die Elektromobilität einstiegen, war das ein völlig neues Feld. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Fertigungstechnik und die enge Zusammenarbeit mit allen großen OEMs konnten wir in kürzester Zeit passende Lösungen für das gesamte Portfolio der E-Mobilität entwickeln. Und wir sind in der Lage, uns extrem schnell an die jeweiligen Marktgegebenheiten anzupassen. Bei den Produkten liegt unsere Kernkompetenz in der Anlagentechnik zur Herstellung von Statoren,

Rotoren sowie Batteriezellen, -module und -packs. Dank unseres Drangs zur Weiterentwicklung bieten unsere beständigen technischen Innovationen einen enormen Wettbewerbsvorteil.

Was bedeutet das in Hinblick auf Batterie-Produktionstechnologien?

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, entwickeln und fertigen wir maßgeschneiderte effi ziente Produktionslinien, bei einem sehr hohen Automatisierungsgrad der Anlagen – was nicht nur die Produktionsgeschwindigkeit erhöht, sondern auch die Präzision und Konsistenz der Batterien. Neueste Lösungen sind z. B. Cell-to-Pack-Technologien. Um den Fertigungsprozess weiter zu optimieren, setzen wir auch im Batteriebereich auf Industrie 4.0.: durch Datenanalyse, maschinelles Lernen und vernetzte Produktionsanlagen. Zudem investieren wir in Forschung und Entwicklung, wie unsere 2022 geschlossene Kooperation mit Dürr und Manz, bei der wir unternehmensübergreifend an innovativen Lösungen für die Automobilindustrie arbeiten.

Ihr Motto lautet „Der Zeit voraus –die Realität im Visier“. Inwiefern unterstützt GROB Nachhaltigkeit? Getreu unseres Mottos wollen wir nicht nur technologische Spitzenleistungen erbringen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit unserer Kunden leisten. Durch Innovation in den Verfahren und neue Prozesse, die energie- und ressourcenschonende Produktionen ermöglicht. Dies fördern wir gezielt mit der Initiative GROB4Sustainability, bei der wir in die Entwicklung umweltfreundlicher Fertigungsmethoden investieren und bei der Implementierung von Energiemanagement- und Abfallreduktionsprogrammen unterstützen. Nicht zuletzt stellt die Veröffentlichung des freiwilligen GROB Nachhaltigkeitsberichts unsere Bemühungen und Fortschritte im Bereich Umweltschutz und soziale Verantwortung transparent dar.

Die Geschichte der Firma GROB ist eng mit verschiedenen Persönlichkeiten der Familie Grob verbunden. Seit seiner Gründung haben sie das weltweit tätige Familienunternehmen nachhaltig geprägt und fest in seiner familiären Kultur verankert. www.grobgroup.com

Metalle langfristig sichern – aber wie?

Kreislaufwirtschaft schont den Planeten und reduziert Versorgungsrisiken. Allein reicht sie aber nicht aus – es braucht zudem Ressourcenschutzziele.

Regelmäßig weisen Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen auf die verheerenden ökologischen und sozialen Folgen von Rohstoffgewinnung hin. Beispielhaft hierfür ist das Bersten eines Rückhaltebeckens im brasilianischen Brumadinho im Januar 2019, durch das ganze Landstriche verwüstet wurden und mehr als 250 Menschen starben. Lokale Proteste, die auf Missstände aufmerksam machen, verzögern immer mehr Abbauprojekte oder sorgen für deren Schließung. Kombiniert mit der wachsenden geopolitischen Bedeutung von Rohstoffen, ist in der Politik ein Verständnis dafür entstanden, Metalle möglichst lange im Kreislauf halten zu müssen, um die Abhängigkeit von ihnen zu senken. So betonte Bundeskanzler Scholz im Januar 2024: „Die Kreislaufwirtschaft bietet die Chance, weniger vom Import wichtiger Rohstoffe abhängig zu werden, indem wir mehr wiederverwenden.“

Wenn es um Metalle geht, ist Deutschland zu nahezu 100 Prozent von Primärrohstoff-Importen abhängig. Gleichzeitig ist der Rohstoffverbrauch im globalen Vergleich sehr hoch. Um einen Weg zur Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs zu skizzieren, haben wir das ifeu-Institut beauftragt, herauszufinden, welche Potentiale zur Reduktion von Metallen – in Rohstoffäquivalenten, also inklusive der ungenutzten Materialien beim Bergbau – bestehen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.

