Cigar 02/08

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IA – FOTO L Dragon Lucky Fotos:

Humidore mit Fenster erlauben es, die Wahl der Zigarre schon vor dem Öffnen zu treffen. Allerdings sollte man sie an einem vor Sonnenlicht geschützten Standort aufstellen.

ments kann man sich bei Perrenoud das ganz individuelle Aufbewahrungsmöbel für seinen Schatz nach eigenem Gusto und nach der Dicke der eigenen Brieftasche herstellen lassen. Daneben bieten viele weitere Hersteller solche Behältnisse an, darunter die namhaften Zigarrenmarken wie Davidoff, Griffin’s, Avo. Die Auswahl reicht vom röhrenförmigen Winzling für eine Zigarre über Reisehumidore für vielleicht ein halbes Dutzend Stück und die meistverbreiteten in Schatullenform bis zu den grossen Schränken. Für Profis, also für Händler, gibt es die ganz grossen, die begehbaren Humidore. Bevor man den Humidor in Betrieb nimmt, bitte befeuchten!

Für alle gilt, dass man vor der Inbetriebnahme noch etwas Weniges an Arbeit hat: So sollte man vor dem ersten Gebrauch den Hygrometer kalibrieren – falls es sich um ein analoges Gerät handelt – und den Humidor im Inneren etwas befeuchten. Der Hygrometer kann auf zwei Arten kalibriert werden. Entweder, indem man ihn zusammen mit einem kleinen offenen Behälter, zum Beispiel einem Schnapsglas in eine verschliessbare Plastikbox legt, ins Glas hat man zuvor Salz gegeben und dieses mit ein paar Tropfen Wasser angefeuchtet. Nach acht Stunden sollte sich die Luftfeuchtigkeit in der Box auf 75 Prozent eingepegelt haben, somit kann man den Hygrometer herausnehmen und entsprechend regulieren. Die andere Möglichkeit ist, den Hygrometer in ein gut angefeuchtetes Tuch einzuwickeln und eine Stunde liegen zu lassen. Danach kann er auf 96 Prozent eingestellt werden.

Heute werden allerdings immer öfter digitale Hygrometer verwendet, die genauer sind und auch nicht mehr kalibriert werden müssen. Um den Humidor zu befeuchten, wischt man ihn innen mit einem Tuch ab, das man mit destilliertem Wasser angefeuchtet hat; dabei auch die Tablare und Trennwände nicht vergessen. Dann stellt man ein mit destilliertem Wasser gefülltes Glas oder eine Tasse für drei Tage in den Humidor. Ab jetzt steht einem ungetrübten Rauchvergnügen zumindest keine unsachgemässe Lagerung mehr im Weg. Richtig aufbewahrt, halten sich gute Zigarren jahrelang in guter Verfassung und können in dieser Zeit ihr Aroma positiv entwickeln. Sollte sich auf dem Deckblatt eine helle Schicht bilden, die sich einfach abwischen lässt – Schimmel hat eine leicht bläuliche oder grünliche Färbung und haftet hartnäckiger –, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Tabak nachfermentiert. Der Geschmack wird dadurch nicht beeinträchtigt. Und falls einmal ein Malheur passiert und Zigarren zu trocken werden, lassen sie sich kurieren – einfach ein paar Tage lang im Humidor wieder feucht werden lassen. Wann sie wieder genussreif sind, sagt einem allerdings kein Hygrometer und auch kein anderes technisches Gerät, sondern nur das Gefühl: Wenn sie sich unter einem leichten Fingerdruck wieder elastisch anfühlen, sind sie OK. Wenn es nur mit dem Wein auch so wäre, dass man einen schlecht gewordenen Tropfen mit ein paar Tagen richtiger Lagerung wieder zu alter Frische beleben könnte … ● 71


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