Für eine Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs spielt Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle. Schon heute werden durch die Kreislaufführung bei Eisen (9 Mio. Tonnen), Aluminium (1,6 Mio. Tonnen) und Kupfer (12 Mio. Tonnen) große Materialeinsparungen erreicht. Durch eine Ausweitung der Recyclingquoten könnten zusätzlich mehr als 12 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente eingespart

werden. Noch größere Potentiale liegen in der Einführung ambitionierter Ressourcenschutzziele. Riesige Mengen an Metallen ließen sich etwa durch einen ressourcenleichten Bausektor (153 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente) und eine Mobilitätswende mit sinkenden Neuzulassungen für Pkw und einem Trend hin zu Kleinwagen (37 Mio. Tonnen Rohstoffäquivalente) einsparen.

Als PowerShift sehen wir die Notwendigkeit von ambitionierten Recycling- und Reduktionsmaßnahmen sowohl im Kon-

text globaler und sozialer Gerechtigkeit, von Umwelt- und Klimaschutz als auch hinsichtlich der zukünftigen Versorgung von Deutschland und der EU.

Für eine Senkung des deutschen Rohstoffverbrauchs spielt Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle.

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Foto: Michael Reckordt

Schlüsseltechnologie Batterierecycling

Batterierecycling ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll und auch die gesetzlichen Forderungen nach einer Material-Rückgewinnung verschärfen sich.

Text: Julia Butz

Foto: Presse

Entsprechend hoch sind die Produktanforderungen an die Recyclingfähigkeit einer Batterie und die Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagebau. In seiner Roadmap „Batterieproduktionsmittel 2030, Update 2023“ identifiziert der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau e. V. (VDMA) die für die Kreislaufwirtschaft wichtigsten Herausforderungen: die Automatisierung der Demontage, die Etablierung eines digitalen „Battery-Passports“ und die Recylingfähigkeit im Produktdesign. Dazu Dr. Sarah Michaelis, Leiterin des VDMA Fachbereiches Batterieproduktion: „Durch die große Vielfalt an Batteriepacks * und die geringen Mengen an Rückläufen wird die Batteriedemontage derzeit in zeitintensiver Handarbeit durchgeführt. Mit steigenden Rückläufen aber werden zunehmend intelligente Automatisierungsprozesse gefordert und möglich.

Bereits heute setzen Firmen für die Demontage des Batteriesystems bis zum Modul-Level auf den Digitalen Zwilling und etablieren automatisierte Prozesse.“

Zukünftig soll die Batterie durch die Einführung des Produktpasses gezielte Informationen liefern und zum „Smart Product“ werden. Recylingfähigkeit im Produktdesign als weitere Anforderung, wird nach Dr. Michaelis insbesondere die Füge- und Verbindungsprozesse in der Batterieherstellung betreffen. Denn wiederlösbare Verbindungen vereinfachen den Recyclingprozess. „Herausfordernd ist, dass Designentwicklungen wie z. B. „Cell to Chassis“ oder „Cell to Pack“, bei denen die Modul- oder die Pack- und Modulebene weggelassen werden, oftmals Verbindungen und Fügeprozesse erfordern, die mit Recyclebility nicht immer realisiert werden können,“ so Karl Rottnick vom VDMA Fachverband für Abfallund Recyclingtechnik.

Derzeit werden die meisten Batterien im Pkw-Automobilmarkt benötigt...

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Dr. Sarah Michaelis, Leiterin des VDMA Fachbereiches Batterieproduktion

Karl Rottnick, VDMA Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik

Fakten

Der globale Markt für 3C Batterien (Computer, Consumer Electronics und Communication) lag 2022 bei über 100 GWh; der ESS Markt (Second-Life Energiespeichersysteme) bei etwa 75 GWh. Beide sind damit deutlich kleiner als der X-Motive Bereich (E-PKW, Nutzfahrzeuge, E- (Motor)bikes und stg.) mit über 500 GWh.

Quelle: Roadmap Batterie-Produktionsmittel 2030, VDMA

Schlüssel zur nachhaltigen E-Mobilität

Mit der Diskussion um die Umsetzung einer Circular Economy rückt auch das Thema digitale Produktpässe immer mehr in den Vordergrund. Einen solchen Pass wird es künftig EU-weit für alle Elektrofahrzeuge geben.

Text: Nadine Wagner

Ab 2027 soll der sog. Batteriepass in der Europäischen Union Pflicht werden – und er kann einige Probleme lösen, die derzeit mit dem Elektroauto verbunden sind.

Rund 75 % des weltweit geförderten Lithiums werden in Chile oder Australien produziert. Bei dessen Gewinnung werden nicht nur riesige Mengen Wasser verbraucht, auch wird in die Umwelt eingegriffen. Hinzu kommt der hohe CO2-Ausstoß durch die meist sehr langen Transportwege. Eine Allianz aus Industrie und Wissenschaft arbeitet deshalb bereits an internationalen Standards für eine nachhaltigere Wertschöpfung aller künftig...

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Alles aus den Autobatterien herausholen

Mit einem einzigartigen Recyclingverfahren können bis zu 91 Prozent der Materialien wiederverwendet werden – klimafreundlich und ressourcenschonend.

Auch wenn es noch etwas schleppend läuft, so kann kein Zweifel daran bestehen, dass das Elektroauto auf dem Vormarsch ist. Das ist gut für das Klima, aber auch die E-Autos haben eine Schwachstelle: die Lithium-Ionen-Batterien. Werden sie nicht sachgerecht behandelt, können sie ein Sicherheitsrisiko darstellen und sind zudem aufgrund der verwendeten Materialien eine Belastung für Umwelt und Klima. Immerhin handelt es sich bei den Batterien um gefährlichen Abfall, der Materialien wie Mangan, Nickel, Grafit, Lithium und Kobalt enthält. Ohne ein gutes Recycling der Batterien macht die E-Mobilität daher gar keinen Sinn.

Daher ist ein Verfahren notwendig, mit dem im wahrsten Sinne des Wortes alles aus den ausgedienten Batterien herausgeholt werden kann. Als Ausgründung der TU Braunschweig ist das Unter-

nehmen Duesenfeld Kooperationen mit weiteren Universitäten und Forschungseinrichtungen wie der TU Clausthal eingegangen und hat ein weltweit einzigartiges Verfahren entwickelt. So können die auf dem Weltmarkt begehrten Materialien für gutes Geld verkauft werden und sie verbleiben im WertstoffKreislauf. Die stoffl iche Recyclingquote steigt mit dem Duesenfeld-Verfahren auf beachtliche 91 Prozent.

In einem ersten Schritt wird die Batterie auf null Volt tiefenentladen, sodass sie beim Transport und bei allen weiteren Schritten kein Sicherheitsrisiko mehr darstellt. Anschließend wird sie demontiert, bevor die Module und Zellen geschreddert werden. Danach werden die Lösemittel bei niedrigen Temperaturen ausgetrocknet. Hier liegt der wichtigste Unterschied zu herkömmlichen Verfahren: „Früher benötigte man sehr hohe Temperaturen, aber wir haben eine Möglichkeit gefunden, mit deutlich niedrigeren Temperaturen zu arbeiten, so dass kein Fluorwasserstoff entsteht“, erklärt Sales Director Andrea Mirandola. Ein großer Fortschritt, denn Fluor-

wasserstoff reagiert mit allen möglichen Materialien, sodass Verunreinigungen in den Lösemitteln entstehen können, die dann nicht mehr nutzbar sind. Mirandola betont: „Dagegen sind unsere Lösemittel vollkommen wiederverwendbar.“

Es folgt die Sortierung des Materials, wobei die verschiedenen Produkte wie das Schwergut, die Separatorfolien, die Kathoden- und die Anodenfolien sowie die Schwarzmasse abgetrennt werden.

„Wir stellen die Technologie seit 2022 zur Verfügung und können dadurch einen großen Hebel für die CO2-Einsparung ansetzen. Bei anderen Verfahren, vor allem aus dem asiatischen Raum,

werden große Mengen an Giftstoffen abgegeben und sehr viel Energie verpulvert. Das ist völlig unnötig“, erklärt Mirandola. Und die Kostenersparnis für die Betreiber gleicht bei weitem die Lizenzgebühr aus.

Duesenfeld forscht nicht nur, sondern ist zugleich auch ein Entsorgungsfachbetrieb. „Einerseits sind wir daher nah an der Praxis, andererseits forschen wir immer weiter, um unser Verfahren zu optimieren.“ Der Erfolg wird auch von anderer Seite honoriert: Kürzlich wurde die Duesenfeld GmbH mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 ausgezeichnet.

Die Duesenfeld GmbH ist Vorreiter im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien und hat Verfahren entwickelt, die ohne das anfänglich übliche Einschmelzen oder Erhitzen der Batteriemodule auskommen. www.duesenfeld.com

Lösungen für die Batterie-Demontage

Innovative und reversible Klebetechnologien spielen eine zentrale Rolle für die Entwicklung leistungsfähiger und reparaturfähiger Elektrofahrzeugbatterien sowie für die Förderung der Kreislaufwirtschaft.

Elektrofahrzeugbatterien werden zunehmend mit Strukturklebstoffen verbunden, um höchste Anforderungen an die Robustheit, auch bei Unfällen, zu erfüllen. Die Batteriezellen werden zu Modulen oder Stacks zusammengefügt, die dann in einem sogenannten Batteriepack verklebt werden. Die Herausforderung beginnt, wenn diese festen Verbindungen für Reparaturen, eine Zweitnutzung, wie beispielsweise als Hausspeicher, oder für

das Recycling der Batterie wieder gelöst werden müssen. Eine leichte Demontierbarkeit ist essenziell, um die Batterie in ihre wertvollen Bestandteile zu zerlegen und diese den jeweiligen Wertstoff kreisläufen zuzuführen. Henkel Adhesive Technologies, als weltweit führender Hersteller von Klebstoffen, Dichtstoffen und funktionellen Beschichtungen, ist ein Pionier für innovative Materialien im wachsenden Markt der Elektromobilität. Dies erklärt Batterienachhaltigkeitsexperte Philipp tho Pesch von Henkel AG & Co. KGaA in Düsseldorf.

Herr tho Pesch, inwiefern ist die Klebetechnik für die Kreislaufwirtschaft von Batterien ausschlaggebend? Batterien von Elektrofahrzeugen werden in der Regel mit dem Rahmen und auf der Kühlplatte verklebt. Diese Verklebung ist notwendig, um einzelne Zellen strukturell anzubinden und im optimalen Temperaturfenster zu halten. Im Hinblick auf eine mögliche Reparatur sind sie häufig ein Hindernis. Und genau hier entwickeln wir eine neue KlebstoffTechnologie: das Debonding. Wir können damit strukturelle Verklebungen in der Batterie auftrennen, um Module und

Zellen vom Gehäuse und der Kühlplatte zu separieren. So lassen sich die Komponenten reparieren, auf qualitativ hohem Niveau einer anderen Anwendung oder dem Recycling zuführen.

Wie gehen Sie vor?

Durch verschiedene Batteriedesigns unserer Kunden entwickeln wir Klebeund Entklebetechnologien stets individuell und arbeiten an verschiedenen Mechanismen. Hierzu zählt etwa ein thermischer Ansatz, bei dem wir die strukturelle Klebeverbindung kurzfristig erwärmen und danach entkleben können – und das, ohne die Batterie zu schädigen. Wir arbeiten auch an einem elektrisch schaltbaren Klebstoff, der auf Knopfdruck einen Großteil seiner Klebkraft verliert. Wir entwickeln also Technologien, die so noch nicht auf dem Markt etabliert sind.

Eine Innovation aus dem eigenen Testcenter?

Unter anderem, ja: Unser hochmodernes Battery Engineering Center wurde 2023 eröff net, als Pionierprojekt für den Aufbau eines globalen Netzwerks von Battery Engineering Centern. So können wir Produkte direkt vor Ort testen und Kundenanforderungen in der

Henkel AG & Co. KGaA ist sowohl im Industrie- als auch im Konsumentengeschäft führend: Das Portfolio umfasst bekannte Marken in den Bereichen der Haarp� ege, Colorationen, Waschmittel, Reinigungsmittel, Weichspüler sowie Klebsto� e, Dichtsto� e und funktionale Beschichtungen. www.henkel.de

Klebstoffentwicklung schneller umsetzen. Da wir sicherheitszertifi ziert sind, geschieht dies direkt mit den jeweiligen Prototypen der Kunden. Das verkürzt die Entwicklungszeiten enorm und erhöht unsere Expertise.

Gäbe es weitere Einsatzmöglichkeiten jenseits der EV-Batterie?

Ein Entkleben ist aus Kreislaufwirtschaftssicht für viele unserer Produkte relevant. Wir fokussieren uns im Automotive-Umfeld aktuell vor allem auf die Antriebsbatterie. Das ist aber nicht das Ende der Fahnenstange. Wir erhalten Anfragen in weiteren Bereichen, in denen wir ebenfalls in die Entwicklung einsteigen. Immer mit dem Ziel, unseren Kunden innovative Materialien anbieten zu können.

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Duesenfeld GmbH – Partner Content
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Henkel AG & Co. KGaA – Partner Content Philipp tho Pesch, Batterienachhaltigkeitsexperte von Henkel AG & Co. KGaA
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